Weingastronomie

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Weingastronomie
WIE UND WO
01
Entdecken Sie die Spezialitäten einer einzigartigen Region
WEINGASTRONOMIE
Zwischen
sanften Hügeln
Capriva del Friuli, Cormòns, Corno di Rosazzo, Dolegna del Collio, Gorizia, Gradisca d’Isonzo, Oslavia
Rosazzo, Ruttars, Sagrado, San Floriano del Collio, San Giovanni al Natisone, Villanova di Farra
06
04
Regione Friuli Venezia Giulia
03
Zwischen sanften Hügeln
AUSTRIA
AUSTRIA
Arta Terme
Der Collio, ein auf der ganzen Welt bekanntes Weinland, ist
eine weite sanfte Hügellandschaft voller Weinberge.
Die Natur bildet eine einzigartige Kulisse: im Osten der
Fluss Isonzo, im Westen der Fluss Judrio und im Norden
der Kranz der Julischen Alpen. Er liegt ganz im Osten der
Region - in der Provinz Görz - nur wenige Kilometer von Slowenien entfernt, und ist eines der renommiertesten Weinbaugebiete, eines der ersten, die 1968 die kontrollierte Ursprungsbezeichnung erhielten.
Tarvisio
A23
Tolmezzo
02
Gemona
del Friuli
Piancavallo
San Daniele
del Friuli
SLOVENIA
Europa
Cividale
del Friuli
SLOVENIA
Italia
PORDENONE
Palmanova GORIZIA
A28
A4
TREVISO
01
Regione
Friuli Venezia Giulia
UDINE
Aeroporto FVG
Ronchi dei Legonari
A4
05
Aquileia
VENEZIA
Lignano
Sabbiadoro
Grado
TRIESTE
Die Qualität der hergestellten Weine ist dem perfekten Mikroklima für die Entwicklung eines hochqualifizierten Weinbaus zu verdanken: ein mildes und temperiertes Klima,
dank der Hänge, die sich nahezu ununterbrochen entlang
einer Ost-West-Linie erstrecken, so dass große Flächen
nach Süden blicken; außerdem stellt die Nähe der Julischen
Voralpen einen wirksamen Schutz von den kalten Nordwinden dar, während die Nähe der Adriaküste - die etwa zwanzig Kilometer entfernt ist - die Erwärmung im Sommer begünstigt.
SLOVENIA
WIE MAN DORTHIN KOMMT
Mit dem Auto
Autobahnen
A4 Turin - Triest
A23 Palmanova - Udine - Tarvisio
A28 Portogruaro - Conegliano
Mit dem Flugzeug
Flughafen Triest
40 km von Triest und Udine
15 km von Görz
80 km von Pordenone
www.aeroporto.fvg.it
Mit dem Zug
www.trenitalia.it
Call Center 89.20.21
All dies gestattet die Bewirtschaftung von nahezu zweitausend Hektar spezialisierten Hügelweinbergen, die Weine
von ausgezeichneter Qualität erbringen wie den Pinot Grigio, den Pinot Bianco, den Friulano, den Sauvignon, die Ribolla Gialla, den Cabernet Franc, den Cabernet Sauvignon,
den Merlot und den Collio Bianco (eine DOC-Cuvée, die heute einfach “Collio” genannt wird).
07
Projekt und Realisierung: Five Zone Udine _ Kartografie: LAC Firenze _ Druck: Druckerei La Tipografica - Basaldella _ Deutsche Ausgabe gedruckt in März 2011
Texte vom Touristbüro Agenzia TurismoFVG _ Übersetzung: D’Agostini Organizzazione Dipartimento linguistico Dagoservice _ Fotos von: Archivio TurismoFVG, Beltrame, N. Brollo, P. Bumbaca,
A. Castiglioni, E. Calice, E. e S. Ciol, F. Gallina, M. Lavazza Seranto, M. Milani, L. Tessaro, M. Verin.
TOURISTISCHE INFORMATIONEN
AGENZIA TURISMOFVG
Villa Chiozza - Via Carso, 3
I - 33052 Cervignano del Friuli (UD)
tel +39 0431 387111 / fax +39 0431 387199
[email protected]
Discovery Card
01 Zwischen sanften Hügeln
02 Am Tagliamento entlang
03 Im Herzen Friauls
04 Die verwunschenen Täler
05 Le valli dei sapori antichi
06 Ein großes Dorf...
07 Triest und Karst
02
Weingastronomie
Entdecken Sie die Spezialitäten einer einzigartigen Region
Eine Reise durch Friaul Julisch Venetien, Grenzland,
Berge, Hügel, Seen und Meer, verbindet das Vergnügen
der guten Küche und des guten Trinkens mit einer
üppigen, vielfältigen und reizvollen Natur. Dazu kommt
eine jahrtausendealte Geschichte, reich an Sprachen
und Traditionen und Quell bedeutender Kunstschätze.
All dies in einer einzigen Region. Alles in einer Gegend,
in der Sie in wenigen Stunden von der Betrachtung
des Horizonts am Meer zur Bewunderung von
majestätischen Gipfeln übergehen können, oder zum
idyllischen Ausblick auf sanfte Hügel mit Weinbergen,
so weit das Auge reicht. Es ist ein besonderes
Land, und die Leute hier sind einzigartig. Es gibt
stille Orte und Orte, an denen der Bär los ist, Aber
Unverfälschtheit und Heimatverbundenheit finden Sie
überall. Die Friauler sind stolz auf ihr Land und auf
seine Schätze. Die Weingastronomie dieser Orte kann
mit Erzeugnissen aufwarten, die auf der Welt nicht
ihresgleichen haben. Sie haben die Qual der Wahl.
Süßes und Salziges, Weine und Spirituosen bereiten
Ihren Sinnen ein unvergessliches Erlebnis. In den
Alpen oder an der Küste, entscheiden Sie selbst, wo Sie
beginnen wollen. Die friaulische Gastronomie besteht
aus einheimischen Zutaten, mit dem Wissen aus alten
Zeiten zubereitet, in denen die Versorgung manchmal
nicht leicht war. Die aus der Not geborene Findigkeit
schuf so schmackhafte Spezialitäten, dass sie wie
gestern auch heute im Mittelpunkt stehen. Friaul
Julisch Venetien ist ein Paradies für alle Leckermäuler.
