Erlebnis Antwerpen - für alle, die nicht dabei waren.
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Erlebnis Antwerpen - für alle, die nicht dabei waren.
Erlebnis Antwerpen - für alle, die nicht dabei waren. Am 26.4.2013 treffen sich 18 (!) Phoenix WOMO-Besatzungen in Antwerpen. Peter Lambrechts hat zu einem 10 tägigen Treffen - mit tollem Programm - in seine Heimatstadt eingeladen. Zum Stellplatz der Stadt finden allen mehr oder wenig gut. Einige nehmen eine kleine Stadtbesichtigung - im WOMO - vorweg. Der Stellplatz ist großzügig und preiswert (6 € pro Nacht). Mit Fahrrad oder Straßenbahn kommt man bequem ins Zentrum. Peter hat ein Zelt, Tische und Bänke aufgebaut. Hier haben wir unser erstes Meeting bei Sekt und leckeren Häppchen. Das Programm für die kommenden Tage wird besprochen - alle “Klarheiten”- sind beseitigt. Es herrschen winterliche Temperaturen, weswegen wir uns schnell noch mal in unsere beheizten Mobile zurück ziehen, Um 20 Uhr wandern wir zum 300 m entfernten Restaurant und nehmen ein üppiges Abendessen - all you can eat and drink, - “auch Wein und Bier!!“ zu uns . 27.4. Alle Mann, Frauen und Hunde treffen sich pünktlich, damit wir um 9:30 (!) Uhr mit der Straßenbahn in die Stadt fahren können. Es regnet nicht mehr, aber den Daunenmantel und Handschuhe kann man gut gebrauchen. Von Antwerpens prächtigem Hauptbahnhof - einer wahren Eisenbahnkathedrale starten wir einen mehrstündigen Rundgang zum allgemeinen Kennenlernen dieser schönen Stadt, damit sich auch jedermann alleine zurechtfinden möge wenn wir dann an den freien Tagen alleine losziehen. Bein - und Fußgeschädigte sind am Stöhnen. Wir haben aber einen ersten Eindruck von dieser kleinen Weltstadt am Strom erhalten. Sie hat zwar nur um die 500.000 Einwohner aber: sie hat den 2. größten Seehafen Europas, sie ist der bedeutendste Umschlagplatz für Diamanten und die Heimat des berühmtesten Barockmalers der Welt - Paul Rubens. Morgen gibt es die ausführliche Führung durch die Altstadt - dann sind wir noch schlauer. 28.04. Wieder geht es um 9.30 ins Zentrum der Stadt, um eine professionelle Altstadtführung zu erleben. Ein Erlebnis war es in der Tat. Der Stadtführer hat uns nicht mit Jahreszahlen zugeschüttet, sondern die Geschichte der Stadt mit vielen Geschichtchen und Episoden sehr plastisch zum Leben erweckt Stimmt es tatsächlich , dass Antwerpen seinen Namen dem legendären Silvius Brabo verdankt? Da gab es einst einen Bösewicht der von allen Schiffen auf der Schelde Zoll verlangte. Hat einer nicht bezahlt, so wurde er in den Fluss geworfen. Der Held Brabo nun hat seinerseits mutig dem Dämon die Hand abgehackt und in den Fluss geworfen “ Hand- werpen “ war geboren. (Wie ist es heute mit den Steuersündern??) Das Herz der Stadt schlägt am Grote Markt. Hier steht das monumentale Renaissance - Rathaus, an dem ein Meer bunter Staatsflaggen wehen. Umrahmt wird der Platz von hochgiebligen, prächtigen Gildehäusern, die von einstiger Macht und Reichtum der Stadt zeugen. Im Zentrum des Platzes steht der Brabo-Brunnen mit dem handwerfenden Helden. Phoenix-Reisemobil-Club e. V. © 2013 Verfasser: Seite 1 von 6 Erlebnis Antwerpen - für alle, die nicht dabei waren. Der “ Handwerfer “ Silvius Brabo, vor Rathaus und Gildehäusern Um die Ecke des Marktes treffen wir Antwerpens `“schneeweise Schönste “ die Liebfrauenkirche. 