Reisen ohne Grenzen - Österreich Werbung
Transcription
Reisen ohne Grenzen - Österreich Werbung
P. b. b.; 05Z036024M; Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstraße 13, A-1030 Wien 08-09//2014 Reisen ohne Grenzen Barrierefreier Tourismus //plus// Markt Deutschland Kulinariktrends 01_Cover_Bull0414.indd 1 01.08.14 12:55 Internet & Multimedia für Ihre Gäste. ©photodune powered by goingsoft Unser infotainment smart ist eine zeitgemäße Informations- und Unterhaltungslösung für jedes Hotelzimmer. Damit nutzen Sie Ihre Hotelfernseher sowie die Smartphones und Tablet-PCs Ihrer Gäste als gemeinsames, zielsicheres Marketinginstrument. infotainment smart lässt sich ganz nach Ihren Vorstellungen gestalten, erfordert keine Umbaumaßnahmen und funktioniert mit verschiedensten Hotel-TVs. INTERNET | INFOTAINMENT | VERNETZUNG www.goingsoft.com 02_InsGoingsoft_Bull0414.indd 1 01.08.14 12:55 03 Inhalt 08-09//2014 Tourismusforschung ....................................... 04 ............................................ 06 Ein Jahrzehnt T-MONA Markt Deutschland Naturfreunde mit vielen Wünschen Kulinarik . ...................................................................................... 20 Siegeszug der Selbermacher Reisen ohne Grenzen ......................................... Urlaub in der Einsamkeit ..................... 26 . .............................................................................................. 28 Ausstieg auf Zeit 14 Mit Kinderwagen, im fortgeschrittenen Alter oder nach einem Unfall: Fast jeder Mensch macht Erfahrungen mit eingeschränkter Mobilität oder Wahrnehmung. Das bu//etin zeigt, warum es sich für Touristiker lohnt, Menschen den Weg in den Urlaub zu ebnen. w w w. a u s t r i a to u r i s m . c o m bl o g. a u s t r i a to u r i s m . c o m h tt p : / / w w w. fa c e b o o k . c o m / o e s te r re i c h w e r bu n g Porträt Stefan Isser, Geschäftsführer der Swarovski Kristallwelten Neues aus den Märkten . ................................................................... 10 Travel-Trends .............................................................................................. 11 WLAN im Tourismus . ........................................................................... 12 Sauberste Gemeinde . ......................................................................... 18 Kurz notiert ................................................................................................. 19 Ausgezeichnete Projekte .................................................................. 22 Umfrage Betriebsnachfolge ............................................................ 24 6 Top-Tipps für Ihren persönlichen Gewinn ......................... 30 h tt p : / / w w w. yo u t u b e. c o m / a u s t r i a to u r i s m Impressum Herausgeber und Medieninhaber: Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstr. 13, A-1030 Wien, Tel.: 01/588 66-326, Fax: 01/588 66-266, Internet: www.austriatourism.com/bulletin Chefredaktion: Dr. Katja Horninger, [email protected] Redaktion: Mag. Susanna Gassner, Mag. Sabina König, Mag. Sandra Ortner Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Ulrike Rauch-Keschmann Abopreis: 14,30 Euro (inkl. 10% USt.) jährlich für 6 Ausgaben Aboservice: Yvonne Tremmel, [email protected] Anzeigenmarketing: Gassner & Hluma Communications, Alsegger Straße 18/10, A-1180 Wien Layout und Gestaltung: Greiner & Greiner, Wolfgang Greiner Hersteller: Ueberreuter Print GmbH Herstellungsort: 2100 Korneuburg Titelfoto: Millstätter See © MTG Archiv – steve.haider.com Offenlegung gem. § 25 MedienG: www.austriatourism.com/bulletin-impressum 08-09//2014 03_Inhalt_Bull0414.indd 3 bu//etin 01.08.14 12:55 04 Tourismusforschung Ein Jahrzehnt T-MONA T-MONA, die große Gästebefragung Österreichs, feiert heuer ihr zehnjähriges Jubiläum. Zum Geburtstag präsentiert das bu//etin eine aktuelle Bestandsaufnahme. Gute Zusammenarbeit „T-MONA ist ein hervorragendes Beispiel für die bundesländerübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen der ,Allianz der 10‘, bei der für jeden Einzelnen wesentlich mehr herauskommt, als wenn jeder für sich arbeiten würde“, sagt Karl Pramendorfer, Chef von Oberösterreich Tourismus. Erst durch die Beteiligung vieler Partner werde diese großflächige und tiefe Marktbefragung nicht nur leistbar, sondern zum wesentlichen Benchmark für die Tourismusbranche. Bei der allerersten T-MONA-Erhebung in der Wintersaison 2004/05 befragten die Interviewer Gäste aus insgesamt sechs Märkten. Mittlerweile ist die Liste der einbezogenen Natiobu//etin nen auf 19 Länder angewachsen. In Summe sind ca. 850 Fragebogenmutationen im Einsatz, die sich je nach Saison, Sprache und regionalen Zusatzfragen unterscheiden. Aufgrund der Vielzahl der Märkte und der großen Stichprobe lassen sich zahlreiche österreichweite Analysen erstellen. Eine wesentliche Stärke sind die zahlreichen Benchmarkmöglichkeiten. Damit geben die T-MONA-Ergebnisse auch Aufschluss für die Ausrichtung des Tourismus am Gast. „Dies ist für den Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich geworden. Mit TMONA haben wir seit zehn Jahren ein wichtiges Instrument in der Hand, das uns bei der Bestimmung der eigenen Position und der Weiterentwicklung unserer Produkte unterstützt“, ist Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung, überzeugt. Urlaubsverhalten unter der Lupe Das Marktforschungstool T-MONA bringt Licht in das Urlaubsverhalten der Gäste. Im Detail liefert die Befragung folgende Informationen: »» Gästestruktur der Urlauber (Herkunft, Alter, Geschlecht, Beruf, Bildung, Einkommen) »» Informations-, Entscheidungs- und Buchungsverhalten »» Anreise und Aufenthalt: Verkehrsmittel, Unterkunft, Reisebegleitung »» Aufenthaltsdauer, Besuchserfahrung, Urlaubsarten, Aktivitäten, Image der Urlaubsregion »» Reiseausgaben »» Zufriedenheit gesamt und im Detail, Wiederbesuchsabsicht Die Daten dienen als Basis für Strategie- und Positionierungsanalysen und für die Optimierung der Marketingmaßnahmen mit Blick auf den Gast. Die ÖW-Tourismusforschung erstellt laufend Berichte zu diversen Märkteund Themenschwerpunkten (z. B. Skitourengeher, Wellnessurlauber, Kurzurlauber). Auf Anfrage fertigt sie auch individuelle Auswertungen zu einem speziellen Thema oder einer speziellen Zielgruppe an. Die Basisberichte, aktuell z. B. der zum Wintergast in Österreich 2013/14, stehen allen österrei- Foto: dreamstime.com und 136.000 Gästeinterviews, so lautet die stolze Bilanz, die T-MONA (Tourismus MONitor Austria) seit den Anfängen im Jahr 2004 ziehen kann. Das vielseitige Marktforschungsinstrument, das die Österreich Werbung (ÖW) gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium (BMWFW), der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), den neun Landestourismusorganisationen (LTO) und dem Marktforschungsinstitut Manova initiierte, setzt die ÖW im Zweijahresrhythmus ein. Die diesjährige Befragungswelle mit 17.500 Interviews im Winter 2013/14 und etwa 18.000 im heurigen Sommer läuft vom Bodensee bis zum Neusiedler See. Es beteiligen sich alle neun LTO und 34 regionale Tourismusorganisationen an der Erhebung, womit TMONA im Jubiläumsjahr auf eine Rekordbeteiligung verweisen kann. Das Projekt zählt europaweit zu den umfangreichsten Gästebefragungen und ist in dieser Form einzigartig. 08-09//2014 04-05_T-Mona_Edi_Bull0414.indd 4 01.08.14 14:20 05 chischen Touristikern kostenfrei über die Website zur Verfügung. Zur OptimierunG der strateGie Die Nieder- österreich Werbung zieht die Daten aus der T-MONA-Befragung unter anderem zur Optimierung ihrer strategischen Ausrichtung heran. Für die Ausarbeitung der neuen Tourismusstrategie des Landes Niederösterreich (Tourismusstrategie 2020) wären die Ergebnisse ein wesentlicher Inputfaktor, erzählt Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung. Madl lobt auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern und der ÖW im Zuge der Befragung. Diese Kooperation trage dazu bei, dass im Tourismus österreichweit an einem Strang gezogen werde und die Beziehungen untereinander gepflegt würden. SalzburgerLand Tourismus schätzt T-MONA als Instrument, um die Bedürfnisse der Gäste zu analysieren und ein umfassendes, repräsentatives Bild von diesen zu erhalten. Gemeinsam mit fünf Destinationen im SalzburgerLand werden rund 7.000 Interviews geführt. Die Studienergebnisse geben wertvolle, strukturierte und vergleichbare Informationen über Stärken und Schwächen des Sommer- und Winterangebotes und sind somit die Grundlage für die maßgeschneiderte Produktentwicklung bzw. -schärfung. Die fundierten T-MONAErgebnisse unterstützen das SalzburgerLand auch bei der Optimierung der Marketingaktivitäten auf den wichtigsten Zielmärkten. Die aktuelle Sommerbefragung läuft noch bis einschließlich Oktober. Es ist daher durchaus möglich, in den nächsten Monaten in österreichischen Regionen auf einen der mehr als 100 Interviewer zu treffen. www.austriatourism.com/tourismusforschung Foto: dreamstime.com Die Vorteile aus T-MONA Benchmarking … … macht den flexiblen Vergleich mit anderen Regionen/Bundesländern möglich und zeigt Stärken sowie Schwächen auf. Onlinedatensystem … … ermöglicht jedem Teilnehmer, einfache, flexible Ad-hocAuswertungen zu erstellen. Zusatzfragen … …. bieten die Möglichkeit, individuelle Fragestellungen einzubringen. Zeitvergleiche … … und regelmäßiges Monitoring durch wiederkehrende Fragestellungen Großes Sample … … ermöglicht eine Vielzahl an Auswertungsmöglichkeiten, z. B. nach einzelnen Gästegruppen (wie dänischen Urlaubern oder Theaterbesuchern) editorial Grenzen überwinden Reisen bedeutet Freiheit. Reisen bedeutet, Neues zu entdecken. Reisen bedeutet, die eigenen Horizonte zu erweitern. Reisen bedeutet aber auch, Grenzen zu überwinden. Und damit sind nicht immer nur geografische gemeint, sondern oft auch persönliche, mentale Grenzen: neue Menschen kennenlernen, etwas Unbekanntes ausprobieren, sich auf den Moment einlassen. Und gerade ein Urlaub in Österreich verspricht ja unseren Gästen, dass sie hier Erfahrungen machen können, durch die sie sich nachhaltig neu (er)finden und neue Dimensionen persönlicher Entfaltung erleben können. Für viele Menschen ist Reisen ohne Grenzen problemlos möglich – ja, ist das Grenzen-Überschreiten sogar wesentlicher Urlaubsinhalt. Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Wahrnehmung hingegen können entlang der gesamten touristischen Dienstleistungskette oft auf Hürden stoßen. Fast jeder Mensch macht zumindest einmal im Leben die Erfahrung, eingeschränkt mobil zu sein – egal ob unterwegs mit dem Kinderwagen oder nach einer Verletzung vorübergehend gehandicapt. Aus diesen Gründen, aber natürlich auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels – die Lebenserwartung steigt weltweit an, unsere Gesellschaft wird immer älter und betagtere Menschen sind oft nicht mehr so mobil – wird Barrierefreiheit für den Tourismus zunehmend wichtig. In unserer aktuellen Coverstory widmen wir uns daher der Frage, wie ein barrierefreier Tourismus gelingen kann und warum es sich für Touristiker lohnt, Menschen den Weg in den Urlaub zu ebnen. An ihre eigenen Grenzen stoßen unsere Gäste übrigens auch, wenn sie ihren Urlaub ganz bewusst in der Einsamkeit verbringen. Immer mehr Menschen wollen als Kontrast zum schnellen Alltagsleben voller Reizüberflutung für eine gewisse Zeit aussteigen und versuchen, beim einfachen Leben in der Abgeschiedenheit Erdung zu finden. Dafür braucht es auch Mut, denn das Abschalten in der Stille, ganz ohne Strom und Handy hat auch seine herausfordernden Seiten. Was der Gast in der Einsamkeit sucht und welche touristischen Angebote und Projekte in Österreich diese Bedürfnisse schon jetzt erfolgreich erfüllen, lesen Sie ab Seite 26. Dr. Petra Stolba Geschäftsführerin der Österreich Werbung 08-09//2014 04-05_T-Mona_Edi_Bull0414.indd 5 bu//etin 01.08.14 14:20 Markt Deutschland Naturfreunde mit vielen Wünschen gen, dafür mehr Geld in die Hand zu nehmen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Deutsche Reiseanalyse (RA), eine jährlich wiederkehrende, repräsentative Erhebung. Insgesamt unternahmen die deutschen Gäste im Vorjahr 70,7 Mio. Reisen mit einer Dauer von fünf und mehr Tagen, das sind um zwei Prozent mehr Trips als im Jahr zuvor. Die Reiseintensität der deutschsprachigen Bevölkerung erreichte 2013 knapp 78 Prozent. Deutschland ist nach wie vor Österreichs größter Auslandsmarkt. Mit welchen Botschaften und Angeboten Sie die Gäste aus dem Nachbarland begeistern? Hier einige Beispiele. Interesse ungebrochen Nach der Prognose ositive Aussichten auf dem deutschen Markt: Die gute wirtschaftliche Lage und die optimistische Einschätzung der eigenen finanziellen Situation werden heuer für weiteres Wachstum sorgen. Die Zahl der deutschen Urlauber dürfte zwar auf hohem Niveau stagnieren, die Dynamik kommt jedoch aus der Zahl der Urlaubsreisen und den damit verbundenen Ausgaben. 