Köstlichkeiten nicht nur auf dem Teller,
sondern auch im Glas. Friaul ist in der Tat ein großer
Weinberg, eingebettet zwischen Bergen und Meer,
ein Paradies, wo man jedes Jahr einige der besten
Weißweine Europas produziert. Renommierte
Winzereien und Weinkeller erstrecken sich an den
Hängen des Monte Bernadia, um Ramandolo, im
steinigen Karstland, am Tagliamento, bei Spilimbergo,
bis zu den Malvasia-Weinbergen, die sich in der
Lagune von Marano spiegeln. Ein Gebiet von
zwanzigtausend Hektar, mit Leidenschaft von 1.500
Betrieben bebaut, die jedes Jahr achtzig Millionen
Flaschen Qualitätswein herstellen. Hier können Sie
den Friulano und die Ribolla gialla der Hügel von Görz
bis Cividale probieren, den Vitovska-Wein und den
Terrano-Wein des Karsts, den Refosco, den Pinot, die
Chardonnay- und Sauvignon-Weine, die seit dem Ende
des 19. Jahrhunderts angepflanzt werden. Für den, der
Rotweine liebt, gibt es natürlich auch Schioppettino,
Pignolo und Tazzelenghe. Und um die Geheimnisse
dieses Landes zu entdecken, müssen Sie unbedingt
den Ramandolo und den Picolit versuchen, zwei
Dessertweine, die auch als große Meditationsweine
gelten. Das Weinbaugebiet der Region umfasst nicht
weniger als acht DOC-Gebiete: Colli Orientali del Friuli,
Collio, Karst, Friuli Isonzo, Friuli Aquileia, Friuli Annia,
Friuli Latisana und Friuli Grave, sowie zwei Gebiete mit
kontrollierter und garantierter Ursprungsbezeichnung:
Ramandolo und Picolit. Ihre kulinarische Reise
kann den verschiedensten Strecken folgen, je nach
Jahreszeit, Klima, Ihren Wünschen und Ihrer Neugier.
Sie werden von besonderen Orten und besonderer
Gastfreundschaft überrascht werden.
Es wird eine Reise sein, von der Sie nicht mehr
zurückkehren wollen.
Am Tagliamento entlang
Käse DOP Montasio Öl DOP Tergeste
Zwischen sanften Hügeln
Friaul Julisch Venetien umschließt viele Mikrokosmen mit
verschiedener Beschaffenheit, Traditionen, Sprache und Dialekt. Und auch in der Küche bereitet man Meeresgerichte
zu, die nirgendwo ihresgleichen finden. Der Gaumen erfreut
sich an dem Meeres-Zuchtfisch aus der Lagune von Marano: Braune Venusmuscheln, Meeräschen, Goldbrassen,
Seebarsche und Aale, die alle artgerecht gezüchtet werden.
Am
Tagliamento
entlang
Wir starten in dem Land der Quellen, wo der klare Fluss
Stella fließt, der in die Lagune von Marano mündet: in Pocenia wird Wasserwild aus der Lagune serviert, während in
Precenicco neben dem Fisch auch jemand Gänsespezialitäten anbietet. Ein Halt in Muzzana ist ein Muss. Im November
gibt es hier Trifule in fieste, ein Fest, das ganz den wertvollen weißen Trüffeln gewidmet ist, die in den Wäldern der
Gegend gesammelt werden.
Ariis, Codroipo, Lignano Sabbiadoro, Marano Lagunare, Muzzana del Turgnano, Palazzolo dello Stella,
Passariano, Pinzano al Tagliamento, Rive d’Arcano, Rivignano, San Daniele del Friuli, Valeriano,
Varmo, Venzone
Ein Fluss, der die Geschichte Friaul Julisch Venetiens geprägt hat. Und auch die Kultur, die Lebensstile, die Sprache.
Eines ist sicher: der große Fluss Tagliamento überrascht
immer wieder durch neue Formen seiner Windungen, das
breite Bett, die Vegetation an seinen Ufern.
Er fließt durch Gegenden, in denen die weingastronomische
Tradition von Gerichten mit Schweinefleisch und Wurstwaren geprägt ist, von dem vorzüglichen San-Daniele-Schinken Friauls, von köstlichen Käsesorten und von der geräucherten Forelle.
Ausgangsort ist Venzone, wo die einheimische Molkerei
hervorragende Käsesorten, Eis und Ricotta herstellt.
Im Oktober, beim Kürbisfest, strahlen die gepflasterten
Gassen des Städtchens und die Palazzi mit ihren zweibögigen Fenstern in einem besonderen Licht, das aus dem Mittelalter und der Renaissance zu kommen scheint.
Wieder im Tal und vorbei an Osoppo mit dem Hügel und der
Festung darauf, die ein Nationaldenkmal ist, streift man das
Naturschutzgebiet des Lago di Cornino, wo die majestätischen Gänsegeier nisten.
DOP San-Daniele-Schinken Am Tagliamento entlang
Man kommt dann nach San Daniele del Friuli, Heimat des
gleichnamigen Schinkens. Seine Vortrefflichkeit verdankt er
dem Zusammentreffen der kühlen Luft aus den Bergen und
der milden von der Adria, die sich am Tagliamento vermi-
schen. Der Fluss zeigt sich in seiner ganzen Schönheit vom
Monte di Muris di Ragogna, an dessen Südhang die Burg
San Pietro steht. Nicht entgehen lassen sollte man sich
“Aria di Festa”, das große Schinkenfest von San Daniele, das
am letzten Juniwochenende in der Altstadt des Städtchens
stattfindet.
In Villanova finden Sie die Königin von San Daniele: eine
Forelle, im kühlen und sauerstoffreichen Wasser des Tagliamento gezüchtet, dann per Hand entgrätet und geräuchert.
Von hier öffnet sich nach Westen hin eine sanfte Hügellandschaft. In Arcano Superiore wacht eine reizvolle Burg über
einem Dorf, wo man Bio-Wein und -Öl produziert.
In Codroipo gibt es im Ortsteil San Martino eine interessante
Sammlung historischer Kutschen aus ganz Europa und in
Passariano die herrliche Villa Manin, Residenz des letzten
Dogen von Venedig.
Über Camino al Tagliamento, eine Gegend reich an reizvollen ländlichen Dörfern, kommen Sie nach Varmo, wo Speisen mit den Kräutern des Tagliamento angeboten werden,
und nach Rivignano, wo Sie Bratfischlein aus der Lagune
kosten werden. In diesen Gegenden kann man auch Wild
und Vögel probieren.
Etwas weiter westlich kommt Latisana und dann Lignano
Sabbiadoro, das Reich der Erholung und der Unterhaltung,
wo der Sommer am buntesten ist. Neben gegrillten Tintenfischringen und Leimkraut mit Scampi kann man auch marinierte Sardinen kosten.
