Reisen ohne Grenzen - Österreich Werbung

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Reisen ohne Grenzen - Österreich Werbung
P. b. b.; 05Z036024M; Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstraße 13, A-1030 Wien
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Reisen ohne
Grenzen
Barrierefreier Tourismus
//plus//
Markt
Deutschland
Kulinariktrends
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Internet & Multimedia für Ihre Gäste.
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03 Inhalt
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Tourismusforschung
.......................................
04
............................................
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Ein Jahrzehnt T-MONA
Markt Deutschland
Naturfreunde mit vielen Wünschen
Kulinarik
. ......................................................................................
20
Siegeszug der Selbermacher
Reisen ohne
Grenzen
.........................................
Urlaub in der Einsamkeit
.....................
26
. ..............................................................................................
28
Ausstieg auf Zeit
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Mit Kinderwagen, im fortgeschrittenen
Alter oder nach einem Unfall: Fast
jeder Mensch macht Erfahrungen mit
eingeschränkter Mobilität oder Wahrnehmung. Das bu//etin zeigt, warum
es sich für Touristiker lohnt, Menschen
den Weg in den Urlaub zu ebnen.
w w w. a u s t r i a to u r i s m . c o m
bl o g. a u s t r i a to u r i s m . c o m
h tt p : / / w w w. fa c e b o o k . c o m / o e s te r re i c h w e r bu n g
Porträt
Stefan Isser,
Geschäftsführer der Swarovski Kristallwelten
Neues aus den Märkten . ................................................................... 10
Travel-Trends .............................................................................................. 11
WLAN im Tourismus . ........................................................................... 12
Sauberste Gemeinde . ......................................................................... 18
Kurz notiert ................................................................................................. 19
Ausgezeichnete Projekte .................................................................. 22
Umfrage Betriebsnachfolge ............................................................ 24
6 Top-Tipps für Ihren persönlichen Gewinn ......................... 30
h tt p : / / w w w. yo u t u b e. c o m / a u s t r i a to u r i s m
Impressum Herausgeber und Medieninhaber: Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstr. 13, A-1030 Wien, Tel.: 01/588 66-326, Fax: 01/588 66-266, Internet: www.austriatourism.com/bulletin
Chefredaktion: Dr. Katja Horninger, [email protected] Redaktion: Mag. Susanna Gassner, Mag. Sabina König, Mag. Sandra Ortner Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Ulrike
Rauch-Keschmann Abopreis: 14,30 Euro (inkl. 10% USt.) jährlich für 6 Ausgaben Aboservice: Yvonne Tremmel, [email protected] Anzeigenmarketing: Gassner & Hluma
Communications, Alsegger Straße 18/10, A-1180 Wien Layout und Gestaltung: Greiner & Greiner, Wolfgang Greiner Hersteller: Ueberreuter Print GmbH Herstellungsort: 2100 Korneuburg
Titelfoto: Millstätter See © MTG Archiv – steve.haider.com Offenlegung gem. § 25 MedienG: www.austriatourism.com/bulletin-impressum
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Tourismusforschung
Ein Jahrzehnt T-MONA
T-MONA, die große Gästebefragung Österreichs, feiert heuer ihr zehnjähriges Jubiläum.
Zum Geburtstag präsentiert das bu//etin eine aktuelle Bestandsaufnahme.
Gute Zusammenarbeit „T-MONA ist
ein hervorragendes Beispiel für die
bundesländerübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen der ,Allianz der
10‘, bei der für jeden Einzelnen wesentlich mehr herauskommt, als wenn
jeder für sich arbeiten würde“, sagt
Karl Pramendorfer, Chef von Oberösterreich Tourismus. Erst durch die
Beteiligung vieler Partner werde diese
großflächige und tiefe Marktbefragung
nicht nur leistbar, sondern zum wesentlichen Benchmark für die Tourismusbranche.
Bei der allerersten T-MONA-Erhebung in der Wintersaison 2004/05
befragten die Interviewer Gäste aus
insgesamt sechs Märkten. Mittlerweile
ist die Liste der einbezogenen Natiobu//etin
nen auf 19 Länder angewachsen. In
Summe sind ca. 850 Fragebogenmutationen im Einsatz, die sich je nach
Saison, Sprache und regionalen Zusatzfragen unterscheiden. Aufgrund
der Vielzahl der Märkte und der großen
Stichprobe lassen sich zahlreiche österreichweite Analysen erstellen. Eine
wesentliche Stärke sind die zahlreichen Benchmarkmöglichkeiten.
Damit geben die T-MONA-Ergebnisse auch Aufschluss für die Ausrichtung
des Tourismus am Gast. „Dies ist für
den Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich geworden. Mit TMONA haben wir seit zehn Jahren ein
wichtiges Instrument in der Hand, das
uns bei der Bestimmung der eigenen
Position und der Weiterentwicklung
unserer Produkte unterstützt“, ist Josef
Margreiter, Geschäftsführer der Tirol
Werbung, überzeugt.
Urlaubsverhalten unter der Lupe
Das Marktforschungstool T-MONA
bringt Licht in das Urlaubsverhalten der
Gäste. Im Detail liefert die Befragung
folgende Informationen:
»» Gästestruktur der Urlauber (Herkunft,
Alter, Geschlecht, Beruf, Bildung,
Einkommen)
»» Informations-, Entscheidungs- und
Buchungsverhalten
»» Anreise und Aufenthalt: Verkehrsmittel, Unterkunft, Reisebegleitung
»» Aufenthaltsdauer, Besuchserfahrung,
Urlaubsarten, Aktivitäten, Image der
Urlaubsregion
»» Reiseausgaben
»» Zufriedenheit gesamt und im Detail,
Wiederbesuchsabsicht
Die Daten dienen als Basis für Strategie- und Positionierungsanalysen und
für die Optimierung der Marketingmaßnahmen mit Blick auf den Gast.
Die ÖW-Tourismusforschung erstellt
laufend Berichte zu diversen Märkteund Themenschwerpunkten (z. B. Skitourengeher, Wellnessurlauber, Kurz­urlauber). Auf Anfrage fertigt sie auch
individuelle Auswertungen zu einem
speziellen Thema oder einer speziellen Zielgruppe an. Die Basisberichte,
aktuell z. B. der zum Wintergast in Österreich 2013/14, stehen allen österrei-
Foto: dreamstime.com
und 136.000 Gästeinterviews,
so lautet die stolze Bilanz, die
T-MONA (Tourismus MONitor
Austria) seit den Anfängen im
Jahr 2004 ziehen kann. Das vielseitige
Marktforschungsinstrument, das die
Österreich Werbung (ÖW) gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium
(BMWFW), der Wirtschaftskammer
Österreich (WKO), den neun Landestourismusorganisationen (LTO) und
dem Marktforschungsinstitut Manova
initiierte, setzt die ÖW im Zweijahresrhythmus ein.
Die diesjährige Befragungswelle mit
17.500 Interviews im Winter 2013/14
und etwa 18.000 im heurigen Sommer
läuft vom Bodensee bis zum Neusiedler See. Es beteiligen sich alle neun
LTO und 34 regionale Tourismusorganisationen an der Erhebung, womit TMONA im Jubiläumsjahr auf eine Rekordbeteiligung verweisen kann. Das
Projekt zählt europaweit zu den umfangreichsten Gästebefragungen und
ist in dieser Form einzigartig.
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chischen Touristikern kostenfrei über die Website
zur Verfügung.
Zur OptimierunG der strateGie Die Nieder-
österreich Werbung zieht die Daten aus der
T-MONA-Befragung unter anderem zur Optimierung ihrer strategischen Ausrichtung heran. Für
die Ausarbeitung der neuen Tourismusstrategie
des Landes Niederösterreich (Tourismusstrategie
2020) wären die Ergebnisse ein wesentlicher Inputfaktor, erzählt Christoph Madl, Geschäftsführer
der Niederösterreich Werbung. Madl lobt auch die
ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den anderen Bundesländern und der ÖW im Zuge der Befragung. Diese Kooperation trage dazu bei, dass
im Tourismus österreichweit an einem Strang gezogen werde und die Beziehungen untereinander
gepflegt würden.
SalzburgerLand Tourismus schätzt T-MONA
als Instrument, um die Bedürfnisse der Gäste zu
analysieren und ein umfassendes, repräsentatives
Bild von diesen zu erhalten. Gemeinsam mit fünf
Destinationen im SalzburgerLand werden rund
7.000 Interviews geführt. Die Studienergebnisse
geben wertvolle, strukturierte und vergleichbare
Informationen über Stärken und Schwächen des
Sommer- und Winterangebotes und sind somit die
Grundlage für die maßgeschneiderte Produktentwicklung bzw. -schärfung. Die fundierten T-MONAErgebnisse unterstützen das SalzburgerLand
auch bei der Optimierung der Marketingaktivitäten
auf den wichtigsten Zielmärkten.
Die aktuelle Sommerbefragung läuft noch bis
einschließlich Oktober. Es ist daher durchaus
möglich, in den nächsten Monaten in österreichischen Regionen auf einen der mehr als 100 Interviewer zu treffen.
www.austriatourism.com/tourismusforschung
Foto: dreamstime.com
Die Vorteile aus T-MONA
Benchmarking …
… macht den flexiblen Vergleich mit anderen Regionen/Bundesländern möglich und zeigt Stärken sowie Schwächen auf.
Onlinedatensystem …
… ermöglicht jedem Teilnehmer, einfache, flexible Ad-hocAuswertungen zu erstellen.
Zusatzfragen …
…. bieten die Möglichkeit, individuelle Fragestellungen
einzubringen.
Zeitvergleiche …
… und regelmäßiges Monitoring durch wiederkehrende
Fragestellungen
Großes Sample …
… ermöglicht eine Vielzahl an Auswertungsmöglichkeiten,
z. B. nach einzelnen Gästegruppen (wie dänischen Urlaubern
oder Theaterbesuchern)
editorial
Grenzen überwinden
Reisen bedeutet Freiheit. Reisen bedeutet, Neues zu entdecken.
Reisen bedeutet, die eigenen Horizonte zu erweitern. Reisen bedeutet aber auch, Grenzen zu überwinden. Und damit sind nicht
immer nur geografische gemeint, sondern oft auch persönliche,
mentale Grenzen: neue Menschen kennenlernen, etwas Unbekanntes ausprobieren, sich auf den Moment einlassen. Und
gerade ein Urlaub in Österreich verspricht ja unseren Gästen,
dass sie hier Erfahrungen machen können, durch die sie sich
nachhaltig neu (er)finden und neue Dimensionen persönlicher
Entfaltung erleben können.
Für viele Menschen ist Reisen ohne Grenzen problemlos
möglich – ja, ist das Grenzen-Überschreiten sogar wesentlicher Urlaubsinhalt. Personen mit eingeschränkter Mobilität oder
Wahrnehmung hingegen können entlang der gesamten touristischen Dienstleistungskette oft auf Hürden stoßen. Fast jeder
Mensch macht zumindest einmal im Leben die Erfahrung, eingeschränkt mobil zu sein – egal ob unterwegs mit dem Kinderwagen oder nach einer Verletzung vorübergehend gehandicapt.
Aus diesen Gründen, aber natürlich auch vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels – die Lebenserwartung steigt
weltweit an, unsere Gesellschaft wird immer älter und betagtere
Menschen sind oft nicht mehr so mobil – wird Barrierefreiheit
für den Tourismus zunehmend wichtig. In unserer aktuellen
Coverstory widmen wir uns daher der Frage, wie ein barrierefreier Tourismus gelingen kann und warum es sich für Touristiker
lohnt, Menschen den Weg in den Urlaub zu ebnen.
An ihre eigenen Grenzen stoßen unsere Gäste übrigens auch,
wenn sie ihren Urlaub ganz bewusst in der Einsamkeit verbringen. Immer mehr Menschen wollen als Kontrast zum schnellen
Alltagsleben voller Reizüberflutung für eine gewisse Zeit aussteigen und versuchen, beim einfachen Leben in der Abgeschiedenheit Erdung zu finden. Dafür braucht es auch Mut, denn das
Abschalten in der Stille, ganz ohne Strom und Handy hat auch
seine herausfordernden Seiten. Was der Gast in der Einsamkeit sucht und welche touristischen Angebote und Projekte in
Österreich diese Bedürfnisse schon jetzt erfolgreich erfüllen,
lesen Sie ab Seite 26.
Dr. Petra Stolba
Geschäftsführerin der Österreich Werbung
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Markt Deutschland
Naturfreunde mit
vielen Wünschen
gen, dafür mehr Geld in die Hand zu nehmen.
Zu diesen Ergebnissen kommt die Deutsche
Reiseanalyse (RA), eine jährlich wiederkehrende, repräsentative Erhebung.
Insgesamt unternahmen die deutschen Gäste im Vorjahr 70,7 Mio. Reisen mit einer Dauer
von fünf und mehr Tagen, das sind um zwei Prozent mehr Trips als im Jahr zuvor. Die Reiseintensität der deutschsprachigen Bevölkerung
erreichte 2013 knapp 78 Prozent.
Deutschland ist nach wie vor Österreichs größter Auslandsmarkt. Mit welchen Botschaften und Angeboten Sie die Gäste
aus dem Nachbarland begeistern? Hier einige Beispiele.
Interesse ungebrochen Nach der Prognose
ositive Aussichten auf dem deutschen
Markt: Die gute wirtschaftliche Lage
und die optimistische Einschätzung
der eigenen finanziellen Situation werden heuer für weiteres Wachstum sorgen. Die
Zahl der deutschen Urlauber dürfte zwar auf
hohem Niveau stagnieren, die Dynamik kommt
jedoch aus der Zahl der Urlaubsreisen und den
damit verbundenen Ausgaben. 25 Prozent der
Deutschen wollen 2014 mehr Trips als im Vorjahr unternehmen und 30 Prozent beabsichti-
auf Basis der RA wird sich auch die Nachfrage
nach Urlaub in Österreich positiv entwickeln. Im
Vorjahr erhöhten sich die Nächtigungen um 2,5
Prozent auf knapp 51 Mio. Die Ankünfte legten
um drei Prozent auf rund zwölf Mio. zu. Nach
einem Rekordstart in den Winter 2013/14 wurde
im ersten Drittel 2014 die Aufwärtstendenz gestoppt. Aufgrund schwieriger Witterungsbedingungen legten die Deutschen eine Pause ein:
Die Ankünfte gingen um 3,6 und die Nächtigungen um sechs Prozent zurück.
