HGKZ intern 02 2006 - Zürcher Hochschule der Künste
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HGKZ intern 02 2006 - Zürcher Hochschule der Künste
— hgk Z — Forum für Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Museum für Gestaltung Zürich und Hochschule Musik und Theater Zürich Nummer 2/06 April 2006 — 05/ 07/ 12/ 26 forschung — 10 gleichstellung ist quatsch! — 14 fit in verwaltungsfragen — 15/ 16 toni-areal: wettbewerb und festival intern 0 hgkzintern2/06 14.03.—17.07.06 ___ Ausstellung Promenade Romande, Westschweizer Fotoplakate, Plakatsammlung zu Gast bei der Schweiz. Nationalbank, Fraumünsterstr. / Stadthausquai, Zürich 18.03.—07.05.06 ___ Ausstellung Communicate – Unabhängige Britische Grafik seit 1960, Museum für Gestaltung Zürich >>Halle, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich / www.museum-gestaltung.ch / Führungen jeweils am Mittwoch um 18.30 Uhr 27.03.—03.05.06 ___ Ausstellung 50 Jahre „form + zweck“, Eine Ausstellung über die Gestaltungszeitschrift ‹form + zweck›, Bibliothek >>Bibliotheksgang und Bibliothek der hgkz Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich, 2. Stock Di, 11.04.06 ___ Ringvorlesung: Wishful thinking, Martin Lötscher, Herausgeber und Creative Director soDA Magazin, >>Vortragssaal, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich Di, 18.04.06 17.00h ___ Ringvorlesung: Transkodierungen, Christian Hübler & Knowbotic Research >>Vortragssaal Mi, 19.04.06 20.00h ___ Rahmenprogramm: Communicate – Britisch-schweizerische Perspektiven, Sonderführung mit Richard Hollis, Autor, London (in englischer Sprache), anschliessend Präsentation des Buches Schweizer Grafik von Richard Hollis >>Halle, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich Fr, 21.4.06 19.30h ___ Konzert: sprachmusik in-between, Koproduktion zwischen DramatikerInnen und Kompositionsstudierenden, 5 Uraufführungen (Musik-Text), Isabel Mundry, Petra Fischer, Corina Caduff >>HMT, Kleiner Saal, Florhofgasse 6, Zürich Sa, 22.04.06 10.00—18.00h ___ Tagung UEBER – LEBEN, MAS Cultural & Gender Studies, Begegnung der Kulturen. Das Beispiel Biografie, Departement Weiterbildung, >>Vortragssaal hgkz / http:/culturalgenderstudies.hgkz.ch Di, 25.04.06 ___ Gleichstellungsanlass: 17.30h Ringvorlesung: Metrosexualität – Ein Mode-Thema im Blickwinkel der Queer Studies, Andreas Kraß, Literaturwissenschaftler, Universität Frankfurt >>Vortragssaal hgkz/ 18.30h Barbetrieb und Performance der HMT „Stop and Show!“ >>Foyer Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich/ ___ 19.00h Vernissage Gay Chic – von der Subkultur zum Mainstream >>Museum für Gestaltung Zürich, Galerie / www.museum-gestaltung.ch / Ausstellung: 26.04.—16.07.06, Führungen jeweils am Dienstag, 18.30h, 20.00h Women in Rock, Konzert mit „4-tune“ >>Foyer Mi, 26.4.06, 18.00h ___ Konzert: Werkstatt 2x2 interdisziplinäre Werkstatt mit Studierenden und Dozierenden des Studiengangs Bildende Kunst der hgkz und Komponierenden der HMT >>Tonhalle Zürich, Kleiner Saal Do, 27.04.06, 19.00h ___ Informationsveranstaltung Gestalterische Orientierungsstufe KOMPASS >>Hauptgebäude Zi 510 / www.dranbleiben.ch/kompass agenda 14.3. bis 21.5. Fortsetzung Seite 39 · – Hommage an Frédéric Do, 27.4.06, 19.30h ___ Tanzkonzert: zal Chopin, in der Konzertreihe Spektrum >>Theater an der Sihl, Bühne A Di, 02.05.06 17.00h ___ Ringvorlesung: Eine Regisseurinnenkarriere, Werkpräsentation von Rudolph Schilling, Förderverein der hgkz mit Sabine Boss >>Vortragssaal hgkz Di, 02.05.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Gestalterische Projekte für Kinder und Jugendliche“ >>Hauptgebäude 5. Stock / http://www.hgkz.ch Di, 02.05.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Soziokultur – Den Oeffentlichen Raum wahrnehmen und inszenieren“ >>Hauptgebäude 5. Stock / http://www.hgkz.ch Mi, 03.05.06 18.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Ars Rhetorica“ >>Hauptgebäude 5. Stock / http://ics.hgkz.ch Mi, 03.05.06 20.00h ___ Rahmenprogramm: Communicate – Die (Un)Abhängigkeit der Grafik, Diskussion mit Alan Fletcher (Grafiker, London), Michele Jannuzzi (Grafiker, London), Lars Müller (Grafiker und Verleger, Baden), Cornel Windlin (Gestalter, Zürich). Moderation Andres Janser >>Museum für Gestaltung Zürich, Halle / www.museum-gestaltung.ch 03.05.—04.08.06 ___ Ausstellung TypoChina, Zeitenössische Schriftplakate aus China >>Plakatsammlung, Limmatstr. 57, Zürich, www.mueseum-gestaltung.ch Sa, 06.05.06 12.00—18.00h ___ Rahmenprogramm: Gay Chic – Workshop „Drag Kings“, Verwandlung zum Drag King mit King Romeo Koyote Rosen und King Christian, Expertinnen des Sündikats, nur für Frauen; Platzzahl beschränkt, Voranmeldung unter +41 (0)43 446 67 10 oder [email protected] >>Aktsaal hgkz Do, 11.05.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium und Nachdiplomkurs „Curating“ >>Hauptgebäude 5. Stock/ http://ics.hgkz.ch Do, 11.5.06 19.30h ___ Orchesterkonzert: Orchester und Vokalensemble der HMT interpretieren Werke von Olivier Messiaen >>Kirche Grossmünster, Zürich und 12.05.06, 19:30 h >>Stadtkirche Winterthur) Do, 11.5.06, 21.00h ___ Theaterpremiere: Black Hole – Ein Theater im Wald nach der gleichnamigen Comic-Serie von Charles Burns >>Treffpunkt Bergstation Seilbahn Rigiblick, Zürich Do, 18.05.06 17.00—21.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium „Cultural/Gender Studies“ >>Hauptgebäude 5. Stock / http://www.culturalgenderstudies.hgkz.ch Do, 18.05.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium „Szenisches Gestalten“ >>Hauptgebäude 5. Stock/ http://sceno.hgkz.ch So, 21.05.06 ___ Kooperation re/location I: Sanatorium, Theater und Theorie, Therapie und Tanzen. Eine Kunst- und TheorieHausbespielung im Schiffbau des Schauspielhauses Zürich in Zusammenarbeit mit dem ith zur Verfassung unserer Gesellschaft >>Schauspielhaus Schiffbau, Zürich 0 inhalt hgkzintern2/06 04 an die spitze getanzt — die HMT im Tanzhimmel 05 frühe grafische äusserungen — das Forschungsprojekt Scribblings 07 forschungsförderung — ein Beitrag zur Verteilungsdebatte, Daniel Fueter an Doris Leuthard 08 mittendrin — Lehrberufe in der Praxis 10 gleichstellung ist quatsch! — ein Theaterprojekt 11 lokalbühne — die Bühne für Studierende 12 die neuen Publikationen des ics: — „andy kaufman. Wrestling with the American Dream.“ — „artists in labs. Processes of Inquiry.“ 14 fit in verwaltungsfragen — Gebrauchsanweisung für die hgkz, Workshops der Verwaltung 15 neue medien@dachkantine — Abschlussfestival 16 Toni-Areal: Architekturwettbewerb entschieden! 17 G O W E S T — festival der künste 2006, vom 7. bis am 9. Juli im Toni-Areal 18 jahrbuch 06 — das erste Book on Demand der hgkz 19 film-master: die chance liegt im nachwuchs Marille Hahne und Lucie Bader im Gespräch mit Marianne Böckli 21 wir bauen ein theaterhaus für kinder — Theaterpädagogik an der HMT 22 vor augen: entwerfen im Mikrokosmos Gesicht. Brillendesign 24 hgkz meets „die regierung“ — Das Bundesratsfoto 26 u e b e r l e b e n — Symposium zu Biografie, Biologie und Biopolitik 26 re-/location: 1 sanatorium – Institutionen verschiebung im Schauspielhaus Zürich 28 G A Y C H I C — die Lust am Spiel mit Geschlechterrollen 29 un/sichtbarkeit und queerness. Politiken des Sehens und Aussehens 30 auf dem richtigen weg — das Museum für Gestaltung Zürich 30 communicate — britische Grafik gibt den Ton an — 32ff Nachrichten, Kurzmeldungen 34 der vortragssaal 35 vom förderverein zur alumni-organisation 36 who is who: Vortragssaal 37 abschied von monika weber als Schulrätin 38 carte blanche der Studienvereinigung Organ 2/39 agenda 0 hgkzintern2/06 Studentinnen des Departements Tanz in einer modernen Choreographie. Foto: Bettina Stöss/Stage Picture an die spitze getanzt Fünfmal wird die Tanz Akademie Zürich auf die Bühne gerufen. In der Königsdisziplin Klassischer Tanz geht Gold an den fünfzehnjährigen Young-Gyu Choi, Silber an Annabel Fawcett und Bronze an Gözde Özgür, alle von der HMT. Besonders erfreulich ist das Abschneiden der Schweizer Teilnehmerinnen in der Kategorie Modern Dance, denn mit Aram Hasler (Gold) und Mireille Bobst (Silber) gewinnen zwei Studentinnen, die ihre gesamte professionelle Ausbildung am Departement Tanz genossen haben. Alle vier Medaillengewinnerinnen sind Schülerinnen von Steffi Scherzer, die seit gut zwei Jahren an der HMT unterrichtet. Auch die intensive Arbeit der Modern-Dozentinnen Arlette Kunz, Monika Gautschi und Sandra Nussberger sowie das Hinzuziehen internationaler Gastchoreografen wie Birgit Scherzer und Kelvin Hardy tragen nun Früchte. Den Studentinnen wurden die modernen Soli quasi auf den Leib choreografiert. Stefanie Fischer verpasst nur knapp die Bronzemedaille; sie freut sich jedoch auf ihr Engagement am Ballett Kiel ab der Spielzeit 2006/07. Vom 15. bis 18. Februar 2006 fand in Berlin zum dritten Mal das grösste Tanz-Talentfestival Europas, der Tanzolymp, statt. Die Schweiz präsentierte sich dabei als Tanznation erster Güte. Fünf Medaillen gingen allein an Studierende Harte Arbeit auf der Bühne und in der Jury des HMT-Departements Tanz. Gabriele Spiller* Zurück zur Gala des Tanzolymp, wo ein bunter Reigen der — besten und unterhaltsamsten Tanzdarbietungen das PubliIm Haus der Kulturen der Welt steigt die Spannung: Soeben haben rund 600 Kinder und Jugendliche aus über 20 Ländern mit den Flaggen ihres Landes Einzug gehalten. Die Verleihung der Gold-, Silber und Bronzemedaillen bildet den Höhepunkt des internationalen Jugendtanzfestivals „Tanzolymp“ in Berlin – und ist ein fulminanter Erfolg für die Hochschule Musik und Theater Zürich. kum verzaubert. Die Teilnehmenden im Alter von acht bis einundzwanzig Jahren überzeugen durch Bühnenpräsenz und Enthusiasmus. Das Programm ist abwechslungsreich wie der Wettbewerb; es reicht von Folkloregruppen über Pop-Formationen, vom modernen Tanz bis zum klassischen Pas de Deux. Der Anteil osteuropäischer Schulen überwiegt dabei, aber auch Teilnehmende mit asiatischem Background 0 hgkzintern2/06 haben sich gut platziert. Für die Schweiz tritt Nachwuchs in fast allen Alterskategorien an und dokumentiert das hohe Ausbildungsniveau. Die Zuschauenden sind besonders begeistert von den mitreissenden Nummern der Kleinsten. Aber auch den zahlreichen angehenden Ballerinen und Ballerinos gebührt ihr Beifall. Man erkennt das ernsthafte Training, das hinter den glitzernden Kostümen steckt. Die Veranstaltung ist auch eine schwierige Aufgabe für die fünfzehnköpfige Jury, die sich wie das Who is Who der Tanzwelt liest. Als Jury-Präsident fungiert Vladimir Vasiliev, der frühere Bolschoi-Theaterdirektor und führender russischer Tänzer seiner Generation. Nach dem Motto „Was Talent genannt wird, ist nichts anderes als fortgesetzte harte Arbeit, die richtig gemacht wird“ (Winslow Homer) bewertet die Jury in drei Tagen rund 300 Beiträge. Auf der Bühne taucht eine anmutige Erscheinung nach der anderen auf, kraftvoll und mit strahlendem Lächeln. Aber es sind nicht nur weisse Schwäne, die erscheinen. Bauernmädchen, Feen, feurige Senoritas, Korsaren und Prinzen geben sich den Vorhang in die Hand. Der Anspruch der Jury ist hoch und verlangt von den jungen Tänzern höchste Konzentration und totalen Körpereinsatz. Universelle Sprache Tanz Insofern kommt die Reise nach Berlin auch einer Anerkennung und Belohnung des gezeigten Fleisses gleich. Die Schülerinnen und Schüler wohnen zentral in einem Hotel am Alexanderplatz und es bleibt Zeit für ein kulturelles Rahmenprogramm. Während einer Stadtrundfahrt mit dem Bus werden die Jugendlichen an die wechselvolle Geschichte der Stadt herangeführt; Fotostopp vor dem Brandenburger Tor und dem Reichstag inbegriffen. Auf dem Kurfürstendamm wird die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, heute ein Mahnmal gegen den Krieg, besucht. Hier schliesst sich der Kreis zum Tanzolymp, der sich als Begegnungsstätte zwischen Ost und West definiert und junge Tänzerinnen und Tänzer aus aller Welt, aber auch ihre Eltern und Lehrpersonen einander näher bringen will. Die Sprachbarriere ist spürbar, werden doch an den Veranstaltungen die Ansagen auf Russisch, Deutsch und Englisch gemacht. Dennoch, „der Tanz ist die universelle Sprache der Völker“, appellierte Oliver Matz, Direktor des Departements Tanz und Präsident der Freunde des Tanzolymp, an der Pressekonferenz. Und die stetig wachsende Zahl an Teilnehmenden bestätigt das riesige Interesse am „Tanz der Nationen“. — * Gabriele Spiller ist am Departement Tanz der HMT zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Organisationsmanagement Forschungsprojekte zur Bildentstehung frühe grafische äusserungen Wie entsteht eine bildhafte Form, eine bildhafte ästhetische Äusserung, eine bildhafte Bedeutung? Anhand von Zeichnungen und Malereien kleiner Kinder beschäftigen sich mehrere Forschungsprojekte mit dieser Thematik. Im folgenden Beitrag beantwortet der Projektverantwortliche Dieter Maurer Fragen, welche die Redaktion hgkz intern gestellt hat. Einzelheiten und eine Fülle von Illustrationen – „Kritzeleien“ – sind im Web zu finden. Dieter Maurer* — Woher kommt die Idee zu diesem Projekt? Die Projekte zur Thematik früher grafischer Äusserungen – mittlerweile sind es mehrere – haben eine zweifache Herkunft. Zum einen untersuchen wir mit ihnen eine allgemeine zeichentheoretische Frage, welche im Laufe von vorangegangenen Studien der verbalen Sprache entstand. Diese allgemeine Frage bezieht sich auf die Unterscheidung von „Substanz“ und „Form“ im Hinblick auf das „Materielle“ von Zeichen. Zum anderen haben wir während der Ausbildung am Departement lgk erfahren, dass die bestehenden Grundlagen für die frühe Entwicklung von Zeichnung und Malerei von Kindern den empirischen Anforderungen, wie sie in der Wissenschaft gelten sollten, nicht genügen. Dementsprechend schlecht begründet ist die Praxis der frühen ästhetischen Bildung. Worum geht es genau? Diese Frage lässt sich, entsprechend der doppelten Herkunft der Projekte, auf zwei Ebenen beantworten: auf einer eher abstrakten und allgemeinen und auf einer konkreten. Im Allgemeinen und für Beobachtungen, für welche bestehende Ansätze keine befriedigenden Erklärungen bieten, suchen wir nach Hinweisen, wie „Substanz“ und „Form“ von Zeichen (genauer: von Bezeichnendem) verstanden werden können – im vorliegenden Falle „Substanz“ und „Form“ von Bildhaftem oder, vorsichtiger, von frühen Bildern. Wir setzen dabei „Form“ und „Ästhetik“ parallel zueinander. Im Konkreten sind wir daran, eine empirische Referenz zur Frage früher grafischer Äusserungen aufzubauen und in vollem Umfange zu veröffentlichen. In dieser Weise möchten wir einen Beitrag für robuste empirische Grundlagen des frühen bildhaften und ästhetischen Ausdrucks leisten. Unsere Untersuchungen stehen in direktem Zusammenhang mit derzeitigen allgemeinen Auseinandersetzungen zur Frage des „Bildes“ und des „bildhaften Denkens“. Was ist das Ziel des Kernprojektes? Wir