Ein Labyrinth von kleinen Inseln von besonderem Reiz ist die
Lagune von Marano, einem Dorf mit einer sehr anmutigen
Altstadt venezianischen Gepräges.
Aber um den Gaumen zu verwöhnen, gibt es noch andere
Köstlichkeiten: den Rohschinken von Cormòns, am Feuer
aus Kirschbaum- und Lorbeerholz geräuchert, der dann
zwölf Monate lang in dafür vorgesehenen Räumen “ausruht”, die den ganzen Tag lang offen stehen, oder, eine
Besonderheit für wenige, den roten Radicchio “Rosa di
Gorizia”, den man in seinen zwei Sorten kosten sollte: den
“Canarino”, von kanariengelber Farbe und süß, zart, aber
knusprig im Geschmack, und den “Rosa”, intensivrot mit
Farbtönen Richtung rosa, halbbitter und knusprig im Geschmack.
Hier tritt man in eine Welt ein, wo die Zeit stehengeblieben
zu sein scheint, zur Freude der Vogelfreunde: die Naturschutzgebiete des Valle Canal Novo und der Mündung des
Stella. Letzteres ist nur auf dem Seeweg erreichbar und
birgt eine Überraschung von unerhörter Schönheit: ein Dorf
mit Hütten aus Schilfrohr und Holz, wo früher Fischer übernachteten.
Von den vielen Meeresspezialitäten, Ergebnis jahrhundertelanger Erfahrung, sollte man den bisato in spèo probieren,
Aal am Spieß.
Und dann die Brühe, ein Gericht, bei dem der Fisch entgrätet und durch ein Sieb gepresst wird.
Außerdem, vor allem dank des Zusammentreffens der kulinarischen Traditionen der österreichischen, friaulischen
und slowenischen Küche, finden wir Speisen wie Gulasch,
blecs, zlikrof (eine Art gefüllte Ravioli), Brotgnocchi, Kipfel
(kleine gebratene Halbmonde aus einem ähnlichen Teig wie
die Gnocchi), repa garba und andere typische Süßspeisen
wie Putizza (Gebäck), pinza, Apfelstrudel, Krapfen und Palatschinken (ein Omelett, das süß sein kann oder gesalzen,
alten griechisch-lateinischen Ursprungs, das dann über Rumänien in die österreichisch-ungarische Tradition einging).
Diese köstlichen Erzeugnisse der Gegend kann man in den
Restaurants der Provinz finden, in den gastfreundlichen
Trattorie, in den typischen Privade, die ihre Türen im Frühling zum Probieren des neuen Weins oder des alten öffnen,
oder auf einem der Dorffeste, die von Mai bis September die
Landschaft beleben.
Um diese Köstlichkeiten zu entdecken, können Sie von Dolegna del Collio losfahren, einem Gebiet großer Weine, bis
Cormòns, schönes Städtchen im Habsburger Stil am Fuße
des Monte Quarin, mit einer mittelalterlichen befestigten
Häuserreihe mit herrlichen Bauformen aus dem 17. und 18.
Jahrhundert, rund um die sich die Altstadt erstreckt.
Machen Sie einen Abstecher nach Ruttars und Trussio, die
von ihren Burgen einen Ausblick auf das Tal des Flusses Judrio bieten.
Von Cormòns können Sie auch San Floriano del Collio erreichen, über Oslavia, beides Gemeinden mit günstigem Mikroklima für den Weinbau.
Insbesondere San Floriano ist reich an landwirtschaftlichen
Betrieben, die Wein herstellen und in die ganze Welt exportieren.
Auf dem Rückweg Richtung Süden werden Sie Capriva del
Friuli durchqueren (sehenswert ist die Burg von Spessa mit
dem herrlichen Park) und Mossa, bis Sie nach Görz kommen, dem Nizza an der Adria, wie es zu Zeiten der Habsburger genannt wurde.
Hier beherrscht eine mächtige Burg die Stadt, die von der
typischen schwebenden Atmosphäre eines Grenzorts gekennzeichnet ist. Einflüsse aus Mitteleuropa sieht man an
den Süßspeisen, die es mit Triest gemeinsam hat, wie die
Favette, Presnitz und Putizza.
Um die Schönheit des Collio am besten zu genießen, ist die
beste Lösung, ihn auf einer geliehenen Vespa zu durchqueren, dank der Initiative “Collio in Vespa”, die es gestattet,
diese herrliche Landschaft auf zwei Rädern zu entdecken.
Wenn man Richtung Süden weiterfährt, kommt man in die
Ebene des Isonzo, die dem gleichnamigen DOC-Gebiet seinen Namen gab; eine Gegend, die dank ihres Mikroklimas
und der Nähe des Meeres ebenfalls besonders geeignet für
die Anpflanzung der Reben ist.
Über die slawischsprachige Gemeinde Savogna d’Isonzo
kommt man nach Gradisca d’Isonzo, einer von den Venezianern Ende des 15. Jahrhunderts gegen die Einfälle der
Türken erbauten Festungsstadt.
Es ist ein reizvolles Städtchen, das man am besten zu Fuß
entdeckt um sich an den schönen Winkeln zu erfreuen und
an den Gassen, wo man kleine Antiquariate und alte Gasthäuser und Weinstuben findet, darunter die Regionale
Weinstube La Serenissima.
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Im Herzen
Friauls
Die
verwunschenen
Täler
Täler mit
Speisen aus
alten Zeiten
Ein großes
Dorf...
Triest und
Karst
Aquileia, Buttrio, Cervignano, Chiopris Viscone, Clauiano, Colloredo di Monte Albano, Fagagna, Godia,
Grado, Manzano, Mortegliano, Palmanova, San Martino, Strassoldo, Tavagnacco, Tricesimo, Udine
Im Herzen Friauls
Die verwunschenen Täler
Der Natisone und der Torre: zwei Wasserläufe, die sich reizvoll durch ihre Täler nordöstlich von Udine winden, an der
Grenze zu Slowenien.
Sie durchqueren magische Wälder, sie dienen den Krivapete zum Baden, den Hexen mit den nach hinten gedrehten
Füßen, die die Legenden der Täler des Natisone bevölkern.
Sie folgen dem Wechsel der Jahreszeiten, helfen bei der
Entstehung der Früchten der Erde mit, die die einheimische
Küche seit jeher klug zu nutzen weiß.
Zum Beispiel Wildkräuter, Pilze, Trüffel, Kastanien und Äpfel, aus denen man verführerischen Apfelstrudel zubereitet.
