Westfleisch eG - Geschäftsbericht 2014
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Westfleisch eG - Geschäftsbericht 2014
Geschäftsbericht 2014 Wir beraten, erzeugen, transportieren, schlachten, verarbeiten, veredeln, vermarkten … direkt. Struktur der Unternehmensgruppe B WESTFLEISCH eG, Münster WESTFLEISCH FINANZ AG, Münster B 100 % Fleischcenter Coesfeld/Lübbecke Fleischcenter Bakum Fleischcenter Dissen WENOVA PersonalService GmbH, Münster Fleischcenter Hamm/Paderborn 100 % WENOVA PersonalService 3 GmbH, Münster 100 % 100 % Westfleisch Erkenschwick GmbH, Oer-Erkenschwick 100 % Provianda Fleischvertriebsgesellschaft mbH, Münster 100 % GUSTOLAND GmbH, Oer-Erkenschwick 100 % WEGO Fleischhandels GmbH, Münster 100 % Fleikost Wurstwaren GmbH, Oer-Erkenschwick MB 100 % OOO Unifood, Moskau/RU MB WestPet Janke GmbH, Petershagen WESTFLEISCH Polska Sp. z o.o., Racibórz/PL MB Bruns Fleischhandelsund Zerlege GmbH, Oer-Erkenschwick 100 % Aldenhoven Vertriebs GmbH, Oer-Erkenschwick 100 % Aldenhoven GmbH & Co KG, Oer-Erkenschwick 100 % UAB Westfleisch Baltika Kaunas/LT WestfalenLand Fleischwaren GmbH, Münster 100 % WESTFLEISCH Romania SRL, Tarnaveni/RO 100 % IceHouse Convenience GmbH, Münster 100 % WESTFLEISCH Nordic AB, Stockholm/SE B LPM Logistik Partner Münsterland GmbH, Münster MB WESTFLEISCH Magyarország Kft., Budapest/HU 100 % B 100 % WENOVA PersonalService 2 GmbH, Münster Dog‘s Nature GmbH, Oer-Erkenschwick Auszug „Konzernstatus“, Details siehe Seite 53 Muttergesellschaften B LPM HESSENWEG Immobilien GmbH, Münster B Fleischgewinnung Han Wei Frozen Foods Co. Ltd., Shanghai/CN Fleisch-Veredelung SB-Fleisch/Convenience/Wurst Export/Import 100 % B Coldstore Hamm GmbH, Hamm Veredelung Nebenprodukte WETRALOG GmbH, Münster Dienstleister MB B Coldstore Hamm Besitzgesellschaft mbH, Hamm B Vertriebsgesellschaft WETRALOG Romania SRL, Tarnaveni/RO TK-Produkte B= Beteiligung MB = Mehrheitsbeteiligung Stand: Februar 2015 Kennzahlen 2014 Westfleisch-Konzern: Westfleisch Konzern: Umsatz und Absatz Umsatz und Absatz Westfleisch-Konzern: Westfleisch Konzern: Mitglieder und Mitarbeiter Mitglieder und Mitarbeiter 2009 bis 2014 2009 bis 2014 Absatz in 1.000 t 1.250 5.500 2.500 1.200 5.000 2.400 2.300 1.150 4.500 2.300 2.200 1.000 4.000 2.100 950 3.500 2.100 900 3.000 2.000 850 2.500 1.900 1.800 800 2.000 1.700 750 1.500 1.700 1.600 700 1.000 1.600 0 0 0 Umsatz in Mio. E 2.500 2.514,3 2.400 2.000 948,8 1.900 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Mitglieder Mitarbeiter 4.218 1.930 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2.200 1.800 0 Westfleisch Konzernstatus Westfleisch-Konzernstatus 2009 bis 2014 450.000 440.000 430.000 420.000 410.000 400.000 390.000 380.000 370.000 360.000 350.000 340.000 330.000 in T€ 210.000 200.000 190.000 180.000 170.000 160.000 150.000 140.000 130.000 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 EigenkapitalQuote 479.271 Bilanzsumme 212.644 Eigenkapital 52.212 Investitionen 31.956 Abschreibungen 12.577 Ergebnis 2009 2010 2011 2012 2013 2014 45,7 % 46,3 % 42,4 % 44,2 % 42,7 % 44,4 % Inhaltsverzeichnis Seite 01 Das Unternehmen 2 Vorwort des Vorstandes Jahresrückblick 2014 Unsere Betriebe und Veredelungscenter Vorstand der Westfleisch eG Aus den Geschäftsbereichen 02 Mitglieder und Anteilseigner 03 Märkte für Schlachtvieh 04 Märkte für Nutzvieh 05 Märkte für Frischfleisch 06 Märkte für Wurst- und Fleischwaren 07Exportmärkte 08Mitarbeiter 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe 10 Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Erläuterungen zum Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe 11 Geschäftsbericht der Westfleisch eG Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Lagebericht Bestätigungsvermerk des Prüfungsverbandes Bericht des Aufsichtsrats Aufsichtsrat der Westfleisch eG 12 Geschäftsbericht der Westfleisch Finanz AG Vorstand der Westfleisch Finanz AG Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang Lagebericht Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Bericht des Aufsichtsrats Aufsichtsrat der Westfleisch Finanz AG 13 Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 Westfleisch Geschäftsbericht 2014 2 4 6 12 14 14 18 22 24 30 32 36 38 49 50 52 53 55 56 58 59 68 75 76 77 79 81 82 84 85 90 92 93 94 97 1 01 Das Unternehmen Vorwort des Vorstandes Sehr geehrte Mitglieder, sehr verehrte Damen und Herren, die Fleischerzeugung in Deutschland stieg 2014 auf eine neue beachtliche Höchstmarke von rund 8,2 Mio. Tonnen – auch wenn die Zuwachsraten bei Rind- (+ 1,9 %) und Schweinefleisch (+ 0,3 %) nunmehr abflachen. Zudem unterliegt das Marktumfeld für Frischfleisch in Westeuropa einem Wandel. Dazu zählen die zunehmende gesellschaftliche Kritik an Erzeugungsbedingungen wie auch der bedachtere Konsum der Endverbraucher – wenngleich auf (noch) hohem Niveau. Ferner erschweren immer wieder auftretende Handelshemmnisse den Frischfleisch-Export in Drittländer. Vor diesem Hintergrund ist das Wirtschaftsjahr 2014 für Westfleisch als echter Erfolg zu werten, das mit neuen Rekordwerten aufwartet: Mit erstmals 948.800 t ist der Absatz von Fleisch und Fleischwaren in der Menge um + 4,7 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen, der Umsatz der Westfleisch-Gruppe legte um + 0,3 % auf 2,51 Mrd. Euro zu und markiert ebenfalls einen neuen Höchststand. Erstmalig wurden 349.800 Rinder (+ 6 %), 62.850 Kälber (+ 5,5 %) und 7,584 Mio. Schweine (+ 2,4 %) geschlachtet. Unsere Zerlegeleistung wurde ausgebaut und die Produktionsleistung der SB-Fleisch-Verpackung (+ 8 %), von Wurstwaren (+ 18,8 %) und von Convenience (+ 16 %) abermals erhöht. Der Jahresüberschuss nach Steuern erreichte erstmals im Konzern 12,6 Mio. Euro (+ 4,2 Mio. Euro gegenüber Vorjahr), sodass die Dividenden auf die Geschäftsguthaben in der Westfleisch eG und auf die Aktien der Finanz AG erneut mit jeweils 4,5 % dotiert werden können. Der in der Bilanz berücksichtigte Sonderbonus für unsere Vertragsbetriebe wurde auf insgesamt 2,8 Mio. Euro (+ 1,1 Mio. €) angehoben. Die Eigenkapitalquote konnte sich gemessen an der Bilanzsumme bei 43 % trotz erhöhter Investments von rund 40 Mio. Euro weiter festigen. Die Entwicklung der Westfleisch-Gruppe in 2014 liegt im Wachstum bei der Schlachtung und Zerlegung – außer im Bereich Altsauen – deutlich über dem Bundestrend und dokumentiert weitere Marktanteils gewinne in Deutschland. Dabei war 2014 ein schwieriges Geschäftsjahr. Denn unsere osteuropäischen Märkte brachen in Schritten bis August 2014 durch das komplette Russland-Embargo ein. Das belastete unsere Exportleistung. Mehr als ausgleichen konnte Westfleisch dies durch einen höheren Export in EU-Länder. Insbesondere in Italien, Großbritannien, den Niederlanden und in Skandinavien legte Westfleisch deutlich beim Absatz in Westeuropa zu (+ 7,4 %), EU-weit insgesamt um + 3,4 %. Bei einem Selbstversorgungsgrad für Rind- und Schweinefleisch in Deutschland von 118 % bzw. 110 % ist der Export in der Absatzplanung von Westfleisch unverzichtbar geworden. Westfleisch musste nicht zuletzt wegen zeitweiliger Betriebssperrungen für China und bedingt durch die Afrikanische Schweinepest (ab Februar 2014) und das russische Handelsembargo einen Rückgang im Drittlandsabsatz von – 7,4 % in der Tonnage hinnehmen. Über Wertberichtigungen von Russland-Forderungen in nennenswertem Umfang wurde zudem kaufmännische Vorsorge getroffen. Auch im Nutzviehgeschäft mit Kälbern bzw. Fressern (+ 16 %) und Ferkeln (+ 7,4 %) wurde von unserem jetzt zentral vom Nutzviehzentrum in Nienberge aus operierenden Team ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Die Haltungsbedingungen, insbesondere in der Ferkelerzeugung und in der Schweinemast, zu verbessern, ist erklärtes Ziel der „Brancheninitiative Tierwohl“. Diese wurde von unserem Berufsstand zusammen mit dem Lebensmittel einzelhandel und der Fleischwirtschaft ins Leben gerufen. Wir freuen uns über den Start der „Trägergesellschaft zur Förderung des Tierwohls GmbH“ zum Jahresbeginn 2015. Rund um die Generalversammlung finden jetzt die Audits in vielen Erzeugerbetrieben statt. Das große Echo aus unserer Veredelungsregion ist ein positiver Beleg für die grundsätzlich offene Haltung unserer Landwirte, tiergerechter zu erzeugen und dem Tierwohl künftig noch größere Aufmerksamkeit zu widmen. 2 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 01 Das Unternehmen Dr. Helfried Giesen Carsten Schruck Westfleisch begleitete in 2014 die Erstellung des über den Bundesverband VDF zusammen mit dem Bundesarbeits ministerium erarbeiteten „Verhaltenskodex der deutschen Fleischwirtschaft“. Wir gehören zu den Erstunterzeichnern dieser Sozialstandards im Umgang und zur zeitweisen Unterbringung der Arbeitnehmer. Westfleisch hat einen Mindestlohn bereits 2007 eingeführt. Die Verhandlungen zu einem branchenweiten Mindestlohn haben wir aktiv mitgestaltet und diesen bei uns vollständig umgesetzt. Wir bei Westfleisch gehen sogar noch weiter: Mit dem zur Gruppe gehörenden Personaldienstleister Wenova, einem spezialisierten Tochterunternehmen der Westfleisch Finanz AG, setzen wir bei Werkverträgen und Arbeitnehmerüberlassung zunehmend auf unternehmenseigene Mitarbeiter mit Einstellung und Betreuung in unseren Betrieben statt auf externe Dienstleister. Ende 2014 beschäftige Wenova bereits über 650 Mitarbeiter – Tendenz steigend. Die staatliche Reglementierung und Kontrolle aller Rechtsgebiete ist in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut worden. Mit der Berufung eines Corporate Compliance-Beauftragten des Vorstands und eines externen Ombuds mannes haben wir bei Westfleisch erweiterte Vorsorge getroffen. Die Fleischbranche unterlag auch 2014 erheblichem Strukturwandel. Das betraf sowohl die TOP-5-Unternehmen wie auch den Mittelstand. Westfleisch hat sich mit der Übernahme des Fleischwarenherstellers Aldenhoven in Gelsen kirchen und mit dem Erwerb der Rindersparte des Unternehmens Gausepohl im Februar 2015 daran aktiv beteiligt. Demgegenüber wurde unsere Minderheitsbeteiligung von 49 % an der FVZ Westfood GmbH in Holzwickede an den Mehrheitsgesellschafter Vion veräußert. Im Herbst 2014 wurden mit einer gelungenen Genussscheinaktion weitere 10,4 Mio. Euro an Liquidität und Eigen kapital eingeworben, um den Verschuldungsgrad von Westfleisch weiterhin gering zu halten. Für die nächsten Jahre sieht sich Westfleisch in den verschiedenen Geschäftsfeldern gut positioniert. Wir stellen uns den Herausforderungen der Märkte. Mit der beabsichtigten Umwandlung der Westfleisch eG in eine Europäische Genossenschaft (SCE) setzen wir auch in der Internationalisierung ein deutliches Zeichen unserer Zukunftsfähigkeit. Für das Vertrauen in 2014 möchten wir uns bei unseren Erzeugerbetrieben und unseren Kunden bedanken, aber auch die uns begleitenden Institutionen und Verbände gerne mit einbeziehen. Ohne das große Engagement unserer Mitarbeiter und Führungskräfte und den spürbaren Rückhalt aus den Westfleisch Gremien wären die Erfolge des Jahres 2014 nicht möglich gewesen. Mit Zuversicht blicken wir daher auch auf das laufende Geschäftsjahr 2015. Mit freundlichen Grüßen Dr. Helfried Giesen Carsten Schruck VorstandssprecherGeschäftsführendes Vorstandsmitglied Münster, im März 2015 der Westfleisch eG Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 3 01 Das Unternehmen Jahresrückblick 2014 4 Januar • • • • • Februar • Preiseinbruch bei Schlachtschweinen nach Exportstopp der Russischen Föderation wegen ASP in der EU • Agrar-Unternehmertage mit neuem Rekord: 32.500 Besucher in der Halle Münsterland März • Westfleisch Erkenschwick und Coldstore Hamm für China-Direktexport wieder zugelassen •Bestandene Audits „International Featured Standard IFS 6“ und „British Retail Consortium BRC“ in Coesfeld sowie „Tesco“ in Lübbecke April •Alle Standorte auf AutoFOM-III umgestellt und parallel Abrechnungsmasken angepasst; in Hamm und Paderborn zeigen sich Softwarefehler des Herstellers, daher dort temporärer Rückgriff auf AutoFOM-I • Westfleisch Erkenschwick für Lieferungen nach Singapur zugelassen Mai • Gute Resonanz auf Messeauftritte in Singapur und Usbekistan • Bundestag beschließt Aufnahme der Fleischbranche in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz • Russland bleibt für Schweinefleisch-Lieferungen aus der EU weiter geschlossen Juni • Gelungener Messeauftritt auf der SIAL in China • Schlachtschweine und Schlachtkühe werden als Rohstoff knapp • Generalversammlung der Westfleisch eG mit neuem Ablauf kommt gut an • Branchenvereinbarung zum Tierwohl verabschiedet • Russland sperrt die Einfuhr von gefrorenen Rindfleischabschnitten •Zusammenarbeit PIC Westfleisch GmbH bei Jungsauen mit der PIC Schleswig beendet Kick-Off Projekt „WITO“: SAP soll konzernweit Standard werden WestfalenLand bewältigt ersten öffentlichen Produktrückruf: Plastiksplitter in einer SB-Hackfleisch-Packung Tariflicher Mindestlohn für die Fleischindustrie 2014 – 2016 verabschiedet Coldstore Hamm zum Export von Fleisch nach Kanada zugelassen Afrikanische Schweinepest (ASP) schwappt von Russland ins Baltikum und nach Polen Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 01 Das Unternehmen • Grillgeschäft mäßig: Preisabfall des Schweinepreises um 18 Cent auf 1,60 Euro je kg • Westfleisch stellt „Aktion Tierwohl“ zugunsten der „Brancheninitiative Tierwohl“ ein •Große Gebäudeschäden bei WestfalenLand nach Unwetter und Starkregen über Münster • Export von Rindfleischabschnitten nach Russland wieder freigegeben • Afrikanische Schweinepest breitet sich im Baltikum und in Polen weiter aus Juli • Westfleisch-Anteile an FVZ Westfood an VION verkauft • AutoFOM-III läuft nach Korrektur durch Gerätehersteller jetzt auch in Hamm und Paderborn problemlos • Erste Stufe des Mindestlohns in der Fleischbranche tritt in Kraft •Fleischwarenhersteller Aldenhoven GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen übernommen • Schweinepreise brechen weiter ein auf 1,47 Euro je kg • Dog‘s Nature besteht erstmalig IFS-5-Audit • 10 Jahre Gustoland – Jubiläum des erfolgreichen Engagements in der Wurstherstellung •Westfleisch-Ferkelpass wird inhaltlich aktualisiert; Ziel: höhere Tiergesundheit, weniger Medikamente • „Memorandum of Understanding“ mit Danish Crown zur Zusammenarbeit bei Sauenzerlegung •Fleischcenter Coesfeld wieder für Direktlieferungen nach China zugelassen • Schweinepreis mit 1,40 Euro je kg auf dem niedrigsten Stand seit 2011 • Westfleisch beschließt Investitionsvolumen für 2015 von 40 Mio. Euro • Vorstandsbeschluss: Westfleisch eG soll Europäische Genossenschaft (SCE) werden • Systempartner einigen sich auf die Kriterien der „Initiative Tierwohl“ • Westfleisch-Nutzviehzentrum nimmt an der Messe EuroTier in Hannover teil August September Oktober November •Wandel: Konzerneigene Wenova Personal GmbH übernimmt WestfalenLand-Mitarbeiter Dezember von bisherigen externen Dienstleistern • 700 Landwirte informieren sich in vier Veranstaltungen über Tierwohlkriterien • Aufsichtsrat wählt Christian Leding zum 1.9.2015 in den Vorstand als designierten Nachfolger von Dr. Giesen PERSONAL-SERVICE GMBH Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 5 01 Das Unternehmen Unsere Betriebe Westfleisch Fleischcenter Lübbecke Westfleisch Fleischcenter Coesfeld Stockum 2 · 48653 Coesfeld Telefon (0 25 41) 8 07-0 [email protected] DE ES 265 EG DE EZ 320 EG Orgalnvent-Nr. 10009-11 Rote Mühle 54–56 · 32312 Lübbecke Telefon (0 57 41) 2 78-0 [email protected] DE ES 46 EG DE EZ 327 EG Orgalnvent-Nr. 10009-13 AK T IE T I ON RW O H R L Christian Leding Geschäftsführer 6 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 Christoph Clemens Geschäftsführer 01 Das Unternehmen Sauenzerlegung Schöppingen Piktogramme Eggeroder Straße 8 48624 Schöppingen Telefon (0 25 55) 8 60-1 11 [email protected] DE EZ 510 EG Schweinefleisch Sauenfleisch Rindfleisch Kalbfleisch FerkelHandel Kälber & Fresser Kasseler Bacon SB-Fleisch/ Convenience TK-Fleisch/ Convenience Heinrich Blick Geschäftsführer Wurstwaren Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 7 01 Das Unternehmen Unsere Betriebe Westfleisch Fleischcenter Paderborn Westfleisch Fleischcenter Hamm Kranstraße 32 59071 Hamm Telefon (0 23 88) 3 06-0 [email protected] DE ES 147 EG DE EZ 119 EG Orgalnvent-Nr. 10009-12 Halberstädter Straße 40 33106 Paderborn Telefon (0 52 51) 7 03-0 [email protected] DE ES 215 EG · DE EZ 367 EG DE NW EV 211 EG Orgalnvent-Nr. 10009-15 Uwe Tost Geschäftsführer 8 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 01 Das Unternehmen Veredelungscenter Gustoland GmbH / Westfleisch Erkenschwick GmbH Industriestr. 8–14 · 45739 Oer-Erkenschwick Telefon (0 23 68) 61-0 [email protected] DE ES 249 EG · DE EZ 206 EG DE EV 42 EG Orgalnvent-Nr. 20059 Michael Redding Bernhard Kotthoff Geschäftsführer WestfalenLand Fleischwaren GmbH / IceHouse Convenience GmbH Hessenweg 2 48157 Münster Telefon (02 51) 20 83-60 [email protected] DE EZ 1070 EG DE EV 961 EG Orgalnvent-Nr. 10009-46 Johannes Steinhoff Geschäftsführer Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 9 01 Das Unternehmen Unsere Betriebe Nutzviehzentrum Nienberge Hägerstraße 65 48161 Nienberge [email protected] Telefon: 02533/9307-0 Jürgen Jungermann Leiter Westfleisch Nutzviehzentrum Neu in der Gruppe seit Februar 2015: Fleischcenter Dissen Am Bahnhof 5 · 49201 Dissen [email protected] Telefon: 05421/32-0 DE NI 10048 EG 10 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 Fleischcenter Bakum Harmer Straße 25 · 49456 Bakum (Oldenburg) [email protected] Telefon: 04446/88-0 DE NI 10142 EG 01 Das Unternehmen Übersichtskarte der Westfleisch-Standorte Nied Fleischcenter Bakum er sa c hs Fleischcenter Schöppingen NVZ Nienberge Fleischcenter Coesfeld Fleischcenter Lübbecke en NL Fleischcenter Dissen WestfalenLand Hauptverwaltung Westfleisch Münster Gustoland Fleischcenter Erkenschwick Fleischcenter Hamm Fleischcenter Paderborn N o rd rh e i n - e n We s t f a l Hessen Nach intensiven Verhandlungen im letzten Quartal 2014 konnte sich Westfleisch Anfang 2015 im Bieterwettbewerb um die insolvent gewordene Rindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe durchsetzen. Anfang Februar folgte die Erlaubnis des Bundeskartellamtes zur Übernahme. Seither gehören die Fleischcenter Bakum und Dissen zur Westfleisch-Gruppe. Der Standort Bakum ist spezialisiert auf Großviehschlachtungen. Die neue Schwerpunktplanung für das Fleischcenter in Dissen war zum Redaktionsschluss dieses Geschäftsberichts noch nicht abgeschlossen. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 11 01 Das Unternehmen Vorstand der Westfleisch eG und Aufsichtsratsvorsitzender Vieh und Fleisch – direkt von Bauern. Von links: Gerhard Meierzuherde, Peter Piekenbrock (stv. Vorstandsvorsitzender), Dr. Helfried Giesen (Geschäftsführer, Sprecher des Vorstands), Dirk Niederstucke (Vorstandsvorsitzender), Josef Lehmenkühler (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Carsten Schruck (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied). Nicht abgebildet: Gottfried Brentrup (Ehrenvorsitzender). 12 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 Was Westfleisch will … Mit Bedacht wachsen. Chancen mutig nutzen. Nachhaltig profitabel sein. Sich behutsam wandeln. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 13 02 Mitglieder und Anteilseigner Lohn für Vorreiter Westfleisch Wer sät, kann auch ernten. Westfleisch profitiert davon, was mit der „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ und der „Aktion Tierwohl“ über Jahre angelegt worden ist. Nachhaltige Grundwerte bewähren sich im Alltag, geben Mitgliedern und Genossenschaft Sicherheit im Handeln. Kooperationsverträge Die unmittelbare Nähe von Westfleisch zur Landwirtschaft – „direkt von Bauern“ – bietet den Partnern im Handel einen verlässlichen Lieferanten. Das System von Kooperationsverträgen sichert nicht nur die Rohstoffbasis, sondern ist in der Lage die Herkunft und den Weg der Ware lückenlos aufzuzeigen. Diese Transparenz vom Hof bis in die Theke ist durch die Vorreiterrolle von Westfleisch in der Fleischbranche seit Jahren eingeübte Praxis im Unternehmen. 2.091 … BestSchwein-Verträge sicherten 5.550.000 Schlachtschweine. Die Kooperationsverträge mit den Mitgliedern sind wichtig für den Erfolg von Westfleisch. Im Jahr 2014 sicherten 2.091 BestSchwein-Verträge der Genossenschaft verlässlich 5,55 Mio. Schlachtschweine. Für Schlachtrinder gab es 768 Partnerverträge Rind mit einem Umfang von 77.000 Bullen, Kühen und Färsen. 1,29 Mio. Ferkel wurden für Westfleisch durch 280 BestFerkelVerträge gesichert. Zudem konnten wir auf 41 BestKalb-Verträge mit 28.940 Kälbern vertrauen. Ferner bestanden im Jahr 2014 Verträge mit Ebermästern zur Anlieferung von unkastrierten männlichen Schlachtschweinen. BestSchwein: Anzahl Verträge und Jahresproduktion 5.500.000 2.091 5.450.000 2.105 5.400.000 5.000.000 4.500.000 4.000.000 3.500.000 1.000 3.000.000 500 2.500.000 0 2009 2010 2011 BestSchwein-Verträge Jahresproduktion in Stück 14 2.137 2.225 1.500 2.238 2.000 2.211 2.500 4.800.000 3.000 5.550.000 3.500 5.400.000 6.000.000 5.200.000 4.000 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 2012 2013 2014 0 02 Mitglieder und Anteilseigner Gut informiert Die Mitglieder stehen im Zentrum der Genossenschaft. Deshalb wurden sie auch über das Geschäftsjahr 2014 kontinuierlich auf dem Laufenden gehalten. Auf der Generalversammlung zur Jahresmitte erhalten die Mitglieder stets detailliert Informationen zur Lage „ihres“ Unternehmens. Traditionell wurden die Kooperationspartner und Interessenten im ersten Quartal 2014 im Rahmen der jährlichen „Westfleisch-Tage“ informiert. Über 500 Mitglieder folgten der Einladung zu einer der vier Regionalveranstaltungen. Zum Ende des Geschäftsjahrs 2014 wurden rund 700 Vertragspartner in Geseke, Sendenhorst, Espelkamp und Legden kurzfristig über für sie anstehende Chancen und Veränderungen durch die „Initiative Tierwohl“ sowie durch neue Antibiotika datenbanken ausführlich informiert. Mehr Mitglieder, gesunde Eigenkapitalbasis Im Geschäftsjahr 2014 ist die Anzahl der Anteilseigner weiter gestiegen – um 99 Mitglieder. Zum Jahresende hatte die Genossenschaft 4.218 Eigner von Anteilen (Vj.: 4.119). Dieses Wachstum unterstreicht das Vertrauen vieler landwirtschaftlicher Tierhalter in unser leistungsbereites Unternehmen. Ziel bleibt es, die Profitabilität und Kapitalstärke der Unternehmensgruppe Westfleisch weiter auszubauen. Die Geschäftsguthaben betrugen zum Jahresende 26,1 Mio. Euro: Sie sind ein wichtiger Bestandteil und Kern unseres Eigenkapitals. 