beabsichtigen zunächst, ein digitales Bildarchiv vorzulegen, welches für die Thematik eine empirische Referenz darstellen soll. Wer immer sich zur Frage früher Bilder äussert, soll sich auf diese – oder eine ihr entsprechende Referenz beziehen können und müssen. Als zweites Ziel streben wir eine Beschreibung von grafischen Aspekten an, um empirisch abgestützte und relevante Beobachtungen zur Frage der „Form“ früher Bilder zu formulieren. Als 0 hgkzintern2/06 Drittes möchten wir – in einem späteren Projekt – eine Im Laufe unseres Kernprojekts haben sich einzelne spetheoretische Position zu diesen empirischen Feststellungen zifische Fragen gestellt, auf welche wir mit zusätzlichen ausarbeiten. Projekten und Verfahrensweisen zu antworten suchen. So bereiten wir derzeit das einzige bestehende historische Parallel dazu entwickeln wir ein Lehrmittel, welches für die Archiv zur Thematik neu auf (The Rhoda Kellogg Child Art Ausbildung robuste und relevante Feststellungen verbunCollection, Publikation vorgesehen für Anfang 2007), fühden mit breit angelegten Bildillustrationen anbieten soll. ren in Indien und Indonesien kulturvergleichende Studien Für die Veröffentlichung versuchen wir, sich gegenseitig durch, und sind am Aufbau einer Untersuchung des konergänzende Formen von Texten (in Buchform), wissen- kreten zeichnerischen und malerischen Prozesses kleiner schaftlichen Auswertungen (Tabellen und Grafiken in Buch- Kinder mit Hilfe von parallelen Filmaufnahmen (Aufnahme form; Bezüge zu Bildern via Links auf Internet / DVD) und A = Kind, Aufnahme B = entstehendes Bild). Auch für die Bildern (ab Internet / ab DVD) zu entwickeln. letztgenannte Studie haben wir entsprechende technische Entwicklungen betrieben (spezieller Bildtisch; Software für Zu den inhaltlichen Zielen kommt der Aufbau und die interaktive Visionierung paralleler Videoaufnahmen). Stabilisierung i) von Transferangeboten in die Lehre, ii) der Nachwuchsförderung, iii) der Infrastruktur für For- Parallel zur Forschung und Entwicklung haben wir in schung und Entwicklung sowie iv) eines Kooperations- Zusammenarbeit mit der Departementsleitung lgk drei netzes hinzu. Arten des Transfers in die Lehre aufgebaut: Die erste betrifft allgemeine inhaltliche Aspekte und hat vorwiegend inforWie geht ihr vor? Was tut ihr? Wie analysiert ihr diese Zeichmativen Charakter, die zweite betrifft spezifisches Knownungen? how, welches in der Forschung und Entwicklung generiert Wie auf Grund der Darstellung der Ziele ersichtlich ist, wird, und die dritte betrifft ausgewählte Studierende, welgehen wir – aus Vorsicht und mangels uns einleuchtenche ihr theoretisches Diplom im Rahmen von Forschung der theoretischer Vorgaben – induktiv vor. Unsere Arbeit und Entwicklung durchführen. (Als Folge dreier solcher bezieht sich dabei im Wesentlichen auf drei Bereiche: TheoDiplome wird möglicherweise in diesem Jahr ein direkt als rie, Empirie und Technik. Nachwuchsförderung geplantes Forschungsprojekt beginTheoretisch interessieren uns vorwiegend die bestehenden nen.) Zusätzlich zum Transfer sind wir am Aufbau einer Grundsätze, gemäss welchen die „materielle“ Seite von Zei- kleinen Fachbibliothek (insbesondere Grundlagentexte und chen und Bildern im Allgemeinen und von frühen Bildern fremdsprachige Literatur) sowie einer technischen Infraim Besonderen definiert und beschrieben wird. struktur für digitale Reproduktionen von Bildern. Empirisch versuchen wir, die Anforderungen an ein öffentlich zugängliches Referenzarchiv zu erfüllen. Insbesondere betrifft dies die Aufbereitung einer möglichst grossen Bildsammlung mit verlässlichen Kontextinformationen, welche sowohl für Längsschnittstudien (die Untersuchung des grafischen Entwicklungsverlaufs eines einzelnen Kindes) wie für Querschnittstudien (die Untersuchung von Ähnlichkeiten und Unterschieden grafischer Erscheinungen im Vergleich von Bildern verschiedener Kinder) geeignet ist. Hinzu kommt die Entwicklung und Anwendung einer beschreibenden Sprache, das heisst die Definition von grafischen Merkmalen und Regeln ihrer Zuordnung sowie die Durchführung einer Verschlagwortung. Zuletzt müssen numerische und grafische Aspekte auch einer statistischen Auswertung unterzogen werden. An einer so genannt „psychologischen“ (genauer psycho analytischen oder individualpsychologischen) Deutung der Bilder sind wir gänzlich uninteressiert und unternehmen alles, durch vollständige Anonymisierung und zusätzliche Verdeckung von Kontextinformationen, eine solche Deutungsmöglichkeit für Dritte sinnlos zu machen. Für unser Vorhaben sind wir zu technischen Entwicklungen, insbesondere zu Entwicklungen von Softwareinstrumenten gezwungen. Diese beziehen sich vorwiegend auf Oberflächen für digitale Datenbanken sowie auf Tools für statistische Auswertungen und grafische Darstellungen von Ergebnissen. Welche parallelen Projekte und Aktivitäten sind entstanden? — * Team: Dieter Maurer, Prof. Dr. phil. I, Claudia Riboni, lic. phil. I., Marco Ryser, Dipl. hgkz, Birute Gujer, Dipl. FH. Mail: [email protected] Web: www.scribblings.ch, www.scribblings.ch/india, www.vowel.ch Kooperationen: Marie Meierhofer-Institut MMI, Zürich; Pädagogische Hochschule Zürich phzh; Neuropsychologie des Universitätsspitals Zürich USZ; Universität Köln, Heilpädagogische (Rehabilitationswissenschaftliche) Fakultät; Zentrum für kleine Kinder ZFK, Winterthur; dlgk/hgkz; ith/ics; BaliChildrensProject BCP, Indonesien/USA; Golden Gate Kindergarten Association GGKA, San Francisco, USA; NAMO India Trust, Indien; NAMO Interkulturelle Projekte Schweiz; Database Designs, Laax-Murschetg; Inventec Informatik AG, Zürich; Multi-Vitamin, Zürich; Wilsan Installation, Kuala Lumpur, Malaysia. Finanzierungspartner und Sponsoren: Bundesamt für Berufsbildung, Kommission für Technologie und Innovation KTI; Lotteriefonds des Kantons Zürich; Baugarten Stiftung Zürich; Göhner Stiftung Zürich; Jubiläumsstiftung der Zürich Versicherungs-Gruppe; National Versicherung Basel; Alfred Richterich Stiftung Basel; Vontobel Stiftung Zürich; Nikon AG Schweiz; Biber Papier, Inapa AG Schweiz; Pelikan Faber-Castell AG Schweiz, Staedtler Mars GmbH & Co. KG. Patronat: UNESCO 0 hgkzintern2/06 Offener Brief an Doris Leuthard forschungsförderung – ein beitrag zur verteilungsdebatte Am 2. Januar 2006 veröffentlichte die „Sonntagszeitung“ ein Interview mit Doris Leuthard, Nationalrätin und Parteipräsidentin der CVP, zur Positionierung der bürgerlichen Parteien hinsichtlich der Forschungsförderung. Daniel Fueter, Rektor HMT, schrieb Doris Leuthard daraufhin einen offenen Brief, der um seiner Länge willen nicht publiziert wurde. Im Folgenden sind Auszüge daraus zitiert. — den Naturwissenschaften? In einer multikulturellen Gesellschaft bedarf es gründlicher Forschung im Zusammenhang mit „Vermittlung“. Die digitale Revolution ruft nach der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit neuen Medien. Beschleunigung, Globalisierung, Migration verändern unser Geschichtsbild. Die Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Tendenzen fordert den philosophischen Diskurs heraus. Die virtuellen Welten bedürfen des Gegengewichtes im Konkreten, im Umgang mit unserm Körper, sei es in künstlerischer oder sportlicher Weise. Gerade aus den bedeutsamsten naturwissenschaftlichen Forschungsprojekten erwachsen Problemstellungen, welche die Naturwissenschaft allein nicht lösen kann. Ethische Fragen stellen sich und Fragen nach den gesellschaftlichen Konsequenzen hinsichtlich des Sozialwesens, des Rechts und der Politik. Wir berufen uns in all diesen Auseinandersetzungen auf ein Instrumentarium, welches die Geis Sehr geehrte Frau Nationalrätin, sehr geehrte Frau teswissenschaften für uns bereithalten. Wenn wir dieses Leuthard Instrumentarium nicht pflegen, werden wir den Umgang mit den Ergebnissen naturwissenschaftlicher Forschung Die bürgerlichen Parteien haben strategische Vorschläge nicht bewältigen können. entworfen, welche darauf hinzielen, die Forschungsfinanzierung zu optimieren. Schwergewichtig soll die naturwis- Ich durfte letzten Herbst in Cortona mit Wissenschafterinsenschaftliche Innovation gefördert werden – durchaus nen und Wissenschaftern unter anderem der ETH Zürich an auch mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit – , während die einem Symposium teilnehmen. Zu meiner Überraschung Unterstützung der geisteswissenschaftlichen Forschung und Freude haben die Gespräche mit Naturwissenschafteeher zurückgefahren werden soll. Sie selber sind eine pro- rinnen und Naturwissenschaftern ergeben, dass diese an minente Fürsprecherin dieser Initiative. einer Zusammenarbeit mit den Geisteswissenschaften und mit der Kunst im Besonderen in höchstem Mass interessiert Sie haben im Rahmen dieser Fürsprache auch auf die sind. Arbeit an der Basis – in der Volksschule – hingewiesen. Sie wünschen sich eine selbständige, neugierige und kritische Sehr geehrte Frau Leuthard, ich danke Ihnen für Ihr EinJugend. Ich bin sehr glücklich über diese Verknüpfung, gilt treten für die Forschung in der Schweiz. Ich bitte Sie, Ihre es doch, unsere Zukunftsvorhaben an denen zu messen, Tatkraft der Forschung in allen Bereichen zukommen zu welche dieser Zukunft einmal standhalten müssen. lassen. Ich füge dieser Bitte im Zusammenhang mit den in der Initiative der bürgerlichen Parteien anvisierten SparpoHier setzt aber auch mein Widerspruch zu den genannten tentialen im Forschungsbereich noch einige Bemerkungen Thesen zur Forschungsförderung an. Welches sind denn die hinzu. Kompetenzen, welche sich unsere Kinder erwerben müssen, um zur Selbständigkeit zu gelangen? Meine Erfahrungen bezeugen mir, dass nicht in der eigentlichen Forschungsarbeit – schon gar nicht im Besonderen Wir wissen es alle: Der Spracherwerb ist die Voraussetzung im geisteswissenschaftlichen Bereich – Geld verschleudert für neugierige und kritische Fragen, für Erkundung und wird. Unnötiger Aufwand wird allenfalls dort betrieben, wo Austausch – und damit für Selbständigkeit. Diese setzt Evaluationen und statistische Erhebungen die unmittelbaSelbstbewusstsein voraus: ein Bewusstsein des eigenen re inhaltliche Arbeit ersetzen wollen. Unnötiger Aufwand Herkommens. Nur mit dem Blick in den Rückspiegel ist es ergibt sich zudem dort, wo in den Gremienstrukturen Veruns möglich, zu dem zu gelangen, was wir unter „Haltung“ doppelungen, Unklarheiten und überlange Entscheidungsverstehen – ein Merkmal der Selbständigkeit – , nur dieser wege angelegt sind. Blick macht es möglich, sich beispielsweise über etwas wie „Menschlichkeit“ verständigen zu können. Als mit Musik Ich erschrecke immer wieder und immer mehr, dass ein Befasster weise ich zudem auf „unsern“ Beitrag zum Selbst- ökonomistischer Ansatz Anlass zu Grundsatzüberlegungen bewusstsein hin: Der Umgang mit künstlerischen Inhalten gibt. Ich meine in den letzten Jahren unablässig erlebt zu gibt Gelegenheit zur Selbsterfahrung, wie übrigens – mit haben, dass dort, wo unser Denken sich am Zählrahmen anderem Akzent – auch der Sport. Wir werden befähigt, orientiert, statt Inhalte zu thematisieren, die Ergebnisse der eigenen Kräfte gewiss, andere wie auch immer geartete zu wünschen übrig lassen und auch die Kosten langfristig Aufgaben anzupacken. steigen und nicht fallen. Wenn ich diese knappen Hinweise auf Fachbegriffe hin fokussiere, geht es um Sprache, Geschichte, Philosophie, Kunst. Wir bewegen uns in dem Rahmen, den wir als „Geisteswissenschaften“ von den „Naturwissenschaften“ abgrenzen. Weshalb soll der Innovation, der Forschung in diesen Bereichen weniger Aufmerksamkeit gelten, als in Ich erinnere mich, dass im November 2005 die bürgerlichen Parteien der Schweiz vorgeschlagen haben, beim Bund 700 Millionen Franken einzusparen auf Kosten beispielsweise der Unterstützung internationaler Organisationen, der Friedenssicherung, des Umweltschutzes, sozialer Projekte, der Kultur. Der ökonomistische Blick führte dazu, all jene Pro- 0 hgkzintern2/06 jekte in Zweifel zu ziehen, deren Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht unmittelbar in Zahlen gefasst werden kann. Ich bin überzeugt, dass solche Vorschläge Vergesslichkeit bekunden. Vergessen ging, was ich weiter oben mit „Haltung“ angedeutet habe oder mit dem Stichwort „Menschlichkeit“. Ich könnte auch andere Stichworte nennen, die in den Namen unserer Parteien – nicht nur der bürgerlichen – aufleuchten: Solidarität ist in den Eigenschaftsworten christlich und sozial und demokratisch ebenso aufbewahrt wie im recht verstandenen Hauptwort Volk, Toleranz in den Begriffen Freisinn oder Liberalität. Gerade wenn wir den erwähnten prüfenden Blick auf Volksschülerinnen und Volksschüler, auf unsere Jugend werfen, dürfen wir es uns nicht leisten, sie einer schwierigen Zukunft gegenüber weiter zu entmutigen, indem wir alles, was für deren zukünftiges Leben von entscheidender Bedeutung sein wird – ich nenne Umweltschutz und Frieden, Bildung und die Forschung in allen Bereichen –, gering schätzen und nicht prioritär angehen. Ich wiederhole mich: Ich bitte Sie, Ihre Tatkraft der Forschung in allen Bereichen zukommen zu lassen. Und ich erweitere meine Bitte: Bleiben Sie dabei, die Verantwortung für unsere Jugend zum Massstab Ihrer Politik zu machen. Mit freundlichen Grüssen Daniel Fueter — antwort von doris leuthard Doris Leuthard antwortete Daniel Fueter per Mail, dass er die Haltung der CVP missverstehe. Es gehe um Forschungsförderung auf allen Gebieten. Da das Innovationspotenzial aber in einigen naturwissenschaftlichen Bereichen besonders gross sei, sollen dort mehr Mittel eingesetzt werden. Natur- und Geisteswissenschaften seien nicht gegeneinander auszuspielen. Doris Leuthard verwies auf die Homepage der CVP, aus der wir Nationalrätin Kathy Riklin zitieren: „Wenn nun der Generalsekretär der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften Markus Zürcher einen ‚Notschrei’ an alle Medien sendet, ist dies legitime Interessenpolitik. Dass uns aber die NZZ tadelt, dass wir als auf ethischen Werten orientierte Partei die Geistes- und Sozialwissenschaften abstrafen wollten, ist nicht berechtigt. Nachdem die Geistes- und Sozialwissenschaften 04–07 speziell gefördert wurden, verlangen wir, dass in der Periode 08–11 die genannten Trendbereiche überproportional vom Mittelzuwachs profitieren sollen. Nur dies ist unsere Botschaft!“ — mittendrin Ein Kooperationsprojekt der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich und der Atelierschule Zürich (ASZ). Studierende des Departements Lehrberufe für Gestaltung und Kunst haben Schülerinnen und Schüler der Atelierschule Zürich sowie der Integrativen Mittelschule der Rudolf Steiner Schulen Sihlau und Zürich (atzh) von der Entstehung ihrer gestalterischen Abschlussprojekte bis zur Ausstellung ihrer Arbeiten begleitet. Renate Lerch, Markus Rohner* — Dieses Jahr hat mit dem Projekt „mittendrin“ zum ersten Mal eine Kooperation zwischen den oben genannten Institutionen stattgefunden. Höhepunkt von „mittendrin“ war die Ausstellung, die vom 9. bis 12. März 2006 in Ausstellungsräumen der hgkz stattfand. Die Besucher erhielten einen Einblick in die vielfältigen gestalterischen Interessen der Schülerinnen und Schüler. Ausgestellt wurden 37 Arbeiten aus den beiden 12. Klassen, deren gestalterische Aspekte vom Design und Bau eines Saiteninstruments über illustrative Darstellungen von Sinnestätigkeit bis zum Bau eines Dada-Kabinetts mit Klang- und Farbeffekten reichten. 