Das Interesse der deutschen Gäste verteilt
sich gleichermaßen auf die Winter- und die
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Foto: ÖW/Peter Burgstaller
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Foto: ÖW/Peter Burgstaller
Naturerlebnis macht glücklich Die Deutschen führen nur
zwölf Prozent ihrer „Glücksmomente“ auf touristische Leistungen wie Hotel, Service oder Essen zurück, ergab eine Blitzumfrage der ÖW unter 1.000 Deutschen. Glücklicher machen
hingegen Naturerlebnisse wie z. B. der Blick aufs Meer hinaus
oder vom Berggipfel ins Tal hinunter. Wahres Glück auf Reisen
bietet also offensichtlich die Natur. Als wichtigste Erholungsfaktoren in der Natur gelten Meeresrauschen, Vogelgezwitscher
und Bachgeplätscher. Insbesondere Gewässer werden unbewusst mit Natürlichkeit in Verbindung gebracht. Das Meer löst
hier die stärksten Empfindungen aus. Es muss jedoch nicht unbedingt das Meer sein. Auch die Darstellung eines Bergbachs
oder Sees wirkt bereits sehr entspannend auf den potenziellen
Gast. Bereits der Anblick des Bildes vermittelt ein „Stück Urlaub“, sprich Erholung.
Die Deutschen wollen bei ihren Reisen vor allem entspannen, Abstand zum Alltag gewinnen, frische Kraft sammeln und
Spaß haben – und das bei schönem Wetter. Der Ski- oder
Snowboardurlaub (75 Prozent), der Winterurlaub im Schnee
(37 Prozent), die Wander-/Bergsteigferien (31 Prozent) sowie der Erholungsurlaub (32 Prozent) führen laut T-MONA
2011/2012 die Liste der beliebtesten Ferienformen in Österreich an. Der Badeurlaub hat im Vergleich zu 2009 extrem an
Bedeutung gewonnen. Auf ihn entfallen nun 18,8 Prozent aller
Aktivitäten (2009 bei 13 Prozent).
Immer mehr Menschen, vor allem auch der älteren Generationen (bis 75 Jahre), nutzen das Internet als Inspirationsquelle für
ihre Trips. Laut Deutscher Reiseanalyse greifen 81 Prozent der
Urlauber mit Internetzugang (14 Jahre plus) auf das Internet als
Überdurchschnittliches Wachstum
des deutschen Marktes bei Mondial
Foto: Paul Hakimata – Fotolia.com
Sommersaison. Die Zunahme bei Ankünften und Nächtigungen im Vorjahr ist im Wesentlichen dem Sommer zu verdanken, während im Winter zwar die Ankünfte weiter leicht stiegen,
die Nächtigungen jedoch stagnierten.
Im Ranking der beliebtesten Auslandsdestinationen für längere Reisen (fünf und mehr Tage) belegt Spanien die Spitzenposition, gefolgt von Italien und der Türkei. Österreich nimmt
den vierten Platz ein. Unter den Top Ten der begehrtesten Auslandsziele wies Österreich 2013 mit einem Plus von 400.000
Reisen die volumensmäßig größte Steigerung auf. Die Kurztrips sind nach einem deutlichen Zuwachs 2012 auf 3,4 Mio. im
Vorjahr wieder auf drei Mio. gesunken. Allerdings ist der Markt
für kürzere Reisen insgesamt zurückgegangen.
Der deutsche Gast gilt als „multioptionaler Urlauber“. Er verbringt in einem Jahr mehr Urlaube als früher, dafür fallen die
einzelnen Aufenthalte jedoch oft kürzer aus. Thematisch betrachtet gibt es den idealtypischen Sommer-/Winter-/Kurz- oder
Kultururlauber kaum noch. Gäste verbringen z. B. im Frühjahr
eine Kurzreise mit Schwerpunkt Kultur in einer interessanten
Stadt und im Sommer gönnen sie sich ebenfalls im Rahmen
einer Kurzreise bei einem Wochenend-Wandertrip etwas
­Abstand zum Alltag. So kann eine Reiseform (z. B. Kurzreise)
von einem Gast zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr mit
unterschiedlichen Schwerpunkten (Kultur, Natur etc.) in Anspruch genommen werden.
Die Düsseldorfer Tochtergesellschaft des österreichischen Familienunternehmens Mondial
verzeichnete 2013 ein
sattes Wachstum von 7%
und liegt damit weit
über dem Markt (2013:
2,5%). „Die Entwicklung
des deutschen Marktes
wird von der Branche mit
fast schon nervöser Aufmerksamkeit verfolgt. Ein
Rückgang hätte für viele
Partner fatale Auswirkungen. Der Grund liegt
oft in einer einseitigen
Ausrichtung des Geschäftskonzepts und der
daraus resultierenden
Abhängigkeit,“ so Geschäftsführer Mag. Gregor Kadanka. Bereits seit fast 40 Jahren
ist das Familienunternehmen Mondial mit einer eigenen Filiale
in Düsseldorf vertreten. In den 70ern war man sogar maßgeblich
an der Einführung eines Charterfluges auf der Strecke Wien–Düsseldorf beteiligt. Seither hat sich einiges getan am Reisemarkt
und das österreichische Privatunternehmen hat bewiesen, dass
es sich über die Jahre erfolgreich behaupten konnte.
Flexibilität verhilft zum Erfolg
Wie sich Mondial Düsseldorf seit 1975 im Wettbewerb mit Veranstalter-Giganten durchsetzt? Ein wichtiges Stichwort für den Erfolg
der deutschen Tochter ist Flexibilität. Dieser Ansatz wird im Vertriebskonzept deutlich. Vertrieben wird das Mondial-Programm
deutschlandweit über 3.500 Reisebüropartner. Kooperationen mit
führenden deutschen Zeitungsverlagen wie der WAZ MedienGruppe für Leserreisen und die Ausarbeitung von Gruppenreisen
nach Wunsch stellen die Tochtergesellschaft auf stabile Beine.
Klare strategische Ausrichtung
Mondial hat sich über viele Jahre als der „Österreich-Spezialist“
etabliert. Das Angebot ist umfassend und findet derzeit Niederschlag in 5 Katalogen (Winter, Sommer, Wellness, Städte, Hütten)
bzw. auf mehr als 600 Seiten und rund 790 Hotels, Apartments
und Hütten vom Bodensee bis zur pannonischen Tiefebene.
Hotelpartner profitieren von weltweitem Vertriebsnetz
Wirtschaftlich turbulenten Zeiten trotzt Mondial durch Flexibilität
und weltweitem Ausbau seines Vertriebsnetzes: mehr als 450 Reiseveranstalter und Corporates aus 80 Ländern dieser Welt zählen
im Bereich Destination Management dazu. Besonderer Fokus wird
auch auf die Wachstumsmärkte gelegt. Die Marktführer-Stellung
im Kongress Management sowie eine ausgezeichnete Zahlungsmoral, die 2013 wieder durch ein ausgezeichnetes Ergebnis von
Dun & Bradstreet bestätigt wurde, machen Mondial zu einem
verlässlichen Partner für langfristige Geschäftsbeziehungen.
Mondial ist laufend daran interessiert sein Portfolio zu erweitern.
Infos für Hotelpartner:
[email protected]
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Markt Deutschland
kommentar
OSKAR HINTEREGGER,
Region Manager Deutschland, Schweiz und Österreich
In Österreich ist immer Sonntag
Österreich wird von den deutschen Gästen „wie der Sonntag im Alltag“ wahrgenommen. Das ist das Ergebnis einer von der Österreich Werbung (ÖW) kürzlich
in Auftrag gegebenen morphologischen Untersuchung. Ein Ergebnis, auf das
die ganze Branche stolz sein kann und das gleichzeitig einen klaren Anspruch
für die Zukunft vermittelt.
In unseren Werbekampagnen erzählen wir Geschichten von kulturellem Erbe,
kulinarischen Höhepunkten und natürlich von den sprichwörtlichen österreichischen Gastgeberqualitäten. Diese Geschichten sind es nämlich auch, die unser
Land so einzigartig sein lassen, die unsere Stärken ausmachen und die wir
genau deshalb erzählen – und erzählen müssen. Wir haben in den letzten Monaten Fokusgruppen-Interviews in ganz Deutschland geführt. Auch sie haben
uns darin bestätigt: Deutsche Gäste kommen gerne nach Österreich, weil sie
unsere Kultur, unsere Küche und unsere Qualitäten als Gastgeber schätzen
und in bester Infrastruktur ausgiebig ihre Freizeit genießen können. Das fühlt
sich an wie Sonntag – und macht sogar die fehlende Schönwettergarantie wett.
Eine der wichtigsten Aufgaben der ÖW am deutschen Markt ist es deshalb,
genau solche Angebote dem potenziellen Gast, den Reisemedien und der deutschen Touristik zu kommunizieren. Dazu setzen wir auf eine Vielzahl von Aktivitäten. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie bei einer dieser Maßnahmen unser
Partner wären.
Urlaub in Österreich, das ist wie der Sonntag im Alltag. Eine klare Ansage, wie
man in Deutschland so treffend sagt. Und einmal ehrlich: Hätten wir von „den
Deutschen“ etwas anderes erwartet? Wir freuen uns, wenn wir gemeinsam mit
Ihnen diese Erwartungen immer wieder aufs Neue erfüllen oder gar übertreffen
können.
Informationsmedium und 53 Prozent
auch für die Buchung ihrer Reise zurück. In einem Viertel der Fälle setzen
sich die Urlaubsreisenden bereits mehr
als sechs Monate vor der Abreise mit
der Reise auseinander. Bis vier Monate
vor der Abreise beschäftigt sich bereits
mehr als die Hälfte der Urlauber damit.
DIe ZIelgruPPen mIt PotenZIal Die
Österreich Werbung (ÖW), die den
deutschen Markt von Berlin aus bearbeitet, hat vor allem folgende Zielgruppen ins Visier genommen:
bu//etin
Naturliebhaber im Sommer: Das sind
Paare und Familien, die dem Milieu
der etablierten Postmateriellen angehören, zwischen 35 und 65 Jahre alt
sind und mit oder ohne Kinder reisen.
In ihrem Haupturlaub suchen sie den
Ausgleich in der Natur durch aktive Bewegung und gemeinsames Erleben.
Sie wohnen meist in familiär geführten Qualitätsbetrieben mit sehr gutem
kulinarischen Angebot und schätzen
organisierte Outdooraktivitäten wie
Wandern, Radfahren/Mountainbiking,
Golfen, Schwimmen, Entdecken der
Urlaubsregion, Genießen usw. In Ergänzung dazu punkten z. B. die Bereitstellung von Sportgeräten, ein persönlicher Natur-Guide, Wellnessangebote
und konkrete Tipps für Tagesausflüge
für die ganze Familie. Herzliche Gastgeber gehen mit ihren Besuchern gemeinsam auf Entdeckungsreise (Picknick, Radtour, Wildtierbeobachtung
usw.). Das Potenzial für diese Art von
Angebot liegt bei rund vier Mio. Gästen.
Skifahrer: Neben dem klassischen
Skiurlaub reichert die ÖW das Österreich-Winterangebot um die Facetten
Erholung und Bewegung in einzigartiger Natur („Skifahren Plus“) an. Fortgeführt wird auch die Kampagne „Wieder
Skifahren. Willkommen zurück“. Zur
Absicherung der Marktführerschaft Österreichs im Wintersportsegment wird
in der Kommunikation ein attraktives
Bild von der Kompetenz Österreichs
beim Thema „Winterurlaub auf und abseits der Piste“ gezeigt. Die Strategie
zielt darauf ab, die Alpinski-Kompetenz
und Marktposition Österreichs als SkiDestination Nummer eins zu festigen
und neuen Zielgruppen die einzigartige, hoch emotionale und stimulierende
Wirkung eines Winterurlaubs stärker
vor Augen zu führen. Diese zentralen
Botschaften sollen über „begeisternde
Augenblicke“ selektierter neuer Angebote und mittels einer impactstarken,
innovativen Themenkampagne gemeinsam mit Leistungspartnern kommuniziert werden. Das Potenzial für
„Skifahren Plus“ dürfte bei rund sieben
Mio. Gästen liegen.
Winterurlaub im Schnee: Der Winter
zeigt sich in vielen Teilen Deutschlands
Grau in Grau, ungesund und stressig
(Regen, Verkehrschaos, mangelnde
Schneeräumung, Grippewellen etc.).
Die Alternative lautet: ab in die Wintersonne und Wärme. Laut RA können
sich 5,7 Mio. Deutsche einen Urlaub
im Schnee in den nächsten drei Jahren
ganz konkret vorstellen. Für diese Gruppe ist Skifahren kein zentrales Urlaubsmotiv. Sie will vielmehr Abstand vom
Alltag gewinnen, entspannen, Kraft tanken und Neues entdecken. Paare und
w
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Familien, die sich für Winterurlaub im Schnee interessieren, erwarten beeindruckende Schnee-/
Berglandschaften, hochwertige Unterkünfte in
Verbindung mit ausgezeichneter Dienstleistungsqualität in schneesicheren Regionen für
einen einwöchigen Aufenthalt. Die Teilnahme an
Erlebnisprogrammen (z. B. Schneeschuhwanderungen) und der Verleih von Sportgeräten
müssen leicht möglich sein. Die Kommunikation
sollte auf das abwechslungsreiche Leistungsspektrum (Winterwandern, Rodeln, Eislaufen,
Pferdeschlittenfahrten usw.) hinweisen. Darüber hinaus könnte das Angebot SchneesportEinsteigerprogramme, hochwertige Aktivitäten
für Kinder und die Teilnahme an regionalen
Brauchtumsveranstaltungen beinhalten sowie
das Erleben von kulinarischen Höhepunkten ermöglichen.