25 Prozent der Deutschen wollen 2014 mehr Trips als im Vorjahr unternehmen und 30 Prozent beabsichti- auf Basis der RA wird sich auch die Nachfrage nach Urlaub in Österreich positiv entwickeln. Im Vorjahr erhöhten sich die Nächtigungen um 2,5 Prozent auf knapp 51 Mio. Die Ankünfte legten um drei Prozent auf rund zwölf Mio. zu. Nach einem Rekordstart in den Winter 2013/14 wurde im ersten Drittel 2014 die Aufwärtstendenz gestoppt. Aufgrund schwieriger Witterungsbedingungen legten die Deutschen eine Pause ein: Die Ankünfte gingen um 3,6 und die Nächtigungen um sechs Prozent zurück. Das Interesse der deutschen Gäste verteilt sich gleichermaßen auf die Winter- und die bu//etin Foto: ÖW/Peter Burgstaller 06 08-09//2014 06-09_MarktDeutschland_Bull0414.indd 6 01.08.14 14:20 Bezahlte Anzeige Foto: ÖW/Peter Burgstaller Naturerlebnis macht glücklich Die Deutschen führen nur zwölf Prozent ihrer „Glücksmomente“ auf touristische Leistungen wie Hotel, Service oder Essen zurück, ergab eine Blitzumfrage der ÖW unter 1.000 Deutschen. Glücklicher machen hingegen Naturerlebnisse wie z. B. der Blick aufs Meer hinaus oder vom Berggipfel ins Tal hinunter. Wahres Glück auf Reisen bietet also offensichtlich die Natur. Als wichtigste Erholungsfaktoren in der Natur gelten Meeresrauschen, Vogelgezwitscher und Bachgeplätscher. Insbesondere Gewässer werden unbewusst mit Natürlichkeit in Verbindung gebracht. Das Meer löst hier die stärksten Empfindungen aus. Es muss jedoch nicht unbedingt das Meer sein. Auch die Darstellung eines Bergbachs oder Sees wirkt bereits sehr entspannend auf den potenziellen Gast. Bereits der Anblick des Bildes vermittelt ein „Stück Urlaub“, sprich Erholung. Die Deutschen wollen bei ihren Reisen vor allem entspannen, Abstand zum Alltag gewinnen, frische Kraft sammeln und Spaß haben – und das bei schönem Wetter. Der Ski- oder Snowboardurlaub (75 Prozent), der Winterurlaub im Schnee (37 Prozent), die Wander-/Bergsteigferien (31 Prozent) sowie der Erholungsurlaub (32 Prozent) führen laut T-MONA 2011/2012 die Liste der beliebtesten Ferienformen in Österreich an. Der Badeurlaub hat im Vergleich zu 2009 extrem an Bedeutung gewonnen. Auf ihn entfallen nun 18,8 Prozent aller Aktivitäten (2009 bei 13 Prozent). Immer mehr Menschen, vor allem auch der älteren Generationen (bis 75 Jahre), nutzen das Internet als Inspirationsquelle für ihre Trips. Laut Deutscher Reiseanalyse greifen 81 Prozent der Urlauber mit Internetzugang (14 Jahre plus) auf das Internet als Überdurchschnittliches Wachstum des deutschen Marktes bei Mondial Foto: Paul Hakimata – Fotolia.com Sommersaison. Die Zunahme bei Ankünften und Nächtigungen im Vorjahr ist im Wesentlichen dem Sommer zu verdanken, während im Winter zwar die Ankünfte weiter leicht stiegen, die Nächtigungen jedoch stagnierten. Im Ranking der beliebtesten Auslandsdestinationen für längere Reisen (fünf und mehr Tage) belegt Spanien die Spitzenposition, gefolgt von Italien und der Türkei. Österreich nimmt den vierten Platz ein. Unter den Top Ten der begehrtesten Auslandsziele wies Österreich 2013 mit einem Plus von 400.000 Reisen die volumensmäßig größte Steigerung auf. Die Kurztrips sind nach einem deutlichen Zuwachs 2012 auf 3,4 Mio. im Vorjahr wieder auf drei Mio. gesunken. Allerdings ist der Markt für kürzere Reisen insgesamt zurückgegangen. Der deutsche Gast gilt als „multioptionaler Urlauber“. Er verbringt in einem Jahr mehr Urlaube als früher, dafür fallen die einzelnen Aufenthalte jedoch oft kürzer aus. Thematisch betrachtet gibt es den idealtypischen Sommer-/Winter-/Kurz- oder Kultururlauber kaum noch. Gäste verbringen z. B. im Frühjahr eine Kurzreise mit Schwerpunkt Kultur in einer interessanten Stadt und im Sommer gönnen sie sich ebenfalls im Rahmen einer Kurzreise bei einem Wochenend-Wandertrip etwas Abstand zum Alltag. So kann eine Reiseform (z. B. Kurzreise) von einem Gast zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Kultur, Natur etc.) in Anspruch genommen werden. Die Düsseldorfer Tochtergesellschaft des österreichischen Familienunternehmens Mondial verzeichnete 2013 ein sattes Wachstum von 7% und liegt damit weit über dem Markt (2013: 2,5%). „Die Entwicklung des deutschen Marktes wird von der Branche mit fast schon nervöser Aufmerksamkeit verfolgt. Ein Rückgang hätte für viele Partner fatale Auswirkungen. Der Grund liegt oft in einer einseitigen Ausrichtung des Geschäftskonzepts und der daraus resultierenden Abhängigkeit,“ so Geschäftsführer Mag. Gregor Kadanka. Bereits seit fast 40 Jahren ist das Familienunternehmen Mondial mit einer eigenen Filiale in Düsseldorf vertreten. In den 70ern war man sogar maßgeblich an der Einführung eines Charterfluges auf der Strecke Wien–Düsseldorf beteiligt. Seither hat sich einiges getan am Reisemarkt und das österreichische Privatunternehmen hat bewiesen, dass es sich über die Jahre erfolgreich behaupten konnte. Flexibilität verhilft zum Erfolg Wie sich Mondial Düsseldorf seit 1975 im Wettbewerb mit Veranstalter-Giganten durchsetzt? Ein wichtiges Stichwort für den Erfolg der deutschen Tochter ist Flexibilität. Dieser Ansatz wird im Vertriebskonzept deutlich. Vertrieben wird das Mondial-Programm deutschlandweit über 3.500 Reisebüropartner. Kooperationen mit führenden deutschen Zeitungsverlagen wie der WAZ MedienGruppe für Leserreisen und die Ausarbeitung von Gruppenreisen nach Wunsch stellen die Tochtergesellschaft auf stabile Beine. Klare strategische Ausrichtung Mondial hat sich über viele Jahre als der „Österreich-Spezialist“ etabliert. Das Angebot ist umfassend und findet derzeit Niederschlag in 5 Katalogen (Winter, Sommer, Wellness, Städte, Hütten) bzw. auf mehr als 600 Seiten und rund 790 Hotels, Apartments und Hütten vom Bodensee bis zur pannonischen Tiefebene. Hotelpartner profitieren von weltweitem Vertriebsnetz Wirtschaftlich turbulenten Zeiten trotzt Mondial durch Flexibilität und weltweitem Ausbau seines Vertriebsnetzes: mehr als 450 Reiseveranstalter und Corporates aus 80 Ländern dieser Welt zählen im Bereich Destination Management dazu. Besonderer Fokus wird auch auf die Wachstumsmärkte gelegt. Die Marktführer-Stellung im Kongress Management sowie eine ausgezeichnete Zahlungsmoral, die 2013 wieder durch ein ausgezeichnetes Ergebnis von Dun & Bradstreet bestätigt wurde, machen Mondial zu einem verlässlichen Partner für langfristige Geschäftsbeziehungen. Mondial ist laufend daran interessiert sein Portfolio zu erweitern. Infos für Hotelpartner: [email protected] www.mondial-reisen.com 08-09//2014 06-09_MarktDeutschland_Bull0414.indd 7 07 bu//etin 01.08.14 14:20 08 Markt Deutschland kommentar OSKAR HINTEREGGER, Region Manager Deutschland, Schweiz und Österreich In Österreich ist immer Sonntag Österreich wird von den deutschen Gästen „wie der Sonntag im Alltag“ wahrgenommen. Das ist das Ergebnis einer von der Österreich Werbung (ÖW) kürzlich in Auftrag gegebenen morphologischen Untersuchung. Ein Ergebnis, auf das die ganze Branche stolz sein kann und das gleichzeitig einen klaren Anspruch für die Zukunft vermittelt. In unseren Werbekampagnen erzählen wir Geschichten von kulturellem Erbe, kulinarischen Höhepunkten und natürlich von den sprichwörtlichen österreichischen Gastgeberqualitäten. Diese Geschichten sind es nämlich auch, die unser Land so einzigartig sein lassen, die unsere Stärken ausmachen und die wir genau deshalb erzählen – und erzählen müssen. Wir haben in den letzten Monaten Fokusgruppen-Interviews in ganz Deutschland geführt. Auch sie haben uns darin bestätigt: Deutsche Gäste kommen gerne nach Österreich, weil sie unsere Kultur, unsere Küche und unsere Qualitäten als Gastgeber schätzen und in bester Infrastruktur ausgiebig ihre Freizeit genießen können. Das fühlt sich an wie Sonntag – und macht sogar die fehlende Schönwettergarantie wett. Eine der wichtigsten Aufgaben der ÖW am deutschen Markt ist es deshalb, genau solche Angebote dem potenziellen Gast, den Reisemedien und der deutschen Touristik zu kommunizieren. Dazu setzen wir auf eine Vielzahl von Aktivitäten. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie bei einer dieser Maßnahmen unser Partner wären. Urlaub in Österreich, das ist wie der Sonntag im Alltag. Eine klare Ansage, wie man in Deutschland so treffend sagt. Und einmal ehrlich: Hätten wir von „den Deutschen“ etwas anderes erwartet? Wir freuen uns, wenn wir gemeinsam mit Ihnen diese Erwartungen immer wieder aufs Neue erfüllen oder gar übertreffen können. Informationsmedium und 53 Prozent auch für die Buchung ihrer Reise zurück. In einem Viertel der Fälle setzen sich die Urlaubsreisenden bereits mehr als sechs Monate vor der Abreise mit der Reise auseinander. Bis vier Monate vor der Abreise beschäftigt sich bereits mehr als die Hälfte der Urlauber damit. DIe ZIelgruPPen mIt PotenZIal Die Österreich Werbung (ÖW), die den deutschen Markt von Berlin aus bearbeitet, hat vor allem folgende Zielgruppen ins Visier genommen: bu//etin Naturliebhaber im Sommer: Das sind Paare und Familien, die dem Milieu der etablierten Postmateriellen angehören, zwischen 35 und 65 Jahre alt sind und mit oder ohne Kinder reisen. In ihrem Haupturlaub suchen sie den Ausgleich in der Natur durch aktive Bewegung und gemeinsames Erleben. Sie wohnen meist in familiär geführten Qualitätsbetrieben mit sehr gutem kulinarischen Angebot und schätzen organisierte Outdooraktivitäten wie Wandern, Radfahren/Mountainbiking, Golfen, Schwimmen, Entdecken der Urlaubsregion, Genießen usw. In Ergänzung dazu punkten z. B. die Bereitstellung von Sportgeräten, ein persönlicher Natur-Guide, Wellnessangebote und konkrete Tipps für Tagesausflüge für die ganze Familie. Herzliche Gastgeber gehen mit ihren Besuchern gemeinsam auf Entdeckungsreise (Picknick, Radtour, Wildtierbeobachtung usw.). Das Potenzial für diese Art von Angebot liegt bei rund vier Mio. Gästen. Skifahrer: Neben dem klassischen Skiurlaub reichert die ÖW das Österreich-Winterangebot um die Facetten Erholung und Bewegung in einzigartiger Natur („Skifahren Plus“) an. Fortgeführt wird auch die Kampagne „Wieder Skifahren. Willkommen zurück“. Zur Absicherung der Marktführerschaft Österreichs im Wintersportsegment wird in der Kommunikation ein attraktives Bild von der Kompetenz Österreichs beim Thema „Winterurlaub auf und abseits der Piste“ gezeigt. Die Strategie zielt darauf ab, die Alpinski-Kompetenz und Marktposition Österreichs als SkiDestination Nummer eins zu festigen und neuen Zielgruppen die einzigartige, hoch emotionale und stimulierende Wirkung eines Winterurlaubs stärker vor Augen zu führen. Diese zentralen Botschaften sollen über „begeisternde Augenblicke“ selektierter neuer Angebote und mittels einer impactstarken, innovativen Themenkampagne gemeinsam mit Leistungspartnern kommuniziert werden. Das Potenzial für „Skifahren Plus“ dürfte bei rund sieben Mio. Gästen liegen. Winterurlaub im Schnee: Der Winter zeigt sich in vielen Teilen Deutschlands Grau in Grau, ungesund und stressig (Regen, Verkehrschaos, mangelnde Schneeräumung, Grippewellen etc.). Die Alternative lautet: ab in die Wintersonne und Wärme. Laut RA können sich 5,7 Mio. Deutsche einen Urlaub im Schnee in den nächsten drei Jahren ganz konkret vorstellen. Für diese Gruppe ist Skifahren kein zentrales Urlaubsmotiv. Sie will vielmehr Abstand vom Alltag gewinnen, entspannen, Kraft tanken und Neues entdecken. Paare und w 08-09//2014 06-09_MarktDeutschland_Bull0414.indd 8 01.08.14 14:20 146_PO 09 Familien, die sich für Winterurlaub im Schnee interessieren, erwarten beeindruckende Schnee-/ Berglandschaften, hochwertige Unterkünfte in Verbindung mit ausgezeichneter Dienstleistungsqualität in schneesicheren Regionen für einen einwöchigen Aufenthalt. Die Teilnahme an Erlebnisprogrammen (z. B. Schneeschuhwanderungen) und der Verleih von Sportgeräten müssen leicht möglich sein. Die Kommunikation sollte auf das abwechslungsreiche Leistungsspektrum (Winterwandern, Rodeln, Eislaufen, Pferdeschlittenfahrten usw.) hinweisen. Darüber hinaus könnte das Angebot SchneesportEinsteigerprogramme, hochwertige Aktivitäten für Kinder und die Teilnahme an regionalen Brauchtumsveranstaltungen beinhalten sowie das Erleben von kulinarischen Höhepunkten ermöglichen. Inspirierende Entdeckungen: Im Vordergrund steht inspirierendes Entdecken innerhalb kurzer Zeit, um mit neuen Eindrücken erfrischt in den Alltag zurückzukehren. Mit anlassbezogenen Kultur-, Aktiv- und Genussreisen stärkt die ÖW Österreichs Position als Kurz- und Rundreisedestination und unterstreicht die kulturelle Viel- falt des Landes. Die Gäste aus dem Milieu der etablierten Postmateriellen nehmen gern die persönlich gestaltete Mappe mit Konzertkarten und Restaurant-Tipps für das Dinner danach entgegen und können sich für die Kombination von Natur- und Kulturgenuss begeistern. Vom Berg oder See direkt ins intime Flair der Salzburger Residenz oder des Angelika-Kaufmann-Saals in Schwarzenberg eintauchen – auch dieses oder ähnliche Angebote gefallen. Die kulturaffinen Gäste bevorzugen Unterkünfte mit einzigartigem Charakter, sei es in modernem Design oder in regionstypischer Architektur (z. B. Kellerstöckl) für zwei bis vier Übernachtungen. Ein attraktives Kultur-, Naturund Veranstaltungsangebot, das wie die Schubertiade den Spannungsbogen zwischen Tradition und Innovation widerspiegelt, City-Trips mit Schwerpunkt Lifestyle und/oder Museen/ Sonderausstellungen entsprechen dem Geschmack dieser Zielgruppe mit einem Potenzial von 1,2 Mio. Gästen. Der deutsche Gast im Profil »» Reisedauer: 9,5 Tage für die Hauptreise in Österreich »» Ausgaben: 722 Euro pro Reise und Person im Sommer und 752 Euro im Winter; Tagesausgaben 94 Euro pro Kopf im Sommer und 119 Euro im Winter »» Unterkunft: 31,7 % in 5- und 4-Sterne-Hotels, 20 % in 3-Sterne-Hotels, 13,1 % in Ferienwohnungen »» Organisation: 55 % buchen die Unterkunft vorab, 12 % buchen nicht im Voraus, 30 % buchen Pauschalreisen »» Größte Submärkte: Bayern, Nordrhein-Westfalen und Deutschland Mitte (Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz) Quellen: Deutsche Reiseanalyse 2013, tourmis.info und T-MONA Kontakt: Oskar Hinteregger, Region Manager Deutschland, Schweiz und Österreich, Tel.: +49 30 219 148, E-Mail: [email protected] █SPRECHEN SIE IHRE█ █ZIELGRUPPE█EINFACH█ █DIREKT AN█ █Messbar erfolgreicher mit Info.Mail,█ █DEN ADRESSIERTEN MAILINGS DER POST█ 91 % der Österreicherinnen und Österreicher lesen Direct Mails länger als 30 Sekunden1). So erreichen Sie Ihre Kunden persönlich, individuell und ohne Streuverluste. Mit Info.Mail nutzen Sie Ihre Kundendaten wie nie zuvor. Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und innovative Services rund um Ihr Mailing bringen Ihnen messbar mehr Werbeerfolg. 1 www.post.at/infomail 146_POST_INS_INFO.MAIL_210x135_RZ.indd 1 06-09_MarktDeutschland_Bull0414.indd 9 Studie: Direct Media Report 2012 (Auftraggeber DMVÖ, marketagent.com; n=1.000, CAWI) 08-09//2014 bu//etin 05.03.14 01.08.14 17:10 14:20 10 Neues aus den Märkten die Schiffe meist unter ausländischer Flagge, sie gehören ausländischen Reedereien an und gelten daher in Österreich nicht als Beherbergungsbetriebe. Entdeckungstouren an Land Wäh- Flusskreuzfahrten boomen und stehen besonders bei den Gästen aus Australien und Neuseeland hoch im Kurs. So beleben die Gäste aus Down Under Österreichs Städte am großen Strom. T e x t // S a b i na K ön i g ie Donauschifffahrt schreibt ihre Erfolgsgeschichte weiter, die sich bereits seit Jahrzehnten fortsetzt: Mit jährlich zweistelligen Wachstumszahlen ziehen die internationalen Reedereien auf der Donau volle Kraft voraus. Wer sich für eine Kreuzfahrt auf dem zweitlängsten Strom Europas entscheidet, entdeckt gleich mehrere Länder mitsamt ihren Städten und Naturlandschaften komfortabel und ressourcenschonend vom schwimmenden Luxushotel aus. Diese Vorteile bringen immer mehr Urlauber auf den Geschmack. Zuwächse aus Übersee Vor allem Gäste aus Neuseeland und Australien logieren auf den modernen Passagierschiffen der Luxuskategorie. Schätzungen zufolge gewinnt Österreich durch die Gäste vom Fünften Kontinent jährlich etwa 100.000 Nächtigungen zubu//etin sätzlich zu den 400.000 Nächtigungen aus der offiziellen Nächtigungsstatistik. Auch bei den Gästen aus den USA stehen Kreuzfahrten auf der Donau hoch im Kurs. Laut Angaben der via donau, der Österreichischen WasserstraßenGesellschaft, waren im Jahr 2012 in der Personenschifffahrt auf der österreichischen Donau insgesamt mehr als eine Million Passagiere unterwegs – rund 290.000 davon auf Kreuzfahrtschiffen. Im Schatten der Statistik In den offiziellen Zahlen der Statistik Austria schlagen sich die Zuwächse aus dem Segment der Flusskreuzfahrten nicht nieder. Das hat zum einen rechtliche Gründe, da Schiffsreisende durch das Beherbergungsgesetz nicht abgedeckt sind, scheitert aber auch an praktischen Hindernissen: So sind etwa die Zuständigkeiten im Bereich des Meldewesens nicht geklärt. Außerdem fahren Österreich im Rampenlicht Um die- ses Marktsegment näher zu beleuchten, kooperiert die Österreich Werbung (ÖW) in Sydney mit dem Flussreiseveranstalter Avalon Waterways mit Hauptsitz in den USA. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit initiierte die ÖW Anfang Juni die Schiffstaufe der neuen „Avalon Illumination“ in Wien. Dabei rührten ÖW und WienTourismus kräftig die Werbetrommel für Österreich als Kreuzfahrtdestination: Die 90 Medienvertreter und VIP-Branchenpartner aus Australien und Neuseeland, die Avalon anlässlich des Events nach Wien eingeladen hatte, erkundeten in einem dreitägigen Programm die Hauptstadt. Im Anschluss besuchten die Gäste die Wachau sowie Schloss Hof, bevor die Kreuzfahrt in Budapest endete. Für das Urlaubsland Österreich brachte der Event eine umfassende Medienpräsenz in diversen Fach- und Publikumsmedien mit Millionenauflage sowie eine umfangreiche Social-Media-Resonanz mit sich. Foto: Niederösterreich Werbung/Cathrine Stukhar Schiff ahoi für Down Under rend ihrer Reise auf der Donau gehen die Passagiere mehrmals für Ausflüge an Land, wo sie Umsätze etwa für Museen, Veranstalter, Handel und Gastronomie generieren. Darüber hinaus profitiert Österreich von der Werbewirkung für die Donauregionen und der auffallend hohen Neigung der Kreuzfahrer, die Region an Freunde und Bekannte weiterzuempfehlen oder sie nochmals intensiver zu besuchen. Als Zugpferde für die internationalen Gäste gelten die bekannten Donaustädte und Regionen Linz und Wien sowie die Wachau – etwa Dürnstein, Melk oder Krems. Typische Strecken für Australier und Gäste aus den USA führen von Nürnberg nach Budapest und umgekehrt. Beliebt ist auch der Rhein-Main-Donau-Schifffahrtsweg. 08-09//2014 10-11_Märkte_Trends_Bull0414.indd 10 01.08.14 12:55 Travel-Trends Welt-Ideen Wie die Reisenden selbst ist auch die Tourismusbranche ständig in bewegung. Das bu//etin präsentiert unter dem Motto „Welt-ideen“ interessante und originelle Trends aus dem globalen Reisegeschehen in Serie. genuss auF knopFdruck Die Speisekarte auf dem Handy: Besucher des diesjährigen Mobile World Congress, der im Februar in Barcelona über die Bühne ging, hatten ungewöhnlich einfachen Zugang zu kulinarischen Stärkungen. Mithilfe einer App wählten hungrige Gäste ihre Speisen über eine mobile Speisekarte aus und bezahlten mit PayPal. Zur Authentifizierung hatten die Besucher nur einen QR-Code oder NFC-Sticker für die Bezahlung über Funktechnik an der Ausgabe vorzuweisen, um die Bestellung zu erhalten. Dadurch blieben ihnen Wartschlangen bei der Zahlung und der Bestellung erspart. www.mobileworldcongress.com InteraktIVe Fassade Die Dimensionen zwischen großen und kleinen Bestandteilen der urbanen Landschaft zu relativieren, darin bestand das erklärte Ziel einer Installation an der Fassade des Ars Electronica Centers in Linz. Lichtkünstler koppelten im Rahmen des Ars Electronica Festivals vergangenen Herbst die Fassadenbeleuchtung der „NOx“-Installation an einen Zugschalter und machten sie damit für Passanten steuerbar. Jeder Besucher durfte nach Belieben an der Schnur des Zugschalters ziehen und erzeugte damit Veränderungen an der Beleuchtung der Fassade, die mit unzähligen LED-Lampen versehen war. Foto: Niederösterreich Werbung/Cathrine Stukhar www.aec.at aLte kunstwerke neu entdecken Über das Leben und Werk des großen Malers Peter Paul Rubens informieren sich Besucher im Rubenshuis, der heute als Museum eingerichteten ehemaligen Wohn- und Werkstätte des Künstlers im niederländischen Antwerpen. Seit einigen Monaten interagieren Gäste bei einem Rundgang durch die Räume mit den Kunstwerken: Die Digitalagentur Prophets installierte Sensoren an unterschiedlichen Stellen des Gebäudes und stellt mithilfe von Apples iBeacon-Technologie eine kabellose Verbindung zu den Smartphones und Tablets der Besucher her. Über Bluetooth erhalten Nutzer nun in unmittelbarer Umgebung der Ausstellungsstücke Nachrichten mit Infos zu den Kunstwerken sowie spannende Rätsel – beispielsweise zu auf den Gemälden abgebildeten Menschen – auf ihre mobilen Geräte. Die Biererlebniswelt STIEGL-WORLD OF BREWING ein Ort zum Genießen und Wohlfühlen. a place of enjoyment and well-being – Salzburger hospitality at the highest level. www.rubenshuis.be /Brauwelt Quelle: Executive Trendreport und Future Travel Trendreport by TrendONE Bräuhausstraße 9 | 5020 Salzburg | www.brauwelt.at STI_14_AZ_90x264_RZ.indd 1 10-11_Märkte_Trends_Bull0414.indd 11 19.03.14 16:56 01.08.14 12:55 Marketing der Zukunft Service mit Mehrfachnutzen Wer seinen Gästen kostenloses WLAN anbietet, profitiert von persönlichen Empfehlungen und eröffnet zusätzliche Buchungsoptionen. Damit ist WLAN einer der großen Trends aus der digitalen Welt. enken wir an die Stadt Pisa, denkt jeder Zweite an den Schiefen Turm, davor eine Person, die diesen scheinbar stützt. Unser Bild von touristischen Regionen ist von den Gästen aus unserem Umfeld geprägt“, schreibt Helge Fahrnberger. Fahrnberger ist Geschäftsführer der auf digitale Kartenprodukte spezialisierten Toursprung GmbH und widmet sich in einem von 14 Artikeln der ÖW-Publikation „Marketing der Zukunft – Wie digitale Medien den Tourismus verändern“ dem Thema Wireless LAN (WLAN). Der Experte erörtert darin, warum jede Tourismusregion ihren Gästen kostenloses WLAN anbieten sollte. Gäste online bringen Gäste machen im Ur- laub Fotos und Videos und teilen diese über bu//etin ihre sozialen Netzwerke mit ihren daheimgebliebenen Freunden und ihrer Familie. Wenn 1.000 Gäste pro Jahr ihre Urlaubserlebnisse teilen, erreicht die Destination eine Million zusätzliche Sichtkontakte. Touristiker haben also die Aufgabe, Gäste online zu bringen – und zwar kostenlos und möglichst einfach. Eine nutzerfreundliche mobile Website, die die Inhalte der Seite auch auf mobilen Endgeräten gut les- und navigierbar macht, bringt dabei einen zusätzlichen Vorteil. Regionen wie Schladming-Dachstein oder Achensee Tourismus haben daher schon vor Jahren ein WLAN-Netz für ihre Gäste installiert, das sie kontinuierlich ausweiten. Mit dem „Reiseleiter in der Hosentasche“ startete auch Wörthersee Tourismus kürzlich ein freies WLANNetz, das auch dazu dienen soll, mit den Gästen vor Ort direkt zu kommunizieren und ihnen zum aktuellen Standort passende Vorschläge für die Urlaubsgestaltung zu machen. Begleiter Denn Smart phones und Tablets haben sich zu unverzichtbaren Begleitern im Alltag entwickelt – und fahren auch mit in den Urlaub. Lieber WLAN im Hotel als ein Zimmer mit Blick ins Grüne, so lautet das Fazit einer aktuellen Studie des AppHerstellers ulmon.com, bei der 485 Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden. So wird kostenloses WLAN in Hotels von 95 Prozent der Befragten als wichtig Unverzichtbare Foto: dreamstime.com 12 08-09//2014 12-13_WLAN_Bull0414.indd 12 01.08.14 12:56 bewertet – ein Zimmer mit Blick aufs Meer oder ins Grüne dagegen nur von etwa 70 Prozent. Rund 80 Prozent der Befragten würden sogar lieber ein Viersternehotel mit Gratis-WLAN buchen als ein Fünfsternehotel zum gleichen Preis ohne kostenlosen Internetzugang. WhatsApp im Urlaub Auch der Frage, was die Reisenden bei einem Urlaub „offline“ am meisten vermissen, wurde bei der Befragung nachgegangen: „Dinge mal schnell im Internet nachschlagen“ fehlt 60 Prozent sehr, ebenso wie die beliebten Messaging-Apps wie WhatsApp und Facebook Messenger mit 57 Prozent. Ein Drittel der Befragten vermisst den Zugriff auf die Wettervorhersage, ein Viertel das Schmökern in der digitalen Zeitung. Teures Web-Vergnügen Um hohe Roamingkosten zu sparen, nutzen drei Viertel der Studienteilnehmer im Ausland ausschließlich WLAN. Ein Viertel des Befragten gibt an, spezielle Datenpakete für die Auslandsreise zu buchen, um hohen Roaminggebühren zu entgehen. Denn diese machen das Surfen im Internet oft zum teuren Vergnügen: Obwohl die EU eine neue Obergrenze für Roaminggebühren innerhalb der Mitgliedsländer beschloss, die seit Juli gültig ist, ist die erlaubte Höchstgebühr von 0,24 Euro pro Megabyte noch immer empfindlich hoch. Die Zeichen sprächen dafür, dass die Gebühren innerhalb Europas in den nächsten Jahren ganz wegfallen werden, meint Florian Haselsberger, zuständig für das Marketing des IT-Anbieters goingsoft. Auch dann macht die Installation eines WLAN-Netzes Sinn: Denn ohne kabelloses Netzwerk kann nur derjenige unterwegs ins Internet, der einen guten Netzempfang hat und ein Gerät mit SIM-Karte verwendet – etwa ein Smartphone. Und dann ist bei den langen Ladezeiten durch eine langsame Internetverbindung noch viel Geduld gefragt. Foto: dreamstime.com Zusätzlicher Vertriebskanal Doch ein WLAN-Netz bringt mehr als einen Zusatzservice für den Gast und kostenlose Werbung für die Destination, weiß Haselsberger. Der Betrieb entwickelt Lösungen für touristische Regionen, die über WLAN auch einen zusätzlichen Buchungskanal eröffnen: Benutzer gelangen auf eine Landingpage, die etwa über aktuelle Veranstaltungen, über Freizeitaktivitäten in der Umgebung informiert und auch direkte Buchungsmöglichkeiten bietet. Durch den modularen Aufbau lassen sich beliebig viele weitere Hotspots an verschiedenen Standorten integrieren – von der Schiffsanlegestelle bis zum Bahnhof. Auch bestehende Vernetzungen, etwa von Pensionen oder ganzen Hotelanlagen, können problemlos angedockt und über das gemeinsame System verwaltet werden. Touristikern kommt die Aufgabe zu, die Inhalte aktuell zu halten. Die ÖW-Publikation „Marketing der Zukunft – Wie digitale Medien den Tourismus verändern“ steht unter http://www.austriatourism.com/maerkte/ zum Download bereit. 