Roswell-Zwischenfall
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Roswell-Zwischenfall
Roswell-Zwischenfall schöpfung fliegende Untertasse.[1] Als Roswell-Zwischenfall oder Roswell- (UFO-) Ereignis (engl. Roswell [UFO] incident) wird seit 1980 der Absturz eines angeblich außerirdischen unbekannten Flugobjekts (UFO) im Juni oder Juli 1947 in der Nähe der Kleinstadt Roswell im US-Bundesstaat New Mexico bezeichnet. Vielfach wird einfach der Ortsname dafür verwendet. Skeptiker sprechen vom Roswell-Mythos oder der Roswell-Legende. Die Ereignisse von 1947 bei Roswell werden je nach Quelle verschieden, in den Hauptpunkten jedoch übereinstimmend dargestellt. Am 14. Juni 1947 fand der Rancher William (Mac) Brazel verstreute Trümmer auf der Foster Ranch (etwa 105 km nordwestlich von Roswell). Anfang Juli erfuhr Brazel in Corona von Gerüchten über unbekannte Flugobjekte. Daraufhin informierte er am 7. Juli 1947 den Sheriff von Roswell über seinen Fund, der diese Information dem Roswell Army Air Field (RAAF, lokaler Stützpunkt der US-Armee) telefonisch übermittelte. Zwei Armee-Angehörige untersuchten die Trümmer auf der Ranch, sammelten sie ein und sandten sie für weitere Analysen an den Armeestützpunkt in Fort Worth, Texas. Das RAAF teilte den Fund den lokalen Medien mit.[2] Die UFO-Theorie stammt aus Presseberichten über eine „fliegende Untertasse“ vom 8. Juli 1947, deren Fund die United States Army gemeldet habe. Diese erklärte dazu am selben Tag, bei Roswell gefundene Trümmer gehörten zu einem abgestürzten Wetterballon mit einem Radarreflektor. Charles Berlitz und William L. Moore machten den vergessenen Vorfall mit ihrem Buchtitel als RoswellZwischenfall 1980 weltweit bekannt. Sie verbreiteten die Verschwörungstheorie, die US-Regierung habe damals ein außerirdisches Raumschiff und Leichen außerirdischer Lebewesen (Aliens) gefunden, heimlich untersucht und halte sie bis heute versteckt. Dem folgten viele weitere Bücher und Filme mit zahlreichen Varianten zu diesem Thema. Der Roswell-Zwischenfall entwickelte sich in den 1990er Jahren zum bekanntesten angeblichen UFO-Vorfall weltweit, ging in die Pop-Kultur ein und wurde zum Anknüpfungspunkt für zahlreiche Science Fiction-Geschichten. 1994 deckten mehrere Autoren und die US Air Force (USAF) auf, dass die Trümmer von kombinierten Ballons mit Schallsensoren stammten, deren Eignung zum Aufspüren sowjetischer Atomtests 1947 in Alamogordo, New Mexico, unter strengster Geheimhaltung getestet worden war (Projekt Mogul). Ein zweiter USAFBericht von 1997 überprüfte Zeugenaussagen zu Aliens und führte aus, sie seien haltlos, erfunden oder durch Fallschirmpuppen angeregt worden. Roswell Daily Record: Titel vom 8. Juli 1947 Am 8. Juli 1947 erschien die Lokalzeitung Roswell Daily Record mit der Schlagzeile „RAAF erbeutet fliegende Untertasse auf einer Ranch in der Gegend von Roswell“ auf der Titelseite: Das RAAF habe bekannt gegeben, es besitze eine „fliegende Untertasse“, die auf einer Ranch gefunden worden sei. Details zu deren Konstruktion und Aussehen habe es nicht mitgeteilt. Ein Ehepaar habe offenbar als einzige Bürger Roswells am 2. Juli 1947 40 bis 1 Ereignisse im Juni/Juli 1947 50 Sekunden lang ein großes glühendes Objekt am südsich mit hohem Tempo Seit dem 24. Juni 1947 berichteten viele US-Medien östlichen Himmel beobachtet, das [3] nach Nordwesten bewegt habe. über Sichtungen von unbekannten Flugobjekten. Der Pilot Kenneth