18,3 Mio. Euro entfallen dabei auf unsere Einzelmitglieder, 3,9 Mio. Euro auf unsere Mitgliedsgenossenschaften, ebenfalls 3,9 Mio. Euro halten die Westfleisch Finanz AG sowie Organmitglieder. �� Alle Vertragspartner erhalten während des Jahres regelmäßig mit der Mitgliederzeitschrift „Info für Landwirte“ auch schriftlich weiteren Hintergrund über das wirtschaftliche Handeln unserer Genossenschaft. Über den „Beirat für Kooperationsfragen“ sind die Mitglieder zudem in die laufenden Prozesse der Genossenschaft eingebunden. Geschäftsguthaben 26,1 Mio. € n Einzelmitglieder 18,3 Mio. € n Westfleisch Finanz AG und Organmitglieder 3,9 Mio. € n Mitgliedsgenossenschaften 3,9 Mio. € Partnervertrag Rind: Anzahl Verträge und Jahresproduktion Anzahl Verträge Anzahl Tiere 1000 80.000 763 749 729 40.000 505 600 408 400 60.000 50.000 619 695 773 70.000 800 30.000 20.000 209 200 116 10.000 06 2013 07 2013 09 2013 11 2013 01 2014 Partnerverträge kum. 03 2014 05 2014 07 2014 09 2014 11 2014 Monat / Jahr Stückzahl Bullen mit Partnervertrag Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 15 02 Mitglieder und Anteilseigner Das durchschnittliche Geschäftsguthaben je Einzelmitglied beträgt rund 4.280 Euro und ist damit 2014 abermals gestiegen (2013: 4.210 Euro). Die Mitgliedsgenossenschaften halten im Durchschnitt eine Einlage in Höhe von 129.290 Euro. Für das Jahr 2014 will die Westfleisch eG die Geschäftsguthaben der Mitglieder wiederum mit 4,5 % Bruttodividende verzinsen – die Zustimmung der Generalversammlung am 11. Juni dieses Jahres vorausgesetzt. Die Aktionäre der Westfleisch Finanz AG sollen ebenfalls eine Bruttodividende von 4,5 % erhalten. Damit beteiligen wir unsere Anteilseigner und Kooperationslandwirte über die ordentliche Verzinsung des eingelegten Kapitals am Erfolg der Westfleisch-Gruppe. Eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung gelingt nur mit einer guten Eigenkapitalaus stattung. Sie ist die Basis für den Erhalt unserer Unabhängigkeit. Die Westfleisch eG weist per 31.12.2014 ein Eigenkapital von rund 147,0 Mio. Euro aus. Dabei entfallen 26,1 Mio. Euro auf Geschäftsguthaben, knapp 70,6 Mio. Euro auf Rücklagen sowie rund 45,5 Mio. Euro auf Genussrechtskapital. Für eine solide Kapitalausstattung hat Westfleisch 2014 erneut Genussrechtskapital eingeworben. Im Jahr 2014 haben wir mit einer attraktiven Investorenrendite von 4,75 % für 5 Jahre rund 10,0 Mio. Euro Genussrechtskapital erhalten. Die Eigenkapitalquote an der Bilanzsumme beträgt 42,5 %. Mitglieder und Geschäftsguthaben der Westfleisch eG per 31. Dezember 2014 Ø-Guthaben Einzelmitglied: 4.280 Euro Ø-Guthaben Mitgliedsgenossenschaft: 129.290 Euro 9.082 Durchschnittliches Guthaben Einzelmitglied: 4.280 Euro Durchschnittliches Guthaben itgliedsgenossenschaft: 129.290 Euro M Anteile (Stück) Einzelmitglieder 16 18,3 Anzahl der Mitglieder Westfleisch Finanz AG, Organe, jur. Personen in Mio. Euro 2012 2013 2014 Geschäftsguthaben 24,7 24,9 26,1 Rücklagen 60,2 63,7 70,6 1,1 3,2 4,8 Stille Beteiligung/ Genussrechtskapital 54,3 38,9 45,5 Summe Eigenkapital 140,6 130,7 147,0 Bilanzsumme Westfleisch eG 332,6 336,2 345,7 Bilanzgewinn 3,9 3,9 30 21 1.494 1.505 4.167 Entwicklung des Eigenkapitals der Westfleisch eG von 2012 bis 2014 Guthaben in Mio. E Genossenschaften Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 02 Mitglieder und Anteilseigner SCE – Bekanntes Neuland für Westfleisch Westfleisch betritt bekanntes Neuland. Aus der gelernten „eingetragenen Genossenschaft“ (eG) nach deutschem Genossenschaftsrecht soll nach Vorarbeiten im abgelaufenen Geschäftsjahr in 2015 eine europäische Genossenschaft, eine „Societas Cooperativa Europaea“ (kurz SCE) werden. Die abschließende Entscheidung darüber ist als Mitgliedervotum für die Generalversammlung im Juni 2015 vorgesehen. Die SCE ist das Gegenstück auf europäischer Ebene zu den nationalen Genossenschaften in den Mitgliedsländern. Der Hintergrund für diesen Schritt von Westfleisch ist, der zunehmend stärkeren Internationalisierung der Wirtschaft breiter Rechnung zu tragen und sich im außerdeutschen Handel noch professioneller aufzustellen. Weitere Kernaspekte sind die Steigerung der Attraktivität für ausländische Mitglieder sowie eine breitere Öffnung für europäische und internationale Finanzierungsmöglichkeiten. Westfleisch engagiert sich schon lange auch jenseits der deutschen Landesgrenzen mit Vertriebsgesellschaften in acht Ländern. Der Wettbewerb verlangt – vor allem in der Zusammenarbeit mit europaweit tätigen Handelsunternehmen – zunehmend internationale Identität. Mit der neuen Westfleisch SCE wird dabei Bewährtes nicht ersetzt. Alle Rechte und Pflichten bleiben unverändert. Alles, was in der fast 90-jährigen Unternehmensgeschichte an Werten erarbeitet und an Verdiensten errungen wurde, wird behutsam weiterentwickelt. Viele Regelungen der eG werden generell in die neue SCE übernommen. Auf den Punkt gebracht geht es darum, Westfleisch zukunftsfähig zu gestalten und das genossenschaftliche Handeln in der EU und international zu erleichtern. Seit über 80 Jahren ist Westfleisch „eingetragene Genossenschaft“ in Deutschland, jetzt will sie europäisch werden. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 17 03 Märkte für Schlachtvieh Neue Rekorde bei Fleischerzeugung und Schlachtzahlen In Deutschland wurde im Jahr 2014 mehr Fleisch denn je erzeugt. Insgesamt 8,2 Mio. Tonnen wurden in gewerblichen Schlachtunternehmen produziert, stellte das Statistische Bundesamt (Destatis) fest. Das waren 102.800 Tonnen oder 1,3 % mehr als im Jahr 2013. Die stärkere Rindfleisch- und Schweinefleischerzeugung trugen dazu ebenso bei wie das Plus bei Geflügelfleisch. Schlachtschweine 8,2 Mio. … Tonnen Fleisch wurden in 2014 in Deutschland insgesamt produziert – das ist neuer Höchststand. Westfleisch hat 2014 als Schlachtunternehmen dank seiner gesicherten Rohstoff-Basis Marktanteile hinzugewonnen – in Nordrhein-Westfalen wie auf Bundesebene. Mit insgesamt 7,58 Mio. Schlachtschweinen (inkl. Sauen) konnte Westfleisch das Wachstum der Vorjahre fortsetzen. Während der Anteil geschlachteter Schweine bundesweit nur um 0,2 % (88,7 Mio. St.) stieg, legte Westfleisch im Jahr 2014 um 2,4 % zu. In Nordrhein-Westfalen waren die Schweineschlachtungen 2014 sogar leicht rückläufig: Die Zahl der geschlachteten Tiere sank im Vergleich zu 2013 um 0,4 % auf 19,34 Mio. (Vj.: 19,46 Mio.). Der Schweinemarkt 2014 war geprägt vom Zusammentreffen der massiven Absatzeinbrüche nach den russischen Import-Stopps im Februar (ASP) und im April 2014 (EU-Embargo) und dem dadurch gestiegenen Marktdruck. Seit dem frühen Herbst 2014 lieferte die Landwirtschaft mehr Schlachtschweine, im Mittel um 3 %. Beide Faktoren führten bis in die Weihnachtszeit hinein zu einem massiven Preisverfall. Die Westfleisch-Mehrwochenpreise und die Entschärfung der Preisausschläge durch die Kooperationsverträge haben 2014 dafür gesorgt, dass kritische Marktphasen für die Vertragslandwirte moderater verliefen als im freien Markt. Die Quote der vertragsfrei angelieferten Schweine liegt bei Westfleisch bei weniger als einem Drittel des Schlachtvolumens. Preisentwicklung Schlachtschweine Westfleisch-Basispreis, Durchschnittspreise 2013 und 2014 1,90 Euro je kg Schlachtgewicht 1,80 1,70 1,60 1,50 1,40 1,30 KW 5 10 15 20 2013 – Ø-Preis: 1,68 E 18 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 25 30 35 40 45 2014 – Ø-Preis: 1,52 E 50 03 Märkte für Schlachtvieh Die durchschnittlichen Erzeugerpreise sind im vergangenen Jahr bei Schlachtschweinen deutlich niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor (2014: 1,52 Euro bzw. 2013: 1,68 Euro/kg): Der Preis erreichte im Sommer 2014 in der Spitze über 1,70 Euro/kg, bevor er dann zum Jahresende auf ein Tief von 1,30 Euro/kg sank. Großvieh Die Schlachtzahlen beim Großvieh nahmen nach den deutlichen Rückgängen der Vorjahre im Jahr 2014 insgesamt zu (Bund: + 1,9 %, Westfleisch: + 5,4 %). Mit Blick auf Nordrhein-Westfalen zeigte sich 2014 der gleiche Trend: Während die NRW-Betriebe um 2,2 % mehr Großvieh (576.655 / Vj.: 564.497 St.) schlachteten, fiel das Plus bei Westfleisch mit 5,4 % mehr als doppelt so hoch aus (349.800 St.). Der Preis für Schlachtbullen zeigte 2014 mit einem Durchschnitt von rund 3,60 Euro/kg einen gleichmäßigeren Jahresverlauf. Der Preis für R-Jungbullen pendelte sich in der Spitze um 3,80 Euro/kg ein. Saisonal schwankend lag der Preis unter dem Mittel der Vorjahre 2012/2013. Auf dem Markt für Schlachtkühe zeigte sich kurzfristig ein starker Verfall der Preise im Herbst 2014, der parallel zum Verfall der Milchpreise verlief – auch infolge des russischen Export- Embargos für die EU-Staaten. Bei Kälberschlachtungen lag Westfleisch mit einem eigenen Wachstum von + 5,5 % deutlich über dem Bundesdurchschnitt mit + 1,7 % im Jahr 2014. Auch in NRW legten die Kälber-Schlachtungen zu, und zwar um + 3,2 % im Vergleich zum Vorjahr (132.859 St., Vj.: 128.718 St.). 412.650 … Stück Großvieh und Kälber hat Westfleisch 2014 geschlachtet. Auch die Zerlegeanteile konnten abermals gesteigert werden – ein Indiz für eine weiter erhöhte Wertschöpfung bei Westfleisch. Bei Großvieh lag der Zuwachs 2014 mit + 7,3 % dabei leicht unter der Entwicklung von Kalbfleisch mit einem Zerlegeplus von + 8,2 %. Schlachtzahlen 2014 Westfleisch 2014 im Vergleich zum Bundestrend Veränderung gegenüber Vorjahr Westfleisch Schlachtung (Stück) Westfleisch Bund Schwein* 7,58 Mio. + 2,4 % + 0,2 % Rind 349.800 + 5,4 % + 1,9 % Kalb 62.850 + 5,5 % + 1,7 % * ohne Schlachtsauen Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 19 03 Märkte für Schlachtvieh Herkunftssicherung Westfleisch und die Erzeuger haben in 2014 vorausschauend die Weichen für die neue EUDurchführungsverordnung zur Herkunftskennzeichnung von Schweinefleisch ab 1. April 2015 gestellt. Angelieferte Schweine müssen ab diesem Stichtag genaue Länderkennungen in Bezug auf die Herkünfte bei Geburt und Mast haben. Für Importferkel gilt, dass diese als Schlachtschweine dann als „aufgezogen in Deutschland“ ausgelobt werden können, wenn sie z. B. länger als vier Monate in Deutschland gemästet wurden. AutoFOM Von Mitte des Jahres 2014 wurden die Schweineschlachtkörper in allen Westfleisch-Fleisch centern mit der neuen AutoFOM-III-Software klassifiziert. Das System ist technisch stabiler und weist eine deutlich verbesserte Schätzgenauigkeit von Teilstücken am Schlachtkörper auf. Da der Gerätehersteller während der Einführungsphase noch Messparameter korrigieren musste, konnten bei Westfleisch nicht alle Standorte gleichzeitig umgestellt werden. Mit Expertengremien und dem Bundesmarktverband abgestimmt läuft die neue Version der Handelswert ermittlung seit August 2014 reibungslos. Ebermast Westfleisch knüpft aufgrund der langjährigen Erfahrung die Abnahme von Ebern an Ebermastverträge, die 2014 mit 310 Erzeugern bestanden. Die Wochenschlachtung unkastrierter männ licher Tiere lag im Geschäftsjahr 2014 zuletzt bei rund 18.000 Tieren. Speziell geschulte Mitarbeiter des neutralen Prüfinstituts SGS Germany stehen bei den in separaten Chargen angelieferten Tieren am Schlachtband und testen die Schlachtkörper auf mögliche Geruchsabweichungen, die beim Erhitzen erhoben werden können. Ein neuartiges Verfahren zur automatisierten Geruchsdetektion, das den Einsatz chemischer Analysen überflüssig machen könnte, wird derzeit erprobt. Es soll berührungslos funktionieren, standardisiert sein und sich für praxisübliche Bandgeschwindigkeiten eignen. Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Ernährung (BLE) 2015/16 gefördert. 1337 ... noch genauer „EU Nr. 1337/2013“ ist die Nummer der „Durchführungsverordnung zur Herkunftskennzeichnung von Fleisch“, die seit 1. April 2015 in Europa gilt. 20 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 03 Märkte für Schlachtvieh Entwicklung der Tierbestände in Deutschland Schweinebestand wächst Rund 28,2 Mio. Schweine gab es nach der amtlichen Viehbestandserhebung 2014 in Deutschland. Der Schweinebestand ist damit gegenüber dem Vorjahr 2013 leicht um gut 100.000 Tiere oder + 0,4 % gestiegen. Im Mittel der Jahre 2008 bis 2013 stieg die Zahl der Schweine noch um + 5,4 %. 26.800 Schlachtschweine produzierende Betriebe mit Schweinen gab es in Deutschland zum Stichtag der Viehzählung am 3. November 2014. Dies spiegelt sich auch in der Vertragsstruktur der BestSchwein-Betriebe. Seit 2010 geht die Zahl der vertraglich kooperierenden Mäster zurück, die Zahl der Vertragsschweine steigt jedoch: 2014 mästeten 2.091 Landwirte rund 5,69 Mio. Schweine für Westfleisch. Ferkelerzeuger: weniger Betriebe, mehr Tiere 10.100 Betriebe mit Zuchtsauen gibt es nach Angaben des Statistischen Bundesamts. Die Zahl der Ferkelerzeugerbetriebe ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen (– 6,8 %). Die Zahl der Sauen blieb aber ähnlich wie schon 2013 mit 2,05 Mio. Stück im Jahr 2014 um gerade einmal – 0,3 % unter dem Vorjahresbestand. Züchterische Erfolge sorgen pro Jahr für ein bis zu + 3 % höheres Ferkelaufkommen. Bei Westfleisch bestanden in 2014 insgesamt 280 BestFerkel-Verträge mit 1,29 Mio. erzeugten Ferkeln. Großvieh: mehr Rinder, mehr Partnerverträge Die Zahl an Rindern ist nach der Viehzählung 2014 um + 0,4 % zum Vorjahr gestiegen auf 12,7 Mio. Stück. Ende November standen aber 1,3 % weniger Mastbullen in deutschen Ställen als zum Vorjahreszeitpunkt. Einen Partnervertrag Rind hatten Ende des zurückliegenden Jahres 768 (Vj.: 703) Landwirte mit einem Volumen von 76.399 Rindern abgeschlossen. Die erfolgreiche und stabile Entwicklung dieser Vermarktungspartnerschaft gibt Landwirten und Westfleisch Planungssicherheit. Kuh-Bestand aufgestockt Die 76.469 Milchvieh-Betriebe in Deutschland (– 3,9 % zum Vj.) haben sich 2014 auf das Ende der Milchquote in Europa vorbereitet. Nach 31 Jahren endete die Phase der gesteuerten Milchmengen zum 1. April 2014. Die Folge: Die Bestände an Milchkühen werden aufgestockt. Wurden im November 2010 noch 4,18 Mio. Kühe gezählt, lag die Zahl vier Jahre später bei 4,3 Mio. St. (+ 0,7 % zum Vj.). Das Plus von rund 120.000 Kühen sorgte auch für ein höheres Kälber-Aufkommen (+ 0,8 % gegenüber Vorjahr). Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 21 04 Märkte für Nutzvieh Westfleisch ist und bleibt bei Nutzvieh Spitze Deutschlands größter Ferkelvermarkter Dieser Spitzenplatz gehört weiterhin Westfleisch: Die Lebendviehvermarkter vom Nutzvieh zentrum in Münster-Nienberge waren im Geschäftsjahr 2014 erneut der größte Ferkelvermarkter im Land. Auch der Handel mit Großvieh konnte ausgebaut werden. Insgesamt schlug das Westfleisch-Nutzviehzentrum im Jahr 2,51 Mio. Tiere um. Das ist ein Anstieg in der Menge um + 7,6 % zum Vorjahr. Der Absatz an Ferkeln lag bei 2,46 Mio. Stück, ein Plus von + 7,4 %. Ähnlich deutlich fiel im Geschäftsjahr 2014 das Plus bei Fleckviehfressern und schwarzbunten Kälbern aus. Um + 15,9 % stieg der Absatz im Vergleich zum Vorjahr; insgesamt 46.863 Tiere wurden über das Nutzviehzentrum abgesetzt. Mit dem Geschäftsjahr 2014 hat innerhalb der Westfleisch-Gruppe in Sachen Nutzvieh ein neues Kapitel begonnen: Die Sachkompetenz unserer Lebendviehvermarkter für Ferkel, Altsauen, Kälber und Fresser wurde zentral in Nienberge gebündelt und das Zentrum tierartübergreifend ausgebaut. Der Umzug der Ferkelabteilung Coesfeld zum Beginn des Jahres 2014 bildete den Abschluss der Zusammenführung der Betriebsstandorte. 2,51 Mio. … Tiere hat das Westfleisch-Nutzviehzentrum 2014 vermarktet. Dem Ferkelerzeuger bietet Westfleisch eine garantierte Abnahme, dem Mäster gesunde, wirtschaftliche Ferkel. Ziel ist es, dass der Mäster immer nur Ferkel aus einem einzigen Herkunfts betrieb erhält. Mehr als drei Viertel der Ferkellieferanten und Mäster sind Westfleisch-Vertragsbetriebe und Mitglieder der Genossenschaft. Der Ferkelexport macht etwa 20 % aus und zielt auf MIttel- und Osteuropa. Optimale Logistik, eine enge Anbindung an die Kunden und ein zentraler Standort, dazu die Sicherheit von Qualität, gesunden Tieren und Zuverlässigkeit in der Abwicklung: Das sind die Vorzüge von Westfleisch. Die Mäster konzentrieren sich auf die Produktion und verlassen sich beim Ferkelkauf und bei der Vermarktung der Schlachtschweine auf Westfleisch. Für Westfleisch als Ferkelvermarkter und Schlachtunternehmen ist die Transparenz in der Kette von der Genetik über das Futter und die Haltungsbedingungen bis hin zur tierärztlichen Betreuung von Vorteil für die von Kunden gewünschte Rückverfolgbarkeit. Westfleisch bietet Mästern Ferkelpartien zum Einstallen von 200 bis 3.000 Ferkel aus einem Bestand. Die Vorbereitungen für den „Ferkelpass 2.0“ sind im Laufe des Geschäftsjahres 2014 weitgehend abgeschlossen worden. Seit Februar 2015 gibt es nur noch Westfleisch-Ferkel, die nach den Kriterien des dreistufigen „Ferkelpasses 2.0“ begleitet werden. Westfleisch liefert damit g esunde und wirtschaftliche Tiere in die Mast, und der Medikamenteneinsatz soll sich innerhalb der nächsten drei Jahre halbieren. Derzeit erzeugen 280 Sauenhalter nach dem Westfleisch-Prinzip „BestFerkel”. 22 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 04 Märkte für Nutzvieh Kälber und Fresser Bereits seit über drei Jahrzehnten ist die Westfleisch-Kompetenz für die Vermarktung von Kälbern und Fressern für die regionale Kälber- und Bullenmast in Nienberge angesiedelt. Im Geschäftsjahr 2014 wurden von dort aus rund 17.400 schwarzbunte Kälber und 29.400 Fresser gehandelt. Im Rahmen des Programms „BestKalb“ bestanden zum Jahresende 41 Verträge mit einem Volumen von 28.940 Kälbern. Der Wegfall der Milchquote nach über 30 Jahren zum 1. April 2015 hat sich bereits 2014 in der Kälbervermarktung bemerkbar gemacht. In der Vorausschau haben leistungsfähige Michvieh betriebe vor allem in Norddeutschland ihre Herden erweitert. Die Folge ist ein wachsender Milchkuhbestand. Das bedeutete für 2014 auch ein höheres Aufkommen vor allem an schwarzbunten Kälbern für die Mast. Angelaufen ist im Geschäftsjahr 2014 auch das Projekt „Zukunft Rind“. Üblicherweise bleiben zur Kälbermast geeignete männliche Nachkommen von Milchkühen in der Bullenmast gegenüber fleischbetonten Kälbern und Fressern spürbar zurück. Aus dem gezielten Anpaaren von schwarzbuntem Milchvieh mit gesextem, also chromosomengetrenntem Sperma von Fleischrasse bullen sollen jetzt gezielt wüchsige Kreuzungstiere hervorgehen. Das in enger Abstimmung mit regionalen Zuchtunternehmen sowie interessierten Landwirten für die kontrollierte Produktion von Kälbern für die Bullenmast gestartete Projekt stößt auf großes Interesse. Denn auf Sicht müssten so weniger Kälber aus Süddeutschland importiert werden und die männlichen Kälber aus Milchviehherden erführen eine erhebliche Aufwertung. Und die wäre gut für alle Beteiligten – denn schwarzbunte Bullenkälber wiesen im vergangenen Jahr einen historischen Tiefstwert von im besten Fall 50 bis 80 Euro auf. Da ist die anvisierte Kreuzungszucht eine verfolgenswerte Alternative. Ferkelvermarktung bei Westfleisch 2006 2007 1.644.000 2008 2009 1.921.000 2004 2005 1.934.000 0 1.599.000 1.200.000 1.632.000 1.400.000 1.547.000 1.600.000 1.720.000 1.800.000 1.884.000 2.000.000 2010 2011 2.100.000 + 59,5 % 2.200.000 2012 2013 2.467.200 2.400.000 2.392.800 2.600.000 2014 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 23 05 Märkte für Frischfleisch Engagement für Tierwohl und Agrarkultur Fleisch, das eine Heimat hat, Tiere, die es nachweislich gut hatten, Qualität „direkt von Bauern“, für all das steht Westfleisch seit Jahren und nimmt damit eine Vorreiterrolle in einer Branche ein, die zunehmend von Medien und Verbrauchern hinterfragt wird. Dieses Engagement von Westfleisch in den vergangenen Jahren für Tierwohl und Agrarkultur, für einen branchenweiten Mindestlohn und für qualitativ hochwertiges Fleisch wird honoriert. Seit Jahren legt Westfleisch – in Deutschland die einzig verbliebene genossenschaftliche Fleischzentrale – im Reigen der namhaften Marktteilnehmer bei Absatz und Umsatz zu. Westfleisch hat im Jahr 2014 mit 948.800 Tonnen eine neue Rekordmarke beim Fleischabsatz erreicht. Die Unternehmensgruppe verkaufte + 4,7 % mehr Produkte – und lag damit abermals über dem Branchen-Trend. Schweinefleisch ist dabei weiterhin der Top-Seller, mit 570.470 Tonnen wurde der Vorjahreswert um + 4,3 % übertroffen. Einen Zuwachs von rund + 7 % verzeichnete das Segment Rindfleisch, an Kalbfleisch wurden + 6,0 % mehr (8.980 Tonnen) im Vergleich zu 2013 von Westfleisch geliefert. Der Umsatz stieg 2014 auf die neue Höchstmarke von 2,51 Mio. Euro, das entspricht rund + 0,3 % gegenüber dem Vorjahr. 35 … Minuten am Tag verwenden die Deutschen durchschnittlich für das Zubereiten von Mahlzeiten. Die Fleischerzeugung in Deutschland hatte 2014 das bisher höchste Produktionsergebnis, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Demnach wurden insgesamt 8,2 Mio. Tonnen Fleisch in gewerblichen Schlachtunternehmen produziert, das sind + 1,3 % mehr als im Jahr 2013. Der Verzehr der Bürger belegt, dass Fleisch für sie nach wie vor Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist. Und das trotz aller – oft mediengetriebenen – Debatten in der deutschen Öffentlichkeit im Jahr 2014 um die Herkunft, die Haltung und den Umgang mit den wertvollen Produkten rund um Fleisch. Die Wertschöpfung konnte durch Zerlegung, SB-Verpackung von Frischfleisch und Wurst produktion ausgebaut werden. Der Verbrauchertrend geht tendenziell weiter und stärker in Richtung Convenience. Die Zeit, die sich Kunden täglich fürs Zubereiten von Mahlzeiten n ehmen, ist nach Untersuchungen innerhalb weniger Jahre von einer Stunde auf nur noch 35 Minuten geschrumpft. Entsprechend ist laut einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Nachfrage nach vorbereiteten Mahlzeiten gestiegen. Eine andere repräsentative GfK-Befragung hat ergeben, dass 85 % aller Deutschen den regel mäßigen Verzehr von Fleisch und Wurst als „selbstverständlich und naturbewusst“ ansehen. 83 % der Befragten wollen unter keinen Umständen auf den Verzehr von Fleisch und Wurst waren verzichten. Die EU geht für die 27 Mitgliedsländer von einem weitgehend stabilen Fleischverbrauch sogar bis 2025 aus, nicht zuletzt vor dem Hintergrund vermutlich steigender Familieneinkommen in Mittel-, Ost- und Südeuropa. In Deutschland und Europa bewegt sich der Fleischkonsum auf einem relativ stabilen Niveau. Der Pro-Kopf-Fleischverzehr ist zwischen 1990 bis 2013 in Deutschland nach amtlichen Statistiken leicht zurückgegangen – in rund einem Vierteljahrhundert von 65,9 kg auf 60,3 kg. Der Anteil von Rind- und Kalbfleisch am Verzehr liegt bei 8,9 % (2013). Das Schweinefleisch hat einen leicht sinkenden Anteil von 38,1 % (2013). Ob sich Verzehrgewohnheiten beim Fleisch nachhaltig ändern, hängt vielfach auch von Trends ab: Die Männerdomäne „Grillen“ wächst weiter, und der Außer-Haus-Verzehr der Verbraucher steigt seit Jahren beständig – Märkte, die auch Westfleisch mit seinen Tochterunternehmen für Fleischveredelung mit Erfolg bedient. In der Veredelung, 24 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 05 Märkte für Frischfleisch Fleischverzehr in Deutschland 2014 Verzehr in Kilogramm je Kopf 60 Veränderung zum Vorjahr 60,3 kg kg + 1,3 % 55 50 45 40 38,2 kg 35 – 0,3 % 30 25 20 + 0,0 % 15 11,5 kg 10 8,9 kg + 1,1 % 5 0 2010 2011 2012 2013 2014 Fleisch gesamt Geflügelfleisch Schweinefleisch Rind- und Kalbfleisch Westfleisch-Konzern: Umsatz und Absatz 2010 – 2014 in Mio. E 2.514,3 in 1.000 t 2.500 1.200 2.400 1.150 2.300 1.100 2.200 1.050 2.100 948,8 2.000 1.000 950 1.900 900 1.800 850 1.700 800 1.600 750 1.500 700 1.400 650 0 2010 Umsatz 2011 2012 2013 2014 0 Absatz Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 25 05 Märkte für Frischfleisch d. h. mit mehr Wertschöpfungstiefe, erzielte die Westfleisch-Gruppe 2014 mit 221.220 Tonnen ein Wachstum von 7,2 %. Von Handelspartnern 2014 zunehmend nachgefragt war die nachweisbare und lückenlos belegbare Herkunft des Rohstoffs. Testweise setzte der Handel auf das sogenannte „Regionalfenster“ mit entsprechender Auslobung von Herkunft und Verarbeitungsort. Westfleisch kann die Regionalität seiner Produkte mit Hinweis auf die vertragliche Kooperationslandwirtschaft bieten. Die gesamte Prozesskette von Erzeuger bis an die Ladentheke wird dokumentiert. Die Europäische Kommission hat eine Verordnung zur Herkunftskennzeichnung bei Fleisch erlassen, die zum 1. April 2015 umgesetzt worden ist. In der Lebensmittelerklärung ist nun zu lesen, ob Schweine in Deutschland aufgezogen wurden oder aus EU-Mitgliedstaaten stammen. Für Importferkel gilt, dass diese als Schlachtschweine dann als „aufgezogen in Deutschland“ gelten, wenn sie z. B. länger als vier Monate in Deutschland gemästet wurden. Die deutsche Fleischbranche, die Landwirtschaft und der Lebensmitteleinzelhandel setzen seit Jahresbeginn 2015 die „Initiative Tierwohl“ um. Dieses Übereinkommen war im Geschäftsjahr 2014 – unter tatkräftiger Mitarbeit von Westfleisch – nach langwierigen Verhandlungsrunden unterzeichnet worden. Damit wird eine nachhaltige Fleischerzeugung bei Schwein und Geflügel gefördert, die das Wohl der Tiere besonders berücksichtigt. 