Untitled - Thalia Theater
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Untitled - Thalia Theater
201 5&2 016 Liebes Publikum 4 Premieren auf einen Blick 6 Wiederaufnahmen 8 Premieren12 Ensemble &Regie 30&79 Um alles in der Welt 80 A bis Z 90 jung &mehr 96 Service 99 Abos 102 Plätze &Preise 103 Thalia Freunde104 Kontakt 105 Förderer& Partner 106 4 Liebes Publikum, die vielleicht schönsten Veranstaltungen im Thalia Theater sind der zeit die Tischgespräche, bei denen sich nach jeder Vorstellung von Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ Schauspieler, beteiligte Flücht linge und Zuschauer zusam mensetzen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Hier erfüllt sich der tiefere Sinn des Theaters, nämlich eine Öffent lichkeit zu schaffen, und ein politischer, sozialer und künst lerischer Resonanzraum für die Stadtgesellschaft zu sein. Nichts anderes meinten die Römer, als sie den schönen Satz „Hic tua res agitur“ („Hier wird deine Sache verhandelt“) über ihr Theater schrieben. Man kann diesen Satz natürlich beliebig füllen, derzeit lädt er sich vehe ment mit sozialen und gesellschaftspolitischen Fragen auf. Europa ist in stürmischem Aufruhr, auch weil (!) der Kontinent so wohlhabend ist wie noch nie. An der Flüchtlingsfrage einerseits und am Islam anderer seits entzündet sich viel – viel mehr, als es auf den ersten Blick erscheint. Beides deutet über sich selbst hinaus. Parallel dazu droht das politi sche Kartenhaus Europa zusammenzustürzen, durch Krieg im Osten und durch wirtschaftliche Not im Süden. Aber die Fragen des sozialen Ausgleichs beschäftigen uns mittlerweile auch global. Wenn, um zwei Beispiele zu nennen, in Katar indische Wanderarbeiter wie Sklaven ge halten werden, um Stadien für die WM zu bauen, oder von uns getra gene Textilien wie im 19. Jahrhundert unter unwürdigen Umständen in Sweatshops hergestellt werden, spüren wir: das Globale geht uns unmittelbar an. Und: es überfordert uns. All dies lässt – jenseits des Schocks über extremistische Exzesse – auch Künstler nicht unbeeindruckt: Was bedeutet das alte republikanische Versprechen von „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ für die Menschen außerhalb der Festung Europa? Was bedeutet es für die Menschen innerhalb von Europa? Was können wir tun, um es endlich einzulösen? „≈[ungefähr gleich]“ ist der lakonische Titel eines neuen Stücks von Jonas Hassen Khemiri. In diesem „ungefähr“ liegt fast alles, worum wir im gesellschaftlichen Kampf tagtäglich ringen. Welche wirtschaft lichen, sozialen, religiösen oder kulturellen Konnotationen haben Gleichheit und Brüderlichkeit? Gibt es ein Zuviel an säkularer Freiheit, ein Zuwenig an fundamental sakraler Bindung? Unter anderem davon erzählt Orhan Pamuks Weltroman „Schnee“ am Beispiel eines anato lischen Dorfes. Hat der überhebliche Westen diese Fragestellung nicht nur gegen große Ratlosigkeit infolge von Überkomplexität ein getauscht? Kurz: das Politische und das Soziale sind deutlich wieder da. Fa n h odie ye Der Spielplan der Spielzeit 2015&2016 wird von Autoren bestimmt, die nicht unbedingt à la mode sind: Émile Zola, Gerhart Hauptmann (mit seinem Skandalstück „Die Weber“), Brecht (mit der sarkastischen Frage, ob gespieltes Elend nicht profitabler ist als echtes), Ödön von Horváth. Es sind Autoren, die sich mit der Frage beschäftigen, wie der Einzelne in der schwindelerregenden Dynamik der gesellschaftlichen Prozesse zu überleben versucht. Es sind Geschichten vom Überleben aus der Frühzeit von Industrialisierung bzw. Kapitalismus. Überleben heute hat nicht minder brutale Gesichter: Profiteure machen ihre Geschäfte mit der Not der Flüchtlinge („Das Versprechen/La Promesse“). Die be sondere Situation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen thematisiert ein Projekt in der Gaußstraße. Vor ein paar Wochen las ich erstaunliche Sätze, denn sie sind über 20 Jahre alt: „Ich habe das Gefühl … irgendwas stürzt bald ein. Ich hab so ein Gefühl, als wäre irgendetwas Schreckliches unterwegs, wie eine Rakete aus dem Weltraum, und ich bin Ground Zero, wo die Bombe explodieren wird.“ Und später: „Das ist dann wirklich das Ende des Libe ralismus. Das Ende des New-Deal-Sozialismus. Das Ende des säkulari sierten Humanismus.“ Es sind Sätze aus Tony Kushners Gegenwarts klassiker „Angels in America“. Das ist der Blick des Westens auf den Westen, der Blick des Ostens auf den Osten findet in einem komple mentären Abend statt: „Russland. Endspiele“. Vielleicht sind wir – im Westen wie im Osten – an der Schwelle zu etwas Neuem… Zum Schluss: Unlängst fand ich meine alte Kritzelei aus dem Sommer 2007: „Das Thalia langsam zu einem europäischen, zu einem internati onalen Projekt entwickeln ... ob das geht?“ Wir arbeiten daran – immer noch. Und wir arbeiten weiter: Erstmals im Großen Haus inszeniert der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó, politisch angefeindet im eigenen Land, eine wichtige Stimme auf Festivals in ganz Europa. Erstmals überhaupt kommt der lettische Regisseur Alvis Hermanis mit gleich zwei Projekten nach Hamburg. Und Luk Perceval arbeitet nach „Front“ zum zweiten Mal an einer internationalen Koproduktion. Wir freuen uns auf die Geschichten. Auf die Kraft des Theaters. Und auf Sie, unser Publikum. Herzlich, Joachim Lux 6 Premieren Thalia Theater 7 Premieren Gaußstraße Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht Musik von Kurt Weill Regie Antú Romero Nunes 12. September Deutschsprachige Erstaufführung ≈ [ungefähr gleich] von Jonas Hassen Khemiri Regie Anne Lenk 13. September Uraufführung Liebe. Trilogie meiner Familie 1 nach Émile Zola Regie Luk Perceval 26. September Koproduktion mit der Ruhrtriennale Angels in America von Tony Kushner Regie Bastian Kraft 17. Oktober Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth Regie Jette Steckel im November Uraufführung Das Versprechen/ La Promesse nach Jean-Pierre & Luc Dardenne Regie Luk Perceval im Januar Koproduktion mit dem NTGent Warten auf Godot von Samuel Beckett Regie Stefan Pucher im Februar Die Weber von Gerhart Hauptmann Regie Kornél Mundruczó im März Uraufführung Russland. Endspiele nach Dostojewskij, Gorki, Tolstoi u.a. Regie Alvis Hermanis im April In Planung Verbannte von James Joyce Regie Luk Perceval im Herbst Übernahme Münchner Kammerspiele Das Schloss nach Franz Kafka Regie Antú Romero Nunes im Mai Familienstück Die unendliche Geschichte von Michael Ende Regie Rüdiger Pape 8. November ab 10 Jahren Schnee von Orhan Pamuk Regie Ersan Mondtag im Februar Ég a lit é Uraufführung Späte Nachbarn Zwei Séancen von Alvis Hermanis nach Geschichten von Isaac B. Singer Regie Alvis Hermanis im Herbst Übernahme Münchner Kammerspiele Uraufführung Srebrenica – „I counted my remaining life in seconds…“ Projekt von Branko Šimi ć und Armin Smailovic im Dezember (Garage) Herzzentrum VII Ungläubiges Staunen. Über das Christentum von & mit Navid Kermani Ein Projekt mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Regie Gernot Grünewald Junge Regie In Plüschgewittern von Wolfgang Herrndorf Regie Thilo von Quast (Garage) 3000 Euro von Thomas Melle Regie Julia Jost (Garage) Klassenzimmerstück Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich von Finn-Ole Heinrich Regie Susanne Schwarz ab Klasse 6 8 Wiederaufnahmen Thalia Theater Das Käthchen von Heilbronn von Heinrich von Kleist Regie Bastian Kraft Der Ring: Rheingold/ Walküre nach Richard Wagner und Altvätern Regie Antú Romero Nunes Der Ring: Siegfried/ Götterdämmerung nach Richard Wagner und Friedrich Hebbel Regie Antú Romero Nunes Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist Regie Bastian Kraft Deutschstunde von Siegfried Lenz Regie Johan Simons Die Blechtrommel von Günter Grass Regie Luk Perceval Die Brüder Karamasow von Fjodor M. Dostojewskij Regie Luk Perceval Die Möwe von Anton Tschechow Regie Leander Haußmann 9 Draußen vor der Tür von Wolfgang Borchert Regie Luk Perceval Die Räuber nach Friedrich Schiller Regie Nicolas Stemann Salzburger Festspiele 2008 Berliner Theatertreffen 2009 Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare Regie Stefan Pucher Uraufführung Die Schutzbefohlenen von Elfriede Jelinek Regie Nicolas Stemann Theater der Welt 2014 Hollandfestival 2014 Berliner Theatertreffen 2015 Mülheimer Theatertage 2015 Die Stunde da wir nichts voneinander wußten von Peter Handke Regie Tiit Ojasoo & Ene-Liis Semper Koproduktion Haus der Kulturen der Welt im Rahmen des Projektes „100 Jahre Gegenwart“ Ruhrfestspiele 2015 Wiener Festwochen 2015 Die Tragödie von Romeo und Julia von William Shakespeare Regie Jette Steckel Don Giovanni. Letzte Party Eine Bastardkomödie frei nach Mozart & da Ponte Regie Antú Romero Nunes Festival d’Avignon 2014 Faust I Faust II von Johann Wolfgang von Goethe Regie Nicolas Stemann Salzburger Festspiele 2011 Berliner Theatertreffen 2012 Festival d’Avignon 2013 Bro rs k ap Uraufführung FRONT – Im Westen nichts Neues Polyphonie nach Erich Maria Remarque, Henri Barbusse und Zeitdokumenten Regie Luk Perceval Koproduktion NTGent Edinburgh International Festival 2014 Jedermann von Hugo von Hofmannsthal Eine Konzert-Performance Regie Bastian Kraft Salzburger Festspiele 2013 Moby Dick nach Herman Melville Regie Antú Romero Nunes Thalia Vista Social Club Regie und Musikalische Leitung Erik Gedeon Uraufführung Tonight: Fraktus von und mit Studio Braun Woyzeck nach Georg Büchner von Tom Waits, Kathleen Brennan und Robert Wilson Regie Jette Steckel Festival Iberoamericano Bogotá 2014 Sydney Festival 2016 Familienstück Uraufführung Immer noch Sturm von Peter Handke Regie Dimiter Gotscheff Salzburger Festspiele 2011 Mülheimer Theatertage 2012 Ibsen Festival Oslo 2014 Jeder stirbt für sich allein nach Hans Fallada Regie Luk Perceval Berliner Theatertreffen 2013 Uraufführung Geisterritter von Cornelia Funke Regie Christina Rast Ab 10 Jahren 10 Wiederaufnahmen Gaußstraße 11 Wiederaufnahmen Weitere Spielstätten Amerika nach Franz Kafka Regie Bastian Kraft Gertrud von Hjalmar Söderberg Regie Eirik Stubø Theaterbar Nachtasyl Thalia im Zelt Der Fremde nach Albert Camus Regie Jette Steckel Ich rufe meine Brüder von Jonas Hassen Khemiri Regie Anton Kurt Krause (Garage) Blind Date von Theo van Gogh Regie Alia Luque Die drei Musketiere nach Alexandre Dumas Ein Spektakel von Jérôme Savary Regie Peter Jordan & Leonhard Koppelmann Deutsche Erstaufführung Die lächerliche Finsternis von Wolfram Lotz Regie Christopher Rüping Die Sehnsucht der Veronika Voss nach Fassbinder / Märthesheimer / Fröhlich Regie Bastian Kraft Uraufführung Die Wilde 13. Vom Sitzen auf angestammten Plätzen von Olivia Wenzel nach K. Schaefer / M.A. Reyes Regie Jan Gehler (Garage) Deutsche Erstaufführung Ende einer Liebe von Pascal Rambert Regie Pascal Rambert Uraufführung Fuck your ego! nach Anton Makarenko Regie Tiit Ojasoo & Ene-Liis Semper Eine amerikanische Umnachtung Songs von Randy Newman mit den „Little Criminals“ Uraufführung Imperium von Christian Kracht Regie Jan Bosse Klassenzimmerstücke Kafka ist traurig Szenisches Konzert Regie Helge Schmidt In der Republik des Glücks von Martin Crimp Regie Anne Lenk Penelope von James Joyce Eingerichtet von Ulrich Waller und Barbara Nüsse Uraufführung Räuberhände von Finn-Ole Heinrich Regie Anne Lenk Tschick von Wolfgang Herrndorf Regie Christopher Rüping Werther! nach J. W. von Goethe Regie Nicolas Stemann Winterreise von Elfriede Jelinek Regie Anne Lenk CB O O a Rum & Wodka von Conor McPherson Regie Helge Schmidt Deutschsprachige Erstaufführung Chica Chica von Maarten Bakker Regie Susanne Schwarz Ab Klasse 7 Thalia Actor’s Studio Gabriela Maria Schmeide und Tilo Werner stellen ihre Kollegen aus dem Ensemble vor. Uraufführung Das ist Esther von Christiane Richers Regie Katja Langenbach Ab Klasse 9 Clubs, Lesungen, Konzerte, Premierenfeiern Barbetrieb täglich ab 19 Uhr Uraufführung Spiel Zigeunistan von Christiane Richers Regie Anton Kurt Krause Ab Klasse 8/9 Pre mier en 13 Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht Musik von Kurt Weill Regie Antú Romero Nunes Thalia 12. September London, Soho 1928. Hier regiert, wer die Klaviatur der Korruption beherrscht. Hier werden die Regeln des Marktes neu definiert, hier wird das Elend der Menschen zur Ware für wenige und das Verbrechen zum alternativen Geschäftsmodell erklärt. Jonathan Peachum, Boss einer Bettlermafia, treibt seinen erfolgreichen Handel mit der Bera tung und Ausstattung der Ärmsten und setzt auf das schlechte Ge wissen der Menschen. 50% der Einnahmen der Bettler gehen direkt an ihn. Gangsterboss Mackie Messer dagegen hat sich ganz dem dunklen Crime-Business von Raub und Mord verschrieben und verbringt seine Zeit am liebsten im Bordell. Durch einen guten Draht zu seinem Jugendfreund „Tiger“ Brown, der mittlerweile oberster Polizeichef Londons ist, hat er sich eingerichtet. Doch als er Peachums Tochter Polly heiratet und damit beide Geschäftsmänner zum ersten Mal auf einander treffen, müssen die Territorien neu verteilt werden. Vie n l ıd z-ıba Bertolt Brecht war gerade 30 Jahre alt, als er seine kapitalismuskritische Oper schrieb, die „so prunkvoll gedacht war, wie nur Bettler sie er träumen“ und „so billig sein sollte, dass Bettler sie bezahlen können“. Dass gerade dieses Werk zusammen mit der dafür komponierten Musik von Kurt Weill über Nacht zum Überraschungshit wurde, hat er sich selbst kaum ausrechnen können. Antú Romero Nunes, Hausregisseur am Thalia Theater, eröffnet mit Brechts Bild eines Großstadtmolochs die Spielzeit 2015&2016 und erzählt von Menschen, die ums Überleben kämpfen, von korrupten Cops, die über Schicksale richten, und von Huren, die nach Gerech tigkeit dürsten. 14 ≈ [ungefähr gleich ] von Jonas Hassen Khemiri Regie Anne Lenk Deutschsprachige Erstaufführung Gaußstraße 13. September 15 Liebe. Trilogie meiner Familie 1 nach Émile Zola Regie Luk Perceval Uraufführung Thalia 26. September „Hat vielleicht jemand ein bisschen Kleingeld in der Hosentasche?“ Peter ist obdachlos und hat ein Problem: Seine Schwester hatte einen Autounfall. Er will sie besuchen, aber ihm fehlt das Geld. Cent für Cent erbettelt er sich ein Vermögen. Das unterstellt ihm zumindest Andrej, der eine Bewerbung nach der nächsten verschickt und fürchtet, dass seine Ausgaben fürs Porto ins Unermessliche steigen. Martina sucht einen Ausweg aus dem Wirtschaftssystem, will sich ein Stück Acker land kaufen und als Selbstversorgerin leben. Mani wiederum betreibt ökonomische Grundlagenforschung und hofft auf eine Festanstellung an der Universität. Freja, aus der ökonomischen Gemeinschaft ausge stoßen, will sich an der Person rächen, die ihren Platz eingenommen hat. Unter dem Eindruck der industriellen Revolution beschreibt Émile Zola, 1840 in Paris geboren, in seinem 20-bändigen Romanzyklus „Die Rougon-Macquart“ das Schicksal einer Familie, deren einer Zweig es zu Wohlstand und Ansehen bringt, während der andere zugrunde geht. Mit akribischer Neugier und dem Gespür des Bestsellerautors nimmt Zola seine Leser mit in die elende Welt des Proletariats in Städten und Bergwerken, dokumentiert in unterirdischen Kohle minen die gnadenlose Ausbeutung von Mensch und Natur und zeigt Markthallen und Kaufhäuser als neue Tempel eines explodierenden Kapitalismus. Getrieben von ihren Leidenschaften verstricken sich seine Figuren in Mord und Ehebruch, sexueller Hörigkeit und Ego manie, in Aufruhr und Revolution. Der schwedische Autor Jonas Hassen Khemiri lässt fünf Schicksale in einer temporeichen Geschichte über Strategien zu gesellschaftlichem Aufstieg, Zugehörigkeit und Scheitern aufeinanderprallen. Er blickt dafür an das untere Ende der Gehaltsspirale und setzt Bühnenrealität und die Welt „da draußen“ in ein Spannungsverhältnis. Gleichzeitig hinterfragt er unsere Gesellschaftsform und den immanenten Glauben an Wirtschaftswachstum, Chancengleichheit und Entscheidungsf rei heit. Nach „Wir sind Hundert“, „Invasion!“ und „Ich rufe meine Brüder“ ist „≈ [ungefähr gleich]“ das vierte Stück von Khemiri, das am Thalia Theater zur Aufführung kommt. A E OI Ó THTA Regisseur Luk Perceval komponiert aus neun der großen Romane, darunter „Nana“, „Germinal“ und „Bestie Mensch“, eine dreijährige Reise durch den faszinierenden Kosmos des großen französischen Naturalisten. Er lässt Zolas komplexes Figurenarsenal in dieser Theatertrilogie lebendig werden und befragt das literarische Groß projekt für die Gegenwart. In „Liebe“, dem ersten Teil, macht der Arzt Dr. Pascal den Stammbaum seiner Familie zum Studienobjekt. Während er mit seinen Erfindun gen und Theorien die Menschheit von Krankheit und Alter erlösen will, versucht die hinkende Gervaise, ein Bastardkind der Familie, mit einer eigenen Wäscherei dem sozialen Elend zu entkommen und ihre Familie zu retten. In den kommenden Jahren werden die beiden weiteren Teile, „Geld“ und „Hunger“, uraufgef ührt. Die gesamte Trilogie wird ab 2017 als Marathon zu sehen sein. Koproduktion mit der Ruhrtriennale 16 Angels in America von Tony Kushner Regie Bastian Kraft Thalia 17. Oktober 17 Verbannte von James Joyce Regie Luk Perceval Gaußstraße im Herbst 1985 waren es zwar noch fünfzehn Jahre bis zum Millennium, aber Amerika schlingerte bereits auf den Nullpunkt zu. Die Köpfe und Körper der Menschen waren infiziert: Aids grassierte In New York. Es begann mit Sarkomen und Hautgeschwüren und endete im Delirium. Die Re gierung des Präsidenten Ronald Reagan war nicht nur ratlos, son dern ignorant gegenüber der Epidemie. Der Schriftsteller Richard kehrt mit seiner Frau Bertha nach neun Jahren in Rom zurück nach Dublin. Dort trifft er die junge Beatrice, die ihn zu einem neuen Roman inspiriert. Beatrices Cousin Robert, Richards Jugendf reund, kommt zu Besuch. Dieser hegt bereits seit einiger Zeit intime Gefühle für Bertha. Richard lässt seiner Frau die freie Entscheidung. In drei Akten entwirft der irische Autor in seinem einzigen Theater stück, „Verbannte“ („Exiles“), ein leises Liebesdrama ohne große Ge sten, ohne Pathos. An die Stelle der Enthüllung und des Wahnsinns tre ten Zweifel und Zweideutigkeit. In Tony Kushners Theaterstück „Angels in America“ lässt sich der kor rupte Rechtsanwalt Roy M. Cohn, einer der wesentlichen Machtmakler der Republikaner, von seinem Hausarzt Leberkrebs diagnostizieren, weil Aids eine Sache für Leute sei, „die keinen Einfluss haben“. Ein schwules Paar trennt sich, weil der Gesunde die Nähe des Erkrankten nicht er trägt, und eine Mormonenehe zerbricht, weil der Mann seine wahre Neigung, Männer zu lieben, vor seiner Frau nicht länger verbergen kann. Amerika ist hier ein hilfloses Land voll Schmerz, Verletzungen und Halluzinationen. Man wartet auf die Rückkehr des Messias, aber ver mutlich nähert sich die Welt ihrem Ende, „die Vögel erblinden, die Eis berge schmelzen“. Der Staat ist abgewirtschaftet, die Natur ruiniert. Steht eine Zeitenwende bevor? Für Regisseur Bastian Kraft ist 2015 – fünfzehn Jahre nach dem Millennium – der perfekte Zeitpunkt, „Angels in America“ aus der Distanz neu zu befragen: Woher kommen wir? Woraus hat sich unsere westliche Weltordnung entwickelt? Sind wir voran gekommen oder treten wir auf der Stelle? Ein Blick zu rück nach vorn oder – wie es Prior Walter im Stück formuliert: „Das Zwanzigste Jahrhundert. Ach je, die Welt ist schrecklich alt geworden.“ חי רות Der Alltag verführt zum Machtspiel: Regisseur Luk Perceval interessiert, wie James Joyce etwas thematisiert, das auf den ersten Blick banal erscheint. Wie weit kann man gehen, ohne den Anderen allzu sehr zu verletzen? Wie lähmend ist die Angst, in der Suche nach einem neuen Leben die erkämpfte Geborgenheit und Nähe zu verlieren? Übernahme von den Münchner Kammerspielen 18 Die unendliche Geschichte von Michael Ende Regie Rüdiger Pape Familienstück ab 10 Jahren Thalia 8. November 19 Späte Nachbarn nach Isaac B. Singer Regie Alvis Hermanis Uraufführung Gaußstraße im Herbst „Alles Getier im Haulewald duckte sich in seine Höhlen, Nester und Schlupflöcher. Es war Mitternacht, und in den Wipfeln der uralten riesigen Bäume brauste der Sturmwind.“ Das sind die ersten Sätze, die Bastian Balthasar Bux in dem gestohlenen Buch aus dem Anti quariat von Herrn Koreander liest, versteckt auf dem Dachboden seiner Schule. Seite um Seite gerät Bastian immer tiefer in den Sog der un endlichen Geschichte, bis er erkennt, dass er selbst aufgerufen ist, in Phantásien einzutauchen, um Atréju und dem Glücksdrachen Fuchur zu helfen. Gemeinsam haben sie den Auftrag, die todkranke Kindliche Kaiserin zu retten, und damit den Untergang von ganz Phantásien zu verhindern. Ausgestattet mit dem Amulett „Auryn“ und der Inschrift „Tu was du willst“, gerät Bastian in einen Machtrausch, in dem sich alle seine Wünsche erfüllen. Am Ende steht fest, dass er zurück in die reale Welt muss. Wie aber verlässt man ein Reich, das keine Grenzen hat, und wie findet man den Weg in die eigene Realität, an die man sich immer weniger erinnert? Der lettische Theatermacher Alvis Hermanis inszeniert zwei Séancen nach Geschichten von Isaac B. Singer. „Die Romanschriftsteller haben uns niemals gesagt, dass in der Liebe, wie auf anderen Gebieten, die Jungen erst Anfänger sind“, so Isaac B. Singer, der große jiddische Geschichtenerzähler, der 1978 den Nobelpreis für Literatur erhielt. 