Arnold hatte sie mit dem Bericht ausgelöst, Nachdem viele US-Medien gemeldet hatten, die USer habe bei einem privaten Erkundungsflug nahe dem Armee habe bei Roswell eine fliegende Untertasse gefunMount Rainier im Bundesstaat Washington eine Formati- den, erklärten General Roger Ramey und ein Wetterexon von neun fliegenden Objekten gesehen, deren schnelle perte der Armee auf einer Pressekonferenz am NachmitFortbewegung wie die über das Wasser hüpfender Unter- tag des 8. Juli 1947 in Fort Worth: Die Trümmer seien tassen ausgesehen habe. Er veranlasste damit die Wort- Teile eines abgestürzten Wetterballons für Windmessun1 2 2 UFO- UND ALIEN-THEORIEN gen in großer Höhe. Er sei wie bei diesem Modell üblich mit einem Raywin-Radarreflektor ausgerüstet gewesen, der aus dicker, mit Folie überzogener Pappe bestanden habe. Ramey erlaubte den Journalisten, Trümmerteile zu fotografieren.[4] Am 9. Juli berichtete der Roswell Daily Record unter dem Titel „General Ramey entleert die Roswell Untertasse“ darüber; die Aufregung über eine angebliche fliegende Untertasse sei unbegründet gewesen.[5] Der 1951 verstorbene Zeuge Barny Barnett, von dem Friedman aus zweiter Hand erfuhr, habe Freunden vor seinem Tod erzählt, er habe auf der Ebene San Agustin eine UFO-Absturzstelle mit mehreren kleinen toten Körpern gesehen, bevor Militärpolizei ihn weggeschickt und über seine Beobachtung zu schweigen befohlen habe.[9] In einem Interview dieser Ausgabe beschrieb Brazel die gefundenen Trümmer als graue Gummistreifen, Aluminiumfolie, dickes Papier mit einigen Ösen, Stöcke und Klebeband mit aufgedruckten Blumenmustern; einige Trümmerteile seien mit Buchstaben beschriftet gewesen. Irgendwelche Metall- und Maschinenteile, Draht oder Schnüre habe er nicht darunter gesehen. Er, seine Frau und Tochter hätten viele dieser Trümmer am 4. Juli eingesammelt. Den Rest hätten der Sheriff, der US-Soldat Jesse Marcel und ein Begleiter am 7. Juli eingesammelt und dann bei ihm zuhause vergeblich zusammenzubauen versucht. Er schätze das Gesamtgewicht der Trümmer auf fünf Pfund. Er sei sicher, dass sie nicht zu einem Wetterballon gehörten, da er einen solchen früher zweimal auf seinem Gelände gefunden habe. Aber solange es keine Bombe sei, werde er so einen Fund künftig schwerlich bekanntgeben.[6] 2.2 Aliens Seither erschienen zahlreiche weitere Bücher mit Aussagen weiterer Zeugen und zusätzlichen Details zu dem Ereignis. Bei allen Unterschieden gehen sie gemeinsam davon aus, mindestens ein außerirdisches Raumschiff mit Aliens sei bei Roswell abgestürzt, und die US-Regierung verberge dies seit 1947 mit Desinformation, Ignorieren oder Verhöhnen von Augenzeugen und Gewaltandrohungen gegen sie vor der Öffentlichkeit.[10] 1988 beauftragte das Center for UFO Studies (CUFOS) eine Gruppe, die Absturzstelle zu finden und zu untersuchen. 1989 befragte Friedman den Leichenbestatter Glenn Dennis aus Roswell. Dieser sagte aus, ein Armeevertreter habe ihn am 9. oder 10. Juli 1947 telefonisch nach Vorräten an luftdicht versiegelbaren Kindersärgen gefragt. Eine Krankenschwester des Armeehospitals haDanach ebbte das Medieninteresse an dem Vorfall ab, be ihm erzählt, sie habe an der Autopsie seltsamer, kleiund er blieb 30 Jahre lang unbeachtet.[7] ner kindähnlicher Leichen mitgewirkt. Danach habe man ihm das Verlassen des Hospitals befohlen. 