Inspirierende Entdeckungen: Im Vordergrund
steht inspirierendes Entdecken innerhalb kurzer
Zeit, um mit neuen Eindrücken erfrischt in den
Alltag zurückzukehren. Mit anlassbezogenen
Kultur-, Aktiv- und Genussreisen stärkt die ÖW
Österreichs Position als Kurz- und Rundreisedestination und unterstreicht die kulturelle Viel-
falt des Landes. Die Gäste aus dem Milieu der
etablierten Postmateriellen nehmen gern die
persönlich gestaltete Mappe mit Konzertkarten
und Restaurant-Tipps für das Dinner danach
entgegen und können sich für die Kombination von Natur- und Kulturgenuss begeistern.
Vom Berg oder See direkt ins intime Flair der
Salzburger Residenz oder des Angelika-Kaufmann-Saals in Schwarzenberg eintauchen –
auch dieses oder ähnliche Angebote gefallen.
Die kulturaffinen Gäste bevorzugen Unterkünfte mit einzigartigem Charakter, sei es in
modernem Design oder in regionstypischer
Architektur (z. B. Kellerstöckl) für zwei bis vier
Übernachtungen. Ein attraktives Kultur-, Naturund Veranstaltungsangebot, das wie die Schubertiade den Spannungsbogen zwischen Tradition und Innovation widerspiegelt, City-Trips
mit Schwerpunkt Lifestyle und/oder Museen/
Sonderausstellungen entsprechen dem Geschmack dieser Zielgruppe mit einem Potenzial
von 1,2 Mio. Gästen.
Der deutsche
Gast im Profil
»» Reisedauer: 9,5 Tage für die
Hauptreise in Österreich
»» Ausgaben: 722 Euro pro
Reise und Person im Sommer
und 752 Euro im Winter; Tagesausgaben 94 Euro pro Kopf im
Sommer und 119 Euro im Winter
»» Unterkunft: 31,7 % in
5- und 4-Sterne-Hotels,
20 % in 3-Sterne-Hotels,
13,1 % in Ferienwohnungen
»» Organisation: 55 % buchen
die Unterkunft vorab,
12 % buchen nicht im Voraus,
30 % buchen Pauschalreisen
»» Größte Submärkte: Bayern,
Nordrhein-Westfalen und
Deutschland Mitte (Hessen,
Saarland, Rheinland-Pfalz)
Quellen: Deutsche Reiseanalyse 2013,
tourmis.info und T-MONA
Kontakt: Oskar Hinteregger, Region Manager Deutschland,
Schweiz und Österreich, Tel.: +49 30 219 148,
E-Mail: [email protected]
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Studie: Direct Media Report 2012 (Auftraggeber DMVÖ, marketagent.com; n=1.000, CAWI)
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Neues aus den Märkten
die Schiffe meist unter ausländischer
Flagge, sie gehören ausländischen
Reedereien an und gelten daher in
Österreich nicht als Beherbergungsbetriebe.
Entdeckungstouren an Land Wäh-
Flusskreuzfahrten boomen und stehen besonders
bei den Gästen aus Australien und Neuseeland
hoch im Kurs. So beleben die Gäste aus Down Under
Österreichs Städte am großen Strom.
T e x t // S a b i na K ön i g
ie Donauschifffahrt schreibt
ihre Erfolgsgeschichte weiter,
die sich bereits seit Jahrzehnten fortsetzt: Mit jährlich zweistelligen Wachstumszahlen ziehen die
internationalen Reedereien auf der
Donau volle Kraft voraus. Wer sich für
eine Kreuzfahrt auf dem zweitlängsten
Strom Europas entscheidet, entdeckt
gleich mehrere Länder mitsamt ihren
Städten und Naturlandschaften komfortabel und ressourcenschonend vom
schwimmenden Luxushotel aus. Diese
Vorteile bringen immer mehr Urlauber
auf den Geschmack.
Zuwächse aus Übersee Vor allem
Gäste aus Neuseeland und Australien
logieren auf den modernen Passagierschiffen der Luxuskategorie. Schätzungen zufolge gewinnt Österreich durch
die Gäste vom Fünften Kontinent jährlich etwa 100.000 Nächtigungen zubu//etin
sätzlich zu den 400.000 Nächtigungen
aus der offiziellen Nächtigungsstatistik.
Auch bei den Gästen aus den USA stehen Kreuzfahrten auf der Donau hoch
im Kurs. Laut Angaben der via donau,
der Österreichischen WasserstraßenGesellschaft, waren im Jahr 2012 in der
Personenschifffahrt auf der österreichischen Donau insgesamt mehr als eine
Million Passagiere unterwegs – rund
290.000 davon auf Kreuzfahrtschiffen.
Im Schatten der Statistik In den
offiziellen Zahlen der Statistik Austria
schlagen sich die Zuwächse aus dem
Segment der Flusskreuzfahrten nicht
nieder. Das hat zum einen rechtliche
Gründe, da Schiffsreisende durch das
Beherbergungsgesetz nicht abgedeckt
sind, scheitert aber auch an praktischen Hindernissen: So sind etwa die
Zuständigkeiten im Bereich des Meldewesens nicht geklärt. Außerdem fahren
Österreich im Rampenlicht Um die-
ses Marktsegment näher zu beleuchten, kooperiert die Österreich Werbung
(ÖW) in Sydney mit dem Flussreiseveranstalter Avalon Waterways mit
Hauptsitz in den USA. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit initiierte die ÖW
Anfang Juni die Schiffstaufe der neuen
„Avalon Illumination“ in Wien. Dabei
rührten ÖW und WienTourismus kräftig
die Werbetrommel für Österreich als
Kreuzfahrtdestination: Die 90 Medienvertreter und VIP-Branchenpartner aus
Australien und Neuseeland, die Avalon
anlässlich des Events nach Wien eingeladen hatte, erkundeten in einem
dreitägigen Programm die Hauptstadt.
Im Anschluss besuchten die Gäste die
Wachau sowie Schloss Hof, bevor die
Kreuzfahrt in Budapest endete. Für das
Urlaubsland Österreich brachte der
Event eine umfassende Medienpräsenz in diversen Fach- und Publikumsmedien mit Millionenauflage sowie eine
umfangreiche Social-Media-Resonanz
mit sich.
Foto: Niederösterreich Werbung/Cathrine Stukhar
Schiff ahoi für
Down Under
rend ihrer Reise auf der Donau gehen
die Passagiere mehrmals für Ausflüge
an Land, wo sie Umsätze etwa für Museen, Veranstalter, Handel und Gastronomie generieren. Darüber hinaus profitiert Österreich von der Werbewirkung
für die Donauregionen und der auffallend hohen Neigung der Kreuzfahrer,
die Region an Freunde und Bekannte
weiterzuempfehlen oder sie nochmals
intensiver zu besuchen. Als Zugpferde
für die internationalen Gäste gelten die
bekannten Donaustädte und Regionen
Linz und Wien sowie die Wachau –
etwa Dürnstein, Melk oder Krems. Typische Strecken für Australier und Gäste aus den USA führen von Nürnberg
nach Budapest und umgekehrt. Beliebt
ist auch der Rhein-Main-Donau-Schifffahrtsweg.
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Travel-Trends
Welt-Ideen
Wie die Reisenden selbst ist
auch die Tourismusbranche ständig
in bewegung. Das bu//etin präsentiert
unter dem Motto „Welt-ideen“ interessante und originelle Trends aus dem
globalen Reisegeschehen in Serie.
genuss auF knopFdruck Die Speisekarte auf dem Handy:
Besucher des diesjährigen Mobile World Congress, der im Februar in Barcelona über die Bühne ging, hatten ungewöhnlich
einfachen Zugang zu kulinarischen Stärkungen. Mithilfe einer
App wählten hungrige Gäste ihre Speisen über eine mobile
Speisekarte aus und bezahlten mit PayPal. Zur Authentifizierung hatten die Besucher nur einen QR-Code oder NFC-Sticker für die Bezahlung über Funktechnik an der Ausgabe vorzuweisen, um die Bestellung zu erhalten. Dadurch blieben ihnen
Wartschlangen bei der Zahlung und der Bestellung erspart.
www.mobileworldcongress.com
InteraktIVe Fassade Die Dimensionen zwischen großen und
kleinen Bestandteilen der urbanen Landschaft zu relativieren,
darin bestand das erklärte Ziel einer Installation an der Fassade des Ars Electronica Centers in Linz. Lichtkünstler koppelten
im Rahmen des Ars Electronica Festivals vergangenen Herbst
die Fassadenbeleuchtung der „NOx“-Installation an einen Zugschalter und machten sie damit für Passanten steuerbar. Jeder
Besucher durfte nach Belieben an der Schnur des Zugschalters
ziehen und erzeugte damit Veränderungen an der Beleuchtung
der Fassade, die mit unzähligen LED-Lampen versehen war.
Foto: Niederösterreich Werbung/Cathrine Stukhar
www.aec.at
aLte kunstwerke neu entdecken Über das Leben und Werk
des großen Malers Peter Paul Rubens informieren sich Besucher im Rubenshuis, der heute als Museum eingerichteten
ehemaligen Wohn- und Werkstätte des Künstlers im niederländischen Antwerpen. Seit einigen Monaten interagieren
Gäste bei einem Rundgang durch die Räume mit den Kunstwerken: Die Digitalagentur Prophets installierte Sensoren an
unterschiedlichen Stellen des Gebäudes und stellt mithilfe
von Apples iBeacon-Technologie eine kabellose Verbindung
zu den Smartphones und Tablets der Besucher her. Über
Bluetooth erhalten Nutzer nun in unmittelbarer Umgebung der
Ausstellungsstücke Nachrichten mit Infos zu den Kunstwerken
sowie spannende Rätsel – beispielsweise zu auf den Gemälden abgebildeten Menschen – auf ihre mobilen Geräte.
Die Biererlebniswelt
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Marketing der Zukunft
Service mit
Mehrfachnutzen
Wer seinen Gästen kostenloses WLAN anbietet, profitiert von persönlichen Empfehlungen und eröffnet
zusätzliche Buchungsoptionen. Damit ist WLAN
einer der großen Trends aus der digitalen Welt.
enken wir an die Stadt Pisa, denkt jeder Zweite an den Schiefen Turm, davor eine Person, die diesen scheinbar
stützt. Unser Bild von touristischen
Regionen ist von den Gästen aus unserem
Um­feld geprägt“, schreibt Helge Fahrnberger.
Fahrnberger ist Geschäftsführer der auf digitale Kartenprodukte spezialisierten Toursprung
GmbH und widmet sich in einem von 14 Artikeln
der ÖW-Publikation „Marketing der Zukunft –
Wie digitale Medien den Tourismus verändern“
dem Thema Wireless LAN (WLAN). Der Experte erörtert darin, warum jede Tourismusregion
ihren Gästen kostenloses WLAN anbieten sollte.
Gäste online bringen Gäste machen im Ur-
laub Fotos und Videos und teilen diese über
bu//etin
ihre sozialen Netzwerke mit ihren daheimgebliebenen Freunden und ihrer Familie. Wenn
1.000 Gäste pro Jahr ihre Urlaubserlebnisse teilen, erreicht die Destination eine Million zusätzliche Sichtkontakte. Touristiker haben also die
Aufgabe, Gäste online zu bringen – und zwar
kostenlos und möglichst einfach. Eine nutzerfreundliche mobile Website, die die Inhalte der
Seite auch auf mobilen Endgeräten gut les- und
navigierbar macht, bringt dabei einen zusätzlichen Vorteil.
Regionen wie Schladming-Dachstein oder
Achensee Tourismus haben daher schon vor
Jahren ein WLAN-Netz für ihre Gäste installiert,
das sie kontinuierlich ausweiten. Mit dem „Reiseleiter in der Hosentasche“ startete auch Wörthersee Tourismus kürzlich ein freies WLANNetz, das auch dazu dienen soll, mit den Gästen
vor Ort direkt zu kommunizieren und ihnen zum
aktuellen Standort passende Vorschläge für die
Urlaubsgestaltung zu machen. Begleiter Denn Smart­
phones und Tablets haben sich zu unverzichtbaren Begleitern im Alltag entwickelt – und
fahren auch mit in den Urlaub. Lieber WLAN
im Hotel als ein Zimmer mit Blick ins Grüne, so
lautet das Fazit einer aktuellen Studie des AppHerstellers ulmon.com, bei der 485 Reisende
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
befragt wurden. So wird kostenloses WLAN in
Hotels von 95 Prozent der Befragten als wichtig
Unverzichtbare
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bewertet – ein Zimmer mit Blick aufs Meer oder ins Grüne dagegen nur von etwa 70 Prozent. Rund 80 Prozent der Befragten würden sogar lieber ein Viersternehotel mit Gratis-WLAN
buchen als ein Fünfsternehotel zum gleichen Preis ohne kostenlosen Internetzugang.
WhatsApp im Urlaub Auch der Frage, was die Reisenden
bei einem Urlaub „offline“ am meisten vermissen, wurde bei
der Befragung nachgegangen: „Dinge mal schnell im Internet
nachschlagen“ fehlt 60 Prozent sehr, ebenso wie die beliebten
Messaging-Apps wie WhatsApp und Facebook Messenger mit
57 Prozent. Ein Drittel der Befragten vermisst den Zugriff auf
die Wettervorhersage, ein Viertel das Schmökern in der digitalen Zeitung.
