Die Strasse - Jugendberufshilfe Solingen

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Die Strasse - Jugendberufshilfe Solingen
Das soziale Straßenmagazin für das Bergische Land
15. Jahrgang, Nr. 193 - Dezember 2010
1,30 Euro - davon 0,60 Euro für den V erkäufer!
Burscheid
Remscheid
Solingen
Wuppertal
Der übermütige
Weihnachtsengel
Der
Bescherungsverein
Eine rumänische
Weihnacht
Die
WeihnachtsGeschichte
Die Straße
Inhalt
Nr. 193 - Dezember 2010
Verehrte Leser,
das Jahr geht seinem Ende zu, was häufig ein
Anlass ist, Resümee zu ziehen. Die Bundesregierung resümierte einen
Rückgang der Arbeitslosigkeit und verbreitet Konjunkturoptimismus. Die Krise sei weitestgehend überwunden, posaunen die
Regierungsparteien wie die Porzellanengel der Weihnachtszeit durch die Republik. „Eigenlob stinkt“ gilt nicht mehr. Gleichwohl
wie Marzipan und Lebkuchen verbreitet das ungerecht fertigte Eigenlob, dank Marketing und gewief ten Politikberatern, betörende Düfte fürs Volk. Doch in „betörend“ steckt „töricht“ und deshalb wundert es kaum, dass mahnende S timmen allzu leicht
überduftet werden.
Mahnen sollte beispielsweise, dass die Gruppe der 15- bis 24-jährigen laut EU-Bericht die großen V
erlierer jener
Wirtschaftskrise sind, die von den zockenden Banken verursacht wurde. Die „Süddeutsche Zeitung“ meldete zudem, dass sich
die Arbeitslosigkeit bei über 60-jährigen seit Oktober 2007 vervierfacht habe. Zwei Generationen, als die großen V erlierer der
Politik in den letzten Jahren ständen somit als Ergebnis eines ehrlichen Resümees und böten nurTörichten einen Grund, stolz
zu sein. Demut zeigen wäre wohl die angemessene Reaktion der Politik. Jene dienstwillige Tugend aber, die nach christlicher
Auffassung das Bewusst sein des unendlichen Zurückbleibens hinter der erstreben V ollkommenheit beschreibt, lässt sich
scheinbar nicht in Einklang mit dem Omnipotenzanspruch und dem Narzissmus der Macht bringen.
So bleibt das Gespür für die Angemessenheit von Demut und S tolz nur uns Normalsterblichen überlassen. Machen wir bei
unseren ganz privaten Resümees reichlich Gebrauch von diesem feinen und selten gewordenen Gespür!
Die Redaktion der „Straße“ wünscht Ihnen und Ihren Familien ein frohes W eihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr.
Regional
Dezember-Kinder
Weihnachtsfeiern für Alleinstehende
Der Bescherungsverein, Remscheid
Alle Jahre wieder: Im Gespräch mit Pfarrer Römelt
Agenda 21
Das Straßen-Interview: Gedanken zum Fest
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Gesellschaft / Soziales/ Gesundheit
Eine rumänische Weihnacht
Für eine weihnachtsfreie Zone
Kultur
Die Weihnachtsgeschichte
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Rückseite: Aus den Werken des Malers Kahluwe, Wuppertal
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Unterhaltung / Service
Grußwort vom Bundespräsident
Veranstaltungen, lokal und regional
Sorgentiere
Tipps und Termine
Satire
Gedanken zur Weihnacht/GedankenSpiele
Unser Titelbild zeigt:
„Alle Jahre wieder“
Entwurf und Umsetzung durch unseren
Mitarbeiter
Jamal Rhouzzal
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In eigener Sache:
Wenn Sie ehrenamtlich bei uns mitmachen möchten oder Fragen an uns haben, schreiben Sie uns:
Redaktion „Die Straße“, Ober der Mühle 30, 42699 Solingen
Lieber kritischer Leser, wenn Sie auch in dieserAusgabe wieder eine Reihe von Druckfehlern finden, bedenken Sie bitte,
das ist (ungewollt) gewollt. Wir bringen für jeden etwas! Beschwerden sind trotzdem erwünscht.
Wir danken den ehrenamtlichen Mit arbeitern der Verteilerstellen, Bürgern, Autoren, Vereinen und Institutionen, die uns
bei der Erstellung dieser
Ausgabe unterstützten: Carit as Solingen, die „Denkerschmette“ (RS), Leo-Club (W),
Radiowerkstatt GfL (SG), RGA-Druck (RS), Stadtarchiv SG, Heinz Oelfke (W), Erika Tänzer (RS) sowie vielen weiteren
Freunden und Helfern.
Die Straße
Grußwort
Nr. 193 - Dezember 2010
Der Bunde spräsident
Grußwort
vom Bundespräsident Christian Wulff
für die Weihnachtsausgabe der
Straßenzeitungen 2010
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es ist schön, dass Sie diese Zeitung in Händen halten. Sie ist mit viel Engagement und Kreativität ent
standen. Und sie
wird von engagierten Verkäuferinnen und Verkäufern angeboten, wie Sie sicherlich gerade erlebt haben. V
ielleicht
haben sie diese Straßenzeitung heute das erste Mal gekauft, weil es die Weihnachtsausgabe ist. Oder Sie kaufen die
Zeitung regelmäßig. Dem Verkäufer sind Sie vielleicht am Bahnhof, in der S-Bahn oder auf der Einkaufsstraße schon
öfter begegnet.
Eines steht jedenfalls fest: Sie halten eine besondere Zeitung in den Händen. Sie erzählt von Lebensumständen und
Schicksalen, über die andere Medien nur selten berichten. Sie gibt Menschen, die am Rande unserer Gesellschaf
t
leben, die obdachlos und in Not sind, eine Stimme und ein Gesicht. Beim Lesen haben wir die Chance, diejenigen verstehen zu lernen, die in unserer schnellen, auf Erfolg getrimmten W
elt zur Seite gedrängt werden. Mit den Verkäuferinnen und Verkäufern dieser Straßenzeitung begegnen uns Mitmenschen, die dieses Schicksal – of
t unverschuldet –
selbst erfahren haben. Aber sie tun etwas, sie ergreifen die Initiative, um ihre Situation zu verbessern. Mit demerkauf
V
der Straßenzeitungen haben sie eineAufgabe übernommen, und sie verdienen es, dabei ermutigt undnunterstützt zu
werden.
In einer Welt der Medienkonzerne und der unzähligen Meldungen im Internet scheint es, als wären wir besser informiert
als je zuvor. Aber wie viel wissen wir wirklich von dem, was in unserer Nachbarschaf t, in unserem Stadtviertel
geschieht? Wie viel wissen wir über denAlltag unserer Mitmenschen, die in soziale Not geraten sind?traßenzeitungen
S
berichten uns darüber. Sie sind so auch ein Beitrag zu Meinungsvielfalt und demokratischer
Teilhabe, wenn wir uns nur
informieren wollen. Straßenzeitungen haben aber nur dann Erfolg, wenn das Geschriebene auch gelesen wird. Es war
daher wichtig, dass in diesem nun zu Ende gehenden Jahr
, dem Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und
sozialer Ausgrenzung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Straßenzeitungen eine besondere Chance hatten: Gemeinsam mit Experten aus anderen Medien haben sie über Recherche, Report
age, Vertrieb und neue Ideen zur Gestaltung
von Straßenzeitungen diskutiert. Allen Beteiligten meinen herzlichsten Dank für ihr Engagement. Sicher freuen Sie sich
auf die bevorstehenden Festtage. Aber zu Weihnachten gehört auch, dass wir ein wenig mehr V
erständnis für die Sorgen und Nöte unserer Mitmenschen aufbringen. Deswegen möchte ich Sie gerade heute bitten: Kaufen Sie weiterhin
diese Zeitung. Erhalten Sie dieses Medium für lokale Nachrichten, das einen besonderen Blickwinkel auf viele
Themen
ermöglicht. Unterstützen Sie diese wichtige und richtige Initiative zu Selbsthilfe.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien, den V
erkäuferinnen, den Verkäufern und
den Machern der Straßenzeitungen ein gesegnetes Weihnachtsfest, Gesundheit,
Glück und ein gutes neues Jahr.
Ihr
3
Die Straße
Regional/Geschichte
Nr. 193 - Dezember 2010
Dezember-Kinder
Burghard Skibitzki
Am 27. Dezember 1909 wurde in
Solingen der Maler und Widerstandskämpfer Ernst W alsken als
Sohn eines Messerreiders geboren.
Auf Druck seines Vaters lernte er Reider und Anstreicher. Parallel begann
er zu malen und zu zeichnen.Ab 1932
studierte er an der KUNSTAKADEMIE
DÜSSELDORF, bis zu seiner Relegation aus politischen Gründen im Jahr
1934. Er war Mitglied einer Widerstands- gruppe im Rhein-Ruhr-Gebiet.
1935 wurde er in Solingen verhaftet,
1937 in das Straf- und Arbeitslager KZ
Esterwegen verbracht, dann nach
Am 1 1. Dezember 1900 wurde in
Remscheid der Künstler und Grafiker
Gerd Arntz als Sohn eines Eisenfabrikanten geboren. Er trat aber nicht
etwa die Nachfolge seines Vaters an,
sondern eine Ausbildung zum Zeichenlehrer. Durch sein Atelier in Düsseldorf, verschiedene Einzel- und
Gruppenausstellungen in den 20er
Am 24. Dezember 1837 wurde in
Elberfeld der Zeichner, Grafiker und
Maler Johann (Hans) Reinhard von
Marées als Sohn eines preußischen
Richters geboren. An der BERLINER
KUNSTAKADEMIE lernte er bei Carl
Steffeck, Pferde- und Militärmaler .
Von Marées malte Militärmotive, schuf
Landschaftsbilder, Porträt s und
Selbstbildnisse. Seine Bilder und Figurenstudien erinnern an „eine künstliche Gegenwelt zu den realen gesellschaftlichen, politischen und wirt-
Gerd Arntz
Ernst Walsken
Aschendorfermoor verlegt. Während
seiner Gefangenschaf t malte und
zeichnete er weiter , fertigte Papierschnitte an. Es sind Dokumente des
Lageralltags, gewollt oder aus Materialnot knapp und prägnant. Freunde
schmuggelten diese unter Lebensgefahr aus den Lagern. Die Bilder gehören zu den wenigen erhaltenen künstlerischen Dokumenten aus Konzentrationslagern der Nazizeit. Ein gezogen zur berüchtigten Strafdivision 999
geriet Ernst Walsken in amerikanische
Gefangenschaft. Er starb am 22. April
1993 in Solingen. Ernst Walsken war
langjähriger Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des V ereins Solinger
Künstler e. V. sowie Träger des Ehrenrings der Stadt Solingen. Im Januar
2010 widmete das Museum Baden
dem Künstler zum 100. Geburt stag
eine große Retrospektive.
4
Jahren und die Zusammenarbeit mit
der Kölner GRUPPE PROGRESSIVER KÜNSTLER machte GerdArntz
auf sich aufmerksam. 1929 bis 1932
leitete er die graphischeAbteilung des
GESELLSCHAFTS- UND WIR
TSCHAFTSMUSEUMS (GWM), Wien.
Als Teil der hier entwickelten Wiener
Methode der bildhaf ten Aufklärung
konzipierte man die BILDSTATISTIK:
„An die Stelle schwer deutbarer Tabellen und Kurven tritt das Mengenbild aus Reihen gleich großer, farbiger
Symbolzeichen.... Ein Großteil der
heute geläufigen Piktogramme wurde
durch die Bildst atistik der Wiener
Methode entwickelt. Für sie hat sich
der Name ISOTYPE eingebürgert. Im
Jahre 1968, dem Ende der künstlerischen Tätigkeit von Gerd Arntz, war
der Symbolvorrat auf ca. 4000 angewachsen. Bis heute wird die ISOTYPE
als wichtige bildsprachliche Erscheinung behandelt, wenn Design im
zwanzigsten Jahrhundert studiert
wird." (vgl. Nicola Hille, „Worte trennen
- Bilder verbinden“). Arntz verstarb am
04. Dezember 1988 in Den Haag.
Johann (Hans) Reinhard von Marées
schaftlichen Zwängen des zu seinen
Lebzeiten aufkommenden industriellen Maschinenzeitalters.“ Als Auftragsarbeit kopierte von Marées in Rom
bedeutende Gemälde. Sein einziger
öffentlicher Auftrag war die Ausgestaltung der ZOOLOGISCHEN STATION
NEAPEL mit Fresken, zusammen mit
dem befreundeten BildhauerAdolf von
Hildebrand. Diese Darstellung einer
Szenerie am Golf von Neapel gilt als
eine der bedeutendsten deut schen
Kunstleistungen des 19. Jahrhunderts. „Im Zusammenhang damit entstand die Ausschnitts-Studie DIE
RUDERER, vielleicht Marées' berühmtestes Werk.“ Hans von Marées
starb am 5. Juni 1887 in Rom. Sein
Einfluß auf die Malerei des 20. Jahrhunderts ist unbestreitbar.“ Das VON
DER HEYDT -MUSEUM WUPPERTAL verfügt über größere Bestände
aus dem Werk von Hans von Marées.
Die Straße
Regional/Impressum
Nr. 193 - Dezember 2010
Weihnachtsfeiern für
Alleinstehende
HoHoHo! Und wieder weihnachtet es in den deutschen Landen. Familien rükken näher zusammen, verbringen die Weihnachtszeit vor dem Kamin, lachen
und streiten gemeinsam beim Essen...Aber was ist mit unserenAlleinstehenden Mitbürgern? Müssen sie alleine Weihnachten feiern? Aber, nein lieber
Leser, natürlich nicht! Hier dieTermine, zu denen Sie herzlich eingeladen sind,
denn halten Sie sich vorAugen: Geteiltes Leid ist halbes Leid - geteilte Freude
ist doppelte Freude! In diesem Sinne, Frohe W
eihnachten.
Solingen:
CVJM, Birkenweiher 42, 42651 Solingen: 24.12.2010, 15.30-20.30h und
Auch dieses Jahr kann man wieder
gemeinsam st att einsam auf dem
CVJM-Gelände, Birkenweiher 42 in
geselliger Runde W eihnachten verbringen. Vor der Veranstaltung, die um
17.15h beginnt, ist die Kleiderkammer
geöffnet, in der man günstig Kleidung
für den Winter erstehen kann. Die
kostenlose Kartenausgabe dort ist am
18.12.2010 zwischen 16.00-18.00h
und muss persönlich erfolgen. OHNE
KARTE KEIN EINLASS! Hunde können aufgrund der Örtlichkeiten leider
nicht mitgebracht werden.
Wuppertal:
Diakonie, Deweerthstr .117: 24.12.
2010, 19.00-23.00h Einsame oder
alleinstehende Menschen, die den
Weihnachtsabend in geselliger Runde
verbringen möchten, erwartet wieder
ein Abendessen und ein besinnlichheiteres Programm. VVK ab 6.
Dezember 2010, 3 Euro, großer Saal,
Kartenverkauf: Kath. Schaufenster ,
Laurentiusstr. 7, Tel. 0202 - 38903-89.
Diakonie, Deweerthstr. 117, Tel. 0202 974440. u. Sternstraße 40, Tel. 0202 97444527. Fambiente, Bahnstraße 9,
Tel. 0202-7388651. CVJM Elberfeld,
Tel. 0202-453896. Citykirche Barmen,
Zwinglistr. 5, Tel.: 0202-2553010.
Location: Stadthalle. Adresse: JohanLeichlingen:
nisberg 40, 42103 Wuppertal-Elberfeld. Special: Bürger- Autofahrer steAm 16.12.2010, 10.30-18.00h gibt es hen am Schluss der Veranstaltung den
Weihnachtsgeschenke und eine
Besuchern kostenfrei, zur Heimfahrt
kleine Feier um 14.00h bei der Leich- zur Verfügung.
linger Tafel, Hochstr. 30, 42799 Leichlingen, Tel.: 02175 - 888177.
Remscheid:
Geschenke erhält man gegen Vorlage
von Gut scheinen, abzuholen ab
In der evangelischen Stadtkirchenge01.12.10 bei der Tafel, Sozialamt, Kir- meinde Remscheid findet am
chengemeinde, Spar u. Bauverein.
24.12.2010, 19.15-21.30h, im V aßbendersaal, Ambrosius-V aßbenderplatz, 42853 Remscheid, eine Heiligabendfeier statt.
Impressum
Herausgeber:
GABE gGmbH
Telefon: 02 12 5 99 01 - 0
Geschäftsführer:
Wolfgang Plähn
Anschrift:
GABE gGmbH
Ober der Mühle 30 - 42699 Solingen
Redaktion „Die Straße“
Ober der Mühle 30 - 42699 Solingen
Telefon: 02 12 5 99 01 - 31
Telefax: 02 12 5 99 01 - 34
E-Mail:
[email protected]
Verantwortlicher Redakteur:
Michael Friedrich
(v.i.S.d.P.)
Redaktion:
E. Hepp, B. Skibitzki, S. N. V oss
G. Weitner, J. Rhouzzal, M. Friedrich
Autoren:
Satz:
J. Rhouzzal
Fotos:
Redaktion
Auflage:
10.000 Exemplare
Druck:
R.G.A.-Druck - 42853 Remscheid
Bankverbindung:
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BLZ: 342 500 00, Konto: 458 109
Dieses Projekt wird gefördert durch das
Zentrum für Eingliederung in Arbeit Solingen
Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und
Fotos. Bei Veröffentlichung eingesandter Artikel behält sich
die Redaktion Kürzungen und Änderungen vor . Unverlangt
eingesandte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn
Rückporto beiliegt. Mit V erfassernamen bzw . Initialen
gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder.
Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 03/2006
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Die Straße
Regional/Weihnachten
Nr. 193 -Dezember 2010
Eine schöne Bescherung
Der Bescherungsverein
Edith Hepp
Bescherungsvereine sind selten. Im
Bergischen Kreis gibt es sie mittlerweile nur noch in Remscheid: die Vereine „Büchener Einigkeit“ und "Bücheler Einigkeit“, den V erein "Hastener
Hof", den "Bescherungsverein Baisiepen“ und den „Bescherungsverein
Westhausen.“
Von den fünf Organisationen feiert die
„Büchener Einigkeit" im nächsten Jahr
ihr 125. Jubiläum.
„Die Straße" befragte hierzu Michael
Pick, den ersten V orsitzenden des
ältesten Remscheider Bescherungsvereins.
Weihnachtliche Tanzeinlage
„Seit wann sind Sie, Herr Pick, im Verein Büchener Einigkeit tätig und wie
kamen Sie dazu?“
1900 herum. Der V erein „Büchener
Einigkeit“ wurde im Jahr 1886 gegründet. Er ist damit unbestritten der älteste dieser Remscheider Vereine und
befindet sich gerade im 124sten Vereinsjahr. Gegründet wurde der Verein
aus wirtschaftlicher Not heraus. Sinn
und Zweck dieser Vereine war, arme
Familien und deren Kinder zu unterstützen. Der Büchener V erein kümmerte und kümmert sich vor allem um
Kinder und Senioren. Die heute 20
Vereinskinder werden zu Weihnachten beschert, so wie damals die Kinder
zum Sedanfest Geschenke bekamen.
Im Deut schen Kaiserreich (18711918) war der „Sedantag“ ein nationaler Gedenktag. Er wurde jährlich am 2.
September, meist schon beginnend
an dessen Vorabend, gefeiert. An diesem Tag sollte der Kapitulation der
französischen Armee am 2. September 1870 nach der Schlacht von
Sedan gedacht werden, in der preußische, bayerische, württembergische
und sächsische Truppen nahe der
französischen Stadt Sedan den entscheidenden Sieg im Deutsch-Französischen Krieg errangen und den
französischen Kaiser Napoleon III.
gefangen nahmen.