4 Cent … pro verkauftem Kilo Schweinefleisch und Wurstwaren zahlt der Handel in den Fonds der Initiative Tierwohl ein. Westfleisch hat für das Tierwohl über fünf Jahre Pionierarbeit geleistet und den Begriff mit einem breiten Sortiment aus Wurst- und Fleischwaren als erstes Unternehmen maßgeblich geprägt. Zusammen mit über 120 Landwirten in Nordwestdeutschland wurde geübt, welche Kriterien umgesetzt werden können. Die „Aktion Tierwohl“ bot Handel und Landwirtschaft in Deutschland bis zur Jahresmitte 2014 eine praxistaugliche und überprüfbare Lösung. Die Erfahrungen daraus sind in die neue Branchenlösung „Initiative Tierwohl“ eingeflossen. Seit dem 1. Januar 2015 zahlt der Lebensmittelhandel 4 Cent pro Kilo verkauftes Schweinefleisch oder Wurst in einen Fonds ein, in dem für die kommenden drei Jahre rund 270 Mio. Euro zusammen kommen. Landwirte, die sich für die Initiative Tierwohl qualifizieren, erhalten neben einem Sockelbetrag von 500 Euro sowie für Tierwohl-Leistungen bis zu 9 Euro pro Ferkel bzw. Mastschwein. Entscheidend ist es nun, die Endkunden über diese Initiative zu informieren. Denn sie sind es, die die noch weiter verbesserten Haltungsbedingungen durch ihren Einkauf und Verzehr honorieren. www.initiative-tierwohl.de 26 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 05 Märkte für Frischfleisch 85% … aller Deutschen sehen weiterhin Fleisch und Wurst regelmäßig auf ihrem Speisezettel. Fleisch, das eine Heimat hat, Tiere, die es nachweislich gut hatten, Qualität „direkt von Bauern“ – für all das steht Westfleisch seit Jahren. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 27 05 Märkte für Frischfleisch RICHTIG KULT: BURGER & STEAKS Burger, Burger, Burger – Rindfleisch ist aktuell zum edlen Kult in der Gastronomie geworden. Besonders die Generation der Unter-Vierzigjährigen hat Rindfleisch neu für sich entdeckt. Und der Trend spiegelt sich auch im stetigen Wachstum der diversen Rindfleisch-Sortimente des SB-Tochterunternehmens WestfalenLand. Ob als frische Burger aus der WestfalenLand-Produktion oder als TK-Pattie von IceHouse – viele Burger, die heute stilvoll genossen werden, liefert Westfleisch. Plus bei Absatz und Umsatz Der Aufwärtstrend von WestfalenLand Fleischwaren hat 2014 angehalten. Absatz und Umsatz konnten abermals gesteigert werden – trotz einer Straffung des Sortiments, die bereits im Vorjahr angelaufen war. Der Umsatz lag 2014 bei rund 450 Mio. Euro (+ 7,4 % im Vergleich zum Vorjahr), der Absatz legte um + 7,9 % auf rund 85.000 Tonnen zu. Vor allem der Anteil von Convenience-Artikeln hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit + 16 % abermals erhöht – klares Indiz für die sich weiter wandelnden Verzehrgewohnheiten. Gerade WestfalenLand trägt diesem seit Jahren anwachsenden Trend nach frischen und tiefgefrorenen Convenience-Produkten Rechnung. Grillen als Bilanz-Faktor 22 Mio. Die Grillsaison ist zu einem wichtigen Faktor beim Absatz von SB-Fleisch geworden. Insgesamt konnte der Absatz an Grillartikeln in 2014 zweistellig zulegen (+ 14 %). Als absolute Renner erwiesen sich abermals die Grillfackeln – dünne Bauchspeckscheiben, die auf einen Holzspieß gewickelt problemlosen Grillgenuss versprechen. Auch wenn jedes Jahr neue Produkte hinzukommen, auf die Klassiker lassen wahre Grillmeister nichts kommen. Auf den Grills zwischen Flensburg und Berchtesgaden waren neben den Fackeln zumeist Nackensteaks, Rippchen und variantenreich marinierte Bauchscheiben zu finden. … Grillfackeln lieferte WestfalenLand 2014 auf die deutschen Grills. 28 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 05 Märkte für Frischfleisch Gut, dass der jüngste Ausbauschritt der Westfleisch-Tochterunternehmen WestfalenLand und IceHouse am Hessenweg in Münster so vorausschauend in Angriff genommen wurde und im Berichtsjahr abgeschlossen werden konnte. Insgesamt wurden bis zum Ende des Geschäftsjahres 2014 rund 23 Mio. Euro in eine hochmoderne SB-Fleischverarbeitung investiert. Das garantiert den Kunden des Handels eine transparente und sichere Lebensmittelproduktion. Der Warenfluss wurde optimiert, die Warenströme noch strikter voneinander getrennt und die Transportwege verkürzt. Nach rund zwei Jahren Bauzeit ist die Produktionsfläche fast verdoppelt, die mögliche Verarbeitungskapazität wurde nochmals spürbar erhöht. Gearbeitet wird in zwei Schichten rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, auch an Wochenenden und Feiertagen. Verbraucher und Kunden erwarten an jedem Tag die gleiche Frische. WestfalenLand bezieht den überwiegenden Teil seiner Rohstoffe aus Westfleisch-Betrieben, das Schweinefleisch vornehmlich aus Coesfeld und das Rindfleisch aus Lübbecke. 12 … Stunden vom Bestellvorgang bis in das Regal – so schnell kann WestfalenLand bei Bedarf liefern! Stark auch bei „Bio“ Rindfleisch ist so sicher wie nie. WestfalenLand hat sicheren Rückgriff bis zum Landwirt und weiß, welches Fleisch von welchem Tier aus welchem Betrieb stammt. Das Unternehmen ist inzwischen auch einer der größten deutschen Hersteller von Bio-Fleischartikeln für den Lebensmittelhandel. Handelskunden können auf Wunsch Rindfleisch auch ausschließlich deutscher Herkunft (aufgezogen, gemästet, geschlachtet und zerlegt in Deutschland) erhalten. Die neuen Ernährungstrends und die gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland schlagen schnell durch in die sich stets entwickelnden Sortimente von WestfalenLand. Neben dem wachsenden Segment der Außer-Haus-Verpflegung entwickelt sich ein Trend zum gemeinschaft lichen Kochen, das Essen zuhause zu besonderen Anlässen wird als Event zelebriert. Und für das Besondere darf es dann auch mal ein wenig mehr kosten, wie die wachsende Zahl von ThemenAktionen des Handels zeigen. So werden hochwertige Steaks mit unterschiedlichen Zuschnitten, in variantenreichen Gewürzrichtungen und verschiedenen Verpackungskonzepten immer beliebter. Aber die wahren Renner bei Heimköchen sind die schnell zubereiteten Rinder-Minutensteaks. Wachsen im Ausland mit Handelspartnern Der Bestellvorlauf bei WestfalenLand und IceHouse beträgt manchmal gerade noch 12 bis 20 Stunden, bevor die Ware im Regal liegt. Der Großteil der produzierten Waren wird von West falenLand im Inland abgesetzt. Doch auch der Absatz im Ausland steigt, weil die Handelspartner in ihren dortigen Filialen nicht auf die Fleischwaren aus Münster verzichten. So liefert WestfalenLand beispielsweise über eine Schwesterproduktion in Tarnaveni SB-Fleisch jede Woche für regionalen Bedarf an den Handel in Rumänien und benachbarte Länder. Rund 12 % der WestfalenLand-Produktion gehen inzwischen in den EU-Export. Gerade im Foodservice für Großverbraucher, in der Gemeinschaftsverpflegung und als Entwicklungspartner in der Lebensmittelindustrie sind WestfalenLand und IceHouse mit Handelspartnern in Gesprächen über eine weitere intensive Zusammenarbeit. Hochwertige Burger, ob als TK-Pattie oder frisch, sind echte „Renner“ bei WestfalenLand und IceHouse. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 29 06 Märkte für Wurst- und Fleischwaren Gustoland ist einzigartig in Deutschland Der Erfolg von Gustoland ist längst kein Geheimnis mehr. Die Fleischbranche weiß um die Frische-Vorzüge durch die einzigartige Situation in Oer-Erkenschwick: Schlachten, Zerlegen und Verarbeiten zu Wurst in großen Chargen – alles an einem Standort. Die Investitionen von Westfleisch in den letzten zehn Jahren haben Gustoland zu einem hochmodernen Wurstspezialisten mit Wachstumspotenzial und guter Perspektive gemacht. Inzwischen wird fast die gesamte Wurstproduktion unter Handelsmarken verkauft und findet sich europaweit meist in Sortimenten des Lebensmittel-Einzelhandels. Westfleisch hat vor einem Jahrzehnt die Gebäude und die Wurstherstellung am Standort Erkenschwick übernommen. Damit war die Wertschöpfungskette bei Westfleisch e rstmals i n R ichtung Wurst verlängert worden. In diesen zehn Jahren wurde in Oer-Erkenschwick ein leistungsfähiger Fleischveredelungsbetrieb aufgebaut, der 2014 kräftig zulegen konnte. Der Umsatz des Tochterunternehmens Gustoland stieg im Geschäftsjahr 2014 um + 8,3 % (Vj. + 13,6 %), der Absatz an Ware mit dem Sortiment aus derzeit etwa 30 verschiedenen Wurstsorten wuchs um + 11,4 % (Vj. + 11,1 %) auf rund 36.000 Tonnen. Rund ein Drittel der Produktion ist unterdessen für den Export bestimmt. Zusammen mit den Discountern wächst Gustoland insbesondere in europäischen Nachbarländern. Gustoland gehörte auch 2014 zu den Top-10 der deutschen Wursthersteller. Das Unternehmen am Nordrand des Ruhrgebiets ist direkt angebunden an die wachsende Produktion der in Erkenschwick und Coesfeld angesiedelten Westfleisch-Center. Verbunden damit ist nicht nur die Rohstoffsicherung, sondern auch die Qualität, die kurzen Wege sowie die gesicherte und rückverfolgbare Herkunft des Rohstoffs Fleisch, die die Muttergenossenschaft bietet. In Spitzenzeiten wurden 2014 in Erkenschwick pro Woche bis zu 45.000 Schweine geschlachtet. Das Fleisch geht nach dem Herunterkühlen direkt in die Verarbeitung: So frisch wie hier kann Fleisch nirgends sonst in Deutschland verarbeitet werden. Nachgefragt wird gute Qualität. In enger Abstimmung mit den Kunden wurden dafür neue, individuelle Rezepturen entwickelt. Weiter verbesserte Arbeitsabläufe und noch effektivere Qualitäts kontrollen waren weitere Investitionsschwerpunkte. 2004 entschied sich Westfleisch zum Einstieg in die eigene Wurstherstellung. Engagierter Einsatz und mutiger Invest haben Gustoland innerhalb von zehn Jahren zu einem Top 10-Betrieb in Deutschland gemacht. 30 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 06 Märkte für Wurst- und Fleischwaren So wie die Schweinemäster davon profitieren, dass mit der Verlängerung der Lieferkette bis zum Verbraucher die Wertschöpfung in unserem Unternehmen Westfleisch gesteigert wird, so rentiert sich für die Fleischveredeler von Gustoland, dass die komplette Erzeugungskette von der Wurst bis hin zur Fütterung im Stall im Kunden-Interesse beeinflussbar ist. Nähe zählt – nicht nur bei den kurzen, schonenden Tiertransporten. Investiert hat Gustoland in neue leistungsfähige Maschinen, die die gewünschten Mengen, aber auch Sonderwünsche für Aktionswochen oder unterschiedliche Packungsgrößen effizient bewältigen. Brühwurst, Rohwurst und Schinken werden bei Gustoland in unterschiedlichen Linien hergestellt. Die durch die konsequente Neuordnung der Produktionsbereiche (sog. „Zoning“) umstrukturierten Abläufe bei Gustoland unterliegen regelmäßigen, detaillierten Audits. E rklärtes Ziel ist es, einen Absatz von 1.000 Tonnen Wurst- und Schinkenspezialitäten pro Woche zu realisieren. Magere Schinken, in Erkenschwick professionell nach Kundenwunsch zerlegt und zugeschnitten, finden zunehmend mehr Abnehmer in Großbritannien. Der Export von sog. „Backs“, aus denen der traditionelle und sehr beliebte „Bacon“ hergestellt wird, konnte 2014 um fast 35 % gesteigert werden. Westfleisch hatte mit dem „Animal Welfare“-Programm früh die Weichen in Richtung Großbritannien und für das Bacon-Center Erkenschwick gestellt. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 27.000 … slicerfertige Bacon-Backs lieferte Westfleisch-Erkenschwick 2014 im Schnitt jede Woche nach Großbritannien. 31 07 Exportmärkte Export: Trotz Russland-Embargo im Plus Der Export ist eine der tragenden Säulen des Westfleisch-Konzerns. Der Exportabsatz der Unternehmensgruppe stieg in den sechs Jahren von 2008 bis 2014 um + 45 %. Im Geschäftsjahr 2014 gibt es trotz der Krisen auf den Exportmärkten in der Bilanz ein Plus bei der Ausfuhr. Der Export hatte am Absatz einen Anteil von 43,5 % (Vj. 41,3). Von den insgesamt in der Gruppe abgesetzten 948.800 Tonnen Fleisch wurden somit fast 412.400 Tonnen jenseits der deutschen Grenzen verkauft – ein Zuwachs um + 1,4 %. Drittländer und Osteuropa Die Sperre des russischen Markts für Fleisch und Fleischwaren aus der Europäischen Union war ein Schlag ins Kontor. Für den Export der Westfleisch-Gruppe bedeutete dies in Etappen nicht nur den Verlust des wichtigen Absatzmarkts im Osten Europas. War es zunächst die über das Baltikum und Polen vorrückende Afrikanische Schweinepest, führte der sich im Laufe des Jahres 2014 verschärfende Ukraine-Konflikt durch das EU-Embargo ab Anfang August zum völligen Zusammenbruch des Exportgeschäfts mit Russland. Erst im vierten Quartal 2014 setzte bei Westfleisch die Trendwende durch Markterfolge in alternativen Drittländern ein. 67 % ... der Exporte in Drittländer wurden bei Westfleisch 2014 per Seecontainer speditiert. Neuorientierung im laufenden Geschäft war deshalb 2014 die Devise. Bei der weltweiten Suche nach alternativen Absatzchancen zahlten sich die langjährigen Bemühungen, insbesondere in zentralasiatischen Märkten, auch für Westfleisch aus: So stieg der Schweinefleisch-Export aus Deutschland auf die Philippinen 2014 um + 183 % auf knapp 30.000 Tonnen. Westfleisch lieferte tiefgefrorenes Schweinefleisch dorthin. Hinzu kommt Korea, wo besonders hochwertiger Schweinebauch gefragt ist. Dorthin wurde im Jahr 2014 aus Deutschland mit 66.450 Tonnen 122 % mehr Schweinefleisch geliefert als im Jahr zuvor. Auch in Malaysia und Singapur baute Westfleisch die Marktposition deutlich aus, als „Nummer 1“ aus Deutschland hält das Unternehmen auf diesen Märkten einen Anteil von 50 %. Weiterhin gute Absätze sind in Afrika zu verzeichnen, der Schwerpunktmarkt ist der Kongo mit einem Plus von 140 % in 2014 auf insgesamt knapp 13.550 Tonnen Schweinefleisch aus Deutschland. Westfleisch ist auf dem südlichen Kontinent von Angola bis zur Elfenbeinküste und nach Südafrika vertreten. Dass Westfleisch das Absatzniveau des Vorjahres halten konnte, ist auch auf den Export nach China zurückzuführen. Nach erfolgreichen Re-Audits der Fleischcenter Erkenschwick und Coesfeld wie auch Coldstore Hamm öffne- 32 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 07 Exportmärkte ten sich für Westfleisch im Laufe des Jahres nach und nach die Türen zum chinesischen Markt. Seit November liefert auch Westfleisch Coesfeld wieder ins Reich der Mitte. Die Exportvertriebsbüros, insbesondere im koreanischen Seoul und in Shanghai in China sind dabei wertvolle Außenposten. Rund ein Zehntel der Gesamttonnage des Westfleisch-Exports wird inzwischen wieder mit China abgewickelt. Zudem konnte in China 2014 durch die eingebrochenen Erzeugerpreise in Deutschland mehr erlöst werden als im Vorjahr. Besonders gefragt sind dort Vorder- und Hinterpfoten, Mägen, ganze Köpfe und Vordereisbeine. Ausgeführt wurde im vergangenen Jahr konzernweit in über 40 Länder. Der dabei erzielte Umsatz lag mit einem Minus von 5,0 % gegenüber dem Vorjahr bei rund 821 Mio. Euro. Die Drittland-Exporte der Westfleisch-Gruppe gingen mengenmäßig im Jahr 2014 um – 7,4 % auf 72.600 Tonnen zurück, der Wert der Drittlandsausfuhren sank um 12,4 % auf 127,2 Mio. Euro. Verstärkt wurden mittel- und osteuropäische Märkte wie Ungarn, das Baltikum und Polen anvisiert. Aber das Russland-Embargo führte auch in Polen und dem Baltikum zu geringeren Importen und damit zu einer stärkeren Eigenversorgung. In Rumänien wurde am Standort Tarnaveni weiter in die Westfleisch-Romania investiert. Im Fokus stand dabei vor allem moderne Technik zur Veredelung und Verpackung von Frischfleisch und Convenience. Der Marktanteil im Land konnte deutlich auf rund 50 % des Imports gesteigert werden. Die eigene SB-Produktion verarbeitete 30 % mehr Rohstoff von Westfleisch, die Produktionskapazität wird 2015 weiter ausgebaut. Westeuropa Das meiste Fleisch (in der Menge 82,4 % nach 80,7 % im Jahr 2013) wird traditionell weiterhin in westeuropäische Nachbarländer exportiert. Im Bereich EU-West konnte Westfleisch 2014 um 7,4 % gegenüber 2013 zulegen. Stark gewachsen ist der Absatz in Großbritannien (+ 15,9 %), wo wieder mehr Teilhabe an dem attraktiven Markt des traditionellen Frühstücksspecks umgesetzt werden konnte (Bacon-Backs + 34 % gegenüber Vj.). Das Erfüllen der „Animal Welfare“-Kriterien gilt weiterhin als Vorbedingung bei großen britischen Abnehmern – für den Standort Coesfeld auf Grund seiner einschlägigen Erfahrung mit „Aktion Tierwohl“ kein Problem. In Italien legte der Absatz zu, da gerade in der Veredelung in Italien (+ 23,6 %) mit drei großen Handelsketten die passenden Kunden gefunden wurden. Und der Absatz in Frankreich, wo besonders Rindfleisch über eine Kooperation mit einem Fleischvermarkter aus Irland stärker abgesetzt werden konnte, wuchs um + 12,9 %. Ebenfalls ist in Norwegen deutsches Rindfleisch besonders gefragt. Ebenso wie in Österreich, wohin Westfleisch im zurückliegenden Jahr 8 % mehr Fleisch lieferte als im Vorjahr. Die EU-Karte von Westfleisch wird zunehmend komplettiert, erstmals wurde 2014 auch auf die Insel Malta geliefert. INTERNATIONALE MESSEN 2014 • P roExpo Moskau • G ulfood Dubai • SIAL Shanghai • SIAL Paris • SIAL Asean • W orld Food Usbekistan Das niederländische „Beter Leven“-Audit hat das Fleischcenter Coesfeld in 2014 als erster ausländischer Anbieter erfüllt. Der Export in die Niederlande und nach Skandinavien zeigte – wie in der Vergangenheit – ein verlässliches Wachstum, trotz der Propagierung heimischer Ware in Schweden. Das Westfleisch-Vertriebsbüro in Stockholm, das den Zugang zu schwedischen Kunden durch Muttersprachler sichert, wurde personell verstärkt. Der Export nach Finnland stieg 2014 im Vergleich zum Vorjahr um + 18 %. Von seinen Vorzügen überzeugte Westfleisch im Jahr 2014 Kunden und Handelspartner auf zahlreichen Auslandsmessen von Frankreich bis nach Zentralasien. Die SIAL in Shanghai sowie die SIAL ASEAN in Manila dienten dem Ausbau der Marktpräsenz in Südostasien. Erfolgreich waren auch die Messepräsentationen in Usbekistan und auf der SIAL in Paris. In diesem Jahr steht im Herbst wieder die Anuga in Köln als wichtiger internationaler Branchentreffpunkt an. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 33 07 Exportmärkte Absatzmärkte im Export 2014 33+67A Absatz EU Binnenmarkt / Drittländer Absatz Inland / Ausland 20 80+A n Inlands-Absatz n Auslands-Absatz 66,5 % 33,5 % n EU-Binnenmarkt n Drittländer 79,6 % 20,4 % Absatz Top-5 EU Absatz Top-5 Drittländer 54+24+619A 41+12+98723A n n n n n n 34 Benelux 41,0 % Skandinavien 11,8 % Großbritannien 9,2 % Italien 7,5 % Rumänien 7,1 % Sonstige 23,4 % Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 n n n n n n China Russland Singapur Japan/Korea Balkan Sonstige 53,5 % 24,1 % 6,4 % 5,6 % 1,2 % 9,2 % 07 Exportmärkte 82,4 % … des Exportabsatzes von Westfleisch hatten in 2014 das Ziel Westeuropa. 23,6 % ... mehr als im Vorjahr hat Westfleisch nach italien exportiert. Die Ausfuhr von Schweinefleisch aus Deutschland dorthin legte 2014 um 12,2 % zu. 122 % ... um 122 % auf 66.450 Tonnen ist der deutsche Fleischexport nach Südkorea 2014 gestiegen. 13.550 ... Tonnen Schweinefleisch aus Deutschland fanden ihr Ziel in Nordafrika. 500.000 … Kilometer und mehr – die meisten davon per Flugzeug – legen die Mitarbeiter der Exportabteilung pro Jahr zurück, um die Vermarktung der Produkte aus heimischer Landwirtschaft zu sichern. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 35 08 Mitarbeiter Beharrlich Westfleisch-Ziele umgesetzt Einschneidende Übereinkommen markieren das Geschäftsjahr 2014 für die Personalverwaltung der Westfleisch-Gruppe. 2014 wurden Vereinbarungen in der deutschen Fleischbranche erreicht, für die sich Westfleisch lange Jahre federführend – und am Ende erfolgreich – eingesetzt hat. Verhaltenskodex für Fleischindustrie ausgehandelt Westfleisch hat zusammen mit anderen namhaften Unternehmen der Fleischbranche einen Verhaltenskodex für die gesamte deutsche Fleischindustrie formuliert. Unter der Ägide des Verbands der Fleischwirtschaft (VDF) haben sich die Branchengrößen der Fleischwirtschaft auf einen gemeinsamen Kriterienkatalog geeinigt. In dieser freiwilligen Selbstverpflichtung sind dann auch Sozialstandards wie beispielsweise die Wohnsituation, maximale Wohnkosten oder die Fahrten zur Arbeitsstelle für Werkvertragsarbeitnehmer in der Fleischwirtschaft sowie deren Kontrollen festlegt. Westfleisch gehörte zu den Erstunterzeichnern des Kodexes. Zahlreiche Unternehmen aus der Fleischbranche sind dem Beispiel dann gefolgt. Compliance mehr als ein Schlagwort Konsequent weiter verfolgt hat Westfleisch im Geschäftsjahr 2014 das eigene Compliance Management. Compliance steht dafür, dass bei Westfleisch die nationalen und internationalen Gesetze, Vorschriften und Selbstverpflichtungen sowie internen Richtlinien eingehalten werden. In mehr als 30 Einzelgesprächen zwischen den Rechtsexperten und den Fach- und Führungskräften von Westfleisch wurde 2014 geprüft, ob das 2013 gestartete Compliance-Programm greift und welche Strukturen gestärkt werden müssen. Alle Beschäftigten wurden per Mitarbeiterzeitung, durch Hinweise auf der Entgeltabrechnung sowie durch mehrsprachige Aushänge am Schwarzen Brett ausdrücklich ermuntert, dem eigens dafür berufenen Ombudsmann der Unternehmensgruppe eventuelle Regelverstöße offenzu legen und Auffälligkeiten zu melden. Hinweisgeber können sich direkt, kostenfrei und anonym an ihn wenden, was im vergangenen Jahr auch schon in einzelnen Fällen genutzt wurde. »Compliance« bzw. Regeltreue oder Regelkonformität – ein Fachbegriff für die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen Selbstverpflichtungen in Unternehmen. 36 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 08 Mitarbeiter Branchen-Mindestlohn vereinbart Westfleisch war auch maßgeblich daran beteiligt, dass in der deutschen Fleischindustrie seit dem 1. August 2014 ein Branchentarifvertrag allgemeinverbindlich gilt, der einen Mindestlohn branchen- und deutschlandweit festschreibt. Eine unternehmenseigene Selbstverpflichtung für einen Westfleisch-Mindestlohn hatte das Unternehmen bereits 2007 eingeführt. Der gesetzliche Mindestlohn sorgt nun in diesem Punkt auch für mehr Wettbewerbsgleichheit zwischen den Schlacht- und Zerlegeunternehmen sowie in der Fleischwarenindustrie. Betriebliches Vorschlagswesen Mitarbeiter haben häufig die besten Vorschläge, um Prozesse praxisnah zu optimieren, Abläufe besser zu strukturieren oder Gefahren einzudämmen. 