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INTERNATIONALES VERKEHRSMAGAZIN
www.blickpunkt-lkw-bus.com
Österreichs Fachmagazin für Transport,
Spedition, Bau-Fuhrpark, Berufskraftfahrer,
Busbetrieb. Offizielles Medium der Verbände
VBA Österreich und ÖKTV
Keine Verbots-Hysterie
in Tirol
Transportsicherheitstage
in NÖ
Test: Iveco Trakker und
Volvo FM
€ 4,– / 27. Jahrgang Nr. 10/2011 • P.b.b. Verlagspostamt A-6330 Kufstein, Zul.-Nr. 02Z032929M
Jahrestagung der
Busbetreiber
Editorial
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youtube.com/blickpunktlkwbus
Sicherheit: Gefahr erkannt - Gefahr gebannt
6
Doppelmoral: Tiroler Fachgruppentagung
10
Europareport: Aktualitäten aus Brüssel
12
Test: Harter Brocken - Der Iveco Trakker
14
Test: Goldene Mitte - Der Volvo FM 410
17
CMR-Haftung und CMR-Versicherung
20
Römer transportiert konsequent effizient
22
DAF optimiert maximale Effizienz
23
Goldberger: Tradition trifft Innovation
24
Neuigkeiten im Verkehrsrecht
26
Scania: Härtegrad Bau
28
MAN: Edition Rudolf Diesel
32
Renault: Clean Tech Trucks
34
Nissan: für Fracht und Freizeit
36
Kortrijk: Welt der Omnibusse
39
Mercedes-Benz: Omnibus-Tage in Mannheim
42
Preiskampf im Abschleppgewerbe
49
Impressum
50
Nur 1,-- Euro bitte!
Der Kufsteiner Speditionskaufmann Joachim Sonnendorfer lud zur
7. Countryweihnacht in den Hödnerhof in Ebbs, und die WesternBegeisterten folgten seinem Ruf. Das Benefizkonzert zugunsten
von mukoviszidosekranken Kindern brachte einen Reinerlös von
10 000 Euro.
„Blickpunkt LKW+BUS“ stellt sich in den Dienst der guten Sache
und bittet alle Leserinnen und Leser dieser Ausgabe um eine Spende zu Weihnachten, um den Reinerlös aus der „Countryweihnacht“
zugunsten der unheilbar kranken Kinder und deren Familien in unserem Land zu erhöhen.
Die Feinstaub-Lüge
Wahrlich Staub aufgewirbelt haben im zu Ende
gehenden Jahr Korruption, Misswirtschaft, ein
Erguss steuerlicher Schnapsideen, die Griechen,
der Euro und kürzlich die ewige Verdammnis des
Verkehrs und seiner Folgen – unter anderem der
Feinstaub. Natürlich hat auch der Verkehr seinen
Anteil am Feinstaub. Doch ist diese Mitschuld
deutlich geringer als gemeinhin angenommen
wird, nämlich 5,2 % im Jahr 2010 mit sinkender Tendenz durch den Tausch von Altfahrzeugen. Während die Autos immer sauberer werden,
herrscht beim Hausbrand Stillstand. Nachholbedarf in der Optimierung gibt es auch beim Feinstaub-Mitverursacher Salz- und Splittstreuung.
In diesen beiden für Feinstaub hauptursächlichen
Bereichen sind Staat und Kommunen gefordert.
Darin liegt das größte Effizienz-Potenzial, wenn
das auch nach echter Arbeit verlangt und nicht
so leicht Wählerstimmen verspricht wie Aktionismus gegen den Lkw. Ihn hat schon EU-Klimakommissarin (diese Funktion gibt es erst seit
2010) Hedegaard im Visier. Ihre ehrgeizigen
Pläne für Nutzfahrzeuge, 2013 schon wieder einen Vorschlag für CO2-Begrenzungen von Bussen
und Lastwagen einzuführen, begründet sie mit
einer CO2-Politik als Job-Motor.
Spendenkonto Verein www.countryweihnacht.at
Konto 0901-020958 bei der Sparkasse Kufstein
Apropos Jobs: Das EU-Parlament hat grünes
Licht gegeben für die Auszahlung von 3,64 Mio.
Euro aus dem Globalisierungsfonds (EGF) für
502 gekündigte Arbeitnehmer aus österreichischen Transportunternehmen. Eigentlich delikat bei dem in der Branche so viel beklagten
„Fahrermangel“.
Ihr Harald Gamper
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
3
Blickpunkt Aktuell
Iveco: Neuigkeiten und viele Ideen?
Am Rande des Oktoberfestes, das kürzlich auf dem Gelände der Iveco Austria,
Niederlassung Wien, stattfand, baten wir
Martin Stranzl, den Geschäftsführer der Iveco
Austria Ges.m.b.H., zu einem Gespräch über
die Lage der Nutzfahrzeugbranche in Österreich generell sowie die Antworten der Iveco
Austria auf die Herausforderungen am Markt.
Im Gespräch wartete er dann mit einigen
Neuigkeiten auf.
den ersten Iveco-Hybrid-Lkw in Betrieb genommen. Was unterscheidet dieses Fahrzeug vom herkömmlichen Verteiler-Lastwagen?
Martin Stranzl: Mit diesem Iveco Eurocargo haben wir gemeinsam mit der Rewe
Group den ersten Lkw mit Diesel-Vollhybrid-Antrieb auf Österreichs Straßen gebracht. Das Fahrzeug ist für den innerstädtischen Zustellverkehr ideal geeignet. Die
Batterie für den Elektromotor wird durch die
Martin Stranzl, Geschäftsführer IVECO Austria GmbH
Blickpunkt LKW+BUS: Dieses Jahr stand bei
den Lkw-Produzenten ganz unter dem Motto
der „Effizienzoptimierung“. Dieselpreise, Fahrverbote und das noch nicht wiederhergestellte
Wirtschaftswachstum erfordern den „Supertruck“
schlechthin. Wird der EcoStralis diesem Leitbild
gerecht?
Martin Stranzl: Das Konzept des EcoStralis
ist ganz einfach: Treibstoffkosten minimieren
bei maximaler Transportgeschwindigkeit. Seit
Jahren hat sich der Stralis als kostengünstiges Fahrzeug in der Anschaffung und in den
Betriebskosten etabliert. Jeder Transportunternehmer in Österreich, der den Stralis im
Fuhrpark hat, attestiert ihm Bestwerte beim
Treibstoffverbrauch, den Wartungskosten und
bei der Zuverlässigkeit. Es liegt nun an den
Unternehmern selbst, sich ein Bild davon zu
machen. Unsere EcoStralis Testflotte steht
dafür bereit.
Gerade bei Fahrzeugen in der Lebensmitteldistribution sind niedrige Geräuschemissionen
und umweltfreundliche Antriebe das Gebot der
Stunde. Branchenprimus REWE hat kürzlich
4
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Bremsvorgänge im Stadtverkehr immer wieder
voll aufgeladen, eine externe Stromversorgung
ist gar nicht vorgesehen. Beim Anfahren und
mit niedriger Geschwindigkeit treibt nur der
Elektromotor das Fahrzeug an. Neben dem
Hybridantrieb, der bis zu 25 % Treibstoffersparnis ermöglicht, ist das Fahrzeug zudem
nutzlastoptimiert: 5400 kg Nutzlast trotz
Frischdienstkofferaufbau mit Ladebordwand
und Kühlgerät, das ist eine eigene Liga! Und
diesen Nutzlastvorteil bieten natürlich auch
Fahrzeuge mit normalem Dieselmotor. Wir
haben gerade in der Lebensmitteldistribution
langjährige Partnerschaften mit namhaften
Unternehmen, auf die wir sehr stolz sind.
Wie machte sich der Trakker – Ivecos Flaggschiff
für den Baustellenverkehr – heuer am österreichischen Markt?
Martin Stranzl: Der Trakker ist in seiner
Auslegung eine echte Arbeitsmaschine: ein
robuster Rahmen mit einem kräftigen Motor und eine komfortable Kabine mit einem
ergonomischen Arbeitsplatz. Ein einfaches,
aber wirkungsvolles Konzept. Am Bau zählen
Leistung und Zuverlässigkeit, genau das bietet
der Trakker. Und auch hier gilt: Ein Vergleich
lohnt sich. Kürzlich testete ein Unternehmer
erstmals den Trakker und ließ ihn auf einer
größeren Baustelle mit seinen anderen Fahrzeugen mitlaufen. Er war vom Resultat mehr
als positiv überrascht. „Damit hätte ich nie gerechnet“, war sein bezeichnender Kommentar.
Verfeinert startet nun der Daily, seine Zulassungsstatistik in der Kleintransport- und
Kurierdienst-Branche?
Martin Stranzl: Bereits seit 1978 ist der Daily
nicht mehr vom Straßenbild wegzudenken.
Er ist seit 30 Jahren weltweit führend in der
3,5 t-Kategorie zu finden und er hat immer
wieder neue Trends gesetzt. Modernste Motoren, die auch immer wieder von Wettbewerbern zugekauft werden, spiegeln genau
die Erwartungshaltung des Transporterkunden wider: gute Beschleunigung in der Stadt,
niedrige Abgaswerte nach Euro 5-/EEVStandard, ein niedriger Lärmpegel bei hohen
Geschwindigkeiten sowie ein geringer Kraftstoffverbrauch. Wichtig für den Kunden ist
auch ein bestechendes Laderaumkonzept.
KUNDENDIENST
Die Kühlung arbeitet immer.
Genau wie wir.
Wie kann man sich dieses Konzept vorstellen?
Martin Stranzl: Das umfangreiche Modellangebot des Neuen Daily enthält Kastenwagen mit acht verschiedenen Ladevolumen bis
17,2 m³, mit einzel- oder zwillingsbereifter
Hinterachse mit bis zu 4140 kg Nutzlast. Bei
den Pritschenwagen bieten wir verschiedene
Ladelängen bis zu 6,10 m, das Fahrerhaus gibt
es wahlweise mit drei Sitzen oder als Doppelkabine mit sieben Sitzen. Wir bieten unseren
Kunden attraktive Aktionsmodelle mit besonderen Ausstattungspaketen und auch mit einer
Drei-Jahres-Garantie. Im Transportersegment
sind wir ganz vorne mit dabei und haben für jeden Kunden, der jetzt einen Transporter sucht,
das richtige Fahrzeug kurzfristig lieferbar.
2012 ist wieder das Jahr der „IAA Nutzfahrzeuge“.
Was dürfen wir auf der globalen Showbühne in
Hannover seitens IVECO erwarten? Eine Modellpflege für Stralis und Co. oder bleibt es bei
Euro 6 mit „SCR only“ ?
Martin Stranzl: Die IAA ist die Nutzfahrzeug-Leitmesse und findet in Hannover statt.
Eben in Deutschland, wo Iveco die gesamte Forschungs- und Entwicklungsarbeit für
den Stralis macht und das Fahrzeug auch im
Montagewerk in Ulm vom Band läuft. Sie
können sich vorstellen, dass Iveco – abgesehen
von Euro 6-Motoren – in Hannover Flagge
zeigen wird.
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Die Kühlkette muss permanent erhalten bleiben um Ihre Ware zu
schützen. Unser Notdienst steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite damit
Sie unter optimalen Bedingungen ausliefern können.
Rufen Sie uns, ob Tag oder Nacht, und wir sind sofort zur Stelle
um Ihnen zu helfen. Unsere 1700 Techniker sind Experten für
Kühltechnik, elektronische Anbauteile und Dieselmotoren, damit Sie im
Handumdrehen wieder auf die Straße kommen.
Mit über 550 Service Centern und einer mehrsprachigen Hotline in
ganz Europa, dem Nahen Osten und Afrika, stehen wir bereit Ihnen dort
zu helfen wo immer Sie sich gerade befinden.
Finden Sie das nächste Service Center unter
www.carriertransicold.eu
Blickpunkt Aktuell
Gefahr erkannt –
Gefahr gebannt
10. Österreichische Transportsicherheitstage
Einmal mehr war die Austria Trend Eventhotel Pyramide in Vösendorf am 22. und
23. November 2011 Veranstaltungsort der
Österreichischen Transportsicherheitstage,
die mittlerweile zu den anerkanntesten Tagungen im Bereich Verkehrssicherheit gehören. Der Mix aus praxisorientierter Vermittlung aller Neuerungen und wesentlicher
Änderungen in der Transportwirtschaft sowie
der Erfahrungs- und Informationsaustausch
mit führenden Experten und Anbietern stieß
auch in diesem Jahr wieder auf enormes
Teilnehmerinteresse.
Aufgeteilt in „Ladungssicherungstag“ und
dem „Gefahrgutsicherheitstag“ war der Fokus der diesjährigen Veranstaltung, die von
der Gutwinski Management GmbH und der
Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte
Technologische Entwicklungen
und Innovationen in Bezug auf
Sicherheitssysteme für Nfz wurden
von Ing. Mag. Franz Weinberger
(Marketingleiter MAN Truck & BUS
Vertrieb Österreich AG) vorgestellt. Er
ließ wissen, dass laut EU-Verordnung die
Einführungstermine für Notbremssysteme
und Spurverlassungswarner für neue Typen
ab November 2013 und für Neuzulassungen
ab November 2015 geplant sind. Weiters
sei zu erwarten, dass auch der Einsatz des
ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm)
gesetzlich geregelt werde. Für eine
Erhöhung der Verkehrssicherheit und
Verbesserung des Verkehrsflusses sollen zB
auch „Querführungssysteme“ sorgen. Das
System orientiert sich hierbei mithilfe eines
Laserscanners an der Randbebauung. 4
5 Mag. Alexander Klacska,
Obmann der Bundessparte Transport
und Verkehr in der WKO
„Eine Schlüsselrolle bei der Ladungssicherung kommt auch
den Verladungsverantwortlichen zu.“
Mag. Alexander Klacska
Ein hochkarätiges Expertenteam erläuterte Maßnahmen und gesetzliche Regelungen zur
richtigen Ladungssicherung im Gütertransport.
V. re. n. li. Martin Malits (GrInsp., Bundestrainer Schwerverkehr, BMI), Dr. Erik Wolf
(Geschäftsführer der Bundessparte Transport und Verkehr), Ing. Konrad Rainer (cargo
safety og), DI (FH) Rudolf Sander (DEKRA Automobil GmbH, Augsburg), Dr. Thomas
Gutwinski (Gutwinski Management GmbH), Peter Widmann (Versicherungskommissar
für Transportschäden), DI Jürgen Kempf (Wilhelm Schwarzmüller GesmbH)
undn DI Thorsten Perk (Fahrzeugwerk Bernhard Krone GmbH) 6
6
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Transport und Verkehr, gemeinsam durchgeführt wurde, auf diese zwei wichtigen Spezialgebiete der Verkehrssicherheit gelegt.
FROHE WEIHNACHTEN UND EINEN GUTEN RUTSCH!
Schwarzmüller ist Österreichs größter Hersteller von LKWAufbauten, Anhängern und Sattelanhängern.
Mehr als ein Drittel der Fahrzeuge wird speziell nach Kundenwünschen gefertigt. Anders als viele Mitbewerber kann
Schwarzmüller dadurch flexibel auf die individuellen
Transportanforderungen reagieren und die Vorstellungen
seiner Kunden optimal umsetzen.
Neben der Neufahrzeugproduktion bietet Schwarzmüller
auch Gebrauchtfahrzeuge an, verkauft Ersatzteile und geht
im Vermietgeschäft auf kurzfristige Kundenanforderungen
ein.
Ein Netz von über 170 Servicepartnern in 20 europäischen
Ländern sorgt für die bestmögliche
Betreuung der Kunden. Somit ist Schwarzmüller europaweit
der starke Partner für die Transportwirtschaft.
w w w. s c h w a r z m u e l l e r. c o m
Neuerungen
Ladungssicherung
Zur Harmonisierung bei der Berechnung von
Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen soll
die im Jänner dieses Jahres veröffentlichte neue
Europäische Zurrkraftnorm ÖNORM EN
12195-1 beitragen. Änderungen ergeben sich
insbesondere beim Versand palettierter Ware
auf Fahrzeugen mit Siebdruckboden (Holz).
Zudem ist zu beachten, dass Kontrollen in
Deutschland abweichend nach Standards der
VDI-Richtlinien 2700 erfolgen. Die neue
ÖNORM EN 12195-1 enthält unter anderem auch praktische Verfahren zur Bestimmung des Reibbeiwertes und der Wirksamkeit
von Ladungssicherungsmaßnahmen. Davon profitieren insbesondere Unternehmen,
Hauptwerk:
A-4785 Freinberg, Hanzing 11 Telefon: +43(0)7713/800-0 E-Mail: [email protected]
Blickpunkt Aktuell
Mit einem umfassenden Angebot an
Neuerungen zur Ladungssicherung war
das Würth Verkaufsteam vor Ort.
V. li. n. re. Norbert Oberreuther, Gerald
Bertl, Andreas Brunner, Christian
Park und Siegfried Kalteis 4
5 Kompetente Vertreter der Österreich-
ischen Transportwirtschaft v. li. n. re.
Walter J. Gerbautz (Fachgruppengeschäftsführer der Kleintransporteure), Ing. Mag.
Alexander Klasca (WKO, Obmann der
Bundessparte Transport und Verkehr),
Fachverbandsobmann KR Wolfgang Herzer
und Dr. Erik Wolf (Geschäftsführer der
Bundessparte Transport und Verkehr)
die nach eigenen Tests Verladeanweisungen für den Versand ihrer meist standardisierten Güter erstellen. Die komplexe
5 Über geplante Maßnahmen zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit seitens
der ASFINAG berichtete Dr. Klaus
Schierhackl (Vorstand der ASFINAG).
Zielsetzung sei die Reduktion der Unfälle
bis zum Jahr 2020 um 50 %. Erreicht
werden solle dies durch zumindest einen
Verkehrskontrollplatz pro Hauptkorridor
und mehr Lkw-Stellplätze.
bei der Verankerung des Ladegutes auf der
Ladefläche notwendig sind, können eine
hohe Verkehrssicherheit gewährleistet und
5 Oberst Martin Germ (BMI) erläuterte
in Vertretung von Mag. Johanna MiklLeitner die Ziele des BMI wie zB
Aus- und Fortbildungsmaßnahmen
für Schwerverkehrskontrollorgane.
einer ordnungsgemäßen Ladungssicherung
auf einem Autobahnparkplatz nach einer
Kontrolle oder die nachträgliche Behebung
von Versand- und Unfallschäden sind meist
mit beachtlichen Folgekosten verbunden,
die leicht vermieden werden könnten. Eine
ordnungsgemäße Ladungssicherung fördert
Neue Sicherheitspflichten bei Gefahrguttransporten
Die Änderungen bei den Vorschriften für Gefahrenguttransporte erläuterte Dr. Erik Wolf,
Geschäftsführer der Bundessparte Transport
und Verkehr. Die Novelle 2011 des Gefahrgutbeförderungsgesetzes soll gewährleisten,
dass Rechtsunsicherheiten bei Kontrollen
künftig der Vergangenheit angehören. Zukünftig treten Änderungen der Vorschriften
gleichzeitig für nationale und grenzüberschreitende Transporte in Kraft. Die Beachtung von zwei unterschiedlichen Rechtsvorschriften entfällt. Doppelgleisigkeit bei
„Unser Ziel sind 50 %
weniger Unfälle bis
zum Jahr 2020.“
Dr. Klaus Schierhackl, ASFINAG-Vorstand
Materie der Ladungssicherung mit etwa 50
Gesetzesstellen, Normen und Richtlinien
wird damit auf betrieblicher Ebene praxisnah
vereinfacht.
„Nur wenn Verlader, Fahrzeugbesitzer und
Lenker ausreichend Bescheid wissen, welche
Gewichtskräfte die Laderaumbegrenzung des
FahrzeugesaufnimmtundwelcheSicherungskräfte
die Beladung wirtschaftlich optimiert werden. Ausreichend stabile Fahrzeugaufbauten,
geeignete Versandstücke und die Verwendung von Antirutschmatten, die eine effiziente Kombination der Ladungssicherungsmethoden wie Formschluss und Kraftschluss
ermöglichen, ersparen den Unternehmen
und Lenkern Zeit und Ärger. Die Herstellung
Eintragungen im Beförderungspapier. Wolf
wies darauf hin, dass Mitarbeiter künftig
bereits zu unterweisen sind, bevor sie erstmals betriebliche Pflichten bei der Abwicklung von Gefahrgutbeförderungen übernehmen. Zudem können beim Versand von
Gefahrgütern mittels Luftfracht erstmals
auch Kontrollen am Betriebsgelände von
Versendern stattfinden.
für Notfallmaßnahmen auf dem aktuellen
Stand zu halten und die neue Aufbewahrungspflicht für Gefahrgutbeförderungspapiere von drei Monaten zu beachten.
In Bereichen, wo Gefahrgüter in kleinen
Mengen sowie über geringe Entfernungen
befördert werden, ermöglicht die Novelle des Gefahrgutbeförderungsgesetzes die
österreichweite Festlegung von vereinfachten
„Hohe Sachkompetenz aller Beteiligten ist Voraussetzung für hohes
Sicherheitsniveau.“
Dr. Erik Wolf, GF Bundessparte Transport
und Verkehr
nicht nur die Sicherheit der Fahrzeuglenker
und anderer Straßenverkehrsteilnehmer, sondern erhöht zudem die Kundenzufriedenheit, weil Waren unbeschädigt und pünktlich angeliefert werden können“, so Mag.
Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte
Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden
Live-Demonstrationen am beladenen
Lkw und Kleintransporter vorgeführt.
Beförderungspapieren, der Programmierung
der EDV, der Anbringung von UN-Nummern und Gefahrzetteln an Versandstücken
entfallen. Es gelten neue Sicherheitsvorschriften bei der Kennzeichnung und Bezettelung
von Beförderungseinheiten, Verpackung und
Containern, den mitgeführten Dokumenten und der Schutzausrüstung sowie den
Für den Bereich sicherer
Gefahrenguttransport präsentierten
Ing. Gerhard Peham (Ltg. Technische
Dienstleistungen/ADR-Abnahmen;
li.) und DI Thomas Schmalzer (Ltg.
Auftragsmanagement) einen Schwarzmüller
Aluminium-Leichtbau-Tanksattel zum
Transport von Diesel und Benzin. Das
Fahrzeug verfügt über ein Fassungsvolumen
von 43 500 l, das in fünf unterschiedliche
große Kammern aufgeteilt ist, und
modernste Peilstab-Messtechnologie
inkl. GPS-Überwachung und GPRSDatenübertragung direkt ins Büro. 4
„Eine hohe Sachkompetenz bei heimischen
und ausländischen Frächtern, Spediteuren
und Verladern, aber auch bei den Kontrollorganen und Einsatzkräften ist eine wesentliche Voraussetzung bei der Erfüllung hoher
Sicherheitsniveaus“, appellierte Wolf an die
Unternehmen, schriftliche Weisungen (Unfallmerkblätter) und Ausrüstungsgegenstände
Transportbedingungen per Verordnung,
wenn Mindestsicherheitsstandards gewährleistet werden. Vom Entfall von Einzelgenehmigungsverfahren in den Bundesländern
können bestimmte Wirtschaftsbereiche wie
die Bauwirtschaft, Handelsunternehmen wie
der Landesprodukthandel oder Betriebe der
Abfallwirtschaft profitieren. Wolfgang Schröpel
Blickpunkt Aktuell
Fachgruppentagung
im Retterwerk Hall
Tiroler
Doppelmoral
Warum Fahrverbote, Bullenalarm und Ruhezeiten die Gemüter erregen,
versuchten die Redner der Tiroler Fachgruppentagung zu begründen.