08-09//2014 12-13_WLAN_Bull0414.indd 13 bu//etin 01.08.14 12:56 14 Barrierefreier Tourismus Reisen ohne Grenzen Mit Kinderwagen, im fortgeschrittenen Alter oder nach einem Unfall: Fast jeder Mensch macht Erfahrungen mit eingeschränkter Mobilität oder Wahrnehmung. Das bu//etin zeigt, warum es sich für Touristiker lohnt, Menschen den Weg in den Urlaub zu ebnen. Te x t// Sa b i n a Kö n i g bu//etin gestaltbare Lebensbereiche für Menschen mit Behinderungen ohne besondere Erschwernis und ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Defizite ausgleichen Die mit Abstand häufigsten Beeinträchtigungen österreichweit betreffen laut Statistik Austria den Bewegungsapparat: Etwa eine Mio. Personen, das sind 13 Prozent der österreichischen Bevölkerung, sind nur eingeschränkt mobil. Rund vier Prozent haben Probleme mit dem Sehen, zweieinhalb Prozent mit dem Hören. In der EU leben insgesamt 127 Mio. Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Die Infrastruktur hinkt diesen Zahlen hinterher: So sind beispielsweise nur eineinhalb Prozent der Gastronomiebetriebe, knapp sechs Prozent der Unterkünfte und elf Prozent der Sehenswürdigkeiten rollstuhltauglich. weiter steigen: Waren im Jahr 2012 knapp 20 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter, wird der Anteil bis 2060 auf knapp 30 Prozent wachsen – eine Entwicklung, die sich zunehmend in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens bemerkbar macht und Lösungen fordert. Integration gefragt Eine Wachsender Bedarf Die demogra- fische Entwicklung in Europa unterstreicht die Notwendigkeit barrierefreier Urlaubsangebote: In Österreich steigt die Lebenserwartung laut Bevölkerungsprognosen der Statistik Austria im Durchschnitt pro Jahrzehnt um zwei Jahre. Der Anteil an über 65-Jährigen in der Bevölkerung wird auch mangels des entsprechenden Nachwuchses Reihe von Gesetzen sorgt dafür, Menschen mit Handicap das Leben einfacher zu machen. Neben dem „Antidiskriminierungsparagrafen (Art. 7 Abs. 1 der Österreichischen Bundesverfassung), nach dem alle Bundesbürger vor dem Gesetz gleich sind, soll auch das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz der Diskriminierung den Riegel vorschieben. Das Gesetz hat zum Ziel, Foto: MTG GmbH/steve.haider.com ie kleine Schriftgröße auf der Website, die unscheinbare Schwelle auf dem Weg in die Dusche oder das leise Flüstern der Empfangsdame an der Rezeption. Entlang der gesamten touristischen Dienstleistungskette stoßen Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Wahrnehmung auf Hürden. Experten sind sich einig: Barrieren zu beseitigen und den Weg für alle Menschen zu ebnen, gewinnt an Bedeutung. Denn ein einfacher und sicherer Zugang zu touristischen Angeboten ermöglicht nicht nur behinderten Personen das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit in den Ferien. Fast jeder Mensch macht zumindest einmal im Leben die Erfahrung, eingeschränkt mobil zu sein. Wer etwa mit dem Kinderwagen unterwegs oder nach einer Verletzung vorübergehend gehandicapt ist, weiß stolperfreie Angebote zu schätzen. Eine Annäherung an das Ideal der barrierefreien Umwelt ist also für die gesamte Gesellschaft ein Gewinn. Laut dem 2006 ins Leben gerufenen Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz ist Barrierefreiheit dann gegeben, wenn bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung und andere 08-09//2014 14-17_Coverstory3_Bull0414.indd 14 01.08.14 13:51 Foto: MTG GmbH/steve.haider.com 15 die gleichberechtigte Teilnahme von Menschen mit einer Mobilitäts- oder Sinnesbeeinträchtigung in der Gesellschaft zu gewährleisten. Das betrifft auch die Touristiker, da sie Leistungen für den öffentlichen Raum zur Verfügung stellen. Grenzen setzen neben der finanziellen Zumutbarkeit nur die Richtlinien des Denkmalschutzes. Neben dem Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz bestehen in den Ländern unterschiedliche Vorgaben zur Barrierefreiheit. Für die Beseitigung baulicher Barrieren wurde eine Übergangsfrist bis Ende 2015 beschlossen. Die Wirtschaftskammer Österreich bemühe sich derzeit um eine Ausweitung der Frist, um Touristikern mehr Spielraum für Umbauten zu verschaffen, erklärt Barbara Schmied-Länger, Referentin der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft bei der WKO. Reisefreudiges Publikum Um die Situation des barrierefreien Tourismus in den Ländern der Europäischen Union (EU) zu ermitteln und Potenziale aufzuzeigen, hat die EU drei Studien in Auftrag gegeben, die sich unter anderem der ökonomischen Bedeutung des barrierefreien Tourismus widmen. Die Ergebnisse der vom deutschen Unternehmensberater NeumannConsult durchgeführten Untersuchung: Über die Hälfte aller mobilitäts- und wahrnehmungseingeschränkten Menschen in der EU gehen jährlich mindestens einmal auf Reisen, das macht pro Jahr 783 Mio. Tagestrips und längere Reisen. Unter den EU-Ländern sind Deutschland, Frankreich und Großbritannien die wichtigsten Quellmärkte, außerhalb sind die USA, die Schweiz und Russland in Führung. Bedingt durch die demografische Entwicklung wird die Zahl der Reisen von älteren und behinderten Gästen innerhalb der EU bis zum Jahr 2020 auf 862 Mio. pro Jahr ansteigen. Potenzial nutzen Gelänge es, die barrierefreie Zugänglichkeit touristischer oder tourismusnaher Einrichtungen zu erhöhen, ließen sich 1.231 Millionen Reisen jährlich in den EUMitgliedsländern realisieren. Der Gesamtumsatz von 786 Mrd. Euro, die Reisen behinderter oder älterer Menschen aktuell generieren, könne nach 08-09//2014 14-17_Coverstory3_Bull0414.indd 15 bu//etin 01.08.14 13:51 16 Barrierefreier Tourismus dieser optimistischen Einschätzung noch um 40 Prozent, bei Gästen aus Nicht-EU-Ländern um fast 75 Prozent gesteigert werden, so die Berechnungen der Studie. Um diese Potenziale zu nutzen, müssten Infrastruktur und Service noch besser an die Bedürfnisse beeinträchtigter Menschen angepasst werden, ist Peter Neumann, Geschäftsführer von NeumannConsult, überzeugt. Information gefragt Während sich bei den Urlaubsbedürfnissen grundsätzlich kaum Unterschiede zwischen behinderten Besuchern und anderen Reisenden zeigen, müssen Menschen mit Beeinträchtigung ihren Aufenthalt besser vorbereiten. Sind vorab keine Informationen über die Zugänglichkeit der Hotels oder Freizeiteinrichtungen am Urlaubsort verfügbar, stellt dies eine Barriere dar – das zeigte die Befragung, die im Rahmen der EU-Studie unter Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Wahrnehmung durchgeführt wurde. Viele Besucher beklagen, dass Informationen – ob in gedruckten Informationsmedien oder im Internet – oft fehlen oder unvollständig bzw. wenig nutzerfreundlich aufbereitet sind. Von insgesamt 66 untersuchten Webseiten tourismusrelevanter Einrichtungen und Destinationen hielten nur ca. 70 Prozent Informationen über barrierefreie Angebote bereit. Kriterien für barrierefreies Bauen Darauf sollten Sie unter anderem achten: »» stufenlose Zugänge »» breite Türstöcke und Gänge »» Handläufe »» Liftanlagen »» Bedienhöhen von Steckdosen und Lifttastaturen »» Türen, Schalter und Steckdosen sollten nicht in Raumecken sein »» Montagehöhe WC und Waschbecken »» wenn möglich Verzicht auf Türen »» wenige tragende Wände, um spätere Umbauten einfacher zu machen »» tragfähige Unterkonstruktion der Wände für die Anbringung von Halte- und Stützgriffen »» ausreichende Beleuchtung und Beschilderung »» Parkplätze für Rollstuhlfahrer Quelle: Broschüre „Tourismus für Alle“ des BMWFW, basierend auf ÖNORM B 1600 bu//etin Einfühlsamkeit zeigen Neben der physischen Barrierefreiheit im Bereich der Infrastruktur war auch die fehlende Sensibilisierung des Servicepersonals bei den Befragten ein häufig genanntes Problem. Insbesondere in tronomiebetrieben wird der SerGas vice von europäischen Reisenden als ebenso großes Hindernis empfunden wie mangelnde physische Zugänglichkeit. Oft fehlt es dem Personal an der nötigen Einfühlsamkeit, um dem Gast entgegenzukommen. Hürdenfrei in die Natur Die größten Barrieren orten die Befragten beim Zugang zur Natur. In Österreich greifen mobilitätseingeschränkte Menschen in diesem Bereich mittlerweile auf ein umfassendes Angebot zurück, das kontinuierlich wächst: Von Klettern, Wandern, Tauchen, Raften, Reiten bis zur Übernachtung auf Hütten reicht etwa die Palette des Sommerprogramms des Vereins Freizeit ParaSpecial-Outdoorsports (Freizeit-PSO) in Rohrmoos. Mit „Swiss-Trac’s“, speziellen Zugmaschinen für Rollstühle, sind Hobbyfotografen bei geführten Touren in der wilden Landschaft des Gesäuses unterwegs. Und unter den Handbike-Angeboten in Tirol – etwa auf der Hohen Salve oder im Tannheimer Tal – finden sich passende Routen für jedes Können. Als europaweites Vorzeigeprojekt gilt das Kaunertal in Tirol, das bis zur Gletscherregion in einer Höhe von 3.108 Metern barrierefrei erreichbar ist. Alle öffentlichen Einrichtungen wie Tourismusbüro, Skischule, Hallenbad oder das Naturparkhaus Kaunergrat, alle Geschäfte und viele Gastronomiebetriebe im Tal sind für alle zugänglich. Mit Handbikes erkunden die Gäste die Region sportlich und Swiss-Trac‘s ebnen Rollstuhlfahrern den Weg in die hoch gelegenen Almen des Tals. Auch die Kaunertaler Gletscherbahnen haben ihr Angebot stetig ausgebaut, sodass Gäste sogar eine Aussichtsplattform auf 3.108 Metern Höhe barrierefrei besuchen können. Im Winter schwingen Besucher mit Handicap auf einem Monoski über die Hänge, des- sen barrierefreie Variante im Kaunertal entwickelt wurde. Erfolgreich spezialisiert Motorradfahrer und Rollstuhlfahrer gehören zur speziellen Zielgruppe von Karl Hafele, Direktor des Hotels Weisseespitze im Kaunertal, der mit seiner Ausrichtung erfolgreich eine Marktlücke erschlossen hat. Von insgesamt 38.000 Nächtigungen jährlich entfallen etwa 30 Prozent auf Rollstuhlfahrer. Das soll auch so bleiben, denn die Mischung aus behinderten und nicht behinderten Menschen trägt dazu bei, dass sich Menschen mit Einschränkungen im Hotel integriert fühlen. Um sein Angebot zu vermarkten, bewirbt Hafele sein Hotel in Fachmagazinen für Rollstuhlfahrer und auf Reha-Messen im In- und Ausland. Der Hotelier verzeichnet bei Rollifahrern eine längere Aufenthaltsdauer im Hotel: „Wenn sich Gäste im Rollstuhl gut aufgehoben fühlen, sind sie konsumtiver, bleiben länger und kommen gerne wieder.