2014 wurden 79 Vorschläge von Mitarbeitern honoriert. Vorschläge werden standortgebunden jeweils von einer Kommission beurteilt und bei Umsetzung mit einer Geldprämie gewürdigt, deren Höhe von der Machbarkeit und dem Einsparpotenzial abhängt. 79 … Verbesserungsvorschläge von Beschäftigten im Rahmen der Aktion „(M)Eine gute Idee“ wurden 2014 honoriert. Zukunft braucht Nachwuchs Westfleisch plant für die Zukunft – auch durch die gezielte Förderung von Berufsnachwuchs. Im Durchschnitt werden konzernweit jedes Jahr 40 neue Auszubildende eingestellt, 2014 wurden über 130 Auszubildende in zehn Lehrberufen unterwiesen. Dabei bildet Westfleisch, wie schon seit Jahren, über den eigenen Bedarf hinaus aus. Etwa der Hälfte der Absolventen eines Ausbildungsjahrgangs kann im Anschluss an die bestandene Prüfung eine Übernahme angeboten werden. Zum Jahresende bildete allein die Westfleisch eG – ohne die Beteiligungsunternehmen – 86 Auszubildende aus, davon 67 im kaufmännischen und 19 im gewerblichen Bereich. Seit 2007 präsentiert sich Westfleisch regelmäßig auf diversen Schul-, Hochschul- und Ausbildungsmessen. Um Nachwuchskräfte zu rekrutieren, werden daneben klassische Printmedien und zunehmend mehr die Ansprachemöglichkeiten des Internets genutzt. Die MItarbeiter-Struktur der Westfleisch eG Stand 31.12.2014 Vollzeit Teilzeit Auszubildende Gesamt Kaufmännisch 381 50 67 498 Gewerblich 303 3 19 325 Gesamt* 684 53 86 823 * Ohne Aushilfen und ehrenamtliche Vorstände Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 37 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe Die Westfleisch-Gruppe: Gut aufgestellt in vielen Sparten Neben den Tochterunternehmen für SB-Frischfleisch (WestfalenLand Fleischwaren, siehe Seite 28), TK-Spezialitäten (IceHouse Convenience) und Wurstwaren (Gustoland, siehe Seite 30) gibt es in der Westfleisch-Gruppe weitere spezialisierte Verbundbetriebe mit den Schwerpunkten: • Zerlegung von Schweineköpfen • Tierfutter und Komponenten • TK-Dienstleistungen • Transport und Logistik • Arbeitnehmerüberlassung und Werkverträge PERSONAL-SERVICE GMBH • Nebenprodukte 38 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 BYPRODUCTS 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe NÄHE ZU WESTFLEISCH GARANTIERT FRISCHE UND QUALITÄT Die Produktpalette rund um den Schweinekopf ist wertvoll und variantenreich. Deshalb wird der Kopf beim Zerlegen in der Bruns Fleischhandels- und Zerlege GmbH in Erkenschwick, dem Fachbetrieb für die Verwertung von Schweineköpfen, mit der gleichen Sorgfalt behandelt wie etwa Edelteile und Frischfleisch. Innerhalb kürzester Zeit nach der Schlachtung sind in der Regel alle Produkte gewonnen, die vor allem exportiert werden. Kopffleisch, Backen, Masken, Schnauzen und Ohren werden bei Bruns im Zwei-Schicht-Betrieb weitgehend standardisiert durch den Einsatz von Halbautomaten hergestellt. In der Stunde können pro Automat bis zu 1.000 Köpfe zerlegt werden. Schnauzen werden bevorzugt ins Baltikum geliefert, auch in Asien sind sie, wie auch Schweineohren, sehr gefragt. Den chinesischen Markt nahm Bruns nach der Wiederzulassung im April 2014 ins Visier. Und Schweinebäckchen gelten zum Beispiel in Frankreich als Spezialität. 12 Mio. … Schweineschnauzen hat Bruns im Jahr 2014 exportiert. Westfleisch ist seit dem Jahr 2000 mit 51 % Mehrheitsgesellschafter des Unternehmens und liefert rund drei Viertel des Bedarfs an Schweineköpfen in die Erkenschwicker Produktion. Der übrige Rohstoff wird zugekauft. Etwa 400 Tonnen verwertbares Fleisch werden pro Woche gewonnen. Die räumliche Nähe auf dem Gelände und damit zum Schlachtband der Westfleisch Erkenschwick GmbH ist ein Wettbewerbsvorteil, da sie Frische und Qualität der Bruns-Produkte garantiert. Die gesamte Produktionskette ist deshalb wie bei der Frischfleischverarbeitung auf neueste Hygienestandards optimiert. Das neue QM-System erfüllt die IFS 6-Anforderungen. Derzeit arbeitet das Spezialunternehmen daran, die Produktpalette zu erweitern und neue Märkte zu erschließen. Spezialsortiment für den Export: In Asien sind Ohren und Schnauzen von Bruns gefragte Spezialitäten. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 39 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe HOHE QUALITÄT FÜR DIE LIEBLINGE WestPet Janke und Dog’s Nature, die beiden Petfood-Spezialunternehmen der WestfleischGruppe, arbeiten immer stärker zusammen. Auf die vierbeinigen Lieblinge von Frauchen und Herrchen konzentrieren sich die Angebote von WestPet Janke GmbH in Petershagen und der Dog’s Nature GmbH in Oer-Erkenschwick. Seit 2014 ist Westfleisch alleiniger Gesellschafter der Dog’s Nature GmbH. Beide Unternehmen bereiten Schlachtnebenprodukte, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, zur Petfood-Produktion auf. WESTPET BELIEFERT HUNDEFUTTER-MARKTFÜHRER WestPet Janke liefert Rohware und Vormischungen für die Nassfutterprodukte. Für externe Kunden veredelt werden aber auch Nebenprodukte wie Herzen, Lebern und Nieren. Und inner halb des Konzerns gingen 2014 pro Woche rund 15 Tonnen trocknungsfähige Materialien an Dog’s Nature. WestPet Janke erzielte 2014 einen Umsatz von 10,7 Mio. Euro bei einem Absatz von rund 25.000 Tonnen. Das Unternehmen bietet 20 Arbeitsplätze und bezieht die Rohstoffe fast ausschließlich von den Westfleisch-eigenen Fleischcentern. Die russischen Importsperren führten auch in diesem Marktbereich zu einem erhöhten Angebot – verbunden mit einem Preisverfall. Zudem fielen 2014 insgesamt weniger Nebenprodukte aus dem Rinderbereich (z. B. Pansen oder Vorderbeine) an, da diese im Konzern anderweitig mit besserer Wertschöpfung vermarktet wurden. Es gibt gefestigte Lieferbeziehungen zu den Marktführern im Petfood-Bereich, die wiederum Retailer und den Discountmarkt versorgen. Zunehmend mehr gibt WestPet Janke frische Produkte in den Markt, die zu Nassfutter für die Vierbeiner verarbeitet werden. Der Anteil dieser gekühlten Ware liegt bei rund 25 %. Etwa drei Viertel wird plattengefrostet ausgeliefert. 40 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe DOG’S NATURE Das Tochterunternehmen Dog’s Nature etabliert sich zunehmend auch auf internationalen Märkten als Trockenfutterspezialist. Auf mehr als 6.500 Quadratmetern Fläche wird in Oer-Erkenschwick Rohware zu Hundesnacks veredelt. Das Sortiment umfasst über 200 Produkte und wird beständig den Marktanforderungen und Kundenwünschen angepasst. „Jerky’s“ sind der neue Renner bei Dog’s Nature. Die traditionell dünn getrockneten Fleischscheiben von Rind und Schwein sind aktuell besonders bei Hunden in den USA beliebt. Der Exportmarkt konnte 2014 erfreulich ausgebaut werden. Mit der operativen Eingliederung in die Westfleisch-Gruppe wurden auch die Abläufe des Betriebs komplett reorganisiert. Die Trocknungs- und Kühlkapazitäten bei Dog’s Nature wurden im Geschäftsjahr 2014 deutlich erweitert. Die drei neuen Konvektionstrockenanlagen dehydrieren die Rohprodukte schonend und ohne chemische Zusätze. Die Kapazitäten werden durch den Umbau und die Neustrukturierung von Teilen der Produktions- und Sozialräume weiter ansteigen. 200 … Artikel umfasst das Sortiment von Dog‘s Nature aktuell – Tendenz steigend. Im Jahr 2014 wurden rund 5.700 Tonnen Rohware getrocknet – 10,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 15,7 %. Die Qualitätsanforderungen der Kunden an die Snacks sind hoch. Dafür ist die neu zertifizierte Produktionskette auf neueste Hygienestandards nach IFS 6 ausgelegt. Besonders im Trend liegen Hundewürstchen – „Pork Links“ – wie auch die klassischen Rinder- und Schweinekauknochen oder Brustfilets von Ente und Hähnchen. Selbst schonend luftgetrocknete Süßwasserfische finden sich im breiten Angebot von Dog’s Nature, das ebenso online in einem Internetshop geordert werden kann. Dort gibt es die Hunde-Leckereien auch in Großgebinden. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 41 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe MEHR ALS 10.000 TONNEN IM MONAT 90 % Zu mehr als 90 % war Coldstore Hamm 2014 im Durchschnitt ausgelastet. Coldstore Hamm hat im Oktober 2014 erstmals eine beachtliche Grenze überschritten: Der Spezialist für Dienstleistungen rund um die Vermarktung von tiefgefrorenem Fleisch, Teil stücken und Spezialprodukten in Drittländer schlug zum ersten Mal mehr als 10.000 Tonnen Ware in einem Monat um. Das unterstreicht eindrucksvoll, dass aus dem einstmals reinen TKLager ein multifunktionaler Serviceanbieter für Tiefkühllogistik geworden ist. Nach dem erfolgreichen Re-Audit für den chinesischen Markt konnte von März 2014 an der Direktexport wieder aufgenommen werden. Dadurch erhöhte sich der Warendurchsatz, das Mengenvolumen stieg spürbar an. Pro Tag kann Coldstore bis zu 1.000 Tonnen TK-Produkte in Ein- und Ausgang umschlagen. Durch eine spezielle Lagerlösung mit sechs Schwerlast-Verschieberegalanlagen und unterstützt von einer leistungsstarken Lagerverwaltung werden in Hamm bis zu 17.000 Tiefkühl-Palettenplätze bewirtschaftet. An sieben Tagen pro Woche wurde bei Spitzenbelastungen bis zu 22 Stunden pro Tag gearbeitet. Ende 2013 wurde der Komplex auf 12.000 Quadratmeter erweitert. Das TK-Volumen stieg um 2.500 Tonnen, die Tiefkühlkapazität liegt nun bei rund 11.500 Tonnen. Aber auch mit den zwei neuen Tiefkühlhallen kam Coldstore im zurückliegenden Rekordjahr bereits wieder an seine räumlichen Grenzen. Coldstore arbeitet mit verschiedenen Einlagerungstechniken: Mehretagen-Speicherfroster können ganze Kartons tiefgefrieren und verbinden Verpackung, Einfrieren und Palettierung vollautomatisch in einem Arbeitsgang. In den konventionellen Schockfrostern erreicht das Gefriergut die Lagertemperatur von minus 18 Grad schonend innerhalb von einem Tag. Die sieben Plattenfroster bewältigen 420 Tonnen Ware pro Woche, große Teilstücke werden innerhalb von vier Stunden tiefgefroren. Welches der drei Verfahren zum Einsatz kommt, hängt vom Produkt und vom Wunsch des Kunden ab. Schockfrosten, TK-Lagern und Packen gehören ebenso zu den angebotenen Dienstleistungen bei Coldstore in Hamm, wie die komplette Export-Dokumentation. 42 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe UMWELTBEWUSST UND NACHHALTIG UNTERWEGS Konsequent investiert in Wirtschaftlichkeit, aber auch in Umweltschutz, hat Wetralog im Jahr 2014. Die Westfleisch-Tochter für Food-Logistik mit neuem Hauptsitz in Bönen an der A2 hat im Jahr 2014 die Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr besser ausgelastet und somit weniger CO2 ausgestoßen. Weniger Leerfahrten durch neue Kunden für Rückfrachten und eine noch enger geführte Fahrzeugdisposition brachten – besonders auf der Strecke von und nach Tarnaveni in Rumänien – ein Plus für die Umwelt und für die Bilanz. Ein großer Gewinn für die Umwelt waren die Investitionen in den Fuhrpark, der 2014 nahezu konstant gegenüber dem Vorjahr über 140 ziehende und 280 gezogene Einheiten verfügt, jedoch spürbar modernisiert wurde. Der Anteil der Fahrzeuge, die die strengere Abgasnorm Euro 6 erfüllen hat sich auf 41 % erhöht. Seit dem 1. Januar 2014 ist diese Norm für alle neu zugelassenen Lkw bindend. Diese Zugmaschinen verbrauchen weniger Kraftstoff und sind schadstoffärmer. Ein Nebeneffekt: Für Euro 6-Fahrzeuge fällt weniger Maut an. An den Standorten Paderborn und Hamm erfüllen nun bereits alle Sattelzug-Maschinen diese Norm, auch erste Lebendvieh-Transporter fahren in dieser Schadstoffklasse. 1.300 Etwa 1.300 mal sind WetralogLkw 2014 zur Westfleisch-Tochter im rumänischen Tarnaveni gefahren. Entfernung: 1.750 Kilometer. Dauer pro Fahrt: gut zwei Tage. Im laufenden Geschäftsjahr ist ein Ausbau des Euro 6-Anteils im Wetralog-Fuhrpark auf 75 % angepeilt. Zugmaschinen werden bei Wetralog in der Regel drei Jahre gefahren, Auflieger meist spätestens nach sechs Jahren getauscht. 2014 wurden rund 30 neue Kühlauflieger angeschafft, die Energie bis zu 10 % besser als die Vorgängermodelle nutzen. Je Westfleisch-Standort wird der Fuhrpark seit 2014 nur noch mit Fahrzeugen eines Herstellers ausgestattet. Das vereinfacht nicht nur den technischen Unterhalt, sondern auch das Schulen und Einweisen der Mitarbeiter. Wetralog beschäftigte 2014 insgesamt 306 (2013: 312) feste Mitarbeiter. Der Umsatz stieg auf 74,3 Mio. (2013: 73,5 Mio.) Euro. Durch das seit Anfang des laufenden Geschäftsjahrs gültige deutsche Mindestlohngesetz stellt Wetralog als zentraler Ansprechpartner für die Außenlogistik der Westfleisch-Gruppe sicher, dass alle eingesetzten inländischen wie auch ausländischen Spediteure bei der Bezahlung ihrer Fahrer die Mindestlohnvorgaben einhalten. Ein Plus für die Umwelt: Jede Woche fallen rund 15 Lkw-Fahrten weniger zu deutschen Seehäfen an. Wetralog fährt bis zu 50 spezielle Straße/ Schiene-Kühlcontainer („Reefer“) pro Woche mit leichten Spezialtransportern von Coldstore Hamm zum DB-Containerterminal nach Dortmund. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 43 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe PERSONAL-SERVICE GMBH WENOVA – PERSONALDIENSTLEISTER AUS EIGENEM HAUS 9,12 … Euro pro Stunde ist der Mindestlohn bei Wenova für einfache Hilfstätigkeiten. Die Wenova Personal-Service GmbH mit Sitz in Münster hat sich auf Arbeitnehmerüberlassung und Werkverträge von und für Westfleisch spezialisiert. Seit 2006 bietet sie als 100-prozentige Tochter der Westfleisch Finanz AG verschiedenen konzerneigenen Gesellschaften ihre Dienstleistungen an. Wenova beschäftigte zum Ende des Jahres 2014 über 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aus Deutschland und acht weiteren EU-Ländern stammen. Angestrebt ist, diesen Personalstamm Schritt für Schritt weiter aufzubauen. Wenova sucht als Personaldienstleister für die Westfleisch-Gruppe nach Produktionsmitarbeitern für die Bereiche Schlachtung, Zerlegung und Veredelung wie auch für Verpackung und Kommissionierung/Verladung. In Rumänien wurden in 2014 Mitarbeiter erstmals auch direkt durch ein Wenova-Akquiseteam vor Ort angeworben. Ferner sucht Wenova Mitarbeiter für die Bereiche Technik, Logistik und kaufmännische Arbeiten. Neben der klassischen Arbeitnehmer überlassung bietet Wenova den Unternehmen der Westfleisch-Gruppe auch Werkverträge an und hilft dabei, Produktionsspitzen abzudecken. Die Basis der Dienstleistungen war bis Ende 2014 der im Gründungsjahr mit der Gewerkschaft NGG abgeschlossene Haustarifvertrag. Dieser besteht aus einem Manteltarifvertrag und einem Entgelttarifvertrag. Auf Grundlage dieser Tarifverträge sind die Mitarbeiter bis Ende 2014 eingestellt, eingesetzt und vergütet worden. Seit August 2014 gilt der Mindestlohn in der gesamten deutschen Fleischindustrie. Wenova zahlt seinen Mitarbeitern mehr als die gesetzliche Anforderung. Seit Jahresbeginn 2015 gilt bei Wenova ein eigener Mindestlohn in der Lohngruppe I für einfache Einstiegstätigkeiten von 9,12 Euro pro Stunde (ab 1. April 2015 erhöht auf 9,17 Euro). Der Branchentarifvertrag sieht dort bislang lediglich 8 Euro pro Stunde als Mindestlohn vor. Die geleistete Hilfe für ihre Mitarbeiter bei Integration, Sprache und Alltag stellt Wenova angesichts der immer wiederkehrenden öffentlichen Diskussion über Beschäftigungsverhältnisse in der Fleischindustrie beispielhaft bei einer der Unterkünfte in Ladbergen auch öffentlich heraus. Denn Wenova hilft nicht nur bei der erstmaligen Beschaffung einer vorübergehenden Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes, sondern organisiert auf Wunsch und nach Bedarf auch die Fahrt zum Arbeitsort. Ferner bietet Wenova gerade den aus dem Ausland stammenden Mitarbeitern Unterstützung bei Behördengängen in Deutschland an. Das Spektrum reicht von der Anmeldung am Wohnort über die deutschen Kranken- und Sozialversicherungen bis hin zur Hilfe bei Kindergeld-Anträgen und Hinweisen auf lohnsteuerliche Beratung. 44 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe GOETHESTRASSE LADBERGEN – EINE ERFOLGSGESCHICHTE. Wenova beschäftigt Mitarbeiter aus neun EU-Ländern. In einem Wohnprojekt für Mitarbeiter in Ladbergen, einem Ort mit 6.000 Einwohnern zwischen Münster und Osnabrück, zeigt der Personaldienstleister beispielhaft öffentlich, was es für die Beschäftigten aus dem Ausland in Sachen Integration, Sprache und Alltag leistet. Die Lokalredaktion der ortsansässigen Tageszeitung hat die Vorbereitungen, die Entwicklung und den Alltag bis hinter die Kulissen begleitet und in einer Beitragsserie dokumentiert. Diese entwickelte sich für Anwohner und Neuankömmlinge zu einem wertvollen Integrationsbaustein zur vorurteilsfreieren Begegnung. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 45 09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe BYPRODUCTS NACHHALTIGE ERLÖSE DURCH NEBENPRODUKTE Westfleisch Byproducts verwertet hochwertige Nebenprodukte aus der Schlachtung von Rind, Kalb und Schwein. Daraus entstehen klassische Zulieferprodukte für die Wurstindustrie ebenso wie Pharma-Produkte (z.B. Heparin) oder Speisegelatine für Gummibärchen & Co. Aufbereitete Nebenprodukte werden europaweit vertrieben und tragen zur ganzheitlichen Vermarktung und damit zur Nachhaltigkeit bei. 3,5 … mal um den Äquator könnte man alle von Westfleisch Byproducts 2014 verwerteten Naturdärme wickeln. Allein aus dem Darmpaket eines Schweins entstehen 13 verschiedene Produkte, die getrennt vermarktet werden. Dünndarmhüllen beispielsweise waren in 2014 in Europa gesucht, weil sie lang und von gleichmäßig hoher Qualität sind und sich lückenlos rückverfolgen lassen. Ihr Ergebnisbeitrag half, den Preisverfall beim bisherigen Erfolgsrohstoff Mucosa (Darmschleim) aufzufangen. Durch eine 2014 neu entwickelte Schweinefett-Veredelung kann eine mit Westfleisch über das BestPartner-Konzept verbundene Fettschmelze nun in 2015 ein funktionelles Eiweiß auf dem Weltmarkt anbieten. Es wird vornehmlich in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Den Rohstoff, Fett mit Schwarte, liefert Westfleisch exklusiv. Das BestPartner-Konzept bewährte sich ebenfalls beim extremen Preisverfall für Speck, Zerlegefett und Schwarten nach der Sperrung des russischen Marktes auch für Schlachtnebenprodukte. Künftig soll in allen Fleischcentern der Westfleisch-Gruppe auch der „letzte Liter“ Schweineblut verwertet werden können. Dazu wurde in 2014 ein neues Verfahren entwickelt, das Tropfblut am Schlachtband in einer Spezialkonstruktion auffängt, fließfähig hält und damit verwertbar macht. Borsten vermarktet Westfleisch seit Mitte 2012 an einen spezialisierten Verarbeiter, der daraus hochwertige Proteine zur Aufwertung von Knochenmehl gewinnt. Im Jahr 2014 ist ein weiteres Projekt angelaufen, welches mittelfristig den neuen Markt „Aquafeed“, also Fischfutter speziell zur Aufzucht, bedienen soll. Häute von Kühen und Kälbern werden etwas schwächer bewertet als makellose Qualitäten von schweren Fleckviehbullen. Auch schwarzbunte Bullenhäute liegen preislich meist niedriger, die Abschläge können bis zu 30 % betragen. 46 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 Geschäftsberichte der WestfleischUnternehmensgruppe Seite Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe 49 Geschäftsbericht der Westfleisch eG 55 Geschäftsbericht der Westfleisch Finanz AG 79 Westfleisch Geschäftsbericht 2014 47 Westfleisch Geschäftsbericht 2014 Konzernstatus der WestfleischGruppe Westfleisch Geschäftsbericht 2014 49 10 Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe Bilanz Konzernstatus AKTIVA 31.12.2014 T e 31.12.2013 T e T e T e A.ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände 934 1.287 2.Geschäfts- und Firmenwert 1.Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte 0 1.487 3.Geleistete Anzahlungen 5 0 4.Geschäfts- und Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung 5.626 6.565 562 3.336 II.Sachanlagen 1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 69.851 72.512 48.466 48.243 3.Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 20.631 36.131 21.914 175.079 8.260 150.929 III.Finanzanlagen 1. Anteile an assoziierten Unternehmen 745 1.661 2. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 964 714 3.Beteiligungen 194 4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 24 167 1.927 17 183.571 2.559 156.824 B.UMLAUFVERMÖGEN I.Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 11.227 8.454 3.278 44.901 3.287 59.406 45.356 57.097 II.Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 175.531 178.904 2.Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 3. Sonstige Vermögensgegenstände 28.640 2.378 204.171 23.691 204.973 III.Wertpapiere Eigene Anteile im Konzern 3.640 3.640 IV.Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN D. AKTIVE LATENTE STEUERN 50 Westfleisch Geschäftsbericht 2014 27.539 18.877 294.756 284.587 917 1.123 27 0 479.271 442.534 10 Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe PASSIVA 31.12.2014 T e 31.12.2013 T e T e T e A.EIGENKAPITAL I.Geschäftsguthaben 1. der verbleibenden Mitglieder 2. ausscheidender Mitglieder 25.671 405 24.516 26.076 418 24.934 II.Ergebnisrücklage 1. Gesetzliche Rücklage 2. Rücklage für eigene Anteile im Konzern 3. Andere Rücklagen 24.360 21.964 3.640 3.640 39.457 34.980 4.Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 186 III.Bilanzgewinn 67.643 813 10.812 61.397 8.236 IV.Fremdanteile anderer Gesellschafter 1. am Kapital 60.188 2. am Gewinn 2.381 53.096 62.569 2.370 55.466 V. Sonderposten des Eigenkapitals Genussrechtskapital 45.544 38.900 212.644 188.933 B.RÜCKSTELLUNGEN 1.Pensionsrückstellungen 2.Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen 9.996 9.685 651 56.499 570 67.146 55.188 65.443 C.VERBINDLICHKEITEN 1.Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 35.433 38.008 142.232 131.352 2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.Verbindlichkeiten gegen Beteiligungsunternehmen 1.938 4.Sonstige Verbindlichkeiten 19.848 D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 701 199.451 18.052 188.113 266.597 253.556 30 45 479.271 442.534 Westfleisch Geschäftsbericht 2014 51 10 Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 31.12. 2014 T e 1.Umsatzerlöse 2013 T e T e 2.514.325 T e 2.508.215 2.Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3. Sonstige betriebliche Erträge 2.485 – 4.018 33.300 2.543.607 20.275 2.530.975 4.Materialaufwand a) A ufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.029.404 187.025 2.071.153 2.216.429 177.153 327.178 2.248.306 282.669 5.Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 92.776 81.640 b) S oziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 19.285 112.061 16.340 185.965 133.101 97.980 6.Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 31.956 154.009 31.130 29.152 8.Erträge aus Beteiligungen 9. Erträge aus assoziierten Unternehmen 164.231 20.458 29 10 171 1.374 115 114 10.Erträge aus Ausleihungen des Finanzvermögens 11.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 12.Zinsen und ähnliche Aufwendungen 279 6.748 299 – 6.154 7.921 – 6.124 13.Ergebnis der gewöhnlichen 22.998 Geschäftstätigkeit 14.334 14.Außerordentlicher Aufwand 5.712 881 15.