Teures Web-Vergnügen Um hohe Roamingkosten zu sparen, nutzen drei Viertel der Studienteilnehmer im Ausland ausschließlich WLAN. Ein Viertel des Befragten gibt an, spezielle Datenpakete für die Auslandsreise zu buchen, um hohen
Roaminggebühren zu entgehen. Denn diese machen das Surfen im Internet oft zum teuren Vergnügen: Obwohl die EU eine
neue Obergrenze für Roaminggebühren innerhalb der Mitgliedsländer beschloss, die seit Juli gültig ist, ist die erlaubte
Höchstgebühr von 0,24 Euro pro Megabyte noch immer empfindlich hoch. Die Zeichen sprächen dafür, dass die Gebühren
innerhalb Europas in den nächsten Jahren ganz wegfallen werden, meint Florian Haselsberger, zuständig für das Marketing
des IT-Anbieters goingsoft. Auch dann macht die Installation
eines WLAN-Netzes Sinn: Denn ohne kabelloses Netzwerk
kann nur derjenige unterwegs ins Internet, der einen guten
Netzempfang hat und ein Gerät mit SIM-Karte verwendet
– etwa ein Smartphone. Und dann ist bei den langen Lade­zeiten durch eine langsame Internetverbindung noch viel Geduld gefragt.
Foto: dreamstime.com
Zusätzlicher Vertriebskanal Doch ein WLAN-Netz bringt
mehr als einen Zusatzservice für den Gast und kostenlose
Werbung für die Destination, weiß Haselsberger. Der Betrieb
entwickelt Lösungen für touristische Regionen, die über WLAN
auch einen zusätzlichen Buchungskanal eröffnen: Benutzer
gelangen auf eine Landingpage, die etwa über aktuelle Veranstaltungen, über Freizeitaktivitäten in der Umgebung informiert
und auch direkte Buchungsmöglichkeiten bietet. Durch den
modularen Aufbau lassen sich beliebig viele weitere Hotspots
an verschiedenen Standorten integrieren – von der Schiffsanlegestelle bis zum Bahnhof. Auch bestehende Vernetzungen,
etwa von Pensionen oder ganzen Hotelanlagen, können problemlos angedockt und über das gemeinsame System verwaltet
werden. Touristikern kommt die Aufgabe zu, die Inhalte aktuell
zu halten.
Die ÖW-Publikation „Marketing der Zukunft – Wie digitale Medien den
Tourismus verändern“ steht unter http://www.austriatourism.com/maerkte/
zum Download bereit.
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Barrierefreier Tourismus
Reisen ohne
Grenzen
Mit Kinderwagen, im fortgeschrittenen
Alter oder nach einem Unfall: Fast jeder
Mensch macht Erfahrungen mit eingeschränkter
Mobilität oder Wahrnehmung. Das bu//etin
zeigt, warum es sich für Touristiker lohnt,
Menschen den Weg in den Urlaub zu ebnen.
Te x t// Sa b i n a Kö n i g
bu//etin
gestaltbare Lebensbereiche für Menschen mit Behinderungen ohne besondere Erschwernis und ohne fremde
Hilfe zugänglich und nutzbar sind.
Defizite ausgleichen Die mit Abstand häufigsten Beeinträchtigungen
österreichweit betreffen laut Statistik
Austria den Bewegungsapparat: Etwa
eine Mio. Personen, das sind 13 Prozent der österreichischen Bevölkerung,
sind nur eingeschränkt mobil. Rund
vier Prozent haben Probleme mit dem
Sehen, zweieinhalb Prozent mit dem
Hören. In der EU leben insgesamt 127
Mio. Menschen, die in ihrer Mobilität
eingeschränkt sind. Die Infrastruktur
hinkt diesen Zahlen hinterher: So sind
beispielsweise nur eineinhalb Prozent
der Gastronomiebetriebe, knapp sechs
Prozent der Unterkünfte und elf Prozent der Sehenswürdigkeiten rollstuhltauglich.
weiter steigen: Waren im Jahr 2012
knapp 20 Prozent der Bevölkerung 65
Jahre und älter, wird der Anteil bis 2060
auf knapp 30 Prozent wachsen – eine
Entwicklung, die sich zunehmend in
allen Bereichen des gesellschaftlichen
Lebens bemerkbar macht und Lösungen fordert.
Integration gefragt Eine
Wachsender Bedarf Die demogra-
fische Entwicklung in Europa unterstreicht die Notwendigkeit barrierefreier Urlaubsangebote: In Österreich
steigt die Lebenserwartung laut Bevölkerungsprognosen der Statistik Austria
im Durchschnitt pro Jahrzehnt um zwei
Jahre. Der Anteil an über 65-Jährigen
in der Bevölkerung wird auch mangels
des entsprechenden Nachwuchses
Reihe
von Gesetzen sorgt dafür, Menschen
mit Handicap das Leben einfacher zu
machen. Neben dem „Antidiskriminierungsparagrafen (Art. 7 Abs. 1 der
Österreichischen Bundesverfassung),
nach dem alle Bundesbürger vor dem
Gesetz gleich sind, soll auch das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz
der Diskriminierung den Riegel vorschieben. Das Gesetz hat zum Ziel,
Foto: MTG GmbH/steve.haider.com
ie kleine Schriftgröße auf der
Website, die unscheinbare
Schwelle auf dem Weg in
die Dusche oder das leise
Flüstern der Empfangsdame an der
Rezeption. Entlang der gesamten touristischen Dienstleistungskette stoßen
Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Wahrnehmung auf Hürden.
Experten sind sich einig: Barrieren zu
beseitigen und den Weg für alle Menschen zu ebnen, gewinnt an Bedeutung. Denn ein einfacher und sicherer
Zugang zu touristischen Angeboten
ermöglicht nicht nur behinderten Personen das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit in den Ferien. Fast jeder
Mensch macht zumindest einmal im
Leben die Erfahrung, eingeschränkt
mobil zu sein. Wer etwa mit dem Kinderwagen unterwegs oder nach einer
Verletzung vorübergehend gehandicapt ist, weiß stolperfreie Angebote
zu schätzen. Eine Annäherung an das
Ideal der barrierefreien Umwelt ist also
für die gesamte Gesellschaft ein Gewinn.
Laut dem 2006 ins Leben gerufenen
Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz ist Barrierefreiheit dann
gegeben, wenn bauliche und sonstige
Anlagen, Verkehrsmittel, technische
Gebrauchsgegenstände, Systeme der
Informationsverarbeitung und andere
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die gleichberechtigte Teilnahme von
Menschen mit einer Mobilitäts- oder
Sinnesbeeinträchtigung in der Gesellschaft zu gewährleisten. Das betrifft
auch die Touristiker, da sie Leistungen
für den öffentlichen Raum zur Verfügung stellen. Grenzen setzen neben
der finanziellen Zumutbarkeit nur die
Richtlinien des Denkmalschutzes. Neben dem Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz bestehen in den Ländern unterschiedliche Vorgaben zur
Barrierefreiheit.
Für die Beseitigung baulicher Barrieren wurde eine Übergangsfrist bis
Ende 2015 beschlossen. Die Wirtschaftskammer Österreich bemühe
sich derzeit um eine Ausweitung der
Frist, um Touristikern mehr Spielraum
für Umbauten zu verschaffen, erklärt
Barbara Schmied-Länger, Referentin
der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft bei der WKO.
Reisefreudiges Publikum Um die Situation des barrierefreien Tourismus in
den Ländern der Europäischen Union
(EU) zu ermitteln und Potenziale aufzuzeigen, hat die EU drei Studien in
Auftrag gegeben, die sich unter anderem der ökonomischen Bedeutung des
barrierefreien Tourismus widmen. Die
Ergebnisse der vom deutschen Unternehmensberater NeumannConsult
durchgeführten Untersuchung: Über
die Hälfte aller mobilitäts- und wahrnehmungseingeschränkten Menschen
in der EU gehen jährlich mindestens
einmal auf Reisen, das macht pro
Jahr 783 Mio. Tagestrips und längere
Reisen. Unter den EU-Ländern sind
Deutschland, Frankreich und Großbritannien die wichtigsten Quellmärkte,
außerhalb sind die USA, die Schweiz
und Russland in Führung. Bedingt
durch die demografische Entwicklung
wird die Zahl der Reisen von älteren
und behinderten Gästen innerhalb der
EU bis zum Jahr 2020 auf 862 Mio. pro
Jahr ansteigen.
Potenzial nutzen Gelänge es, die
barrierefreie Zugänglichkeit touristischer oder tourismusnaher Einrichtungen zu erhöhen, ließen sich 1.231
Millionen Reisen jährlich in den EUMitgliedsländern realisieren. Der Gesamtumsatz von 786 Mrd. Euro, die
Reisen behinderter oder älterer Menschen aktuell generieren, könne nach
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Barrierefreier Tourismus
dieser optimistischen Einschätzung
noch um 40 Prozent, bei Gästen aus
Nicht-EU-Ländern um fast 75 Prozent
gesteigert werden, so die Berechnungen der Studie. Um diese Potenziale
zu nutzen, müssten Infrastruktur und
Service noch besser an die Bedürfnisse beeinträchtigter Menschen angepasst werden, ist Peter Neumann, Geschäftsführer von NeumannConsult,
überzeugt.
Information gefragt Während sich
bei den Urlaubsbedürfnissen grundsätzlich kaum Unterschiede zwischen
behinderten Besuchern und anderen
Reisenden zeigen, müssen Menschen
mit Beeinträchtigung ihren Aufenthalt
besser vorbereiten. Sind vorab keine
Informationen über die Zugänglichkeit
der Hotels oder Freizeiteinrichtungen
am Urlaubsort verfügbar, stellt dies
eine Barriere dar – das zeigte die Befragung, die im Rahmen der EU-Studie
unter Menschen mit eingeschränkter
Mobilität und Wahrnehmung durchgeführt wurde. Viele Besucher beklagen,
dass Informationen – ob in gedruckten
Informationsmedien oder im Internet –
oft fehlen oder unvollständig bzw. wenig nutzerfreundlich aufbereitet sind.
Von insgesamt 66 untersuchten Webseiten tourismusrelevanter Einrichtungen und Destinationen hielten nur ca.
70 Prozent Informationen über barrierefreie Angebote bereit.
Kriterien für barrierefreies Bauen
Darauf sollten Sie unter anderem achten:
»» stufenlose Zugänge
»» breite Türstöcke und Gänge
»» Handläufe
»» Liftanlagen
»» Bedienhöhen von Steckdosen und Lifttastaturen
»» Türen, Schalter und Steckdosen sollten nicht
in Raumecken sein
»» Montagehöhe WC und Waschbecken
»» wenn möglich Verzicht auf Türen
»» wenige tragende Wände, um spätere Umbauten
einfacher zu machen
»» tragfähige Unterkonstruktion der Wände für
die Anbringung von Halte- und Stützgriffen
»» ausreichende Beleuchtung und Beschilderung
»» Parkplätze für Rollstuhlfahrer
Quelle: Broschüre „Tourismus für Alle“ des BMWFW,
basierend auf ÖNORM B 1600
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Einfühlsamkeit zeigen Neben der
physischen Barrierefreiheit im Bereich
der Infrastruktur war auch die fehlende Sensibilisierung des Servicepersonals bei den Befragten ein häufig
genanntes Problem. Insbesondere in
tronomiebetrieben wird der SerGas­
vice von europäischen Reisenden als
ebenso großes Hindernis empfunden
wie mangelnde physische Zugänglichkeit. Oft fehlt es dem Personal an der
nötigen Einfühlsamkeit, um dem Gast
entgegenzukommen.
Hürdenfrei in die Natur Die größten
Barrieren orten die Befragten beim
Zugang zur Natur. In Österreich greifen mobilitätseingeschränkte Menschen in diesem Bereich mittlerweile
auf ein umfassendes Angebot zurück,
das kontinuierlich wächst: Von Klettern, Wandern, Tauchen, Raften, Reiten bis zur Übernachtung auf Hütten
reicht etwa die Palette des Sommerprogramms des Vereins Freizeit ParaSpecial-Outdoorsports (Freizeit-PSO)
in Rohrmoos. Mit „Swiss-Trac’s“, speziellen Zugmaschinen für Rollstühle,
sind Hobbyfotografen bei geführten
Touren in der wilden Landschaft des
Gesäuses unterwegs. Und unter den
Handbike-Angeboten in Tirol – etwa
auf der Hohen Salve oder im Tannheimer Tal – finden sich passende Routen
für jedes Können.
Als europaweites Vorzeigeprojekt gilt
das Kaunertal in Tirol, das bis zur Gletscherregion in einer Höhe von 3.108
Metern barrierefrei erreichbar ist. Alle
öffentlichen Einrichtungen wie Tourismusbüro, Skischule, Hallenbad oder
das Naturparkhaus Kaunergrat, alle
Geschäfte und viele Gastronomiebetriebe im Tal sind für alle zugänglich.
Mit Handbikes erkunden die Gäste
die Region sportlich und Swiss-Trac‘s
ebnen Rollstuhlfahrern den Weg in die
hoch gelegenen Almen des Tals. Auch
die Kaunertaler Gletscherbahnen haben ihr Angebot stetig ausgebaut,
sodass Gäste sogar eine Aussichtsplattform auf 3.108 Metern Höhe barrierefrei besuchen können. Im Winter
schwingen Besucher mit Handicap auf
einem Monoski über die Hänge, des-
sen barrierefreie Variante im Kaunertal
entwickelt wurde.
Erfolgreich spezialisiert Motorradfahrer und Rollstuhlfahrer gehören zur
speziellen Zielgruppe von Karl Hafele,
Direktor des Hotels Weisseespitze im
Kaunertal, der mit seiner Ausrichtung
erfolgreich eine Marktlücke erschlossen hat. Von insgesamt 38.000 Nächtigungen jährlich entfallen etwa 30
Prozent auf Rollstuhlfahrer. Das soll
auch so bleiben, denn die Mischung
aus behinderten und nicht behinderten
Menschen trägt dazu bei, dass sich
Menschen mit Einschränkungen im
Hotel integriert fühlen. Um sein Angebot zu vermarkten, bewirbt Hafele sein
Hotel in Fachmagazinen für Rollstuhlfahrer und auf Reha-Messen im In- und
Ausland. Der Hotelier verzeichnet bei
Rollifahrern eine längere Aufenthaltsdauer im Hotel: „Wenn sich Gäste im
Rollstuhl gut aufgehoben fühlen, sind
sie konsumtiver, bleiben länger und
kommen gerne wieder.“ Auch Empfehlungen durch Mundpropaganda sei ein
wichtiger Erfolgsfaktor, denn behinderte Menschen tauschten sich rege untereinander aus.
