Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt in Maynooth, Pit Pletz
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Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt in Maynooth, Pit Pletz
Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt in Maynooth, Pit Pletz Vor der Abreise Beginnen möchte ich diesen Bericht ganz am Anfang. Noch bevor ich auch nur annähernd in Maynooth bin, sondern hier in Bremen. Und zwar geht es um die Bewerbung für einen Platz im Studentenwohnheim oder auch „on campus accommodation“. Ich möchte allerdings erst mal nur etwas zur Bewerbung sagen, Details über die Wohnmöglichkeiten kommen dann später noch. Wenn man solche Berichte liest, oder sich mit Leuten unterhält, die von ihren Erfahrungen erzählen, fallen oft Sätze wie „sieh zu, dass du dich so früh wie möglich darum kümmerst...“. Besonders, wenn es um Bewerbungen für bestimmte Sachen geht. Nun, ich würde das jetzt auch gerne sagen, allerdings könnte ich das nicht mit Überzeugung. In meinem Fall ist es nämlich so gewesen, dass ich mich erst recht spät für einen Platz beworben habe, allerdings dennoch Glück gehabt habe, was bei anderen, die sich deutlich früher beworben hatten, nicht der Fall war. Warum konnten wir nie klären. Wer sich dazu entschlossen hat, sich um eine „on campus accommodation“ zu bewerben, kann dies problemlos in http://www.may.ie/service/residence/international_students.shtml Angriff findet nehmen. man zwei Unter E-Mail- Adressen. An eine der beiden habe ich einfach eine kurze Mail geschrieben und mich nach dem Bewerbungsformular erkundigt, welches ich dann auch zugesandt bekam. Ich musste das Formular dann ausgefüllt und mit Foto zu einem bestimmten Zeitpunkt zurück schicken (für dieses Jahr der 31.05.2004!). Auch wenn man denkt, man schafft es nicht mehr rechtzeitig, den Brief zu verschicken, sollte es trotzdem einen Versuch wert sein, da ich auch knapp über dem Termin lag, und wie gesagt trotzdem Glück hatte. Es kann sein, dass ihr lange nichts hört, so auch bei mir, dann kam jedoch eine Mail, die mir sagte, ich sei recht weit oben auf einer Warteliste, und eine knappe Woche später fand ich einen großen braunen Umschlag mit zwei Mietverträgen und allen relevanten Details in meinem Briefkasten. Die Anreise Der nächste Punkt meiner Erfahrungen betrifft leider immer noch nicht Maynooth selbst, aber ich denke er ist auf jeden Fall erwähnenswert. Es geht um das „Hinkommen“. Ich bin damals zusammen mit vier weiteren Studis der Bremer Uni geflogen, und wir hatten uns abgesprochen, was die Flugzeiten und Daten angeht. Im Nachhinein muss ich sagen, dass auch das gut war, denn so ist man auf der Tour nicht ganz auf sich alleine gestellt, was das bewältigen von kleinen und großen Problemen angeht (z.B. alleine schon jemanden zu haben, der mal kurz nach dem Gepäck guckt, wenn man auf Klo muss ist Gold wert). Wir sind damals von HamburgLübeck aus mit Ryanair (www.ryanair.com) über London-Stansted nach Dublin geflogen. Insgesamt hat alles gut geklappt, jedoch muss ich sagen, dass es bequemere und einfachere Lösungen gibt. Wer den etwas weiter Weg nach Düsseldorf nicht scheut, sollte die Alternative Aer Lingus (www.aerlingus.ie) im Auge behalten. Es ist mit etwas Glück nicht viel teurer als mit Ryanair, allerdings ist man hier nicht zum umsteigen gezwungen, ein Detail, das ich vorher als weniger wichtig betrachtet hatte, aber inzwischen möglichst vermeide. Außerdem muss man so „nur“ ein Mal für etwaiges Übergewicht des