Wir bewegen uns in der Mitte der Region, auf einer Route,
die ein Stück nördlich von Udine beginnt, um die typische
friaulische Küche zu entdecken, die der großen Klassiker,
der Botschafter des Geschmacks furlan DOC.
Wir beginnen zum Beispiel mit einer Käsedelikatesse, der
nur wenige widerstehen können: dem Frico.
Seit Urzeiten hergestellt, gibt es ihn in der bröckeligen oder
weichen Version, wobei er die Form eines Gemüsekuchens
annimmt, auch mit Kartoffeln zubereitet, Äpfeln oder Gewürzkräutern.
Sie können ihn in Tricesimo kosten, kurz hinter Udine, umgeben von Dörfern mit Burgen und historischen Villen inmitten von reizvollen grünen Hügeln, wie Cassacco, Treppo
Grande, Buia, Moruzzo und Fagagna.
Hier bereitet man, neben einem schmackhaften Käse, auch
die seltsame Pestât zu: eine Kräuterwurst mit allen Düften
des Gemüsegartens und exquisitem Speck.
In Colloredo di Monte Albano steht die berühmte Burg,
in der Ippolito Nievo die “Bekenntnisse eines Italieners”
schrieb.
Wenn man von Tricesimo Richtung Udine fährt, führt ein Abstecher links nach Reana del Rojale: im Ortsteil Ribis - wie
auch in Godia, in der Gemeinde Udine - kann man exzellente
Kartoffeln “patate a pasta bianca” kaufen, ideal für Gnocchi
und Suppen.
Eine Kuriosität: auf friaulisch sagt man für Kartoffel auch
cartufule, ähnlich wie das deutsche Wort.
Vor den Toren Udines liegt Tavagnacco, wo man vorzügliche weiße Spargel produziert, die zusammen mit denen aus
Fossalon di Grado auf zahlreichen Frühlingsfesten gefeiert
werden.
Wir sind in der Provinz Udine und ein sehr wichtiger gastronomischer Aspekt, den man nicht vergessen sollte, ist
das Schwein und die daraus gewonnenen Erzeugnisse: vor
allem die friaulische Salami, aus auserlesenem Fleisch
mit Speck und Gewürzen, nach alten Rezepten, die jeder
Schweinemetzger wie einen Schatz hütet; die Wurst, die
Presswurst, der durchwachsene Bauchspeck, der Speck,
die Marcundela (Gehacktes aus Leber, Milz, Nieren und
Lungen), die Schlackwurst, üblicherweise zu Sauerrüben.
Die Sauerrüben werden auf besondere Art zubereitet: die
Rüben werden sorgfältig gewaschen und in Bottichen,
schichtweise abwechselnd mit Treber von roten Trauben der
Region, ein bis zwei Monate gären gelassen; schließlich, aus
dem Treber herausgenommen, geschält, in Scheiben geschnitten und gekocht.
Udine ist nun sehr nah: es wird Sie mit seinen alten Plätzen
empfangen, den eleganten Palazzi, den Gemälden Giambattista Tiepolos, den warmen Gastwirtschaften, wo man
ein Glas guten Weines trinkt, auf friaulisch tajut genannt,
und Lokalen zum Probieren von Speisen, die Ausdruck der
Küche der gesamten Provinz Udine sind, vom San-DanieleSchinken bis zur geräucherten Forelle, vom gekochten Gänseschinken zur Polenta mit Speck und Ricotta.
Am zweiten Septemberwochenende findet im Zentrum von
Udine “Friuli DOC” statt, ein Schaufenster der gesamten
Weingastronomie der Region.
Südlich finden wir Pavia di Udine. Der Ort ist von herrlichen
Villen mit Seitenflügeln gesäumt, wie die Villa Lovaria aus
dem 17. Jahrhundert, Villa Florio (in Persereano) und Villa
Beretta (in Lauzacco).
In den Tälern des Natisone entsteht das süße Wahrzeichen
Friaul Julisch Venetiens: die Gubana, aus Hefeteig, mit der
typischen Schneckenform. Die Füllung ist köstlich, mit Rosinen, Pinienkernen, Nüssen und, je nach Rezept, Grappa,
Sliwowitz, Honig, kandierten Früchten und Mandeln.
Hier werden auch die Strucchi zubereitet, ein Nebenprodukt
der Füllung der Gubana.
Wenn man dazu die herrlichen süßen Weine der Colli Orientali del Friuli trinkt, wie Picolit und Ramandolo, werden
auch die Unersättlichen höchstes Vergnügen empfinden!
(in der Provinz Pordenone) im November ein Gänsefest mit
jahrzehntelanger Tradition abgehalten wird, und in demselben Zeitraum auch in Lavariano di Mortegliano, zusammen
mit dem neuem Wein. In Mortegliano, dem Dorf mit dem
höchsten Kirchturm Italiens, entsteht aus bodenständigen
Maissorten die Blave di Mortean, aus handverlesenen Maiskolben. Dieses Mehl ist die Grundlage für eine köstliche Polenta, die immer an Festtagen auf den Tischen Friauls steht.
Und dabei war sie früher das einzige tägliche “Brot”. In Villa
Vicentina dagegen können Sie den Stockfisch kosten und
dann etwas weiter südlich Aquileia besichtigen, Weltkulturerbe der Menschheit dank seiner wertvollen römischen und
frühchristlichen Zeugnisse.
In Grado schließlich, wo ein eleganter Strand eine wertvolle
Altstadt im venezianischen Stil einrahmt, darf man den berühmten Boreto a la Graisana nicht versäumen: es handelt
sich nicht um eine Fischsuppe, sondern um ein Hauptgericht, mit Steinbutt oder mit einer Mischung von verschiedenen Fischen.
Eine Gelegenheit, um die unberührte Schönheit der Lagune
von Grado und alle ihre typischen Erzeugnisse zu genießen,
ist die Veranstaltung “Lagune für Feinschmecker”, die jedes Jahr in der ersten Septemberwoche abgehalten wird.
Anduins, Aviano, Barcis, Casarsa della Delizia, Erto e Casso, Fiume Veneto, Frisanco, Maniago,
Montereale Valcellina, Poffabro, Pordenone, San Giorgio della Richinvelda, San Martino al Tagliamento,
San Vito al Tagliamento, San Quirino, Sequals, Spilimbergo, Valvasone, Vito D’Asio, Vivaro
Täler mit Speisen aus alten Zeiten
laktiten und Stalagmiten, um das Innere der Erde kennenzulernen.