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 3.989 4.236 16.Sonstige Steuern 17.Jahresüberschuss 720 805 12.577 8.412 2.278 2.255 18.auf fremde Gesellschafter entfallender Jahresüberschuss 19.Konzernjahresüberschuss 10.299 6.157 5.301 5.379 21.Rücklagenzuweisung – 4.788 – 3.300 22.Bilanzgewinn 10.812 8.236 20.Gewinnvortrag (Konzernanteil) 52 Westfleisch Geschäftsbericht 2014 10 Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe Erläuterungen zum Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe, Münster Um einen besseren Einblick in die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Westfleisch-Unternehmensgruppe zu gewähren, fügen wir dem Geschäftsbericht einen Konzernstatus zum 31.12.2014 unter Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen bei. Grundlage des Konzernstatus ist der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufzustellende Konzernabschluss der Westfleisch eG, Münster. Zu diesem handelsrechtlichen Konzernabschluss wurden die WESTFLEISCH FINANZ AG sowie die WENOVA PersonalService Gesellschaften hinzu konsolidiert. Folgende Unternehmen sind einbezogen: 1.WESTFLEISCH eG, Münster 2.WESTFLEISCH FINANZ AG, Münster 3.Provianda Fleischvertriebsgesellschaft mbH, Münster 4.Westfälischer Fleischwarenvertrieb GmbH, Münster 5.WEGO Fleischhandels GmbH, Münster 6.WestfalenLand Fleischwaren GmbH, Münster 7.Westfleisch Erkenschwick GmbH, Oer-Erkenschwick 8.Bruns Fleischhandels- und Zerlege GmbH, Oer-Erkenschwick 9.WETRALOG GmbH, Münster 10.WENOVA Personal-Service GmbH, Münster 11.WENOVA Personal-Service II GmbH, Münster 12.WENOVA Personal-Service 3 GmbH, Münster 13.IceHouse Convenience GmbH, Münster 14.DogsNature GmbH, Oer-Erkenschwick 15.WestPet Janke GmbH, Petershagen 16.WESTFLEISCH Magyarország Kereskedelmi Kft., Budapest/HU 17.Gustoland GmbH, Oer-Erkenschwick 18.Aldenhoven Vertriebs GmbH (ehemals SB W ESTFLEISCH Service GmbH), Oer-Erkenschwick 19.Fleikost Wurstwaren GmbH, Oer-Erkenschwick 20.Aldenhoven GmbH & Co KG, Gelsenkirchen 21.WESTFLEISCH Polska Sp.zo. o, Racibórz/PL 22.WESTFLEISCH ROMANIA SRL, Tarnaveni/RO 23.WETRALOG ROMANIA SRL, Tarnaveni/RO 24.UAB Westfleisch Baltika, Kaunas/LT 25.OOO Unifood, Moskau/RU 26.Westfleisch Nordic AB, Stockholm/SE 27.Coldstore Hamm Besitzgesellschaft mbH, Hamm 28.Coldstore Hamm GmbH, Hamm 29.LPM Logistik Partner Münster GmbH, Münster 30.LPM HESSENWEG Immobilien GmbH, Münster 31.Han Wei Frozen Foods Co.Ltd., Shanghai/CHN Die unter Punkt 1. bis 26. genannten Unternehmen wurden nach Vollkonsolidierungsgrundsätzen, die unter Punkt 27. bis 31. aufgeführten Betriebe nach der Equity-Methode konsolidiert. Anteile von Fremdgesellschaftern werden im Konzernstatus auf der Passivseite unter dem Eigenkapital als Anteile im Fremdbesitz und beim Jahresergebnis als Ergebnisanteil für Fremdbeteiligte ausgewiesen. Bei den Fremdgesellschaftern handelt es sich um die neben der Westfleisch eG beteiligten Aktionäre der Westfleisch Finanz AG sowie die Gesellschafter der Bruns Fleischhandels- und Zerlege GmbH, der Westfleisch Magyarország Kereskedelmi Kft. und der WestPet Janke GmbH, die zum Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen gehören. Die konsolidierte Bilanzsumme stieg im Berichtsjahr um 8,3 % auf T€ 479.271. Von den Aktiva entfallen T€ 183.571 (38,3 %) auf das Anlagevermögen und T€ 295.700 (61,7 %) auf das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungs abgrenzungsposten sowie aktiven latenten Steuern. Das Eigenkapital ist gegenüber dem Vorjahr um T€ 23.711 auf T€ 212.644 gestiegen. Die Eigenkapitalquote liegt mit 44,4 % um 1,7 %-Punkte über dem Vorjahr. Die weiteren Posten der Passiva gliedern sich in T€ 67.146 (14,0 %) Rückstellungen und T€ 199.451 (41,6 %) Verbindlichkeiten. Der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufzustellende Konzernabschluss der Westfleisch eG, Münster, zum 31.12.2013 wird gemäß § 15 Publizitätsgesetz im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Er ist vom DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V., Berlin, am 06.06.2014 mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. In den handelsrecht lichen Konzernabschluss nicht einbezogen wird die WESTFLEISCH FINANZ AG sowie die WENOVA Personal- Service Gesellschaften, da es sich hier um Konzernunternehmen analog § 18 Abs. 2 AktG (Gleichordnungskonzern) handelt; insofern weicht diese Darstellung des Konzern status vom handelsrechtlichen Konzernabschluss ab. Westfleisch Geschäftsbericht 2014 53 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Geschäftsbericht der Westfleisch eG 2014 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 55 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Bilanz AKTIVA 31.12.2014 T e 31.12.2013 T e T e T e A.ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an 659 507 solchen Rechten und Werten II.Sachanlagen 1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 14.157 14.543 10.790 12.086 3.Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.389 16.785 2.456 44.121 1.168 30.253 III.Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3.Beteiligungen 4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 38.599 35.601 1.368 1.530 349 4.610 17 40.333 17 84.961 41.758 72.670 B.UMLAUFVERMÖGEN I.Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Fertige Erzeugnisse und Waren 1.312 30.372 1.231 31.684 33.368 34.599 II.Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.Forderungen gegen verbundene U nternehmen 56.829 72.521 131.540 113.730 3.Forderungen gegen Unternehmen, mit d enen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 4. Sonstige Vermögensgegenstände 18.711 2.377 207.080 16.649 205.277 III.Wertpapiere Sonstige Wertpapiere 2.508 8.993 IV.Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 56 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 18.644 13.614 259.916 262.483 848 1.060 345.725 336.213 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG PASSIVA 31.12.2014 T e 31.12.2013 T e T e T e A.EIGENKAPITAL I.Geschäftsguthaben 1. der verbleibenden Mitglieder 2. der ausscheidenden Mitglieder 25.671 24.516 405 418 Rückstände fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile TE 91 (Vj. TE 86) 26.076 24.934 II.Ergebnisrücklagen 1. Gesetzliche Rücklage 24.357 21.963 46.224 41.745 davon aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres eingestellt TE 2.394 (Vj. TE 1.590) 2. Andere Ergebnisrücklagen davon aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres eingestellt TE 2.394 63.708 70.581 (Vj. TE 1.590) III.Bilanzgewinn 1.Jahresüberschuss 9.576 2. Einstellung in Rücklagen 4.788 6.358 4.788 3.179 3.179 IV.Sonderposten des Eigenkapitals Genussrechtskapital 45.544 38.900 146.989 130.721 B.RÜCKSTELLUNGEN 1.Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen 9.996 9.667 300 36.126 390 46.422 39.275 49.332 C.VERBINDLICHKEITEN 1.Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20.001 20.021 90.399 86.622 508 313 31.349 39.370 10.027 9.789 2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4.Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern TE 828 (Vj. TE 811) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TE 352 (Vj. TE 285) D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 152.284 156.115 30 45 345.725 336.213 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 57 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 31.12. 2014 T e 1.Umsatzerlöse 2013 T e T e 2.010.238 T e 2.076.952 2.Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen E rzeugnissen 3. Sonstige betriebliche Erträge -2.984 23.430 130 2.030.684 17.888 2.094.970 4.Materialaufwand a) A ufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.726.833 101.997 1.826.015 1.828.830 98.983 201.854 1.924.998 169.972 5.Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 38.847 37.150 7.871 7.394 b) s oziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung Te 1.386 44.544 46.718 (Vj. Te 1.076) 6.Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.835 5.525 150.499 156.024 131.799 137.634 8.Erträge aus Beteiligungen und Geschäftsguthaben 1.096 2.225 20.502 25.792 74 77 1.597 1.217 davon aus verbundenen Unternehmen Te 1.068 (Vj. Te 616) 9. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 10.Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens davon aus verbundenen Unternehmen Te 74 (Vj. Te 77) 11.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen 29.311 23.269 Te 959 (Vj. Te 816) 12.Verlustübernahme aus Ergebnisabführungsverträgen 13.Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.620 1.507 6.382 7.793 davon aus verbundenen Unternehmen Te 25 (Vj. Te 2) 12.002 9.300 10.379 7.805 14.Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 15.Außerordentliche Aufwendungen 0 16.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.588 davon an Organgesellschaften weiter 1.857 881 3.010 731 2.547 464 belastet 17.Sonstige Steuern 18.Jahresüberschuss 58 72 102 9.576 6.358 19.Einstellung in Rücklagen 4.788 3.179 20.Bilanzgewinn 4.788 3.179 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Anhang Allgemeine Hinweise Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff., §§ 264 ff. und §§ 336 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Genossenschaftsgesetzes und der Satzung der Gesellschaft aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Genossenschaften. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögens gegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert von € 410,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; ihr sofortiger Abgang wird unterstellt. Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte und Genossenschaftsanteile zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die bereits eingeleiteten Maßnahmen und die zugrunde liegenden Planungen deuten darauf hin, dass die der zeitige Verlustsituation bei vier Konzernunternehmen in einem überschaubaren Zeitraum überwunden wird. Auf außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 S. 4 HGB wurde deshalb verzichtet. abschläge, die auf Kalkulationen der Betriebsabrechnung beruhen und noch anfallende Verwaltungs-, Vertriebsund Lagerkosten sowie Handelsnutzen berücksichtigen, zu Herstellungskosten bewertet. Die Schweinehälften werden seit 2013 zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. unverzinsliche Forderungen zum Barwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt. Auf Fremdwährungen lautende Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtages bewertet. Im Zuge der erstmaligen Anwendung von BilMoG zum 01.01.2010 wurde von dem Beibehaltungswahlrecht gemäß Artikel 67 Abs. 4 EGHGB Gebrauch gemacht und weiterhin unverändert eine Wertberichtigung gemäß § 253 Abs. 4 i.V.m. § 336 Abs. 2 HGB in der bis zum 24.05.2009 geltenden Fassung in Höhe von Mio. € 26,3 bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgesetzt. Die sonstigen Wertpapiere beinhalten ausschließlich den Handelsbestand an Aktien der Westfleisch Finanz AG, Münster, und wurden zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips nach § 253 Abs. 4 HGB angesetzt. Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert bzw. auf Fremdwährung lautende Mittel mit dem Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtages bewertet. Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. mit dem beizulegenden Wert angesetzt. Für Ersatzteile wurde ein Festwert gem. § 240 Abs. 3 HGB gebildet. Als Aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind getätigte Ausgaben ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. Die fertigen Erzeugnisse sind grundsätzlich retrograd, ausgehend von den durchschnittlichen Verkaufspreisen um den Bilanzstichtag und vermindert um Bewertungs- Die zeitlich begrenzten Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Buchwerten wurden saldiert. Auf den Ansatz der auf der Saldierung basieren- Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 59 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Anlagenspiegel ANSCHAFFUNGS-/HERSTELLUNGSKOSTEN 01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen (U) T e T e 31.12.2014 Umbuchungen (U) T e T e I.Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und 4.026 Werten 232 111 4.147 10 34.453 170 65.859 422 12.082 147 16.785 0 (U) II.Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 33.873 253 337 (U) 2. Technische Anlagen und Maschinen 64.288 1.552 189 (U) 3. Andere Anlagen, Betriebsund G eschäftsausstattung 11.422 1.023 59 (U) 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.168 16.349 585 (U) 110.751 19.177 585 (U) 749 129.179 585 (U) III.Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen 35.601 Unternehmen 2.324 0 38.599 674 (U) 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.530 182 343 1.369 3. Beteiligungen 4.610 6 3.593 349 674 (U) 4. Geschäftsguthaben bei 17 0 0 17 41.758 2.512 3.936 40.334 156.535 21.921 Genossenschaften 674 (U) 1.259 (U) 60 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 674 4.796 1.259 (U) 173.660 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN BUCHWERTE 01.01.2014 Zugänge Abgänge 31.12.2014 31.12.2014 31.12.2013 T e T e T e T e T e T e 3.367 384 111 3.640 507 659 19.330 977 10 20.297 14.156 14.543 52.202 3.037 170 55.069 10.790 12.086 8.966 1.126 399 9.693 2.389 2.456 0 1 1 0 16.785 1.168 80.498 5.141 580 85.059 44.120 30.253 0 0 0 0 38.599 35.601 0 0 0 0 1.369 1.530 0 0 0 0 349 4.610 0 0 0 0 17 17 0 0 0 0 40.334 41.758 83.865 5.525 691 88.699 84.961 72.670 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 61 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG den aktiven latenten Steuern wurde aufgrund des Wahlrechts, gemäß § 274 Abs. 1 S. 2 HGB zum 31.12.2014, verzichtet. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden auf der Grundlage von versicherungsmathematischen Berechnungen unter Verwendung der Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck nach der PUC-Methode („Projected Unit Credit“-Methode) ermittelt. Die Abzinsung wurde nach § 253 Abs. 2 S. 2 HGB, unter Zugrundelegung einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren, mit 4,58 % p.a. vorgenommen. Künftig zu erwartende Lohn- und Gehaltssteigerungen bzw. Rentensteigerungen wurden mit je 2,00 % p.a. berücksichtigt. Fluktuation wurde nicht berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ngewissen Verpflichtungen und sind mit dem nach veru nünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Altersteilzeitrückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins in Höhe von 2,91 % abgezinst. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Auf Fremdwährung lautende Verbindlichkeiten wurden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtages bewertet. Als Passive Rechnungsabgrenzungsposten sind erzielte Einnahmen ausgewiesen, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. Auf fremde Währung lautende Forderungen und erbindlichkeiten werden bei ihrer erstmaligen ErfasV sung mit dem aktuellen Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden zum Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umge rechnet. Bei kursgesicherten Forderungen und Verbindlichkeiten wird im Falle des Vorliegens von Bewertungseinheiten von einer Stichtagsbewertung abgesehen. Erläuterungen zur Bilanz Anlagevermögen Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäfts jahres im Anlagenspiegel dargestellt. Finanzanlagen Angaben zum Anteilsbesitz Name, Sitz Beteiligung Beteiligung direkt % insgesamt % Eigenkapital in T€ Ergebnis in T€ 1.Verbundene Unternehmen WestfalenLand Fleischwaren GmbH, Münster 1 100 1009.000 0 IceHouse Convenience GmbH, Münster 2100 25 0 Westfleisch Erkenschwick GmbH, Oer-Erkenschwick 1 100 1002.870 0 GUSTOLAND GmbH, Oer-Erkenschwick 3100 25 0 Aldenhoven Vertriebs GmbH, Oer-Erkenschwick 390 25 0 Fleikost Wurstwaren GmbH, Oer-Erkenschwick 3100 25 0 Aldenhoven GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen 3 99,9215 0 Provianda Fleischvertriebsgesellschaft mbH, Münster 1 100100 26 0 WEGO Fleischhandels GmbH, Münster 1100 26 0 Bruns Fleischhandels- und Zerlege GmbH, Oer-Erkenschwick 1 51 51 50 0 Dog’s Nature GmbH, Oer-Erkenschwick 1 100100 871 0 WETRALOG GmbH, Münster 1 100100 25 0 WETRALOG ROMANIA SRL, Tarnaveni/RO 0,01 100 183 328 WestPet Janke GmbH, Petershagen 51 51 20 – 257 WESTFLEISCH ROMANIA SRL, Tarnaveni/RO 100 100 – 643 880 62 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Name, Sitz Beteiligung Beteiligung direkt % insgesamt % WESTFLEISCH Polska Sp.zo.o., Racibórz/PL 100 UAB Westfleisch Baltika, Kaunas/LT 100 WESTFLEISCH Magyarország Kereskedelmi Kft. , Budapest/HU 75 OOO Unifood Moskau/RU Westfleisch Nordic AB, Stockholm/S 100 2. Beteiligungen Han Wei Frozen Foods Co., Ltd., Shanghai/CN 50 Coldstore Hamm Besitzgesellschaft mbH, Hamm 25,2 Coldstore Hamm GmbH, Hamm 25,2 LPM HESSENWEG Immobilien GmbH, Münster LPM Logistik Partner Münster GmbH, Münster Eigenkapital in T€ Ergebnis in T€ 157 77 591 5 79 155 74 523 2 31 532 844 747 101 212 48 77 209 36 187 100 100 75 100 100 50 25,2 25,2 25,2 25,2 Mit dieser Gesellschaft hat die Westfleisch eG einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. Mit dieser Gesellschaft hat die WestfalenLand Fleischwaren GmbH einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. 3 Mit dieser Gesellschaft hat die Westfleisch Erkenschwick GmbH einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. 1 2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, gegen verbundene Unternehmen und gegen Beteiligungsunternehmen sind sämtlich innerhalb eines Jahres fällig. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen mit T€ 24.909,8 (Vj. T€ 16.264,0) Lieferungen und Leistungen und mit T€ 106.630,5 (Vj. T€ 97.465,4) sonstige Vermögensgegenstände. Die Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen betreffen mit T€ 0,5 (Vj. TE 411,9) Lieferungen und Leistungen und mit T€ 0,0 (Vj. 1.965,5) sonstige Vermögensgegenstände. Latente Steuern Der in Ausübung des Wahlrechts nicht angesetzte Aktivüberhang ergibt sich insbesondere aus Forderungen (versteuerte Wertberichtigungen) sowie aus Sachanlagen, Finanzanlagen und Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen. Sonderposten des Eigenkapitals Die zum 31.12.2014 als Sonderposten des Eigenkapitals ausgewiesenen Genussrechte erfüllen die Voraussetzungen für den Ausweis als Eigenkapital. Die Laufzeiten betragen: Betrag in TE Laufzeit 5.000 8.500 10.100 8.500 10.444 3.000 2015 2016 2017 2018 2019 unbegrenzt Die sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 392,8 (Vj. T€ 578,7). Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Einkaufsboni (T€ 22.469), Personal (T€ 3.835), Kundenbonus (T€ 2.219) und unterlassene Instand haltungen (T€ 1.726) gebildet. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 63 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Verbindlichkeiten Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich im Einzelnen wie folgt dar (Angaben in T€): Art der Verbindlichkeit 1.Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Vorjahr) 2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr) 3.Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Vorjahr) 4.Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen (Vorjahr) 5.Sonstige Verbindlichkeiten (Vorjahr) bis 1 Jahr Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt 1 (21) 20.000 (20.000) 0 (0) 20.001 (20.021) 90.399 (86.403) 0 (219) 0 (0) 90.399 (86.622) 508 (313) 0 (0) 0 (0) 508 (313) 23.489 (30.200) 7.860 (9.170) 0 (0) 31.349 (39.370) 10.027 (9.789) 0 (0) 0 (0) 10.027 (9.789) Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit T€ 385,6 (Vj. T€ 234,6) Lieferungen und Leistungen und mit T€ 122,3 (Vj. T€ 78,7) sonstige Verbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen betreffen mit T€ 643,6 (Vj. T€ 701,2) Lieferungen und Leistungen und mit T€ 30.705,4 (Vj. T€ 38.668,5) sonstige Verbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Rahmen des Konsortialkreditvertrages durch Grundpfandrechte gesichert. Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB bestehen aus der Begebung und Übertragung von Wechseln in Höhe von T€ 893 (Vj. T€ 1.096) und durch die Mithaftung der Westfleisch eG im Rahmen des Konsortialkreditvertrages der Westfleisch-Gruppe. Zur Absicherung von einzelnen Krediten bestehen Bürgschaften in Höhe von T€ 161 avon für verbundene Unternehmen in Höhe von d T€ 161. Das Risiko einer Inanspruchnahme schätzen wir aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der Begünstigten als gering ein. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich machen würden, liegen uns nicht vor. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Sonstige aus der Bilanz nicht ersichtliche finanzielle Verpflichtungen betreffen folgende Sachverhalte: TE Miet- und Pachtverpflichtungen für Bauten und Betriebsanlagen (Jahresbetrag) Liefer- und Abnahmeverpflichtungen aus Warenkontrakten Verpflichtungen für mehrjährige Leasing-, Miet- und Wartungsverträge im EDV- und Geschäftsausstattungsbereich Verpflichtungen aus erteilten Investitionsaufträgen Haftungssummenverpflichtungen bei Genossenschaften 64 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 7.977 2.824 2.028 43 18 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Derivative Finanzinstrumente Zur Sicherung ausländischer Währungsrisiken hat die Gesellschaft per 31.12.2014 Devisentermingeschäfte in einem Umfang von T€ 15.708 abgeschlossen. Devisentermingeschäfte werden soweit möglich und sinnvoll gemäß § 254 HGB mit den Grundgeschäften zu Bewertungseinheiten zusammengefasst (zum 31.12.2014: T€ 15.708). In dem Umfang und für den Zeitraum, in dem sich die gegenläufigen Wertänderungen oder Zahlungsströme ausgleichen, findet keine buchmäßige Erfassung der Wertänderungen statt. Das durch Derivate abgesicherte Risiko beträgt zum Bilanzstichtag T€ 374. Im Zusammenhang mit Derivaten, die nicht Teil einer ewertungseinheit sind, wurden zum 31.12.2014 RückB stellungen für drohende Verluste von T€ 7 ausgewiesen. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse – nach Regionen 2014 2013 TE% TE% Inland Ausland 1.347.583 662.655 2.010.238 67,04 1.410.59967,92 32,96 666.35332,08 100,00 2.076.952100,00 – nach Sparten 2014 2013 TE% TE% Schlachtvieh Nutzvieh Sonstiges 1.842.458 167.657 123 91,65 8,34 0,01 1.908.870 167.941 141 91,91 8,08 0,01 2.010.238 100,00 2.076.952 100,00 Sonstige betriebliche Erträge Zinserträge/Zinsaufwendungen Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Auflösungen von Rückstellungen (T€ 4.654), Mehrerlöse aus Finanzanlagen (T€ 4.419), Versicherungserstattungen (T€ 3.654), Kostenumlagen (T€ 2.652), Erträge aus Wagenwäschen (T€ 1.733) und Kursgewinne aus Währungsumrechnungen (T€ 1.305). Die periodenfremden Verträge belaufen sich auf (T€ 12.727). Die Zinserträge beinhalten Abzinsungen in Höhe von T€ 27 und die Zinsaufwendungen enthalten Aufzinsungen in Höhe von T€ 480. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Umlage an Organgesellschaften erfolgte an die WestfalenLand Fleischwaren GmbH und die Bruns Fleisch handels- und Zerlege GmbH. Sonstige betriebliche Aufwendungen Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Verpackungs- und Vertriebsaufwendungen (T€ 66.433), Instandhaltungsaufwendungen (T€ 15.665), Wertberichtigungen auf Forderungen (T€ 15.125) Aufwendungen für Mieten und Pachten (T€ 12.965), Lagerkosten (T€ 10.054), Kostenumlagen (T€ 1.593) und Aufwendungen aus Währungsumrechnungen (T€ 1.265). Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 65 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Sonstige Angaben Aufsichtsrat •Josef Lehmenkühler, Vorsitzender, Landwirt, Geseke •Friedrich-Karl Haumann, stv. Vorsitzender, Landwirt, Hamm •Michael Beneke, Landwirt, Vechta (ab 05.06.2014) •Dieter Haugwitz, Arbeitnehmervertreter, Hamm •Anton Holz, Landwirt und Vorsitzender der VVG Lüdinghausen eG, Lüdinghausen (bis 05.06.2014) •Heinrich Lohmann, Landwirt, Ascheberg •Ralf Meisolle, Arbeitnehmervertreter, Minden •Alfons Mühlenschulte, Landwirt, Möhnesee (bis 05.06.2014) •Michael Pipper, Arbeitnehmervertreter, Rheda-Wiedenbrück •Ferdinand Roling, Arbeitnehmervertreter, Gescher •Karl-Wilhelm Steinmann, Landwirt, Bottrop •Christian Streyl, Landwirt, Dülmen (ab 05.06.2014) •Paul Uppenkamp, Geschäftsführer der Raiffeisen Beckum eG, Ahlen •Martin Wesselmann, Geschäftsführer der Raiffeisen Viehvermarktung GmbH, Ennigerloh Risiken und Vorteile außerbilanzieller Geschäfte Im Rahmen des Forderungsverkaufs wird das Ausfall risiko bis zu 100 % von der Factoring-Gesellschaft übernommen. Die durch das Factoring vorzeitig generierte Liquidität führt zu einer Verbesserung der Kapital struktur. Mitarbeiter Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter: Vollzeit Teilzeit beschäftigte beschäftigte Kaufmännische Arbeitnehmer Gewerbliche Arbeitnehmer Vorstand •Dirk Niederstucke, Vorsitzender, Landwirt, Hille-Rothenuffeln •Peter Piekenbrock, stv. Vorsitzender, Landwirt, Nordkirchen •Gerhard Meierzuherde, Landwirt, Herzebrock-Clarholz •Dr. Helfried Giesen, Geschäftsführer, Münster •Carsten Schruck, Geschäftsführer, Münster Forderungen an Organe Am Bilanzstichtag bestanden keine Forderungen an Mitglieder des Vorstands und an Mitglieder des Auf sichtsrats. Art und Zweck außerbilanzieller Geschäfte Als einen Baustein des Finanzierungskonzeptes wurde ein Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an eine Factoring-Gesellschaft verkauft. Das Forderungsmanagement erfolgt weiterhin durch unsere Gesellschaft. Der Forderungsverkauf führt zu einem vorzeitigen Liquiditätszufluss. 66 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 Auszu bildende 381 50 58 296 6 16 677 56 74 Mitgliederbewegung Zahl der Mitglieder Anzahl der Geschäftsanteile Stand 01.01.2014 Zugänge Abgänge 4.119 203 104 11.668 669 256 Stand 31.12.2014 4.218 12.081 Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder aben sich im Geschäftsjahr um T€ 1.154,9 auf h T€ 25.670,9 erhöht. Eine Nachschusspflicht der Mit glieder besteht nicht. 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Prüfungsverbände DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V., Pariser Platz 3, 10117 Berlin Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V., Mecklenbecker Str. 235 – 239, 48163 Münster Gewinnverwendung/Gewinnverwendungsvorschlag Die Gewinn- und Verlustrechnung weist für 2014 einen Jahresüberschuss von € 9.576.193,08 aus. Nach den Bestimmungen der Satzung wurden hiervon in die Rücklagen eingestellt: gesetzliche Rücklage gem. § 34 der Satzung (25 %) € 2.394.048,25 andere Ergebnisrücklagen gem. § 35 der Satzung (25 %) € 2.394.048,25 Einstellung in Rücklagen € 4.788.096,50 Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den verbleibenden Jahresüberschuss von € 4.788.096,58 wie folgt zu verwenden: Ausschüttung einer 4,5 %igen Dividende gem. § 39 der Satzung auf die Geschäftsguthaben aller Mitglieder € 1.140.080,21 Zuweisung zu den anderen Ergebnisrücklagen € 3.648.016,37 Münster, 22. April 2015 Dirk Niederstucke Peter Piekenbrock Gerhard Meierzuherde Dr. Helfried Giesen Carsten Schruck Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 67 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Lagebericht Marktverhältnisse Nach einem Jahr der Konsolidierung in 2013, konnte im Jahr 2014 das bisher höchste Produktionsergebnis der Fleischerzeugung in Deutschland erzielt werden. Die gewerblichen Schlachtbetriebe in Deutschland produ zierten 8,2 Mio. Tonnen Fleisch und somit rd. 103.000 Tonnen (+ 1,3 %) mehr als im Jahr 2013. Dem Trend der vergangenen Jahre folgend, nahm vor allem der Geflügelfleischsektor zu, aber auch der Schweinefleischsektor konnte einen Produktionsanstieg verzeichnen. Der Rindfleischsektor konnte nach rückläufigen Zahlen der letzten Jahre, im abgelaufenen Jahr ebenfalls erstmals wieder ein Wachstum verzeichnen. Der Schweinemarkt 2014 war geprägt vom Zusammentreffen der massiven Absatzeinbrüche nach den russischen Import-Stopps im Februar (ASP) und im August 2014 (Russland-Embargo) und dem dadurch gestiegenen Marktdruck. Die durchschnittlichen Erzeugerpreise sind im vergangenen Jahr bei Schlachtschweinen deutlich niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor: Der Preis erreichte im Sommer 2014 in der Spitze über 1,70 Euro/kg, bevor er dann zum Jahresende auf ein Tief von 1,30 Euro/kg sank. Schlachtbullen erzielten im Jahresdurchschnitt in Deutschland € 3,39 je kg (– 5,8 %) und notierten zum Jahresende bei € 3,51 je kg. Die Anzahl der geschlachteten Schweine stieg in 2014 bundesweit um 0,2 % (+112.600 Tiere) auf 58,7 Mio. Tiere. Die aus gewerblichen Schlachtungen erzeugte Schweine fleischmenge von rd. 5,5 Mio. Tonnen übertraf das Vorjahresergebnis um 0,3 % (+ 14.900 Tonnen), erreichte aber weiterhin nicht den Höchstwert aus dem Jahr 2011 (5,6 Mio. Tonnen; 59,6 Mio. Schweine). Mit 67,3 % hat Schweinefleisch, trotz eines leichten Rückgangs um 0,7 Prozentpunkte, weiterhin den höchsten Anteil an der insgesamt in Deutschland produzierten Fleischmenge. In Deutschland und Europa bewegt sich der Fleischkonsum auf einem relativ stabilen Niveau. Der Pro-KopfFleischverzehr ist zwischen 1990 bis 2013 in Deutschland nach amtlichen Statistiken leicht zurückgegangen, in 2014 auf 60,3 kg. Die gesamtgesellschaftliche Debatte um eine faire Entlohnung aller in der Fleischindustrie Beschäftigten, einschließlich der Werkvertragsunter nehmer, mündete Anfang 2014 in den Abschluss eines branchenweiten Tarifvertrages. Dieser sieht einen Mindestlohn von anfänglich € 7,75 pro Stunde ab dem 1.7.2014 vor und steigt stufenweise bis Ende 2016 auf € 8,75 pro Stunde. Pate hierfür stand die bei Westfleisch seit 2007 bestehende betriebsinterne Mindestlohn- Vereinbarung. Entgegen dem stetigen Rückgang in den letzten Jahren, lag das Aufkommen an Schlachtrindern und -kälbern in Deutschland im Jahr 2014 mit 3,6 Mio. Tieren wieder über dem Niveau des Vorjahres (+ 1,9 %; + 65.200 Tiere). Der Produktionsanstieg ist im Wesentlichen auf ein größeres Angebot an heimischen Rindern zurückzuführen; die Zahl der aus dem Ausland bezogenen Rinder für Schlachtungen in Deutschland ging hingegen weiter zurück. Produziert wurde insgesamt eine Schlachtmenge von 1,3 Mio. Tonnen Rindfleisch (+ 1,5 %), was einem Anteil an der gesamten Fleischmenge von 13,8 % entspricht. Der Schweinebestand ist gegenüber dem Vorjahr 2013 leicht um gut 100.000 Tiere oder + 0,4 % gestiegen und lag nach der Viehbestandserhebung 2014 in Deutschland bei rd. 28,2 Mio. Tieren. Im Mittel der Jahre 2008 bis 2013 stieg die Zahl der Schweine noch um + 5,4 %. Zum Stichtag der Viehzählung am 3. November 2014 wurden in Deutschland 26.800 Schlachtschweine produzierende Betriebe ermittelt. 68 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 Vertreter der Landwirtschaft, der Fleischbranche und des Lebensmitteleinzelhandels haben sich darauf geeinigt, die Haltungsbedingungen von Schlacht- und Nutztieren zu verbessern und haben zu diesem Zweck die „Initiative Tierwohl“ gegründet. Seit dem 1. Januar 2015 zahlen die teilnehmenden Einzelhandelsketten für jedes verkaufte Kilo Fleisch- und Wurstwaren vier Cent in einen Tierwohlfonds. 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Geschäftsverlauf Die Westfleisch eG produzierte im Geschäftsjahr 2014 rd. 812.000 Tonnen Fleisch und liegt damit bezogen auf die Wachstumsrate mit + 2,2 % leicht über dem Bundestrend. Waren im Vorjahr noch im Wesentlichen der Schweineund Kalbfleischsektor Treiber des Produktionsanstiegs, während der Rindfleischsektor rückläufig war, konnte im Jahr 2014 über alle drei Kernsparten ein Anstieg verzeichnet werden. Insgesamt werden 10 % des in Deutschland produzierten Fleisches von der Westfleisch eG hergestellt. Viertel der Ferkelerzeuger und Mäster sind WestfleischVertragsbetriebe. Der Exportabsatz konnte nach deutlichen Verlusten im Vorjahr in 2014 wieder leicht ausgebaut werden (+ 0,9 %). Die Exportquote sank jedoch auf rd. 43,8 % (Vj.: 44,3 %). Deutliche Verluste im Drittlandsexport durch Liefersperren nach Russland konnten durch Lieferungen in die Europäische Union kompensiert werden, aber auch der stete Ausbau anderer Absatzmärkte, wie bspw. Asien oder Afrika, sowie die Wiederbelieferung von China wirkten ausgleichend. Investitionen Die Zahl der Schweineschlachtungen (inkl. Sauen) in den Betrieben der Westfleisch eG sank im Jahr 2014 um 2,8 % (– 169.000 Tiere) auf rd. 5,8 Mio. Schweine. Aufgrund leichter Zuwächse bei Zukäufen stieg die erzeugte Schweinefleischmenge auf rd. 620.000 Tonnen und übertraf das Vorjahresergebnis um 0,7 %. Mit 76,4 % hat Schweinefleisch weiterhin den höchsten Anteil an der insgesamt bei der Westfleisch eG produzierten Fleischmenge. Insgesamt stammen weiterhin rd. 11 % des in Deutschland produzierten Schweinefleisches aus Betrieben der Westfleisch eG. In den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sind bereits Ausgaben für die Übernahme der ehemaligen Gausepohl-Standorte in Bakum und Dissen enthalten. Die Zahl der geschlachteten Rinder und Kälber lag im Jahr 2014 mit rd. 413.000 Tieren (inkl. Satelliten) deutlich über der des Vorjahres (+ 5,4 %).Auch die hieraus produzierte Tonnage konnte mit + 7,2 % weiter ausgebaut werden und lag insgesamt bei rd. 141.000 Tonnen. Damit beträgt der Rindfleischanteil an der in den WestfleischBetrieben produzierten Fleischmenge rd. 17,4 % sowie der Anteil an der insgesamt in Deutschland produzierten Rindfleischmenge rd. 13 %. Die Westfleisch-Kompetenz in der Vermarktung von Ferkeln und Kälbern wurde im Verlauf des Geschäftsjahres 2013 im Nutzviehzentrum in Münster-Nienberge gebündelt. Der Umzug der Ferkelabteilung Coesfeld zum Beginn des Jahres 2014 bildete den Abschluss der Zusammenführung der Betriebsstandorte. Mit einem Absatz von nahezu 2,5 Mio. Ferkeln (+ 7,6 %) ist Westfleisch weiterhin Marktführer in Deutschland. 20,0 % der gehandelten Ferkel werden exportiert; im Wesentlichen nach Rumänien und Ungarn. Mehr als drei Ähnlich deutlich fiel im Geschäftsjahr 2014 das Plus bei Großvieh und Kälbern aus. Um + 15,9 % stieg der Absatz im Vergleich zum Vorjahr. Rund 47.000 Tiere wurden über das Nutzviehzentrum abgesetzt. Die Prognose des Vorjahres, dass Westfleisch ein positives Ergebnis erzielt, wurde erreicht. Im Dezember 2013 wurde in Lübbecke die Schweineschlachtung eingestellt und der Ausbau zum reinen Rinderschlachtbetrieb mit erweiterter Zerlegetiefe weiter fortgeführt. Mengenpotenziale wurden durch die Umstellungen nicht eingebüßt. Investitionen wurden darüber hinaus in die weitere Spezialisierung der anderen Standorte der Westfleisch eG sowie für die Verbesserung der Produktivität getätigt. Im Geschäftsjahr 2014 investierte die Westfleisch eG ca. Mio. € 19,2 (Vj.: Mio. € 3,9) in das Sachanlagevermögen. Die Westfleisch Finanz AG, deren Aufgabe in der Errichtung und Finanzierung von Betriebsgebäuden, technischen Anlagen und Maschinen für die Westfleisch eG besteht, hat in 2014 ihrem Geschäftszweck entsprechend Investitionen in Höhe von Mio. € 15,2 (Vj.: Mio. € 7,2) durchgeführt. Zusammengerechnet ergeben sich dadurch Investitionen ins Sachanlagevermögen in 2014 von Mio. € 34,4 (Vj.: Mio. € 11,1). Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Die Bilanzsumme der Westfleisch eG erhöhte sich um 2,8 % oder Mio. € 9,5 von Mio. € 336,2 auf Mio. € 345,7. Investitionen oberhalb der Abschreibungen führten im Geschäftsjahr 2014 zu einer Erhöhung des Anlagever mögens um Mio. € 12,3 oder 16,9 % auf Mio. € 85,0 (Vj. Mio. € 72,7). Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme liegt bei 24,6 % nach 21,6 % im Vorjahr. Nach wie vor wird das Anlagevermögen vom Eigenkapital gedeckt. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 69 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Unter anderem führte das deutlich unter dem Vorjahr liegende Preisniveau zum Jahresende zu einer Reduzierung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie fertigen Erzeugnissen und Waren um 9 % auf Mio. € 31,7 (Vj. Mio. € 34,6). Im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Absatzmengen zum Jahresende führten bei niedrigem Preisniveau zu einer leichten Erhöhung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um 0,9 % auf Mio. € 207,1 (Vj. Mio. € 205,3). Eine attraktive Dividende sowie ein unvermindertes hohes Vertrauen in die Unternehmensgruppe Westfleisch sorgten im Geschäftsjahr 2014 für eine Reduzierung des Handelsbestands an Aktien der Westfleisch Finanz AG von Mio. € 6,5 auf rund Mio. € 2,5 am Bilanzstichtag. Stichtagsbedingt betragen die Kassenbestände und uthaben bei Kreditinstituten Mio. € 18,6. G Das zum Schluss des Jahres 2014 an Mitglieder und Aktionäre der Westfleisch zu einer Rendite von 4,75 % angebotene Genussrechtskapital erfüllte deutlich die Erwartungen. Unter Berücksichtigung der planmäßigen Rückzahlung des Genussrechtskapitals aus dem Jahr 2009 stiegen die Sonderposten des Eigenkapitals um 17,1 % auf Mio. € 45,5. Zusammen mit einem zufriedenstellenden Jahresergebnis sowie gestiegenen Geschäftsguthaben erhöhte sich das Eigenkapital um Mio. € 16,3 auf rd. Mio. € 147,0. Nach 38,9 % im Vorjahr beträgt die Eigenkapitalquote damit 42,5 % der Bilanzsumme. Das zur Finanzierung der im Geschäftsjahr 2013 zurückgezahlten stillen Beteiligungen aufgenommene endfällige Darlehen mit vierjähriger Laufzeit valutiert zum Bilanzstichtag planmäßig mit Mio. € 20,0 und ist unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Stichtagsbedingt liegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bei Mio. € 90,4. Der durch eine erhöhte Investitionstätigkeit der Westfleisch Finanz AG zu Gunsten der Westfleisch eG gestiegene Finanzbedarf der Westfleisch Finanz AG sorgte im Wesentlichen für eine Reduzierung der Verbind lichkeiten gegenüber Beteiligungsgesellschaften um Mio. € 8,0 auf Mio. € 31,3. Der Absatz an Fleischprodukten erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 % auf 812.000 Tonnen. Bei einem unter Vorjahr liegenden Preisniveau sank der Umsatz der Westfleisch eG im Geschäftsjahr 2014 um 3,2 % auf Mio. € 2.010,2 (Vj. Mio. € 2.077,0). Der Materialaufwand verringerte sich um 5,0 % auf Mio. € 1.828,0 70 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 (Vj. Mio. € 1.925,0). Zwar konnte das Rohergebnis auf Mio. € 201,8 gesteigert werden, es bleibt jedoch mit 10,0 % vom Umsatz immer noch hinter den Ergebnissen aus den Jahren 2011 und 2010 (jeweils 10,5 %) zurück. Tarifliche Lohn-und Gehaltssteigerungen sowie bei nahezu konstanter Anzahl der Arbeitnehmer leichten Verschiebungen hin zu vollbeschäftigen Arbeitnehmern führen zu einer Erhöhung der Personalaufwendungen um knapp Mio. € 2,2 auf Mio. € 46,7. Bedingt durch den preisniveaubedingten Umsatzrückgang stieg der Anteil der Personalkosten an der Gesamtleistung auf 2,3 % (Vj. 2,1 %). Erhöhte Aufwendungen für Mieten und Pachten, Instandhaltung sowie für die Bildung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus dem Russland-Geschäft führen zu sonstigen betrieblichen Aufwendungen von Mio. € 150,5, die mit 7,5 % der Gesamtleistung über Vorjahresniveau (6,3 %) liegen. Der steigende Preisdruck auf der Veredelungsschiene sowie Kosten der Integration eines Beteiligungserwerbs belasten das Beteiligungsergebnis. Nach Verrechnung mit einem verbesserten Zinsergebnis ergibt sich wie im Vorjahr ein positives Finanzergebnis von Mio. € 11,3 (Vj. Mio. € 20,0). Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr mit einem positiven Jahresergebnis von Mio. € 9,6 (Vj. Mio. € 6,6) ab. Nach Einstellung in die satzungsmäßigen Rücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von Mio. € 4,8 der für die Ausschüttung einer Dividende von 4,5 % verwendet werden soll. Der verbleibende Betrag soll zur Stärkung des Eigenkapitals den anderen Ergebnisrücklagen zugewiesen werden. 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Personal- und Sozialbereich Arbeitssicherheit hat bei der Westfleisch einen großen Stellenwert: Deshalb wurden alle in der Westfleisch tätigen Personen gruppen geschult, um eine entsprechende Sensibilität für dieses Thema zu entwickeln. Als Ergebnis daraus wurde für jede Betriebsstätte ein Ansprechpartner bestimmt, der die Arbeits sicherheit und die Einhaltung der Vorschriften verantwortet. Dabei wurden nicht nur Westfleisch-eigene Mitarbeiter sondern auch die Mitarbeiter der Werkvertragsunter nehmen einbezogen. Zur Sicherstellung der Einhaltung von nationalen und i nternationalen Gesetzen, Vorschriften sowie Selbst verpflichtungen, den sogenannten Compliance, wurde zusammen mit einer externen Anwaltskanzlei ein Compliance-Programm in der Westfleisch-Gruppe installiert. Dabei fungiert ein unabhängiger Ombudsmann als Ansprechpartner, an den sich die Mitarbeiter direkt und anonym wenden können. Qualitätsmanagement/Umweltschutz Die Westfleisch-Betriebe sind nach den internationalen Lebensmittelsicherheitsstandards und Qualitätsnormen des IFS (International Food Standard), des BRC (British Retail Consortium), QS (Qualität und Sicherheit) sowie OrgaInvent zertifiziert. Zusammen mit den Führungskräften wurden die Ziele der „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ aktualisiert. Westfleisch hat sich dabei Ziele gesetzt, die über die gesetzlichen Standards hinausgehen und diese in einem Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert, welcher vollumfänglich die Anforderungen des Global Reporting Initiative (GRI) erfüllt. Bereits in 2011 wurden alle Standorte der Westfleisch eG nach DIN ISO 50001 zertifiziert. Das Zertifikat zeigt den schonenden Umgang mit allen Energieträgern auf und dokumentiert Einsparpotenziale. Zudem ist die Zertifizierung Voraussetzung zur Erstattung von Stromsteuern sowie der EEG-Umlage. Risikomanagement RISIKOMANAGEMENT – ZIELE UND METHODEN Zur Risikoprävention setzt Westfleisch auf ein ausgebautes Managementsystem auf allen Stufen des Unternehmens. Das Risikomanagement-Handbuch beinhaltet insbesondere die Risiko-Identifikation, die Risiko-Bewertung, die Risiko-Berichterstattung und -überwachung sowie die Risikosteuerung. In Sitzungen der „Arbeitsgruppe Risikomanagement“ werden identifizierte Risiken und Fehlentwicklungen analysiert und nachgearbeitet. Das Durchspielen von Risikoszenarien soll im Krisenfall für Zeitgewinn und ein routiniertes Vorgehen Sorge tragen; dabei bleiben – trotz aller vorbeugenden Maßnahmen – zahlreiche Risiken bestehen, wie in der Lebensmittelsicherheit oder durch Tierseuchen, gegen die sich das Unternehmen nicht oder nur unzureichend schützen kann. Die zentrale „Arbeitsgruppe Risikomanagement“ tagte im Jahr 2014 zwei mal. Darüber hinaus wurden in Risikomanagement-Sitzungen an den Westfleisch-Standorten Spezialthemen erörtert. Über die Ergebnisse wird bei Bedarf die Prüfungskommission des Aufsichtsrats informiert; diese Protokolle der Prüfungskommission werden in den jeweiligen Aufsichtsratssitzungen erörtert. In 2014 wurde unter anderem informiert über die Risikomanagement-Analyse ausgewählter Betriebsstätten und Tochtergesellschaften der Gruppe, die Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns, mögliche Konsequenzen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) auf die Westfleisch-Gruppe, die Exportrisiken in Osteuropa – speziell in Russland – und Themen der Arbeitssicherheit. Als fleischverarbeitendes Unternehmen ist Westfleisch mit den spezifischen Risiken der Branche konfrontiert. Um Unternehmensrisiken zu erkennen und zu steuern, hat der Vorstand der Westfleisch eG Vorsorge getroffen, die im Wesentlichen auf folgenden Instrumenten aufbaut: •Bestandsgefährdende Risiken in den Unternehmensbereichen der Westfleisch-Gruppe sind komplett katalogisiert, unterlegt mit Maßnahmen zur Früherkennung und Abwendung bei Eintritt des Risikos. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 71 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG • Systematische Risikosteuerung durch Risikovermeidung und Risikoüberwälzung, beispielsweise durch Sachversicherungen, aber auch durch Absicherung von Zins-, Währungs- und Kursrisiken sowie Forderungsausfallversicherungen. •Aufbau einer Spartenrechnung, die die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Sparten und ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg dokumentiert; Planungs- und Liquiditätsrechnungen über unterschiedliche Zeiträume, die im ständigen Abgleich mit den Ist-Zahlen eine sachgerechte Unternehmenssteuerung zulassen; Einrichtung einer spezifischen Kostenrechnung, die die verschiedenen Unternehmensbereiche abbildet und eine konsequente Kostenkontrolle und Steuerungsmaßnahmen ermöglicht. •Implementierung eines neuen IT-gestützten Informationssystems seit 2014, das den Zugriff auf Daten aus allen Unternehmensbereichen ermöglicht und – je nach Benutzerebene – jedem Mitarbeiter individuelle Informationen und Auswertungen gestattet. •Interne Revision und Controlling, die in regelmäßigem Abstand dem Vorstand und der Prüfungskommission des Aufsichtsrats berichten und von diesen mit besonderen Prüfungsaufgaben betraut werden. Zur Wahrung der Unabhängigkeit erteilt die Prüfungskommission des Aufsichtsrats sowohl der Innenrevision als auch externen Prüfungsgesellschaften eigenständig Aufträge mit unmittelbarer Berichterstattung an dieses Gremium. •Erstellung eines Risikomanagement-Berichts mit Bewertung der Risiken unter anderem in den Bereichen Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Kreditversicherung, Liquiditätsstatus, Währungsmanagement sowie Finanz- und Liquiditätsplan. Ergänzt wird diese Berichterstattung um die Ergebnisse des Arbeitskreises Risikomanagement sowie Berichte der Innenrevision. Unsere Instrumentarien werden wir in den kommenden Jahren mit einem neuen Controlling-Konzept in Verbindung mit einer neuen IT-Systemlandschaft weiter verbessern. In 2014 konnte hierzu ein erster Projektbaustein umgesetzt werden. 