Kunst anders sehen Eine Reihe von
Kulturstätten lädt in Österreich zum
sinnlichen Kunsterlebnis und macht
etwa Malerei, Skulpturen oder Architektur für Menschen mit besonderen
Bedürfnissen begreifbar. Die Residenzgalerie in Salzburg hält Führungen
für blinde und gehörlose Menschen
bereit, Bauten wie das Schloss Schönbrunn lassen sich haptisch bewundern
und im Benediktinerstift Admont in der
Steiermark treffen sich Blinde und Sehende im „unsichtbaren Garten“ zum
Wahrnehmungsaustausch. Die Kuratoren des Schlosses Belvedere achten
darauf, dass jede Ausstellung auch
für Sehbehinderte geeignete Werke enthält. Bei Führungen unter dem
Motto „anders sehen“ lässt sich etwa
der „Kuss“ von Gustav Klimt als Relief
bewundern oder das „Schloss zum Angreifen“ Stockwerk für Stockwerk mit
den Händen bestaunen. Die Führungen erfreuten sich anhaltender Beliebt-
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heit, verrät die Kunstvermittlerin des
Hauses, Susanne Wögerbauer. Und
anhand von über 30 Videos informieren sich Besucher mit eingeschränkter
Hörfähigkeit mit dem Multimediaguide
über ausgewählte Meisterwerke aus
der Sammlung im Oberen Belvedere
und über die kunstvolle Schloss- und
Gartenanlage.
Barrierefrei im Web Von zu kleiner
Schrift bis zur fehlenden Sprachausgabe: Auch im Internet finden Menschen
mit eingeschränkter Sinneswahrnehmung Hürden vor. Barrierefreie Webauftritte ermöglichen es dem Nutzer,
Webseiten den eigenen Bedürfnissen
anzupassen. Sehbehinderte Menschen sind etwa darauf angewiesen,
Schriftgrößen und -farben sowie Hintergründe verändern oder auf Textäquivalente für Bilder und Videos zurückgreifen zu können. Im Idealfall lassen
sich blinde Menschen den Inhalt durch
eine Sprachausgabe vorlesen. Auch
für viele gehörlose Menschen, die in
der Gebärdensprache kommunizieren,
ist das schriftsprachliche Potenzial geringer als bei Hörenden. Daher sollten
Texte immer einfach und verständlich
geschrieben sein bzw. auch dazugehörige Videos mit Gebärdensprache
angeboten werden. Als Maßstab für
die „Web Content Accessibility“ werden
meist die Guidelines der Web Accessibility Initiative (WAI) herangezogen,
die drei Prioritätsstufen unterscheidet:
Während eine Website der Stufe A einen Mindeststandard an Kriterien erfüllt, entspricht Stufe AAA dem höchsten Grad an Barrierefreiheit. Die eigene
Website lässt sich unter http://www.
w3c.de/Trans/WAI/checkliste.html auf
ihre Zugänglichkeit überprüfen.
Finanzielle Unterstützung Wer
Barrieren in seinem Betrieb abbauen
möchte, kann auf eine Reihe von Förderungen zurückgreifen. Das Sozialministerium stellt bis zu 25.000 Euro
für Investitionen zur Verfügung, etwa
für Maßnahmen zur Verbesserung
der Zugänglichkeit für Menschen mit
Behinderung wie die Errichtung von
Rampen oder Leitsystemen für blinde
und sehbehinderte Personen. Darüber
hinaus bieten auch die Länder mit unterschiedlichen Bedingungen finanzielle Unterstützung an. Im Rahmen des
Investitionsförderprogramms hält auch
die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) Förderungen bereit –
von einfachen Zuschüssen bis hin zu
Großkrediten.
Wer sich für einen Neubau entscheide, solle die Berücksichtigung
der Barrierefreiheit aber der Vorsicht
halber extra vertraglich mit dem Baumeister vereinbaren, rät SchmiedLänger von der WKO Touristikern. Sie
empfiehlt außerdem, in Sachen Barrierefreiheit professionelle Beratung in
Anspruch zu nehmen. Denn oft hätten
schon kleine Maßnahmen große Wirkung – etwa eine kleine Glocke an der
Stiege, mit der gehbehinderte Menschen unkompliziert Hilfe herbeiläuten
können.
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Sauberste Gemeinde Österreichs
Für ein reines
Urlaubsvergnügen
Der Award „Sauberste Region Österreichs“
würdigt das Engagement der Gemeinde Mödling,
Straßen und Landschaften rein zu halten.
ie Sauberkeit von Städten
und Naturlandschaften trägt
zum positiven Image des
Urlaubslands Österreich bei.
Mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für das
Thema Sauberkeit in Gemeinden und
Regionen zu schaffen und Initiativen für
ein sauberes Erscheinungsbild zu würdigen, rief die Anti-Littering-Initiative
„Reinwerfen statt Wegwerfen“ gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund und der Österreich Werbung
(ÖW) den Award für die „Sauberste
Region Österreichs“ ins Leben. Das
Rennen um die Auszeichnung machte
die Gemeinde Mödling in Niederösterreich mit dem Projekt „Mödling –
die saubere Stadt“. Der Sonderpreis,
der besonders kreative Projektideen
honoriert, ging an Virgen in Osttirol.
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Der Sauberkeit zuliebe Der Award
„Sauberste Region Österreichs“ holt
Gemeinden und Regionen vor den
Vorhang, die sich besonders für die
Sauberkeit ihrer Landschaft einsetzen.
Die Initiativen sollten das Interesse für
die Themen Anti-Littering und Umweltschutz bei der Bevölkerung und den
Touristen wecken und sie dazu motivieren, achtsam mit ihrem Abfall umzugehen. Ob Werbeaktion, Schulprojekt,
Aktionstag, Kunstinitiative oder Infrastrukturmaßnahme – die Bandbreite an
eingereichten Projekten war vielfältig.
Bei der Beurteilung wurden auch die
Kreativität des Projekts, die Professionalität der Umsetzung, das Verhältnis der
eingesetzten Ressourcen zum Output
sowie das Ausmaß der Zielerreichung
berücksichtigt. Die Frist für die Teilnah-
me endete am 31. Mai 2014. In einem
zweistufigen Auswahlverfahren wurden
im Anschluss die Sieger ermittelt.
Zweistufiges Voting Eine Expertenjury mit Vertretern der ARA (Altstoff
Recycling Austria) und des Gemeindebunds bestimmte aus allen Einreichungen ihre Favoriten. Die Wahl des endgültigen Siegers war der Öffentlichkeit
überlassen: In einem Online-Voting
konnte man auf der Facebookseite
www.facebook.com/reinwerfen seine
Stimme abgeben. Gemeinden und Regionen waren dazu aufgefordert, ihre
Bewohner und Gäste zur Abstimmung
zu motivieren und damit das Thema
„Anti-Littering“ nochmals aktiv voranzutreiben.
Preise für die Sieger Das Siegerprojekt „Mödling – die saubere Stadt“
zeichnet sich durch seinen umfassenden Charakter aus: Das facettenreiche
Maßnahmenpaket umfasst etwa die
Herstellung umweltfreundlicher Mehrwegbecher, die bei Festen zum Einsatz
kommen, oder Mülltrenn-Unterricht in
den Schulen. Die Initiative trägt damit
zur Abfallvermeidung, zu einer verbesserten Mülltrennung und zu weniger
achtlos weggeworfenem Abfall bei. Als
Hauptpreis aus dem Publikumsvoting
erhielt Mödling ein Fest für bis zu 200
Personen sowie eine „Ortstafel“, mit
der die Gemeinde die Auszeichnung
sichtbar machen kann. Der mit 3.000
Euro dotierte Sonderpreis der Jury, bei
dem die Kreativität des Projekts im Vordergrund stand, ging an die Gemeinde
Virgen in Osttirol. Eingereicht wurde ein
Gesamt-Schulprojekt bestehend aus
acht Aktionen – darunter beispielsweise die Initiative „Kunst aus Müll“ oder
„Tatort Littering“. Durch die außergewöhnliche Vielfalt kreativer Einzelmaßnahmen hat das Projekt Vorbildwirkung
für andere Gemeinden. Alle weiteren
Teilnehmer, die sich dem Wettbewerb
gestellt haben, erhielten Urkunden als
Dank für ihr Engagement.
Wegen des großen Zuspruchs und
der regen Teilnahme am Wettbewerb
soll der Award auch 2015 wieder verliehen werden.
Foto: Stadtgemeinde Mödling
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ÖWork_Shop: Sommerkampagne 2015 im Fokus
www.austriatourism.com/workshop
Führungswechsel bei der ÖW
Die Österreich Werbung (ÖW) hat die
Leitung des Bereichs „International
Market Management“ (IMM) neu besetzt. Seit Anfang Juni ist mit Birgit Pototschnig eine international erfahrene
Marketingexpertin für die strategische
Ausrichtung und das Marketing des internationalen Netzwerkes der ÖW mit
21 Auslandsbüros verantwortlich. Ihre
berufliche Karriere begann Pototschnig,
die an der Universität Wien ein Studium
der Handelswissenschaften in einer
Fächerkombination mit Publizistik- und
Kommunikationswissenschaften absolvierte, bei J. Walter Thompson in Wien.
Nach Stationen bei L’Oréal, Escada
München und der Willy Bogner GmbH
in München zeichnete sie zuletzt als
Head of International Licence Business
für Asien und Europa der Elégance
GmbH in Düsseldorf verantwortlich.
Führungswechsel auch in Marktbüros: Der bisherige Marktverantwortliche für die Russische Föderation,
Georg Kapus, übernimmt mit Anfang
September die Leitung des Marktbüros Spanien. Kapus folgt Werner Fritz
nach, der nach 35-jähriger Tätigkeit
für die ÖW in den Ruhestand tritt. Von
Madrid aus wird Kapus auch die Marketingaktivitäten in Brasilien betreuen.
Die Nachfolge von Kapus in Moskau
tritt mit Anfang September Gerald
Böhm an. Der 35-jährige Niederösterreicher, der bereits im Gymnasium in
Tulln Russisch lernte, studierte Slawische Philologie in Wien und Moskau,
arbeitete jahrelang im Medienbereich
in Russland und ist bereits seit 2005
Mitarbeiter des ÖW-Büros in der russischen Hauptstadt.
www.austriatourism.com
www.feratel.at
Im Mittelpunkt des ÖWork_Shops der
Österreich Werbung (ÖW) im heurigen
Herbst steht die weltweite Marketingkampagne „Sommerglücksmomente“
für den Sommer 2015. Bei den Workshops, die am 15. September im Congress Innsbruck, am 16. September
im Joanneumsviertel in Graz und am
17. September im Tagungszentrum
Schönbrunn in Wien stattfinden, haben
Touristiker Gelegenheit, sich über konkrete Beteiligungsmöglichkeiten an der
Kampagne sowie weitere Services und
Leistungen der ÖW für die Branche zu
informieren.
Abseits der konkreten Verkaufsgespräche stehen Touristikern bei den
Workshops die Marketingprofis der
ÖW aus den internationalen Market
Offices sowie aus den entsprechenden Bereichen in Wien für Informationen zur Verfügung. Erstmals macht der
ÖWork_Shop neben Innsbruck und
Wien in Graz Station, um auch den
Süden Österreichs optimal abdecken
zu können. Die Teilnahme am ÖWork_
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Kulinarik
Siegeszug der Selbermacher
Ob Fleisch vom Biobauern oder frisch gepflückte Kräuter aus dem eigenen Garten.
Der Wunsch nach regionalem Essen und nachhaltigen Produkten breitet sich
unaufhaltsam aus – auch immer mehr Gastronomen springen auf den Trend auf.
T e x t // S a n d r a O r t n e r
bu//etin
bekochen ihre ganze Familie oder den
Partner. Außerdem merken wir, dass
die Kunden großen Wert auf gesunde
Ernährung und die Herkunft der Zutaten legen“, so Preißer.
DIY – Do it yourself. Menschen, die
in ihrer Arbeit täglich mit abstrakten
Dingen konfrontiert sind, genießen es,
in ihrer Freizeit etwas mit den Händen
zu schaffen. Sei es, dass eigene Gemüsebeet umzugraben oder die warme Winterhaube selbst zu stricken.
Selbstgemachtes hebt sich positiv von
der üblichen Massenware ab. Konsumenten unterstreichen damit nicht nur
ihre eigene Individualität, sie treffen
auch politische Entscheidungen. Nicht
selten stehen die Selbermacher dem
Konsumwahn und der Ressourcenverschwendung kritisch gegenüber.
Trend- und Zukunftsforscher Eike
Wenzel beschreibt in seiner Studie
„Trendwärts-Erlebnismärkte
2030“
den Wandel zu „Sinnmärkten“, bei denen sich die Konsumenten verstärkt
den Nischen- und Regionalmärkten
zuwenden. Sinn und Wertschöpfung
sind dabei die vordergründigen Ziele – im Gegensatz zum reinen Wohlstandsstreben der letzten Jahrzehnte.
Im Internet finden sich unzählige DIYBlogs und Plattformen mit Anleitungen
zum Basteln, Kochen und Recyceln.