1904 in Polen geboren, emigrierte er 1935 von der Alten Welt in die Neue – wie viele seiner Figuren. Nicht selten sind sie seltsam verloren in Amerika, ob zu Geld gekommen oder bitterarm geblieben. Michael Ende schrieb mit diesem Roman den Gegenentwurf zu einer Welt, die „nichts mehr ist als eine teilnahmslose und wesenlose Maschinerie, die nach einer begrenzten Anzahl physikalischer Ge setze funktioniert“, so Ende selbst. „Die unendliche Geschichte“ wurde zum ersten deutschsprachigen Fantasy-Weltbestseller. Und ihre Faszination hält bis heute an. Võ rd s us Harry Bendiner z.B. hat viel Geld. Seine einsamen Spaziergänge führen ihn täglich zu seiner Bank, wo er die Kurse der New Yorker Börse vor beiflimmern sieht. Er mag zu Hause nicht fernsehen, in seiner großen, teuren, wenn auch spärlich möblierten Eigentumswohnung im elften Stock eines Appartmenthauses in Miami Beach. Eines Tages klingelt es an der Tür, und vor ihm steht eine kleine Frau mit hochaufgetürm ten Haaren, die sich als seine neue Nachbarin vorstellt. Alte Nachbarn dagegen sind Dr. Kalischer und Mrs. Kopitzki, zwei in die Jahre gekommene jüdische Einwanderer in New York. Mrs. Kopitzki bessert ihr Einkommen durch das Abhalten telepathischer Séancen auf. Von ihrem Nachbarn nimmt sie kein Geld. Er bekommt neben einem Abendbrot auch die Illusion einer telepathischen Wieder begegnung mit seiner im alten Europa, in Krieg und Holocaust zurück gebliebenen Geliebten geschenkt. Bis er eines Tages eine Entdeckung macht. Von etwas, das ihm doch längst klar war. „Späte Nachbarn“ mit Barbara Nüsse und André Jung, uraufgeführt 2009 und inzwischen weit gereist, war u.a. eingeladen zum NETFestival in Moskau und zu den Hamburger Lessingtagen 2011. Übernahme von den Münchner Kammerspielen 20 Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth Regie Jette Steckel Thalia im November 21 Srebrenica – „I counted my remaining life in seconds…“ Projekt von Branko Šimić und Armin Smailovic Uraufführung Gaußstraße (Garage) im Dezember Auf dem Münchner Oktoberfest gibt es das Teufelsrad. Eine rotierende runde Plattform als Fahrgeschäft, auf der man sich, je schneller sie sich dreht, umso schwerer halten kann. Auch in unserer durchökono misierten Gesellschaft wirken Zentrifugalkräfte: wer sich oben nicht mehr halten kann, rutscht raus. Kasimir hat seine Arbeit verloren. Und weil sich die allgemeine Krise und das Private eben nicht trennen lassen, und „wenn einer arbeitslos wird, die Liebe zu ihm nachlässt, und zwar automatisch“, hält Karoline nach etwas Besserem Ausschau. Sie hängt sich an den Zuschneider Schürz inger, der sie, nicht ganz uneigennützig, an seinen Chef Rauch weiter reicht. Derweil zieht Kasimir mit dem Kleinkriminellen Merkl Franz und dessen vom Leben schon einigermaßen zugerichteter Freundin Erna weiter. Was als himmeltrauriger Vergnügungsparcours begann wird zur bitterbösen Höllenfahrt. „Ich habe es mir halt eingebildet, dass ich mir einen rosigeren Blick in die Zukunft erringen könnte – und einige Momente habe ich mit aller hand Gedanken gespielt. Aber ich müsst so tief unter mich hinunter, damit ich höher hinauf kann.“ Karoline handelt sich mit ihren Ambitio nen, gesellschaftlich aufzusteigen, nur herbe Enttäuschungen ein. „Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich, aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wäre man nie dabei gewesen.“ Horváth, der radikale Entkitscher und Desillusionist, schrieb 1932 mit „Kasimir und Karoline“ inmitten von Wirtschaftskrise und dem Auf marsch der Stammtische das Stück der Stunde. Es scheint, als sei er noch immer unser Zeitgenosse. Unsere Gegenwart kann seinen scho nungslosen Blick gut vertragen. Br ats vo Bosnien und Herzegowina 1995: Innerhalb von 5 Tagen werden in Srebrenica 8000 Männer ermordet, obwohl die Stadt zu dieser Zeit UN-Schutzzone ist. Genau 20 Jahre später begeben sich Fotograf Armin Smailovic und Regisseur Branko Šimić, beide aus Bosnien und Herzegowina, mit ihrem dokumentarischen Theaterprojekt auf Spurensuche und entwerfen eine minimalistische Theaterkompo sition im Spannungsfeld Opfer – Täter – Zuschauer. „Srebrenica – ‚I counted my remaining life in seconds…‘“ basiert auf den Biografien von drei Männern: Ein Überlebender des Völkermords, heute einer der Hauptzeugen vor dem Den Haager Tribunal, ein hollän discher UN-Soldat, der 1995 in der Stadt stationiert war, und ein Soldat der bosnisch-serbischen Kommandoeinheit, der heute mit komplett neuer Identität lebt. Der Fotograf Armin Smailovic hat die Biografien der Zeugen in tau senden von Fotografien nacherzählt, die die ästhetische Basis des Projekts bilden. Smailovic führte persönliche Interviews; Protokolle der Aussagen in Den Haag komplettieren die Materialsammlung. Gemein sam mit Regisseur Branko Šimić entsteht ein Projekt zwischen Be richterstattung, persönlichem Schicksal und politischer Metaebene, das die Dimension des größten Kriegsverbrechens in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg auf die Bühne bringt und seine fatalen Folgen für die politische Welt(un)ordnung der letzten 20 Jahre beleuchtet. 22 Das Versprechen/ La Promesse nach Jean-Pierre & Luc Dardenne Regie Luk Perceval Uraufführung Thalia im Januar 23 Warten auf Godot von Samuel Beckett Regie Stefan Pucher Thalia im Februar Zwei clowneske Landstreicher warten seit mehr als sechzig Jahren auf den Bühnen der Welt auf Godot. Eine klassische Situation, eine Existenz-Chiffre, die den Autor Samuel Beckett weltberühmt machte. Welche tiefere Erkenntnis sich hinter seinem „Godot“ verbirgt, ob Gleichnis oder gar nichts, darüber verweigerte Beckett stets jede Auskunft mit dem Hinweis: Hätte er sich klar ausdrücken wollen, hätte er sich klarer ausgedrückt. Und so sind eine Vielzahl von Beschrei bungen, Geheimnissen und Mutmaßungen über die philosophischen Lumpen Wladimir und Estragon im Umlauf. Diesbezüglich erinnern die Zuschreibungen, das Warum und Wozu, an Kafka. Wobei Beckett selbst einmal sagte: „Bei Kafka ist noch ein starker Lebenstrieb.“ Aber trotz Trübsinn ist bei Becketts Landstreichern ein Leuchten. Wladimir ist leicht, zum Himmel hin orientiert. Und Estragon, den die Last der Welt drücken könnte, drückt vor allem der Schuh. Europa hat zwei Gesichter. Es gibt den hochglanzgesättigten Reich tum der Zentren, oft scheintot, schön und bewohnt von jenen Teil habern der Wohlstandsgesellschaft, die es sich leisten können. Das andere Gesicht Europas beschreiben die belgischen Filmemacher Jean-Pierre und Luc Dardenne. Bei ihnen ist Europa ein nasskalter Kontinent der Ausfallstraßen, der Billigläden und Wohnsilos. Das Haus Europa: eine Bruchbude, eine illegale Baustelle. Hier leben Niedrig löhner und Einwanderer ohne Papiere, hier leben Profiteure der Not, Schleuser und Betrüger, hier lebt das Treibgut, das Europa an seinen Rändern ausspuckt. In dem frühen Film der Brüder Dardenne „La Promesse“ („Das Ver sprechen“) profitieren ein Vater und sein Sohn von eingeschleusten Migranten. Was ein Mensch wert ist, hängt vom Preis ab, den man für ihn erzielt. „The river, grande Fabriken, beaucoup money, the city very nice“ – so preist Menschenhändler Roger neu angekommenen Immi granten die Stadt an, in die er sie illegal einschleust. Er lässt sie un gesichert auf der Baustelle des eigenen Traumhauses arbeiten, in des sen halbfertige Zimmer er sie überteuert einquartiert. Sein Sohn Igor hilft ihm beim Abkassieren. Diese Komplizenschaft gerät ins Wanken, als Igor dem Afrikaner Amidou, der vom Baugerüst fällt, kurz vor des sen Tod das Versprechen gibt, sich um Amidous Frau und Kind zu kümmern. Der Film, der berührend und zugleich radikal unsentimental von den Härten gegenwärtiger Realität erzählt, ist Ausgangspunkt des europä ischen Theaterprojektes von Luk Perceval mit einem internationalen Ensemble. Das Haus, das zugleich Baustelle, Umschlagplatz und Unter kunft ist, wird zu einem Ort, an dem sich Lebensläufe und Geschichten kreuzen. Koproduktion mit dem NTGent Fre ihe it Als Beckett seinen „Godot“ inszenierte, insistierte er bei den Proben auf genauem rhythmischen Lesen, er unterstrich jede Silbe mit einer Handbewegung. Sein Text war für ihn wie eine Partitur. Stefan Pucher, dessen Inszenierungen von großer Musikalität gekenn zeichnet sind, wird Becketts Endzeit-Komik auf die tonalen wie atona len, unscheinbaren und bedeutungsträchtigen Strukturen aus Poesie und Nihilismus, aus Absurdität, Klamauk und negativer Theologie unter suchen – bis hin zur „anthropopopopometrischen Akakakakademie“. 24 Schnee von Orhan Pamuk Regie Ersan Mondtag Gaußstraße im Februar 25 Die Weber von Gerhart Hauptmann Regie Kornél Mundruczó Thalia im März Für eine Reportage über Selbstmorde kopftuchtragender junger Frauen reist der Dichter Ka nach zwölf Jahren im deutschen Exil zu rück ins ostanatolische Kars. Drei Tage lang schneit es ununterbro chen in der Stadt, die von der Außenwelt abgeschnitten ist. Es stehen Kommunalwahlen an, bei denen sich ein Sieg des islamistischen Kan didaten abzeichnet. Auf einer Theaterbühne entzündet sich während der Auff ührung eines volkspädagogischen Melodrams aus der Ata türk-Ära, in dem das Ablegen der Schleier propagiert wird, ein Streit. Darf eine Frau gezwungen werden, das Kopftuch abzulegen? Was wiegt schwerer: die Staatsräson eines säkularen Staates oder die persönliche Freiheit eines religiösen Glaubens? Das Geschehen eskaliert, als Angehörige eines obskuren Sonderkom mandos die Bühne stürmen und unter der Führung des Staatsschau spielers Sunay Zaim vorgeben, den Staat vor den Islamisten retten zu müssen. Der Dichter Ka unternimmt den Versuch, die politische Ver schwörung aufzuklären, verheddert sich aber als Vermittler im Kampf zwischen türkischen und kurdischen Nationalisten, der Armee und islamistischen Fundamentalisten. In memoriam an seinen Großvater, der sein Leben lang als Weber tätig war, schreibt Gerhart Hauptmann ein Stück über die Ereignisse des Weberaufstandes in Schlesien 1844 und provoziert damit bei der Uraufführung 1893 in Berlin einen Skandal. Für Regisseur Ersan Mondtag ist Orhan Pamuks „Schnee“ hoch brisant und aktuell. Mit seinem Roman, geschrieben vor dem 11. September 2001, wollte Pamuk die kleine Stadt Kars als Mikrokosmos der Türkei verstanden wissen. Nach den Attentaten auf das World Trade Center begann Pamuk zu verstehen, dass die Probleme der Türkei die Pro bleme der Welt wurden. Heute lautet Pamuks Appell an den Westen: „Bitte macht einen Unterschied zwischen der islamischen Gesell schaft und dem politischen Islam! Bitte macht einen Unterschied zwischen dem politischen Islam und radikalen Fundamentalisten! Nach Anschlägen wie denen gegen Charlie Hebdo verwischen in den Emotionen die Unterschiede. Furchtbar!