72 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 ZU DEN RISIKEN IM EINZELNEN Gesamtwirtschaftliche Risiken Allgemeine konjunkturelle Einflüsse wirken sich grundsätzlich auf das Konsumverhalten der Endverbraucher aus. Diese Umfeldfaktoren belasten Westfleisch jedoch weniger stark als andere Unternehmen, da Fleischkonsum eher Grundbedürfnisse befriedigt, sodass zyklische Schwankungen hier geringer ausfallen als in anderen Wirtschaftsbereichen. Dennoch kann sich Westfleisch Rückschlägen der internationalen Wirtschaftsentwicklung – wie beispielsweise bei einer neuerlichen Eskalation der EURO-Schuldenkrise – nicht völlig entziehen. Politische Krisen – wie sie sich 2014 im Russland-Embargo manifestiert haben – lassen Absatzmärkte wegbrechen und führen zu kaum handhabbaren Risiken. Beschaffungsrisiken In den Kooperationsverträgen hat Westfleisch mit den Vertragspartnern regelmäßige Audits vereinbart. Die nach der QS-Charta in den beteiligten landwirtschaftlichen Erzeugerbetrieben durchgeführten Audits stellen die Basis für ein umfassendes Qualitätssicherungssystem vom Stall über den Schlacht- und Zerlegebetrieb bis zur Verkaufstheke dar. Als Bündler der landwirtschaftlichen Vertragspartner muss sich die Westfleisch eG einer Auditierung durch ein neutrales Prüfinstitut stellen; bei der letzten Prüfung am 06.03.2015 wurden 99,35 von 100 möglichen Punkten erreicht. Betriebe in Norddeutschland und den Niederlanden sind mit uns vertraglich verbunden und sorgen grundsätzlich für eine solide Rohstoffversorgung. Eine regelmäßige tierärztliche Betreuung setzt gleichzeitig hohe Produktions- und Hygienestandards zur Vermeidung wie auch zur Früherkennung von Seuchenrisiken. Dennoch kann die Rohstoffversorgung durch epidemische Risikofaktoren wie Schweinepest oder Maul- und Klauenseuche erheblich gestört werden. Forderungsausfallrisiken Westfleisch betreibt ein striktes Forderungsmanagement. Durch die Vergabe interner Limits sowie durch die Absicherung von Forderungen durch Warenkredit versicherungen wird versucht, das Ausfallrisiko zu begrenzen. 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Währungsrisiken Die Geschäftstätigkeit von Westfleisch findet überwiegend im Euro-Raum statt. Sofern Fremdwährungspositionen aus Warengeschäften mit Unternehmen außerhalb der EU resultieren, werden diese grundsätzlich abgesichert und vom Exportleiter und dem Leiter Finanzen gemeinsam verantwortet. Liquiditätsrisiken Die Westfleisch-Gruppe finanziert sich zu großen Teilen durch lang- und kurzfristige Finanzmittel, die von Kreditinstituten bereitgestellt werden. Die bestehenden Kreditlinien sind ausreichend bemessen, um das organische Wachstum des Unternehmens in den kommenden Jahren auch bei schwankenden Rohstoffpreisen zu gewährleisten. Im Jahr 2015 sollen die attraktiven Finanzmärkte genutzt werden, um dem Unternehmen langfristig Fremdkapital zu sichern. Darüber hinaus wird die Finanzierung zu einem beträchtlichen Teil durch Mitglieder und Aktionäre der Westfleisch-Gruppe getragen. Durch Zeichnung von jährlich neu aufgelegten Genussrechtsprogrammen dokumentieren sie ihr Vertrauen in die Unternehmensgruppe. IT-Risiken Der Einsatz von IT-Technologie unterliegt der gesamten Geschäftstätigkeit der Westfleisch-Gruppe. Alle wesentlichen Geschäftsprozesse werden IT-technisch unterstützt und bislang wesentlich mit Hilfe eigenentwickelter Softwarelösungen abgebildet. Westfleisch hat 2014 den Wechsel zu noch leistungsfähigeren und revisionssicheren Standardsoftwarelösungen eingeleitet. Dabei spielt die Überprüfung und Überarbeitung zahlreiche Prozessabläufe in der Unternehmensgruppe eine wichtige Rolle, sodass es um mehr als nur eine Implementierung neuer IT-Komponenten geht. Mit verbesserten Prozessabläufen versprechen wir uns Synergie- und Einsparpotenziale. Um die Chancen zu realisieren und die Risiken eines solchen Großvorhabens zu minimieren, wird die hohe IT- und Prozesskompetenz der Westfleisch-Gruppe auch 2015 ff. weiter ausgebaut. Einschätzung der Risikolage Derzeit bestehen keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken. Fehler, Betrug oder die Nichteinhaltung von Regeln kann das Risikomanagement-System nicht in jedem Fall verhindern. CHANCEN UND RISIKEN DER VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNG Auf der Erzeugerstufe wird sich der Strukturwandel fortsetzen. Ein weiteres Wachstum der landwirtschaftlichen Betriebe in Betriebsgröße, höhere Produktivität und verbesserte Kostenstrukturen sind notwendig. Für die Wertschöpfungskette Fleisch in Deutschland bleibt die Abhängigkeit von Ferkelimporten – und damit die Arbeitsteilung zwischen den Standorten – groß. Zu beobachten bleibt, welche Konsequenzen sich aus der seit 1.4.2015 geltenden Herkunftskennzeichnung Schwein innerhalb der EU ergeben. Für 2015 erwarten wir ein stabiles bis geringfügig wachsendes Angebot von rd. 59 Mio. Schlachtschweinen in Deutschland. Bei Schlachtrindern könnte sich der Rückwärtstrend der vergangenen Jahre umkehren und es darf erstmals wieder eine leichte Zunahme erwartet werden. Die mengenmäßige und qualitative Verfügbarkeit unserer Rohstoffe ist in weiten Teilbereichen über unsere Kooperationsverträge abgesichert. Insgesamt deutet vieles infolge der Kostensituation auf Erzeugerseite auf ein zum Vorjahr in etwa konstantes Preisniveau für Schlachtvieh hin. Bei den Schlachtschweinen jedoch sind die Konsequenzen der in Osteuropa sich ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) nicht abzuschätzen. Bei Schlachtrindern ist infolge des Auslaufens der Milchquote mit steigenden Preisen für Schlachtkühe zu rechnen Auf den Absatzmärkten erwarten wir eine rückläufige Inlands- und Auslandsnachfrage. Die Fleischbranche muss durch hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards in der Vergangenheit verlorengegangenes Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen. Für die Westfleisch Unternehmensgruppe bleibt es erstes Ziel, Produktsicherheit und Produktqualität über die gesamte Produktionskette Fleisch weiter konsequent auszubauen. Dies wird begleitet von ständigen internen und externen Qualitätskontrollen, um den hohen Anforderungen unserer Abnehmer und Verbraucher gerecht zu werden. Die üblichen Branchenrisiken versuchen wir im Rahmen unseres Risikomanagements soweit wie möglich zu begrenzen, dennoch beinhalten insbesondere Tierseuchen wie beispielsweise die ASP ein hohes Risikopotenzial für das Unternehmen. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 73 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Die „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ steht für die Ausrichtung unserer Geschäftsprozesse auf Nachhaltigkeit. Wir beachten sowohl Tierwohl und Umweltschutz, aber auch Regionalität, beherrschbare Frischegarantie und unverfälschten Handelswert. Mit Danish Crown wurde ein passender Partner in der Bündelung im Bereich der Sauenzerlegung und -vermarktung gefunden. Zukünftig werden die Aktivitäten im Gemeinschaftsunternehmen „WESTCROWN“ zusammengefasst. Die „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ beinhaltet die Ziele Fairness, also Vertrauen und Offenheit und dokumentiert auch die soziale Verantwortung der Unternehmensgruppe. Westfleisch hat wesentlich den Verhandlungsprozess mit der Gewerkschaft NGG hin zu einem branchenweiten tariflichen Mindestlohn begleitet, der durch die Aufnahme ins Entsendegesetz und Allgemeinverbindlichkeitserklärung auch Wirkung für die über Werkvertrag in der Fleischindustrie beschäftigen Arbeitnehmer entfaltet. Der seit vielen Jahren gültige Westfleisch-Mindestlohn ist nun abgelöst durch einen tarif lichen Mindestlohn, der für alle Unternehmen der Fleischindustrie Gültigkeit hat. Auch für das Geschäftsjahr 2015 erwarten wir ein positives, in etwa auf dem Niveau des Jahres 2014 liegendes Geschäftsergebnis. Auf der Stufe der europäischen Schlachtindustrie erwarten wir eine stärkere Dynamik des Strukturwandels mit weiteren Fusions- und Kooperationsentwicklungen sowie Standortschließungen. Verstärkt haben wir in 2014 auch die Positionierung von international agierenden Unternehmen auf den deutschen und europäischen Märkten für Fleisch- und Wurstwaren beobachten können. Insbesondere für die noch weitgehend mittelständisch orientierte Fleischwarenindustrie erwarten wir in den kommenden Jahren angesichts hoher Rohstoffpreise und steigender sonstiger Kosten (Personal, Energie) einen sich verstärkenden Konsolidierungsdruck angesichts angespannter Margensituation. Die Optimierung des Working Capitals und ein konsequentes Kostenmanagement in allen Unternehmens bereichen werden die Westfleisch-Gruppe auch im Jahr 2015 begleiten. Hier gilt es stetig weitere Kosten reserven und Ertragspotenziale zu heben. Diese sollen auch durch vollständige Integration der in den vergangenen 12 Monaten hinzuerworbenen Unternehmen gehoben werden. Anfang Februar 2015 wurden zum weiteren Ausbau der Rindfleischsparte die Produktionsstandorte der insolventen Gausepohl-Gruppe in Bakum und Dissen übernommen. 74 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Bestätigungsvermerk des Prüfungsverbandes Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der WESTFLEISCH eG, Münster, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der Genossenschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grund lage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 53 Abs. 2 GenG in Verbindung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Genossenschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Berlin, den 5. Mai 2015 DGRV – Deutscher Genossenschaftsund Raiffeisenverband e. V. Andreas Schneider Wirtschaftsprüfer Ralph Kuhn Wirtschaftsprüfer Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 75 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Bericht des Aufsichtsrats Aufsichtsrat und Vorstand haben im Geschäftsjahr 2014 in mehreren Sitzungen gemeinsam über die Lage, die strategische Entwicklung des Unternehmens und seiner Geschäftsfelder sowie zahlreiche aktuelle Einzelthemen beraten. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in allen Sitzungen jeweils anhand eines ausführlichen Lageberichtes eingehend über die Geschäfts- und Finanzlage, die Personal situation, über den Geschäftsverlauf des Unternehmens und seiner Beteiligungen sowie über Investitionsvor haben und grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik informiert. Darüber hinaus hat sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats in Einzelgesprächen regelmäßig vom Vorstand unterrichten lassen. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Sie wurden geprüft und im Beisein der Prüfer erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer angeschlossen und im Rahmen seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss 2014 der WESTFLEISCH eG gebilligt sowie dem Gewinnverwen dungsvorschlag des Vorstands zugestimmt. Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den hohen persönlichen Einsatz. Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Pflichten wahrgenommen und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Der Jahresabschluss 2014 der WESTFLEISCH eG und der Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung vom DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V., Berlin, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. 76 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 Münster, den 6. Mai 2015 Der Aufsichtsrat Josef Lehmenkühler Vorsitzender 11 Geschäftsbericht Westfleisch eG Aufsichtsrat der Westfleisch eG Friedrich-Karl Haumann Stv. Vorsitzender, Hamm, Landwirt Josef Lehmenkühler Vorsitzender, Geseke, Landwirt Michael Beneke Vechta, Landwirt (ab 05.06.2014) Ralf Meisolle Minden, Arbeitnehmer vertreter Karl-Wilhelm Steinmann Bottrop, Landwirt Dieter H augwitz Hamm, Arbeitnehmer vertreter Alfons Mühlenschulte Möhnesee, Landwirt (bis 05.06.2014) Christian Streyl Dülmen, Landwirt (ab 05.06.2014) Anton Holz Lüdinghausen, Landwirt (bis 05.06.2014) Michael Pipper Lichtenau-Atteln, Arbeitnehmer vertreter Paul Uppenkamp Ahlen, Geschäftsführer der Raiffeisen Beckum eG Heinrich Lohmann Ascheberg, Landwirt Ferdinand Roling Gescher, Arbeitnehmer vertreter Martin Wesselmann Werne, Geschäftsführer der RVG Werne Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 77 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht der Westfleisch Finanz AG 2014 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 79 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG 80 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Vorstand der Westfleisch Finanz AG Dirk Niederstucke Vorstandsvorsitzender, Landwirt Hermann Sanders Vorstand Finanzen, Dipl.-Kaufmann Seit 19.08.2014 vertreten durch: Carsten Schruck Stellvertreter Vorstand Finanzen Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 81 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Bilanz AKTIVA 31.12.2014 Te 31.12.2013 Te Te Te A.ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizen14 38 zen an solchen Rechten und Werten II.Sachanlagen 1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 17.147 17.311 16.191 14.434 3.Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.287 10.247 1.304 44.872 2.225 35.274 III.Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 50 2.Beteiligungen 25 5 4 3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 3.640 3.640 4. Sonstige Ausleihungen 9.170 12.865 10.480 57.775 14.149 49.437 B.UMLAUFVERMÖGEN I.Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 2. Sonstige Vermögensgegenstände 359 21.830 II. Guthaben bei Kreditinstituten 82 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 77 22.189 28.249 28.326 122 681 22.311 29.007 80.086 78.444 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG PASSIVA 31.12.2014 Te 31.12.2013 Te Te Te A.EIGENKAPITAL I. Gezeichnetes Kapital 1.Stammaktien 41.280 2.Vorzugsaktien 10.080 II.Kapitalrücklage 41.280 51.360 10.080 4.149 51.360 4.149 davon aus der Kapitalerhöhung eingestellt T€ 0 (Vj. T€ 1.232) III.Gewinnrücklagen 1. Gesetzliche Rücklage 2.160 2.160 davon aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres eingestellt T€ 0 (Vj. T€ 121) 2. Andere Gewinnrücklagen 5.169 IV.Bilanzgewinn 7.329 5.169 7.329 2.389 2.323 65.227 65.161 davon Gewinnvortrag aus dem Vorjahr T€ 12 (Vj. T€ 29) B.RÜCKSTELLUNGEN 1.Steuerrückstellungen 2. Sonstige Rückstellungen 293 87 181 380 21 202 C.VERBINDLICHKEITEN 1.Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10.500 12.004 3.960 971 19 106 2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern T€ 9 (Vj. T€ 100) 14.479 13.081 80.086 78.444 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 83 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 31.12. 2014 Te 1.Umsatzerlöse 2013 Te Te 7.977 2. Sonstige betriebliche Erträge 446 Te 7.977 8.423 451 8.428 3.Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 32 32 b) S oziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 0 32 0 32 4.Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4.968 5.249 5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 622 5.871 6.Erträge aus Beteiligungen 164 164 586 7. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 205 1 5.554 8.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus Abzinsungen T€ 2 907 (Vj. T€ 2) 9.Zinsen und ähnliche Aufwendungen 10.Ergebnis der gewöhnlichen 1.276 926 1.091 369 373 3.427 3.560 Geschäftstätigkeit 11.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 923 12.Sonstige Steuern 127 13.Jahresüberschuss 2.377 14.Gewinnvortrag 15.Einstellung in Gewinnrücklagen 16.Bilanzgewinn 84 1.018 1.050 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 127 1.145 2.415 12 29 0 121 2.389 2.323 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Anhang Allgemeine Hinweise Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den ergänzenden Vorschriften des AktG und der Satzung aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamt kostenverfahren aufgestellt. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nach folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Erläuterungen zur Bilanz Anlagevermögen Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlage vermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt. Finanzanlagen Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu A nschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der A bnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen (lineare Methode) vermindert. Die Zusammensetzung des Anteilsbesitzes stellt sich wie folgt dar: Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig. WENOVA Personal-Service GmbH, Münster 100 25 0 WENOVA Personal-Service 2 GmbH, Münster 100 25 0 Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert von € 410,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; ihr sofortiger Abgang wird unterstellt. Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu nschaffungskosten angesetzt. Die verzinsliche AusleiA hung ist zum Nennwert abzüglich eingegangener Tilgungsbeträge angesetzt. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. unverzinsliche Forderungen zum Barwert angesetzt. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und sind mit dem not wendigen E rfüllungsbetrag angesetzt. Beteiligung in % Eigenkapital Ergebnis in TE in TE Die sonstigen Ausleihungen betreffen eine Darlehens forderung gegen die Westfleisch eG. Forderungen und sonstige Vermögens gegenstände Die Forderungen gegen verbundenen Unternehmen sind innerhalb eines Jahres fällig. Die sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr in Höhe von € 21.802.394,26 (Vj. € 28.207.549,34) sowie eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von € 27.956,00 (Vj. € 41.188,00). Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 85 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Anlagenspiegel ANSCHAFFUNGS-/HERSTELLUNGSKOSTEN 01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen (U) Te Te 31.12.2014 Umbuchungen (U) Te Te I.Immaterielle Vermögensgegenstände entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 323 32 0 355 62.023 1.485 59 63.537 7 84.715 35 4.816 325 10.247 II.Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grund stücken 88 (U) 2. Technische Anlagen und Maschinen 79.691 4.610 421 (U) 3. Andere Anlagen, Betriebsund G eschäftsausstattung 4.575 265 11 (U) 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.225 8.867 520 (U) 148.514 15.227 520 (U) 426 163.315 520 (U) III.Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25 25 0 50 2. Beteiligungen 4 1 0 5 3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 3.640 0 0 3.640 4. Sonstige Ausleihungen 10.480 0 1.310 9.170 14.149 26 1.310 12.865 162.986 15.285 1.736 176.535 520 (U) 86 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 520 (U) 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN BUCHWERTE 01.01.2014 Zugänge Abgänge 31.12.2014 31.12.2014 31.12.2013 Te Te Te Te Te Te 309 8 0 317 38 14 44.711 1.679 0 46.390 17.147 17.312 65.257 3.269 3 68.523 16.192 14.434 3.272 293 35 3.530 1.286 1.303 0 0 0 0 10.247 2.225 113.240 5.241 38 118.443 44.872 35.274 0 0 0 0 50 25 0 0 0 0 5 4 0 0 0 0 3.640 3.640 0 0 0 0 9.170 10.480 0 0 0 0 12.865 14.149 113.549 5.249 38 118.760 57.775 49.437 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 87 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Verbindlichkeiten Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich im Einzelnen wie folgt dar (Angaben in T€): Art der Verbindlichkeit bis 1 Jahr 1.Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Vorjahr) 2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr) 3.Sonstige Verbindlichkeiten (Vorjahr) Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 10.500 (1.504) 3.960 (971) 14 (98) 0 (10.500) 0 (0) 5 (8) 0 (0) 0 (0) 0 (0) Gesamt 10.500 (12.004) 3.960 (971) 19 (106) Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden in Höhe von T€ 10.500 besichert. Bewertungseinheiten Zur Absicherung des Cashflow-Risikos, das aus Schwankungen künftiger Zinszahlungen im Zusammenhang mit den variabel verzinslichen Anteilen des bestehenden Investitionsdarlehen erwächst, wurden Payer-Zinsswaps abgeschlossen, durch die, der dem Darlehen zugrunde liegende variable Zinssatz wirtschaftlich betrachtet in einen festen Zinssatz umgewandelt wird. Da die Änderungen der Zahlungsströme aus dem Grundgeschäft infolge der Änderungen des EURIBOR durch die Änderungen der Z ahlungsströme aus den Zinsswaps kompensiert werden, werden bei der Bewertung die Zinsswaps und das Darlehen zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst, so dass diese Geschäfte vollumfänglich bilanzunwirksam sind. Die Gesellschaft verwendet zur Risikoabsicherung ausschließlich Micro-Hedges, bei dem ein aus einem einzelnen Grundgeschäft resultierendes Risiko mittels eines einzelnen Sicherungsinstruments abgesichert wird. Alle Finanzderivate sowie das zugrunde liegende Grundgeschäft u nterliegen einer regelmäßigen internen Kontrolle und Bewertung. In Bewertungseinheiten einbezogene Vermögensgegenstände und Schulden: Bilanzunwirksame Geschäfte Zinsswaps Nominalwert TE Marktwert TE Gesichertes Risiko Bewertungs einheit Gesichertes Volumen TE 10.500 – 84 Zinsrisiken Micro-Hedge 10.500 Der beizulegende Zeitwert der derivativen Zinskontrakte errechnet sich durch Abzinsung der erwarteten künftigen Cashflows auf Basis der geltenden Marktzinsen für die Restlaufzeit des Vertrags. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Per 31.12.2014 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus erteilten Investitionsaufträgen in Höhe von T€ 3.105. 88 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse Es handelt sich im Wesentlichen um Pacht-/Vermietungs erlöse aus den an die Westfleisch eG, Münster, verpachteten/vermieteten Schlacht- und Zerlegebetrieben sowie technischen Anlagen und Maschinen. •Manfred Vogd, Wünnenberg, Geschäftsführer der VVG Sintfeld-Sauerland eG •Rainer Wentingmann, Dülmen, Landwirt •Jochen Westermann, Selm, Landwirt (seit 13.06.2014) •Heinrich Willenborg-Plettenberg, Bad Bentheim, Landwirt •Egbert Wißling, Beckum, Landwirt (seit 13.06.2014) Sonstige Angaben Zahl und Nennbetrag der Aktiengattungen Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt € 51.360.000,00 € und ist wie folgt eingeteilt: a)161.250 Stammaktien zu jeweils € 256,00, insgesamt € 41.280.000,00 b)39.375 Vorzugsaktien zu jeweils € 256,00, insgesamt € 10.080.000,00 Vorstand •Dirk Niederstucke, Hille-Rothenuffeln, Landwirt •Hermann Sanders, Münster •Carsten Schruck, Münster, Vorstandsmitglied der Westfleisch eG (seit 19.08.2014 Stellvertreter) Gesamtbezüge des Vorstands Aufsichtsrat •Hermann Laurenz, Vorsitzender, Ochtrup, Landwirt •Klaus Albersmeier, stv. Vorsitzender, Lippetal, Landwirt •Michael Beneke, Vechta, Landwirt (bis 13.06.2014) •Josef Cremann, Everswinkel, Landwirt •Werner Gehring, Münster, Hauptgeschäftsführer des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e. V. •André Gerbermann, Everswinkel, Landwirt •Franz-Josef Hüppe, Hörstel-Riesenbeck, Landwirt •Josef Klein-Heßling, Rhede, Landwirt •Annette Niggemeyer, Nottuln, Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied der GFS, Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eG (seit 13.06.2014) •Helmut Ostermeier, Hüllhorst, Landwirt (seit 13.06.2014) •Gerhard Reimann, Herbern, Landwirt •Stefan Schlüter, Büren, Landwirt •Carsten Schruck, Münster, Vorstandsmitglied der Westfleisch eG (seit 19.08.2014 ruhend) •Johannes Schulte-Althoff, Haltern, Vorstandsmitglied der AGRAVIS Raiffeisen AG •Dirk Schulze-Pellengahr, Ascheberg, Landwirt •Hermann-Josef Schulze-Zumloh, Warendorf, Landwirt •Werner Seeger, Herford, Landwirt (bis 13.06.2014) •Henning Seele, Petershagen, Landwirt •Christian Streyl, Dülmen, Landwirt (bis 13.06.2014) Die Bezüge des Vorstands beliefen sich auf € 32.400,00. Gesamtbezüge des Aufsichtsrats Die Bezüge € 29.375,00. des Aufsichtsrats beliefen sich auf Gewinnverwendung/Gewinnverwendungsvorschlag Die Gewinn- und Verlustrechnung weist für 2014 einen Jahresüberschuss in Höhe von € 2.376.694,78 aus. