Nr. 6-7 / Juni-Juli 2010 - Berufswelten
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Nr. 6-7 / Juni-Juli 2010 - Berufswelten
28. 6. 2010 Heft 6/7 Das Magazin für Bildung und Beruf Walter Wittmann Berufswelten Delegiertenversammlung Der Volkswirtschafter spricht Klartext zur Finanzkrise Der Traumjob kann zum zweiten Standbein werden Der KV Schweiz setzt sich für einen fairen Finanzplatz ein Flexible Lagerlösungen : Auch das ist Logistik. Um im schnelllebigen Markt flexibel zu sein und Fixkosten zu senken, vertrauen immer mehr Kunden ihr Lager der Schweizerischen Post an. So profitieren sie nicht nur von einer riesigen Infrastruktur, sondern auch von zusätzlichen Dienstleistungen wie Umpacken oder Etikettieren. Der Vorteil des Outsourcing ist klar: Die Kosten sind immer gerade so hoch bzw. tief wie das Lager voll oder leer ist. Platzmangel oder leer stehende, aber voll bezahlte Hallen sind kein Thema. Dank grosser Kapazität können unsere Kunden ihre Waren schnell und flexibel unterbringen. Schnell verfügbar In der Regel steht bei uns der gewünschte Platz innert 24 Stunden nach der schriftlichen oder elektronischen Anmeldung bereit. Dann wird die Ware abgeladen, auf äusserliche Schäden kontrolliert und gelagert – sei dies im Block-, Paletten-, Kleinteil- oder Speziallager. Ist die gewünschte Ware an Lager, erstellen wir den Rüstauftrag für den Warenausgang. Systemgestützt wird der Kommissionierungsprozess ausgeführt. Zum Schluss passiert die Ware die elektronische Ausgangskontrolle. Flexibles Lagerangebot Unsere Infrastruktur lässt sich auch temporär nutzen: So kann das eigene Lager zu Spitzen- zeiten entlastet oder für Spezialprodukte ein passender Platz gefunden werden. Etwa wenn temperaturempfindliche Medizinalprodukte oder deklarationspflichtige Chemiegüter gelagert werden sollen. Auch für die Lagerung von schnell drehenden Kleinteilen und Textilien verfügen wir über geeignete Infrastruktur: mit dem Behälterlager mit 33 000 Behältern oder dem Hängewarenlager mit 55 000 Aufhängevorrichtungen. Lagerlogistik mit Mehrwert Einige Waren müssen umgepackt und weiter- Für alle Logistikaufgaben Wir transportieren und liefern schnell, exakt und ökonomisch. Genau dann und dorthin, wo Sie es wünschen – in der Schweiz und ins Ausland. • Als Marktleaderin für Kurier-, Express- und Innightsendungen bieten wir von schnell bis sehr schnell alles. • Von den jährlich über 100 Millionen fürs Inland versendeten Paketen kommen laut unabhängigen Messungen 98 % rechtzeitig an. • Transport von Gütern im Stückgut-, Teil- und Ganzladungsverkehr, Lagerhaltung inkl. Spezialdienstleistungen • Für spezielle Branchen erstellt die Schweizerische Post spezifische, umfassende Logistiklösungen. • Auf der Geschäftskundenplattform www.post.ch / mypostbusiness haben Sie mit einem einzigen Login Zugang zu vielen Dienstleistungen rund ums Bestellen, Empfangen, Kalkulieren, Versenden / Transportieren und Verfolgen. Für detaillierte Informationen oder ein unverbindliches Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: 0848 888 888 www.post.ch / lager versandt werden oder sie werden vor dem Versand neu zusammengestellt. Unsere Spezialisten übernehmen vielseitige Aufgaben: Sie prüfen z. B. die Güter, bilden Sets, etikettieren sie, erstellen passende Verkaufsdisplays, verpacken oder stellen Mustersendungen zusammen. Auch Qualitätskontrolle, Inventur oder die fachgerechte Entsorgung gehören zum Angebot. Alle spezifischen Anforderungen klären wir in einem persönlichen Gespräch genau ab. Weil alle Logistikdienstleistungen aus einer Hand kommen, haben Sie nur einen Ansprechpartner. Editorial Inhalt Im Büro Stockholm, Schweden 5 Unbürokratisch 6 Leserbriefe, KV in den Medien, Webrating 7 Politik und Wirtschaft 8 Auftakt Lehrstellenmangel / GAV-Verlängerungen / Frauenunternehmen Ich liebe Buffets. Anstatt vor einer Speisekarte zu sitzen und zwischen Lamm und Fisch entscheiden zu müssen, kann ich von allem, wonach mir der Sinn steht, ein bisschen schöpfen. Im Berufsleben ist das schon deutlich schwieriger. Nicht zuletzt aus ökonomischen Zwängen heraus legen sich die meisten Menschen schon früh im Leben auf einen Beruf fest und bleiben oft dem einmal eingeschlagenen Weg treu. Alles, was sie sonst noch interessiert im Leben, wird auf die Freizeit verschoben und als Hobby betrieben. Doch es geht auch anders. Das zeigen die sieben Menschen, die wir in diesem Heft porträtieren. Ihnen gemeinsam ist, dass sie im Büro tätig sind, und dies mit Hingabe. Daneben haben sie aber eine zweite Leidenschaft, die den Rahmen dessen, was wir landläufig als Hobby bezeichnen, deutlich sprengt. Die Porträts zeigen auch noch etwas anderes: Wenn man sich erlaubt, auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, so ist die Aufteilung zwischen den beiden Berufswelten selten statisch. Was als kleiner Nebenerwerb begonnen hat, kann sich plötzlich zum zentralen Lebensinhalt entwickeln. Doch auch das Umgekehrte ist möglich: Träume können platzen, und was einst mit vielen Hoffnungen belegt war, schrumpft zur Nebensache. Aber so oder so: Solche Experimente sind spannend und bereichern das Leben, wie alle Porträtierten einhellig versichern. Und in der Schweiz mit ihrem vergleichsweise hohen Lohnniveau und den recht guten Möglichkeiten, Teilzeit zu arbeiten, lassen sie sich auch realisieren. Ingo Boltshauser P.S.: Im Juli erscheint kein Context. Die nächste Ausgabe finden Sie am 30. August in Ihrem Briefkasten. context 6/7 – 2010 Kolumne Von Mario Fehr 9 Delegiertenversammlung KV Schweiz fordert zukunftsfähigen Finanzplatz 10 Grundbildung Neue Bildungsverordnung Kaufmann / Kauffrau 13 Outsourcing Konsequenzen für die Angestellten 14 Monatsinterview Volkswirtschafter Walter Wittmann zur Finanzkrise 18 Dossier Zweitberufe 22 In zwei Berufswelten Pascal Willisch, KV-Angestellter und Handballhalbprofi Tanja Müller, Sachbearbeiterin und Betreiberin eines Pferde-Pensionsstalls 24 Ephraim Chiozza, Versicherungsbroker und Rapper 25 Valery Reuser, Kauffrau und Tanzlehrerin 26 Gilbert Oberson, Werbeberater und Bierbrauer 27 Nick Laurent, Maschinenkonstrukteur und Callboy 28 Manuela Fischer, Grafikerin und Hüttenwartin 29 Beruf und Bildung 30 Auftakt Neue Beratungsstelle / KV-Lehre in English / Korrespondenzsprache Kolumne Von Astrid van der Haegen 31 Ferienregelung Wieso Ferienmachen nicht ganz so simpel ist 32 Leben Barbara Rigassi hilft Frauen beim Sprung in den Verwaltungsrat 34 Ratgeber Büroalltag, Bildung, Recht, Gesundheit 38 KV-Aktuell/Sektionen Veranstaltungen und Informationen / Personen im KV 40 Impressum 44 Rätsel SBB-Tageskarten zu gewinnen 45 Cartoon Von Ruedi Widmer 46 Polizistin oder Polizist in der grössten Schweizer Stadt zu sein, ist spannend, vielseitig und anspruchsvoll – sei es im Streifenwagen, auf dem Motorrad, auf dem See, in Uniform oder in Zivil. Für diese aussergewöhnliche Aufgabe brauchen Sie Einsatzbereitschaft, Besonnenheit und eine gute Ausbildung. WIRTSCHAFTSSCHULE KV WINTERTHUR Weiterbildung, die ankommt. Aufgeweckte, kontaktfreudige 20- bis 35-jährige Schweizerinnen und Schweizer mit Berufsabschluss, Matur oder anerkanntem Diplom bilden wir während zwei Jahren bei vollem Lohn zu verantwortungsbewussten, kompetenten Polizistinnen und Polizisten aus. Unsere künftigen Mitarbeitenden müssen körperlich fit und mental belastbar sein. Start August 2010 (KW 34) Eidg. Fachausweis EFA ■ Fachfrau/Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen mit EFA ■ HR-Fachfrau/Fachmann mit EFA ■ Technische Kauffrau Technischer Kaufmann mit EFA Nachholbildung ■ Handelsschule edupool.ch ■ KV2 EFZ für Erwachsene Profile B+E ■ BM2 Kaufm. Berufsmaturität Vorbereitung ■ MarKom Zulassungsprüfung MZP Intensivvorbereitung Start Oktober 2010 (KW 43) Eidg. Fachausweis EFA ■ Sozialversicherungsfachfrau/ -fachmann – Intensiv-Lehrgang Sachbearbeitung edupool.ch ■ Marketing & Verkauf ■ Rechnungswesen + Treuhand ■ Personalwesen Sprachen ■ Deutsch ■ English Cambridge Certificates + BEC ■ Français DELF A+B Informatik SIZ ■ Informatik-Anwender/in I+II, Power User Weitere Lehrgänge/Kurse www.wskvw.ch WIRTSCHAFTSSCHULE KV WINTERTHUR Tösstalstrasse 37 – 8400 Winterthur T 052 269 18 18 – X 052 269 18 10 [email protected] Ich bin Polizistin bei der Stadtpolizei Zürich. Caroline, 27, Reiterin Tag für Tag, rund um die Uhr, an vorderster Front dabei sein! Wenn Sie die Herausforderung annehmen möchten, bestellen Sie die Bewerbungsunterlagen bei der Stadtpolizei Zürich: Telefon 044 411 92 16/17 oder über www.stadtpolizei.ch Im Büro 5 Stockholm, Schweden Sonja Olsson arbeitet bei Melanders Fisk. Die Firma mit einem halben Dutzend Filialen in Stockholm handelt mit hochwertigen Fischprodukten und Meeresfrüchten. Interview/Fotos Alexander Budde Hatten Sie als Kind einen Traumberuf? Als ich ganz klein war wollte ich Krankenschwester werden, um anderen Menschen zu helfen. Aus diesem Traum ist aber nichts geworden. Welchen Beruf übten Ihr Vater/Ihre Mutter aus? Mein Vater hat Baumaschinen ausgeliehen, meine Mutter arbeitete als kaufmännische Angestellte. Was arbeiten Sie? Ich verkaufe Fisch und Meeresfrüchte an der Theke. Welche Ausbildung haben Sie gemacht? Nach der Schule habe ich zuerst als Briefträgerin und später als Busfahrerin gearbeitet. Seit zehn Jahren bin ich bei Melanders. Alles, was ich wissen muss, habe ich hier bei der Arbeit gelernt. Was macht Ihre Firma? Melanders handelt mit fangfrischen Fischen, vor allem Lachs und Dorsch aus heimischen Gewässern. Populär sind auch saisonale Produkte wie Krebse und vergorener Hering. Immer mehr Kunden wünschen fertige Gerichte wie Spiesse und Suppen, die man daheim nur aufwärmen muss. Wie lange brauchen Sie von Ihrem Wohnzu Ihrem Arbeitsort? Im Sommer fahre ich mit dem Rad, das dauert 50 Minuten. Mit Bus und U-Bahn bin ich kaum schneller. Welche Qualitäten sind in Ihrem Beruf gefragt? Ich muss auf die Wünsche meiner Kunden eingehen, zugleich schnell sein und den Überblick behalten. Ein feiner Gaumen, Kochkünste und Interesse an Meerestieren sind auch von Vorteil. Was schätzen Sie an Ihrem Beruf? context 6/7 – 2010 Die Begegnung mit den Kunden. Wir haben hier ein buntes Publikum. Die Ä lteren haben auch immer Zeit für einen kleinen Plausch über Gott und die Welt. Auch im Team ist die Stimmung gut. Wir helfen uns, wenn Stress aufkommt. Woran stören Sie sich? Wir haben nicht viel Auslauf hinter der Theke. Und in Stosszeiten wird es hektisch. Dann können die Kunden weiter hinten in der Schlange schon mal ungeduldig werden. Wie sind Sie auf Ihre Stelle aufmerksam geworden? Meine Schwester ist Chefin hier. Wir haben ausprobiert, ob wir zusammen a rbeiten können. Das geht ziemlich gut. Wie viele Stunden pro Woche arbeiten Sie? 40 Stunden. Wie viel verdienen Sie pro Jahr? 300 000 Kronen brutto (rund 30 000 Euro). Können Sie Geld auf die Seite legen? Ja, ich zahle monatlich 70 Euro in einen privaten Pensionsfonds ein. Die Prämie kann ich von der Steuer abziehen. Wie viele Personen müssen von Ihrem Einkommen leben? Vielleicht noch eines der Kinder. Mein Mann arbeitet auch Vollzeit. Er verdient ein wenig mehr als ich. Sind Sie gegen Krankheit versichert? Ja, der Staat garantiert eine steuer finanzierte Grundversorgung. Darüber hinaus habe ich eine private Krankenversicherung. Haben Sie eine Altersvorsorge? Es gibt ein staatliches Rentensystem, bei dem wir zum Teil selbst über die Anlage der Gelder entscheiden können. Einen Zugewinn erhoffe ich mir von meinem privaten Pensionsfonds. Reden Sie mit Ihrem Partner über die Arbeit? Durchaus, aber nicht so oft. Wenn ich Nöte und Sorgen hätte, könnte ich mit ihm über alles reden. Steckbrief Schweden Stockholm mit rund 800 000 Einwoh- nern ist die Hauptstadt des Königreichs Schweden. Einwohner 9 Millionen Arbeitslosenquote Offiziell sind 9% der Erwerbsfähigen arbeitslos. Die Regierung hat neue Regeln durchgesetzt, um den hohen Krankenstand im Lande abzubauen. Durchschnittseinkommen In der Privat- wirtschaft umgerechnet 32 000 Euro. In Schweden ist etwa jeder dritte E rwerbsfähige bei einem öffentlichen Arbeitgeber angestellt. Gewerkschaftlicher Organisationsgrad In Schweden sind rund 70 Prozent a ller Beschäftigten gewerkschaftlich organisiert. Neben dem Dachverband LO gibt es eine Gewerkschaft der A ngestellten (TCO) sowie eine Akademiker-Gewerkschaft (SACO). Wichtigster Exportartikel Holz- und Papierprodukte, Eisenerz und Stahl, Maschinen, Telekommunikationsausrüstung, Informationstechnologie, Design und Musik. Steckbrief Person Name Sonja Olsson Alter 44 Zivilstand Verheiratet Wohnform Lebt mit Mann und Kindern in einem Reihenhaus in einem Vorort von Stockholm Wohnort Saltsjö Boo UnbÜrokratisch 6 Ueli Hinder führt in der WM-Bar des Sportsman-Club in Zürich die Ergebnisse der vergangenen Spiele nach. Foto: Atelier MFM/Ex-Press context 6/7 – 2010 Leserbriefe «Ab und zu träume ich noch negativ vom Grossraumbüro.» context 5 – 2010 Grossraumbüro Ich habe seinerzeit im ersten Grossraumbüro in Basel arbeiten müssen (Schoren). Das ständige Geräusch und der dadurch entstandene Lärmpegel bestimmten und hemmten meine Konzentration und führten zu einem wesentlichen Leistungsabfall, der mich zu unbezahlten Überstunden (freiwilligen) zwang, weil ich meine Arbeit überaus gerne und mit voller Hingabe und Überzeugung als Gruppenleiter tat. Nach zwei qualvollen Jahren tauschte ich den Arbeitsplatz im gleichen Konzern im Fricktal, wo ich mich als Personalchef entfalten konnte. Den längeren Arbeitsweg nahm ich gerne in Kauf. Seit 19 Jahren bin ich pensioniert, doch ab und zu träume ich noch negativ vom Grossraumbüro. Auch glücklicherweise positiv vom besten Klima im Fricktal. Darum mein Rat: Durch Schaffung von kleineren, individuellen Büros wird die Leistung wesentlich gesteigert, weil unnötige Ablenkung entfällt. Walther Amadeus Grossenbacher, Basel Die Arbeitgeber denken nur an die Senkung der Einrichtungskosten und Flexibilität der Raumeinteilung. Für mich als Organisator/Programmierer ist ein Grossraumbüro zu laut. Ein Grossraumbüro kann durchaus gut sein, wenn man nur Routine-Arbeit zu erledigen hat. Für komplexe Aufgaben, die volle Konzentration erfordern jedoch ist diese Lösung ein «Leistungssenker». Die mobilen Trennwände aus schalldämpfendem Material erfüllen den Zweck nur halb, da sie in der Regel nicht zur Decke reichen. Jürg Schmid, St. Gallen Interview Harry Hohmeister Das Interview mit Herrn Hohmeister finde ich sehr gut gelungen. Die brand aktuellen Fragen wurden gestellt und (gut) beantwortet. Solche Beiträge machen Context lesenswert! Danke! Thomas Weber, Schaffhausen context 4 – 2010 Polemische Treuhänder Die Revisionsaufsichtsbehörde RAB hat in ihrem Geschäftsbericht 2008 die Anzahl abgewiesener Gesuchssteller publiziert: 987 abgelehnte Gesuche. Wenn man die Zahl von 2008 auf 2009 linear kumuliert extrapoliert, kommt man auf 2000. Im Zuge der Kritik der Schutzvereinigung hat die RAB im Geschäftsbericht 2009 die Anzahl der abgewiesenen Gesuchssteller nicht mehr publiziert. Das ist willkürliche Intransparenz. Bewilligte und nichtbewilligte Gesuche gehören zu den Kernziffern der Berichterstattung der RAB und diverse Zahlen werden nicht mehr veröffentlicht. Ein unwürdiges Geschäftsgebaren. Die Schutzvereinigung hat in Zusammenarbeit mit Nationalrat Hans-Rudolf Gysin diese Kennziffer nun als parlamentarische Anfrage gestellt. Mit der Quelle des Geschäftsberichtes 2008 der RAB wird die Zahl von 500, die im Context genannt wird, bereits widerlegt. Nach Beantwortung durch den Bundesrat dürften wir bei 2000 abgewiesenen Gesuchsstellern sein. Er stellt sich hier tatsächlich die Frage der Polemik, aber bei Context. Bernhard Madörin, Basel Context freut sich über Ihren Leserbrief! Bitte mit Vor-/Nachnamen sowie Wohnort an: [email protected], oder an Context, Postfach, 8027 Zürich Webrating In einem Grossraumbüro zu arbeiten ist/wäre … Jetzt abstimmen: www.context.ch … schwierig für mich, denn es ist einfach zu laut: 75,1 % Haben Sie einen Traumberuf? > Ja, aber das wird wohl immer ein Traum bleiben. > Ja, und ich werde diesen Traum auch verwirklichen. > Ich arbeite bereits in meinem Traumberuf. … für mich kein Problem, weil es die Teamarbeit fördert: 18,8 % … mir egal, denn Arbeit bleibt Arbeit: 6,1 % context 6/7 – 2010 KV in den Medien Am geschlossensten Nein sagte die SP-Fraktion – nur zwei Vertreter ent hielten sich der Stimme. Einer davon ist Mario Fehr, Präsident des KV Schweiz: «Ich bin nicht gegen diesen Vertrag, aber wir müssen endlich die too-big-to-fail-Problematik und die Frage der exzessiven Boni lösen.» 9.6.2010 Barbara Gisi ist überzeugt, dass die Gesamtarbeitsverträge, wie sie der KV Schweiz mit Migros, Coop und Globus abgeschlossen hat, vor den schlimmsten Auswirkungen der Arbeitsflexibilisierung im Detailhandel schützen können. In den drei nationalen GAV, die der KV Schweiz mit den Arbeitgebern regelmässig neu aushandelt, sind nämlich zahlreiche Punkte geregelt, die den Arbeitsalltag der Verkäufer und Verkäuferinnen deutlich entlasten können. 1.6.2010 Auch der Kaufmännische Verband Schweiz stellt fest, dass immer wieder befristete Arbeitsverhältnisse als Praktika bezeichnet werden, die das eigentlich gar nicht sind. Was die Gefahr in sich berge, dass das Praktikum als Rechtfertigung für Lohndumping diene. Deshalb hat der Verband einen Ratgeber herausgegeben, in welchem er eingangs den Begriff Praktikum klärt. 1.6.2010 «Was der KV Schweiz hierzulande tut, das möchten wir auch im Ausland unterstützen, nämlich Jugendlichen durch eine Berufsbildung einen guten Start ins Erwachsenenleben ermöglichen», sagt Mario Fehr, Nationalrat und Zentralpräsident des Kaufmännischen Verbands. «Denn Berufsbildung ist ein nachhaltiger Weg im Kampf gegen die Armut.» Der Erlös von 77 500 Franken aus der Weihnachtssammlung 2009 kommt dem Helvetas-Berufsbildungsprojekt SKILL in Nepal zugute. 27.5. 2010 7 Politik und Wirtschaft 8 KV-Lehre heiss begehrt Lehrstellen. Gemäss Lehrstellenbarometer des Bundes präsentiert sich die Situation auf dem Lehrstellenmarkt etwa gleich wie im Vorjahr. In einzelnen Branchen kommt es aber zu einem gewaltigen Aderlass. Von Ingo Boltshauser Bei den technischen Berufen übersteigt das Lehrstellenangebot die Nachfrage deutlich. D ie Reihe 249 – 210 – 180 verdeutlicht, wie sich die Zahl der abgeschlossenen kaufmännischen Lehrverträge in der Reisebranche seit 2008 entwickelt hat. Das ist ein Minus von 28 Prozent in lediglich zwei Jahren. Über die Gründe dafür rätselt man im Reisebüro-Verband. «Die allgemeine Situation in der Branche mit Personalabbau wirkt sich natürlich auch auf das Lehrstellenangebot aus. Aber ob dies der alleinige Grund ist, wage ich zu bezweifeln», sagte Beat Knecht, Ausbildungsverantwortlicher des Verbandes gegenüber der Fachzeitung Travel Inside. Am mangelnden Interesse der Jugendlichen könne der Rückgang jedenfalls nicht liegen. «Die Nachfrage nach Lehrstellen in unserer Branche ist immer noch ungebremst da.» Lehrstellenbarometer Auch wenn die Abnahme in keiner anderen Branche so gross ist wie in der Reisebranche, so sind die kaufmännischen Lehrverhältnisse doch insgesamt rückläufig. Dies jedenfalls lässt sich aus dem jüngsten Lehrstellenbarometer schliessen, das im Auftrag des Bundesamtes für context 6/7 – 2010 Berufsbildung und Technologie erhoben wurde: Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Lehrstellen im Bereich Büro und Information um rund 1000 auf 13 500 Ausbildungsplätze gesunken. Das entspricht einem Minus von sieben Prozent. Allerdings lässt sich nur schwer eruieren, wo genau die Lehrstellen abgebaut wurden. «Zumindest bei unseren Sozialpartnern bleibt die Zahl der Lehrverhältnisse trotz Krise im laufenden Jahr etwa gleich hoch wie in den vergangenen Jahren», sagt Andrea Ruckstuhl, Ressortleiter Jugend beim KV Schweiz. Insgesamt ist die Zahl der Lehrstellen deutlich weniger gesunken. Per Stichtag 15. April zählte das BBT in der Schweiz über alle Berufe hinweg insgesamt 76 000 Lehrstellen. Das sind zwar 2500 oder drei Prozent weniger als 2009, da aber gleichzeitig 2000 Jugendliche weniger auf Lehrstellensuche sind, bleibt die Lage auf dem Lehrstellenmarkt etwa konstant. Run auf kaufmännische Lehre Betrachtet man die Situation der Lehrstellensuchenden per Mitte April, so zeigen sich aus Sicht des KV Schweiz doch einige Auffälligkeiten. Zu diesem Zeitpunkt haben rund 70 Prozent aller Jugendlichen bereits eine feste Zusage, und die Zahl der offenen Lehrstellen beläuft sich auf rund 20 000. Auf den Bereich Büro und Informationswesen entfallen davon 2500, auf den Verkauf 1500. Interessiert an einer Lehrstelle in diesen Branchen sind hingegen jeweils 4500 Jugendliche. Die Nachfrage übersteigt das Angebot also um 80 (KV) bzw. 300 Prozent (Detailhandel). In anderen Bereichen hingegen übersteigt das Angebot die Nachfrage, zum Beispiel im Baugewerbe und bei den technischen Berufen. Laut Ruckstuhl ergibt sich daraus eine quantitative und eine qualitative Herausforderung. Der Lehrstellen-Markt spielt nach wie vor nicht nach üblichen Marktgesetzen. Es braucht deshalb immer noch neue