3 Toni Prantauer,
Nahverkehr-Obmann Tirol
Ulf Schmid, FernverkehrObmann Tirol 4
3 Christoph Walser,
Sprecher der
Kleintransporteure
Heinz Schlierhuber,
Obmann-Stv. im
Fachverband 4
Markus Widmann,
Leiter Verkehrsabteilung
der Tiroler Polizei 4
Gabi Schmidhäuser, MercedesBenz , Leitung Nutzfahrzeuge
Vertrieb und Marketing 6
Mercedes-Benz und Schwarzmüller 4
als Hauptsponsoren der Tiroler
Fachgruppentagung 6
Ein sommerheißer, strahlend blauer Samstag
in Hall bei Innsbruck, mit traumhafter
Sicht auf die Berge und den vor dem Retterwerk ausgestellten, viel bestaunten neuen
Actros Euro 6. Stellvertretend für den Gastgeber Pappas/Mercedes-Benz hießen Gabi
Schmidhäuser, Franz Schätz und Retterwerk-Geschäftsführer Benedikt Margreiter
die Landesobleute der Tiroler Transporteure sowie die zahlreich angereisten Gäste
herzlich willkommen. Als die Herren von
Landesregierung und Polizei Platz nahmen,
ging ein Raunen durch die Reihen, denn
die äußerst sensiblen Lkw-Kontrollen, die
überbordenden Fahrverbote, die starren Ruhezeiten und letztlich die 25%ige Mauterhöhung im Unterinntal sind schmerzliche
Schraubenzwingen für die Tiroler Fuhrunternehmerschaft. Zehn Prozent der Fahrleistungen der Tiroler Güterbeförderer sind
Umwege, um der Vielzahl an Fahrverboten
auszuweichen. Deshalb forderten Fachgruppenobmann Gottfried Strobl und sein für
den Nahverkehr verantwortlicher Stellvertreter Toni Prantauer, unsinnige Fahrverbote
aufzuheben sowie die Lenk- und Ruhezeiten
auf ein verträgliches Maß zu ändern. Die
derzeitige Situation gleiche nämlich einem
Arbeitsverbot. Kritisiert hat Strobl weiters
die Messstelle Vomp an der A12, die genau
dort angebracht ist, wo Lkw zu beschleunigen haben. So kommen dann vorgegaukelte
Messwerte zustande und dem Lkw der Ruf
des Luftverschmutzers zu, was natürlich in
keiner Weise zutreffend ist, und die Politik
nimmt diese Werte zum Anlass für Restriktionen, weil es ja gelte, das Parade-Tourismusland Tirol von jeglichem Lkw-Verkehr
ungestört zu lassen. Natürlich müssen aber
die Tourismusgemeinden in den Skiregionen laufend mit Heizöl und Lebensmittel
via Lastwagen versorgt werden. In diese
Skiregionen mit Straßenerschließung auf
bis zu 2000 m Seehöhe führen aber keine
Gleise. Ein 5-Sterne-Hotelier aus Hochgurgl erzählte uns erst kürzlich von seinem
monatlichen Heizölverbrauch von 30 000 l,
die ihm der Lkw mit Hänger über die vielen Kurven und Hänge stets zuverlässig bei
jedem Wetter liefert. Allein die Mineralölsteuer, die der Finanzminister davon regelmäßig abbekommt, ist schwindelerregend
hoch. Auf die Frage von FachverbandsVize Heinz Schierhuber an Oberst Markus
Widmann, den Leiter der Verkehrsabteilung
der Tiroler Polizei, warum in Tirol schikanös
anmutende Lkw-Beanstandungen abgestraft
werden, wie sie in anderen Bundesländern
nicht erfolgen, wich dieser nicht von der
gängigen Tiroler Praxis ab. So kostet etwa
das Nichtmitführen einer EU-Gemeinschaftslizenz 1450 Euro Strafe. Trotzdem
pochte Schierhuber auf mehr Toleranz bei
geringen Über-schreitungen und Augenmaß
sowie Hausverstand, wenn Mängel unterster
Geringfügigkeit festgestellt werden. Martin
Klingler vom Entsorgungsunternehmen
Daka, das für die Nachsorgelogistik zuständig ist, präsentierte Zahlenmaterial, wonach
im letzten Jahr 3000 Umladungen vollzogen
und 4163 Nachsorgeleistungen erbracht
worden sind. Das sektorale Fahrverbot zu
überdenken, forderte der in Vertretung von
Fachverbandsobmann Wolfgang Herzer
anwesende Heinz Schierhuber aus Zwettl/
NÖ, weil durch die Brennersanierung erhebliche Kapazitätsprobleme aufkommen
werden. Den Schlusspunkt der Tagung setzte Logcom-Geschäftsführer Peter Tropper
mit dem Appell, dass Tirols Transporteure
ihre „Friends on the Road“-Zugehörigkeit
auf ihre Fahnen bzw. Lastwagen heften.
Die Vorzüge des neuen Mercedes-Benz
Actros erklärte auf charmante Weise
Mercedes
Nutzfahrzeug-Vertriebschefin
Gabi Schmidhäuser und leitete gekonnt auf
eine rege Diskussion der Teilnehmer im Anschluss an die Tagung über.
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5 Gottfried Strobl,
Fachgruppenobmann der
Tiroler Transporteure
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 11
Europa Report
fehlende Verbindungsstücke und unzu
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bis 2020 zu verteidigen. Um das von ihm
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politik zu diskutieren.
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ten Korridoransatz, mit dem vorrangi
EU: Tierschutz beim
Transport kann
verbessert werden
Die EU-Vorschriften für Tiertranspor
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haben sich günstig auf den Tierschu
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während des Transports ausgewirkt, ohne
zugleich die befürchteten negativen Auswirkungen auf das Volumen des Han
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mit lebenden Tieren zu haben. Zu diese
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Ergebnis kommt ein Zwischenbericht
der
EU-Kommission über die Auswirkungen
der im Dezember 2004 verabschiede
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Tierschutzrichtlinie, der jetzt dem Euro
paparlament vorgelegt wurde. Zugleich
räumt die Kommission in dem Beri
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aber auch „Verbesserungsmöglichkeite
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ein. So habe die EU-Agentur für Lebe
nsmittelsicherheit (EFSA) festgestellt, dass
die Verordnung der Union „nicht vollständig den neuesten wissenschaftliche
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Erkenntnissen“ entspreche. Eine erne
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Änderung der Regeln hält die Brüsseler
Behörde allerdings nicht für nötig:
Für
die meisten Tierarten könne die Lükke zwischen den Vorschriften und
den
letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen
am besten durch „Leitlinien für eine gute
12 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Praxis“ geschlossen werden“, heißt es
in
ihrem Bericht. Mit solchen Leitlinien,
die
in der Richtlinie bereits vorgesehen sind
,
will Brüssel jetzt „Unstimmigkeiten“
bei
der Auslegung der Regeln ausräum
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und für eine einheitlichere Anwendu
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sorgen. Zugleich sollten die Branche und
andere betroffene Kreise dazu ermunter
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werden, höhere als die Mindeststandards
beim Transport von Tieren anzuwenden,
heißt es in dem Bericht. Darin fordert
die
Kommission von den dafür zuständig
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Mitgliedstaaten aber auch eine Vers
tärkung der Kontrollen. So werde das
Potenzial des seinerzeit vorgeschriebenen
Einbaus von Navigationssystemen
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für Langstreckentransporte zugelasse
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Fahrzeuge bisher nicht voll ausgeschöpft
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Wenn diese Systeme besser zur Kontroll
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von Fahrzeiten, Besatzdichte und ande
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würden, dann könne damit auch der Verwaltungsaufwand für die Transportunt
ernehmen gesenkt werden. Voraussetzung
dafür sei aber auch, dass die Fahrer besser für den Umgang mit diesen Gerä
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geschult würden.
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Brüssel mahnt
Mitglieder ab
Die EU-Kommission hat Griechenland aufgefordert, sein Gesetz über
Gefahrguttransporte auf den neuesten Stand zu bringen. Falls die
Regierung in Athen dieser Pflicht
nicht innerhalb von zwei Monaten
nachkomme und den Vollzug nach
Brüssel melde, könne die Kommission den Europäischen Gerichtshof
anrufen, heißt es in einer Mitteilung
der Brüsseler Behörde. Die EU-Vorschriften in diesem Bereich werden
alle zwei Jahre überarbeitet, um mit
dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik mithalten zu
können. Die letzten Änderungen aus
dem Jahr 2010 hätten bis spätestens
Juni 2011 in allen Mitgliedstaaten
in die dortigen Gesetze übernommen werden müssen, was in Griechenland bisher aber nicht erfolgt
ist. Ähnliche Mahnungen mussten
sich allerdings auch andere Mitgliedstaaten gefallen lassen. So hat Italien
bisher die Sicherheitsvorschriften
für den Transport von ortsbeweglichen Druckbehältern noch nicht
übernommen. In den Niederlanden
und Zypern wurden die Regeln über
den einheitlichen Führerschein, der
ab Anfang 2013 eingeführt werden
soll, bisher nicht verabschiedet. Die
EU-Richtlinie, mit der neue Führerscheinklassen und eine einheitliche
Gültigkeitsdauer von Führerscheinen
eingeführt werden, hätte bereits seit
Januar 2011 in allen EU-Ländern
Gesetz sein müssen. Und Finnland
wurde abgemahnt, weil es das von
der EU beschlossene einheitliche
Verfahren für das Sicherheitsmanagement der Verkehrswege bisher nicht
anwendet.
g
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Strassen nach
Osten
Die EU hat sich mit ihren östlichen
Nachbarn auf eine Verbesserung der
Verkehrsverbindungen und eine bessere
Zusammenarbeit im Verkehrsbereich verständigt. Bei einem ersten Ministertreffen
zwischen der Union und den Ländern der
so genannten „östlichen Partnerschaft“
– Armenien, Aserbeidschan, Georgien,
der Republik Moldau, der Ukraine und
Weißrussland – wurde ein gemeinsamer
Verkehrsausschuss eingesetzt, der Pläne
für eine engere Integration des Verkehrsmarktes und bessere Infrastrukturverbin-
dungen entwickeln soll. Geplant wird
außerdem der Aufbau eines regionalen
Verkehrsnetzes in den östlichen Partnerländern, das dann an das TEN-V-Netz
der EU angebunden werden soll. Alle
Beteiligten seien sich einig gewesen, dass
gemeinsame Anstrengungen für eine
engere Zusammenarbeit im Verkehrsbereich für alle Seiten von Vorteil seien,
sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas
nach dem Treffen im polnischen Krakau.
Er hatte Mitte des Jahres einen Aktionsplan vorgelegt, mit dem Europa die Verkehrsverbindungen zu seinen Nachbarn
g
verbessern will.
Tobias Freudenberg berichtet aus Brüssel
mobile Radgreiferhebeanlage
von 10 to. bis 64 to. Tragkraft
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Bahnen fürchten
Rahmen die verschiedenen Verkehrsträge
r
der Schiene im Frachtbereich bei
Giga-Liner
den
angesichts der sich abzeichnenden Kap
azimittleren und längeren Strecken liege
Eine europaweite Einführung von läng
und
tätsprobleme nicht im Wettbewerb mite
eindass im Rahmen der Bemühungen
ren und schwereren Lastkraftwagen würd
um
ander stehen, sondern sich vielmehr ergä
e
ndie Reduzierung des CO2-Ausstoßes
die Verwirklichung der verkehrspolitische
der
zen sollten. Die Komodalität werde
n
auch
Frachtverkehr abseits von der Straß
Ziele der Europäischen Union gefäh
e
errden.
verbessert, „wenn Ladeeinheiten ange
passt
mutigt werden sollte. Die Zulassung
Zu diesem Schluss kommt eine Stud
von
werden und von einer Verkehrsart
ie
zur
Megatrucks bewirke jedoch das Gegente
des Karlsruher Fraunhofer-Instituts
il:
anderen keine Volumen verloren gehe
für
n“,
„Weit davon entfernt, der Umwelt zu
System- und Innovationsforschung
nütstellt der Berichterstatter des Parlamen
(ISI)
ts,
zen, würden diese Fahrzeuge viele Schi
und der K+P Transport Consultants,
eder Belgier Matthieu Grosch, in seine
die
r Benenfracht-Märkte unwirtschaftlich
zwischen Juni 2010 und August 2011
magründung fest. Nach Auffassung der Abge
im
chen und lediglich die CO2-Emissio
Auftrag der Gemeinschaft der Euro
nen
ordneten bleibt die Zuständigkeit für
päidie
erhöhen“, sagte Ludewig. Laut der Stud
schen Eisenbahn- und Infrastrukturu
ie
nterZulassung der Groß-Lkw damit weit
erhin
drohen den Eisenbahnunternehmen
nehmen (CER) erstellt wurde. Durch
auf
bei den einzelnen Mitgliedstaaten.
ihre
Dort
den fünf untersuchten Korridoren
Kostenvorteile würden die in den Med
auf
sind die Giga-Liner unterdessen weiter
ien
auf
der Grundlage des Jahres 2008 Einn
oft als Megatrucks oder Giga-Liner
ahdem Vormarsch: Deutschland hat jetzt
beden
meverluste von 484 Mio. Euro im kom
zeichneten Groß-Lkw zu einer erheblich
Weg für einen fünfjährigen Feldversu
en
ch
binierten Verkehr und 504 Mio. Euro
Verlagerung des Güterverkehrs zu Last
im
mit Fahrzeugen mit einer Länge von bis
en
zu
Einzelwagenverkehr. Zudem müssten
der Schiene führen, stellt die Studie
sie
25,25 m freigemacht. Ab Frühjahr
fest.
2012
mit zusätzlichen Investitionen zur Anp
Sie errechnet im Einzelwagenverkehr
aswerden damit rund 400 dieser Giga-Lin
von
er
sung ihrer Terminals an längere Fahrzeug
einer Rückverlagerung auf die Straße
e
in mehreren Bundesländern, die sich
um
an
rechnen. Gleichzeitig verursache der Stras
bis zu 35 %. Auch der kombinierte Verk
dem Versuch beteiligen, über vordefini
ehr
ersengüter-Transport aber sehr viel höhe
werde Marktanteile verlieren. Dies könn
re
te Routen rollen dürfen. Oppositionsp
e
oexterne Kosten wie Abgase, Unfälle
zur vollständigen oder teilweisen Aufg
und
litiker und Bahnvertreter protest-i
abe
eren
Lärm. Bei den derzeitigen Standard-Lkw
einzelner Schienen-Märkte führen.
gegen den Versuch: Sie befürchten,
dass
seien diese Kosten je Tonnenkilometer
Unterdessen hat sich auch der Verkehrs
um
durch die Groß-Lkw, die etwa 50 %
ausmehr
viermal höher als im Einzelwagen-Verk
schuss des Europaparlaments gegen
ehr
Fracht als herkömmliche Fahrzeuge tran
eine
sauf der Schiene und sogar fünfmal höhe
EU-weite Zulassung von Groß-Lkw bis
r
portieren können, der Güterverkehr
zu
auf
als im kombinierten Verkehr. Lang-Lkw
einem Gewicht von 60 t ausgesprochen
der Schiene an Attraktivität verliert.
,
Entseien bei diesen externen Kosten, die
wie sie vor allem von Schweden, Finn
fast
sprechend deutlich äußerte sich auch
land
der
zur Hälfte durch die Folgen von Unfä
und den Niederlanden gefordert wird
llen
Direktor des CER und frühere Che
. In
f der
verursacht werden, gerade einmal 10 ihrer Stellungnahme zum Weißbuch
%
Deutschen Bahn, Johannes Ludewig
Ver, der
effizienter als herkömmliche Fahrzeug
kehr von EU-Kommissar Siim Kallas
e,
spredie Fraunhofer-Studie in Auftrag gege
ben
stellt die Studie fest.
chen sich die Abgeordneten vielmehr
hatte: In ihrem Weißbuch habe die
für
EUeine effiziente Komodalität aus, in dere
Kommission anerkannt, dass die Stärk
n
e
g
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 13
Abladung hinten
Blickpunkt Test
Abladung seitlich
Harter
Brocken
Iveco Trakker 450 EEV. Abseits
befestigter Straßen ist er in Bestform
Iveco Trakker 450 PS EEVAbgasnorm, mit Active Day-Kabine
Bei den bekannten Verbräuchen im Gelände
daher nicht uninteressant. Die SCR-Anlage
mit OBD2-Kontrolle, NOx-Sensor und
Steuerung der Reduktionsmittelreduzierung
sind ohnedies obligatorisch. Der Auspuff war
beim Testwagen hochgezogen und verfügte
über einen Katalysator, aber keinen Partikelfilter trotz EEV-Homologierung. Dies gilt
übrigens für alle Schweren bei Iveco. Wir
warten somit gespannt auf den italienischen
kaum ein Gewichts- oder Preisunterschied,
und gerade in unseren Breiten bietet ein
16-Gang-Getriebe im schweren OffroadGelände doch einige Möglichkeiten mehr.
Zwei Rückwärtsgänge, bei denen der kürzere
zudem besonders feinfühlig anpackt, sind mit
an Bord. Die Kupplung leidet beim Anfahren bei dieser vortrefflichen Wahl auf jeden
Fall deutlich weniger. Verschleiß und Spritverbrauch danken es zusätzlich noch. Mit der
Dieser Modus ist im schwierigen Areal und
eventuell auch im harten Rangierbetrieb gut
brauchbar. Dazu passend hat man unserem
Testwagen eine feine „Anti roll back“- Vorrichtung – respektive eine Berganfahrhilfe
– spendiert, wobei sie im normalen Strassenverkehr wohl mehr Berechtigung als im
extremen Gelände haben wird. Im schweren
Terrain bleibt ein Federspeicher auf jeden Fall
ein Federspeicher. Nichtsdestotrotz würden
Euro 6er. Der Luftfilter war recht hoch verbaut, um das Wechseln bzw. das Reinigen des
Einsatzes zu erleichtern. Bemerkenswert ist
die 15°-Schräglage beim Einbau des CursorMotors. Der Vorteil dieser Lösung liegt auf
der Hand. Die Kardanwelle muss nicht so
stark abgewinkelt werden. Neben den manuellen Getrieben werden für den Trakker
das automatisierte Eurotronic als 12- und
16-Ganggetriebe angeboten. Obwohl sich
viele Kunden für das 12-Gang-Getriebe entscheiden, wollen wir an dieser Stelle eine Lanze für die 16-Gang-Variante ZF 16 AS 2630
TO (1:4,23) brechen. Hier besteht nämlich
längsten angebotenen Übersetzung ist man
gut für die Autobahn oder Freilandstraße bestückt. Wer einen Handschalter aus traditionellen Gründen will – bitte! Rausschaukeln
geht aber auch mit der automatisierten Konfiguration prima. Für besonders schwierige
Situationen findet sich in unserem Kipper
ein spezieller Offroad-Modus, der mittels
Tastendruck bedient wird. Das nutzbare
Drehzahlband wird dann nach unten revidiert, das Kennfeld und der Drehmomentverlauf so verändert, dass der Motor noch
geduldiger ist und fast schon Unmögliches
erträgt, bevor er sich entschließt abzusterben.
wir alleine aus Komfort- und wirtschaftlichen
Gründen nicht darauf verzichten wollen.
Doch zurück zum Getriebe. Einmal Vorwahltaste drücken und alle Gangwechsel werden
automatisch erledigt. Zweimaliges Drücken
bedeutet manueller „Semimodus“ und die
Gänge werden per Antippen am Lenkstock
angenommen. Der Langsamfahrmodus wird
durch ein Zwei-Sekunden-Dauerdrücken
ausgelöst und funktioniert bis etwa 1000 U/
min. Speziell beim Fahren vor einem Fertiger ist das eine feine Sache und aufkippen
kann man dabei dann gleichzeitig auch. Der
Offroad-Modus wird über eine eigene Taste
Unerlässlich am Bau
und in der Grube:
Steinschlagschutz
Aufgeräumter Bauarbeiter
Schottergrube, Steinbruch oder Großbaustelle. Dort werken Offroader. Die Königsklasse dabei sind sicherlich die 4-Achser, die in
Österreich am häufigsten in 8x4-Konfiguration geordert werden. Wer oft im Gelände unterwegs ist und auch noch ordentlich
draufpackt, braucht die passende Antriebsleistung. Somit erklären sich die 450 PS unseres Testwagens – ein IVECO Trakker AD
340 T 45 4-Achser – der mit einer Meiller
Brücke anrollte.
Unser Testwagen kam mit der gerne genommenen Active Day Version mit Normaldach.
Mit der optionalen Luftfederung beim Fahrerhaus war das Fahrzeug besonders fein ausgerüstet, denn sie vermittelt natürlich überall
gesteigerten Fahrkomfort, im unwegsamen
Gelände genauso wie auf der Straße. Die Phalanx des Italieners ist auf jeden Fall mächtig.
Der Frontgrill steht beim Trakker mit sehr
breiten Lufteinlasskanälen stolz im Wind,
trotzdem bleibt mehr als genug Platz für
die Firmenaufschrift. Die mächtige dreiteilige Stahlstoßstange ist dunkelgrau, passend
zu den Kunststoffteilen lackiert und ganz
14 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Vorwahltasten für das Eurotronic-Getriebe
offensichtlich für härteste Einsätze konzipiert.
Die einzelnen Segmente sind gegebenenfalls
leicht zu tauschen, und das spart Kosten,
weil nach Rempeleien nicht immer gleich
die ganze Stange erneuert werden muss. Die
untere Trittstufe zum Fahrerhaus ist beweglich ausgeführt, um ungewollte Berührungen
nicht gleich mit einer Beschädigung gleichzusetzen. Auffällig ist an der Fahrerseite eine
ausgezeichnete Dachreling mit zusätzlicher
Trittplatte zur gefahrlosen Einsichtnahme auf
die Ladefläche des Kippers.
Der Innenraum der Tageskabine ist recht geräumig und sauber aufgeräumt. Pflegeleichte
Oberflächen dominieren. Die Lenkung ist
42° in der Neigung und 60 mm in der Länge
zu verstellen. Der Durchmesser des Multifunktionslenkrades beträgt 470 mm. Annehmlichkeiten wie Klimaanlage und Standheizung sind bei Fahrzeugen dieser Klasse
freilich an Bord keine Seltenheit mehr. Zahlreiche Staufächer mit/ohne Klappe und ein
trittfestes Dokumentenfach sowie Flaschenund Getränkehalter erleichtern es, Ordnung
zu halten.
Motor und Getriebe
Der passende Motor ist im Gelände besonders wichtig! Beim Trakker werden daher je
nach Einsatzschwere die Motoren Cursor
8 und Cursor 13 eingesetzt. Für den harten Einsatz im Gelände empfiehlt sich der
Cursor 13 mit einer Bandbreite von 410 bis
500 PS. Motorseitig konnten wir daher mit
dem 450 PS Cursor 13 EEV aus dem Vollen schöpfen. 2200 Nm Drehmoment stehen
von 1000 bis 1440 U/min zum Abruf bereit.
Die maximale Leistung von 450 PS wird von
1440 bis 1900 U/min geboten. Bereits seit
längerem bekannt ist, dass die Nennleistung
und das maximale Drehmoment über weite Drehzahlbereiche zur Verfügung stehen.
Das EDC-gesteuerte PDE-Einspritzsystem
sorgt zusammen mit dem VGT-Turbolader
mit variabler Geometrie dafür, dass auch bei
niedrigen Drehzahlen schon sehr hohe Drehmomente erreicht werden – was beim Fahren
in steilem Gelände deutlich spürbar ist. Da
die Nennleistung sehr früh zur Verfügung
steht, kann man letztlich früher hochschalten und länger im höheren Gang fahren.
Extra Fenster zur Sicht in die Flanke
Geniale Mechanik
Durchgehende Welle an der
Bordwand, zum leichten Kippen
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 15
Blickpunkt Test
Luftfilter hoch gesetzt
auf der Schalterleiste bedient. Durch jüngste
Modifikationen am Getriebe ist das bisherige
Klacken beim Schalten nicht mehr zu hören.