Gepäcks zahlen, was viel Geld spart. Da solltet ihr sowieso unbedingt drauf achten: Lieber weniger mitnehmen und nachschicken/mitbringen lassen. Auch wenn man Glück haben kann und vielleicht nichts bezahlen muss, trotz zu viel Gepäck, wenn es kommt, dann richtig. Ich glaube es waren 6€/kg, und da kommt dann schnell was zusammen. Das soll es jetzt erst mal soweit gewesen sein, was das „Vorher“ betrifft, ab hier befinden „wir“ uns in Irland. Je nachdem, zu welcher Tageszeit man ankommt, gibt es verschieden Möglichkeiten, nach Maynooth zu gelangen. Natürlich kann man sich ein Taxi nehmen, allerdings sollte man da vorbestellen und billig ist der Spaß natürlich auch nicht. Ich würde schätzen 50-60€, kann aber auch völlig falsch liegen. Ich komme lieber gleich zu den wohl häufiger gewählten Varianten. Da wir, als wir ankamen, praktisch keine Ahnung hatten, was zu machen ist, sind wir teurer gefahren, als eigentlich nötig. Hier die günstigste Möglichkeit, die mir bekannt ist: Außerhalb des Flughafens halten die Busse. Direkt dort sind Fahrkartenautomaten (Kleingeld kann nie schaden!). Man zieht sich ein „One Day Rambler“ Ticket für 5€, dieses ist, wie der Name schon sagt, einen ganzen Tag gültig, und zwar in allen „DublinBus“ Bussen. Nun einsteigen in die Linie 747 (Stempeln nicht vergessen!), die zur Hauptverkehrszeit ca. alle 15 Minuten abfährt. Die Fahrtzeit beträgt ca. 20 bis auch mal 40 Minuten, je nach Verkehr, da es eine riesige Tunnelbaustelle auf dem Weg gibt (gab?) Am besten, man bittet den Busfahrer, ob er durchsagen kann, wenn die Haltestelle „O’Connell Street“ erreicht ist, denn dort ist Aussteigen angesagt. Jetzt Richtung Fluß (Liffey) gehen, überqueren und gleich die erste Straße, die parallel zu diesem führt rechts runter gehen. Man geht hier „quasi“ an einer der mir bekannten Haltestellen überhaupt lang, genannt „Wellington Quay“. Hier gilt es ganz bis ans Ende zu gehen, bis man auf einem Schild die Nummern 66/66a und 67/67a sieht. Als Orientierung kann dienen, dass man an einem „Subway“ Schnellrestaurant und einer Zoohandlung vorbeikommt und ungefähr auf Höhe des „Clarence Hotel“ steht. Jetzt nimmt man entweder die Linie 67 oder 66. Die 67 fährt einen kleinen Umweg von ca. 15 Minuten über Cellbridge, aber beide halten in Maynooth bzw. enden dort. Ich würde jetzt gerne sagen, wie lange die Fahrt dauert, aber auch hier habe ich schon deutliche Unterschiede erlebt. Durchschnittlich würde ich sagen ca. 40-45 Minuten. In Maynooth steigt man dann in beiden Fällen an der Endhaltestelle aus. Bei der 67 ist das am Ende der Brücke (ihr werdet schon merken, welche ich meine) und bei der 66 an der Hauptstraße bei Caulfield’s Pub, einfach, wenn nahezu alle aussteigen. Preis der Tour, für alle die nicht aufmerksam gelesen haben: 5€ Jetzt die zweite Möglichkeit, etwas teurer, aber eventuell etwas schneller und bequemer (und leichter zu erklären). Mit der 747 bis zur Central Bus Station, von dort ca. 5-10 Minuten Fußweg zur Conolly Station. Hier braucht man ein neues Ticket, Preis damals 2,50€, das man am Ticketschalter bekommt. Ab mit dem Zug nach Maynooth. Preis für die gesamte Tour 7,50€. Kleines „Update“: Ich habe gerade auf der Internetseite noch mal nachgeschaut, es scheint, als fahren 66 und 67 nicht mehr ab Wellington Quay, sondern neuerdings ab Wood Quay. Das würde bedeuten, der Weg zum Bus wird ein Stück länger. Sonst ändert sich im Prinzip nichts, selbe Seite vom Fluß, selbe Richtung. Wenn der Wellington Quay zu Ende ist, einfach