Regionale Gastronomie. Ganz diesem Zeitgeist entsprechend, wird der
Trend zum regionalen Essen auch für
die Gastronomie immer wichtiger. So
zeigte eine Motivanalyse der AMA,
dass bereits die Hälfte der Gäste wissen will, woher das verwendete Fleisch
stammt. Bei Eiern, Brot und Gebäck
hat die Herkunft der Produkte laut der
Analyse ebenfalls einen hohen Stellenwert. Zu den Trägern des AMA-Gastro­
siegels zählen schon 1.300 Betriebe. Die Teilnehmer verpflichten sich,
auf der Speisekarte die Herkunft von
Fleisch, Milchprodukten, Eiern, Obst,
Gemüse, Erdäpfeln, Wild und Süßwasserfischen anzugeben. Wirte mit dem
Gastrosiegel stehen außerdem für eine
frische Zubereitung und verzichten auf
Lebensmittelimitate oder gentechnisch
veränderte Lebensmittel. Geprüft werden diese Vorgaben mittels jährlicher
Kontrollen von unabhängigen Inspektoren. Regionalität und biologische
Landwirtschaft haben auch touristische Relevanz. Denn in der Zielgruppe
der Österreich-Urlauber sind besonders viele Bioanhänger vertreten.
Better Burger. Wie die Gastronomen
den Trend zum nachhaltigen Genuss
umsetzen, zeigt sich beispielsweise
an einem neuen Konzept für BurgerRestaurants, die mit minderwertigem
Fast-Food-Einheitsbrei nichts mehr zu
tun haben. Das beliebte Fast-FoodGericht wird mit hochwertigen Zutaten
sowie selbst gemachten Burgerbrötchen und Saucen aufgewertet. Lokale
mit Konzepten dieser Art finden sich in
ganz Europa. Als eines der ersten Better-Burger-Restaurants in Wien starten die Burgermacher im 7. Bezirk: Im
puristisch eingerichteten Lokal mit 20
Sitzplätzen servieren die Inhaber Barbara Kunze und Jan Bahr den Gästen
ihre hausgemachten Burgerkreationen.
Dabei wird vor allem saisonale und regionale Ware verarbeitet. Von Pommes
bis zu Ketchup und Mayonnaise bereiten die Burgermacher alles selbst zu.
Foto: dreamstime.com
eit einigen Jahren lässt sich
ein Wertewandel beobachten, bei dem bewusste und
regionale Ernährung im Zentrum steht. Die Leute wollen nicht nur
wissen, woher die Produkte auf ihren
Tellern stammen, sondern legen auch
gerne selbst Hand an, ob im eigenen
Garten oder hinterm Herd. Eine Studie der University of British Columbia
zeigt, dass überraschend oft zu Hause gekocht wird. Während Architekten
in den Siebzigerjahren noch davon
ausgingen, dass Küchen in modernen
Häusern durch Mikrowellen und einige
technische Geräte ersetzt würden, ist
genau das Gegenteil eingetroffen. Studienautor Dean Simmons führt diese
Liebe zum Kochen nicht alleine auf die
Geldersparnis zurück: „Wäre Kochen
nur Erhitzen und Nahrungszubereitung, würde die Küche allmählich verschwinden, da die Technologie ständig
besser wird.“ Doch das ist nicht der
Fall, denn Kochen und das gemeinsame Essen schaffen Raum für das
Familienleben. Zwischendurch reichen
zwar meist schnelle Kleinigkeiten,
doch zu besonderen Anlässen wird
nach wie vor gerne groß aufgekocht.
Findige Unternehmer sind bereits
auf diese Lifestyle-Bewegung aufgesprungen. So bringt beispielweise der
Lieferservice Feinkoch neben ständig
wechselnder Rezepte auch gleich die
erlesenen Zutaten zum Selberkochen
direkt nach Hause. Anne-Cathrine
Preißer von Feinkoch beschreibt die
Zielgruppe des Unternehmens als urban und bunt gemischt. Die Kunden
haben gemeinsam, dass das Kochen
als soziales Event angesehen wird.
„Viele kommen am Wochenende und
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Wegen des Geschmacks und der hochwertigen
Zutaten sind die Gäste bereit, für diese „Gourmet-Burger“ mehr auszugeben.
Foto: dreamstime.com
SüSSe Versuchungen. Kleine, hübsch dekorier-
te Kuchenläden erfreuen immer mehr Naschkatzen mit selbst gemachten Cupcakes, Macarons
oder Tartes – gerne auch vegan, gluten- oder
laktosefrei. Die Besitzer sind oft Quereinsteiger, die sich den Traum vom eigenen Laden
verwirklicht haben. Wie die ehemalige Architektin Eva-Maria Trimmel, die in ihrem Retroladen
Fett+Zucker am Karmelitermarkt erfolgreich veganen Apfelstreuselkuchen und Bananenbrot
bäckt. Schlemmen ja – aber bitte ohne unnötige Kalorien: Das jaja’s Low Carb Café bietet
Naschereien und kleine Mittagssnacks für Gesundheitsbewusste. Kohlenhydratreiches Weißmehl ersetzt die Inhaberin durch Mandelmehl,
anstatt Zucker sorgen natürliche Ersatzstoffe für
die nötige Süße und auch tierische Inhaltsstoffe
sucht man vergebens. „Die Kunden wollen trotz
der gesunden Inhaltstoffe nicht auf den guten
Geschmack verzichten, darauf habe ich bei der
Entwicklung der Rezepte besonders geachtet“,
erklärt die Besitzerin Stefanie Javurek.
Vormarsch der GemüseFraktion. Längst
vorbei sind auch die Zeiten, in denen Veganer
als „Spinner“ abgetan wurden. Immer mehr
Menschen entscheiden sich für einen Lebensstil, der gänzlich ohne tierische Produkte auskommt. Das spiegelt sich im vorhandenen Angebot wider: Vegane Restaurants und Produkte
in den Supermärkten sind bereits viel einfacher
zu finden als noch vor einigen Jahren. Ob Slow
Food, Raw Food oder Ayurvedisches – die Nischen für bewusste Ernährungsweisen sind
zahlreich. Durch die Aufwertung von bekannten
Produkten – nachhaltiger, spezialisierter oder
gesünder – reagieren die Anbieter auf die geänderte Nachfrage und setzen neue Impulse in
der Gastronomie.
ÖW-Herbstkampagne nimmt
Genießer ins Visier
Unter dem Motto „Entdecke den Herbst für dich.
Urlaub in Österreich.“ bewirbt die ÖW die Nebensaison
mit buchbaren Angeboten für erholsame Tage.
Die reichweitenstarke Kampagne läuft von August bis
Oktober in Österreich und Süddeutschland (Bayern
und Baden-Württemberg) und setzt auf die Themen
Kultur, Wellness sowie aktive Bewegung und Genuss.
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Ausgezeichnete Projekte
Ideen im
Rampenlicht
Der Österreichische Innovationspreis Tourismus holt alle zwei Jahre innovative touristische
Angebotsideen vor den Vorhang. In diesem
Jahr setzten sich im Wettbewerb Angebote aus
dem Burgenland und aus Kärnten durch.
Zahlreiche Kriterien Die Siegerprojekte wur-
den von einer unabhängigen Fachjury auf Basis
eines umfassenden Kriterienkatalogs ausgewählt: Neben der Neuartigkeit des Projekts und
dessen Vorbildwirkung für andere Unternehmen
sollten die Produktideen ökologische, ökonomibu//etin
sche und soziale Nachhaltigkeit gewährleisten
und zur Qualitätsverbesserung beitragen. Auch
die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Angebots
musste sichergestellt sein, damit die Innovation
zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung
und zur Belebung der Region beitragen kann.
Darüber hinaus entschieden die Stimmigkeit
des Projekts mit den Charakteristika der Region
und der regionalen Kultur und die Bedeutung
für den regionalen und überregionalen touristischen Markt über die Bewertung.
Laut Angaben der Jury setzten die eingereichten Projekte mehrheitlich auf regionale
Alleinstellungsmerkmale und ließen diese in
buchbare Angebote einfließen. Inszenierungen
von immateriellem Kulturgut und Brauchtum
waren ebenso vertreten wie Outdoor-Erlebniswelten und Kulinarikangebote.
Spielerische Entdeckungsreise „Haus des
Staunens“ lautet der Name des Projekts, mit
dem sich das pankratiumgmünd im Wettbewerb
um den ÖIT in der Kategorie „saisonale, buchbare, kulturtouristische Angebote“ durchsetzen
konnte. Als interaktive Erlebniswelt lädt das
Haus des Staunens zum Ausprobieren, Beobachten, Entdecken und Spielen ein und ermöglicht dadurch die sinnliche Auseinandersetzung
mit den Themen Wissenschaft und Kultur. In
dem Haus, untergebracht in einem der ältesten revitalisierten Gebäude der Künstlerstadt
Gmünd, lauschen Besucher etwa im „Klang-
Foto: Philipp Kreidl
m am Puls der Zeit zu bleiben und sich
für Besucher attraktiv zu halten, sind
laufend neue Angebotsideen gefragt.
Innovative touristische Projekte zu würdigen und die gesamtwirtschaftliche Bedeutung
des Tourismus zu unterstreichen, das sind die
Ziele des Österreichischen Innovationspreises
Tourismus (ÖIT), den Bund und Länder alle zwei
Jahre an buchbare Angebote aus der Tourismus- und Freizeit­wirtschaft
vergeben. Im Rennen um
Der Österreichische Innovationspreis
die begehrte AuszeichTourismus 2014
nung konnten sich 2014
der Verein pankratiumgKategorie „saisonale, buchbare, kulturtouristische Angebote“:
münd aus Kärnten und
»» Siegerprojekt: „Haus des Staunens“/pankratiumgmünd,
Kärnten, www.pankratium.at
die Raiding Foundation
»» Platz 2: „Kammeroper Schönbrunn – isaOpera“/IMaGE
aus dem Burgenland als
Performing Arts Promotion, Wien, www.imagevienna.com
Sieger durchsetzen. Die
»» Platz 3: „Verstörungen – ein Fest für Thomas Bernhard“/
prämierten Innovationen
Hotel „Der Seehof“, Salzburg, www.derseehof.at
sollen Vorbildwirkung für
die Branche haben und InKategorie „buchbare, kulturtouristische Ganzjahresangebote“:
»» Siegerprojekt: „Storchenhaus“/Raiding Foundation,
spiration für die WeiterentBurgenland, www.raidingfoundation.org
wicklung des touristischen
»» Platz 2: „Weinweg Langenlois und Gartenweg Schiltern“/
Angebots in Österreich
Ursin Haus Vinothek & Tourismusservice, Niederösterreich,
bieten. Die Projektverantwww.ursinhaus.at
wortlichen nahmen ihre
»» Platz 3: „Avantgarde-Alm – junge Kunst aus Österreich“/
Auszeichnungen im Mai
art-lodge**** Katrin Liesenfeld-Jordan, Dirk Liesenfeld,
Kärnten, www.art-lodge.com
im burgenländischen Bad
Tatzmannsdorf
feierlich
entgegen und durften sich über ein Preisgeld
von je 10.000 Euro freuen.
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Außergewöhnliche Unterkunft:
Das „Storchenhaus“ in Raiding.
kunftsträchtige Thema Mobilität auf und
bietet eine vielversprechende Alternative zum Individualverkehr. Gäste buchen die Eintrittskarte für Museen, Ausstellungshäuser oder Schlösser gleich
im Paket mit der umweltfreundlichen
An- und Abreise in Zügen der ÖBB.
Zur Wahl stehen etwa Besuche in der
Kunsthalle Krems, im Schloss Hof oder
auf der Schallaburg in Niederösterreich.
Foto: Philipp Kreidl
KunstGarten“ der akustischen Vielfalt
von Holz, Stein und Metall im Einklang
mit dem Wind oder lassen sich im „harmonikalen LichtLabyrinth“ in meditative
Stimmung versetzen. Die Erlebniswelt
bringt mit ihren originellen Experimentierstationen Jung und Alt zum Staunen und fügt sich harmonisch in das
kulturtouristische Angebot der Künstlerstadt ein. Der hohe künstlerische,
wissenschaftliche und pädagogische
Anspruch zeichnet das Haus des Staunens aus. Die attraktive Kombination
von Unterhaltung und Wissenstransfer
soll beispielgebend für weitere Ausstellungen und Erlebniswelten sein.
Ein Nest für Individualisten Den
Sieg in der Kategorie „buchbare, kulturtouristische Ganzjahresangebote“
holte sich die Raiding Foundation aus
dem Burgenland mit dem Projekt „Storchenhaus“. Erbaut nach Entwürfen
des japanischen Architekten Terunobu
Fujimori, bietet die fünf mal fünf Meter große Unterkunft auf zwei Ebenen
fernöstlichen Charme statt westlichen
Luxus. Das Häuschen, erbaut aus drei
Eichenbäumen, Ziegeln und Schilf,
lässt burgenländische und japanische
Traditionen auf eindrucksvolle Weise
verschmelzen und punktet vor allem
Anerkennung für Mobilitätsprojekt
Zahlreiche Auszeichnungen Neben
den Siegerprojekten wurden in beiden ÖIT-Kategorien – sowohl bei den
saisonalen als auch bei den ganzjährigen Angeboten – die zweit- und die
drittplatzierten Angebote gekürt: In der
Kategorie der saisonalen kulturtouristischen Innovationen konnte sich
die IMaGE Performing Arts Promotion
in Wien für das Projekt „Kammeroper
Schönbrunn – isaOpera“ den zweiten
Platz sichern. Den dritten Rang nahm
das Hotel „Der Seehof“ in Salzburg mit
dem Projekt „Verstörungen – ein Fest
für Thomas Bernhard“ ein.
In der Kategorie „buchbare, kulturtouristische Ganzjahresangebote“
wurde das Ursin Haus Vinothek & Tourismusservice in Niederösterreich mit
dem Projekt „Weinweg Langenlois und
Gartenweg Schiltern“ mit dem zweiten
Platz ausgezeichnet. Die Platzierung
auf dem dritten Platz feierte die artlodge**** von Katrin Liesenfeld-Jordan
und Dirk Liesenfeld in Kärnten mit dem
Projekt „Avantgarde-Alm – junge Kunst
aus Österreich“.
Die eingereichten Projekte, die
von den Bundesländern für die bundesweite Auswahl nominiert worden
waren, erhielten ebenfalls Anerkennungsurkunden, darunter etwa Weinviertel Tourismus mit der Initiative
„Tafeln im Weinviertel“ oder Oberösterreich Tourismus mit dem Projekt
„Verbündet.Verfeindet.Verschwägert.
