Die Play Station flirtet mit dem Pinball 2000

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Die Play Station flirtet mit dem Pinball 2000
AutomatenMARKT | Oktober 1999 | Märkte
Neue Form der Zusammenarbeit
Die Play Station flirtet mit dem Pinball 2000
Nova Games auf neuen Pfaden. Die Kooperation mit einem ComputerspieleHersteller soll zusätzliche Gäste in die Spielstätten bringen.
Computerspiele sind keine Konkurrenz für unsere
Branche. Wer so etwas immer noch behauptet, ist
nicht mehr auf der Höhe der Zeit“, erklärt Dr.
Ludwig Möhlmann, Geschäftsführer von Nova
Games.
Und auf der Höhe der Zeit sein, das will die „neue
Nova“. Zum Beispiel mit einer für unsere Branche
eher ungewöhnlichen Kooperation. Partner ist
Infogrames Deutschland, ein PC- und
Konsolenspiele-Hersteller. Das französische
Unternehmen ist nach eigenen Angaben der
führende Distributor für Computerspiele in Europa.
„Infogrames ist auf uns zugekommen. Das
Unternehmen war sehr interessiert am
Flipperkonzept Pinball 2000. Eine Kooperation ist
dann in kürzester Zeit zustande gekommen“, erzählt
Christian Schmidt, Vertriebsleiter Deutschland von
Nova Games.
Die erste Kontaktaufnahme gab es nach der
Nicht nur ein einfacher
Jugendmesse YOU ‘99 im Juni in Dortmund. Und
Flipper, sonderen auch ein
schon auf der Internationalen Funkausstellung (IFA)
Marketinginstrument.
Ende August war der Pinball 2000 Star Wars eine
Christian Schmidt,
der Hauptattraktionen auf dem Stand von
Verkaufsleiter Deutschland
Infogrames.
(links), und Marika Eichel,
Dazu Wolfgang Duhr, Produktmanager von
Marketingleiterin,
Infogrames: „Wir waren auf der Suche nach einer
präsentieren den Pinball
Marketingstrategie für unser neues virtuelles
2000 Star Wars von Nova
Flipperspiel für die Sony Play Station. Das Spiel
Games.
Worms Pinball wird im November auf den Markt
kommen. Auf der YOU bin ich auf den Pinball 2000
aufmerksam geworden. Ich denke, unsere Produkte
ergänzen sich ideal. Das hat auch unsere Zusammenarbeit auf der IFA in Berlin
gezeigt.“
Die Kooperation sieht in groben Zügen folgendermaßen aus: Nova Games stellt den
Pinball 2000 Star Wars für ein Gewinnspiel und die Promotionaktionen von
Infogrames. Da bei diesen Aktionen immer die Produkte beider Unternehmen gezeigt
werden, wird für den Pinball 2000 in der breiten Öffentlichkeit geworben.
Das bezieht sich auch auf die Anzeigen, die Infogrames für das Spiel Worms Pinball
schalten wird. Der Pinball 2000 ist immer dabei. Zum Beispiel erscheint der Flipper
im November auf dem Titel der McDonald’s Kino News.
„Damit erreichen wir mehrere Millionen potentielle Spielgäste. Eine solch starke
Werbung für den Endkunden könnten wir allein gar nicht bewerkstelligen“, erklärt
Marika Eichel, Marketingleiterin von Nova Games.
Zur Produkteinführung des Play Station-Spiels sind auch noch weitere Berichte und
Anzeigen in Videospiele-Zeitschriften geplant.
Dazu Christian Schmidt: „Wir erreichen so die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen –
die neue Generation der Spielgäste. Mit dem Star Wars-Flipper haben wir auch ein
hervorragendes Produkt, das die jungen Leute anspricht.“
Das zeige auch die Kooperation mit dem Musiksender VIVA, erklärt Schmidt weiter.
Der Sender habe sich bei Nova Games gemeldet und angefragt, ob es nicht möglich
wäre einen Flipper für die Studiodekoration zu bekommen.