Lehrstellen. Andererseits zeigt das Verhältnis von angebotenen Lehrstellen und Lehrstellen suchenden Jugendlichen, dass über alle Berufe hinweg gesehen nicht zu wenige Lehrstellen angeboten werden, es aber beim sogenannten Matching hapert. Lehrstellen und Lehrstellensuchende finden nicht zueinander. «Es gibt einen beträchtlichen Anteil an Schüler/innen, die nur eine diffuse Vorstellung des kaufmännischen Berufs haben und sich dennoch auf die Suche nach einer KV-Lehre beschränken. Sie wird ähnlich wie eine gymnasiale Ausbildung als sinnvolle allgemeine berufliche Grundlage gesehen.» Die Berufswahl müsste qualitativ weiter verbessert, die Einblicke in die breite Palette der Lehrberufe und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten vertieft werden. Je realitätsnäher und breiter die Schüler/innen informiert wären, desto grösser wäre die Chance, dass sie Berufe auswählen würden, die ihren wirklichen Neigungen entsprechen – und nicht etwa nur den Träumen. Hier seien Volksschule, Berufsberatungen genau so wie Berufs- und Branchenverbände gefordert. Studie Frauen sind erfolgreicher Von Frauen gegründete Unternehmen überleben häufiger als jene von Männern. Dies ergibt eine aktuelle Studie. Zwischen 12 000 und 15 000 Personen machen sich jedes Jahr in der Schweiz selbstständig. Rund 20 Prozent davon sind weiblich. Diese zunehmende Frauen power haben Rolf Meyer und Adrian Urs Sidler vom Institut für Unternehmensführung der Fachhochschule Nordwestschweiz unter die Lupe genommen. In einer Studie gingen sie den Unterschieden zwischen Firmengründerinnen und -gründern nach. Dabei stellten sie fest, dass Frauen etwas jünger sind als ihre Kollegen. Das Durchschnittsalter beim Wechsel in die Selbstständigkeit liegt bei 39 gegenüber 41 Jahren. Frauen gründen Unternehmen eher aus familiären Motiven denn Männer: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein zentrales Thema. Sie beschäftigen weniger Angestellte und investieren anteilsmässig auch weniger Kapital in ihre Firmen. Tendenziell sind die Jungunternehmerinnen schlechter ausgebildet. Unterdurchschnittlich vertreten sind Frauen mit Matura, eidg. Fachprüfung oder einem Abschluss einer höheren Fachschule. Mit Produktinnovationen haben sie nicht so viel am Hut wie die Männer. Selbstständige Frauen geben sich mit weniger Lohn zufrieden als ihre Kollegen. Dass sie oft ein geringeres Einkommen haben als vor der Selbstständigkeit – Unternehmer hingegen verdienen meist mehr – macht ihnen nichts aus. Dafür sind die Unternehmerinnen erfolgreicher: Von Frauen gegründete Firmen haben eine höhere Chance, die ersten fünf Jahre zu überleben. Aus den Ergebnissen – von 4000 verschickten Fragebogen konnten 326 ausgewertet werden – wurden Anregungen für Neugründerinnen abgeleitet: >Die Selbstständigkeit bietet gute Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren. >Es braucht aber konsequentes Zeitmanagement, weil die eigene Firma erheblichen Arbeitsaufwand bedeutet. >Frauen müssen innovativer werden, auch weil dies mehr Einkommen verspricht. >Das Beziehungsnetz muss mehr gepflegt werden und Frauen sollen gezielt Kooperationen eingehen. Die Autoren wünschen sich zudem mehr Präsenz von weiblichen Selbstständigen in den Medien und in der Politik sowie mehr Förderprogramme. ajm COOP-GAV verlängert UBS gibt sich sozial Die neuen Ketten aus dem Ausland haben den Wettbewerb im Detailhandel verschärft und den Druck auf die Kosten der Anbieter erhöht. Vor diesem Hintergrund begrüsst der KV Schweiz als einer der Sozialpartner, dass der hohe soziale Standard des GAV Coop bis Ende 2013 abgesichert ist. Zum GAV gehört eine grosszügige Ferien- und Urlaubsregelung, ein guter Versicherungsschutz bei Krankheit und Unfall und eine berufliche Vorsorge, die deutlich über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus geht. Handlungsbedarf sieht der KV Schweiz aber beim sozialen Schutz der Beschäftigten im Stundenlohn mit kleineren Pensen. Hier hofft der Verband, dass während der Vertragsdauer Verbesserungen erreicht werden können. Er anerkennt dafür, dass Coop zu einem Schrittmacher in der Lohn entwicklung in der Branche geworden ist. Mit jährlichen Lohnverhandlungen kann der KV Einfluss auf die Coop-Lohnpolitik nehmen. pd Der Sozialplan der UBS konnte um weitere eineinhalb Jahre verlängert werden. «Positiv zu betonen ist dabei, dass der Sozialplan auch auf Arbeitnehmende zur Anwendung gelangt, die von Outsourcing – ein momentan in Grossbanken aktuelles Thema – betroffen sind», sagt Barbara Gisi, Leiterin Angestelltenpolitik des KV Schweiz. Nach wie vor werde der Schwerpunkt darauf gelegt, dass den betroffenen Arbeitnehmenden bei der internen und externen Stellensuche Unterstützung geboten wird, so dass die Neuorientierung nach dem Verlust der angestammten Stelle schneller und erfolgreicher stattfinden kann. Dabei ist vorgesehen, dass von verschiedenen Arbeitszeitmodellen Gebrauch gemacht werden kann, «eine Möglichkeit, die durchaus noch Potenzial birgt», so Gisi. Unverändertes Ziel sei es, wo immer möglich Entlassungen zu vermeiden und Mitarbeitende weiter beschäftigen zu können, heisst es in einer UBS-Medienmitteilung. pd context 6/7 – 2010 Details unter: www.fhnw.ch/wirtschaft/ifu Kolumne Berufsbildung in Südafrika Von Mario Fehr Das laute Dröhnen der Vuvuzelas ist in unser aller Ohren. Es ist die erste FussballWM in Afrika und es ist gut, dass die FIFA diese nach Südafrika vergeben hat. Lange, viel zu lange hatten sich zu viele mit dem Unrechtsregime der Apartheid arrangiert. Diese WM in Südafrika ist auch ein starkes sportpolitisches Zeichen. Störend ist, wenn rund um diese WM Menschenrechte missachtet werden. Arbeiter mussten auf WM-Baustellen zu Hungerlöhnen arbeiten und ganze Viertel wurden abgerissen. Unternehmen, die Bauaufträge für FIFA-Stadien erhalten, müssen aber existenzsichernde Löhne zahlen und die Arbeitssicherheit gewährleisten. Der Weltfussballverband kann solche Forderungen gegenüber jedem Veranstalter durchsetzen. Wir wollen nicht nur fairen Sport, wir wollen auch faire Löhne und Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus braucht es weiterhin unser Engagement in Südafrika. Noch leben 40% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 50%. Die Schweiz leistet gute Arbeit. Besonders beeindruckend ist ein Schweizer Berufsbildungsprojekt: Das Ziel der «Swiss-South African Cooperation» ist die berufliche Ausbildung von Jugendlichen. Sie basiert auf dem dualen System mit 70% Praxis und 30% Theorie. Die Hälfte des Budgets wird von Schweizer Firmen finanziert, die andere Hälfte von der DEZA. Das erfreuliche Resultat nach zehn Jahren: 5400 ausgebildete Jugendliche. 92% davon haben heute einen regulären Job. In der Berufsbildung können wir wie kein anderes Land Erfahrungen und Wissen weitergeben. Das sollten wir auch in Zukunft tun. Mario Fehr ist Nationalrat und Präsident des KV Schweiz. [email protected] 9 Politik und Wirtschaft 10 KV mit neuem Gewicht Delegiertenversammlung. Die gute Verfassung des Verbandes, die Wiederwahl des Zentralpräsidenten sowie der künftige Finanzplatz Schweiz standen im Mittelpunkt der DV in Liestal. Von Andrea Mašek / Fotos Pino Covino Z um richtigen Zeitpunkt am richtigen den Gesetzgeber auf, die Bedingungen für formiert worden ist. «Das ZusammenrüOrt fand die Delegiertenversamm- ein vorbildliches Banking und eine aktive cken von Zentralverband und Sektionen lung (DV) des KV Schweiz statt: Während Personal- und Bildungspolitik zu schaf- in der operativen Gesamtleitung eröffnet der Fussball-Weltmeisterschaften in der fen. dabei viele neue Möglichkeiten und verKaderschmiede des Schweizer Fussballs, Dafür unerlässlich sei, die Glaubwür- leiht dem Verband zusätzliche Stärke und sagte Zentralpräsident Mario Fehr in sei- digkeit der Entschädigungssysteme wieder Dynamik.» ner Begrüssung im Saal des KV Liestal. Er herzustellen. «Die Boni-Exzesse müssen erinnerte daran, dass einige der U17-Welt- aufhören, das Vertrauen der Kundschaft, Offensiv für Weiterbildung meister aus Baselland stammen. des Auslandes und der Mitarbeitenden Mit Blick auf das Jetzt und die Zukunft Zwei davon arbeiten in den Büros ne- muss wieder gewonnen werden», erläu- meinte Fehr, die Schweiz stehe trotz Wirtben jenem des Baselbieter Regierungsprä- terte Barbara Gisi, Leiterin Angestelltenpo- schaftskrise nicht schlecht da, unter ansidenten Urs Wüthrich, der es sich nicht litik. Auch das Outsourcing müsse gestoppt derem wegen ihres hervorragenden Benehmen liess und den ganzen Morgen an- werden. Der KV fordert weiter eine Verbes- rufsbildungssystems. «Es ist das beste der wesend war – sehr zur Freude von Mario serung der Aus- und Weiterbildung und Welt, aber es wird höchste Zeit, dass auch Fehr, der meinte, dies drücke die Wert- dass Marktschwankungen durch flexible die Schweizer Politik dementsprechend schätzung aus, die der Verband geniesse. Arbeitszeitmodelle aufgefangen werden. handelt.» Es brauche eine klare Absage an Ausserdem gelte es, die verbindliche Zu- all jene, die in Zeiten der Krise Leistungen Zukunft des Bankpersonals sammenarbeit mit den Sozialpartnern zu im Bildungsbereich sparen wollen. Damit Und noch ein politisches Schwergewicht stärken, wie es im Detailhandel geschehen würden nur der Aufschwung und die Zukunft der Jugend behindert. durfte an der DV begrüsst werden: Der sei, so Gisi. Fehr verlangte mehr Investitionen in Baselbieter Ständerat Claude Janiak Auf Antrag eines Delegierten und mit sprach als Gastredner über das Bankper- dem Einverständnis der Delegierten die höhere Berufsbildung. Diese brauche sonal im künftigen Finanzplatz Schweiz. wurde die Resolution mit einem Zusatz auch mehr internationale Anerkennung. Er skizzierte zuerst, wie sich der Finanz- ergänzt: Der KV Schweiz verlangt darin, Er plädierte zudem für mehr finanzielle platz neu positionieren und dafür seine Stärken ausbauen muss: das Know-how, Es braucht eine klare Absage an jene, die in Zeiten die Beratung, die Zuverlässigkeit und Stabilität weiterentwickeln sowie die Stelder Krise im Bildungsbereich sparen wollen. lung im Ausland stärken. Dies hat dann für das Personal zur Folge, dass die Spezialisierung steigt. Es die Fragen der «Too big to fail»-Problema- Anreize für die individuelle Aus- und Weiwerden höhere Anforderungen an die tik und der Boni-Exzesse endlich zu lösen. terbildung. Die steuerliche Behandlung Mitarbeitenden gestellt. Die Beratung Gleichzeitig dürfe es nicht sein, dass im von Weiterbildungskosten erfordere drinwird verstärkt und eine neue Kundenori- Verhältnis mit den USA Arbeitsplätze im gend eine Revision, sagte der Zentralpräentiertheit hält Einzug. Zugleich nimmt Bankensektor und in der Exportindustrie sident und bedauerte, dass der Bundesrat der Anteil an weiblichen Angestellten zu. gefährdet werden. In diesem Sinne wird den Maximalabzug auf 4000 Franken pla«Geht die Schweiz den gleichen Weg wei- das Parlament aufgefordert, dem Staats- fonieren will. 12 000 Franken wären hier ter, der sie zu dem gemacht hat, was sie ist, vertrag mit den USA zum Durchbruch zu angemessen. «Unser Land braucht drinerhöht dies die Arbeitsplatzsicherheit», verhelfen. gend eine Weiterbildungsoffensive», erschloss Claude Janiak. Die anderen statutarischen Geschäfte klärte er. gingen praktisch diskussionslos und zü- Aktuelle Resolution gig über die Bühne. Die 80 anwesenden Fehr wiedergewählt Der Finanzplatz Schweiz steht auch im Delegierten genehmigten das Protokoll Mit grossem Applaus quittierten die DeZentrum einer Resolution, die von den der DV 2009 ebenso einstimmig wie den legierten nicht nur diese Worte, sondern Delegierten in Liestal verabschiedet wor- Geschäftsbericht 2009. Mario Fehr be- auch die Wiederwahl von Mario Fehr zum den ist. Unter dem Titel «Für einen zu- tonte in seiner Rede, dass der Verband fi- Zentralpräsidenten. Fehr habe dem Verkunftsfähigen Finanzplatz Schweiz – mit nanziell und personell auf gesunden Fü- band während seiner vierjährigen Amtsseinen Angestellten!» fordert der KV ssen steht. Er wies auf den Strategieprozess zeit ein neues Gewicht und Gesicht gegeSchweiz Unternehmen, Verbände und hin, im Zuge dessen die Organisation re- ben, sagte Vizepräsident Bruno Schmid. context 6/7 – 2010 11 KV-Zentralpräsident Mario Fehr bei der Begrüssung. Daniel Loetscher, Präsident KV Baselland. Die Delegierten genehmigen das Protokoll. Jazzten gekonnt: Quartett Black Jack. Mario Fehr dankt Regierungspräsident Urs Wüthrich (r.). context 6/7 – 2010 Christine Mangold, KV Baselland (l.), Barbara Gisi, KV Schweiz. Gastreferent war Ständerat Claude Janiak. Applaus zur Wiederwahl von Mario Fehr. Gut gelaunt: KV-Generalsekretär Peter Kyburz (M.), Bruno Schmid und Sascha M. Burkhalter vom Zentralvorstand. Politik und Wirtschaft 12 Das Magazin für Bildung und Beruf Reservieren Sie noch heute! Anzeigenschluss ist Freitag, 13. August 2010 Er habe bei der finanziellen Gesundung mitgeholfen und den KV Schweiz durch Wirrungen hindurch zur Ruhe geführt. Selber ausruhen darf sich der alte und neue Präsident in Vals: Ihm wurde ein Aufenthalt in der dortigen Therme geschenkt. Zudem überreicht ihm Daniel Loetscher, Präsident des KV Baselland, einen Korb mit ausgesuchten Baselbieter Produkten. Fehr dankte für die Präsente, das Vertrauen und die Teamarbeit. Er versprach, sich täglich zu engagieren. Als Überraschung spielte dann das Quartett Black Jack der Regionalen Musikschule Gelterkinden auf. Die vier Jugendlichen jazzten so gekonnt, dass sie auch noch eine Zugabe geben mussten. Fehr meinte schmunzelnd, sie hätten den bisher kräftigsten Applaus erhalten. Schwarze Zahlen Kräftig schüttelte Mario Fehr die Hand von Josef Kälin, dem ehemaligen Leiter des Verlags SKV. Dieser wurde zum Ehrenmitglied ernannt. «In den 20 Jahren des Wirkens von Josef Kälin hat der Verlag eine erfolgreiche Entwicklung durchgemacht und ein gutes Renomee erworben», sagte Fehr. Kälin erklärte bescheiden, dafür sei sein ganzes Team verantwortlich gewesen. Auf der Traktandenliste stand natürlich auch noch die Jahresrechnung 2009, die mit einem Gewinn von 102 000 Franken wesentlich besser abschloss als im Budget vorgesehen. Ihr wurde wie allem anderen zuvor oppositionslos zugestimmt. Das Budget 2010 war bereits an der DV 2009 genehmigt worden. Es sieht einen Gewinn von 98 000 Franken vor. Dies sollte realisierbar sein, meinte Sascha M. Burkhalter. Ein ähnlich hoher Gewinn von 96 000 Franken ist gemäss Finanzplan 2011 zu erwarten. Andrea Mašek ist Context-Redaktorin. [email protected] context 6/7 – 2010 : SCHluSS n e g I e z An st 2010 13. Augu Special Weiterbildung und Karriere Das nächste Special erscheint mit einer Grossauflage von 56 000 Exemplaren am Montag, 30. August 2010. > Zielpublikum: an Weiterbildung und Karriere interessierte Berufstätige > Geht an alle rund 48 000 Abonnenten (D), liegt in allen kaufmännischen Berufsfachschulen auf und/oder wird adressiert an Lehrabgänger/innen versandt > Die ideale Plattform für alle Anbieter auf dem Weiterbildungsmarkt > Spezialpreis: z.B. für Ihr Package «Porträt + Internet + Anzeige» Weitere Informationen: rät rnet Ihr Port www.context.ch/inserieren eite Inte Beispiel: nt + 1/4-S eite Pri auf 1/4-S e für ite Anzeig + 1/6 -Se 54.– 0 7.– statt 3 C H F 2 09 Rolf Graber berät Sie gerne persönlich: Telefon 043 322 60 30 | E-Mail: [email protected] Creative Media GmbH | Zürichstrasse 135 | 8910 Affoltern am Albis Reform wird reformiert 13 Grundbildung. Die Verordnung zum Kaufmann respektive zur Kauffrau benötigt Anpassungen – vor allem im schulischen Bereich. Darüber wird momentan diskutiert. Von Andrea Mašek L ange liegt die «Revolution» in der und sie profitieren von der grösseren KoEine Differenzierung in die Profile B kaufmännischen Grundbildung ordination zwischen den Lernorten. Dies und E soll es künftig nur noch in der schunicht zurück: Seit 2003 ist das neue Regle- bringt den Schulen, die bisher grosse Frei- lischen Bildung geben. Die Bildungsziele ment der kaufmännischen Ausbildung in heiten hatten, eine Vereinheitlichung. im Betrieb und bei den überbetrieblichen Kraft. Nun wird wieder daran gefeilt. Die Die Reformvorschläge basieren auf Kursen werden identisch für beide AusReformkommission hat Verbesserungs- Evaluationen des Bundesamtes für Be- richtungen sein. Wer die Ausbildung abvorschläge gemacht, die sich zurzeit in ei- rufsbildung und Technologie (BBT) und schliesst, erhält den Titel «Kauffrau/ ner internen Vernehmlassung befinden. daraus resultierenden Ratschlägen dieser Kaufmann EFZ». Die Profilbezeichnung Die operative Gesamtleitung des KV Behörde. In den zwischen 2004 und 2007 fällt weg. Schweiz hatte die neue Bildungsverord- gemachten Umfragen und im Schlussbe«Erfreulich ist», so Michèle Rosenheck, nung Kaufmann/Kauffrau Anfang Juni richt aus dem Jahr 2008 erhält die neue «dass wir nach wie vor ein Beruf sind und auf die Traktandenliste gesetzt. Zu disku- Grundausbildung grundsätzlich gute No- weiterhin in branchengemischten Klastieren gab es nicht viel, denn der Verband ten seitens der Lernenden wie auch der sen unterrichtet wird.» Die vom KV wurde zuvor intensiv in die Erarbeitung Ausbildungsverantwortlichen in Schule Schweiz gewünschte Mobilität zwischen der Reformvorschläge einbezogen. Rück- und Betrieb. Die Mehrheit ist sich einig, den Branchen werde so weiterhin gemeldungen von Sektionen, Regionen, dass das KV dadurch attraktiver gewor- währt. Gremien oder Schulen sind keine einge- den ist. Obwohl der Unmut zu Beginn Läuft alles nach Plan, kommt die neue gangen. gross war: 2004 sagten 15% der Betriebe, Verordnung Anfang 2011 in die öffentliche Es handle sich dabei auch nicht um ei- sie wollen aufgrund der neuen Grundbil- Vernehmlassung. Die Ausbildungen nach nen grossen Wurf, sondern um eine An- dung weniger Lernende ausbilden. der neuen Verordnung könnten in zwei passung und Weiterentwicklung, sagt Gut angekommen sind der betriebli- Jahren gestartet werden. Michèle Rosenheck, Leiterin Berufsbil- che Ausbildungsteil und die neu geschafdung beim KV Schweiz. Sie wertet die Re- fenen überbetrieblichen Kurse. Letztere formvorschläge als «gute Sache», als «Op- könnten allenfalls verlängert werden. timierung». Ursprünglich sei die Idee Problematischer sind der schulische Ausgewesen, die Verordnung branchenspezi- bildungsteil und der ebenfalls 2003 neu fischer zu gestalten. Schulisch sei das nicht eingeführte Basiskurs. Zwei Drittel der umsetzbar, doch auf der betrieblichen Lernenden haben in den Befragungen an- Andrea Mašek ist Context-Redaktorin. Seite habe man künftig die Flexibilität, auf gegeben, sie fühlten sich damit überlastet. [email protected] Branchenbedürfnisse einzugehen. Da die Probleme erkannt sind, liegt es Es mussten verschiedenste Wünsche nahe, diese zu verbessern. Zumal die Vorberücksichtigt werden. Michèle Rosen- gabe besteht, bis 2011 eine längerfristige heck findet aber, es sei ein sinnvoller Strukturierung des kaufmännischen BeKompromiss gefunden worden. Noch gibt rufsfeldes erreicht zu haben. es zwar offene Fragen. Doch auch diese dürften in den nächsten Monaten beant- Basiskurs abschaffen wortet werden. Insgesamt sieht die neue Verordnung eine Standardisierung des schulischen Teils Gute Noten vor wie auch eine Präzisierung der LeisWie sie ausführt, ändert sich für die Be- tungsziele – im E-Profil sind diese zu amtriebe kaum etwas. Das sei gut so, weil bitiös gewesen, hat die Evaluation ergehier nach anfänglicher Skepsis gegenüber ben. Der Basiskurs soll abgeschafft Ihr Ergonomie-Fachgeschäft den Neuerungen der NKG 2003 die Stim- werden. Dies sicher zur Freude der Bemung in Zufriedenheit umgeschlagen ist. triebe, die bemängeln, der Kurs entlaste Für die Lernenden präsentiert sich die sie nicht von Instruktionen zum LehrbeAusbildung mehr aus einem Guss. Es gibt ginn und decke auch ihre Anforderungen www. .ch eine für sie vorteilhafte Vereinfachung nicht ab. sitz context 6/7 – 2010 Politik und Wirtschaft 14 Globale Arbeitsverteilung Outsourcing. Aus Kostengründen übergeben Unternehmen immer mehr Aufgaben an Drittfirmen im In- oder Ausland. Welche Konsequenzen hat dies für die Angestellten? Von Therese Jäggi Die Infosys Technologies Ltd. schult Arbeitnehmende für den Outsourcing-Boom. I n den letzten Monaten haben sich beim KV Schweiz immer wieder Angestellte gemeldet, die sich über die Arbeitsplatzentwicklung in Grossunternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche Sorgen machen. Sie stellen vor allem in der IT eine Tendenz fest, dass gut qualifizierte Arbeitsplätze ausgelagert werden. Und sie beobachten, dass manchmal langjährige Mitarbeitende die Kündigung erhalten und deren Arbeit von Personen übernommen wird, die für Drittfirmen arbeiten und die nicht aus dem EU-Raum stammen. Betroffen von Outsourcing sind context 6/7 – 2010 offenbar auch Informatik-Angestellte von weltweit tätigen IT-Anbietern in der Schweiz. «Die Entwicklung in global tätigen Unternehmen wird weltweit seit Längerem durch Outsourcing und Offshoring geprägt», sagt Hansueli Schütz, volkswirtschaftlicher Mitarbeiter beim KV Schweiz. Outsourcing bezeichnet die Abgabe von Unternehmensaufgaben und -strukturen an Drittunternehmen im In- oder Ausland; mit Offshoring wird die Verlagerung unternehmerischer Funktionen ins nähere (Nearshoring) oder fernere Ausland (Farshoring) bezeichnet. Dies betrifft oft Tausende von Arbeitsplätzen. Die Kehrseite Im Zentrum stehen Kostensenkungen, die durch Automatisierung, Standardisierung von Hardware, Software und Prozessen sowie eine Konzentration auf «Kernfunktionen» erzielt werden sollen. Lokale Lösungen werden durch konzernweite Systemlösungen ersetzt, die folglich auch nicht mehr in Eigenregie entwickelt werden müssen. Was auf den ersten Blick einleuchtend erscheint, birgt aber auch erhebliche Gefahren: Outsourcing bzw. Offshoring führen oft zu neuen Kosten und Risiken, gibt Schütz zu bedenken. Der gleichwohl nötige Kommunikationsaufwand, interkulturelle Missverständnisse, infrastrukturelle Defizite sowie generell die hohe Abhängigkeit vom externen Anbieter relativieren die Vorteile von Auslagerungen und führen nicht selten ein paar Jahre später dazu, ausgelagerte Unternehmensfunktionen wieder zurückzuholen. In der Zwischenzeit ist aber nicht nur Know-how verloren gegangen, sondern häufig dürften auch Loyalität und Motivation der verbliebenen Angestellten gelitten haben. Im Vordergrund von Outsourcing und Offshoring steht meist der Informatikbereich; jedoch können auch andere Funktionen wie beispielsweise die Personaladministration ausgelagert werden. Es gibt eine ganze Reihe von global tätigen Anbietern. Diese sind im Wesentlichen durch zwei Merkmale gekennzeichnet: Sie verfügen über weltweit riesige Mitarbeiterstäbe, und sie machen gigantische Umsätze. >Infosys Technologies Ltd.