Bayern und Österreich“.
Über einen Anerkennungspreis durfte
sich die Rail Tours Touristik freuen: Mit
dem Projekt „Kombitickets Kulturgenuss“ greift das Unternehmen das zu-
Nähere Informationen zum ÖIT und
zu den ausgezeichneten Projekten gibt’s
unter www.bmwfw.gv.at.
mit seinem Anspruch in puncto Design:
Ein gemauerter Kamin stülpt sich wie
ein Ameisenhaufen aus der Fassade,
die Wände im Inneren des Häuschens
zieren kleine Kohlestücke, die wie Vogeltritte bis über die Decke spazieren.
Neben einer kleinen Kochnische und
einem Schlafbereich mit japanischen
Schlafgelegenheiten, den sogenannten „Futons“, bietet das Häuschen
auch eine Bibliothek. Und über dem
Dach, auf einem 13 Meter hoch aufragenden, krummen Eichenstamm,
thront das Nest der Störche.
Als erstes von zehn multifunktionalen Gästehäusern trägt das Storchenhaus dazu bei, die Stadt Raiding ins
Scheinwerferlicht der internationalen
Architekturszene zu rücken. Das Projekt soll über mediale Berichterstattung
neue Zielgruppen auf die burgenländische Gemeinde aufmerksam machen.
Die OIT-Jury begründete ihre Entscheidung für das „Storchenhaus“ auch mit
dessen internationalem, kulturübergreifendem Ansatz.
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Umfrage Betriebsnachfolge
Geplantes Loslassen
Jeder Familienbetrieb steht irgendwann vor der Frage nach der besten Lösung
für die Nachfolge. Egal ob innerhalb der Familie oder mittels Verkauf – wie das
eigene Unternehmen weitergeführt werden soll, gehört sorgfältig durchdacht.
I n t e r v i e w s // S a n d r a O r t ne r
Hannes Schmid, Sprecher des VorGeschäftsführer Prodinger Steuerberatung
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen unentgeltlicher und entgeltlicher
Übergabe. Mischformen sind ebenfalls
möglich, hier sehen wir uns immer
den Einzelfall an und suchen im Beratungsgespräch die beste Lösung für
die Kunden. Dabei lautet das Motto:
weg vom Schubladendenken. Denn aufgrund fehlender Beratung wird die unentgeltliche Variante oft als die günstigste Form
angesehen. Direkt nach der Übernahme durch den Sohn oder
die Tochter fallen zwar keine Steuern an, die Steuerlast trifft
den Übernehmer aber unter Umständen plötzlich später. Die
Zeit der Betriebsübergabe ist vor allem bei den Mischformen
sehr beratungsintensiv. Je nach Fall ergeben sich hier spannende Konstellationen: Beispielsweise gibt es eine steuerliche
Begünstigung, wenn der Übergeber seinen Hauptwohnsitz im
Betrieb hat. Beim Thema Erbschaftsrecht ist ein langjähriges
Vertrauensverhältnis ganz wichtig. Als Berater bereiten wir fertige Konzepte für die Anwälte und den Notar vor. Von unserer
Seite ist ein offensives Ansprechen des Themas notwendig,
da viele Unternehmer die Nachfolgefrage gerne auf die lange
Bank schieben. Am besten hat sich die Methode bewährt, alle
Beteiligten gemeinsam an einen Tisch zu setzen und die Möglichkeiten durchzugehen. Ich nenne es gerne eine Übergabe
mit „warmer Hand“. Werden die Kinder erst mit dem Testament
konfrontiert, kann es zu Überraschungen kommen.
standes der Raiffeisen-Landesbank Tirol
Bei jeder Übergabe ist eine Vielzahl
finanzieller Aspekte zu berücksichtigen – beispielsweise steuerliche
Auswirkungen, die Vorsorge für den
Übergeber, Erbschaftszahlungen an
die Geschwister, Investitionsvorhaben, behördliche Auflagen und vieles
mehr. Die betriebswirtschaftlichen Aufgaben und Herausforderungen während einer Betriebsübergabe sind immer mit
einer starken emotionalen Komponente beim Übergeber und
Übernehmer verbunden. Als einer der größeren Finanziers der
heimischen Wirtschaft begleiten wir die Unternehmen mit bester Beratung, Know-how und unserem Netzwerk durch den
Übergabeprozess. In Tirol sind drei Viertel der Tourismusbetriebe familiengeführt. Einerseits ein Erfolgsgarant, denn die
Gäste schätzen die herzliche Betreuung im kleinen Rahmen.
Doch es wird immer schwieriger, Nachfolger aus der eigenen
Familie zu finden. Wird das Thema Übergabe nicht rechtzeitig
angesprochen, drohen Konfliktsituation im Unternehmen und
innerhalb der Familie. Mit entsprechender Vorbereitung und
Begleitung durch die Hausbank muss es nicht so weit kommen. Innerhalb der Familie ist die Nachfolgeregelung im Idealfall ein Prozess, der über viele Jahre gut geplant wird. Kommt
eine neue Geschäftsführung von außen, sollte diese ebenfalls
vor der Übernahme in den Betrieb eingebunden werden, allerdings ist der hierfür benötigte Zeitraum viel kürzer.
Elisabeth Zehetner, Bundesgeschäftsführerin WKO-Gründerservice
Auf unserer Nachfolgebörse sind permanent ca. 1.300 Betriebe aus dem Hotel- und Gastgewerbe online. Auch kleinere Gaststätten wechseln hier ständig den Besitzer. Eine gründliche
Vorbereitung vor der Übernahme ist sowohl beim Besitzer als auch beim Übernehmer notwendig. Der potenzielle Käufer muss mit sich selbst klären, ob er die Voraussetzungen mitbringt,
einen Betrieb zu leiten und eine Finanzierung aufzustellen. Wenn ja, ist die Übernahme eines
bereits bestehenden Unternehmens ein guter Weg in die Selbstständigkeit. Um böse Überraschungen zu vermeiden, holen sich zukünftige Besitzer genaue Informationen über den Vorgänger ein, zum Beispiel ob der Betrieb wegen einer Pensionierung übergeben wird oder aber
weil die Geschäfte schlecht laufen. In der Vorbereitungsphase gilt es, den Jahresabschluss und das Anlagevermögen
zu analysieren, den Mitarbeiterstand zu überprüfen sowie das Image des Betriebes auszuloten. Bei der WKO bieten wir
kostenlose Beratungen an – einzeln oder im Team. Außerdem finden Interessierte beim Gründer- und Nachfolgeservice
der WKO Checklisten und einen Leitfaden mit den wichtigsten Punkten zur Betriebsübergabe.
bu//etin
Fotos: Prodinger Hotel- und Tourismusconsulting, www.fotowerk.at, WKO, Manuela Mätzener
Hubert Vogelsberger,
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manuEla mÄtZEnEr, Geschäftsführerin institut für Familienbetriebe
Aus der KMU-Forschung wissen wir,
dass zwischen 2011 und 2020 ca.
57.300 Betriebe zur Übergabe gelangen. Davon zählen etwa 20 Prozent
zum Hotel- und Gastgewerbe. nur
mehr die Hälfte dieser Betriebe wird
innerhalb der Familie weitergeben.
Das hat nicht nur mit der sinkenden Kinderzahl zu tun, häufig verfolgt die nachkommende Generation andere berufliche
Interessen und die werte haben sich in richtung work-LifeBalance verschoben. eine hohe verschuldung der Unternehmer hält die Kinder ebenfalls oft davon ab, in den elterlichen
Betrieb einzusteigen. schwierigkeiten ergeben sich bei der
Betriebsübergabe vor allem auf zwischenmenschlicher ebene. Der erfahrung nach fällt das Loslassen oft schwer. Daher
ein wichtiger tipp: suchen sie sich rechtzeitig Alternativen für
die Zeit danach. so gewinnt der nachfolger raum, um seine
eigenen Ideen umzusetzen. Kinder, die den Familienbetrieb
weiterführen wollen, sollten zuerst einmal ausziehen, um sich
anderswo ihre sporen zu verdienen. Dadurch erhalten sie die
nötige Kompetenz und sichern sich den respekt der eltern
und Mitarbeiter. Bei einem offiziellen termin mit feierlicher
Übergabe der Geschäfte vor der gesamten Belegschaft lassen sich klare verhältnisse schaffen.
mariO Wachmann,
Geschäftsführer Gasthof Wachmann
vor einigen Jahren habe ich mich entschieden, den Gasthof meiner Mutter
in der Oststeiermark zu übernehmen.
Zuvor war ich in verschiedenen Gastronomiebetrieben der Hauben- und
sternenküche in Österreich und der
schweiz tätig. Der Gasthof am Land
ist natürlich etwas ganz anderes, doch als meine Mutter den
Betrieb abgeben wollte, hab ich mir gedacht, dass ich es mal
versuche, bevor der Gasthof verkauft wird. Für die formalen Angelegenheiten der Übergabe nahmen wir einen steuerberater in
Anspruch. Die Kosten für den notar und diverse Bewilligungen
sind nicht zu unterschätzen. reibereien und Unstimmigkeiten
gehören während einer Übergabe dazu, ich denke, das wird sich
nie ganz vermeiden lassen. schließlich war der Betrieb 40 Jahre
lang der Lebensmittelpunkt meiner Mutter. Dennoch ist es wichtig, frischen wind hineinzubringen. nach der Übergabe habe ich
den Gasthof optisch umgestaltet und die räume verschönert
und modernisiert. wir haben eine komplett neue Küche eingebaut und das Angebot erweitert, zuvor gab es nur kleine speisen
wie würstel etc. nun bieten wir eine neue Karte mit 5-gängigen
Degustationsmenüs an. Das ist eine große Umstellung, die wir
schrittweise durchgeführt haben, auch um die einheimischen
Gäste nicht zu überrumpeln.
Fotos: Prodinger Hotel- und Tourismusconsulting, www.fotowerk.at, WKO, Manuela Mätzener
www.nachfolgeboerse.at
www.nachfolgeboerse.at
www.nachfolgeboerse.at ist die größte österreichweite Online-Börse zum Thema Nachfolge.
Die erste Adresse für direkten Kontakt zwischen Firmeninhabern und potenziellen Nachfolgern.
nachfolgebörse_inserat_190x115.indd 1
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Urlaub in der Einsamkeit
Ausstieg auf Zeit
Erdung finden beim einfachen Leben in der Abgeschiedenheit: So mancher Gast sucht
sein Urlaubsglück in der Stille. Das bu//etin hat recherchiert, warum sich Besucher für
Ferien ohne Strom und Handy entscheiden und warum es dazu auch Mut braucht.
tille und Rast statt Lärm und
Hast: Immer mehr Menschen
suchen beim Urlaub an ruhigen, abgeschiedenen Orten
Ausgleich zum schnellen Alltagsleben.
Dazu braucht es keine weite Reise in
den buddhistischen Tempel oder zum
Leuchtturm in Schweden: Wer Sehnsucht nach dem ursprünglichen Leben
hat und den Ausstieg auf Zeit sucht,
stößt in abgelegenen Bergtälern und
auf ursprünglichen Almen auf Orte der
Stille. Da finden Gäste beim Holzhabu//etin
cken oder Melken inmitten ursprünglicher Natur geruhsam zum inneren
Frieden. Doch das Abschalten hat
auch seine herausfordernden Seiten.
Hüttenurlaub im Trend Der Ver-
band Urlaub am Bauernhof beobachtet seit vielen Jahren eine verstärkte
Nachfrage nach Almhütten – darunter
bewirtschaftete Betriebe ebenso wie
Unterkünfte für Selbstversorger. Eine
Onlineumfrage aus dem Jahr 2013
stellte die Befragten vor die Wahl, ob
sie ihren Urlaub lieber auf einer Almhütte oder auf einer Insel mit Sandstrand verbringen würden – 41 Prozent
wählten die urige Hütte in Österreich,
39 Prozent gaben der Insel den Vorzug.
In puncto Ambiente sei rustikaler Hüttencharakter gefragt, die Ausstattung
sollte aber mit dem eigenen Zuhause
mithalten können, meint Heidrun Planton, Projektleiterin Almhütten in Österreich. Manche Menschen suchten auch
gezielt nach einer Almhütte ohne Handyempfang. Die plötzliche Stille und die
Foto: Rafaela Pröll/Vorarlberg Tourismus
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Einfachheit des Lebens auf den Almen
seien für manche Gäste aber anfangs
eine große Umstellung.
Faszination Einsamkeit Nur der sanf-
te Klang von Kuhglocken durchdringt
die Stille der Bergwelt rund um die
Almhütte Prantekammer in Osttirol. Die
Hütte – auf einem Bergrücken auf etwa
2.000 Meter Höhe gelegen und sechs
Kilometer vom Bergdorf Innervillgraten entfernt – steht zwischen Juni und
Oktober zur Vermietung an Selbstversorger bereit. Ohne Strom, dafür
mit romantischem Kerzenlicht und frischem Quellwasser vor der Haustür,
verbringen Gäste dort beschauliche
Urlaubstage hoch oben. Um sich auf
das einfache Almleben einlassen zu
können und seinen Charme zu spüren,
brauche es mindestens zwei Wochen
Zeit, meint Vermieterin Johanna Lusser. Und bestimmt sei der Hüttenurlaub
nicht für jeden die richtige Wahl. Wer
modernen Komfort und Luxus suche,
sei hier fehl am Platz. Die Mieter seien
sich aber meist darüber im Klaren, was
sie in den Bergen erwarte, und fänden
in der Almhütte Erfüllung, so Lusser.
Aktuell ist das Häuschen bis Mitte September ausgebucht. Besonders gefragt
ist das Angebot bei Ehepaaren, aber
auch Familien mit kleinen Kindern sind
in der Prantekammer zu Gast.
ins Almleben Das ursprüngliche Almleben bei einem Ausflug entdecken und danach wieder
ins Hotel mit Rundumservice zurückkehren, das ziehen die Gäste im „Das
Waldheim St. Martin“ im Tennengebirge
im SalzburgerLand dem ausgiebigen
Aufenthalt in der Abgeschiedenheit vor.