09 Bei diesen gestalterischen Arbeiten bekamen die Schüler und Schülerinnen neben der Unterstützung durch ihre bekannten Lehrpersonen der Atelierschule auch konstruktive Kritik von Studierenden der hgkz. Diese setzen sich während ihrer Ausbildung mit aktuellen Sicht- und Produktionsweisen von Gestaltung und Kunst auseinander und konnten so wichtige Impulse geben. Für die Schülerinnen und Schüler war es eine Bereicherung zu sehen, womit sich die kaum älteren Studenten und Studentinnen in ihrem Studium beschäftigen. Die Studierenden begleiteten je zwei bis drei Schüler und Schülerinnen individuell von der Entstehung der Arbeit bis zu ihrer Präsentation. Die fachliche Begleitung bestand zum einen in der Unterstützung konkreter Aufgaben, wie beispielsweise dem Verfassen verständlicher Texte, zum anderen bezogen die Studierenden die Jugendlichen in ihr eigenes Netzwerk ein, indem sie Hinweise auf Materialien, Bezugsquellen oder auch Fachpersonen und Ausstellungen gaben. Sie führten Gespräche, fragten kritisch nach und reflektierten den Prozess der Arbeit aus ihrer Sicht. Durch die kontinuierliche Betreuung entstanden ein fachlicher Austausch und eine lebendige Beziehung, welche für die in der Berufswahl stehenden Jugendlichen einen realitätsbezogenen Einblick in das Leben von Studierenden an der hgkz ermöglichten. Die Studierenden, welche demnächst ihre eigenen gestalterischen Diplomarbeiten zur Ausstellung führen müssen, wurden in der Rolle der Mentorin, des Mentors mit kokreten Fragen zu Gestaltung und Präsentation, aber auch mit Selbstzweifeln, Ängsten, Zeitnot und technischen Unsicherheiten auf Schülerseite konfrontiert. Sie waren aufgefordert, auf diese Befindlichkeiten einzugehen, die Arbeiten durch ihre Sichtweisen in ein neues Licht zu setzen, Fragen zu Entscheidungshintergründen und Produktionsweisen zu formulieren sowie mit anregender Kritik zu motivieren. Auf diese Weise konnten sie sich selbst in der Begleitung künstlerischer Prozesse erfahren. Alle Beteiligten erhielten in gemeinsamen Sitzungen konkrete Einblicke in die Vorbereitung einer Ausstellung: Organisation, Öffentlichkeitsarbeit sowie Entwicklung und Ausführung der speziell konzipierten Ausstellungsarchitektur wurden dokumentiert und vorgestellt. „Mittendrin“ hatte den Charakter eines Pilotprojekts. Auf verschiedenen Ebenen der Zusammenarbeit und des Austauschs gab es neue Herausforderungen, die Erfahrungen werden ausgewertet und analysiert. Das Projekt und insbesondere die Ausstellung warf als Ort des Austausches und der Konfrontation auch Fragen über die Chancen der ästhetischen Bildung an Maturitätsschulen auf. Darüber wurde in einer Diskussionsveranstaltung nachgedacht und gesprochen. — * Renate Lerch ist Dozentin Fachdidaktik lgk und Markus Rohner unterrichtet an der Atelierschule Zürich Bildnerisches Gestalten. 10 hgkzintern2/06 gleichstellung ist quatsch! So provokativ kritisch äussern sich die mit wirkenden Spielenden im Theaterprojekt „Topografie der Chancengleichheit“. Den drei Studentinnen der Theaterpädagogik an der HMT, Murielle Jenni, Nina Knecht und Eve Scheiben, wird die Projektleitung nicht leicht gemacht. Es gilt, die Spielenden und das spätere Publikum für das Thema einzunehmen und den roten Faden zu finden (2. Folge). Liliana Heimberg* — Es ist Ende Dezember 2005. Die Proben zu den drei Teilprojekten zum Thema Gleichstellung am Departement Theater haben begonnen. Die Laiendarstellenden sind weitgehend gefunden. Der rote Faden, der durch die unterschiedlichen szenischen Landschaften im privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld führt, auch. Der Titel des Projektes wurde geändert. Aus „Gleichstellung“, das an „Gleichschaltung“ erinnert, ist „Chancengleichheit“ geworden, ein Ausdruck, der für einen fairen Ausgangspunkt in allen Aspekten des Zusammenlebens plädiert. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Theaterproben beginnen konnten. Die Aufführungen, die über Mittag und nach Schulschluss in den verschiedenen Teilschulen der Zürcher Fachhochschule stattfinden, erfordern von allen Mitwirkenden Flexibilität und Mut. Es sind nicht wenige, die am Arbeitsplatz fragen müssen, ob es drinliegt, dafür frei zu erhalten. Zudem äussern sich die Spielenden kritisch über das Thema. Es fallen Sätze wie „Gleichstellung ist Quatsch“ oder „Ich habe keine Lust mehr, über Gleichstellung zu reden“ und „Das Projekt ist total sinnlos, es bewegt sich ja doch nichts“. Eines wird klar: Für viele Mitwirkenden ist die Diskussion über Chancengleichheit vollkommen „unsexy“. Doch alle proben weiter und geben einen Grossteil ihrer Freizeit an das Projekt. Szenenwechsel Wir sitzen mit Fachfrauen für Chancengleichheit zusammen. Sie befassen sich mit den rechtlichen Aspekten des Themas und kennen die Lebensgeschichten von Frauen, die wegen Verstoss gegen die gesetzlich verankerte Gleichstellung geklagt haben. Ohne die Schweigepflicht zu verletzen, erzählen sie von der schleichenden Abwertung, denen Frauen im beruflichen Alltag ausgesetzt sind, die sich gegen die Avancen von männlichen Vorgesetzten gewehrt haben. Sie schildern, wie man Frauen schwierige Jobs anbietet, in denen bereits mehrere Männer gescheitert sind, und wie sich Frauen geehrt fühlen, solche Aufgaben zu übernehmen. Sie erzählen vom Einsatz, den diese in der Folge leisten. Wie sie vergessen, an sich selber zu denken, ausbrennen und in der Folge davon Rückstufungen in eine untergeordnete Stellung hinnehmen müssen. Sie stellen fest, dass es die Opfer sind, die gehen müssen, und nicht die Täter und wie aufwändig es ist, den Weg der Klage zu gehen. Die jungen Projektleiterinnen schreiben fleissig mit. Ihnen fehlt die Erfahrung einiger Jahre im Beruf. Jede Schilderung könnte den gesuchten Impuls für eine Szene geben. Der Teufel sitzt im Detail Wie gehen die Theaterpädagoginnen mit diesen Geschichten und Szenarien um? Eve Scheiben stellt fest, dass sie neuerdings gewisse Mechanismen in ihrem Alltag wahrnimmt, die sie als Stolpersteine für die Chancengleichheit bezeichnen muss. Der Teufel sitzt im Detail, hat sie gemerkt. Aber sie wird es mit Humor nehmen. Nina Knecht konzentriert sich darauf, ihr zukünftiges Publikum lustvoll auf Geschichten mit wahrem Hintergrund einzustimmen. Sie denkt sich eine Umsetzung aus, die Frauen einer früheren Generation wahrscheinlich nie eingefallen wäre. Und Murielle Jenni macht sich sofort daran, die Denkmalordnung der Stadt Zürich durcheinander zu bringen. Sie braucht dazu lediglich noch einen Tauchanzug aus Neoprem mit langen Ärmeln. Alle sind unterwegs, ganz nach dem Motto von Alfred Hitchcock: „Es ist besser beim Klischee anzufangen, als dort anzukommen.“ — Aufführungsdaten: Die Aufführungen finden vom 20. Februar bis 9. Juli 2006 statt. Hinweise und Daten unter www.hmt.edu . Folgende Teilprojekte zum Thema Gleichstellung werden gezeigt: —Stopp and Show! Chancengleichheit im Alltag —Le Dessert – Chancengleichheit im Beruf —Utopia spaziert – Chancengleichheit in Geschichte und Gesellschaft — * Liliana Heimberg ist in der Studienleitung Theaterpädagogik HMT. 11 hgkzintern2/06 Alle Bilder auf dieser Doppelseite: Theaterprojekt „Topografie der Chancengleichheit“ mal auflegen würden, können sich an der Lokalbühne als DJ präsentieren. Populäre Lokalbühne-Partysounds sind Funk, Balkan Grooves und Hip Hop. lokalbühne – die bühne für studierende Die Lokalbühne ist der Melting Pot für die Studierenden der Hochschule Musik und Theater Zürich. Einmal im Monat organisiert das Lokalbühne-Team einen Abend im neu eröffneten Mehrspur Music Club beim Bellevue in Zürich. Eingeladen sind alle kreativen Geister, die eine öffentliche Plattform für ihre Aktivitäten suchen. Oliver Cornelius* — Die Idee der Lokalbühne ist es, die Disziplinen der HMT einander näher zu bringen und den Studierenden eine Plattform für ihre Aktivitäten in- und ausserhalb des Studiums zu bieten. Studierende haben so eine Möglichkeit, auch Projekte zu präsentieren, die sonst nie an die Öffentlichkeit gelangt wären. Auf diese Weise kommen Stilkombinationen zustande, die oft mit einem Hauch von Kuriosität versehen sind. So ist schon vorgekommen, dass nach einem klassischen Cellokonzert, ein Live Drum’n’Bass Act folgte. Treffpunkt der Zukunft Zusammengefasst kann man sagen, dass alles gefragt ist, was Studierende hören oder sehen wollen. Die Bandbreite der Stile umfasst sämtliche existierende Musikstile. Von Klassik, Jazz, Funk, Latin, Folklore, Rock, Neuer Musik bis zu Drum’n’Bass ist alles möglich. Pro Anlass werden jeweils gegen fünf Produktionen gezeigt, danach wird zu DJ Sounds getanzt und gefeiert. Auch hier ist die Lokalbühne abwechslungsreich und vielseitig. Studierende, die gerne Die Lokalbühne soll in Zukunft der Treffpunkt für alle Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste werden. Das Ziel ist es, die Bühne stilistisch weiter zu öffnen und neben der Musik auch andere Kunstrichtungen einzubeziehen. Auf diese Weise soll ein spartenübergreifendes Gefäss entstehen. Wer Interesse hat, eine Produktion beizusteuern, ist herzlich dazu eingeladen. Wir bieten eine Bühne, Betreuung, Abendtechnik, technisches Equipment, eine gepflegte Bar und nicht zuletzt ein interessiertes Publikum. Bedingung ist, dass mindestens eine Person des Ensembles einen direkten Bezug zur HMT oder hgkz aufweist. Für die Auftritte im Rahmen der Lokalbühne wird keine Gage bezahlt, jedoch werden nach dem Motto „Wer auftritt muss nicht dursten und wird heimkutschiert“ Getränke offeriert und Spesen vergütet. Kontaktperson ist Isora Maria Castilla. Das Programm wird jeweils kurzfristig zusammengestellt und auf der Website www.lokalbuehne.ch veröffentlicht. Geschichte der Lokalbühne Ins Leben gerufen hat die Lokalbühne die Organisation Musikstudierender Zürich. Diese organisierte vor rund vier Jahren monatlich einen Abend im „El Lokal“ an der Gessnerallee. Der Umzug der Jazzabteilung der HMT (ehemals Jazzschule Zürich) vom Dynamo an die Waldmannstrasse bot nach einer kurzen Pause die Möglichkeit, den Event im „the Club“ regelmässig und mit viel Erfolg durchzuführen. Moritz Müllenbach, Cello-Student an der HMT, stellte ein Team zusammen, das die Lokalbühne neu organisiert. Für sein ehrenamtliches Engagement sei ihm an dieser Stelle gedankt. — Interessierte melden sich bei: Isora Maria Castilla, Tel 076 440 52 01 [email protected] www.lokalbuehne.ch /www.mehrspur.ch Mehrspur Music Club, Waldmannstrasse 12, 8001 Zürich — * Oliver Cornelius leitet den Mehrspur Music Club. 12 hgkzintern2/06 Jill Scott*: artists in labs. processes of inquiry Neuerscheinungen im Institut Cultural Studies Das Buch kommentiert die Zusammenarbeit von Künstler Innen mit NaturwissenschaftlerInnen, welche in neun Schweizer Wissenschaftslabors im Rahmen des AIL-Forschungsprojekts stattfinden konnte. Ethnografische Ansätze, naturwissenschaftliche Standpunkte und kritische Essays beleuchten den Schwerpunkt der Untersuchung: den kulturellen Kontext des wissenschaftlichen Labors. Für WissenschaftlerInnen stellen Laboratorien die prägendste Lernerfahrung dar, für zeitgenössische KünstlerInnen sind Laboratorien spannende Orte der Ideenfindung, des Austauschs von Know-how und der Suche nach neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Die neun Laboratorien, die in diesem Buch repräsentiert sind, sind natur-, computer- und technikwissenschaftliche Labors. Die der Publikation beiliegende DVD dokumentiert die Ergebnisse und die Probleme und verweist auf weitere zukünftige Experimente zwischen Kunst und Wissenschaft. — Jill Scott (Hg.), Artists In Labs. Processes of Inquiry. Springer Verlag Wien, New York, hgkz, 2006. ics-Preis mit Rabatt: 30 CHF (Ladenpreis: 29 EUR) Inhalt: Essays: Foreword by Sigrid Schade/ Introduction: Processes of Inquiry, Jill Scott/ Artists in Industry and the Academy: Collaborative Research, Interdisciplinary Scholarship, and the Interpretation of Hybrid Forms, Edward A. Shanken/ Welcoming Uncertainty: The Strong Case for Coupling Art to Science and Technology, Roger Malina/ Suggested Discourses for more Art_Sci Collaborations, Jill Scott/ Perception-Translation-Transformation, René Stettler/ Free Access or Entry Denied? Searching for Common Ground in the „Artists in Labs“ Project, Priska Gisler/ Science in Trouble? Art brings Hope, Beat Gerber. Florian Keller*: andy kaufman. wrestling with the american dream Dieses erste kulturwissenschaftliche Buch über den USKomiker und Entertainer Andy Kaufman (1949–1984) unternimmt den Versuch, Kaufmans Performances über den Mythos des amerikanischen Traumes aufzuschlüsseln – um dabei den ideologischen Widersprüchen dieses Traumes auf die Schliche zu kommen. Ausgehend von Milos Formans Biopic Man on the Moon (1999), fokussiert die Studie auf Kaufmans Strategien der Selbstauflösung in den Randbezirken der Stand-up Comedy. — Florian Keller: „Andy Kaufman. Wrestling with the American Dream“. University of Minnesota Press, Minneapolis, London 2005. — * Florian Keller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im SNF-Forschungsprojekt Verhältnis der Künste. Case Studies: Case Studies of the project: „Artists in Labs“ 2003–05/ Institute for Geobotanics, ETH Zurich/ BATS, Centre for Biosafety/Sustainability, Basel/ ZMB, Centre for Microscopy, Basel/ PSI, Paul Scherrer Institute, Villigen/ Planetarium, Museum of Transportation, Lucerne/ GlobIS, ETH Zurich/ Artificial Intelligence Lab, Uni Zurich/ CSEM, Alpnach/ CoLab, ETH Zurich. Life Sciences: Thomas Isler/ N.S. Harsha/ Isabel Rohner/ Shirley Soh. PHYSICS: Nigel Helyer/ Dominik Bastianello/ Andrew Quinn/ Clea T. Waite. Computing/Engineering: Tiffany Holmes/ Axel Vogelsang/ Margarete Jahrmann, Max Moswitzer/ Adrianne Wortzel/ Margaret Tan BiographieS: Biographies from the contributing artists and writers DVD and Analyses: Documentary Film as Research Analyses, Marille Hahne DVD: 13 documentaries about the „Artists in Labs“ projects. — * Jill Scott ist Professorin für Medienkunst am ics, Leiterin des „Artists in Labs“ Projekts. 