2 2.1 UFO- und Alien-Theorien Der Roswell-Zwischenfall Die Ufologen Stanton T. Friedman und William Moore befragten den US-Soldaten Jesse Marcel 1978 und 1979 mehrmals für ein geplantes Buch zu dem Ereignis von 1947 bei Roswell. Zuerst erinnerte Marcel sich nicht daran, dann beschrieb er detailliert die Trümmer: Einige Streben seien aus sehr hartem, aber flexiblen, nicht brennbaren Material gewesen, das Balsaholz geähnelt habe. Manche seien mit unlesbaren Schriftzeichen bedruckt gewesen. Große Mengen einer sehr festen, braunen Art Pappe seien dabei gewesen. Die dünne, aber reißfeste Folie habe aus einem ihm unbekannten Metall bestanden, das vom Knittern keine sichtbaren Spuren davontrug. Sein Begleiter Cavitt habe eine schwarze Metallbox gefunden. General Ramey habe der Presse am 8. Juli 1947 nur unwichtige oder nicht originale Teile gezeigt und ihm auferlegt, darüber zu schweigen. Der Zeitschrift The National Enquirer erklärte Marcel, die echten Trümmer seien „nicht von dieser Erde“ gewesen.[8] 1989 sendete die US-Fernsehserie Unsolved Mysteries eine Folge zur Rekonstruktion der Vorfälle bei Roswell. Darauf meldete sich der Hobbygeologe Gerald Anderson und behauptete, er habe drei tote Aliens unter dem abgestürzten UFO gesehen und einen lebenden Alien, der sich den Toten genähert habe. Dann habe Militärpolizei ihn vertrieben. Der frühere Soldat Frank Kaufmann erklärte 1989, er habe 1947 als Mitglied eines Suchtrupps des Militärs in einiger Entfernung von Brazels Ranch ein intaktes UFO, halb begraben im Sand und mit mehreren toten Aliens, gesehen. 1991 gaben die Ufologen Donald Schmitt und Kevin Randle das Ergebnis des CUFOS-Auftrags als Buch heraus (UFO Crash at Roswell). Sie behaupteten, die Regierung habe alle Trümmer eingesammelt, die Absturzstelle gesäubert und besitze mehrere geheimgehaltene Leichen von Aliens. 1992 veröffentlichten Friedman und Don Berliner das Buch Crash at Corona, das die UFO-Theorie anhand der neuen Zeugenaussagen erweiterte: Während ein abgestürztes UFO bei Brazels Ranch in der Luft explodiert und zerstört worden sei, sei ein zweites abgestürztes UFO bei Corona fast intakt geblieben. - Das Roswell-Ereignis gewann ein Eigenleben, indem immer neue Zeugen auftauchten und Details hinzufügten, die den Aussagen anderer widersprachen. Philip J. Klass und andere Autoren zeigten die Widersprüche auf.[11] Diese und weitere Zeugenaussagen gingen in das Buch The Roswell Incident von 1980 ein, das die Vertuschung eines UFO-Fundes durch die US-Armee behauptete. Es machte das Ereignis als Roswell-Zwischenfall weithin bekannt und erwähnte erstmals auch tote Außerirdische: Am 28. August 1995 strahlte der US-Sender Fox News 3.1 Projekt Mogul den Film Alien Autopsy: Fact or Fiction? (bekannt als Santilli-Film) aus. Er zeigt auf Schwarzweißbildern Männer in Ärztekitteln, die einen leblosen, nichtmenschlichen Körper untersuchen und an seinen Innereien operieren. Produzent Ray Santilli gab an, er habe den Film von einem ehemaligen Kameramann des US-Militärs erworben, der ihn 1947 zur internen Dokumentation gedreht habe. 2006 erklärte der Brite John Humphreys, Spezialist für filmische Spezialeffekte, er habe auf Wunsch von Santilli eine Alien-Puppe aus Latex für den Film modelliert und damit das Wesen nachgebildet, das er auf den sich auflösenden Originalaufnahmen gesehen zu haben glaube. Der Film sei erst 1995 gedreht worden, und er habe darin mitgespielt.[12] Der Film gilt seitdem als erwiesene Fälschung[13] und wird auch von Ufologen abgelehnt.