Der optionale Retarder liegt in Fahrtrichtung
gesehen links und bietet zusammen mit der
Iveco Turbo Brake sechs Stufen. Rechts bleibt
damit reichlich Platz für Nebenantriebe. Der
kommt ausschließlich der Cursor 13 mit
500 PS zum Einsatz. Unser 8x4-Testkipper
verfügte über einen 7,7 mm starken, doppelt
gekröpften Leiterrahmen mit einem Querschnitt von 304,4 mm x 80 mm – ausgelegt
für 34 t Gesamtgewicht. Wer in der Grube
oder im Steinbruch mehr Gewicht bewegen
muss, kann auch zu einem 10 mm-Rahmen
greifen, verliert allerdings entsprechend Nutzlast für die Straße. Damit der Laster nicht so
leicht im Dreck stecken bleibt, gibt es neben
ASR natürlich auch Längs- und Quersperre,
die via Druckluft auf Knopfdruck angesteuert werden können. Das klappt unabhängig
vom gerade eingelegten Fahrmodus perfekt.
Nach wie vor gibt es beim Trakker Parabelund Halbelliptikfederungen sowie für die
leichteren On/Offroad-Modelle 6x4 und 8x4
– die Luftfederung. Dazu kommt eine neue
Luftfederung für schwerere Geländeeinsätze in Verbindung mit der Iveco-Außenplanetenachse bei den Modellen 6x4 und 8x4.
Zwar hatten wir Parabelfedern rundum, die
Volvo FM 410 Euro 5 auf der
Blickpunkt-Teststrecke
weiterer Folge auf einem schwierigen Gelände zum Einsatz, wo das Einsinken der Vorderreifen unbedingt vermieden werden soll.
Besonderer Wert wurde beim Trakker auch
auf die Aufbaufreundlichkeit gelegt. So gibt
es kupplungs- und motorabhängige Nebenabtriebe, Anschlüsse für die Elektrik im
Trittstufe und Griffstange sind top.
Goldene Mitte
Doppelservo des Iveco Trakker
Retarder arbeitet laut Hersteller praktisch verschleißfrei und ohne Schleppleistungsverlust.
Zusätzliche Servicekosten fallen nicht an.
Selbst im steilsten Gelände hielt der Retarder
trotz kräftiger Beladung enorm her. Logisch,
denn die Basis seitens des Motors ist ja für
sich alleine schon recht kräftig. Alle starken
Motorvarianten verfügen über die Iveco
Dekompressions-Motorbremse.
Lediglich
der Cursor 13-410 hat die CEB (Combined
Engine Brake). Bleibt zu erwähnen, dass die
Standzeiten für Wartung durch verlängerte
Motoröl-Wechselintervalle (einmal pro Jahr)
sowie schnelle und genaue Onboard-Diagnose verkürzt wurden.
FahrgestellVielfalt
Bei den Fahrgestellen gibt es beim Trakker
jede Menge Auswahl, die von 4x2, 4x4, 6x4,
6x6 und 8x4 bis zu 8x8 reichen. Die 8x4Fahrgestelle, wie das unseres Kippers, sind
hauptsächlich für den gemischten Einsatz
Straße/Baustelle sowie als Basis für Betonmischer vorgesehen. In der Konfiguration 8x8
16 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
im Mischbetrieb eine sehr gute Wahl darstellen, doch wollen wir an dieser Stelle extra auf die Luftfederung hinweisen, die nun
auch für 8x8 erhältlich ist. Wer’s ganz hart
angeht und hinten zu den alles ertragenden
Blattfedern greift, sollte über die Übersetzung
genau nachdenken. Alle nicht angetriebenen
Vorderachsen sind mit Scheibenbremsen ausgestattet, die Außenplanetenachsen, die für
exzellente Offroad-Traktion sorgen, verfügen
über Trommelbremsen. Einfach übersetzte
Meritor-Achsen werden bei den leichteren
On/Offroad-Modellen 6x4 und 8x4 eingesetzt und sind ebenfalls mit Scheibenbremsen ausgestattet, womit diese Modelle nun
rundum über Scheiben verfügen. Wir fuhren
vorne mit Scheiben- und hinten mit Trommelbremsen. Und schon sind wir bei der
etwas sonderbar anmutenden Bereifung unseres Testwagens angelangt. Die grobstolligen
Hinterräder mit 315/80er-Gummis sind zwar
nicht das Thema, aber die vorderen 385/65erPneus waren schon sehenswerte Schlappen.
Klar, warum die ausgesucht wurden: Der
Kipper war schon vorbestellt und kommt in
Der Volvo FM 410 Euro 5 zeigte sich bei unserem Test als gewichtsoptimierter Globetrotter
Fahrerhaus und am Rahmen sowie ein Erweiterungsmodul für den CANopen-Datenbus.
Womit wir am Schluss noch kurz die Münchner Meiller Brücke erwähnen wollen. Deren
Bordmatic mit den durchgehenden Wellen
macht sich super. Mit ihrer mechanischen
Klappwand hinten und der pneumatischen
auf der linken Seite ist sie perfekt für Kanalschüttungen geeignet. Sichere und einfachste
Bedienung inklusive.
Alles in allem legte der Iveco Trakker auf diesem kurzen Gebrauchstest ein tolles Gastspiel
hin. Mit der engen Familienverwandtschaft
zum Stralis hat man neben den ergonomischen Fahrerhäusern vor allem den Komfort von Straßenfahrzeugen elegant in den
Offroad-Bereich übertragen. Die technische
Performance mit dem bärenstarken Motor,
dem automatisierten 16-Gang-Getriebe und
Features wie Offroad-Modus oder „Anti roll
back“ zeigt, dass man sich bei Iveco schon
seit langem dem Lkw und dem Fahrer nicht
nur auf der glatt gebügelten Straße stark verpflichtet fühlt.
Martin Zarazik
Vielseitig verwendbare, kostengünstig zu betreibende Fahrzeuge sind auf dem heimischen
Markt immer stärker gefragt. Ein laufruhiger
Antrieb und ein gutes Fahrgestell sind dabei
ebenso gerne gesehen wie ausreichende Leistung
für hohe Gesamtgewichte.
Der Erfolg des FM basiert zunächst auf einem
bequemen Fahrerhaus. Mit der Globetrotterkabine (L2H2 beim Test) steht auch bei gelegentlichen Übernachtungen ausreichend Platz
zur Verfügung. Mit dem niedrigeren Einstieg
kommt man mit der schwedischen M(edium)Variante in vielen Bereichen durchaus auch
einmal besser als mit den größeren H(igh)Brüdern um die Runden. Seit der letzten
Überarbeitung strahlt der FM nicht nur mit
einem feschen Gesicht, sondern bietet mit
dem 10,8 l-Motor eine Sparmaschine im
Trend der Zeit an. Seine Familienzugehörigkeit unterstreicht er mit dem ansprechenden
Kühlergrill und setzt mit seinen Scheinwerfern und LED-Blinkern modernste Akzente, die nur knapp neben dem FH-Modell
liegen. Unser Testwagen war zusätzlich mit
dem Visibility+ Pack bestückt, das über eine
Scheinwerferreinigungsanlage, Regensensor,
mächtige Bi-Xenon-Lichter und auch ein statisches Abbiegelicht verfügt. Womit wir beim
Thema schlechthin sind. Paketlösungen liegen
im Trend unserer Zeit. Wer das Fahren noch
sicherer und/oder komfortabler gestalten
möchte, kann sich sein Wunschfahrzeug mit
den verschiedensten Paketen preisgünstig besser ausstatten. Neben Driver Comfort, Driver
Vision, Driver Security finden sich noch das
Sicherheitspaket Active Safety oder ein Relaxpaket im Angebot. Wir konnten uns laut Ausstattungsliste über ein Driving+ Pack mit elektronischer Klimaanlage, Sonnenblende außen,
Dachluke, elektrisch beheizbaren Spiegeln,
Armlehnen am Fahrersitz und High LevelInstrumentierung freuen. Wobei man bei der
Dachluke auf eine elektrisch zu bedienende
aufzahlen sollte, denn die manuelle ist beim
Fahren natürlich nicht mehr zu erreichen.
Außerdem fanden sich im Personal Safety
Paket eine Alarmanlage mit Safebox, Sicherheitsbeleuchtung beim Abstellen, Airbag und
Gurtstraffer und im Preventive Safety Pack
EBS mit ESP sowie LCS (Lane Changing
Support) und der Tempomat ACC (Adaptive
Cruise Control). Statt eines einfachen Radios
gibt es noch das Audio Medium+ Paket mit
Radio & CD (4x35 Watt) MP3/WMA/WAV
mit acht Lautsprechern samt einer prima geschwindigkeitsabhängigen Lautstärkeregelung
sowie einer Bluetooth-Vorbereitung. Zwar
wollten wir an diesem Tag nicht im Wagen
übernachten, doch für alle Fälle war die Kabine noch mit einem Bett (700 mm x 2000
mm) und einem hinteren oberen Dachverbau
als zusätzlichem Staukasten entsprechend ausgerüstet. Vorsicht, wenn man vom Bett in der
Nacht mal rasch aufstehen muss. Die Matratze ist in der Grundausstattung zwar ordentlich, liegt aber nur auf einer einfachen Holzplatte. Wer ständig im Fahrzeug übernachten
will, sollte das bedenken. Platz für eine ausziehbare Kühllade ist unter dem Bett noch
genug. Zwei geräumige Staufächer mit Rollo
und vier DIN-Einschübe über der Windschutzscheibe sorgen ebenso für hinlänglichen Stauraum. Außen gibt es zudem leicht
zugängliche Fächer hinter Fahrer- und Beifahrersitz. Standheizung, Nachtlichtfunktion
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 17
Blickpunkt Test
und Kontrollpanel sind inklusive. Das Armaturenbrett ist etwas angerundet und bietet
leichten Zugriff auf alle Hebel und Schalter.
Das Kombiinstrument zeigt mit gewohnt
schwedischer Übersicht die nötigen Informationen und verfügt über ein hochauflösendes
Fahrerinformationsdisplay. Unaufgeregt hat
man alles an seinem Platz im FM gefunden
und so machten wir uns flugs auf die Reise.
Motor und Getriebe
Bei den Motoren bieten die Schweden die
unterschiedlichsten Leistungsstufen für ihre
Mittelklasse an. Zwei Hubräume von 11 bzw.
13 l ergeben insgesamt acht Leistungsstufen
von 330 bis 500 PS und bieten damit Aggregate für viele Anforderungen in einer weitreichenden Range an. Vier Ventile pro Zylinder
und eine elektronisch geregelte Pumpe-DüseEinspritzung sind Standard. Der D11C offeriert eine hohe Leistung im Verhältnis zu
seinem Gewicht. Es handelt sich um einen
Reihensechszylinder-Dieselmotor mit 10,8 l
Hubraum, Turbolader und Ladeluftkühler. Er
ist in vier Leistungsvarianten (330, 370, 410
und 450 PS) lieferbar. Alle Varianten erfüllen
Euro 5 und sind (bis auf die 450 PS-Variante)
auch mit EEV-Zertifizierung lieferbar. Der
410 PS-Motor unseres Testwagens bot – wie
gesagt – vergleichsweise eine hohe Leistung
im Verhältnis zu seinem Gewicht und entspricht daher durchaus dem umgreifenden
„Downsizing“-Gedanken. Seine maximale
Leistung von 410 PS erbringt er bei einer
Drehzahl von 1600–1900 U/min. Das maximale Drehmoment liegt bei 1950 Nm und
liegt von niedrigen 950 bis 1400 U/min an
der Kurbelwelle an. Lediglich der durch die
tief angeschlagene Kabine verbleibende hohe
Motortunnel darf bei aller Euphorie nicht
außer Acht gelassen werden. Den 13 l-Motor
gibt es ebenfalls in vier Leistungsvarianten
mit 380, 420, 460 und 500 PS. Alle Ausführungen erfüllen auch hier Euro 5 und sind
bis auf die 380 PS-Version auch mit EEVZertifizierung lieferbar.
Für 40 t sind 410 PS zwar eher die untere
Schwelle, doch im Fahrbetrieb packte der Motor nebst niedriger Geräuschkulisse auch unter Last noch ordentlich an und machte einen
sehr guten Eindruck. Auf den steilen Flanken
des Semmerings war dem Vortrieb jedoch eine
natürliche Grenze gesetzt. Zeit am Berg ist damit also nicht zu machen, dafür gibt es aber,
wie erwähnt, dicke Pluspunkte beim Gewicht,
was letztlich der Nutzlast zugute kommt,
die oft mehr Geld als die Zeit bringt. Dem
Gewicht trägt man auch mit dem automatisierten 12-Gang-Getriebe I-Shift Rechnung.
Es wiegt ca. 70 kg weniger als ein manuelles
Schaltgetriebe und damit ist es natürlich auch
kleiner. Neben einem wirtschaftlichen Motor
spielt der Antriebsstrang die entscheidende
Rolle. Mittlerweile verkauft Volvo mehr als
die Hälfte aller in Europa abgesetzten Trucks
der Baureihen FH und FM mit I-Shift. Abgesehen von deutlich mehr Komfort und besonders am Kraftstoffverbrauch orientierter
Auslegung ist I-Shift AT2412D (Hinterachse
RS1356SV 2.79-1) flink beim Gangwechsel
und sehr geräuscharm. Obwohl es sehr gut
funktionierte, war es für uns jedoch nicht
ganz erklärbar, warum – in der von uns gefahrenen Software Version – I-roll nicht aktiviert
wurde, wenn wir von schneller fahrenden
Pkw überholt wurden. Einzige Möglichkeit,
dem nachzuhelfen, war es, den Tempomaten
kurzfristig einfach abzuschalten. Für Traditionalisten sind abseits von I-Shift natürlich
auch Getriebe mit 9 oder 14 Gängen lieferbar.
Wer’s ganz heftig angeht, der kann auch eine
Powertronic – ein automatisches Planetengetriebe mit sechs Gängen – ordern. Volvos
automatisches I-Shift-Getriebe ist in unterschiedlichen Versionen erhältlich. Eine gute
Fachberatung sei hier empfohlen, damit
man das Beste für seinen Einsatzzweck bekommt. Logisch, dass das Getriebe laufend
weiterentwickelt wird. Wie wir bereits bei
den letzten Testfahrten aufzeigen konnten, setzen die Techniker ihre Hebel dabei an den unterschiedlichsten Stellen an.
Eine verbesserte flexible Freilauffunktion
„I-Roll“ spart automatisch Kraftstoff, wenn es
im Schubbetrieb minimal bergab oder kurzfristig sogar aus dem Schubbetrieb bergauf
dahingeht. Gerade an den Parametern – wann
und wie lange der kontrollierte Freilauf eingelegt wird – drehen die schwedischen Techniker
immer wieder ein paar Schräubchen. Man will
einfach nichts unversucht lassen, um Dieselkraftstoff, der sich momentan wieder einmal
in schwindelerregender Rekordhöhe befindet,
zu sparen. Dies gilt auch für den Verzicht auf
den Retarder bei unserem FM. Bergab ließ
sich auf dem Semmering in Richtung Wien
das Tempo anfangs noch recht gut halten,
nach der Schottwiener Brücke in Richtung
Gloggnitz war dann aber letztlich Schluss mit
lustig. Ohne Zuhilfenahme der Betriebsbremse war selbst mit tapferem Zurückschalten
(im 9. bei 2400 U/min) mit 40 t Endstation
und nichts mehr zu machen. Aber gut, das
war wohl von vornherein zu erwarten. Dafür
knallt es aber im Verbrauch mit nur 49,66 l
und einem niedrigen AdBlue-Verbrauch von
1,65 l auf unserer Runde, und das trotz zweier kräftiger Behinderungen. Das entspricht in
Summe schlanken 28,37 l/100 km und ist auf
unserer schwierigen Runde einer der erreichten Spitzenwerte – das ist echt prima. Weiters
muss man sagen, dass sich das Chassis trotz
der Bodennähe der Kabine unauffällig sanft
über die ganze Strecke verhielt und der Zug
sehr gut und einfach zu dirigieren war. Dies
war sicher auch zum Teil der sehenswert konstruierten Fahrerhausluftfederung (hinten) zu
verdanken. 7020 kg wog das fahrfertige Sattelzugfahrzeug inklusive 430 l Diesel und 60 l
AdBlue samt Sonderausstattung und Rundumverkleidung. In der Basisversion geht es sogar
schon mit 6670 kg los, was eine entsprechend
hohe Transportleistung in Aussicht stellt. Der
Volvo FM hat sich in Österreich mittlerweile eine starke Position im schweren Verteilerverkehr sowie im Baugeschäft als cooler
fescher FMX erobert. Die sehr gut geglückte
starke optische Annäherung an den beliebten
Außen gut verstaut
Der Regensensor
Feine Sache: Spurwechselassistent
für den toten Winkel
18 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Bewährtes I-Shift Getriebe
auch im Volvo FM
Volvo FH hat ihm auf jeden Fall einen positiven Kick beim Image unter den Fahrern verschafft. Wie sich auf diesem Test zeigte, ist der
Volvo FM für viele Einsätze über die Jahre zu
einer überlegenswerten Alternative geworden.
Das gilt gerade in wirtschaftlich schwierigen
Zeiten umso mehr. Genau deshalb haben
ihn die Schweden wohl auch so gehegt und
gepflegt. Für durchschnittliche Auslastungen
ist die auf unserem Test besonders sparsame
10,8 l-Maschine auf alle Fälle einen Gedanken
wert. Seitens der Ausstattung kann der FM
mit allen erdenklichen Features aufgerüstet
werden und steht seinen großen Brüdern damit um nichts nach. Selbst den letzten Schrei,
den Spurwechselassistenten (lane change support), hatten wir bei diesem Test mit an Bord.
Dieses Fahrzeug war das letzte auf unserem
Testplan für 2011 und hinterließ einen sehr
guten Gesamteindruck, obwohl es rundum
eigentlich völlig unspektakulär zu fahren war
– vielleicht gerade deswegen. Der Volvo FM
ist – einfach ausgedrückt – ein ausgereiftes
braves und gutmütiges sowie sparsam zu fütterndes Arbeitstier, auf das man wohl immer
ohne Kapriolen zählen kann. Martin Zarazik
Das ACC-Radarauge sieht alles.
Der Arbeitsplatz entspricht dem Cockpit des großen Bruders Volvo FH.
Testwerte
Gesamtstrecke 178,1 km
Zeit in Minuten
Verbrauchsanzeige Diesel in Liter
Natschbach – Guntramsdorf Guntramsdorf – Eisenstadt
Eisenstadt – Mattersburg
Mattersburg – Natschbach
Natschbach – Maria-Schutz Maria Schutz – Semmering
Semmering – Natschbach
37‘16‘‘
60‘44‘‘
68‘02‘‘
91‘35‘‘
111‘35‘‘
117‘41‘‘
143‘54‘‘
6,61
13,38
17,42
26,82
40,98
46,09
49,66 + 1,65 l AdBlue
Durchschnitt auf 100 km
inkl. AdBlue eingerechnet
74,23 km/h
28,37 l
Messgerät Fahrzeug:
Getankt:
Korrekturfaktor 1:
Dieselpreis fix für 2011:
AdBluepreis fix für 2011:
51,61 l Diesel
49,66 l Diesel
0,9622
1,30 Euro
0,60 Euro
Aufklappbares Becherpodest
Ausziehbares Staufach unter dem Bett
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 19
Versicherung
CMR-Haftung und
CMR-Versicherung – Teil 6
Vom Führungstrio der LUTZ ASSEKURANZ
(Herbert Hasenhütl, Karl Jungmann und Otmar J. Tuma)
In den bisherigen fünf Teilen unserer Artikelserie haben sich die Experten der Lutz Assekuranz mit den Artikeln 1 bis 7 der CMR sowie
mit damit zusammenhängenden Versicherungsaspekten beschäftigt. Lesen Sie diesmal, welche Bedeutung die Artikel 8 und 9 des Übereinkommens haben.
Gemäß Art. 9 (1) CMR dient der Frachtbrief
bis zum Beweis des Gegenteils als Nachweis für
den Abschluss und Inhalt des Beförderungsvertrages sowie für die Übernahme des Gutes
durch den Frachtführer. Wichtig ist, dass der
Frachtbrief ordnungsgemäß vom Absender
und vom Frachtführer unterzeichnet ist, nur
dann ist er nämlich gültig und eine unwiderlegbare Beweisurkunde, die zur Umkehr der Beweislast führt. Das heißt, dass derjenige, der die
Richtigkeit der in einem Frachtbrief getätigten
Eintragungen bestreitet, die Unrichtigkeit auch
tatsächlich beweisen muss. Beruft sich eine
Partei des Frachtvertrages auf Sondervereinbarungen, die nicht im Frachtbrief festgehalten wurden, so trägt sie auch hierfür die volle
Beweislast, ebenso wie für den Fall, dass – was
gemäß Art. 4 CMR zulässig ist – überhaupt
kein Frachtbrief ausgestellt wurde. Es kann daher nur empfohlen werden, für jeden Transport
einen vollständig ausgefüllten (vgl. Art. 6 CMR
bezüglich obligatorischer und fakultativer Angaben) und ordnungsgemäß unterzeichneten
Frachtbrief auszustellen, damit es nicht – insbesondere im Schadenfall – zu Beweisproblemen kommt.
Art. 8 (1) CMR sieht vor, dass der Frachtführer
verpflichtet ist, bei der Übernahme des Gutes
die Richtigkeit der Angaben im Frachtbrief
über die Anzahl der Frachtstücke und über
ihre Zeichen und Nummern, den äußeren
Zustand des Gutes und seiner Verpackung zu
überprüfen.
Zwar sieht Art. 9 (1) CMR keine Bestimmungen über Vorbehalte des Frachtführers im Hinblick auf Art. 8 (1) CMR vor, jedoch kann hier
eine Analogie zu Art. 9 (2) CMR geschlossen
werden, dass der Frachtführer auch die unter
Art. 8 (1) CMR genannten Angaben mittels
eines Vorbehaltes im Frachtbrief in Zweifel ziehen kann, womit sich dann auch die Beweislast für diese Eintragungen umkehrt. Ein vom
Frachtführer vorbehaltlos übernommener und
vom Absender sowie Frachtführer unterzeichneter Frachtbrief dient jedenfalls als Beweis für
die Übernahme des Gutes.
Wenn allerdings dem Frachtführer keine
20 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
angemessenen Mittel zur Verfügung stehen, um
die Richtigkeit der Angabe im Frachtbrief über
Anzahl der Frachtstücke und über ihre Bezeichnung, Nummern und/oder den äußeren Zustand des Gutes und der Verpackung zu überprüfen, dann trägt er im Frachtbrief Vorbehalte
ein, die zu begründen sind, so Art. 8 (2) CMR.
Überprüfungsobliegenheit
In der Judikatur und Literatur wird überwiegend die Meinung vertreten, dass dies bloß
eine Obliegenheit und keine Verpflichtung ist,
wobei die Verletzung dieser Prüfobliegenheit
durch Art. 9 (2) CMR sanktioniert wird, welcher lautet: „Sofern der Frachtbrief keine mit
Gründen versehenen Vorbehalte des Frachtführers aufweist, wird bis zum Beweise des
Gegenteils vermutet, dass das Gut und seine
Verpackung bei der Übernahme durch den
Frachtführer äußerlich in gutem Zustande waren und dass die Anzahl der Frachtstücke und
ihre Zeichen und Nummern mit den Angaben
im Frachtbrief übereinstimmten.“ Bezüglich
Art. 8 (2) b stellt sich die Frage, was mit dem
„äußeren Zustand des Gutes und seiner Verpackung“ gemeint ist. Überwiegend wird in
der Literatur die Meinung vertreten, dass ein
Öffnen der Verpackung nicht zur Überprüfung
des äußeren Zustandes gehört. Gleiches gilt in
Bezug auf einen Container, wenn als Ladung
im Frachtbrief zum Beispiel lediglich: „1 Container“ und nicht auch dessen Inhalt angegeben
ist. Ist der Inhalt des Containers doch angegeben, jedoch – zum Beispiel wegen Verplombung oder Unmöglichkeit, den Inhalt ohne
Entladen zu überprüfen – keine Möglichkeit
gegeben, die Prüfobliegenheit gemäß Art. 8
(1) CMR zu erfüllen, so muss der Frachtführer entsprechend begründete (!) Vorbehalte in
den Frachtbrief eintragen, um nicht in einen
Beweisnotstand zu gelangen. Wichtig ist, dass
der Frachtführer-Vorbehalt auch tatsächlich
begründet wird, da er ansonsten unwirksam ist
und die Beweislastumkehr dadurch entfällt.
