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k abine Zeitschrift der Vereinigung des Kabinenpersonals • Cabin Crew Union Stimmen Bestimmen Ausgabe • Issue 1/2015 Impressum Wirtschaftlich und politisch unabhängige Zeitschrift der kapers, Vereinigung des Kabinenpersonals, Kloten Adresse für Verlag, Redaktion, Anzeigenverkauf und Abonnemente: Sekretariat kapers Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten Tel: 043 2 555 777 Fax: 043 2 555 778 www.kapers.ch [email protected] Redaktion, Satz und Layout: Mario Kesselring Übersetzungen: Doris Affolter Insertionstarife, Probenummern und Abonnementsbestellungen können beim Verlag angefordert werden. Jahresabonnement: Fr. 30.Layoutkonzept: diezi.com Druck: Offset Haller AG, Kaiserstuhlstrasse 36 8154 Oberglatt Auflage: 3‘000 Exemplare Erscheinungsdaten: 4 x pro Jahr Verteiler: Aktiv- und Passivmitglieder der kapers, Direktion und Fachstellen der Swiss International Air Lines Ltd., Edelweiss und AbonnentInnen Nachdruck: Erlaubt nur mit Quellenangabe, drei Exemplare an das Sekretariat der kapers In dieser kabine Stimmen - Bestimmen 1-2 GAV15 3- 4 Christian Chollet 5-8 Rück- und Ausblick aus sicht des GF 9 - 15 @ the Gym 16 - 17 Rechtsschutz Dextra 18 - 19 kapers Beirat 2. Teil 20 - 25 Kontaminierte Kabinenluft 26 - 30 Kletterin trotz Höhenangst 31 - 33 Unser täglicher Workload 34 - 37 Berufsprüfung Ausschreibung 2015 Legal Matters 37 38 - 39 Wir gratulieren (Sobfa) 40 Swissair Oldies 41 Geschenk?42 Manuskripte/Unterlagen: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine Haftung übernommen werden. Der Verlag verpflichtet sich nicht zur Rücksendung Redaktions- und Insertionsschluss der nächsten Ausgabe: 28. Mai 2015 kabine 1/2015 > Stimmen - Bestimmen Es ist geschafft, der GAV 2015 wurde unterzeichnet. Die Vernehmlassung und Abstimmungsperiode stehen von der Tür. Der kapers Vorstand wird alles unternehmen, damit ihr gut informiert eine Entscheidung über ein Vertragswerk treffen könnt, welches die Vertragsbedingungen für die nächsten fünf Jahre regeln soll. Auf Seite 3 findet ihr eine Einschätzung des Vorstandes zum vorliegenden Vertrag. Seit dem Sommer 2014 werden wir tatkräftig von unserem Geschäftsführer Elias Toledo in unserer Gewerkschaftsarbeit unterstützt. Als früherer UNIA Funktionär, welcher bereits an unzähligen GAVVerhandlungen teilnahm, war er uns eine wichtige Stütze, um die Verhandlungen und deren Inhalte im Gesamtkontext richtig einzuschätzen. Er berichtet in dieser kabine, wie er sich eingelebt und eingearbeitet hat. Dabei gewährt er uns auch einen Einblick, wie er die Verhandlungen zum GAV15 miterlebte. Ende 2014 wurde Christian Chollet, welcher im CCM Corps einen sehr hohen Bekanntheitsgrad besitzt, in den kapers Vorstand gewählt. Er durfte gradewegs ins kalte Wasser springen und praktisch von null auf hundert im Vorstand mitbestimmen in welche Richtung sich unser Verband und die Vertragsverhandlungen bewegten. Christian stellt sich in dieser kabine ab Seite 5 persönlich vor. Letztes Jahr habt ihr entschieden, dass die Mitgliederbeiträge erhöht, fairer und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit entsprechend, erhoben werden sollen. Statt bisher einmal im Jahr im Januar einen entsprechenden Abzug auf eurem Lohnausweis vorzufinden, wird dieser neu vierteljährlich erhoben. Den ersten Abzug des neuen Mitgliederbeitrages werdet ihr auf euer März Lohnabrechnung finden. Die weiteren Abzüge dann jeweils auf der Juni, September und Dezember Abrechnung. Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass der neue Mitgliederbeitrag für die bereits knappen Budgets eine nicht zu unterschätzende Belastung darstellt. Der kapers Vorstand ist aber der Überzeugung, dass die Erhöhung des Mitgliederbeitrages für die Zukunft der kapers und den Erhalt menschenwürdiger Arbeitsbedingungen eine absolute Notwendigkeit darstellt. Erste Ergebnisse aus diesem erhöhten Mitgliederbeitrag sollen nicht erst in einigen Jahren für euch Mitglieder spürbar sein, wenn die kapers über erhöhte Reserven verfügt. Über ein erstes Resultat (Berufsrechtschutzversicherung) haben wir euch bereits im CP vom 6. Dezember 2014 informiert. In dieser kabine berichtet euch Peter Dähler, CEO der Dextra Rechtschutzversicherung, genauer darüber, wo ihr als Mitglieder der kapers Vorteile aus dieser Partnerschaft zwischen der kapers und Dextra ziehen könnt. Mario Kesselring kapers Vorstandsmitglied Kontaminierte Kabinenluft, auch ein Thema für uns? Immer wieder hören wir von Vorfällen, welche in Extremsituationen sogar zur unplanmässigen Landung von Flügen führen. Auch die kapers ist seit geraumer Zeit aktiv und ist erst kürzlich der Global Cabin Air Quality Executive als passiv Mitglied beigetreten um die Problematik noch konkreter anzugehen. Ein erster Bericht darüber findet ihr ab Seite 27. Carlos Saraiva, F/O Avro RJ 100 hat diesen Bericht für die Rundschau geschrieben und uns zur Verfügung gestellt. Gebäckausgabe Flughafen Zürich Check-in 1 Check-in 2 043 816 35 10 043 816 85 78 Airport Center 043 816 35 43 www.flughafebeck.ch 2014 Steiner Kabine - 180x75.indd kabine 1/2015 2 19.12.13 15:25 1 > Vote to decide It’s done, the CLA is signed. The consultation and voting period lie ahead of us. The board of kapers will strive to ensure that you are well informed in order for you to decide on an agreement which shall govern the contractual terms for the next five years. On page 4 you will find the board’s judgment on the new contract. Mario Kesselring Board Member of kapers Our Managing Director Elias Toledo has actively been supporting us in our union work since summer 2014. As a former UNIA functionary who has participated in countless CLA negotiations, he was an important support to us in order to assess the negotiations and its content correctly in the overall context. In this kabine he reports on how he settled in and became familiar with our business. Furthermore, he will also give us an insight on how he witnessed the CLA15 negotiations. At the end of 2014 Christian Chollet, who is wellknown within the CCM corps, was elected to the board of kapers. He had to jump right in at the deep end and virtually take-off at high speed as a board member by co-determining in which direction our association and contract negotiations were to move. Christian introduces himself in this kabine on page 7. Last year the members decided that the membership fee shall be increased and imposed more fair based on the economic efficiency. Your salary certificate will show the corresponding deduction now quarterly, and thus the membership fee will no longer be deducted once a year. You will see the first deduction of the new membership fee on your March salary certificate. The other deductions will follow in June, September and December. We are well aware that the new membership fee may be a burden which shall not be underestimated for the already tight budgets. However, the board of kapers is convinced that the membership fee increase is an absolute necessity in view of retaining decent work conditions for the future. Initial results of this increased membership fee shall not only be perceived in a few years by our members once kapers has increased reserves. We already informed you on a first result (professional legal expense insurance) in the CP published on December 6, 2014. Peter Dähler, CEO Dextra Rechtschutzversicherung, gives you more precise information in this kabine as of how kapers members can benefit from the partnership between kapers and Dextra. Dorfstrasse 11, Postfach H432 8302 Kloten Tel. 043 255 41 61, Fax 044 813 52 45 2 Contaminated cabin air – also a topic for us? Repeatedly we hear of incidents whereas extreme situations have also resulted in diversions. kapers has also been active for a while and just recently joined as passive Member the Global Cabin Air Quality Executive in order to tackle the problem more concrete. A first report on this matter can be found as of page 23 Carlos Saravia, F/O Avro RJ100 wrote this report for the Rundschau and gave us the approval to share it. kabine 1/2015 Der neue GAV für das Kabinenpersonal steht. Die Weichen für die nächsten fünf Jahre werden gestellt. Eine äusserst wichtige Abstimmung, bei welcher es in erster Linie um unsere Berufsperspektiven und um unsere Arbeitsplatzsicherheit geht, steht vor der Tür. Eine Abstimmung, bei der es um neue Arbeitskonditionen geht, die vor allem vertraglich geregelt und geschützt sind. > GAV15 Ein neuer Gesamtarbeitsvertrag, welcher die aktuell noch gültigen GAV09CCM, GAV09FCCM und GAV10mbV, sowie die Einzelarbeitsverträge (EAV) in ZRH ablösen soll ist ausgehandelt. Das Zusammenführen all dieser Verträge in einen einzigen neuen GAV ist sinnvoll und wichtig, denn dies wird uns künftig noch mehr vereinen und stärken. In der heutigen wirtschaftlich schnelllebigen und ungewissen Zeit, aber auch in der seit Jahren immer härter umkämpften und unsicheren Airline Branche ist ein Verhindern von möglichen EAV zwingend. Die Ausgangslage ist eine andere als noch vor einem Jahr. Unsere bisherigen Verträge sind gekündigt und laufen in Kürze aus. Das Absichern durch einen neuen Gesamtarbeitsvertrag ist von essentieller Bedeutung. Wir sind überzeugt, dass der GAV15 nicht nur Vertragssicherheit gibt, sondern den Erwartungen einer Mehrheit von euch entspricht, vieles hält und einiges verbessert. Wie verliefen die Verhandlungen? Die Swiss Verhandlungsdelegation hatte vom Management, aber auch von euch durch die you.count! Workshops bezüglich des neu auszuhandelnden GAV eine eindeutige Vorgabe bekommen. Auch die kapers erhielt durch das GAV14 Nein und euren damit verbunden Stimmen einen deutlichen Auftrag. Die Ausgangslage hätte für beiden Parteien nicht klarer sein können. Aus diesem Grund verliefen die Verhandlungen bei gewissen Themen einfacher als im letzten Jahr. Andererseits gab es auch sehr harzige Phasen, insbesondere bei finanziellen Aspekten und langfristigen Zielen. Jede Seite hat eben ihre Interessen und Vorstellungen, für die sie sich mit aller Kraft einsetzt. Verhandlungen sind letztlich immer ein Geben und ein Nehmen, und zwar so lange, bis das Resultat für beide Vertragsparteien akzeptabel ist. Sind wir mit dem Resultat zufrieden? Bei einer GAV-Abstimmung ist es stets wichtig, das Gesamtpaket zu betrachten und sich nicht nur auf einzelne Punkte zu versteifen. Wir haben während den Verhandlungen immer wieder das Gesamtpaket angeschaut und kommen zum Schluss, dass der GAV15 einen akzeptablen, anständigen und zeitgemässen Gesamtarbeitsvertrag repräsentiert. Akzeptabel, weil er für eine grosse Mehrheit der CCM Verbesserungen, Perspektiven und attraktive Optionen beinhaltet. Anständig, weil die Wert- schätzung gegenüber langjährigen Mitarbeitenden zu spüren und zu sehen ist. Zeitgemäss, weil er den Anforderungen und Erwartungen der heutigen Zeit entspricht und die Weichen für die zukünftigen Bedingungen unter einen GAV stellt. Obwohl es auch zwei Zugeständnisse zu akzeptieren gibt (die neue Spesenphilosophie und halbierte Lohnschritte) sind wir überzeugt, dass wir das Bestmögliche aus den Verhandlungen herausgeholt haben. Wir sind genauso wenig wie die Swiss mit allen unseren Forderungen durchgekommen und beide Seiten waren gezwungen, Kompromisse einzugehen. Die positiv herausstechenden Punkte des GAV15 sind die Einführung eines garantierten halben 13. Monatssalärs für F/A beziehungsweise das EBM für M/C, attraktive Pensionierungsmodelle, ausgewogenere Alterserleichterungen, die Einführung des TZV60 im Tagesmodell, sowie UBU+ und RAV. Positiv bewerten wir auch die Entlastung auf der Kurzstrecke, die höhere Entlohnung der Mehrflugleistung, die gestiegene Bordverkaufsprovision und den Kündigungsschutz für alle CCM ab dem sechsten Dienstjahr. Zudem gibt es keinerlei Lohnoder Ferienkürzungen. Unter der Berücksichtigung der gegebenen wirtschaftlichen Umstände, mit welcher heutzutage jede Fluggesellschaft in Europa zu kämpfen hat, sind wir mit dem ausgehandelten Resultat zufrieden. Der GAV15 gibt uns fünf Jahre Sicherheit – Zeit, die wir nutzen werden, um als Verband noch stärker zu werden und unsere Ziele konsequent weiter zu verfolgen. Der kapers Vorstand steht einstimmig hinter dem GAV15 und empfiehlt ihn euch, bei der kommenden Abstimmung im April, anzunehmen. Wie geht es weiter? Nebst den Abstimmungsunterlagen ist ein Q&A zum GAV15 vorgesehen. Im Weiteren sind drei Informationsveranstaltungen in der Aula des SAT Gebäudes geplant. Wir werden während der Vernehmlassung und der Abstimmungsperiode (23. März – 27. April) täglich im OPC im Briefingraum 6 für euch anwesend sein um auf eure Fragen einzugehen. Bitte macht zahlreich von eurem Stimmrecht Gebrauch. Es geht um unsere Zukunft! Die Abstimmung beginnt am 7. April 2015 und endet am 27. April 2015. Euer Vorstand kabine 1/2015 3 The new CLA for the cabin crew members is agreed on. The way is paved for the next five years. This upcoming vote is extremely important since it is primarily about our occupational prospects and workplace security. The vote is about new work conditions which in particular are to be contractually regulated and secured. > GAV15 A new collective labor agreement has been negotiated and shall replace the currently still valid CLA09CCM, CLA09FCCM, CLA10mbV and the individual employment contracts (EAV). The merging of all these contracts into a single new CLA makes sense and is important, by the means that is will unite and strengthen us even more for the future. In today’s economical fast-paced and uncertain times, and also within the unsteady airline industry and its increasingly tough and competitive market, it is of utmost importance to hinder feasible individual employment contracts. The situation is different than it was a year ago. Our previous contracts are terminated and will expire shortly. Providing security by the purpose of a new collective labor agreement is of essential relevance. We are convinced that the CLA15 does not only give contract certainty but also meets the expectations of the majority, retains a lot and contains improvements. How were the negotiations? The Swiss negotiation delegation received from its management, and also from your feedback throughout the you.count! workshops, in regard of the new CLA explicit requirements. Also kapers received by the means of the rejected CLA14 and your feedback a clear mandate. The starting position could not have been clearer to both parties. For this reason the negotiations on certain issues were easier than last year. On the other hand, there were also difficult phases especially on financial aspects and long-term objectives. Each party simply takes a strong stand for their interests and ideas. In the end negotiations are always a give and take, and continue until the result is acceptable to both parties. Are we satisfied with the result? It is always important to focus on the overall package and not only on single articles when it comes to a CLA vote. Throughout the negotiations we constantly viewed the overall package and have come to the conclusion that the CLA15 incorporates an acceptable, fair and contemporary collective labor agreement. Acceptable: because it contains improvements, prospects and attractive options for the majority of the CCM. Fair: because the appreciation towards long-time employees has been recognized and acknowledged. Contemporary: because it corresponds to today’s needs and expectations, and paves the way of future conditions under a CLA. 4 Although two concessions had to be accepted (the new expense philosophy and the halved salary steps) we are convinced that we negotiated the best possible conditions. Just like Swiss, we were also not able to push our demands through and both parties were forced to make concessions. The positive aspects of the CLA15 which stand out are the introduction of a guaranteed half 13th months’ salary for F/A respectively the profit share model (Erfolgsbeteiligungsmodell EBM) for M/C, attractive retirement plans, better balanced age-related reliefs, the introduction of TZV60 part-time day model, unpaid leave+ (UBU+) and an inactive work relationship (RAV). We also rate the strain relief on short-haul, the higher overtime premium compensation (Mehrflugleistungen), the increased sales on board commission and the dismissal protection for all CCM who have reached their 6th year of service as positive. Moreover, there are neither salary nor vacation cuts. We are satisfied with the negotiated outcome taking the prevailing economic circumstances into account which nowadays every European carrier has to struggle with. The CLA15 gives us security for five years – a time period, which we will use in order to become a stronger association and to pursue our goals consistently. The board of kapers unanimously stands behind the CLA15 and recommends to accept the proposal which will be put to the vote this April. What is next? A Q&A for the CLA15 will also be available besides the voting documents. In addition, three information events are foreseen at the SAT auditorium. During the consultation and voting period (23 March– 27 April) we will be present every day at the OPC in briefing room 6 in order to answer your questions. We ask all of you to vote. It’s about our future! The voting period will begin April 7, 2015, and end April 27, 2015. Your kapers board kabine 1/2015 Geboren am 22.10.1970 in St. Gallen, aufgewachsen und alle Grundschulen in Männedorf am Zürichsee absolviert, startete ich 1986 meine berufliche Laufbahn mit einer Lehre als Kellner im Hotel Baur au Lac in Zürich. Vor Antritt der Berufslehre hatte ich bereits das klare Ziel, eines Tages als Flight Attendant für die Swissair zu arbeiten. > Christian Chollet Da ich die Grundschulen alle in der deutschen Sprache besucht hatte, führte mein Weg nach der abgeschlossener Berufslehre nach Lausanne in ein anderes Grosshotel, um einerseits mein Französisch (Muttersprache) aufzupolieren und andererseits an einem neuen Ort weitere Berufs- und Lebenserfahrungen zu sammeln. In England absolvierte ich anschliessend einen sechsmonatigen Sprachaufenthalt, den ich mit dem First Cambridge Certificate abschloss. „Glücklicherweise“ scheiterte im Jahre 1991 mein