Um 1890 erlebte der Sedantag eine
Wandlung seiner Bedeutung. War er
bis dahin hauptsächlich eine alljährlich
„Im Jahr 1993 begann ich als zweiter wiederkehrende militärische SiegesKassierer mit der Vorstandsarbeit und feier anlässlich der Schlacht von
wurde 1995 zum ersten Kassierer
Sedan, so stand jetzt mehr und mehr
gewählt. Seit 2005 bin ich nun erster die Reichseinigung im Vordergrund.
Vorsitzender.
Dem Verein gehöre ich natürlich seit Heute p flegen 75 Familien in der
meiner Geburt vor 51 Jahren an.“
„Büchener Einigkeit“ die Tradition der
Nachbarschaftshilfe. Ein Vereinsleben
Allein der letzten Bemerkung liegt
findet das gesamte Jahr über st att.
schon nahe, dass der V erein eine Geselligkeit ist in der „Büchener Einiglange Tradition pflegt:
keit“ angesagt. Doch Höhepunkt bleibt
die Weihnachtsfeier und die BescheBescherungsvereine entstanden um rung der Kinder.
6
„Wie funktioniert das "Bescheren"
durch den Verein?“
Gedichtevortragen der Kleinen
„Die alljährliche Bescherung verläuft
immer gleich. Wir mieten uns für
unsere Weihnachtsfeier in der Lutherkirche einen Raum an, wo wir mit
einem gemütlichen Kaf feetrinken
beginnen. Danach gibt es ein kleines
Programm, in dem die Kinder ihre
eigenen Gedichte oder Lieder vortragen.
Bevor der Weihnachtsmann die
Geschenke überreicht, wird manch
mal auch ein Laienschauspiel vorgeführt. Dabei spielen schon mal die Kinder mit oder aber auch schon mal die
Erwachsenen.
Früher haben wir vom V orstand die
Geschenke eingekauft, aber seit vier
Jahren haben wir dies umgestellt. Mittlerweile besorgen die Eltern die benötigten Geschenke selbst, übergeben
sie dem Verein für die Bescherung und
erhalten pro Geschenk 25 Euro.Also
bekommt eine Familie mit drei Kindern
von uns 75 Euro zurück. Dieses Geld
müssen wir über das Jahr hinweg mit
unseren anderen Festen und Veranstaltungen erwirtschaften.
Unser jährliches Hoffest (früher das
Die Straße
Sedanfest) ist dabei unsere größte
Einnahmequelle."
Regional/Weihnachten
unser W eihnachtsbaum auf einen
fahrbaren Bollerwagen gestellt. Die
Kinder und Eltern schmücken ihn
„Womit beschäftigt sich der Verein das dann mit Sternen und Selbstgebastelrestliche Jahr über, denn die Besche- tem. Dazu gibt es eine Open-Air-Verrung findet nur einmal im Jahr an Hei- anstaltung, bei der Getränke, Würstligabend statt?“
chen und Süßigkeiten angeboten werden. Am letzten Samst ag, dem 18.
„Es fängt an mit dem Karneval, den die Dezember, werden alle anwesenden
Kinder mit einem kleinen Geschenk
beschert. Das Geld hierfür stammt aus
dem Erlös der verkauften Waren der
vergangenen Wochen.“
Nr. 193 - Dezember 2010
miteinander verbracht und genutzt
werden.
Solch ein Nachbarschaftsverein wie
die „Büchener Einigkeit“ bildet einen
wohltuenden Gegenpol zu einer
immer anonymer werdenden und leistungsorientierten Gesellschaft, in der
ein Hausbewohner den anderen nicht
mehr kennt und aus der Kinder und
Senioren gern verdrängt werden. Dieses aktive Vereinsleben ist eine schöne Art sich auf ein Miteinander und
Füreinander von Jung und Alt zu be„Ihr Verein ist mit 75 Mitgliedern, 143 sinnen und durchaus von der WeihnMitglieder mit den Familienangehöri- achtszeit auf das ganze Jahr übertraggen, ein recht kleiner Verein. Befürch- bar.
ten Sie, dass es dieseTradition in die- Deshalb, und nicht nur wegen der
ser einmaligen V ereinsform einmal über die Jahre langsam schwindennicht mehr geben wird?“
den Mitgliederzahlen, würde der Bü„Mir wird nachgesagt, hätte ich die
chener Bescherungsverein sich beVereinsführung nicht übernommen,
stimmt über neue engagierte Gleichgäbe es den Verein „Büchener Einig- gesinnte freuen. Es wäre schade,
auch der Weihnachtsmann macht mit
keit“ wohl nicht mehr! Da sind wir
wenn eine solche Tradition aus unserer Gesellschaft verschwände.
Jüngsten genau so gern annehmen schon bei der Frage, ob es schwer
wie die Älteren im Verein.“ Dieses Jahr wäre, diesen kleinen Verein noch aufrechtzuerhalten. Ja, das ist leider so.
nahm der Bescherungsverein mit
einer Fußtruppe am Karnevalszug in Denn, was wir in unserem Verein bieten und leisten, ist enorm, wenn man
Remscheid-Lennep teil. „Aber hier
von unseren gestaffelten Jahresbeihaben wir eben keine Einnahmen,
trägen ausgeht: für Alleinstehende 15
sonder nur Ausgaben.
Unsere zweite Jahresveranstaltung ist Euro, für Verheiratete ohne Kinder 20
das beliebte Eiersuchen zu Ostern. Euro und für Verheiratete mit Kindern
Wir verstecken circa 300 Eier für alle 25 Euro.
Es fragen sich alle, wie man bei diesen
Kinder und begeben uns auf die
Kosten noch so viele Veranstaltungen
Suche nach dem „Goldenen Ei“.“
bewältigen kann."
Dieses Jahr wurden im Sinne der
nachbarschaftlichen Begegnungen
Der Vorstand der „Büchener Einigkeit“
Vereinswappen
und der Geselligkeit eine Veranstal- ist nicht nur für finanzielle Mittel danktung zum Tanz in den Mai und ebenso bar - er weiß auch die aktive Mithilfe
und Beteiligung an den Veranstaltun- Wir danken für das Gespräch und
ein Hoffest des Vereins ausgerichtet.
wünschen, dass der „Büchener EinigDas jährliche und immer gut besuchte gen zu schätzen, ohne die die
keit“ noch viele weitere Jahre beschert
Hoffest bot neben Speis’ und Trank, Zusammenkünfte nicht möglich
werden.
Live-Musik und einer Losbude auch wären.
eine kleine Hüpfburg für Kinder.
Verein Büchener Einigkeit
Die Bescherungsvereine, damals aus
finanzieller Not ent standen, bieten
„Außerdem veranst alten wir unter
Michael Pick
anderem einen W andertag für Jung heute ein ganzjähriges Freizeit- und
Lange Straße 25
und Alt, eine Seniorenfeier bei Kaffee Begegnungsangebot. V iele junge
42857 Remscheid
und Kuchen und das beliebte Weihn- Familien schätzen wieder diese Tradition. Besonders um Kinder und Senioachtsbaumschmücken.
Tel.: 02191 - 4225163
Damit fangen wir in diesem Jahr schon ren ist der Büchener Verein bemüht.
E-mail: [email protected]
am 27. November an. An den vier Die Freizeit soll im heutigen gehetzten
www.buechener-einigkeit.de
Samstagen vor Heiligabend wird
und erfolgsorientierten Alltag sinnvoll
7
lokal & regional
lokal & regional
„Der Feuervogel“
Gloria
Ein Theaterspiel der Freude und
Schönheit. Das Musikmärchen für Kinder ab 5 Jahren inszeniert von Claudia
Hann, nach russischen Märchenvorlagen, gespielt mit Großfiguren und
einer Marionette. Nach Jahren der
Wanderschaft auf der suche nach seiner Braut, der schöneen Wassilissa,
gelangt Iwan Zarewitsch, um dessen
Geschichte es im Märchen geht, in
einen wundersamen Garten und trifft
dort den Feuervogel. Iwan erfährt vom
Feuervogel, dass er sich im Garten
Der übermütige W eihnachtsengel
Gloria bietet im Rahmen der KinderKultur-Reihe ein weihnachtliches Theaterstück an. Zwischen Besinnlichkeit
und Ruhe sowie hektischem Treiben
und Wohnungsdekorationen schenkt
sich die Familie eine gemeinsame
Zeit. Mit Geige und Gesang wartet
Gloria auf und die phant
astische
Geschichte wird vom Weihnachtsengel erzählt.
Als V orbote des heiligen Festes
besucht der Engel die Erde und hat
das Krippenspiel aufzubauen. Doch
von seinen himmlischen Pflichten
lässt er sich nur allzu gern durch die
weihnachtlichen Verlockungen auf der
Erde ablenken. Hier wechseln traditonelle Weihnachtslieder mit rührenden
Momenten und clownesken Episoden
ab.
Allein der Chefengel mag nicht lachen
über die Streiche seines Gehilfen, den
er nicht unverrichteter Dinge in den
Himmel zurücklassen will. Hilfesuchend wendet sich Gloria an die
Zuschauer und gemeinsam können in
letzter Sekunde doch noch alle
CLAUS VON WAGNER
DREI SEKUNDEN GEGENWART
Was er will, ist sein Recht. W as er
bekommt, ist ein Urteil. Nach seinem
Erfolgsprogramm „Im Feld“, in dem
Claus von Wagner als überforderter
junger Mann alles drangesetzt hat,
nicht Vater werden zu müssen, hat ihn
das Leben jetzt einfach überstimmt.
Aber auf das, was nun kommt, hat ihn
niemand vorbereitet. W er liest vom
Spiel des Lebens schon die S
pielanleitung? Ach ja, Anwälte. Mit seinem
neuen Programm hat sich Claus von
Wagner wieder eine Ein-Mann Kabarett-Komödie auf den Leib und von der
Der Feuervogel
des großen Kastschei befindet. Dieser
ist ein schreckliches Ungeheuer, das
jeden Menschen in seinem Garten in
Stein verwandelt hat, auch die schöne
Wassilissa. Seine ihm bestimmte
Braut findet Iwan schließlich unter den
Versteinerten. Doch um sie wieder
zurück ins Reich der Lebenden zu
bringen muss er den Kastschei ,das
Ungeheuer, besiegen und das Wasser
des Lebens finden. Glücklicherweise
steht Iwan in seiner Not der Feuervogel t atkräftig zur Seite. Mit Bravour
gelingt es Claudia Hann, den vier
Figuren durch S timme, Gestik und
Mimik einen eigenen Charakter zu verleihen.
8
Claus Wagner
Seele geschrieben, voll irrwitziger
Wendungen und berührender Eindringlichkeit. Gebündelte drei Sekunden Gegenwart. Gerechtigkeit trifft auf
Justiz, Persönliches auf aktuelle Politik und unser Held auf Spuren aus der
Vergangenheit. Und dabei hatten sie
ihm doch immer vorgeworfen, er solle
endlich mehr im „Jetzt“ leben. Der V
orverkauf findet ab dem 25.1 1.2010
statt.
Unstimmigkeiten beseitigt werden...
Es gibt nur noch wenige Restkarten
bei den bekannten Vorverkaufsstellen
zu ergattern. Also nichts wie hin!
Mittwoch, 08.12.2010, 15.00 Uhr
Jugendzentrum Balker Aue
Leichlingen
Donnerstag, 16.12.2010, 9.30 Uhr,
Café Am Stadtpark
Neukirchener Straße
Sonntag, 12.12.2010, 15.00 Uhr
Aula der Friedrich-Goetze-Schule
Auf dem Schulberg/Burscheid
Eintritt:
2,00 Euro Kinder 5,00 Euro Erw.
Eintritt:
20,00 Euro
Info:
Tel.: 02175 - 1001
Info:
Tel.: 02175 - 71999
Eintritt:
5,50 Euro
Info:
Tel.: 02174 - 670109
Gloria, der übermütige Weihnachtsengel
lokal & regional
lokal & regional
Harry Heib und Mark Weigel
Angriff der Weihnachtsmänner
Pinocchio
WDR2 Lachen Live
Das grandiose Duo ist perfekt einge- Die „V on der Leyens“ und
spielt und präsentiert zum dritten Mal „Sarko de Funes" auf Tour
sein sensationelles Feuerwerk Weihnachtlicher Pointen. Nach diesem
Besuch gestehen sich sogar NichtFans von weihnachtlichen Kabarettprogrammen ein: So hab ich selten
gelacht. Mark Weigel schloss seine
Schauspiellehre in Essen ab und war
seitdem auf zahlreichen Bühnen zu
sehen. Sein Bühnenp artner Harry
Heib ist Mitglied beim Düsseldorfer
Stunk-Ensemble und war unter anderem bei 30 Sendungen der R
TL
Comedy Show „Samst ag Nacht“ zu
sehen. Gibt es was Schöneres als
Weihnachten? Nie klingen die Glokken süßer als in der Heiligen Nacht.
Doch bis man erst zur Besinnung
kommt, kämpft und drängelt man sich
Monate lang durch die Menschenmassen sowie an zahllosen Bratwurstbuden, Kunsthandwerksbuden und
Glühweinständen vorbei durch City
Die aus der Radiosendung „Lachen
Live“ im WDR2 bekannten Comedians
Maria Grund-Scholer und Rene Steinberg besuchen in diesem Herbst zahlreiche Bühnen mit all ihren Figuren
aus dem Radiostudio. Wie zu erwarten werden sie wieder für ausverkauf
te
Hallen sorgen. Mit ihren Radiosatiren
„Die von der Leyens“, „Sarko de
Funes“, „Schloss Koalitionsstein“ und
anderen begeistern sie regelmäßig
tausende Zuhörer des WDR2. Dass
ihr Programm aus dem Radio auch vor
Publikum auf der Bühne bestens
ankommt, bewiesen sie schon im letzten Jahr. Neben „Sarko de Funes“ und
„Familie von der Layen“, stehtAngela
Pinocchio, die bekannte Kindehrbuchfigur, wurde 1883 vom it alienischen
Autor Carlo Collodi verfasst. Eines
Tages findet Tischlermeister Kirsche
ein Holzscheit, das zu sprechen
anfängt, als er es bearbeiten will. Da
ihm die Sache nicht geheuer ist,
schenkt er es seinem Freund, dem
Holzschnitzer Geppetto. Geppetto ist
von dem Holzklotz begeistert und
beginnt sogleich mit dem Schnitzen
einer Holzpuppe, die er nach vollbrachter Arbeit Pinocchio tauft. Nach
dem Pinocchio reißaus nimmt, erlebt
Geppetto und Pinocchio
Maria und Rene als Merkel und Sarkozy
Merkel ihren Wählern im Townhall
Meeting Rede undAntwort. Außerdem
schlägt sie sich als Dr. Merkelstein im
Schloss Koalitionsstein mit ihrem
Heib und Weigel auf der Bühne
Schlossaufseher Pofalleraff und dem
Guiodo-Druid herum. In ihrer Show
Center und Shoppingarkaden bis man gewähren René und Maria auch einen
endlich die p assend p arfümierte Blick hinter die Kulissen der RadiosaSocke unter den Christbaum legen
tire und erklären den Zuschauern, wie
darf. O du fröhliche!
sie auf ihre Ideen kommen.
er so einige Abenteuer, trifft auf gute
Weggefährten, aber auch auf üble
Burschen, wie den Fuchs und Kater,
die ihn über´s Ohr hauen wollen. Geppetto muss viel auf sich nehmen, bis er
Pinocchio wieder bei sich aufnehmen
kann. Pinocchios Geschichte ist im
Grunde eine Reise eines Jungen ins
Erwachsenwerden - aus der Holzpuppe wird langsam ein Mensch. Der
Reiz der Bühnenfassung von Frank
Pinkus liegt in den Umwegen, die
Pinocchio geht, und die ihn zu einem
liebenswert-frechen Jungen machen,
in dem sich Kinder und auch Erwachsene erkennen können.
Sonntag, 19.12.2010, 19.00 Uhr
Rotationstheater
Kölner Straße 2c
Mittwoch, 08.12.2010, 19.00 Uhr
Kattwinkelsche Fabrik
Kattwinkelstraße 3
Samstag, 18.12.2010, 11.00 Uhr
Westdeutsches Tourneetheater
Remscheid
Eintritt:
Ab 11,00 Euro
Eintritt:
15,00 Euro
Eintritt
Ab 6,00 Euro
Info:
Tel.: 02191 - 662977
Info:
Tel.: 02196 - 72400
Info:
Tel.: 02191 - 322 85
9
lokal & regional
lokal & regional
Romantischer W eihnachtsmarkt
Schloss Grünewald
Erstmalig wird der traditionelle Kunsthandwerkliche W eihnachtsmarkt in
Solingen Gräfrath, am 3, und 4,
Advent, für jeweils drei Tage öffnen.
Das mitunter Besondere an diesem
Weihnachtsmarkt ist, dass ausschließlich selbstgefertigte Waren von über
130 Künstlern , Kunsthandwerkern
und Designer, angeboten werden. Zu
finden werden sein: Stimmungsvolle
Der Ritter von der traurigen
Gestalt
Berufe in der Kunst
Unter „young@art“ bietet das Kunstmuseum Baden den kreativen Köpfen
zwischen 13 und 16 Jahren eine Plattform zur Ideen-Verwirklichung. Über
Aquarell, Öl, Lack, Holz, Ton und Kupfer kommt man Picasso, Meistermann, der Mona Lisa oder auch Monet
noch ein Stückchen näher. Hier trifft
man Künstler, die selbst ausstellen
und durch die Kunst führen. Man erkennt Installationen, Graphiken oder
Videos mit Kunstgriffen. Dieser
„JugendKunstKlub“ bietet eine eigene
Ausstellung im Museum!
Ausblick aus dem Schloss Grünewald
Lichtobjekte, Designermöbel, skurrile
Feuertonnen, Glaskunst, Skulpturen
aus Holz und Keramik, Textilien aus
Wolle, Filz und Seide, Schmuck aus
den verschiedensten Materialien,
gebundene Bücher, Spielzeug, Puppen und viele andere Überraschungen. Tausende Besucher waren in der
Vergangenheit begeistert von der
Atmosphäre in der Parkanlage von
Schloß Grünewald. Die mit 1500
Metern Lichterkette und Fackeln entlang der W ege Beleuchtete Parkanlage ließ die Gäste in eine märchenhafte Stimmung eintauchen. Der Gräfrather Kindergarten St. Marien und die
Grundschule Gerberstrasse führen
auch in diesem Jahr, gegen 16.00 Uhr,
Ihr Weihnachtsstück auf. Wir freuen
uns auf Ihren Besuch.
Es ist für alle, denen der Kunstunterricht nicht reicht, die einfach mehr über
Kunst erfahren oder aktiv in die Museumsarbeit einsteigen wollen.
Der Blick hinter die Kulissen mit den
verschiedenen Aktivitäten kann auch
den Blick für neue Horizonte schärfen,
also welche Tätigkeit einem ans Herz
wachsen könnte oder welche einfach
fremd bleibt. Und wenn man einfach
nur Zeitschriften gestalten will, muss
es nicht der Künstler sein, den man
rufen muss, um sich zu begeistern.
Wer kennt Ihn nicht, Don Quichotte,
den Ritter von trauriger Gestalt? Alles
was Quichotte um sich herum sieht
bringt er mit dem Rittertum in Verbindung, obwohl diese Zeiten lange vorüber sind. Eine einfache Schänke
erscheint ihm als Kastell, die Dirnen
werden zu Burgfräulein und der Wirt
zum Kastellan, von dem er den Ritterschlag erbittet - und erhält. Bei nahezu
jedem Abenteuer bezieht er Prügel.
Nachdem ein Barbier und ein Dorfpfarrer in Quichottes Haus sämtliche Ritterbücher verbrennen, reitet er aus und
nimmt einen Bauern als seinen Stallmeister. Dieser heißt Sancho Pansa.