“ Mit dem Aufkommen des Kapitalismus durch die Industrialisierung wird die Not der Arbeiter im 19. Jahrhundert immer größer. Schlimmste Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne bestimmen den Alltag. Als die Arbeiter nicht mehr in der Lage sind, ihre Familien zu ernähren, hört man erste Gesänge vom „Blutgericht“ auf den Straßen. In fünf bewegenden Akten fängt Hauptmann die emotionalen Zu stände während der Proteste ein. Er erzählt mit mehr als 50 Charakte ren vom Reichtum weniger, der auf dem Elend vieler basiert, von der Entladung des Zorns und von den Angriffen auf den Fabrikanten Drei ßiger, sowie von der Gnadenlosigkeit der Unterdrückten, die zunächst noch um Hilfe rufen und schließlich zum Kampf aufmarschieren. Egy en lő ség Kornél Mundruczó, dessen Arbeiten weltweit für Aufmerksamkeit sorgen, inszeniert Theater und Film und ist zuletzt 2014 mit seinem Film „White God“ im Wettbewerb von Cannes ausgezeichnet und zum Sundance-Festival in die USA eingeladen worden. Während der Lessingtage 2015 war „Dementia“, seine kluge Auseinandersetzung mit den aktuellen politischen Verhältnissen in seiner Heimat Ungarn, in Hamburg zu sehen. Gemeinsam mit einem großen Ensemble wird er mit Hauptmanns „Die Weber“ ein Requiem für die namenlosen Billig löhner dieser Welt schaffen. 26 Russland. Endspiele nach Dostojewskij, Tolstoi, Gorki u.a. Regie Alvis Hermanis Uraufführung Thalia im April 27 Das Schloss nach Franz Kafka Regie Antú Romero Nunes Thalia im Mai „Nun haben wir uns genug durch Schwärmereien fortreißen lassen; es wird Zeit, dass wir auch auf die Stimme der Vernunft hören. Und all das, dieses ganze Ausland und dieses euer ganzes Westeuropa, das ist alles bloße Phantasie, und wir selbst sind im Ausland auch nur Phantasie ... denken Sie an mein Wort; Sie werden selbst sehen, dass es so ist!“ Das sind die letzten Worte, die in Fjodor M. Dostojewskijs Roman „Der Idiot“ gesprochen werden. Fürst Myschkin ist da schon zurück in seinem Schweizer Sanatorium und erkennt seine entfernte Verwandte nicht mehr, die diese Sätze „ordentlich zornig“ sagt, bevor sie sich verabschiedet. Lauter letzte Szenen. Endspiele. Kleine und große Apokalypsen ver sammelt Alvis Hermanis in „Russland. Endspiele“. Der lettische Thea ter- und Opernregisseur hat seit seinen Anfängen immer wieder und passioniert russische Literatur auf Bühnen in Riga und Moskau, Wien und Brüssel, München und Paris gebracht. Nach seinem Protest gegen die Annexion der Krim wurde er in Russland zur Persona non grata erklärt. „25 Jahre meines Lebens habe ich in der Sowjetunion verbracht und durfte nicht ausreisen, jetzt habe ich die Situation, dass ich nicht einreisen darf.“ Betreten des russischen Bleistiftgebiets ist hingegen niemandem verboten. Nun also: Erkundungen auf den Wegen der russischen Litera tur bis hinein in die an Widersprüchen reiche Gegenwart. أخوة Als K. eines Abends mit nichts in der Hand in einem fremden Dorf ankommt und am nächsten Morgen Einlass in das Schloss des Grafen Westwest sucht, überfällt ihn der Alpdruck einer erstaunlich vernagel ten Welt: Weder sein Beruf noch sein bürgerlicher Rang, weder Bildung noch Erfahrung oder sein Verstand helfen ihm, eine Verbindung zu den Dingen und den Menschen im Schloss zu finden. Undurchsichti gen Hierarchien ausgeliefert und abgefertigt von Beamten und un freien Funktionären, die alle einem fremden Willen unterworfen scheinen, offenbart sich das Schloss als eine überaus komplexe, ab geschlossene und undurchdringliche Behörde, die K. bis zuletzt die eindeutige Auskunft über seinen Status verweigert. Und bald vermu tet man hinter all den angsterfüllten Ausreden eine nur behauptete Logik, die vor allem ein Ziel verfolgt: die Fassade dieses verworrenen wie willkürlichen Systems aufrecht zu erhalten. Bis sich das System am Ende selbst nicht mehr versteht, so scheint es... Antú Romero Nunes wird in seiner zweiten Inszenierung in dieser Spielzeit K.s beharrliche Suche nach der Legitimation seiner eigenen Existenz als düster-kaltes, schräges wie laut lachendes Geschehen auf die Bühne bringen und Kafkas unvollendeten Roman „Das Schloss“ als wankende Welt erzählen, die ihre innere Notwendigkeit längst verloren hat. 28 In Planung Herzzentrum VII Ungläubiges Staunen. Über das Christentum von und mit Navid Kermani Thalia in der Gaußstraße Im Jahr 2010 entstand das erste „Herzzentrum“. Grundlage waren damals wie heute Texte von Navid Kermani. Zum Auftakt der Spielzeit 2015&2016 gibt es das mittlerweile siebte Herzzentrum. Die Sonderver anstaltung, die bereits in den Deichtorhallen, der Gaußstraße in Altona und im Riesenrad in der HafenCity stattfand, hat sich zu einer einzig artigen Begegnungsmöglichkeit zwischen Publikum und Schauspie lern, einem Text und dem renommierten Autor selbst entwickelt. Nun hat Navid Kermani ein neues Buch geschrieben: „Ungläubiges Staunen. Über das Christentum“, das im September 2015 erscheinen wird. Diesmal wird es also im „Herzzentrum“ um das Christentum gehen, aus der Perspektive des Islamkenners und Orientalisten Navid Kermani und über ein Staunen, das manchen von uns abh anden gekommen ist. Etwa 30 Darsteller werden Fragmente des Buches vortragen, variieren, weiterspinnen, spielen, sich Kermanis Buch im denkbar persönlichsten Theaterf ormat aneignen und ihren eigenen Glauben oder Unglauben ins Gespräch bringen. Ein Projekt mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Regie Gernot Grünewald Thalia in der Gaußstraße Ungefähr 1300 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben ohne Familie in Hamburg. Kinder und Jugendliche, die versuchen anzu kommen, einen Platz zu finden, Deutsch zu lernen. Fast alle sind traumatisiert. Wie reagiert unsere Gesellschaft auf diese besondere Herausforderung? Regisseur Gernot Grünewald, Absolvent der Theaterakademie Ham burg, 2011 mit dem Hauptpreis des Körber Studios Junge Regie aus gezeichnet, hat gerade bei den Lessingtagen 2015 im Thalia in der Gaußstraße seine Inszenierung „Kinder | Soldaten“ gezeigt, die sich ausgehend von Interviewstudien mit dem Ursprung von Gewalt bei Jugendlichen auseinandersetzt, „ebenso beeindruckend wie beklem mend“ (Hamburger Abendblatt). Sein neues Projekt sieht Regisseur Grünewald als thematische Fort führung seiner Arbeit. Aus ihren Heimatländern vor Krieg, Rekrutie rung und Ausbeutung geflüchtet, sind diese Jugendlichen nach einer langen, oft gefährlichen Reise bei uns angekommen. Und nun? 29 Junge Regie Julia Jost und Thilo von Quast, die am Haus als Regie assistenten gearbeitet haben, zeigen in der Spielzeit 2015&2016 ihre erste eigene Inszenierung am Thalia Theater. In Plüschgewittern von Wolfgang Herrndorf Regie Thilo von Quast Thalia in der Gaußstraße (Garage) Jede Zeit kennt den jungen Mann, der die Provinz verlässt, um neue Erfahrungen zu machen. Sei er nun ein spätromantischer „Taugenichts“ oder ein kühl-distanzierter Soldat, der freiwillig in den großen Krieg zieht, um sich den „Stahlgewittern“ auszuliefern. Wolfgang Herrndorf schickt einen nicht mehr ganz so jungen Mann auf eine Reise quer durch Deutschland, der Romantik als Peinlichkeitsstrategie entlarvt und die reinigende Kraft von Gewittern nur in der Plüschvariante er fährt. Am Ende landet er in Berlin, lernt eine Frau kennen und beginnt eine Liebesgeschichte oder so etwas. Von Wolfgang Herrndorf ist im Thalia in der Gaußstraße bereits die Dramatisierung seines Erfolgs romans „Tschick“ zu sehen. 3000 Euro von Thomas Melle Regie Julia Jost Thalia in der Gaußstraße (Garage) 3000 Euro, so viel beträgt statistisch gesehen der durchschnittliche Monatslohn der Deutschen. 3000 Euro möchte Denise, Supermarkt kassiererin und alleinerziehende Mutter, mit einem Pornodreh dazu verdienen, um einmal nach New York reisen zu können. 3000 Euro trennen Anton von seinem früheren bürgerlichen Leben, seit er seine Kreditkarte um genau diesen Betrag überzogen hat. Eine labile Lebensphase mit zu vielen Exzessen macht den ehemaligen Jurastu denten zu einem „Minus in der Landschaft“. Die Folgen sind Obdach losigkeit und eine Vorladung vor Gericht. Thomas Melles melancho lisch-liebevoller Roman erzählt eine traurige Liebesgeschichte und zugleich vom Leben am Rand der Gesellschaft. Li ber t y Ens emb le Die Ensemblefotos von Armin Smailovic auf der „kleinsten Bühne der Welt“ sind inspiriert von Irving Penns Arbeit „In the Corner“. Birte Schn öink 32 Philip p Hoc hmair 33 Karin Neuh äuser 34 35 Christ oph B antzer Daniel Lomm atzsch 36 37 Mari na W andru szka Wolf Dietric h S pre nge r 38 Jör gP ohl 39 Jen s Ha rzer 40 Steffe n Sieg mund 41 Stepha n Biss meier 42 43 Seba stian Zim mler Gabrie la Mar ia Sch meide 44 45 Bern d Gr awe rt Cath érin e Sei fert 46 47 Pau l Sch r ö d er Seba stian Rud olph 48 49 Benj amin -Lew Klon Rafa el St acho wiak 50 51 Matt hias L eja Günte r Sch aupp 52 53 Victo ria Tr a u tt m ansdo rff Sven Sche l ker 54 55 Franzis ka Har tmann Barb ara N üsse 56 57 And ré S z ym a nski M i rc o Kr e i b ic h 58 59 Alex and er Si mon Mari e Lö cker 60 61 Pete rM aert ens Tho mas Nieh aus 62 63 Lisa Hag mei ster Maj a Sc hön e 64 65 Oda Thor m ey er Chr istin a Ge iße 66 67 Pa try ci a Z io l ko wska Tilo Wer ner 68 69 Alic ia A umü ller Jul ian Gr eis 70 71 Mar ie J ung Sand ra Fl ubac her 72 73 Bu rg h ar t Kl a u ßn e r Ma rin aG alic 74 Oliv er M allis on 75 Kr i st of V an B ove n 76 77 Feli xK nop p Pasc al H oud us 78 Pete r Jor dan 79 Ensemble Regie Alicia Aumüller Christoph Bantzer Stephan Bissmeier Sandra Flubacher Marina Galic Christina Geiße Julian Greis Lisa Hagmeister Franziska Hartmann Jens Harzer Philipp Hochmair Pascal Houdus Marie Jung Mirco Kreibich Matthias Leja Marie Löcker Daniel Lommatzsch Peter Maertens Oliver Mallison Karin Neuhäuser Thomas Niehaus Barbara Nüsse Jörg Pohl Sebastian Rudolph Sven Schelker Gabriela Maria Schmeide Birte Schnöink Maja Schöne Paul Schröder Cathérine Seifert Steffen Siegmund Alexander Simon Rafael Stachowiak André Szymanski Oda Thormeyer Victoria Trauttmansdorff Kristof Van Boven Marina Wandruszka Tilo Werner Sebastian Zimmler Patrycia Ziolkowska Gäste Bruno Cathomas Bernd Grawert Peter Jordan André Jung Burghart Klaußner Benjamin-Lew Klon Felix Knopp Sylvana Krappatsch Günter Schaupp WolfDietrich Sprenger Luk Perceval Antú Romero Nunes Hausregisseure Jan Bosse Erik Gedeon Jan Gehler Dimiter Gotscheff Gernot Grünewald Leander Haußmann Alvis Hermanis Peter Jordan & Leonhard Koppelmann Bastian Kraft Anne Lenk Alia Luque Ersan Mondtag Kornél Mundruczó Tiit Ojasoo & Ene-Liis Semper Rüdiger Pape Stefan Pucher Pascal Rambert Christina Rast Christopher Rüping Branko Šimić Johan Simons Jette Steckel Nicolas Stemann Eirik Stubø Studio Braun Junge Regie Julia Jost Anton Kurt