erster Versuch, bei der Swissair als Flugbegleiter angestellt zu werden, konnte ich so in anderen Berufsbereichen, hauptsächlich in der Gastronomie im In- und Ausland, wertvolle und interessante Erfahrungen sammeln; zum Beispiel als Steward auf dem Nostalgie Istanbul Orient Express oder im Servicebereich in Hotels und Restaurants in Toronto und Bermuda. Seit 1997 bin ich Flight Attendant, seit sieben Jahren FCG. Der Weg zu meiner neuen Aufgabe als kapers Vorstandsmitglied führte einerseits über mein Engagement als Admin der auf Facebook unabhängigen Interessengruppe QVK und war andererseits begründet durch mein stetig wachsendes politisches und gewerkschaftliches Interesse. Nebst meiner beruflichen Tätigkeit betreibe ich seit 10 Jahren die Sportdisziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen – kurz Triathlon – sowie Yoga und Krafttraining. Sport ist für mich der ideale Ausgleich zur Arbeit. Mein Ziel als Verantwortlicher für den Bereich Kommunikation im Vorstand der kapers ist es, die Kommunikation und die Beziehung zu euch zu intensivieren, sei dies mit mehr Präsenz im OPC durch kapers Vertreterinnen und Vertreter, über den kapers Beirat oder online über die verschiedensten Kanäle. Es liegt mir sehr viel daran, jeweils zeitnah, klar und verständlich zu kommunizieren. Diesbezüglich bin ich auch jederzeit offen für eure Inputs und Feedbacks. Meine weiteren primären Ziele bei der kapers sind: Das in den letzten zwei Jahren wiederhergestellte und gewonnene Vertrauen untereinander weiter ausbauen, sowie die Solidarität weiter stärken. Durch die zunehmenden, wirtschaftlichen Herausforderungen, von welchen auch unsere Arbeitskonditionen abhängen, wird die Solidarität in den nächsten Jahren immer wichtiger werden. kabine 1/2015 Heutige Situation in der Arbeitswelt und Airline Industrie Seit einigen Jahren wächst der Druck seitens Wirtschaft und Management auf die Mitarbeitenden und demzufolge nimmt auch der Druck auf unsere Arbeitskonditionen zu. Auslöser für diese Entwicklung sind hauptsächlich die negativen Einflüsse der freien Marktwirtschaft. Im Weiteren konzentrieren sich heutzutage Unternehmungen in erster Linie auf Umsatzsteigerung und Gewinnmaximierung und scheinen dabei immer wieder den Menschen, die Arbeitnehmerin und den Arbeitnehmer, zu vergessen. Es erstaunt nicht, wenn Menschen sich plötz- Christian Chollet kapers Vorstandsmitglied 5 Von Anfang an ins kalte Wasser geworfen, habe ich gleich an den Verhandlungen teilgenommen. Es war eine sehr intensive, aber auch sehr ermüdende Zeit mit teils sehr zähen Auseinandersetzungen, da beide Verhandlungsparteien mit einem klaren Auftrag in die „GAV Verhandlungsarena“ gestiegen waren und diese Aufträge weit auseinander lagen. lich solidarisieren, zusammenstehen und sich dieser ungesunden Entwicklung entgegensetzen mit dem Ziel, die moralischen und ethischen Werte, sowie anständige Arbeitskonditionen aufrechtzuerhalten. Es scheint, speziell in unserer Berufsbranche, dass die gesundheitlichen Risiken bis hin zum Burnout durch die zunehmende Arbeitslast wegen der kontinuierlichen Einsparungen des Arbeitsgebers in den letzten 10-20 Jahren zugenommen haben. Nicht nur die Gesundheit, sondern auch die sozialen Aspekte leiden zunehmend unter den strengen Flugdienstzeiten, dem Stress am Arbeitsplatz, den kurzen Erholungszeiten und Freitagen. Die Folge davon ist z.B. chronische Müdigkeit, verursacht durch die vielen Nachtflüge und Zeitverschiebungen. Diesen Risiken und unschönen Nebenwirkungen in unserem Arbeitsumfeld wird in der heutigen Zeit viel zu wenig Achtung geschenkt. Die Anfangslöhne für Flight Attendants in der Schweiz sind meistens derart tief, dass es mit einer solchen Tieflohnpolitik zunehmend schwierig ist, ein würdiges Leben im Hochpreisland Schweiz zu führen. Heute sind wir zudem soweit, dass es in unserem Beruf immer schwieriger wird, den Ruhestand in einer finanziell einigermassen gesicherten Situation anzutreten, schon nur weil unter den heutigen FDR nur noch wenige den physischen wie auch psychischen Stress eines 100% Arbeitspensums bis zum Pensionierungsalter ertragen. Es ist mir als kapers Vorstandsmitglied ein grosses Anliegen, mich für all die soeben aufgeführten Punkte bestmöglich einzusetzen und die kapers mit all meinen zur Verfügung stehenden Kräften zu unterstützen. Gleichzeitig ist es aber auch meine Aufgabe, zur Sicherheit unserer Arbeitsplätze beizutragen. Hier die richtige Balance zu finden ist eine anspruchsvolle, aber gleichzeitig auch eine spannende Herausforderung. Wie ich die Verhandlungen erlebt habe Von Anfang an ins kalte Wasser geworfen, habe ich gleich an den Verhandlungen teilgenommen. Es war eine sehr intensive, aber auch sehr ermüdende Zeit mit teils sehr zähen Auseinandersetzungen, da beide Verhandlungsparteien mit einem klaren Auftrag in die „GAV Verhandlungsarena“ gestiegen waren und diese Aufträge weit auseinander lagen. Ich habe jedoch einen Vorstand erlebt, der kämpferisch und mit all seinen möglichen Kräften versuchte das ihm in Auftrag gegebene Beste für uns alle rauszuholen. Unter den gegebenen Umständen und Tatsachen bin ich überzeugt, dass wir dies im Vorstand erreicht haben und stehe deshalb mit dem Gesamtvorstand geschlossen hinter dem GAV15. Solidarität Um gemeinsame Ziele zu erreichen, ist Solidarität untereinander das A und O, unabhängig von den Gegebenheiten unter welchen der Weg zum Ziel führen soll. Solidarität ist die Grundlage für eine starke Gesellschaft. Sie muss unterstützt werden durch den Glauben daran, dass Ziele, möglich sind und man diese nur gemeinsam erreichen kann. Vertrauen wir gemeinsam darauf, dass wir die Solidarität unter uns Cabin Crew Members in den kommenden Jahren weiter ausbauen und stärken können. Für die bevorstehende GAV-Abstimmung wünsche ich mir eine rekordhohe Stimmbeteiligung in allen Vertragskategorien, mit welcher ihr einmal mehr eure Solidarität ausdrücken könnt. Für euer Vertrauen in mich, welches ihr mit meiner Wahl Ende November bewiesen habt, aber auch für euer Vertrauen in die kapers danke ich euch herzlich. 6 kabine 1/2015 Born in St. Gallen on October 10, 1970, I grew up in Männedorf on Lake Zurich, where I attended primary and secondary school. In 1986, I started my professional career with an apprenticeship to become a waiter at the Hotel Baur au Lac in Zurich. Even before I started my apprenticeship, it was my clear goal to become a flight attendant for Swissair one day. > Christian Chollet Since I had attended the whole of my basic education at German speaking schools, my path after having finished my apprenticeship, led me to Lausanne and to another large hotel. On the one hand I intended to brush up my French (my mother tongue) and on the other hand I wanted to gather further professional and life experience at this new place. Subsequently, I spent six months in England, where I attended a language course, from which I graduated with a First Cambridge Certificate. our members, which has been restored and regained during the last two years, as well as to boost solidarity even more. Due to the increasing economic challenges, which have a high impact on our working conditions as well, solidarity will become more and more important during the next few years. Present situation in our working environment and the airline industry For several years now, the pressure exerted on employees by economy and management has been getting stronger. Consequently, the pressure on our “Fortunately”, my first attempt to get a job as a flight attendant with Swissair in the year 1991 failed. As a consequence, I was able to gain valuable and interesting experience in other occupational fields, mainly within the gastronomy industry in Switzerland, as well as abroad; this included working as a steward on the Nostalgie Istanbul Orient Express or jobs in the food and beverage service in hotels and restaurants in Toronto and Bermuda. Christian Chollet Boardmember of kapers Die Umwelt liegt uns am Herzen. Dank modernster Technologie kommen 90% weniger Chemikalien bei uns zum Einsatz. Somit können wir umweltverträglicher produzieren – ein gutes Gefühl. In 1997 I started my career as a flight attendant; for seven years I’ve been working in the rank of an FCG. The road to my new task as a kapers Board member led over my engagement as an admin of the independent interest group QVK on Facebook on the one hand and on the other hand was stimulated by my steadily growing interest in politics and unions. My goal as the person in charge for the division communication at the Board of kapers is to intensify the communication and contact with you. This may be realised by kapers representatives being present in the OPC more often, via the kapers Advisory Board or over the various online channels. It is of utmost importance to me to communicate promptly, clearly and intelligibly. In this context I am also open for your inputs and feedback at any time. My other primary goals at kapers are to go on strengthening the confidence between kapers and kabine 1/2015 diezi.com Besides my professional commitments, I’ve been dedicating a lot of my spare time to the sports disciplines swimming, cycling and running – in short: Triathlon – for the last ten years, as well as to Yoga and strengh training. Doing sports is the ideal balance to my working life. wir drucken grüner. Offset Haller AG Kaiserstuhlstr. 36 8154 Oberglatt Tel. 044 886 31 00 [email protected] www.offsethaller.ch 7 Right from the beginning I was thrown in at the deep end when I had the opportunity to take part in the negotiations. It was a most intensive, but also very exhausting time with partly very dogged disputes, because both negotiation parties had entered the “CLA negotiation arena” with clear mandates, which obviously were miles apart. working conditions has increased as well. The triggers for this development are mainly the negative influences of the free-market economy. Furthermore, enterprises nowadays mostly concentrate on turnover increase and profit maximisation and while doing so seem to forget the human being, the employee, time and again. It is no big surprise if people suddenly start showing solidarity, if they stand together to oppose this unwholesome development with the goal to preserve moral and ethical values and to protect decent working conditions. In particular in our professional environment it seems that the health risks, up to burnouts, have increased during the last 10-20 years, due to the ever-growing workload, which is a consequence of the never-ending savings programs of the employer. It is not only the health, but also social aspects which suffer under the strenuous flight duty times, the stress at the work place, the short recovery times and free days. One of the consequences is chronic fatigue, caused by the many night flights and time shifts. These risks and negative side effects of our working environment are not nearly enough taken into consideration these days. The initial salaries of flight attendants in Switzerland are mostly so low that it is becoming progressively difficult to lead a worthy life with this low-salary policy in the high-price country Switzerland. In addition, we have come to a point where it gets more and more challenging to go into retirement with a reasonably sound financial situation, just considering the mere fact that with the present FDR, only few are able to endure the physical and psychological stress of a 100% work quota until retirement age. As a kapers Board member it is one of my big concerns to stand up for all these issues as strongly as possible and to support kapers with all the strength I have. Nevertheless it is also my task to fight for the security of our jobs. To find the right balance here is a demanding, but also an exciting challenge. 8 My experiences at the negotiations Right from the beginning I was thrown in at the deep end when I had the opportunity to take part in the negotiations. It was a most intensive, but also very exhausting time with partly very dogged disputes, because both negotiation parties had entered the “CLA negotiation arena” with clear mandates, which obviously were miles apart. However, I experienced a Board which fought persistently with all its powers and options and applied all its tactics to achieve the best possible solutions for the issues, which the members had charged them with. Under the given circumstances and facts, I am convinced that we have reached this goal and therefore I am committed to this CLA15 – together with the complete kapers Board. Solidarity If we want to achieve the goals together, solidarity is the name of the game, independent of the circumstances under which the road shall lead to the destination. Solidarity is the basis of a strong society. It must be supported by the belief that the goals are reachable and that they can only be achieved together. Let us be confident that we can increase and strengthen the solidarity amongst us cabin crew members even more in the coming years. For the coming CLA negotiations I hope for a record-high voter turnout in all contract categories. Here you have once more the opportunity to express your solidarity. Thank you very much for your trust in me, which you have proven with my election at the end of November, and thank you very much for your trust in kapers. kabine 1/2015 Jetzt sind es bereits mehr als sechs Monate her, als ich mein Büro an der Dorfstrasse in Kloten bezogen habe. Voller Vorfreude und auch sehr grossem Respekt begann ich meine neue Arbeit als Geschäftsführer der kapers anfangs August 2014. Viele Gedanken und Fragen gingen mir durch den Kopf: Werde ich dieser Aufgabe gewachsen sein? Kann ich dazu beitragen einen guten GAV zu verhandeln? Reichen meine Kompetenzen und Erfahrungen aus den sieben Jahren bei der Gewerkschaft Unia aus? > Rück- und Ausblick aus Sicht des Geschäftsführers Die ersten Wochen im kapers Büro verliefen ruhig und ich hatte, da der Vorstand in der Flugphase war, einen ruhigen Einstieg in meinen neuen Job. Ich wollte mich möglichst schnell einarbeiten und entschied mich zuallererst die bestehenden Gesamtarbeitsverträge zu analysieren und zu verstehen. So machte ich mich als allererstes über den grössten und wohl wichtigsten GAV der kapers mit der Swiss, den GAV09, her. Schon auf den ersten Seiten stiess ich, als kompletter Neuling in der Luftfahrt, auf zahlreiche Abkürzungen und Ausdrücke, von denen ich keine Ahnung hatte. Ich beschloss die Abkürzungen und Ausdrücke aufzuschreiben und zusammen mit einem Vorstandsmitglied zu klären. Mittlerweile haben die Abkürzungen und Ausdrücke viele Seiten meines Notizbuches gefüllt und mein Wissen erweitert. Der GAV09 mit seinen Anhängen ist sehr umfangreich und ich war erstaunt, wie viel Einfluss die kapers auf die Arbeitsbedingungen nehmen kann. Es ist in der GAV Landschaft der Schweiz unüblich, dass der Sozialpartner so weitreichende Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsrechte geniesst wie die kapers. Auch über die automatischen Lohnschritte war ich mehr als positiv erstaunt, sind doch solche Lohnschritte in den heutigen GAV nur noch selten anzutreffen. Und in den GAV in denen sie noch vorhanden sind, werden sie von der Arbeitgeberseite regelmässig in Frage gestellt und verschwinden leider gänzlich, meist ohne Kompensation, aus den Vertragswerken. Natürlich war im GAV09 meines Erachtens nicht alles nur positiv. So stolperte ich ziemlich schnell über die Lohntabellen. Die Anfangssaläre sind sehr tief und alle Löhne werden nur zwölf Mal im Jahr ausbezahlt. Löhne unter CHF 4000 zu bezahlen finde ich persönlich eine Frechheit. Anfangssaläre wie sie der GAV09 definiert führen zu prekären Lebensbedingungen und erzeugen für die Arbeitnehmenden einen unnötigen und spürbar erhöhten wirtschaftlichen Druck. Im Zuge der Verhandlungen des GAV14 wurde diese Thematik, auch angeheizt durch die Mindestlohninitiative der Gewerkschaften, umfassend diskutiert. Jedoch war für Swiss hier kein Spielraum vorhanden, sodass sich Swiss auch in Zukunft den Vorwurf gefallen lassen muss, auch weiterhin kaum existenzsichernde Anfangssaläre zu bezahlen. Zumindest besteht mit den jährlichen Lohnschritten eine Perspektive. Wenn man jedoch das „Big Picture“ GAV09 anschaut, kabine 1/2015 kann ich mit gutem Wissen und Gewissen behaupten, dass dieser GAV doch zu den besseren gehört. Für die bevorstehenden GAV15 Verhandlungen war der GAV09 mit Sicherheit eine gute Ausgangslage. In der Zwischenzeit vergingen die Wochen wie im Fluge und ich konnte mich immer vertiefter mit der komplexen Thematik der Luftfahrt vertraut machen. Um mir einen ungeschönten Blick in die Arbeitswelt eines Cabin Crew Members zu geben, konnte ich an einem „Fly The Mile“ teilnehmen. Swiss organisierte mir einen 4-Leger. So durfte ich zuerst mit einem voll ausgebuchten A320 nach Hamburg und zurück fliegen. Danach mit einem wiederrum bis auf den letzten Platz besetzten A321 nach Rom und zurück. Ich muss zugeben, dass ich so einen Arbeitstag definitiv unterschätzt habe. Bereits während dem sehr früh am Morgen stattfindenden Briefing wird man mit Informationen überhäuft. Danach geht es ins Flugzeug und bevor das Boarding beginnt, müssen schon zahlreiche Vorbereitungen getätigt werden. Nach dem Take-Off muss sofort mit dem Service begonnen werden, weil man ansonsten bei der kurzen Flugzeit kaum fertig wird. Dabei muss man stets freundlich, zuvorkommend und dienstleistungsorientiert bleiben. Für mich als „Neuling“ waren der Start und die Landung im Cockpit besonders aufregend und faszinierend. Dass die Flüge von einem weiblichen Kapitän geflogen worden sind, habe ich besonders begrüsst, sind doch weibliche Commander nach wie vor eine Seltenheit. Nach der letzten Landung in Zürich und einem über zehnstündigen Arbeitstag war ich total ausgepowert, erschöpft und froh darüber, dass endlich Feierabend war. Wenn ich mir vorstelle, dass es möglich wäre noch weitere fünf Tage so weiter zu arbeiten, dann zolle ich allen CCM sehr grossen Respekt. Ihr macht definitiv keinen 0815 Job. Gleichzeitig für das Wohl und die Sicherheit der Passagiere zuständig zu sein, ist eine sehr grosse Verantwortung. Ich jedenfalls werde bei allen meinen zukünftigen