Weiter begleitet vom Anblick der Monti Musi können Sie
dann bis nahezu an die Grenze zu Slowenien kommen und
Dörfer entdecken, die Krippen zu sein scheinen, wie Taipana, oder Orte, in denen bedeutende historische Ereignisse
widerhallen, wie die Partisanenkämpfe des Zweiten Weltkriegs in Porzûs.
Und dann bergab nach Attimis mit seinem Archäologischen
Museum des Mittelalters, und Faedis, eine Landschaft mit
faszinierenden Schlössern und Burgen.
Weiter Richtung Osten gelangen wir nach Cividale del Friuli, das Forum Iulii Julius Cäsars, das Friaul (Friuli) seinen
Namen gab.
In dieser Stadt, die die Hauptstadt des ersten langobardischen Herzogtums in Italien war, gibt es jede Menge Sehenswürdigkeiten zu entdecken: von dem Tempietto longobardo bis zum Museo Archeologico Nazionale, von der
Keltengruft bis zur Teufelsbrücke.
Hier in Cividale hat auch das Konsortium der DOC-Weine
Colli Orientali del Friuli, seinen Sitz, dessen Zuständigkeitsbereich das Hügelland der Provinz Udine umfasst, das heißt,
ausgehend von Norden, die Gemeinden Tarcento, Nimis,
Povoletto, Attimis, Faedis, die Gegend im Osten von Cividale, San Pietro al Natisone, Prepotto, Premariacco, Buttrio,
Manzano, San Giovanni al Natisone, Corno di Rosazzo, insgesamt mehr als 2000 Hektar Weinbaufläche.
Die in dieser Gegend hergestellten Weine sind das Ergebnis
eines besonders günstigen Terroirs, das heißt die Kombination von Boden – Klima – Traubensorte.
Die pedoklimatischen Bedingungen gestatten den Anbau
Diese Orte sind im langsamen Rhythmus des Lebens alter
Zeiten zu entdecken.
Denn Pordenone und seine Täler bieten eine einzigartige
Mischung aus ländlichen Bauformen, kristallklaren Wasserläufen, malerischen Dörfern und grünen Wäldern, die
immer wieder anders faszinieren, je nach dem Standort des
Betrachters.
Der Boden, Schwemmland, ist vorwiegend steinig und kiesig, ähnlich einer Steppe.
Sie wird Magredi genannt, weil sie aus magerem Boden besteht, der arm an Nährstoffen und sehr karg ist.
Die Niederschlagsmenge ist zwar beträchtlich, aber die
hohe Durchlässigkeit des Bodens lässt das Wasser sofort
verschwinden, das weiter südlich wieder an die Oberfläche
tritt, im Bereich der Schichtquellen.
Dieser Boden hat sich im Laufe der Jahrtausende aus Ablagerungen der Flüsse Meduna, Cellina und Tagliamento
gebildet.
Die Steine - die “grave” - die kleiner werden, je mehr man
sich dem Meer nähert, garantieren konstante Klimabedingungen, da sie während des Tages Wärme speichern, um sie
dann während der Nacht abzugeben; ein wichtiger Faktor
für die Reifung der Trauben.
So ist diese Gegend reich an Weinbergen, angelegt von den
Völkern, die im Laufe der Jahrhunderte in dieser weiten
Ebene aufeinanderfolgten.
Die Weine haben besondere Merkmale: kühl, fruchtig, elegant bei den weißen Sorten und harmonisch, vollmundig,
blumig bei den roten.
Die Grave geben dem größten DOC-Gebiet der Region seinen Namen, das sich im westlichen Teil Friaul Julisch Venetiens erstreckt, vom Alpenvorland bis zum Meer; es wird
vom Fluss Tagliamento begrenzt und von der Grenze zur
Region Venetien.
Arta Terme, Camporosso, Cavazzo Carnico, Forni Avoltri, Lauco, Malborghetto, Ovaro, Ravascletto,
Raveo, Sauris, Sutrio, Tarvisio, Tolmezzo, Verzegnis
Ein großes Dorf...
Karnien öffnet den Besuchern eine magische Welt: ein
großes “Dorf” mit sieben Tälern, die die Karnischen Alpen
durchziehen, an der Grenze zu Österreich und Venetien.
Köstlich friaulische Düfte, ebensoviele Gerichte aus alten
Zeiten wie es Täler in dieser grünen Region gibt, Karnien,
mit einer Küche, die aus den armen und unverfälschten Zutaten des Gebirges entstand, mit denen schon in der Vergangenheit die karnischen Hausfrauen Gewürze, Trockenobst
und orientalische Aromen kombinierten, zu ganz eigenen
Zusammenstellungen.
Hier entstehen Spezialitäten dank des Wissens alter Zeiten,
als man mit wenig auskommen musste.
Die Pitina (auch petuccia, petina, peta genannt) ist im 19.
Jahrhundert aus der Notwendigkeit entstanden, das Wildfleisch aufzubewahren, das man nicht sofort verzehren
konnte. Man formte Klöße, bestäubte sie mit Polentamehl
und legte sie unter die Haube der Feuerstelle: um sie zu
räuchern, benutzte man Wacholderholz.
Heute benutzt man immer mehr Schaf- oder Hammelfleisch, zerhackt und vermengt mit Salz, Pfeffer und wildem
Fenchel.
Man isst sie auf vielerlei Art: in Scheiben geschnitten und
roh gegessen, in Holzglut gegart oder in Polentabrühe gekocht.
Der Asìno-Käse, dagegen, aus der Gegend von Clauzetto und Vito d’Asio, ist aus weißem Teig aus Kuhmilch. Er
verdankt seinen unverwechselbaren Geschmack dem Salzungsprozess in den “salmuerie”, in Holzbottichen gelagerte Salzlaken, die das Produkt schmackhafter machen.
Vorzügliche Erzeugnisse gibt es nicht nur aus Trauben: die
Oliven der sanften Hänge der Colli Orientali del Friuli liefern
ein außergewöhnliches natives Öl, dank des Pressens in der
Steinmühle.
In den Tälern des Torre werden Sie in Tarcento von den Jugendstilvillen fasziniert sein und von einem reizvollen Weg
am Wildbach Torre.
In Nordostrichtung erreichen Sie die Höhle von Villanova,
die größte ihrer Art in Italien, ein ganzer Aufmarsch von Sta-
Täler mit Speisen aus alten Zeiten
von einheimischen Traubensorten, die hier seit undenklichen Zeiten angebaut werden, wie auch den anderer Sorten
aus verschiedenen europäischen Gegenden, die sich hier
gut eingelebt haben, mit bemerkenswerten Ergebnissen,
was die Qualität betrifft.