Keine
„Routineeinträge“
Ein handschriftlicher Vermerk des Frachtführers „mit Vorbehalt übernommen“ bei der
Übernahme des Gutes genügt ebenso wenig
wie ein routinemäßig angebrachter Stempel
oder ein Eindruck im Frachtbrief ohne nähere Vermerke. Entscheidend ist stets, dass der
Vorbehalt tatsächlich begründet wird, zum
Beispiel, indem der Fahrer händisch vermerkt:
„mangels Prüfmöglichkeit (verplombter Container) nicht überprüft“, oder „mangels Zählmöglichkeit (vorgeladener Auflieger) ungeprüft
übernommen“. Bestätigt der Absender einen
Vorbehalt des Frachtführers bei der Übernahme am Frachtbrief zum Beispiel durch den
Vermerk „Vorbehalt zutreffend“, so ist nach
vorwiegend herrschender Meinung kein Gegenbeweis gegen den Vorbehalt mehr möglich.
Bezüglich der Angaben über das Rohgewicht
der Sendung oder bezüglich anderer Angaben
im Frachtbrief über die Menge des Gutes, weiters über den Inhalt der Frachtstücke, entfaltet
der Frachtbrief nicht die Beweiswirkung des
Art. 9 CMR. Dies ergibt sich nämlich aus der
Tatsache, dass der Absender gemäß Art. 8 (3)
CMR vom Frachtführer verlangen kann, dass
dieser das Rohgewicht oder die anders angegebene Menge des Gutes überprüft. Der Absender kann auch verlangen, dass der Frachtführer den Inhalt der Frachtstücke überprüft.
Der Frachtführer hat Anspruch auf Ersatz der
Kosten der Überprüfung. Das Ergebnis der
Überprüfung ist im Frachtbrief einzutragen.
Nur wenn der Absender vom Frachtführer
die entsprechenden, zusätzlich zu vergütenden Prüfungen verlangt und der Frachtführer
das Ergebnis der Überprüfung in den Frachtbrief einträgt, entfalten diese Eintragungen die
Beweiswirkung des Art. 9 (2) CMR, wobei
allerdings ein Gegenbeweis zulässig ist. Nachdem sich in Schadenfällen insbesondere bei
Fehlmengen manchmal Auseinandersetzungen ergeben, ist es aus der Sicht eines Frachtführers wichtig, dass er seine Fahrer anweist,
bei Übernahme der Ware beim Absender die
entsprechenden in Art. 8 (1) CMR vorgesehenen Überprüfungen vorzunehmen und entsprechende Abweichungen in den Frachtbrief
einzutragen. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass Fahrer stets bei Unmöglichkeit der
Überprüfung dies entsprechend begründet im
Sinne des Art. 8 (2) CMR im Frachtbrief vermerken. Nur dann tritt jeweils eine Beweislastumkehr im Sinne des Art. 9 CMR ein.
Unrichtigkeit der Angaben im Frachtbrief vermerken, ebenso wie die allenfalls vorliegende
Unmöglichkeit von Überprüfungen. Bei der
Ablieferung ebenso genau überprüfen, welche
Menge in welchem Zustand abgeliefert wird
und darauf achten, dass der Empfänger im
Frachtbrief keine unzutreffenden Vorbehalte
macht, zum Beispiel, wenn bloß drei Kartons
fehlen, auf den Frachtbrief schreibt: „drei Paletten fehlen“.
Schlechter
Schadenverlauf
verhinderbar
Es gilt zu verhindern, dass Absender oder Empfänger Fehlmengen auf deren eigenen Lägern
dem Frachtführer durch falsche Frachtbriefeintragungen oder unzutreffende Vorbehalte bei
der Übernahme des Gutes „unterjubeln“ und
damit den Schadenverlauf von Verkehrshaftungspolizzen verschlechtern, was durch gut geschulte Fahrer, die vorsichtig und aufmerksam
im Zusammenhang mit Frachtbrief-Vorbehalten agieren, leicht verhindert werden könnte.
Gerne stehen die Experten der Lutz Assekuranz
für Rückfragen und für maßgeschneiderte Versicherungskonzepte zur Verfügung.
www.lutz-assekuranz.at
g
(Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe).
Konjunkturumfrage
„Wenn wir die Krise nicht aus den Köpfen
bekommen, bekommen wir sie in die Bücher“. So fasste Alexander Klacska, Obmann
der Bundessparte Transport und Verkehr in
der WKÖ, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Sparte zusammen. Befragt nach der Entwicklung der Nachfrage,
Geschäftslage, dem Auftragsbestand oder der
Beschäftigungslage in der jüngsten Zeit, geben
die heimischen Verkehrs- und Transportunternehmen durchwegs noch ein positives Bild –
der Blick in die Zukunft fällt jedoch getrübt
aus. So wurde etwa die Geschäftslage von den
Mobilitätsunternehmen seit Mitte 2010 relativ unverändert eingeschätzt, erfährt aber für
die nächsten sechs Monate einen deutlichen
Abwärtstrend.
Wenig erfreulich entwickelt sich aus der Sicht
der Branche die Abgabenbelastung für die Mobilitätsbetriebe. Obmann Klacska warnte vor
einem weiteren Drehen an der Steuerschraube:
„Wir sprechen uns deutlich gegen weitere Belastungen aus. Die Erhöhung der Mineralölsteuer zu Jahresbeginn hat zu einer spürbaren
Verteuerung der Treibstoffe geführt, was den
Tanktourismus abwürgt. Das sollte nicht auf
den österreichischen Steuerzahler überwälzt
werden“. Laut einer Branchenberechnung
wird die Straßengüterbeförderungsbranche
2012 mehr als 660 Mio. Euro an verkehrsspezifischen Steuern und Abgaben zu leisten
haben.
Auch die Bemautung läuft aus der Sicht der Mobilitätswirtschaft nicht befriedigend. Klacska:
„Wir brauchen mehr Transparenz in der Mautdiskussion und sind für eine Offenlegung der
Zahlen. Denn Aufkommensneutralität muss
gewährleistet sein. Außerdem fordern wir eine
eigene Mautkategorie für Busse“.
Das Wifo und Johanneum Research haben
eine Studie über die Bedeutung des Schienenverkehrs erstellt und dabei beleuchtet, wie sich
die jüngsten Einschnitte bei der RCA aus Sicht
von betroffenen Unternehmen und Experten
auswirken.
Klacskas Fazit: „Wir geben ein breites Commitment zu den ÖBB und zu ihrem Spargedanken. Die Maßnahmen bei der RCA
erfolgten jedoch zu spät, zu kurzfristig und
waren zu überzogen. Und wir haben noch viele Maßnahmen vor uns auf dem Weg zu einem Masterplan Verkehr, bei dem die Schiene
eine bedeutende Rolle spielen soll. Schließlich
brauchen wir ein Verkehrssystem aus einem
Guss – in Österreich wie in Europa“.
g
Fahrer schulen!
Das „Gegenstück“ zur Übernahme und den
dabei durchzuführenden Überprüfungen bildet die Ablieferung des Gutes. Art. 30 CMR
regelt die bei der Ablieferung vorzunehmenden Überprüfungsvorgänge. Dazu werden die
Experten der Lutz Assekuranz in einer später
erscheinenden Ausgabe von „Blickpunkt LKW
+ BUS“ Stellung nehmen. Sukkurs aller Überlegungen zu den einzelnen Regelungen ist jedenfalls aus der Sicht eines Frachtführers: bei
der Übernahme exakt prüfen und allenfalls die
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 21
Blickpunkt Insight
Werte
Transporteure!
Es geht um Ihre Haftung bei
Transportaufträgen und die
damit zusammenhängende
Verkehrshaftungsversicherung!
Das Versicherungsbüro Dr. Ignaz Fiala möchte Ihnen dabei Arbeit abnehmen und Sie nicht
übertrieben mit theoretischem Fachwissen
über die Haftungsgrundlagen belasten bzw.
damit langweilen. Sie haben sicher anderes
zu tun, als sich beispielsweise mit Details der
CMR-Bestimmungen zu befassen. Das VB
Fiala hält was auf Partnerschaft – der Bereich
der Versicherungen, insbesondere dort, wo es
um Ihre eigene Haftung geht, soll von Spezialisten abgewickelt werden, die sich in der
Materie auch wirklich auskennen – dorthin
soll ausgelagert werden. Die langjährige Tradition des VB Fiala bewährt sich: seit 65 Jahren
am Markt tätig, nun mit frischem Wind, in
Zusammenarbeit mit anerkannten spezialisierten Anwälten und Sachverständigen. Langjährige Kontakte und Beziehungen am Markt
– ein Vorteil, den wir für Sie bereitstellen. Wir
konnten in letzter Zeit die Marktführerschaft
im Spezialbereich der Verkehrshaftungsversicherung wieder ausbauen – ein Erfolg, wofür
ich mich bei Ihnen, bei allen unseren Kunden,
für das entgegengebrachte Vertrauen persönlich sehr herzlich bedanke. Gerne erörtern wir
mit Ihnen Ihre Haftung aus Transport- und
Logistikverträgen und optimieren bedarfsgerecht Ihre Verkehrshaftungsversicherung.
Ihr
Dr. Josef Traxler
Geschäftsführer des VB Fiala
Strohgasse 45/3, A-1030 Wien
T: +43 1 533 68 17-0
[email protected]
g
Dr. Josef Traxler
22 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Römer
transportiert
konsequent
effizient
Das Familienunternehmen Römer hat sich in
den 33 Jahren seines Bestehens bei Gefahrgutund Tanktransporten einen besonders guten
Namen gemacht. Um den betriebswirtschaftlichen Erfolg in Zukunft abzusichern, wurden
zwei neue MAN TGX EfficientLine Sattelzugmaschinen in den Fuhrpark aufgenommen.
Damit werden Lebensmittel ab sofort konsequent effizient transportiert.
KR Renate Römer ist eine vielseitig talentierte Frau mit einem dreifachen Berufsleben. Sie lenkt nicht nur gemeinsam mit
ihrer Schwester Beatrix die Geschicke des
kleinen aber feinen Familienbetriebs, sie ist
auch Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich und Obfrau der Allgemeinen
Unfallversicherungsanstalt.
Als oberste Repräsentantin der heimischen
Wirtschaft weiß sie über die aktuelle Lage der
Transporteure bestens Bescheid. „Um alle aktuellen Kostensteigerungen abdecken zu können, müssen wir zum Jahreswechsel eine Preiserhöhung in der Größenordnung von 10 %
durchsetzen“ lautet die nüchterne Analyse der
Unternehmerin und Funktionärin. „Dieselpreissteigerungen, Lohnkostenerhöhungen
und Zusatzleistungen wie zB die Berufskraftfahrerweiterbildung sind nur einige Beispiele
für Kostentreiber im Straßentransport.“
Renate Römer weiß genau, worauf es im
Tagesgeschäft ankommt: „Als kleines Unternehmen kann man nur mit Transparenz, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit punkten. Dazu
braucht man Partner, die das mittragen und
somit erst ermöglichen“, lautet ihr Kredo.
Die Römer GmbH sitzt mitten im Industriezentrum des 22. Wiener Gemeindebezirks
und betreibt mit einem Fuhrpark von 16
Fahrzeugen einen 24-Stunden-Service an sieben Tagen in der Woche. Dabei ist die Qualität der Fahrzeuge und der Betreuung durch
die Serviceorganisation von entscheidender
Bedeutung.
Das Konzept der EfficientLine entspricht genau den Bedürfnissen des Betriebes. Ohne
eigene Werkstätte ist die flächendeckende
Verfügbarkeit von Serviceleistungen mit einer klaren Kalkulationsbasis gefordert. Dies
wird durch einen ComfortSuper Servicevertrag abgedeckt. Sollte einmal Unterstützung
benötigt werden, dann ist Thomas Ebner als
MAN-Kontaktmann für alle Fälle zur Stelle.
Er hat sich in den letzten Jahren mit seinem
unermüdlichen Einsatz eine Vertrauensposition bei der Betriebsführung erarbeitet.
Auch die Konfiguration der beiden neuen
Fahrzeuge erfüllt die gestellten Anforderungen voll. Leicht, sparsam und umweltfreundlich kommen die beiden MAN TGX
18.440 BLS Sattelzugmaschinen daher. Mit
den Euro 5 EEV-Motoren fallen sie in die
günstigste Tarifstufe der österreichischen Autobahnmaut. Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 85 km/h stellt kein Problem dar. Die
ersten Verbrauchswerte bestätigen die Erwartungen bei der Treibstoffeinsparung. Was die
Fahrer besonders schätzen gelernt haben, ist
die automatische Reifendrucküberwachung.
Besonders in der kalten unwirtlichen Jahreszeit ist die tägliche Routineüberprüfung
des Reifendrucks eine unangenehme Pflicht.
Diese erfolgt jetzt bequem in der warmen Kabine, das Display zeigt gezielt an, wo Nachfüllbedarf besteht. Das TPM (Tyre Pressure
Management) ist ein echter Komfort- und
Sicherheitsgewinn!
g
vollständigen Pakets aus Dachspoilern und
Seitenfendern in Kombination mit Seitenverkleidungen, die bei den Modellen CF85 und
XF105 ATe zur Standardausstattung gehören.
Reifen mit einem geringen Rollwiderstand gehören ebenfalls zur Standardausstattung. Sie
werden in der Größe 315/70R22.5 geliefert,
um die Fahrzeughöhe zu verringern und damit den Luftwiderstand weiter zu senken.
Bei den neuen Modellen CF85 und XF105
ATe ist der 12,9-l-PACCAR MX-Motor mit
einem neuen automatischen AS Tronic-Getriebe mit einer voll auf eine Verringerung des
Kraftstoffverbrauchs optimierten Schaltstrategie gekoppelt. Der Fahrer kann bei Geschwindigkeiten unterhalb von 30 km/h sowie bei
Verwendung der MX Engine Brake (Motorbremse) selbst schalten. In allen anderen Situationen entscheidet die Elektronik über den
idealen Schaltzeitpunkt.
Die ATe Modelle verfügen über einen Antriebsstrang mit direktem Antrieb mit einer
Untersetzung von 2,69:1, um eine optimale
Kraftstoffeffizienz zu erreichen. Eine Ausführung mit einer Untersetzung von 2,53:1 ist als
Option für leichtere Einsätze und Anwendungen erhältlich. Die Arbeite-Modelle werden
außerdem mit einem adaptiven Tempomaten
geliefert, der dazu beiträgt, den Kraftstoffverbrauch zu senken. Die DAF-Motorbremse,
die Kraftstoff und Nutzlast einspart, wurde als
Retarder gewählt.
Darüber hinaus werden alle Modelle CF85
und XF105 ATe mit einem DAF EcoDriveFahrertraining (in Ländern, in denen die
DAF Ecodrive-Fahrertrainingskurse angeboten werden) geliefert, das den tatsächlichen Kraftstoffverbrauch sowie die CO2Emissionen dauerhaft um durchschnittlich
3 bis 5 % senkt.
DAF ATe
Die neuen CF85 und XF105 ATe Ausführungen sind Teil des DAF-Programms ATe
(Advanced Transport efficiency/verbesserte
Transporteffizienz) desselben Namens, dh
eines Pakets aus intelligenten Lösungen, die
einer weiteren Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen und einer
weiteren Verbesserung der Effizienz des Lkws
dienen. Außerdem schalten die Motoren in
den Arbeite-Modellen nach fünf Minuten im
Leerlauf automatisch ab, und die werksseitig
eingestellte Höchstgeschwindigkeit ist auf
85 km/h anstatt auf 89 km/h begrenzt, um
eine Verringerung von 2 bis 3 % beim Kraftstoffverbrauch und den CO2-Emissionen zu
erreichen. Um dem Fahrer die Bedeutung
von niedrigem Kraftstoffverbrauch bewusst
zu machen, werden jetzt Informationen über
den momentanen und erzielten Kraftstoffverbrauch standardmäßig im Hauptdisplay des
Armaturenbretts angezeigt.
Die neuen Modelle CF85 und XF105 ATe
sind mit einem 12,9-l-Motor PACCAR MX
ausgestattet, der in der extrem schadstoffarmen EEV-Ausführung 340 kW/460 PS bietet
und die Verbesserungen enthält, die kürzlich
an diesen Motoren vorgenommen wurden.
Es kommen neue Kolben und Kolbenringe
DAF liefert die Zugmaschinen
vom Typ CF85 und XF105
4x2 ATe in Kombination mit
dem geräumigen Space Cab.
KR Renate Römer, eine echte Powerfrau
DAF optimiert
für maximale
Effizienz
zum Einsatz, was zu weiteren Verringerungen bei der internen Reibung und zu einer
Erhöhung der Motoreneffizienz führt. Zu
diesem Zweck wurden die Kraftstoffeinspritzund Ölschmiersysteme optimiert und das
Motormanagementsystem weiter im Detail
verbessert. DAF ist der erste Lkw-Hersteller,
der Kapselung nicht nur am Turbolader, sondern auch am Auspuffkrümmer einsetzt. So
wird die Luftführung durch höhere Effizienz
des Turboladers verbessert. Die Verbesserungen am PACCAR MX Motor haben je nach
Bedingungen und Anwendung einen um
etwa 3 % niedrigeren Kraftstoffverbrauch
und eine Verringerung der CO2-Emissionen
zum Ergebnis.
g
Danke von UTA
Ab dem 2. Dezember erhalten alle Fernfahrer
an ausgewählten Autohöfen in Deutschland
gegen Vorlage einer UTA Card eine Überraschungsbox. Diese wird randvoll mit Produkten und Gutscheinen beteiligter Partner, wie
beispielsweise Red Bull und Wilkinson, gefüllt sein. Zu den beteiligten Autohöfen gehören alle 24-Autohöfe und Euro Rastparks, sowie die Autohöfe in Geiselwind, Rheinböllen
und Herbolzheim. Insgesamt werden 20.000
Boxen zur Verfügung gestellt und die Aktion
läuft solange der Vorrat reicht.
„Berufskraftfahrer haben einen harten Job
und mit dieser Aktion möchten wir uns bei
allen Fahrern bedanken und ihnen eine angenehme, vorweihnachtliche Zeit wünschen.“,
sagt Kay Otte, Leiter Marketing von UTA.
Die UTA Full Service Card ist in Europa der
Schlüssel zu umfassenden Services rund um
Lkw und Bus. Von Autobahn- und Tunnelgebühren bis zum Lkw-Pannenservice sowie
als bequemes Medium zum Bezug von Dieselkraft- und Schmierstoffen an über 31.000
Tankstellen europaweit.
g
Als Teil seines ATe Programms (Advanced
Transport efficiency/verbesserte Transporteffizienz) führt DAF spezielle Zugmaschinenausführungen seiner Modelle CF85 und XF105
ein, deren Spezifikationen vollständig für maximale Effizienz und Wirtschaftlichkeit optimiert wurden. Im Hinblick auf eine möglichst
starke Verringerung des Kraftstoffverbrauchs
wurden zuerst Maßnahmen zur Optimierung der Aerodynamik ergriffen. Eine dieser
Maßnahmen besteht im Hinzufügen eines
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 23
Blickpunkt Insight
5 Ein leistungsstarkes Gespann: Alexandra Wendl-Seher und Bruder Werner Wendl,
die zusammen die Geschicke des traditionsreichen Unternehmens erfolgreich leiten
Die Goldberger-Fuhrparkflotte ist in Österreich sowie im süddeutschen Raum unterwegs.
Tradition trifft
Innovation
Spedition Goldberger KG Wendl GesmbH, Eggenburg
Für Leistungsstärke und Betreuungsqualität
im Gütertransportverkehr steht das Logo,
das den Lkw-Fuhrpark der in Eggenburg im
Waldviertel ansässigen Spedition Goldberger
ziert. Es verweist aber auch auf die Anfänge des
24 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Familienunternehmens, die seinerzeit in der
Tradition des Pferdehandels und -Fuhrwerks
lagen. Insbesondere die Getränkeindustrie setzt
schon seit vielen Jahren auf die gebotene Zuverlässigkeit, Termintreue und Flexibilität, die das
Unternehmen mit einem hochmodernen, 30
Planen-Lkw umfassenden Fuhrpark und erfahrenen, langjährigen Mitarbeitern sicherstellt.
Vor rund zehn Jahren hat KR Walter Wendl, der
das Eggenburger Traditionsunternehmen über
Jahrzehnte erfolgreich aufgebaut und geführt
hat, den Betrieb seinen Kindern Alexandra
Wendl-Seher und Sohn Werner übergeben, die
das Unternehmen auch weiterhin in eine erfolgreiche Zukunft steuern. Im eigenen Unternehmen stand die Firmenchefin bereits seit 1992
ihrem Vater unterstützend zur Seite. Für den
perfekten technischen Zustand und das gepflegte Erscheinungsbild der Fahrzeuge sorgt Bruder Werner Wendl, der in der betriebseigenen
Werkstätte auf modernstes Equipment zurückgreifen kann. Mit der Firmenphilosophie, den
Kunden in jeder Hinsicht ein Höchstmaß an
Betreuungsqualität zu bieten, ist man sicherlich
auch in Zukunft erfolgreich unterwegs. „Die
Zufriedenheit der Kunden und mit marktwirtschaftlich interessanten Preisen unterwegs
zu sein, hat in unserem Unternehmen höchste
Priorität. Wir sind nicht unbedingt an einem
schnellen Geschäft interessiert, sondern an
langfristigen erfolgreichen Partnerschaften auf
Grund unserer gebotenen Serviceleistungen.
Gerade in der Getränkelogistik stellen Flexibilität und Termintreue besonders wichtige
Faktoren dar. Denn hier treten durchaus starke Schwankungen auf, wie sie zB durch die
Belieferung von Großveranstaltungen oder
auch Verkaufsaktionen von Lebensmittelketten gegeben sind. Schwankungen von 300 bis
1200 auszuliefernden Paletten innerhalb einer
Woche sind da durchaus möglich. Hier kann
ich mich auf mein erfahrenes Team verlassen,
das zur vollsten Zufriedenheit unserer Kunden agiert. Durch regelmäßige Schulungen
im Bereich Gefahrenguttransport, Fahrtechnik und -verhalten sind wir bemüht, höchste
Sicherheitsstandards zu erreichen. Neben dem
Komplettladungsverkehr für die Getränkelogistik und für die Holzindustrie betreiben wir
auch Sammelgutverkehre. Im nationalen Verkehr sorgen wir für die österreichweite Zustellung von Sendungen mit täglichen Abfahrten
ab Wien in das Wald- und Weinviertel. Als
Mitglied der ILN-Kooperation (International
Logistics Network) können wir aber auch europaweit eine rasche und zuverlässige Zustellung von Sendungen gewährleisten. Weiters
bieten wir am Standort Eggenburg unseren
Kunden auch Lagerlogistik an“, so Alexandra
Wendl-Seher.
3 Auf dem Firmenareal befindet
sich eine auch für die Öffentlichkeit
zugängliche Tankstelle.
Auch im Geschäftsfeld Sammelgutverkehr ist man
bereits mit EEV-Standard unterwegs. Hier haben
sich Iveco-Eurocargo bestens bewährt.
Die rund 50 Mitarbeiter wissen unter anderem das gute
Betriebsklima, das im Unternehmen herrscht, zu schätzen
und sind seit Jahrzehnten im Unternehmen tätig
Überzeugende
Argumente
„Um wirtschaftlich und nicht zuletzt auch
umweltfreundlich unterwegs zu sein, sind
wir bestrebt, unsere Lkw-Flotte auf höchstem
technischem Niveau zu halten, sodass bereits
jetzt 70 % der Fahrzeuge die EEV-Abgasnorm
erfüllen und der Rest dem Euro 5-Standard
entspricht. Über Jahrzehnte waren wir mit
„Es ist mir wichtig, der breiten Öffentlichkeit
zu vermitteln, welche wichtige Rolle Spediteure und Güterbeförderer, die für die Aufrechterhaltung der Warenströme und somit
funktionierende Wirtschaft sorgen, einnehmen.