* wurde 1981 gegründet und ist heute ein in 26 Ländern tätiger Anbieter von IT- und Consulting-Services. Das Unternehmen beschäftigt 100 000 Mitarbeitende und macht einen Umsatz von über 4 Milliar- Der Verleih und die Vermittlung von den US-Dollar. Infosys leistete nach ei- Der KV Schweiz verlangt, dass Outgenen Angaben «Pionierarbeit für das sourcing-Prozesse transparent und glaub- Personen aus dem Ausland sind aber verOutsourcing mit dem Global-Delivery- würdig ablaufen. Voraussetzung sind laut boten, so dass sich wohl in vielen Fällen Modell (GDM), bei dem Arbeitsbereiche Hansueli Schütz klare Guidelines, bei de- die Definition «Entsendung» aufdrängt. an die Standorte mit den besten Fach- nen nicht nur die Interessen der global Beim konkreten Einsatz in «Entwickkräften und den grössten Kostenvortei- ausgerichteten Unternehmen, sondern lungsprojekten» ist aber sowohl von der len ausgelagert werden». Das Unterneh- auch diejenigen der Beschäftigten berück- benötigten Infrastruktur wie von der Weimen ist auch in der Schweiz vertreten. sichtigt werden. Unternehmensi ntern sungsbefugnis her eine sehr enge Zusam>Tata Consultancy Services (TCS) mit Fir- müsse frühzeitig sichergestellt werden, menarbeit zwischen Einsatzbetrieb und menhauptsitz in Mumbai (Indien) ist in dass die Angestellten eine faire Chance Entsendeten unumgänglich, so dass sich 42 Ländern tätig und betreibt weltweit haben, sich bei der neuen Arbeitsteilung auch immer wieder die Interpretation 142 Büros. TCS arbeitet auf den Gebieten einzubringen, und für andere Einsatz- «Personalverleih» aufdrängen könnte. Informationstechnologie, Beratung und möglichkeiten geschult werden, wenn Outsourcing. 1968 gegründet, beschäf- Veränderungen unausweichlich sind. Mehr Transparenz Als problematisch erweist sich im Zu- Die Problematik solcher Abgrenzungen tigt TCS heute 140 000 Mitarbeitende. In Europa verfügt TCS über 6000 Mitarbei- sammenhang mit Outsourcing und Off- spüren auch die involvierten schweizeritende und ist auch in der Schweiz vertreten. Zu den Kunden gehören laut Homepage Firmen wie SBB, Novartis, Roche, Die Angestelltenverbände erhalten immer wieder Klagen Bank Sarasin oder Swiss Re. >Wipro Technologies hat wie Tata Consulvon Beschäftigten, die sich mit «faulen Argumenten» auf tancy seinen Hauptsitz in Indien. Wipro die Seite gestellt fühlen. Technologies wurde 1980 als Tochterunternehmen von Wipro Limited gegründet. Wipro Limited produzierte vor allem Speiseöle. In den 70er- und 80er-Jahren shoring häufig der Einsatz von Spezialis- schen Arbeitskräfte, und sie fragen sich erschloss sich Wipro neue Geschäftsfel- tinnen und Spezialisten aus sogenannten manchmal, ob die gesetzlichen Auflagen der im IT-Business. Wipro Technologies Drittländern, d.h. Ländern, die nicht der für solche Einsätze immer erfüllt sind. beschäftigt rund 100 000 Mitarbeitende EU oder dem EWR angehören und somit Die Angestelltenverbände erhalten imund zählt zusammen mit Infosys und nicht den Regeln des freien Personenver- mer wieder Klagen von Beschäftigten, die Tata Consultancy Services zu den drei kehrs unterliegen. Ihr Einsatz ist kontin- sich «mit faulen Argumenten» auf die indischen Softwaregiganten, die einen gentiert, wobei die Kontingente der Kan- Seite gestellt fühlen. Benedikt Gschwind, Ressortleiter Angrossen Teil der Outsourcingaufträge tone aus dem Kontingent des Bundes aus USA, Kanada, Australien und Europa ergänzt werden können. Zu den prakti- gestelltenpolitik beim KV Schweiz und erhalten. Zu den Wipro-Kunden gehört schen Schwierigkeiten gehört die klare Kantonsrat, hat dem Zürcher Regierungsauch die Credit Suisse. Erfassung von «Entsendung» und «Perso- rat Ende März eine Anfrage zur Beschäf>Cognizant Technology Solutions ist ein nalverleih» durch die Bewilligungsbehör- tigung von Drittstaatenangehörigen einUS-amerikanischer IT-Dienstleister mit den. Grundsätzlich gilt zudem, dass die gereicht. Es geht dabei im Wesentlichen Hauptsitz in Teaneck, New Jersey. Wich- orts- und berufsüblichen Arbeits- und um die Frage, unter welchen Voraussettigster Standort ist jedoch Chennai in In- Lohnbedingungen eingehalten werden zungen Arbeitskräfte aus Nicht-EU- oder dien, wo die Mehrzahl der Angestellten müssen. Nicht-Efta-Ländern in der Schweiz bearbeitet. Cognizant stellt über ein welt schäftigt werden und wie viele Bewilliweites Liefermodell IT-Consulting und Schwierige Abgrenzung gungen in den letzten vier Jahren erteilt -Technologie sowie Outsourcing-Dienst- Der Einsatz von Personen aus Drittlän- worden sind. Diese Anfrage wie auch allleistungen zur Verfügung. Das Unter- dern mit Spezialkenntnissen erscheint fällige Meldungen an die Tripartite Komnehmen beschäftigt 85 000 Mitarbei- am ehesten dann gerechtfertigt, wenn es mission des Bundes sollen laut Hansueli tende. Cognizant hat Ende 2009 die um Entwicklungen beispielsweise für Schütz dazu beitragen, dass sich die Arindische Business-Process-Unit der UBS neue Systemlösungen geht, die intern beitnehmerorganisationen der Out«UBS India-Service» mit 2000 Personen nicht erbracht werden können. Doch wer- sourcing-Entwicklung und -Problematik übernommen. den beim konkreten Einsatz von diesen vermehrt bewusst werden. Und die Be>ADP ist der weltweit führende Anbieter Arbeitskräften immer nur «Entwicklungs- hörden sollten rasch mehr Licht in die Bevon Services rund um Lohnadministra- arbeiten» geleistet, oder findet manchmal willigungspraxis bringen. Nur so kann tion und Personalmanagement. ADP re- schleichend auch ein billigerer Ersatz von das Vertrauen der Arbeitnehmenden in alisiert die Auslagerung von HR-Ge- laufenden Tätigkeiten statt? Heikel ist die korrekte Handhabung der Drittstaaschäftsprozessen (Business Process auch die Abgrenzung zum Personalver- tenregelung gesichert werden. Outsourcing). Die Firma ist seit 1961 an leih. Von Personalverleih spricht man, der New Yorker Börse kotiert. Mit rund wenn ein Arbeitgeber seine Mitarbeiten- *Die Angaben zu den Unternehmen stammen von deren Homepages oder aus Wikipedia. 150 Standorten in 29 Ländern betreut ADP den einem fremden Betrieb zur Erfüllung über 550 000 Unternehmen rund um den eines Auftrags zur Verfügung stellt. Im Erdball. ADP erzielt einen Umsatz von Unterschied zur Entsendung handeln verüber 10 Mrd. CHF und beschäftigt rund liehene Arbeitskräfte nicht im Namen ih42 000 Mitarbeitende. Unter den Kunden res Arbeitgebers, die Weisungsbefugnis Therese Jäggi ist Context-Redaktorin. figuriert auch die Credit Suisse. liegt beim Einsatzbetrieb. [email protected] context 6/7 – 2010 15 Ab sofort sind 580 Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis und 153 eidg. dipl. Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling unverzichtbar. Sie haben nach einer anspruchsvollen Ausbildung ihre Prüfung bestanden und feierten am 4. Juni 2010 ihre Fachausweise und Diplome in Bern. Dazu gratulieren wir herzlich! Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachauweis Abate Nadia • Acili Oezgür • Aeberhard Sibylle • Aebi Christine • Aebi Daniela • Aegerter Katrin • Affolter Nadine • Alaoui Sarah • Allenbach Christian • Allenspach Sandra • Alves Domingues Didier • Ammann Patrick • Andrade Marques Sandra • Andreacchio Giuseppe • Andres Pascal • Annaheim Simone • Antich Simon • Aquilano Luca • Arnold Markus • Badoud Virginie • Balabbio Mara • Balazs Adrian • Balmer Thomas • Bannwart Eveline • Barbieri Dario • Barhoumi Mehdi • Barloggio Chiara • Barranca Tiziana • Barros Lisabet • Baumgartner Janine • Baumgartner Pius • Bay Virginie • Bearth Annina • Belkaid Soraya • Belkarda Nabil • Ben Hamidane Hedi • Berlinger Silvia • Berner Cornelia • Bertschi Nicole • Besson David • Beugger-Volkart Marlène • Bianchi Diego • Bianchi Sonja • Bieri Sandra • Bigler Colin • Bindy Ludovic • Birchler Jeannine • Bisig Heidi • Bissig Franz • Blaser Monika • Bläsi Roger • Bleiker Bruno • Bloch Judith • Blum Marco • Blunschi Manuela • Bofelli Alexander • Böhi Sandra • Borel Valérie • Bornet Colette • Borsch Marianne • Boss Jeanette • Bosshart Lukas • Bosshart Sonja • Bossi Marco • Botteron Yannick • Bozzini Tiziano • Brack Miriam • Brauchli Melanie • Brechbühler Nicole • Broger Stefan • Brogli Jürg • Brogli Simon • Bron Jérôme • Brönnimann Daniela • Brugger Steven • Brülisauer Niklaus • Brunner Evelyn • Brunner Sandra • Brüschweiler-Hofmann Brigitta • Büchler Denise • Bühler Daniela • Bühler Valeria • Bukovac Ivan • Buser Andreas • Butti Ilaria • Cadruvi Sabrina • Caduff Martin • Cadusch Thomas • Caille (-Sherbetjian) Tamar • Caluori Cornelia • Carron Ingrid • Carrupt Xavier • Casanova Andrea • Catalano Maude • Cay Filiz • Centorame Denise • Cerf Angelique • Cerutti Petia • Chételat Philippe • Chierchia Mirco • Christ Reto • Christen Anita • Chung Suy Luong • Cilurzo Adrian • Cippà Bruno • Cloux Elodie • Cogo Daniele • Colombini Alissia • Condemi Salvatore • Copparoni Roberto • Costa Claudia • Couleru Francis • Courvoisier Laurent • Crettenand Muriel • Cuckovic Jadranka • Cujak Michael • Dammann René • De Palma Ranieri • De Witte Nicole • Delacoste Jacques • Dell`Unto Stefano • den Dekker Pieternella • Deubelbeiss Martin • Di Paola Daniela • Dietisheim Monique • Dietsche Helen • Dinic Zikica • Dittli Beat • Dörflinger Jean-Paul • Dufey Raul • Duffour Cathy • Dumoulin Christel • Dupraz Amélie • Durand Melanie • Duroux Emmanuel • Dushica Melihate • Ebneter Nadine • Egger Helmut • Eggmann Alexander • Egli Renate • Ehrensberger Tobias • Eigenmann Gabi • Epiney Damien • Ernst Thomas • Ettlin Evelyne • Eugster Brigitta • Fasel Michael • Fassone Enrico • Fauster Thomas • Favez Virginie • Fellay Pierre-Alain • Ferrari Claudia • Ferraro-Lerro Angela • Fierz Halil Bozkurt • Filippelli Neil • Fina Gaetano • Fischer Boris • Fischer Manuela • Flachsmann Patricia • Flückiger Franziska • Fluk Günter • Flury Serena • Fölmli Katja • Fontana Marco • Frauchiger Daniela • Frei Jörg • Freitas Céline • Fries Roger • Frischknecht Martina • Fryand Silvia • Füllemann Tessa • Furer Heinz • Furger Anita • Furger Martina • Furler Sandra • Furter Marco • Gacond Flore • Gafner-Strasser Sibylle • Gall Esther • Gallay Priska • Gantert Silke • Gasparro Marco • Gäumann Manuel • Gehrig Jasmin • Gerber Christian • Gerber Nicole • Germann Christof • Germann Felix • Gerosa Beat • Giovannini Elisa • Gisler Fabrice • Göldi Daniel • Gosteli Dominik • Gotti Natalie • Graf Daniel • Grandjean Vanessa • Gremaud Marie-José • Gretener Manuela • Grimm Martin • Grognuz Clémence • Grossenbacher Yan • Grossrieder Christophe • Grossrieder Corinne • Gruaz Fabien • Grzegrzolka Magdalena • Gstöhl Melanie • Gubler Tamara • Guerra Helio • Guggisberg Noémie • Guillén Regina • Gulsen Ali Burak • Gütle Nicolas • Gwerder Marianne • Gygli Walter • Haberler Christian • Hänggi-Ashraf Sinah • Hanselmann-Wyler Maya • Hardegger-Schlegel Andrea • Hartmann Sandra • Hartmann Sandro • Hauser Prisca • Heeb Ulrich • Heer Norbert • Hefti Gaby • Heger Kirsten • Hegetschweiler Miriam • Heggli-Wettsein Dora • Hegner Nina • Heiniger Dominik • Helfenstein Alan • Hersche Patrick • Heule Melanie • Heutschi Fabienne • Hew Jolanda • Hirsbrunner Irene • Hochuli Claudia • Hofer Priska • Hoffmann Tabea • Hofmann Maya • Hofstetter Beat • Hossmann Markus • Huber Anja • Huber Melanie • Huber Reto • Hübscher Christoph • Hug Roger • Hug Susann • Hulmann Sophie • Hunn Sabrina • Hunziker Nicole • Ilg Martin • Imhof Sonja • Inderbitzin Markus • Iseli Daniela • Iseli Monika • Jakober Grace • Jaquiéry Julien • Jarmorini Daniele • Jenni Gilles • Jukic-Menzi Natalja • Jung Katja • Jutzi Susanne • Kämpf Ruth • Käser Renate • Kauer Sandra • Kihm Madeleine • Kis Yvonne • Kissling Claudia • Klaric Irena • Klaus Eva • Klee Pribulova Renata • Knellwolf Cyril • Koba Martin • Koch Matthias • Köchli Sonja • Kohler Alexandra • Kohler Marco • Kohler Patrizia • Kohler Simon • Kolb-Xu Jessica Shirong • Konrad Silvan • Kreis Markus • Krieger Tim • Krüttli Claudia • Kübli Nadine • Küchler Peter • Kühni Eggenberger Claudia • Lämmli Matthias • Lareida Sandra • Larosa Sara • Le Cocq Rachel • Ledergerber Cornel • Ledermann Sarah • Lei Simon • Lenz-Grob Silvia • Lenzin René • Leopold Ramona • Leu Stefanie • Leuenberger Susanne • Leutwiler Hüssy Angela • Lieberherr Kathrin • Liechti Christian • Liechti Pia • Lindegger Yvonne • Locher Cornelia • Löffel Sandra • Logoz Olivier • Lopez Nicolas • Lubello Rosanna • Luchsinger Nicole • Lüscher Katharina • Lüscher Sabine • Lustenberger Roland • Lüthi-Kalberer Ursula • Lutz Reto • Maag Monika • Mannes Pamela • Marazzi Sandro • Marti Karin • Martinetti Mascia • Marti-Steiner Nicole • Marty Daniel • Maruzza Maurizio • Masserey Yvan • Matzinger Stefanie • Maurer Jolanda • May (Leemann) Geneviève • Mazzei Ruben • Megliola Gennaro • Meister Marco • Meli Mario • Memedi Shpresa • Merkofer-Kläy Gabriela • Metral Nechi-Davoli Erika • Mettler Gabriela • Metzler Birgit • Meuwly Nathalie • Michoud Cédric • Monga Norma • Moretti Silvano • Mösch Yvonne • Moser Andrea • Moser Patricia • Mourette Anne • Muff Pascal • Müller Andrea • Müller Andrea Martina • Müller Marco • Müller Martin-Michael • Müller Monika • Müller Priska • Müller Ruth • Müller Sonja • Müller Sonja • Müller-Rufer Doris • Musso Ruggero • Mutschlechner Monica • Mutter Claudia • Nafzger Durgniat Corinne Marianne • Nakayama Meyner Chihoko • Nebioski Neat • Nguyen Faye • Nguyen Thi Xuan Khanh • Niederhauser Daniel • Noser Gabriela • Notbom Fabienne • Nusbaumer Sandra • Odermatt Petra • Oesch Karin • Oschwald Miryam • Otero Manuela • Pailhoux Nicolas • Pajarola Kathrin • Pansardi Sonia • Pasquier Emilien • Pastore Nathalie • Pecorini Cédric • Pellegatta Daniele • Perret Hervé • Perriard Marie • Perrier Sarah • Perroud Grégory • Pestoni Alan • Peter Thomas • Petrucci Emmanuel • Pfister Gregory • Pinton Andreas • Plattner Dominic • Plattner Michael • Polat Süleyman • Praz Rebecca • Prina Jessica • Priolo Nadia • Prisse Philippe • Probst Doris • Probst Michael • Puchegger Corinne • Radonjic Svetlana • Reber Barbara • Rechsteiner Karin • Regamey Sébastien • Rehmann Nicolas • Renoult Michael • Rey Jessica • Richoz Sandrine • Rickenbacher Marina • Rieser Konstantin • Rieser Lisa • Riggenbach Andrea • Rivas Natalia • Robadey Mark • Rodrigues Ana • Romanens Claudia • Romerio Sunshine • Roth Leif • Rothenbühler Stefan • Rudaz Sébastien • Rüegg Susanne • Rüegg-Egger Monika • RufBründler Regula • Ruppli Denise • Russo Simona • Rychener Monika • Ryser Benjamin • Ryser Marika • Samassa Thomas • Sarbach Ruth • Sauder Sabrina • Sauvegrain Yves • Schädler Stefanie • Schalch Thomas • Schär Christine • Scheidegger Michael • Scheiwiller Katrin • Scheler Monica • Schelling Maja • Schenk Yves • Schenkel Thomas • Scherrer Martine • Schiess Gerold • Schild Pascal • Schläpfer Christian • Schlatter Nicole • Wer schon immer wichtig war und ab sofort unverzichtbar ist: Schleusser Doris • Schmid Carmen • Schmid Matthias • Schmidhalter Iris • Schmidt Steivan • Schmucki Pascal • Schneider Nadin • Schneider Pascal • Schneider-Pintér Elisabeth • Schneller Daniel • Schnyder Nadine • Schnydrig Sonja • Schönthal Stefanie • Schreiber Riana • Schubert Steffi • Schudel Yvonne • Schuler Jolanda • Schüpbach Michael • Schweizer Jo-Niskar Joëlle • Schwizgebel Urs • Sciacovelli Claudio • Senn Daniel • Seuret Bernard • Sgroi Francesca • Singy Vincent • Sinn Eva • Sommerauer Claudia • Sonnenberg Marc • Specker Nelya • Spiess Silvia • Sponer Irina • Sprecher Raeto • Stahel Natalie • Stähli Ralph • Stauber Nataly • Steffen Steve • Stegmann Laurent • Steiner Adrian • Steiner Gabriella • Steinmann Daniela • Steuble Daniel • Stevanin Désirée • Stocker Claudio • Stöckli Irene • Stucki Nadine • Studer Manuela • Stüvermann Jan • Suter Chantal Nadine • Suter Martin • Tabanyi Mélanie • Tâche Julien • Tasic Sanja • Tavel Aurélie • Teodorovic Sladjana • Terzi Sevda • Testori Gabriella • Tiefenthal Fadri • Tlach Jasmin • Töngi Tamara • Trachsler Verena • Tran Hoa • Trotter Tina • Tschuor Urban • Ural Murat • Uzungelis Nurten • Vacca Giuseppe • van der Ploeg Robert • Veillard Johnny • Veljic Tanja • Vella Jérôme • Vendittelli Marcello • Venetz Ursula • Vergari Sara • Veuve Jean-Marc • Villiger Max • Vitali Giacomo • Vogel Andrea • Vogel Esther • Vogel Oliver • Vogt Martin • Voitel Eveline • von Allmen Xaver • von Bergen Andreas • von Burg Corinne • Votta Tania • Vouilloz-Bianco Régine • Waber Yvonne • Waeber Andrea • Wain Naveed • Waldmann Andrea • Wallimann Marcel • Walser Stephan • Wattrelos Cédric • Weber Isabelle • Wegmann Alexis • Weibel Isabelle • Weibel Manuela • Weishaupt Andrea • Wenk Monika • Wenz Stefanie • Wernli Helen • Widmer Alexander • Widmer Frédéric • Widmer Martina • Wiget Remo • Willi Isabel • Winter David • Winter Karin • Wipf Daniela • Wohlwend Petra • Wolf Sabrina • Wolf Sailom • Wolfisberg Pia • Wüst Raphael • Wüthrich Andreas • Wyss Simone • Yersin Valérie • Zarn Marius • Zbinden Beatrice • Zbinden Sandra • Zeender Eve • Zehnder Franziska • Zihlmann Alicia • Ziltener Philipp • Zimmermann Katja • Zollinger Anita • Zuberbühler Sonja • Zubler Dieter • Züger Stephanie Alice • Zuppiger Sandra • Zurbrügg Michael • Zurbrügg-Stucki Nadine • Zurbuchen Atsuko • Zürcher Daniela • Zürcher Roger • Zwicker Simon • Zysset Daniel Eidg. dipl. Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling Acedo Angel • Amacher Andrea • Balet Danièle • Balzarini Bahry Françoise • Bentoglio Paolo • Berner Matthias • Bill Monika • Bingle Danilo • Binzegger Martin • Bisignano Giuseppe • Bonato Daniel • Bonvin Christophe • Bräm Sandie • Brändli Michael • Braunstein Ostermann Christine • Broccard Yannick • Bryner Nicole • Bucher Corinne • Büschlen Hanspeter • Cansu Isa • Chevalley Emery Christelle • Clivaz François-Joseph • Cuocolo Marco • Darbellay Sophie • De Abreu Coelho Carlos Miguel • De Paola Rosario • De Rocco Angelo • Deiss Christian • Dupuis Cédric • Dürring Martin • Durussel Sébastien • Faul Marco • Favre Laurence • Fragnière - Bosson Maryline • Frey Stefanie • Frischknecht Walter • Fuhrer Adrian • Fürst Andreas • Gantenbein Heinrich • Gasser Sven • Gassmann Dominik • Gatinois Ludovic • Gaugler Claudio • Generelli Michel • Gerner Urs • Gloor Daniel • Glutz Michael • Golem Andreas • Gort Damian • Grassi Paolo • Grau Pascal • Grimani Luana • Gröbnitz Karin • Heuer Frédéric • Hofmann Martin • Hog Johannes • Höhener Simon • Honegger Michael • Intaglietta Rodolfo • Isenring Simon • Itel René • Jamin Kevin • Jeanneret Marc • Jolidon Florence • Jordi Vreni • Kälin Pascal • Käppeli-Schmid Daniela • Kaufmann Urs • Keller Thomas • Kohli Arlette • Koller Karin • Krummenacher Silvan • Kugler Raphael • Kupferschmid Swen • Kuster Maja • Leuzinger Silvia • Linsbauer Rainer • Lo Giudice - Miracola Maria Grazia • Löffel Martin • Löhrli Alexandra • Looser Patrick • Losert Karl • Luiz Devis • Lüönd Adrian • Manser Sandra • Maret Nicolas • Martin Philippe • Matter Frank A. • Meier Bettina • Meyer Philipp • Meyer Stefan • Michaud Gaylord • Mösching Petra • Müller Gabriela • Müller Silvana • Nicolas Patrick • Odermatt Karl • Pache Ludovic • Peduzzi Gianni • Pennacchi Claudio • Perraudin Florian • Perret Aline • Peter Ivan • Pfistner Beat • Pittet Vania • Pobuda Jan • Rappo Sonja • Rieser Marcel • Rigoli Judit • Romero Carlos • Rouiller Evelyne • Rouiller Martine • Salamin Benoît • Sam André • Schaller Robin • Schaub Franziska • Schenk Sonja • Schlegel Marco • Schmid Oliver • Schmidle Klaus • Schmutz Oliver • Schnarrenberger Kym • Schönbächler Remo • Schwab Michael • Schwarz Edmund • Schweizer Marion • Schweizer Thomas • Schwyn Patrick • Seiz Patrik • Soland Hansjörg • Staehli Virginie • Stalder Priska • Steiner Heiko • Straumann Anette • Süss Barbara • Tavernier Julien • Thaler Scott • Théodoloz Florent • Thöny Bernhard • Tramaux David • Tschannen-Tocchetti Simona • Vienne Sandra • Vitali Laurent • von Ah Sven • Vouilloz Pierre • Vu Huong Tra • Wälti Beat • Wehren Michael • Wermeille Fabien • Wieland Anja • Winkler Alain • Zbinden Cédric • Zehnder Stefan Mit dem eidg. Fachausweis für Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen und dem eidg. Diplom für Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling erweitern Sie Ihre Kompetenzen berufsbegleitend in jeweils fünf Semestern. Als anerkannte Spezialisten profitieren Sie von einem wertvollen geschützten Titel und von hervorragenden Berufsaussichten in anspruchsvollen Positionen. Verein für die höheren Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling c/o Kaufmännischer Verband Schweiz Postfach 1853 • 8027 Zürich • www.examen.ch Monatsinterview 18 «Es ist unglaublich, was wir uns hier leisten» Walter Wittmann hat den Crash in der Finanzindustrie vorausgesehen und warnt in seinem neuesten Buch vor Staatsbankrotten. Der streitbare Volkswirtschafter über die Krise, deren Fortgang und mögliche Auswege. Interview Therese Jäggi und Ingo Boltshauser / Foto Hannes Thalmann Context: Die EU hat ein gewaltiges Hilfspaket geschnürt, um Griechenland und andere Euroländer vor dem Staatsbankrott zu retten. Lässt sich der Bankrott von Griechenland damit verhindern? Walter Wittmann: Nein, Griechenland hat schon jetzt zu viele Schulden. Die Milliarden-Hilfe führt nur zu weiteren Schulden, die gar nie mehr beglichen werden können. Das griechische Spar paket ist nicht überzeugend. Was hätte man denn sonst machen können? Die einfachste Lösung wäre eine Umschuldung gewesen, das heisst ein Schul- context 6/7 – 2010 denerlass von 50 Prozent. Damit wären Das sehe ich gar nicht. Griechenland die Staatsschulden auf 60 Prozent des macht zweieinhalb Prozent des BruttosoBruttoinlandprodukts heruntergefahren zialprodukts der EU aus. Das hat praktisch worden. Das wäre EU-konform gewesen. keine Bedeutung. Die Frage ist jetzt mehr, Ausserdem hätte man die Zinssätze für ob auch grössere Länder drankommen. die übrigen Schulden bei etwa drei Pro- Was sagen Sie? zent festlegen können. Portugal hat Probleme, doch wurde Was könnte Griechenland jetzt noch retten? im Parlament immerhin fast einstimmig Nichts, das Land wird in absehbarer ein Sparprogramm angenommen. In SpaZeit Pleite gehen. Die Griechen haben nien macht sich die Immobilienkrise beihre Regierung selber gewählt. Und diese merkbar, aber das ist nichts Neues. Dort Regierung hat Schulden gemacht. Jetzt haben Sparkassen und Banken enorme müssen sie das halt ausbaden. Kredite gewährt, und die Folge davon ist, Es wird befürchtet, dass Griechenland dass überall Bauruinen herumstehen, einen Flächenbrand auslösen könnte. ausserdem ist die Arbeitslosigkeit hoch. Walter Wittmann, 75, ist emeritierter Wirtschaftsprofessor der Universität Fribourg. Er hat eine vierbändige Einführung in die Finanzwissenschaft sowie viele kritische Sachbücher verfasst. Zuletzt ist von ihm «Staatsbankrott» (Orell Füssli Verlag) erschienen. Darin geht er der Frage nach, warum Länder pleite gehen können. Wittmann lebt zusammen mit seiner Ehefrau in Bad Ragaz. Jetzt muss diese Immobilienkrise abgewi- Der Euro war also hauptsächlich politisch eine Währungsreform gibt. Und wenn die ckelt werden. Die Regierung hat den motiviert? Deutschen das Wort Währungsreform höHypothekarbanken Zeit gegeben um a lles Das war primär eine politisch moti- ren, kriegen sie Panik. offenzulegen bis am 30. Juni. Bei Ungarn vierte Entscheidung, die sicher nicht von Um die Schweizer Vermögensverwaltung ist das Problem, dass sie sich in Euro und Ökonomen getroffen wurde. Wobei ich machen Sie sich also keine grossen Sorgen. (lacht). Nein, sicher nicht. Wir profiFranken verschuldet haben, und wenn aber nicht behaupten will, dass Ökoihre Währung taucht, dann steigen die nomen alles richtig machen. tieren noch immer von einem VertrauensSchulden. Dort hat der International Die Nationalbank hat für über 80 Milliar- bonus, der allerdings auch schon höher Monetary Fund vor bald zwei Jahren den Franken Euro gekauft, um ein weitewar als heute. Aber der Schweizer Franres Abtauchen des Kurses zu verhindern. ken als Währung ist in Ordnung. schon mal helfen müssen. Wie ist das zu beurteilen? Wovon hängt die Zukunft des Euro ab? Kritiker behaupten, das EU-Hilfspaket diene weniger den gefährdeten Staaten Das hat sie vermutlich unter politiDer Euro zerfällt nicht, weil die Politials den Banken, die ihre Risikopositionen schem Druck gemacht, denn die Export- ker das nicht zulassen. Diejenigen, die abbauen können. Haben sie Recht? wirtschaft erwartet, dass der Schweizer ihn eingeführt haben, wollen ihn jetzt Ja, natürlich. Dazu gibt es auch Statis- Franken nicht raufgeht. Die Nationalbank natürlich aufrecht erhalten. Im schlimmstiken. Französische Banken haben für kann grob gesagt Wellen glätten, aber ei- ten Fall könnte man sich vorstellen, dass 63 Milliarden griechische Anleihen, die nen Trend umkehren kann sie nicht. Und ein kleines Land wie Griechenland aus deutschen Banken für 40 Milliarden. Und es sind noch einige andere involviert. «Wir profitieren immer noch von einem Vertrauensbonus, Wenn das Land pleite geht und deshalb ein paar Grossbanken in Not kommen, der aber auch schon höher war als heute.» dann muss der Staat wieder einspringen und wir bekommen es mit einer zweiten Auflage der Finanzkrise zu tun. Man hat sie hat jetzt ja auch eingesehen, dass sie der Eurozone ausscheidet. Aber auch das andere gerettet, um sich selber zu retten. damit nicht fortfahren sollte. Denn sonst halte ich für eher unwahrscheinlich. Es hat sie dann plötzlich 150 oder 200 Milli- müssen in Zukunft einfach die Länder Würde es helfen, wenn solche Staaten, arden Euro, und wenn der 10 Prozent ver- besser kontrolliert werden, welche den Griechenland beispielsweise, wieder ihre nationalen Währungen einführen? liert, ist Schluss mit Gewinnverteilung Euro einführen wollen. Bei Griechenland Das können sie machen, aber was pas- der Nationalbank. Die Nationalbank ist war man auf beiden Augen blind. siert nachher mit der Drachme? Ein klei- übrigens die einzige Institution, die ich Im Zusammenhang mit den Staatsbankner Staat mit einer eigenen Währung! Die mein Leben lang noch nie kritisiert habe. rotten sagen Sie eine neue Rezession voraus. Drachme würde zum Spekulationsobjekt. Mit der bin ich zufrieden. Das Wachstum besteht bisher in Lager Die Spekulanten würden sie ungespitzt in Aber mit den 80 Milliarden ist das Pulver jetzt verschossen. aufbau und zusätzlichen Staatsausgaben. der Ägäis versenken. Mehr werden sie jetzt nicht mehr kau- Jetzt wird es eine Delle geben. Die IndikaIst der Euro eine Fehlkonstruktion? toren der OECD sind rückläufig. Ich wäre Nun, eine gängige Regel lautet, dass fen, sonst müssten sie Geld drucken. man eine Währungsunion erst nach einer Ist der Euro im Vergleich zum Franken zu froh, wenn es nur drei bis fünf Jahre Stagnation geben würde, so dass es nicht zu politischen Union einführen sollte. Als hoch? Das würde ich so nicht sagen, aber einer doppelten Rezession kommt. Wenn Vergleich: 1848 wurde der schweizerische Bundesstaat gegründet, aber es dauerte dass der Schweizer Franken stärker wird, ich wetten müsste, dann würde ich sagen, noch bis 1906, bis eine einheitliche Wäh- nehme ich schon an, und dann wird der dass es eine doppelte Rezession gibt. rung eingeführt wurde. Man hat die Ein- Euro gegenüber dem Franken schwächer. Wir wird diese verlaufen? Die muss nicht speziell dramatisch führung des Euro forciert, damit es mit der Inzwischen kommen ja auch versteuerte politischen Union vorwärts geht, und man Gelder in die Schweiz, vor allem aus werden. Wenn sich das abzeichnet, pumpt muss auch klar sehen, dass die Franzosen Deutschland und Italien. Die Deutschen der Staat wieder Geld rein und macht wiewollten, dass die D-Mark verschwindet, befürchten, der Euro gehe kaputt. Es gibt der neue Konjunkturprogramme. Doch ja Prognosen, wonach es spätestens 2015 dann steigen auch die Schulden wieder. weil die alles dominiert hat. context 6/7 – 2010 19 Monatsinterview 20 Die Blase, welche sich jetzt schon ab- werden sofort wieder irgendwelche Vehi- ja etwa 15 Prozent des BIP. Wie ist das zu zeichnet, wird einfach noch grösser. Ich kel erfunden, wie man aus Schrott Eigen- gewichten im Vergleich mit andern sehe weit und breit kein Wachstum. Die kapital konstruieren kann. Ausserdem Ländern? Amerikaner sind hoch verschuldet, sie ha- sollte man Leerverkäufe verbieten. Die Prozentual war das viel mehr, als anben zwar Fonds verkauft, damit sie Geld braucht es nicht. Wie erklärt man einem dere Länder getan haben. haben zum Verputzen, die Fondsnetto- normalen Menschen, dass man an der Aber die Schweiz hat nach wie vor die Börse für Milliarden Dinge verkaufen gleichen Risiken mit ihren Grossbanken? verkäufe sind auf Rekordniveau. kann, die man gar nicht hat? Und kein Hat man zu viele Schulden gemacht? Das hat sich nicht geändert. Sie fahren Die Staaten haben viel Geld in marode Auslehnen von Aktien oder Gold zum jetzt wieder High Risk wie vorher auch, Grossunternehmen gepumpt, in den USA Spekulieren! So wird der Goldmarkt seit und sie erzählen uns, dass sie zurückhalbeispielsweise in General Motors oder den 70er-Jahren manipuliert und zwar tender geworden sind. Wenn die etwas saAIG, oder in Grossbritannien in The Royal vor allem von amerikanischen Grossban- gen, wissen Sie genau, dass das Gegenteil Bank of Scotland. Diese macht jetzt täg- ken, der Deutschen Bank und ein bisschen stimmt. Sie glauben doch keinem Lügner, wenn er sagt, er habe nicht gelogen. lich am Fernsehen Werbung für Finanz- auch noch der UBS. produkte mit hoher Sicherheit. Zynischer Die Lohnexzesse bei den Banken, Kann man eine Grossbank nicht kontrolliert in Konkurs gehen lassen? geht es kaum mehr. Und alle diese Mass- was müsste man dort machen? nahmen führten zu neuen Schulden. Ich verstehe, dass das in der ÖffentNein, das geht nicht. Wenn man am Viel anderes blieb manchen Staaten aber lichkeit diskutiert wird, aber von den Pro- 16. Oktober 2008 nicht eingesprungen auch nicht übrig, als Schulden zu machen. portionen her sind das Peanuts. wäre, hätte das eine Katastrophe zur Sie hatten keine andere Wahl. Darü- Wie kann man verhindern, dass die Folge gehabt. ber besteht kein Zweifel. Wenn jemand Allgemeinheit für die Spekulationsrisiken Wir dachten eher an zukünftige Ereignisse. behauptet, dass man die UBS auch hätte aufkommen muss? Ja, da gebe ich Ihnen vollständig Recht. pleite gehen lassen können, dann hat er Wenn die Banken schon spekulieren Es ist unglaublich, dass man da nichts unüberhaupt keine Ahnung, welche Konse- wollen, dann müssten sie einen Fonds ternimmt. Man muss sich das einmal vorquenzen das gehabt hätte. Die UBS ent- schaffen, um für Schäden zu haften. Denn stellen: Allein die beiden Grossbanken spricht dem zweieinhalbfachen des wenn es darauf ankommt, haben sie ja haben ein Volumen, das 450 Prozent des Schweizer Bruttosozialprodukts. Hätten nichts in der Kasse. BIP entspricht. Die Deutsche Bank zum Beispiel macht um 20 Prozent des BIP aus. Das zeigt, wie anfällig die Schweiz ist. Es ist unvorstellbar fahrlässig, dass man das «Mein Vorwurf ist, dass man eine Finanzindustrie sich hat einfach so weiterlaufen lässt. Und wenn dann etwas schief geht, passiert den Banentwickeln lassen, ohne Regeln und Beschränkungen. ken immer noch nichts. Dass die Politik Aber wir sehen es auch jetzt wieder. Es passiert gar nichts.» hier nichts macht … Ich ärgere mich ja nicht sehr schnell, aber das macht einen schon wütend. Es ist ja unglaublich, was wir uns hier leisten. die Staaten nicht interveniert, wäre das Müsste man die Banken zwingen, einen globale Finanzsystem total kollabiert. solchen Sicherheitsfonds zu schaffen? Was könnte man konkret machen bei den Das hätte nicht nur eine Rezession, sonNational können Sie das schon ma- Grossbanken? dern eine längere Depression zur Folge chen. Aber wenn andere Länder nicht Man müsste sie entflechten, und zwar gehabt. So etwas dauert dann zehn bis mitmachen, riskieren Sie, dass die Ban- sofort. Geschäftsbanking und Investment fünfzehn Jahre, bis es wieder zu einem ken und Anleger einfach ausweichen. Das Banking müssten getrennt werden. Eine Aufschwung kommt. Mein Vorwurf ist, gilt auch bei anderen Massnahmen. Wenn weitere Massnahme, wie sie auch von den dass man eine Finanzindustrie sich hat Sie in Zürich Leerverkäufe verbieten, Amerikanern vorgeschlagen wird, ist, den entwickeln lassen, ohne Regeln und Be- dann werden die in London gemacht. Eigenhandel zu verbieten. Die UBS hat schränkungen. Aber wir sehen es auch Wie beurteilen Sie das Krisenmanagement zeitweise 900 Milliarden Eigenpositionen jetzt wieder. Es passiert gar nichts. Es der Schweiz während der Finanzkrise? gehabt, das muss man sich mal vorstellen. läuft alles gleich weiter wie zuvor. Bei der UBS ist man eingesprungen, Was da weg gewesen wäre bei einem als es nötig war. Da war nichts anderes Crash. Wie müsste man denn die Banken an die möglich. Die UBS brauchte damals täg- Sehen Sie eine Chance, dass diese Leine nehmen? Am naheliegendsten wäre, wenn die lich 40 Milliarden Dollar Liquidität, und Entflechtung kommt? Eigenmittelvorschriften stark erhöht die hatte sie plötzlich nicht mehr. GleichNein, das scheitert an der Politik. Die zeitig erhielten sie von den anderen Ban- Wirtschaft will keine Regulierung der w ürden. Was für einen Wert halten Sie da für ken immer weniger Kredit. Wenn der Grossbanken, weil sie befürchtet, dass sie vernünftig? Staat nicht eingesprungen wäre, hätte die nachher auch stärker reguliert wird. Und Der müsste bei zehn bis fünfzehn UBS die Schalter schliessen müssen. In- die Parteien sind von der Wirtschaft abProzent liegen. Doch dann muss man de- sofern war das Krisenmanagement gut. hängig. Also wird nichts passieren. Das ist finieren, was als Eigenkapital gilt. Sonst Das Hilfspaket für die UBS entsprach die unheimliche Allianz. context 6/7 – 2010 21 «Die globalen Finanzmärkte brechen zusammen, und dann läuft eine Weile im Handel gar nichts. Das ist wie nach einer Atombombe.» Also leben wir auf Dauer mit dem Risiko, dass zwei Grossbanken die Schweiz ruinieren können? Es reicht sogar eine. Eigentlich weiss jeder, dass die Schweiz nicht einmal eine Grossbank retten kann, wenn es hart auf bevor er kurz vor dem Bankrott gestanden hart kommt, aber die Politik macht rein ist. Irgendwann einmal wird es deshalb gar nichts. Das ist schon erstaunlich. Als wohl zur Kernschmelze kommen. Ausrede dient dann immer, Interventio- Was bedeutet das? nen würden die Wettbewerbsfähigkeiten Das bedeutet: Die globalen Finanzder Banken reduzieren. Aber zu Ende ge- märkte brechen zusammen, und dann dacht heisst das: Die Banken sind dann läuft eine Weile im Handel gar nichts. am wettbewerbsfähigsten, wenn sie uns Das ist wie nach einer Atombombe. Ich ruinieren können. will nicht übertreiben oder Panik maSind die Banken das einzige Risiko für chen … die Schweizer Wirtschaft? … aber für Sie ist das ein realistisches SzeNein, da gibt es auch noch die Hypo- nario? theken. Die gesamten HypothekarschulEs ist nicht auszuschliessen. Wenn ich den in der Schweiz belaufen sich auf 155 glaube, dass das aktuell wird, werde ich Prozent des BIP. Die nächstfolgenden sicher ein Buch darüber schreiben. Länder liegen schon bei unter hundert Das muss einem dann Angst machen. Prozent. Bei den Staatsschulden ist die Warum? Schweiz zwar gut aufgestellt, aber es gibt Weil Sie sowohl die Finanzkrise als auch eben auch andere Risiken. Nur spricht die Gefahr vor Staatsbankrotten in Ihren Büchern treffsicher vorausgesagt haben. man darüber nicht so gern. Wie lange geht das noch gut mit den Diese beiden Ereignisse waren für eiHypothekarschulden? nen Ökonomen auch leicht vorauszuseMomentan haben wir extrem niedrige hen. Es gab genügend Indikatoren, die daZinsen. Wir haben schon den grossen Teil rauf hingewiesen haben. Schade, dass in einer Blase aufgebaut und wir bauen sie der Politik niemand solche Warnungen weiter auf, solange das Zinsniveau so tief ernst nimmt, sondern darauf hofft, dass bleibt. Langfristig liegen die Hypozinsen es diesmal anders kommt. in der Schweiz durchschnittlich bei 5 Pro- Als Volkswirtschafter sind Sie ja recht zent. Wenn sie sich demnächst in diese treffsicher. Haben Sie als Anleger auch so Richtung entwickeln, dann haben wir eine glückliche Hand? eine Immobilienkrise, wie wir sie in der Ich habe während der ganzen Krise Schweiz noch nie gesehen haben. kein Geld verloren. Ich informiere mich Wann kann das eintreffen? gut und spekuliere grundsätzlich nie, ich Im Moment kann sich weltweit nie- trade. Ich habe Aktien in der Regel nicht mand leisten, die Zinsen zu erhöhen. länger als ein halbes Jahr, denn weiter Demnächst droht da keine Gefahr. Aber h inaus sind Prognosen schwierig. Die jahrelang praktisch Nullzinsen kann aus Banken wollen einem zwar weismachen, ökonomischer Sicht nicht gut gehen, weil Aktien seien ein langfristiges Anlageinstdie Menschen und Unternehmen unter rument. Aber wenn jemand Prognosen diesen Bedingungen zu Verschwendung über die nächsten 20, 30 Jahre abgibt, neigen. dann sollte er dringend zum Psychiater. Sind die Notenbanken verantwortlich für Langfristig sind wir alle tot, das hat schon diese Entwicklung? Immerhin sind sie es, Keynes gesagt. die Geld ins System pumpen. Wie informieren Sie sich? Die Nationalbank warnt schon seit Ich habe verschiedene Fachzeitschrifüber einem Jahr vor diesem Problem. Lei- ten und Börsenbriefe. Internet habe ich der hat sie keinen Einfluss darauf, wie das nicht. Dann analysiere ich, wie der Markt Geld verwendet wird, das sie zur Verfü- ist, welche Titel übergekauft oder übergung stellt. verkauft sind, und entscheide mich. Müssen wir irgendwann durch eine In welche Titel investieren Sie? Rosskur, um die Schulden abzubauen? Momentan vor allem in amerikaniJa, die müsste schon kommen, aber es sche und kanadische. Ebenfalls gut gegibt kaum einen Staat, der das gewagt hat, fahren bin ich mit Gold. context 6/7 – 2010 Gibt es Dinge, von denen Sie die Finger lassen? Ich kaufe keine Optionen, keine Puts, keine strukturierten Produkte, gar nichts von dem. Allerdings operiere ich mit StopLoss-Limiten. Was ist das Geheimnis des erfolgreichen Handelns? Man muss das absolut cool machen und die Emotionen draussen lassen. Therese Jäggi ist Context-Redaktorin. [email protected] Ingo Boltshauser ist Context-Redaktor. [email protected] Hannes Thalmann ist Fotograf in Lustmühle. [email protected] Dossier Zweitberufe 22 In zwei Berufswelten Vielen Menschen reicht es nicht, nur in ihrem erlernten Beruf Karriere zu machen, und sie bauen sich parallel dazu eine zweite Existenz auf. Manchmal bleibt es beim Traum, und das zweite Standbein ist nicht viel mehr als ein ausgedehntes Hobby. Manchmal verdrängt dieser Traum aber auch den ursprünglichen Beruf von der ersten Stelle. Context porträtiert sieben Menschen, die zwischen der kaufmännischen Arbeitswelt und ihrem persönlichen Traum hin- und herpendeln. Fotos Reto Schlatter (S. 23, 24, 25) und Martin Töngi (S. 26, 27, 28) H andball spielt Pascal Willisch seit der 1. Klasse: «Das Tempo, die schnellen Wechsel und die Dynamik liegen mir.» Beim Handballclub Kriens durchlief er sämtliche Junioren-Stufen, nun spielt der talentierte linke Flügel schon die sechste Saison in der ersten Mannschaft; dieses Jahr kam er mit dem HC Kriens-Luzern unter die sechs besten Teams des Landes. Zudem wurde er regelmässig in regionale und nationale Junioren-Auswahlmannschaften berufen. Nach der Sekundarschule stand Willisch vor der Frage: Handball oder Lehre? Er entschied sich für beides und begann das Sport-KV bei den Frei’s Schulen in Luzern: Die dreijährige Profil-E-Lehre wird context 6/7 – 2010 auf vier Jahre ausgedehnt, so bleibt genug Zeit für den Sport. Schule und Praktikum im Beruf werden blockweise absolviert. Bereits während der Lehre arbeitete Willisch ein Jahr lang beim Marktforschungsinstitut GfK Switzerland in Hergiswil. «Mein handballbegeisterter Chef bot mir nach der Lehre eine 50%-Stelle an, eine grosse Chance.» Nun arbeitet er am Montag, Mittwoch und Freitag in Hergiswil, bevor er ins Training fährt, dienstags und donnerstags trainiert er zweimal täglich in der Halle. «Insgesamt sind es sieben bis acht Trainings pro Woche.» Willisch hat beim HC Kriens-Luzern einen Vertrag, der ihm die anderen 50 Prozent des Einkommens sichert. Ein Ziel – «vielleicht mehr ein Traum» – wäre natürlich eine Profi-Laufbahn, gerne auch im Ausland. Pascal Willisch bleibt aber realistisch: «Zuerst muss ich mich in der Schweiz