“ Auch Empfehlungen durch Mundpropaganda sei ein wichtiger Erfolgsfaktor, denn behinderte Menschen tauschten sich rege untereinander aus. Kunst anders sehen Eine Reihe von Kulturstätten lädt in Österreich zum sinnlichen Kunsterlebnis und macht etwa Malerei, Skulpturen oder Architektur für Menschen mit besonderen Bedürfnissen begreifbar. Die Residenzgalerie in Salzburg hält Führungen für blinde und gehörlose Menschen bereit, Bauten wie das Schloss Schönbrunn lassen sich haptisch bewundern und im Benediktinerstift Admont in der Steiermark treffen sich Blinde und Sehende im „unsichtbaren Garten“ zum Wahrnehmungsaustausch. Die Kuratoren des Schlosses Belvedere achten darauf, dass jede Ausstellung auch für Sehbehinderte geeignete Werke enthält. Bei Führungen unter dem Motto „anders sehen“ lässt sich etwa der „Kuss“ von Gustav Klimt als Relief bewundern oder das „Schloss zum Angreifen“ Stockwerk für Stockwerk mit den Händen bestaunen. Die Führungen erfreuten sich anhaltender Beliebt- 08-09//2014 14-17_Coverstory3_Bull0414.indd 16 01.08.14 13:51 140725 17 heit, verrät die Kunstvermittlerin des Hauses, Susanne Wögerbauer. Und anhand von über 30 Videos informieren sich Besucher mit eingeschränkter Hörfähigkeit mit dem Multimediaguide über ausgewählte Meisterwerke aus der Sammlung im Oberen Belvedere und über die kunstvolle Schloss- und Gartenanlage. Barrierefrei im Web Von zu kleiner Schrift bis zur fehlenden Sprachausgabe: Auch im Internet finden Menschen mit eingeschränkter Sinneswahrnehmung Hürden vor. Barrierefreie Webauftritte ermöglichen es dem Nutzer, Webseiten den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Sehbehinderte Menschen sind etwa darauf angewiesen, Schriftgrößen und -farben sowie Hintergründe verändern oder auf Textäquivalente für Bilder und Videos zurückgreifen zu können. Im Idealfall lassen sich blinde Menschen den Inhalt durch eine Sprachausgabe vorlesen. Auch für viele gehörlose Menschen, die in der Gebärdensprache kommunizieren, ist das schriftsprachliche Potenzial geringer als bei Hörenden. Daher sollten Texte immer einfach und verständlich geschrieben sein bzw. auch dazugehörige Videos mit Gebärdensprache angeboten werden. Als Maßstab für die „Web Content Accessibility“ werden meist die Guidelines der Web Accessibility Initiative (WAI) herangezogen, die drei Prioritätsstufen unterscheidet: Während eine Website der Stufe A einen Mindeststandard an Kriterien erfüllt, entspricht Stufe AAA dem höchsten Grad an Barrierefreiheit. Die eigene Website lässt sich unter http://www. w3c.de/Trans/WAI/checkliste.html auf ihre Zugänglichkeit überprüfen. Finanzielle Unterstützung Wer Barrieren in seinem Betrieb abbauen möchte, kann auf eine Reihe von Förderungen zurückgreifen. Das Sozialministerium stellt bis zu 25.000 Euro für Investitionen zur Verfügung, etwa für Maßnahmen zur Verbesserung der Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung wie die Errichtung von Rampen oder Leitsystemen für blinde und sehbehinderte Personen. Darüber hinaus bieten auch die Länder mit unterschiedlichen Bedingungen finanzielle Unterstützung an. Im Rahmen des Investitionsförderprogramms hält auch die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) Förderungen bereit – von einfachen Zuschüssen bis hin zu Großkrediten. Wer sich für einen Neubau entscheide, solle die Berücksichtigung der Barrierefreiheit aber der Vorsicht halber extra vertraglich mit dem Baumeister vereinbaren, rät SchmiedLänger von der WKO Touristikern. Sie empfiehlt außerdem, in Sachen Barrierefreiheit professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Denn oft hätten schon kleine Maßnahmen große Wirkung – etwa eine kleine Glocke an der Stiege, mit der gehbehinderte Menschen unkompliziert Hilfe herbeiläuten können. Einfach ankuppeln und losfahren... ... wohin Sie wollen! Hersteller: ATEC Ing. Büro AG CH-6403 Küssnacht 140725 Swiss-Trac Wandergruppe 210x135 AT Gesäuse.indd 1 14-17_Coverstory3_Bull0414.indd 17 www.swisstrac.ch Swiss-Trac ausleihen im Nationalpark Gesäuse: nationalpark.co.at 08-09//2014 bu//etin 28.07.14 01.08.14 15:05 13:51 Sauberste Gemeinde Österreichs Für ein reines Urlaubsvergnügen Der Award „Sauberste Region Österreichs“ würdigt das Engagement der Gemeinde Mödling, Straßen und Landschaften rein zu halten. ie Sauberkeit von Städten und Naturlandschaften trägt zum positiven Image des Urlaubslands Österreich bei. Mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für das Thema Sauberkeit in Gemeinden und Regionen zu schaffen und Initiativen für ein sauberes Erscheinungsbild zu würdigen, rief die Anti-Littering-Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund und der Österreich Werbung (ÖW) den Award für die „Sauberste Region Österreichs“ ins Leben. Das Rennen um die Auszeichnung machte die Gemeinde Mödling in Niederösterreich mit dem Projekt „Mödling – die saubere Stadt“. Der Sonderpreis, der besonders kreative Projektideen honoriert, ging an Virgen in Osttirol. bu//etin Der Sauberkeit zuliebe Der Award „Sauberste Region Österreichs“ holt Gemeinden und Regionen vor den Vorhang, die sich besonders für die Sauberkeit ihrer Landschaft einsetzen. Die Initiativen sollten das Interesse für die Themen Anti-Littering und Umweltschutz bei der Bevölkerung und den Touristen wecken und sie dazu motivieren, achtsam mit ihrem Abfall umzugehen. Ob Werbeaktion, Schulprojekt, Aktionstag, Kunstinitiative oder Infrastrukturmaßnahme – die Bandbreite an eingereichten Projekten war vielfältig. Bei der Beurteilung wurden auch die Kreativität des Projekts, die Professionalität der Umsetzung, das Verhältnis der eingesetzten Ressourcen zum Output sowie das Ausmaß der Zielerreichung berücksichtigt. Die Frist für die Teilnah- me endete am 31. Mai 2014. In einem zweistufigen Auswahlverfahren wurden im Anschluss die Sieger ermittelt. Zweistufiges Voting Eine Expertenjury mit Vertretern der ARA (Altstoff Recycling Austria) und des Gemeindebunds bestimmte aus allen Einreichungen ihre Favoriten. Die Wahl des endgültigen Siegers war der Öffentlichkeit überlassen: In einem Online-Voting konnte man auf der Facebookseite www.facebook.com/reinwerfen seine Stimme abgeben. Gemeinden und Regionen waren dazu aufgefordert, ihre Bewohner und Gäste zur Abstimmung zu motivieren und damit das Thema „Anti-Littering“ nochmals aktiv voranzutreiben. Preise für die Sieger Das Siegerprojekt „Mödling – die saubere Stadt“ zeichnet sich durch seinen umfassenden Charakter aus: Das facettenreiche Maßnahmenpaket umfasst etwa die Herstellung umweltfreundlicher Mehrwegbecher, die bei Festen zum Einsatz kommen, oder Mülltrenn-Unterricht in den Schulen. Die Initiative trägt damit zur Abfallvermeidung, zu einer verbesserten Mülltrennung und zu weniger achtlos weggeworfenem Abfall bei. Als Hauptpreis aus dem Publikumsvoting erhielt Mödling ein Fest für bis zu 200 Personen sowie eine „Ortstafel“, mit der die Gemeinde die Auszeichnung sichtbar machen kann. Der mit 3.000 Euro dotierte Sonderpreis der Jury, bei dem die Kreativität des Projekts im Vordergrund stand, ging an die Gemeinde Virgen in Osttirol. Eingereicht wurde ein Gesamt-Schulprojekt bestehend aus acht Aktionen – darunter beispielsweise die Initiative „Kunst aus Müll“ oder „Tatort Littering“. Durch die außergewöhnliche Vielfalt kreativer Einzelmaßnahmen hat das Projekt Vorbildwirkung für andere Gemeinden. Alle weiteren Teilnehmer, die sich dem Wettbewerb gestellt haben, erhielten Urkunden als Dank für ihr Engagement. Wegen des großen Zuspruchs und der regen Teilnahme am Wettbewerb soll der Award auch 2015 wieder verliehen werden. Foto: Stadtgemeinde Mödling 18 08-09//2014 18_SaubersteGemeinde_Bull0414.indd 18 01.08.14 12:56 Kurz notiert ÖWork_Shop: Sommerkampagne 2015 im Fokus www.austriatourism.com/workshop Führungswechsel bei der ÖW Die Österreich Werbung (ÖW) hat die Leitung des Bereichs „International Market Management“ (IMM) neu besetzt. Seit Anfang Juni ist mit Birgit Pototschnig eine international erfahrene Marketingexpertin für die strategische Ausrichtung und das Marketing des internationalen Netzwerkes der ÖW mit 21 Auslandsbüros verantwortlich. Ihre berufliche Karriere begann Pototschnig, die an der Universität Wien ein Studium der Handelswissenschaften in einer Fächerkombination mit Publizistik- und Kommunikationswissenschaften absolvierte, bei J. Walter Thompson in Wien. Nach Stationen bei L’Oréal, Escada München und der Willy Bogner GmbH in München zeichnete sie zuletzt als Head of International Licence Business für Asien und Europa der Elégance GmbH in Düsseldorf verantwortlich. Führungswechsel auch in Marktbüros: Der bisherige Marktverantwortliche für die Russische Föderation, Georg Kapus, übernimmt mit Anfang September die Leitung des Marktbüros Spanien. Kapus folgt Werner Fritz nach, der nach 35-jähriger Tätigkeit für die ÖW in den Ruhestand tritt. Von Madrid aus wird Kapus auch die Marketingaktivitäten in Brasilien betreuen. Die Nachfolge von Kapus in Moskau tritt mit Anfang September Gerald Böhm an. Der 35-jährige Niederösterreicher, der bereits im Gymnasium in Tulln Russisch lernte, studierte Slawische Philologie in Wien und Moskau, arbeitete jahrelang im Medienbereich in Russland und ist bereits seit 2005 Mitarbeiter des ÖW-Büros in der russischen Hauptstadt. www.austriatourism.com www.feratel.at Im Mittelpunkt des ÖWork_Shops der Österreich Werbung (ÖW) im heurigen Herbst steht die weltweite Marketingkampagne „Sommerglücksmomente“ für den Sommer 2015. Bei den Workshops, die am 15. September im Congress Innsbruck, am 16. September im Joanneumsviertel in Graz und am 17. September im Tagungszentrum Schönbrunn in Wien stattfinden, haben Touristiker Gelegenheit, sich über konkrete Beteiligungsmöglichkeiten an der Kampagne sowie weitere Services und Leistungen der ÖW für die Branche zu informieren. Abseits der konkreten Verkaufsgespräche stehen Touristikern bei den Workshops die Marketingprofis der ÖW aus den internationalen Market Offices sowie aus den entsprechenden Bereichen in Wien für Informationen zur Verfügung. Erstmals macht der ÖWork_Shop neben Innsbruck und Wien in Graz Station, um auch den Süden Österreichs optimal abdecken zu können. Die Teilnahme am ÖWork_ Shop ist kostenlos. Anmeldungen sind ab sofort möglich. 19 Julia, Ihre virtuelle Reservierungsmanagerin, unterstützt Sie 24 Stunden. > Anfragebeantwortung > Online Buchen Maske > Channel Manager > Zimmerplan > Rechnungslegung > Meldewesen Generieren Sie automatisch mehr Buchungen aus Ihren Anfragen. Mehr Infos bei Frau Dagmar Hohlhut, Tel. +43 6468 2511 08-09//2014 19_KurzNotiert_Bull0414.indd 19 EasyBookg_210x136_8/2013.indd 1 bu//etin bu//etin // 01.08.14 14:16 29.04.14 13:44 20 Kulinarik Siegeszug der Selbermacher Ob Fleisch vom Biobauern oder frisch gepflückte Kräuter aus dem eigenen Garten. Der Wunsch nach regionalem Essen und nachhaltigen Produkten breitet sich unaufhaltsam aus – auch immer mehr Gastronomen springen auf den Trend auf. T e x t // S a n d r a O r t n e r bu//etin bekochen ihre ganze Familie oder den Partner. Außerdem merken wir, dass die Kunden großen Wert auf gesunde Ernährung und die Herkunft der Zutaten legen“, so Preißer. DIY – Do it yourself. Menschen, die in ihrer Arbeit täglich mit abstrakten Dingen konfrontiert sind, genießen es, in ihrer Freizeit etwas mit den Händen zu schaffen. Sei es, dass eigene Gemüsebeet umzugraben oder die warme Winterhaube selbst zu stricken. Selbstgemachtes hebt sich positiv von der üblichen Massenware ab. Konsumenten unterstreichen damit nicht nur ihre eigene Individualität, sie treffen auch politische Entscheidungen. Nicht selten stehen die Selbermacher dem Konsumwahn und der Ressourcenverschwendung kritisch gegenüber. Trend- und Zukunftsforscher Eike Wenzel beschreibt in seiner Studie „Trendwärts-Erlebnismärkte 2030“ den Wandel zu „Sinnmärkten“, bei denen sich die Konsumenten verstärkt den Nischen- und Regionalmärkten zuwenden. Sinn und Wertschöpfung sind dabei die vordergründigen Ziele – im Gegensatz zum reinen Wohlstandsstreben der letzten Jahrzehnte. Im Internet finden sich unzählige DIYBlogs und Plattformen mit Anleitungen zum Basteln, Kochen und Recyceln. Regionale Gastronomie. Ganz diesem Zeitgeist entsprechend, wird der Trend zum regionalen Essen auch für die Gastronomie immer wichtiger. So zeigte eine Motivanalyse der AMA, dass bereits die Hälfte der Gäste wissen will, woher das verwendete Fleisch stammt. Bei Eiern, Brot und Gebäck hat die Herkunft der Produkte laut der Analyse ebenfalls einen hohen Stellenwert. Zu den Trägern des AMA-Gastro siegels zählen schon 1.300 Betriebe. Die Teilnehmer verpflichten sich, auf der Speisekarte die Herkunft von Fleisch, Milchprodukten, Eiern, Obst, Gemüse, Erdäpfeln, Wild und Süßwasserfischen anzugeben. Wirte mit dem Gastrosiegel stehen außerdem für eine frische Zubereitung und verzichten auf Lebensmittelimitate oder gentechnisch veränderte Lebensmittel. Geprüft werden diese Vorgaben mittels jährlicher Kontrollen von unabhängigen Inspektoren. Regionalität und biologische Landwirtschaft haben auch touristische Relevanz. Denn in der Zielgruppe der Österreich-Urlauber sind besonders viele Bioanhänger vertreten. Better Burger. Wie die Gastronomen den Trend zum nachhaltigen Genuss umsetzen, zeigt sich beispielsweise an einem neuen Konzept für BurgerRestaurants, die mit minderwertigem Fast-Food-Einheitsbrei nichts mehr zu tun haben. Das beliebte Fast-FoodGericht wird mit hochwertigen Zutaten sowie selbst gemachten Burgerbrötchen und Saucen aufgewertet. Lokale mit Konzepten dieser Art finden sich in ganz Europa. Als eines der ersten Better-Burger-Restaurants in Wien starten die Burgermacher im 7. Bezirk: Im puristisch eingerichteten Lokal mit 20 Sitzplätzen servieren die Inhaber Barbara Kunze und Jan Bahr den Gästen ihre hausgemachten Burgerkreationen. Dabei wird vor allem saisonale und regionale Ware verarbeitet. Von Pommes bis zu Ketchup und Mayonnaise bereiten die Burgermacher alles selbst zu. Foto: dreamstime.com eit einigen Jahren lässt sich ein Wertewandel beobachten, bei dem bewusste und regionale Ernährung im Zentrum steht. Die Leute wollen nicht nur wissen, woher die Produkte auf ihren Tellern stammen, sondern legen auch gerne selbst Hand an, ob im eigenen Garten oder hinterm Herd. Eine Studie der University of British Columbia zeigt, dass überraschend oft zu Hause gekocht wird. Während Architekten in den Siebzigerjahren noch davon ausgingen, dass Küchen in modernen Häusern durch Mikrowellen und einige technische Geräte ersetzt würden, ist genau das Gegenteil eingetroffen. Studienautor Dean Simmons führt diese Liebe zum Kochen nicht alleine auf die Geldersparnis zurück: „Wäre Kochen nur Erhitzen und Nahrungszubereitung, würde die Küche allmählich verschwinden, da die Technologie ständig besser wird.