Ein geeignetes Mittel sehe ich zB, mit entsprechenden Aktionen in den Schulen das
Bewusstsein für die Leistungen der Branche zu schaffen, wie sie unter anderem im
unserem Fuhrpark mit Einmarkenstrategie
unterwegs. Im Jahre 2008 standen wir vor der
Situation, dass wir auf Grund eines Ausfalls
eines 12-Tonners dringend ein Fahrzeug benötigten. Mein Bruder entschied sich damals,
einen Iveco-Lkw einzusetzen, der uns umgehend in dieser Notsituation von Iveco Austria
zu Verfügung gestellt wurde. Dies sollte sich
als wahrer ,Glücksgriff‘ erweisen, denn es
stimmte nicht nur die Wirtschaftlichkeit
und Zuverlässigkeit, sondern auch das Preis-/
Leistungs-Verhältnis. Und die Tatsache, dass
die Fahrer und natürlich mein Bruder Werner,
der für die technischen Belange im Unternehmen zuständig ist, von den Vorzügen der
Iveco-Fahrzeuge überzeugt sind, hat dazu beigetragen, dass unsere Flotte bereits mehrere
Iveco Stralis für den Komplettladungsverkehr
und Iveco Eurocargo für den Sammelgutverkehr umfasst“, erläutert die Firmenchefin.
Ausgestattet mit Eurotronic-Getriebe, Intarder und einem leistungsstarken
450 PS-Aggregat,das die Abgasnorm EEV erfüllt, sorgen die „Iveco Stralis
Zugpferde“ für einen wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Betrieb.
Imagefilm KEIN LEBEN OHNE LKW
(www.kein-leben-ohne-lkw.at) dargestellt werden. Enttäuschend für mich ist, dass unsere
Branche von den Politikern immer noch stiefmütterlich behandelt wird“, betont Alexandra
Wendl-Seher abschließend. Wolfgang Schröpel
Bewusstsein bilden
Ein besonderes Anliegen der Waldviertler Unternehmerin ist es, die Leistungen der Transportwirtschaft ins rechte Licht zu rücken. Sie
engagiert sich daher als Mitglied des Fachgruppenausschusses Güterbeförderung für die
Verbesserung des öffentlichen Ansehens der
Betriebe in der Sparte Transport und Verkehr.
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 25
Blickpunkt Insight
Neuigkeiten im
Verkehrsrecht
des Pannendienstes benützt werden.“
Dies bedeutet, dass künftig die Autofahrer
verpflichtet sind, vorausschauend eine Gasse
Mit 1.1.2012 tritt die 24. StVO-Novelle vom freizuhalten, wann immer sich auf einer Rich29.7.2011 BGBl Nr. 59/2011 mit Vorschrif- tungsfahrbahn einer Autobahn oder Autostraße
ten über die so genannte Rettungsgasse in mit mindestens zwei Fahrstreifen ein Stau
Kraft.
aufzubauen beginnt. Um also Platz für Ein§ 46 Abs. 6 StVO lautet: „Stockt der Ver- satzfahrzeuge zu schaffen, müssen Fahrzeuge
kehr auf einer Richtungsfahrbahn in einem auf dem linken Fahrstreifen so weit wie mögAbschnitt mit mindestens zwei Fahrstreifen, lich nach links, Fahrzeuge auf dem mittleren
so müssen Fahrzeuge für die Durchfahrt von (Mittelstreifen) oder rechten Fahrstreifen
Einsatzfahrzeugen in der Mitte zwischen den nach rechts – falls vorhanden auf den PanFahrstreifen, in Abschnitten mit mehr als zwei nenstreifen – ausweichen, dürfen also nicht
Fahrstreifen zwischen dem äußerst linken und den üblicherweise eingehaltenen Fahrstreifen
dem daneben liegenden Fahrstreifen, eine freie benützen.
Gasse bilden (Rettungsgasse); diese Gasse darf, Damit ist gewährleistet, daß Einsatzfahrzeuge
außer von Einsatzfahrzeugen, nur von Fahr- ungehindert zum Unfallsort gelangen könzeugen des Straßendienstes
und Fahrzeugen
Die Regel,
wonach der
Pannenstreifen
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5_EEV
06.09.2011
11:55
Seite 1
nur durch Fahrzeuge des Straßendienstes, der
Straßenaufsicht oder des Pannenhilfsdienstes
befahren werden darf (§ 46 Abs. 4 lit. d
StVO), ist bei Notwendigkeit der Bildung
einer Rettungsgasse auch für alle anderen
Fahrzeuge zulässig. Allerdings ist hierbei zu
beachten, dass bei Abfahrten von Autobahnen und Autostraßen dem Rettungsfahrzeug
eine ungehinderte Abfahrt ermöglicht wird,
sodass die auf dem Pannenstreifen anhaltenden Fahrzeuge jedenfalls die Abfahrt freihalten müssen. Bei Zuwiderhandeln gegen diese
Vorschriften ist ein Strafrahmen bis zu 726
Euro vorgesehen; wird ein Einsatz- oder Pannendienstfahrzeug hierdurch behindert, muss
mit einer Bestrafung zwischen 72 und 2180
Euro gerechnet werden.
Dr. Roman Gerhard
Auf zu neuen
Ufern
Beim Truck Race EM-Finale in Le Mans fiel
am 9. Oktober zum letzten Mal die Zielflagge
für das TRUCK RACE TEAM ALLGÄUER.
Seit seinem Einstieg vor zwölf Jahren hat sich
Egon Allgäuer zu einer festen Größe in diesem Bereich des Motorsports entwickelt und
mischte stets mit seinen gelben MAN Renntrucks im vorderen Feld des Renngeschehens
mit. Nicht nur durch sein fahrerisches Können, sondern auch mit geschickten MarketingStrategien verstand er es wie kein anderer in
dieser Szene, das Interesse des Publikums stets
auf sein in Vorarlberg beheimatetes TRUCK
RACE TEAM ALLGÄUER und seine Sponsoren zu lenken. Die Corporate Identity seiner
langjährigen Sponsoren war stets Dreh- und
Angelpunkt des Fahrerlagers. Mit Aktionen,
wie zB die Einsätze von Hans Joachim Stuck
und Prinz Leopold von Bayern, die als Gastfahrer einen Boliden aus seinem Team auf dem
Nürburgring pilotierten, sorgte sein Team für
Aufsehen und mediales Interesse. Bereits 2009
zog sich Egon Allgäuer, nach seinem letzten
Sieg im spanischen Jarama, als Fahrer zurück.
Den Ausstieg aus der FIA European Truck
Racing Championship begründete der Truck
Race Europameister 2002 und mehrfache
Vize-Europameister damit, dass seine Trucks
fahrerisch keine Herausforderungen mehr für
ihn sind. „Jetzt, nachdem so viel erreicht und
so ein so hoher Standard gesetzt ist, wird es
Zeit, neue Ziele ins Auge zu fassen. Zunächst
möchte ich erst einmal Pause machen, mich
besinnen und neu ordnen. Mit Sicherheit finde ich auch wieder ein interessantes Projekt,
bei dem ich mich marketingmäßig engagieren
kann. Meine Aktivitäten als Markenbotschafter von Villinger bleiben 2012 aufrecht und
der Samba MAN wird auch im nächsten Jahr
wieder auf diversen Events zu sehen sein.“ g
Egon Allgäuer hat sich vom
Truck Race verabschiedet.
®
MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich AG
Ein Unternehmen der MAN Truck & Bus AG
MAN ProfiDrive®.
MAN EfficientLine.
Effizient mit ProfiDrive®.
Minus 3 Liter je 100 km - auf 11.500 km im
direkten Vergleich beweist MAN Truck &
Bus mit drei voll beladenen Sattelzügen,
wie viel Kraftstoff und CO2 im Güterverkehr
auf der Straße mit dem TGX EfficientLine
problemlos eingespart werden kann.
Unverzichtbar dabei sind MAN ProfiDrive®geschulte Fahrer. Unter der Leitung von
Herr Gottfried Fürnschlief (Bild) wird diese
MAN ProfiDrive®-Schulung mit einzelnen
Modulen bei MAN oder beim Kunden von
dafür ausgebildeten Trainern im Sinne der
Berufskraftfahrerausbildung durchgeführt.
Sie senkt in der Folge die Betriebskosten
und schließt mit der C 95-Eintragung ab.
Informieren Sie sich bei Ihrem MAN-Partner
oder unter www.mantruckandbus.at,
wieviel Ihnen ProfiDrive® bringt.
MAN Truck & Bus
Blickpunkt Insight
Ab 2012 steht weltweit eine Auswahl an 4-,
5-, 6- und 8-Zylinder-Motoren für die P-,
G- und R-Serien zur Verfügung. Das neue
aufeinander abgestimmter Aggregate, die mit
Motorleistung und Drehmoment für alle erdenklichen Anwendungen beim schweren
Schaltkomfort am
Bau
Wir finden selbstverständlich Scania Opticruise mit allen Finessen in den neuen Fahrzeugen. Zusätzlich gibt es jetzt einen Offroad-Modus, bei dem die Gänge ordentlich
beschleunigt eingelegt werden, um möglichst
wenig Zugkraftunterbrechung beim Schalten zu erzielen. Ein Punkt, der im Gelände
von zentraler Bedeutung ist und somit nähere Betrachtung verdient. Bei diesem neuen Offroad-Modus handelt es sich um einen
Fahrmodus, der für den schweren Einsatz im
Gelände und das Fahren auf weichem Untergrund entwickelt wurde. Er stellt eine perfekte
Ergänzung zum Normal- und Power-Modus
dar. Die Kupplung bleibt hier so lange wie
möglich eingekuppelt, um Unterbrechungen
im Kraftfluss und der Traktion bestmöglich
zu verhindern. Die Schaltvorgänge werden
elektronisch auf ein Minimum reduziert, indem das System eine höhere Motordrehzahl
in einem breiteren Drehzahlband zulässt.
Motorenangebot wird sämtliche Emissionsstandards erfüllen. Von Euro 3 und Euro 4 für
die Schwellenländer, über Euro 5 und EEV
natürlich bis hin zu den jüngst von „Blickpunkt LKW+BUS“ getesteten Euro 6-Motoren. Gerade für die europäischen Märkte steht
natürlich ein erweitertes Angebot an Euro 5und EEV-Motoren mit SCR-Technologie
zur Verfügung. Diese Motoren lassen sich
übrigens mit bis zu 100 % Biodiesel fahren.
Mit einer derartigen Motorenplattform bietet
Scania ein unglaubliches Programm bestens
Lkw passen. Die beiden ersten Euro
6-Motoren (440 und 480 PS) sind mit einer
Kombination aus EGR- und SCR- Technologie bestückt und sowohl für Fernverkehrsals auch für Baufahrzeuge ausgelegt. Gleich
16 Euro 5-Motoren bieten die Schweden in
unseren Breiten von 230 bis 620 PS an, wobei für Österreich das Interesse wohl eher auf
den elf EEV-Motoren liegen dürfte, die ein
Leistungsspektrum von 230 bis zu den bekannten 730 PS bieten. Einschließlich eines
Ethanolmotors sowie zwei Gas-/BiogasVersionen bleibt zusammen mit den ersten
Euro 6-Aggregaten eigentlich nur mehr die
Qual der Wahl. Scania bietet in Summe damit heute eines der umfangreichsten Motorenprogramme im schweren Lkw und zieht
bei den 8-Zylindern wohl unaufhaltsam allen
anderen davon. Besonders das hohe Drehmoment der Motoren bei niedrigen Drehzahlen
ermöglichte es, den gesamten Antriebsstrang
für niedrigen Kraftstoffverbrauch weiter zu
optimieren.
Zusätzlich erfolgt das Schalten beschleunigt,
und das praktisch ohne Komfortverlust. Allerdings sinkt bei andauernder Verwendung
das Wartungsintervall etwas ab. Beim PowerModus gibt es für alle, bei denen es besonders
auf minimale Transportzeiten ankommt, wie
gewohnt auf Knopfdruck volle Power. Im
Bereich von Steigungen ist damit Drehzahl
Trumpf, um die höchste Antriebsleistung bereitzustellen. Der Normal-Modus ist wie üblich für optimalen Kraftstoffverbrauch ausgelegt. Die Devise lautet hier: Gute Leistung am
Berg – aber eben nicht um jeden Preis. Das
System versucht dann Motordrehzahlen bereitzustellen, die ein maximales Drehmoment
bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch anlegen.
Den neuen Offroad-Modus gibt’s bei jenen
Fahrzeugen serienmäßig, die ausschließlich
für den Offroad-Einsatz ausgelegt sind.
Alle Modi werden über einen Ringschalter
am Opticruise-Hebel bedient. Der aktivierte Modus wird dann im Hauptinstrument
angezeigt.
Frontgrill mit größeren Lufteinlässen, schon ausgerichtet auf die Euro 6-Grenzwerte,
wo die Motoren ja deutlich mehr Luft für die Kraftstoffverbrennung brauchen
Härtegrad Bau
Neue Scania Baufahrzeuge treffen im kommenden Februar in Österreich
ein. Unsere Testfahrten in Barcelona geben Aufschluss.
Im vorderen Fahrwerk schützt
eine Bodenplatte aus Stahl.
King of the Road.
Königswürden erbt man – oder man erarbeitet sie sich. Zum Beispiel mit 730 PS (537 kW)
Leistung und 3.500 Nm Drehmoment. Willkommen im R 730, dem stärksten jemals
gebauten Scania.
Scania. Der Maßstab.
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Blickpunkt Insight
Auch mit
Vollautomatik
lieferbar
Auf dem gewaltigen Auf und Ab in der Can
Padro-Testanlage bei Barcelona konnten wir
diesen neuen Modus auf einigen der rund
40 unterschiedlich konfigurierten Demofahrzeuge selbst erfahren. Fazit: Das klappt
astrein. Bei Schaltvorgängen in engen, steilen
Kehren kommt man damit nun viel besser
durch. Ganz geschmeidig bleibt dabei zu den
erwähnten Features der Opticruise aber auch
noch eine Vollautomatik (Allison) fürs ganz
Grobe zu erwähnen. Zahlreiche manuelle
Getriebe standen vor Ort ebenfalls zu Testzwecken bereit. Jedem das Seine – aber wer
einmal Opticruise gewöhnt ist, bleibt gerne
dabei. Bei diesen Testfahrten ist weiters das
bereits auf der BAUMA präsentierte neue
Traktionspanel im Armaturenbrett ins Auge
gestochen. Es ist griffgünstig, besonders leicht
zu bedienen und stellt anschaulich dar, was
Sache ist. Die geschalteten Sperren werden
auch im Infodisplay sehr gut aufgezeigt.
Manövrier-, Freischaukel-Modus etc. finden sich natürlich auch. Power-Modus und
von der Spreu in der Baustelle. Ein neuer
leistungsoptimierter Scania Retarder sorgt
ab sofort für noch mehr Sicherheit beim
Bremsen, und das gilt besonders im niedrigen Tempobereich. Die bisherige Version ist
und bleibt zwar die wirtschaftlichste Lösung
für die meisten Anwendungsprofile im Fernverkehr, doch gibt es nun gerade für den Bau
noch das Quäntchen extra. Die neue Ausführung des Retarders eignet sich vor allem, wenn
eine höhere Bremsleistung im unteren Geschwindigkeitsbereich erzielt werden soll, wie
es eben im besonders schweren Einsatz und
im Bauverkehr oft erforderlich ist. Der neue,
leistungsstärkere Scania Retarder R4100 entspricht technisch fast der bisherigen Version
R3500, jedoch wurde das Moment durch die
Anhebung der inneren Übersetzung von 3,04
auf 3,26 von 3500 Nm auf 4100 Nm gesteigert. Unterm Strich bleibt ein Plus von 17 %
beim Spitzenbremsmoment. Bei niedrigem
Tempo sind je nach Hinterachsübersetzung
sogar 20 bis 25 % zu erzielen. Bei höherem
Vielfalt beim
Fahrgestell
Zahlreiche Neuheiten am Fahrgestell zielen auf mehr Belastbar- und Langlebigkeit
ab. Dazu zählen zuerst eine luftgefederte
9-t-Vorderachse, eine Vollluftfederung in
Kick-down-Funktion können auf Wunsch des
Eigners lahmgelegt werden. Der Anfahrgang
wird grundsätzlich automatisch gewählt, kann
aber auch vorprogrammiert werden.
Tempo kommt es dadurch mitunter aber
zu einem zusätzlichen Widerstand, der sich
beim Spritverbrauch niederschlagen kann.
Der neue Retarder eignet sich daher besonders, wenn häufig Geschwindigkeiten unter
70 km/h gefahren werden. Hier ist die Differenz beim Kraftstoffverbrauch dann praktisch
zu vernachlässigen. Die multifunktionale
Kombination mit Trommelbremsen bei 6x4,
8x4 und 8x4*4 (mit gelenkter Nachlaufachse) in Kopplung mit dem Hochleistungs19/21/26-t-Doppelachsaggregat mit Aussenplaneten. Zusätzlich gibt es hinten eine
Luftfederung in Verbindung mit EBS und
Scheibenbremsen. Dies stellt eine neue Option bei 6x4, 8x4 und 8x4*4 (mit gelenkter
Baufreundlicher
Retarder
Bergab trennt sich bekanntlich der Weizen
Luftfederung auch
im Kipper möglich
Integration der Bremsanlage, der Geschwindigkeitsregelung, der Schaltung und der
Kühlsysteme bleibt wie gewohnt erhalten.
Der Fahrer freut sich über ein neues
Offroad-Innenraumpaket und die
Opticruise-Bedienung mit Offroad-Modus.
Nachlaufachse) mit dem leichteren 19/21-tDoppelachsaggregat mit Außenplaneten dar.
Wer will, kann hier gleich zweckmäßigerweise
einen Hill-Holder mitbestellen, denn auch der
kann über die Zeit eine Menge Geld sparen.
Dann ist noch eine Zwei-Balg-Luftfederung
in Kombination mit hoher Fahrgestellausführung für 4x2-, 6x2- und 6x4-Sattelzugmaschinen sowie bei 4x2-, 6x2-, 6x4-, 8x2- und
8x4-Fahrgestellen mit hoher Ausführung lieferbar. Dies geht mit einer Gewichtsersparnis
von 50 bis 120 kg einher. Zusätzlich wurde
die Bodenfreiheit vergrößert, was mehr Platz
für die Kraftstofftanks bietet. Daher sind jetzt
zylindrische Kraftstofftanks aus Aluminium
mit 330, 400 und 440 l für zwei- und dreiachsige Sattelzugmaschinen und Fahrgestelle
im Programm. Sie sind strapazierfähiger und
haltbarer für den schweren Einsatz im Gelände. Progressive Parabelfederungen bieten
mehr Komfort und sorgen für mehr Traktion. Daher gibt es neue Parabelfedern beim
19/21-t-Doppelachsaggregat (6x4, 8x4). Die
neue 2x38+2x45 mm-Feder wird hier als Alternative zu 4x41 und 4x30 eingeführt und
bewirkt bei Leerfahrten offenbar mehr Komfort und höhere Traktion. Ein 26-t-Doppelachsaggregat mit progressiver 2x41+2x48
mm-Parabelfederung ist ebenso lieferbar wie
ein 5x48 mm-Parabelfeder-Doppelachsaggregat, das für Doppelachslasten von bis zu 30
oder 32 t gedacht ist. Die Außenplanetenachsen verfügen nun über stärkere Steckachsen und somit eine verbesserte Traktion mit
angepeilter höherer Lebensdauer. Ebenso ist
eine geänderte Übersetzung von 4,21 anstelle
Die Scania Baufahrzeuge der G-Serie haben die Front der R-Serie mitbekommen.
von 3,81 zu vermelden. Zu guter Letzt ist
eine 10-t-Vorderachse wahlweise bei 4-AchsFahrzeugen, die häufig auf guten Straßen
unterwegs sind, im Programm. Anstelle eines
gegossenen spart man mittels eines gewichtsreduzierteren, geschweißten Achsgehäuses bei
der leichten 11/13-t-Achse mit Außenplaneten
langes und ein Highline-Fahrerhaus stehen im
Angebot. Flachdach gibt es wahlweise für die
Ersteren. Zusätzlich zu diesen Standardfahrerhäusern stehen die Mannschaftsfahrerhäuser
des Typs Crew Cab in zwei Längen sowie die
Low Entry-Fahrerhäuser mit drei verschiedenen Dachhöhen zur Verfügung. Martin Zarazik
etwa 20 kg pro Achse – bei unveränderter Belastbarkeit. Verfügbar für Achsgewichte bis zu
26 t. Mit Scheibenbremsen gehen übrigens
nochmals etwa 35 kg/Achse weg.
Fahrerhaus-Kultur
Einen neuen Look gibt es die für Scania
P-Baureihe, die sich mit der neuen Front
ebenfalls an der G- und R-Serie anlehnt, die
bereits den Anforderungen an die Kühlkapazität für Euro 6 entspricht. Bei den P-Fahrerhäusern gibt es quasi alles, was das Herz
begehrt. Ein normales, ein mittellanges, ein
Traktionspaneel mit Drehschalter
für die Sperren
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 31
Blickpunkt Insight
Edition Rudolf
Diesel
Unilock –
die hydraulische Krankonsole
Silo Melmer ist in ganz Europa bekannt für
wunderschöne Airbrush-Trucks. Als fahrende
Kunstwerke sind sie auf den internationalen
Fernverkehrsrouten als bunte Werbeträger für
das Tiroler Pitztal unterwegs.
Rupert und Simon Melmer waren von der
Idee spontan begeistert: ein Truck, welcher
der langfristigen Zusammenarbeit mit MAN
gewidmet ist. Das Ergebnis einer gemeinsamen Konzeptdiskussion war ein historischer
Abriss der Entwicklung des Lkw mit einem
Ausblick auf die Zukunft. Da drängen sich
Bilder von Rudolf Diesel und seiner Maschine
förmlich auf.
Knud Tiroch, ein profilierter Künstler seines
Fachs, hat sich wie bei den bisherigen Trucks
des Themas angenommen und in seinem unverwechselbaren Stil wunderbar umgesetzt.
Die ersten Bilder zauberte Knud Tiroch freihändig in Airbrush-Technik auf Kabine und
Siloauflieger. Dann wurden die Folien für die
Background-Effekte aufgebracht, dabei halfen
Mathias Schwaighofer und Elmar Schmarl.
Realisiert wurden sämtliche Lackierarbeiten
im Atelier von Elmar Schmarl in Rum bei
Innsbruck, das über alle Einrichtungen und
Hilfsmittel verfügt, die für ein derartiges
Großprojekt erforderlich sind. Im nächsten
Arbeitsschritt folgten die technischen Zeichnungen, ebenfalls wieder mit dem AirbrushPinsel. Eine spezielle Patinatechnik lässt die
einzelnen Bilder vergilbt wirken.
Eine Innovation am Kranmarkt zum An- und Abkoppeln von Ladekranen
eines Lkw – hydraulisch, zeitsparend und ohne Werkzeug
Über den MAN Rudolf Diesel-Truck freuen sich v. li.: Birgit Walser (Firma Melmer),
Fahrer Rainer, Simon Melmer und Rupert Melmer
Es ist viel Aufwand, bis das Gesamtkunstwerk
fertiggestellt ist, aber die Mühe lohnt sich.
Der Rudolf Diesel-Truck wird der kommende
Star auf den heimischen und internationalen
Truckertreffen und im Showpark bei den
Grand Prix-Bewerben der FIA Truck Europameister in ganz Europa.