1 2 13 hgkzintern2/06 unten: 1: Margarete Jahrmann / Max Moswitzer Austria/Switzerland/ Artists in the Institute of Information Technology, Artificial Intelligence Lab, University of Zurich. Discipline: Interactive New Media, Computer Graphics, Design. Project Proposals: Action-Bot-Intelligence, nonlinear software tools in open source game-engines and recombinant hardware-interfaces. The focus of the project will be to evaluate the surplus of an epistemological view on cultural and technological codes and cultures. The starting point will be an artistic experimental lab situation or an art installation which will trigger „mediapoiesis“ (i.e. generative arts coming out of internal system processes in optional gaming-networks)./ Photo: „GoApe“, a social game and simulation platform by Jahrmann, Moswitzer and members of the Artificial Intelligence lab. 2: Clea T. Waite USA/Germany/ Artist in the Planetarium, Swiss Museum of Transport, Lucerne/ Disciplines: Editing, Compositing, Video Installation. Project Title: „Moon Walk“. This proposal is to take a walk on the moon, across the dome of the planetarium, through time and space combining data from the Consolidated Lunar Atlas with experimental an archival film and sound material, myths, poems, and nonfictional texts. This will include 3D surround sound with a projection system capable of producing high definition digital graphics./ Photo: Composited montage from archival NASA footage in the Planetarium Dome film entitled „Moon Walk“. 3: Thomas Isler Switzerland/ Artist in the Institute for Geobotanics, ETH Zurich/ Disciplines: Political Documentary Film, Video Installation. Project Proposal: Vietnam Connection. People from Switzerland and Vietnam meet in order to work genetically modified organisms. What communication structures does this meeting imply?/ Photo: „Testfeld“, installation by Thomas Isler at the Museum für Gestaltung Zurich, April – September 2005 4: N.S. Harsha India/ Artist in the Centre for Microscopy, ZMB, Basel/ Disciplines: Visual Art, Painting, Site Specific and Community-based Art Projects. Project Proposals: This project proposes to form a collaborative activity resulting in the construction of a physical space titled „Room for Digression“. By using visuals, texts and other materials from the ZMB, the focus would be to discover the related artistic and social meaning in „images“ from the micro world. The project would evolve as a result of both scientific and artistic inquiry./ Image: Prototype diagram by N.S. Harsha: a large-scale sculpture based on the myths and realities of cows in India and Switzerland. 3 4 oben: Axel Vogelsang Germany/UK/ Artist in the Institute for Information Systems, GlobIS, ETH, Zurich/ Discipline: Design, Human Machine Interfaces./ Project Proposal: Augmented Fairy Tale. How can we turn paper form a rather passive medium into a user experience that includes our physical environment? I want to explore how technologies such as those developed in the ETH Paper++ research can be used to trigger physical events./ Photo: Final interactive narrative platform from the „Lost Cosmonaut“ by Axel Vogelsang and the GlobIS Group. unten: Isabel Rohner Switzerland/ Artist in the Centre for Microscopy, ZMB, Basel/ Disciplines: Sculpture, Installation, Performance Art, Illustration. Project Proposal: Wounds – or the search for a cybernetic system. The project is a research work on how art and science can meet an find new ways of collaboration. My research would use the aproach of histology (especially from the perspective of the cell as smallest autonomous unity of life in an organism) as a starting point./ Photo montage by Isabel Rohner of the „Façade Performance“ with 42 performers from the performance group „Labor“, on the ZMB building. 14 hgkzintern2/06 fit in verwaltungs fragen Wie reserviere ich den Vortragssaal? Was ist der Unterschied zwischen einer Kostenstelle und einem Kostenträger? Welche Spesen werden rückerstattet und wie rechne ich sie ab? Es ist nicht ganz einfach, aber extrem nützlich, sich im Verwaltungsdschungel zurechtzufinden. Hilfe naht. Franziska Karpf * — Die Hochschulverwaltung bietet zukünftig vierteljährlich eine Informations- und Austauschplattform, an der sich interessierte Hochschulangehörige auch über weitere Fragen informieren können, wie: Wer ist zuständig für die Erstellung eines schriftlichen Auftrags oder Vertrags und was braucht es dazu? Wer ist meine Ansprechperson in der Personalabteilung? Ziele dieser Anlässe sind: — über Prozesse, Aktuelles und Neuerungen zu infor‑ mieren — aufzuzeigen, wo die nötigen Informationen und Formulare beschafft werden können — Fragen im Zusammenhang mit der Verwaltungsabteilung zu beantworten — Ihre Inputs aus den verschiedenen Hochschulbereichen aufzunehmen Die erste Veranstaltung hat bereits im März 2006 stattgefunden. Weitere sind geplant am Dienstag, 13. Juni 2006, Dienstag, 19. September 2006, und Dienstag, 28. November 2006. „Callboys“: Moritz Wettstein und Andalus Liniger als Darsteller und Kunstfiguren der in der Dachkantine präsentierten Soundperformance. Foto: Sonja Huonder, Matthias Aeschlimann — Finanzen –Finanzbuchhaltung: Finanzkompetenz, Kostenstellen/ Kostenträger, Kontenplan, Kostenarten –Betriebsbuchhaltung: Betriebsabrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, Umlagen –Kreditoren: Einkauf/Rechnungen, EZ-Codierung, Dienstleistungen (Verträge, Fakturen), Interne Verrechnung –Debitoren: Rechnungsstellung, Mahnungen Je nach Interesse haben Sie die Möglichkeit, einzelne –Kasse: Spesenreglement und -abrechnungen, Kopien, BarBereiche zu besuchen oder an der ganzen Veranstaltung geldverkehr, Belege, Interne Bezüge teilzunehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sie — Logistik, Raum/Bau, Vortragssaal erhalten kurz vor der jeweiligen Veranstaltung eine Einla–Gebäudestandorte, Öffnungszeiten, Parkplätze und Parkdung per E-Mail. karten –Raumbelegungen –Badge, Zutrittskontrolle, Folgendes sind die Schwerpunkte der einzelnen Bereiche: Schlüssel –Telefonzentrale –Postbüro, Frankaturen, Versand –Fahrzeugreservationen, Kurierdienst –Reparaturen, — Verwaltungsdirektion Aufträge –Unfälle, Diebstähle –Antragswesen für Bau und –Organisation und Auftrag der Verwaltung –ZusammenarMobiliar –Vortragssaal und Dienstleistungen des Eventbeit mit Zürcher Fachhochschule, Kanton und Bund –Resmanagers sourcenplanung, Investitionen, Controlling und Reporting/ Kompetenzordnung bei Verwaltungsgeschäften –Betrieb- Zudem werden immer auch Aktualitäten zu diesen Theliche IT –Projekte der Verwaltungsdirektion men einfliessen. Wir möchten Sie auffordern, uns spezielle Interessen im Voraus mitzuteilen, damit auch diese in den — Personal Veranstaltungen berücksichtigt werden können. –Auftrag der Personalbteilung –Organisation und Ansprechpersonen –Personalgesetz, Anstellungsbedingungen Das Verwaltungsteam hofft auf eine grosse Teilnahme und –Lohnsystem, Einstufungen, Beförderungen –Mitar einen regen Austausch. beitendengespräch –Weiterbildung –Sozialversicherungen/ — * Franziska Karpf ist Mitarbeiterin der Verwaltung Fringe Benefits –Vertragsarten und Aufträge Jede Veranstaltung gliedert sich in vier Bereiche: 08.30 – 10.00 h : Verwaltungsdirektion 10.30 – 12.00 h : Personal 13.00 – 14.30 h : Finanzen 15.00 – 16.30 h : Logistik, Raum/Bau, Vortragssaal 15 hgkzintern2/06 und kulturelle Ideen. Dazu war der Studienbereich Neue Medien inhaltlicher Partner, initiiert und realisiert wurde der Kontakt von der Studienbereichsmitarbeiterin Niki Schawalder, die selbst auch mit einer künstlerischen Arbeit vertreten war, einer „Gschichtechischte“, in der die Gäste des Dachkantinen-Nightlife der laufenden Kamera ihre besten Geschichten anvertrauten. Glitch, die provozierte Störung Eine Besonderheit dieses Dachkantine-Abends war, dass die gezeigten Works in Progress aus dem Studienbereich Neue Medien speziell im Club-Kontext funktionierten und als Ensemble gesehen werden konnten. Der grösste Teil der Arbeiten entstand im Rahmen eines „Glitch/ Kunst und Spiel“-Seminars, gehalten von Margarete Jahrmann und Max Moswitzer. Glitch, der Ausrutscher, die provozierte kurzzeitige Störung im System wurde mit Spielobjekten zum Programm eines Abends von und für Kunstfiguren. Glitches werden von Videogame-SpielerInnen genutzt, beziehen sich aber auf menschliche Organisationsformen im Allgemeinen. Davon abgeleitet wurden für einen Abend künstlerische Präsenz- und Erlebnisformen. Die erst auf den zweiten Blick sichtbare Verbindung der einzelnen Beiträge war das Grundthema des während des Abends generierten TV-Live-Reports von Lea Filadoro. Vom Kunstpublikum im Club besonders goutiert wurde das Gespräch mit der Fotografin von Sekolee de Montparnasse, moderiert von Sandra Simic. Auf- und angeregt haben auch die in einem Metallkäfig gehaltenen und performenden „Callboys“ Andalus Liniger und Moritz Wettstein. Für einen kurzen Moment klar wurde die Funktion des rätselhaft auf der Tanzfläche ausgestellten elektronischen „Dings“ von Ralph Müller, als er als Rastaman flexibel widerständige Töne über die Verstärker des Clubs schickte. Verhaltener, aber nicht minder schick spielte in einer Vitrine der Lounge Julia Tabakhova mit ihrem „Film Bijoux“ mit Retro-Ästhetik Der Digitale Salon im Rahmen der Abschiedsund experimenteller Umsetzung von Video. Silvan Wackers party der Dachkantine im Toni-Areal am Installation lud die Partybesucher zum Spiel mit dem Ur23. Februar von 20 bis 5 Uhr morgens war eine medium Schatten. In einer Anspielung auf verschiedene Plattform für Ideen und Projekte aus dem Möglichkeiten der Wahrnehmungsveränderung gab sich Studienbereich Neue Medien der hgkz. die irritierende Kakerlaken-Disco von hase, hase & hase. Margarete Jahrmann* Mit den von ihnen verteilten „Designer-Trips“ blieb unklar, — wann und wo sich Realitäten des Clubs und der Kunst verDer Club ist für die Künstlerinnen und Künstler des 21. mischen. Jahrhunderts das, was der Salon für die Künstler des 19. Jahrhunderts war. Die Ausbildung von KünstlerInnen am Beeindruckt hat am Dachkantine-Abend, dass StudentInnen Studienbereich Neue Medien (snm), die digitale Welt über- vom ersten bis zum letzten Semester mit Begeisterung und haupt, verdankt wesentliche Impulse der elektronischen Spass an der Sache beteiligt und auch AbsolventInnen in Musik und der Clubkultur. Das offene Veranstaltungsformat das Programm integriert waren. So führte Roland Roos des Studienbereichs Neue Medien, Der Digitale Salon, war eine Soundperformance als Ergebnis eines vorangegangen, mit einer Auskopplung aus dem Hauptstudiumsprojekt Workshops auf. Minimal elektronische Musik mit selbstGlitch06 zu Gast im Club! Aktuelle, avancierte und eigen- gebauten Tongeneratoren schaffte Klanginseln für Akteure willige Positionen und Ereignisse der Medien- und Netzkul- und BesucherInnen. Für ein Party-Ereignis prädestiniert war tur, der Medienkunst, -theorie und -gestaltung wurden im auch Sven Königs Performance <<sCrAmBlEd?HaCkZ!>>, Rahmen einer “Club-Nacht”, getarnt als DJ-Gigs, Konzerte, die als Diplom-Arbeit entstanden war. Performances, Vernissagen, vorgestellt und diskutiert. neue medien @ dachkantine abschlussfestival — Die Dachkantine ist ein Club, Galerie und Treffpunkt im letzthin viel diskutierten Toni-Areal, hoch über den Dächern von Zürich. Im Februar wurde der Club auch Ort eines Abschluss-Festivals, Plattform für innovative, alternative www.snm-hgkz.ch www.digitalersalon.net — * Margarete Jahrmann ist Medienkünstlerin und Professorin am Studienbereich Neue Medien 16 hgkzintern2/06 Exklusiv: das erste Bild des Toni-Siegerprojektes, welches unser hgkz-intern-Paparazzo als Putzfrau verkleidet in einer Pause der Jurierung geschossen hat. der architekturwettbewerb toni-areal ist entschieden Ein Planungsteam unter der Leitung des Zürcher Architekturbüros EM2N wird das ToniAreal in Zürich-West vom Milchverarbeitungsbetrieb in ein Zentrum für Bildung und Kultur transformieren. Peter Eberhard* — Der Wettbewerb wurde von der Zürcher Kantonalbank ZKB als begleiteter Studienauftrag durchgeführt. Im Toni-Areal werden zukünftig die vier Zürcher Hochschulen Gestaltung und Kunst (hgkz), Musik und Theater (HMT) , Soziale Arbeit (HSSAZ) und Angewandte Psychologie (HAP) mit ihren rund 2000 Studierenden einen gemeinsamen Ort finden. Diese Mitteilung der Zürcher Kantonalbank war der Presse am 11. März zu entnehmen. Einzelheiten über das Siegerprojekt wurden noch nicht bekannt gegeben. Es soll der Öffentlichkeit am 22. Mai vorgestellt werden. erfahren, dass das Projekt des ausgewählten Teams mit EM2N nicht nur städtebaulich-architektonisch überzeugt, sondern es auch verspricht, die speziellen, teils sehr komplexen räumlichen und betrieblichen Anforderungen der Schulen zu erfüllen. Wer sind EM2N? Hinter EM2N Architekten ETH/SIA stehen Mathias Müller und Daniel Niggli, die das Architekturbüro 1997 gründeten. Erstmals über die Fachpresse auf sich aufmerksam gemacht hat das Büro mit einer Wohnüberbauung für die Familienheimgenossenschaft Zürich. Erfahrungen mit Schulhausbau gewann es 2003 bis 05 über die Erweiterung der Berufswahlschule und des benachbarten Primarschulhauses im Hardauquartier Zürich, beides Bauten von Otto Glaus 1964 bzw. 1985. Der Auftrag ging, wie auch die folgenden, aus Wettbewerben hervor. Vor der Realisierung steht der Ausbau der Gewölberäume des SBB-Bahnviaduktes im Industriequartier Zürich. Dieses Jahr beendet wird die Um- und Neugestaltung des Stadthofs 11, einem Spätwerk von Karl Egender. Grosser Beliebtheit erfreut sich das 2004 in Betrieb genommen Quartierzentrum in der Bäckeranlage von Zürich-Aussersihl. Einen guten Eindruck von der EM2N-Arbeitsweise gewinnt man über die Website www.em2n.ch. Rund 800 Räume für die ZHdK Hans-Peter Schwarz, der Gründungsrektor der künftigen In einem ersten Gespräch mit den Architekten vom 28. Hochschule der Künste Zürich ZHdK, die aus dem ZusamMärz kam zum Ausdruck, dass diese das Bauen als einen mengehen von hgkz und HMT im Entstehen ist, vertrat Prozess verstehen, in den die künftigen Nutzer bereits im die vier Schulen in der Wettbewerbsjury. Von ihm war zu frühen Planungsstadium miteinbezogen werden. 