Um dagegen den schmackhaften Almenkäse und die geräucherte Almen-Ricotta zu kosten und die Quellen des Gorgazzo zu sehen, nördlich von Polcenigo (wo auch das Museum
der kulinarischen Kunst steht), können Sie vom Alpenvorland
des Livenza losfahren, dicht an der Grenze zu Venetien.
Die im Gebiet Colli Orientali del Friuli angebauten einheimischen Traubensorten sind die Malvasia, der Picolit, der
Pignolo, der Refosco dal peduncolo rosso, die Ribolla gialla,
der Schioppettino, der Tazzelenghe, der Tocai Friulano und
der Verduzzo Friulano.
Wenn man Richtung Norden fährt. kommt man nach Montereale Valcellina, dem Tor zum Valcellina-Tal. So werden
Sie Barcis kennenlernen und seinen See mit smaragdgrünen Reflexen, Andreis mit den typischen Holzbalkons und
dem Volkskundemuseum, und Cimolais, eines der Tore zum
Naturpark der Friaulischen Dolomiten, dem größten der
Region, wo Sie eine einzigartige 300 Meter hohe Felsnadel
entdecken können: den Campanile di val Montanaia.
Von Cividale kommt man sehr leicht in die magischen Täler des Natisone: in Pulfero besichtigen Sie die Höhle mit
Höhlenkirche San Giovanni d’Antro, probieren den Ziegenkäse der Gegend und die Spezialitäten slawischer Tradition:
Palacinke, šlicinjaki (eine Art Gnocchi aus Mehl), štakanije
(Kartoffelpüree und Gemüse der Saison).
In Drenchia fahren Sie auf den Bergkamm - mit herrlichem Rundblick - des Monte Kolovrat, Schauplatz schwerer
Schlachten im Ersten Weltkrieg.
Früchte bilden die Grundlage für Hausmacherspezialitäten wie Sanddorn- und Löwenzahnsirup, Apfelsaft und
Konfitüren. Nicht zu vergessen die Borlotti-Bohnen aus
Karnien, der Formadi frant, der Knoblauch von Resia, der
Ont (zerlassene Butter), die Pilze, die Waldbeeren, der Gebirgshonig, der Polentamais Karniens und die savôrs, eine
Mischung aus zerkleinertem Gemüse, die überaus reich an
Geschmack ist und in Gläsern verkauft wird. Es gibt unzählige Routen, um die Küche, Kunst und Geschichte dieser Gegend zu entdecken.
Wenn man durch dieses Land fährt, das sich eine farbenprächtige Folklore und eine faszinierende Natur heil bewahrt hat, scheint man noch den Duft der Gewürze der
cramârs zu riechen, jener Hausierer, die zwischen dem 16.
und dem 19. Jahrhundert bis jenseits der Alpen zogen, in
die deutschsprachigen Länder, um dort Gewürze und Stoffe
zu verkaufen.
Hier werden Wildkräuter benutzt, um warme Vorspeisen,
Omeletts und auch Hauptgerichte zu bereichern und so dem
Gaumen intensiven Genuss zu bereiten.
Es gibt etwas für jede Jahreszeit (und für jeden Geschmack):
Wirsingkohl und radic di mont (Alpen-Milchlattich) im Winter, Kürbis im Herbst, Spargel und sclopit (Leimkraut) im
Frühling und im Sommer.
Und sogar Lavendel- und Holunderblüten.
Die Kräuter werden auch für die typischen Cjarsons benutzt,
halbsüße Ravioli, gefüllt mit einer Masse aus verschiedenen
Kräutern oder Kartoffeln, mit einer Mischung von Rosinen
und manchmal auch Schokolade, mit zerlassener Butter
und Zimt serviert; jede Familie und jedes Restaurant rühmt
sich eines eigenen Rezepts, das streng gehütet wird.
Von Drenchia fahren Sie an der Grenze entlang bis Tribil und
dann nach Stregna, um Speisen zu kosten wie die Mederjauka (Mutterkrautsuppe) und die Brennnessel-Gnocchi.
Von hier ist ein Abstecher zum mittelalterlichen Dorf Castelmonte mit Heiligtum ein Muss, in der Gemeinde Prepotto, ständiges Ziel von Pilgerfahrten, von dem man eine
atemberaubende Aussicht genießt.
Gleich nach Erto und Casso, wo enge und lange Häuser hervorlugen, werden Sie den Vajont-Staudamm sehen, wo es
1963 zu der bekannten Katastrophe kam. In diesen Gegenden können Sie den filon kosten, entbeinte magere Lende,
mit Gewürzen eingerieben und über Buchenholz oder Wacholder geräuchert. Die brusaula (oder “pindulis”) besteht
dagegen aus mageren Fleischstreifen, die gewürzt und getrocknet werden.
Auf dem Rückweg, nach einer Besichtigung von Maniago,
der Stadt der Messerfabriken, fahren Sie in das Val Colvera:
dort empfängt Sie das Geflecht von Gassen und Häusern aus
Holz und Stein von Frisanco und von Poffabro, das auf der
Liste der schönsten Dörfer Italiens steht.
Duino Aurisina, Monfalcone, Monrupino, Opicina, Pieris, Prepotto, Ronchi dei Legionari,
San Dorligo della Valle, Sgonico, Sistiana, Trieste
Triest und Karst
Wer von Süden kommt, gelangt vor Tolmezzo über einen
Umweg nach links nach Verzegnis, einem Ort, in dem alte
Legenden widerhallen.
Sehenswert sind der See, der Art Park und die Ausgrabungen: das Dorf ist eines der ältesten Karniens.
Nach Tolmezzo, mit historischen Palazzi und dem karnischen Museum der Volkskunst und -traditionen “Michele
Gortani”, haben Sie viele Möglichkeiten.
Hinter Villa Santina und Invillino mit der hochmittelalterlichen Pfarrkirche Santa Maria Maddalena fahren Sie in Richtung Ampezzo bergauf nach Sauris, der höchstgelegenen
Gemeinde Friaul Julisch Venetiens.
Ein tiefgrüner See und bezaubernde Alpenhäuser schmücken dieses Tal, in dem man eine Sprache deutschen Ursprungs spricht und wo der renommierte Schinken von
Sauris entsteht, geräuchert wie der Ossocollo, die Schinkenwurst, der Räucherschinken, die Salami und die
Schlackwurst, die alle hier hergestellt werden.
Auf dem Rückweg können Sie das vielfältige Angebot der
Käserei Val Tagliamento in Enemonzo und der Käserei Val
Degano in Ovaro kennenlernen.