“ Doch das ist nicht der Fall, denn Kochen und das gemeinsame Essen schaffen Raum für das Familienleben. Zwischendurch reichen zwar meist schnelle Kleinigkeiten, doch zu besonderen Anlässen wird nach wie vor gerne groß aufgekocht. Findige Unternehmer sind bereits auf diese Lifestyle-Bewegung aufgesprungen. So bringt beispielweise der Lieferservice Feinkoch neben ständig wechselnder Rezepte auch gleich die erlesenen Zutaten zum Selberkochen direkt nach Hause. Anne-Cathrine Preißer von Feinkoch beschreibt die Zielgruppe des Unternehmens als urban und bunt gemischt. Die Kunden haben gemeinsam, dass das Kochen als soziales Event angesehen wird. „Viele kommen am Wochenende und 08-09//2014 20-21_Kulinarik_Bull0414.indd 20 01.08.14 13:51 21 Wegen des Geschmacks und der hochwertigen Zutaten sind die Gäste bereit, für diese „Gourmet-Burger“ mehr auszugeben. Foto: dreamstime.com SüSSe Versuchungen. Kleine, hübsch dekorier- te Kuchenläden erfreuen immer mehr Naschkatzen mit selbst gemachten Cupcakes, Macarons oder Tartes – gerne auch vegan, gluten- oder laktosefrei. Die Besitzer sind oft Quereinsteiger, die sich den Traum vom eigenen Laden verwirklicht haben. Wie die ehemalige Architektin Eva-Maria Trimmel, die in ihrem Retroladen Fett+Zucker am Karmelitermarkt erfolgreich veganen Apfelstreuselkuchen und Bananenbrot bäckt. Schlemmen ja – aber bitte ohne unnötige Kalorien: Das jaja’s Low Carb Café bietet Naschereien und kleine Mittagssnacks für Gesundheitsbewusste. Kohlenhydratreiches Weißmehl ersetzt die Inhaberin durch Mandelmehl, anstatt Zucker sorgen natürliche Ersatzstoffe für die nötige Süße und auch tierische Inhaltsstoffe sucht man vergebens. „Die Kunden wollen trotz der gesunden Inhaltstoffe nicht auf den guten Geschmack verzichten, darauf habe ich bei der Entwicklung der Rezepte besonders geachtet“, erklärt die Besitzerin Stefanie Javurek. Vormarsch der GemüseFraktion. Längst vorbei sind auch die Zeiten, in denen Veganer als „Spinner“ abgetan wurden. Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen Lebensstil, der gänzlich ohne tierische Produkte auskommt. Das spiegelt sich im vorhandenen Angebot wider: Vegane Restaurants und Produkte in den Supermärkten sind bereits viel einfacher zu finden als noch vor einigen Jahren. Ob Slow Food, Raw Food oder Ayurvedisches – die Nischen für bewusste Ernährungsweisen sind zahlreich. Durch die Aufwertung von bekannten Produkten – nachhaltiger, spezialisierter oder gesünder – reagieren die Anbieter auf die geänderte Nachfrage und setzen neue Impulse in der Gastronomie. ÖW-Herbstkampagne nimmt Genießer ins Visier Unter dem Motto „Entdecke den Herbst für dich. Urlaub in Österreich.“ bewirbt die ÖW die Nebensaison mit buchbaren Angeboten für erholsame Tage. Die reichweitenstarke Kampagne läuft von August bis Oktober in Österreich und Süddeutschland (Bayern und Baden-Württemberg) und setzt auf die Themen Kultur, Wellness sowie aktive Bewegung und Genuss. 08-09//2014 20-21_Kulinarik_Bull0414.indd 21 bu//etin 01.08.14 13:51 22 Ausgezeichnete Projekte Ideen im Rampenlicht Der Österreichische Innovationspreis Tourismus holt alle zwei Jahre innovative touristische Angebotsideen vor den Vorhang. In diesem Jahr setzten sich im Wettbewerb Angebote aus dem Burgenland und aus Kärnten durch. Zahlreiche Kriterien Die Siegerprojekte wur- den von einer unabhängigen Fachjury auf Basis eines umfassenden Kriterienkatalogs ausgewählt: Neben der Neuartigkeit des Projekts und dessen Vorbildwirkung für andere Unternehmen sollten die Produktideen ökologische, ökonomibu//etin sche und soziale Nachhaltigkeit gewährleisten und zur Qualitätsverbesserung beitragen. Auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Angebots musste sichergestellt sein, damit die Innovation zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung und zur Belebung der Region beitragen kann. Darüber hinaus entschieden die Stimmigkeit des Projekts mit den Charakteristika der Region und der regionalen Kultur und die Bedeutung für den regionalen und überregionalen touristischen Markt über die Bewertung. Laut Angaben der Jury setzten die eingereichten Projekte mehrheitlich auf regionale Alleinstellungsmerkmale und ließen diese in buchbare Angebote einfließen. Inszenierungen von immateriellem Kulturgut und Brauchtum waren ebenso vertreten wie Outdoor-Erlebniswelten und Kulinarikangebote. Spielerische Entdeckungsreise „Haus des Staunens“ lautet der Name des Projekts, mit dem sich das pankratiumgmünd im Wettbewerb um den ÖIT in der Kategorie „saisonale, buchbare, kulturtouristische Angebote“ durchsetzen konnte. Als interaktive Erlebniswelt lädt das Haus des Staunens zum Ausprobieren, Beobachten, Entdecken und Spielen ein und ermöglicht dadurch die sinnliche Auseinandersetzung mit den Themen Wissenschaft und Kultur. In dem Haus, untergebracht in einem der ältesten revitalisierten Gebäude der Künstlerstadt Gmünd, lauschen Besucher etwa im „Klang- Foto: Philipp Kreidl m am Puls der Zeit zu bleiben und sich für Besucher attraktiv zu halten, sind laufend neue Angebotsideen gefragt. Innovative touristische Projekte zu würdigen und die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Tourismus zu unterstreichen, das sind die Ziele des Österreichischen Innovationspreises Tourismus (ÖIT), den Bund und Länder alle zwei Jahre an buchbare Angebote aus der Tourismus- und Freizeitwirtschaft vergeben. Im Rennen um Der Österreichische Innovationspreis die begehrte AuszeichTourismus 2014 nung konnten sich 2014 der Verein pankratiumgKategorie „saisonale, buchbare, kulturtouristische Angebote“: münd aus Kärnten und »» Siegerprojekt: „Haus des Staunens“/pankratiumgmünd, Kärnten, www.pankratium.at die Raiding Foundation »» Platz 2: „Kammeroper Schönbrunn – isaOpera“/IMaGE aus dem Burgenland als Performing Arts Promotion, Wien, www.imagevienna.com Sieger durchsetzen. Die »» Platz 3: „Verstörungen – ein Fest für Thomas Bernhard“/ prämierten Innovationen Hotel „Der Seehof“, Salzburg, www.derseehof.at sollen Vorbildwirkung für die Branche haben und InKategorie „buchbare, kulturtouristische Ganzjahresangebote“: »» Siegerprojekt: „Storchenhaus“/Raiding Foundation, spiration für die WeiterentBurgenland, www.raidingfoundation.org wicklung des touristischen »» Platz 2: „Weinweg Langenlois und Gartenweg Schiltern“/ Angebots in Österreich Ursin Haus Vinothek & Tourismusservice, Niederösterreich, bieten. Die Projektverantwww.ursinhaus.at wortlichen nahmen ihre »» Platz 3: „Avantgarde-Alm – junge Kunst aus Österreich“/ Auszeichnungen im Mai art-lodge**** Katrin Liesenfeld-Jordan, Dirk Liesenfeld, Kärnten, www.art-lodge.com im burgenländischen Bad Tatzmannsdorf feierlich entgegen und durften sich über ein Preisgeld von je 10.000 Euro freuen. 08-09//2014 22-23_Innovationen_Bull0414.indd 22 01.08.14 12:56 23 Außergewöhnliche Unterkunft: Das „Storchenhaus“ in Raiding. kunftsträchtige Thema Mobilität auf und bietet eine vielversprechende Alternative zum Individualverkehr. Gäste buchen die Eintrittskarte für Museen, Ausstellungshäuser oder Schlösser gleich im Paket mit der umweltfreundlichen An- und Abreise in Zügen der ÖBB. Zur Wahl stehen etwa Besuche in der Kunsthalle Krems, im Schloss Hof oder auf der Schallaburg in Niederösterreich. Foto: Philipp Kreidl KunstGarten“ der akustischen Vielfalt von Holz, Stein und Metall im Einklang mit dem Wind oder lassen sich im „harmonikalen LichtLabyrinth“ in meditative Stimmung versetzen. Die Erlebniswelt bringt mit ihren originellen Experimentierstationen Jung und Alt zum Staunen und fügt sich harmonisch in das kulturtouristische Angebot der Künstlerstadt ein. Der hohe künstlerische, wissenschaftliche und pädagogische Anspruch zeichnet das Haus des Staunens aus. Die attraktive Kombination von Unterhaltung und Wissenstransfer soll beispielgebend für weitere Ausstellungen und Erlebniswelten sein. Ein Nest für Individualisten Den Sieg in der Kategorie „buchbare, kulturtouristische Ganzjahresangebote“ holte sich die Raiding Foundation aus dem Burgenland mit dem Projekt „Storchenhaus“. Erbaut nach Entwürfen des japanischen Architekten Terunobu Fujimori, bietet die fünf mal fünf Meter große Unterkunft auf zwei Ebenen fernöstlichen Charme statt westlichen Luxus. Das Häuschen, erbaut aus drei Eichenbäumen, Ziegeln und Schilf, lässt burgenländische und japanische Traditionen auf eindrucksvolle Weise verschmelzen und punktet vor allem Anerkennung für Mobilitätsprojekt Zahlreiche Auszeichnungen Neben den Siegerprojekten wurden in beiden ÖIT-Kategorien – sowohl bei den saisonalen als auch bei den ganzjährigen Angeboten – die zweit- und die drittplatzierten Angebote gekürt: In der Kategorie der saisonalen kulturtouristischen Innovationen konnte sich die IMaGE Performing Arts Promotion in Wien für das Projekt „Kammeroper Schönbrunn – isaOpera“ den zweiten Platz sichern. Den dritten Rang nahm das Hotel „Der Seehof“ in Salzburg mit dem Projekt „Verstörungen – ein Fest für Thomas Bernhard“ ein. In der Kategorie „buchbare, kulturtouristische Ganzjahresangebote“ wurde das Ursin Haus Vinothek & Tourismusservice in Niederösterreich mit dem Projekt „Weinweg Langenlois und Gartenweg Schiltern“ mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Die Platzierung auf dem dritten Platz feierte die artlodge**** von Katrin Liesenfeld-Jordan und Dirk Liesenfeld in Kärnten mit dem Projekt „Avantgarde-Alm – junge Kunst aus Österreich“. Die eingereichten Projekte, die von den Bundesländern für die bundesweite Auswahl nominiert worden waren, erhielten ebenfalls Anerkennungsurkunden, darunter etwa Weinviertel Tourismus mit der Initiative „Tafeln im Weinviertel“ oder Oberösterreich Tourismus mit dem Projekt „Verbündet.Verfeindet.Verschwägert. Bayern und Österreich“. Über einen Anerkennungspreis durfte sich die Rail Tours Touristik freuen: Mit dem Projekt „Kombitickets Kulturgenuss“ greift das Unternehmen das zu- Nähere Informationen zum ÖIT und zu den ausgezeichneten Projekten gibt’s unter www.bmwfw.gv.at. mit seinem Anspruch in puncto Design: Ein gemauerter Kamin stülpt sich wie ein Ameisenhaufen aus der Fassade, die Wände im Inneren des Häuschens zieren kleine Kohlestücke, die wie Vogeltritte bis über die Decke spazieren. Neben einer kleinen Kochnische und einem Schlafbereich mit japanischen Schlafgelegenheiten, den sogenannten „Futons“, bietet das Häuschen auch eine Bibliothek. Und über dem Dach, auf einem 13 Meter hoch aufragenden, krummen Eichenstamm, thront das Nest der Störche. Als erstes von zehn multifunktionalen Gästehäusern trägt das Storchenhaus dazu bei, die Stadt Raiding ins Scheinwerferlicht der internationalen Architekturszene zu rücken. Das Projekt soll über mediale Berichterstattung neue Zielgruppen auf die burgenländische Gemeinde aufmerksam machen. Die OIT-Jury begründete ihre Entscheidung für das „Storchenhaus“ auch mit dessen internationalem, kulturübergreifendem Ansatz. 