Flügen besonders nett mit den CCM sein und mich stets für die Dienstleistungen an Bord bedanken. Ist doch, wie meine Erfahrung an diesem Tag gezeigt hat, dies keine Selbstverständlichkeit und viele Passagiere haben nicht mal den Anstand Bitte oder Danke zu sagen. Nach der GAV15 Abstimmung werde ich ein Longhaul „Fly The Mile“ absolvieren dürfen. Ich freu mich schon jetzt darauf und bin sehr gespannt was da auf mich zukommt. Elias Toledo Geschäftsführer Der GAV15 steht. Ich habe mich während den Verhandlungen sehr oft gefragt, ob ich hinter dem Gesamtpaket stehen kann. Meine Antwort ist klar und unmissverständlich. Sie lautet: JA! 9 Selbstverständlich waren wir vom kapers Vorstand in der Zwischenzeit nicht untätig. Nach dem wuchtigen Nein bei der Abstimmung über den GAV14 galt es aus den Fehlern zu lernen und gut vorbereitet in die Verhandlungen über den GAV15 einzusteigen. Hierfür hat der kapers Vorstand bei zig Vorbereitungssitzungen die Forderungen aufgestellt, Strategien besprochen, Verhandlungsdelegationen definiert und über die interne als auch externe Kommunikation diskutiert. Die Verhandlungen began- Ab sofort 10% Rabatt für kapers Mitglieder 10 nen mit einem ersten Treffen mit den Verhandlungsdelegationen aus den letztjährigen Verhandlungen. Ziel war es, mögliche Restanzen und Störungen zu benennen und sie, dort wo möglich, aus der Welt zu schaffen. Diese Aufarbeitung der letztjährigen Ereignisse wurde auf Drängen der kapers durch einen externen Moderator geleitet. Das Drängen auf den Moderatoren hat sich gelohnt, denn ich hatte nach diesem Treffen das Gefühl, dass wir mit den neuen Verhandlungen wieder auf einer soliden Basis beginnen konnten. Auch die weiteren Verhandlungsrunden wurden durch insistieren der kapers vom selben Moderator geleitet. Insgesamt waren drei Verhandlungsblöcke à jeweils einer Woche eingeplant. Ein doch eher ambitiöses Ziel, wenn man den umfangreichen GAV anschaut. Jedoch durchaus machbar. Wir starteten also mit den Verhandlungen und es zeigte sich sehr schnell, dass die grössten und schwierigsten Themen die Salärfrage, die FDR und das Thema Pensionierung sein werden. Diese Themen haben am meisten Zeit und Raum in Anspruch genommen. Bis zuallerletzt wurden die heissen Eisen diskutiert und verhandelt. Am letzten Tag der letzten Verhandlungsrunde war das Gesamtpaket geschnürt und die Verhandlungsleiter gaben sich als Zeichen des Übereinkommens die Hand. Natürlich habe ich den ganzen Prozess mit meinen Erfahrungen bei der Gewerkschaft Unia verglichen und ich muss feststellen, dass bei der Sozialpartnerschaft zwischen der kapers und Swiss grossen Wert darauf gelegt wird, dass man hart in der Sache ist, jedoch weich zu den Menschen. Für mich unüblich, dass man sich nach zähen Verhandlungen an den gleichen Tisch zum Mittag- oder Abendessen hinsetzt. Das eine schliesst das andere jedoch überhaupt nicht aus. Man gewinnt keinen Verhandlungsvorteil wenn das respektvolle Miteinander verloren geht. Natürlich hat sich die kapers bei den Verhandlungen immer mit voller Kraft für die Sache eingesetzt und versucht, überall das Beste für den Vertrag bzw. für die CCM zu verhandeln. So stand manchmal das Fortführen der Verhandlungen auf sehr dünnem Eis. Dank der unzähligen VierAugengespräche und durch Hilfe des Moderators konnte jedoch ein Verhandlungsabbruch verhindert werden. Ich habe den gesamten Vorstand während den Verhandlungen als äusserst kompetent und sehr kämpferisch erlebt. kabine 1/2015 Jetzt steht der GAV15 und ich habe mich während den Verhandlungen sehr oft gefragt, ob ich hinter dem Gesamtpaket stehen kann. Meine Antwort ist klar und unmissverständlich. Sie lautet: JA! Wir haben wichtige und gute Sachen reingebracht. So bleiben zum Beispiel die Lohnschritte, wenn auch halbiert, bestehen, und auch für Neuanstellungen bleibt diese Lohnperspektive. Wie ich bereits oben erwähnt habe sind solche Automatismen eine Seltenheit. Umso mehr dürfen wir uns freuen, konnten wir sie verteidigen. Auch dass wir einen halben 13. Monatslohn garantiert haben ist ein sehr grosser Schritt nach vorne. Mit der Flexibilisierung der Pensionierungsmöglichkeiten zwischen Alter 55 und 62 schaffen wir für jedes CCM grossen Spielraum um individuelle Bedürfnisse abzudecken. Eine spürbare Entschärfung der FDR im Shorthaul Bereich wird die Arbeitsbedingungen massiv verbessern. Der Kündigungsschutz ab dem 6. Dienstjahr ist zwar monetär nicht aufzuwiegen, jedoch meines Wissens sehr selten in anderen GAV zu finden. Ein klares Bekenntnis der Firma zu loyalen und älteren CCM. Ich möchte jetzt nicht in Lobhudelei für den GAV15 ausbrechen. Natürlich, wie es in der Natur der Sache bei Verhandlungen ist, mussten wir auch Kompromisse eingehen. So wird die Spesenphilosophie angepasst, ein einschneidender Schritt, der jedoch meines Erachtens das „pièce de résistance“ bei Swiss war. Durch die Pauschale wird diese schmerzliche Konzession etwas abgemildert. Für die bestehenden CCM werden die Lohnschritte halbiert, auch dies ist unschön. Jedoch konnten wir bei dieser Frage ein „Cap“ oder gar ein „Freeze“ der Löhne verhindern. Insgesamt überwiegen für mich deutlich die positiven Punkte bei diesem GAV und das Gesamtpaket stimmt mich positiv. Die Frage drängt sich auf, wie es bei einem erneuten Nein weiter gehen würde. Die Swiss hat sich bei dieser Frage nicht in die Karten blicken lassen. Die Tatsachen jedoch, welche nach dem GAV14 Nein von der Swiss geschaffen wurden, sprechen für sich. Für CCM in ZRH wurden Einzelarbeitsverträge trotz massiven Widerständen seitens der kapers schmerzliche Realität. Auch das Projekt Calvin in Genf, ohne Einbezug der kapers, musste als weitere Tatsache akzeptiert werden. Die Besuche der kapers bei den Grundkursen, wie sie jahrelang durchgeführt worden sind, wurden uns plötzlich untersagt. Die Kündigung des GAVmbV musste als weitere kabine 1/2015 Kampfmassnahme seitens Swiss gedeutet werden. Ich möchte nicht mit Angst argumentieren, jedoch wäre es unverantwortbar, wenn wir nicht aufzeigen würden, welche Szenarien möglich wären. Die Ausgangslage hat sich gegenüber dem letzten Jahr massiv geändert: Bei einem Nein zum GAV15 herrscht ab dem 1. Mai ein vertragsloser Zustand und das bedeutet, dass die Arbeitsbedingungen lediglich noch während einer allfälligen Kündigungsfrist bei Änderungskündigungen ihre Gültigkeit haben. Zu glauben, Swiss würde diesen Schritt nicht wagen oder gar den administrativen Aufwand scheuen, wäre 11 An den Infotischen habe ich schon einige Male gehört, dass bei einem vertragslosen Zustand ja auch die Friedenspflicht nicht mehr gelte und wir ja streiken könnten. Ja, das stimmt. Jedoch ist so ein Streik kein Ponyhof und nur weil man streikt hat man noch keinen Arbeitskampf gewonnen. 12 nach den oben beschriebenen Tatsachen, fatal und eine Fehleinschätzung. Solange der Mythos vom Fliegen bei vielen jüngeren Menschen noch vorherrscht, wird Swiss ohne Mühe, auch bei schlechten Arbeitsbedingungen, Nachwuchs rekrutieren können. Das Image der „ glückseligen Swiss“ entfaltet hier ihre volle Wirkung. Meines Erachtens ist der GAV15 als Gesamtpaket besser als der GAV14. Das konnten wir auch dank eurem Nein und den you.count! Workshops erreichen. Dieser Einfluss funktioniert aber höchstens einmal und kein Arbeitgeber wird sich dermassen erpressbar machen lassen. Ich erlebte einige vertragslose Zustände und immer wurden die Arbeitsbedingungen nach unten nivelliert. An den Infotischen habe ich schon einige Male gehört, dass bei einem vertragslosen Zustand ja auch die Friedenspflicht nicht mehr gelte und wir ja streiken könnten. Ja, das stimmt. Jedoch ist so ein Streik kein Ponyhof und nur weil man streikt hat man noch keinen Arbeitskampf gewonnen. Des Weiteren muss zwischen den Mitarbeitenden die Solidarität besonders gross sein. Ist dieses Solidarität im Korps wirklich vorhanden? Sind alle bereit bis zum Äussersten zu gehen? Unterschreibt kein CCM seine Änderungskündigung? Haben die CCM genug finanziellen Spielraum um eine Zeit lang ohne Einkommen zu sein? Diese und weitere Fragen müssen bei einem weitreichenden Entscheid zu streiken berücksichtigt und gestellt werden. Der Streik ist immer Ultima Ratio. Wir haben es mit einem multinationalen und finanziell starken Unternehmen zu tun, welches sich meines Erachtens mittlerweile Arbeitskämpfe gewohnt ist und diese einfach aussitzt. Ein Arbeitskampf wird auch immer von juristischen Auseinandersetzungen begleitet und diese bedeutet in der Regel enorme finanzielle Ausgaben, die die kapers zurzeit nicht stemmen kann. Mit eurem Ja zu den Mitgliederbeitragserhöhungen schaffen wir uns die nötigen finanziellen Rückstellungen um in Zukunft für alle Möglichkeiten gewappnet zu sein. Dies geschieht aber nicht von heute auf morgen. Ein Grund mehr Ja zum GAV15 zu sagen. Denn mit der Laufzeit von fünf Jahren haben wir Zeit um die Kasse zu füllen und uns auf alle Eventualitäten gewissenhaft vorzubereiten. Ich kann euch versichern, dass die kapers sich in den nächsten fünf Jahren nicht ausruhen wird. Wir werden alles unternehmen, damit die Anzahl der Mitglieder wieder wächst, die Mitgliederbindung intensiviert wird und wir für die nächsten Verhandlungen gut aufgestellt sein werden. Als Schlusswort möchte ich euch auffordern über euren eigenen Tellerrand zu schauen und das „Big Picture“ GAV15 nicht aus den Augen zu verlieren. Ich kann euch mit gutem Gewissen empfehlen, den GAV15 anzunehmen. kabine 1/2015 It has already been 6 months since I took up my new position at kapers’ office in Kloten at the Dorfstrasse. At the beginning of August 2014, I started my new job as the Managing Director of kapers with great respect and also lots of anticipation. Many thoughts and questions crossed my mind: Will I prove to be equal to the job? Can I contribute to negotiate a good CLA? Are my skills and experiences of 7 years with the labor union UNIA sufficient? > Review and Outlook from the Managing Director’s point of view The first weeks at the kapers office were quiet and I had an uncomplicated start into my new task since the board was on flight duty. I wanted to familiarize myself as quick as possible, and decided to first analyze and conceive the existing collective labor agreements. Therefore I started with the largest and probably most important CLA between kapers and Swiss: the CLA09. Being a newcomer in aviation, I came across various abbreviations and expressions on the first pages which I had no idea of. I decided to note the abbreviations and expressions and to have them explained by a board member. In the meantime the abbreviations and expressions have filled many pages in my note book and I have broadened my knowledge. The CLA09 including its appendixes is very extensive and I was astonished on how much influence kapers has on the work conditions. Within the CLA scene in Switzerland, the far-reaching social partnership rights kapers enjoys in co-determination and participation is unusual. I was also pleasantly surprised to see automatic salary increases, since such salary steps have become very rare in today’s CLA. And in those CLA where they still exist, they are constantly questioned and regrettably disappear entirely from the work agreements, usually without compensation. Of course I did not think everything was only positive in the CLA. I stumbled over the salary table quite quickly. The starting salaries are very low and all salaries are only paid out 12 times per year. I personally think salaries below CHF 4’000 are disgraceful. The starting salaries, as defined in the CLA09, lead to precarious living conditions, and create an unnecessary and noticeable economic pressure for the employees. The matter was extensively discussed in the course of the CLA14 negotiations and was also fueled by the unions with the minimum salary initiative. However, for Swiss no financial scope existed, so Swiss will continue to have to stand the blame in the future that they pay low salaries which hardly cover the basic living costs. At least the annual salary steps offer a perspective. Looking at the “big picture”, I can state to the best of my belief that this CLA belongs to the better ones. The CLA09 was for sure a good starting point for the upcoming CLA15 negotiations. In the meantime the weeks have flown by and I was able to become much more familiar with the complex aviation themes. In order to gain a true insight into a CCM’s work environment, I had the chance kabine 1/2015 to „fly the mile“. Swiss arranged that I could join a crew on four legs. First, I was able to fly on a fully booked A320 to Hamburg and back; followed in turn by another fully booked A321 to Rome and back. I must admit that I definitely underestimated such a work day. The early morning briefing is already packed with information. Then off to the aircraft and before boarding begins, various preparations must be made. The service must be started immediately after take-off or else you will barely be able to finish if the flight time is short. At the same time you have to remain friendly, courteous and service minded. Being a newcomer, the take-off and landing in the cockpit was especially exciting and fascinating for me. I particularly appreciated that a female captain flew the aircraft since women in the cockpit are still a rarity. After the last landing in Zurich and a 10 hour workday I was totally out of power, exhausted and glad that the workday had finally come to an end. I have great respect for the CCM, by just simply imagining that it is possible to work another five days like that. You definitely do not have an ordinary job. As well, it is a great responsibility to be in charge for the well-being and safety of passengers. On future flights I will especially be nice to the CCM and always thank them for the service on board. My experiences on that day showed me that this cannot be taken for granted and many passengers do not have the decency to say please or thank you. I will be able to do a longhaul “fly the mile” after the vote on the CLA15. I am looking forward to it and am already curious on what I will experience. Elias Toledo Managing Director kapers The CLA15 is agreed on and I often asked myself during the negotiations if I can stand behind the overall package. My answer is clear and unambiguous: Yes! Of course the board of kapers was not inactive in the meantime. After the massive rejection of the CLA14, we had to learn from the mistakes and prepare ourselves well for the CLA 15 negotiations. For this purpose the board of kapers held numerous preparatory meetings in order to define the demands, discuss strategies, appoint the negotiating teams, and also to discuss the internal and external communication. The negotiations kickedoff with a first meeting amongst the negotiation delegates from last year’s negotiations. The aim was to identify potential remainders and disturbances, and if possible to resolve them. kapers urged to have the workup of last year’s events be led by an external moderator. Insisting on have a moderator 13 I have heard several times at the “Infotisch” that by being in an unregulated situation the industrial peace would no longer apply and thus we would be able to strike. Yes, that’s true. However, a strike is not a piece of cake and just because employees strike, does not mean that a labor conflict is won. 14 was worthwhile, because after that meeting I had the feeling that we could start the new negotiations on a solid ground again. The further rounds of negotiations were also led by the moderator because kapers insisted so. A total of three negotiation sessions – each one week – were planned. Quite an ambitious objective considering the voluminous CLA. But, absolutely doable. The negotiations were kicked off and it turned out quickly that the largest and difficult topics would be the salaries, FDR and pension scheme. These topics took up most of the time and space. The hot potatoes were discussed and negotiated on to the very last moment. On the last day of the negotiation rounds the total package was tied up and the chief negotiators shook each other’s hands as a sign of agreement. Of course I compared the entire process with my experience working for UNIA, and realized that it is of great importance amongst the social partners kapers and Swiss to negotiate fiercely but to remain personally fair to each other. It was unusual to me that after tough negotiations we would sit down at the same table for lunch or dinner. The one thing however does not exclude the other. No negotiation benefit can be achieved if you no longer respect each other. Needless to say that the kapers delegation committed itself strongly and tried to get the best they could on all issues in the contract respectively for the CCM. Therefore, at times, the continuation of the negotiations was on very thin ice. Thanks to the countless “four eyes discussions” and the help of the moderator a termination of negotiation could be prevented. I experienced the entire board during the negotiations as extremely competent and very tough. The CLA15 is agreed on and I often asked myself during the negotiations if I can stand behind the overall package. My answer is clear and unambiguous: Yes! We were able to include important and good things. For example, the salary steps remain existent even if halved, and hence is also a salary perspective for new employees. As I already previously mentioned such an automatism is a rarity. We can be pleased that we were able to defend it. Also, that we were able to achieve a guaranteed half 13th months’ salary is a big step forward. We were able to achieve various retirement options in order to cover the individual needs for the CCM between 55 and 62 by having created flexible retirement schemes. For the short-haul FDR a noticeable strain relief will also massively improve the work conditions. An employment protection for those CCM who have reached their 6th year of service cannot be balanced out in monetary terms but is to my knowledge something which is very seldom found in other CLAs. The company has made a clear commitment to its loyal and senior employees. Now I do not want to burst into fulsome praise of the CLA15. Hence, as matters run in the course