weiter, dann kommt der Wood Quay auch bald. Jetzt wollt ihr sicher wissen, wie es weiter geht, oder? Am besten ihr fragt einen Einheimischen, das bricht das Eis und ist am effektivsten. Auf dem Campus Wie einige vielleicht schon wissen, ist der Campus in zwei Teile aufgeteilt. Den älteren „South Campus“ und den neueren „North Campus“. Der alte Campus kam mir auf den ersten Blick vor, wie aus einem amerikanischen Collegefilm. Viele schöne, alte Gebäude, Rasen, Wege kreuz und quer, irgendwie verträumt, aber das kann man sicher auch anders sehen. Auf diesem Teil befinden sich zahlreiche Veranstaltungsräume, die Verwaltung (Residence und International Office! Registar’s Office!), eine Buchhandlung, das „Schwimmbad“, St. Patrick’s College, Post Office, die Bibliothek und alles überragend natürlich die Kathedrale/Kirche (wie man’s nimmt). Ich hoffe, ihr habt an euren ersten Tagen genau so viel Glück mit dem Wetter wie wir, denn es war sonnig warm und man kann dann wunderbar das ganze Geländer erkunden, das sich in den verschiedensten Rot-, Goldgelb- und Brauntönen zeigt. Besonders ein Busch in feuerrotem Herbstlaub neben einer Palme „schrie“ gerade nach zahlreichen Fotos. Wenn ihr nun Richtung „St. Paul II Library“ Bibliothek geht, stoßt ihr auf eine kleine Brücke. Dies ist die Verbindung zum neuen Campus. Unter dieser Brücke verläuft eine recht große Straße, hier fahren gegen Ende der Woche und am Wochenende die kleinen und großen Busse ab, mit denen viele Studenten zu ihren Familien fahren. Da diese Busse mehr oder weniger direkt in die unterschiedlichsten Orte fahren, können sie oft eine kostengünstige und zeitsparende Alternative zu den anderen Verkehrsmitteln sein. Auf dem Nordcampus seht ihr als erstes (wenn ihr über die Brücke kommt) das Science Building. Außerdem finden sich hier weitere Veranstaltungsräume (besonders der sog. „Arts Block“ könnte interessant werden), die Student’s Union, Restaurant (Mensa), Geldautomat, Sportkomplex, einen kleinen Shop und die Wohnheime. Wohnen Es gibt drei verschieden Wohnheime. Rye Hall Apartments, University Village Apartments und River Apartments. Der erste Unterschied UV Apartments besteht im Preis. Der zweite im Alter, wobei die University Village Apartments die Ältesten sind, danach Rye Hall und dann die River Apartments, die maximal zwei bis drei Jahre alt sind. Demnach sind Modernität und Ausstattung natürlich auch unterschiedlich. Eine weitere Besonderheit der UV Apartments ist, dass diese, da sie „quasi“ nicht der Universität, sondern der Kirche gehören, strikt nach Männlein und Weiblein getrennt sind. Das bezieht sich nicht auf das ganze Haus, sondern nur auf die einzelnen Wohnungen. In jedem der vier Häuser gibt es drei Etagen mit jeweils vier Wohnungen. Es sind alles Fünfer WGs mit einem Bad und einem zusätzlichen WC. Dazu kommt ein Wohn-/Essbereich. Zu den Rye Hall Apartments kann ich nicht viel sagen, da ich nur ein, zwei Mal im Eingangsbereich stand. Dafür weiß ich aber umso mehr über die River Apartments, da ich in einem dieser gewohnt habe. Die einzelnen Wohnungen sind sehr neu, maximal drei Jahre alt. Es gibt ebenfalls 5er WGs, allerdings hat hier jeder seine eigene Dusche und eigenes WC. Wenn man seine Student ID hat, hat man hier die Möglichkeit, sich den im eigenen Zimmer befindlichen Internetzugang frei schalten zu lassen (Netzwerkkarte und Kabel nicht vergessen!) Es gibt ebenfalls einen Wohn- und Koch-/Essbereich mit modernen Küchengeräten. Im Wohnbereich gibt es