[14] 3 fien und die fliegende Scheibe, die ein Telegramm des FBI vom 8. Juli 1947 erwähnt hatte,[18] sich alle auf ein hexagonal geformtes Radarziel bezogen, das mit einem Kabel an einem Ballon von etwa 20 Fuß (7 m) Durchmesser befestigt gewesen war und in großer Höhe als Radar-Reflektor wirken sollte. Auch die in eidesstattlichen Erklärungen festgehaltenen Beobachtungen einiger Augenzeugen stimmten damit überein. Dieser Ballontyp sei jedoch anders als damals behauptet kein gewöhnlicher Wetterballon gewesen, sondern habe zu einem Projekt Mogul gehört, das der höchsten Geheimhaltungsstufe Top Secret A-1 unterlag (so wie das Manhattan-Projekt). Dabei wurden im Juni und Juli 1947 konstant in der Tropo- und Stratosphäre fliegende Ballonzüge darauf getestet, ob man mit ihren Radarreflektoren Schallwellen von sowjetischen Atomtests akustisch auffangen könne. 1997 veröffentlichte Oberstleutnant a.D. Philip J. Corso Sie sollten die Schockwellen von Raketen messen, die die das Buch The Day After Roswell. Corso behauptet dar- Schallmauer durchbrochen hatten, um so auch die mögliin, in seiner Funktion als Leiter der Abteilung Auslän- che Zündung einer sowjetischen Atombombe festzusteldische Technologie der US-Army Trümmer von einem len. außerirdischem Wrack aus Roswell verwaltet zu haben. Laut Zeugenaussagen einiger am Projekt Mogul beteiLaut Corso ist Technologie aus diesem Absturz gezielt ligter Ingenieure, vor allem des Projektleiters Charles B. US-Firmen zugeführt worden, um die Weiterentwicklung Moore, gehörten die von Brazel am 14. Juni 1947 entirdischer Technologie zu fördern. Corsos Behauptungen deckten Trümmer zum Testflug Nr. 4 eines Ballonzusind unbewiesen und stoßen allgemein auf Ablehnung. ges, der am 4. Juni gestartet und nahe der Foster-Ranch The Day After Roswell wurde 2001 von der britischen als vermisst gemeldet worden war. Moore rekonstruierte Tageszeitung The Guardian unter die Top 10 der Litera- dessen Flugbahn in Südwest-/Nordost-Richtung bis zum rischen Lügen gewählt.[15] Ort Arabela (etwa 27 km von der Foster-Ranch entfernt). Er räumte ein, dass das US-Militär den Absturz dieses Ballonzugs 1947 vertuscht hatte, um das Projekt streng geheim halten zu können. Darum habe General Ramey 3 Untersuchungsberichte den Fund am 8. Juli 1947 als Reste eines normalen Raywin-Wetterballons präsentiert und der Presse ablenkende 3.1 Projekt Mogul Berichte gegeben. Für andere Erklärungen der Trümmer, besonders für die UFO-Theorien, gebe es in den erhalteUFO-Anhänger verlangten seit 1990 mit einer Petiti- nen Akten keinerlei Anhaltspunkte.[19] on („Die UFO-Erklärung“) die Freigabe aller vermuteten Akten zu UFOs und außerirdischem Leben von der Unabhängig voneinander identifizierten auch Robert US-Regierung.[16] Im Januar 1994 beauftragte Steven Todd und Karl Pflock die bei Roswell gefundenen TrümSchiff, Abgeordneter eines Distrikts New Mexicos im mer mit dem Projekt Mogul. Pflock veröffentlichte diese [20] US-Repräsentantenhaus, das General Accounting Office These 1994 noch vor Abschluss des USAF-Berichts. (GAO), den verbreiteten Vorwürfen einer Vertuschung Danach entsprachen die von Brazel 1947 beschriebenen des Roswell-Ereignisses durch die US-Armee nachzuge- Trümmer einem Zug aus Neopren-Ballons mit daran behen. Er erfuhr, dass Roswell in dem Project Blue Book festigten Radarreflektoren mit einer Seitenlänge von jenicht vorkam, mit dem die USAF von 1947 bis 1969 weils etwa einem