of negotiations, we had to make compromises. Therefore the expenses philosophy will be adapted and is a drastic change, and in my opinion was Swiss’ “pièce de résistance”. By introducing an expense flat rate the painful concession is somewhat mitigated. For the current employed CCM the salary steps are halved and thus also unfavorable. However, we were able to prevent the salaries from possibly being “capped” or even “frozen”. On the scale of things the positive points of this CLA do outweigh and I feel positive about the overall package. The question does arise what were to happen if the CLA is rejected again. Swiss is holding its cards close to its chest. However, facing what Swiss implemented after the rejection of the CLA14 speaks volumes. Individual employment contracts for CCM based in ZRH have become a painful reality despite kapers’ massive opposition. Furthermore, the Calvin project in Geneva had to be accepted as another fact, without kapers being involved. kapers had gone to the basic training courses for years and suddenly the visits were prohibited. The termination of the CLAmbV by Swiss had to be interpreted as another combative measure. I do not want to argue by frightening you of what could occur, but it would be irresponsible if we would not address the possible scenarios. Today’s situation has changed greatly compared to last year: In case the CLA15 is rejected, as of May 1, the current CLA would no longer be in effect and hence the work conditions would only be valid during a certain period of notice in case a dismissal with the option of altered employment conditions would be served. Believing Swiss would not take this step or even want to spare the effort of the administrative paperwork, would be in spite of the previous mentioned facts fatal and a misjudgment. As long as the myth of flying still prevails for younger people, Swiss will easily be able to recruit new employees despite the poor work conditions. The image of a “blissful Swiss” kabine 1/2015 truly comes into effect. In my opinion the CLA15 as an overall package is better than the CLA14. We were able to achieve the improvements thanks to your “no” and the you.count! workshops. Such an influence only works once and no employer will become so susceptible to blackmail. I experienced several situations whereas employees were in an unregulated situation, and the work conditions always worsened. I have heard several times at the “Infotisch” that by being in an unregulated situation the industrial peace would no longer apply and thus we would be able to strike. Yes, that’s true. However, a strike is not a piece of cake and just because employees strike, does not mean that a labor conflict is won. Moreover, the solidarity amongst the employees must be exceedingly high. Does this kind of solidarity exist amongst the corps? Is everyone willing to go to the extreme? Will no CCM sign a dismissal with the option of altered employment conditions? Do the CCM have enough financial flexibility to be without an income for a certain period? These and additional questions will need to be considered and answered before a far-reaching decision to strike can be taken. A strike is always kabine 1/2015 ultimo ratio. We are dealing with a multi-national and financially strong company which in my opinion is used to labor conflicts in the meantime and just simply sits it out. A labor conflict is always accompanied by legal battles and this usually results in enormous expenses which kapers cannot carry at the moment. With your acceptance of the membership fee increase, we are now creating the financial provisions in order to be prepared for all options for the future. But this does not happen overnight. This is another reason to accept the CLA15. With a five year period of validity we will have enough time to increase our financial provisions and to carefully prepare for all eventualities. I can assure you that kapers will not rest during the next five years. We will seek to ensure that the number of members grows again, the member retention is intensified and that we are well positioned for the next negotiations. I would like to close this by asking you to look beyond the end of your nose and not to lose sight of the CLA15 “big picture”. I can recommend you to accept the CLA15 with a good conscience. 15 > @ THE GYM Jetzt, da der Frühling in riesigen Schritten naht und manch einer beim Blick in den Spiegel überrascht feststellt, dass sein Bauchumfang (bzw. das weibliche Pendant, das Hüftgold) über den Winter auf wundersame Weise und scheinbar selbstständig expandiert hat, haben sie wieder Hochsaison: die Fitnessstudios. Das schlechte Gewissen oder das Ziel Bikinifigur treibt ganze Heerscharen von mehr oder weniger Sportbegeisterten in die Tempel des Körperkults und weil sich nicht gleich jeder von Beginn weg zurechtfindet, hier eine kleine Orientierungshilfe, was einen hinsichtlich Benutzer ungefähr erwartet. Sunil Mann CCM und Schriftsteller Und da der Trend bei Kolumnen zurzeit stark Richtung Auflistungen geht, kann und will die „Kabine“ natürlich nicht hintenanstehen. Der Prollmacho: Erstaunlicherweise oft kleingewachsen, dafür kompakt gebaut. Er trägt entweder zerfetzte T-Shirts, durch dessen Löcher er Sicht auf seinen durchtrainierten Körper gewährt, oder aber er steckt in weiten Trainingshosen und einem Kapuzenshirt. Wollmütze und düstere Miene suggerieren, dass er das Zürcher Seefeld aus irgendeinem, nur für ihn plausiblen Grund für die Bronx hält und er ohnehin ein ganz böser Motherfucka ist, der mit seinen Homies im Gym abhängt. Yo! Oder eher: Na ja. Wer sich wirklich dieser Illusion hingeben will, darf ihn unter gar keinen Umständen in der Garderobe erwischen. Denn im hellen Neonlicht wird deutlich, zu welch hohen Bögen seine Augenbrauen gezupft sind, dass er unter der Dusche länger braucht als eine von geriatrischen Gebrechen geplagte Oma und er anschliessend nicht nur stundenlang seinen Körper eincremt, sondern ihn darüber hinaus auch noch mit einem übelriechenden Deospray (Axe!!) einsprüht. Wenn er dann seine Siebensachen sorgsam zusammengefaltet im Louis-Vuitton-Täschchen verstaut hat, wird wohl dem Letzten klar, dass die Bronx auch nicht mehr das ist, was sie einmal war. Die Sachbearbeiterin: Sie hält das Fitnessstudio für die Erweiterung ihres Büros. Mit Handtasche, Blackberry und mindesten zwei Handys (wahlweise ein iPad) ausgerüstet, lässt sie sich bevorzugt auf einem von anderen rege benutzten Trainingsgerät nieder. Von wo sie sich dann nicht mehr wegbewegt, bis sie alle Mails beantwortet, die Unzahl an hängigen Telefonanrufen getätigt und natürlich alle Whatsapp-Nachrichten abgearbeitet hat. Man sollte sie dabei unter keinen Umständen stören - weil man das Gerät benutzen möchte, zum Beispiel - denn sie kann sehr, sehr ungehalten darauf reagieren. Schön, gibt es noch Leute, die ihre Arbeit wirklich ernst nehmen. Die Stinkbombe: Unsere Jungs aus Berlin werden sicher gern bestätigen, dass man in gewissen Kreisen als unwiderstehlich gilt, hat man erst ein paar Tage lang unter Vermeidung jeglichen Kontakts zu Seife und Wasser im eigenen Körpersaft geschmort. Doch ein Fitnessstudio ist kein schmuddeliges Kellerlokal in Schöneberg, wo man mit säuerlichen Schwaden abgestandenen Schweissgeruchs lüsterne Blicke provoziert. Dennoch gibt es trotz höchster Zivilisationsstufe immer wieder den einen oder (viel seltener) auch die andere, der/die Köperhygiene für masslos überschätzt hält und sich von den Ohnmachtsanfällen anderer unbeeindruckt zeigt. Immerhin bleiben so die Crosstrainer zu beiden Seiten stets frei. 16 kabine 1/2015 Die Manische: Sie ist spindeldürr, hat ein energisch vorgeschobenes Kinn und lächeln ist für sie reine Zeit- und Energieverschwendung. Mit anderen Besuchern interagiert sie deshalb nie. Ihr Gebiet ist das Ausdauertraining, auch Cardio genannt. Dort strampelt sie dann auf dem Step stundenlang die endlosen Stufen einer inexistenten Treppe hinauf oder rennt mit zusammengespressten Lippen auf dem Laufband - ob etwas hinterher oder vor etwas davon, bleibt dabei unklar. Der Lärmige: Man hört ihn bereits in der Garderobe. Sein Stöhnen und Keuchen hallt durch die Gänge und nähert man sich der Ecke mit den Freigewichten, wähnt man sich akustisch gesehen am Set eines Pornofilms - oder im Kreissaal. Keine Übung, die ihm nicht irgendwelche gepressten, gegrunzten oder gebrüllten Laute entlockt. Er trainiert - und er setzt alles daran, dass das auch der Hinterletzte mitbekommt. Entsprechend werden auch die Hanteln nach getaner Übung keineswegs sorgfältig an ihren angestammten Platz zurückgelegt, sondern polternd fallengelassen. Andauernd scheppert und knallt und rumst es aus seiner Richtung. Aufmerksamkeit um jeden Preis. Wer den Nerv dazu hat, kann ihm bewundernd zulächeln - es wird ihn sicher freuen. Der Neue: Er ist zum ersten Mal in einem Fitnessstudio. Kleidung und Schuhe sind brandneu, die Marken weltbekannt und kostspielig, die Farben schreiend bunt. Während Frauen sich üblicherweise einem Angestellten anvertrauen und sich alles genauestens erklären lassen, hat dies unser Neuling nicht nötig. Ein richtiger Mann findet sich schliesslich selbst zurecht. Immer. Nun schleicht er um die Geräte, betatscht alles und wenn jemand an ihm vorbeigeht, nickt er mit Kennermiene. Schliesslich setzt er sich auf eine willkürlich ausgewählte Übungsmaschine. Falls er überhaupt herausgefunden hat, welche Muskelpartien damit gestärkt werden sollen (manchmal macht er dann auch irgendwelche merkwürdigen Bewegungen mit den Armen, während er auf der Beinpresse sitzt - alles schon gesehen), reisst er garantiert viel zu hektisch daran herum, im irrigen Glauben, dass es nur darum geht, am Ende atemlos und verschwitzt zu sein. Wenn er Glück hat, erbarmt sich jemand und erklärt ihm die Übung. Wenn nicht, sieht man ihn vielleicht noch ein oder zwei Mal, dann nie wieder. lebnisse vom letzten Wochenende, die bescheuerte Kollegin bei der Arbeit, Kochrezepte oder Krankheitssymptome - alles wird abgehandelt, jedes Detail ausführlich besprochen. Manchmal so intensiv, dass die ohnehin halbherzig ausgeführten Bewegungen allmählich zum Stillstand kommen und die Gruppe schliesslich nur noch sitzt und labert. Auffordernde Blicke, endlich Platz zu machen, und demonstrativ wartende Leute werden dabei mit geradezu bewundernswerter Ignoranz ausgeblendet. Es gibt auch die Variante mit Einzelperson, die hängt dann am Handy, der Rest bleibt sich gleich. Und wer jetzt glaubt, es handle sich dabei ausschliesslich um Damen - der irrt sich, und zwar gewaltig! »Du bist zwar auch nicht gerade ein Eingeborener, aber ein Inder ist immer noch besser als ein Deutscher!« Dass sich ein ausländerfeindlicher Klient ausgerechnet an Vijay Kumar wendet, hätte sich der Privatdetektiv nicht träumen lassen. Mit seiner vereinnahmenden indischen Mutter und seit Neuestem auch noch seiner Schwiegermutter in spe, die ihn permanent auf das Thema Hochzeit ansprechen, fühlt sich Vijay nicht gerade als Vorzeigeschweizer. Doch für Adrian Bühler ist ein Inder noch das kleinere Übel im Vergleich zu einem Deutschen. Ihn quält die Frage, ob seine Frau ihn mit einem Deutschen betrügt. Bei seiner Observation knipst Vijay ein paar Fotos von Bühlers Ehefrau Jasmin in eindeutiger Situation mit einem orientalisch aussehenden Mann. Seinem Auftraggeber gegenüber verschweigt er diese Entdeckung, um seine Wut nicht weiter zu schüren. Als Jasmins syrischer Liebhaber erschossen aufgefunden wird, verschwindet Adrian Bühler. Vijay fühlt sich verantwortlich und macht die Suche nach Bühler zu seiner persönlichen Angelegenheit. Er bekommt es mit rechtspopulistischen Politikern, für die der Tod des Syrers ein gefundenes Fressen ist, und einer wiedererweckten Geheimorganisation zu tun … Faustrecht Erschien am 18. August 2014 Das Kaffeekränzchen: Dabei werden von einer Kleingruppe zwei, drei oder noch mehr nebeneinanderstehende Geräte besetzt. Das Verrichten der Übungen ist dabei zweitrangig, denn in erster Line geht es um den verbalen Austausch. Seien es die Er- kabine 1/2015 17 Dextra ist eine wirklich unabhängige Schweizer Rechtsschutzversicherung. Sie gehört als einzige Rechtsschutzversicherung keinem Versicherungskonzern und keinem Interessenverband an. Als junge und frische Rechtsschutzversicherung hat sich Dextra schnell im Markt etabliert. Kurz nach ihrem Start im Jahre 2013 hat sie den ersten Test im K-tipp für sich entschieden. Im September 2014 dann wurde sie Kassensturz-Testsiegerin. > Rechtsschutz: kapers und Dextra arbeiten zusammen Was zeichnet Dextra aus? Dextra kann dank einer schlanken und modernen Verwaltung und dank geringen Vertriebskosten die besten Produkte zu einem günstigen Preis anbieten. Was aber vor allem zählt ist der persönliche und engagierte Einsatz für ihre Kunden. Berufsrechtsschutz und Rechts-Assistance für alle kapers-Mitglieder Im beruflichen Bereich, das heisst im Arbeitsrecht, Sozialversicherungsrecht sowie in weiteren berufsbezogenen Rechtsthemen geniessen alle kapersMitglieder seit dem 1. Januar 2015 eine volle Rechtsschutzdeckung. Im privaten Bereich ausserhalb des Berufs sind kapers-Mitglieder aber ebenfalls nicht ganz allein gelassen. Hier besteht – ebenfalls für alle kapersMitglieder - eine Rechts-Assistance, das heisst Notfallhilfe in Rechtsangelegenheiten, um die ersten brennenden Fragen zu beantworten. Diese Dienstleistung gilt nicht für den Verkehr. In einem Berufs-Rechtsschutz oder Rechts-Assistance Fall wenden Sie sich direkt an kapers! Sonderkonditionen für den vollen Privatund Verkehrsrechtsschutz Für den vollständigen Privat- und Verkehrsrechtsschutz kann jedes kapers-Mitglied zusätzlich eine individuelle Versicherungspolice abschliessen. Die Deckung ist zurzeit die Beste auf dem Markt. Für eine Einzelperson kostet sie CHF 147.00 pro Jahr. Für einen ganzen Haushalt CHF 210.00 pro Jahr. Die Versicherungsbedingungen können auf dextra. ch abgerufen werden. Die Versicherung kann wie folgt abgeschlossen werden: Auf https://www.dextra.ch/jetzt-versichern.html gehen - „Privat-Rechtsschutz“ klicken - „Privat-Rechtsschutz Kombi“ auswählen - auf dem nächsten Bild (2) den gewünschten Beginn und die Variante Kombi oder Haushalt wählen - auf dem nächsten Bild (3) bei den individuellen Wünschen folgendes eingeben: „Mitglied kapers, Prämie Einzel CHF 147.00“ oder „Mitglied kapers, Prämie Haushalt CHF 210.00“ - Dann die online-Erfassung bis zum Schluss fortsetzen und abschliessen Dextra setzt dann vor der Freigabe die kapersPrämie ein. Es geht sehr einfach und auf Wunsch papierlos. 18 kabine 1/2015 Dextra is a truly independent legal expenses insurance company from Switzerland. It is the only legal expenses insurance company that is not part of any insurance group or insurance association. A young and fresh legal expenses insurance company, Dextra has been quick to establish itself on the market. It was just after its launch in 2013 that it won its first test in the Swiss consumer magazine K-tipp. It then went on to win the test carried out by the Swiss TV programme Kassensturz in September 2014. > Legal expenses insurance: kapers and Dextra work together What distinguishes Dextra? Thanks to streamlined and modern management and thanks to low distribution costs, Dextra is able to offer the best products at favourable prices. But what counts most of all is personal and full commitment to its customers. Professional legal expenses insurance and legal assistance for all kapers members In the professional area, i.e. in labour law, social insurance law, and other work-related legal topics, all kapers members have enjoyed full coverage of legal expenses since 1 January 2015. - On the next image (3), enter the following information for your individual wishes: “Member of kapers, premium for personal CHF 147.00” or “Member of kapers, premium for household CHF 210.00“ - Then continue the online entering of data to the end and conclude it. Dextra will then apply the kapers premium before release. It is very simple and (if you wish) paperless. However, kapers members are not left all alone in private matters, either. In this area, there is what is called Rechts-Assistance, i.e. emergency assistance in legal matters to answer the first few burning questions. This service does not apply to trafficrelated matters. In cases concerning professional legal expenses insurance or legal assistance, turn directly to kapers! Special conditions for full personal and traffic legal expenses insurance For full legal expenses insurance in personal and traffic matters, all kapers members may take out an individual insurance policy in addition. The amount of cover is currently the best on the market. For an individual, this insurance costs CHF 147.00 per year; for a full household, it is CHF 210.00 per year. The terms and conditions for insurance can be found at dextra.ch. You can take out the insurance as follows: Go to https://www.dextra.ch/jetzt-versichern.html - Click on “Privat-Rechtsschutz”. - Select “Privat-Rechtsschutz Kombi”. - On the next image (2), select the desired starting point and whether you want “Kombi” (combined) or “Haushalt” (household) kabine 1/2015 19 > kapers Beirat – In der letzten Ausgabe der kabine haben wir euch den kapers Beirat vorgestellt und über die Zielsetzung und den Leistungsauftrag des Beirats informiert. Von den insgesamt 15 Beiräten haben sich neun vorgestellt. In dieser Ausgabe lernt ihr nun noch die restlichen sechs Beiräte kennen. Christian Chollet kapers Vorstandsmitglied Am 5. März 2015 fand bereits der 5. Beiratstag, an dem fast alle Beiräte teilnehmen konnten, statt. Die Themen dieses Tages waren: - Inhalt des GAV 15 - Themen des Beirates gemäss Rückmeldungen von der Strecke - Stimmung auf der Strecke in Hinsicht auf die bevorstehende GAV Abstimmung - Mitgliederwerbung und Mitgliederbindung Da der Beiratstag nach Redaktionsschluss dieser kabine stattfand, werden wir im nächsten Cabin Pressure ausführlicher darüber berichten. Während der Vernehmlassung vom 23. März 2015 bis 6. April 2015, aber auch während der Abstimmungsperiode vom 7. April 2015 bis 27. April 2015 werden euch die Beiräte auf der Strecke für Fragen bezüglich dem GAV15 zur Verfügung stehen. Nutzt die Gelegenheit des Austausches, solltet ihr mal mit einem Mitglied des Beirats fliegen oder im OPC in Kontakt geraten. Die kapers Beiräte werden auch nach der GAV15Abstimmung weiterhin eine Anlaufstelle für euch sein um den gegenseitigen Informationsfluss zwischen der kapers und ihren Mitgliedern aufrecht zu erhalten. Stimmen von Beiräten - Beiräte äussern sich zu den Themen: - Warum bin ich Beirat? - Was bringt mir der Beirat? - Welche Erfahrungen mache ich als Beirat auf der Strecke? 