Die verwunschenen Täler
Im Herzen Friauls
Wir fahren weiter nach Süden bis zu der Stadt in Form eines
neunzackigen Sterns: Palmanova.
Dieses Juwel der friaulischen Militärarchitektur wurde Ende
des 16. Jahrhunderts von den Venezianern befestigt, um die
Ostgrenze gegen die Einfälle der Türken zu verteidigen.
Dieser Ort, wie die benachbarten Gemeinden Aiello und
Chiopris Viscone, ist für die Herstellung von Gänsespezialitäten bekannt wie zum Beispiel Salami, roher Schinken,
gekochter Schinken, Räucherschinken und geräucherte
Gänsebrust.
Vergessen Sie jedoch nicht dass in Morsano al Tagliamento
Attimis, Cividale del Friuli, Colloredo di Soffumbergo, Faedis, Nimis, Porzûs, Prepotto, Pulfero,
Ramandolo, Spessa, Stregna, Tarcento
Triest ist eine magische Stadt, eine Perle an der Adria mit
seiner Piazza Unità d’Italia, dem größten Platz Europas am
Meer.
Hauptstadt der Region, zwischen Vergangenheit und Zukunft schwebend, mit Kontrasten und besonderen Merkmalen wie seiner Weingastronomie, seinem Ruf als Stadt der
Wissenschaft und Forschung und auch seiner Bora, dem
Wind, der an manchen Wintertagen mit einer Geschwindigkeit von 120-150 km/h bläst.
Östlich der Stadt Triest, dicht an der Grenze zu Slowenien,
kann man Muggia besichtigen, ein Städtchen mit von einer
mittelalterlichen Stadtmauer umgebener Altstadt, darüber
die Burg (1375 errichtet) und die Basilika dell’Assunta (10.
Jahrhundert), die sich auf dem Hügel über dem kleinen Hafen befindet und mit interessanten romanischen Reliefs und
Fresken aufwartet.
Unter den vielen Spezialitäten, die man in Muggia kosten
kann, sind die Scampi a la busara, mit Tomate und Malvasia
aus Istrien zubereitet.
Bevor wir nach Triest kommen, fahren wir zum Val Rosandra, wo man durch großartige Landschaften wandern und
vorzügliche Gerichte kosten kann, wie den Lachs des Val
Rosandra und das berühmte native Öl Tergeste aus dem
bodenständigen Anbau der Sorte Bianchera (die den Frost
1929 dank des Einsatzes der Bauern des Karsts überstand),
der zum Titel DOP (geschützte Ursprungsbezeichnung) Tergeste führte.
Die geeignetste Gegend zur Herstellung dieses Öls ist genau
die von San Dorligo/Dolina, breg genannt, zwischen dem Val
Rosandra und dem Meer, auf den Hügeln rund um Muggia
und auch an den anderen Orten an der Küste, bis zu den
Klippen von Duino.
Wenige Kilometer weiter ist man in Triest, und der beste
Ausgangspunkt ist der Hügel San Giusto, Standort der ersten römischen Siedlung, wo das alte Tergeste entstand, mit
seiner gleichnamigen Burg, Sitz des Museo Civico (Städtisches Museum): von hier oben hat man eine atemberaubende Aussicht über die ganze Stadt von den Anhöhen bis zum
Meer.
Richtung Küste bergab fahrend, gelangen wir zur Piazza
Unità d’Italia, wo man nicht umhin kann fasziniert zu sein
von den wunderschönen neoklassizistischen Palazzi und
den eleganten Kaffeehäusern, die – vor allem in der Vergangenheit – von herausragenden Persönlichkeiten der mitteleuropäischen Kultur besucht wurden.
Außer den berühmten Literaturcafés in der Altstadt kann
man in den typischen buffet zu jeder Tageszeit Erzeugnisse wie die porcina (gekochter Schweinenacken) kosten oder
den Triester Kochschinken mit Senf oder Kren (Meerrettich).
Erwähnen sollte man auch Piazza Oberdan, Abfahrtstelle
der historischen Straßenbahnlinie, deren Streckenverlauf
herrliche Ausblicke auf den Golf von Triest bietet: sie schlängelt sich an dem Hang von Scorcola bis zur Karsthochebene
von Villa Opicina hoch, wo man auf einer Panoramastraße
nur für Fußgänger (“Napoleonica” oder “Vicentina” genannt)
weitergehen kann, die nach Prosecco führt.
Neben dem Fleisch sollten Sie hier die peoci bestellen, d.h.
Miesmuscheln (köstlich sind die “a la scotadeo”), die caperozzoli (Venusmuscheln) und die sardoni (Sardellen), die
verbreitetesten im Golf: probieren Sie die in savor, d.h. gebraten und mit Essig und Zwiebel mariniert.
Sehenswert ist die herrliche Gegend des Karsts, auf der
Strada del vino Terrano, der, zusammen mit den Weißwei-
Triest und Karst
Ein großes Dorf...
nen Malvasia und Vitovska, die Krönung des Weinbaus dieses Landes darstellt.
Im Karstboden ist der Kalkstein vorherrschend, der aufgrund seiner Durchlässigkeit ein einzigartiges Phänomen
hervorruft, Karsterscheinungen genannt, wie z. B. Dolinen
und Höhlen.
Daher ist der Karstboden karg und schwierig, und Wein anzubauen bedeutet Arbeit, um das Land fruchtbar zu machen
und die Entwicklung jener organoleptischen Qualitäten zu
fördern, die diese Weine von dem gesamten Rest der Herstellung Friaul Julisch Venetiens unterscheiden.
Vergangenheit, und fast in jeder Jahreszeit kann man offene
Osmizze finden: man braucht nur dem Zweig an der Straße
zu folgen.
Besuchen Sie die Casa Carsica aus dem 18. Jahrhundert mit
dem interessanten Volkskundemuseum. Aus der Tradition
in der Herstellung der Käsesorten ist ein Herstellerkonsortium entstanden: Moisir (von moj sir “mein Käse” auf slowenisch). Ein Großteil dieser Erzeugnisse wird nicht pasteurisiert, um die Keimzahl beizubehalten und die reiche Flora in
dem Futter für die Tiere zur Entfaltung zu bringen.
Weiter Richtung Süden werden Sie Valvasone entdecken,
mit der Stadtmauer und der Burg, den mittelalterlichen
Häusern und wunderschönen Palazzi.
Dank dem Engagement und der Beharrlichkeit der Winzer,
der hohen Anlagedichte, der Ertragsbeschränkung, der
Veredelung der Weine in Holzfässern und den pedoklimatischen Bedingungen, haben die hergestellten Weine sozusagen den entschlossenen und starken Charakter der Einwohner dieser Gegend.