Krause Katja Langenbach Helge Schmidt Susanne Schwarz Thilo von Quast Um a lles i n der Welt 81 Thalia Lessingtage 2016 Ig ua ld ad Das internationale Themenfestival Vergegenwärtigt man sich die großen Persönlichkeiten, die die Literatur- und Theaterszene der Hamburger Geschichte einst prägten, so stößt man auf den Aufklärer Gotthold Ephraim Lessing, der bereits im 18. Jahrhundert als weltoff ener und radikaler Querdenker eine Vorreiterposition für unsere heutigen Intellektuellen und Dichter einnahm. Als leidenschaftlicher Verfechter der Streitkultur war er in seiner Zeit bekannt für seinen kompromisslosen Geist. Wann immer sich ihm die Gelegenheit bot, mischte er sich – meist mit Furor – in gesellschaftspolitische und reli giöse Themen ein und scheute keinen Widerstand. Lessing war ein Freidenker, ein GedankenDie Welt scheint mehr denn je in Unkreierer, ein früher Ermögordnung. Weltweit haben die Konflikte licher des kontroversen um Freiheit und Religion zugenommen. Austauschs, einer, der Es ist geradezu beängstigend, wie gut Grenzen überwand, um die Gedanken des Dichters Gotthold auf Augenhöhe zu diskuEphraim Lessing (1729–1781) immer tieren. Dabei galt sein Plädoyer der Toleranz und der wieder zu diesem Thema passen. Humanität, dem tieferen Hamburger Abendblatt Verständnis füreinander, das für ihn erst durch den Konflikt und offenen Austausch ermöglicht wurde. Lessing setzte die Freiheit des Denkens an die Stelle der Angst und beeinflusste die deutsche Öffentlichkeit durch seine markanten Schriften und Auftritte. Lessings weltoffenen Ansätzen folgend, findet alljährlich das nach ihm benannte Festival „Um alles in der Welt – Lessingtage“ am Thalia statt, bei dem zahlreiche internationale Gastspiele interkulturelle Mo mente der Begegnung schaffen: Mit Einladungen an Künstler aus aller Welt rücken wir den Unruhen und Unzulänglichkeiten unseres globalisierten Alltags ein Stück näher. Zwei Wochen lang sind außergewöhn liche Arbeiten bedeutender Künstler zu sehen, die man sonst in Hamburg so nicht sehen kann und von denen einige hier ihre Europaoder Deutschlandpremiere feiern. Das Festival ist eine Plattform für künstlerisch wie gesellschaftspolitisch starke Stimmen, die neue Impulse geben und Zukunftsutopien schaffen. Künstler aus unterschiedlichsten kulturellen Kontexten bauen interkulturelle Brücken und helfen, Grenzen zu überwinden, indem sie erzählen, was sie bewegt, indem sie Sehnsüchte, Nöte und Ängste ihrer Zeit früh aufspüren und so zu Seismografen unserer Tage werden. Die Lessingtage sind ein Themenfestival, das sich 2015 dem Begriff des Aufruhrs widmete. Über die Notwendigkeit der Offenheit und 82 Durchlässigkeit unserer heutigen Gesellschaften sprach der amerika nische Soziologe Richard Sennett, der während der Lessingtage 2015 mehr öffentliche Räume forderte, in denen Menschen ihre Verschie denheit leben können. Politische Theaterhandschriften aus Ungarn, der Ukraine, aus Russland, China, Dänemark, Belgien und Frankreich zeigten verschiedene Perspektiven auf Krisenherde und soziale Pro teste in und um Europa, auf gegenwärtige Konflikte um Freiheit und Religion. Die rechtsextremis Stark und konsequent wurde auf tischen Kräfte in Deutschland Themen gesetzt, dass dabei das The- und die Aufarbeitung der NSUatersinnliche nicht zu kurz kam, ist Prozesse waren ebenso Teil des Programms wie Flucht ein weiterer, großer Pluspunkt des bewegungen von Afrika nach Festivals. Das waren kontroverse Europa oder die Auseinander und spannende zwei Wochen. NDR setzung mit europäischen Kriegen, die Europa bis heute prägen. Es ging um Menschen in Syste men, um Formen des Widerstands, um den Umgang des Einzelnen mit großen Umbrüchen. Das Thema „Aufruhr“ ließ als prägendes Thema unserer Tage auch die „Lange Nacht der Weltreligionen“ in diesem Jahr nach dem Zusammenhang von „Religion und Gewalt“ fragen. Produktionen aus China und Russland warfen einen Blick auf anders organisierte Kulturen. Theater, Tanz, Perf ormance, Ausstel lungen, Lesungen, soziokulturelle Projekte, Diskussionen, Vorträge, Konzerte und vieles mehr bestimmten das vielfältige Programm. Auch 2016 wird das Thalia Theater wieder zwei Wochen lang den Aus nahmezustand kreieren und die Kunst als Botschafter der Kulturen feiern, wenn es heißt: „Um alles in der Welt – Lessingtage“. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 83 Bei den Lessingtagen zu Gast seit 2010 博 爱 Ilija Trojanow Deutschland Navid Kermani Deutschland Liao Yiwu China Auma Obama Kenia Richard Sennett USA Stefan Bachmann Schweiz Catja Baumann Deutschland Karin Beier Deutschland Nils Berg Deutschland Blind Summit Theatre England Blitz Theatre Group Griechenland Nuran David Calis Deutschland Frank Castorf Deutschland Die Gruppe Lampedusa feat. Bernadette La Hengst Deutschland Lev Dodin Russland Yan Duyvendak, Omar Ghayatt, Nicole Borgeat Schweiz/Ägypten Ensemble Wuatapuy Kolumbien Nurkan Erpulat Deutschland Fix&Foxy Dänemark Oliver Frljićć Bosnien und Herzegowina/Slowenien Rodrigo Garcia Spanien Gintersdorfer/Klaßen Deutschland Rainald Grebe Deutschland Gernot Grünewald Deutschland Rosa Yassin Hassan Syrien Helena Henneken Deutschland Matthew Herbert England Alvis Hermanis Lettland Michael Höppner Österreich Christiane Jatahy Brasilien Young Jean Lee USA Meng Jinghui China Andreas Kebelmann Deutschland Akram Khan England Stephan Kimmig Deutschland Malte C. Lachmann Deutschland Abou Lagraa Frankreich/Algerien Lukas Langhoff Deutschland Angélica Liddell Spanien Constanza Macras Deutschland Dominik Maringer & Sachiko Hara Deutsch land Jean-Louis Martinelli Frankreich Andriy May Ukraine Christophe Meierhans Schweiz Andrej Mogutschi Russland Stefan Moscov Bulgarien Cristina Moura & Enrique Diaz Brasilien Kornél Mundruczó Ungarn Sebastian Nübling England / Deutschland / Estland Nicole Oder Deutschland Tiit Ojasoo & Ene-Liis Semper Estland Jarg Pataki & Viola Hasselberg Deutschland Luk Perceval Russland Claus Peymann Deutschland René Pollesch Deutschland Pascal Rambert & Éric Méchoulan Frankreich Yael Ronen Deutsch land Harold Rubin Israel Roland Schimmelpfennig Österreich Peter Scholl-Latour Deutschland Branko Šimić Deutschland Johan Simons Deutschland Armin Smailovic Bosnien und Herzegowina Kristian Smeds Finnland Vladimir Sorokin Russland Franz von Strolchen Deutschland Wim Vandekeybus Belgien Peter Verhelst & Oscar van Rompay Belgien Roger Vontobel Deutschland Najem Wali Irak Günter Wallraff Deutschland Gilles Welinski Frankreich Lin Zhaohua China Arie Zinger Deutschland 84 Open Cities – aus der Rede von Richard Sennett zur Eröffnung der Lessingtage am 25. Januar 2015 Im Geiste Lessings möchten wir natürlich, dass zwischen den unterschiedlichen Menschen, die Europa bevölkern, ein friedliches Miteinander möglich ist. Ich werde hier mit Ihnen über Toleranz sprechen, da ich denke, dass darüber eine Menge Unsinn verbreitet wird – Unsinn in dem Sinne, als wäre Toleranz eine Art Zustand des ewigen Friedens. Ich denke, das ist eine Illusion, deshalb hat mich das Thema der Lessingtage 2015 – „Aufruhr“ – so angesprochen. Ich will heute nicht über Ausschreitungen sprechen, oder über Gewalt, ich will vielmehr über die Beunruhigungen sprechen, die es auslöst, mit Menschen zusammen zu sein, die anders sind als man selbst. Auch wenn es uns nicht gefällt – mit diesen Beunruhigungen müssen wir zurechtkommen. Ich persönlich denke, dass wir diese Verstörung nicht negativ betrachten sollten, sondern ganz im Gegenteil positiv. Spannungen und Reibungen zwischen Menschen sind anregend, weil sie uns herausführen aus unseren engen Vorstellungen vom Leben, weg von unserer vertrauten Lebensweise. Es kann ein Gewinn sein, wenn man sich mit Menschen umgibt, die anders sind als man selbst. In Immanuel Kants großartigem Essay zum Thema Frieden von 1784 gibt es einen sehr prägnanten Ausdruck: das „krumme Holz, woraus der Mensch gemacht ist“. Ein wirklich offener städtischer Raum ist voller Menschen, die wirtschaftlich, ethnisch, politisch, in ihrer sexuellen Orientierung und ihren Lebensweisen vollkommen verschieden sind. Sollte dieses „Krumme“ begradigt werden? Albert Speer war sicherlich dieser Meinung. Er versuchte, die Straßen, Parks, Büro räume und Häuser der deutschen Städte, vor allem in Berlin, in eine einzige Form zu pressen. Heute sind das andere Kräfte, heute treiben wachsende wirtschaftliche Ungleichheit und Zuwanderung die Segregation vormals gemischter Wohngegenden voran. Unsere Städte werden zwar immer heterogener, aber es findet keine Durchmi schung mehr statt. Dort, wo es eigentlich zu Begegnungen kommen sollte, findet heute Isolation statt – das ist die „Begradigung“, von der Kant spricht. 85 Komplexität leben Eine der beliebtesten Wohnformen heutzutage ist die sogenannte „Gated Community“. Heute wird es als normal und natürlich ange sehen, dass Menschen, die sich unterscheiden, voneinander entfernt wohnen. Kant würde es nicht gefallen, was heute in unseren Städten geschieht. Er schrieb: „Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden“. Nach diesem Grundsatz sollte ein guter Bürger einen Nachbarn, der sich von ihm unterscheidet, akzeptieren, statt ihn verändern zu wollen. Kant glaubte daran, dass unterschiedlichste Menschen friedvoll zu sammenleben können. Er malte sich aus, dass Menschen es vielleicht sogar genießen könnten, in einem unbegradigten Gebiet mit Winkeln und Seitenstraßen unerwartete Erfahrungen zu machen. Er verschrieb sich dem Ideal einer Gesellschaft, die in der Lage ist, Komplexität zu leben. Worte wie „multikulturell“ oder „inklusiv“ sind für mich heute abge nutzte Klischees, aber ich frage mich, wie ein Ort für Begegnung ge schaffen werden kann. Gibt es eine Möglichkeit, Städte so zu gestalten, dass in ihnen Raum ist für Begegnung? Dazu möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick in mein Buch „The Open City“ geben, in dem ich die Voraussetzungen für eine solche Stadt beschreibe: Ich gehe davon aus, dass eine Stadt Randzonen zwischen zwei Räumen braucht. Da bei unterscheide ich zwischen zwei Arten von Randzonen: Die Grenze und die Abgrenzung. Dies sind zwei grundlegend unterschiedliche Dinge. Unser Problem ist, dass wir heutzutage Abgrenzungen und geschlossene Räume schaffen, aber es verlernt haben, durchlässige Grenzen zu schaffen. Dieser Gedanke kam mir vor ungefähr 15 Jahren, als ich die Bekanntschaft einiger Biologen machte. Sie sagten, dass dieser Unterschied zwischen offener Grenze und geschlossener Abgren zung auch in der Natur existiert – allerdings in einer ganz bestimmten Art und Weise. Öz gü rl ük Durchlässige Grenzen schaffen Schauen wir uns einmal den Unterschied zwischen einer Zellmembran