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanz gewinn von € 2.388.839,42 wie folgt zu verwenden: Ausschüttung einer Dividende von 4,5 % gem. § 18 der Satzung auf die Stamm- und Vorzugsaktien € 2.311.200,00 Vortrag auf neue Rechnung € 77.639,42 Münster, den 6. Februar 2015 Der Vorstand Dirk Niederstucke Carsten Schruck Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 89 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Lagebericht Geschäftsgrundlagen Geschäftsverlauf Die Aufgabe der Westfleisch Finanz AG besteht unverändert in der Errichtung und Finanzierung von Betriebs gebäuden, technischen Anlagen und Maschinen für Schlacht- und Zerlegebetriebe, die ausschließlich an die Westfleisch eG verpachtet bzw. vermietet werden. Dafür zahlt die Westfleisch eG der Westfleisch Finanz AG eine kostenorientierte Pacht; diese bestimmt im Wesent lichen die Umsatzerlöse. Die Umsatzerlöse der Westfleisch Finanz AG werden im Wesentlichen durch Mieteinnahmen aus der Verpachtung bzw. Vermietung von Betriebsgebäuden, technischen Anlagen und Maschinen an die Westfleisch eG generiert. Die Westfleisch Finanz AG ist Eigentümerin der Fleischcenter in Coesfeld und Paderborn sowie eines Großteils des Fleischcenters in Lübbecke. Darüber hinaus hat die Westfleisch Finanz AG auf dem der Westfleisch eG gehörenden Betriebsgrundstück in Hamm bzw. Grundstücksteilen in Lübbecke Gebäude und technische Anlagen errichtet und an die Grundstückseigentümerin verpachtet. In Münster besitzt die Westfleisch Finanz AG ein Verwaltungsgebäude. Die Westfleisch eG ist an der Gesellschaft beteiligt. Die Westfleisch Finanz AG hält ihrerseits Geschäftsanteile an der Westfleisch eG. Beide Unternehmen sind Konzernunternehmen analog § 18 Abs. 2 AktG (Gleichordnungskonzern). Das im Wesentlichen von Landwirten aus Westfalen- Lippe, der Westfleisch eG, Mitarbeitern der Westfleisch Gruppe und branchennahen Personen und Unternehmen gehaltene Grundkapital wird durch die Ausschüttung einer Dividende angemessen verzinst. Es werden Stammaktien als vinkulierte Namensaktien und Vorzugsaktien als stimmrechtslose Namensaktien ausgegeben. Die Kursbewertung der Aktien erfolgt durch einen aus Mitgliedern des Aufsichtsrats gebildeten Bewertungsausschuss. Diese Kursempfehlung haben die Aktionäre der Westfleisch Finanz AG in der Vergangenheit zur Grundlage ihrer Kauf- und Verkaufsentscheidungen gemacht. Der Bewertungsausschuss hat in seiner Sitzung am 27. Februar 2014 beschlossen, den Aktienkurs von 112 % beizubehalten. 90 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 Im Fleischcenter Coesfeld wurden durch die Westfleisch eG im Geschäftsjahr 2014 2.769.137 (Vj. 2.724.008) Schweine / Sauen geschlachtet und zerlegt. Seit Verpachtung der Anlagen an die Westfleisch eG im Jahre 1972 wurden im Betrieb Coesfeld ca. 46,2 Mio. Schweine geschlachtet. Der in Paderborn errichtete Betrieb ist seit Dezember 1977 an die Westfleisch eG verpachtet. Im Jahr 2014 wurden 1.530.902 (Vj. 1.309.481) Schweine und 61.427 (Vj. 59.381) Rinder verarbeitet. Seit Bestehen der Betriebsstätte wurden dort ca. 30 Mio. Schweine und 2,7 Mio. Rinder geschlachtet. In den am 31. Dezember 1996 übernommenen Gebäuden des Fleischcenters Lübbecke wurden im Geschäftsjahr 2014 0 (Vj. 432.031) Schweine und 194.083 (Vj. 178.659) Rinder geschlachtet. Die Schweineschlachtung wurde in 2014 eingestellt und auf andere Standorte verteilt. Investitionen Die Zugänge im Sachanlagevermögen belaufen sich im Berichtsjahr auf T€ 15.259 (Vj. T€ 7.202). Dem stehen Abschreibungen von T€ 5.249 (Vj. T€ 4.967) gegenüber. Damit sind die Investitionen um T€ 10.010 höher als die Abschreibungen. Im Fleischcenter Coesfeld wurden Mio. € 8,5 investiert; im Wesentlichen in technische Anlagen und Maschinen. Im Fleischcenter Paderborn wurden Mio. € 3,7 investiert; im Wesentlichen für Ersatz- bzw. Neuinvestitionen von Maschinen und technischen Anlagen verwendet. 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Im Fleischcenter Lübbecke wurden Mio. € 3,1 im Wesentlichen in technische Anlagen und Maschinen investiert. In allen Betrieben wurden vorrangig Investitionen zur Steigerung der Produktivität und zur Kapazitätserweiterung bzw. Ersatzinvestitionen im Schlacht-, Zerlege-, Kühl- und Verpackungsbereich vorgenommen. Die Investitionen für das Geschäftsjahr 2014 wurden aus dem Cashflow und dem Liquiditätszufluss aus den Kapitalerhöhungen der vergangenen Jahre finanziert. Finanzierungsmaßnahmen Die für das Geschäftsjahr 2014 geplanten Investitionen in Höhe von Mio. € 17,7 werden sowohl aus dem Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit als auch durch liquide Mittel aus den Kapitalerhöhungen der vergangenen Jahre finanziert. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Der Jahresabschluss des Unternehmens ist geprägt durch das im März 2012 erneuerte ursprüngliche Finanzierungskonzept aus 2009: Im 1. Quartal 2012 floss der Gesellschaft ein Tilgungsdarlehen in Höhe von Mio. € 15,0 zu; davon wurden Mio. € 1,9 zur Ablösung bestehender Altdarlehen verwendet und Mio. € 13,1 mit einem Zinsaufschlag als Darlehen an die Westfleisch eG weitergereicht. Entsprechend haben sich die Bilanz positionen sonstige Ausleihungen (Darlehensforderung an die Westfleisch eG) und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nach planmäßiger Tilgung zum 31.12.2014 entwickelt. Korrespondierend dazu haben sich die Positionen Zinserträge bzw. -aufwendungen, inkl. Beiträge für Zinssicherungsgeschäfte (Zinsswaps), in der Gewinn- und Verlustrechnung entwickelt. Die Laufzeiten des an die Westfleisch eG gegebenen Darlehens sowie der von Kreditinstituten hereingenommenen liquiden Mittel sind fristenkongruent. Das Anlagevermögen macht 72,1 % (Vj. 63,0 %) der Bilanzsumme aus; das Sachanlagevermögen zum 31. Dezember 2014 ist im Vergleich zum Vorjahr um T€ 9.598 auf T€ 44.873 gestiegen. Die aus den Kapitalerhöhungen der Gesellschaft in den vergangenen Jahren zugeflossenen liquiden Mittel werden vorrangig für Investitionen im Sachanlagevermögen verwendet. Danach verbleibende Liquiditätsüberschüsse werden als kurzfristige Betriebsmittel der WF eG gegen Zinszahlung zur Verfügung gestellt. Diese werden in der Bilanz unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Die Eigenkapitalquote beträgt 81,5 % (Vj. 83,0 %) und liegt damit auf Vorjahresniveau. Das gezeichnete Kapital von T€ 51.360 wurde im Wesentlichen von zum Geschäftskreis der Westfleisch eG gehörenden Mitgliedern aufgebracht; es leistet damit einen erheblichen Beitrag zur finanziellen Absicherung der WESTFLEISCH Unternehmensgruppe. Der Bilanzgewinn von T€ 2.389 (Vj. T€ 2.323) liegt mit T€ 66 über Vorjahresniveau und erlaubt die Ausschüttung einer 4,5%-igen Dividende. Der verbleibende Gewinn soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. L agebeurteilung durch den Vorstand und voraussichtliche Entwicklung Die Westfleisch Finanz AG erzielt ihre Umsatzerlöse aus der Vermietung und Verpachtung ihres Sachanlagevermögens an die Westfleisch eG. Die bestehenden Kapazitäten der Westfleisch eG sind gut ausgelastet. Die Kunden der Westfleisch eG verlangen qualitativ hochwertige Ware. Neben Neu- und Ersatzinvestitionen werden deshalb im Geschäftsjahr 2015 Modernisierungen der bestehenden Schlacht- und Zerlegeanlagen vorgenommen sowie Maßnahmen zur Produktivitäts steigerung umgesetzt. Jeweils nach Fertigstellung werden die Gebäude, technische Anlagen und Maschinen unverzüglich an die Westfleisch eG verpachtet. Den damit verbundenen Aufwendungen stehen durch die Verpachtung entsprechende Erträge gegenüber, sodass eine kontinuierlich gute Ertragslage gewährleistet ist. Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung Zur Erkennung und Steuerung von Unternehmensrisiken hat der Vorstand Planungsrechnungen für die Investitionen und den Liquiditätsbedarf erstellt. Hierzu werden Rentabilitätsberechnungen für jedes vermietete Objekt ausgearbeitet. Die interne Revision wird durch die Westfleisch eG durchgeführt. Investitionen werden maß geblich unter Mitwirkung des Mieters geplant und durchgeführt, sodass aus Sicht des Vorstands das Unternehmensrisiko sehr stark eingeschränkt ist. Es besteht ein Risiko insoweit, dass Forderungen gegen die einzige Mieterin Westfleisch eG ausfallen könnten. Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 91 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichtes der Westfleisch Finanz AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buch führung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten 92 Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 ilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen EinschätB zungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahres abschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Münster, den 6. Mai 2015 RW AUDIT GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft PetersBuschfort WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Bericht des Aufsichtsrats Aufsichtsrat und Vorstand haben im Geschäftsjahr 2014 in mehreren Sitzungen gemeinsam über die Lage und strategische Entwicklung des Unternehmens sowie zahlreiche aktuelle Einzelthemen beraten. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer angeschlossen und im Rahmen seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben sind. Der Bewertungsausschuss hat gem. § 9 Abs. 5 der Satzung eine Empfehlung zur Kursbewertung der Aktien vorgenommen und den Aktionären im Geschäftsjahr mitgeteilt. In seiner Sitzung am 6. Mai 2015 hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss 2014 der WESTFLEISCH FINANZ AG gebilligt und damit festgestellt sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstandes zugestimmt. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in allen Sitzungen jeweils anhand eines ausführlichen Lageberichtes eingehend über die Geschäfts- und Finanzlage, über den Geschäftsverlauf des Unternehmens sowie über Investitionsvorhaben und grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik informiert. Darüber hinaus hat sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats in Einzelgesprächen regelmäßig vom Vorstand unterrichten lassen. Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den hohen persönlichen Einsatz. Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Pflichten wahrgenommen und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Der Jahresabschluss 2014 der WESTFLEISCH FINANZ AG und der Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von der RW AUDIT GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Münster, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Münster, den 6. Mai 2015 Der Aufsichtsrat Hermann Laurenz Vorsitzender Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 93 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Aufsichtsrat der Westfleisch Finanz AG Klaus Albersmeier Stv. Vorsitzender, Lippetal, Landwirt Hermann Laurenz Vorsitzender, Ochtrup, Landwirt 94 Michael Beneke Vechta, Landwirt (bis 13.06.2014) André Gerbermann Everswinkel, Landwirt Annette Niggemeyer Nottuln, Geschäfts führerin und Vorstandsmitglied der GFS, Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eG (seit 13.06.2014) Josef Cremann Everswinkel, Landwirt Franz-Josef Hüppe Hörstel-Riesenbeck, Landwirt Helmut Ostermeier Hüllhorst, Landwirt (seit 13.06.2014) Werner Gehring Münster, Hauptgeschäftsführer des West fälisch-Lippischen Landwirtschafts verbandes e. V. Josef Klein-Heßling Rhede, Landwirt Gerhard Reimann Herbern, Landwirt Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG Werner Seeger Herford, Landwirt (bis 13.06.2014) Jochen Westermann Selm, Landwirt (seit 13.06.2014) Carsten Schruck Münster, Vorstandsmitglied der Westfleisch eG (seit 19.08.2014 ruhend) Henning Seele Petershagen, Landwirt Heinrich WillenborgPlettenberg Bad Bentheim, Landwirt Johannes Schulte-Althoff Haltern, Vorstandsmitglied der AGRAVIS Raiffeisen AG Christian Streyl Dülmen, Landwirt (bis 13.06.2014) Egbert Wißling Beckum, Landwirt (seit 13.06.2014) Dirk Schulze- Pellengahr Ascheberg, Landwirt Manfred Vogd Wünnenberg, Geschäftsführer der VVG Sintfeld-Sauerland eG Hermann-Josef Schulze-Zumloh Warendorf, Landwirt Rainer Wentingmann Dülmen, Landwirt Stefan Schlüter Büren, Landwirt Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014 95 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 97 13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 Vorwort Die Fleischwirtschaft in Europa steht im Spannungsfeld der Märkte. An sie werden hohe und sehr unterschiedliche Anforderungen und Erwartungen gestellt. Die Sicherung der Versorgung mit tierischem Eiweiß einer weiter wachsenden Weltbevölkerung zählt zu den Herausforderungen globaler Natur. Hersteller und Produktionsprozesse von Nahrungsmitteln müssen sich stetig neuen Fragen und Aufgaben stellen. Dabei geht es um nicht weniger als die Grundlagen der Ernährung, die Befriedigung von elementaren Bedürfnissen der Menschheit. Die Vorstellungen der westeuropäischen Gesellschaften hinsichtlich Tierschutz und dem eingeforderten, sehr bewussten Umgang mit der Umwelt sind dagegen als aktuelle Anforderungen an ein Unternehmen der Fleischwirtschaft zu sehen. Hinzu kommen wirtschaftliche Zwänge, wie z. B. politisch bedingte Handelshemmnisse, denen Unternehmen wie Westfleisch unterliegen. Westfleisch arbeitet in diesem Spannungsfeld und ist sich seiner Verantwortung für die Region, das Land, den Kontinent und den Planeten Erde bewusst. Wir wollen unsere Aufgaben aktiv und nachhaltig – also für die nachfolgenden Generationen verantwortlich handelnd – erfüllen. Westfleisch ist ein Unternehmen landwirtschaftlichen Ursprungs, das nachhaltige Grundverständnis der bäuerlichen Erzeuger ist seit Jahrzehnten Wesensmerkmal und bestimmt das Handeln. Die Westfleisch-Gruppe berichtet seit Jahren gemäß der GRI 3.1-Anforderungen. In diesem Jahr wird erstmals nach den neuen Kriterien gemäß der GRI G4-Richtlinie zum Thema Nachhaltigkeit berichtet. Die vorliegende Zusammenstellung ist ein Auszug des vollständigen Nachhaltigkeitsberichts. Dieser wird online auf unserer Homepage unter www.westfleisch.de zur Verfügung gestellt. »Nachhaltig handeln heißt für uns, beim täglichen Tun nach ausgewogener Gleichrangigkeit ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte zu streben.« 98 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 Wesentlichkeit und Stakeholder-Ansatz Am Beispiel der Stakeholder „Landwirte“ erläutern wir die angewandte Methode „Wesentlichkeit und Stakeholder-Ansatz“: Als bäuerliches Unternehmen kommuniziert Westfleisch intensiv mit der Landwirtschaft. Zu den Kommunikationskanälen zählen die Gespräche bei den jährlich stattfindenden Westfleisch-Informationstagen und die Teilnahme an Messen (z.B. Agrar-Unternehmertage, Münster; EuroTier, Hannover). Die Gespräche unserer Einkäufer und Außendienstmitarbeiter – meist vor Ort auf den landwirtschaftlichen Betrieben – tragen zu der Kommunikation bei. Insbesondere leisten auch die Landwirte in den Gremien Westfleisch bis in den Vorstand einen wesentlichen Beitrag zur Beachtung der landwirtschaftlichen Stakeholder-Interessen. Diese Stakeholder-Positionen werden im Unternehmen durch den Einkaufsleiter Landwirtschaft und den „Arbeitskreis Nachhaltigkeitsstrategie“ verdichtet und fließen so in die Analysen ein. Im Berichtsjahr 2014 wurden in vier Sonderveranstaltungen über 600 unserer Kooperationspartner für Schweinemast und Ferkelerzeugung von der Westfleisch Beratungstierärztin und regional zuständigen Mitarbeitern des Einkaufs ausführlich zur Umsetzung der „Brancheninitiative Tierwohl“ unterrichtet. Stakeholder der Westfleisch-Gruppe (Beispiele) Mitarbeiter Handelskunden / Endverbraucher Landwirte Lieferanten Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 99 13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 Praxisrelevante Anregungen der Landwirte aus der Diskussion waren wertvolle Bausteine zur Kriterienfindung und für die Handlungsanweisungen. Anschließend wurden alle wichtigsten Aspekte aus diesen Veranstaltung in einem Beitrag der Mitgliederzeitschrift „INFO für Landwirte“ Ausgabe Dezember 2014 zusammengefasst und allen Mitgliedern zugesandt. Um die Ansprüche weiterer Stakeholder sichern zu können, arbeiten weitere interne Vertreter externer Stakeholdergruppen mit ähnlicher Methodik und pflegen einen regelmäßigen Ideenund Meinungsaustausch. Eine besondere Rolle bei der Einbeziehung der Stakeholder haben Westfleisch-Führungsorgane und -Gremien. Deren Mitglieder sind gleichzeitig Vertragsland wirte des Unternehmens und gewährleisten somit die Interessenvertretung von Kooperationspartnern und weiteren Anspruchsgruppen. Zudem tragen sie gleichzeitig Entscheidungs verantwortung im Unternehmen. Entscheidungsprozesse im Unternehmen Westfleisch-Vorstand (Entscheidungsorgan) Ziele und Empfehlungen Entscheidung Nachhaltigkeitsstrategie – Arbeitskreis Koordination und Umsetzung 100 Konzern-Standorte Abteilungen Fleischcenter Coesfeld Fleischcenter Hamm Fleischcenter Lübbecke Fleischcenter Paderborn Westfleisch Erkenschwick GmbH WestfalenLand GmbH Einkauf Qualitätsmanagement Recht IT Kommunikation Technik Organisation Finanzen/Controlling Personal Vertrieb Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 Energie- und Umweltmanagement Westfleisch betreibt die Energie- und Umweltpolitik konzernweit. Die Unternehmensgruppe betrachtet diesen ineinander verwobenen Themenkomplex ganzheitlich. Der Energie- und Umweltschutz wird mit der Systematik des Qualitätsmanagements in den Betrieben gelebt. Alle Westfleisch-Betriebe sind nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert, der Standort Lübbecke zusätzlich nach „Eco-Management and Audit-Scheme“ (EMAS). Um ein wirtschaftlich effizientes und umweltfreundliches Energiemanagement und dessen a ktive Überwachung zu ermöglichen, werden die messtechnischen Ausstattungen der Betriebe schrittweise verbessert. Im Berichtsjahr wurden weitere wirkungsvolle interaktive Energie- Monitoring-Systeme in Betrieb genommen. Die Daten der Systeme sind die Grundlage für Entscheidungen zur Verbesserung. Stromverbrauch nach Bereichen Druckluft Kompressoren Kälteanlagen Stromverteilung Bereiche/Anlagen Kläranlage Mieter Produktion Schlachtung Wasseraufbereitung Vakuumstation Sonstige Wasserverbrauch nach Bereichen Kältetechnik Kesselanlagen Kläranlage Mieter Salzraum Schlachthaus Wasserverbrauch Bereiche/Anlagen Spülraum Verpackung Brühwurst Verpackung Rohwurst Wurst Produktion Zerlegung Sonstiges Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 101 13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 Abfälle Zum ersten Mal werden im Rahmen des GRI G4-Reportings Daten der an den produzierenden Standorten anfallenden Schlachtabfälle tierischen Ursprungs veröffentlicht; diese gelten branchenspezifisch als Hauptabfallprodukt. Kat 2 (23,7 ,4 Kat 3 4% Ver k au f � � Kat 1 Ka 7% t En ts 3 or gu n 8 (3 g) n Kategorie 1 n Kategorie 2 n Kategorie 3 8,60 % 29,20 % 62,20 % Aus wirtschaftlicher Sicht ist besonders Material der Kategorie 3 (gem. EU Verordnung (EG) 1069/2009) beachtenswert, da dieses Material zum Großteil nicht kostenpflichtig entsorgt werden muss, sondern vermarktet und weiterverarbeitet werden darf. Dazu zählen tierische Nebenprodukte, die bei der Gewinnung von für den menschlichen Verzehr bestimmten Erzeugnissen anfallen und Schlachtkörperteile, die als genussuntauglich deklariert werden. Dazu z ählen unter anderem Schlachtnebenprodukte wie z.B. Häute, Hufe, Hörner und Schweineborsten. Daraus können Grundstoffe für die Oleochemie und Tierfutter gewonnen werden. Ferner dienen sie als Rohstoff für Biogas- und/oder Kompostierungsanlagen. Die 12 Bausteine der „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ Die „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ wurde im Jahr 2007 entwickelt und umfasst zwölf Bausteine, die die bedeutsamen Ziele der Unternehmensgruppe definieren. Dabei handelt es sich um Themenfelder wie Qualitätsmanagement, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Tierschutz und Tierwohl sowie um die soziale Verantwortung des Unternehmens, Mitarbeiterbeteiligung und Mindestlohn. Durch das unabhängige Zertifizierungsunternehmen SGS Germany GmbH wird die Zielerreichung und der Einklang der ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien der Qualitätspartnerschaft jedes Jahr erneut beurteilt. Die Ergebnisse der in 2014 durchgeführten Auditierung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind in einer „Zielspinne“ dargestellt. Insgesamt neun Bausteine (Qualitätsstandard, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Regionalität, Handelswert, Tiergesundheit und Hygiene, Preisbildung, Kooperationsverträge und Mitarbeiterbeteiligung) erreichten in 2014 den Erfüllungsgrad von 100 Prozent. Mit der Einführung des brancheneinheitlichen Mindestlohns zum 1. August 2014 konnten die gesonderten Lohnüberprüfungen der Werkvertragspartner entfallen. Diese werden durch begleitende monatliche Berichte an Wirtschaftsprüfer ersetzt; deshalb zeigt sich prüfsystem bedingt eine geringe Verschlechterung in der Kategorie Mindestlohn. Im Bereich Frische ist eine leicht negative Entwicklung des Erfüllungsgrades zu verzeichnen, die durch die Einbeziehung von neuen Produkten im Entwicklungsprozess in die Datengrundlage der Auswertung bedingt ist. Im Bereich Tierwohl zeigt sich der Erfolg einer intensiven Prozessoptimierung und Kontrolle. Dort konnten wir uns auf bereits hohem Niveau um weitere 2,69 Prozentpunkte verbessern. Um ein möglichst genaues und vergleichbares Bild von allen Aspekten des Nachhaltigkeits- und Energiemanagements zu erhalten, werden jährlich nach dem Internationalen Standard der Global Reporting Initiative alle produzierenden Betriebsstätten exklusive der Tochterbetriebe der Westfleisch-Gruppe dargestellt. 102 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 Gesetzliche QS- IFS- Anforderungen Anforderungen Anforderungen % Zielerreichung Westfleisch WESTFLEISCHKriterien f Audit März 2015 Geprüft und auditiert durch SGS-Germany GmbH Audit März 2014 1 Mitarbeiter 100 % (100) Mindestlohn 98% (100) Frische 97% (98) 12 2 Umweltschutz und Nachhaltigkeit 100 % (100) 11 3 Gesetzliche / QS- / IFSAnforderungen erfüllt 10 Boni und Sonderzahlungen 100 % (100) Qualitätsstandards 100 % (100) 4 9 Kooperationsverträge 100 % (100) 5 6 8 Tierschutz 98% (95) 7 Regionalität 100 % (100) Handelswert 100% (100) Tiergesundheit und Hygiene 100% (100) Preisbildung 100 % (100) 1 7 Q 2 3 4 5 6 8 9 10 11 12 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014 103 Impressum Herausgeber Westfleisch-Gruppe Brockhoffstraße 11 48143 Münster Telefon: +49 (0)2 51 4 93-0 Fax: +49 (0)2 51 4 93-12 89 eMail:[email protected] www.westfleisch.de Bilder Westfleisch fotolia 104 Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014 WESTFLEISCH eG 48143 Münster · Brockhoffstraße 11 48047 Münster · Postfach 8844 Telefon (02 51) 4 93-0 Telefax (02 51) 4 93-12 89 eMail: [email protected] www.westfleisch.de Amtsgericht Münster GnR 307