In dem Wanderhotel entführt Direktorin
und Wanderführerin Petra Gappmaier
ihre Gäste in den Sommermonaten
regelmäßig zu Sennerin Anna auf die
Alm. Auf der Pirnitzalm bei der 80-jährigen Anna erwarten die Besucher statt
Strom und Handynetz authentische
Gastfreundschaft und feines Essen.
Die unverfälschten Einblicke ins Le-
Foto: Rafaela Pröll/Vorarlberg Tourismus
Einblicke
ben der humorvollen Frau kämen bei
den Gästen gut an – aber die Wäsche
selbst zu waschen und Kühe zu melken, sei dann doch nicht jedermanns
Sache, ist Gappmaier überzeugt. Denn
der Gast sucht innere Einkehr und
Ausgleich zur Reizüberflutung im Alltag, möchte aber zumeist nicht auf den
gewohnten Komfort verzichten.
In die Stille wandern Wer sich auf der
urigen Baumoosalm im bayerischen
Oberaudorf einquartiert, genießt das
einfache Leben beim Holzhacken und
Melken, weiß sich aber jederzeit bestens umsorgt. Die Hütte bietet zwar weder Dusche noch Zentralheizung, dafür
aber „modernen“ Komfort wie eine Toilette mit Wasserspülung. Besucher der
Baumoosalm kommen überwiegend
aus der Stadt, sie suchen Abstand
zum Alltag und genießen den direkten
Kontakt zu Flora und Fauna bei Angeboten wie der „Sennzeit“ oder der
„Auszeit“. Da wählen die Gäste Gesellschaft nach Maß – sie finden Ruhe an
den zahlreichen Rückzugsorten in und
um die Hütte oder suchen den Kontakt
zu den anderen Gästen. Mögliche Sorgen und Zweifel, die die Stille zutage
fördert, teilen sie mit Alois Sonnenhuber, dem Hüttenwirt, einem Experten in
Homöopathie und energetischer Psychologie. Spätestens am zweiten Tag
freundeten sich die Besucher aber mit
der Stille an, beobachtet der Almer.
Schweigend abschalten Den Urlaub
in einer ruhigen Umgebung zu verbringen, um wieder zu sich selbst zu finden, liegt im Trend. Wer dazu nicht auf
die Alm zu Kühen und Sennern ziehen
möchte, wählt die spirituelle Alternative
in Österreichs Klöstern: Urlaub in Gesellschaft, aber in absoluter Stille verbringen Gäste im Stift Göttweig in Niederösterreich. Die Mischung aus freier
Zeit und der spirituellen Atmosphäre unter den Mönchen schafft Raum für
Entspannung von Körper und Seele.
Ganzjährig stehen Kurse auf dem Programm, die den Menschen helfen, ihr
Leben zu ordnen. Ein Schwerpunkt des
Hauses sind die sogenannten Einzel­
exerzitien: Dabei ziehen sich die Gäste
für etwa drei bis fünf Tage in die Stille
zurück und werden von Pater Christian
oder seinen Kollegen spirituell begleitet. Seit Jahren beobachtet der Pater
wachsendes Interesse an den Schweigeexerzitien – von Menschen verschiedener Religionsbekenntnisse, die Lösungen für Probleme im Privatleben
oder im Job suchen. Denn das Schweigen schärft die Wahrnehmung für die
Außenwelt, aber auch für die eigenen
Bedürfnisse. Als Geschenk eignet sich
ein Exerzitium laut Pater Christian aber
nicht: Wer sich fürs Abschalten in der
Stille entscheidet, muss aus innerster
Überzeugung handeln.
Fallen lassen mit Sicherheitsnetz
Wie der Wunsch der Gäste nach Entschleunigung und innerer Einkehr die
Anforderungen an die Hotellerie verändert und inwiefern das Hotel von
morgen zur „Destination Hideout“ wird,
diese Frage stand im Mittelpunkt des
8. Zukunftssymposiums der Serviceund Partnerplattform „Hotel der Zukunft“. Denn der Urlaub werde immer
mehr zur Reise zum Ich, ist Matthias
Koch, Geschäftsführer des Fachverbands Hotellerie bei der Wirtschafskammer Österreich überzeugt. Rückzug, Selbstfindung und Ankommen
gewinnen demnach an Bedeutung.
Den wesentlichen Erfolgsfaktor für
Hotels, die dem Gast gleichzeitig auch
als Rückzugsorte zur Entschleunigung
dienen sollen, orteten die Teilnehmer
des Symposiums in der Einfühlsamkeit des Gastgebers: Er müsse dem
Gast die gewünschte Dosis an Ruhe
angedeihen lassen und sein Verhalten
im Umgang mit dem Gast anpassen.
Denn Gastfreundschaft sei zwar gefragt und gewünscht, müsse aber vom
Ausmaß her der Verfassung des Gasts
entsprechen. Denn der Gast möchte
sich im Urlaub zwar fallen lassen, aber
auch wieder aufgefangen werden, so
Koch.
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Porträt
Immer für eine
Überraschung gut
Die Swarovski Kristallwelten wollen begeistern,
überraschen und auch ein wenig irritieren.
Im bu//etin-Interview spricht ihr Geschäftsführer
Stefan Isser über „seine“ Marke und die bevorstehende
Erweiterung der Welt des „Riesen“ in Wattens.
I nterview // s u s a n n a g a ss n er
Wie gehen Sie bei der Entwicklung neuer, innovativer Angebote vor?
Mit unseren Partnern, darunter auch viele
Künstler, versuchen wir, das Kristalline nach
dem Motto „Kaleidoskop der Verwandlung“ immer wieder neu zu interpretieren. Dabei schöpfen wir aus einem großen internationalen Kreativpool, wobei die Künstler mit Vorschlägen auf
uns zukommen oder wir eigene Ideen an sie
herantragen.
„Diamonds are a girl’s best friend“, sang Marilyn Monroe. Was begeistert die Männer in den
Swarovski Kristallwelten?
Bei einem Rundgang durch die 14 unterirdischen Wunderkammern, die namhafte Künstler
Stefan Isser
Stefan Isser, geboren 1972 in Innsbruck, studierte von 1990 bis 1995
Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing an der LeopoldFranzens-Universität in Innsbruck. Während dieser Zeit absolvierte
er diverse Praktika im In- und Ausland, unter anderem bei adidas in
Amsterdam. Nach seiner Tätigkeit für die Tirol Werbung wechselte
er 1999 zu den Swarovski Kristallwelten. Seit 1. Januar 2012 ist
er Geschäftsführer der d. swarovski tourism services gmbh, einer
­hundertprozentigen Tochtergesellschaft der D. Swarovski KG.
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wie André Heller, Brian Eno, Susanne Schmögner und Jim Whiting mit unterschiedlichem Zugang zum Thema Kristall gestalteten, kann man
auch Kunstwerke von Keith Haring, Salvador
Dalí, Niki de Saint Phalle oder John Brekke entdecken. Das fasziniert sicher auch Männer. Und
in unserem Shop finden sich durchaus auch
Objekte, die Männerherzen erfreuen, wie zum
Beispiel Uhren.
Im „Riesen“ finden laufend Veranstaltungen statt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie diese aus?
Wir wollen unseren Besuchern Momente des
Staunens vermitteln, sie immer wieder aufs
Neue überraschen. Das gilt auch für die Veranstaltungen im „Riesen“. Die Kriterien, die wir
für alle unsere Events anlegen, heißen Qualität
und Potenzial zur Weiterempfehlung, wie auch
die elfte Ausgabe des Kammermusikfestivals
„Musik im Riesen“ unter Beweis stellt. Diese
ging im Mai über die Bühne. Pop und elektronischer Musik bieten wir ebenfalls eine Bühne
beim „fmRiese – Forward Music Festival“. Darüber hinaus betreuen wir jährlich rund 7.000
Kinder bei unseren Workshops und kindergerechten Veranstaltungen.
Wie lautet die Philosophie Ihrer Marke?
Die Swarovski Kristallwelten sollen unsere Besucher auf Zeit verzaubern, zur Reflexion einladen, aber auch irritieren und zum Nachdenken
anregen.
Fotos: Swarovski Kristallwelten
bu//etin: Die Swarovski Kristallwelten gelten als
Publikumsmagnet. Worauf führen Sie diesen
Erfolg zurück?
Isser: Wir überraschen unsere Kunden mit einem speziellen Mix aus Kunst, Kultur und Shoppingerlebnis, der auch individuelle Assoziationen zulässt. Unser Unternehmensgegenstand
Kristall ist ein Faszinosum, das unseren Gästen
eine Hintertreppe raus aus dem Realitätsgefängnis bietet.
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Die Swarovski Kristallwelten im Überblick
Besucherzahl: 650.000 jährlich
Besucherstruktur: 180.000 Deutsche, 100.000 Österreicher, 70.000 Inder, 40.000 Chinesen,
30.000 Schweizer etc.; insgesamt 50 Prozent Gruppengäste
Zahl der Mitarbeiter: 280
Investitionen 2014: 34 Mio. Euro in die Erweiterung
Highlights ab 2015: kristalline Parklandschaft, neue Wunderkammern, neuer Restaurant- sowie
Shoppingbereich, Erweiterung des Familien- und Kinderangebots
Standorte der d. swarovski tourism services gmbh: Swarovski Kristallwelten (Wattens), Swarovski Innsbruck und Swarovski Wien
www.swarovski.com/kristallwelten
sprechen. Darüber hinaus arbeiten wir
intensiv mit der Österreich Werbung
(ÖW), der Tirol Werbung und anderen
Vertretern der Tourismusbranche zusammen.
Welche Märkte haben Sie im Visier?
Wir sind weltweit auf allen großen
touristischen Herkunftsmärkten wie
beispielsweise in Indien (70.000 Besucher jährlich) oder China (40.000)
aktiv. Unsere Besucher (rund 650.000
im Jahr) kommen aus 60 Nationen. Mit
Stolz können wir behaupten, der internationalste Ort Tirols zu sein. Darüber
hinaus wollen wir auch die Urlauber
in Tirol selbst ansprechen. Für die bequeme Beförderung zum „Riesen“ in
Wattens haben wir von Innsbruck aus
einen Shuttledienst eingerichtet, der
viermal täglich verkehrt.
Fotos: Swarovski Kristallwelten
Auf welche Marketingtools setzen Sie?
Wir setzen auf einen breiten Marketingmix, sind etwa online aktiv, nutzen
diverse Social-Media-Kanäle, besuchen Fachmessen wie die ITB und
den RDA und legen viel Wert auf den
persönlichen Kontakt zu den Businessund Medienpartnern.
Welche Marketingkooperationen haben Sie im Auge?
Wir kooperieren als neutraler Leistungsträger mit der Tiroler Hotellerie,
mit der wir spezielle Hotelpackages
entwickeln. Diese Hotels müssen Kriterien erfüllen, die unserer Marke ent-
Welche Maßnahmen setzen Sie in Sachen Mitarbeiterführung?
Wie bereits erwähnt stammen unsere
Gäste aus 60 Nationen, die sich alle
bei uns gut betreut fühlen sollen. Daher
investieren die Swarovski Kristallwelten massiv in ihre Unternehmenskultur. Unser multinationales Team, das
sich aus Menschen aus 25 Nationen
zusammensetzt, versteht sich als lernendes Netzwerk, wo wir Pluralität und
Diversität als Stärken verstehen. Transparente Informationen, permanente
Weiterbildung, aber auch Zeit für Mitarbeiterfeste sollen eine auf Vertrauen
basierende spezielle Unternehmenskultur fördern.
Warum nehmen Sie für Ihre Mitarbeiter
so viel Zeit und Geld in die Hand?
Die Mitarbeiter sind unsere Markenbotschafter. Wenn ein Kunde fragt, sollte
er eine leidenschaftliche und kompetente Auskunft erhalten.
Die Swarovski Kristallwelten investieren rund 34 Mio. Euro, um ihre Fläche
auf 7,5 Hektar zu verdoppeln. Welche
geschäftlichen Interessen und Ziel­
setzungen sind mit der Erweiterung
verbunden?
Mit der Vergrößerung erhoffen wir uns
eine Erhöhung der Besucherzahl um
ein Viertel auf jährlich 800.000 Gäste
und eine Verdoppelung der Aufenthaltsdauer von derzeit 1,5 bis zwei
Stunden auf vier Stunden.
Auf welche Highlights dürfen sich
die Besucher ab dem Frühjahr 2015
freuen?
Im Mittelpunkt der Erweiterung stehen eine großzügige kristalline Parklandschaft, der Ausbau des Familienund Kinderangebots, neue Kulinarik­
erlebnisse, die Neugestaltung des
Ankunftsgebäudes und des Shoppingbereichs. Auch der „Riese“, die Ikone
der Swarovski Kristallwelten, wird sich
verwandeln und die Besucher ab 2015
mit einigen neuen Wunderkammern
verzaubern.
Welche Beziehung haben Sie persönlich zu funkelnden Steinen und anderen Schmuckstücken?
Zu Hause erfreue ich mich an einigen
Swarovski-Designobjekten wie etwa
der „Apol­lo­schale“ oder einem Luster.
Meine Swarovski-Uhr ist ein ständiger
Begleiter, den ich sehr gerne trage.
Wo verbringen Sie Ihre Ferien am
liebsten?
Ich bin zwar ein typischer Städtetourist,
sehr wohl fühle ich mich aber auch am
Gardasee.
Auf welche Leistung sind Sie besonders stolz?
Auf meine Hartnäckigkeit, als ich mich
damals als Marketingleiter dafür eingesetzt habe, einen Standort in Wien ins
Leben zu rufen.
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Indien begeistern
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Paulo, Curitiba und Porto Alegre ins
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Metropolen Mumbai, Chennai und Neu
Delhi von 3. bis 5. Februar 2015 bietet
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Ihre Vorteile
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