bewähren, dann folgt vielleicht auch einmal ein Aufgebot für die A-Nationalmannschaft.» Doch die Konkurrenz ist gross, deshalb rüstet sich Willisch auch fürs Büro. Er will sich mit einer Weiterbildung, beispielsweise an einer Höheren Fachschule für Wirtschaft, sein zweites Standbein sichern. the Pascal Willisch, 22, Kriens, KV-Angestellter und Halbprofi beim Handballclub Kriens-Luzern 23 «Das Tempo, die schnellen Wechsel und die Dynamik liegen mir.» context 6/7 – 2010 Dossier Zweitberufe 24 «Im Moment gefällt es mir so wie es ist.» Tanja Müller, 32, Villigen, Sachbearbeiterin und Betreiberin eines Pferde-Pensionsstalls D ie Vormittage verbringt Tanja Müller in der Kabel AG in Brugg. Als Sachbearbeiterin bucht sie für das 20-köpfige Montageteam des Unternehmens Flüge und Hotelzimmer, wickelt Visabeschaffungen ab, prüft Kreditkartenabrechnungen und sorgt dafür, dass wichtige Ersatzteile fristgerecht an ihrem Bestimmungsort irgendwo auf der Welt eintreffen. Eine Stunde nach Büroschluss trifft man die Ostschweizerin dann meist in ihrem Pferde-Pensionsstall im nahe gelegenen Villigen an. Hier hat sie ihr eigenes Pferd eingestellt, dazu noch drei Pensionspferde und ein Fohlen. Eine Box im context 6/7 – 2010 Stall ist zurzeit leer und wartet auf einen neuen Mieter. Ihre nachmittägliche Arbeit besteht aus ausmisten, einstreuen, die Pferde auf die nahe Koppel führen, füttern und so weiter. Daneben reitet sie ihr eigenes Pferd und trainiert mit ihm für die Fahrlizenz. Und als sei das alles nicht genug, hat sie seit drei Jahren auch noch einen kleinen Rebberg von gut 10 Aren. «Die Pflege ist sehr aufwändig», sagt sie. «Durchschnittlich ist man im Lauf eines Jahres 17-mal mit jedem Rebstock beschäftigt.» Der Rebberg ist allerdings in erster Linie Hobby. Von den rund 1000 Flaschen Müller-Thurgau, die sie jährlich keltern kann, werden die meisten ver- schenkt, der Rest von ihr mit Freunden getrunken. Zum Stall und zum Rebberg kam sie, als sie vor drei Jahren mit ihrem Freund das Bauernhaus kaufte, in dem die beiden heute wohnen. Anfangs war der dazugehörige Stall vermietet, doch als die Pacht gekündigt wurde, hat ihn die begeisterte Reiterin gleich selbst übernommen. Einträglich ist das zwar nicht, aber immerhin liefern die Stallgebühren einen willkommenen Zustupf an die Unkosten. «Im Moment gefällt es mir so wie es ist», sagt Tanja Müller. «Aber ich kann mir gut vorstellen, später einmal stärker auf die Reiterei zu setzen.» ibo 25 «Es ist schon fast traurig, wie man grundsätzlich im Anzug viel respektvoller behandelt wird.» Ephraim Chiozza, 25, Oberrieden, Versicherungsbroker, Rapper und Producer A m Morgen mit Anzug und Krawatte stand: «Keine Zeit ist die faulste Ausrede. Die Gesellschaft soll deshalb auch ins Büro, nach Feierabend zum Wenn man etwas erreichen will, investiert seine Kritik hören und wahrnehmen. «Wir Rappen ins Studio: Was wie ein Gegensatz man auch viel Zeit darin.» sagen, was wir denken, und das halt einklingt, ist für Ephraim Chiozza, VersicheDas Potenzial für seinen musikali- fach vehement. Die Leute verwechseln rungsbroker und Rapper, reine Alltags- schen Erfolg sieht er allerdings besonders aber Ehrlichkeit mit Härte», sagt Chiozza. routine. «Für mich sind das bisher zwar im Label «Flow Familia Clan». Die CDs, Das ganze Image der Rapper sei verzwei strikt getrennte Sachen, aber ich die Konzerte, alles sei ein Gemeinschafts- fälscht: «Es geht um Musik und ihre Messtehe voll dahinter. Es ist beides ein Teil produkt von vier sehr individuellen Men- sage, nicht um Gewalt, Drogen, oder Sex.» von mir», so Chiozza. Deshalb ist er nach schen, verbunden durch ihre Einstellung Er kennt den Effekt, den Hip-Hop-Kleider der Arbeit auch so viel wie möglich noch zur Musik und zum Leben. «Ich hätte auf die Leute haben, allerdings nur zu gut: im Studio, schreibt neue Texte und produ- wahrscheinlich nicht einmal 20 Prozent «Es ist schon fast traurig, wie man grundziert neue Beats. Gleichzeitig macht er von dem, was wir bisher erreicht haben, sätzlich im Anzug viel respektvoller beeine Weiterbildung zum dipl. Versiche- alleine geschafft», glaubt Chiozza. Auch handelt wird.» Es werde halt nun mal rungsvermittler und hofft, bald erste Füh- als Versicherungsbroker arbeitet er gerne nach «Style» geurteilt, und besonders verrungserfahrungen zu machen. Denn es im Team, und ist überzeugt, dass man nur urteilt – nur stimmten die Vorurteile in gibt für ihn nichts Schlimmeres als Still- lernen kann, wenn man auch zuhört. den meisten Fällen nicht. jbo context 6/7 – 2010 Dossier Zweitberufe 26 «Hip-Hop hat mich total fasziniert und ich bin dabei geblieben.» Valery Reuser, 20, Sissach, Kauffrau und Tanzlehrerin D ie Gemeindeverwaltung im basel- chen Arbeit, sondern auch wegen des ziniert und ich bin bis heute dabei geblielandschaftlichen Sissach und Tanz- Teams. «Das Drumherum stimmt einfach, ben.» Mit 14 hat sie bereits Hip-Hop unterschulen in Gelterkinden und Pratteln sind wie auch der kurze Arbeitsweg.» richtet. Heute erteilt die Tanzlehrerin die Arbeitsorte von Valery Reuser. Am eiNach der Arbeit geht sie abends unter- auch Lektionen in Ragga Jam, Aerobic nen Platz kümmert sie sich um die Buch- richten oder trainieren. An den «freien» und Waacking Elements. «Das ist etwas haltung, zu sechzig Prozent. An den bei- Tagen ist ebenfalls Training sowie Vorbe- Neues für die Schweiz.» Mitgebracht hat den anderen ist sie die restlichen vierzig reitung mit ihrem Showteam auf Meister- sie Letzteres aus Los Angeles. Sie bildet Prozent und mehr zu finden. Dort unter- schaften angesagt. Die Kombination der sich nämlich kontinuierlich weiter, vor alrichtet und trainiert sie. zwei Jobs, mit dem Fixeinkommen aus der lem in den USA. «Ich bin zwar kein Zahlenmensch», kaufmännischen Tätigkeit, ist für Reuser «Tanzen ist mein Leben», sagt die erzählt Reuser, «aber ich habe schnell ge- der richtige Weg zum professionellen junge Frau, die übrigens im Februar 2009 merkt, dass Buchhaltung weit mehr ist als Tanzen. zu Basels grösstem Jungtalent gewählt Seit sie vier Jahre alt ist, tanzt Valery worden ist. Deshalb auch wird sie bald Zahlen und es gefällt mir.» Auf der Gemeindeverwaltung Sissach hat sie schon Reuser. Wie jedes kleine Mädchen habe weniger im Büro arbeiten, dafür mehr ihre KV-Lehre gemacht. Geblieben ist sie sie mit Ballett angefangen. Mit zehn kam Tanzen. Irgendwann hofft sie, davon lenicht nur wegen der abwechslungsrei- sie zum Hip-Hop: «Das hat mich total fas- ben zu können. ajm context 6/7 – 2010 27 «Unsere Lebensqualität ist eindeutig gestiegen.» Gilbert Oberson, 58, Himmelried, Werbeberater und Bierbrauer A ngefangen hat alles vor acht Jahren. Damals wurden die Werbeberater Gilbert und Silvia Oberson für ein Projekt beigezogen, das zum Ziel hatte, das Schwarzbubenland im Grenzgebiet zwischen den Kantonen Baselland und Solothurn touristisch zu vermarkten. Irgendwann während der Arbeit reifte bei den beiden der Entschluss, nicht nur Marketing zu betreiben, sondern selbst einen Beitrag zu leisten. Konkret: Sie haben vor fünf Jahren in ihrem Wohnort Himmelried das leer stehende Milchhüsli übernommen und in ein Bierhüsli umfunktioniert. «Ursprünglich», sagt Gilbert Oberson, «kam ich eher aus Marketing-Überlegun- context 6/7 – 2010 gen auf das Thema Bier als aus echtem Interesse. Ich sah hier für eine lokale Brauerei eine Marktlücke.» Dann aber hat er sich richtig in das Thema hineingekniet, hat Literatur studiert, in seiner Küche gepröbelt und das Handwerk bei einem deutschen Braumeister gelernt. Heute braut Oberson fast jeden Donnerstag. In ihrem Bierhüsli, das jeden Freitagabend geöffnet hat, setzen er und seine Frau jährlich 8000 Liter Selbstgebrautes ab. Ausserdem betätigen sie sich als Marktfahrer, beliefern lokale Restaurants, organisieren Caterings und verblüffen ihre Kunden auch immer wieder mit unbekannten Bierprodukten wie etwa selbstgemachten Bierpralinen oder Biergelée und zugekauften Produkten wie Biershampoo und Hopfenschokolade. Was ursprünglich als Nebenerwerb gedacht war, hat sich in den letzten Jahren immer mehr ins Zentrum geschoben. Heute betreuen Gilbert und Silvia Oberson in ihrer Werbeagentur zwar noch einige treue Kunden, akquirieren aber aktiv keine neuen mehr. Ihr Know-how setzen sie lieber dafür ein, ihre Bierideen bekannter zu machen. «Wir haben zwar viel A rbeit, und reich werden wir damit nicht», sagt Oberson. «Aber unsere Lebensqualität ist eindeutig gestiegen.» ibo Dossier Zweitberufe 28 «Längerfristig wird wohl das Büro wichtiger.» Nick Laurent, 33, Ziefen, Maschinenkonstrukteur und Callboy M aschinen faszinieren Nick Lau- und lerne viele neue Leute kennen. Zurent. So gross wie Häuser seien dem pflege ich meine Stammkundjene, die bei ihm in der Firma hergestellt schaft.» werden, schwärmt er. Und er erklärt: «Der Als Callboy ist Nick Laurent hauptGeschmack nach Stahl in der Werkstatt, sächlich abends unterwegs. In einer guda fühle ich mich daheim.» Der gelernte ten Woche verzeichnet er vier bis fünf BuMaschinenkonstrukteur ist aber kaufmän- chungen. Werbung für sich muss er keine nisch tätig, er sorgt in der Abteilung Ein- mehr machen, seine Homepage genügt. kauf für die Fremdvergabe von Aufträgen, Das Geschäft läuft von alleine und er verdie intern nicht erledigt werden können. dient sehr gut dabei. Seine Ehefrau hat keine Probleme daSeit zwei Jahren arbeitet er zu hundert Prozent für die Maschinenbaufirma. Sein mit. Sie sei so offen wie er, was ihr sexuelJob biete grosse Abwechslung und er les Leben betreffe, sagt Nick Laurent. Desschätze den Kontakt zu den Lieferanten. halb auch habe er sich 2006 für diese Ähnliches sagt er über seinen zweiten Job: Tätigkeit entschieden. Damals musste er «Als Callboy habe ich viel Abwechslung schweren Herzens seine Informatikfirma context 6/7 – 2010 aufgeben und suchte nach einem neuen Nebenjob. Hauptberuflich fuhr er zu jener Zeit ein Behindertentaxi. Er gab dann also ein Inserat als Callboy auf. Die Resonanz war gut, «die erste Buchung ging gut und von da an lief es». Nick Laurent macht kein Geheimnis aus seiner Callboy-Tätigkeit: «So bin ich nicht angreifbar», sagt er. Seine Arbeitskolleginnen und -kollegen wie auch sein Chef akzeptieren ihn und seinen Zweitjob. Beide Tätigkeiten sind ihm gleich wichtig, meint er. «Längerfristig aber wird wohl das Büro wichtiger.» Denn als Callboy könne er vielleicht nur noch zehn Jahre arbeiten. ajm 29 «Oben in der Hütte tut sich ein anderer Horizont auf.» Manuela Fischer, 51, Winterthur, Grafikerin und Hüttenwartin M anuela Fischer führt seit 20 Jahren ein Grafik-Atelier in Winterthur; sie ist vorab für die öffentliche Verwaltung, eine lokale Baufirma sowie für soziale und kulturelle Institutionen tätig, und zwar zu etwa 80 Prozent. Das lässt ihr Zeit für andere Aktivitäten wie etwa in der Berufsbildung. Wichtig war ihr auch immer das Reisen. «Mein Mann und ich waren schon als Jugendliche und später auch mit unseren zwei Töchtern viel u nterwegs.» Kirgistan, Indonesien oder Alaska und dort der Mount McKinley waren einige der Ziele. Nach einer solchen Reise wurden sie von der Alpenclub-Sektion Winterthur angefragt, ob sie nicht im context 6/7 – 2010 Sommer eine SAC-Hütte führen möchten. «Aus Verbundenheit zu den Bergen nahmen wir an und zogen zum ersten Mal auf die Cavardiras Hütte.» Das war vor 22 Jahren, und seither hat Manuela Fischer jeden Sommer einige Wochen in der Cavardiras Hütte auf 2649 Metern oberhalb von Disentis verbracht. Die Hütte ist jeweils zwischen Juli und September bewartet; dieses Jahr wird Manuela Fischer fünf Wochen bleiben, unterstützt von einem eingespielten Team. Die Zeit davor sei zwar jeweils stressig: «Die Arbeiten im Atelier müssen möglichst abgeschlossen sein, daneben laufen der Einkauf und die Reservationen für die Hütte, da frage ich mich manchmal schon: wieso mache ich das?» Ist sie aber einmal oben, weiss sie es wieder: «Es ist der buchstäblich andere Horizont, der sich dort auftut.» Die gute Stimmung, die Gespräche und anderes mehr – für Manuela Fischer ist die Zeit als Hüttenwartin noch immer bereichernd. Materiell reich wird sie damit allerdings nicht, weil die Entschädigung von der Zahl der Hüttenbesuche abhängt. «Es deckt das ab, was sein muss», sagt sie. Nach fünf intensiven Hütten-Wochen geht sie jeweils wieder gerne hinunter ins einsame Grafik-Atelier. Zumindest bis zum nächsten Sommer... the Beruf und Bildung 30 Neue Beratungsstelle für Mitglieder Am 1. Juli nimmt Carla Weber ihre neue Tätigkeit als Beraterin für kaufmännische Angestellte im KV Schweiz auf. Von Therese Jäggi Info-Schrift D ie neu geschaffene 70-ProzentStelle ist in der Abteilung Angestelltenpolitik angesiedelt. Mit dieser Funktion will der Verband laut Barbara Gisi, Leiterin Angestelltenpolitik, das Beratungsangebot zusammen mit den regionalen Geschäftsstellen erweitern und in psychologischer, ökonomischer und laufbahnplanerischer Hinsicht kompetente Beratung für die Mitglieder des KV Schweiz anbieten. «Das Inserat hat mich sehr angesprochen, weil ich mir davon grosse Gestal- Zum Bleistift (siehe Context 5-2010) gehört der Radiergummi, und der war früher mal aus Brot. Zumindest soll ein italienischer Maler Brot zum Ausradieren von Bleistiftstrichen gebraucht haben. Das war im 16. Jahrhundert, jedenfalls bevor der Brite Edward Nairne entdeckt hatte, dass sich getrockneter Naturkautschuk dafür noch besser eignete. Diese Tatsache machte der ebenfalls britische Naturforscher Joseph Priestley im Jahre 1770 öffentlich bekannt, und er gilt seither als Erfinder des Radiergummis. Vereinfacht gesagt löst der Gummi den Graphit des Bleistifts wieder vom Papier ab. Die von Charles Goodyear erfundene Vulkanisation verbesserte die Eigenschaften des Kautschuks wesentlich, und heute bestehen Radiergummis auch aus Kunststoff, der dank Weichmachern elastisch wird. context 6/7 – 2010 tungsmöglichkeiten versprochen habe», sagt Carla Weber. Zuvor war die 56-Jährige beim Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) in einer ähnlichen Funktion tätig. In den letzten zehn Jahren hat sie dort ebenfalls eine Beratungsstelle aufgebaut und im Laufe der Jahre vielfältige Erfahrungen als Beraterin von Lehrpersonen gemacht. Themen, mit denen sie sich häufig beschäftigen musste, waren Burn-out, Mobbing sowie weitere Konfliktsituationen. Sie war auch immer wieder konfrontiert mit Invalidität und den Fragen rund um die Rückkehr in den Beruf. Burn-out war so häufig ein Thema, dass sie Kurse dazu entwickelte und Vorträge hielt. Heute ist sie überzeugt: «Man kann Burn-out abwenden, wenn man zum richtigen Zeitpunkt interveniert.» Ein anderer wichtiger Problemkreis waren schwierige Mitarbeitergespräche, Entlassung, Arbeitslosigkeit und Neuorientierung. «Ich gehe davon aus, dass mich diese Themen auch beim KV Schweiz beschäftigen werden», sagt Carla Weber. Grosse Erfahrung Ursprünglich machte Carla Weber eine Ausbildung als Primarlehrerin und sammelte Unterrichtserfahrung auf allen Stufen, auch als Berufsschullehrerin. Dann absolvierte sie das Heilpädagogische Seminar Zürich und nahm einige Jahre später ein Psychologiestudium an der Universität Zürich auf. Auf das Studium folgte eine Weiterbildung als Systemtherapeutische Beraterin IEF. Neben ihren Tätigkeiten im Angestelltenverhältnis arbeitet Carla Weber nebenberuflich als selbstständige Fachpsychologin für Psychotherapie FSP und als Supervisorin. Beim KV Schweiz wird sie in der ersten Zeit ein Konzept für den Beratungsdienst erarbeiten. Dabei will sie zunächst einmal feststellen, was an Beratungen in den Sektionen bereits angeboten wird. «Ich habe grossen Respekt für die Beratungsarbeit, die bisher von den Sektionen geleistet wurde», sagt Carla Weber. In einem zweiten Schritt gehe es dann um die Frage, wie das Angebot der Sektionen unterstützt und ergänzt werden kann. Burn-out kann viele Gründe haben. Besonders offensichtlich trägt Stress, vor allem Arbeitsstress, dazu bei. Moderne Kommunikationsmittel erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Gedanken auch in der Freizeit um die Arbeit kreisen, wenn zum Beispiel «nur kurz» eine E-Mail beantwortet wird. Die Info-Schrift «Nonstop@work» enthält Ratschläge mit konkreten Massnahmen für den Alltag, wie man sich trotz ständiger Informationsflut bewusst erholen kann. Für weitere Gesundheitstipps: Info-Schrift «Gesund im Büro» des KV Schweiz. Info-Schrift «Nonstop@work», CHF 18.–. Bezug: KV Schweiz, Info-Schriften, Postfach 1853, 8027 Zürich oder bestellungen@ kvschweiz.ch. Mitglieder erhalten ein Exemplar kostenlos. Carla Weber lebt in Zürich. In der Freizeit interessiert sie sich für Kultur und Sport. Beide Gebiete eignen sich ihrer Meinung nach hervorragend zur Prävention von Burn-out. Carla Weber berät ab dem 1. Juli kaufmännische Angestellte. Ready for Business Bereits in der Lehre internationale Business-Luft schnuppern: Das Programm «KV Business English plus» von «bildxzug» macht’s möglich. Immer mehr internationale Firmen lassen sich im Kanton Zug nieder, wodurch sich das Wirtschaftsbild verändert. Diesen Trend beobachtete man bei «bildxzug», einem Lehrbetriebsverbund mit einer Vision: «Wir sind überzeugt, dass auch internationale Firmen sich an der Ausbildung von Lernenden beteiligen können», so Barbara Baumgartner, Beraterin in der Unternehmenskooperation. Ein Dutzend Unternehmen bilden zurzeit 13 sprachbegabte Lernende im Alter von 16 bis 22 Jahren aus. Viele dieser Firmen hätten laut Baumgartner gar keine Lernenden genommen, denn die meisten seien mit dem Berufsbildungssystem in der Schweiz noch nicht vertraut. Der Wille sei aber oftmals da. «Die gesellschaftliche Anbindung unseres Unternehmens an die Region Zug und die Wahrnehmung der Verantwortung bei der Berufsbildung sind uns ein grosses Anliegen», so Christina Roelli Schwethelm, Direktorin Human Resources bei der Amgen (Europe) GmbH. Das rege Interesse seitens der Jugendlichen übersteigt die Kapazität des Programmes deutlich. Denn: «Das spannende am Projekt ist, im eigenen Land KOLUMNE völlig neue Kulturen und Arbeitsweisen kennenzulernen und gleichzeitig die englische Sprache im Arbeitsalltag anzuwenden», sagt Martina Jossen, Lernende im zweiten Jahr bei der Cilag GmbH International. Sie hat schon zwei zweiwöchige Auslandaufenthalte in England gemacht, inklusive spezieller Business-EnglischFörderung. Ihr grösstes Erfolgserlebnis war bisher die Mitorganisation eines Golfturniers, bei der sie grosse Verantwortung übernahm. «Dieser Erfolg ist bestimmt aufs ‹KV Business English plus› Programm zurückzuführen, denn ohne die internationale Tätigkeit der Firma wäre der Anlass nicht möglich gewesen», so Jossen. Das Programm sei durchaus eine grosse Herausforderung; die Lernenden müssen dementsprechend reif, engagiert, und interessiert sein. Über die Hälfte der Lernenden besitzt mittlerweile ein Sprachdiplom wie das FCE – First Certificate in English – oder das BEC Vantage Certificate. Die KV-Lehre mit zusätzlichem Business-Englisch ist nur im Profil E oder M (mit Berufsmatura) möglich. Aber der Aufwand soll sich laut Barbara Baumgartner lohnen: «Die jungen Leute sind heute sehr mobil. Das Projekt ermöglicht ihnen den Schritt in die grosse Welt, weit über die Grenzen des Kantons Zug hinaus.» jbo Lebendige Briefsprache «Neue Wege der Korrespondenz», das neue Buch von Angelika Ramer, bietet eine Fülle von Brief- und E-Mail-Vorlagen für die verschiedensten Kommunikationssituationen. Mit «Briefe ohne Floskeln – Die neue Art zu schreiben» landete Angelika Ramer vor acht Jahren einen Bestseller. Seither sind weitere Korrespondenzbücher von ihr erschienen, jetzt liegt ihre neueste Publikation vor: «Neue Wege der Korrespondenz». Neben zahlreichen Vorlagen für innovative Briefe und E-Mails ist die Bewerbungssprache ein neuer Schwerpunkt. Beim Lesen dieses Kapitels wird deutlich, wie sehr auch die Bewerbungssprache von Floskeln geprägt ist. Angelika Ramer hat sie alle zusammengetragen, von der «Suche nach der neuen Herausforderung» über die «Stationen des Berufslebens» bis zur «Freude auf das Vorstellungsgespräch», dem Klassiker zum Schluss. Angelika Ramer kommentiert die tausend- context 6/7 – 2010 fach gelesenen Wendungen und stellt Alternativen vor. Als Beispiel für den Schluss: «Erzählen Sie mir mehr über diese Aufgabe? Ich bin gespannt auf Ihre Antwort.» Das Buch ist attraktiv gestaltet und klar im Aufbau. Dank der praktischen Lesenavigation lassen sich die gewünschten Vorlagen einfach und schnell finden. «Neue Wege der Korrespondenz» richtet sich an alle, die aktuelle Brief- und EMail-Vorlagen für den Büroalltag suchen, sowie an Vorgesetzte und Leute, die verantwortlich sind für die Unternehmenssprache. tj Angelika Ramer: Neue Wege der Korrespondenz. Briefe, E-Mails, Bewerbungen. Verlag SKV, 2010, CHF 45.