17 hgkzintern2/06 klasse des Departements Musik der HMT Seitens hgkz und HMT nahm ein gemeinsames Team, in Zusammenarbeit mit der Planungsfirma Basler und Partner — Club Mehrspur (Jazz und Pop) in der toni molkerei, zum Beispiel: Kabel, studenac, jazz output hmt, A. bereits vor zwei Monaten die Arbeit am Raumprogramm Frey Septett, el zorro, Loungechich Prod, Glitzer & und an der Zuordnung der künftigen rund 800 ZHdKGroove, soulmaniacs, ephma, lat’n bass und DJs Räume auf. Die auf Bauen und Einrichten bezogene Fachkompetenz der Dozierenden und Mitarbeitenden soll durch Theater und Film fast ein Dutzend in Bildung begriffenen Fachgruppen in das — Cabaret „Liebesbrief an die Pfeffermühle“ Projekt eingebracht werden. — Clowneskes Musiktheater Über die Entwicklung des Projektes wird in den Organi- — Stummfilme mit neu komponierter Musik sationen der Studierenden, der Mitarbeitenden und der — Szenen, Monologe, Lesungen Dozierenden und im hgkz-intern regelmässig berichtet und Diplomausstellung in der ehemaligen Abfülldie aktuellen Fragen werden beantwortet. halle — Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ab 22.Mai im Toni-Areal. www.em2n.ch — * Peter Eberhard ist Architekt und Dozent, war bis Herbst 2005 Leiter dpt Lehrberufe und ist heute Beauftragter der hgkz für die Vertretung der Anliegen der zukünftigen Nutzer im Toni-Areal. — gowest festival der künste im toni-areal An einem 72-Stunden Kulturmarathon präsen- tieren die hgkz und die Hochschule Musik und Theater Zürich vom 7. – 9. Juli erstmals ihre aktuellen Arbeiten gemeinsam im Toni-Areal, welches als Campus für die zukünftige Zürcher Hochschule der Künste vorgesehen ist. Heike Pohl — Vom 7. bis 9. Juli 2006 gibt’s im Toni-Areal 72 Stunden nonstopp Kunst und Kultur, dort, wo von 1971 bis 1999 Butter, Rahm, Jogurt, Käse und Glacé produziert wurde. Eine erste Auswahl des vielseitigen Programmes: Konzerte: Klassisch, Jazz, Pop, Computer, Oper — Intrada – festliche Musik des Barock für Trompeten — — — — — — — — — — — — und Pauken 112 Klavier-Dozierende und Studierende spielen 56 Stunden Eric Saties „Vexations“ Uraufführungen Musiklabor Studio Neue Musik Streicherserenade, HMT-Strings mit Mendelssohn, Tschaikovsky, Dvorak, C.Ph.E. Bach, J.S.Bach Masques Dances, englische Musik des 17. Jahrhunderts, gespielt und getanzt J. S. Bach, Sonaten für Violoncello und obligates Cembalo Splitter – kleingrosse Gesten zwischen Musik und Tanz L’arte dell arco, Kammermusik von Giuseppe Tartini Bach – Standards – Eigenes – Kompositionen, Improvi-sationen Grosse Trommeln, ein Schlagzeug-Event Französische Chansons Akustisches Environement, Institute for Computer Musik and Sound Technology, Installation, 72 Stunden Oper: Claudio Monteverdi, Ritorno di Ulysse, Opern- 230 hgkz-Diplomandinnen und Diplomanden aus Design, Medien, Kunst und Lehrberufen zeigen ihre Arbeiten auf über 5000 m2 Ausstellungsfläche: Industrial Design, Interaction Design, wissenschaftliche Illustration, visuelle Kommunikation, Szenografie, Fotografie, Bildende Kunst, Theorie und Neue Medien … — Vernissage: Freitag, 30. Juni 2006 — Finissage Donnerstag, 13. Juli 2006 Leistungspreis 2006 Ausstellung der zwölf für den Leistungspreis 2006 nominierten erfolgreichen AbsolventInnen der hgkz und Verleihung des Leistungspreises am Sonntag, 9. Juli 2006. Ausgestellt werden Arbeiten von: Muriel Baumgartner (Lehrberufe für Gestaltung und Kunst), Christof Sigerist und Matthias Bischoff (Produktgestaltung), Dan Cermak (Fotografie), Isabelle Favez (Film/Video), Daniel Robert Hunziker (Bildende Kunst), Yves Netzhammer (Visuelle Gestaltung), Tanja Prill (Visuelle Gestaltung), Markus Roost (Wissenschaftliche Illustration), Shirana Shahbazi (Fotografie), Ingrid Wildi (Bildende Kunst), Megi Zumstein (Visuelle Gestaltung). Ausserdem: — Symposium „Is it now? Gegenwart in den Künsten “, — — — — — — — — 11.–12. Juli 2006, Institut Cultural Studies in Art, Media and Design „Ansichten und Haltungen“. Diskursiver Austausch zur Wahrnehmung und Rezeption von akustischer und bildender Kunst Netzkunst, Installationen, Performances, Pantomime Kino im Raum 109 Museum für Gestaltung Zürich Lego – Duplo: Wir bauen die ZHdK Lounge in der Milchannahmestelle, designed by Studierende Style & Design (Leitung: Daniel Späti, Martina Eberle) Corporate Design Festival & Diplomausstellung, designed by Studierende Visuelle Kommunikation (Leitung: Richard Feurer, Matt Michel). www.hgkz.ch www.hmt.edu rechts: Postkarte zum Festival der Künste von K. Domenik Geissbühler aus einer Serie für die Zürcher Festspiele. 18 hgkzintern2/06 Buchproduktion heute erstes book on demand der hgkz Im Januar ist „Aufträge – Zürcher Jahrbuch der Künste 2005“ herausgekommen. Die Publika tion lotet die gestalterischen und technischen Möglichkeiten und Grenzen eines „Buches auf Bestellung“ aus, einer neuen, spannenden Variante der Buchproduktion für kleine und doch bezahlbare Auflagen. Christina Reble* und Ludovic Varone (Foto). — Das Zürcher Jahrbuch der Künste 2005 mit dem Titel „Aufträge“ wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Grafikern Norm, Dimitri Bruni, Manuel Krebs, Ludovic Varone, und dem Verlag Books on Demand (BoD) realisiert. Dieser in Norderstedt, Deutschland, domizilierte Verlag eröffnet durch die Zusammenführung von Digitaldrucktechnik und Buchhandelsvertrieb eine interessante Veröffentlichungsalternative für bestimmte Zwecke. Was beinhaltet Book on Demand? Bei Book on Demand – „Buch auf Bestellung“ (das im Mittelalter gängige Modell der Produktion auf Bestellung lässt grüssen) – bestimmt die Nachfrage die Auflage. Zunächst wird nach den Vorgaben des Verlags eine digitale Druckvorlage erstellt. Davon produziert BoD ein Referenzexemplar, das für die On-Demand-Produktion massgebend sein wird. Nachdem der Kunde das Referenzexemplar freigegeben hat, wird diese elektronische Druckvorlage beim Verlag gespeichert. Erst mit der Bestellung wird das Buch (innerhalb von 24 Stunden) produziert und an die entsprechende Buchhandlung geliefert. Damit entfallen die Vorauszahlung für Papier, Druck und die Lagerhaltungskosten. BoD setzt auch für die Herstellung klare Vorgaben: Der Druck erfolgt auf Digitaldruckmaschinen, der Umfang soll mindestens 52, maximal 700 Seiten betragen und durch vier teilbar sein, zur Auswahl stehen fünf Buchformate, zwei Papiersorten und für den Einband Paperback oder Hardcover. Diese Bedingungen auszuloten, reizte uns. Warum ein Book on Demand? Die Reihe „Zürcher Jahrbuch der Künste“, die 2004 mit dem Band „Produktionsweisen“ begann, ist ein Projekt, dessen Verantwortliche interessiert sind, für aufkommende Ideen und eingehende Beiträge eine durchdachte Form zu finden. Dieses Interesse bestimmte beim Thema „Aufträge“ auch die Wahl der Herstellungs- und Vertriebsform des Buches und damit des Verlags. Im Sinne eines Auftrags wurde ein Produkt entwickelt, das die Rahmenbedingungen von Book on Demand für die grafische Gestaltung, für den Workflow, die Produktion und den Vertrieb auslotet. men. Für die Fotografin Isabel Truniger, die beauftragt wurde, die Depots der vier Sammlungen des Museums zu dokumentieren, war die Ästhetik der Wiedergabe ausschlaggebend für die fotografische Herangehensweise. Ein Auszug der Testreihen, die der Produktion vorangingen, werden am Anfang des Buches gezeigt. Eigenheiten des Digitaldrucks Da der Digitaldruck auf tonerbasierten Maschinen hergestellt wird, tritt an Stelle der Druckfarbe hier Toner, eine Art Puder, der nach der Übertragung ins Papier eingebrannt wird. Dieses Verfahren kann nicht mit der Qualität des Offsetdrucks verglichen werden. Es entsteht im besten Fall eine effektvolle, körnige, tonige Wirkung. Für Kleinauflagen (bis ca. 500 Abzüge) ist der Digitaldruck ein günstiges, schnelles Verfahren mit eigener Ästhetik. Die hgkz als Auftraggeberin ordert ebenfalls nach Bedarf, so dass das Jahrbuch der Künste gezielt verbreitet werden kann und auch im Museumsshop „on stock“ erhältlich ist. Weitere Informationen: www.bod.ch — „Aufträge – Zürcher Jahrbuch der Künste 2005“, Herausgegeben von Hans-Peter Schwarz, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich. 240 Seiten, 150 Farb- und SW-Abildungen. Redaktion: Joachim Huber, Stefan Kreysler. Design: Norm, Dimitri Bruni, Manuel Krebs, Ludovic Varone. Fotografie: Isabel Truniger. Verlag Books on Demand GmbH. ISBN 3-9064376-13-2 59 CHF Mit Beiträgen von Friedrich Weltzien, Nils Röller, Andrea Gleiniger, Jacqueline Otten, Marion von Osten, Simon Grand, Ruedi A. Müller-Beyeler, John Bellicchi, sowie Aufzeichnungen von Gesprächen um das Verhältnis von Kunst und Design, die im Rahmen aktueller Ausstellungen der Sammlungen im Museum für Gestaltung Zürich geführt wurden. — Zum Thema „Aufträge“: „Auch im aktuellen Diskurs um eine neuartige Hochschule der Künste in Zürich ist das mehr als ein Jahrhundert alte divergierende Verhältnis von „frei“ und „angewandt“ noch nicht geklärt. Für die hier versammelten Diskussionsbeiträge wird die These aufgestellt, dass man diese Beziehung durch das unterschiedliche Auftragsverhältnis der Optimiertes Design Autorinnen und Autoren beschreiben könnte und dass die Während des Entwurfsprozesses testeten die Grafiker die einfache Gleichung Selbstauftrag = Kunst, Fremdauftrag = Reproduktionsqualitäten: Vergleichsreihen zu Schriftgrösse, Design zu kurz greift.“ Hans-Peter Schwarz Bildraster und Farbwiedergabe führten dazu, den gestalte- — rischen Ausdruck und die Technik aufeinander abzustim- *Christina Reble ist Leiterin Verlag Museum für Gestaltung Zürich. 19 hgkzintern2/06 die chance liegt im nachwuchs Der Studiengang Film startet im Herbst 2006 mit dem ersten Master in Filmrealisation. Lucie Bader und Marille Hahne sind massgeblich an diesem Pilotprojekt – einer Kooperation zwischen Schweizer Universitäten und Fachhochschulen – beteiligt. Ein Gespräch mit den beiden Professorinnen und Studiengangsleiterinnen über die aktuelle Filmausbildung in der Schweiz und das Zusammenwachsen in Europa. Interview: Marianne Böckli (Text und Foto) — Ende die Kommunikation gar nicht mehr nötig, weil jede und jeder weiss, was das Gegenüber denkt. Auf welche Weise dient der Film-Master einer Verbesserung der Ausbildung? M.H.: Das Netzwerk soll dazu dienen, mit ausländischen Filmausbildungen gleichzuziehen. Aufbauend auf der dreijährigen Bachelor-Ausbildung – wie wir sie seit 2005 anbieten – können in einer Master-Ausbildung innerhalb des gesamtschweizerischen Netzwerks Cinema längere Filme hergestellt werden, und längere Filme haben wiederum andere Gesetzmässigkeiten als die kurze filmische Form. Im Master kann das vielleicht möglich werden, auch durch die unterschiedlichen Spezialisierungen einzelner Studierenden, die dann zusammenarbeiten können. L.B.: In München oder Berlin arbeiten die Studierenden oft während mehrerer Jahre an ihrem Diplomfilm. Sie erhalten Im Studiengang Film wird bereits im Herbst 2006 der erste Fördermittel, arbeiten mit Fernsehstationen zusammen Master eingeführt, in den anderen Bereichen soll dies erst und sind im Prinzip den anderen Nachwuchsfilmschaffen2008 der Fall sein. Wie kam es dazu? den gleichgestellt. Bei uns ist alles viel kürzer und zeitlich Marille Hahne: Die Planung für einen Master-Studiengang begrenzt. Film auf schweizerischer Ebene besteht bereits seit fünf JahM.H.: Im Ausland können Studierende aussetzen und sich ren. Von Seiten des Bundes wurde angeregt, dass sich alle am um die Finanzierung kümmern und später wieder an Projekt Beteiligten in einem Netzwerk zusammenschliessen die Hochschule zurückkehren, um ihren Abschlussfilm zu und eine gesamtschweizerische Lösung anstreben. Heute machen. Man muss aber sehen, dass eine ähnliche Form sind im „Netzwerk Cinéma CH“ vier Fachhochschulen, vier innerhalb des jetzt beginnenden auf zwei Jahre befristeten Universitäten und die Cinémathèque vertreten. Pilotprojekts noch nicht möglich sein wird. Welches sind die Ziele des schweizerischen Netzwerks? Welche Voraussetzungen müssen Bewerberinnen und BewerLucie Bader: Eines der Ziele ist die Nachwuchsförderung. ber für ein Masterstudium mitbringen? Wie viele Studierende Das ist ein kulturpolitisches und ein bildungspolitisches werden aufgenommen? Anliegen. Wir wollen gemeinsam den Nachwuchs zu einer M.H.: Der Master-Studiengang richtet sich an Leute mit grösseren Professionalisierung im internationalen Wettbeeiner gewissen Lebenserfahrung, wir erwarten auch einen werb führen ... Bachelor-Abschluss oder ein adäquates Diplom, nicht M.H.: ... und letztlich die schweizerischen Anliegen im Film unbedingt in Film, aber in angrenzenden Gebieten wie stärken. Man sieht schon jetzt, dass die bisherige 14-jährige beispielsweise Journalismus, Fotografie oder Theaterregie. Ausbildungstätigkeit der hgkz positive Auswirkungen auf Wir wollen Medienschaffende ansprechen sowie Leute mit die schweizerische Filmbranche hat. einer längeren praktischen Erfahrung in der Filmgestaltung, die sich nochmals intensiv mit ihren künstlerischen HeranL.B.: Mit diesem Netzwerk können die vorhandenen Komgehensweisen, mit ihren Stoffen und Themen auseinander petenzen, die an den einzelnen Institutionen bestehen, setzen wollen. gebündelt und gemeinsam erweitert werden. Jede Hochschule hat ihre Ausrichtung. Wir machen nicht alle das Marille Hahne und Lucie Bader Gleiche. Die Universität Basel z.B. forscht im Bereich Filmtechnologie, die hgkz lehrt im Bereich Filmgestaltung und Narration, also die filmische Erzählung mit Drehbuch, Regie, Montage, Kamera und Produktion. Die Universitäten Zürich und Lausanne bieten Filmgeschichte und -ästhetik an, die Cinémathèque beschäftigt sich mit dem filmischen Gedächtnis der Schweiz, nämlich dem Archiv. Gemeinsam bieten wir ein breites interdisziplinäres Studium an. Das heisst aber auch, dass die Studierenden mobil sein müssen. Sie müssen auch Seminare über die Sprachgrenzen hinaus besuchen. Wir haben schon heute gemeinsame Forschungsprojekte. Für mich ist die Netzwerkidee innovativ, spannend und eröffnet neue Möglichkeiten. Sie fördert den kulturellen Austausch und verbindet die Studierenden und Dozierenden an den verschiedenen Hochschulen. M.H.: Film ist immer Kommunikation. Solange Studierende immer am gleichen Ort sind und sich nur mit den Leuten auseinander setzen können, die sie schon kennen, ist am 20 hgkzintern2/06 L.B.: : Aufgenommen werden für den Master in Filmrealisation 15 Studierende an der hgkz und 15 an der Haute Ecole Spécialisée de Suisse Occidentale (HESSO) in Lausanne. Für ein Master-Studium in Filmwissenschaft an den Universitäten Zürich und Lausanne gibt es keine Studierendenzahlbeschränkung, wir rechnen aber auch dort mit 30 oder mehr. Wodurch unterscheidet sich das Filmstudium an einer Fachhochschule und an einer Universität? M.H.: Inhaltlich ist die Ausbildung an den Gestaltungshochschulen und an den Universitäten sehr verschieden: Die Studierenden an den HGKs werden die Herstellung von Filmen prägen, ihre Ausrichtung ist die Filmrealisation. Die Studierenden an den Universitäten spezialisieren sich auf dem Gebiet der Filmwissenschaft, um beispielsweise über Filme zu schreiben, sie zu kuratieren oder auch, um sie in einen geschichtlichen Zusammenhang stellen zu können. Im Netzwerk werden sich die FilmemacherInnen und die FilmtheoretikerInnen gegenseitig wahrnehmen lernen und ihre verschiedenen Fragestellungen manchmal gemeinsam diskutieren können. L.B.: Filme müssen reisen. Dazu braucht es Partner im Ausland, ein internationales Netzwerk. Wenn wir einen Schweizer Film produzieren, der mehr als zwei Millionen kostet, brauchen wir auch Geld vom Ausland. Damit das möglich ist, braucht es einen Bezug zum Ausland, zum Beispiel einen deutschen Schauspieler, um in Berlin Geld zu bekommen, oder einen Drehort in Paris, damit man den Film einem französischen Sender verkaufen kann. So lassen sich auch Partner im internationalen Filmgeschäft finden. Gibt es spezielle Manager, die solche Koproduktionen