20 Teil 2 Thomas Beuke – M/CEU Darum bin ich Beirat Ich möchte gerne unsere Gewerkschaft kapers in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Es ist mir bewusst, dass nicht alle Vorstandsmitglieder immer und überall sein können und über alles informiert werden können. Aus diesem Grunde finde ich den Beirat sehr praktisch und hilfreich. Wir sammeln Informationen, diskutieren diese und geben unsere Meinung, die auch sehr kritisch sein kann, an den Vorstand weiter. Informationen bekommen wir aus zahlreichen Richtungen, da wir alle im Flugbetrieb ständig im Einsatz sind. Solche Infos aus erster Hand sind natürlich sehr nützlich und man muss nicht immer abwarten bis Rapporte eintreffen. Ich bin stolz, auf diesem Weg meinen kleinen Teil beisteuern zu können, sodass die kapers UNS gut unterstützen und verstehen kann und nicht völlig an den Wünschen des Corps vorbei arbeitet. Ich verstehe mich als Pulsmesser und Stimmungsbarometer. Was mir der Beirat bringt Eindeutig klare Informationen, die ich auf der Strecke weitergeben kann. Gerüchte, die man ausmerzen kann. Beratend beistehen, wenn ein CCM ein Problem hat und nicht weiss wo die richtige Anlaufstelle ist. Meine Erfahrungen als Beirat auf der Strecke Oft müssen wir erklären, wer wir genau sind und was wir genau machen. Aber sonst erlebe ich durchwegs gute Erfahrungen und jeder ist immer gerne bereit uns auch zu unterstützen. Antonia González López FCG Ich wollte schon seit einiger Zeit bei der kapers mithelfen, wusste aber nicht wie, ausser dadurch, dass ich Rapporte schreibe und mich immer informiere und abstimme. kabine 1/2015 Die „Geburt“ des Beirats war darum für mich sehr willkommen. Endlich konnte ich ein bisschen mehr beitragen, mehr Hintergrundwissen erlangen und somit auch kompetent den kapers Mitgliedern Auskunft geben. Nach so vielen Jahren bei der Airline bin ich nach wie vor der Meinung, dass wir nur zusammen etwas erreichen können und dass es sich lohnt, dafür zu kämpfen. Als sogenanntes „Bindeglied“ zwischen den FlightAttendants und dem Vorstand der kapers hoffe ich, das gegenseitige Verständnis für Sorgen und Bedürfnisse fördern zu können. Ich habe so die Möglichkeit, den Puls und die Stimmung der Flight Attendants direkt zu spüren und diese dem Vorstand der kapers weiterzuleiten, mitzuteilen wo gerade der Schuh drückt. Die vielen Gespräche an Bord mit Kolleginnen und Kollegen beweisen mir, dass es nötig ist, das Gewerkschaftsverständnis noch mehr zu wecken. Aber auch zu erklären, was die kapers alles unternimmt um für unsere Rechte zu kämpfen. Dass sie nicht aufgibt und das bisher nicht Erreichte immer wieder versucht zu erreichen. Die Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen sind mir wichtig, um viele Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und besonders in „schwierigen Momenten“, wie zum Beispiel bei Verhandlungen, den vielen Gerüchten Einhalt zu bieten und falls möglich aufzuklären. Für mich ist die Gewerkschaft genauso stark wie ihre Mitglieder. Mitglied zu sein heisst für mich mitreden und abstimmen und, da nichts umsonst ist im Leben nebst einem Lächeln, auch einen monetären Beitrag zu leisten, damit wir auch richtig vertreten sein können. Bitte zögert nicht, mit mir das Gespräch zu suchen, ich freue mich darauf! Ursula Heer – M/CINT Nach 29 Dienstjahren, davon 22 Jahre als M/C und 10 Jahre als M/C und Cabin Safety Manager, wo mir, nota bene, unter anderem auch vorgeworfen wurde, dass ich zu gewerkschaftlich denke, kabine 1/2015 habe ich mich entschlossen mich der neugebildeten kapers Führung als Beirat zur Verfügung zu stellen. Trotz meiner Pensionierung, welcher ich diesen Sommer mit grosser Freude entgegen blicke (so hoffentlich der neue GAV es erlaubt…), stehe ich voll und ganz auf der Seite der Arbeitnehmer, also uns, den Flight Attendants. Ich setze mich für erträgliche, sichere und zukunftsorientierte Arbeitskonditionen ein. Als Mitglied des Beirats erhalte ich Wissen und Informationen, welche ich auf der Strecke verwenden kann um Gerüchte klar zu stellen und Unsicherheiten zu beseitigen, aber auch um aufzuzeigen, dass gewisse Dinge nötig sind, wie z.B. die Mitgliederbeitragserhöhung. Oder auch um immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass eben nicht „nur“ die M/C Rapporte schreiben sollen. Viele Kolleginnen und Kollegen sind erstaunt, wenn ich sage, dass ich Beirat bin und nehmen es sehr positiv auf, dass ich auch noch kurz vor meinem Arbeitsende so engagiert bin und mich für uns einsetze. Gabriella Huber – FCG Ich fliege seit 1989 bei Swissair/Swiss. Nach wie vor ist das Fliegen immer noch mein Traumberuf. Ich möchte diesen Beruf bis zur Pensionierung ausüben können. Leider werden die Arbeitsbedingungen immer anspruchsvoller, psychisch wie physisch eine Herausforderung. Darum bin ich Beirat Ich bin Beirat, weil ich mich engagieren möchte und dadurch hoffentlich auch etwas bewegen kann. Herummotzen, Nörgeln, Kritisieren wie einfach ist das? Verantwortung übernehmen, Agieren statt Resignieren lautet mein Motto. Als Beirat erhalte ich mehr Hintergrundwissen und kann dieses auf der Strecke weitergeben. 21 Meine Erfahrungen als Beirat auf der Strecke Auf der Strecke sind die meisten Kommentare positiv, wenn sie erfahren, dass ich kapers Beirat bin. Auch spüre ich oft eine Unsicherheit von den CCM. Gerade in dieser wichtigen Zeit wo ein neuer GAV bevorsteht, ist es für mich von grosser Bedeutung als Bindeglied zwischen der kapers und den CCM Gerüchte zu klären und soweit mir möglich, Transparenz zu schaffen. Thomas Hürzeler – F/A3 Darum bin ich Beirat Meine kaufmännische Berufslehre habe ich beim KV Schweiz absolviert. Damit konnte ich erste Erfahrungen im Bereich Gewerkschaft & Sozialpartnerschaft sammeln. Seit dem Jahre 2003 bin ich als CCM bei der Swiss angestellt. Durch meine ruhige, aber doch kämpferische Art stehe ich als Beirat der kapers beratend zur Seite. Was mir der Beirat bringt Als Beirat erhalte ich viele Hintergrundinformationen zu laufenden Verhandlungen und Projekten aus erster Hand. Die Funktion als Beirat gibt mir die Möglichkeit den unverfälschten Informationsfluss zwischen den Mitgliedern und dem Vorstand der kapers zu gewährleisten. Eine grosse Herausforderung besteht darin, das Kabinencorps zu vereinen, damit wir unsere Forderungen gegenüber der Swiss mit Überzeugung und Klarheit vertreten können. Nur mit gebündelten Kräften sind wir stark genug um unseren Anteil des „Ertragkuchens“ zu bekommen, welcher meiner Meinung nach uns in der Vergangenheit (Dekade des Turnarounds) verwehrt wurde. Axel Tippmann - M/CEU Seit 1993 arbeite ich im Beruf des Cabin Crew Members. Bevor ich im Mai 2008 zur SWISS gekommen bin hatte ich die Gelegenheit für die Lufthansa, die PrivatAir und die Germanwings zu arbeiten. 22 Heute fliege ich als M/CEU bei der SWISS und das sehr gerne. So ist die SWISS mittlerweile von allen vier Airlines der Arbeitgeber, bei dem ich mittlerweile am längsten bin. Darum bin ich Beirat Auf Rotationen musste ich in der Vergangenheit feststellen, dass gewisse Sorgen und Nöte der Mitarbeiter aus verschiedenen Gründen nicht bis zur kapers gelangt sind. Und hier sehe ich meine Aufgabe als Beirat. Ich betrachte den Beirat nicht nur als beratendes Gremium für den kapers Vorstand, sondern auch als Mittlerrolle zwischen Kabinen-Korps und kapers, wobei es primär erst einmal nicht um die Belange eines einzelnen Individuums geht, sondern vielmehr um die Gesamtheit des Korps. Die Beiräte sind quasi die „Fühler“ der kapers im Korps, die „messen“, wie die Befindlichkeit ist und wo der Schuh bei den meisten drückt. So möchte ich als Beirat mithelfen die Kommunikation zwischen beiden Seiten - Korps und kapers - zu verbessern. Was mir der Beirat bringt Die Mitarbeit im Beirat gibt mir einerseits die Möglichkeit etwas dafür tun zu können, dass die kapers als Vertreterin des Kabinen-Korps die „richtigen“, sprich die dringenden drückenden Probleme bei der Geschäftsleitung anspricht. Sie gibt mir die Möglichkeit, das Verlangen etwas Gutes und Sinnvolles tun zu können zu befriedigen, wenn ich das mit einem Augenzwinkern sagen darf. Meine Erfahrungen als Beirat auf der Strecke Bis heute habe ich überwiegend die Erfahrung gemacht, dass die Funktion des Beirats als etwas Positives erachtet wird. Es gibt natürlich auch den ein oder anderen, der dies anders sieht. Aber bei weit über 3,000 Mitgliedern im Kabinen-Korps gehört dies, denke ich, dazu. Schliesslich ist es auch die Meinungsvielfalt, die uns Menschen ausmacht und die Entwicklungsprozesse befruchten kann. Eine weitere Erfahrung ist, dass ich bis jetzt als Beirat manchen Kolleginnen und Kollegen auch Mut machen konnte und, in für sie selbst ausweglos erscheinenden Situationen, Lösungsansätze aufzeigen konnte. Dies indem ich auf die Möglichkeit der Hilfestellung durch die kapers und deren Erfahrungsschatz und Know-how hingewiesen habe. kabine 1/2015 > kapers Advisory Board – In the last kabine we gave you background information on the kapers advisory board and also informed you on their objectives and assignment. Nine out of the fifteen advisory board members already introduced themselves. The remaining six members introduce themselves in this edition. The fifth advisory board meeting was held on March 5, 2015. Almost all advisory board members were able to participate: The topics of the day were: - Contents CLA15 - Advisory board topics based the feedback they received during their flight duty - Mood amongst the cabin crew members in regard to the upcoming CLA vote - Membership campaign and member retention Since the advisory board meeting was held after the kabine editorial deadline, more information on the advisory board meeting itself will be covered in the next Cabin Pressure. The advisory board members will be on flight duty during the consultation period from March 23 – April 6, 2015, and also during the voting period from April 7 – 27, 2015, and may be contacted if you have any questions on the CLA15. If you are flying with an advisory board member or see a member at the OPC, do take the opportunity to discuss and exchange information. The kapers advisory board members will remain at your service also after the CLA 15 vote in order to keep the mutual information exchange between kapers and its members alive. Voices of advisory board members Statements from the advisory board members on: - Why did I join the advisory board? - How can I profit from the advisory board? - Which experiences do I make on board as an advisory board member? kabine 1/2015 Thomas Beuke – M/CEU Why did I join the advisory board? I would like to support our union kapers in their daily work. I am fully aware that not all board members can be available at all times and also be informed on all matters. For this reason I believe the advisory board is practical and helpful. We collect information, discuss the issues and give our opinion, which can also be very critical, to the board. We receive information from various channels since we all are constantly on flight duty. Such first-hand information is very useful and one does not have to wait until the flight reports are filed. I am proud that I am able to make a small contribution in a way that kapers can support and understand US, and does not work alongside our requests. I see myself as a sensor and barometer for the CCM. part 2 Christian Chollet Boardmember of kapers How can I profit from the advisory board? By passing on explicit clear information to my colleagues. By eliminating rumors. To be able to assist and support a CCM who has a problem and is insecure whom to contact. Which experiences do I make on board as an advisory board member? We often have to explain who we are and what we exactly do. But otherwise I have made good experiences and everybody is always gladly willing to also support us. Antonia González López – FCG I have been wanting to help kapers for quite a while, but did not really know how besides writing flight reports, always getting information and by voting. The “birth” of the advisory board was therefore a very good way for me. Finally, I could contribute a little bit more, get more background information and subsequently pass on information competently to the kapers members. After working for so many years for the airline, I am still the opinion that we can only achieve something together and that it is worthwhile fighting for. As a so-called „link“ between the flight attendants and the board of kapers, I hope to support the mutual understanding for concerns and needs. Therefore, I now have the possibility to sense and feel the mood of the flight attendants, and report to the board of kapers on where the shoe pinches. 23 The many discussions with my colleagues on board show me that it is necessary to awaken the union understanding much more. But also to explain what kapers already does in order to fight for our rights. That kapers does not give up and constantly continues to accomplish what hasn’t been achieved yet. The discussions with colleagues are important to me in order to clarify misunderstandings, and especially in “difficult moments” like for example during negotiations to stop and if possible clarify rumors. To me, the union is as strong as its members are. Being a member means to me to have a say and to vote, and since nothing is for free in life besides a smile, to also make a monetary contribution so that we can be properly represented. Please do not hesitate to approach me – I am looking forward to you! Ursula Heer – M/CINT After 29 years of service, including 22 years as M/C and 10 years as M/C and Cabin Safety Manager, whereas, nota bene, I was accused among other things that I am too union-minded, I decided to volunteer as an advisory board member to the newly formed kapers board. Despite my retirement, which I happily look forward to this summer (subject to the outcome of the new CLA….), I am fully on the employee’s side, hence for us flight attendants. I take a stand for bearable, secure and future oriented work conditions. As an advisory board member I receive knowledge and information which I can pass on during flight duty in order to clarify rumors and resolve uncertainties, but also to point out that certain thing are needed like for example the increase of the membership fee. Or, also for instance, to repeatedly advise that not “only” M/C shall write flight reports. Many colleagues are surprised when I say that I am an advisory board member and acknowledge positively, that I am still engaged and take a stand for us despite my upcoming retirement. 24 Gabriella Huber – FCG I have been a flight attendant since 1989 for Swissair/Swiss. As ever, being a flight attendant is still my dream job. I would like to pursue this profession until I retire. Regrettably, the working conditions are becoming more demanding – mentally and physically a challenge. Why did I join the advisory board? I joined the advisory board because I would like to be engaged and therefore hope that I can make a change. Nagging, whining, criticizing – how simple is that? By taking responsibility - my motto is acting instead of resigning. As an advisory board member I get more background information and can pass it on. Which experiences do I make on board as an advisory board member? The comments are mostly positive when I say I am a kapers advisory board member. I also feel an uncertainty from the CCM. Especially right now in view of a new CLA, it is very important to me to be a link between kapers and the CCM in order to clarify rumors best possible and to achieve transparency. Thomas Hürzeler – F/A3 Why did I join the advisory board? I did a business apprenticeship at KV Schweiz (Kaufmännischer Verand Schweiz / Société des employés de commerce). Hence I was able to acquire first experience in the union and social partnership sector. I have been employed as a CCM for Swiss since 2003. Thanks to my even-tempered personality – but I am also a fighter – by being on the advisory board I stand by kapers’ side and give advice. How can I profit from the advisory board? As an advisory board member I receive a lot of first-hand background information on ongoing negotiations and projects. The role as an advisory board member gives me the opportunity to ensure a straight information flow between the members and the board of kapers. A major challenge is to unite the cabin corps so that we can represent our demands with conviction and clarity towards Swiss. Only joint forces will make us strong enough to get our share of the “income cake”, which in my opinion was denied to us in the past (decade of the turnaround). kabine 1/2015 Axel Tippmann – M/CEU I have been working as a cabin crew member since 1993. Before I joined SWISS in May 2008, I had the opportunity to work for Lufthansa, PrivatAir and Germanwings. Today I enjoy flying for SWISS as M/CEU. Thus, out of the 4 airlines SWISS is the employer which I have worked for the longest. Which experiences do I make on board as an advisory board member? To date I have mostly experienced that the role of the advisory board is considered as something positive. There are of course people who have a different opinion. But I believe this is normal with more than 3’000 cabin crew members. After all it is the diversity of opinion which forms the people and can enrich the development processes. I was also able to make another experience by comforting colleagues and by being able to illustrate solutions, in where for them the situation seemed hopeless, by pointing out the possibility of getting assistance from kapers and to profit from their fund of experience and know-how. SPINAS CIVIL VOICES Why did I join the advisory board? In the past it has come to my