Auf diesem Ausritt erlebt er seine
berühmten Taten. Er kämp ft gegen
Windmühlen, die ihm als Riesen
erscheinen, attackiert staubumhüllte
Hammelherden, die für ihn mächtige
Heere zu sein scheinen, jagt einem
Barbier sein Rasierbecken ab, das ihm
den Helm des Mambrin darstellt,
Don Quichotte und Sancho Pansa
besteht einen „blutigen“ Kamp f mit
einigen Schläuchen roten Weines und
dergleichen mehr. Der Solinger Schauspieler und Autor Uwe Dahlhaus verarbeitet diesen Roman zu einem lustigen
Theaterstück, das in der Gegenwart
und im Bergischen Land spielt.
Freitag, 10.-12.12.2010, 14.00 Uhr
Schloss Grünewald
Gräfrath
Donnerstags ab 16.00 Uhr
Kunstmuseum Baden
Freitag, 17.12.2010, 9.00 Uhr
Theater Solingen
Eintritt:
4,50 Euro
Info:
Tel.: 0212 - 2902333
Workshop:
frei
Eintritt:
Ab 4,80 Euro
Info:
Tel.: 0212 - 258140
Info:
Tel.: 0212 - 204820
10
lokal & regional
Unabhängigkeit in der
Schwebe - W
uppertaler
Lateinamerika-Tage 2010
Noch 2 Wochen lang wird an unterschiedlichen Orten in Wuppertal darüber gegrübelt und diskutiert wie es
Wohl mit der Unabhängigkeit des
Lateinamerikanischen Subkontinents
bestellt ist. Von eigenständigen Volkswirtschaften und demokratisch verfassten Gesellschaften mit Staatssouveränität kann in vielen Ländern kaum
die Rede sein. Die strukturellen Deformationen die noch bis heute fortwirken
sind größtenteils durch die Besatzermächte entstanden, die es aus wirtschaftlichen Gründen mit Argwohn
sehen, dass sich Staaten ihre Unabhängigkeit verschaffen wollen. Dies
wird zum Teil auch mit Gewalt der
selbsternannten „Hütern des zivilisatorischen Fortschritts“ verhindert. Die
Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu ausgewählten lateinamerikanischen Staaten sind zwar gewachsen,
aber die solidarischen Beziehungen
lassen immer noch zu wünschen übrig
lokal & regional
Der kleine Sternenputzer
Ein kleiner Engel namens Malvin hatte
vor ein paar Jahrhunderten vor WeihnPaul Panzer hat endlich
achten einen großen Wunsch:
Freizeit
Er würde sich gerne um einen Himmelstern kümmern. Um zu lernen wie man
Mit den harmlosen Worten „Paaaan- einen Stern zum Leuchten bringt, ging
zer, ich begrüße Sie..“ fing die
er zu einem der Besten Sternenputzer.
Geschichte des aberwitzigen Telefon Jedoch musste er fest stellen, dass
terrors an, bei dem man etwas Mitleid schon das Putztuch einige Nummern
mit den Angerufen hatte, sich für den zu groß war. Dies hatte ihn so betrübt,
Unsinn des Herrn Panzers schämen dass er zunächst nicht s mehr von
oder sich einfach nur totlachen
konnte. Stefan Raab wählte sich ebenfalls als Professor Haase durch die
Telefone der Republik, doch Panzer
gab dem Genre eine ganz neue Qualität. Die Anrufe bei einem gewissen
Herrn Muschi sind mittlerweile Legendär, bei denen einem das Lachen im
Sterne putzende Engel
Dieter Tappert
Halse stecken blieb. Seine Biographie
zeigt zudem, dass er in einer eigenen
Welt lebt, irgendwann um 1955 auf
einer Forschungsreise in Sibirien
geboren und ausgesetzt, von demArzt
A. Schweizer in Afrika aufgezogen,
Das Logo der Nicaragua e.V.
schwamm er bald nach Amerika, um
. Dies zu ändern, ist ein Ziel der Latein- sich zunächst als S tuntman für Mel
amerika-Tage. V eranstaltungsorte Gibson und Robert de Niro die Knosind: Alte Feuerwache, internationales chen zu brechen und dann das DrehBegegnungszentrum der Carit as, buch für den Boxfilm „Rocky" zu
Autonomes Zentrum und Bergische schreiben ... Freuen sie sich auf PanVHS.
zers neues witziges Programm.
leuchtenden Sternen wissen wollte.
Doch seine Freundin Lena hatte eine
Idee. Sie kannte da eine nette W
olkenwäscherin. Somit fing er erst bei der
Wolkenwäscherin an, doch landete er
alsbald im Wäschekübel. Daraufhin
hatte der Engel vom Dienst glücklicherweise für den kleinen Engel eine
Stelle als S ternenputzer frei. Der
Stern, den er zum Putzen bekam, war
allerdings recht klein und sehr weit
weg, daher kümmerte sich keiner um
den Stern. Fort an putzte der kleine
Engel den Stern, der mal eine ganz
besondere Rolle S pielen sollte. Die
Geschichte des kleinen Engels wird
als Hand- und S tabfigurenspiel für
Menschen ab vier Jahren dar geboten.
Noch bis 12.12.2010, Infos unter
www.informationsbueronicaragua.org
Samstag, 09.12.2010, 20.00 Uhr
Historische Stadthalle
Johannisberg 40
Montag, 13.12.2010, 11.00 Uhr
Haus der Jugend Elberfeld
Bergstraße 50
Eintritt:
Frei
Eintritt:
ab 27,50 Euro
Eintritt:
Kinder 3,50 Euro, Erw. 4,50 Euro
Info:
Tel.: 0202 - 300030
Info:
Tel.: 0202 - 245890
Info:
Tel.: 0202 - 5636295
11
Die Straße
Gesellschaft/Weihnachten
Nr. 193 - Dezember 2010
Eine rumänische Weihnacht
Im Gespräch mit Anita Leanca
Edith Hepp
„Die Straße“ traf Anita-Maria Leanca,
21 Jahre, zu einem Interview. Zur Zeit
lebt die junge Rumänin in Duisburg.
Als gelernte Erzieherin würde sie gern
in ihrem Beruf arbeiten, doch ihreAusbildung wird hier in Deutschland nicht
anerkannt. Private Kitas, die die junge
Frau einstellen würden, gibt es im
Ruhrgebiet nicht. Anita-Maria Leanca
ist Verkäuferin der „Straße“.
nungen. Dort wohnen auch Roma. Die
machen da alles kaputt. Man sagt, die
Deutschen haben etwas gegen die
Roma. Aber sie haben recht. Denn
manche von den Roma sind wirklich
schlimm, wie soll ich sagen, einwenig
böse.
In Rumänien ist das Leben still. Ich
wohne in einem kleinen V orort von
Hermannstadt, in Heltau. Ja, es ist ein
stilles Leben in Rumänien: W eniger
„Frau Leanca, Sie sind in Hermann- Autos, weniger Verkehr. Ein stiller Ort
stadt in Rumänien geboren. Hermann- mit immer netten Menschen.
stadt, Kulturhauptstadt Europas 2007, Hier ist alles laut. Mein Vermieter ist
liegt in der Region Siebenbürgen. Sie Türke. Er wohnt auch in dem Haus.
sprechen sehr gut Deutsch, wie haben
sie die Sprache gelernt?“
„Ich habe in Sibiu (Hermannstadt) eine
deutsche Schule, mit Schwerpunkt
Pädagogik, besucht. Das war ein
Lyzeum, einem Gymnasium ähnlich.
Dort wurde auch Deutsch unterrichtet.“
„Wie kam es zu dem Entschluss, Ihre
Heimat Rumänien zu verlassen?“
„Mein Freund wollte immer nach
Deutschland und hier arbeiten. Meine
Schwester, die in Frankfurt lebt, riet
mir davon ab. Doch mein Freund
wollte unbedingt. Da ich so gut
Deutsch spreche, sollte ich mitkommen. Und so sind wir nach Deutschland. Seitdem habe ich meine Eltern,
die noch in Rumänien leben, nicht
mehr gesehen:“
„Wie sieht Ihr Leben hier in Deutschland aus?“
„Ich wohne in einem nicht so schönen
Duisburger S tadtteil. Ich hatte mir
Deutschland anders vorgestellt.
Wir wohnen mit mehreren zusammen
in einer 55 qm kleinen W ohnung. In
diesem Haus gibt es viele kleine Woh-
12
Weihnachten gefastet. Von manchen
Leuten, wie meiner Mutter, wird das
Fasten eingehalten."
„Was heißt Fasten, darf man gar nicht
s
essen, oder nur bestimmte Sachen
nicht?“
„Wir dürfen essen, nur kein Fleisch,
keine Milch, keine Eier , kein Fisch,
nichts Fettiges. Meistens wird bei uns
am Mittwoch und am Freitag gefastet.
Ich kann nicht fasten, mir wird immer
schlecht. Meine Mutter fängt zwei
Wochen vor Weihnachten an, und am
Freitag isst sie gar nicht s, trinkt nur
Wasser. Sie raucht zwar, aber am Mittwoch und am Freitag halt nicht. Und zu
Ostern ist das auch so.“
„Welcher Konfession gehören Sie
an?“
„Ich bin rumänisch-orthodox. Mit 14
Jahren oder so, sollte ich evangelisch
werden. Aber ich dachte, ich wurde
orthodox getauft, dann sollte das so
bleiben. Ich verstand nicht, warum ich
jetzt einer anderen Religion angehöAnita Leanca
ren sollte.
Der schreit immer rum mit den Roma, Mein Vater wollte, dass ich in die evanwenn wieder was kaputt ist. Ich bin da gelische Kirche gehe, die ganze evanimmer als Dolmetscherin unterwegs.“ gelische Bibel lese. Meine Eltern sind
orthodox, wollten aber, dass ich kon„Es geht jetzt auf das Weihnachtsfest vertiere, damit ich es einfacher unter
zu. Diese Zeit haben Sie hier in
den evangelischen Mitschülern habe.
Deutschland sicherlich noch nicht
Doch ich war ein kleiner Querkopf.“
erlebt?“
„Das W eihnachtsfest beginnt in
„Doch, ich war vor vier oder fünf Jah- Rumänien am 23. Dezember um Mitren mit meinen Eltern zu Besuch hier. ternacht. Sie haben am 23. Dezember
Bei uns feiert man so ähnlich. Ich
Geburtstag, heißt das, Sie sind ein
kenne das von der evangelischen Kir- Christkind?“
che, da war ich auch mehrmals mit
Freunden. Adventszeit und so, das
„Ja. Meine Mutter sagt immer , nach
kenne ich schon.
meiner Geburt musste sie mit mir bis
In Rumänien gibt es keine Advents- zum 27. liegen bleiben. Darum heiße
zeit. Es wird mehrere W ochen vor ich auch Anita-Maria.“ (Namenst ag
Die Straße
Gesellschaft/Weihnachten
Maria am 1. Januar)
„Wie feiert man Weihnachten in Ihrer
Heimat?“
„An das Fasten halten sich meist nur
noch die Älteren. Als ich noch bei mei-
Bekannte oder Nachbarn gegenseitig.
Doch bevor sie nicht ein Weihnachtslied gesungen haben, lässt man sie
nicht ins Haus, bleibt dieTür geschlossen.
Nr. 193 - Dezember 2010
nachtsmann. Das machen wir jedes
Jahr.
Meistens zu W eihnachten hat es
geschneit. Es war immer sehr schön.
Es ist seltsam, wenn es schneit, ist es
nicht so kalt. Es ist so richtig schön."
„Wie machen Sie es an diesem W
eihnachtsfest, fahren Sie zurück nach
Hause?“
Winterliches Hermannstadt
nen Eltern wohnte, wurde immer am
22. Dezember der Tannenbaum aufgestellt und geschmückt. Wir hängen
dann Christbaumkugeln an die
Zweige, jedes Jahr in einer anderen
Farbe. Also, in dem einen Jahr nur
blaue, im nächsten Jahr rote usw..
Ja, am 23. feiern wir meinen Geburtstag und am 24. kommt der W eihnachtsmann.“ (lacht)
„Und wie sahen Ihre Wünsche an den
Weihnachtsmann so aus?“
„Ich wollte immer Make-up haben
(lacht). Das habe ich auch bekommen,
und viele Süßigkeiten. Süßigkeiten
neben dem Geschenk gab es immer.
Die Kinder laufen durch die ganze
Stadt. Sie klopfen und fragen, ob sie
ein religiöses Weihnachtslied singen
dürfen. Ist man einverstanden, bezahlt
man mit Geld oder Kuchen.
„Ich wollte gern, weiß nur nicht, wie
das mit meinem Freund ist. Meine
Eltern sind momentan in Frankfurt bei
meiner Schwester. Denn ich habe eine
kleine Nichte, meine Eltern eine kleine
Enkelin bekommen. Ich weiß auch gar
nicht, ob sie zu Weihnachten wieder in
Rumänien sind. Wenn sie hier bleiben
sollten, dann könnten wir hier feiern.
Ansonsten gehe ich auch ein p aar
Tage oder Wochen nach Rumänien.
Für mich ist Weihnachten ein wichtiges Fest, weil da die Familie
zusammenkommt. Diesmal befürchte
ich, klappt es nicht. Ich habe noch eine
Schwester in Italien, und sie kommt
nicht jedes Jahr. Wenn ich zu Hause
bin, dann nur mit meinen Eltern. Im
Moment ist die Familie verstreut. Ich
bin die Kleinste von drei Schwestern
und muss bei meinen Eltern sein.
Die Rumänen hier in Deut schland
haben nicht so einen Zusammenhalt.
Es ist nicht familiär.
Also, wenn ich W eihnachten nicht
nach Hause komme, werde ich das
alles sehr vermissen.“
Das gilt natürlich nicht für Bekannte
oder Verwandte. Sie sind ein oder zwei
Stunden oder länger zu Besuch, trinken und essen etwas. Dann gehen wir
mit, um weitere Leute zu besuchen.
Meist nur an Weihnachten und Ostern
gibt es Sarmale, ein Gericht aus
Schweinehackfleisch vermischt mit
Reis und Paprika, in Kohlblätter
gewickelt und gekocht. Es gibt Suppe,
einen Salat mit Hühnerfleisch und
Gurken in Majonäse und vieles mehr. Wir danken für das Gespräch und
wünschen unseren Lesern ein schöWir backen auch Kuchen, mehrere
Sorten: Nougat, Creme-Schnitten
nes Fest!
usw.. Das ist keineTradition, sondern
aus dem Backbuch (lacht).
Wenn es langweilig wird, so am 25.
oder 26., gehen wir immer Schlittenfahren oder Ski fahren. In der Nähe
gibt es einen Wintersportort an einem
Berg gelegen.
In Rumänien beschenkt auch der
Weihnachtsmann die Kinder. Später
weiß man ja, dass es den W
eihnachtsmann nicht gibt. Doch auch jetzt noch
liegt jedes Jahr ein Geschenk für mich
unterm Baum. Seit ich nicht mehr zu
Hause wohne, erhalten meine Eltern
Geschenke auch von mir . Sonst
beschenkt der Weihnachtsmann nur
die Kinder. Es sind Geschenke wie
Schlafanzüge und sowas.
Oder wir besuchen in dieser Zeit eine
Bei uns gibt es eineTradition: Abends Art Weihnachtskirmes mit Karussells
am 24. besuchen sich Freunde,
und Fotosmachen mit dem W eih-
Wintersportgebiet Paltinis (Hohe Rinne)
13
Die Straße
Regional/Weihnachten
Nr. 193 - Dezember 2010
Alle Jahre wieder...
Wer kommt eigentlich wann?
Georg Weitner
„Alle Jahre wieder“ ist eines der
bekanntesten Weihnachtslieder. Sein
Text wurde 1837 von Wilhelm Hey verfasst. So steht es in Wikipedia. Die
Rede ist hier eindeutig vom „Christuskind", und es handelt sich um ein Kinderlied. Das Lied ist schon alt und man
hat heutzut age den Eindruck, dass
diese eindeutige Bot schaft in der
Weihnachtszeit immer mehr an
Bedeutung verliert.
Fragen wir uns doch einmal: wer
kommt denn in der W eihnachtszeit
und wann? Ab September liegt schon
eine große Auswahl von Weihnachtsgebäck in den Geschäften. Ab Oktober
wird regelrecht schon mit dem Weihnachtsmann gedroht, damit der Konsument auch ja nicht vergisst, W eihnachtsgeschenke zu kaufen. Die Betonung liegt hierbei auf Kaufen und nicht
auf Weihnachten. Wer ist eigentlich
„dieser Weihnachtsmann“? So ganz
am Rande, beinahe inkognito, kommt
dann am 6. Dezember der Nikolaus
daher, allerdings nur schwach vom
Handel beworben, denn dann geht es
zum großen Endspurt auf das Weihnachtsgeschäft zu, dass erst im „neuen
Jahr“ mit einer großen Umt auschOrgie endet. Was ist hier Konsum, was
ist Brauchtum, was ist christlichen
Ursprungs?
Das ist überhaupt der Grund, dass wir
Weihnachten feiern. Das ist für die
Christen ein so großes Geschenk,
dass wir das spiegeln und uns zur
Weihnachtszeit beschenken. Wenn es
um Weihnachten geht, geht es also
immer um die Geburt dieses Menschen und um den ganzen Lebensweg
bis hin zum Kreuz und dann derAuferstehung. Historisch kann man sagen
ist dieser Nikolaus, von dem Sie sprachen, Bischof in der kleinasiatischen
Stadt Myra gewesen ist. Myra war eine
Hafenstadt und liegt in der heutigen
Türkei.
Nikolaus von Myra muss wohl ein sehr
unkonventioneller Mensch gewesen
sein, wenn es darum ging, Probleme
und Notsituationen zu lösen. Wir kennen aber nur Legenden, die sich um
diesen Nikolaus ranken. Das vierte
Jahrhundert ist eben lange her. Da gibt
es vermutlich einen historischen Kern,
um den sich ganz viel herumkristalli-
und denen ungesehen Wohltaten hat
zukommen lassen. Ungesehen deshalb, damit die Betrof fenen nicht
beschämt waren und nicht das Gefühl
hatten, sich ständig bedanken zu müssen. Nikolaus hat also wirklich nachts
diese Wohltaten vollbracht."
Genau so wird das heutzutage noch
vollzogen. Die Kinder stellen abends
ihre Schuhe vor die Türe oder hängen
einen Beutel auf, in die der Nikolaus
kleine Geschenke hineinlegt. V ielleicht hat der ursprüngliche Nikolaus
von Myra sogar Geschenke durch den
Schornstein zu den Bedürf
tigen
geworfen, und man kann damit erklären, woher heutzutage dieser Kinderglaube kommt. V ermutlich soll das
bedeuten, dass Nikolaus alle möglichen Wege genutzt hat, um Leuten
zu helfen.
„Ähnlich unkonventionell ist Nikolaus
wohl auch mit Schätzen der Kirche
umgegangen“, so Herr Römelt, „ zum
Beispiel als es einmal darum ging,
dass ein Getreideschiff vor Myra vor
Anker lag, aber nur auf Zwischenstopp, es sollte nicht entladen werden.
In Myra herrschte jedoch eine Hungersnot. Nikolaus hat dann mit dem
Kapitän verhandelt, der wollte aber
nichts von dem Getreide abgeben.
Daraufhin nahm Nikolaus wertvolle
Gegenstände aus der Kirche, einen
goldenen Kelch zum Beispiel und hat
damit das Getreide bezahlt. Er war
also sehr erfinderisch und im Blick auf
die Kirchenreichtümer sehr schnell bei
der Hand. Die Schätze der Kirche
waren dafür da, für Menschen eingesetzt zu werden, notfalls eben in solchen Situationen.“
Es war an der Zeit, sich einmal mit
einem „Mann vom Fach“, Herrn Joachim Römelt, Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Dorp in
Solingen zu unterhalten.
„Der W eihnachtsmann, wer ist das
und gibt es den überhaupt?Aus meiner Jugend kenne ich nur den NikoNicolaus
laus und das Christkind. Was sind die
richtigen und wichtigen Figuren in der siert. Was wirklich passiert ist, kann
kein Mensch mehr sagen. Vermutlich
Weihnachtszeit?“
ist Nikolaus jemand gewesen, der
„Nach heutigen Begrif fen war Nikoarmen oder in Not geratenen Familien laus also höchst unkonventionell und
„Der Grund des Schenkens in der
Weihnachtszeit ist eben der , dass und Einzelpersonen in Myra des
fortschrittlich?“
nachts ein we- nig nachgestiegen ist,
Christen sagen, Jesus ist geboren.