einen Fernsehanschluß und einen kleinen Fernseher, wenn man Glück hat, hat jedoch einer der Iren einen schönen großen Fernseher von zu Hause mitgebracht. Mit ein wenig mehr Glück kommt noch ein DVD-Player inkl. umfangreicher DVD Sammlung dazu. Solltet ihr einen der Plätze in einem der Wohnheime bekommen haben, so müsst ihr bei eurer Ankunft in eines der beiden zuständigen Offices. Für die University Village Apartments findet man das Büro direkt in einem der vier Häuser. Am einfachsten zu finden, wenn man in der Mitte der Anlage steht, dort wo sich die vier Wege kreuzen, und Richtung Straße guckt (man sollte dann eine offene Gittertür sehen und im Rücken einen Durchgang zu einer Rasenfläche haben. Das entsprechende Büro für Rye Hall und River Apartments ist ein kleines frei stehendes Haus direkt am „Eingang“ zu den River Apartments, ganz leicht zu finden. Daneben befinden sich übrigens auch die Waschmaschinen und Trockner für die Apartments (je Wäsche und Trockenvorgang 3€, Marken gibt’s im Office). Ach ja, ich hatte übrigens keine Bettdecke und kein Kopfkissen in meinem Zimmer. Ich habe mir in Dublin eigene besorgt, der Gedanke war mir wohler und mit ein wenig Suchen kann man auch für 15-25€ fündig werden. Aber soweit ich weiß, kann man sich auch welche ausleihen. Für all diejenigen, die nicht auf dem Campus wohnen (werden) kann ich nur sagen, am besten die jeweiligen Details wie Wegbeschreibung, Ausstattung usw. vorab mit dem Vermieter zu klären. Und solltet ihr gegen (späten) Abend ankommen, versucht am besten zu organisieren, dass euch jemand am Bus oder Bahnhof abholt, oder dass ihr nicht alleine zurecht kommen müsst. Wenn man frisch ankommt und sich noch nicht auskennt können einige Gegenden und Wege schon unheimlich erscheinen. „Angekommen und nun?“ Wahrscheinlich werden eure ersten Tage damit verplant sein, erst mal „anzukommen“ und die Uni sowie den Ort zu erkunden. Wichtige Sachen, was Kurse, Vorschriften, Sicherheit und alles was es sonst noch zu beachten gibt angeht, werden euch am International Orientation Day erklärt. Im Anschluß daran kann man auch an einer Campustour teilnehmen, je nachdem wie gut der oder die Führer-/in ist lernt ihr was wo ist und welche Bedeutung hat. Ich habe die Tour mitgemacht, allerdings war unsere Begleiterin eher lustlos, geschadet hat es aber trotzdem nicht. Wahrscheinlich findet diese Orientierung im Theatre 1 oder 2 statt. Diese findet ihr im Arts Block auf dem neuen Campus. Jeder wird euch den Weg dorthin zeigen oder beschreiben können, ihr wisst, dass ihr richtig seid, wenn ihr das flachste Gebäude seht, das auch zentral steht, eigentlich nicht zu verfehlen. Im Arts Block befinden sich zudem einige kleinere Veranstaltungsräume, ein paar Departments (Englisch, Deutsch, Spanisch...) sowie einer der PACRs. Das steht für Public Access Computer Room, also was in Bremen z.B. das ZfN ist. Bisher gibt es, außer diesem, noch einen PACR auf dem alten Campus und einen in einem der Rye Hall vorgelagerten großen Saal. Diese Computer (und Drucker) könnt ihr kostenlos nutzen, sobald ihr eine Student ID und ein Passwort habt. Wer aber vorher schon mal eine Email nach Hause schreiben will, kann ja mal SU Bar bereits eingeschriebene Mitbewohner oder eine(n) der Anwesenden nett fragen, ob man mit deren Account an einen Rechner kann. Nun ein kurzer Sprung zurück auf den alten Campus. Hier findet ihr, wie schon erwähnt, das Registrar’s Office, da müsst ihr zu gegebenem Zeitpunkt für die Einschreibung Schlange