08-09//2014 22-23_Innovationen_Bull0414.indd 23 bu//etin 01.08.14 12:56 24 Umfrage Betriebsnachfolge Geplantes Loslassen Jeder Familienbetrieb steht irgendwann vor der Frage nach der besten Lösung für die Nachfolge. Egal ob innerhalb der Familie oder mittels Verkauf – wie das eigene Unternehmen weitergeführt werden soll, gehört sorgfältig durchdacht. I n t e r v i e w s // S a n d r a O r t ne r Hannes Schmid, Sprecher des VorGeschäftsführer Prodinger Steuerberatung Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen unentgeltlicher und entgeltlicher Übergabe. Mischformen sind ebenfalls möglich, hier sehen wir uns immer den Einzelfall an und suchen im Beratungsgespräch die beste Lösung für die Kunden. Dabei lautet das Motto: weg vom Schubladendenken. Denn aufgrund fehlender Beratung wird die unentgeltliche Variante oft als die günstigste Form angesehen. Direkt nach der Übernahme durch den Sohn oder die Tochter fallen zwar keine Steuern an, die Steuerlast trifft den Übernehmer aber unter Umständen plötzlich später. Die Zeit der Betriebsübergabe ist vor allem bei den Mischformen sehr beratungsintensiv. Je nach Fall ergeben sich hier spannende Konstellationen: Beispielsweise gibt es eine steuerliche Begünstigung, wenn der Übergeber seinen Hauptwohnsitz im Betrieb hat. Beim Thema Erbschaftsrecht ist ein langjähriges Vertrauensverhältnis ganz wichtig. Als Berater bereiten wir fertige Konzepte für die Anwälte und den Notar vor. Von unserer Seite ist ein offensives Ansprechen des Themas notwendig, da viele Unternehmer die Nachfolgefrage gerne auf die lange Bank schieben. Am besten hat sich die Methode bewährt, alle Beteiligten gemeinsam an einen Tisch zu setzen und die Möglichkeiten durchzugehen. Ich nenne es gerne eine Übergabe mit „warmer Hand“. Werden die Kinder erst mit dem Testament konfrontiert, kann es zu Überraschungen kommen. standes der Raiffeisen-Landesbank Tirol Bei jeder Übergabe ist eine Vielzahl finanzieller Aspekte zu berücksichtigen – beispielsweise steuerliche Auswirkungen, die Vorsorge für den Übergeber, Erbschaftszahlungen an die Geschwister, Investitionsvorhaben, behördliche Auflagen und vieles mehr. Die betriebswirtschaftlichen Aufgaben und Herausforderungen während einer Betriebsübergabe sind immer mit einer starken emotionalen Komponente beim Übergeber und Übernehmer verbunden. Als einer der größeren Finanziers der heimischen Wirtschaft begleiten wir die Unternehmen mit bester Beratung, Know-how und unserem Netzwerk durch den Übergabeprozess. In Tirol sind drei Viertel der Tourismusbetriebe familiengeführt. Einerseits ein Erfolgsgarant, denn die Gäste schätzen die herzliche Betreuung im kleinen Rahmen. Doch es wird immer schwieriger, Nachfolger aus der eigenen Familie zu finden. Wird das Thema Übergabe nicht rechtzeitig angesprochen, drohen Konfliktsituation im Unternehmen und innerhalb der Familie. Mit entsprechender Vorbereitung und Begleitung durch die Hausbank muss es nicht so weit kommen. Innerhalb der Familie ist die Nachfolgeregelung im Idealfall ein Prozess, der über viele Jahre gut geplant wird. Kommt eine neue Geschäftsführung von außen, sollte diese ebenfalls vor der Übernahme in den Betrieb eingebunden werden, allerdings ist der hierfür benötigte Zeitraum viel kürzer. Elisabeth Zehetner, Bundesgeschäftsführerin WKO-Gründerservice Auf unserer Nachfolgebörse sind permanent ca. 1.300 Betriebe aus dem Hotel- und Gastgewerbe online. Auch kleinere Gaststätten wechseln hier ständig den Besitzer. Eine gründliche Vorbereitung vor der Übernahme ist sowohl beim Besitzer als auch beim Übernehmer notwendig. Der potenzielle Käufer muss mit sich selbst klären, ob er die Voraussetzungen mitbringt, einen Betrieb zu leiten und eine Finanzierung aufzustellen. Wenn ja, ist die Übernahme eines bereits bestehenden Unternehmens ein guter Weg in die Selbstständigkeit. Um böse Überraschungen zu vermeiden, holen sich zukünftige Besitzer genaue Informationen über den Vorgänger ein, zum Beispiel ob der Betrieb wegen einer Pensionierung übergeben wird oder aber weil die Geschäfte schlecht laufen. In der Vorbereitungsphase gilt es, den Jahresabschluss und das Anlagevermögen zu analysieren, den Mitarbeiterstand zu überprüfen sowie das Image des Betriebes auszuloten. Bei der WKO bieten wir kostenlose Beratungen an – einzeln oder im Team. Außerdem finden Interessierte beim Gründer- und Nachfolgeservice der WKO Checklisten und einen Leitfaden mit den wichtigsten Punkten zur Betriebsübergabe. bu//etin Fotos: Prodinger Hotel- und Tourismusconsulting, www.fotowerk.at, WKO, Manuela Mätzener Hubert Vogelsberger, 08-09//2014 24-25_Umfrage_Bull0414.indd 24 01.08.14 13:51 25 manuEla mÄtZEnEr, Geschäftsführerin institut für Familienbetriebe Aus der KMU-Forschung wissen wir, dass zwischen 2011 und 2020 ca. 57.300 Betriebe zur Übergabe gelangen. Davon zählen etwa 20 Prozent zum Hotel- und Gastgewerbe. nur mehr die Hälfte dieser Betriebe wird innerhalb der Familie weitergeben. Das hat nicht nur mit der sinkenden Kinderzahl zu tun, häufig verfolgt die nachkommende Generation andere berufliche Interessen und die werte haben sich in richtung work-LifeBalance verschoben. eine hohe verschuldung der Unternehmer hält die Kinder ebenfalls oft davon ab, in den elterlichen Betrieb einzusteigen. schwierigkeiten ergeben sich bei der Betriebsübergabe vor allem auf zwischenmenschlicher ebene. Der erfahrung nach fällt das Loslassen oft schwer. Daher ein wichtiger tipp: suchen sie sich rechtzeitig Alternativen für die Zeit danach. so gewinnt der nachfolger raum, um seine eigenen Ideen umzusetzen. Kinder, die den Familienbetrieb weiterführen wollen, sollten zuerst einmal ausziehen, um sich anderswo ihre sporen zu verdienen. Dadurch erhalten sie die nötige Kompetenz und sichern sich den respekt der eltern und Mitarbeiter. Bei einem offiziellen termin mit feierlicher Übergabe der Geschäfte vor der gesamten Belegschaft lassen sich klare verhältnisse schaffen. mariO Wachmann, Geschäftsführer Gasthof Wachmann vor einigen Jahren habe ich mich entschieden, den Gasthof meiner Mutter in der Oststeiermark zu übernehmen. Zuvor war ich in verschiedenen Gastronomiebetrieben der Hauben- und sternenküche in Österreich und der schweiz tätig. Der Gasthof am Land ist natürlich etwas ganz anderes, doch als meine Mutter den Betrieb abgeben wollte, hab ich mir gedacht, dass ich es mal versuche, bevor der Gasthof verkauft wird. Für die formalen Angelegenheiten der Übergabe nahmen wir einen steuerberater in Anspruch. Die Kosten für den notar und diverse Bewilligungen sind nicht zu unterschätzen. reibereien und Unstimmigkeiten gehören während einer Übergabe dazu, ich denke, das wird sich nie ganz vermeiden lassen. schließlich war der Betrieb 40 Jahre lang der Lebensmittelpunkt meiner Mutter. Dennoch ist es wichtig, frischen wind hineinzubringen. nach der Übergabe habe ich den Gasthof optisch umgestaltet und die räume verschönert und modernisiert. wir haben eine komplett neue Küche eingebaut und das Angebot erweitert, zuvor gab es nur kleine speisen wie würstel etc. nun bieten wir eine neue Karte mit 5-gängigen Degustationsmenüs an. Das ist eine große Umstellung, die wir schrittweise durchgeführt haben, auch um die einheimischen Gäste nicht zu überrumpeln. Fotos: Prodinger Hotel- und Tourismusconsulting, www.fotowerk.at, WKO, Manuela Mätzener www.nachfolgeboerse.at www.nachfolgeboerse.at www.nachfolgeboerse.at ist die größte österreichweite Online-Börse zum Thema Nachfolge. Die erste Adresse für direkten Kontakt zwischen Firmeninhabern und potenziellen Nachfolgern. nachfolgebörse_inserat_190x115.indd 1 24-25_Umfrage_Bull0414.indd 25 17.07.14 16:44 08-09//2014 bu//etin 01.08.14 13:51 26 Urlaub in der Einsamkeit Ausstieg auf Zeit Erdung finden beim einfachen Leben in der Abgeschiedenheit: So mancher Gast sucht sein Urlaubsglück in der Stille. Das bu//etin hat recherchiert, warum sich Besucher für Ferien ohne Strom und Handy entscheiden und warum es dazu auch Mut braucht. tille und Rast statt Lärm und Hast: Immer mehr Menschen suchen beim Urlaub an ruhigen, abgeschiedenen Orten Ausgleich zum schnellen Alltagsleben. Dazu braucht es keine weite Reise in den buddhistischen Tempel oder zum Leuchtturm in Schweden: Wer Sehnsucht nach dem ursprünglichen Leben hat und den Ausstieg auf Zeit sucht, stößt in abgelegenen Bergtälern und auf ursprünglichen Almen auf Orte der Stille. Da finden Gäste beim Holzhabu//etin cken oder Melken inmitten ursprünglicher Natur geruhsam zum inneren Frieden. Doch das Abschalten hat auch seine herausfordernden Seiten. Hüttenurlaub im Trend Der Ver- band Urlaub am Bauernhof beobachtet seit vielen Jahren eine verstärkte Nachfrage nach Almhütten – darunter bewirtschaftete Betriebe ebenso wie Unterkünfte für Selbstversorger. Eine Onlineumfrage aus dem Jahr 2013 stellte die Befragten vor die Wahl, ob sie ihren Urlaub lieber auf einer Almhütte oder auf einer Insel mit Sandstrand verbringen würden – 41 Prozent wählten die urige Hütte in Österreich, 39 Prozent gaben der Insel den Vorzug. In puncto Ambiente sei rustikaler Hüttencharakter gefragt, die Ausstattung sollte aber mit dem eigenen Zuhause mithalten können, meint Heidrun Planton, Projektleiterin Almhütten in Österreich. Manche Menschen suchten auch gezielt nach einer Almhütte ohne Handyempfang. Die plötzliche Stille und die Foto: Rafaela Pröll/Vorarlberg Tourismus T e x t // sab i n a K ö n i g 08-09//2014 26-27_Einsamkeit_Bull0414.indd 26 01.08.14 12:57 27 Einfachheit des Lebens auf den Almen seien für manche Gäste aber anfangs eine große Umstellung. Faszination Einsamkeit Nur der sanf- te Klang von Kuhglocken durchdringt die Stille der Bergwelt rund um die Almhütte Prantekammer in Osttirol. Die Hütte – auf einem Bergrücken auf etwa 2.000 Meter Höhe gelegen und sechs Kilometer vom Bergdorf Innervillgraten entfernt – steht zwischen Juni und Oktober zur Vermietung an Selbstversorger bereit. Ohne Strom, dafür mit romantischem Kerzenlicht und frischem Quellwasser vor der Haustür, verbringen Gäste dort beschauliche Urlaubstage hoch oben. Um sich auf das einfache Almleben einlassen zu können und seinen Charme zu spüren, brauche es mindestens zwei Wochen Zeit, meint Vermieterin Johanna Lusser. Und bestimmt sei der Hüttenurlaub nicht für jeden die richtige Wahl. Wer modernen Komfort und Luxus suche, sei hier fehl am Platz. Die Mieter seien sich aber meist darüber im Klaren, was sie in den Bergen erwarte, und fänden in der Almhütte Erfüllung, so Lusser. Aktuell ist das Häuschen bis Mitte September ausgebucht. Besonders gefragt ist das Angebot bei Ehepaaren, aber auch Familien mit kleinen Kindern sind in der Prantekammer zu Gast. ins Almleben Das ursprüngliche Almleben bei einem Ausflug entdecken und danach wieder ins Hotel mit Rundumservice zurückkehren, das ziehen die Gäste im „Das Waldheim St. Martin“ im Tennengebirge im SalzburgerLand dem ausgiebigen Aufenthalt in der Abgeschiedenheit vor. In dem Wanderhotel entführt Direktorin und Wanderführerin Petra Gappmaier ihre Gäste in den Sommermonaten regelmäßig zu Sennerin Anna auf die Alm. Auf der Pirnitzalm bei der 80-jährigen Anna erwarten die Besucher statt Strom und Handynetz authentische Gastfreundschaft und feines Essen. Die unverfälschten Einblicke ins Le- Foto: Rafaela Pröll/Vorarlberg Tourismus Einblicke ben der humorvollen Frau kämen bei den Gästen gut an – aber die Wäsche selbst zu waschen und Kühe zu melken, sei dann doch nicht jedermanns Sache, ist Gappmaier überzeugt. Denn der Gast sucht innere Einkehr und Ausgleich zur Reizüberflutung im Alltag, möchte aber zumeist nicht auf den gewohnten Komfort verzichten. In die Stille wandern Wer sich auf der urigen Baumoosalm im bayerischen Oberaudorf einquartiert, genießt das einfache Leben beim Holzhacken und Melken, weiß sich aber jederzeit bestens umsorgt. Die Hütte bietet zwar weder Dusche noch Zentralheizung, dafür aber „modernen“ Komfort wie eine Toilette mit Wasserspülung. Besucher der Baumoosalm kommen überwiegend aus der Stadt, sie suchen Abstand zum Alltag und genießen den direkten Kontakt zu Flora und Fauna bei Angeboten wie der „Sennzeit“ oder der „Auszeit“. Da wählen die Gäste Gesellschaft nach Maß – sie finden Ruhe an den zahlreichen Rückzugsorten in und um die Hütte oder suchen den Kontakt zu den anderen Gästen. Mögliche Sorgen und Zweifel, die die Stille zutage fördert, teilen sie mit Alois Sonnenhuber, dem Hüttenwirt, einem Experten in Homöopathie und energetischer Psychologie. Spätestens am zweiten Tag freundeten sich die Besucher aber mit der Stille an, beobachtet der Almer. Schweigend abschalten Den Urlaub in einer ruhigen Umgebung zu verbringen, um wieder zu sich selbst zu finden, liegt im Trend. Wer dazu nicht auf die Alm zu Kühen und Sennern ziehen möchte, wählt die spirituelle Alternative in Österreichs Klöstern: Urlaub in Gesellschaft, aber in absoluter Stille verbringen Gäste im Stift Göttweig in Niederösterreich. Die Mischung aus freier Zeit und der spirituellen Atmosphäre unter den Mönchen schafft Raum für Entspannung von Körper und Seele. Ganzjährig stehen Kurse auf dem Programm, die den Menschen helfen, ihr Leben zu ordnen. Ein Schwerpunkt des Hauses sind die sogenannten Einzel exerzitien: Dabei ziehen sich die Gäste für etwa drei bis fünf Tage in die Stille zurück und werden von Pater Christian oder seinen Kollegen spirituell begleitet. Seit Jahren beobachtet der Pater wachsendes Interesse an den Schweigeexerzitien – von Menschen verschiedener Religionsbekenntnisse, die Lösungen für Probleme im Privatleben oder im Job suchen. Denn das Schweigen schärft die Wahrnehmung für die Außenwelt, aber auch für die eigenen Bedürfnisse. Als Geschenk eignet sich ein Exerzitium laut Pater Christian aber nicht: Wer sich fürs Abschalten in der Stille entscheidet, muss aus innerster Überzeugung handeln. Fallen lassen mit Sicherheitsnetz Wie der Wunsch der Gäste nach Entschleunigung und innerer Einkehr die Anforderungen an die Hotellerie verändert und inwiefern das Hotel von morgen zur „Destination Hideout“ wird, diese Frage stand im Mittelpunkt des 8. Zukunftssymposiums der Serviceund Partnerplattform „Hotel der Zukunft“. Denn der Urlaub werde immer mehr zur Reise zum Ich, ist Matthias Koch, Geschäftsführer des Fachverbands Hotellerie bei der Wirtschafskammer Österreich überzeugt. Rückzug, Selbstfindung und Ankommen gewinnen demnach an Bedeutung. Den wesentlichen Erfolgsfaktor für Hotels, die dem Gast gleichzeitig auch als Rückzugsorte zur Entschleunigung dienen sollen, orteten die Teilnehmer des Symposiums in der Einfühlsamkeit