Die Arbeit an der riesigen Fläche eines
40 t-Silozuges ähnelt der Fresco-Malerei der
Renaissancezeit. Der „Malgrund“ muss gut
vorbereitet werden, bevor das eigentliche Gemälde in mehreren Schritten aufgetragen werden kann. Zur Konservierung dienen Deckschichten aus Klarlack. Eine künstlerische
Herausforderung sind die Wölbungen und
Kanten der Fahrzeugkontur.
g
Da in der Hydraulikfirma Dunst KFZ u. Hydraulik GmbH die Nachfrage nach einer einfachen Abkoppelmöglichkeit von Ladekranen für
Lkw stieg, entschlossen sich Josef Dunst jun.,
sein Schulkollege Christian Pichler und Josef
Dunst, eine spezielle Krankonsole zu entwerfen.
So begann die Geschichte einer hydraulischen
Krankonsole, die mehr kann als herkömmliche
Abstellvorrichtungen und dabei Zeit und Kraft
spart. Die hydraulische Krankonsole UNILOCK ist universell (mit allen gängigen Lastkraftfahrzeugen kompatibel), flexibel (für alle
Ladekrane bis 14 mt einsetzbar) und robust (Verwendung von hochfesten Feinkornbaustahl).
Innovationen im
Betrieb
- hydraulische Verriegelung – wodurch sich
eine erhebliche Kraft- und Zeitersparnis
beim An- und Abkoppeln ergibt
- mechanische Sicherungsklappe – zur Ver hinderung eines ungewollten Einfahrens des
Hydraulikzylinders
- keine Verbindungsstange zwischen den bei den Anhängekupplungen
- höhenverstellbare Anhängekupplung
Mercedes-Benz Actros mit
Dunst-Krankonsole 6
- Gewinner des „Burgenländischen
Innovationspreises 2010 für Klein- und Mittelunternehmen“
- unter den neun innovativsten Unterneh men Österreichs im Rahmen des Verleihung
des „Econovius“ der Wirtschaftskammer
Österreich
„Wir sind froh, dass wir ein leidiges Problem für
Lkw-Besitzer lösen konnten: Einen Ladekran
auf- oder abzubauen hat früher 20 Minuten
und viel Muskelkraft gefordert. Jetzt dauert es
nur mehr zwei Minuten“, meint Josef Dunst.
Die Firma Dunst wurde im Jahr 1998 gegründet und sorgte als erste österreichische mobile
Schlauchfertigung für Aufsehen. Neben dem
riesigen Ersatzteillager liegt das Hauptaugenmerk auf Hydraulik und Ladetechnik (Service
und Vertrieb von Hiab-, Loglift- und Jonsered-Kranen). Weiters hat Dunst ein großes
Komplettiertes
Kranfahrzeug
MAN-Verkaufsleiter Robert Hirsch (li.) wünscht Fahrer Rainer allzeit gute Fahrt und
viel Freude an seinem außergewöhnlichen Arbeitsplatz.
Der geschichtsträchtige Truck ist ein
MAN TGX 18.480 Euro 5 EEV und der
13. Airbrush-Lkw im Melmer-Fuhrpark.
Innovationen bei der
Montage
- universeller Einsatz mit verschiedenen Lkw Typen durch die einheitliche Adapterplatte
- Die Längenverstellung ermöglicht den Auf bau verschiedener Ladekrane bis zu 14 mt.
- wesentliche Verkürzung der Montagezeit
Mit dieser Innovation am Kranmarkt hat die
Firma Dunst schon einige Auszeichnungen
erhalten:
- Platz 1 beim österr. Schulwettbewerb
„Jugend Innovativ 2010“ und Teilnahme an der internationalen Erfindermesse
INTEL ISEF 2011 in Los Angeles
Gebrauchtteillager für die Marken Hiab, Loglift,
Jonsered, Palfinger und Penz.
g
Nächster Redaktionsschluss:
20. Jänner 2012
unilock – die hydraulische Krankonsole
Eine Innovation am Kranmarkt zum An- und Abkoppeln
von Ladekranen eines LKWs – hydraulisch, zeitsparend
und ohne Werkzeug.
universell • flexibel • robust
DUNST KFZ u. Hydraulik GmbH | A-7423 Grafenschachen, Gewerbepark 2
www.dunst-hydraulik.com Tel.: +43 3359/20 0 88 | Fax: DW 8 | eMail: [email protected]
32 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 33
Blickpunkt Insight
Clean Tech
Trucks
Renault Trucks fährt konkret
alternative Wege
Trotz laufend steigender Treibstoffpreise können und wollen wir unsere Mobilität kaum
einschränken. Warentransporte sind zu 80 %
ausschließlich vom Lkw abhängig – und daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Je
näher wir der Zwei-Euro-Schallmauer für den
Liter Diesel kommen, umso stärker muss man
sich fragen, wer das noch bezahlen soll. Logische Konsequenz: Es müssen rasch brauchbare und vor allem bezahlbare Alternativen her.
Renault Trucks sieht vorerst drei Wege aus der
Abhängigkeit vom Diesel. Clean Tech Fahrzeuge nennen die Franzosen ihre ersten einsatzfähigen alternativen Modelle. Wir haben uns in
Corbas bei Lyon ein Bild davon gemacht.
Hybrid-Diesel
Hier ist Sparen angesagt. Diese Kombi-Technik ist in unseren Pkw schon einige Zeit präsent und funktioniert dort zum Beispiel im
Stadtverkehr ganz gut. Im Lkw läuft es damit
jetzt ähnlich. Etwa 80 % der Bevölkerung in
Europa lebt in Stadtgebieten. Das bedeutet ein
hohes Aufkommen an Verteilerverkehr bei oft
schwierigen Bedingungen mit Lärm- und Abgasbeschränkungen. Somit bietet sich zunächst
der Renault Premium als Ausgangsbasis für den
innerstädtischen Verteilerverkehr an. Logisch,
die Hybrid-Diesel-Technik wird hauptsächlich dort Anwendung finden, wo es viel Stop
& Go-Verkehr gibt. Technisch handelt es sich
bei der Renault Lösung um einen ParallelHybrid. Es gibt also sowohl einen Diesel- also
auch einen kräftigen Elektromotor. Diese
Motoren können dabei gemeinsam oder auch
unabhängig voneinander zum Fahren benützt
werden. Das Dieselaggregat hat 7 l Hubraum
und wird mit 310 PS oder 340 PS angeboten.
Das maximale Drehmoment liegt bei 1153 Nm
bzw. 1306 Nm. Der Dieselmotor arbeitet parallel mit einem 120 kW-Elektromotor. Der
Mit dem Renault Premium Hybrid
will Renault Trucks eine breite
Marktdurchdringung realisieren.
Elektromotor liefert 400 Nm Drehmoment
konstant und bis zu 800 Nm als kurzfristiges
Maximum. Der Batteriekoloss ist an der rechten Seite des Fahrzeuges zu finden. Es handelt
sich um eine mit Wasser gekühlte Lithium/
Ionen-Batterie, die mit 24 Zellen 600 V Spannung bietet. Sie ist für rund 500 000 Start-/
Stopp-Vorgänge ausgelegt. Die Batterie hat
neben der Kühlung auch eine Heizung für
den Winter verordnet bekommen. Zur optimalen Nutzung hat man schließlich noch ein
Optidriver+-Getriebe verbaut. Die neuen Fahrzeuge werden zunächst in 4x2- und 6x2-Konfiguration angeboten. Beim ersten Losfahren
stellt sich ein völlig eigenes Gefühl mit einem
Hybrid-Lkw ein. Man hört nämlich fast nichts
und dennoch setzt sich das schwere Gefährt
dank des kraftvollen Elektromotors vehement
in Bewegung. Lediglich ein minimales Surren,
das Reifenabrollgeräusch und der Wind sind zu
vernehmen. Da gerade das Anfahren unter Last
sehr viel Sprit verbraucht, lässt sich hiermit im
Stop & Go-Betrieb das größte Einsparungspotenzial erzielen. Bei einer Geschwindigkeit
von bis zu 27 km/h kommt man rein elektrisch
etwa 3 km weit. Hört sich wenig an, genügt
aber in der Stadt für weite Teile vollauf. Vor
allem von Ampel zu Ampel reicht das locker
aus und funktioniert wirklich sehr gut. Wird
mehr Leistung am Gaspedal abgerufen, springt
der Dieselmotor völlig unspektakulär an und
es geht in gewohnter Manier mit Dieselantrieb
oder in Kombination weiter. Überraschend ist,
mit welcher Power dieser elektrische Vortrieb zu
Beginn vonstatten geht, sodass man eigentlich
wie gewohnt im Stadtverkehr mitfahren kann.
Nur mit besserem Gewissen! Beim Bremsen
wird möglichst viel Energie zurückgewonnen
und die Batterie wieder aufgeladen. Das bedeutet, das Fahrzeug sorgt selbst für ständiges
Nachladen und muss nicht an die Steckdose.
Aus höherem Tempo einmal bis zum Stillstand
abbremsen reicht dabei aus, um eine entsprechende Kapazität für den nächsten Anfahrvorgang zu schaffen, wobei der Einsatz des Retarders hier von zentraler Bedeutung ist. Positiver
Nebeneffekt: Man braucht kaum mehr normal
zu bremsen. Im rein elektrischen Fahrmodus
ist auch von außen so gut wie kein Fahrbetriebsgeräusch zu vernehmen, womit sich diese
neuen Vehikel besonders für sensible Gebiete
eignen. Ganz interessant waren die Probleme,
die es quasi als Begleiterscheinungen zum rein
elektrischen Fahren zu lösen galt. Die Servolenkung muss beispielsweise nun auch im elektrischen Fahrbetrieb sicher ihren Dienst schieben,
womit der Einbau einer neu entwickelten elektrischen Servolenkung erklärt wäre. Auch beim
Luftvorrat für die Bremsanlage musste die Betriebsfähigkeit für den Fall, dass der Dieselmotor
gerade nicht läuft, gewahrt werden. Größere
Luftkessel gingen somit bei der Entwicklung
einher. Je nach Einsatz können der Kraftstoffverbrauch und der CO2-Ausstoß des Renault
Premium Hybrid um 15 bis 20 % niedriger als
bei vergleichbaren Dieselfahrzeugen sein.
Erdgas-Diesel (CNG)
Er geht als nächster Kandidat der Franzosen ins
Rennen. Hier verzichtet man bereits gänzlich auf
Dieselkraftstoff. Wiederum steht der Renault
Premium dazu Pate. Erdgas zählt zu den besonders innovativen und effizienten Lösungen
des neuen Clean Tech Labels. Erdgasfahrzeuge
stoßen nämlich weder Rauch noch Partikel
aus. Zusätzlich kann ein mit Erdgas betriebenes Fahrzeug mit leiserem Motorenlauf als das
Dieselgegenstück punkten. Viel wichtiger ist
aber sicher, dass es praktisch keine Leistungseinbußen zu vermelden gibt. Der Startvorgang
dauerte beim ersten Testlauf zwar etwas länger
als bei einem normalen Lkw-Dieselmotor und
beim Fahren waren durchwegs höhere Drehzahlen als üblich gefragt, aber sonst war alles
wie gewohnt. Zu betanken ist der Erdgas-Diesel recht einfach. Normale Tankstellen müssen
einfach um eine Gaszapfstelle aufrüsten. In
Deutschland ist man hier schon sehr weit. In
Österreich sind wir an dieser Stelle zwar etwas
hinten nach, jedoch gibt es mittlerweile mietbare Haustankstellen im Angebot. Bei steigender Nachfrage werden sich die heimischen
Mineralölfirmen wohl auf jeden Fall auch ein
Stück vom neuen Kuchen abschneiden wollen
und auf den Zug aufspringen. Somit dürfte
zumindest entlang der Hauptverkehrsstrecken
ein rascher Anstieg im Netzausbau bei einer
steigenden Anzahl von Fahrzeugen zu erwarten
sein. Momentan erstreckt sich das Erdgasangebot von Renault Trucks auf sieben Länder. Der
Renault Premium Distribution mit Erdgas wird
in der Konfiguration Fahrgestell in 4x2 mit 19 t
(18 t) und 6x2*4 mit 26 t angeboten. Beim
Motor handelt es sich um einen Cummins
ISL G 8,9 l 6 Reihenzylinder mit 300 PS Leistung und einem Drehmoment von 1166 Nm.
Ganz interessant ist, dass man dabei auf eine
Allison Automatik 3000 zurückgreift, die ein
besonders seidiges Anfahren ermöglicht. Das
Erdgas (bis 160 m³) wird übrigens in bis zu
acht Stahlflaschen mit einem Druck von bis zu
200 bar getankt und garantiert damit auch ausserhalb der Stadt im Umland eine entsprechende Reichweite. Zusätzlich ist der Motor für den
Einsatz von Bio-Methangas tauglich gemacht.
Die Radstände reichen zunächst von 3500 mm
bis 4750 mm in 4x2 und bei der 3-achsigen
Ausführung kommen nochmals 1350 mm hinzu. Der extra leise Antrieb [nur 78 dB(A)] ist
zusammen mit der Vollautomatik besonders
Renault Maxity CNG-Müllentsorger
für sensible Kerngebiete geeignet und dient
zum Beispiel auch als ideale Basis für Sammelfahrzeuge aller Art. Vor allem hervorzuheben
ist, dass sich die Wartungsarbeiten zu normalen
Fahrzeugen nur geringfügig unterscheiden und
somit künftig vom gesamten Renault Werkstättennetz durchgeführt werden können. Da Gas
momentan in ausreichender Menge und zu
einem vergleichsweise (noch) günstigen Preis
lieferbar ist, stellt dieser Antrieb mit Sicherheit
eine leistbare Alternative dar. Eine progressive
Einführung der Fahrzeuge steht ab 2012 bevor.
Reiner
Elektro-Antrieb
Er ist bei Renault Trucks ebenfalls bereits Realität und zwar schon in einem C-Schein-Lkw
mit immerhin 7,5 t Gesamtgewicht – dem
Renault Maxity. Damit ist „Zero Emission“
klein aber fein endgültig in der Lkw Branche
angelangt. Zero Emission bedeutet, es gibt
wirklich keinen Schadstoffausstoß im Fahrbetrieb mehr und bis auf das Reifenabrollgeräusch ist auch nichts mehr vom Lkw zu hören!
So der Strom zum Laden dann auch noch aus
Wasser/Windkraft kommt: eine Vorzeigelösung. Der Maxity fährt tatsächlich rein elektrisch. Angetrieben wird er von einem 64 PSAsynchronmotor, der seine Energie aus einer
der neuesten 42 kWh 615V/69Ah 32 Zellen
Lithium/Ionen-Batterien bezieht. Das höchste
Drehmoment des Motors liegt bei 270 Nm.
Geschaltet wird über ein sequenzielles 6-GangGetriebe automatisch. Die Nutzlast des Clean
Tech Electric Maxity liegt bei rund 2 t. Drei
Radstände von 2500 mm über 2900 mm bis
zu 3400 mm werden angeboten. Durch elektrische Servolenkung und elektrohydraulisch
unterstützte Bremsen lässt sich das Fahrzeug
wie ein herkömmliches Gefährt bewegen. Beim
Bremsen findet wie erwartet eine entsprechende Rekuperation zur Energierückgewinnung
statt. Reicht das nicht mehr aus und die Batteriekapazität neigt sich dem Ende zu, muss
der Renault Maxity ans Netz. Das Ladegerät ist
an Bord verbaut, sodass jede normale 32 AberSteckdose zum Aufladen der Batterie herangezogen werden kann. Die Stromkosten für
100 km liegen etwa bei schlappen zwei Euro,
die Ladezeit beträgt etwa sieben Stunden. Die
ersten Fahreindrücke vom Renault Maxity
Electric sind positiv. Kurz umrissen bietet das
Fahrzeug eine sehr gute Beschleunigung, ideal auch für Zwischenspurts in der City. Wobei
sich etwa rund 100 km am Stück im Stadtverkehr realisieren lassen sollten. Die Testfahrten
dauerten den ganzen Tag über an und es gab
kein Anzeichen einer schwächelnden Batterie. Da der Luftwiderstand bei zunehmendem
Tempo bekanntlich rasant ansteigt, wurde dem
Maxity ein elektronischer Limiter auf 70 km/h
verordnet. Ansonsten wäre die Batterie zu rasch
leer gefahren. Das Fahrzeug ist im Stadtverkehr
zu Hause und dort auch nicht von Reichweitenproblemen umgeben, zumal man ja Strom
zur Not auch an jeder Tankstelle bekommen
würde. Dieses Gerät zu fahren, hat auf jeden
Fall richtig Spaß gemacht und letztlich auch
gehörig Eindruck hinterlassen.
Sparen lässt sich aber nicht nur mit alternativen Antrieben, sondern auch mit guten Logistiklösungen. Mit den Projekten FREILOT
(www.freilot.eu) und OPTIMOD’Lyon wird
bei Renault Trucks auf europäischer und lokaler Ebene versucht, den Energieverbrauch des
innerstädtischen Güterverkehrs zu optimieren.
Dabei werden verschiedenste Technologien
kombiniert, um signifikante Ergebnisse zu erzielen. Beispielsweise werden hier Datenströme
über Verkehrsabläufe ausgewertet, Prognosen
zur Verkehrsentwicklung gestellt und dann
den Fahrern über Mobiltelefone zugänglich
gemacht. Weiters gibt es besonders interessante Vorschläge zu interaktiven Kreuzungen
und elektronisch gesteuerten Ladezonen. Die
Ergebnisse dieser Projekte werden 2012 präsentiert. Damit erklärt sich auch schon die
neue hauseigene Navigationslösung NavTruck,
die erste Lkw-Navigation für das iPhone und
Android Handys (BlackBerry nicht), die es ab
sofort im AppStore für knapp 150 Euro zu kaufen gibt. Diese Software berücksichtigt Länge,
Breite, Höhe, Gewicht und Frachttyp bei der
Routenberechnung für ganz Europa.
Martin Zarazik
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 35
Blickpunkt Insight
Für Fracht und Freizeit
Der Nissan NV200 hat nun seine Euro 5-Aufrüstung erhalten. Und der neue Transporter
NV400 ist mit den Zutaten eines Multitalents bestückt. Wir besuchten „Nissan Live“ in Malaga.
Der Schlüssel zum Erfolg des NV400
liegt in seiner Praxistauglichkeit und
Vielseitigkeit. Allein der Kastenwagen ist
in 16 verschiedenen Versionen lieferbar.
Nissans Pläne sind hoch gesteckt. Im Jahr
2013 will man mehr als eine Million LCV
absetzen und damit zu den weltweit größten
Anbietern im LCV-Segment aufschließen.
Bis zum Jahr 2016 soll sich der europäische
Absatz verdoppelt haben. Möglich sein soll
das unter anderem durch eine ambitionierte Erneuerung der Modellpalette. So sollen bis 2013 jährlich drei neue Modelle auf
den Markt kommen, zudem das erste ZeroEmission-LCV von Nissan: der NV200 mit
Elektroantrieb, der in Japan bereits in der
Erprobungsphase läuft. Der im Vorjahr zum
„Van of the Year“ gewählte NV200 setzt in
der Klasse der Kleintransporter Standards
bei Platzangebot, Komfort und praktischem
Nutzwert. Neben der betont funktional ausgelegten Kastenwagen-Version steht die bis
zu siebensitzige Kombi-Variante zur Auswahl. Dazu haben Van-Liebhaber und Kleintransporteure die Alternative zwischen zwei
1,5-l-Diesel-Motoren und einem 1,6 l großen
Benziner. Als globales Produkt ist der wendige
Nissan NV200 ein Grenzgänger zwischen
den Klassen. Denn er bewältigt meisterhaft
den Spagat zwischen kommerziellen Nutzfahrzeugen und reinen Pkw‘s. Das von Grund
auf neu konstruierte Modell zeigt, dass sich
im Segment der Kleintransporter ein großer
Bei den Frontantrieblern reicht die
Laderaumlänge am Boden von 2582 mm
bis zu 3733 mm, in die Heckantriebsversion
passen Ladegüter von 3733 mm bis zu
4383 mm Länge oder anders ausgedrückt:
bis zu fünf Europaletten können in der
größten Variante geladen werden.
Spektakel in Malaga – Stunt
und Auto blieben schadlos.
Nissan NV200 – er packt eine
Euro-Palette quer zwischen die
extrem kompakten Radhäuser.
sowie einen Hang zu genügsamem Kraftstoffverbrauch. Außerdem sind drei Radstände,
vier Gesamtlängen, drei Höhen und Laderäume mit Volumina zwischen 8 und 17 m³
im Angebot. Der neue Common-Rail-Turbodieselmotor gelangt in drei Leistungsstufen
(100, 125 und 146 PS) in Abgasnorm Euro 5
sowie in Kombination mit einem manuellen Sechsganggetriebe zum Einbau. Bei den
100 PS-Aggregaten sowie den 125 PS-Versionen mit Frontantrieb kommt ein Turbo mit
fester Turbinengeometrie zum Einsatz. Dieser
zeichnet sich durch mehr Drehmoment und
höherer Durchzugskraft aus. Bei den 150 PSMotoren sowie den 125 PS-Triebwerken in
Kombination mit Heckantrieb ist er Serie.
Bei der Entwicklung des NV400 hat Nissan
großen Wert auf Komfort gelegt. Es gibt mehr
Beinfreiheit, eine verbesserte Fahrerposition
Helene Clara Gamper lacht im NV200
in die Kamera des britischen Filmteams
für den Blickpunkt-Videokanal.
Pkw-ähnlichen Ausstattung dieses Nutzfahrzeuges. Das Echtzeit-Navi Nissan Connect
TomTom steht ab Frühjahr 2012 zur Wahl.
Helene Clara Gamper
Laderaum und kompakte Karosserieabmessungen nicht ausschließen müssen.
Marktstart des
neuen NV400
Äußerst variantenreich bringt Nissan einen
neuen Transporter auf den Markt leichter
Nutzfahrzeuge. Als dreisitziger Kastenwagen
(mit Front- und Heckantrieb sowie in den Ausstattungen Pro und Comfort) und als neunsitziger Kombi (mit Frontantrieb) ist dieses neue
Nissan Nutzfahrzeug in Österreich, Deutschland und der Schweiz seit diesem November
zu haben. Auf unserer Probefahrt in Spaniens
Süden bei herbstlichem Schönwetter konnten
wir uns von der Benutzerfreundlichkeit und
einem drehfreudigen Motor überzeugen. Der
Nissan NV400 ist der Nachfolger des Nissan
Interstar. Erstmals kann bei einem Nissan
Transporter zwischen Front- oder Heckantrieb gewählt werden. Fahrzeuge mit Frontantrieb ermöglichen dank eines geringeren Leergewichts mehr Nutzlast, haben eine niedrige
Ladekante und einen niedrigen Schwerpunkt
Die großen seitlichen Türöffnungen
des NV400 ermöglichen das
Beladen von Europaletten.
Eine praktische Lösung bildet die mit der Comfort-Ausstattung des Kastenwagens
gelieferte Arbeitsfläche. Sie ist um 30° zum Fahrer drehbar und kommt durch
Umklappen der mittleren Rückenlehne der Beifahrerdoppelsitzbank zum Vorschein.
Nissan NV200 – jetzt in Euro 5,
7-fach-Bestuhlung, mit geklappten
Sitzen 2,9 m³ Ladevolumen
und bedienfreundlich durchdachte CockpitGestaltung. Schlüsselloser Zugang, Lichtund Regensensor, Tagfahrlicht, Parksensoren,
Tempobegrenzer, Bordcomputer, Bluetooth
sowie Line-In-Anschluss und eine als Zubehör erhältliche Rückfahrkamera gehören zur
Sehen Sie das Video auf:
www.youtube.com/
blickpunktlkwbus
Blickpunkt Bus
5 Jahre ÖKTV
Richtigstellungen, Verbesserungen,
Seminare, Service und Imagepflege
Zu einer pointierten Selbstkritik für die eigenen
Reihen kamen immer wieder auch Anregungen
für jene Entscheidungsträger, die letztendlich
in der Öffentlichkeit für unsere Branche verantwortlich sind. Wir haben Partnerschaften
mit federführenden Institutionen Österreichs
geschaffen und Initialzündungen für weitere
Aktionen in allen österreichischen Bundesländern gesetzt. Ob nun persönliches Engagement
oder auch über die Gremien in den Wirtschaftskammern; Überall in Österreich setzen sich
vermehrt die KLEINTRANSPORTEURE für
respektvollere und anerkennende Imagearbeit
für unser Gewerbe ein.