und einer Zellwand an. Eine Zellmembran lässt einen Austausch zwi schen dem Inneren und dem Äußeren der Zelle zu, der allerdings sehr selektiv ist. Eine Zellwand hingegen behält so viel wie möglich in ihrem Inneren; sie ist eine feste Grenze. Eine Zellmembran ist auf ganz spe zielle Weise offen: Sie ist sowohl durchlässig als auch beständig. Wenn wir an Offenheit denken, denken wir an eine offene Tür, durch die man einfach hindurchgeht. Das halte ich im Hinblick auf menschl iches Zusammenleben nicht für realistisch. Offenheit bedeutet, 86 87 dass es auch Spannungen gibt, die offensichtlich sind. Die Zellmembran versucht, so viele Nährstoffe wie möglich aufzunehmen, und gleichzeitig alle benötigten Dinge im Inneren zu halten. Es ist diese Spannung zwischen Durchlässigkeit und Beständigkeit, die Offenheit hervorruft, und nicht die Abwesenheit von Spannung – das ist ein ganz natürliches Phänomen. Anhand des Lebensraumes des Tigers in Asien möchte ich ein Beispiel für Abgrenzung geben. Tiger schaffen Abgrenzungen, indem sie ihr Revier markieren. Dieses Revier ist dann eine No-Go-Area, ein Raum, der es anderen verbietet, einzudringen. Das Entscheidende ist: Das ist ein Raum geringer Aktivität. In der Ökologie besteht der Unterschied zwischen einer Grenze und einer Abgrenzung also darin, dass eine Grenze einen Raum hoher Aktivität zwischen verschiedenen Tierarten darstellt, eine Abgrenzung hingegen einen toten Raum schafft. Ich stelle die These auf, dass dieses Prinzip sich auf menschliche Umgebungen übertragen lässt: Wenn man unterschiedlichste Menschen zusammenbringt, schafft man Leben; trennt man sie, bringt man eine Stadt zum Absterben. Bei einem Helikopterflug über São Paulo habe ich ein eklatantes Beispiel für Abgrenzung in einer Stadt gesehen. Auf der linken Seite einer Mauer ist eine Favela, auf der anderen Seite eine extrem reiche Hoch haussiedlung. Jedes Stockwerk dort hat einen Swimmingpool auf dem Balkon. Die Swimmingpools überblicken die Favela und die Favela blickt direkt auf die Swimmingpools. Wenn Leute fragen: „Warum gibt es so viel Gewalt in São Paulo? Warum kommen die Menschen dort nicht miteinander aus?“, dann zeige ich das Foto von diesem Helikopterflug. agieren? – Nicht unbedingt. Aber man würde zumindest das physische Umfeld dafür schaffen, dass Menschen überhaupt interagieren können. Ich halte das für ausgesprochen wichtig. Die meisten Erfahrungen des Zusammenlebens sind körperlicher Natur, nicht verbaler. Stadtplanern ist es meiner Meinung nach selten gelungen, Räume zu schaffen, in dem eine andere Person körperlich wahrgenommen werden kann, ob sie nun eine Burka trägt oder sonst irgendwie anders ist. Es geht um das Erlernen des Zusammenlebens, wie irritierend das auch immer sein mag. Diese Zusammenhänge verdeutlichen, warum die ausländerfeindliche Pegida-Bewegung in einer Gegend Deutschlands mit dem niedrigsten Ausländeranteil entstanden ist. Aufnehmen statt Isolieren Wie kann man nun durchlässige Grenzen ähnlich einer Zellmembran im städtischen Raum schaffen? Ich möchte Ihnen ein Beispiel aus Kopenhagen nennen. Mitten in der Altstadt gibt es dort ein Heim für Alzheimer-Patienten. Anstatt versteckt zu werden, wird es diesen Menschen ermöglicht, nach draußen in die Cafés zu gehen. So entsteht eine durchlässige Beziehung zwischen innen und außen. Ich habe schon dort gesessen: Es ist für die Touristen nicht besonders angenehm, neben Menschen im fortgeschrittenen Stadium von Alzheimer zu sitzen, aber es ist die Realität. Es ist ein Zustand, dem Wahrheit innewohnt. Ich denke, dass man Räume schaffen kann, in denen Menschen die Mög lichkeiten einer durchlässigen Membran-Randzone erleben können; Räume, in denen verschiedenartige Menschen physisch zusammengebracht werden. Würde dies dazu führen, dass die Menschen inter Die durchmischte Stadt Stadtplanung muss also grundlegend neu strukturiert werden: Wir sollten es z.B. wie in Kopenhagen machen und diejenigen, die an Alzheimer leiden, in die Stadt aufnehmen, anstatt sie zu isolieren. Wir müssen solche Randzonen als natürliches Umfeld betrachten. Diese Räume sind nicht immer schöne Orte, aber sie sind wahrhaftige Orte. Ich würde gerne noch einmal Kant zitieren, da er häufig als Argument für eine kosmopolitische Haltung verwendet wird. Bitte führen Sie sich vor Augen, dass die ursprüngliche französische Bedeutung des Wortes „Kosmopolit“ für Diplomaten verwendet wurde. Sie sollten mit Leichtigkeit von Ort zu Ort wechseln, von Kultur zu Kultur, und dabei nicht mit ihrer Umgebung verwachsen, sich nicht in diese eingliedern. Im 19. Jahrhundert stand dieser mentalen Mobilität die Vor stellung physischer Mobilität gegenüber. Unter einem Kosmopoliten verstand man jemanden, der sich mit Leichtigkeit in der gesamten Stadt bewegen konnte, wie der Baudelaire’sche Flaneur, der die diver sen Stadtszenen aus der Distanz beobachtet. Ein Kosmopolit war jemand, der sich trotz seiner Distanz zu Hause fühlte, jemand, der – in den Worten von Henri Lefebvre – das Gefühl hatte, ein Recht auf die gesamte Stadt zu haben. Der Vorteil einer solchen Haltung ist, dass man aufhört, ein Leben voller Fantasievorstellungen über den Anderen zu führen. Meine Vorstellung einer durchmischten Stadt besteht im Kern darin, durch lässige Randzonen zu entwickeln, anstatt Gemeinschaften voneinander abzuschotten. Wir brauchen mehr öffentliche Räume, in denen Menschen ihre Verschiedenheit leben können. Deutsch von Lisa Dres PaB eH CT BO 88 Gastspiele 89 Beijing [F] Shanghai Shizuoka [F] Tianjin Helsinki Tallinn Oslo St. Petersburg [F] New York Perm [F] R-ıga Edinburgh [F] Moskva [F] Gdańsk Bogotá [F] Sydney [F] Poznan don Nan Reims Salzburg [F] Strasbourg Linz St.Pölten Wien Winterthur terre Paris BadenZürich Budapest Fribourg Bern Bolzano Lyon Genève Bergamo Ljubljana Rio de Janeiro Das Thalia ist weltweit gefragt und unterwegs. Unser Theater ist regelmäßig zu Gast bei großen europäischen Festivals [F] wie den Wiener Festwochen, den Salzburger Festspielen, dem Holland Festival Amsterdam oder dem Festival d’Avignon. Außerdem sind unsere Produktionen auch in Übersee und auf anderen Kontinenten eingeladen: wie zum Fringe Festival Bejing („Tschick“ 2013), dem Festival Iberoamericano de Teatro de Bogotá („Woyzeck“ 2014), dem World Theatre Festival Shizuoka in Japan („Faust I“ 2014) sowie dem Sydney Festival („Woyzeck“ 2016). 2014 hat das Thalia Theater seine erste große europäische Koproduktion mit dem NTGent (Belgien) herausgebracht. Luk Percevals viersprachiges Weltkriegsstück „FRONT – Im Westen nichts Neues“ ist seit 2014 mit über 70 Vorstellungen auf Europa tournee und wurde beim Edinburgh International Festival und dem internationalen Theaterfestival MESS in Sarajewo gezeigt. Amsterdam [F] Lon Antwerpen Gent Bruxelles Avignon [F] Praha Beograd [F] Sarajevo Sofia Madrid Côte d’Ivoire Athina Tel Aviv Kairo A –Z 91 Abo International An acht Abenden verbinden Menschen mit internatio nalen Biografien einen Theaterbesuch mit interkulturellem Aus tausch, inklusive einer speziellen Einführung hinter den Kulissen. Infos zu weiteren Abos finden Sie auf S. 101/102 oder unter www.thalia-theater.de/abo Aktion 500 Die Rudolf Augstein Stiftung stellt bis zu 500 Theaterkarten für junge Menschen unter 18 Jahren mit fremdsprachigen Eltern zur Verfügung. Mehr Infos auf www.thalia-theater.de/international Alstertor Zwischen Gerhart-Hauptmann-Platz und Alster befindet sich nicht nur die Hauptspielstätte des Thalia mit 1000 Plätzen, sondern auch die Theaterbar –› Nachtasyl. Achten Sie ebenfalls auf Veranstaltungen im –› Mittelrangfoyer! Ballsaal Das Foyer des –› Thalia in der Gaußstraße wurde von unserer Aus stattungsleiterin Annette Kurz im flämischen Stil eingerichtet. Hier finden u.a. die –› Früh-Stücke, Premierenparties oder Nach gespräche statt. Vor und nach den Vorstellungen gibt es auch kleine Speisen und Getränke –› Gastronomie. Boy-Gobert-Preis Die Körber-Stiftung zeichnet junge SchauspielerInnen Hamburger Sprechbühnen aus, die am Beginn einer vielverspre chenden Theaterkarriere stehen. In den letzten Jahren ging der Preis u.a. an die Thalia-Ensemblemitglieder Lisa Hagmeister, Mirco Kreibich, Julian Greis und Birte Schnöink. Bridging the Gap Die Gesprächsreihe will zeigen, dass ein Dialog über Grenzen hinweg möglich ist. Gäste waren u.a. Gregor Gysi, Joschka Fischer oder Alice Schwarzer. „Bridging the Gap“ ist eine Dialogreihe in Kooperation mit dem Verein zur Förderung des Israel-Museums in Jerusalem e.V. und wird gefördert durch die ZEIT-Stiftung. Digital Das Thalia beschäftigt sich mit den unterschiedlichsten Aspekten von Partizipation und Fragen digitaler Wirklichkeit: Kann man mit den sozialen Medien eine weitere Diskursebene eröffnen? Kommentieren Sie die Inszenierungen auf www.thalia-theater.de und in den –› Sozialen Medien. Einführungen Regelmäßig bietet die Dramaturgie eine halbe Stunde vor Vor stellungsbeginn kostenlose Einführungen im –› Mittelrangfoyer an. Termine finden Sie im Spielplan. 92 93 freiKartE Alle Erstsemester der Hamburger Universitäten bekommen in den ersten drei Monaten des Wintersemesters kostenlose Tickets für aus gewählte Vorstellungen. Mehr unter www.meinefreikarte.de Mehl Im Restaurant neben dem –› Thalia in der Gaußstraße gibt es individuell zusammengestellte Pizzen, eine Bar und seit Neuestem auch das Café „Raum“ mit Kaffeerösterei. Früh-Stücke An ausgewählten Sonnt agvormittagen im –› Ballsaal geben Be teiligte aus Schauspiel, Regie, Dramaturgie, Bühnenbild und Musik ab 11 Uhr Einblicke in aktuelle Produktionen. Das Frühstücksbuffet ist ab 10 Uhr geöffnet. Mittelrangfoyer Diskutieren und feiern Sie mit anderen ZuschauerInnen, Re gisseurInnen und SchauspielerInnen – geöffnet bei Premierenfeiern, für –› Einführungen, –› Podiumsdiskussionen und in den Pausen. Führungen Tauchen Sie für 1½ Stunden in die Welt des Theaters ein! Mit Details, Anekdoten und Geschichten werden Sie hinter die Bühne und durch die Labyrinthe des Thalia Theaters geführt. Die Termine finden Sie im Spielplan, Infos zu individuellen Gruppenführungen: Tel. 040.328 14-139 Gastronomie Das Restaurant –› Weltbühne und die Theaterbar –› Nachtasyl versorgen die Gäste am –› Alstertor vor und nach den Vorstellungen. Im –› Thalia in der Gaußstraße verköstigt Sie das Restaurant –› Mehl, im –› Ballsaal werden Sie mit arabischen Köstlichkeiten und Getränken vor und nach den Vorstellungen bewirtet. jung&mehr Theater zum Mitmachen und Kennenlernen für alle Zuschauer. In Workshops und Projekten kommen Jugendliche und Erwachsene mit Theaterprofis ins Spiel. Auch Schule wird mit uns zum Labor für Entdeckungen, z.B. in den Klassenzimmerstücken. Mehr auf –› S. 96 Körber Studio Junge Regie Das Nachwuchsfestival des Thalia Theaters, der Theaterakademie Hamburg und der Körber-Stiftung unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins lädt Talente der deutschsprachigen Regiehochschulen sowie eine internationale Produktion in die Gaußstraße ein und gilt deutschlandweit als Sprungbrett für junge Theaterschaffende. Kulturlandschaften Thalia-SchauspielerInnen geben im Hamburger Umland mit szenischen Lesungen einen Einblick ins Repertoire. Die Kultur landschaften wurden 2014 prämiert als „Ausgezeichneter Ort“ im Wettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“. Lessingtagebuch Der Festivalblog der –› Thalia Pfadfinder während der –› Um alles in der Welt – Lessingtage wird über das ganze Jahr als Premieren blog weitergeführt. Jugendliche mit Zuwanderungsbiografie beschrei ben unter www.thalia-theater.de/lessingtagebuch ihre Sicht auf die Inszenierungen des Thalia Theaters. Nachtasyl Die Theaterbar unter dem Dach des Thalia lädt alle ein: Publikum, Ensemble und MitarbeiterInnen des Thalia Theaters – zu Parties, Clubs, Konzerten, Lesungen, zu Inszeniertem und Improvisiertem. Barbetrieb täglich ab 19 Uhr www.thalia-theater.de/nachtasyl Podiumsdiskussionen Das Thalia Theater beschäftigt sich in vielfältiger Weise mit gesellschaftspolitisch relevanten Themen zwischen Geist und Macht, Kunst und Politik. Regelmäßig finden Diskussionen und Nach gespräche mit dem Ensemble und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur statt, wie z.B. die Tischgespräche nach Vorstellungen von Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ oder Dialogformate wie –› Bridging the Gap. Programmhefte Nicht nur zu Vorstellungen, auch in unserem Kundenzentrum und an der Tageskasse am –› Alstertor erhalten Sie Programmhefte und weitere Publikationen des Theaters mit Hintergrundinformationen, Interviews oder Originalbeiträgen. Soziale Medien N eben der Kommentarfunktion unserer –› Website sind sie der direkteste Weg, um mit uns in Kontakt zu treten. Share, comment, like – auf Facebook, Twitter, YouTube und unserem Blog, dem –› Lessingtagebuch Thalia Campus findet jeden Sommer für Studierende statt: Bis zu zwei Wochen gibt es Workshops mit Thalia-MitarbeiterInnen und spezielle Ein führungen. Alle Karten für 7 Euro und eine große Abschlussparty! Weitere Angebote für Studierende auf –› S. 98 Thalia Freunde Probenbesuche, Premieren, Empfänge: Das alles gibt es exklusiv für Thalia Freunde. Unterstützen Sie uns ab 200 Euro pro Jahr, Junge Freunde bis 30 Jahre fördern das Thalia mit 1 Euro pro Lebensjahr. Mehr Infos auf www.thalia-theater.de/freunde 94 Thalia in der Gaußstraße Unsere Spielstätte in Altona: Junges, politisches oder experimentelles Theater wird auf der Gaußbühne und in der Garage aufgeführt, im –› Ballsaal finden die –› Früh-Stücke und Sonderveran staltungen statt. Thalia International Mit unterschiedlichen Programmen wie –› Abo Interna tional, –› Aktion 500, –› Thalia Pfadfinder, –› Willkommen in Hamburg, Projekten von –› jung&mehr und –› Übertitel schafft das Thalia Raum für Interkulturalität. Unsere Inszenierungen sind international auf Gastspielreisen –› S.88 unterwegs. 95 Um alles in der Welt – Lessingtage Das internationale Festival mit zahl reichen Gastspielen findet jeweils Ende Januar/Anfang Februar statt und widmet sich der Idee einer interkulturellen Gesellschaft. –› S. 80 Universität In der erfolgreichen Reihe „Theater und Universität im Gespräch“ im –› Thalia in der Gaußstraße, kuratiert durch Prof. Dr. Ortrud Gutjahr, sowie in der 2014 ins Leben gerufenen Wissenschaftstalkshow „Wahn sinn trifft Methode“ im –› Nachtasyl, treten Wissenschaft und Theater in produktiven und anregenden Austausch. Thalia Pfadfinder Junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren mit Zuwande rungsbiografie erleben Theater hinter den Kulissen und werden Festivalblogger der Lessingtage. Bewerbung bis Oktober 2015! –› Lessingtagebuch Website Informationen, Kartenkauf und direktes Feedback: Auf www.thaliatheater.de geben Texte, Fotoalben und Videotrailer erste Eindrücke über Inszenierungen, Ensemble und Regie. Außerdem finden Sie zahl reiche Texte und Videoaufzeichnungen von –› Podiumsdiskussionen und anderen Veranstaltungen, können Kommentare schreiben oder Karten Im Webshop kaufen. Theaterakademie Gemeinsam fördern die Hamburger Theaterakademie und das Thalia den Theaternachwuchs. Regiestudierende zeigen Abschlussinsze nierungen in der Gaußstraße, Schauspielstudierende wirken in Produk tionen mit und Thalia-RegisseurInnen inszenieren alle zwei Jahre mit dem Abschlussjahrgang der Schauspielstudierenden eine Produktion. Weltbühne Restaurant mit Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre im Gebäude des Thalia Theaters. Inhaber Tim Seidel betreibt auch die Pausenbewirtung am –› Alstertor. Reservierung unter 040.30 39 32 50 Theatercamp Light Das Thalia Theater ist als einziges Theater auf der weltweit an verschiedenen Orten stattfindenden Social Media Week mit Panels zum Thema Crowdfunding, Bloggen oder Livestreaming vertreten. –› Soziale Medien Theatix Das Spezialangebot für Schüler: Einfach auf www.theatix.de oder über die Theatix-App eine Vorstellung heraussuchen, sich per Facebook verabreden und mit dem Schülerausweis abholen. Eine Initiative der Becker-Kerner-Stiftung. Tourismus Das Thalia Theater ist begehrter Touristikpartner und bietet beson dere Preise für Großgruppen und Partnerhotels mit günstigen Tarifen. Kontakt: [email protected] Übertitel / Surtitles / üstyazılı Für unser internationales Publikum bieten wir mindestens einmal im Monat eine Vorstellung mit englischen Über titeln an, sowie in loser Folge im –› Thalia in der Gaußstraße Vorstel lungen mit türkischen Übertiteln. Willkommen in Hamburg Alle Neu-HamburgerInnen erhalten bei Anmeldung im Hamburg Welcome Center, Alter Wall 11, einen Gutschein fürs Thalia Theater. 96 jung&mehr … öffnet Freiräume, geht über Grenzen, schafft Platz für Neues, im Denken und im Handeln, im Leben und in der Kunst! Thalia Treffpunkt zum Mitmachen. Jugendliche und auch Erwachsene erleben die verschiedenen Facetten von Theater. Ins Spiel kommen: Mit Profis entdecken, wie Theater geht und welche Spielformen es gibt. Durch aktive Beteiligung die Handschriften von Schauspiel, Regie und Aus stattung kennen lernen. Bei den Lessingtagen Anfang 2016, beim Ju gend-Performance-Wettbewerb unart im Frühjahr und beim Grenz gänger-Festival im Sommer 2016 zeigen wir im Thalia in der Gaußstraße, aber auch an anderen Orten, die entstandenen Kunstaktionen und Pro jekte. Thalia Treffpunkt zum Mitmachen ist inklusiv: Bisher ausgeschlos sene Akteure werden in die Gestaltung einbezogen. Verschiedene Rea litäten aus dem eigenen Umfeld und der Gesellschaft gilt es zu erken nen (und in das eigene Tun einfließen zu lassen): In unserer Reihe „Gott und die Welt und ich“ werden z.B. jugendliche Flüchtlinge und Neu zugewanderte zu Erzählern und Gestaltern, bei „Eisenhans“ gewinnen behinderte und nichtbehinderte junge Menschen neue Sicherheiten. Thalia und Schule beleuchtet die Möglichkeiten im Zusammenspiel von Päda gogik und Theater. Neben den Thalia-Inszenierungen für Schüler gruppen, den mobilen Klassenzimmerstücken (Theater wird vor Ort in der Schule gespielt!), den TuSch- und Tandem-Partnerschaften, den Aktivitäten der Schüler-Botschafter, den Grundschultheatertagen des tms-Schultheater-Festivals und den DaF-Kursen für DeutschLernende wird Schule mit uns zum Labor für vielfache Erforschungen. In Lehrerfortbildungen und den Lehrer-Lounges erproben wir Versuchs anordnungen im Theater, damit Lehrende nachhaltig Erfahrungen sammeln und weitergeben können. Die Schülerinnen und Schüler wiede rum erkunden im Theater, was alles beim Spiel mit Identitäten möglich ist. Sie entwickeln mit uns neue handelnde Formen, die nicht sofort bewertet werden. Lernen bedeutet hier Versuche starten, Fehler zu lassen, Umwege machen, um vielleicht anders ans Ziel zu kommen… So wird Schule im und durch Theater zu einer Zukunfts-Werkstatt, in der Perspektiven erträumt, gedacht, diskutiert und erweitert werden. Kooperationspartner Stadtteil- und Kulturzentrum Motte, Schulen und Volkshochschulen in Hamburg und der Metropolregion, Leben mit Behinderung Hamburg, Kulturverein Smørrebrød, Jugendmigrations dienst des CJD, Katholischer Schulverband, Hamburger Symphoniker sowie freie Theaterschaffende 97 Klassenzimmerstücke In Planung Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich Paulina, nicht ohne Grund Maulina genannt, zieht mit ihrer Mutter in eine Neubausied lung. Aber „Plastikhausen“ hat nicht die leiseste Ähnlichkeit mit ih rem alten Zuhause, dem Königreich „Mauldawien“. Die Freunde sind weg und etwas ist mit ihrer Mutter nicht in Ordnung. Maulina sinnt auf Rache, denn, klar, ihr Vater ist an allem schuld, inklusive an der Trennung der Eltern. Sie wird ihr Königreich zurückerobern, koste es, was es wolle. Maulina begegnet Schmerzen und Ängsten der Kindheit mit Fantasie, Ehrlichkeit und Mut. Der Hamburger Autor Finn-Ole Heinrich wurde für „Maulina“ mit dem LUCHS Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Chica Chica Tess ist Deutsche, hat ein loses Mundwerk und einen Freund. Imra ist Türkin, trägt Kopftuch und hat eine eigene Meinung. Im Streit um Kopftücher, Jungs, Glauben und Sex kommen sie sich näher. Das ist Esther Die 17-jährige Mary Ann erzählt von ihrer Großmutter Esther. Im Gepäck: Fotos und O-Töne der Holoc aust-Überlebenden Esther Bauer. Spiel Zigeunistan Wolkly und Onkel Letscho sind Sinti aus Hamburg. Sie berich ten von sich und den Vorurteilen, mit denen sie leben müssen. Buchungen: [email protected] Jugendfestivals Unart Der multimediale Jugend-Performance-Wettbewerb und das Festival im Frühjahr 2016 finden in Berlin, Dresden, Frankfurt und Hamburg statt. Eine Jury wählt sieben Hamburger Jugendgruppen aus, die ihre Performance-Ideen mit Hilfe professioneller Künstler erarbeiten. Den 13- bis 18-Jährigen ist alles erlaubt, was auf die Bühne des Thalia in der Gaußstraße passt: Sprache, Musik, Video, Tanz, Malerei... Einzige Bedingung: Die 15-minütige Performance muss mindestens zwei Kunstformen kombinieren. Unart wurde von der BHF-Bank-Stiftung initiiert. Weitere Informationen unter www.unart.net Grenzgänger-Festival im Sommer 2016: Junge Leute haben in WorkshopGruppen mit Mitteln des Theaters Auswege aus bekannten Mustern erprobt. Ausgehend von Thalia-Inszenierungen werden neue Welten, aber auch Begrenzungen beleuchtet. Dabei werden Fragen nach Identität und Fremdsein aufgeworfen. Die Jugendlichen zeigen mit Musik, Tanz und Choreografien, Theater und Performance, aber auch in selbst verfassten Texten, was sie bewegt. Kontakt Herbert Enge, Anne Katrin Klinge, Judith Mannke, Nehle Mallasch (unart) & Petra Urbanski Telefon 040.328 14-139 [email protected] Das Programm jung&mehr erscheint im September 2015. 