Ein Beispiel ist der Terrano-Wein, ein Rotwein mit niedrigem
Alkoholgehalt und von ausgeprägter Säure, nicht immer für
alle Gaumen geeignet, aber prächtig zu den Speisen der
bäuerlichen einheimischen Tradition wie Schweinefleisch
und Jota (eine traditionelle Suppe mit Saubohnen und Sauerkraut).
Nach Casarsa della Delizia ist es jetzt nur ein Katzensprung:
Sie werden das Dorf der Mutter von Pier Paolo Pasolini kennenlernen, in einer Gegend, die den großen Schriftsteller zu
seinen gefühlvollen Gedichten auf friaulisch inspiriert hat.
Auf der Strada del vino Terrano kommen Sie nach Prepotto,
wo der Jamar-Käse entsteht, der mindestens vier Monate
auf dem Boden einer Karsthöhle reift (und Höhle heißt auf
Slowenisch jama).
Richtung Osten weiterfahrend, können Sie in Clauzetto
die grünen Höhlen von Pradis besichtigen, in Anduins die
Schwefelquellen und, weiter nördlich, das reizvolle Val Tramontina, wo ein besondere Spezialität entsteht: der Formai
Bevor Sie in diesem Dorf ankommen, kosten Sie aber in Raveo die typischen knusprigen Esse-Kekse, die wegen ihrer
Form so genannt werden.
dal Cit, zubereitet mit in Stückchen geschnittenem Käse verschiedener Typen - bedeckt mit Milch, Sahne und natürlichen Aromen. Alles wird vermischt, bis eine dichte Creme
entsteht. Aufbewahrt wurde er in einem Behälter aus Stein:
dem cit.
Hinter Comeglians werden Sie Cercivento entdecken und
die Farie di checo, eine Schmiedewerkstatt aus dem 15.
Jahrhundert.
Dann Sutrio, renommiert für die Holzbearbeitung, und Paluzza, mit seinem mittelalterlichen Moscarda-Turm.
In Arta können Sie sich in den Thermen mit dem Schwefelwasser der Pudia-Quelle verwöhnen lassen, die schon in der
Römerzeit bekannt war.
Wenn wir wieder ins Tal fahren, kommen wir nach Sequals,
das dafür berühmt ist, dass hier am 25. Oktober 1906 Primo
Carnera geboren wurde, Boxweltmeister im Schwergewicht
vom 29. Juni 1933 bis zum 14. Juni 1934.
Weiter südlich treffen wir auf Spilimbergo mit seiner reizvollen Altstadt, geschmückt von dem Dom aus dem 13. Jahrhundert und von dem Schloss, bei dem der bemalte Palazzo
auffällt. Hier finden Sie traditionelle Würste und die Salami
“punta di coltello”, Stockfisch und grüne Spargel in süßsauer.
Schließlich vergessen Sie nicht, ins Kanaltal zu fahren, nach
Tarvisio, dem östlichsten Dorf der Provinz.
Hier gibt es bekannte Skianlagen, insbesondere die berühmte “Di Prampero”-Piste auf dem heiligen Berg Lussari,
auf der seit einigen Jahren eine Etappe des Ski-Weltcups
der Damen ausgetragen wird.
Erwähnenswert ist auch das bekannteste Folklorefest, das
Nikolausfest (mit den Krampussen), das jedes Jahr am 5.
Dezember in allen Orten des Raums Tarvisio abgehalten
wird; sowie eine Veranstaltung für alle Liebhaber des guten
Weines und der Haute Cuisine: Ein Prosit in Tarvis, die seit
mehr als zehn Jahre Ende November die besten Winzer und
die größten Sternenköche Europas vereint.
Vorbei an Samatorza und Richtung Sgonico fahrend, besuchen Sie den Botanischen Garten Carsiana, mit mehr als
tausend Pflanzenarten.
Diese Gegend ist reich an Agriturismi und Osmizze (Buschenschänken), erkennbar an den an der Straße ausgehängten Zweigen.
Das Wort Osmizza, osem, ist slowenischer Herkunft und bedeutet acht, da der Verkauf an acht Tagen erlaubt war.
In diesen kleinen ländlichen Paradiesen (die oft am Meer
liegen) kann man, außer dem schon zitierten Jamar, die
andere Erzeugnisse des Karsts kosten: das in Essig eingelegte Gemüse, den Rohschinken des Karsts, die typischen
Käsesorten – womöglich zu dem Kirschblütenhonig, der
hier weit verbreitet ist, die porcina, das selbstgemachte Brot
... und dazu ein Glas Terrano oder aromatischen VitovskaWein, aus der gleichnamigen Traubensorte mit weißer Beere. Heute sind die Öffnungszeiten weniger streng als in der
In Monrupino, wo der Käse mit wildem Fenchel oder Bohnenkraut (zepek) angereichert wird, einer Pflanze der Hochebene, probieren Sie das Eis aus Schafmilch. Hier entsteht
auch der Käse Monte Re (Nanos auf slowenisch), der heute in einer einzigen Käserei hergestellt wird: die Tradition
seiner Zubereitung scheint aus der österreich-ungarischen
Zeit zu stammen.
Außer dem Käse findet man auf der Hochebene das Lamm,
das üblicherweise im Freien weidet; die Karstkräuter, die
es frisst, machen das Fleisch des istrischen Lamms sehr
wohlschmeckend. Nicht entgehen lassen sollte man sich die
Besichtigung der spektakulären Grotta Gigante, der größten
Schauhöhle der Welt.
In Padriciano dagegen können Sie auf den Greens eines
Golfclubs mit Panorama spielen und im Val Rosandra wandern, um ein römisches Aquädukt und eine atemberaubende Natur zu entdecken.
Zwischen Monfalcone und Ronchi dei Legionari laben sich
die Feinschmecker an geschmorten Tintenfischen und Spaghetti mit Braunen Venusmuscheln.
Weiter östlich, vor bzw. nach der weißen Steilküste, finden
Sie die reizvollen Schlösser von Duino und von Miramare.
Letzteres ließ Maximilian von Habsburg zwischen 1856 und
1870 errichten. Der Erzherzog wohnte hier eine Zeit lang
mit seiner Gefährtin Charlotte von Belgien vor der Abreise
nach Mexiko, wo er Kaiser war und 1867 erschossen wurde.
Spektakulär ist der Park, der das Schloss umgibt, vor allem wegen der Vielfalt an Bäumen, die einen unschätzbaren
Reichtum darstellen.