Meter. Weil das Team des Projekts Mointern die Faktenbasis tausender UFO-Meldungen über- gul in New Mexico erst Ende Mai 1947 seine streng geprüft hatte. Deshalb beantragte er eine öffentliche An- heime Arbeit begonnen hatte, hatte zuvor niemand ähnhörung zum Umgang des US-Verteidigungsministeriums liche Trümmerteile gefunden. Keiner der am Fund Bemit Dokumenten zu Wetterballons, unbekannten Flug- teiligten kannte diese Art Ballons und wusste von ihrer geräten und Abstürzen, um die Fakten zu dem Vorfall Existenz. Die Reflektoren waren als Flugdrachen konstruvon 1947 aufzuklären. Daraufhin spürte ein Forschungs- iert; die unlesbaren Schriftzeichen stellten sich als Bluteam der USAF sämtliche Behördenakten auf, die mit menmuster heraus, die eine Kinderspielzeugfirma auf das dem Vorfall 1947 zu tun hatten, und hob jede Geheim- für die Flugdrachen verwendete Klebeband aufgedruckt des haltungspflicht dazu auf. Der daraus entstandene Unter- hatte. Sie waren bei der wetterbedingten Ablösung [21] Klebstoffs auf die Balsaholzstreben abgefärbt. suchungsbericht wurde dem GAO am 27. Juli 1994 übergeben und veröffentlicht.[17] Der Abschlussbericht der GAO vom 28. Juli 1995 kriDer Bericht stellte fest, dass die von Brazel gefundenen tisierte, dass die Armee entgegen damaliger VorschrifBruchstücke, die von General Ramey erlaubten Fotogra- ten keinen Bericht zum Absturz bei Roswell aufbewahrt 4 4 hatte und nicht feststellen konnte, wer etwaige Berichte darüber zerstört habe. Es seien nur zwei Dokumente von 1947 dazu gefunden worden: 1. Das FBI-Telegramm zeige, dass die Armee dem FBI den Fund eines Wetterballons mit einem metallischen Radar-Reflektor gemeldet hatte. 2. Ein Bericht der Air Force habe den Fund einer fliegenden Scheibe vermerkt, die das Militär später einem radar-aufspürenden Ballon zugeordnet habe.[22] REZEPTION IN POPULARKULTUR tiven Geschichten. Der UFO-Tourismus wurde eine bedeutende Einnahmequelle für viele Einwohner von Roswell.[27] Es gibt dort mehrere angebliche Absturzstellen mit Eintrittsgeld sowie Alien-Museen, Festivals und Kongresse, darunter das 1991 gegründete International U.F.O. Museum and Research Center. Dessen erster Präsident war Glenn Dennis.[28] 4.2 Filme 3.2 Testpuppen Der erste USAF-Bericht von 1994/95 war nicht auf Zeugenaussagen zu angeblichen Aliens eingegangen. Auf die Kritik daran reagierte der zweite USAF-Bericht von 1997: Spätere Zeugen hätten anthropomorphe Testpuppen, später als Crashtest-Dummy bekannt, für tote Aliens gehalten und mit dem Roswellereignis verknüpft. Der erste Hauptteil führte aus: Solche Puppen habe die USAF in New Mexico von 1953 bis 1959 regelmäßig von Ballons aus großer Höhe abgeworfen, um Freifallverhalten und Fallschirme für künftige menschliche Absprünge zu testen. Suchteams des Militärs hätten die gelandeten Puppen in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Bürgern eingesammelt. Manche habe man erst Jahre später gefunden. Viele seien beim Aufprall erheblich beschädigt worden und hätten Glieder, darunter auch Finger, verloren. Sie seien in sargähnlichen Holzkisten, einige auch in schwarz-silbernen Überzügen zu Militärlaboratorien geflogen worden, um dort ihre Messdaten auszuwerten. Solche Puppen seien nahe den drei Absturzstellen der UFOLiteratur zu Roswell gelandet. Ihr Aussehen stimme mit wesentlichen Zeugenaussagen dazu überein. Einige Zeugen hatten die angeblichen Alienkörper selbst für Dummys gehalten und damit verglichen.