14
Die Straße
„Das würde ich so sagen. Nikolaus war
sehr Ideenreich und kreativ , das
immer mit Blick auf die a
t tsächlichen
Nöte der Leute.“
Regional/Weihnachten
„Wann trat eigentlich der W
eihnachtsmann so weit auf der W eihnachtsbühne nach vorn? Er ist ja keine
Erfindung von Coca-Cola wie fälschlicherweise so oft behauptet wird.“
Irgendwann wurde Nikolaus dann zum „Ich kann Ihnen nicht so genau saSchutzpatron der Kinder. Daher lässt gen, wann sich das so verschoben
sich der Gebrauch ableiten, dass
hat, und historisch einzuordnen wäre.
gerade die Kinder am Vorabend vom Wobei natürlich Coca-Cola eine große
Nikolaustag ihre Schuhe vor dieTüre Rolle gespielt hat. Seitdem ist natürstellen. Das heutzutage das Schenken lich in den Köpfen eingebrannt, dass
mehr auf Weihnachten konzentriert, der W eihnachtsmann diesen roten
kann man vielleicht auf Luther zurük- Umhang hat und so weiter, während
kführen, der die Menschen weg von die Bischofstracht eher helle Töne
der Heiligenverehrung und mehr zu hatte oder weiß gewesen ist. Die
Christus führen wollte, denn eine Ver- Mütze war bei Nikolaus ebenfalls
ehrung oder Anbetung von Heiligen anders. Er hatte keine rote, lange
kann man in der Bibel nicht finden.
Anbetung gebührt gemäß Luther
Zipfelmütze, sondern eine Bischofsallein Gott und nicht irgendwelchen mütze oder ein kronenähnliches GePersonen. W obei man wohl sagen
bilde auf dem Kopf. Genauso gehört
darf, dass Luther sicherlich mit der
der Hirtenstab zum Nikolaus, der beim
Person Nikolaus einverstanden war, Weihnachtsmann nicht zu sehen ist.“
der mit seinen Taten wirklich Großes Die Kamp agne von Coca-Cola hat
vollbracht hat.
jedenfalls mächtig gewirkt. Der Weih„Je nach Land oder Sitten und Genachtsmann hat sich in den Köp fen
bräuchen hat der Nikolaus einen
der Menschen regelrecht festgesetzt
Begleiter bei sich, der das strafende mit der roten Zip felmütze und dem
Element darstellt. In Deutschland ist weißen Bart. Er ist im Prinzip ganz weit
das der Knecht Ruprecht, in Holland weg vom Nikolaus und vor allen Dinder „zwarte Piet“ oder in Österreich der gen vom christlichen Weihnachts- fest
„Krampus“. Was hat es mit dieser Per- und der Weihnachtszeit.
son auf sich?“
Herr Römelt: „Die Kirche hat mit dem
„Diese Figur hat mit dem historischen Weihnachtsmann nichts zu tun. Das
Nikolaus nichts mehr zu tun. Ich kann Nikoläuse Kindern etwas schenken,
mir vorstellen, dass die Person des hat sich so eingebürgert, das ist eine
Weihnachtsmannes, der ja irgendet- nette Sache, dagegen habe ich perwas mit dem Nikolaus zu tun hat, aber sönlich nichts. Mir ist wichtig, dass in
sich nun völlig davon gelöst hat,
dieser Zeit das Bewusst sein immer
zunehmend gerade im neunzehnten wieder dahin kommt, zu schauen,
Jahrhundert eine immer stärkere pä- worum geht es eigentlich beim Weihndagogische Rolle spielt. Er soll die
achtsfest? W as ist das Ent- scheiKinder nicht nur beschenken, sondern dende? Das Entscheidende ist nicht
auch erziehen. Neben dem milden
der Weihnachtsmann und auch nicht
Schenkenden gibt es daher auch den der Nikolaus von Myra. Es ist die
offensichtlich anderen, der genau
Geburt eines ganz normalen Kindes,
guckt, was die Kinder gemacht haben. unter erbärmlichen Umstän- den und
Er schaut im Buch nach, ob das Kind das, was von diesem Kind später ausauch brav war. Der Knecht Ruprecht geht.
hat damit quasi die dunkel-pädagogi- Interessant ist es auch, das W eihsche Seite des Nikolaus übernomnachten in den ersten Jahrhunderten
men. Das Ganze ist aber schon ganz der Christenheit überhaupt nicht
weit von dem originalen Nikolaus ent- gefeiert wurde. Zumindest das älteste
fernt.“
Evangelium, das Evangelium des
Marcus, kennt überhaupt keine Weih-
Nr. 193 - Dezember 2010
nachtsgeschichte. Das Weihnachtsfest wurde, religionsgeschichtlich betrachtet, erst richtig gefeiert, nachdem
das Christentum S taatsreligion war
und quasi die Bastionen früherer römischer Religiosität eingenommen
hatte. Der 25. Dezember war derTag
der Sonnenwende, der Feiertag des
sol invictus, des unsichtbaren Sonnenlichts oder Sonnengottes. Dass
man die Geburt Jesu dahin legte, hatte natürlich religionspolitische Gründe. Die Leute kannten den Feiert ag
schon und man hat damit gesagt: Wir
sind jetzt die Religion, die ent scheidend für euch ist, den Sonnengott gibt
es so gar nicht, sondern es gibt den
Retter im Namen des einen Gottes."
Man kann also sagen, dass die Weihnachtsgeschichten durchaus biblisch
sind. Das Weihnachtsfest jedoch, wie
es heute gefeiert wird, ist eine Entwicklung, die sich nach und nach ergeben hat. Dass W eihnachten das
wichtigste Fest der Christenheit ist, hat
sich im Laufe der Zeit so entwickelt.
Zuerst waren die Feiertage Ostern und
Pfingsten da.
Wie Weihnachten heutzutage gefeiert
wird, geht zum großenTeil am eigentlichen Gedanken des Festes vorbei.
Gegen Geschenke ist sicherlich nichts
einzuwenden, solange mit Bedacht
ausgesucht wird, und in einem Bezug
zum Beschenkten und auch zum
Schenkenden steht. Geschenke, die
nach dem Motto „Größer , Teurer,
Imponierender“ ausgesucht werden,
spiegeln nicht den Sinn der W eihnachtszeit wieder.
Man kann auch anders schenken,
zum Beispiel, dass die Eltern ihren
Kindern Zeit schenken, die sie nur mit
ihnen verbringen, oder man schenkt
sich die Zeit selbst, um vielleicht einmal zur Ruhe zu kommen und sich auf
die wirklich wichtigen Dinge in seinem
Leben besinnt.
Das Weihnachtsfest, dass uns vom
Weihnachtsmann und dem Handel
nebst Industrie vorgegaukelt wird, ist
nicht das richtige Fest, egal ob man
nun im christlichen Glauben verankert
ist oder nicht, es ist größtenteils ein
Geschenkefest.
15
Die Straße
Regional
Nr. 193 - Dezember 2010
Agenda 21
Ein kurzer Begriff mit großer Bedeutung
Georg Weitner
Im September erreichte die Redaktion
ein Informations-Email der AgendaGeschäftsstelle der S tadt Solingen,
mit der Nachricht, dass die Stadt nun
bereits zum elften Mal den Agenda 21- Preis in Höhe von € 1500 auslobt.
In der Anlage waren die Gewinner der
letzten zehn Jahre aufgelistet. Neugierig geworden, habe ich dann einmal auf der Internetseite der Agenda
21 nachgesehen, was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Hier heißt es zu
dem Preis: Der Preis würdigt bürgerschaftliches Engagement für eine
zukunftsfähige Entwicklung in Solingen oder in anderen Gegenden der
Welt. Ich könnte hier jetzt endlos weitere Zitate dieser Seite abschreiben,
um den Begriff Agenda 21 zu erläutern. Diese Art von Artikeln hat man
aber sicherlich schon oft genug gelesen, und deshalb habe ich mich mit
der Leiterin der Agenda-Geschäftstelle der Stadt Solingen, Frau Ariane
Bischoff zu einem Gespräch getroffen,
um näheres zu erfahren.
Meine erste Frage war :“Für was steht
die Agenda 21 ?"
„Ganz kurz und knapp gesagt, steht
die Agenda 21 alsTitel für dasAktionsprogramm 21stes Jahrhundert. Es
geht darum, dass heutige und zukünftige Generationen hier in Solingen, in
anderen Ländern, insgesamt auf dieser Erde gut Leben können, dass die
Resourcen schonend verwendet werden, damit auch den zukünf
tigen
Generationen diese Resourcen zur
Verfügung stehen.“
„Die Agenda 21 bezieht sich also nicht
nur auf Solingen sondern auch auf
internationale Projekte?“
„Die Agenda 21 ist eine ganz internationale Bewegung, 1992 von den Vereinten Nationen mit demAktionsprogramm für das einundzwanzigste
Jahrhundert in Gang gesetzt, in dem
Bewusstsein, dass internationale
Rahmenbedingungen, nationale Rahmenbedingungen und Aktivitäten auf
16
lokaler Ebene zusammenspielen
müssen, um das große Ziel zu erreichen, dass auch zukünftige Generationen hier lebenswerten Bedingungen vorfinden. Es ist ein Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen notwendig. Man war sich zu der Zeit
schon bewusst, dass gerade auf lokaler Ebene die Menschen mitmachen
müssen, dass letztendlich alles davon
abhängt, wie wir uns jetzt verhalten,
was wir essen, wie wir uns kleiden,
welches Konsumverhalten wir haben,
wie wir mobil sind, wieviel und welche
Energie wir verbrauchen. Deshalb hat
man schon damals festgehalten, dass
vor Ort in den Kommunen so genannte
lokale Agenda 21 Aktivitäten gestartet
werden sollen. Tausende von Kommunen haben sich weltweit auf den Weg
gemacht und konkrete Projekte und
Handlungsprogramme aufgelegt. Die
Agenda 21 bedeutet, was zu tun ist, für
das 21ste Jahrhundert. Es geht um
zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung. Das besondere an der
Agenda 21 oder diesem Denkprozess
ist, dass man schon damals versucht
hat, deutlich zu machen: es geht nicht
darum dass ich hier die wirtschaftliche
Entwicklung sehe, da die ökologische,
dort die soziale Entwicklung und möglicherweise noch die globale Entwikklung, sondern dass ich mir bei allem,
was ich tue, alle Aspekte vor Augen
halte. Ich muss mir immer dieAuswirkungen vergegenwärtigen, wenn ich
wirtschaftlich aktiv bin. Was hat das für
Auswirkungen für die soziale Situation, für die ökologische Situation.
Welche Situationen erzeuge ich in
anderen Ländern. Dort gibt es vielleicht günstige Rohstoffe, ich profitiere
hier vielleicht wirt schaftlich davon
habe aber möglicherweise den Effekt,
dass auf der anderen Seite der Welt
Kinder davon betroffen sind, z.B. die
Mutter-Kinderarbeit, mit der diese
Rohstoffe abgebaut werden. Diese
Einzelpunkte müssen immer zusammen betrachtet werden. Klar, ist das
alles nicht durch einzelnes Unternehmen oder durch jemand einzelnen hier
alleine lösbar - deswegen die Bemühungen auf verschiedenen Ebenen.
Es ist unseren Aufgabe, festzustellen
was man auf kommunaler Ebene
anstoßen, lösen und verdeutlichen
kann. Der Prozess kann nicht mal
eben innerhalb von fünf Minuten von
jemanden dargestellt werden, sondern wird besser anhand von konkreten Projekten erklärbar, in dem Schüler zum Beispiel beim Energiesparen
mitmachen oder indem wir in den Kindergärten eine Kamp
agne zum
Thema V erkehrserziehung, Bewegungserziehung und Mobilität machen
oder mit der V eranstaltung "Leben
braucht Vielfalt". Es gibt viele Einzelbausteine, die letztendlich immer konkret auf die einzelnen Zielgruppen
zugeschnitten sind, um Möglichkeiten
zu geben, mitzumachen.“
„Die Agenda 21 ist also praktisch eine
Anregung auf lokaler Ebene, das
Zusammenleben der Menschen so
verträglich wie möglich zu gestalten.
Angefangen auf kleinster persönlicher
und lokaler Ebene mit dem Ziel, das
globale Leben besser zu gestalten?“
„Ja, es soll erreicht werden, dass ein
gerechtes Zusammenspiel der verschieden Menschen und Resourcen
stattfindet. Es werden auch auf internationaler Ebene Rahmenbedingungen gesetzt, wie z.B. die UN-Milleni-
Die Straße
umsziele gegen Armut und Hunger. Es
gibt viele internationale Konferenzen
zum Thema nachhaltige Siedlungsentwicklung, die internationalen
Armutskonferenzen, die Milleniumsziele sind daraus erwachsen. Die
internationalen Klimaschutzverhandlungen gehören dazu, die natürlich
schwierig sind, da die Interessen und
Entwicklungsstufen der beteiligten
Länder völlig verschieden sind. Aber
trotz aller verschiedenen Standpunkte
brauchen wir dabei eine Entwicklung
und eine Rahmengebung. Dann geht
es herunter auf Bundesebene, wo
auch entsprechende Programme für
eine nachhaltige Entwicklung gesetzt
wurden bis hin zu Indikatoren. Wie
weit man sich daran orientiert ist
wiederum phasenabhängig von den
politischen Konstellationen.“
„Und von den leeren Kassen?“
„Von den leeren Kassen auch, aber
man kann jetzt nicht sagen, nachhaltige Entwicklung kann nur sein, wenn
die Kassen gefüllt sind, ganz im
Gegenteil. Das geht genau an den
Zukunftsgedanken vorbei. Man spart
dadurch ja auch viel. Wenn man zum
Beispiel an den Schulen Klimaschutz
und Energiesparen vermittelt, senkt
das auf der anderen Seite die Kosten.“
In der Tat kann man in der Praxis
sehen, dass sich das Bewusstsein der
Konsumenten langsam verändert. Der
Handel mit Fair-Trade Produkten verzeichnet immer größere Umsätze.Auf
verschiedene Hersteller von Kleidung,
Sportkleidung, Schuhen und Fußbällen wächst der Druck, auf die Produktion von Artikeln zu verzichten, die
zum Beispiel in der dritten W elt mit
Kinderarbeit hergestellt wurden. Dies
ist ein Prozess, der noch einen langen
Zeitraum in Anspruch nehmen wird.
Hier genau liegt dieArbeit der Agenda
21: Den Bürger anzuregen, bewusster
zu konsumieren und zu Verhalten, und
dadurch eine langfristige und globale
Verbesserung herbeizuführen. Erfreulicherweise machen auch bereits eine
Vielzahl von bergischen Unternehmen
mit, Stichwort ist hier der Begriff „Ökoprofit-Betriebe.“
„Frau Bischoff, wenn man die Aufga-
Regional
Nr. 193 - Dezember 2010
ben so hört und ihre Internetseite studiert bekommt man den Eindruck,
dass dies eineAufgabe für 24 Stunden
am Tag, 365 Tage im Jahr ist. Wie
lösen Sie das Problem?“
„Die Aufgabe der Geschäftsstelle ist
es, Projekte anzuregen. Die Projekte
werden nie alleine initiiert, sondern mit
Partnern. Dies sind zum Beispiel Vereine, Kindergärten, Schulen, Initiativen und Unternehmen. Man sucht sich
für die Projekte immer Mitstreiter, die
die Projekte mit vorantreiben. Das
Aktionsprogramm „nachhaltige Entwicklung in Solingen“ besteht aus vielen Projekten durch alle Felder der
Stadtentwicklung, Soziales, Bildung,
Gesundheit, Mobilität, Wirtschaftsentwicklung und vieles mehr. Hier treiben
viele Beteiligte die Projekte gemeinsam voran. DieAufgabe der Geschäft-
werk von möglichst vielen Stellen in
der Verwaltung, in der Wirtschaft, den
Vereinen und bei den Bürgern zu
schaffen, um möglichst viele dazu zu
bewegen, den Gedanken der Nachhaltigkeit voranzutreiben und am
Leben zu erhalten.“
„Sie sind also der Moderator der
Agenda 21, der den Prozess am Laufen hält und die richtigen Leute hierfür
zusammenbringt?"
„Ja genau, ich mache die einzelnen
Projekte auch immer wieder bekannt,
damit sich Leute einklinken können,
sich nach ihren Interessen etwas heraussuchen und vorantreiben können.
Je mehr Impulse von außen hereinkommen, je interessanter und vielfältiger wird das Ganze. Es wird dafür
gesorgt, dass Projekte und Ideen nicht
einschlafen.“
stelle ist es, zu initiieren, zu begleiten,
zu koordinieren, immer alsAnsprechpartner zur V erfügung zu stehen,
wenn Fragen auftreten, zu vermitteln,
in der S
tadtverwaltung Leute
zusammenzubringen, weil wir Kenntnisse darüber haben, wer mit wem
welche Projekte vorantreiben könnte.
Bürger müssen immer wieder beteiligt
werden. Wir machen Angebote, wo
man sich „einklinken“ kann. Der
Agenda-Preis ist hierzu auch ein
Punkt, wo man eben durch die Ehrung
einerseits öffentlich macht, was schon
geschieht, andererseits wird hierdurch
aber auch öffentlich dazu eingeladen,
mitzumachen. Das ist dieAufgabe der
Geschäftsstelle Agenda 21, ein Netz-
Ich hof fe, dass ich nun den Begrif f
Agenda 21 ein wenig mit Leben gefüllt
habe und sich vielleicht ein paar Leute
mehr finden, die sich ermutigt fühlen,
ihre Ideen in den ProzessAgenda 21
einzubringen. Der Prozess ist letztendlich wichtig für jeden einzelnen
und auch für den Planeten, auf dem
wir leben.
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz
herzlich bei Frau Bischoff bedanken,
dass sie mir für das Gespräch zur Verfügung gestanden hat, und ihr weiterhin viel Erfolg bei ihrerAufgabe wünschen.
www.agenda21.solingen.de
17
Die Straße
Nr. 193 - Dezember 2010
Regional
Das Straßen-Interview
Vorweihnachtliche Stimmungsbilder der Solinger
Sascha Nikolaus Voss und Jamal Rhouzzal
Urlaub nächstes Jahr."
„Oh! Jaaa, die Weihnachtsmärkte sind
schön, die Glühweinstände machen
besondere Freude, das man mal wieder mit der Familie zusammen kommt,
mal runter- bzw. wegkommt von der
ganzen Arbeit, dem ganzen S tress.
Das ist eine schöne besinnliche Zeit,
in der die Leute besser drauf sind.“
„Am meisten freue ich mich auf meine
Familie am meisten stört mich Hektik.“
„Am meisten freue ich mich auf
Geschenke und stören tut mich
eigentlich nur der Solinger W eihnachtsmarkt, weil der super-schlecht
ist. Er ist schlecht, weil fast nichts da
ist und überhaupt keine Weihnachtsstimmung verbreitet."
„Geschenke sind schön, das
Zusammensitzen mit der Familie und
dass alle gesund sind. Nerven tut,
dass alle auf den letzten Drücker noch
Geschenke kaufen müssen und total
genervt sind, dass sie wie Pingpong
Bälle hin und her geschubst werden.“
„Ich hatte schon viele schöne Weihnachtsfeste und Schlimmes gab es
eigentlich bisher nicht.“
Ho, Ho, Ho- frohe Weihnachten liebe
Leute! Und schon wieder ist ein Jahr
vergangen, wie schnell die Zeit doch
vergeht. Mein Kollege, Herr Rhouzzal
und ich, Herr Voss, dachten uns wir
fangen die Solinger Stimmung zu dieser vorweihnachtlichen Zeit, auf dem
Weihnachtsmarkt in Solingen ein. So
verbrachten wir einen Vormittag auf
der Hauptstrasse und interviewten die
Passanten und verbreiteten schon
mal ein wenig S timmung unter den
Solingern. Folgende Personen standen uns gerne für einige kurze Fragen
zur Verfügung- Vielen Dank an dieser
Stelle an: Gabi K. 81j., Klaus W. 75j.,
Aygül, Sebastian, Andre, Sinan 16j.,
Jason 16j., Frau Z. (Thalia), Ulrike P
.