„Da haben wir sofort ,ja’ gesagt. Jetzt sitzen die Moderatoren am Pinball 2000 und
sagen die neuesten Videoclips an“, erzählt Marika Eichel.
Es gibt noch eine weitere Marktingmaßnahme, die sich aus der Zusammenarbeit mit
Infogrames ergibt: Dem Play Station-Spiel wird ein Gutschein für einen
Spielstättenbesuch beigelegt.
So bekomme der Käufer von Worms Pinball gleich die Möglichkeit, neben dem
virtuellen Flipper auch sein Können in der Spielstätte zu beweisen, erklärt Schmidt.
Für Nova Games ist die Kooperation mit Infogrames aber nur ein Teil der
Produktstrategie rund um den Pinball 2000.
„Wir müssen mit der neuen Generation wachsen. Die
jungen Leute können wir nur über ihre Zeitschriften
und neue Medien wie das Internet erreichen. Hier
setzen wir an, um die Spielgäste von morgen in die
Spielstätten zu bringen“, sagt Möhlmann.
Im weltweiten Datennetz ist der Pinball 2000
demnach natürlich auch mit einer eigenen Seite
vertreten. Unter www.pinball2000.de können sich
sowohl Unternehmer, wie auch Spielgäste über das
Gerät und das Konzept, das dahinter steckt,
informieren. Die Internetseite enthält unter anderem
eine Auflistung fast aller Standorte des Pinball 2000.
„Der Spielgast kann hier gezielt nach einer
Spielstätte suchen, in der er den neuen Flipper
ausprobieren kann. Dieses Angebot wird schon jetzt
ausgiebig genutzt. Und das wollen wir noch
ausbauen. So wird die Internet-Adresse natürlich
Der Star Wars-Flipper und
auch in den gemeinsamen Anzeigen mit Infogrames
das Play Station-Spiel
beworben“, erklärt Schmidt.
Worms Pinball. Beide sollen
Jedes Unternehmen, ob mit Revenge from Marsvon der Kooperation von
oder Star Wars-Flippern kann sich bei Nova Games
Nova Games und
melden und wird dann in die Liste aufgenommen.
Infogrames profitieren.
Eine weitere Werbemaßnahme ist direkt für die
Spielstätte gedacht: der Deko-Service.
„Mit der Dekoration, die speziell für den Pinball 2000
entwickelt worden ist, geben wir dem Automatenunternehmer die Möglichkeit den
Flipper in Szene zu setzen. Das Weltraum-Design ist universell und passt sowohl zu
Star Wars wie auch zu Revenge from Mars“, sagt Marika Eichel.
Neben Kooperation, Endkunden-Werbung, Internet und Deko-Service findet im
Oktober auch noch eine weitere Aktion statt. Sie soll die Marketingmaßnahmen rund
um den Pinball 2000 abrunden. Gesucht wird der Deutsche Pinball-Meister. Auf dem
Merkur Markt der Möglichkeiten der Gauselmann Gruppe wurde das Konzept
erstmalig vorgestellt (siehe auch Seite 22 ff.). Auf rund 400 Aufstellplätzen sollen
Qualifikationsturniere stattfinden. Für Dezember ist dann ein großes
Endrundenturnier geplant. Dem Sieger winkt ein Kleinwagen als Preis.
„Mit all diesen Maßnahmen wollen wir nicht nur allein unser Produkt stärken. Auch
der Unternehmer vor Ort soll mit seiner Spielstätte davon profitieren. Es wird eine
neue Kundschaft gewonnen. Meisterschaft, Deko-Service und die Internetseite mit
den Standorten zielen darauf ab die Spielstätten zu beleben“, erklärt Möhlmann.
Weiterhin sieht er in den neuen Wegen, die sein Unternehmen geht, die Zukunft der
Branche. Gerade ein Produkt wie der Star Wars-Flipper sei gut geeignet für eine
offene und selbstbewusste Darstellung nach außen. Nur so könne man Vorbehalte
überwinden und dem schlechten Image der Branche entgegentreten, meint der
Geschäftsführer.