[23] Angebliche UFO-Abstürze bei Roswell wurden in vielen Fernsehsendungen und -serien und einigen Kinofilmen thematisiert. Diese trugen erheblich zur Verbreitung des Roswell-Zwischenfalls als integralem Bestandteil des UFO-Glaubens bei. Oft gingen die Genres Dokumentarfilm, Mystery, Fantasy und Science Fiction dabei ineinander über. Manche Filme bauten den Roswell-Zwischenfall in ihre fiktive Handlung ein, andere spielen darauf an. Aliens wurden oft mit klischeehaften Merkmalen dargestellt, die an Zeugenaussagen zum Roswell-Ereignis anknüpfen.[29] Diese lieferten der Filmindustrie in den USA seit 1947 einen festen Satz an dramaturgischen und optischen Motiven mit Wiedererkennungswert, die in das damals entstehende ScienceFiction-Genre eingingen. Zu diesen Roswell-Regeln zählt Toby Smith kleinwüchsige, humanoide, graue Aliens mit großen Köpfen und mandelförmigen, dunklen Augen, eine Alien-Invasion, Radarschirme, Militäreingriffe, Männer in weißen Laboranzügen sowie eine Moral: Solange die Regierung ein Ereignis bestreite, habe der Mensch Hoffnung, dass es geschah, verdeckt und hoffentlich nie aufgedeckt werde, weil Menschen etwas zum Fantasieren bräuchten, und sei es nur zum Preis einer Kinokarte.[30] Kinofilme Vertreter von UFO-Theorien sahen ihre Annahme eines großangelegten Täuschungsmanövers des US-Militärs • Roswell (Jeremy Kagan, USA 1994) durch den Bericht eher noch bestätigt. Auch unabhängige Kritiker hielten es für unwahrscheinlich, dass Zeugen • Roswell (Bill Brown, USA 1994, Kurzfilm) spätere, über ein Jahrzehnt vorgekommene Abstürze von • Roswell 1847 (Ian Paterson, Großbritannien 2007) Testpuppen mit einem Einzelereignis von 1947 verwech[24] selt hätten. Bei einer Umfrage von 1997 sagten annä• Roswell FM (Stephen Griffin, USA 2013, Komödie) hernd zwei Drittel von 1024 befragten erwachsenen USBürgern aus, sie glaubten an ein 1947 bei Roswell verunFernsehfilme glücktes UFO.[25] Auf die Umfrage, ob sie glaubten, dass ein UFO in Roswell verunglückt sei und die Regierung • Unsolved Mysteries (Serie mit Folge zu Roswell: dies verheimliche, antworteten im März 2013 21 % von USA 1989) 1247 US-Bürgern mit Ja, 47 % mit Nein; 32 % antwor[26] teten, sie seien nicht sicher. • Roswell: The U.F.O Coverup (Randle/Schmitt, USA 1994; deutsch: Roswell – Ufoabsturz über New Mexiko) 4 4.1 Rezeption in Popularkultur Tourismus Der Roswell-Zwischenfall wurde zu einem festen und wesentlichen Bestandteil vieler UFO-Chroniken und fik- • Alien Autopsy: Fact or Fiction? (Fox, USA 1995); Alien Autopsy (Fox, USA 2006) • The Roswell Incident (Tim Shawcross, USA 1995) • The Roswell Crash: Startling New Evidence (History Channel, USA 1997) 5 • Roswell Top Secret (Dan Goldman, 1998) • Six Days in Roswell (Timothy B. Johnson, USA 1998) • Roswell: The Aliens Attack (Brad Turner, Kanada 1999) • Roswell (Fernsehserie) (Jason Katims, 61 Folgen, USA/D 1999–2002) • Roswell Conspiracies: Aliens, Myths and Legends (Serie, Dan Fawcett und andere, USA 1999)[31] • Encounters with the Unexplained, Folge Nr. 3: What really happened at Roswell? (Jerry Orbach, USA 2000)[32] • Roswell gut – alles gut: 19. Episode der Zeichentrickserie Futurama (USA 2001).