Was leisten die KLEINTRANSPORTEURE?
Der Großteil der KT-Unternehmer ist für die
großen bekannten Paket-Konzerne unterwegs.
Aber auch europaweite Kurier- und Expressdienste sind für die österreichische Wirtschaft
und Gesellschaft zu allen Tages- und Nachtzeiten – häufig auch an Sonn- und Feiertagen
– „auf Achse“, um unsere Kunden zu bedienen; im Fernverkehr genauso wie zur Nahversorgung von A bis Z. Apotheken-Versorgung,
Bekleidungs- und Lebensmittelversorgung,
Gesundheits- und Gebrauchs-Artikelservice
bis zu KT-Dienstleistungen mit Zollabwicklung in allen Bereichen des täglichen Lebens
sind ohne KLEINTRANSPORTEURE nicht
mehr möglich. Unsere Klein-Nutzfahrzeuge
bis 3,5 t hzGG kommen noch am leichtesten
38 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
zu den KMU- und EPU-Kunden und das
auch bei Lkw-Fahrverboten und an Wochenend- und Feiertags- Fahrverbotszeiten. Die
aktive Beteiligung vieler KT-Betriebe an der
Aktion „Lkw – Friends on the Road“ beweist
zudem eindrucksvoll das Verantwortungsbewusstsein, das auch vom ÖKTV und den KTUnternehmern täglich in der Praxis gelebt wird.
Außerhalb Österreichs hat die ÖKTV intensive
Kontakte mit – vor allem deutschsprachigen –
Branchenverbänden geknüpft und ist auf dem
positiven Weg, auch hier Erfolge einzufahren.
Zur Schaffung europaweiter Lösungen ist daher
die Rückendeckung von großen global agierenden Partnern notwendig; Unsere Sponsoren
und Partnerkonzerne können gerne in unserer
ÖKTV-Homepage www.oektv.at und im Serviceportal www.kep.cc eingesehen werden und
mittels Verlinkung können alle Interessierten
direkt kontaktiert werden. Die aktuelle und
positive Entwicklung des KT-Gewerbes soll so
auch baldigst mit der Einrichtung von jeweils
eigenen KT-Bundesländer-Fachgruppen in den
Wirtschaftskammern manifestiert und schriftlich anerkannt werden. Mit nominierten und
gewählten Organen sind dann endlich öffentlich jene Ansprech- Persönlichkeiten gegeben,
die bisher vielen gefehlt haben. Die Verwendung der verfügbaren Finanzmittel könnte wie
bisher erfolgen – mit dem kleinen Unterschied,
dass die Erfassung und Aufteilung schriftlich
und verbindlich dokumentiert erfolgen. Das
bevorstehende Weihnachtsfest und der Jahreswechsel geben uns wiederum die passende
Gelegenheit, allen Sponsoren, Partnern und
Gönnern ein aufrichtiges und herzliches Dankeschön für die entgegengebrachten Leistungen
und Freundschaften auszudrücken und auf
eine weitere so gute Zusammenarbeit anzustossen. Allen Kollegen, Lesern und Freunden der
ÖKTV wünschen wir ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und für das neue Jahr
2012 Gesundheit, Glück und Erfolg – sowohl
beruflich als auch privat.
Euer ÖKTV Präsident Hubert Stimmeder
Welt der
Omnibusse
Ein Streifzug durch die „Busworld 2011“ in Kortrijk
Neu in
Österreich
PGS-Trailer mit absenkbarer
Ladefläche
Dieser Anhänger hat ein ausgeklügeltes System,
das durch einfachen „Ein-Personen-Betrieb“
das Be- und Entladen ermöglicht. Der Boden
lässt sich ganz einfach absenken, ist rutschfest
und bietet durch niedrigen Schwerpunkt gute
Stabilität. Das Sicherheitssystem verhindert
versehentliches Absenken während des Fahrbetriebs. Die mechanischen Stoßdämpfer sorgen
für lange Lebensdauer der Reifen. Der Rahmen
ist feuerverzinkt und die Ladeplattform aus
Aluminium. Natürlich ist der PGS-Anhänger
auch mit Plane zu haben. Das erste Exemplar
dieses mit Führerschein B nutzbaren Anhängers
ist beim Grazer Abschleppunternehmen Wuthe
im Einsatz. „Jahrelang habe ich so einen Mehrzweck-Anhänger gesucht, weil das Gesamtgewicht 750 kg nicht überschreitet und nur ein
Führerschein B notwendig ist. Kaufentscheidend war auch die einzigartige Beladetechnik.
Wir verwenden jetzt diesen universell einsetzbaren Trailer für den Transport von schweren
Motorrädern, Motorrädern, die verunfallt sind,
Rasenmäher, Paletten, Putzmaschinen und vieles mehr. Der Anschaffungspreis hat sich nach
viermonatigem Betrieb bereits amortisiert,“ so
Franz Wuthe. Infos unter www.pgstrailers.eug
PGS-Trailer jetzt auch in
Österreich verfügbar
Trailer mit Plane
Neue Euro 6-Motoren für die
MAN-Stadtbusse – geliefert wird
aber erst im Frühjahr 2013.
Im Westen Belgiens traf sich die gesamte Omnibuswelt – unverstellt von Lastkraftwagen
und Transportern. Das Angebot umfasste die
großen Marken aus West und Ost, aus Süd
und Nord. Auch die Komponentenhersteller
nutzten das Schaufenster der Busworld 2011.
Der Besuch hat sich gelohnt. Denn nirgendwo sonst findet man ein vergleichbares Angebot an Omnibussen so komprimiert, so umfassend. Die Messeleitung sprach von einem
weiter gestiegenen Interesse der Hersteller und
vom Ausverkauf der bereits weiter vergrößerten Ausstellungsfläche. Die großen europäischen Marken waren auf ihren angestammten
Plätzen vertreten und zeigten ihre Neuheiten,
teilweise gar ihr komplettes Programm. Ein
wurde rundum erneuert, nur den Euro 6-Antriebsstrang hat man sich für einen späteren
Termin aufgehoben. Einen Vorgeschmack darauf geben die neuen großen Motoren für die
schweren Travego Reisebusse, die Technologie
soll identisch sein. Die neuen Reihensechszylinder haben jetzt einteilige Zylinderköpfe
mit zwei oben liegenden Nockenwellen, die
vier Ventile pro Zylinder steuern. Die neue
Hochdruckeinspritzung mit Namen X-Pulse
arbeitet mit hydraulischer Druckverstärkung
in den Injektoren und mit Spitzendrücken
bis 2100 bar. Mit Abgasrückführung, SCRAbgasnachbehandlung und Partikelfilter wird
das Abgas auf Euro 6-Niveau gebracht. Bis
zum Jahresende will Mercedes-Benz 50 Citaro-
Lion’s City Hybrid im 12-m-Format rund um
Kortrijk Probe fahren konnte. Der moderne
Lion’s City Hybrid kommt ins Laufen, schon
in zahlreichen Städten und Kommunen. Der
serielle Hybridbus gilt als ausreichend erprobt
und soll bis zu 30 % Kraftstoff sparen. Als
Energiespeicher kommen wartungsfreie Superkondensatoren zum Einsatz, die für das elektrische Anfahren aus der Haltestelle sorgen. Aber
die Besucher werden den MAN-Stand aus einem anderen Grund aufsuchen: Zur Überraschung aller Experten zeigte MAN die neuen
Besuch an den Ständen chinesischer Anbieter
war Pflicht, sie haben sich in Kortrijk bereits
emanzipiert. Die Zeichen standen auf Expansion, die Erwartungen der Industrie waren
beträchtlich. Der Marktführer Evobus sprach
von einem schwachen Busgeschäft in Europa,
die Folgen der Wirtschaftskrise schlagen mit
zeitlicher Verzögerung jetzt bei den Kommunen durch. Für die zweite Hälfte des Jahres
wird mit ansteigender Nachfrage gerechnet –
traditionell gelten die ersten sechs Monate im
Stadtbusgeschäft als Nebensaison.
Gelenkzüge mit Hybridantrieben ausgeliefert
haben, das Thema Alternative Antriebe steht
beim Marktführer hoch im Kurs. Wie übrigens
auch beim Wettbewerber MAN aus München,
wo man das kleinere Stadtbus-Volumenmodell
Euro 6-Motoren für das Stadtbusprogramm.
Die neuen D08- und D20-Triebwerke arbeiten
mit Abgasrückführung plus SCR-Katalysator
und Partikelfilter, die bewährte EEV-Motorentechnik wird weitgehend übernommen.
Charmeoffensive bei VDL –
die Niederländer haben 2010
und 2011 mit Citea und Futura
alle Awards abgeräumt.
Euro 6-Motoren im
Fokus
Besuchermagneten der Busworld 2011 waren
die europäischen Hauptdarsteller, sie reisten
mit großem Gefolge nach Belgien. Kurz vor
der Einführung neuer Abgasnormen zeigte so
manche Marke ihre technische Kompetenz.
Allen voran der Marktprimus Mercedes-Benz,
der seinen neuen Stadtbus Citaro der ÖPNVBranche in Europa präsentierte. Der Bestseller
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 39
Blickpunkt Bus
Die ComfortClass
von Setra geht in die
letzte Runde – zur
IAA 2012 wird der
Nachfolger präsentiert.
Das eigentliche Highlight am MAN-NeoplanStand gilt mittlerweile als eine bekannte Grösse: Der Reisedoppeldecker Neoplan Skyliner
geht jetzt in Serie. Er wird nur noch mit 14 m
Länge angeboten – er fasst bis zu 83 Fahrgäste.
Herausragend ist seine Optik, im Innenraum
hält er, was er außen verspricht. Seine ZweiZonen-Klimaanlage wird mit zwei Klimageräten betrieben, dafür bleibt im Kofferraum
mehr Platz. Der D26-Sechszylinder von MAN
im Heck erfüllt noch die EEV-Abgasnorm, ein
neues Euro 6-Aggregat gibt es nicht vor 2013.
VDL Bus & -Coach wittert Morgenluft. Alle
Baureihen wurden erneuert, die Resonanz bei
den Kunden ist beachtlich. Der neue Reisebus
Futura ist neuer „Coach of the Year 2012“, das
Unternehmen hatte 2010 schon den „Bus of
the Year 2011“ eingeheimst. Das Stadtbusprogramm Citea wird mit weiteren Modellen ergänzt, der Kunde erhält Niederflur- und LowEntry-Busse in zahlreichen Varianten, nur der
Gelenkbus fehlt noch im Portfolio. Es bleibt
bei der DAF-Motorisierung, Euro 6-Triebwerke sollen zur rechten Zeit kommen. Ein neuer
Liter Hubraumzuschlag. Sie sind bereits fertig,
man hält sie noch zurück. Die Motorenentwickler schaffen die strengen Abgasgrenzwerte
ausschließlich mit SCR-Nachbehandlung, sie
verzichten gänzlich auf Abgasrückführung.
Mit Familiengesicht
Auf diese Weltpremiere freute man sich beim
schwedischen Anbieter Volvo ganz besonders.
Der neue Stadtbus 7900 löst jetzt die 7700erBaureihe ab. Die Optik stammt wohl vom
Überlandbus 8900, das ÖPNV-Programm
soll eine Bosch-Hochdruckeinspritzung mit
Common-Rail sein. Natürlich sammelte auch
der neue Volvo-Hybridbus Aufmerksamkeit,
der jetzt als 7900 Hybrid an den Start ging.
Der 18-Tonner mit parallelem Antriebssystem
spart mit kleinem Diesel und Elektromotor,
die beide ihre Leistung an das automatisierte
I-Shift-Getriebe abgeben – die Bremsenergie wird in Lithium-Ionen-Batteriemodulen
gespeichert, die rein elektrisches Fahren ermöglichen. Beim anderen schwedischen Omnibuslieferanten Scania gab es ein erneuertes
„Der Diesel ist tot –
lang lebe die
Elektrizität“
Krzysztof Olszewski, Solaris-Gründer
Der Skyliner wird in Pilsting bei Viseon gefertigt. Von dort kommt auch der neue 12-m-Reisebus C12 HD, der das Reisebusprogramm der
niederbayerischen Omnibusmanufaktur komplettiert. Der Neue sieht blendend aus, auch
Innenraum und Technik können sich sehen
lassen. Der Innenboden ist komplett eben, das
Fahrwerk stammt nun komplett von ZF. Und
im Heck sitzt ein D26-Sechszylinder von MAN
– ein souveräner Motor für einen souveränen
Omnibus. Der niederländische Omnibusbauer
Futura-Überlandbus steht auf der Agenda, er
wird den glücklosen Lexio ersetzen. Europas
zweitgrößter Omnibushersteller heißt Irisbus
Iveco, die italo-französische Marke wird jetzt
stärker zentral gesteuert. Eine Weltpremiere
gab es auch: Der Daily-Minibus wurde jüngst
überarbeitet, ein Citelis-Stadtbus mit seriellem
Hybridantrieb durfte nicht fehlen. Auf der
Antriebsseite gab es Neuheiten, die man vielleicht in Belgien nicht diskutieren mochte. Die
neuen Euro 6-Motoren erhalten knapp einen
Rundum erneuert
Traditionell riesig war das Aufgebot des belgischen Familienunternehmens Van Hool, das in
Kortrijk Heimrecht genoss. Aber diesmal war
vieles anders, Van Hool feierte Premieren am
laufenden Band. Die T9-Baureihe wird durch
das neue TX-Programm ersetzt, das in voller
Breite seinen Startschuss erlebte. Wesentliche
Neuerungen sind ein neues Design, ein neues Cockpit für den Fahrer und die neue Klimatisierung. Für viele Fachbesucher neu war
auch der ExquiCity, eine designorientierte
Antriebe mit dem Daimler-Konzern zusammen. Das Unternehmen, das mehr als
200 000 Mitarbeiter beschäftigt, zeigte in
Kortrijk den ersten vollformatigen Stadtlinienbus mit batterieelektrischem Antrieb. Er heißt
eBUS 12 und soll in einigen europäischen
Städten wie Frankfurt oder Kopenhagen zum
Einsatz kommen. Der Niederflurbus ähnelt
seinem Vorbild Citaro, seine recyclingfähige
Batterie soll in drei Stunden vollständig geladen und dann für 250 km Reichweite gut
sein. Für den Fortschritt im Detail sorgen
„ Wir freuen uns,
dass der Futura zum
Coach of the Year
2012 gewählt wurde“
VDL-Bus-Chef Remi Henkemans
bekommt ein Familiengesicht. Die neue Fahrzeuggeneration startet noch mit Euro 5-Motoren, doch das neue Motorenprogramm fährt
schon auf den Straßen der USA und Japans.
Den Motorenabteilen der Volvo-Linienbusse
steht ein größerer Umbau bevor. Die 7-l-Diesel
aus der Kölner Deutz-Fabrik werden abgelöst,
der Sechszylinder wird nicht für Euro 6 fit gemacht. Die neuen Motoren kommen aus der
französischen Motorenfertigung des Konzerns
in Lyon, das Einspritzsystem der Zukunft
Scania Citywide statt Omnicity
oder Omnilink – auch der
andere schwedische Anbieter
erneuert seine Stadtbusse.
Viel beachtet: der neue NeoplanSkyliner,
der vom Vertriebschef Frank Hiller
prominent vorgestellt wurde
Große Modellpflege für den
MB Travego – sein Herzstück
ist ein neuer Euro 6-Diesel,
der sogar sparsamer als sein
Vorgänger sein soll.
Batterieelektrischer
Niederflurbus von BYD – für
das 12-m-Fahrzeug gibt es
bereits Nachfrage aus Europa.
Evolution statt
Revolution – die neue
TX- Omnibusgeneration
von Van Hool
Linienbusprogramm zu sehen. Die neuen
Stadt- und Überlandbusse heißen Citywide
und tragen das neue Familiengesicht mit
schwarzem Latz im Gesicht. Sie stammen aus
dem Werk in Polen, auch wenn sie dem Scania
Touring wie aus dem Gesicht geschnitten
scheinen. Der Aufbau und seine Struktur bleiben erhalten, für den Fahrer gibt es ein verbessertes Cockpit. Die Fünfzylinder-Motoren
erfüllen Euro 5 und EEV – über Euro 6 oder
Hybridantriebe wurde nicht gesprochen.
Kosmische Vorstellung des neuen
Batteriebusses von Solaris – der
Urbinoelectric soll mit einer
Ladung 100 km weit kommen.
neue Omnibusplattform für den hochwertigen
ÖPNV, die bereits auf dem UITP-Kongress
in Dubai zu sehen war. Die beiden verfügbaren Gelenk- und Doppelgelenkzug-Varianten
zielen auf BRT-Verkehrssysteme, sie können
als Trolleybus, mit dieselelektrischem oder
Brennstoffzellen-Hybridantrieb und mit batterieelektrischem Antriebssystem zum Einsatz
kommen. Für viel Aufsehen sorgte auch der
chinesische Hersteller BYD. Das Unternehmen arbeitet auf dem Gebiet elektrischer
heute mehr und mehr die Komponenten- und
Systemlieferanten. Schon deshalb lohnte sich
ein Besuch bei ZF, Bosch, Voith & Co. Die
Heidenheimer beispielsweise haben neue Spitzentechnik zu bieten – den neuen SekundärWasserretarder, der statt Öl nun das Kühlmittel
des Motors nutzt und ohne eigenen Wärmetauscher auskommt – oder den neuen aufgeladenen Luftpresser, der mit zweistufiger Aufladung und Zwischenkühlung deutlich weniger
Motorleistung abzweigt.
g
Die neue Stadtbusfamilie
7900 von Volvo startet mit
der Hybrid-Variante.
Blickpunkt Bus
Mercedes-Benz
Omnibustage
6000 Besucher aus 20 Ländern sahen in der Stadt des Autoerfinders
Mannheim die MOT 2011
Die alle zwei Jahre stattfindende Hausmesse
ist der Anziehungspunkt für private Busunternehmer und ÖPNV-Spezialisten aus ganz
Europa. Die „Mercedes-Benz Omnibustage“
sind längst einzigartige Tradition geworden.
Die Kunden konnten neben dem interessanten Rahmenprogramm die gesamte Produktpalette des Full-Line-Angebotes von
Mercedes-Benz sehen, erfahren und erleben.
Stadt- und Überlandbusse sowie Omnibusse für den Ausflugs- und Reiseverkehr waren
vertreten. Drunter auch der neue MercedesBenz Citaro, der als erster Niederflurbus mit
dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP
lieferbar ist. Aber nicht nur im Stadtbusbereich gab es Neuheiten, auch im Reisebusprogramm war der zukünftige Antrieb zu sehen.
So fährt das Flaggschiff im Mercedes-Benz
Produktprogramm, der Travego Edition 1,
mit Euro 6-Antrieb vor. Mit neuem BlueEfficiency Power-Motor, neuem Getriebe und
der Einstufung nach Euro 6 gibt der neue
Travego Edition einen Ausblick in die Zukunft des Antriebs.
5 Mercedes-Benz Travego Edition 1 – Der erste Reisebus nach Euro 6
fährt als beeindruckender Dreiachser Travego L mit 14 m Länge vor.
Flottenmanagementsystem FleetBoard
Ein weiterer Schwerpunkt der MOT-Ausstellung war FleetBoard. Bisher war das Flottenmanagementsystem speziell für Omnibusse
unter dem Namen Omniplus BusFleet bekannt. Das Telematiksystem für Überland-,
Reise- und Stadtbusse ist weiterentwickelt
worden und wird künftig über den Telematikanbieter Daimler FleetBoard GmbH bereitgestellt. „Vertrauen ist gut, doch Fuhrparkbetreiber wissen, Transparenz ist besser und zur
Steuerung für ein wirtschaftlich arbeitendes
Unternehmen unerlässlich. Gemeinsam mit
der Daimler Fleet Board GmbH bieten wir
damit den Kunden ein omnibusspezifisches
Flottenmanagementsystem an“, so Angela
Titzrath-Grimm, Geschäftsführerin Vertrieb,
Marketing und Aftersales Daimler Buses.
5 Die Vorzüge des klassischen Citaro verkörpert ein
Mercedes-Benz Citaro CNG mit Erdgasantrieb.
3 Zur Reisebusgeschichte
gehört der Mercedes-Benz
O 6600 H – dieses Modell
stammt aus dem Jahr 1953.
42 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur des Landes Baden-Württemberg,
aufgenommen. „Mit dem Mercedes-Benz
Symposium wollen wir die Mobilität der
Zukunft gestalten und gemeinsam mit den
Kunden und Experten diskutieren, welche
Möglichkeiten sich daraus für den öffentlichen Personennahverkehr ergeben. Dank der
hochkarätigen Teilnehmer konnten wir unserem Anspruch auch dieses Jahr wieder gerecht
werden“, erklärt Geschäftsführerin Angela
Titzrath-Grimm abschließend.
g
Vorläufer aller modernen Midibusse:
Der MB O 319 D, vor 50 Jahren gebaut 6
Der Riese unter den Minibussen:
der Mercedes-Benz Sprinter City 77
als vollwertiger Stadtlinienbus 6
Mercedes-Benz
Symposium
Es startete am ersten Tag der Mercedes-Benz
Omnibustage mit vier Vorträgen rund um die
Mobilität der Zukunft. Mit großem Interesse
wurde der Vortrag „ÖPNV im Spannungsfeld
von Politik und Wirtschaft“ von Winfried
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 43
Blickpunkt Bus
Wildwuchs
europäischer
Normen beenden
Bundesfachtagung des österreichischen Autobusgewerbes in Wels
Die Forderung nach zeitgemäßen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stand einmal
mehr im Mittelpunkt der diesjährigen 12.
Bundesfachtagung der österreichischen Autobusunternehmer. Neben der Analyse der
gravierendsten verkehrspolitischen Schwachstellen wurden den über 300 TeilnehmerInnen der Tagung aber auch im Rahmen von
Gast-Vorträgen Chancen für Entwicklungspotenziale für die Zukunft aufgezeigt. Neben
dem Tagungsprogramm lockte die begleitende
Fachmesse heuer wieder mehr als 50 Aussteller nach Wels. „Trotz wachsender Feinstaubbelastung, Klimawechsel und Verkehrsinfarkt
führt der Autobus einen Existenzkampf in
Europas Verkehrsnetzen und kommt in der
nationalen wie in der europäischen Verkehrspolitik zu kurz. Dass der Bus mittlerweile
den kleinsten ökologischen Fußabdruck aller
Verkehrsmittel hinterlässt, scheint niemanden
zu interessieren. Während die Technik eine
Reduzierung der Schadstoffemissionen seit
1990 um 98 % realisiert und den Autobus
dadurch zum saubersten Verkehrsmittel entwickelt hat, benachteiligt der Stillstand in der
Gesetzgebung das wirtschaftliche Fortkommen der Busunternehmen immer eklatanter“,
kritisierte der Berufsgruppenobmann des
Die am Markt etablierte T9 ReisebusBaureihe von Van Hool wird von der
ausgestellten TX-Baureihe abgelöst.
Der optisch ansprechende Bus zeichnet
sich durch hochkarätige Technik
und besonders fahrerfreundliche
Gestaltung des Cockpits aus.