123 m hoch ist der zum Himmel strebende Turm in feinster, filigraner gotischer Baukunst. Der Turm gehört jedoch nicht der Kirche, sondern der Stadt. Sie brauchte ihn zum Ausschauen nach Feuer, Feinden etc. Der Turm der Kirche hört schon nach der 2. Etage auf - es war kein Geld mehr da. Das Innere der Kirche ist gotisch schlicht und doch grandios. 2 Höhepunkte nämlich birgt die Kirche : Peter Paul Rubens Triptychen “Kreuzaufrichtung” und “Kreuzabnahme”. Um die Kirche liegt ein Gewimmel von schmalen Gassen und kleinen Ziegelhäusern - in fast jedem ist eine Kneipe. Verhungern muss man in Antwerpen nicht. Natürlich kann man das Wohnhaus des großen Sohnes der Stadt - Rubens - besichtigen. (Frau mit Hund leider nicht.) Rubens war nicht nur ein genialer Maler, sondern auch ein cleverer Geschäftsmann. 600 Bilder hat er gemalt, alleine 100 in seinem letzten Lebensjahr. Aber kann das ein Einzelner überhaupt?? Er hat seine Schüler für sich malen lassen und dann mit Rubens signiert , allerdings etwas anders als auf den tatsächlichen Originalen. Geld hat es ihm genug eingebracht. Darüber hinaus hat er auch noch 2 mal reich geheiratet. Zum Ersten reich und zum Zweiten noch mal reicher. Erst 2 Kinder, dann noch mal 4. Nach seinem Tod haben die Erben sein gesamtes Hab und Gut (auch die Bilder) Phoenix-Reisemobil-Club e. V. © 2013 Verfasser: Seite 2 von 6 Erlebnis Antwerpen - für alle, die nicht dabei waren. verhökert und das Geld geteilt. Darum sind die Rubensbilder überall auf der Welt zu bewundern, nur in Antwerpen selbst blieben fast keine. Neben der Liebfrauenkirche hat Antwerpen auch ein sehr neues, modernes Wahrzeichen, das 60 m hohe MAS (Museum aan de Strom) Das Gebäude besteht aus versetzt übereinander gestapelten Boxen aus Backsteinen, dazwischen spiralförmig verglaste Galerien. Die Rundumsicht ganz oben soll toll sein ich habe leider Höhenangst und muss unten bleiben. 29.04. Heute vertieft jeder für sich das gestern erworbene Wissen, oder fährt ein bisschen mit dem Rad auf den bestens ausgebauten Wegen. Z.B. kann man durch einen 500 m langen Fußgänger- und Fahrradtunnel , 31 m unter der Schelde , auf die andere Fluss-Seite gelangen. Brücken über den Fluss gibt es nicht, da sie die Schifffahrt behindern würden. Für alle hungrigen Heimkehrer am Abend ist Pizzabäckerin Hildegard an der Arbeiten. Aus den vielen übrig gebliebenen Frühstücksbrötchen produziert sie leckere Pizzabrötchen. Tauchert´s bordeigener Generator brummt wie ein Helikopter. 30.04. Heute geht es mit der Eisenbahn auf Reise nach Brügge, dem Venedig des Nordens. Es ist eine zauberhafte, romantische Stadt. Kanäle - die hier Reien heißen - schlängeln sich zwischen uralten Häusern, Bäume neigen sich über das Phoenix-Reisemobil-Club e. V. © 2013 Verfasser: Seite 3 von 6 Erlebnis Antwerpen - für alle, die nicht dabei waren. Wasser, alte Steinbrücken verbinden die Ufer. Natürlich gibt es auch enge Gassen, große und kleine Plätze - und alles mit einem nicht gehfreudigen alten Pflaster belegt. Nur die Pferde vor den vielen Kutschen, die hier unterwegs sind- können darauf gut laufen. Im 16. Jahrhundert versandete der Hafen von Brügge, das goldene Zeitalter war vorbei. Der Handel verlagerte sich nach Antwerpen. Vorteil : Das mittelalterliche Stadtbild blieb erhalten und hat auch den 2. Weltkrieg schadlos überstanden Der ganze Zauber des Mittelalters leidet jedoch sehr unter der Menschenmenge, die sich durch die Gassen wälzt. 