realisieren? M.H.: Das ist die Aufgabe von Filmproduzenten. Im Master-Studiengang kann man den Schwerpunkt „Produktion“ wählen. Die Studierenden lernen, Filme zu entwickeln und sie zu finanzieren ... L.B.: ... und die kreativen Aspekte mit den ökonomischen zu verbinden. Bisher konnte man sich in der Schweiz nicht in Produktion ausbilden. Wird am Schluss des Master-Pilotprojekts ein Abschlussfilm gemacht? L.B.: Es wird Abschlussfilme geben. Es können sogar längere Filme sein. Es macht aber nicht jede und jeder einen eigenen Abschlussfilm. Jemand der sich beispielsweise in Kamera oder Drehbuch spezialisiert, wird nicht unbedingt eine eigene Geschichte verfilmen. L.B.: An den Gestaltungshochschulen machen die Studierenden im Kern ein künstlerisch orientiertes Studium. Wir sind auch daran interessiert, den Leuten schon während des Studiums eine Vernetzung im Berufsfeld zu bieten und ihnen damit zu ermöglichen, nach der Ausbildung in fühM.H.: Zum Master-Abschluss gehört eine theoretische und rende Positionen innerhalb der Film- und Fernsehkultur eine praktische Arbeit, beispielsweise ein Film. Da Film hineinzuwachsen. in der Regel eine kollektive Arbeit ist, werden Studierende In Deutschland gibt es vier Filmhochschulen mit je 400 bis zusammenarbeiten. Sie machen dann nicht alles, sondern 500 Studierenden plus rund 20 Filmabteilungen an Gestal- entweder die Regie, die Kamera, die Montage, die Produktungs- oder Kunsthochschulen. Warum sollten da Schweizer tion und/oder das Drehbuch. Wir wissen aber auch, dass Filmer eine Chance in Deutschland haben? man solche Arbeitsgemeinschaften nicht erzwingen kann, L.B.: Zum Beispiel weil sie topqualifiziert sind. Es gibt sie müssen sich in der Zusammenarbeit bilden. einzelne Schweizerinnen und Schweizer, die im Ausland Gibt es eine Utopie für die Filmausbildung an der hgkz? sehr erfolgreich sind. Markus Imboden ist beispielsweise in L.B.: Ich habe die Vision, dass wir uns in der Schweiz durch Deutschland sehr bekannt als Fernsehfilmregisseur, Marc unsere Qualität so stark hervorheben, dass wir international Forster als Spielfilmregisseur („Stay“) oder Pietro Scalia als ein Ausbildungsort mit einer starken Anziehung werden. Bis Cutter grosser Hollywoodfilme („Memoirs of a Geisha“). jetzt kommen wenig ausländische Studierende zu uns, weil Sie sind ausgewandert, weil es hier zu wenig Möglichkeiten wir keine starke Filmindustrie haben und weil die Lebensgibt, aufwändige Filme mit einem Staraufgebot und mit haltungskosten bei uns hoch sind. Aber wenn wir eine entsprechenden Budgets zu produzieren. Entwicklung vergleichbar mit Dänemark machen könnten M.H.: Man kann auch sagen: Kunst kennt keine Grenzen. ... Vor Jahren war Dänemark als Filmland nicht besonders Oder: Europa wächst zusammen. Es gibt mehr und mehr bekannt. Dann kam „Dogma“. Mit dieser Bewegung wurden europäische Koproduktionen. Es gibt Filme, die z. B. in Paris einige Regisseure bekannt, Filmerfolge stellten sich ein, anfangen und in Zürich aufhören und zwischendurch in die Filmförderung wurde ausgebaut und die Filmindustrie London und im Ural spielen. Man kann schon sagen, Euro- wuchs. Ich denke, dass die Schweiz durch eine hohe Qualipa nimmt sich mehr und mehr als Ganzes wahr und findet tät einen Nachwuchs heranziehen kann, der eine befruchteine Identität, viel stärker als vor zehn Jahren – auch zur ende Wirkung auf die Schweizer Filmindustrie haben und Abgrenzung oder als Gegengewicht gegenüber dem ameri- die Schweiz wieder zu einem international konkurrenzfäkanischen Hollywoodkino. higen Land im Filmbereich machen kann. Ist dieses Zusammenwachsen nicht auch ein Verlust an spezifischen Identitäten, in unserem Fall der Verlust einer eigenen schweizerischen Qualität? M.H.: Jede Geschichte hat eine Verortung, dort wo sie stattfindet. Wenn sie darüber hinaus noch etwas über die gesamte Menschheit aussagt, kann sie es überall ins Kino schaffen. — Lucie Bader ist Professorin am Studiengang Film der hgkz und Mitglied der Studiengangsleitung.Sie ist Projektleiterin der Master-Studiengänge in Filmrealisation des Netzwerks Cinéma CH. Marille Hahne ist Professorin am Studiengang Film der hgkz und Mitglied der Studiengangsleitung.Sie ist verantwortlich für den Master-Studiengang Film an der hgkz. — Informationen zum Master-Studiengang: www.netzwerk-cinema.ch 21 hgkzintern2/06 wir bauen ein theaterhaus für kinder Im Studienjahr 2006/07 gibt es ein neues Ausbildungsprojekt für die Schauspiel-, Regie- und Theaterpädagogik-Studierenden der HMT: die Konzipierung und Realisierung eines Pilotbetriebes für ein Kinder-Theaterhaus. hgkz-Studierende und Dozierende sind willkommen. Petra Fischer* — Seit Jahrzehnten gehört zur Theaterausbildung in Zürich, dass die Absolventinnen und Absolventen der verschiedenen Studiengänge auch über Erfahrungen mit einem jungen Publikum verfügen. Mit dem öffentlichen Pilotbetrieb eines eigenständigen Theaterhauses für Kinder, der im Zeughaus 3 des Kasernenareals von November 2006 bis Juni 2007 realisiert werden soll, erweitert sich das Spektrum hin zu genreübergreifenden Projekten. Das Theater vereint als Kunstgattung Sparten wie Literatur, Musik, Tanz und Bewegung sowie bildende Kunst und bringt sie in ein produktives Wechselverhältnis zueinander. Für die Adressaten, Kinder in Schulklassen und mit Familien, sollen die Möglichkeiten eines solchen Betriebes erlebbar werden. Die HMT hat sich daher für die Spielzeit beziehungsweise das Studienjahr 2006/07 den Schwerpunkt gesetzt, am Pilotbetrieb des Theaterhauses für Kinder mitzuwirken. Alle Departemente sind beteiligt. Ein Theaterbetrieb für Kinder kann Studierenden verschiedener Sparten Erfahrungen vermitteln, indem sie planmässig und kontinuierlich in die künstlerische Arbeit einbezogen sind beziehungsweise künstlerische Arbeitsfelder vorfinden. Fernziel Kinder-Kulturzentrum Der Pilotbetrieb wird gemeinsam von der HMT und dem im Jahr 2002 gegründeten Verein Theaterhaus für Kinder entwickelt, mit dem längerfristigen Ziel, in Zürich ein selbständiges Theaterhaus innerhalb eines zu konzipierenden Kinder-Kulturzentrums zu etablieren. In den Pilotbetrieb werden die Erfahrungen einfliessen, die der Verein Theaterhaus für Kinder während eines zweieinhalb Wochen dauernden Modellbetriebs anlässlich des 25. Zürcher Theater spektakels sammeln konnte. Ein solches Haus als Produktionsstätte ist identitätsstiftend für sein Publikum: Theatererlebnisse werden mit einem konkreten Ort in Verbindung gebracht, aus Begegnungen zwischen Künstlern und dem Publikum können Beziehungen werden. Ein Theaterhaus schafft die Möglichkeit, dass Kinder Prozesse des Entstehens von Theater miterleben und beeinflussen können, indem sie von den Theatermacherinnen in die einzelnen Phasen der Produktion einbezogen werden. Mehr als Theater Im Pilotbetrieb sollen nicht allein Theateraufführungen stattfinden. Über die Vorstellungen hinaus bietet das Theaterhaus für Kinder Gelegenheit zur Mitwirkung, zum Kennenlernen, zur Beschäftigung mit Theater. Ein Rahmenprogramm, das sich inhaltlich, personell und ästhetisch auf das Vorstellungsangebot bezieht, lädt das Publikum zum Austauschen, Mitgestalten, Zuhören, Dasein ein. Die Zuschauenden stimmen sich auf die Besonderheiten des Theatererlebnisses ein und können dieses nachwirken lassen. Wir laden interessierte Studierende und Dozierende zur Teilnahme ein. Wünschenswert wäre es insbesondere im Hinblick auf das Zusammenwachsen zur ZHdK, auch Künstlerinnen und Künstler der hgkz an diesem Pilotbetrieb beteiligen zu können. — * Petra Fischer ist Dramaturgin am Theater an der Sihl Kontakt: [email protected]; Telefon 043 305 43 63 22 hgkzintern2/06 Modell von Christian Kägi, sbd4 heisst, und wird dieses Wissen in vielen anderen Bereichen anwenden können.“ Brillendesign entwerfen im mikrokosmos gesicht Einige der Projektteilnehmenden hatten noch nie ein Brillengeschäft besucht, anderen war der intime Charakter dieses Objekts aus eigener Erfahrung bekannt; alle staunten jedoch, als sie sahen, wie anspruchsvoll der Übergang vom zweidimensionalen Entwurf auf einer Fotografie des eigenen Gesichts zum dreidimensionalen Modell ist. Ohne detailgenaue Arbeit in der Werkstatt lässt sich keine gute Brille gestalten, denn erst hier wird der Mikrokosmos Gesicht erfahrbar. Notwendig ist ein geschulter Blick, der auch kleinste formale Zeichen erkennt. Um diesen zu üben, besuchte Roland Eberle mit den Studierenden neben dem Geschäft des Projektpartners Götte Optik eine Hornbrillenmanufaktur und den Schweizer Ausstellungsraum von Alain Mikli, einem international bekannten Brillendesigner. Anhand seiner privaten Sammlung mit über zweihundert Modellen zeigte Eberle den Teilnehmenden zudem, wie sich die Brillengestaltung im Laufe der Jahrzehnte verändert und laufend neu erfunden hat. Mitte Mai zeigt das Fachgeschäft Götte Optik AG an der Zürcher Bahnhofstrasse die Resultate des Industrial-Design-Unterrichtsprojekts „Vor Augen“. Während vier Wochen beschäftigten sich Studierende der oberen Semester mit dem Design neuer Sehbrillen – und lernten, dass diese auf den ersten Blick einfachen Objekte ihre gestalterischen Fähigkeiten mehr herausfordern als viele technisch weitaus komplexeren Aufgaben. Franziska Nyffenegger* und 30’000 Brillen sind auf dem Schweizer Markt erhältlich; Christof Sigerist (Fotos) nur 10 Prozent davon werden im eigentlichen Sinn entwor— fen; bei den meisten Modellen handelt es sich um Kopien und Kopien von Kopien – eine Herausforderung für die angehenden Industrial DesignerInnen. Ihre Prototypen, insgesamt dreizehn Modelle, sind ab Mitte Mai während vier Wochen bei Götte Optik zu sehen. Beeindruckt von der Leistung der Studierenden hat die Geschäftsleitung des renommierten Fachgeschäfts nach der ersten Zwischenpräsentation eine Preissumme von 6000 CHF ausgesetzt; die Jurierung findet anlässlich der Ausstellungsvernissage Roland Eberle, Dozent des Projekts „Vor Augen“, selbst statt. Eine grosse Anerkennung für erfolgreiches Design im Brillenträger und als Designer verantwortlich für verschie- Kleinen. dene Brillenkollektionen, meint: „Kaum ein Objekt fordert — die grundlegende Kompetenz eines Produktgestalters, das Ausstellung: 11. Mai bis 2. Juni 2006/ Juryentscheid und Preisübergabe: 18. Mai 2006, 19 Uhr/ Götte Optik AG, Bahnhofstrasse 100, Zürich dreidimensionale Denken, so heraus wie der Entwurf einer www.goetteoptik.ch Brille. Hier kann ein Eingriff im Zehntelsmillimeterbereich — den Produktcharakter völlig verändern. Wer diese Aufga- * Franziska Nyffenegger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studienbereich be zufriedenstellend lösen kann, hat gelernt, was Design Industrial Design. Wer eine hat, weiss, wie schwierig es ist, die Richtige zu finden. Sie begleitet den Träger oft jahrelang und wird Teil seiner Persönlichkeit, auch wenn er selbst meist nicht mehr von ihr sieht als ihre Ränder. Wie sehr sie ein Gesicht prägt, zeigt sich, wenn Bekannte nach dem langwierigen Prozedere einer Neuanschaffung fragen: „Warst du beim Frisör?“ – und nicht erkennen, dass da eine andere Brille auf der Nase sitzt als bisher. 23 oben, links: Nach einigen Tagen Arbeit wirkte das Skizzenbuch von Dani Scherrer, sbd4, wie ein Daumenkino. Selbst Brillenträger, erforschte er in zahlreichen Skizzen, was kleinste formale änderungen bewirken können. Modell von Dani Scherrer, sbd4 Modell von Matthias Furler, sbd4 Modell von Raphael Gasser, sbd3 24 hgkzintern2/06 wir hätten weiter gehen dürfen Zeit nehmen für ein Foto, das nachher ein Jahr lang weltweit gezeigt wird, für so eine wichtige Werbung! Adrian S.: Alles war genau durchgeplant und hat gut funktio niert. Mit mehr Zeit wäre alles perfekt gewesen, jede Krawatte an ihrem Platz. So zeigt das Bild halt einfach, was ist. Mich stört es nicht, wenn Pascal Couchepins Hose zerknittert ist, ich finde das sogar sympathisch. Wäre mehr Zeit zur Verfügung gestanden, hätte ich versucht, die Bundesräte etwas aufzulockern, damit sie weniger steif dastehen. Eine Anfrage von Moritz Leuenberger hat dem Studienbereich Fotografie die Aufgabe beschert, das Bundesratsfoto 2006 zu gestalten. Wie war es? Ein Gespräch mit Giuseppe Micciché und Adrian Sonderegger, zwei der fünf Foto-Studierenden aus dem von André Gelpke zusammengestellten Projektteam. Heike Pohl Joseph Deiss’ Hand auf dem Kreuz ist richtig frech! — Adrian S.: Es hiess immer, alles sei so symbolisch aufgeladen. „Es war eine lustige Situation“, erzählt Adrian Sonderegger. „Anna stand hinter der Kamera, etwa acht Meter vom Bundesrat entfernt in einem Korridor, und ich stand vorne bei den Bundesräten und gab Regieanweisungen. Dabei musste ich immer aufpassen, dass ich Anna nicht sehe. Sonst wäre ich auch auf dem Foto gewesen!