stehen. Der Eingang befindet sich schräg gegenüber der kleinen Buchhandlung, ist auch leicht zu finden. Ich hoffe, ich erinnere mich richtig, wenn ich euch sage, dass ihr für diesen Prozess außer eurem „Perso“, ErasmusBestätigung und einer Liste mit den von euch gewählten Kursen nichts weiter braucht. Sollte doch etwas fehlen, wird euch das einer der vielen netten Helfer(innen) an den einzelnen Stationen sagen. Danach habt ihr dann auch endlich euren Studentenausweis und alles was dazugehört. Falls ihr bis zu diesem Zeitpunkt nach eurer (Student) ID gefragt werdet, reicht es eigentlich immer, zu erklären, dass man Austauschstudent(-in) ist und den „Perso“ zu zeigen. Sport und Students Union Noch ein Sprung, jetzt wieder auf den neuen Campus. Denn hier kann das eben beschriebene Szenario der Frage nach der ID durchaus eintreten. Im Sportskomplex zum Beispiel. Dort befinden sich verschiedenste Sachen. Geht man hinein, läuft man direkt auf den kleinen Shop zu, in dem man alles Wichtige bekommt. Rechts befindet sich die größere der beiden Sporthallen, schräg dahinter die kleinere. Durch einen Gang gelangt man zu einer Treppe, die in die obere Etage führt und dort befindet sich der Fitnessbereich. Es gibt zahlreiche Laufbänder, Rudermaschinen u.a. Geräte. Meistens sitzt jemand hinter dem kleinen Tresen, dort scant ihr dann eure ID ein oder, ohne diese, sagt ihr euren „Spruch“ auf und tragt euch in eine Liste ein. Die Nutzung der „Mensa“ gesamten Geräte ist für Studenten kostenlos. Außerhalb des Gebäudes kann man noch einen neuen Kunstrasenplatz nutzen und verteilt über das gesamte Gelände finden sich weitere Sportplätze. Jetzt fragt ihr euch sicher, was ihr alleine in einer Sporthalle oder auf dem Platz sollt? Manche finden sicher eine Beschäftigung, aber den anderen kann auch geholfen werden. Am sogenannten „Fair’s Day“ findet in der großen Halle eine Art Messe statt, in der sich alle Clubs und Societies vorstellen und Mitglieder suchen. Das Angebot reicht von „Klassikern“ wie Fuß- oder Basketball, Rugby oder Rudern bis zu Kampfsport, Reiten, Tanzen oder gar Bogenschießen. Aber auch Debattiergruppen, ein Jonglierclub, religiös Interessierte oder Philosophiefreunde und, und, und werben für sich, aber das werdet ihr ja sehen. Für meist 2€ ist Mann oder Frau dabei. Sollte eine bestimmte Sport- oder Freizeitaktivität nicht im Angebot sein, stehen euch alle Türen offen, diese selber zu organisieren (Ansprechpartner Paul Davis). Und wer vor lauter Sport und Aktivität jetzt eine Pause braucht, geht direkt gegenüber in das Restaurant, sprich Mensa. Diese hat nahezu den ganzen Tag geöffnet und bietet Frühstück, warme Mahlzeiten, aber auch kleine Snacks sowie Kaffe und Co. Allerdings war es mir dort einfach zu teuer, so dass ich nur den ein oder anderen Kaffe getrunken habe und nichts über das Essen berichten kann. Wenn ihr jetzt aus dem Sportkomplex hinaus geht und euch rechts haltet, kommt als nächste das Gebäude der Students Union, kurz SU. Mittlerweile sollten deren Büros auch wieder dort zu finden sein, nachdem der Umbau hoffentlich beendet ist. Hier könnt ihr Kontakt zu der studentischen Vertretung aufbauen, die meiner Meinung nach sehr engagiert, nett und äußerst professionell organisiert ist. Jetzt folgt ein weiteres „Hoffentlich“. Denn hoffentlich „existiert“ die SU Bar noch bzw. ist noch in Betrieb. Da es erhebliche finanzielle Schwierigkeiten gab, war zum Zeitpunkt meiner Abreise nicht ganz geklärt, wie die Zukunft der Bar