attention during rotations, that for different reasons certain employee concerns and needs never reached kapers. And this is where I see myself as an advisory board member. I consider the advisory board not only as a consulting body for the board of kapers but also as a link between the cabin corps and kapers, where as in the first place it’s not about the needs of single individuals, but rather for the cabin corps as a whole. The advisory board members are quasi kapers’ “sensors” which “measure” the mood and find out where the shoe pinches the most. As an advisory board member I want to help to improve the communication on both sides between the corps and kapers. How can I profit from the advisory board? Being part of the advisory board gives me the chance to see that kapers as the cabin corps representative addresses the “right”, by means of the urgent pressing, problems to the Management Board. This role gives me the opportunity to satisfy my desire to do something good and meaningful, if I may state this with a twinkle in my eye. Werden Sie Schicksalswender Übernehmen Sie eine Patenschaft. Bereits ab einem Franken pro Tag wenden Sie extrem leidvolle Kinderschicksale zum Besseren. Jetzt unter www.tdh.ch/jedertagzaehlt TDH_Winter15_Fueller_Junge_210x140_d_4c_zs.indd 1 kabine 1/2015 08.01.15 12:12 25 Hin und wieder liest man in den Medien von Vorfällen, in welchen es vermutlicherweise zu einer Kontaminierung der Kabinenluft kam. Die Betroffenen, sprich die Passagiere oder die Besatzungsmitglieder nehmen einen Geruch wahr, der ähnlich dem eines stinkigen Sockens oder verbranntem Toasts ist. Aber auch Symptome wie Schwindel, Benommenheit oder Übelkeit können wahrgenommen werden. > Kontaminierte Kabinenluft Im folgenden Bericht von Carlos Saraiva, F/O ARJ bei Swiss und seitens Pilotenverbands SwissAlpa (u.a. IPG, Aeropers) zuständig für die Thematik, bekommt ihr erste ausführliche Informationen. Der Bericht wurde in der Publikation 1/2012 des Pilotenverbands SwissAlpa publiziert und wir möchten euch diesen nicht vorenthalten. Nina Endrich Board Member of kapers Auch in der nächsten Ausgabe der Kabine im Juni werdet ihr einen weiteren Bericht über kontaminierter Kabinenluft und Sinn und Zweck der Global Cabin Air Quality Executive und einer möglichen festen Mitgliedschaft der kapers erhalten. Unter folgendem Link erhaltet ihr kostenlos die Ausgabe des Buches ‚Aerotoxic Syndrome‘ von Capt. John Hoyte, welches sehr informativ und aufklärend ist. https://app.box.com/AerotoxicSyndromeBook Ebenfalls möchten wir gerne auf eine Petition von ICAO aufmerksam machen, die für den Einsatz von Toxic Air Detectors in allen Passagierflugzeugen Unterschriften sammelt. Kapers bittet euch um Unterstützung. https://www.change.org/p/international-civil-aviation-organization-icao-make-mandatory-toxic-airdetectors-tads-in-all-public-transport-passengerairliners CONTAMINATED CABIN AIR Every now and again articles are published in the media of a possible contaminated cabin air incident. The persons concerned – that is to say passengers or crew members – perceive an odor which smells like a smelly sock or burnt toast. But also symptoms like dizziness, a dazed feeling or nausea can be sensed. The following report by Carlos Saraiva on this topic will provide you with detailed information. Carlos works for Swiss as a F/O on ARJ and is the responsible SwissAlpa (Swiss Airline Pilots association, amongst others members are IPG, Aeropers) delegate for this topic. The report was published in the SwissAlpa publication 1/2012 and we would like to share it. In the next kabine issue in June there will be another article on contaminated cabin air including information on the purpose of Global Cabin Air Quality Executive and a possible kapers application for membership. 26 At the following link you can download a free edition of the book “Aerotoxic Syndrome” written by Capt. John Hoyte. The book provides in-depth information. https://app.box.com/AerotoxicSyndromeBook We would also like to draw your attention to the ICAO petition. They are collecting signatures for the use of Toxic Air Detectors on all aircraft. kapers asks you for your support. https://www.change.org/p/international-civil-aviation-organization-icao-make-mandatory-toxic-airdetectors-tads-in-all-public-transport-passengerairliners kabine 1/2015 Thema ‚Schadstoffe in Kabinenluft‘ – Ein Dauerbrenner oder Strohfeuer? Text: Carlos Saraiva, F/O Avro RJ 100 > Kabinenluft Das Thema Kabinenluft beschäftigt Medien, Konsumentenschutzorganisationen, Pilotenverbände, Hersteller und die Gesetzgeber seit geraumer Zeit. Zahlreiche Berichte über „inflight returns“, ausgelöst durch Rauch und oder üble bzw. nicht identifizierte Gerüche, haben unsere Aufmerksamkeit in letzter Zeit vermehrt gewonnen. Die Massenmedien sind zwar hilfreich wenn es um die Bekanntmachung solcher Vorfälle geht, jedoch weniger brauchbar, wenn es um die Klärung der Hintergründe geht. Mit diesem Artikel soll unser Bewusstsein diesbezüglich einmal mehr geschärft werden. Jüngere Kollegen hören gewisse Sachen vielleicht zum ersten Mal, andere können sich allenfalls an Cornelius Schwanhäuser’s Artikel zum Thema in der Rundschau 1 / 2010 erinnern. Worum es geht Viele unter uns haben es schon persönlich erlebt: Im Cockpit oder in der Kabine macht sich ein unangenehmer Geruch breit. Die Quellen hierfür sind vielfältig, GPU Abgase, Gummi Abrieb, Deicing Flüssigkeitsreste aus der APU-Luft, überhitzte Mahlzeiten aus den Galley-Öfen, Nebenprodukte unseres Metabolismus und weitere mehr. So unerfreulich diese sind, so sind sie doch in der üblichen Konzentration und Häufigkeit für unsere Gesundheit und die Flugsicherheit nicht beeinträchtigend. Gefahr kann jedoch über die Zapfluft der Triebwerke oder APU (engl. „engine bleed air & apu air“) drohen. Die heutige Konstruktionsart garantiert nicht, dass diese 100% frei von Öl oder Hydraulikflüssigkeit bzw. deren Derivate in die Kabine gelangt. Diese Auslegung ist wegen der daraus möglichen Verunreinigung der Kabinenluft alles andere als ideal aber gegenwärtig das gebräuchliche Design. Technisch liegt das Problem an den Dichtungen welche gewaltigen Druck- und Temperaturänderungen (idle bis full thrust, Meereshöhe bis Reisefluglevel etc.) standhalten müssen. So kann es vorkommen, dass die verwendete Luft im Triebwerk oder Hilfsaggregat durch obige Flüssigkeiten kontaminiert wird. Häufigkeit und Grad derartiger Verschmutzungen sind Gegenstand von Untersuchungen, es gibt zur Zeit keine statistisch erwiesenen und aussagekräftigen Werte. Unbestritten ist lediglich, dass solche Vorkommnisse potentiell flugsicherheits- und gesundheitsgefährdend sind. Kritisch sind in erster Linie sogenannte Organophosphate, insbesondere Trikresylphosphate (engl. TCP), und kabine 1/2015 das bekanntere Kohlenmonoxid. Obwohl aufgrund der Toxizität generell verboten, ist TCP - mangels Alternativen - im Triebwerksöl in einer Konzentration von max. 5% als Flammschutzmittel bzw. Schmierstoff zugelassen. Beim Verbrennungsprozess oder der Pyrolyse* von Öl oder Hydraulikflüssigkeit können aus dem Grundstoff zahlreiche ebenfalls neurotoxische (d.h. Nervengift) und krebserregende Isomere entstehen. Übersteigt deren Konzentration in der Atemluft die individuell unterschiedliche kritische Grenze, können Symptome wie Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, sowie neurologische Symptome wie Lähmungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Ermüdungserscheinungen, Herzrasen, Kurzatmigkeit, Glieder- und Muskelschmerzen auftreten. Einleuchtend, dass dies ohne rasche geeignete Reaktion (Sauerstoffmaske) unmittelbar zur Flugunfähigkeit der Besatzung führen kann. Solche Ereignisse waren bisher sehr selten aber in ihrer Auswirkung tragisch genug, so dass seit längerem eine lebhafte, bisweilen polemische Diskussion über die zu ergreifenden Massnahmen stattfindet. *Pyrolyse ist eine thermo-chemische Spaltung organischer Verbindungen, wobei durch hohe Temperaturen (200–900 °C) ein Bindungsbruch innerhalb großer Moleküle in kleinere erzwungen wird. Was getan wird Man kennt es aus all jenen Bereichen wo konträre Interessen aufeinander treffen aber keine harten Fakten vorliegen: Es wird behauptet, vorgeworfen, gedroht, unterstellt und gegenseitig verhindert. Logischerweise steht sehr viel auf dem Spiel, einerseits die vor allem wirtschaftlichen Interessen der Hersteller und Betreiber der Flugzeuge, andererseits die Sicherheits- und Gesundheitsansprüche der Besatzungen und Passagiere. Wobei die Besatzungen zugleich auch vom ökonomischen Erfolg ihrer Arbeitgeber abhängig sind. Von der einen Seite wird immer wieder ins Feld geführt, dass solche „Cabin Air Contamination Events“ extrem selten sind (bzw. da noch nie wissenschaftlich gemessen inexistent(!)) und sich die resultierende Gefahr mit den Sauerstoffmasken einfach kontrollieren lässt (= kein Handlungsbedarf ). Die andere Seite behauptet, diese Ereignisse seien nicht so rar und die unmittelbare Gefährdung der Flugsicherheit aber auch die langfristige Gesundheitsschädigung sei zu dramatisch, um nicht effektiv und schnell durch entsprechende Gesetzgebung gelöst zu werden. Diese Polarisierung ist bei den jeweiligen Anspruchsgruppen verständlich, bei den in der European Cockpit Association (ECA) vertretenen Pilotenverbänden aber zumindest fragwürdig. Um diesen Zwiespalt innerhalb 27 der ECA zu überwinden, fand kürzlich ein Workshop zum Thema statt. Trotz unterschiedlichen Ansichten ist es nach langem Diskutieren gelungen, eine gemeinsame Position zu finden und als Massnahmenkatalog zu verabschieden . Die wichtigsten Eckpunkte und Forderungen sind: 1. Anerkennung, dass ein Problem besteht a. Es muss zwischen sicherheitsrelevanten/akuten Situationen (durch „abnormal situation“) und Langzeiteffekten durch dauerhaftes ausgesetzt sein („normal situation“) unterschieden werden. b. Rauch- und Geruchsvorfälle („fume events“) können gesundheitsgefährdend sein und die Flugsicherheit ist tangiert. Die ECA bemüht sich, die entsprechenden Organe auf europäischer und nationaler Ebene zu sensibilisieren. c. Eine umfassende und wissenschaftlich erhärtete Risikoanalyse soll zwecks Bestimmung der effektiven Gefahr erfolgen 2. Luftfahrtunternehmen und Piloten müssen geschult werden: a. unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Realität b. ohne bei den Passagieren und Besatzungen Ängste zu schüren c. ohne kontraproduktive Folgen zu erzeugen 3. Das Training bei „fume events“ inklusive korrektem Gebrauch der Sauerstoffmaske ist zu vertiefen 4. Statistisch signifikante Daten und Analysen zu „fume events“ zu beschaffen, um den Forderungen mit Fakten mehr Gewicht zu verleihen 5. Klärung der Terminologie: Rauch/Qualm/Geruch (engl. smoke/ fume/ smell); sichtbar versus unsichtbar, erklärbar versus nicht erklärbar 6. Zusätzliche Forschung im Bereich Biomarker durch medizinische / klinische Toxikologen 7. Follow-up bei der Filterentwicklung 8. Offenes, umfassendes und transparentes Meldewesen für „fume events“ anregen 9. Verbessern von Trainings- und Unterhaltsabläufen gesprochen wird, was unseren Positionen wesentlich mehr Gehör verleihen wird als die bisherige Kakophonie. Wie bei anderen Anliegen auch, ist der Erfolg massgeblich von der individuellen Umsetzung der einzelnen beteiligten Akteure abhängig. Was die jeweiligen Akteure tun können Als Besatzungsmitglied die professionelle Schulung im Alltag umsetzen, natürlich unter Wahrung des gesunden Menschenverstandes. Verdächtige Gerüche melden. Sich bewusst sein, dass unsere Sensoren die einzigen „Rauch- und Geruchsmelder“ für die Zapfluft sind. Wissen, dass potentiell gefährliche Stoffe auch unsichtbar und geruchlos sein können und es als Detektor hierfür nur das eigene Körperempfinden gibt. Hersteller können alternative Designs wählen, wie jenes welches zum Beispiel im Dreamliner (787) von Boeing eingebaut wird. Auch denkbar sind technische Lösungen zur Überwachung/ Messung der in die Kabine geblasenen „bleed air“. Diese müssen technisch soweit verlässlich und ausgereift sein, dass keine falschen Alarme generiert werden, welche wiederum kontraproduktive Handlungen verursachen können. Weiter sollten sie sich nicht gegen wissenschaftliche Untersuchungen und Studien wehren, welche die objektive Erforschung des Themas anstreben. Denn ohne konkreten Faktenteppich lassen sich keine vernünftigen gesetzlichen Grenzwerte und oder technische Mindestvorgaben erlassen. Konsumentenorganisationen und Medien dürfen weiterhin ihre kritische Überwachungsfunktion wahrnehmen, dies im Bewusstsein, dass übertriebene oder bloss auf Angstmacherei ausgelegte Berichterstattung mittelfristig einen kontraproduktiven Effekt hat. Unter anderem an ihnen liegt es, die Öffentlichkeit korrekt und sachlich zu informieren, damit diese Seite den nötigen Druck auf Gesetzgeber, Hersteller, Airlines etc. aufbauen und halten kann. Dank der öffentlichen Meinung wurden bereits in zahlreichen Parlamenten (England, Deutschland, Australien, USA) Vorstösse eingereicht und Gesetzesvorlagen in Auftrag gegeben. Es ist ein langer Weg, wichtig ist dabei, dass unsere Beharrlichkeit wortwörtlich den längeren Atem hat. Kritische Zeitgenossen mögen einwenden, dass es sich hierbei um einen schönen aber zahnlosen Papiertiger handelt. Die weitere Entwicklung wird es zeigen. Tatsache ist, dass fortan bei den europäischen Agenturen und dem Gesetzgeber mit einer Stimme 28 kabine 1/2015 „Contaminated air in the cabin“ – a long-running issue or a flash in the pan? Text: Carlos Saraiva, F/O Avro RJ 100 > Cabin Air The media, consumer protection organizations, pilot associations, manufacturers and legislators have been occupying themselves for quite a while on the cabin air issue. Numerous reports on “inflight returns” triggered by smoke and/or respectively unidentified odors have lately increased our attention even more. The mass media are helpful when it comes to the notification of such incidents, but less useful when clarifying the backgrounds. Our awareness shall once more be sharpened by the means of this article. Younger colleagues might hear certain things perhaps for the first time and others might remember Cornelius Schwanhäuser’s article on this subject in the Rundschau 1/2010. What is the issue? Many of us have already made our own personal experience: an unpleasant smell spreads in the cockpit and cabin. The smell’s source can be diverse: GPU exhaust gases, rubber abrasion, de-icing fluid residues from the APU air, overheated meals from the galley ovens, byproduct from our metabolism and many more. Although the smells are unpleasant, they do not harm our health and fight safety if they are in in the usual concentration and occurrences. However, a threat can arise through engine bleed air and APU air. Today’s type of construction cannot guarantee that they are 100% free of oil, or hydraulic fluid respectively its derivatives can reach the cabin. Because of the possible cabin air contamination this construction is far from ideal but presently the customary design. Technically the problem is with the seals which have to withstand enormous pressure and temperature changes (idle to full thrust, sea level to flight level, etc.). Therefore, it may happen that the air used in the engine or auxiliary power unit is contaminated by the mentioned fluids. Frequentness and degree of such contaminants are subject to investigation; presently there are no statistically proven and meaningful values. It is solely undisputed that such incidents are a potential hazard for flight safety and health. Critical are primarily the so called organophosphates, in particular tricresyl phosphate (TCP) and the more known carbon monoxide. Although TCP is generally prohibited due to its toxicity, TCP is – because there are no alternatives –permitted in the engine oil in a concentration of maximum 5% as flame retardants or lubricants. Also numerous neurotoxic (that is to say neurotoxin) and carcinogenic isomers can develop kabine 1/2015 from the element during the combustion process or pyrolysis* of oil or hydraulic fluid. If the concentration in the breath exceeds the individual critical limit, symptoms such as vomiting, abdominal pain, diarrhea and neurological symptoms such as paralysis, dizziness, headaches, fatigue, palpitations, breathlessness, joint and muscle pain may occur. It is evident that without a quick appropriate reaction (oxygen mask) an incident may immediately lead to a crew’s inability to fly. Such events have been rare up to now and in its effect tragic enough, so that already for a while lively, sometimes polemical, discussions have been held on necessary measures. What is being done? Within those fields where contrary interests collide but no hard facts are available, it is known that allegations, accusations, threats and assumptions occur and movement is impeded. Logically, the stakes are high: on the one hand the particular economic interests of manufacturers and airlines - and on the other hand the health and safety requirements of crews and passengers. Also, at the same time the crews are dependent on the economic success of their employer. The one side claims that such “cabin air contamination events” are extremely seldom (resp. since never scientifically measured and thus non-existent (!)) and the consequent danger can be easily controlled with the oxygen masks (= no need for action). The other side claims that the events occur often, and the immediate threat to flight safety and also the long-term health damages are too dramatic, and subsequently cannot be effectively and quickly solved by the appropriate legislation. The polarization by the respective stakeholders is understandable, but in regard to the European Cockpit Association (EGA) and its pilot association representatives, at the very least questionable. Just recently a workshop on this topic was held within the ECA in order to resolve this conflict. Despite the different views and after long debates, a common position was achieved and a catalogue of measures was defined. The most important key points are: * Thermo-chemical decomposition of organic materials in which by high temperatures (500-900°C) a bond breakage within large molecules into smaller ones is enforced. In contrast to the gasification and combustion this happens exclusively under the action of heat and without addition oxygen supply. (Wikipedia) 1. Acknowledgement that a problem exists a. A distinction must be made between safety reevant / acute situations (by „abnormal situation“) and long-term effects of permanent exposure („normal situation“) 29 b. Smoke and fume events can be dangerous to health and have an effect on flight safety. The ECA tries to sensitize the relevant bodies on a European and national level. c. A comprehensive and scientifically proven risk analysis should be carried out in order to determine the effective risk. 2. Airlines and pilots must be trained: a. taking the economic reality into account b. without stirring up fear among passengers and crews c. without generating counter-productive consequences 3. The training on „fume events“ including correct use of oxygen mask shall be enhanced 4. Statistically significant data and analyses on „fume events“ to be obtained in order to add more weight to the demands with facts 5. Clarification of terminology: smoke/fumes/ smell; visible versus invisible, explainable versus non-explainable 6. Additional research on biomarkers by medical / clinical toxicologists 7. Follow-up on the filter development 8. Encourage an open, comprehensive and transparent reporting for „fume events“ 9. Improve training and maintenance procedures Critical contemporaries might argue that this may be a beautiful but toothless paper tiger. Further developments will show if so. It is a fact that from now on the European agents will address the legislature by common consent which will give our position considerably more attention than the past cacophony. Like all other issues, success significantly depends on the individual realization of the involved stakeholders. 