– Tanz der Informationen Von Astrid van der Haegen Work-Life-Balance – ich mochte es schon fast nicht mehr hören, das allgegenwärtige Thema an Kongressen, in Workshops oder auf Podien. Meist hab ichs mit einem Schmunzeln abgetan, frei nach dem Motto «Mein Leben ist ja erfüllt». Seit ich im Engadin lebe, stelle ich fest, wie sich meine Einstellung ändert. Ein kleines «h» hat sich da eingeschlichen und das Erfühlte bietet dem Erfüllten immer mehr Paroli. Woran liegt das? Sind es die beworbenen 330 Tage Sonnenschein pro Jahr oder die reichen Schätze der Natur? Ist es die Aura des Slogans «Top of the World», das quellfrische Wasser oder regnet es in den Ballungszentren des Unterlands einfach zu viele Informationen, die das Hirn zumüllen? Aus all meinen Essensresten pflege ich jeweils eine leckere Minestrone zu kochen. Zurzeit suche ich nach einer umweltverträglichen Entsorgungsstrategie unnötiger Informationen. Bis heute habe ich nicht vergessen, dass sich Alain Sutter einst mit gebrochener Zehe übers Fussballfeld quälte und so der ganzen Nation eine Entschuldigung für die WM-Niederlage anbot? Auch die Penalty-Szenen der letzten WM lassen sich noch wie kleine Horrorstreifen abrufen. Unfreiwillig in mein Hirn gefräst haben sich während meiner ÖV-Zeit ganze Headlines aus «20 Minuten» und «Blick am Abend». Ich wünschte mir, nur noch die wichtigen Themen speichern zu können. Ab sofort gehe ich noch mehr joggen, denn vielleicht bläst mir der heftige Wind einige unnötige Informationen weg. Und ich schüttle beim Tanzen den Kopf – schliesslich arbeite ich sehr an meiner Work-Life-Balance. Bleibt zu hoffen, dass die Schweiz Fussballweltmeister 2010 wird – dies würde ich mir gerne merken. Astrid van der Haegen ist Kommunikationsberaterin. 31 Beruf und Bildung 32 Ferienmachen ist nicht einfach Antworten. In den letzten Monaten war der internationale Reiseverkehr immer wieder gestört. Nun nahen die Sommerferien. Deshalb drängen sich Fragen auf, die Rainer Mössinger vom Rechtsdienst des KV Schweiz beantwortet. Wer in den Ferien strandet, hat keinen Lohnanspruch. Kann ich den Zeitpunkt meiner Ferien selber bestimmen? Der Ferienbezug wird in Art. 329c des Ob ligationenrechtes geregelt. Danach darf letztlich der Arbeitgeber den Zeitpunkt festlegen. Allerdings verpflichtet ihn das Gesetz zur Rücksichtnahme auf die Wün sche und Bedürfnisse des Arbeitnehmers. So soll er zum Beispiel Arbeitnehmenden mit schulpflichtigen Kindern ermöglichen, mindestens einen Teil der Ferien während den Schulferien der Kinder zu beziehen. Im Weiteren ist vorgeschrieben, dass min destens zwei Ferienwochen zusammen hängend bezogen werden können. Kann mich der Arbeitgeber zwingen, meine Ferien ausschliesslich in den an geordneten Betriebsferien zu beziehen? Wird ein Betrieb während den Betriebsfe rien geschlossen, so muss der Arbeitneh mer seine Ferien in dieser Zeit beziehen, weil dem Arbeitgeber das Bestimmungs recht zukommt. Muss ein Arbeitnehmer einen Teil seiner Ferien während der an geordneten Betriebsferien beziehen, so sollte der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer beim Bezug der übrigen Ferien entgegen kommen, so dass dieser sein übriges Feri enguthaben im Rahmen der betriebli context 6/7 – 2010 chen Möglichkeiten im gewünschten Zeitpunkt beziehen kann. Wenn der Ar beitgeber Betriebsferien anordnet, so darf er dies allerdings nicht kurzfristig tun, sondern hat er dafür eine angemessene Vorankündigungsfrist von drei Monaten einzuhalten. Kann mir mein Arbeitgeber unter Umständen die Ferien verweigern? Beim Ferienanspruch und dem Recht, seine Ferien in natura zu beziehen, han delt es sich um gesetzlich zwingende Re gelungen. Insofern kann der Ferienbezug nicht eingeschränkt werden. Art. 329c OR sieht überdies vor, dass die Ferien wäh rend des laufenden Jahres zu beziehen sind. Ausnahmsweise und wenn zwin gende betriebliche Gründe dies rechtfer tigen, kann der Arbeitgeber verlangen, dass Ferien teilweise auf das Folgejahr verschoben werden. Was kann passieren, wenn ich gegen den Willen meines Arbeitgebers kurzfristig Urlaub mache? Der eigenmächtige Bezug von Ferien kann den Arbeitgeber unter Umständen zu einer fristlosen Entlassung berechtigen. Für die Frage, ob eine fristlose Entlassung gerecht fertigt ist, sind jedoch sämtliche Umstände des konkreten Einzelfalles zu berücksichti gen. So kann zum Beispiel ein langjähriges Arbeitsverhältnis einerseits und eine feh lende Rücksichtnahme bei der Festlegung des Ferienzeitpunktes durch den Arbeitge ber andererseits eine fristlose Kündigung als ungerechtfertigt erscheinen lassen. Auch im gekündigten Arbeitsverhältnis darf der Arbeitnehmer sein restliches Fe rienguthaben beziehen, sofern der Betrieb die Verweigerung des Ferienbezuges nicht mit stichhaltigen betrieblichen Erforder nissen begründen kann. Kann ich meine Ferien kurzfristig ver schieben, wenn z.B. ein Vulkanausbruch den Flugverkehr lahmlegt und ich gar nicht in die Ferien fliegen kann? Wie bereits erwähnt, ist es letztlich der Ar beitgeber, der den Ferienzeitpunkt be stimmen kann, sofern er dabei auf die Be dürfnisse des Arbeitnehmers Rücksicht nimmt. Dementsprechend muss der Ar beitgeber auch bei einer Verschiebung und Neufestlegung des Ferienzeitpunk tes einverstanden sein. Wie wirkt sich ein Unfall oder eine Krankheit während meiner Ferien aus? Ferien dienen der Erholung. Erkrankt oder verunfallt man in den Ferien, so kann dadurch der Erholungszweck in Frage gestellt werden. Entscheidend ist der Gesundheitszustand im Einzelfall. Bettlägerigkeit steht dem Ferienbezug grundsätzlich entgegen. Insoweit besteht Anspruch auf eine Nachgewährung der Ferien. Kleinere und kurze Unpässlich keiten wie beispielsweise Kopfschmerzen, Unwohlsein, Zahnweh etc. schliessen den Ferienbezug hingegen nicht aus. Was muss ich tun, wenn ich in den Ferien krank werde, damit ich die Ferien später nachbeziehen kann? Wenn Sie geltend machen wollen, dass Sie Ihre Ferien infolge Erkrankung nicht be ziehen konnten, so müssen Sie Ihre Feri enunfähigkeit nachweisen. Diesen Nach Rechtsberatung Mitglieder des KV Schweiz erhalten kostenlos Rechtsberatung bei sämtlichen arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen Fragen, die sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis ergeben. Sie sind zudem (im Rahmen des Reglements) rechtsschutzversichert. Ansprechpartner für Rechtsfragen ist in der Regel die Sektion. weis können beziehungsweise müssen Sie In den Ferien wurde ich Opfer eines Raub Alle Telefonnummern finden sich unter: mit einem Arztzeugnis leisten. Sollten Sie überfalls. Weil mir dabei der Pass abhan www.kvschweiz.ch/rechtsdienste sich im Ausland befinden, so müssen Sie den kam und die Beschaffung von Ausrei das Arztzeugnis Ihrem Arbeitgeber bei sepapieren lange dauerte, verzögerte sich auch meine Rückkehr an die Arbeit Ihrer Rückkehr vorlegen. um eine Woche. Wie sieht es mit der Verfällt mein nicht bezogenes Feriengut Lohnzahlungspflicht aus? haben mit der Zeit? Wie ist es, wenn ich wegen einer Natur katastrophe um einige Tage verspätet Entscheidend für die Lohnfortzahlungs Nicht bezogene Ferienguthaben verjäh aus den Ferien zurückkehre: Muss mir pflicht ist auch hier, ob man davon aus ren grundsätzlich erst nach Ablauf von der Arbeitgeber für diese Tage den Lohn geht, dass der Grund der Arbeitsverhin fünf Jahren. Da es sich um einen zwingen bezahlen? derung in der Person des Arbeitnehmers den Anspruch handelt, ist eine gelegent Eine Lohnzahlungspflicht ohne Arbeits liegt. Da wie im vorhergehenden Beispiel lich in Arbeitsvert rägen anzutreffende leistung besteht dann, wenn entweder der als objekt ive Verhinderungsgründe sol Vertragsklausel, wonach bis zu einem be Arbeitgeber den Arbeitsausfall zu vertre che Umstände gelten, die mit höherer Ge stimmten Zeitpunkt nicht bezogene Fe ten hat oder wenn eine unverschuldete walt vergleichbar sind und eine grosse rien verwirken, nicht gültig. Arbeitsverhinderung in den persönlichen Anzahl von Personen treffen, lässt sich Verhältnissen der Arbeitnehmerin oder dieses Ereignis als subjektive Verhinde Habe ich Anspruch auf unbezahlten des Arbeitnehmers begründet liegt. Kann rung beurteilen, von der der Arbeit Urlaub? die Arbeit indessen aus objektiven Grün nehmer persönlich betroffen ist. Folglich Von Gesetzes wegen besteht kein solcher den nicht geleistet werden, besteht auch ist eine Lohnfortzahlungspflicht im Rah Anspruch. Ein solcher müsste sich auf kein Lohnanspruch. Zu diesen objektiven men von Art. 324a OR zu bejahen. eine vertragliche Vereinbarung abstützen Gründen, die den Arbeitnehmer daran lassen und ist andernfalls vom Einver hindern, zur Arbeit zu erscheinen, gehö Zählen Feiertage, die in die Ferien fallen, ständnis des Arbeitgebers abhängig. ren neben Verkehrsbehinderungen, poli ebenfalls als Ferientage? tischen Unruhen oder Ausfall eines Flu Nein. Wenn Feiertage in die Ferien fallen, Weitere Literatur: zählen diese Tage nicht als Ferienbezug. ges auch Naturkatastrophen. Hans Ueli Schürer: Arbeit und Recht, Verlag SKV. YOUR IT HEART BEAT «Unser Kerngeschäft ist ein hochstehender Gästeservice für unvergessliche Ferienerlebnisse. Den Betrieb der komplexen, leistungsfähigen IT-Infrastruktur überlassen wir den Spezialisten. Dank der iSource befinden wir uns jetzt immer auf der Höhe der Technik und werden regelmässig über relevante Technologietrends ins Bild gesetzt.» Philipp Holenstein Leiter Administration Arosa Bergbahnen AG context 6/7 – 2010 OUTSOURCING SERVICES CONSULTING ENGINEERING IT SERVICE CENTER Zahlreiche Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen verlassen sich täglich auf die langjährige Erfahrung und die ausgewiesenen Spezialisten von iSource. www.isource.ch 33 Leben 34 context 6/7 – 2010 Frauen an die Spitze Barbara Rigassi, 49, will mehr Frauen in die Verwaltungsräte von Schweizer U nternehmen bringen. Interessentinnen kennt sie genug: In ihrem Netzwerk « GetDiversity» machen rund 100 kompetente Frauen mit. Von Thomas Heeb / Foto Monika Flückiger E igentlich gehört Barbara Rigassi zu Datenbank mit Namen und Lebensläu- Barbara Rigassi von verschiedenen Seiten. einer Minderheit in diesem Land. Sie fen: «Wir kennen jede Frau persönlich Einerseits gebe es immer mehr Frauen an ist eine Frau, sie sitzt in mehreren Verwal- und haben mehrere Gespräche mit ihr ge- wichtigen Positionen, die sich für andere tungsräten und sie führt als Unterneh- führt.» An regelmässig stattfindenden Frauen stark machen: «Aber es melden merin zusammen mit vier Partnern die Anlässen und Weiterbildungen lernen sich auch viele ältere Firmenpatrons, die eigene Firma. Nun ist zwar die Mehrheit sich die Frauen gegenseitig noch besser ihre Nachfolge regeln wollen und sich dader Bevölkerung weiblich, an der Spitze kennen – ein Netzwerk entsteht, mit einer für nach einer jüngeren Frau für ihr Aufder Schweizer Wirtschaft aber sind die durchaus wichtigen Funktion: «Wenn es sichtsgremium umsehen.» Frauen klar in der Minderheit. Gerade um die Herausforderung eines neuen Jobs Mit solchen Patrons kennt sich Barmal gut 5 Prozent macht ihr Anteil in den geht, stellen sich Frauen oft viel mehr Fra- bara Rigassi aus. Sie stammt aus einer Unternehmensleitungen aus, in den Verwaltungsräten sind es nur ein paar Pro«Wir sagten uns, es ist doch einfach nicht möglich, zent mehr. Die Schweizer Wirtschaft wird also zu gut 90 Prozent von Männern gedass es diese Frauen nicht gibt.» führt. Das ist für immer mehr Menschen beiderlei Geschlechts nicht länger akzep- gen als Männer; in unserem Netzwerk er- Oberaargauer Unternehmerfamilie, ihr tabel. «Es gibt mittlerweile genug Studien, halten sie dabei wichtige Unterstüt- Vater führte in zweiter Generation die die den ökonomischen Erfolg von Teams zung.» Maschinenfabrik Schneeberger in Roggbelegen, in denen Männer mit Frauen zuInzwischen sind 95 Frauen dabei, aus wil. «Ich habe mich deshalb auch familiär sammenarbeiten», sagt Barbara Rigassi. verschiedenen Branchen und mit unter- bedingt schon früh für wirtschaftliche Das gelte auch für Verwaltungsräte und schiedlichen Erfahrungen. Rund 20 Man- Themen interessiert.» Nicht überraschend Unternehmensleitungen. Diversity – wie datsanfragen von Firmen oder Organisa- also, dass sie nach der Matura an der Unidiese geschlechter- und auch herkunfts- tionen wurden seit der Gründung versität St. Gallen ein Studium in Bemässige Vielfalt in der modernen Ma- bearbeitet, in acht Fällen kam es zu einer triebswirtschaft begann. Doch ein Miss nagementsprache heisst – sei schlicht Platzierung. «Wir sind noch am Anfang», erfolg bei der ersten Prüfung brachte sie eine wirtschaftliche Notwendigkeit. räumt Barbara Rigassi ein, «doch die zum Nachdenken – und zu einem WechDennoch braucht es hin und wieder Mund-zu-Mund-Propaganda funktio- sel zur Volkswirtschaft, die ihr besser lag. besondere Ideen und Initiativen, um die- niert, und wir können inzwischen sehr 1989 promovierte Barbara Rigassi zum Dr. sen Prozess zu beschleunigen. Eine solche gute Referenzen vorweisen.» Mehr als 100 oec. HSG. Initiative ist «GetDiversity», ein Netzwerk Frauen wollen die Gründerinnen nicht in von Frauen, die sich für Verwaltungs- und ihr Netzwerk aufnehmen; nur so könne Zwischen Bund und Privatwirtschaft Stiftungsräte zur Verfügung stellen. der persönliche Kontakt noch sichergeBereits während des Studiums kam Barbara Rigassi hat «GetDiversity» stellt werden – «für ‹GetDiversity› ein sie zu einer Assistenzstelle beim Latein2007 gegründet, zusammen mit ihrer Kol- wichtiges Qualitätsmerkmal». amerika-Institut der HSG. Und von dort legin Michèle Etienne, mit der sie im gleiDie Frauen, die bei «GetDiversity» da- führte ihr beruflicher Weg direkt ins dachen Verwaltungsrat sitzt. «Damals such- bei sind, bezahlen eine einmalige Bei- malige Bundesamt für Aussenwirtschaft ten wir für einen VR eine Frau, und wir trittsgebühr, in der das aufwendige Auf- in Bern, wo sie die Beziehungen der stellten fest, dass das gar nicht so einfach nahmeverfahren inbegriffen ist; hinzu Schweiz zu Lateinamerika mitgestaltete. war.» Denn anders als bei den Männern kommt eine Jahresgebühr. Interessierte Später arbeitete sie im Integrationsbüro fehlen bei den Frauen die entsprechen- Unternehmen entrichten einen Betrag je bei den Verhandlungen zwischen der den Netzwerke. «Aber wir sagten uns, es nach Firmengrösse für die Erstellung ei- Schweiz und der EU und zum EWR mit ist doch einfach nicht möglich, dass es ner Liste mit Kandidatinnen; bei einer er- und war als Sektionschefin auch an den diese Frauen nicht gibt. Wir haben dann folgreichen Platzierung kommen 50 Pro- GATT-/WTO-Verhandlungen beteiligt. Das Volks-Nein zum EWR vom 6. Deverschiedene Ideen gesammelt und dar- zent der Jahresentschädigung für ein aus unser eigenes Modell entwickelt.» Mitglied des Aufsichtsgremiums hinzu. zember 1992 erlebte Barbara Rigassi an Die Anfragen kommen übrigens laut vorderster Front mit. «Es war eine KatasIhre Firma bietet nicht einfach eine context 6/7 – 2010 35 Leben 36 Die BIRCHMEIER HOCH- UND TIEFBAU AG ist eine Familienunternehmung mit siebzigjähriger Tradition mit Sitz in Döttingen. Wir verfügen über rund 200 gut ausgebildete und topmotivierte Mitarbeiter. Unserer Herkunft und Wurzeln stets bewusst, bewegen wir uns dynamisch und mit grossen Schritten Richtung Zukunft. Zur Ergänzung unseres Verwaltungsteams und der Geschäftsleitung suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung einen Leiter VerwaLtung / Kaufmännischer Leiter Ihre Aufgaben Die Leitung der kaufmännischen Abteilung liegt in Ihrer Verantwortung. Sie gestalten und steuern das Rechnungswesen und die Kostenrechnung. Als Mitglied der Geschäftsleitung bringen Sie Ihr Know-how in finanzund betriebswirtschaftlichen Fragen, bei Investitionsprojekten und der Optimierung von Geschäftsprozessen ein. Sie betreuen und führen das Buchhaltungs- / Administrationsteam, erstellen Abschlüsse und sind verantwortlich für die Finanzplanung und das Controlling. Auch übernehmen Sie Repräsentations- und Marketingaufgaben sowie die Führung des Personalwesens. Ihr Profil . Sie haben eine kaufmännische Grundausbildung absolviert, sich im Bereich Rechnungswesen und Controlling weitergebildet (Expertendiplom) oder Sie verfügen über eine vergleichbare Ausbildung und Erfahrung mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund. trophe, im Bawi waren wir völlig konsterniert.» Doch auf die grosse Ernüchterung folgte eine spannende Zeit: «Es war sehr interessant zu sehen, wie die Schweiz ihre Beziehungen zur EU nun gestaltete.» Auch dabei war sie in leitender Funktion dabei: 1993 wurde sie persönliche Mitarbeiterin von Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz, dem damaligen Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements. «Die Sitzungen begannen zwar bereits morgens um 6.30 Uhr», erinnert sie sich, «aber es war eine sehr vielseitige Tätigkeit, ich konnte hautnah verfolgen, wie die Entscheide in den komplexen Strukturen zustande kommen.» Ihre Aufgabe sei es damals unter anderem gewesen, die Grundlagen für solche Entscheide vorzubereiten und für die politisch denkenden Köpfe und starken Persönlichkeiten in den Ämtern den «Draht nach aussen» zu behalten. Dieser Draht führte unter anderem zu Kontakten in die Bankenwelt, und – nach reiflicher Überlegung – zu einem Wechsel in die Privatwirtschaft. 1996 übernahm Barbara Rigassi das Amt der Generalsekretärin beim Schweizerischen Bankverein in Basel. Dort oblag ihr auch die Leitung des Generalsekretariats mit 25 Angestellten. Wirtschaft und Arbeit. Auch dort wirkte sie bei einer Fusion mit. Im neu gebildeten Staatssekretariat für Wirtschaft Seco war sie Mitglied der Direktion. Im Rang einer Botschafterin betreute sie den Gesamtbereich Standortförderung. Und doch brachte ein neues Angebot einen erneuten Wechsel, und zwar wieder in die Privatwirtschaft. Ende 2000 führte sie erste Gespräche mit Ernst Brugger, der die Nachfolge für seine Zürcher Strategieund Unternehmensberatungsfirma langfristig regeln wollte. Sie habe sich damals die Frage gestellt, ob sie mit 42 Jahren nochmals etwas Neues anpacken oder bis 65 beim Bund bleiben wolle. «Ich habe meine Karriere bewusst nicht gradlinig verfolgt, sondern bin immer wieder aus etwas Bestehendem ausgestiegen und habe auf Erlerntem und Erfahrenem aufgebaut, aber an einem anderen Ort nochmals begonnen, auch wenn es sich nicht um offensichtlich Naheliegendes gehandelt hat.» 2002 entschied sie sich für den Wechsel und wurde damit zur Pendlerin zwischen Zürich und Bern, wo sie mit ihrem Mann, einem Galeristen, wohnt. Den Schritt hat sie nicht bereut: «Jetzt bin ich wirklich gelandet.» Seit Januar 2010 ist Barbara Rigassi bei Brugger und Partner «Jetzt bin ich wirklich gelandet.» . Sie denken unternehmerisch und verfügen über natürliche Führungsqualitäten. . Sie bringen mehrjährige Erfahrung in einem Bau- oder Industriebetrieb in den Bereichen der kaufmännischen Leitung und im Rechnungswesen mit. . Sie haben sehr gute EDV Kenntnisse. . Sie sind teamfähig, zuverlässig, kostenbewusst, selbständig und innovativ. . Sie sind motiviert neue Herausforderungen anzunehmen und haben Freude daran etwas zu bewegen. Wir bieten . Eine attraktive Stelle mit Führungsverantwortung und entsprechenden Kompetenzen. . Mitarbeit in einem kollegialen und familiär geprägten Umfeld. . Zeitgemässe Entlöhnung und Anstellungsbedingungen. Sind Sie an dieser Herausforderung interessiert? Dann senden Sie bitte Ihre vollständigen Bewerbungs unterlagen mit Foto an Herr Markus Birchmeier, Geschäftsführer. context 6/7 – 2010 Kurz nach ihrem Eintritt wurde Mar- geschäftsführende Partnerin und Vizecel Ospel CEO des Bankvereins; Barbara Präsidentin. Insgesamt arbeiten rund 30 Rigassi war danach Ospels persönliche Personen im Unternehmen und teilen Beraterin, beispielsweise in der ganzen sich 24 Vollzeitstellen. In der fünfköpfiProblematik der nachrichtenlosen Ver- gen Geschäftsleitung ist Barbara Rigassi mögen und auch bei der Bekanntgabe der die einzige Frau – ein klarer Fall für mehr Diversity also. «Ja, stimmt, auch in unseFusion mit der UBS im Dezember 1997. rem Unternehmen bin ich daran interes siert, den Frauenanteil in der Leitung zu Immer etwas Neues Dennoch war der Ausflug in die Banken- vergrössern.» Es gehe nun darum, den welt nur von relativ kurzer Dauer. Zwar Zeithorizont dafür zu definieren. sei es für sie sehr wertvoll gewesen, das Finanzsystem und sein Funktionieren Bewusste Zielsetzung kennenzulernen. «Dies kommt mir jetzt Apropos Zeit: Vielen dauert es schlicht zu beispielsweise als Verwaltungsrätin bei lang, bis mehr Frauen an die Spitze der Finanzdienstleistern zugute.» Aber als Unternehmen oder in die VerwaltungsBankerin habe sie sich nie gesehen: «Mir räte kommen. Als Gegenmittel werden lagen und liegen gesamtwirtschaftliche Quoten ins Feld geführt, wie sie beispielsThemen näher.» Deshalb kam das erneute weise in Norwegen bereits gelten: In den Angebot des Bundes gerade recht: 1998 Aufsichtsräten von börsennotierten Unwechselte Barbara Rigassi wieder zur öf- ternehmen müssen dort mindestens 40 fentlichen Hand, als stellvertretende Di- Prozent Frauen sitzen. Auch für Barbara rektorin im damaligen Bundesamt für Rigassi wären Quoten vielleicht ein Mit- Thomas Heeb ist Context-Redaktor. [email protected] Monika Flückiger ist Fotografin in Bern. [email protected] context 6/7 – 2010 