aussieht. Sollte es weitergehen, so ist die Bar eine gemütliche und lustige Örtlichkeit für zahlreiche kleinere Events, oder um das wohl günstigste Pint im Ort trinken zu gehen (Foster’s für 3,05€). Außerdem kann man hier u.a. Billard spielen und nebenan befindet sich ein etwas größerer Veranstaltungssaal, in welchem Konzerte, Shows etc. stattfinden. Ich denke, das war es erst mal, was den Campus angeht, deswegen geht es nun ab in den Ort selber. Maynooth – der Ort Maynooth ist ein recht kleiner Ort, bietet aber nahezu alles was man braucht. Entlang der Hauptstraße befinden sich zahlreiche kleinere Geschäfte wie Obsthändler, Schlachter, Kioske, Friseure, Chipper (Imbisse) und natürlich die obligatorischen Pubs. Auch ein Internet-Café gibt es. Das findet ihr gegenüber des Roost, einem schwarz gestrichenen Pub, direkt neben der Polizeiwache. Diese kleine Straße führt auch Richtung Bahnhof, falls ihr nicht bereits mal von dort gekommen sein solltet. Wenn ihr die Hauptstraße entlang geht, vom Campus weg, geht rechts eine Straße ab, und führt zu einer großen Brücke hoch. Dort hält die schon erwähnte 67, und gegenüber seht ihr das Glen Royal Hotel. In dem benachbarten kleinen Gebäudekomplex findet ihr einen Supermarkt (Super Valu), eine Videothek, eine Apotheke und, eventuell mal sehr wichtig, den Arzt, zu dem ihr wahrscheinlich geschickt werdet, wenn euch im Medical Center auf dem Campus nicht geholfen werden kann (Rye Hall). Denkt daran, dass entsprechende Formular für eine Behandlung mit zu nehmen (E 111, glaube ich). Zurück auf die Hauptstraße. FolgtBlick ihr auf’s dieser in Richtung der großen Allee, macht sie einen S-Knick Roost und führt ein kleines Stück weiter zum größten und durchschnittlich günstigsten Supermarkt vor Ort, TESCO. Ach, noch etwas zum Glen Royal. In diesem befindet sich unten, am Rande des Parkplatzes der Eingang zum „Club Fizz“, dem lokalen Nightclub, oder auch die Disko. Hier kann man durchaus eine Menge Spaß haben, nur solltet ihr vor 22 Uhr dort sein, denn sonst ist ein „Zehner“ fällig. Aber erwartet keine Großraummusikhalle, eher etwas Kleines, vollgepackt mit Studenten und mit großartiger Musik. Ich persönlich habe mich des öfteren über Guns N’ Roses gefreut, da kann ich wohl keinen von euch mit begeistern, aber alles andere kommt auch nicht zu kurz. Und wer ein Bankkonto eröffnen möchte, der/die kann das in einer der drei (?) Banken entlang der Hauptstraße. Aber wartet ein bisschen, denn zu Beginn des Semesters schicken die Banken Promotion Teams über den Campus, so dass es vielleicht noch ein paar kleine Geschenke gibt. Studentenalltag Der Ablauf des Uni-Alltags ist ähnlich wie in Deutschland. Der vielleicht größte Unterschied zum Studium in Bremen ist jedoch, dass nahezu alle Kurse zweigeteilt sind, in Blöcke à 50-55 Minuten. Meiner Meinung nach ist das ein sehr gutes System, da es leichter fällt, zweimal eine knappe Stunde zuzuhören, als die 90 Minuten am Stück in Bremen. Mit dem geteilten System habe ich das Gefühl gehabt, mich besser auf die Inhalte konzentrieren zu können, es fällt leichter, die einzelnen Stunden vor- und nachzubereiten und trotz größerer Stoffmenge ist diese effizienter „verpackt“. Leider denke ich, ist dieses System in Bremen nicht (mehr) umsetzbar. Das Niveau der einzelnen Veranstaltungen ist unterschiedlich, natürlich auch davon abhängig, ob es ein 1st, 2nd oder 3rd Year Kurs ist. Ich persönlich habe mich vor allem vom Verständnis am besten in den 2nd Year Kursen aufgehoben gefühlt, dass