Mit Masse kommt Klasse in den Umsatz

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Mit Masse kommt Klasse in den Umsatz
AutomatenMARKT | Mai 2000 | Praxis
Mercedes-Cup
Mit Masse kommt Klasse in den Umsatz
Darter müssen wie andere auf ihr Portmonee achten. Umsatzsteigerungen
am Dartsgerät sind dennoch möglich. Ein Beispiel aus Paderborn.
Einmal ist immer das erste Mal. Das haben jetzt auch die Unternehmen CAB
Münzautomaten aus Delbrück, Henke Automaten aus Paderborn sowie Albert Jordan
gespürt. Alle drei haben erst vor zwei Jahren entschieden, über die GastronomieAufstellung eine Dartsszene aufzubauen. Mit der Mercedes-Liga im DSAB (Deutscher
Sportautomatenbund).
„Ein so großes Turnier wie den Mercedes-Cup jetzt in
Paderborn hatten wir noch nie zuvor organisiert. Ein
bisschen mulmiges Gefühl im Vorfeld hatten wir alle“,
räumt daher Thomas Skurski ein.
Als Sekretär der von den drei beteiligten
Automatenunternehmen getragenen DSAB-Liga wollte
Skurski einen Reinfall bei der Premiere unbedingt
vermeiden. Zumal der Mercedes-Cup Teil der Turnierserie
des Vereins zur Förderung des Sportautomaten-Sports
(VFS) ist.
Doch schon am ersten Tag meldeten 312 Darter und am
Ende waren es gar 471 Spieler, die sich auf den Weg nach
Paderborn gemacht hatten. Wobei die meisten nur kurze
Strecken zurücklegten. So kamen mehr als 53 Prozent der
Ali Karakaya,
Teilnehmer im Offenen Einzel aus der unmittelbaren
Geschäftsführer CAB
Region.
Münzautomaten.
„Wir haben offensichtlich unsere Zielgruppe vor Ort mit
dem Mercedes-Cup genau richtig angesprochen“, meint
Skurski.
Wobei auch Turnierverlauf und das Angebot um den Wettbewerb herum bei den
Dartern einen guten Eindruck hinterlassen hat. Was damit für den Sport wirbt und
neues Darter-Potenzial erschließen hilft.
„Darts-Spieler müssen wie andere auch auf ihr Portmonee achten“, weiß Ali
Karakaya, Geschäftsführer von CAB Münzautomaten. „Die wirtschaftliche Lage in
Deutschland und die Teuerungsrate machen sich halt bemerkbar.“
Deswegen haben die Organisatoren des Cups auch Wert auf eine verträgliche
Preisgestaltung bei Getränken und Speisen gelegt. Das Bier ab zwei Mark, ein
Happen gegen den Hunger zwischendurch ab fünf Mark.
„Mit solchen Preisen können Gaststätten natürlich nicht überleben. Aber bei einem
Turnier tragen sie zu einer postiven Stimmung der Spieler bei.“
Wie auch eine professionelle Abwicklung der Wettbewerbe, für die Matthias
Sluytermann gerade stand. Beispielhaft fand denn auch der zweifache Weltmeister
aus Moers, Jörg Schlüter, die zwei Tage Mercedes-Cup. Und einfach toll, schwärmte
Ulli Edmonds, deutscher Vizemeister.
Wobei Geschäftsführer Karakaya die Funktion des DSAB-Ligasekretärs in den
Vordergrund rückt: „Er ist Puffer zwischen den Interessen der Sportler und denen
der Unternehmer. Deswegen haben wir nach reiflicher Überlegung auf die
Verwaltung der Liga in unseren Betrieben verzichtet und sie an Skurski übergeben.“
Bei Turnier-Events treten schon noch einmal diejenigen an, die sich aus Rücksicht
auf ihr Portmonee vom Ligaspielbetrieb zurückgezogen haben. Und die den DSAB,
den Verband der Darts-Spieler drängen, auf einen preisgünstigeren Liga-Betrieb in
der Gastronomie hinzuwirken.
„Doch Preise wie auf Turnieren sind in Gaststätten einfach nicht drin. Wenn wir also
den Umsatz unserer Unternehmen im Darts nicht durch intensiveres Spiel Einzelner
steigern können, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen“, sagt der CAB
Münzautomaten-Geschäftsführer.
In der Mercedes-Liga gehen die Automatenunternehmer schon seit zwei Jahren
einen anderen Weg. Sie setzen auf mehr Masse, mehr Spieler-Masse.
„Wir haben mit acht Teams angefangen, heute, nach nur zwei Jahren, spielen 64
Mannschaften mit.“
Dies funktioniert, weil es auch Darts-Events in der Region wie den Mercedes-Cup
gibt, die massenwirksam Werbung für den Sport betreiben.