98 Ca mp us Angebote für Studierende Karten ab 10 Euro –› S.100 Wir suchen interkulturelle Autoren für unseren Blog –› Thalia Pfadfinder, S.94 Kostenlos ins Theater zum Wintersemesterbeginn für neue Studierende in Hamburg –› freiKartE, S.92 Der Uni-Stand im Philosophenturm: Kartenverkauf, persönliche Beratung, spezielle Angebote für Studierende. Di 12 – 14 Uhr Das Studenten-Theaterfestival im Sommer mit Einblicken in die Jobs hinter den Kulissen –› Thalia Campus, S.93 Theater und Universität im Gespräch: Symposien mit Prof. Dr. Ortrud Gutjahr –› Universität, S.95 Workshops zum Mitmachen mit Theaterprofis, ganzjährig 99 Service Karten 040.328 14-444 www.thalia-theater.de theaterkasse@ thalia-theater.de Adressen Thalia Theater Alstertor, 20095 Hamburg Telefon 040.328 14-0 Thalia in der Gaußstraße Gaußstraße 190, 22765 Hamburg www.thalia-theater.de Öffentliche Verkehrsmittel Eintrittskarte und FestAbo-Ausweis gelten am Veranstaltungstag vor und nach der Vorstellung als Fahrkarte im Ge samtbereich des HVV für alle Verkehrsmittel (auch AKN, Metronom, Regi onalbahn, Schnellbus). Haltestellen Thalia Theater U/S Jungfernstieg, U Rathaus & U Mönckebergstr. Thalia Gaußstraße ab S-Bahnhof Altona Metrobus 2 bis Haltestelle Gaußstraße Karten Tageskasse Mo bis Sa 10 bis 19 Uhr; Sonn- und Feiertage 16 bis 18 Uhr. Telefon 040.328 14-444 Fax 040.328 14- 212 E-Mail [email protected] Gruppenbestellungen 040.328 14-422 Die Abendkasse ist ab 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Der vorgezogene Vorverkauf (VVVK) beginnt an den ersten Werktagen in Juli und Dezember für ausgewählte Vorstellungen im Großen Haus. Am ersten Werktag jeden Monats geht das Programm des Folgemonats und der darauf folgen den 10 Tage in den Vorverkauf. Zahlung per EC-/ Kreditkarte ist möglich. Online- & Print@Home-Tickets sind bis 2 Stunden vor der Vorstellung unter www.thalia-theater.de erhältlich. Zahlung per Kreditkarte oder PayPal. Für Smartphones ist ein mobiler Webshop verfügbar. Karten für Eigenveranstaltungen des Nachtasyl unter www.tickets.de Monatsspielplan kostenlos per Post oder E-Mail. Bestellen Sie unter [email protected] oder Tel. 040.328 14-444. Informationen und Tipps rund ums Thalia erhalten Sie mit unserem Newsletter per E-Mail. Anmeldung unter www.thalia-theater.de. Wir freuen uns über Ihren Kommentar auf unserer Website. Thalia schenken Karten, Abos, ThaliaCards auch zum Verschenken: Gutscheine an der Tageskasse, im Kundenzentrum oder unter www.thalia-theater.de Barrierefreiheit Vor dem Thalia Theater befinden sich 2 Behinder tenparkplätze. Bitte melden Sie sich bei Erreichen des Theaters beim Vorderhauspersonal 100 101 in der Kassenhalle oder über den roten Knopf am Eingang; wir begleiten Sie dann gern zum barrierefreien Zugang an der Seite des Gebäudes. Höranlagen An der Garderobe (Parkett rechts) erhalten Sie kostenlose Hörhilfen. Darüber hinaus verfügt das Thalia Theater über eine Induktionsschleife. Parkrabatt Im Cityparkhaus (ehemals Parkhaus Gertrudentor): Sie parken 6 Stunden für nur 4 €. Zufahrt über Rosenstraße oder Raboisen; die Aus fahrt ist jederzeit möglich. Entwertung des Tickets im Thalia-Foyer. Ermäßigungen Karten für Schüler, Studierende, BFD bis 30 Jahre bereits im Vorverkauf für 10 € (Premieren & Sonderveranstaltungen 15 €). Karten für ALG I- und ALG II- Empfänger 8 € (Premieren und Sonderveranstaltungen 15 €). Menschen mit Schwerbehinderung ab 50% sowie die ggf. auf dem Ausweis vermerkte Begleitung erhalten 50% Ermäßigung. Rollstuhlfahrer und ihre Begleitung zahlen vergünstigte Preise. Gruppen Bei einer Buchung von mindestens 10 Karten pro Vorstellung sitzen Gruppen in der nächsthöheren Platzgruppe. FamilienCard Für 15 €. Gültig für eine Spielzeit im Thalia, Staatsoper, Schau spielhaus. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen 7 €. Bis zu zwei begleitende Erwachsene erhalten eine Ermäßigung von 10%. Aktion 500 Kostenloser Eintritt für junge Erwachsene mit Zuwanderungs biografie bis zum 18. Lebensjahr, ermöglicht durch die Rudolf Augstein Stiftung. Anmeldung: [email protected] freiKartE Vom 1. Oktober bis 30. Dezember erhalten Inhaber der freiKartE (Erstsemester) eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn Freikarten! Kulturloge Hamburg e.V. vermittelt nicht verkaufte Eintrittskarten für Kultur veranstaltungen an Menschen mit geringen Einkünften. Anmeldung: [email protected], Telefon 0800.018 01 05 Hamburger Kulturschlüssel Viele Menschen können oder möchten nicht alleine ins Theater gehen; vielen fehlt das Geld. Der Hamburger Kulturschlüssel vermittelt Begleiter und Freikarten. Anmeldung unter [email protected] oder Telefon 040.412 63 00 32 Thalia Abonn ement Ihre persönlich ausgesuchten Lieblingsplätze – selbst in ausverkauften Vorstellungen! Sie wissen frühzeitig Ihre Theatertermine und können den Besuch perfekt planen, z.B. den Babysitter oder den Restauranttisch buchen. Sie sparen bis zu 48% Überzeugt? Bis Juni 2015 auf den Normalpreis. Laden Sie Freunde ein, Ihre ins FestAbo einsteigen – Begleitung spart auch 10%! zwei Freikarten für das Bonus: Sie zahlen im Thalia in der Thalia in der Gaußstraße als Willkommensgeschenk! Gaußstraße nur die Hälfte – sowie bei unseren Abenden im Nachtasyl! Ihr Abo-Ausweis ist am Veranstaltungstag Ihr HVV-Ticket: kostenlos hin und weg, sogar bis Reinfeld, Lüneburg, oder, oder… Persönliche Beratung unter Telefon 040.328 14-433 [email protected] oder im Kundenzentrum, Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr 103 Plätze&Preise 102 Abos Abonnementbüro/Kundenzentrum Mo bis Fr 10 bis 18 Uhr, Tel. 040.328 14-433. E-Mail [email protected] – Hier beraten wir Sie gern. Abos Vorstellungen B-PremierenAbo 9 FestAbo Fr bis Sa Abend 8 FestAbo So bis Do Abend 8 FestAbo Versch. Tage (VTG) 8 FestAbo Sa & So Nachmittag 8 FestAbo Sonntag 17 Uhr 8 Jugend-FestAbo 8 WahlAbo 6 Super-WahlAbo 6 Jugend-WahlAbo 6 Das Paket Oper, Ballett, Thalia 6 FirmenAbo 4 A 315,-- 224,-- 190,-- 190,-- 146,-- 146,-- 116,-- 174,-- 225,-- / 220,-- 104,-- B C D 225,-- 162,-- 117,-172,-- 136,-- 9 4 ,-138,-- 108,-- 74 ,-138,-- 108,-- 74 ,-118,-- 88,-- 52 ,-118,-- 88,-- 52 ,-76,-- 60,-- 5 6,-126,-- 93,-- 60,-162,-- 117,-- 7 2 ,-/ 45,-- 4 5,-220,-- / / 104,-- 104,-- 104,-- Unser Festabonnement – für Sie nur das Beste Sie sehen die Stücke dieses Spielzeitbuches in der Regel im 1. Jahr ab der Premiere. Ihr persönlicher Berater wählt mit Ihnen Ihre garantierten Plätze aus – so sichern Sie sich auch in ausverkauften Vorstellungen die besten Plätze. Zu Beginn der Saison erhalten Sie alle Termine; halbjährlich liefern wir Ihnen die konkreten Stücke in der Programmvorschau „Das wird Ihr Jahr!“. Ihre Karten sind bis zu 48% günstiger als im Einzelkauf und Ihr Abo-Ausweis ist auch ein HVV-Ticket vor und nach jeder Aufführung. Jederzeit ins Abo einsteigen: Ein Abo startet traditionell im September und enthält 8 Theaterabende. Der Einstieg ist jedoch zu jedem Zeitpunkt möglich. Zum Beispiel im Dezember: Sie sehen noch 6 Vorstellungen. Im Februar: Sie sehen noch 4 Vorstellungen. Im Mai: Sie sehen noch 2 Vorstellungen. Der Preis wird prozentual angepasst. A B C D E Parkett Reihe 1 – 11, Logenrang Parkett Reihe 12 – 16, Mittelrang Reihe 1 – 2 Parkett Reihe 17 – 18, Mittelrang Reihe 3 – 5 Oberrang Reihe 1 – 2, einzelne Plätze im Parkett Parkett Reihe 19 – 21, Oberrang Reihe 3 – 9, einzelne Plätze im Mittelrang einzelne Plätze im Mittel- und Oberrang ThaliaCard Die „BahnCard50“ fürs Theater – gültig für bis zu 2 Personen in allen Stücken unseres Repertoires (außer A-Premieren und Sonderveran staltungen), ein Jahr lang zum halben Preis. Einstieg jederzeit. Nur 100 € ! I II III IV Preis- und Platzgruppen Sonntag Nachmittag So – Do Abend & Sa Nachmittag Fr – Sa Abend & Sonderpreis Premieren & Sonderpreis Firmenabo 4 Theaterabende mit Kollegen in der besten Platzgruppe inkl. Programmheft zu 104 €. Buchbar ab 20 Personen Thalia Gaußstraße Freie Platzwahl. Vorstellungen 22/10 €, Premieren 28/15 € Theaterbar Nachtasyl Freie Platzwahl. Preise je nach Veranstaltung WahlAbo Sie suchen sich selbst 6 Vorstellungen aus oder gehen 3 Mal zu zweit oder 1 Mal zu sechst ins Theater. Dabei sparen Sie bis zu 41%. A 29,-- 38,-- 52,-- 74,-- B 22,-- 28,-- 40,-- 61,-- C D E 15,-- 11,-- 6,50 20,50 14,-- 7,50 33,-- 20,-- 10,-48,-- 29,-- 15,-- Thali a Fr e u n de …b ekommen persönliche Briefe des Intendanten und Literaturtipps der Dramaturgie. … sitzen auf besten Premierenplätzen. … werden zu Probenbesuchen eingeladen. … erhalten exklusive Einblicke hinter die Kulissen. … werden zu gesellschaftlichen Ereignissen eingeladen. … f ördern das Thalia Theater und sein Ensemble. [email protected] Telefon 040.328 14-280 www.thalia-theater.de/freunde 105 Kontakt Thalia Theater Telefon 040.328 14-0 Fax 040.328 14-201 Intendanz Telefon 040.328 14-101 [email protected] Kaufmännische Geschäftsführung Telefon 040.328 14-107 [email protected] Verwaltungsdirektion Telefon 040.328 14-108 Fax 040.328 14-202 [email protected] Künstlerisches Betriebsbüro Telefon 040.328 14 -104, -105 & -109 [email protected] Dramaturgie Telefon 040.328 14-131 [email protected] Kommunikation Telefon 040.328 14-232 [email protected], [email protected] jung&mehr Telefon 040.328 14 -139 Fax 040.328 14 -204 [email protected] Thalia in der Gaußstraße Telefon 040.30 60 39 -10 & -12 Fax 040.30 60 39 -11 [email protected] Kundenzentrum Telefon 040.328 14 -444 Fax 040. 328 14 -212 [email protected] Telefon 040.328 14 -433 Fax 040.328 14 -212 [email protected] Impressum Herausgeber Thalia Theater GmbH, Alstertor, 20095 Hamburg Intendant Joachim Lux Kaufmännische Geschäftsführerin Theresa Twachtmann Redaktion Dramaturgie, Kommunikation Fotos Armin Smailovic; Assistenz Nicolai Schneider. Fabian Hammerl (S.78) Gestaltung Andreas Brüggmann; Bureau Mirko Borsche Druck Kabel Druck Redaktionsschluss 20. März 2015 Projektförderer des Thalia Theaters Fischer-Stiftung In guter Nachbarschaft. Seit 1843. Förderer der Lessingtage 2016 Die Lessingtage werden vornehmlich durch Drittmittel finanziert. Weitere Förderer sind willkommen. K.S. Fischer-Stiftung Projektförderer der Lessingtage 2016 Partner des Thalia Theaters Kulturpartner des Thalia Theaters Medienpartner des Thalia Theaters private banking · investment banking · asset management M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA · Ferdinandstraße 75 · 20095 Hamburg Telefon +49 40 3282-0 · www.mmwarburg.com 201 5&2 016