34j., Leonie G. 11j., Melanie S. 44j. und
„Wie feiern sie das Heilige Fest, eher
viele mehr.
Zuhause mit der Familie, allein oder
„Worauf freuen und was nervt Sie am mit Freunden?“
meisten an Weihnachten?“
„Erst mal bei mir auf der Arbeit im
„Ich freu mich am meisten, wenn wir Heim für Behinderte und dann mit der
alle gesund sind, wenn die Enkelkin- Familie.“
der kommen und wir alle beieinander „Zuhause bei den Eltern.“ „Also wir
sitzen. S tören tut mich eigentlich
treffen uns nachdem wir zu hause die
nichts. Dieses Jahr ist der W eihn- Geschenke geplündert haben, mit
achtsmarkt sehr schön, finde ich.“
einigen Freunden und Bekannten und
„Am meisten freue ich mich, dass ich feiern Weihnachten erst einmal in der
meinen Sohn sehe, der wohnt außer- Düsseldorfer Altstadt und werden uns
halb, in Kiel. Da fahre ich über Weihn- herrlich betrinken.“
achten hin. Genervt hat mich dieses „Selbstverständlich mit unserer ganWeihnachten, dass schon vor zwei
zen V erwandtschaft bei uns zu
Monaten angefangen wurde, Weihn- hause.“
achtsartikel zu verkaufen. Und jetzt
freue ich mich erst mal auf meinen
18
„Was gehört für Sie auf jeden Fall zu
Weihnachten dazu?“
„Ganz viel Kitsch und ganz viele Kerzen." "Auf jeden Fall ganz viele Süßigkeiten und schöne kitschige Weihnachtsfilme.“ "Geschenke und gebrannte Mandeln“, „Weihnachtsessen
und Weihnachtslieder.“ „Eine festliche
Stimmung, das Zuhause schön
schmücken, auch wenn das manchen
Menschen zuviel ist.“
„Hey auf jeden Fall Glühwein, Glühwein, Glühwein!!!, Stößchen. Ach ja
und die tolle W
eihnachtsmusik.“
„Geschenke, Familie und das man
gemeinsam in die Kirche geht.“
„Was bedeutet das Weihnachtsfest für
Sie?“
„Mit der ganzen Familie zusammen
sein.“ „Auf jeden Fall keinen Streit zu
haben, denn irgendwie ist es in den
letzten Jahren immer wieder vorgekommen, dass sich unsere Familie
nach der Bescherung immer gestritten haben.“ „Gemeinsam mit der
Familie am Tisch zu sitzen und über
alles zu reden, was im letzten Jahr so
passiert ist.“
„Für mich ist Weihnachten definitiv die
Zeit der Besinnung, die Zeit für die
Familie und auf jeden Fall Zeit fürs
Bücherlesen.“
„Also mir persönlich bedeutet Weihnachten: Gesundheit, Familie, Zusammen-halt und Besinnlichkeit.“ „Das
Die Straße
Wichtigste ist das Zusammensitzen
mit der Familie.“
Regional
Nr. 193 - Dezember 2010
immer ein großes Familien treffen und
es gibt jedes Jahr dasselbe Essen.“
nur zu viert, Bruder, Schwester, Vater
und Mutter , es einfach genossen
haben, einfach wieder zusammen zu
„Geht es Ihnen zu Weihnachten eher sein.“
„Wenn sie könnten, was würden sie um Geschenke oder um Besinnlich- „Immer wieder gleich aber, immer wiegern an Weihnachten ändern wollen?“ keit?“
der schön:“ „Als meine Oma noch
überraschend gekommen ist und
„Also mir persönlich geht es um
noch das Geschenk mitgebracht
Besinnlichkeit, das Zusammenkom- hatte, das ich mir wünschte und leider
men und einfach diese Atmosphäre nicht bei den Geschenk zuvor dabei
halt. Wobei ich wie gesagt, es mittler- war.“ „Als ich ent deckt habe, dass
weile eher als verlogen empfinde, weil mein Vater der Weihnachtsmann war.“
der Konsum-Terror überall um sich „In der Kinderzeit jede Weihnachten.“
greift und das hat nichts mehr mit dem
ursprünglichen Weihnachten zu tun, „Engagieren sie sich Sozial zu Weihnfinde ich.“
achten?“
„Dieses Jahr haben wir beschlossen
„Dass es weiße Weihnachten gibt und uns nichts mehr zu schenken, denn „Ja, bis vor zwei Jahren hab ich das
man hat auch alles, eigentlich ist es getan, da ist meine Frau gestorben,
keinen Schneemat sch wie letztes
schön, einfach so zusammenzukom- seitdem hat das ein wenig abgenomJahr.“
men/zusitzen und lecker zu essen.
men. Weil ich noch nicht so mit der
„Das es weniger auf das Materielle
Einteilung unterwegs bin, was kann
ausgerichtet ist, das Drumherum ist Das ist schöner , als sich was zu
einfach viel zu viel in letzter Zeit, ich schenken.“ „Zumindest in letzter Zeit ich abzweigen, was kann ich nicht
geht es eher ums Zusammensein um abzweigen. Ich hab früher immer auf
kenne einige die haben schon alle
Geschenke gekauft, und ich finde, es endlich mal wieder Zeit füreinander zu der Blumenstrasse, dort war dieTafel,
ein großes Paket hingebracht.“
geht nicht wirklich darum.“ „Das Kom- haben.“
„Nein das liegt aber auch am Beruf
merzielle vor allem auch auf den
Weihnachtsmärkten, man sollte wie „Wie stellen Sie sich das perfekte
den einhergehenden Stress und den
damals Weihnachten feiern und nicht Weihnachten vor?“
Arbeitszeiten.“
diese Socken und Kram an den Ständen vorfinden. Wir sind auf der suche „Das ist eine schwierige Frage, denn Interessiert hat uns aber auch was es
man kann in die Köpfe der Menschen auf die Tische und Teller zur Weihnnach einem W eihnachtsmarkt mit
nicht reingucken, man kann sie auch achtszeit schafft.
Nostalgischen Gegenständen wie
nicht beeinflussen, aber ein bisschen
Weihnachtsbaum Schmuck.“
mehr Menschlichkeit finde ich wichtig. Als Antworten gab es Kurioses und
Vertrautes. Bei Ulrike P. wird es Pizza
„Gibt es bei Ihnen zu W eihnachten Respekt vor jedem, zumindest ein
geben. Zuhause bei Gaby H. kommen
besondere Rituale?“
Grundrespekt sollte sein, natürlich
muss man sich Respekt erarbeiten, Kartoffelsalat und Würstchen auf den
„Die gab es in der V ergangenheit. aber zumindest ein Grundrespekt vor Tisch. Raclet und Pilzauflauf füllen
Gemeinsames Essen mit der Familie, dem Leben, vor dem Menschen sollte den Magen von Leonie G. und Ihrer
Geschenke austauschen und einfach man schon haben, und das sollte man Familie. Sinan freut sich schon auf
beisammen sein. In den letzten Jah- nicht nur zu W eihnachten zeigen. das Fondue. Zu guter Letzt gibt es
ren ist es etwas weniger geworden, Obwohl, dann tun es natürlich alle
noch leckere Weihnachtsschnitzel bei
also Geschenke gibt es nicht mehr , ganz toll und perfekt. Im Prinzip sind Jason.
aber das gemeinsame Essen ist
die Menschen zum Grossteil ziemlich
geblieben. W obei ich das teilweise
verlogen, finde ich.“
aber als Pflicht empfinde. Mir gefällt
es trotzdem, ich mag Weihnachten.“ „Was war Ihr schönstes Weihnachts„Ja, der W eihnachtsbaum wird erst erlebnis?“
Heiligabend geschmückt und die Kin„Ach ich stehe nicht so auf W eihnder dürfen vorher auch nicht rein,
achtserlebnisse.“ „Als unser V ater
auch wenn sie schon erwachsen
sind.“
einen Tag vor W eihnachten, nach
„Wir holen jedes Jahr dieselben Deko- einem halben Jahr Aufenthalt, aus
rationen aus dem Keller, Wir haben dem Krankenhaus kam, und wir dann
19
Die Straße
Sorgentiere
Nr. 193 - Dezember 2010
Sorgentiere des Monats
Sascha N. Voss
Tierschutzverein Wuppertal e. V.
- Zur Waldkampfbahn 42 42327 Wuppertal
Die Katze Mautzi kommt zur
Katze Minka: „Hallo Minka!
Weißt Du was? W enn Du
jetzt errät st, wie viele
Mäuse ich vorhin gefangen
habe, dann schenke ich sie
Dir alle beide!“ Also, ich
glaube ja, dass Rocky
,
unser kastrierter, sehr verschmuster Kater , ca.4
Jahre alt, schlauer ist als
Mautzi.
Die Nachbarin fragt Tim:
„Weißt Du wo mein Papagei
ist?“ - "Nein, aber seit
gestern kann unsere Katze
reden!" Kommen wir nun zu
Puschel. Puschel ist unsere
mittelalte, silbergraue Perserkatze. Seit August 2010
ist sie bei uns im Tierheim.
Sie wurde in W uppertal
gefunden. Puschel ist ein
Kater und kastriert.
DAs ist eines von unseren
Kaninchen. Diese Dame
hier steht stellvertretend für
sich und ihre Freundin. Sie
wurden Beide im Oktober
diesen Jahres ausgesetzt
und sind nun bei uns im
Tierheim. Beide sind zwischen 12 und 16 Jahren alt
und werden nur zusammen
abgegeben an verantwortungsvolle Menschen.
20
Sorgentier des Monats
aus Wuppertal
Herzlich willkommen zu unserer beliebten Reihe der
Doku-Soap: Der Schäferhund- Mischling sucht ein Herrchen. Heute wollen wir Ihnen einmal unsere verschmuste, sehr liebenswerte Schäferund-Mischlings-Dame
Maja vorstellen. Nun überlassen wir ihr das Wort um sich
ausreichend vorzustellen: „Hallo zusammen, Ich bin die
Maja. Am 17.11.2010 war der Herr Voss aus der Redaktion hier bei uns im Tierheim Wuppertal. Und ich muss
ehrlich sagen, ich fand ihn so nett, dass wir beide erst ein-
mal miteinander herumgetollt und ein bisschen geschmust haben. Am liebsten wäre ich ja direkt mit ihm
nach Hause gegangen, aber leider hat das nicht geklappt.
Er hat mir dafür aber versprochen, mich in irgendeinem
Straßenmagazin groß herauszubringen. Na, da bin ich ja
mal gespannt, ob der sein Wort hält. Nun denn, was kann
ich euch denn noch so über mich erzählen: Ich bin leider
im Tierheim gelandet, weil mein Vorbesitzer sehr krank
geworden ist und sich halt nicht mehr ausreichend um
mich kümmern konnte- Gute Besserung an dieser Stelle!
Ich bin jetzt 10 Jahre alt, stubenrein und gehe unheimlich
gerne spazieren. Auch mit dem Auto fahre ich sehr gerne
mit. Ich kann ja eigentlich auf fast alles, aber haltet mir
bloß Hündinnen vom Leib sonst gibt`s S
tress. Ciao Ciao!“
Telefon: 02 02 / 73 51 36
Telefon: 02 02 / 73 51 36
Mo. - Sa. 15.00 - 18.00 Uhr
(jeden 1. und 3. Montag im Monat geschlossen)
Mo. - Sa. 15.00 - 18.00 Uhr
(jeden 1. und 3. Montag im Monat geschlossen)
www.tierschutzverein-wuppertal.de
www.tierschutzverein-wuppertal.de
Die Straße
Sorgentiere
Tierheim Remscheid
- Schwelmer Straße 86 42897 Remscheid
Nr. 193 - Dezember 2010
Tierheim Solingen
- Strohn 3 42659 Solingen
Spiel`s noch einmal Sam...
Sam ist ein 15 jähriger
Mischlings-Opi und ist seit
dem 02.1 1.2010 im Tierheim. Leider wurde sein
Herrchen sehr krank und
konnte sich nicht mehr um
ihn kümmern. Nun sucht
der liebevolle Kerl ein ruhiges Zuhause, am Besten
ebenerdig, da er beimTreppensteigen gelegentlich
stolpert. Und das wollen wir
ihm doch nicht antun.
Geht eine Katze in eine Eisbar bestellt sich ein Schokoeis und verlässt den
Laden. Sagt eine Frau zum
Kellner: „Das ist aber
außergewöhnlich!" Der
Kellner nickt: „S
timmt,
sonst bestellt sie immer
Erdbeereis!“ Unsere süße
schw-arze Marlene mit weißen Pfötchen und Latz
hätte bestimmt auch Lust
auf ein Schokoeis- Mit
Ihnen!
Fritzchen ist bei seiner
Tante zu Besuch. Auf dem
Boden im W ohnzimmer
liegt ein Bärenfell. Er sagt
zu seiner Tante: „Wir haben
zu Hause auch einen Hund,
aber der ist nicht so plattgedrückt!“ Na, wie gut, dass
das nicht Annabelle war.
7jährige Bernhardinerdame anfangs schüchtern,
baut sie nach und nach, mit
etwas Zeit und Geduld, eine
starke Bindung auf.
Helmut Kohl verabschiedete sich (einmal) nach seiner China-Reise, auf dem
Pekinger Flughafen mit den
Worten: "Ick bin ein Pekinese". Aber das interessiert
unseren Pekinesen-S pitzMischling Charly nicht wirklich. Unser verschmuster
und aufgeweckter Kerl
sucht ein ruhiges Zuhause,
möglichst ohne Kleinkinder,
da er mit Stress nicht sehr
gut umgehen kann.
„Ich habe Dir schon 1000 x
gesagt , Du sollst nicht mit
diesem dreckigen , verlotterten Ding spielen.“ „Aber
Mami , die Katze ist doch so
niedlich!" - „Ich spreche
nicht mit Dir , ich spreche
mit der Katze!“ UiUiUi - das
war nicht sehr nett. Aber
das juckt unseren Artos,
ca. 4 Jahre alt, nicht weiter.
Einzeltier, braucht Herzmedikamente, wartet auf Ihren
Anruf!
Telefon: 0 21 91 / 6 42 52
tägl. 15:00 - 17:00 Uhr
(mittwochs geschlossen)
E-Mail: [email protected]
Ein Mann spielt Schach mit
seinem Hund. Ein zweiter
Mann tritt hinzu: „Sie haben
aber einen klugen Hund.“
„Wieso, er verliert doch
immer.“ Aber sicher nicht
unser liebenswerter Igel,
1/2j. Als
Herdenschutzhund kann er zwar durchaus ein sturer Bock sein,
jedoch macht er das durch
sein ausgeglichenes W esen wieder gut. Also liebe
Leute: RUFTMICH AN!
Telefon: 02 12 / 4 20 66
Mo., Mi., Fr., Sa. 14:00 - 17:00 Uhr
www.tierheim-solingen.de
21
Tipps & Termine -Dezember 2010
Veranstaltungshinweise f rs Bergische Land
Leichlingen und Burscheid
Sonntag
05. Dezember 2010
Solingen
Samstag
04. Dezember 2010
Die traditionelle Jahresausstellung
Sternenwelten - Von Galileo bis heute
Ab dem 05. Dezember können alle Kunstliebhaber bis zum Galileo Galilei richtete 1609 zum ersten Mal ein Fernrohr
19. Dezember im Bürgerhaus,Am Hammer, die neuesten auf den Sternenhimmel. Daraufhin gelang ihm es durch
heimischen Werke der Malerei, Plastik, Fotografie und seine Beobachtungen, die Jupitermonde, den Saturnring
Grafik bewundern. Eine unabhängige Fachjury hat 41
und die Venus-Phasen zu erklären. Diese Beobachtungen
Exponate von 24 Künstlerinnen und Künstlern aus 119 gelten als Grundstein der modernen Astronomie und
Arbeiten von 42 Einlieferern ausgewählt. Mit Spannung begründen das heutige Weltbild. Obwohl Giordano Bruno
warten nicht nur Leichlinger Kulturinteressierte, sondern wegen ähnlichen Erkenntnissen, neun Jahre zuvor, noch
auch auswärtige Gäste auf die traditionelle Jahresaus- als Ketzer verbrannt wurde, zerrte man Galilei vor die Inquistellung Leichlinger Künstlerinnen und Künstler.
sition. Die Show führt durch 400 JahreAstronomie.
Ort: Aula am Hammer
Ort: Sternwarte Solingen, Sternstraße 5
Uhrzeit: 11.15 Uhr
Uhrzeit: 20.00 - 21.30 Uhr
Eintritt: frei
Eintritt: 3,00 - 5,00 Euro
Tel.: 02175 - 992227
Tel:. 0212 - 232425
Dienstag
07. Dezember 2010
Die Neueröffnung
Im Kulturhauptstadtjahr 2010 führt die Stadt am Dienstag,
7. Dezember, alle Interessierten ins neue Ruhr Museum
nach Essen. Das Ruhr Museum befindet sich in der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Zollverein, Schacht XII
in Essen und wurde im Januar 2010 eröf
fnet. Als Regionalmuseum neuen Typus zeigt es in seiner Dauerausstellung
die gesamte Natur- und Kulturgeschichte des Ruhrgebietes. Es versteht sich nicht als klassisches Industriemuseum, sondern als Gedächtnis und Schaufenster der
neuen Metropole Ruhr.
Ort: Abfahrt ab Busbahnhof, Blumenpavillon Pusch
Uhrzeit: 14.30/14.15 Uhr Bus in Witzhelden
Eintritt, Fahrt und Führung: 25,00 Euro.
Tel.: 02175 - 992227
Freitag
17. Dezember 2010
Christmas Jazz
Die „LES SEARLE´S MEISTERSWINGERS“ präsentieren
weihnachtlichen Jazz vom Feinsten mit neuenArrangements. Hinter dem Begriff Meisterswingers verbirgt sich
ein Ensemble hochkarätiger Jazzmusiker mit Les Searle
als Kopf. Schon während seiner Militärzeit als Saxofonist
bei der „Band of the RoyalAir Force“ hat er für Kurt Edelhagens Orchester komponiert und arrangiert. Es folgten 18
Monate jeweils in den Begleitbands für die Musicals „Hello
Dolly“ und „Hair“.
Ort: Aula am Hammer
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Eintritt: 15,00 Euro/8,00 Euro
Tel.: 02175 - 992227
22
Freitag
17. Dezember 2010
Die Muppets-Weihnachtsgeschichte
Ebenezer Scrooge, der verbitterte und geizige Geschäftsmann, wird von seinen Mitmenschen aufgrund seines
bösen Charakters gefürchtet und gehasst. Besonders
Gehilfe Bob Cratchit und dessen Familie haben unter Ebenezers Hartherzigkeit zu leiden. In der Nacht vor dem
Weihnachtsfest besuchen Scrooge jedoch die drei Weihnachtsgeister, die ihm, anhand der Weihnachtsfeste seiner
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, eindringlich seine
Fehler vor Augen führen. Film: USA1992, 82 Min., Realund Trickfilm FSK ohne.
Ort: Kinderbibliothek
Uhrzeit: 15.00 Uhr
Eintritt: 1,00 - 2,00 Euro
Tel.: 0212 - 2903230
Dienstag
28. Dezember 2010
Kindermuseumswagen für die ganze Familie
Das Industriemuseum in Solingen besteht nicht nur aus
Gesenkschmiede und Villa Hendricks. Es gibt auch ein
eigenes Kindermuseum! Das hat jedoch keinen eigenen
Ausstellungsraum, sondern ist in einem grünen Pritschenwagen untergebracht. Hier gibt es zum Beispiel einTastkino, einen Scherenzoo und ein riesigesTaschenmesserBauset. Unter Anleitung der Museumsmitarbeiter können
Kinder ausprobieren, wie das Schmieden im Gesenk funktioniert.