des Gastgebers: Er müsse dem Gast die gewünschte Dosis an Ruhe angedeihen lassen und sein Verhalten im Umgang mit dem Gast anpassen. Denn Gastfreundschaft sei zwar gefragt und gewünscht, müsse aber vom Ausmaß her der Verfassung des Gasts entsprechen. Denn der Gast möchte sich im Urlaub zwar fallen lassen, aber auch wieder aufgefangen werden, so Koch. 08-09//2014 26-27_Einsamkeit_Bull0414.indd 27 bu//etin 01.08.14 12:57 28 Porträt Immer für eine Überraschung gut Die Swarovski Kristallwelten wollen begeistern, überraschen und auch ein wenig irritieren. Im bu//etin-Interview spricht ihr Geschäftsführer Stefan Isser über „seine“ Marke und die bevorstehende Erweiterung der Welt des „Riesen“ in Wattens. I nterview // s u s a n n a g a ss n er Wie gehen Sie bei der Entwicklung neuer, innovativer Angebote vor? Mit unseren Partnern, darunter auch viele Künstler, versuchen wir, das Kristalline nach dem Motto „Kaleidoskop der Verwandlung“ immer wieder neu zu interpretieren. Dabei schöpfen wir aus einem großen internationalen Kreativpool, wobei die Künstler mit Vorschlägen auf uns zukommen oder wir eigene Ideen an sie herantragen. „Diamonds are a girl’s best friend“, sang Marilyn Monroe. Was begeistert die Männer in den Swarovski Kristallwelten? Bei einem Rundgang durch die 14 unterirdischen Wunderkammern, die namhafte Künstler Stefan Isser Stefan Isser, geboren 1972 in Innsbruck, studierte von 1990 bis 1995 Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing an der LeopoldFranzens-Universität in Innsbruck. Während dieser Zeit absolvierte er diverse Praktika im In- und Ausland, unter anderem bei adidas in Amsterdam. Nach seiner Tätigkeit für die Tirol Werbung wechselte er 1999 zu den Swarovski Kristallwelten. Seit 1. Januar 2012 ist er Geschäftsführer der d. swarovski tourism services gmbh, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der D. Swarovski KG. bu//etin wie André Heller, Brian Eno, Susanne Schmögner und Jim Whiting mit unterschiedlichem Zugang zum Thema Kristall gestalteten, kann man auch Kunstwerke von Keith Haring, Salvador Dalí, Niki de Saint Phalle oder John Brekke entdecken. Das fasziniert sicher auch Männer. Und in unserem Shop finden sich durchaus auch Objekte, die Männerherzen erfreuen, wie zum Beispiel Uhren. Im „Riesen“ finden laufend Veranstaltungen statt. Nach welchen Kriterien wählen Sie diese aus? Wir wollen unseren Besuchern Momente des Staunens vermitteln, sie immer wieder aufs Neue überraschen. Das gilt auch für die Veranstaltungen im „Riesen“. Die Kriterien, die wir für alle unsere Events anlegen, heißen Qualität und Potenzial zur Weiterempfehlung, wie auch die elfte Ausgabe des Kammermusikfestivals „Musik im Riesen“ unter Beweis stellt. Diese ging im Mai über die Bühne. Pop und elektronischer Musik bieten wir ebenfalls eine Bühne beim „fmRiese – Forward Music Festival“. Darüber hinaus betreuen wir jährlich rund 7.000 Kinder bei unseren Workshops und kindergerechten Veranstaltungen. Wie lautet die Philosophie Ihrer Marke? Die Swarovski Kristallwelten sollen unsere Besucher auf Zeit verzaubern, zur Reflexion einladen, aber auch irritieren und zum Nachdenken anregen. Fotos: Swarovski Kristallwelten bu//etin: Die Swarovski Kristallwelten gelten als Publikumsmagnet. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück? Isser: Wir überraschen unsere Kunden mit einem speziellen Mix aus Kunst, Kultur und Shoppingerlebnis, der auch individuelle Assoziationen zulässt. Unser Unternehmensgegenstand Kristall ist ein Faszinosum, das unseren Gästen eine Hintertreppe raus aus dem Realitätsgefängnis bietet. 08-09//2014 28-29_Porträt_Bull0414.indd 28 01.08.14 12:57 29 Die Swarovski Kristallwelten im Überblick Besucherzahl: 650.000 jährlich Besucherstruktur: 180.000 Deutsche, 100.000 Österreicher, 70.000 Inder, 40.000 Chinesen, 30.000 Schweizer etc.; insgesamt 50 Prozent Gruppengäste Zahl der Mitarbeiter: 280 Investitionen 2014: 34 Mio. Euro in die Erweiterung Highlights ab 2015: kristalline Parklandschaft, neue Wunderkammern, neuer Restaurant- sowie Shoppingbereich, Erweiterung des Familien- und Kinderangebots Standorte der d. swarovski tourism services gmbh: Swarovski Kristallwelten (Wattens), Swarovski Innsbruck und Swarovski Wien www.swarovski.com/kristallwelten sprechen. Darüber hinaus arbeiten wir intensiv mit der Österreich Werbung (ÖW), der Tirol Werbung und anderen Vertretern der Tourismusbranche zusammen. Welche Märkte haben Sie im Visier? Wir sind weltweit auf allen großen touristischen Herkunftsmärkten wie beispielsweise in Indien (70.000 Besucher jährlich) oder China (40.000) aktiv. Unsere Besucher (rund 650.000 im Jahr) kommen aus 60 Nationen. Mit Stolz können wir behaupten, der internationalste Ort Tirols zu sein. Darüber hinaus wollen wir auch die Urlauber in Tirol selbst ansprechen. Für die bequeme Beförderung zum „Riesen“ in Wattens haben wir von Innsbruck aus einen Shuttledienst eingerichtet, der viermal täglich verkehrt. Fotos: Swarovski Kristallwelten Auf welche Marketingtools setzen Sie? Wir setzen auf einen breiten Marketingmix, sind etwa online aktiv, nutzen diverse Social-Media-Kanäle, besuchen Fachmessen wie die ITB und den RDA und legen viel Wert auf den persönlichen Kontakt zu den Businessund Medienpartnern. Welche Marketingkooperationen haben Sie im Auge? Wir kooperieren als neutraler Leistungsträger mit der Tiroler Hotellerie, mit der wir spezielle Hotelpackages entwickeln. Diese Hotels müssen Kriterien erfüllen, die unserer Marke ent- Welche Maßnahmen setzen Sie in Sachen Mitarbeiterführung? Wie bereits erwähnt stammen unsere Gäste aus 60 Nationen, die sich alle bei uns gut betreut fühlen sollen. Daher investieren die Swarovski Kristallwelten massiv in ihre Unternehmenskultur. Unser multinationales Team, das sich aus Menschen aus 25 Nationen zusammensetzt, versteht sich als lernendes Netzwerk, wo wir Pluralität und Diversität als Stärken verstehen. Transparente Informationen, permanente Weiterbildung, aber auch Zeit für Mitarbeiterfeste sollen eine auf Vertrauen basierende spezielle Unternehmenskultur fördern. Warum nehmen Sie für Ihre Mitarbeiter so viel Zeit und Geld in die Hand? Die Mitarbeiter sind unsere Markenbotschafter. Wenn ein Kunde fragt, sollte er eine leidenschaftliche und kompetente Auskunft erhalten. Die Swarovski Kristallwelten investieren rund 34 Mio. Euro, um ihre Fläche auf 7,5 Hektar zu verdoppeln. Welche geschäftlichen Interessen und Ziel setzungen sind mit der Erweiterung verbunden? Mit der Vergrößerung erhoffen wir uns eine Erhöhung der Besucherzahl um ein Viertel auf jährlich 800.000 Gäste und eine Verdoppelung der Aufenthaltsdauer von derzeit 1,5 bis zwei Stunden auf vier Stunden. Auf welche Highlights dürfen sich die Besucher ab dem Frühjahr 2015 freuen? Im Mittelpunkt der Erweiterung stehen eine großzügige kristalline Parklandschaft, der Ausbau des Familienund Kinderangebots, neue Kulinarik erlebnisse, die Neugestaltung des Ankunftsgebäudes und des Shoppingbereichs. Auch der „Riese“, die Ikone der Swarovski Kristallwelten, wird sich verwandeln und die Besucher ab 2015 mit einigen neuen Wunderkammern verzaubern. Welche Beziehung haben Sie persönlich zu funkelnden Steinen und anderen Schmuckstücken? Zu Hause erfreue ich mich an einigen Swarovski-Designobjekten wie etwa der „Apolloschale“ oder einem Luster. Meine Swarovski-Uhr ist ein ständiger Begleiter, den ich sehr gerne trage. Wo verbringen Sie Ihre Ferien am liebsten? Ich bin zwar ein typischer Städtetourist, sehr wohl fühle ich mich aber auch am Gardasee. Auf welche Leistung sind Sie besonders stolz? Auf meine Hartnäckigkeit, als ich mich damals als Marketingleiter dafür eingesetzt habe, einen Standort in Wien ins Leben zu rufen. 08-09//2014 28-29_Porträt_Bull0414.indd 29 bu//etin 01.08.14 12:57 ÖW-Top-Angebote Exklusive Hotels E-Marketing-Paket Werden Sie Teil der „Austria Collection“, einer Kooperation von Vier- und Fünfsternehotels mit authentischem Ambiente, innovativem Service und Gastfreundschaft, und akquirieren Sie Kundenkontakte und Direktbuchungen aus den USA und aus Australien. Die Reiseausgaben des ostdeutschen Gasts sind in den letzten fünf Jahren um fast 20 Prozent gestiegen. Nutzen Sie gemeinsam mit der ÖW Berlin das Potenzial und sichern Sie sich Ihre Präsenz im Internet, im Radio, in der Presse und mit Direct Marketing. Ob Hotel oder Region: Mit dem EMarketing-Paket für die Niederlande profitieren Sie vom Online- und Marktwissen der ÖW. Das Produkt lässt sich an Ihre Zielsetzungen und Ihr Budget anpassen. Ihre Vorteile Ihre Vorteile Ihre Vorteile »» Höhere Marktdurchdringung durch Budgetbündelung »» Fokussierte, gezielte Kommuni kation Ihres Angebotes »» Ausgezeichnete Marktkontakte der ÖW nutzen »» Kostenlose Urlaubsberatung durch ÖW-Mitarbeiter »» Aufmerksamkeitsstarker Cross marketing-Mix »» Portofreier Versand von 150 Prospekten »» Von der Onlineexpertise der ÖW Berlin aus über 1.000 Kampagnen profitieren »» Zugang zu ca. 53.000 deutschen Newsletter-Abonnenten und ÖW-Adressen »» Präsentation Ihres Angebots auf der Landingpage »» Optimierte Darstellung der Inhalte »» Bewerbung auf austria.info/nl und in weiteren Onlinemedien mit garantierten Klicks »» Artikel im Newsletter mit über 30.000 Abonnenten Buchbar: bis 31. Oktober 2014 ÖW New York, Marsa Kindl-Omuse Tel.: +1/212/575/7723-113 [email protected] Teilnahme ab € bu//etin Präsent in Deutschland 2.200,– Buchbar: bis 20. August ÖW Berlin, Iris Wermescher Tel.: +49/30/219148-13 [email protected] Teilnahme ab € 4.700,– Buchbar: laufend ÖW Amsterdam, Karin van Dam Tel.: +31/20-4623503 [email protected] Teilnahme ab € 999,– Fotos: dreasmtime.com (6) 30 08-09//2014 30-31_Tipps_Bull0414.indd 30 01.08.14 14:21 31 Sie brauchen eine maßgeschneiderte Marketingstrategie für Ihre Region? Eine umfassende PR-Betreuung? Oder Sie interessieren sich für ein Direct Mail an eine ausgewählte Zielgruppe? Greifen Sie zu und maximieren Sie Ihren Erfolg mit den Produkten der Österreich Werbung. Hier einige Top-Angebote, auf www.austriatourism.com finden Sie weitere Top-Tipps. Fotos: dreasmtime.com (6) Messeauftritt London Workshops Brasilien Indien begeistern Sichern Sie sich Ihren Standplatz bei der internationalen Reisemesse „World Travel Market“, die von 3. bis 6. November 2014 in London stattfindet, und überzeugen Sie über 30.000 Fachbesucher von Ihrem Angebot. Als Partner der ÖW präsentieren Sie Ihr Angebot bei drei Workshops der Reisebranche Brasiliens. Sie kommen dabei mit potenziellen Partnern in São Paulo, Curitiba und Porto Alegre ins Gespräch. Die Workshopserie in den indischen Metropolen Mumbai, Chennai und Neu Delhi von 3. bis 5. Februar 2015 bietet Ihnen die Gelegenheit, persönliche Kontakte zu indischen Reisebüros und Veranstaltern zu knüpfen. Ihre Vorteile Ihre Vorteile Ihre Vorteile »» Auftritt bei der größten touristischen Fachmesse in Großbritannien »» Modulares Standkonzept, in drei unterschiedlichen Größen buchbar »» Plattform für Fachgespräche und Erstkontakte am Gemeinschaftsstand der ÖW »» 150 Teilnehmer in drei Tagen erreichen »» Plattform für Anbieter und Reise veranstalter »» Im persönlichen Gespräch zusätz liche Anfragen gewinnen »» 300 Kontakte in drei Tagen »» Exklusive Angebotspräsentation »» Gesamtorganisation durch die ÖW »» Vorabversand Ihres Firmenprofils Buchbar: bis 30. September 2014 ÖW Madrid, Cristina Furtner Tel: +34 91 559 57 27 [email protected] Buchbar: bis 15. Dezember 2014 ÖW Delhi, Christine Mukharji Tel: +91/98100/45992 [email protected] Buchbar: bis 20. August 2014 ÖW London, Stephanie Sadjak Tel.: +44/207440/3836 [email protected] Teilnahme ab € 2.663,– Teilnahme € 2.100,– Teilnahme € 2.200,– 08-09//2014 30-31_Tipps_Bull0414.indd 31 bu//etin 01.08.14 14:21 MEHR SERVICE, MEHR UMSATZ Mit den Terminals von card complete card complete bringt österreichischen Gastronomen und Hoteliers jetzt viele neue Gäste ins Haus. Nutzen Sie Ihre Chance auf steigende Umsätze und werden Sie Akzeptanzpartner von card complete. Damit sichern Sie sich und Ihren Kunden besten Service durch maßgeschneiderte Zahlungslösungen für Ihren Betrieb. Alle complete Terminal-Lösungen entsprechen den von der EU festgelegten SEPAStandards, sind voll EMV-fähig und durch den bereits integrierten NFC-Leser für Kontaktlos-Zahlungen bestens gerüstet. Darüber hinaus können Sie Ihr Unternehmen auf unserer exklusiven Tourismusplattform www.completeurlaub.com präsentieren und sprechen damit zahlreiche nationale und internationale Gäste an. Mit einer Bewerbung in unserem Kundenmagazin “complete“ erreichen Sie über 1 Million Leser und potenzielle Kunden. Gerne informieren wir Sie unter Tel. +43 (1) 711 11 – 400, Fax +43 (1) 711 11 – 450 oder per E-Mail: [email protected] www.completeurlaub.com www.cardcomplete.com 32_InsCardComplete_Bull0414.indd 1 NFC_Bulletin_210x280.indd 1 01.08.14 09.01.13 12:57 15:58