44 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
österreichischen Autobusgewerbes, Johann
Sklona, im Rahmen der Tagung. „Der Autobus ist auf Grund seiner Flexibilität nach wie
vor der wesentlichste Träger des öffentlichen
Nahverkehrs. Durch die zunehmende Anzahl
an gesetzlichen, praxisfeindlichen Vorschriften gerät der Bus im Wettbewerb mit anderen Verkehrsmitteln aber immer mehr ins
Hintertreffen“, hob Sklona hervor. „In den
Krisenjahren haben viele die wirtschaftliche
Bedeutung der Buswirtschaft in Verbindung
zur Touristik, die wesentliche Säulen der ökonomischen Entwicklung darstellen, so richtig schätzen gelernt“, erklärte BR Angelika
Winzig in Vertretung von OÖ Landeshauptmann Josef Pühringer auf der 12. Bus-Fachmesse in Wels.
Gewichtsanhebung
gefordert
„Der verstärkte Einsatz an Komfort- und Sicherheitseinrichtungen, die seit Anfang der
1990er-Jahre in unseren Bussen zur Standardausstattung wurden, hat dazu geführt,
dass das Leergewicht der Fahrzeuge um mehr
als 3 t angewachsen ist. Hinzu kommt, dass
heute Reisende mit wesentlich mehr Gepäck
unterwegs sind als noch vor Jahren. Die 18-tGesamtgewicht-Beschränkung für 2-achsige
Busse blieb hingegen in Österreich nach wie
vor bestehen. Dies hat für uns zur Folge, dass
wir deutlich weniger Fahrgäste transportieren
Verteufelt gut unterwegs mit himmlischem Fahrgefühl
sei man im ausgestellten Volvo 9900 Reisebus unterwegs,
versprach Volvo Bus VKL Günter Kallus auf der StandParty. Die neue Generation des 9900 Reisebusses punktet
mit einem sparsamen 460 PS starken 13-l-Antriebsaggregat.
„Der Autobus verdient einen neuen
Stellenwert in der Verkehrspolitik. Nur so ist
eine zukunftsorientierte, wirtschaftlich und
ökologisch lebensfähige Weiterentwicklung
der europäischen Verkehrsnetze möglich“,
so Berufsgruppenobmann Johann Sklona.
Anhand persönlicher
Erlebnisse illustrierte
Hubert Neuper, wie
man unmöglich
Erscheinendes Realität
werden lassen kann.
dürfen, was sich für uns entsprechend unwirtschaftlich auswirkt. Erschwerend kommt noch
hinzu, dass trotz gemeinsamer europäischer
Wirtschaftspolitik nahezu jedes EU-Mitglied
eigene nationale Gewichtslimits beschlossen
hat. Diesem europäischen Normen-Wildwuchs muss Einhalt geboten werden, um faire
Wettbewerbsbedingungen im internationalen
Busreiseverkehr zu schaffen. Es gibt kein vernünftiges Argument, dass in EU-Staaten wie
etwa Holland und Ungarn Gewichte von 19,5
oder gar 20 t transportiert werden dürfen und
in Österreich nur ein Gewicht von 18 t erlaubt ist. Wir dürfen weniger transportieren,
als es die industrielle Bauart des Busses vorsieht. Wir fordern daher gemeinsam mit den
Partner-Busverbänden aus Deutschland und
der Schweiz die europaweite Anhebung des
Gewichtslimits für 2-achsige Autobusse auf
19 t“, betonte Sklona.
die Schaffung einer spezifischen Bus-MautKategorie, die dafür sorgen soll, dass die Anforderungen an Personenbeförderung künftig
nicht mehr mit jenen an die Güterbeförderung in einen Topf geworfen werden, sowie
Änderungen bei der EU-Lenk- und Ruhezeitregelung. „Auch in der neuen EU-weiten
12-Tage-Regelung dominieren Maßstäbe aus
der Lkw-Branche. Auf Wochenendverkehre,
wie sie im Tourismus typisch sind, wird keine
Rücksicht genommen. Die realitätsfremden
Arbeitsbedingungen für BuslenkerInnen tragen unter anderem dazu bei, dass viele Unternehmen mittlerweile Probleme haben, ausreichend qualifizierte MitarbeiterInnen für den
Beruf des Buschauffeurs zu gewinnen. Studien in Deutschland und Österreich weisen den
Personalmangel schon als größtes Hindernis
für eine starke Entwicklung der Busbranche
aus“, ließ Sklona wissen.
Gleichbehandlung
unakzeptabel
Als weitere wichtige Forderungen an die
Politik nannte der Berufsgruppenobmann
Mit 66 ist noch lange
nicht Schluss …
Dass Seniorenreisen eine attraktive Zukunftschance für die Branche darstellen, verdeutlichte
Am Stand von Setra präsentierten v. re. n. li. EvoBus Austria VKL Dipl.-Betriebswirt
Martin Biewald und Alfred Forthuber (VK SETRA Bus) die anlässlich des 60-jährigen
Bestehens des Unternehmens aufgelegte „Limited Edition“ und „Special Edition“.
Prof. Dr. Philip Bosberger (Lorange Institute,
Zürich) in seinem Vortrag „Demografische
Entwicklungen – Auswirkung auf Ferien,
Tourismus und Busreisen“. Mehr als zwei
Millionen Menschen werden in Österreich
2050 über 60 Jahre alt sein. In der heutigen
Zeit fühle sich diese Altersgruppe aber durchaus um 15 Jahre jünger und möchte als Kunde
auch so behandelt werden. Diese Zielgruppe
werde derzeit noch stark vernachlässigt. Speziell der japanische Tourismusmarkt habe
sehr gute Erfahrungen damit gesammelt, die
Senioren-Kundengruppe ernst zu nehmen
und dennoch modern anzusprechen. „Seniorenkunden wollen sich intuitiv zurechtfinden
und alle Reiseangebote mit niedrigem körperlichen Aufwand und ausreichen Platz und
Komfort nutzen. Wer die Leute im wahrsten
Sinne des Wortes dort abholt, wo sie stehen,
wird nicht nur mit schönen Bussen und guten Fahrern, sondern vor allem mit der individuellen Reisequalität für erfahrene Entdecker, Komfortreisende und Nostalgiereisende
punkten“, so der Chef des Lorange Institutes
in Zürich.
Am MAN Stand angetroffen: v. li. n. re. die Busunternehmer Christian
Lindebner, Karl Taferner und Peter Tieber sowie Peter Blaha (VKL NEOMAN),
Gottfried Ehmann (VK NEOMAN) und Busunternehmer Gerd Jöbstl.
Auf einem 8,9 m langen Midibus der
Urbino-Familie basiert der am Stand
von Solaris vorgestellte URBINO
electric. Von seinen Geschwistern mit
Verbrennungsmotor unterscheidet er sich
jedoch nicht nur in der Antriebstechnik:
Auch das dynamische Exterieur und der
attraktive Innenraum charakterisieren
den Urbino electric. Mit der in den
Batterien gespeicherten Energie können
bis zu 100 km zurückgelegt werden.
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Gratis-App von
Blickpunkt LKW + BUS!
Reges Interesse galt der 5. Generation
des Neoplan Skyliners, den NEOMAN
VKL Peter Blaha vorstellte. Der neue
Premium-Reisedoppeldecker bietet viel
Licht im Innenraum, beste Aussicht und
bis zu 83+2 Sitzplätze auf zwei Decks.
Mittels seines exklusiven Sharp CutDesigns konnten bisher unerreicht günstige
Luftwiderstandswerte erreicht werden.
Ein effizienter Antriebstrang ermöglicht
zudem niedrigste CO2-Emissionswerte.
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 45
Blickpunkt Bus
Werkstatt
Setra Show in
Salzburg und
Ulm
Den Fachbesuchern wurde im Rahmen
der Tagung die Möglichkeit geboten,
eine Testfahrt mit dem Mercedes-Benz
Citaro G zu absolvieren. Ausgestattet
mit einem Blue Tec Hybrid-Antrieb
soll der dieselelektrisch angetriebene
Gelenkbus für eine Verbrauchs- und
Emissionsreduzierung von 20 % sorgen.
5 Am Stand von Mercedes Benz
präsentierte EvoBus Austria Bereichsleiter
Ing. Günther Kopacs auch die neue
Generation des Mercedes Citaro. Der
erfolgreiche Stadtbus, der komplett
überarbeitet wurde, erfüllt bereits
heute die Anforderungen der ab
2017 verschärften Vorschrift ECE R
66/01 für den Überlebensraum bei
einem Umsturz des Fahrzeuges.
Bezüglich umfassender Info rund
um die Aus- und Weiterbildung
von Berufskraftfahrern war man bei
Ing. Thomas Geldner (Easy Drivers
EXPERTS) am richtigen Messestand.
Erfolg lässt sich
nicht konservieren
In seinem sehr emotionalen, mitreißenden
Vortrag „Über den Kritischen Punkt – Spuren
des Erfolges“ erzählte Hubert Neuper, einer
der erfolgreichsten Skispringer Österreichs
und nunmehr international anerkannter
Sport- und Veranstaltungsmanager, von seiner
von Höhen und Tiefen begleiteten Lebensgeschichte. „Wer auf Dauer wesentliche Bedürfnisse verleugnet und persönliche Prinzipien
missachtet, steuert zwangsläufig in die Krise.
Wer aber auf seine Intuition hört, wird erfolgreich sein. Der Erfolg ist eine trügerische Magie und Erfolg lässt sich leider nicht konservieren. Man muss ihn täglich neu entdecken“,
so Neuper.
g
V. li.n. re. EvoBus Austria Bereichsleiter
Ing. Günther Kopacs und Frank Mandel
(Daimler AG) freuten sich, im Rahmen des
Messerundganges von BR Dr. Angelika
Winzig (Vertretung von OÖ
Landeshauptmann Josef Pühringer) und
Berufsgruppenobmann Johann Sklona
sowie Fachgruppengeschäftsführer
Mag. Robert Riedel unter anderem den
neuen Mercedes-Benz Bluetec Euro 6-Motor
am Stand vorstellen zu können. 6
Mit der Setra Show feierte die Ulmer Marke
der Daimler AG einen weiteren Höhepunkt
in ihrem 60. Jubiläumsjahr. Anfang November im Neu-Ulmer Kundencenter und Mitte November in Salzburg fanden sich an die
1500 Besucher aus der Omnibusbranche ein.
Mit acht Fahrzeugen aller drei Baureihen zeigte Setra in Salzburg neue Wege bei der Innenund Außengestaltung von Reise- und Überlandlinienbussen auf. Mit außergewöhnlichen
Komforteinrichtungen und extravaganten
Designentwürfen beweist die Ulmer Nobelmarke einmal mehr, dass dem Ideenreichtum
der Entwickler und Designer auch im Jahr des
60-jährigen Bestehens keine Grenzen gesetzt
sind. Bei Setra weiß man, dass nur ein Omnibus, der auf einen speziellen Einsatzzweck
und die Wünsche des Kunden zugeschnitten
ist, auch ein Optimum an Wirtschaftlichkeit darstellt und so den Markenanspruch
„Best in Class“ erfüllt.
g
Garantiert bestens betreut
Die Werkstatt im Blickpunkt: Ing. Franz Simon GesmbH/Pinkafeld
Neben fachgerechten Reparatur- und
Servicearbeiten an sämtlichen Modellen
der MAN-Produktapalette ist man in
der Werkstätte KFZ Simon auch mit
„Fremdmarken“ bestens aufgehoben. 6
Die Betriebsstätte in Pinkafeld unweit (ca. 2 km) der A2 Autobahnausfahrt
Friedberg/Pingau, die in etwa in der Mitte der Strecke Wien-Graz liegt.
Auf über ein halbes Jahrhundert Erfahrung
rund um die fachgerechte Reparatur am Nutzfahrzeug sowie am Pkw kann man im Hause
der in Pinkafeld im Burgenland ansässigen
Ing. Franz Simon GesmbH verweisen. Der im
Jahre 1959 von Franz Simon sen. gegründete Betrieb wurde im Laufe der Jahre stets mit
Blick in Richtung Zukunft zu einer der modernst ausgestatteten Werkstätten des Landes
ausgebaut. Seit 1981 werden die Geschicke
des Unternehmens, das heute 30 Mitarbeiter
beschäftigt, erfolgreich von Sohn Franz geleitet. Insbesondere das hohe Qualitätsbewusstsein, ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis
und die gebotene fachliche Kompetenz des
Teams rund um Ing. Franz Simon trugen mit
dazu bei, dass heute nicht nur Kunden aus der
näheren Umgebung, sondern aus dem gesamten Großraum das umfassende Dienstleistungsangebot, das KFZ Simon seinen Kunden
bietet, in Anspruch nehmen.
5 Im Bild von links: Axel Stokinger,
Geschäftsführer EvoBus Austria und
Martin Biewald, Vertriebsleiter Setra
Das Unternehmen von
Ing. Franz Simon wurde mit einem
Umweltpreis ausgezeichnet.
„Unsere Firma kann auf eine langjährige und
erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Herstellern Steyr Daimler Puch AG, Fiat und Lancia
verweisen. Im Wandel der Zeit haben wir uns
aber auf Lkw spezialisiert und sind seit 1995
als Vertragswerkstätte des Nutzfahrzeugherstellers MAN tätig. Innovation, Qualität und
Preisbewusstsein sind die Antriebskräfte, die
den Erfolg unseres Unternehmens charakterisieren. Insbesondere das Engagement meiner
Mitarbeiter, die sich durch hohes Fachwissen und Kompetenz auszeichnen, wird von
unseren Kunden geschätzt, so dass sehr viele
Stammkunden, die im Schnitt über 20 bis 40
Fahrzeuge verfügen, auf unser Dienstleistungsangebot zurückgreifen“, erläutert Ing. Franz
Simon. „Flexibilität und Vielseitigkeit nehmen in unserem Unternehmen einen besonders hohen Stellenwert ein. So wird, wenn es
dringend erforderlich ist, auch am Wochenende bzw. auch einmal rund um die Uhr gearbeitet. Damit haben meine Mitarbeiter, die sich
entsprechend arrangieren, kein Problem. Ein
wichtiger Faktor für die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens stellt auch sicherlich
die Tatsache dar, dass wir unseren Kunden
einen Full-Service unter einem Dach bieten
können, denn neben einer Minimierung der
Standzeiten bedeutet dies für den Kunden
auch eine überschaubare Preisgestaltung. Um
rasch und flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren zu können, verfügen wir unter
anderem über eine mechanische Reparaturund Serviceanlage, eine Rahmen- und Fahrerhausrichtbank, eine Sandstrahlanlage sowie
eine Lackiererei. Modernstes Equipment in
unserer Prüfstraße sorgt zudem im Diagnoseund Prüfbereich dafür, dass wir nahezu sämtliche gesetzlichen Überprüfungen rasch und
effizient in unserem Hause durchführen können. Abgerundet wird unser Leistungsangebot
mit einer Waschstraße, in der der Kunde das
gepflegte Erscheinungsbild seiner Fahrzeuge
sicherstellen kann, und die Möglichkeit, an
unserer Tankstelle kostengünstig Treibstoff
zu beziehen“, umreißt Simon das Dienstleistungsangebot seines Unternehmens.
Auch die Behebung von Großschäden nach
einem Unfall stellt für die kompetenten
Werkstattprofis kein Problem dar. 6
In der Spenglerei verfügt man über eine
Rahmen- und Fahrerhaus-Richtbank. 6
Kompetenter
Partner rund ums
Nutzfahrzeug
„Mit unserem bestens bestückten umfassenden
Ersatzteillager können wir kürzeste Standzeiten insbesondere für die MAN Produktpalette
Blickpunkt LKW & BUS 10/2011 47
Werkstatt
Die bestens ausgebildeten Mitarbeiter rund
um Betriebsleiter Christian Arthofer (li.)
sichern höchste Qualitätsstandards bei
den durchzuführenden Arbeiten.
realisieren. Aber auch mit allen anderen Fahrzeugen und Ladehilfen ist man für rasche und
fachgerechte Reparatur- und Servicearbeiten bei uns an der richtigen Adresse. Meine
Mitarbeiter sind keine ,Tauschmechaniker‘,
sondern echte Fachspezialisten, die über Jahrzehnte erworbenes Know-how auf allen Marken und Fahrzeugtypen im Nutzfahrzeugbereich verfügen und entsprechende Schulungen
und Kurse bei den Fahrzeug- und Komponentenherstellern absolvieren, um mit ihrem
Wissen stets am neuesten Stand der Technik
zu sein. Nicht von ungefähr vertrauen zahlreiche Transportunternehmer auf das Fachwissen
und Können meiner Werkstattprofis, wenn es
zB um die fachgerechte Reparatur von Getrieben geht. Eine Top-Adresse stellt unsere
Werkstätte aber auch für die Liebhaber von
,Oldie-Fahrzeugen‘ dar, da diese profimäßig
in unserem Betrieb restauriert werden können, zudem haben wir ein sehr reichhaltiges
Angebot an Lkw-Gebrauchtteilen speziell für
SAURER-STEYR TRUCKS und PUCH 500
zu attraktiven Preisen“, hebt der Firmenchef
Wolfgang Schröpel
abschließend hervor.
Starkes
Miteinander
VBA-Mitglied A.B.S. aus
St. Johann i. Pongau berichtet von
einer schwierigen Bergung.
Kürzlich um 4.00 Uhr früh kam auf der A10
kurz nach dem Tauerntunnel in Fahrtrichtung
Abgestürzter Lkw im Bachbett 6
Süden ein mit Schrott-Lkw beladener Laster
mit Ziel Afghanistan auf der eisigen Fahrbahn ins Schleudern und stürzte 60 m in
ein Bachbett. Der schwarzafrikanische Lenker konnte aus dem Fahrzeug springen und
brach sich „nur“ das Sprunggelenk.
Nach Anforderung durch die Autobahnpolizei fuhren wir zur Erkundung in den
Lungau und wurden von der Feuerwehr
Zederhaus, die bereits eine Ölsperre im Bach
errichtet hatte, erwartet.
Wegen der akuten Umweltgefährdung ordnete die Behörde eine sofortige Bergung der
drei Lkw, Sattelauflieger, unzähliger Achsen
und Lkw-Teile aus dem Bachbett an.
Wie schon oft konnten wir alle benötigten Bergegeräte aus dem eigenen Fuhrpark
bereitstellen.
Bergung der Zugmaschine 6
In der betriebseigenen Lackiererei
werden Lackierungen auf höchstem
Niveau vorgenommen.
Modernste Prüftechniken
ermöglichen rasche Diagnose und
damit effizientes Arbeiten.
Auch für die professionelle
Restauration von „Oldies“ ist man bei
KFZ Simon an der richtigen Adresse.
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Mittels eigener Servicefahrzeuge wird
Soforthilfe rund um die Uhr sichergestellt.
48 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Maßgeschneiderte, individuelle Lösungen.
Nachdem die Feuerwehr Zederhaus eine
zum Glück gefrorene Wiese vom Schnee
befreit hatte, konnten wir die Bergung und
den Abtransport der Lkw-Teile gemeinsam
mit der Feuerwehr beginnen und am frühen
Nachmittag beenden.
Ein Dank ergeht an die Polizei und Feuerwehr für die hervorragende Zusammenarbeit.
g
Preiskampf
im Abschleppgewerbe
30-prozentige Preissteigerung beim
Erdöl zwingt das Transportgewerbe
zur Preisanhebung
Wie schaut’s im Abschleppgewerbe aus? Auftraggeber versuchen die Preise zu drücken.
Wegschauen und hoffen, dem Nachbarn mit
billigen Tarifen das Geschäft wegnehmen zu
können, wird mit einem Schuss nach hinten
losgehen. Keiner der beiden ist dann Gewinner. Vielmehr ist es wichtig, mit dem Nachbarn eine gut funktionierende Basis zu finden. Nicht immer leicht, aber machbar!
Die Aufgabe des VBA Österreich ist es, sich
gemeinsam mit seinen Verbandsmitgliedern
für eine angemessene Bezahlung der qualitativ hochwertigen Arbeiten einzusetzen.
Grundlage dafür ist, eine aussagekräftige Preisübersicht der Mitgliedsbetriebe zu erhalten.
werden die aktuellen Ergebnisse der Preisund Strukturumfrage in gerichtlichen Entscheidungen mit einbezogen und dienten
schon vielfach als Basiswert bei Streitigkeiten.
Höchste Zeit, auch bei uns in Österreich
eine Preis- und Strukturumfrage zu starten.
Anfang 2012 erhält jedes VBA ÖsterreichMitglied einen Fragebogen für die Preisumfrage. Auch wir in Österreich benötigen dringend so einen Abschlepp-Durchschnittspreis.
Dieser wird uns helfen, den Dumpingpreisen
einiger Auftraggeber entgegenzuwirken.
Daher lohnt es sich für jeden Unternehmer,
diesen Umfragebogen ehrlich und sorgfältig
auszufüllen. Alle Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Sie werden
nur für statistische Werte verwendet und
sind für Dritte nicht einsehbar.
Als branchenübliche Richtwerte, die naturgemäß von Bundesland zu Bundesland leicht
verschieden sein werden, stellen diese in keinem Fall eine Preisvorgabe dar.
Auf den vba-service.at Seiten werden dann
die österreichischen Durchschnittspreise als
„Orientierungshilfe“ für die Auftraggeber zur
Einsicht verfügbar sein.
g
Besuchen
Sie unsere
n
www.blick
eue Website
punkt-lkw
:
-bus.com
Gutes Beispiel eines seriösen
Marktteilnehmers 6
Kilometer
zählen.
Qualität und Kompetenz auf die Sie vertrauen können.
Blick zu unseren
deutschen Nachbarn
Der VBA e.V. hat bereits im Jahr 1972 die
durchschnittlichen Preise anhand einer
Preisumfrage ermittelt. Diese Umfrage wurde seitdem ständig ergänzt und überarbeitet und hat mittlerweile eine hohe Akzeptanz in der gesamten Branche erreicht. So
Treffen Sie direkt
auf die Leser-Elite!
IMPRESSUM: Verleger, Eigentümer, Herausgeber: Verlag Blickpunkt LKW+BUS / H. Gamper, Schützenstr. 11,
A-6330 Kufstein. Redaktion: Martin Zarazik, Reinhard Koller, Tobias Freudenberg, Wolfgang Schröpel, Thomas
Geldner, Wolfgang Tschakert, Gerhard Weissenberger, Helene Clara Gamper. Redaktion ÖKTV und VBA: Hermann
A-6330 Kufstein Schützenstraße 11
T: +43 (0)5372 62332
F: +43 (0)5372 62332-4
E-Mail: [email protected]. Abo-Preis: € 33,- pro Jahr inkl. MWSt. und Porto. Nachdruck und Vervielfäl-
Nächste Ausgabe: 10.02.2012
rechtlich geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form
Mitteregger, Hubert Stimmeder, Franz Wuthe, Dr. Roman Gerhard. Redaktionelle Gesamtleitung: Helene Gamper.
Fotos: Blickpunkt LKW + BUS, Werksfotos. Druck: Bösmüller Print Management. Erscheinungsort: Kufstein/Tirol.
tigung: Titel „Blickpunkt LKW + BUS“, Grafik und Text jeder Ausgabe sind urheberrechtlich, „Blickpunkt“ markenreproduziert, vervielfältigt, verwendet oder an Dritte zur Weiterverarbeitung oder Weiterverwendung übergeben werden.
15.000
Druckauflage
pro Ausgabe
(1. HJ 2011)
Blickpunkt
LKW + BUS ist
offizielles Mitglied
der LogCom
50 Blickpunkt LKW & BUS 10/2011
Print Competence Center Wien:
Obere Augartenstraße 32, A-1020 Wien
T: 01/214 70 07 - 0, F: 01/214 70 08 - 33
Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte
Druckwerk Stockerau:
Josef Sandhofer Straße 3, A-2000 Stockerau
T: 02266/681 80 - 0, F: 02266/681 80 - 33
Manuskripte. Ausschließlicher Erfüllungsort und Gerichtsstand Kufstein. Für den Versand der Zeitschriften sind die
Adressen der Empfänger der laufenden Aktualisierung unterzogen. Vertrieb: Dataform/Printex, 2203 Großebersdorf.
Gültig ist nur der Anzeigentarif 2011. Satz + Layout: HCG corporate designs
Besuchen Sie uns im Internet: www.blickpunkt-lkw-bus.com
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