Dipl. Mentalcoach tel, um die Gleichstellung zu beschleunigen: «Mir geht es aber darum, dass die richtige Frau am richtigen Platz ist.» Eine politisch verordnete Quote hält sie zudem für falsch. Wenn schon müssten die Unternehmen aus wirtschaftlichen Überlegungen zum Schluss kommen, dass sie mehr Frauen an der Spitze brauchen, weil sich das für sie auszahlt. Sei diese Tatsache einmal erkannt, könne eine Geschäftsleitung die Steigerung des Frauenanteils zu einem Unternehmensziel machen: «Konkret könnte das etwa heissen: Wir wollen bis in fünf Jahren den Umsatz um 50 Millionen Franken steigern und mindestens vier Frauen in der zehnköpfigen Geschäftsleitung haben, Punkt.» Keinesfalls könne die Frauenförderung einfach einer internen Gleichstellungsbeauftragten delegiert werden. Dem oft gehörten Einwand, es spiele doch keine Rolle, ob Mann oder Frau, Hauptsache, die am besten geeignete Person für die zu besetzende Position werde gefunden, entgegnet sie: «Einverstanden. Aber dann muss auch dafür gesorgt sein, dass 50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen zur Auswahl stehen.» Wenn für ein Mandat zehn Männer und zwei Frauen in die engere Wahl kommen, seien bereits die Voraussetzungen dafür schlecht. «Und genau hier kann ‹GetDiversity› helfen, indem wir dem Unternehmen eine ganze Anzahl fähiger Frauen nennen können.» Ein Ausbau der Dienstleistungen ist vorderhand nicht geplant. Zwar erkundigen sich immer wieder Firmen nach geeigneten Frauen für die Geschäftsleitung, «doch das ist nicht unser Gebiet», sagt Barbara Rigassi. Immerhin werden diese Anfragen auf der Plattform im Internet platziert. Zudem sind im Pool auch Referentinnen mit Fachwissen aus verschiedenen Gebieten verfügbar, die für Vorträge oder Podiumsdiskussionen angefragt werden können. Nicht zuletzt treibt «GetDiversity» aber auch die Verknüpfung mit bestehenden Männernetzwerken voran, «denn Frauen müssen vor allem sichtbarer werden». Und sind so vielleicht einmal auch in den Unternehmensspitzen nicht mehr derart krass untervertreten. mit Vertiefungsmöglichkeiten** 37 Ratgeber 38 Büroalltag Wie kann ich den Chef für meine Ideen gewinnen? Bildung Ist die Handelsschule eine Alternative zur KV-Lehre? Ich habe vor einem halben Jahr eine Stelle in einem Forschungslabor angetreten. Die Arbeit gefällt mir sehr gut und ich habe viel Entwicklungspotential. Das Problem ist bloss, dass ich jedes Mal, wenn ich meinem Chef Fragen zu laufenden Projekten stelle, kaum Informationen erhalte und er gleichzeitig keine meiner Ideen gut findet. Mein Enthusiasmus und meine Arbeitsmotivation leiden sehr darunter. Ich weiss einfach nicht, wie ich meine Ideen einbringen kann. Der überwiegende Teil der Führungskräfte hat Führung nicht gelernt. Geboren zum Führen ist wohl niemand, aber ausserordentlich viele probieren es im Laufe ihres Lebens. Manche mit gutem, manche nur mit mässigem Erfolg. Versuchen Sie, etwas besonnener vorzugehen und sich in die Rolle Ihres Chefs zu versetzen. Fühlt er sich vielleicht überfahren von Ihren Ideen? Sieht er Sie gar als R ivalen, der ihm etwas streitig macht? Was aus Ihrer Sicht Angebote und Hilfestellungen sind, könnte bei Ihrem Chef als Kritik oder Besserwisserei ankommen. Autoritäre Chefs empfinden schon den geringsten Hinweis als Majestätsbeleidigung. Finden Sie erst einmal in aller Ruhe heraus, in welchen Bereichen Ihr Chef tatsächlich froh wäre um Hilfe; Bereiche also, die er nicht mag oder nicht beherrscht. Wenn Sie diese Nischen finden, wird er Ihnen wahrscheinlich freie Hand lassen und Ihr Engagement schätzen. Vermeiden Sie es auch, im Alleingang vorwärts zu preschen. Versuchen Sie stattdessen, Ihren Chef in Ihre Projekte mit einzubeziehen. Sollten Sie die unangenehme Erfahrung machen, dass Sie und Ihr Chef gemeinsam eine Idee diskutieren, die er dann als die seinige ausgibt, drücken Sie ein Auge zu. Denn der Teamerfolg, den eine gute Idee mit sich bringt, ist in diesem Fall mehr wert als das Beharren auf Ihrem geistigen Eigentum. Mit anderen Worten: Wenn Ihr Vorgesetzter gewinnt, gewinnen auch Sie! Sollte der «Ideenklau» allerdings an der Tagesordnung sein, müssten Sie sich natürlich wehren. Führen von unten ist also keine Fingerübung fürs Ego, sondern für beide Seiten nutzbringend. Die KV-Lehre steht auf der Beliebtheitsskala von Schulabgänger/innen seit Jahren zuoberst. Die Ansprüche sind jedoch hoch, und längst nicht alle finden eine Lehrstelle. Ist eine Handelsschule eine Alternative? Unter «Handelsschule» wird sehr Unterschiedliches angeboten: vom Kurs von einigen Wochen bis hin zum mehrjährigen Bildungsgang mit Lehrabschluss Kaufmann/ Kauffrau. Die Bezeichnung Handelsschule (nicht zu verwechseln mit Handelsmittelschule) ist nicht geschützt, und es tummeln sich unzählige private Anbieter auf diesem lukrativen Markt. Leider nicht nur seriöse – also Achtung: nicht alles, was unter diesem Titel läuft, ist eine Alternative zur Berufslehre. Standardisiert ist z.B. die einjährige Handelsschule mit Bürofachdiplom VSH. Unter diesem Label besteht eine schweizweit einheitliche Prüfung. Aber sie ist kein eidg. anerkannter Abschluss. Nicht wenige Schulabgänger, die keine KV-Lehrstelle finden, besuchen die Ausbildung als Vorbereitungsoder Zwischenjahr und erhoffen sich dadurch bessere Chancen auf eine Lehrstelle. Ob sich das lohnt, ist schwierig zu sagen, insbesondere weil solche Privatschulen eher teuer sind. Schulabgänger/innen sollten möglichst rasch zu einem Abschluss auf Sekundarstufe 2 gelangen, in diesem Fall Kaufmann/Kauffrau mit eidg. Fähigkeitszeignis (EFZ). Nur so kann man langfristig auf dem Arbeitsmarkt Fuss fassen, und nur so hat man Zugang zur Weiterbildung. Es gibt keine «Abkürzung» über einzelne Kurse. Das Fähigkeitszeugnis via Handelsschule dauert wie die klassische Lehre drei Jahre. Es belegt auch, dass man «praxistauglich» ist, also im Berufsalltag bestehen kann. Die Schulbank allein reicht nicht aus: zwingend sind Praktikumsteile. Leider funktioniert das nicht bei allen Anbietern einwandfrei, es mangelt an Praktikumsplätzen, oder die Lernenden werden mangelhaft betreut bzw. bloss als billige Arbeitskraft betrachtet. Praxisbildung und methodisch-didaktische Konzepte entscheiden über die Qualität einer Handelsschule. Ein hoher Preis garantiert das noch lange nicht. context 6/7 – 2010 Patrizia Rizzo Psychologin lic.phil., ist Trainerin und Beraterin bei ICAS Schweiz, einem Unternehmen für e xterne Mitarbeiterberatung. Ralf Margreiter Stabsstelle Bildungspolitik KV Schweiz Recht Darf ich die Stelle frühzeitig antreten? Gesundheit Belasten lange Arbeitszeiten die Gesundheit? Ich habe per Ende August die Kündigung erhalten. Schneller als erwartet habe ich eine neue Anstellung gefunden und zwar bereits auf Anfang August. Mit meinem Vorgesetzten hatte ich zuvor vereinbart, dass ich während des letzten Anstellungsmonates, also im August, meinen noch bestehenden Ferienanspruch beziehen werde. Mein zukünftiger Arbeitgeber hält es nun für wünschenswert, dass ich die neue Stelle bereits am 1. August antrete. Wäre dies rechtlich überhaupt statthaft, oder würde ich durch einen vorzeitigen Stellenantritt meinen Ferienlohn einbüssen? Leistet ein Arbeitnehmer während den Ferien Arbeit für einen Dritten und verausgabt er sich dabei in gleicher Weise wie in seiner gewohnten Berufstätigkeit, ist der eigentliche Zweck der Ferien, nämlich die Erholung, nicht mehr gewährleistet. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von verbotener Schwarzarbeit. Zwar würde der genannte Sachverhalt bei Ihnen mit grösster Wahrscheinlichkeit zutreffen; es gilt jedoch zu beachten, dass das Interesse des früheren Arbeitgebers an der Erholung des Arbeitnehmers entfällt, wenn dieser nach Beendigung der Ferien nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt. Das Verbot der Schwarzarbeit ist noch unter einem anderen Gesichtspunkt von Bedeutung: gemäss Art. 312a OR darf der Arbeitnehmer während der Dauer des Arbeitsverhältnisses und somit auch während den Ferien keine Arbeit für einen Dritten leisten, soweit er dadurch seine Treuepflicht verletzen, insbesondere den Arbeitgeber konkurrenzieren würde. Die erwähnte gesetzliche Bestimmung gilt uneingeschränkt während der gesamten Anstellungsdauer, also auch während der Kündigungsfrist. Wird der frühere Arbeitgeber durch die neue Tätigkeit jedoch nicht konkurrenziert (und besteht somit auch kein Schädigungsrisiko), steht einem vorzeitigen Stellenantritt beim zukünftigen Arbeitgeber nichts im Wege. Der Lohnanspruch gegenüber dem alten Arbeitgeber bis Ende August bliebe dadurch selbstverständlich unberührt. Ich arbeite als Aussendienstmitarbeiter einer Versicherungsfirma im Schnitt 60 Stunden pro Woche. Ich fühle mich dabei sehr wohl und habe keinerlei gesundheitliche Probleme. Freunde meinten, dass lange Arbeitszeiten gesundheitsschädlich seien und sie sich um mich sorgen würden. Haben lange Arbeits zeiten einen negativen Einfluss auf meine Gesundheit, auch wenn es mir gut geht? Der Einfluss von langen Arbeitszeiten wurde in verschiedenen europäischen Studien unter Einschluss von mehreren tausend Arbeitnehmenden untersucht. Die Befunde sprechen eindeutig dafür, dass lange Arbeitszeiten ungesund sind. Arbeitnehmende, die 60 Stunden oder mehr arbeiten, haben gemäss Untersuchungen bis zu doppelt so häufig Schlafstörungen, verglichen mit Personen, die pro Woche 44 Stunden oder weniger arbeiten. Bei Arbeitnehmenden, die mehr als 50 Stunden arbeiten, findet sich eine leichte Vermehrung von Personen mit Herzbeschwerden, wobei diese nicht näher definiert sind. Deutlich erhöht sind Magenbeschwerden in der Gruppe, die mehr als 40 Stunden arbeitet. Anzeichen für eine Korrelation zwischen einer Häufung von Rückenschmerzen und Anzahl Arbeitsstunden finden sich jedoch nicht. Somit kann folgendes Fazit gezogen werden: Es ist gesichert, dass sich bei Personen mit langen Arbeitszeiten das Gesundheitsrisiko deutlich erhöht. Wenn zusätzliche R isikofaktoren hinzukommen (z.B. Schichtarbeit, hohe körperliche oder mentale Belastung) erhöhen sich die arbeitszeitabhängigen Beschwerden. Lange Arbeitszeiten führen automatisch zu einer schlechteren Work-Life-Balance. Eine Störung des Gleichgewichts von Arbeit und Freizeit führt zu ausgeprägt schlechterem körperlichem und psychischem Wohlbefinden. Menschen mit einem Konflikt zwischen Arbeit und Freizeit haben deutlich mehr psychosomatische Beschwerden, als diejenigen mit einer guten Vereinbarkeit dieser Lebensbereiche. Aufgrund dieser wissenschaftlichen Befunde muss ich Ihnen dazu raten, Ihre Arbeitszeiten zu überdenken und Ihre Einstellung zu ändern. Ihre Freunde scheinen es gut mit Ihnen zu meinen. context 6/7 – 2010 Felix Kuster arbeitet beim Rechtsdienst des KV Schweiz. Dieter Kissling ist Leiter des Instituts für Arbeitsmedizin in Baden. 39 KV Aktuell 40 733 Fachpersonen haben bestanden In Bern fand die Schlussfeier für die höheren Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling 2010 statt. Geschafft: Anstehen für die Fachausweise. 950 Kandidatinnen und Kandidaten aus der ganzen Schweiz traten dieses Jahr zur Berufsprüfung für Fachleute im Finanzund Rechnungswesen an. 580 davon oder 61,1% haben die Prüfung bestanden und den Fachausweis erhalten. Die höhere Fachprüfung als Expertin/ Experte in Rechnungslegung und Controlling wurde mit 224 Berufsleuten durchgeführt. 153 oder 68,3% haben die Prüfung bestanden. Der KV Schweiz gratuliert allen erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen zur erbrachten Leistung. Ihre Diplome konnten sie an der gemeinsamen Schlussfeier vom 4. Juni im Kultur-Casino Bern entgegennehmen. Marcel Sottas, Präsident der Prüfungskommission, gratulierte zur erfolgreichen Weiterbildung und dankte allen, die an der Durchführung und Organisation der Prüfungen beteiligt waren. Bevor die Auszeichnungen und Bestätigungen in Empfang genommen werden konnten, brachte die Band Sabor Latino mit südamerikanischen Rhythmen Stimmung in den Saal. Für die reibungslose Abwicklung beider Examen hatten Sandra Gerschwiler, Nicole Graber und Ilona Nussbaumer vom KV Schweiz gesorgt. Die Trägerschaft der Prüfung bilden der KV Schweiz und der Verband für Rechnungslegung, Controlling und Rechnungswesen veb.ch. the Die Besten der höheren Fachprüfung Expertin/Experte in Rechnungslegung und Controlling Deutschschweiz 5.8 Schaller Robin; 5.4 Isenring Simon, Müller Silvana, Wälti Beat; 5.3 Bräm Sandie, De Paola Rosario, Gaugler Claudio, Gloor Daniel, Honegger Michael, Schweizer Marion Romandie 5.2 Maret Nicolas; 5.1 Pittet Vania; 5 Jolidon Florence, Perraudin Florian Die Besten der Berufsprüfung Fachfrau/ Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen Deutschschweiz 5.7 Polat Süleyman, Brüschweiler-Hofmann Brigitta, Copparoni Roberto, Niederhauser Daniel, Wipf Daniela, Ziltener Philipp; 5.5 Aebi Daniela, Andres Pascal, Gütle Nicolas Romandie 5.8 Tavel Aurélie; 5.7 Grognuz Clémence; 5.6 Regamey Sébastien, Tâche Julien. Tessin 5 Noser Gabriela PRÜFUNGSAUSSCHREIBUNG 2011 HöHere Prüfungen in recHnungswesen und controlling Der Verein für höhere Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling führt 2011 die folgenden Prüfungen durch: Berufsprüfung für Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen (BP) Höhere Fachprüfung für Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Controlling (HFP) Prüfungsreglement vom 5.11.1999 mit den Änderungsbeschlüssen vom 3.5.2002 und 13.8.2003 (für Repetentinnen und Repetenten) Prüfungsreglement vom 5.11.1999 mit dem Änderungsbeschluss vom 3.5.2002 (für Repetentinnen und Repetenten) Schriftliche Prüfungen: 22. bis 24. März 2011 Mündliche Prüfung: 2. und 3. Mai 2011 Fallstudien: 2. und 3. März 2011 Schriftliche Prüfungen: 9. bis 11. März 2011 Mündliche Prüfung: 14. und 15. April 2011 Prüfungsordnung ab 2011 Schriftliche Prüfungen: 22. bis 24. März 2011 Prüfungsordnung vom 10. 11.2008 mit dem Änderungsbeschluss vom 16.2.2010 Fallstudie: 2. März 2011 Schriftliche Prüfungen: 9. bis 11. März 2011 Mündliche Prüfungen: 14. und 15. April 2011 Prüfungsgebühren: CHF 2200.–* Prüfungsgebühren: CHF 3200.–* Anmeldung ab 2. August 2010 unter www.examen.ch Anmeldeschluss ist 15. September 2010 Unterlagen senden an: Verein für höhere Prüfungen in Rechnungswesen und Controlling Postfach 1853 | 8027 Zürich Der Präsident der Prüfungskommission Marcel Sottas * plus Hilfsmittel context 6/7 – 2010 Juni 2010 Sektionen Region Basel-stadt KV Basel Telefon 061 271 54 70 Fax 061 272 24 41 [email protected] www.kvbasel.ch >>Kosten je Anlass: KV-Mitglieder CHF 10.–, Nichtmitglieder CHF 25.–. Anmeldung erwünscht. Kurz Entschlossene willkommen, soll ten sich jedoch vorgängig über die Durchführung informieren. Telefon 061 271 54 70, E-Mail: [email protected] Abendseminare >>«Professionell präsentieren» mit Kleo Demmak, Coach/Super visorin/Organisationsberaterin. Wirksame Vortrags- und Rede techniken trainieren; Dienstag, 24. August >>«Arbeitszeugnisse» mit Rainer Mössinger, Rechtsanwalt, Leiter Rechtdienst KV Schweiz. Die recht lichen Grundlagen und die richtige Interpretation des Arbeitszeugnis ses kennen lernen; Donnerstag, 9. September >>«Mobbing – wieder präsenter denn je» mit Britta Weber, diplo mierte Erwachsenenbildnerin HF. Mobbing verstehen, vermeiden, und überwinden; Donnerstag, 23. September Die Seminare finden im KV Basel, Aeschengraben 15, Saal, 6. Stock, statt und dauern von 19 Uhr bis etwa 21 Uhr. Kosten pro Seminar: CHF 30.– für Mitglieder; CHF 80.– für Nichtmitglieder. English Club Region Bern KV Bern Telefon 031 390 60 30 Fax 031 390 60 20 [email protected] www.kvbern.ch Öffnungszeiten Sommerferien Während den Sommerferien bleiben unsere Büros zu den üblichen Zei ten geöffnet. >>«Das Qualifikations- und Mitarbei ter/innen-Gespräch» mit Gertrud Rechsteiner, Organisationsberate rin, dipl. Erwachsenenbildnerin AEB; Mittwoch, 1. September, Tagesseminar, Kurs Nr. 262 >>«Lassen Sie den Bauch mitent scheiden» mit Astrid Mehr, Dr. phil., Psychologin FSP; Donners tag, 2. September, Tagesseminar, Kurs Nr. 523 >>«Aufbaukurs 1: Arbeits- und Lern Pensioniertengruppe >>«Grundkurs 1: Die KV-Ausbildung höchsten Berg im Kanton BaselStadt. Entspannung und Erholung in der Natur. Ausklang im Restau rant Waldrain auf der Terrasse oder im Garten bei Glace und Kuchen. Besammlung: 13.30 Uhr Riehen, Haltestelle Bettingerstras se, Tram Nr. 6 (eine Haltestelle vor Riehen–Dorf aussteigen). Mittwoch 14. Juli >>Besichtigung der Schweizerischen Rheinhäfen. Der Gütertransport auf dem Wasser war schon zur Zeit der Römer für den Standort und die Entwicklung ganzer Wirt schaftszweige bestimmend. An schliessend gemütliches Beisam mensein im Restaurant Schiff. Besammlung: 13.45 Uhr, Tramhal testelle Kleinhüningen (Tramlinie 8). Mittwoch, 18. August context 6/7 – 2010 Zeit» mit Ida Stalder, Mediatorin und Trainerin; Mittwoch, 15. Sep tember, Tagesseminar, Kurs Nr. 533 >>«Mehr Vitalität und Lebens-Ener gie mit Feng Shui» mit Andrea Kormann, dipl. Feng Shui Berate rin der Feng Shui Schule Schweiz; donnerstags, 16. und 23. Septem ber, Zweitagesseminar 18 bis 21 h, Kurs Nr. 530 >>«Professioneller Auftritt am Telefon» mit Beatrice Krauer, Erwachsenenbildnerin; Freitag, 17. September, Tagesseminar, Kurs Nr. 411 >>«Management in eigener Sache: selbst – sicher & selbstbewusst» mit Verena Diethelm, Körperzent rierte Psychologin, Coaching, Mediatorin; Montag, 20. Septem ber, Tagesseminar, Kurs Nr. 526 >>«Projektmanagement» mit Jürg Seminare All meetings will be held on Tues days at 8 pm at the KV building. For any suggestions contact Gaby Felix: phone 061 228 90 34 or Felix Schurter: phone 062 868 74 00. >>Ausflug auf die Chrischona, den >>«Mobbing, das Phänomen unserer situation und Prozesseinheit» mit Beatrix Flury, Bildungsfach frau, Ausbildnerin FA; Montag, 6. September, Tagesseminar, Kurs Nr. 153 heute» mit Beatrix Flury, Bildungs fachfrau, Ausbildnerin FA; Dienstag, 7. September, Tageskurs, Kurs Nr. 150 >>«Protokollführung» mit Beatrice Krauer, Erwachsenenbildnerin; Donnerstag, 9. September, Tagesseminar, Kurs Nr. 325 >>«Souveräne Briefe und E-Mails» mit einer Trainerin von Angelika Ramer & Partner AG; Freitag, 10. September, Tagesseminar, Kurs Nr. 332 >>«Berufliche Vorsorge, BVG und Pensionskassen» mit Prof. Dr. Bruno Ern, Vorsorgeberater und Dozent Hochschule Winterthur; Montag und Dienstag, 13./14. September, Zweitagesseminar, Kurs Nr. 665 Schaad, eidg. Dipl. Organisator, dipl. Erwachsenenbildner; Dienstag und Mittwoch, 21./22. September, Zweitagesseminar, Kurs Nr. 328 >>«Das Konzept – Ideen auf den Punkt gebracht» mit Eveline Sievi, eidg. Dipl. Marketingleiterin, Kommunikationsberaterin und Trainerin; Donnerstag, 23. September, Tagesseminar, Kurs Nr. 321. Region mittelland KV AARGAU OST Telefon 056 437 19 16 Fax 056 437 19 10 [email protected] www.kvschweiz.ch/aargau-ost Picasso-Ausstellung Kunsthaus Zürich, Donnerstag, 21. Oktober um 18.45 Uhr. Weitere Infos folgen. KV Aargau West Telefon 062 837 65 15 Fax 062 837 65 19 [email protected] www.kvagwest.ch Öffnungszeiten Sommerferien Das Sekretariat des KV Aargau West ist während den Sommerferien vom 2. Juli bis 7. August 2010 geschlossen. Handelsschule KV Aarau Neue Lehrgänge >>Ausbildung zum «dipl. Mental coach». Als Einstieg dazu dient das Basismodul, welches ca. drei Monate dauert. Start ist am 17. September; Beginn Lehrgang: 13. Januar 2011. Informationsan lässe: Mittwoch, 30. Juni und Donnerstag, 19. August; jeweils 18.30 h, Pestalozzischulhaus, Bahnhofstrasse 46, Aarau. Detailinformationen: Marianne Wagner, Telefon: 062 837 97 20 E-Mail: [email protected] >>«Teamleader»: Diese praxisorien tierte Weiterbildung ist ein Gewinn für die Firma und für die persönli che Entwicklung. Sie richtet sich an Leiterinnen und Leiter von Teams, Stabsabteilungen, Sekretariaten, Zentralen Diensten und für Füh rungsaufgaben vorgesehene Per sonen aus allen Bereichen. Beginn: Samstag, 23. Oktober. Informati onsanlass: Donnerstag, 26. August, 18.30 h, Pestalozzischulhaus, Bahnhofstrasse 46, Aarau Infos: Jolanda Mathys Telefon: 062 837 97 21 E-Mail: [email protected] >>«NDS in Leadership & Manage ment HF»: Das Studium richtet sich an Personen mit Führungsoder Fachverantwortung und sol che, die hierfür vorgesehen sind. Angesprochen sind Frauen und Männer aller Bildungsrichtungen (kaufmännische, technische, gesundheitliche oder soziale Richtung), die bereits eine Weiter bildung abgeschlossen haben. Beginn: Freitag, 29. Oktober Infos: Barbara Schwab Telefon: 062 837 97 24 E-Mail: [email protected] >>«Dipl. Mentalcoach»: Einjährige Ausbildung zum dipl. Mental coach. Als Einstieg dazu dient das Basismodul, welches ca. drei Mo nate dauert und 56 Lektionen um fasst.Start des nächsten Basismo duls ist am 17. September. Beginn: 13. Januar 2011. Informationsan lass: Donnerstag, 19. August, 18.30 h, Pestalozzischulhaus, Bahnhofstrasse 46, Aarau. Infos: Marianne Wagner Telefon: 062 837 97 20 E-Mail: [email protected]. Handelsschule KV Aarau Führungsakademie Bahnhofstrasse 46 5001 Aarau 41 Sektionen 42 KV Solothurn Telefon 032 622 31 21 Fax 032 622 