[33] • Alien Jäger – Mysterium in der Antarktis (USA 2003; Science Fiction) • (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 (Michael Herbig, D 2004, Persiflage) • The Wild Blue Yonder (Werner Herzog, D 2005, Science Fiction) • Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Steven Spielberg, USA 2008, Abenteuerfilm) • Paul – Ein Alien auf der Flucht (Simon Pegg, Nick Frost, GB/US/FR/ES 2011, Komödie) • Stargate – Kommando SG-1, Episode “Prometheus"(06x11) 5 Literatur • Roswell – Ein Grünling auf Erden: Comicreihe von Futurama-Produzent Bill Morrison. Überblick • History Undercover – Roswell: Final Declassification. (History Channel, USA 2005) • Conspiracy Files: Mystery at Roswell. (USA 2006)[34] • Secrets of UFOs: Roswell UFO Crash (William Corso, USA 2006)[35] Anknüpfung • Das Ding aus einer anderen Welt (1951) • Der Tag, an dem die Erde stillstand (USA 1951) • Invasion vom Mars (1953) • Gefahr aus dem Weltall (Jack Arnold, USA 1953) • Star Trek: Deep Space Nine, Episode Little Green Man (1995)[36] • Dark Skies – Tödliche Bedrohung: 1. Episode, USA 1996 • The Arrival – Die Ankunft (USA 1996) • Independence Day (1996) von Roland Emmerich[37] • Millennium – Fürchte deinen Nächsten wie Dich selbst: 2. Staffel, 21. Episode: Somehow, Satan got behind me (USA 1998) • Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI: 202. und letzte Folge 2002: Die Wahrheit (Rückkehr nach Roswell).[38] • American Dad: Danach stürzte Alien Roger in Roswell ab und wurde zur Area 51 gebracht. • Dreamcatcher (Film) (Stephen King, USA 2003; Horror) • Kevin D. Randle: The Roswell Encyclopedia. William Morrow Paperbacks, 2000, ISBN 0-38079853-0 • Noe Torres: Ultimate Guide to the Roswell UFO Crash. Roswell Books, 2010, ISBN 978-09817597-4-6 UFO- und Alien-Theorien • Charles Berlitz, William L. Moore: Der RoswellZwischenfall. Die Ufos und die CIA. (1980) Droemer Knaur, München 1998, ISBN 3-426-72207-0. • Kevin D. Randle, Donald R. Schmitt: Der UFOAbsturz von Roswell. (1991) Kopp, Rottenburg 1996, ISBN 3-930219-13-1 • Stanton T. Friedman, Don Berliner: Der UFOAbsturz bei Corona. Die Bergung eines UFOs durch das U.S. Militär. (1992) Kopp, Rottenburg 1997, ISBN 3-930219-03-4 • Kevin D. Randle, Donald R. Schmitt: Die Wahrheit über den UFO-Absturz bei Roswell. (1994) Kopp, Rottenburg 1998, ISBN 3-930219-17-4 • Philip J. Corso, William J. Birnes: Der Tag nach Roswell. Der Beweis. Die UFOs kamen wirklich. (1997) Goldmann, München 1998, ISBN 3-44212798-X • Michael Hesemann: Jenseits von Roswell. UFOs. Der Schweigevorhang lüftet sich …. Silberschnur, Güllesheim 1996, ISBN 3-923652-15-1 • Karl K. Korff: The Roswell UFO Crash. What They Don’t want You to Know. Buffalo, New York NY 1997, ISBN 1-57392-127-0 6 5 LITERATUR • William H. Doleman und andere: The Roswell Dig Diaries. (Sci Fi Channel) Pocket Books, New York 2004, ISBN 0-7434-8612-9 • Uli Thieme: 10 Fragen und Antworten zum sogenannten Roswell-Zwischenfall von 1947. In: Der UFO-Student Nr. 2, Band 2/2000. • Stanton Friedman: Top Secret/Majic: Operation Majestic-12 and the United States Government’s UFO Cover-Up. Marlowe & Company, 2005 • Karl T. Pflock: Roswell: Inconvenient Facts and the Will to Believe. Prometheus Books, 2001, ISBN 157392-894-1 • Thomas J. Carey: Witness To Roswell: Unmasking the 60-Year Cover-Up. ReadHowYouWant, 18. Ausgabe 2008, ISBN 1-4270-9865-4 • Jesse Marcel Jr., Linda Marcel, Stanton T. Friedman: The Roswell Legacy: The Untold Story of the First Military Officer at the 1947 Crash Site. The Career Press, 2009, ISBN 978-1-60163-026-1 • Thomas J. Carey, Donald R. Schmitt: The Roswell Incident: An Eyewitness Account. 