Ort: Industriemuseum Solingen
Uhrzeit: 10.00 - 17.00 Uhr
Eintritt: Kinder Frei, Erw. 3,00 Euro
Tel.: 02234 - 9921555
Die Straße
Tipps & Termine
Wuppertal
Sonntag
05. Dezember 2010
Ökumenischer Gottesdienst zum Weltaidstag
Der ökumenische Arbeitskreis lädt unter dem Titel „Anstekkend Solidarisch“ zum Gottesdienst. DerArbeitskreis will
über die vielen Vorurteile gegen HIV Positiven undAIDS
Kranken und deren Situation unermüdlich aufklären.
Außerdem soll auf die Kraft der Solidarität zum überwinden
von Grenzen und Verbinden von Menschen über alle Grenzen hinweg eingegangen werden. „Ansteckend Solidarisch“ müssen wir uns als Christen verhalten. Sobald die
Krankheit bei Personen bekannt wird, haben diese unnötige Repressalien zu fürchten, wie Probleme auf derArbeit
oder bei derArbeitssuche, die bis zur Verarmung führen.
Ort: Kath. Citykirche Elberfeld
Uhrzeit: 18.00 Uhr
Eintritt: Frei
Tel.: 0202 - 2954249
Montag
06. Dezember 2010
„Island Jazz“
Für treue Anhänger des Jazz öffnet der Heilige Nikolaus im
Café Island einen Sack voller prächtiger Blue Notes. Vladimir Burkhard t, der in der klassischen Musik ebenso
zuhause ist wie im Jazz, überrascht und besticht mit ungewöhnlich phantasievollen Improvisationen und einer atemberaubenden Technik am Piano. Markus Conrads spielt
seinen mitreißenden Kontrabass in den Gruppen „Wildes
Holz“ und „Uwaga!“. Zusammen mit Schlagzeuger Niklas
Wand wollen sie am Nikolausabend Jazz der unterschiedlichsten Klangfarben erforschen.
Ort: Café Island,Alexanderstraße 18
Uhrzeit: 20.30 Uhr
Eintritt: Frei
Tel.: 0202 - 8704815
Freitag
03.+10. Dezember 2010
Weihnachtsmarkt Schloss Lüntenbeck
Seit über 30 Jahren findet der Weihnachtsmarkt Schloss
Lüntenbeck, alljährlich am 2. und 3.Adventswochenende,
statt. Auf dem Schlosshof mit seinen historischen Gebäuden und üppigen Grünflächen werden 100 S
tände erwartet.
Zwischen Einkauf und Essen laden verschiedene Angebote Kinder und Erwachsene zum Lauschen,Ausruhen und
Mitmachen ein. Im riesenAngebot der Stände gibt es zahlreiche Geschenkideen wie etwa Kerzen, Honig, Genähtes
und Gewebtes. W eihnachtliche Leckereien wie W eihnachtslikör, Obstpunsch, Waffeln, Apfelpfannekuchen und
Rollbraten dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Ort: Schloss Lüntenbeck
Uhrzeit: ./.
Eintritt: Frei
Tel.: 0202 - 2987687
Nr. 193 - Dezember 2010
Remscheid
Samstag
11. Dezember 2010
Wir bauen Nistkästen
Die Natur-Schule Grund bietet Eltern und Kindern ab 6 Jahren die Möglichkeit Nistkästen für ganz unterschiedliche
Tierarten zu errichten. Unterschiedliche Baumöglichkeiten
sind vorhanden: Nistkästen für Meisen, Halbhöhlenkästen
sowie Fledermausflachkästen. Je Familie soll ein Kasten
eingeplant werden, mit Unterstützung von Diplom-Biologe
Liesendahl. Die Materialkosten sind zuzüglich zum Teilnehmerbeitrag zu entrichten (7,00 - 8,00 Euro) Zusätzlich
wird gebeten Arbeitshandschuhe mitzubringen. Es wird
gebeten bei der Anmeldung anzugeben, ob ein Vogel oder
Fledermauskasten gebaut werden soll.
Ort: Natur-Schule Grund, Grunder Schulweg 13
Uhrzeit: 14.00 Uhr
Eintritt: Kinder 2,50 Euro, Erwachsene 5,00 Euro
Tel.: 02191 - 840734
Donnerstag
09. Dezember 2010
Marzooq der Pechvogel
Der Schuster Marzooq dessen Schuhe niemand kaufen will
und der daher nicht genug Geld zum ernähren seiner Familie besitzt, beschließt eines Tages, es muss sich etwas
ändern: Kurz entschlossen stülpt er sich ein Holzschälchen
auf den Kopf und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise
mit der Absicht, nicht eher Heim zu kehren, bevor die
Schale bis zum Rand mit Gold gefüllt ist. Eine Reise mit
überraschendem Ausgang! Zwei bekannte arabische Musiker und der Puppenspieler Kuchta spielen die ägyptische
Geschichte von Pech, Neid und gutenAbsichten.
Ort: Teo Otto Theater
Uhrzeit: 10.30 Uhr
Eintritt:10,00 Euro
Tel.: 02191 - 162650
Sonntag
12. Dezember 2010
Merry Christmaus
Das Springmaus-Tour-Ensemble macht in diesem Jahr halt
in Lennep, um mit uns die besinnlichste Zeit im Jahr zu erleben. Die S pringmaus W eihnachtsmänner und Frauen
schauen den alten Wunschzetteln trauernd nach, als noch
Barbiepuppen und keine Brustvergrößerungen auf dem
Zettel standen. Aus Erinnerungen werden althergebrachte
Weihnachtsfeste voller Besinnlichkeit dargebracht, als es
Heiligabend noch keine Horror Filme imTV gab. Erleben
Sie wie die X-mas-Mäuse in Sketchen, Liedern und Improvisationen die moderne Weihnachtszeit erklären. Merry
Christmaus 2010 steht für gute Laune zur W
eihnachtszeit.
Ort: Klosterkirche Lennep, Klostergasse 8
Uhrzeit: 20.00 Uhr
Eintritt: ab 15,84 Euro
Tel.: 02191 - 997090
23
Die Straße
Gesellschaft/Weihnachten
Nr. 193 - Dezember 2010
Für eine weihnachtsfreie Zone
- Fakten, Auswüchse, Kuriositäten Burghard Skibitzki
„Weihnachten ist ein religiöses Fest.
Christen feiern die Geburt Jesu und
damit die Menschwerdung Gottes.“
(www.kath-kirche-kaernten.at)
Müssen die Christen an das
„Geschenk Gottes“ erinnert werden?
Sind sie so vergesslich? Sind sie so im
Stress, ihr Kopf so voll? Ist ihnen das
„Geschenk Gottes“ so unwichtig, dass
„Weihnachten ist das Fest der Geburt sie es vergessen könnten?
Jesu. Im Zentrum steht dieAussage, Und was wird als Gedächtnisstütze
dass Gott Mensch wurde. Unter den empfohlen? Womit erinnert man sich
großen kirchlichen Festen ist es das an das „Geschenk Gottes“?
jüngste. ... Weihnachten feiern Christinnen und Christen seit dem 4. Jahr- „Laut einer Umfrage wird am liebsten
hundert. Unter Kaiser Konst antin Parfum verschenkt - an Frauen sogar
wurde 336 der 25. Dezember zumTag häufiger, als ihnen lieb ist, wie eine
bestimmt, an dem die Geburt Christi andere Befragung ergab.“ (ZEIT
gefeiert wird. Der Feiertag war in Rom ONLINE / www.zeit.de / 22.12.2009)
zuvor dem Sonnengott gewidmet.Auf
Christus hin, „die wahre Sonne“,
„Das ausgefallene W eihnachtsgewurde der Tag neu gedeutet. Bereits schenk: Sexy Bügelbrettbezug
vor dem 4. Jahrhundert feierten vor „Mann", der sich auszieht - Da kommt
allem Christinnen und Christen in
Freude beim Bügeln auf: W enn es
Ägypten und Syrien Epiphanias am 6. heiß wird, zieht sich der attraktive
Januar als Gedenkt ag der Geburt
Mann auf dem Bügelbrettbezug aus!
Jesu. Diese Tradition wirkt sich bis Euro 24,95. Auch als Sexy Bügelbrettheute in den orthodoxen Kirchen aus. bezug „Frau“ erhältlich“. (www
.
... Viele Bräuche sind dem Fest zuge- geschenke-geschenkidee.de/ weihnwachsen, so der Weihnachtsbaum als achtsgeschenk-tipps)
Symbol des Lebens. Geschenke gab
es ursprünglich am Nikolaustag. Mar- „Dieses W eihnachtsgeschenk liegt
tin Luther emp fahl Weihnachten mit heuer voll im Trend beim Mann: Erlebdem Schenken zu verbinden, um an nisgutscheine für ein aufregendes
Christus als das Geschenk Gottes zu Abenteuer, Erlebnis oder einfach nur
erinnern.“ (Evangelische Kirche im
zur Entspannung: Base Flyer ErlebRheinland / www.ekir.de / 23.02.2010) nisse | Bodyflying | Ballonfahren | Baggerfahren | Hubschrauber selber fliegen | Mit Marc Girardelli Carven | FC
Bayern München VIPTickets | Klettern
mit Thomas Huber...“
(beide: www .geschenke-geschenkidee.de/weihnachtsgeschenk-tipps)
24
Sie nicht zu stoppen: Denn einen Panzer in seinem Lauf hält weder Ochs
noch Esel auf. Kampfpanzer fahren in
Prag (1690,00 Euro). Lassen Sie sich
nicht mit irgendeinem Panzer abspeisen: Denn hinterm S teuer eines
Kampfpanzers des Typs T-55 oder T72 bestimmen Sie, wo es langgeht.
Und weil ein echter Kampfpanzer gar
nicht so leicht zu bändigen ist, müssen
Sie sich erstmal auf dem Bergepanzer
VT-55 behaupten. Dann steigen Sie
auf den Kampfpanzer um, bezwingen
Hindernisse und donnern mit voller
Geschwindigkeit über die Panzerpiste. Auch ohne Gefecht erbeuten Sie
ein feuriges Mitt agessen aus der
Gulaschkanone, Ihr persönliches
Panzer-Diplom sowie eine stilechte
Bärenfellmütze. Lassen Sie den
Kampfpanzer von der Kette und räumen Sie sich Ihren Weg selbst frei! ...
An- und Abreise nach Prag sind nicht
inklusive.“ (www .jochen-schweizer
.de)
Soweit zur Erinnerung an das
„Geschenk Gottes“.
Frage: Deutschland hat 82 Millionen
Einwohner (Statistisches Bundesamt
Deutschland), ca. 52 Millionen davon
sind Christen (2007-2009 Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst REMID e. V. Marburg).
Was ist mit dem Rest? Was machen
die 30 Millionen Nichtchristen an
Weihnachten (und die ganze Zeit vorher)? Müssen sie Passiv-Feiern?
Feiern sie freiwillig mit, wenn ja
warum? Gibt es „W eihnachtsfreie
Zonen“ als Minderheitenschutz?
In dem Zusammenhang empfiehlt sich „Zu vorchristlicher Zeit schmückten
der "Spezialist für Erlebnisgeschenke" die Menschen zur WintersonnenJOCHEN SCHWEIZER:
wende das Innere ihrer Häuser mit
„Feuer frei! Brechen Sie mit dem
grünen Zweigen, um mit ihren ZauberSchützenpanzer durchs Unterholz,
kräften den Sommer zu beschwören.
pflügen Sie mit dem Bergepanzer Ihr Im 17. Jahrhundert entstand aus dieLieblingsmuster in Wiesen und Äcker ser Tradition der Weihnachtsbaum.“
oder preschen Sie mit dem Radpanzer (WIENER ZEITUNG, www.wienerzeidurch Bäche und Tümpel. Dabei sind tung.at; 18. Dezember 2009).
Die Straße
Beschwören also die Nichtchristen an
Weihnachten (Der Winter fängt
gerade an.) den Sommer? (Gleich
nach dem Sommer gibt es ja endlich
wieder W eihnachtsgebäck.) Oder
haben sie, die vielleicht einmal Christen waren, ihre geliebten christlichen
Traditionen einfach beibehalten?
„Der Heilige Abend und die W eihnachtszeit haben für viele Menschen
die religiöse Bedeutung verloren. Nur
noch 10 Prozent der Befragten sehen
in W eihnachten in erster Linie ein
kirchliches Fest, zum Vergleich: 1980
waren es noch 47 Prozent. Die meisten Bundesbürger, nämlich 86 Prozent, bezeichnen den HeiligenAbend
vor allem als Fest der Familie (1980:
51 Prozent). Das ergab eine Umfrage
des Meinungsforschungsinstitut s
Emnid für den Nachrichtensender
N24.“ (Umfragezeitraum: 15.12.2008,
Befragte: ca. 1.000,Fehlertoleranz: ±
2,5) (www.dailynet.de)
„Während das Familienessen fester
Bestandteil der Feiertage ist, geht nur
etwa die Hälf te der Deut schen an
Weihnachten in die Kirche. Noch weniger singen zusammen Lieder . Als
beliebteste Bräuche werden „Schenken“ und „Dekorieren“ genannt. ...
Nebst der Nächstenliebe hat die
Weihnachtszeit auch ihre dunklen Seiten: Zwar steigt die Suizidrate anders
als of t behauptet nicht an, doch
Brände, Diebstähle und Streit gehören
zum Advent. Auch Fälle von häuslicher Gewalt nehmen zu.
Zudem erreicht der Stromverbrauch
Gesellschaft/Weihnachten
Nr. 193 - Dezember 2010
im Dezember den Höhepunkt: Am
ersten W eihnachtstag werden 120
Millionen Kilowattstunden Strom mehr
als im Schnitt verbraucht - so viel
benötigen sonst 34.000 Haushalte im
ganzen Jahr ." (ZEIT
ONLINE /
www.zeit.de / 22.12.2009)
tive Umfrage im Auftrag der „Senioren
Ratgeber“ herausfand, feiert jeder
Zehnte (10,1 %) nicht im Familienoder Freundeskreis und gibt an: „Zu
Weihnachten beschäftige ich mich mit
mir selbst.“ Vor allem viele alte Menschen sind während der Weihnachtstage einsam: Jeder Sechste (15,4 %)
„Gerade an W eihnachten der Ab-70-Jährigen feiert den Heiligen
fliegen in mancher Familie Abend nur für sich alleine.“
die Fetzen. ... Im Auftrag (Quelle: Eine repräsentative Umfrage
von chrismon führte das
des Apothekenmagazins „Senioren
MeinungsforschungsinstiRatgeber“, durchgeführt von der GfK
tut EMNID eine repräsen- Marktforschung Nürnberg bei 1.917
tative Umfrage durch. Das Frauen und Männern ab 14 Jahren;
Ergebnis: Der Hauptgrund 25.06.2010)
für Streit an Weihnachten
sei eine zu hohe Erwartung Was macht nun jemand, der kein
an die Harmonie, erklärten Christ ist, jemand, der nicht am Winter35 Prozent der Befragten. anfang den Sommer beschwören
18 Prozent gaben als Ursa- möchte, was macht ein von W
eihnachche zu viele Besuchsver- ten nicht betroffener Mensch von Seppflichtungen an. W eitere tember bis Dezember in unseren
neun Prozent nannten zu hohenAlko- abendländischen Gefilden?
holkonsum als Ursache.“ (www.chris- „Aufhören!“ rufen? - Zuviel Gegenmon.de, das evangelische Onlinewehr.
Magazin 12/2001)
Mitmachen, um nicht aufzufallen? Warum?
„1998 startete die finnische Abstinenz Auf Durchzug schalten? Walkman auf
organisation Raittiuden Ystävät die und Sonnenbrille, und dann durch? Kampagne „Schenk deinem Kind
Zu anstrengend.
nüchterne Weihnachten“, die seitdem Sich ins Koma versetzen lassen oder
jährlich wiederholt wird. Aufgrund des einfrieren, bis „Es“ vorbei ist? - Zu
großen Erfolgs wurde die Kampagne riskant.
2007 in Schweden unter dem Namen Verreisen? Ins Morgenland? - ???
Weiße W eihnacht zum ersten Mal
Vielleicht macht er es wie jene im
ausgerufen. Über 11.000 Schweden „Senioren Ratgeber“ zitierten 10,1
unterzeichneten die Selbstverpflich- Prozent: „Zu W eihnachten beschäftung, während der drei Weihnachts- tige ich mich mit mir selbst.“
feiertage keinen Alkohol zu trinken, Aber bitte, die Wohnung nur für das
darunter die schwedische GesundNötigste verlassen!
heitsministerin Maria Larsson. 2008
startete die Kamp agne
auch in Norwegen, der
Schweiz und in Deut schland. Hier rief der Bund für
drogenfreie Erziehung
(BdE) die
Aktion ins
Leben.“ (www
.weisseweihnacht.info)
„Allerdings verbringen
relativ viele Menschen in
Deutschland das W eihnachtsfest auch ganz alleine. Wie eine repräsenta-
Up up and away
25
Wer Wo Was
Wuppertal (0202)
ARBEIT
Agentur für Arbeit - Beratung und
Vermittlung: Hünefeldstr. 3-17,
Tel.: 28 28-368
ARGE Wuppertal - Bachstr. 2 - Hotline: 4785730 www.arge-wuppertal.de
Arbeitslosenhilfe e.V., Chlodwigstr.
30, Tel.: 2 42 22 09
Tel.-Beratung Mo. Mi. 10-14 Uhr, Do.
14-17 Uhr
GESA - Gesellschaft für Entsorgung,
Sanierung und Ausbildung - Hünefeldstr. 14a - Tel.: 2 81 10-0
BERATUNG
BERATUNG
AIDS-Hilfe Wuppertal e.V. - FriedrichEbert-Str. 109-111 - 42117 Wuppertal Tel.: 0700 44 53 32 02 - Mo.+Di. 10-1 2
u. 14-16 Uhr, Do. 10-12 u. 16-18 Uhr, Fr.
10-12 Uhr
Anonyme Alkoholiker -Beratung und
Gruppentreffen - Gesundheitstr. 109 42103 Wuppertal-Elberfeld - Tel.: 55 77
90 - Mo.-Fr. 18-22 Uhr, Sa., So. 1719:30 Uhr
Beratungsstelle f. Drogenprobleme
Döppersberg 22 - 42103 Wuppertal Tel.: 45 38 29
Blaukreuz-Zentrum - Suchtberatungsstelle - Heckinghauserstr. 206 - 42289
Wuppertal - Tel.: 62 20 03
Bundesverband der Eltern und
Angehörigen für akzeptierende
Drogenarbeit e.V. - Ravensberger Str.
44 - 42117 Wuppertal - Tel.: 42 35 19
Café Berlin - Sozialberatung Schwarzbach 8 - Mo.-Do. 9-17,
Fr. 9-15:30 Uhr -Tel.: 87 09 36 70
Café Okay - Clean Streets - Am
Brögel 1a-13 - Tel.: 7 99 15 90
Café Okay - Suchthilfe - Besenbruchstr. 10 - 42285 Wuppertal - Mo.-Fr. 920 Uhr, So. 14-19 Uhr
City Treff - Sozialberatung für Wohnungslose, Paul-Humburg-Str. 6, 42275
Wuppertal, Tel.: 2 55 30 26, Mo.-Do.
8-16 Uhr, Fr. 8-14:30 Uhr, jeden 2. Sa.
im Monat Brunch 10-13 Uhr
Diakonie Wuppertal Beratungsstelle für alleinst. wohnungslose Männer- Oberstr. 36-38,
Tel.: 9 74 44-401,
Sprechzeiten: Mo.-Fr. 8:30 -12:30 Uhr
und nach Vereinbarung
Gleis 1 - Drogenhilfe - Döppersberg 1
- 42103 Wuppertal - Mo.-Fr. 9-17 Uhr Tel.: 47 82 80
Guttempler Gruppe Wuppertal Suchtberatung - Chlodwigstr. 30 - Di.
u. Do. 19 Uhr
Kreuzbund e.V.