“ Eine knappe Viertelstunde hatte das Team Zeit für das Gruppenbild, 17 mal drückte Anna Colby auf den Auslöser. Das letzte Bild wurde zum offiziellen Bundesratsfoto 2006. Dem Fotoshooting vom 9. Dezember im Bankettsaal des Bernerhofes beim Bundeshaus war eine fast fünf Monate lange minutiöse Planung vorausgegangen. Im August 2005 hatte Bundesrat Leuenberger den Studienbereich Fotografie angefragt und Studienbereichsleiter André Gelpke hatte begeistert zugesagt. Er stellte für diese einmalige Aufgabe ein Team aus fünf Studierenden zusammen: Anna Colby, Jojakim Cortis, Giuseppe Micciché, Adrian Sonderegger und Regine von Felten. Als Dozent für Fototechnik wurde Urs Siegenthaler beigezogen. Über diese Hand hat sich aber gar niemand aufgeregt…. Wir hätten also noch einen Schritt weiter gehen können! Giuseppe M.: Wir wussten von Anfang an, dass wir nichts Wildes machen können und dass jedes Detail politisch interpretiert werden könnte. Es war sehr viel vorgegeben. Mit den Bundesräten darf man nicht gross spassen… Viel Spielraum blieb tatsächlich nicht. So ist zum Beispiel die Anordnung der Personen festgelegt: In der Mitte der Bundespräsident, daneben die Vizepräsidentin, dann nach Dienstalter die anderen fünf Regierungsmitglieder, ganz rechts die Bundeskanzlerin. Direkter Körperkontakt ist verboten. Trotz Vorgaben und Zeitdruck ist dem Team aus Zürich etwas gelungen, was auf bisherigen Bundesratsfotos Seltenheitswert hat: Moritz Leuenberger lächelt! Vielleicht leitet dieses Bild eine neue Ära der Bundesratsfotografie ein? Die Tradition existiert seit 1993, die Fotografen blieben bisher unbeachtet. Diesmal steht auf der Karte, wer das Bild gemacht hat. Nächstes Jahr wird Micheline CalmyRey Bundespräsidentin. „Das könnte spannend werden“, Die Gruppe reiste mit drei Vorschlägen nach Bern und meint Adrian Sonderegger, „in der Westschweiz gibt es auch Moritz Leuenberger wählte das Motiv mit dem Schweieine Fotoklasse an der ECAL in Lausanne…“. zerkreuz. Geprobt wurde zuerst mit Statisten aus der hgkz und später in Bern mit „typähnlichen“ Bundesbeamten. Ist so ein Projekt typisch für die Arbeit am Studienbereich? Die Aufgabenteilung kristallisierte sich im Laufe der Vorbe- Adrian S.: Ich habe zum ersten Mal an einem Auftrag gearreitungen heraus: Anna am Auslöser, Adrian als Regisseur, beitet, der via Studienbereich kam. Dieses Projekt war übriGiuseppe dokumentierte das „making of“, Regine und Joja- gens auch deshalb sehr schön, weil wir – das Fototeam – uns kim waren zuständig für die acht Einzelportraits, die auf der kennen gelernt haben. Normalerweise arbeiten wir alleine Rückseite der Autogrammkarte abgebildet sind. oder in selbst gewählten Zweiergruppen. Diesmal hatten nicht wir ausgesucht. Die Zusammenarbeit war zwar nicht Wie war die Atmosphäre beim Fototermin? immer einfach, doch wenn man eine gemeinsame Aufgabe Adrian S.: Wir waren nervös, weil es Bundesräte waren. Wir zu lösen hat, schweisst sie das Team zusammen. wollten nichts falsch machen. Die offizielle Autogrammkarte, auf dem sich die sieben Giuseppe M.: Vor dem Shooting gabs Kaffee und Gipfeli, da Bundesräte und die Bundeskanzlerin vor rotem Grund um war die Gruppe ganz gemütlich und locker… das zwei Meter hohe Schweizerkreuz gruppieren, ist wohl Adrian S.: …als sie dann ums Kreuz standen, waren sie sehr das im Januar 2006 in der Schweiz meistpublizierte Foto. professionell und sehr medienpräsent, viel mehr als unsere Dem Bild wurden umfangreiche Artikel in allen LandesVersuchspersonen. Allerdings war Moritz Leuenberger nervös teilen gewidmet. Vom 18. Januar bis 15. Februar zeigte das und ich musste mich auf ihn konzentrieren. Ich hatte das Museum für Gestaltung Zürich in der kleinen Ausstellung Gefühl, er will weg… „Bitte recht freundlich“ seine Entstehungsgeschichte. Die welsche Wochenzeitung „L’illustré“ bezeichnet das Foto Seid Ihr zufrieden mit dem Ergebnis? als „la photo officielle la plus audacieuse de l’iconographie Giuseppe M.: Es ist gut herausgekommen, aber man kann fédérale“ und attestiert Moritz Leuenberger, dass mit ihm alles besser machen. Eine halbe Stunde ist knapp, die Zeit die Kreativität wieder in den Bundesrat Einzug gehalten hat. verging so schnell. Wir mussten ein gutes Gruppenbild und Ob dies der Grund für sein Lächeln ist? acht gute Einzelportraits hinkriegen. Wir haben sehr kon— zentriert gearbeitet. Es gingen aber auch Ideen vergessen. Das offizielle Bundesratsfoto kostenlos bestellen: www.admin.ch Mich hat sehr erstaunt, dass sie sich nur eine halbe Stunde Alle Bundesratsfotos seit 1993: www.admin.ch/ch/d/cf/foto.html 25 hgkzintern2/06 26 hgkzintern2/06 uebe r l eben Internationales Symposium zu Fragen von Biografie, Biologie und Biopolitik am Samstag, 22. April 2006. Jahrestagung des Nachdiplomstudiums Cultural/Gender Studies an der hgkz. — 13.00 14.15 16.15 17.00 18.00 „Ich war nicht dabei. Die Shoa im Leben von Astrid Matathias.“ Ein Filmprojekt von A. Matathias und F. Meckel Fischer und Raimund Ulbrich Workshops 1 – 3 mit den Referentinnen der Vorträge Bericht aus den Workshops „Re-konstruierte Gedächtnisräume.“ Eine Präsentation der künstlerischen Arbeit von Anny und Sibel Öztürk Prof. Dr. Aleida Assmann, Abendvortrag: „Erinnern und erinnert werden – Strategien und Mechanismen des auobiografischen Gedächtnisses“ Unkostenbeitrag für Imbiss und Getränke: ehem. nds c/gs 30 CHF, alle anderen 60 CHF. Abendvortrag (falls separat) Studierende 5 CHF, andere 15 CHF — Konzept: Sigrid Adorf, PD Dr. Pietro Morandi, Prof. Dr. Marion Strunk – Studienleitung NCGS Nicht endende Krisen im Kern und an den Rändern der wirtschaftlichen Zentren, zunehmende Migrationsbewe- Institut für Theorie der Gestaltung und Kunst gungen, Sozialabbau, wirtschaftliche Unterhöhlungen des demokratischen Prinzips und ein erhöhter Druck auf die Konkurrenzfähigkeit des/der Einzelnen haben in den letzten Jahren auch in Gesellschaften des Westens zu einem Gefühl permanent gewordener Instabilität und Unsicherre-/location heisst die grosse Zürcher Institu heit geführt. Gegenwärtig ist ein drohender Verlust der tionenverschiebung im Schauspielhaus Zürich Fähigkeit, das eigene Leben erzählen zu können, beobachtvom 19. bis 21. Mai. Die Idee ist einfach bar. Die grossen Erzählungen von Freiheit und Befreiung und überzeugend: Einmal im Jahr baut das sind verblasst und dem beunruhigenden Empfinden gewiSchauspielhaus Zürich eine grosse Institution chen, dass zwischen der Idee eines unabhängigen, bewegin den Schiffbau um, um sie damit zu durchlichen Selbst und der von Wirtschaft und Politik geforderten und beleuchten. Gesa Ziemer* Flexibilität womöglich ein zeitgemässer, signifikanter — Zusammenhang besteht. Den Auftakt macht in diesem Frühjahr die SimulatiDas Symposium will die individuellen Handlungsmögon eines Sanatoriums. In einer Hausbespielung, an der lichkeiten diskutieren, die gegenüber diesen HerausfordeSchnittstelle zwischen Kunstpraxis und Theorie, reflekrungen noch verbleiben. Auf der Ebene des Biografischen ist zu fragen, ob die bewährten Möglichkeiten von Bewusstwerdung mittels Erinnerung und Verstehen auch in der Ungewissheit von Orten noch gelten, wenn Spuren, Bilder, Räume einer permanenten (Ver-)Änderung unterliegen. Können Erinnerungsarbeit und Vergegenwärtigung von Vergangenem noch zu Erkenntnissen führen, die auf Gegenwart verändernd einwirken? Auf der Ebene des Biologischen stellt sich die Grundfrage, was überhaupt im Leben und Erleben veränderbar ist und was nicht. Wenn biologische Erklärungen als determinierende Gesetzmässigkeiten aufgefasst werden, stellt sich die Frage, ob und in welcher Form Plastizität denkbar bleibt. Und schliesslich sind auf der Ebene des Biopolitischen (Foucault) jene Regierungs- und Steuerungspraktiken zu thematisieren, die Menschen nicht (mehr) in erster Linie als handelnde Personen ansprechen, sondern als sich verhaltende, von Reizen beeinflusste Körper. Wie verschieben sich dann aber Fragen der Emanzipation unter den Bedingungen neoliberaler Selbstentwicklung und Lebensplanung? re-/location: sanatorium — Vortragssaal und Theorieräume 5. Stock hgkz. Programm: 10.00 Begrüssung Prof. Dr. Sigrid Schade, Leiterin ICS 10.05 Einführung in die Veranstaltung und Fragestellungen des Studiums der Cultural/Gender Studies durch die Studienleitung (Prof. Dr. Marion Strunk, PD Dr. Pietro Morandi, Lic.Phil. Sigrid Adorf ) 10.30 „Gender. Habitus. Gouvernementalität.“ Dr. Lars Kohlmorgen 11.00 „Biopolitik: Wie werden Menschen ‚regiert‘?“ PD Dr. Pietro Morandi 11.30 „Dynamische Systeme: Psyche und Gehirn.“ Dr. med Friederike Meckel Fischer, Prof. Dr. med. Martha Lehmann Koukkou 27 hgkzintern2/06 tieren verschiedenste Akteure in ihren jeweils eigenen Medien zentrale, gesellschaftliche Fragen nach der allumgreifenden Zurüstung des Körpers, dem in die Apparatenwelt eingespannten Menschen, den Strategien heutiger Forschung und der verknappten Ressource Zeit. nen Kapitalismus macht schon lange nicht mehr vor dem Körper Halt. Die Idee eines gesunden, starken und vor allem wettbewerbsfähigen Körpers setzt den kranken Körper unter Druck. Nicht Zeit, sondern Effektivität und Effizienz bestimmen den Wert der Medizin. Das Imaginäre der Gestaltung des kulturellen Körpers bestimmt die Arbeit am Die Schweiz ist ein Land mit einer grossen Sanatoriumstrakonkreten Leib. dition. Thomas Mann, der mit allergrösster Sicherheit als erste literarische Referenzfigur auftaucht, kreierte im Ver- Kunst und Diskurs im Schiffbau gleich zur heutigen Klinikrealität nicht nur einen beängs- Ein langes Wochenende lädt das Schauspielhaus in Zusamtigenden Ort vergangener Krankheiten, sondern auch die menarbeit mit dem Institut für Theorie (ith) das Zürcher abgeschiedene und privilegierte Aura eines verschwunde- Publikum ein, ein theatral-diskursives Sanatorium zu konsnen Menschenbildes. Weder krank noch gesund delirieren truieren. Aus künstlerischer, kulturwissenschaftlicher und seine Protagonisten hoch über den Niederungen der Stadt, medizinpraktischer Perspektive wird das Themenspektrum über Zeit im Überfluss verfügend – ein luxuriöser Zustand, auf verschiedenen Bühnen eröffnet. Das ith verfolgt mit der heute in einer Klinik nicht mehr denkbar wäre. Wir dieser Zusammenarbeit erneut sein Ansinnen, Theorie bauen also ein Sanatorium nach, um den Konflikt verschärft nicht nur textlich, sondern auch performativ und spielesichtbar zu machen zwischen dem Luxus alter Regene- risch zu exponieren und damit theoriepraktische Verfahrationskonzepte und der Idee der schnellen Heilung und rensweisen zu erproben. Dieses geschieht humorvoll in sofortigen Reintegration in den Arbeitsprozess, die heute einer Theorie-„Praxis“, in der bekannte TheoretikerInnen common sense ist. das Publikum mit Theorie „therapieren“. Und strenger in Form von Mikrosymposien, in denen die Themen mit ProUnser Sanatorium macht auf das Verschwinden des fis aus dem Gesundheitswesen unter die Lupe genommen Humanen im Menschen aufmerksam. Es ist nicht nur werden. In drei Abendvorträgen und -debatten werden nostalgisches Sinnbild, sondern auch Ort akuter Entköreinzelne Aspekte kritisch scharfgestellt und im Spannungsperlichung, neonbeleuchteter Hyperfunktionalisierungen, feld von Theorie und Praxis exponiert. Der Ernst der spiedesynchronisierter Zeitgefühle und der Abhängigkeiten, lerischen Formate liegt für das ith darin, immer wieder Machtphantasien sowie Glücksversprechen. An der Atmoneue Theorieformate zu entwerfen und zu erproben, um so sphäre heutiger Kliniken und dem Arbeitsstil ihrer Mitarnicht nur über die ästhetische Dimension gesellschaftlicher beitenden lassen sich deutlich die gesellschaftlichen VeränBrennpunkte nachzudenken, sondern diese auch konkret derungen der letzten Jahrzehnte ablesen. Die zunehmende zu zeigen und sie damit im Kontext einer Ästhetik der Kritik Ökonomisierung aller Lebensbereiche im fortgeschrittezu thematisieren. In 1922 Erwin (Schroedinger) takes a rest cure at Arosa for four months, accompanied by his wife Eigeninitiative im Heilungsprozess Im gesamten Schiffbau kann das Publikum während der drei Tage eine traditionelle Liegekur machen, besonders interessante Fälle auf der Bühne bestaunen, sich vakuumverpacken lassen oder in einer virtuellen eidgenössischen Heilgruppe vereinen, therapeutisch mit dem KurSinfonieOrchester Karaoke singen oder mit Künstlern und Experten eine neue Therapie für die anderen Besucher erfinden. Natürlich haben wir Gäste eingeladen, die uns unseren Zustand erstmal in der Gesamtheit diagnostizieren. VertreterInnen der Soziologie, Philosophie und Kulturtheorie werden fragen, wie es um das Wohl der Gesellschaft steht. Praktiker werden darauf antworten und je nach Ihrer Hilfsbereitschaft auch sofort mit Ihnen die Ursachen oder auch nur Symptome bekämpfen. Da Eigeninitiativen eine der wichtigsten Faktoren im Heilungsprozess sind, hat das Publikum die Möglichkeit, aktiv oder passiv, abstrakt oder leibhaftig, je nach Verlangen und Gesundheitszustand, teilzunehmen. — Kuratiert von Matthias von Hartz, Imanuel Schipper und Thomas Oberender in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theorie der Gestaltung und Kunst (ith), Jörg Huber und Gesa Ziemer. Das Sanatorium findet vom 19. bis 21. Mai 2006 im Schiffbau statt. In der Theorie-Therapie und den Mikrosymposien sind u.a. dabei: Gerburg Treusch-Dieter, Thomas Macho, der Autor der „Theorie-Apotheke“ Jochen Hörisch, das Pornosophie-Duo Pfister/Zweifel, Xavier Le Roy, Saalschutz, Elisabeth List, Brida von Castelberg und viele andere. — * Gesa Ziemer ist Co-Leiterin des Instituts für Theorie der Gestaltung und Kunst ith. 28 hgkzintern2/06 die lust am spiel mit geschlechter rollen Anhand der Themen Werbung, Mode, Film, Partykultur und Popmusik geht die Ausstellung „Gay Chic – Von der Subkultur zum Mainstream“ der Frage nach, was schwule und lesbische Ästhetik mit dem visuellen Alltag zu tun hat. — In der Ausstellung „Gay Chic“ wird verfolgt, wie ein Stil aus der Subkultur der Homosexuellen in den Alltag transferiert wird und dort neue Impulse gibt. Der „Gay Chic“ stellt einen aktuellen Trend der heterosexuellen Kultur dar: Männer mit kosmetischer Behandlung und Schminke; Frauen als Garçonne oder femininer Typ in lesbischer Pose. Voraussetzungen hierfür sind unter anderem die veränderte soziale Wahrnehmung von Schwulen und Lesben, die wechselseitige Beeinflussung homosexueller und heterosexueller Lebensstile und die postmoderne Lust am Spiel mit Rollenbildern von Mann und Frau. „Metrosexuell“, „übersexuell“ oder „queer“ lauten die aktuellen Schlagwörter. oben: Ugo Rondinone, aus der Serie „I Don’t Live Here Anymore”, 1995 © Ugo Rondinone. Courtesy Sammlung Ringier rechte Seite oben: Titelblatt Vanity Fair, Cindy Crawford und K.D. Lang, August 1993 unten: Judith Schönenberger, „Garage“, aus der Serie „Dreierkisten“, 2005, Duratrans in Leuchtkasten, © Judith Schönenberger In der Ausstellung sind stilprägende Arbeiten von Robert Mapplethorpe bis Pierre et Gilles, eine Raum-Installation von Drag Kings und neben dem Idol der Metrosexuellen David Beckham, der Ur-Dandy Beau Brummell und Marlene Dietrich im Männeranzug zu sehen. Klischees und Stereotypen werden in interaktiven Arbeiten zur Diskussion gestellt. — Mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia, Fonds RESPECT, Stiftung Stonewall, Network — 29 hgkzintern2/06 un/sichtbarkeit und queerness. politiken des sehens und aussehens Ein Kolloquium des Instituts Cultural Studies in Art, Media and Design (ics) in Kooperation mit der hgkz-Ringvorlesung und dem Museum für Gestaltung Zürich im Rahmen der Ausstellung „Gay Chic – Von der Subkultur zum Mainstream“. — Gay Chic, Galerie Museum für Gestaltung Zürich, 26. April bis 16. Juli 2006 Eröffnung: Dienstag, 25. April 2006 — 17.30 Uhr, Vortragssaal: Vortrag von Andreas Krass (Literaturwissenschaftler, Universität Frankfurt am Main) „Metrosexualität – ein Modethema im Blickwinkel der Queer Studies.“ 18.30 Uhr, Foyer — Barbetrieb und Performance der Hochschule Musik und Theater Zürich (hmt) „Stop and Show!“ — 19.00 Uhr, Foyer: Vernissage; Begrüssung: Sigrid Schade, Leiterin Institut für Cultural Studies in Art, Media and Design; Einführung: Cynthia Gavranic, Kuratorin Museum für Gestaltung Zürich, und Urs Küenzi, Co-Kurator — 20.00 Uhr, Vortragssaal: Rockkonzert “4-tune” Eine Koproduktion von Ringvorlesung hgkz, Gleichstellungskommission hgkz, Hochschule Musik und Theater hmt und Museum für Gestaltung Zürich Begleitprogramm: · Workshops — Samstag, 6. Mai 2006, ca. 12 – 18 Uhr Workshop „Drag Kings“. Verwandlung zum Drag King mit King Romeo Koyote Rosen und King Christian, Expertinnen des Sündikats. Nur für Frauen; Platzzahl beschränkt. Voranmeldung unter +41 (0)43 446 67 10 oder [email protected] — Samstag, 27. Mai 2006, 10 – 17 Uhr, Foyer: Workshop „Gay-Chic-Hairstyling“ mit Ivo Aeschlimann (Hairstylist, “ghel”, Zürich). Gratishaarschnitt und Beratung durch die trendigen Hairstylisten von „ghel“. Ohne Voranmeldung; Platzzahl beschränkt — Samstag, 10. Juni 2006, 14 – 17 Uhr in der Ausstellung „Schwul macht cool“. Styling-Workshop mit Clifford Lilley (Styling-Experte, Zürich). Platzzahl beschränkt. Voranmeldung unter +41 (0)43 446 67 10 oder [email protected] · Gespräche in der Ausstellung — Dienstag, 11. Juli 2006, 20 Uhr: „The Gay Look: schwul, lesbisch, hetero, bi, transgender, queer. Eine Frage des Stils?