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Walter de Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-017169-4, S. 507 [2] Becky Matthews: The Roswell Incident: Fiftieth Anniversary Sell-Abration. In: Francis Edward Abernethy: 2001: A Texas Folklore Odyssey (Publications of the Texas Folklore Society). Texas a & M University Press, 2001, ISBN 1-57441-140-3, S. 91 [3] The Roswell Files: Press Reports about the Roswell Incident [4] Lynn Picknett: The Mammoth Book of UFOs. Robinson, Kindle Edition 2012, S. 220 [13] Patricia D. Netzley: Alien Encounters (Extraterrestrial Life). Referencepoint Press, 2011, S. 16; The Alien Autopsy [14] Joan D’Arc: Space Travelers and the Genesis of the Human Form: Evidence of Intelligent Contact in the Solar System. Band 3, 2000, ISBN 1-58509-127-8, S. 94 [15] Top 10 literary hoaxes. In: The Guardian. guardian.co.uk, 15. November 2001, abgerufen am 30. Dezember 2012 (englisch). [16] Michael Swords, Robert Powell und andere: UFOs and Government: A Historical Inquiry. 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Birken, Get-back-worldrespect, Rybak, Henriette Fiebig, Colin Marquardt, Anneke Wolf, Hpweecks, Conny, Defrenrokorit, JD, Geoz, Historiograf, MarkusHagenlocher, Josef Spindelböck, Harro von Wuff, Phi, Botteler, ChristianErtl, Wittkowsky, Ixitixel, BLueFiSH.as, Hob Gadling, Tuxman, Verwüstung, Frente, Diba, OliverS, Joho345, Trancos, Batrox, Stefan-Xp, KGF, Popie, Fossa, Alma, Ranthoron, Hofres, Achim Raschka, Liberal Freemason, Achak, Pladdin, AF666, Redecke, Eldred, Berlin-Jurist, Scooter, Mahaccc, BPA, JuTa, Sae1962, Jbischof, Pionic, Florian Adler, Viciarg, Peisi, Bera, Nugenesis, Deadhead, Case-Berlin, Eisbaer44, Eschweiler, Diebu, Kira Nerys, Chobot, Ponte, RobotQuistnix, Hermannthomas, Omi´s Törtchen, Amano1, Knorxx, Thewizzy, ReqEngineer, SpBot, Nightflyer, BigBang, Tobnu, Saldek, Jahn Henne, Basteidel, DHN-bot, J C D, KaiMeier, Leppus, Lagota, Rudolfox, Schreibvieh, Stefan17675, Riverrats, Bwilcke, Hei ber, Erwyn, 2sound.de, Túrelio, Franz Halac, Argus Auge, *Frasier*, Graphikus, Tommyboy89, Yotwen, Thijs!bot, Stauba, Sonnensegel, Tats, MeisterV, Horst Gräbner, Gustav von Aschenbach, Notebook, Superzerocool, Ichthyander, Gohnarch, Vertigo21, JAnDbot, Memex, AlsoAYou, Frankee 67, Septembermorgen, Sat Ra, Marvin 101, Zollernalb, Jayen466, Motophil, Nobody perfect, Mgehrmann, Tvwatch, Rosenkohl, Ibram Gaunt, Benzen, Didi 69, VolkovBot, SDB, Gravitophoton, WarddrBOT, Regi51, Reinershausen, AlleborgoBot, Archwizard, Agadez, Auratus, SieBot, ColdCut, Julia 1991, Chricho, Nikkis, INM, KnopfBot, Wikiroe, Pittimann, Big-Jay, Woches, Der Leo, The-tester, Cartinal, LogoX, Hoo man, Uimp, Zorrobot, HerculeBot, Wikinger08, Luckas-bot, WikiDreamer Bot, Nallimbot, GrouchoBot, Xqbot, ArthurBot, Howwi, MastiBot, FelaFrey, Verwaltungsgliederung, Pmvstrm, Zero Thrust, Jivee Blau, MorbZ-Bot, Two of Five, Yahia.barie, Timk70, Baird’s Tapir, Alraunenstern, Ripchip Bot, EmausBot, Thalimed, Randolph33, Boris Karloff II, Frigotoni, Iste Praetor, CherryX, Goliath613, Rezabot, MerlIwBot, Kopilot, Porrohman, Maaatze87, Van'Dhunter, Dexbot, Addbot, Durchfuxt, Ixiybsi und Anonyme: 122 8.2 Bilder • Datei:NMMap-doton-Roswell.png Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/41/NMMap-doton-Roswell.png Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Adapted from Wikipedia’s NM county maps by Seth Ilys. 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