Selbsthilfe und Helfergemeinschaft für
Suchtkranke - Laurentiusstr. 7 - 42103
Wuppertal - Tel.: 30 42 58 - Mo. u. Mi.
9-11 Uhr, Di. u. Do. 16-18 Uhr
net-Center - kostenloses Internet für
15 - 25jährige - Mo., Mi., Do.+Fr . 1519 Uhr - Hünefeldstr. 14a
Tel.: 28110-201
Tacheles e.V. - Rudolfstr.129 - Tel.:
31 84 41 - pers. Beratung - Di.+ Do.
nach Abspr. bei Erscheinen bis 9 U hr
- Tel.: Beratung Do.14-17 Uhr
Zentr. Fachstelle f. Wohnungsnotfälle
Winkelerstr.1-3 Tel.: 5 63 24 21
Zimmer 20 - 24a
26
CAFÉ / ESSEN
AHK e.V. - Wuppertaler Tafel, Kleiner
Werth 50, Tel. 43 44 41 Möbel,
Kleidung, Hausrat
Mo.-Fr. 9-17:30Uhr, Sa. 9-13Uhr
Café Berlin - 1. Sa. im Monat Brunch
(Adresse siehe Beratung)
Café Oberstübchen
Oberstr. 36-38 Tel.: 4 25 87 30 - Mo.Do. 8-18 + Fr. 8-16 Uhr
Café für Frauen - Deweertstr. 116,
Mo. Di. Do. 8.30-15 Uhr, Mi. Fr. 8:3014 Uhr, jeden 2. Di. im Monat 9-11 Uhr
kostenl. Frauenfrühstück
Caritas-Mittagstisch- Sankt-Antonius
Tel.: 55 50 44 - Mo.-Fr. 11-12 Uhr
City Treff - 1. Sa. im Monat Brunch
CVJM-Haus - Am Hedtberg 12,
Langerfeld - Mi. 16-17 Uhr
Katholische Kirche - Remscheider
Straße, Ronsdorf - Fr. 10:30-12 Uhr
Nommensenhaus - Sternstr. 42,
Barmen - Do. 11-12 Uhr
Pfarrhaus Herz Jesu - Ludwigstr.
56b, Elberfeld - Mo. 11-12 Uhr
Sonne e.V. - Rathaus Vohwinkel Rubensstraße - Di. 11-12 Uhr
Suppenausgabe - 17:30 Uhr Rathaus Barmen, 18:30 Uhr Wichlinghauser Markt, 19 Uhr Berliner Platz Oberbarmen, 19:30 Uhr
Schlossbleiche Elberfeld
Tacheles e.V. - Rudolfstr. 100,
Elberfeld - Di. 11-12 Uhr
FRAUEN
Frauenhaus - Tel.: 71 14 26
Notübernachtung und Beratung
Deweertstr. 116 - Tel.: 9 78 56 51 15
Frauen Notruf Beratungsstelle bei
sexueller Belästig., Stork., Vergewal.
Wesendonkstr. 17 - Tel.: 30 00 00 Beratung: Mo.17-19 Uhr, Do. 10-12 Uhr
GELD
Hilfe für Wohnungslose
Neumarktstr. 10, Tel.: 5 63 27 51
Mo-Fr. 8-9:30 Uhr
KLEIDUNG / MÖBEL
Allg. Hilfskreis, Steinbeck 24
Möbel, Hausrat, Kleidung ab 9 Uhr
Caritas, Hünefeldstr. 54a
Diakonie Elberfeld, Bandstr. 18
Tel.: 31 82 99
Mo.-Do. 8-16 + Fr. 8-14 Uhr
DRK Kleiderkammer - Humboldtstr. 56
Kinderschutzbund-Kleiderladen
Luisenstr. 49 - Di. 9:30-12:30 Uhr
Mo., Mi., Do. 14-17 Uhr
Möbeldienst Wichernhaus
Melbeckstr. 32c / Gebrauchtmöbel
Wichernhaus gGmbH
Möbel Dienst - Hesselnberg 97 - Tel.:
98 06-352/-300 - Mo.-Fr. 8-16:30 Uhr
Das Brockenhaus - Hünefeldstaße Tel.: 9 74 44 - 750
UNTERKUNFT
Notübernachtung für Frauen
siehe unter Frauen
Übernachtungsstelle
Markomannenstr. 5
Tel. 563-2421, Mo-So 18:00-8:00 Uhr
WOHNEN
Betreutes Wohnen - für Suchtkranke Besenbruchstr. 8 - 42285 Wuppertal Tel.: 97 63 40 - Di. u. Do. 9-12 Uhr
Männerwohnheim
Diakoniezentrum Friedrich-von-Bodelschwing, Oberstr. 38, Tel. 974444-00
Zentrale Fachstelle für Wohnungsnotfälle - Wohnungsvermittlung
Winklerstr. 1-3, Zi. 20-24a, Mo.-Fr. 8:00 12:30 Uhr, Tel: 563-2421/ -2742/ -2741
Solingen (0212)
ARBEIT
Arbeitslosen-Selbsthilfe-Treff jeden Di, Caritasverband,
Ahrstr. 5, Tel.: 7 77 57
Beratungsstelle CORA,
Wege aus d. Sozialhilfe
Tel.: 2 22 94 31
Gesellschaft für berufliche Bildung
Tel.: 2 22 94-0
Zentrum für Eingliederung in Arbeit
Kamper Straße 35
BERATUNG
BERATUNG
Angehörige psychisch Kranker in
Solingen und ihre Freunde e.V.,
Eichenstr. 105-109
Tel.: 31 54 38 o. 81 41 44 o. 81 70 92
Clearingstelle, Anlaufstelle für
Jugendliche, Kölner Str. 67,
Mo.-Fr. 14-16 Uhr, Tel.: 3 83 47 24
Caritas, Goerdelerstr. 74,
Tel.: 2 06 38 90
Mo.-Do. 9-13 + 14-16:30 Uhr,
Fr. 9-12:30 Uhr
Diakonie - Kasernenstr. 23,
Tel.: 28 70, Mo.-Fr. 8:30-12:30 Uhr
Die 10 - Tel.: 59445944 / 59445941
Flumi, Präventive u. therap. Behandlung für Kinder psych. kranker Eltern
in Emigranten- u. Flüchtlingsfamilien
Tel.: 2 06 38 52
Hospizverein PHoS e.V.,
Gotenstr.1, Tel.: 5 47 27 00
Jugend- und Drogenberatung
anonym e.V., Kasinostr. 65,
Tel.: 204454 / 204405
Mo.-Fr. 8:30-16:30 Uhr
Jugend- und Drogenberatung
anonym e.V.,
Kontaktladen,Hansastr. 45 a,
Tel.: 59 94 196
Mo. 11-14 Uhr, Di. 15-18 Uhr,
Do. 15-18 Uhr, Fr. 11-14Uhr
Jugendpflege - Tel.: 290 - 27 59
Jugendschutz - Tel.: 290 - 27 56
Krebsberat. Solingen e.V., Tel.:1 33 71
Neuzuwanderer-Beratung Diakonie, Kasernenstr. 23, Tel.: 28 70
Notfallpraxis - Städtisches Klinikum,
Gotenstr. 1 - Sa., So., feiert ags
10-22 Uhr; Mi.+ Fr. 16-22 Uhr
Phönix e.V.,
Verein zur Wahrung der Bürgerrechte
psychatrischerfahrener Menschen c/o
PTV,Eichenstr. 105-109,
Tel.: 26 04 84-9
Psychologischer Trägerverein
(keine Suchthilfe), Sozialpsych.
Zentrum, Eichenstr. 105-109,
Tel.: 24 82 10
Pro Familia Wilhelmstr. 29, Tel.: 7 61 01
Pro Mensch e. V. - Behinderten
Zentrum - Beethovenstr. 238
Schuldner-Beratung, Diakon. Werk
Kasernenstr. 23,Tel.: 287-0
Mo.-Do. 8-13 u. 13:30-16:30 Uhr,
Fr. 8-14:30 Uhr
Selbsthilfekontaktstelle - Tel.: 290 2729
Sozialpsychatrischer Dienst Altenhoferstr. 40, Tel.: 290-44 20
Suchtberatung d.Sozialpsychatrisch.
Dienstes, Tel.:290-44 17 u. 290-44 15
Verbraucher-Zentrale NRW e. V. Werwolf 2 Tel.: 1 70 00
Wohnberatungsstelle - Tel.: 290 - 53 83
KoKoBe - Beratung für geistigbehinderte Menschen, Tel.: 6 42 65 74
Tumorzentrum Solingen e.V. Tel.: 5 47-29 39
Unterstützung sexuell misshandelter
Kinder u. Jugendlicher - Albrechtstr. 3,
Tel.: 58 61 18
Mo. - Do. 9 - 17 Uhr, Fr. 9 - 14 Uhr
Kinderschutzbund Solingen e.V.
Amtstor 4,Tel.:18393, Mo. - Fr.10 -12 Uhr
CAFÉ / ESSEN
Ev. Kirchgemeinde,
Corinthstr. 14, Tel.: 31 80 25
Mo.+Do. 12-13 Uhr
Mankhauserstr.13, Tel.: 33 00 67
Di.+Mi. 12-13 Uhr
Pfarrer Mertzen, Frankenstr. 5
Fr. 10-12 Uhr (Lebensmittel fürs
Wochenende)
Caritas, Goerdelerstr. 74,
Tel. 2 06 38 90
Mo., Di., Do. 9-13 Uhr (Café)
Do. 9:30-11:30 Uhr (Frühstück)
Diakonie,
Kasernenstr. 23, Tel.: 287-0
Lebensm.: Tagesbedarf od. Gutschrift
Heilsarmee, Florastr. 9-11, Tel.: 1 02 90
Mi.15 Uhr, Sa.12 Uhr Suppenküche
Solinger Tafel, Ernst-Woltmann-Str. 4
Mo.-Fr. 15:30-18 Uhr
FRAUEN
Cafe Courage Intern. FrauenTreff
Klemens-Horn-Str. 3 Tel.: 27 36 35
Frauenhaus Tel.: 5 45 00
Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.,
Tel.: 1 05 64
Frauen helfen Frauen e.V.
Brühler Str. 59, Tel.: 5 54 70
ProFit-Wir stärken Frauen Kinderbetreuung - Rathaus Ohligs Merscheider Str. 3, Tel.: 290-52 54
GELD
Beratung für Wohnungslose
Rathausplatz 1, Zi. 1.070 Tel.: 290-52 26
Mo. - Fr. 8-12 Uhr
KLEIDUNG / MÖBEL
DRK, Burgstr. 105, Do. 9-12 Uhr (nicht
letzter Do. im Monat)
Heilsarmee
Florastr. 9-11 Uhr, Tel.: 1 02 90
Kleiderkammer
Bertholdstr. 9, Tel.: 31 80 25
Sozialkaufhaus Solingen
Schlagbaumer Str. 12, Mo.-Fr. 9-18
Uhr, Sa 9-13 Uhr, Tel.: 319408
UNTERKUNFT
Notschlafstelle (bis 27Jahre)
Hermannstr. 10, Tel.: 59 44 59 44
Frauenwohnprojekt E.W.F.R.A.
Uferstr. 50b, Tel.: 3 83 88 93
Caritas, Goerdelerstr. 74, Tel.:2063890
Betreutes Wohnen,
Dunkelberger Str. 15
WOHNEN
Stadtdienst Wohnen -Schlagbaumer Str.
126, Tel.: 2 90-2 68 CVJM Tel.: 20 21 00
Remscheid (02191)
ARBEIT
Agentur für Arbeit, ALGI
Bismarckstr.8, 8-12 Uhr, Tel.: 46 06-0
ARGEt, ALGII
Bismarckstr.8, 8-12 Uhr, Tel.: 46 06-555
Arbeitslosenberatungszentrum Diakonisches Werk - Bismarckstr. 10,
Tel.: 9 33 21 26
BERATUNG
BERATUNG
Verbraucher-Zentrale NRW e.V.
Alleestr. 101, Tel.: 29 34 11
Caritas
Kronprinzenstr. 34, Tel. 92 96 05/-06
Mo., Di., Do. 9-11 Uhr Do.14-16 Uhr
Blumenstraße 9, Tel.: 49 11-0
Zentrale Fachstelle der St. RS
Bismarckstr.10, Tel.:16 39 23 / 16 39 44
Sozialpsychiatrisches Zentrum
Remscheid (SPZ) - Hindenburgstr. 12,
Tel.: 9 33 41-0 - Mo.-Fr. 09:30-12 Uhr,
Sprechstunde: Di 16-18 Uhr
Kontaktzentrum Abhängige und Angehörige - Schüttendelle 19, 42857
Remscheid, Tel.: 77100, Mo-Fr ab 18:30,
Internet: kontaktzentrum-schuettendelle.
beepworld.de, tägl. wechselnde Gruppen
Sucht Beratungsstellen - Schulgasse 3
Tel.: 92 74 63; Auf dem Langenfeld,
Tel.: 34 30 96 / 34 30 97
Neugasse 2 Lennep, Tel.: 66 33 99
Mo. 16-18 Uhr (außer Lennep), Do. 1012 Uhr; 16-18 Uhr
Deutscher Kinderschutzbund
42853 Remscheid - Tel.: 29 21 41
Elberfelder Str. 41
CAFÉ / ESSEN
Caritas Tagestreff, Schüttendelle 40,
Tel.: 78 09 55, Mo.-Fr. 9-15 Uhr
So.+ Feiertage 10-14 Uhr
Remscheider Tafel, Kronprinzenstr.34
Mo.-Fr. 14-15 Uhr
FRAUEN
Frauenhaus
Kempe-Hinzen-Haus, Tel.: 99 70 16
Beratungsstelle für Frauen u. Mädchen
Neugasse 2, Tel.: 66 24 66
GELD
Wirtschaftliche Hilfen
Bismarckstr. 10, Tel. 16-39 95
KLEIDUNG / MÖBEL
DRK Kleiderkammer, Alleestr. 20,
Tel.: 92 35-0,Mo. Do. Fr. 9:30-11:30 Uhr
Kinderschutzbund Elberfelder Str. 41,
Tel.: 29 21 41
Kleiderläden Zur Böckerwiese 7,
Tel.: 2 18 75 Mo.-Fr. 9:30-11:30 + 15-18
Uhr, Sa.10-12 Uhr; Schwelmer Str. 12
Tel.: 6 89 42, Mo.-Fr. 9:30-12 Uhr, Mo.,
Di., Do. 15-18 Uhr Sa. geschlossen
Kleiderkammer im ev. Gemeindezentrum, Lindenhofstr. 20
Do. 9-12 Uhr, 14-17 Uhr
Na und? - Hindenburgstr. 33, Mo.-Fr.
9:30-18:30 Uhr, Sa. 9:30-14Uhr
UNTERKUNFT
Caritas Notschlafstelle
Kronprinzenstr.34, Tel.: 78 09 55
19-24 Uhr Einlass
Kosten 1,50 EUR pro Nacht mit
Duschenbenutzung; für
1 € kann man Wäsche waschen
WOHNEN
Fachbereich Tel.: 16-39 23
Bismarckstr. 10
Burscheid (02174)
BERATUNG
BERATUNG
Caritas
Griesberger Str. 56c, Tel.: 6 02 92
Diakonie
Bismarckstr. 5, Tel.: 84 54
Pro Familia Höhestr. 56, Tel.: 76 83 15
FRAUEN
Frauenzimmer e. V.
Bismarckstr. 8, Tel.: 10 47
GELD
Hilfe z. Lebensunterhalt
Rathaus Z. 1.21/2, Tel.: 67 03 53/3 54
KLEIDUNG / MÖBEL
Der Kleiderladen
Geilenbacher Str. 13, Tel.: 6 36 14
WOHNEN
Sozialwohnungen/Wohngeld
Bürgerbüro Z. 0.20, Tel.: 67 01 45
Ve l b e r t ( 0 2 0 5 1 )
ARBEIT
Arbeitsamt
Grünstr. 40, Tel.: 9 10-0
Beratung für Arbeitslose
Kurzestr. 5, Tel.: 95 22 65
BERATUNG
BERATUNG
Schuldnerberatung
Kreuzstr. 5, Tel.: 95 22 36
Freundes- und FörderkreisSuchtkrankenhilfe
Friedrichstr. 55, 42551 Velbert Tel.: 95 93-0
CAFÉ / ESSEN
Cafe Intakt
Nevigeserstr. 3, Tel.: 9332510
GELD
Sozialhilfe
Rathausplatz 2
Mo., Di., Do., Fr. 8-12 Uhr,
Mo.13-15:45, Do. 13-17:15 Uhr
KLEIDUNG / MÖBEL
Die Werkstatt
Südstr. 22, Tel.: 2 33 39 Möbel und
Fahrräder
Das Schnäppchen
Friedrichstr. 292, Tel.: 2 43 82
DRK-Kleiderkammer - Oststr. 31
WOHNEN
Wohnungsamt
Friedrichstr. 116
Mo., Di., Do., Fr. 8-12 Uhr
Mo., 13-15:45 Uhr, Do. 13-17:15 Uhr,
mittwochs geschlossen
Beratungsstelle für Wohnungslose
Berlinerstr. 7, Tel.: 92 59 36
Hilden (02103)
GELD
Sozialamt
Am Rathaus 1, Tel.: 72-592; 72-573
WOHNEN
Notrufnummern
CAFÉ / ESSEN
Essen & Wärmstube
Schulstr. 35, Tel.: 5 49 92
ARBEIT
Arbeitslosenberatung
Mühle 20, Tel.: 68 13
Leichlingen(02175)
ARBEIT
Agentur für Arbeit
Dabringhauser Str. 33, Wermelskirchen,
Tel.: 02196 / 72 00 -0
Arbeitskreis für ausländische
Flüchtlinge, An der Wupper 22,
Leichlingen, Tel.: 62 35
BERATUNG
BERATUNG
Anonyme Alkoholiker Bergisch
Gladbach, Tel.: 02202 / 1 92 95
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband
Mettmann e.V., Suchtberatung Monheim/Langenfeld, Solinger Str. 103,
Langenfel, Tel.: 02173 / 2 14 44
Behindertenberatungsstelle des
Kreises, Heinrich von Stephan Str. 24,
Leverkusen, Tel.: 0214 / 83 23 01
Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder, Kirchstr. 1, Leichlingen, Tel.: 6012
Blindenverein Rhein-Wupper e.V.,
Gartenstr. 8, Leichlingen, Tel.: 88 08 33
Frühförder- u. Beratungsstelle Für
Kinder mit Entwicklungsverzögerung, Dabringhauser Str. 27,
Wermelskirchen, Tel.: 02196 / 9 38 12
Kreissozialamt, Altenhilfeplanung,
Refrather Weg 30-36, Bergisch Gladbach, Tel.: 02202 / 13 67 77
Migrationsdienst, Am Büscherhof 1,
Leichlingen, Tel.: 9 92 - 1 71
Pro Familia, Beratungsstelle im Rheinisch-Bergischen Kreis, Höhestr. 56,
Burscheid, Tel.: 02174 / 76 83 15
Rentenstelle für die Stadt
Leichlingen, Am Büscherhof 1,
Tel.: 992-202
Rheinische Kliniken Langenfeld
Suchtfachambulanz, Kölner Str. 82,
Tel.: 02173 / 1 02 21 55
Schuldnerberatung, Am Büscherhof 1,
Tel.: 992-171
Seniorenberatung der Stadt Leichlingen, Am Büscherhof 1, Tel.: 9 92 - 1 03
Sozial-Psychiatrisches Zentrum
„alpha“ e.V.,
Beratungs- und Sprechzeiten in
Leichlingen, Mittelstr. 4, nach tel. Vereinbarung unter: 02196 / 72 19 - 0
Sozialpsychiatrisches Zentrum „Die
Kette“ e.V.,
Paffrather Str. 70, Bergisch-Gladbach,
Tel.: 02202 / 25 61-273 oder - 2 74
Suchtberatung
Suchthilfe gGmbH - gem. Gesellschaft
Telefonseelsorge
EvangelischTel.: 800 1 11 01 11
Katholisch Tel.: 800 1 11 02 22
Frauen Notruf e.V. Wuppertal
Tel.: 0202 / 30 00 00
Anonyme Alkoholiker Kontaktstelle
Wuppertal, Tel.: 0202 / 55 77 90
für Suchtkrankenversorgung und
Prävention mbH, Rat-Deycks-Str. 1517, Leverkusen, Tel.: 02171 / 39 52 20
Caritasverband für den RheinischBergischen Kreis, Beratung von
Suchtkranken,
Laurentiusstr. 35, Bergisch Gladbach,
Tel.: 02202 / 10 08 43
Suchtberatungsstelle des
Diakonischen Werkes Leverkusen
Dhünnstr. 15, Tel.: 0214 / 4 50 85
Verbraucher Zentrale NRW,
Dönhoffstr. 27, Leverkusen, Tel.:
02171/395-0
Sprechzeiten: Mo., Di., Do. 10-13 Uhr
und 14-18 Uhr, Fr. +Sa. 10-13 Uhr
CAFÉ / ESSEN
Leichlinger Tafel e.V.,
Hochstraße 33,
42799 Leichlingen,
Tel.: 02175 / 88 81 77
FRAUEN
Ev. Frauenhilfe - Witzhelden,
Hauptstr. 4, Leichlingen, Tel.: 73 19 83
Ev. Frauenverein e.V.,
An der Wupper 25, Tel.: 7 13 05
Frauen-Zimmer e.V., Füllsichel 7,
Burscheid, Tel.: 02174 / 10 47
Gleichstellungsstelle, Am Büscherhof
1, Leichlingen, Tel.: 9 92 - 1 03
Soroptimist International,
Postfach 13 32, Leichlingen, Tel.: 22 74
GELD
Sozialamt
Am Büscherhof 1, Tel.: 992-203
Wohngeldstelle
Am Schulbusch 16, Tel.:992,165
KLEIDUNG / MÖBEL
Deutsches Rotes Kreuz, Ortsverein
Leichlingen e.V., Mittelstr. 44, Tel. 62 22
oder 59 39, Fr. 14-17 Uhr
WOHNEN
Altenwohnheim St. Heribert
Landrat-Trimborn-Str. 66, Tel.: 749321
Mittendrin e.V., Alternatives Wohnen
für Menschen mit Behinderungen in
Leich-lingen, Am Weißen Stein 6, Tel.:
2102
Pilgerheim Weltersbach, Altenwohnungen, Weltersbach 9, Tel.: 7307-0
Hinweis der Redaktion:
Wenn sich Ihre Öffnungszeiten und/oder
Adressen ändern, bitten wir um Mitteilung.