31 56 [email protected] www.kvsolothurn.ch Sommerferien Sekretariat Von Montag, 19. Juli bis Montag, 16. August bleibt das Sekretariat geschlossen. Ab Dienstag, 17. August sind wir wieder für Sie da. >>«Gelassen und selbstbewusst – im Beruf und privat» mit Joachim Hoffmann; Freitag, 3. September >>«Wecke den Verkaufsprofi in dir – Kundenmanager» mit Jörg Schluep; montags, 6. und 27. September >>«Spitzenleistungen durch mentale Stärke» mit Jürg Bösiger; diens tags, 7. und 14.September, Abend seminar >>«Mitarbeiterführung im Unterneh Solothurner Forum für Weiterbildung Telefon 032 624 90 50 Fax 032 624 90 59 [email protected] www.sfw.ch Seminare >>«Mit PEP an die Arbeit – sich orga nisieren im Job» mit Willy Knüsel; Dienstag, 17. August menssimulator» mit Christoph Dobler; Donnerstag, 9. September Region Ostschweiz KV Ost Telefon 071 274 36 50 Fax 071 274 36 56 [email protected] www.kvost.ch >>«Gutes Auftreten – der moderne Knigge» mit Praline Kubli-Adunka; Mittwoch, 18. August >>«Zielorientierte Mitarbeitergesprä che» mit Joachim Hoffmann; mitt wochs, 18. August und 8. September >>«Mind Mapping» mit Herbert Bühler; Dienstag, 24. August, Abendseminar >>«Arbeitszeugnis – aussagekräftig und richtig» mit Matthias Miescher; Donnerstag, 26. August >>«Entscheidungen treffen – syste matisch einfach» mit Willy Knüsel; Freitag, 27. August >>«Unternehmensstrategie und Busi ness-Plan» mit Patrik Galli; Mon tag, 30. August, Abendseminar >>«Sitzungen effizient leiten» mit Viviana Abati; Mittwoch, 1. Sep tember Öffnungszeiten Sommerferien Die Geschäftsstelle bleibt von Mon tag, 19. Juli bis Freitag, 30. Juli geschlossen. Ab Montag, 2. August sind wir wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten, von 8 bis 12 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr, für Sie da. KVision «Arbeit gestern und morgen»: Die Arbeitswelt und der Wert der Arbeit sind einem starken Wandel unter worfen. Die Wirtschaftskrise und die angespannte Lage auf dem Ar beitsmarkt belasten viele Angestell te, vor allem junge. Auch die Unter nehmen sind gefordert: Der Wandel in der Wirtschaft wird immer schnel ler und unvorhersehbarer. Strate gien, Geschäftsfelder und Märkte ändern sich rasch und die Unter nehmen sind gezwungen, darauf zu reagieren. Diese KVision, ein öffent licher Anlass, soll die verschiede nen Zusammenhänge der heutigen Arbeitswelt aufzeigen, positive Im pulse vermitteln und Mut machen, für eigene Strategien aus der Krise heraus; Montag, 30. August, 17.15 bis ca. 20 Uhr im KBZ, Kreuzbleiche weg 4, 9000 St. Gallen >>«Perfekter Kundendienst am T elefon» mit Jacqueline Steffen Oberholzer; Montag, 30. August, 9 bis 17 h >>«Neue Kaufmännische Grundbil dung: NKG – Update / Modulkurs» mit Stefan Keller; Dienstag, 31. August, 8.30 bis 17 h >>«Datenschutz am Arbeitsplatz» Bewerbungscheck Ein perfektes Bewerbungsdossier steigert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Kaufmännische Verband Ost bietet neu mit dem Bewerbungscheck Soforthilfe für Lehrabgänger/innen und junge Berufsleute in Büro und Verkauf an. Fachpersonen prüfen das Bewer bungsdossier und geben Tipps zur Verbesserung. Anmeldung für das Einzelgespräch unter www.kvost.ch/Beratung/Lauf bahnberatung. Knacknüsse im Arbeitsrecht An Vorgesetzte und Personalverant wortliche, die im Arbeitsalltag im mer wieder arbeitsrechtliche Prob leme zu lösen haben, werden hohe Ansprüche gestellt. Gemeinsam mit anderen Fachpersonen werden an stehende Fragen besprochen und gelöst; Mittwoch, 25. August, 16 bis 18.30 h, Seminarräumlichkeiten KV Ost, KBZ, Kreuzbleicheweg 4, 9000 St. Gallen. Anmeldung unter www.kvost.ch Seminare >>«Rekrutierung von neuen Lernen den» mit Stefan Keller; Dienstag, 17. August, 9 bis 17 h >>«Vertiefungskurs Neue Kaufmän nische Grundbildung NKG» mit Stefan Keller; Donnerstag, 19. August, 8.30 bis 12 h mit Prof. Dr. iur. Edi Class; Mon tag, 6. September, 9 bis 12.30 h >>«Hurra, eine Reklamation – man braucht mich! » mit Fredy Zurflüh; Montag, 6. September, 8.30 bis 12 h >>«Ab heute bin ich Chefin/Chef» mit Silvia Troxler Gruber; Mitt woch, 8. September, 9 bis 17 h >>«Schwierige Gespräche mit Ler nenden führen» mit Stefan Keller; Freitag, 10. September, 9 bis 17 h >>«Update im Arbeitsrecht» mit ngela Hensch; Montag, 13. Sep A tember, 9 bis 17 h >>«Grundlagen im Eventmanage ment» mit Ralf Huber; Freitag, 17. September, 9 bis 17 h >>«Erfolgreich verkaufen im Detail- und Fachgeschäft» mit Fredy Zurflüh; Montag, 20. September, 9 bis 17 h >>«Das Arbeitsverhältnis endet – Rechtsprobleme beginnen» mit Prof. Dr. iur. Edi Class; Montag, 20. September, 14 bis 17.30 h >>«Work-Life-Balance – hin zu mehr beruflicher und persönlicher Erfül lung» mit Susanne Wunderli-Koch; Mittwoch, 22. September, 9 bis 17 h >>«Erfolgreiche Instruktion am Ar beitsplatz» mit Stefan Keller; Frei tag, 24. September, 8.30 bis 12 h Chill-out fürs Freizeitbudget. Smart gespart – mit Reka-Checks und Reka-Card. 1829_Contexte_188x66_sw_df.indd 1 context 6/7 – 2010 12.04.10 11:59 Anmeldung/Auskünfte bei der Geschäftsstelle. CELARIS eine Schule des KV Ost und des SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie Zürich Start Lehrgänge >>«Fachleute Finanz- und Rech nungswesen, Repetitionskurs»; Start Juli >>«Training für Certified Business Process Professional CBPP»; Start September >>«Dipl. Leiter/in Finanzen und Dienste NDS HF»; Start Oktober Regionen Zürich/Schaffhausen KV Schaffhausen Telefon 052 630 78 78 Fax 052 630 78 77 [email protected] www.kv-sh.ch Tagesseminare >>«Körpersprache erfolgreich ein setzen» mit Dagmar Härle, Organi sationsberaterin/Coach; Donners tag, 16. September, 9 bis 17 h >>«Officemanagement – effiziente Sekretariatsführung» mit Ida Stal der, Kommunikations-Trainerin/ Coach; Mittwoch, 22, September >>«Dipl. Führungsperson NDS HF Leadership & Management»; Start Oktober Weitere Infos über Telefon 071 272 66 00 oder www.celaris.ch. Freizeitclub 60 >>«Altstadt von Konstanz» – eine Führung mit vielen Facetten; Mitt woch, 14. Juli ab 12 h >>Kartause Ittingen – ein Blick in diese bedeutende Kulturstätte im Kanton Thurgau; Mittwoch, 11. August Anmeldungen sowie Jahrespro gramm bestellen: telefonisch 071 274 36 50 oder www.kvost.ch. Sprachkurse und Seminare Angebote auf der Homepage IGKG SH IGKG SH – Interessengemeinschaft kaufmännische Grundbildung: «Update für KV Lehrmeister und Ausbildungsbeauftragte»; Dienstag, 14. September, 8 bis 17 h Frauennetz «Selbstreflexion als Chance – Wahrnehmung des ICH-Haushaltes» mit Sonja Feuerstein, Privat dozentin / Erwachsenenbildnerin; Donnerstag, 2. September Senioren Club Kaufleute Region Zentralschweiz «Munotführung mit Imbiss»; Mittwoch 15. September KV Luzern Telefon 041 210 20 44 Fax 041 210 78 50 [email protected] www.kvluzern.ch Tagesseminare in Luzern KV Winterthur Telefon 052 269 09 09 Fax 052 269 09 08 [email protected] www.kv-winterthur.ch >>«Sozialversicherungen im Über blick – Kompaktseminar für die Praxis» mit Hanspeter Leu; Frei tag, 3. September >>«Körpersprache erfolgreich ein setzen» mit Michael Schmidt; Donnerstag, 23. September >>«Das uncodierte Arbeitszeugnis» mit Hansueli Schürer; Mittwoch, 29. September Tagesseminare in Zug «Briefe, die wirken. – Aktuelle Korrespondenz» mit Ignaz Wyss; Donnerstag, 16. September context 6/7 – 2010 Öffnungszeiten Sommerferien Von Montag, 19. Juli bis Freitag, 20. August sind unsere Büros jeweils am Vormittag von 8 bis 11.45 Uhr geöffnet. Nachmittags geschlossen. Seminare >>«NGK-Erfahrungsaustausch – Schwerpunkt ALS und PE» mit Gil bert Roos; Freitag, 10. September >>«Event-Management – eine gute Idee allein genügt noch nicht» mit Barbara Honegger; mittwochs, 15. und 29. September 43 Personen im KV Peter Petrin, 44, Geschäftsleiter des SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie Was machen Sie für den Kaufmännischen Verband? Ich leite mit meinem Führungs team das SIB, eine Tochtergesell schaft des KV Schweiz. Wir bieten Seminare und Bildungsprogramme für die höhere Berufsbildung an, einem Bereich, der dem KV Schweiz besonders am Herzen liegt. Meine Rolle im SIB? Als Geschäftsführer stehe ich gerade für die Resultate des SIB. Da ich über ein einge spieltes, leistungsorientiertes und -fähiges Team verfüge, kann ich in erster Linie als Aussenminister des SIB wirken. Ich habe viele bil dungspolitische Funktionen. Ich treffe mich häufig mit bestehen den und potenziellen Partnern und bin in vielen bildungspoliti schen Gremien tätig. Damit stelle ich sicher, dass ich den Puls in der Branche spüre, und ich bin daran interessiert, neue Ge schäftsfelder zu entdecken. Ausserdem ist es wichtig, den Kontakt mit meinen Kolleginnen und Kol Was haben Sie vorher gemacht? Ich war schon immer in der Bil dungsbranche tätig. Ich habe Be triebswirtschaft studiert und mein Zweitstudium in Philosophie, Psy chologie und Politologie aufgrund einer spannenden Stelle abge brochen. Ich arbeitete 1991 in der ehemaligen Tschechoslowakei für eine Schweizer Stiftung, die dort Mangerinnen und Manager mit den marktwirtschaftlichen In strumenten und Konzepten ver traut machte. Es herrschte eine unglaubliche Euphorie im Land «Ich kann mich für Bildung einsetzen, eine Sache, die ich als höchst sinnstiftend ansehe.» legen, Partnern und Kunden zu pflegen, um mich zu vergewis sern, dass sie zufrieden sind. Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit am besten? Ich kann mich für Bildung einset zen, eine Sache, die ich als höchst sinnstiftend ansehe. Mir gefällt, dass ich mit Menschen zusam menarbeiten kann, die ich auch persönlich mag, und die es mir ermöglichen, meine Aufgabe op timal wahrzunehmen. Wir sind im sogenannten «People-Business». Wenn man hier zufriedene Kun den haben will, muss man zufrie dene Mitarbeitende und einen Teamgeist haben. Beim SIB ge fällt es mir so, weil Freudehaben für mich heisst, sich mit dem Angebot, das man vermarktet, so wie mit seinen Mitarbeitenden und dem Verwaltungsrat identifi zieren zu können. aufgrund der neuen Möglichkei ten, die die politischen Verände rungen mit sich brachten. Bevor ich zum SIB kam, war ich sieben Jahre lang bei der AKAD Business AG als Unternehmensleiter tätig. Was ist Ihnen im Leben sonst noch wichtig? Meine Arbeit empfinde ich als Be reicherung, nicht als Belastung deshalb ist der Begriff Work-LifeBalance für mich problematisch. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meiner Familie und fahre ab und zu Velo, damit die Bewegung nicht zu kurz kommt. Über wen im Verband möchten Sie gern mehr wissen? Über Thierry Haldemann, Lernen der beim KV Schweiz. Er wird in der nächsten Ausgabe vorge stellt (die Red.). Sektionen 44 >>«Besser schreiben – Pfiffig und stilsicher formulieren» mit Gabriela Baumgartner; Freitag, 17. September >>«Die gelassene Art, sich durchzu setzen» mit Jacqueline Steffen Oberholzer; Montag, 27. September Impressum >>«Mehr Wirkung im Büro» mit Su sanne Mouret; Donnerstag, 16. September psychologie» mit Gabriela Strau binger; Montag, 20. September >>«Professionell telefonieren» mit Jürg Sutter; Dienstag, 21. September Veranstaltung Betriebsbesichtung bei der Wasser schutzpolizei Zürich; Freitag, 3. September, 19 bis ca. 21 h, Details und Anmeldung im Sekretariat. KV Zürich Telefon 044 211 33 22 Fax 044 221 09 13 [email protected] www.kvz.ch Öffentliche Seminare Jeweils von 9 bis 17 Uhr, Ausnah men werden speziell vermerkt. Wei tere Informationen auf www.kvz.ch. >>«Arbeitsrecht: Klare Formulierun gen – Fehler vermeiden» mit Clau dia Eugster; Dienstag, 31. August, 13.30 bis 17.30 h >>«Gezielte Personalauswahl und In terviewtechnik» mit Beatrix Sim men; Mittwoch/Donnerstag, 1./2. September >>«Kundenfreundlichkeit im Mittel punkt» mit Vera Class; Freitag, 3. September >>«Sozialversicherungen im Über blick» mit Christian Zingg; Mon tag, 6. September >>«Zeitmanagement» mit Katharina Noetzli; Dienstag, 7. September >>«Fit im Büro – Gesunde Ernährung im Büro» mit Eva Carmenati; mittwochs, 8./15. September, 18 bis 20.30 h >>«Selfmarketing» mit Vera Class; Freitag, 10. September >>«Ablagemanagement» mit Regula Stauffacher; Dienstag, 14. Sep tember, 08.30 bis 12.30 h context 6/7 – 2010 7 September >>«Einführung in die Motivations frauenNetz «Erzählung»: der Autor der Bücher «Hiobsbotschaft - Erfahrungen aus der Notfallseelsorge» und «Wie Engel begleiten», Pfarrer und Seel sorger Peter Schulthess, erzählt; Donnerstag, 26. August, 19 h. Wirtschaftsschule KV Winterthur. Anmeldung erforderlich. >>13 – Summer Break – restart Cercle Français Chaque mercredi (sauf pendant les vacances) 18.45 bis 20 h, KVZ, Kurierstube, Talackerstrasse 34, 8001 Zurich. Notre cercle nous permet de cultiver le français litté raire et quotidien, d’approfondir le vocabulaire et la grammaire, d’apprendre davantage sur la France géographique, politique, culturelle et touristique. Toute personne inté ressée à améliorer ou à entretenir «son français» est bienvenue dans notre cercle. Contact: Hugo Schnurrenberger; [email protected], Im Wyl 15, 8055 Zürich, 044 462 16 74 ou Erika Salzmann; [email protected] Ladies’ English Club All meetings will be held on Mondays at 6.45 p.m. in the Kurier stube, First Floor, Talacker 34, Kaufleuten B uilding, 8001 Zürich. Professional Leader: Nancy Scherer-Howe, Phone 044 720 93 09, Assistant Leader: Erika Weibel, Phone 044 362 96 13, www.raccourci.ch/ladies. Guests are welcome. Programme July: >>5 – A bit of Anne Tyler – reading and discussion >>12 – Annual Outing at Restaurant Glogge-Egge, Glockenhof, Sihl strasse 31, 8001 Zurich (weather permitting in the garden) >>Please note: Meetings are re sumed September 20th, after Kna benschiessen SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie Telefon 043 322 26 66 Fax 043 322 26 51 [email protected] www.sib.ch Öffentliches Seminar «Einstieg ins Marketing» mit Jac queline Steffen; Freitag, 2. Juli, 9 bis 16.45 h Infoveranstaltungen Beginn jeweils um 18 h >>«Dipl. Marketingmanager/in HF»; Dienstag, 13. Juli >>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»; Dienstag, 13. Juli >>«Cert. Digital Marketing Expert SIB»; Montag, 19. Juli >>«Cert. Digital Marketing Expert SIB»; Montag, 9. August >>«Dipl. Marketingmanager/in HF»; Montag, 23. August >>«Dipl. Betrieb swirtschafter/in HF»; Mittwoch, 25. August >>«Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste NDS HF»; Donnerstag, 26. August Studiengänge >>«Dipl. Personalleiter/in NDS HF»; Beginn September >>«Dipl. Controller/in NDS HF»; Beginn Oktober >>«Dipl. Betriebswirtschafter/in HF»; Beginn Oktober >>«Dipl. Marketingleiter/in HF»; Beginn Oktober >>«Dipl. Leiter/in Finanzen & Dien- ste NDS HF»; Beginn April 2011 >>«Dipl. Schulverwaltungsleiter/in Men’s English Club Meetings held tuesdays at 7 pm un less otherwise indicated. Meeting Place: Talacker 54 (First Floor) – Kaufleuten Building – 8001 Zürich. Guests are most welcome. Web page: http://mec.ch.to SIB/VPZS»; Beginn Mai 2011 KV-Mitglieder erhalten eine Ermässigung. Nr. 6/7 – Juni 2010 ISSN 1424-5345 Herausgeber KV Schweiz Telefon 044 283 45 45 www.kvschweiz.ch Verlagsleitung Rolf Trechsel (rtr) [email protected] Redaktion Ingo Boltshauser (ibo), [email protected] Thomas Heeb (the), [email protected] Therese Jäggi (tj), [email protected] Andrea Mašek (ajm), [email protected] Julie Bodenmann (jbo), Praktikantin [email protected] Redaktionsadresse Kaufmännischer Verband Schweiz Context Hans-Huber-Strasse 4 Postfach 1853, 8027 Zürich Telefon 044 283 45 33 [email protected] www.context.ch Sekretariat: Andrea Stoop Bildnachweise Titelbild: Reto Schlatter; S. 8: Nicole Béguin/ ex-press; S. 14: Gurinder Osan/Keystone; S. 29: zvg.; S. 30: Partner & Partner und zvg.; S. 32: Urs Keller/ex-press, S. 40: zvg.; S. 43: zvg. Adressänderungen KV Schweiz Mitgliederadministration Telefon 044 283 45 67 [email protected] oder im Mitgliederbereich: www.kvschweiz.ch/Service/Registrierung Erscheinungsweise Monatlich (11 Ausgaben) 114. Jahrgang Auflage: 50 470 Exemplare (WEMF-beglaubigt 2009) Abonnemente 12 Monate CHF 48.– Anzeigen Creative Media GmbH Zürichstrasse 135 8910 Affoltern am Albis ZH Telefon 043 322 60 30 [email protected] Druckerei Vogt-Schild Druck AG 4552 Derendingen Konzeption, Layout, Druckvorstufe Partner & Partner AG 8400 Winterthur www.partner-partner.com Context bekennt sich zum «Code of Conduct» der Schweizer Presse. Werbung und redaktioneller Teil sind klar getrennt. Programme July: >>6 – Sir John Franklin Context wurde vom Verband Schweizer Presse für das Jahr 2008 mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» ausgezeichnet. rätsel Fluss Tal Dorf stadt See Region Berg Pass Natur- und Musikwunder Vielleicht wissen Sie noch nicht, wohin Ihr nächster Ausflug führen soll. Wir hätten da einen interessanten Tipp. Wohin es geht, müssen Sie allerdings selber herausfinden. Wenn Sie uns die Lösung schicken, nehmen Sie an der Verlosung von drei Tageskarten der SBB (gültig mit Halbtax) im Wert von CHF 64.– teil. 3 SBB-Tageskarten zu gewinnen! Wolfgang Amadeus Mozart höchstper- Sanierung und dem Umbau von 1988 be- chen früher zu einem bedeutenden Startsönlich beehrte im Jahr 1766 das Städt- herbergt die Festung ein Massnahmen- punkt für die Flösserei, weil sich Baumchen, in dem 240 Jahre später die Grund- heim für männliche Jugendliche. stämme leicht im Hafen sammeln Ins Auge sticht zudem die reformierte liessen. steinlegung für den Mozartweg der Schweiz stattfand. Zu Ehren des Musikers Kirche unmittelbar unter der Festung. Von der erfolgreichen Schifffahrtswird jeden ersten Montag im Monat zu Das ursprüngliche Gotteshaus fiel ebenso Ära des Ortes wird unter anderem im TauKammermusik und Vorträgen in den wie viele Wohnhäuser und Scheunen dem send-Stimmen-Tunnel erzählt. Dieser ist Mozartraum eingeladen. grossen Stadtbrand von 1840 zum Opfer. ein Kunstwerk, das im Rahmen des Baus Nicht klassische, dafür rockige und 68 Familien wurden dabei obdachlos. Die der Ortskernumfahrung 2008 errichtet poppige Töne sind in einem der «schöns- Kirche wurde schnell wieder im neugoti- worden ist. Geht man durch den Tunnel, ten Clubs» der Schweiz – so lautet zumin- schen Stil aufgebaut. hört man sowohl die Verkehrsgeräusche dest die Werbung – zu hören. Auch er lockt Nostalgisch angehaucht ist ausser- als auch Geschichten aus dem Ort. ajm musikbegeisterte Menschen von nah und dem das Freibad. Die Eröffnung der « Badeanstalt des Fluss- und Sonnen Wie heisst der gesuchte Ort? fern ins gesuchte Städtchen. Hauptanziehungspunkt des Ortes bades» wurde 1931 gefeiert. Es war damit aber ist die weit herum sichtbare Festung, das erste Schwimmbad des Kantons. Schicken, faxen oder mailen Sie das die auf einem Felsen hoch über den Häu- Heute hat die Technik zwar Einzug gehalLösungswort bis spätestens 18.08.2010 an: sern thront. Zusammen mit dem unter ihr ten, dennoch wurden viele ursprüngliche Redaktion Context dahin ziehenden Fluss gibt sie dem Städt- Elemente bewahrt. Postfach 1853, 8027 Zürich chen den Namen. Ein wahres Wasserphänomen ist die Fax 044 201 50 95 [email protected] Die Burg dürfte 1123 von den Frohbur- «Woog» unterhalb des Festungsfelsens. gern gegründet worden sein. Später ging Hier macht der Fluss einen Knick, bildet Gewinner/innen des letzten Georätsels: sie in Habsburger Hände über, bevor sie quasi einen Hafen. Trifft das ruhige Eugen Werner, Pfaffhausen Blendi Bajraktari, Thun von den Bernern zur Artilleriefestung aus- Hafenwasser auf das Strömungswasser, Ingrid Maartensson, Samstagern gebaut wurde. Im 19. Jahrhundert diente ergeben sich gewaltige Wirbel, die bewirLösungswort Nr. 5: Rheinau sie als Zeug- und Zuchthaus, später als ken, dass der Fluss teils rückwärts fliesst. Heim für straffällige Jugendliche. Seit der Dieses Naturwunder machte das Städt- context 6/7 – 2010 45 cartoon 46 context 6/7 – 2010 Nonstop@work? Neuer Ratgeber zur Bewältigung des Arbeitsalltages in der 24-Stunden-Gesellschaft. ad W Apple iP n ausuns d e ie S n e e r e in e Send pon od u o C n or t ge f ü ll t e S t ich w it d e m m il a n M Erk» a op@wo « n o nst e iz .ch k v s ch w @ g in t e t der ma r k hluss is c s e m h Teilna 0. us t 2 0 1 31. Aug Wettbewerb: Ich will einen von drei iPads Wi-Fi gewinnen! Bestellung Info-Schrift nonstop@work: für KV-Mitglieder kostenlos – für Nichtmitglieder CHF 18.– Ich werde jetzt KV-Mitglied und erhalte die Broschüre kostenlos. Heutige Kommunikations-Tools ermöglichen den ortsunabhängigen Austausch und Abruf von Informationen rund um die Uhr. Unsere neueste Info-Schrift nonstop@work zeigt Methoden für einen geeigneten Umgang mit der ständigen Erreichbarkeit. Digitale Nomaden aufgepasst: Wir verschenken drei Apple iPads – so kann das neu erworbene Wissen direkt umgesetzt werden. Kaufmännischer Verband Schweiz, Marketing, Postfach 1853, 8027 Zürich, Fax 044 283 45 70, [email protected], www.kvschweiz.ch Frau Herr Ich bin Mitglied ✂ 3 iPads n nne zu gewii-Fi 16 GB. Firma (Adresse gleichzeitig Liefer- & Rechnungsadresse) Mitglied-Nr. oder Sektion: Firma Vorname/Name Funktion Strasse/Nr. PLZ/Ort Telefon tagsüber E-Mail Unterschrift Der Verband, der Ihnen Wissen schenkt. C