2 Millionen Besucher im Jahr sind für die Stadt eine Menge. Der Lärm überall ist beträchtlich. Unseren Stadtführer kann ich kaum hören. Er spricht leise, der Geräuschpegel ist hoch und Altersschwerhörigkeit macht sich bemerkbar. Er erzählt durchaus lustige Geschichten die meistens blutig enden - so viel ich mitbekomme. Auf den Bildern die er uns zeigt fehlen den Menschen irgendwelche Gliedmaße, meistens sogar der Kopf. Ein Platz hat mir persönlich gut gefallen. Da stehen Wand an Wand romanische, gotische, barocke und Renaissance - Gebäude. Die Geschichte der Architektur quasi auf einen Blick. Was bei der Führung sonst geschichtliches erzählt wurde könnte ich jetzt als Plagiat von Google wiedergeben . . . darum siehe dort.. Dank reservierter Plätze können wir - erschöpft wie wir sind (von morgens 9.15 Uhr bis abends 19.30 Uhr) den Heimweg im vollen Zug sitzend zurücklegen. Auf dem Stellplatz wartet schon eine Frittenbude auf uns: Fritten, Hähnchenteile, Wurstbrät, Käse, etc., alles frittiert, fett und nahrhaft! Bier und Cola gibt es - alles für 1 Euro. 01.05. Nationalfeiertag in Belgien. Jeder feiert wie er möchte. Abends gibt es wieder Pizzabrötchen. Eine Gemeinschaftsproduktion mehrere Teilnehmer - und Hildegard wirft den Ofen an. 02.05 Brüssel steht auf dem Programm. Ich bin nicht dabei. Den Bericht gibt es von Jutta Wilken. 03.05. Alles versammelt sich zur geführten Radtour um und durch Antwerpen. Wir sind in leuchtend gelbe Schutzwesten gehüllt die Peter spendiert hat. Aufschrift - Phoenix Treffen 2013 Antwerpen. Ein gelber Lindwurm schlängelt sich über die guten Radwege. Beginn und Ende der Tour am ältesten Bauwerk der Stadt, der Burg aus dem 13.Jhd., der “Steen “ = der Stein. So benannt weil sie aus weisem Kalksandstein gebaut wurde, alle anderen Häuser waren zu dieser Zeit aus Holz.. Neben vielen schönen Orten kommen wir an einem tollen neuen Projekt der Stadt vorbei. Ein altes Bahnhofsgelände und die GleisPhoenix-Reisemobil-Club e. V. © 2013 Verfasser: Seite 4 von 6 Erlebnis Antwerpen - für alle, die nicht dabei waren. anlagen hat die Stadt in eine Grünanlage mit großem Wasserbecken, Sandstrand, Liegestühlen etc. und Restaurant im alten Lockschuppen umgestaltet. Um Kriminalität und Prostitution fern zu halten müssen alle gepflanzten Bäume einen astlosen 2.5 m hohen Stamm haben. Gebüsch gibt es nicht. Am Ende der Tour - nach 20 km - tut den weniger geübten Radfahrern der Allerwerteste weh ! Der “ coolste “ Teilnehmer Die gelbe Truppe. Am Abend zum 3. Mal Pizzabrötchen ….sie werden aber trotzdem wieder alle. Phoenix-Reisemobil-Club e. V. © 2013 Verfasser: Seite 5 von 6 Erlebnis Antwerpen - für alle, die nicht dabei waren. 04.05. Heute gibt es eine freiwillige Fahrradtour die von Peter angeführt wird. Alle sind wieder dabei, teils mit Melkfett auf gewissen Körperteilen. Es geht durch den Schelde - Tunnel und am anderen Ufer der Schelde entlang - die Stadtkulisse vor Augen. 30 km schrecken auch niemanden mehr. Aus den überzähligen Brötchen ( Pizzabrötchen mag nun keiner mehr )werden heute Waffeln geformt - Hildegard `s Kochideen sind unerschöpflich. Nach einer kleinen Ruhepause wandern wir zu einem sehr schön gelegenen Restaurant und haben unser Abschiedsdinner - einfach köstlich! Unser aller Dank gilt Peter für dieses perfekt organisierte und durchgeführte Treffen - wie ein Vater hat er sich gekümmert -. und danke ! danke ! seiner charmanten !!!!! besseren Hälfte Micheline, die sogar die Fahrräder bewacht hat draußen vor der Tür, während wir fröhlich “ Einen“ getrunken haben. Elke Poscich Phoenix-Reisemobil-Club e. V. © 2013 Verfasser: Seite 6 von 6