Tel.: 0212 / 5 99 01 31
E-Mail: [email protected]
Beratungsstelle Wohn-Obdachlose
Mühle 20, Tel.: 6 80 92
27
Die Straße
Satire
Nr. 193 - Dezember 2010
Was für eine Bescherung!
W. Borowski
Früher brachte der Nikolaus am sechsten Dezember den Kindern ihre Geschenke. Das gefiel den Protestanten
nicht, denn sie hatten von vorneherein mit dem Gabenbringer, wie überhaupt mit der gesamten römischkatholischen Heiligenverehrung nicht
viel am Hut. Und so wurde die Beschenkung, egal ob in katholischen
oder evangelischen Familien, allmählich auf Weihnachten verlegt.
Manche vermuten, Martin Luther
höchstpersönlich steckte hinter dieser
Terminverschiebung. Lange Jahre
brachte dann das Christkind die Geschenke. Doch W eihnachten ging
stets mit der Zeit, wie schon das frühe
Beispiel des aufkommenden Protestantismus belegt.
So versuchten die Nazis wiederum
die emotionalen Bindungen des
Weihnachtsfestes von den Kirche zu
lösen und W eihnachten zu einem
"Julfest" werden zu lassen, einer verkitschten Feier des Winters und des
Lichtes, das sich auf heidnische
Pseudotraditionen zurückführen lassen sollte. Den p assenden Baumschmuck dazu gab es schon bald.
Und so schmückten sich nicht wenige
Weihnachtsbäume im vorauseilenden
Gehorsam mit Haken- und Eisernen
Kreuzen, allerlei Runenzeichen und
Granaten.
Während man diesseit s der Mauer
nach dem Krieg trotz kollektiver
Gedächtnislücke schnell den alten
Vorkriegsbaumschmuck samt Krippe
auf dem Dachboden wiederfand,
geriet das W eihnachtsfest jenseit s
der Mauer zum ideologischen Kamp f
zwischen Väterchen Frost und den
himmlischen Heerscharen. Doch
Ulbrichts V orhaben, W eihnachten
gleich ganz abzuschaf fen,, scheiterte
kläglich. Letztlich schmückten beflügelte Ost-Jahresendfiguren st
att
West-Engel den Baum. Kit sch und
28
Konsum dies- und jenseits der Mauer
unterschieden sich nur vom Angebot
der Auslagen in den Geschäften.
Mit dem
Aufkommen der 68er
Bewegung wurde aus ideologischen
Gründen in vielen Familien das
Christkind durch Pap a und Mama,
beziehungsweise den Klaus und die
Helga ersetzt. Manche Kinder wurden
konsequenterweise gar nicht mehr
beschenkt. Ihnen blieb statt kindlicher
Weihnachtsromantik nur der verstohlene Neid auf die S piel- und Klassenkameraden aus den "S pießerhaushalten". Aber weil diese Kinder
so gewaltfrei und vernünftig erzogen
wurden, hielten sie ihren Mund und
schworen sich insgeheim:
"Wenn Klaus und Helga eines Tages
alt und wehrlos sind, werde ich ihnen
jedes Jahr zu Weihnachten einen riesigen Tannenbaum samt Krippe ins
Altenheim stellen, sie t agelang mit
Weihnachtsliedern beschallen und
mit Geschenken zuschmeißen".
Dieser geheime Racheschwur einer
ganzen enttäuschten Generation wird
schon bald viele Altenheime vor noch
nicht absehbare Probleme stellen,
wovon das riesige Müllproblem vermutlich das kleinste sein dürfte.
Aber mit der V erbreitung des Internets und des Niedriglohnsektors Anfang dieses Jahrtausends wurden die
wenig traditionsbewussten Großeltern Klaus und Helga eh von Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen abgelöst.
Das moderne Kind wählt heutzut age
sein Geschenk "online" aus, während
viele fleißige Hände als Gabenbringer
in befristeten, schlecht
bezahlten Jobs der
Logistik- und Zu- stellbranche dafür sorgen, dass
rechtzeitig ausgeliefert wird.
Papa, Mama, Op a Klaus
und Oma Helga bleibt nur
noch die Nebenrolle der
PayPal-Sponsoren.
So wandelte sich die weihnachtliche Bescherung stet s
mit der Zeit. Dennoch
schwebt wie ein Menetekel
die Doppeldeutigkeit des
Wortes über allem. Denn
neben dem Beschenken
der Kinder meint "Bescherung" auch eine Ungeschicklichkeit oder ein unangenehmer V orfall. Der
Grat zwischen beiden Deutungsmöglichkeiten scheint
extrem schmal zu sein, wie die
Geschichte lehrt.
Nicht zuletzt ent scheidet über den
Ausgang dieser Gratwanderung ausgerechnet das, was am W eihnachtsbaum hängt oder von welcher Natur
das Arbeitsverhältnis des Gabenbringers ist ...
Die Straße
Weihnachtsgeschichte
Nr. 193 - Dezember 2010
Panne im Schnee
Eine unvergessene Weihnachtsgeschichte
von Heinz Oelfke
Dieses Weihnachten habe ich nicht
vergessen. Es gibt Weihnachten, an
die man sich nach einigen Jahren
nicht mehr erinnert. Andere dagegen
verblassen erst nach Jahren allmählich oder bleiben immer in der Erinnerung haften.
Wir fuhren damals am frühen Morgen
des 24. Dezember zu dritt mit einem
Lieferwagen ins Hochsauerland, um
eilige Terminware noch auszuliefern,
die zur Produktionsaufnahme amTag
nach Weihnachten in einem kleinen
Unternehmen vorliegen musste.
Eigentlich fuhr ich nur mit, weil ich
sowieso frei hatte an diesemTag und
bei den weihnachtlichen Vorbereitungen im Hause nicht stören wollte.Auch
war mir eine Fahrt durch das winterlich
verschneite Sauerland eine willkommene Abwechslung.
Wir waren früh losgefahren an diesem
Tag, um am frühen Nachmittag wieder
zurück zu sein. Unser kleiner Lieferwagen war trotz der schweren met
allenen Ladung flott gelaufen. Die S
traßen
waren überwiegend gut vom Schnee
geräumt, und so erreichten wir einigermaßen pünktlich unser Ziel.
Nun, auf der Rückfahrt waren wir aber
doch schon etwas spät dran, denn
erfreut über die pünktliche Lieferung
des Materials noch vor dem Fest, wurden wir von dem Empfänger bei einem
Imbiss eine gute S tunde lang im
Gespräch aufgehalten. Kurz nach der
Abfahrt mussten wir dann zu unserem
Übel auch noch ein Rad auswechseln,
da aus einem Reifen die Luft merklich
entwich. Bei der frostklaren Luf t auf
freier Landstraße war das nicht
gerade ein Vergnügen.
Doch es schien, als hätten sich nun
alle Tücken gegen uns verschworen.
Mitten in dieser winterlichen Stille, weit
und breit kein Ort, kein Haus zu sehen,
ruckte und bockte unser kleiner Lieferwagen plötzlich. Dann setzte der
Motor aus. Wir st anden am Rande
einer schmalen Verbindungsstraße. In
der Nähe nur Schnee zu erblicken und
in der Ferne ebenfalls nur Schnee auf
Feldern, Wäldern und Bergen. Ratlos
und empört zugleich schauten wir drei
uns an, und unser zweiter Blick galt
fast gleichzeitig unseren Uhren. Bis
zum Beginn der Dämmerung dauerte
es höchstens noch eine Stunde. Hoffentlich konnten wir den Schaden bis
dahin hier auf freier Landstraße beheben. In ein paar Stunden war Weihnachten. Uns fror, als wir ausgestiegen
waren, denn der eisige Wind wehte
bergab. Also wendeten wir mit einiger
Mühe den Wagen auf der schmalen
Straße, schoben zu zweit, bis er ein
wenig lief und ließen ihn dann sacht
hinab laufen. Dieses S piel machten
wir aber noch ein paar Mal, bis wir endlich das erste Haus dieser winzigen
Ortschaft erreichten. Wir ließen den
Wagen vor dem Gartentor stehen und
schritten durch den Vorgarten zu dem
etwas zurückliegenden Haus.
Es dämmerte schon leicht, und die
Scheinwerfer unseres Wagens waren
abgeschaltet. Nur zwischen den Ritzen der Schlagläden drang spärliches
Licht nach draußen. Wir klopften an
die Tür und hatten Glück. Es wurde
uns geöffnet und der Hausherr hatte
Telefon. Wir wollten nur zur nächsten
Reparaturwerkstatt telefonieren. Doch
dieser gute Vorsatz war gar nicht so
leicht in dieTat umzusetzen. In diesem
Ort gab es keineAutoreparaturwerkstatt, und dazu war es Spätnachmittag
am 24. Dezember! Wir riefen bei
einem Autoschlosser im Nachbarort
an. Doch niemand meldete sich. Ein
weiterer Anruf bei einer Auto-Reparaturwerkstatt im selben Ort blieb ebenuns mächtig um die Ohren.
falls erfolglos. Nun waren die MöglichUnser Fahrer , ein langjähriger und
keiten fast erschöpft. Im Stillen macherfahrener Kraf tfahrer, machte sich ten wir uns schon mit dem Gedanken
gleich an die Arbeit. Doch bald schon vertraut, zum nächsten Bahnhof zu pilmusste er seine Bemühungen einstel- gern, um zu versuchen, wenigstens
len. Es fehlte ihm ein kleines, doch
mit der Bahn noch an diesemTag nach
höchst wichtiges Ersatzteil.
Aber Hause zu kommen.
woher dieses Teil jetzt bekommen?
Die letzten Häuser einer kleinen Ort- Vorher aber riefen wir nun doch noch
schaft lagen etwa einen Kilometer hin- mal eine Autoschlosserei in einem
ter uns. Doch irgendetwas mussten etwas weiteren Nachbarort an.Wir hatwir schon unternehmen, wenn wir
ten Glück, dass sich zumindest
nicht das Weihnachtsfest hier auf der jemand am Apparat meldete. Es war
Landstraße beginnen wollten. In der der Meister selbst. Mit wenigen Worganzen Zeit unseres unfreiwilligen
ten erzählte ihm unser Fahrer das
Aufenthaltes, war auch nicht ein Fahr- Missgeschick. Beschrieb ihm genau,
welches Ersatzteil wir dringend benözeug über diese kleine Landstraße
tigten und wo wir uns befanden und
vorüber gekommen.
Zu der nächsten kleinen Ortschaft, die bat ihn, uns zu helfen, indem er uns
etwas tiefer lag, lief die Straße sanft (Fortsetzung auf Seite 30!)
29
Die Straße
Weihnachtsgeschichte/Gedanken zur Weihnacht
das Teil bringen möchte. Doch der
gute Meister glaubte zunächst an
einen schlechten Scherz und hatte
einen seiner Kegelbrüder in Verdacht,
ihn an diesem S pätnachmittag des
Heiligen Abends sieben Kilometer weit
aus seiner W ohnung zu locken. Er
wollte nicht recht an die Echtheit der
Geschichte glauben. Erst als der
Hausbesitzer, bei dem wir uns befanden und den er entfernt kannte, ihm
die Tatsache bestätigte, erklärte er
sich bereit, uns das Ersatzteil gegen
sofortige Bezahlung zu bringen und
die Reparatur durchzuführen.
Wir warteten eine knappe halbe
Stunde, bis der Mann kam. Während
dieser Zeit wurden wir in die gute
Stube eingeladen, die schon weihnachtlich geschmückt und wohlig
warm war.
Unsere Gastgeber, ein älteres Ehepaar, das allein hier wohnte, hatte sich
auf einen gemütlichen, ruhigen Heiligabend vorbereitet. Nun waren wir drei
hier ins Haus geschneit mit unserer
Alltagskluft und der Motorpanne. Während wir auf denAutoschlosser warteten, wurden wir von der Hausfrau zu
einer Tasse Kaffee eingeladen, und
selbst den Weihnachtskuchen schnitt
sie für uns an.
Dann war es endlich soweit. DerAuto-
G
edanken Zu
Weihnachtsbotschaft
Für wen kam Jesus Christus?
Ich kam für dich, Bruder Penner,
der du deine Sorgen in billigem W ein ersäufst.
Ich kam für dich, meine Schwester,
die du an der tödlichen Spritze hängst.
Ich kam für dich, Bruder Gast arbeiter,
den man oft so wenig als Gast behandelt.
Ich kam, um dich zu trösten, Bruder Sonderschüler ,
den die Normalbegabten so oft verhöhnen.
Ich kam, um dir zuzulächeln,
Schwester Rollstuhlfahrerin,
die man so oft ausschließt in einer Gesellschaft
der Gesunden.
Ich bin zu dir gekommen, Bruder ohne Zuhause,
um deine dunklen Stunden auf der Straße
zu erhellen.
Und ich kam, um deine Hand zu drücken,
Schwester Greisin, da du seufzest,
weil deine Kinder auch am Heiligen Abend
nur eine halbe Stunde Zeit für dich fanden.
30
Nr. 193 - Dezember 2010
schlosser kam, der Wagen wurde in
einen Schuppen geschoben und die
Reparatur von dem Fachmann und
unserem Fahrer verhältnismäßig
schnell durchgeführt. Unser kleiner
Lieferwagen war wieder flott. Noch
schnell ein Telefongespräch nach
Hause, um unser Zuspätkommen zu
melden, und dann ging´s los. Über
weiße Straßen und Berge, durch tiefverschneite Täler und Ortschaften, in
denen hinter den Fenstern hier und da
schon ein Tannenbaum leuchtete,
erreichten wir dann doch noch an diesem Abend unser Zuhause in Wuppertal.
W
eihnachten
Weihnachtsbotschaft (Fortsetzung)
Ich kam zu euch, liebe Brüder und Schwestern,
die ihr in dieser Welt mehr Schatten als Licht seht.
Ich wurde arm, um eure Armut zu verstehen.
Ich komme in jedes Herz, das sich mir öf fnet,
und bringe das Licht
und die Liebe meines Vaters hinein.
Danke an Alice Berg, Wuppertal
Die Straße
Gedanken zur Weihnacht
Nr. 193 - Dezember 2010
Weihnachtszeit
Schon Wochen vorher ganz Erwartung;
die Luft elektrisiert.
Die Welt in fremdem Duft entrückt;
die Menschheit zelebriert.
Viel Basteln, Backen, Schmücken;
man macht sich für das Fest bereit.
Ich wandle wie imTraun, im Taumel;
als Kind zur Weihnachtszeit.
Mit Mutter Plätzchen backen; voll Vorfreude der Duft.
Und Schule, Plätze, Läden; sie atmen W
eihnachtsluft.
Mit Vater Baum besorgen;
und dann gemeinsam schmücken.
Schier grenzlos die Spannung;
all Welt scheint nur Entrücken.
Gedanken zur Weihnacht
Der Kerzenschein in Kinderaugen
erhellt nun wieder deinen Blick.
Du bist erfüllt von Sehnsuchtsträumen
und glaubst, ein jeder hat das Glück.
Doch neben dir da gehen Menschen
arbeitslos, traurig, gar allein.
Da verlöschen Weihnachtslichter
da zeichnet Leere die Gesichter
und bange Fragen nach dem Sein.
Selbst für müde traurige Augen
ziehen Sterne ihre Bahn.
Und doch sehen blind ins leere All
Arme, Kranke. Denk einmal:
Die Dritte Welt, sie schaut dich an.
O sei doch wieder wie ein Kind,
das dankbar ist und das sich freut.
Vielleicht ist dieser Wunsch vermessen:
du sollst den andern nicht vergessen
besonders in der Weihnachtszeit
Schenk Trost und Lächeln, milde Gaben
mit Liebe deinem Nächsten hin.
Noch besser: hol ins Weihnachtszimmer
den Einsamen. Schenk Hoffnungsschimmer.
Dann hat das Fest erst seinen Sinn.
Ein Danke an Christel Beutel, W uppertal
Und heut will Essen viel besorgt sein;
los! Braten, Gänse kaufen.
Geschenke müssen massig her;
drum oft zur Stadt hin laufen.
Durch Läden hecheln Menschen;
ins nächste Kaufhaus wandern.
Sie rempeln, schubsen, drängeln;
kein Mensch sieht mehr den anderen.
In Supermärkten Lieder rieseln;
die Leuchtreklamenbäume blinken.
Schnell noch am Stand ne Bratwurst rein;
und faden Glühwein trinken.
Durch Straßen Weihnachtsmänner drängeln;
woll´n Zettel, Luftballons verteilen.
Geschenke schwer inTüten baumeln;
jetzt schnell nach Haus zum Packen eilen.
Und nachts streif´ ich durch leere Straßen;
all Welt zeigt sich so friedlich leise.
Denk an die längst vergangnenTage;
und feier´s Fest auf meine Weise.
Nichts Baum, nichts Gans, nichts Fernsehshow;
und Gott sei Dank nie mehr Bescherung.
Nur Musik sanft zu Kerzenschein.
Ein Danke an Lutz Ernst-Heßler, Wuppertal
31
Die „Kunstallee“
The Rolling Stones und der Maler Kahluwe
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