kann natürlich von Person zu Person bei euch verschieden sein, und das die Kurse genau so sind wie zu meiner Zeit, ist natürlich auch nicht garantiert. Falls jemand von euch mit dem Gedanken spielen sollte, einen Translation-Kurs aus dem Deutsch Department zu wählen, solltet ihr euch nicht von Jeff (zuständiger Dozent und Head of Department) zu einem zu „hohen“ Kurs überreden lassen. Er meinte zu uns, dass ein 3rd Year Kurs auf jeden Fall angemessen sei, aber wir doch einfach mal den Master ausprobieren sollten. Wir haben uns dann doch für’s 2nd Gym Year entschieden, und das war auch ganz gut so. Das bezieht sich übrigens auf Deutsch-Englisch, andersrum habe ich da keine Erfahrung. Zwei Kurse, die ich euch noch sehr ans Herz legen möchte, auch wenn ich nicht weiß, ob sie für euch angeboten werden, sind „Europe and the Colonial World“ aus dem Geschichtsfachbereich und „Film Theory“. Besonders der letztere ist sehr zu empfehlen, da ich dort sehr viel Neues und Wissenswertes erfahren habe und es auch mit Abstand der unterhaltsamste uns spannendste Kurs war. Etwas, zu dem ich euch auch raten würde, allerdings leider selber keine Erfahrung damit machen konnte, ist die Teilnahme an den Tutorien. Wir Erasmus Studenten durften leider nicht an diesen teilnehmen, sollte es euch aber gestattet sein, denke ich, dass sie sehr viel zu einem besseren Verständnis der behandelten Materie beitragen können. Fazit Insgesamt ist die gesamte Universität sehr gut organisiert. Wirklich alle Menschen, die ich kennen gelernt habe, von Studenten über Angestellte der Verwaltung, hin zu Dozenten oder Shop-Mitarbeitern, sind freundlich, aufgeschlossen und jederzeit hilfsbereit. Scheut keine Frage, denn nur so kommt ihr weiter wenn es mal hakt. Speziell Lisa Parker muß ich hier noch mal namentlich erwähnen, die mir wirklich eine sehr große Hilfe war und deren Freundlichkeit mich wirklich beeindruckt hat, vielen Dank dafür. Die Zeit in Irland war bisher eine der tollsten Erfahrungen in meinem Leben und es hat mir einerseits sehr viel Spaß gebracht, mich aber auch persönlich sehr verändert. Ich bin froh, dort gewesen sein zu dürfen, und ich werde sicher noch oft und viel von dem Erlebten erzählen. Ich bin insgesamt sehr begeistert und werde auf jeden Fall noch zu zahlreichen Besuchen bei irischen Freunden nach Irland zurückkehren. Ach, und fast hätte ich vergessen euch folgendes zu sagen: Irland ist aus meiner Sicht größtenteils verdammt teuer, in sehr vielen Bereichen, nehmt also genug Geld mit! Und wer eine hat, sollte seine Digitalkamera mitnehmen, denn dort entwickeln lassen fand ich auch sehr teuer. Viel mehr habe ich nun nicht zu schreiben, aber sonst wüsstet ihr ja alles und bräuchtet gar nicht mehr hin fahren. Ich wünsch allen viel Spaß in Maynooth, und ich bin mir sicher, dass ihr den haben werdet. Wer doch noch fragen zu speziellen Dingen oder Details hat (Partyleben, Kursinhalte, „Gibt es dies oder das, gibt es dies oder das nicht?“), die ich hier vergessen habe oder mehr Bilder sehen möchte, kann mich gerne ansprechen. Ich bin entweder unter [email protected] oder 7929744 zu erreichen. Pit Wichtige/Interessante Internetadressen www.may.ie - NUI Maynooth www.dublin.ie/index.asp - Dublin www.ireland.com - The Irish Times www.dublinbus.ie - Dublin Bus (Fahrpläne, Haltestellen, Änderungen...) www.irishrail.ie/home - Irische Bahn (Fahrpläne, Bahnhöfe, Änderungen...) www.gruene-insel.de/index.htm - Private Info-Site über Irland Karten Nord- und Südcampus