30 What can be done by whom? A crew member can transfer the professional training into everyday life, of course whilst taking common sense into account. Report suspicious smells. Be aware that our sensors are the only “smoke and smell detectors” for the bleed air. Also by being aware that potential hazardous substances may be invisible and odorless, and that only the signs of your body assist as a detector. Manufacturers could choose alternative designs, like for example the one which is built in for the Boeing Dreamliner (787). Technical solutions in order to monitor / measure the blown bleed air in the cabin would be possible. The technical solutions would have to be reliable and technically mature, and not generate any false alarms which in turn could cause counter-productive actions. Furthermore, the manufacturers should not fight against scientific research and studies which aim for an objective exploration on this matter. Without any concrete facts no reasonable legal limits or minimum technical requirements will be enacted. Consumer Organizations and the media shall continue exercising a critical monitoring function, but shall be aware that exaggerated statements and reports which lead to fear can have a counter-productive impact in the medium term. Among other things it is up to them to inform the public correctly and objectively, in order for them to build and keep the necessary pressure on the legislators, manufacturers, airlines, etc. Thanks to the public opinion numerous parliaments (England, Germany, Australia, USA) have submitted motions and have stipulated bills. It is a long way and yet important that our insistence has the greater staying power. kabine 1/2015 Patricia Schoch fliegt seit Jahren begeistert als Flight Attendant für die Swissair/ Swiss. In der Freizeit unternimmt sie oft Klettertouren und überwindet dabei immer wieder mutig ihre Höhenangst. > Kletterin trotz Höhenangst „Eigentlich habe ich Höhenangst...!“, sagt Patricia Schoch, als sie sich auf unserem LuftseilbahnAusflug nach Lantau (Hongkong) für ein Foto vorsichtig auf den Glasboden der Gondel legt. Wir schweben gerade über Wasser und Wälder. „Und trotzdem kletterst du in deiner Freizeit?“ frage ich erstaunt, während ich mit meiner Fotokamera wohl auch eher mit wackligen Beinen auf dem Glasboden stehe... Sich der Angst stellen „Meine Höhenangst ist nicht mehr so ausgeprägt wie früher“, erzählt die in Rorschach aufgewachsene St. Gallerin. Ihr Partner ist begeisterter Kletterer und er wollte auch ihr jene Sportart beibringen. „Zuerst habe ich mich dagegen gewehrt, doch dann wollte ich es ausprobieren“. Nur so hätte sie eine Meinung über diese Sportart bilden können. Seit zwei Jahren ist das Klettern nun aber ein grosses Hobby der 46-Jährigen. „Eine meiner schönsten Touren waren die Löwenzähne in Hohenems (A) – der Felsen dort ist griffig und man hat eine tolle Aussicht über das Rheintal“. Kosmetik als weiteres Hobby „Jetzt oder nie!“ sagte sich Patricia Schoch damals und bewarb sich im Jahre 1998 bei der Swissair als Flight Attendant. Nach je einer dreijährigen Lehre zur Coiffeuse und zur eidg. geprüfte Kosmetikerin, verspürte Patricia plötzlich Lust, nochmals einen anderen Beruf zu erlernen. Bevor sie bei der Swissair als Flight Attendant begann, begab sie sich für 8 Wochen zwecks Sprachaufenthalt nach Nizza. Inzwischen ist diese Stadt für sie wie eine zweite Heimat geworden. Nach vier Jahren im Flugdienst, vermisste Patricia Schoch ihren ursprünglich erlernten Traumberuf als Kosmetikerin. Sie eröffnete im Frühjahr 2002 - und als zweites Standbein gedacht - ein Kosmetikstudio in St. Gallen. Im April 2009 zog sie der Liebe wegen nach Teufen in den Kanton Appenzell. Dort konnte sie letzten Herbst ihr Kosmetikstudio „Anais Cosmetic“ vergrössern. „Somit hat sich einer meiner langgehegten Träume verwirklicht“, meint die Flugbegleiterin zufrieden. Sie arbeitet bei der Swiss im 50%-Monats-Teilzeitmodell. Patricia und ihr Partner sind oft im Voralberg beim Klettern anzutreffen – dies sei das nächstgelegene Klettergebiet. Zum Trainieren gehe es jeweils in nahegelegene Klettergärten. „Aber auch dort muss ich meine Höhenangst immer wieder von Neuem überwinden“, sagt meine Arbeitskollegin. Sicherheit an erster Stelle Patricia meidet gefährliche Klettertouren. Hin und wieder gibt’s aber trotzdem brenzlige Situationen. So zum Beispiel an einem heissen Sommertag im Tessin. Die Temperaturen stiegen zunehmend und man konnte den Schwarzen Felsen kaum mehr berühren. „Beim Abseilen verpasste ich den Absatz im Felsen. Mit Schrecken stellte ich dann fest, dass nur noch 1,5m Seil übrig blieb. Da musste ich ruhig bleiben und einen kühlen Kopf bewahren“, erinnert sich die Kletterin schaudernd an jene gefährliche Situation. „Zum Glück ist mein Partner ein ausgezeichneter Kletterlehrer - er lotste mich schon öfters aus unliebsamen Klettersituationen!“ Wie beim Fliegen, gilt auch beim Klettern: „Safety first!“ Patricia Schoch klettert trotz Höhenangst Patricia Schoch climbing despite her fear of heights kabine 1/2015 31 Hongkong als Lieblingsdestination „Verschiedene Nationalitäten, zahlreiche Märkte oder frühmorgens den Tag im Park mit Tai Chi beginnen - das pulsierende Leben in der Metropole Hongkong gefällt mir!“, schwärmt Patricia von ihrer Lieblingsdestination. „Spaziere ich dort an einem Fleischmarkt vorbei, dann beschliesse ich jedoch für einen Moment, ab sofort Vegetarierin zu werden! Eines ihrer schönsten Rotationen-Highlights war der Ausflug von Miami nach Key West. „Wir hielten unterwegs an und nahmen an einer SchwimmExkursion mit Delfinen teil“, erinnert sich Patricia gerne an jene Rotation. Oder als sie nach zwanzig Jahren erstmals wieder die Stadt Las Vegas besuchte und das Gefühl hatte „plötzlich auf einem anderen Planeten zu sein“. So sehr hatte sich die Stadt ihrer Meinung nach zwischenzeitlich verändert. Was sind deine nächsten, privaten Reisepläne?“, frage ich meine Interviewpartnerin. „Mein Wunsch wäre es, Namibia und Botswana zu bereisen“, antwortet die Hobbykletterin. Dazu müsse sie aber zuerst ihren Partner fürs Fliegen begeistern... Text und Fotos: Claudia von Känel (FCG) Patricia beim Klettern im südfranzösischen Calanques (Foto zvg) Patricia climbing in Calanques, South of France Die St. Gallerin legt sich in der Gondel mutig auf den Glasboden Patricia boldly lies down on the cable car’s glass bottom floor 32 kabine 1/2015 Patricia Schoch has been an enthusiastic flight attendant for years for Swissair/Swiss. In her spare time she often goes on climbing tours and bravely conquers her fear of heights. Climber despite fears of heights „Actually I am afraid of heights….”, says Patricia Schoch, whilst she carefully lies down on the glass bottom floor of our cable car heading to Lantau (Hong Kong) for a picture. We are hovering just above the water and forests. “And yet you climb in your spare time?”, I ask astonished holding on to my camera and feeling that my legs are also kind of wobbly on this glass bottom floor…. Facing the fear „My fear of heights is not as bad as it used to be“, says Patricia who grew up in Rorschach, St. Gallen. Her partner is an avid climber and also wanted to teach her. “First, I fought against it but then I wanted to try it out.” This was the only way she could make her opinion on this sport. Since two years climbing has become a great hobby for 46-year old Patricia. “One of my most beautiful climbs was the “Löwenzähne” in Hohenems (A) – the rock wall has a good grip and you have a great view of the Rheintal”. Patricia and her partner can often be met climbing in Voralberg – this is the nearest climbing park. In order to practice they go to the nearby climbing center. “But even there I have to overcome my fear of heights again and again”, my colleague says. Safety first Patricia avoids dangerous climbs. Every now and then some situations are indeed risky. As for example on a hot summer day in Ticino: the temperature rose progressively and one could barely touch the black rock. “When I had to abseil, I missed the rock’s platform. I was horrified when I realized that only 1,5m rope was left. I had to remain calm and keep cool”, she shudders recalling the dangerous situation. “Luckily my partner is an excellent climbing instructor – he has repeatedly guided me out of unpleasant climbing situations.” Just like in aviation, “Safety first” also applies to climbing. Cosmetics – another hobby „Now or never!”, is what Patricia Schoch said to herself in 1998 and applied to become a Swissair flight attendant. After a 3-year apprenticeship to become a hair-stylist and another 3-year education to achieve the federal diploma as a certified cosmetician, Patricia felt a sudden desire again to kabine 1/2015 learn another profession. Before starting as a flight attendant for Swissair, she went to Nice for 8 weeks to study French. Meanwhile, the city has become a second home to her. After four years of flight duty, Patricia Schoch started missing her originally learned dream job as a cosmetician. In spring 2002 she opened a cosmetic studio – and considered this as a second pillar - in St. Gallen. In April 2009, she moved to Teufen in Canton Appenzell for love’s sake. Last fall she was able to enlarge her cosmetic studio “Anais Cosmetic”. “Hence, one of my long-cherished dreams has come true”, the flight attendant says satisfied. She works for Swiss and has a 50% part-time day model contract. Favorite destination: Hong Kong „Different nationalities, numerous markets or commencing the day early in the morning by doing Tai Chi in a park – I like the vibrant life in the metropolis of Hong Kong”, Patricia raves of her favorite destination. “However, when I walk through the meat market, then for a moment I decide to become a vegetarian!” One of her favorite highlights on a rotation was the trip from Miami to Key West. “We stopped on the way and participated in a swim excursion with dolphins”, she happily remembers. Or when she returned to Las Vegas for the first time after 20 years and then felt like “to suddenly be on a different planet”. In her opinion the city had changed so much in the meantime. “What are your next, private travel plans?”, I ask my interview partner. “My wish would be to travel to Namibia and Botswana”, she replies. But to do this, she would first have to excite her partner to fly….. Text und photos: Claudia von Känel (FCG) 33 BLEIBT DIE GESUNDHEIT AUF DER STRECKE? Nur ein Crewmember, welches über eine entsprechende Energiereserve verfügt, kann die Sicherheit an Bord gewährleisten. > UNSER TÄGLICHER Nina Endrich kapers Vorstandsmitglied Die Entscheidung, ob ein Crewmember fit ist oder nicht, liegt einzig und alleine beim entsprechenden Individuum. Wer kennt ihn nicht, unseren täglichen Workload? Die strengen Einsätze mit vier Legs pro Tag, maximalen Duty Times von knapp 12 Stunden, die voll ausgebuchten A321 mit 200 Passagieren und ihrem fast doppelt so vielen Handgepäck, die kurzen Transitzeiten, in denen teilweise noch ein Aircraft Security Search gemacht werden muss obwohl jetzt die einzige Gelegenheit für Nahrungsaufnahme oder einen Gang zur Toilette wäre (für beides reicht es oft nicht): Diese pausenlosen Stresstage sind uns allen mehr als bekannt. Aber nicht nur die Kurzstreckeneinsätze sind für ein CCM belastend. Auch auf der Langstrecke wird körperliche und mentale Fitness gefordert. Sei es, dass man trotz schlafloser Nächte im Hotel (aufgrund der Zeitverschiebung oder des Lärmpegels) für die Sicherheitsaufgaben an Bord konzentriert sein sollte, oder dass man womöglich mit einem reduzierten Crewcomplement alle Passagiere zufriedenstellen möchte. Zudem kann ein steter Passagierstrom vor den Toiletten oder in den Galleys die Crew beim Serviceablauf stören. Oft werden Crewmembers während ihrem Rest auf den High Comfort Jumpseats von diesen Passagieren angerempelt, was zusätzlichen Stress erzeugt. Zuletzt weiss man nicht mehr, ob jetzt Tag oder Nacht ist, oder ob der Körper einfach nur noch müde ist. Es erreichen uns immer öfter Rapporte, in welchen die Arbeitsbelastung als zu hoch beschrieben wird. Die Ursache ist eine Kombination von Produkt an Bord, der Anzahl Crewmember und Passagiere, dem Flugzeugtyp und den FDR. Selektionskriterien für ein Crewmember sind die Dienstleistungsbereitschaft, gerne Gastgeber zu sein, stets freundlich zu lächeln und keine Schwächen zu zeigen. Aber auch Crewmember sind Menschen mit Grenzen, welche für jedes Individuum verschieden sind. Jeder hat seinen ganz eigenen ‚Lebensrucksack‘ zu tragen. Dieser beeinflusst die allgemeine physische und psychische Verfassung, wie auch die Tagesform. Der monatliche Flugeinsatz eines jeden kann je nach Struktur zu einer Gesamtbelastung führen, welche die persönlichen Grenzen überschreitet. 34 WORK LOAD … Mit Sorge lese ich Rapporte, in welchen Crewmember klagen, dass sie während des Tages keine Zeit für einen Toilettengang oder eine Mahlzeit hatten. Gerade Nahrung und Flüssigkeit braucht der Körper, damit er zu Kräften kommt und funktioniert. Deshalb ist es wichtig, dass sich jedes Crewmember für eine Pause einsetzt, in welcher es etwas essen und trinken und die Toilette benützen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu organisieren. Dazu ist es wichtig, dass man sich im Team austauscht und der Situation und Verfassung entsprechend nach Lösungen sucht. Nur ein Crewmember, welches über eine entsprechende Energiereserve verfügt, kann die Sicherheit an Bord gewährleisten. Insbesondere die Entwicklung auf der A32P mit dem Platzmangel aufgrund des verkleinerten Galleys und dem ständigen Passagierstrom vor den Toiletten fördern den psychosozialen Stress. Der Galleyraum ist zu klein, um dass sich alle CCM darin aufhalten oder arbeiten könnten. Die Passagiere stehen in Schlangen vor den Toiletten bis in den Gang hinein, was die Arbeit der CCM massiv behindert. Sitzen und essen können maximal zwei CCM gleichzeitig auf den losen Klappstühlen, infolge der engen Platzverhältnisse. Die Swiss hat letzten Oktober die Fatigue Risk Management Policy abgesegnet. Mit dieser Policy verpflichtet sie sich, Massnahmen zu ergreifen, um die Risiken einer operationellen Flight Fatigue so tief wie möglich zu halten und zu reagieren, falls es doch dazu kommen würde. Wichtig ist hier zu unterscheiden, ob sich die Flight Fatigue aufgrund der Operation ergibt oder aber aufgrund der persönlichen Situation. Flight Fatigue aufgrund der Operation kann infolge Rotationsstruktur, Zeit (Dauer, Tageszeit) und Qualität der Ruhezeit an Bord und/oder im Layover, mangelnde Essenspausen, exzessive Arbeitsbelastung, Verspätungen etc. auftreten. kabine 1/2015 Ich möchte hier auf OM A 6.1.1.1 verweisen, welcher besagt: The flight personnel is responsible to begin flight duty in good physical and mental condition so that fatigue-, which occurs during the assigned flight duty-, does not affect safety. The stipulated minimum rest time just prior to starting flight duty must therefore be spent accordingly. … Decrease of fitness under the influence of mental stress may also occur. It is therefore the responsibility of every crew member to decide whether or not he/she is fit for flight duty. Im Weiteren findet ihr unter OM A 7.1.4 folgender Auszug: A crew member shall not operate an aircraft if he knows that he is suffering from or is likely to suffer from fatigue or feels unfit, to the extent that the flight may be endangered. Crew members should make optimum use of the opportunities and facilities for rest provided and plan and use their rest periods properly. kabine 1/2015 Die Entscheidung, ob ein Crewmember fit ist oder nicht, liegt einzig und alleine beim entsprechenden Individuum. Wenn ihr euch aufgrund von flight fatigue ‚unfit to fly‘ meldet, ist es unerlässlich, einen detaillierten Flugrapport zu schreiben. Das Ziel ist, dass die Risiken identifiziert werden können, die zu einer operationellen flight fatigue führen und diese bestmöglich zu eliminieren. Je detaillierter und aufschlussreicher rapportiert wird, desto besser kann man die Risiken eruieren und Verbesserungen anstreben. Wichtig ist, genaue Angaben zu machen über die geflogenen Rotationen, Verspätungen, Arbeitsbelastung, Ruhezeiten, Störfaktoren, Symptome (Schwindel, Konzentrationsprobleme, Mikroschlaf etc.) und mögliche Fehler. Das Air Crews kann zwar vorerst nicht unterscheiden ob ihr ‚krank‘ oder ‚unfit to fly‘ seid, aber massgebend für Verbesserungen sind die Flugrapporte. Nutzt diese Möglichkeit und macht die Swiss auf Risiken aufmerksam, welche zu einer operationellen Flight Fatigue führen können. 35 DOES HEALTH FALL BY THE WAYSIDE? Safety on board can only ensured if a crew member has the appropriate energy reserves. > OUR DAILY WORK LOAD … Nina Endrich Board Member of kapers The decision if a crew member is fit or unfit, lies solely with the individual person. Who has not experienced our daily work load? The strenuous schedules with four legs per day, maximum duty times just under 12 hours, a fully booked A321 with 200 passengers and twice the amount of hand luggage, the short transit times in which often the Aircraft Security Search must also be done although this moment would be the only opportunity to have a meal break, or to use the bathroom (there is often not enough time to do both): these non-stop stressful days are well known to all of us. But not only are the short-haul flights stressful for a CCM. Physical and mental fitness are also required for long-haul flights. Be it, besides the sleepless nights at the hotel (due to the time change or noise level) one should be concentrated for the safety tasks on board, or that one possibly would like to satisfy all passengers despite the reduced crew complement. In addition, a steady passenger flow in front of the lavatories or in the galleys can disturb the crew in their work flow. Those passengers also bump into the crew members during their crew rest on the High Comfort Jump Seats which results in an additional stress. Finally, one no longer knows if it is day or night, or if the body is simply tired. We are receiving more reports in which the work load is stated as too high. The cause is a combination of the product on board, the amount of crew members and passengers, the aircraft type and FDR. Selection criteria for a crew member are willingness to service, joy of being a host, always a friendly smile and to show no weakness. But crew members are also persons with limits, which vary for each individual person. Everybody has their own “life backpack” to carry. This influences the overall physical and mental condition, and also the form on the day. An individual’s monthly flight schedule can, depending on its assignment structure, lead to an overall burden and exceed a person’s limits. I am concerned when I read the reports and the crew members’ complaints that they had no time to use the bathroom or have a meal throughout the day. Nutrition and fluids are what the body precisely needs in order to gain strength and be able to function. Therefore it is important that each crew member pleads for a break in order to eat and drink something, and to use the bathroom. There are dif- 36 ferent ways to organize this. Hence it is important that a team exchanges ideas in regard of the situation and the individual’s condition, and looks for a solution. Safety on board can only ensured if a crew member has the appropriate energy reserves. Especially the development of the A32P with the lack of space due to the reduced galley space and the permanent passenger flow in front of the lavatories increases psychosocial stress. The galley space is too small in order for the CCM to stay or work there. The passengers are standing in line in front of the lavatories up into the aisle which massively hinders the CCM’s work. Maximum two CCM can sit on the folding chairs and eat at the same time due to the space constraints. Last October, Swiss approved a Fatigue Risk Management Policy. This policy is a commitment to take measures in order to minimize the risks of an operational flight fatigue and to react should flight fatigue occur. It is important to distinguish if the flight fatigue is a result of the flight operation or because of a personal situation. Flight fatigue during flight operation can occur due to the rotation structure, time (duration, time of day) and quality of rest on board and/or during layover, lack of meal breaks, heavy work load, delays, etc. I would like to refer to OM A 6.1.1.1, which states: The flight personnel is responsible to begin flight duty in good physical and mental condition so that fatigue-, which occurs during the assigned flight duty-, does not affect safety. The stipulated minimum rest time just prior to starting flight duty must therefore be spent accordingly. … Decrease of fitness under the influence of mental stress may also occur. It is therefore the responsibility of every crew member to decide whether or not he/she is fit for flight duty. kabine 1/2015 In addition another excerpt from OM A 7.1.4: A crew member shall not operate an aircraft if he knows that he is suffering from or is likely to suffer from fatigue or feels unfit, to the extent that the flight may be endangered. Crew members should make optimum use of the opportunities and facilities for rest provided and plan and use their rest periods properly. The decision if a crew member is fit or unfit, lies solely with the individual person. If you have to report “unfit to fly” due to flight fatigue, it is imperative to write a detailed flight report. The aim is to have risks which can lead to operational flight fatigue identified and to eliminate them best possible. The more detailed and informative a report is written, the better are risks identified and improvements can be strived for. It is important to provide precise details on flown rotations, delays, work load, rest periods, disturbing factors, symptoms (dizziness, concentration problems, micro sleep, etc.) and eventual errors. Presently, Air Crews cannot not distinguish between „sick“ or „unfit to fly“, but for the time being decisive for improvements are flight reports. Use this option and make Swiss aware of risks which could lead to an operational flight fatigue. Eidgenössische Berufsprüfung für Cabin Crew Members Ausschreibung für das Jahr 2015: A Zur Berufsprüfung zugelassen wird, wer (Ziff. 3.31 der Prüfungsordnung): volljährig und urteilsfähig ist; über ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis oder einen gleichwertigen Ausweis verfügt; zur Zeit der Prüfung mindestens zwei Jahre als Cabin Crew Member tätig ist; zur Zeit der Anmeldung über eine gültige Qualifikation in “Notverfahren und Notausrüstung” verfügt, wie sie vom BAZL (Bundesamt für Zivilluftfahrt) oder von einer entsprechenden ausländischen Behörde vorgeschrieben ist. InteressentInnen sind verpflichtet, entsprechende Nachweise fristgerecht einzureichen. B Die Prüfung dauert zwei Tage und wird an folgenden Daten in der Umgebung des Flughafens Zürich-Kloten durchgeführt: 1. 2. Tag schriftlich: 23. Oktober 2015 Tag prakt./mündl.: * 15. – 20. November 2015 *Die KandidatInnen werden für den 2. Prüfungstag durch das Prüfungssekretariat eingeteilt (kurzfristige Datumsänderungen sind möglich). C Eine Prüfung wird durchgeführt, wenn mindestens 36 Kandidierende die Zulassungsbedingungen erfüllen (Ziff. 4.12 der Prüfungsordnung). D Die Wegleitung ist in den drei Prüfungssprachen bereit zum Download unter www.sobfa.ch > Wegleitung oder kann gegen eine Depotgebühr bei untenstehender Adresse abgeholt werden: Schweizerische Organisation Berufsprüfungen Flight Attendants SOBFA Dorfstr. 29a 8302 Kloten Tel. 043 255 57 97 www.sobfa.ch kabine 1/2015 37 > Legal Matters Medikamentöses In diesem Winter hatte die Grippe die Schweiz besonders fest im Griff. 200 Arztpraxen nehmen schweizweit am sogenannten „Sentinella-Meldesystem“ des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) teil. Alleine in der Kalenderwoche 6 kamen auf 100 000 Patientenuntersuchungen in Arztpraxen 440 Grippediagnosen, lässt sich der Statistik das BAG entnehmen. Die Hausarztpraxen verordneten in dieser Zeit auch entsprechende Medikamente für die erkrankten Patienten. Während im nahenden Frühling nun die Anzahl dieser Erkältungsfälle wieder signifikant abnehmen wird, stellt sich aber immer wieder die Frage, welche Medikamente dazu führen, dass ein CCM nicht mehr den Flugdienst antreten darf. Pharmazeutische Produkte Gemäss OM A ist der Gebrauch von Medikamenten oder Drogen im Allgemeinen nicht mit dem Flugdienst kompatibel und daher 24 Stunden vor dem Beginn eines Flugdienstes, und seiner gesamten Dauer, nicht gestattet. Dies geht so weit, dass sogar die Einnahme nicht verschreibungspflichtiger Medikamente die Flugtauglichkeit soweit einschränken kann, dass eine temporäre Fluguntauglichkeit gegeben ist. Während dies bei Medikationen wie zum Beispiel verschreibungspflichtigen Schlafmitteln durchaus einsehbar ist, ist es bei Produkten wie zum Beispiel Aspirin oder Buscopan auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Im Beipackzettel zu Buscopan heisst es zu den möglichen Nebenwirkungen unter anderem: „Schwindel, Müdigkeit, Mundtrockenheit, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen“. Was ist zu beachten? Wenn eine Medikamenteneinnahme unumgänglich ist, so sollte während der ärztlichen Konsultation darauf hingewiesen werden, dass eine Tätigkeit an Bord eines Flugzeuges ausgeübt wird. Es ist zu empfehlen, dass auf die Einschränkungen hingewiesen wird, die der Gebrauch von Medikamenten für Flugpersonal mit sich bringt. In diesem Zusammenhang sei noch einmal darauf hingewiesen, dass CCMs, die dem GAV09CCM, GAV10mbV und dem GAV09FCCM unterstehen, ab dem 8. krankheitsbedingten Abwesenheitstag ein Arztzeugnis einreichen müssen. Für kürzere Absenzen ist es dem CCM freigestellt, ein Krankheitszeugnis beizubringen. Wo kann ich weitergehende Informationen einholen? Der Hausarzt oder Swiss Medical Services kann weitere Auskünfte erteilen, welche Medikamente eine Flugtauglichkeit einschränken. An Bord dürfen – sofern sie schon vorher gut vertragen worden sind – gemäss OM A Loperamid, Acetylsalicylsäure (Aspirin, ASA-Tabs) und Paracetamol (Zolben) aus dem First Aid Kit eingenommen werden. Jegliche andere Medikation aus diesen Kits ist nicht statthaft und kann zu unangenehmen Nebenerscheinungen führen. Generelle Richtlinien findet ihr im OM-A, Kapitel 6 „Health Precautions“ und SCM 19.1.1 „Scheme for Illness Reporting“. Auch wenn diese Nebenwirkungen selten auftreten, so besteht dennoch die Gefahr, dass sich die körperliche Fitness unter Einnahme gewisser Medikamente deutlich verschlechtert. 38 kabine 1/2015 > Legal Matters Medications Switzerland has had many influenza cases this winter. 200 medical practices across Switzerland participated on the so-called “Sentinella report system” initiated by the Federal Office of Public Health (Bundesamt für Gesundheit BAG). According to the statistics of the Federal Office of Public Health 440 influenza cases were diagnosed among 100 000 patient examinations in the calendar week 6. During this period the medical practices prescribed suitable medication for the sick patients. Spring is approaching and the amount of cold cases will decrease significantly, but still the question arises again and again, which medication can lead to the fact that a CCM may not report for flight duty. Pharmaceutical products According to the OM-A the use of medicine or drugs in any form is not compatible with flight duty, and therefore not allowed 24 hours before reporting for flight duty and during the entire period of flight duty. This can also result that the intake of non-prescription medications can restrict a person’s fitness to the extent that a person may temporarily be ineligible for flight duty. What needs to be considered? If the intake of medicine is unavoidable, it should be pointed out during the medical consultation that professional activities are carried out on board an aircraft. It is recommended to advise that flight personnel have certain restrictions in regard of the intake of medicines. In this context please note that CCM’s which are employed under the CLA09CCM, CLA10mbV and CLA09FCCM must submit a medical certificate as of the 8th day of absence due to illness. It is up to the employee to submit a medical certificate for shorter absences. Where can I obtain further information? The family doctor or Swiss Medical Services can provide more information on which medications may restrict a person’s eligibility for flight duty. According to OM-A the intake of following medicines on board - may only be taken if previously well tolerated - is allowed: Loperamid, acetylsalicylic acid (Aspirin, ASA-Tabs) and paracetamol (Zolben). The intake of any other medicines from these kits is not permitted and may cause unpleasant side effects. General guidelines can be found in OM-A, chapter 6 “health precautions” and SCM 19.1.1 “scheme for illness reporting”. This is absolutely understandable for medications such as sleeping pills which are subject to prescription, but for products like Aspirin or Buscopan this might be unapparent at first sight. Among other things following possible side effects are listed in the Buscopan package leaflet: “dizziness, fatigue, mouth dryness, diarrhea, nausea, vomiting”. Even if these side effects occur rarely, there is a risk that physical fitness may deteriorate significantly if certain medicines are taken. kabine 1/2015 39 Im Herbst 2014 haben 60 Cabin Crew Members die eidgenössische Berufsprüfung für Cabin Crew Members erfolgreich bestanden. kapers gratuliert herzlich: HerrBaldinger Karl Frau Bergbauer Andrea FrauBlatter Tiziana FrauBrun Alexandra Frau Bühler Liza Ilona HerrBühler Thomas Herr Fiorini Marco Benjamin Boris FrauFischer Bettina Frau Frei-Hügli Jacqueline FrauFroin Charlotte Frau Goldinger Simone Herr Gröflin Marc Jean Frau Hauenstein Julia Rebecca Frau Herbig Jasmin Chantal FrauHess Stefanie Frau Hollenstein Karina FrauHumbert Christel Herr Hutter Ignaz Christoph FrauIsa Sari FrauKalala Mishile FrauKardas Sinem HerrLavé Gauthier Herr MailänderPaul HerrMasneri Sandro FrauMatthey Tanya Herr Mohnke Daniel Oliver FrauMundorf Nina FrauNitschke Anne FrauPadovan Anna HerrPayer Peter Herr Raffaele Danilo Francesco FrauResch Claudia Frau Rodmanis Blumer Alraune FrauRoques Stéphane FrauRütsche Erin FrauSchnyder Anja HerrSeminck Stein FrauStadler Noemi HerrStricker Markus FrauStrickler Laura Herr Stutzmann Cédric FrauTaverna Jasmin FrauTelesca Veronica FrauTrachsel Fabienne HerrTresch Lukas FrauTschopp Sybille Frau Vollenweider Marie-Helen FrauWernli Stefanie HerrWyler Tonio FrauWyss Chantal Frau Zurkinden Anne Sie dürfen nun den Titel “Cabin Crew Member mit eidgenössischem Fachausweis” tragen. Wir wünschen allen weiterhin viel Erfolg. In October 2014 60 Cabin Crew Members successfully passed the federal professional exam. Congratulation. They are now allowed to carry the title “Cabin Crew Member with Advanced Federal Certificate of Higher Vocational Educations and Training”. We wish them all lots of success. 40 kabine 1/2015 Wir stellen uns vor Vereinigung des fliegenden Personal der Swissair und Nachfolgegesellschaften Bei- 1979 wurden die Swissairoldies als Vereinigung der Ehemaligen des fliegenden Personals der Swissair ins Leben gerufen. Wir organisieren verschiedene Anlässe. Regionale Swissair Oldies Untergruppen bieten zusätzliche Programme an. Aus den «oldiesNews» (unserem Informationsblatt) erfahren die Oldies Aktuelles und Nostalgisches aus der Luftfahrt und dem Vereinsleben. Unsere Homepage informiert über alle unsere Tätigkeiten. Die Begegnungen zwischen Kabinen- und CockpitBesatzungen über Generationen wecken viele Erinnerungen an unvergessliche, oft abenteuerliche Erlebnisse auf Night-Stops, kurzen oder längeren Rotationen und vor allem an die beliebten Stationierungen. Bis heute sind viele ehemalige und noch aktive Crew-Mitglieder der Vereinigung beigetreten. Aktueller Bestand 1›341 Mitglieder. Auch jüngere, noch im Berufsleben stehende Ehemalige sind bei uns herzlich willkommen. Die neuen Statuten vom 15. November 2013 erlauben nun auch den Beitritt von ehemaligen oder aktiven Crew-Mitgliedern aller Nachfolgegesellschaften der Swissair. Selbstverständlich können auch jene beitreten, die nur wenige Jahre im Flugdienst gestanden haben. Der jährliche Mitgliederbeitrag beträgt zurzeit Fr. 30.00. Der Beitritt zu den Swissairoldies kann jederzeit erfolgen. Weitere Infos sowie Beitrittsformulare auf unserer Homepage: www.swissairoldies.ch Evelyne Meier-Ritter kabine 1/2015 trittserklärung: trittserklärun Ich.beantrage,.als.ordentliches.Mitglied.in.die.Vereinigung.des. Kabinenpersonals.(kapers).aufgenommen.zu.werden. Ich.beantra Kabinenpers Angestelltennummer:........................................................................... Angestellten Name:..................................................................................................... Name:.......... Vorname:...................................................Geschlecht:....................... Vorname:.... Arbeitspensum.(100%,.Free-Lance,.TEMP,.usw.)................................ Arbeitspensu Funktion.(M/C,.SC,.CCM.usw.):.............. Fachnummer:..................... Funktion.(M/ Strasse:.................................................................................................... Strasse:......... Land,.PLZ,.Ort:........................................................................................ Land,.PLZ,.O Tel.-Nr.:.......................................e-mail:................................................. Tel.-Nr.:......... Geburtsdatum:.........................Eintrittsdatum.Airline:......................... Geburtsdatu Sprache:.................................................... Airline.:................................. Sprache:...... 3/4-Letter-Code:...................................... Base:.................................... 3/4-Letter-C Ich.erkläre.mich.damit.einverstanden,.den.Mitgliederbeitrag.per. Salärabzug.zu.bezahlen. Ich.erkläre.m Salärabzug. Datum:.................................................................................................... Datum:......... Unterschrift:............................................................................................ Unterschrift:. Einsenden.an:.kapers,..Dorfstr..29a,.8302.Kloten,... oder.mit.interner.Post.an.Fach:.ZRHLX / kapers Einsenden.a oder.mit.inte 41 kabine 1/2015