“ Mit Ida Gut (Modedesignerin, rundum, Zürich), Jacqueline Otten (Leiterin Departement Design hgkz), Clifford Lilley (Styling-Experte, Zürich). Moderation: Urs Küenzi (Co-Kurator Gay-Chic) — Dienstag, 23. Mai 2006, 18.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Clifford Lilley (Styling-Experte, Zürich) und Cynthia Gavranic (Kuratorin Museum für Gestaltung Zürich) — Dienstag, 6. Juni 2006, 18.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Patrick Rohr (Moderator „Quer“, SF, Zürich) und Urs Küenzi (Co-Kurator ) — Dienstag, 27. Juni 2006, 18.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Frédéric Dedelley (Produkt- und Ausstellungsgestalter, Zürich) und Cynthia Gavranic (Kuratorin Museum für Gestaltung Zürich) — Dienstag, 11. Juli 2006, 18.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Brigitte Röösli (Lesben-Organisation Schweiz, LOS) und Marion Strunk (Leiterin NDS Cultural/Gender Studies, hgkz) · Öffentliche Führungen Jeweils Dienstag, 18.30 Uhr. Informationen zu den Führungen: www.museum-gestaltung.ch Workshops für Schulklassen sowie Spezialführungen: Tel +41 (0)43 446 67 10 oder [email protected] · Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstrasse 60, CH-8005 Zürich Tel +41 (0)43 446 67 67, Tram 4 und 13, Haltestelle Museum für Gestaltung Öffnungszeiten: Dienstag–Donnerstag 10 – 20 h, Freitag–Sonntag 10 – 17 h, montags geschlossen. 1. Mai geschlossen 24. Mai 10 – 16 h. Auffahrt Donnerstag 25. Mai 10 – 17 h Pfingstsonntag 4. Juni geschlossen. Pfingstmontag 5. Juni 10 – 17 h Am Symposium werden die politischen Chancen und Grenzen der Strategie der Sichtbarmachung von nichtnormativen geschlechtlichen und sexuellen Identitäten diskutiert – wie Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen, Transsexuellen, Intersexuellen, BDSM-Praktizierenden u.a. Folgende Fragen werden dabei leitend sein: Welche Rolle spielt Un/Sichtbarkeit für queere Verkörperungen? Wie lässt sich das Verhältnis zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Macht, Identität und Befreiung bestimmen? Was sind die Vor- und Nachteile einer typisierenden Sichtbarkeit: Identifikationsangebot, Vertretung, Präsenz, Überwachung, Regulierung, Normierung, Normalisierung, Entpolitisierung, Kommerzialisierung, Verflachung? Vormals stigmatisierte, queere subkulturelle Bilder finden zunehmend stärker Eingang in den heterosexuellen Mainstream. Es bleibt zu fragen, ob durch das Modischwerden von queeren Zeichen Verschiebungsprozesse zwischen kulturellem Zentrum und kulturellen Rändern eingeleitet werden oder ob schlicht eine Einverleibung stattfindet. — Donnerstag, 8. Juni 2006, Vortragssaal hgkz, 17 – 20 Uhr 17.00 17.15 17.50 18.20 18.30 18.45 19.00 Ringvorlesung (bis18.30) Begrüssung, Stefan Kreysler, Ringvorlesung Begrüssung, Prof. Dr. Sigrid Schade, Leiterin ics Cristina Nord, Filmkritikerin, Berlin Bekenntnisfallen. Zu einer Kritik der Sichtbarkeit Sabine Fuchs, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Hamburg Sexualität und Politik im Feld des Visuellen: Re/Visionen von Queerness Kurze Diskussion der beiden Vorträge Pause Ines Doujak, Künstlerin, Wien / Kurze Präsentation der künstle- rischen Arbeit Eingriffe ins Blickregime. Queere Verkörperungen zwischen Subkultur und Mainstream, Podiumsgespräch und Diskussion mit dem Publikum. Mit: Ines Doujak, Sabine Fuchs, Cristina Nord, Dr. Marc Siegel (Filmwissenschaftler, Berlin), Prof. Dr. Marion Strunk (Leiterin NDS Cultural & Gender Studies hgkz ); Moderation: Sigrid Adorf 20.00 Ende Konzept: Sigrid Adorf, Sabine Fuchs — 30 hgkzintern2/06 Museum für gestaltung zürich – auf dem richtigen weg Ein Besucherrekord, die organisatorische Weiterentwicklung, die verstärkte Zusammenarbeit von Museum und Hochschule bei Projekten in Lehre und Forschung und die Umsetzung der kantonalen Sparmassnahmen – dies waren die Wegweiser fürs Museum für Gestaltung Zürich im Jahr 2005. Christian Brändle* — Das Jahr 2005 stand für beachtliche Erfolge, notwendige Veränderungen und nachhaltige Neuerungen am Museum für Gestaltung Zürich. Mit 67’187 Eintritten konnte das Museum einen neuen Publikumsrekord verzeichnen (seit 1992). Damit gehört es nach Kunsthaus und Landesmuseum zu den drei grössten Museen in Zürich. Und noch ein Highlight gab es zu vermelden. Die Ausstellung René Burri zog insgesamt 26’576 Besuchende an und hat uns damit einen weiteren Rekord beschert (s. S. 32). Kooperationen, Digitalisierung der Sammlungen. In allen Abteilungen des Museums wurden zum Teil grosse Projekte lanciert, weitergeführt oder abgeschlossen. Dazu gehören die Digitalisierung der Sammlungen (The Museum System TMS), eine neue Datenbank für das Ausstellungswesen, neue Aktivitäten in der Lehre und die Beteiligung an Forschungsprojekten der Hochschule, Verbesserungen im Werkstattbereich (Maschinen, Lagermöglichkeiten, Raumaufteilung), eine neue Shopauslage und eine Kasse, die uns tagtäglich ermöglicht, genaue Informationen zu Eintritten, Verkäufen und Beständen zu erhalten. Sammlungs-/Ausstellungsleitung neu besetzt Ein zentrales Geschäft war 2005 die Umstrukturierung des Museums. Im Rahmen der Sparmassnahmen wurde beschlossen, nicht nur die Finanzierung des Hauses, sondern auch die organisatorische Struktur neu zu konstituieren. Ab 2006 ist das Museum in fünf Hauptabteilungen gegliedert: Ausstellungen, Sammlungen, Bellerive, Betrieb und Werkstatt. Eine der Voraussetzungen für den Erfolg dieser neuen Organisationsform ist die vollständige Zusammenführung aller Sammlungen im neuen Sammlungszentrum an der Förrlibuckstrasse. Die neue Sammlungsleiterin Verena Formanek und die Ausstellungsleiterin Angeli Sachs werden in der nächsten Ausgabe des hgkz intern ausführlicher vorgestellt. britische grafik gibt den ton an In Grossbritannien ist seit den 1960er Jahren eine der kraftvollsten, innovativsten und vielfältigsten Grafikkulturen der Welt entstanden. Die Ausstellung „Communicate – Unabhängige britische Grafik seit 1960“ im Museum für Gestaltung Zürich versammelt über 600 Arbeiten. Andres Janser* — Denkt man etwa an eine Platten- oder CD-Hülle oder an das Plakat zu einem Lieblingsfilm, so stehen die Chancen gut, dass sie in dieser Ausstellung zu sehen sind. „Communicate“ zeigt unabhängige britische Grafik der letzten 45 Jahre und deren Einfluss auf die zeitgenössische Kultur, vor allem Sparmassnahmen umgesetzt in der Musik und den Printmedien. Sie präsentiert Grafik als Per Januar 2006 sind die umfangreichen Sparmassnahmen Medium des sozialen Protestes, die Wichtigkeit des Interdes Kantons im Budget des Museums abgebildet. Dank nets sowie experimentelle und kommerzielle Arbeiten von Engagements aus der Privatwirtschaft, SynergiemassnahGestaltern. men innerhalb des Museums und der Hochschule sowie einem grossen Kooperationsprojekt mit der ETH Zürich Mehr als 600 Exponate aus den Bereichen Printmedien, (Departement Architektur) konnte ein Grossteil der Spar- Künste, Musik, World Wide Web, Politik und Gesellschaft, ziele erreicht werden. Trotzdem bleibt in diesem Bereich Identität sowie persönliche Projekte des Kurators geben weiterhin viel Arbeit zu leisten, um den Eigenfinanzierungs- Einblick in das bedeutende Schaffen so unterschiedlicher grad des Hauses weiter zu steigern. Gestalter wie Alan Fletcher, Ken Garland, Michael English, — Barney Bubbles, Peter Saville, Neville Brody, The Designer’s * Christian Brändle ist Direktor des Museums für Gestaltung Zürich Republic, Tomato, Fuel, Hi-res! und Intro. Aus „Communicate – Unabhängige Britische Grafik seit 1960“: links: John Kinneir und Margaret Calvert, Strassenschild, 1960. oben: Stephen Coates, Doppelseite aus dem Libretto zu „100 Objects to Represent the World“ von Peter Greenaway, 1997. derschuhen. Diejenigen für „The Guardian“ oder die Band Kraftwerk zeigen, dass britische Gestalter oft versponnener Printmedien und Kunst und weniger an reiner Funktionalität interessiert sind als Die britische Kultur galt lange als eine Kultur des Wortes, Gestalter aus anderen Ländern. visuelle Aspekte spielten nur eine untergeordnete Rolle. Grafik als sozialer Protest Doch in den 1960er Jahren setzte in dieser Hinsicht ein Schon immer haben sich Grafiker auch für gesellschaftliche unübersehbarer Wandel ein. So setzte beispielsweise der Anliegen engagiert, in Grossbritannien etwa mit Plakaten Verlag Penguin Books mit Taschenbuchumschlägen, die für die „Campaign for Nuclear Disarmament“ oder die Antieine ansprechende grafische Vielfalt mit einer unverwechNazi-Liga. Seit den neunziger Jahren investieren britische selbaren visuellen Identität zu verbinden wussten, MassstäGrafiker in nennenswerter Zahl Zeit und Geld auch in Probe. Bücher des Canongate-Verlages und Zeitschriften wie jekte, die sie aus eigenem Antrieb in Angriff nehmen. Dieses „OZ“, „The Face“ oder „i-D“ belegen den anhaltend hohen aktuelle Selbstverständnis hat dem Grafikdesign zu vielen Stellenwert der Grafik in den Printmedien. Vor allem für Planeuen Erscheinungsformen und Anwendungsbereichen katgestalter sind Auftraggeber aus den verschiedenen Künsverholfen und damit neue Horizonte eröffnet. ten attraktiv: Film, Konzert, Theater, Museum, Galerie. Plattenhüllen und Musikvideos Zur gleichen Zeit forderte der internationale Erfolg der britischen Popmusik eine gleichermassen originelle visuelle Antwort. Bands wie die Beatles oder die Rolling Stones begannen, ihre Alben als Kunstwerke zu betrachten, und die Hüllen sollten diesem Anspruch genügen. Vom Glamour der Roxy Music über den Punk der Sex Pistols bis zu den Chemical Brothers und Massive Attack von heute gibt die britische Grafik seither in der internationalen Musikszene den Ton an. In jüngerer Zeit haben auch Musikvideos für Aufsehen gesorgt, etwa für Björk oder Primal Scream. Versponnener als andere Die Identität eines Unternehmens zum Ausdruck zu bringen, ist eine der zentralen Aufgaben der Grafik. Um 1960 entwickelte sich die Idee der Corporate Identity, für die Firmenlogos und andere grafische Elemente jeweils auf Plakaten, in Inseraten und Broschüren variiert und kombiniert werden. Die Ausstellung zeigt Arbeiten für Pirelli, die BBC oder den Modemacher Paul Smith. Die interaktiven digitalen Medien haben dieses Spektrum noch erweitert. Dabei steckt das Web-Design eigentlich immer noch in den Kin- — Ausstellung vom 18. März bis 7. Mai 2006, Halle Museum für Gestaltung Zürich/ Projektleiter: Andres Janser, Kurator Museum für Gestaltung Zürich Kuratoren: Rick Poynor, London, und Jane Alison, Barbican Art Gallery, London/ Produktion: Barbican Art Gallery, London/ Ausstellungsarchitektur: Azman Associates, London, neu interpretiert von Mathis Füssler, Zürich. Publikation: Eine englischsprachige Begleitpublikation ist erhältlich: Rick Poynor (ed.), „Communicate – Independent British Graphic Design since the Sixties“, Laurence King Publishing, 256 Seiten, 350 Farbabbildungen, 74 CHF, ISBN 1-85669-422-4. Begleitprogramm: Mittwoch, 19. April, 18.30 Uhr: „Britisch-schweizerische Perspektiven“ Sonderführung mit Richard Hollis, Autor, London (in englischer Sprache), anschliessend Präsentation des Buches „Schweizer Grafik – Die Entwicklung eines internationalen Stils 1920–1965“ von Richard Hollis (in Zusammenarbeit mit Birkhäuser Verlag für Architektur, Basel) Mittwoch, 3. Mai, 20 Uhr: „Die (Un-)Abhängigkeit der Grafik“ Diskussion mit Alan Fletcher (Grafiker, London, Design Consultant für Novartis Campus Basel), Michele Jannuzzi (Grafiker, Jannuzzi Smith, London), Lars Müller (Grafiker und Verleger, Baden), Cornel Windlin (Gestalter, Zürich). Moderation: Andres Janser Öffentliche Führungen: Jeden Mittwoch um 18.30 Uhr Spezialführungen auf Anfrage: Christine Kessler, [email protected], Tel. +41 (0)43 446 67 12 — * Andres Janser ist Kurator am Museum für Gestaltung Zürich 32 museum, neue medien hgkzintern2/06 Die Erfolgsmeldungen ausstellung rené burri — 26’576 Besuchende insgesamt, davon 1700 am FinissageWochende. Die Ausstellung war die erfolgreichste seit 1998. — Das von der Studentin Andrea Koch (hgkz-Studienbereich Visuelle Kommunikation) realisierte Plakat wurde 165 Mal verkauft. — René Burri signierte (sichtlich stolz und mit einem persönlichen Wort für jede und jeden) am Abschlusstag der Ausstellung mit einer nur halbstündigen Pause 5 Stunden ununterbrochen Publikationen, Postkarten und Plakate. — Fotografen, alte WeggefährtInnen, PfadikollegInnen, Freunde, Bekannte waren dabei: Alle kamen, um René Burri persönlich zu erleben. — Viele Besuchende, die bereits mehrmals in der Ausstellung waren, nahmen auch Abschied. Abschied von einer Ausstellung, die viele tief berührt hat und die nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. — Bilder: Regalua Bearth 33 publikationen, messe, festival Neue Medien Industrial Design <server 1> – zürcher nachwuchsdie neue publikation talente an der imm des studienbereichs cologne neue medien Seit 2003 schreibt der Rat für Formgebung/ Im <Server 1> stellt das Team des snm, die Dozierenden und die Mitarbeitenden, Projekte von Studierenden vor. Die Arbeiten aus dem bisherigen Diplomstudiengang verdeutlichen die vielfältigen Energien, die am snm entstehen, dort, wo Kunst, Kultur, Theorie, Architektur, Ökonomie und Gestaltung von Bild, Ton, Programm, Schrift und Zahl sich an den Neuen Medien reiben und produktiv werden. Lesen oder bestellen unter: http://snm-hgkz.ch/server Bilder links: <Server 1>, Seiten 1-7 — was lange währt ... Nicht nur Transport-, sondern auch Informationsmedien zeichnen sich durch Beweglichkeit aus. Das in mancher Hinsicht experimentelle mediale Sammeltaxi-Unternehmen „dieKlasse Magazin“, dessen neuestes Erzeugnis: Augabe #3 „Cut – oder die Liebe zu den Bildern“ in der letzten Ausgabe von hgkz-intern angekündigt wurde, hat noch einige Umwege genommen, einige Stürme durchsegelt und konnte schliesslich sogar auch noch einige weitere Gäste aufnehmen. Es wird am Donnerstag 22. Juni vorgelegt. — km#3, 24/32 cm, 192 Seiten, deutsch und englisch, 28 CHF. edition fink zürich. Buchtaufe: Donnerstag 22. Juni, ab 19h im Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20, 8004 Zürich. www.dieklasse.ch /www.walcheturm.ch — German Design Council jeweils anlässlich der Internationalen Möbelmesse Köln unter dem Titel „Inspired by Cologne“ einen Wettbewerb für Nachwuchstalente aus. Gut 470 Designerinnen und Designer aus aller Welt bewarben sich um eine Teilnahme an der Ausstellung, die vom 16.1. bis am 22.1.2006 in der Kölner Rheinparkhalle zu sehen war. Ausgewählt wurden gut 30 Arbeiten – 7 davon stammten von hgkzAbsolventen und hgkz-Studierenden: — Nina Eigenmann, sbd Diplomjahrgang 2006 — Kevin Fries, sbd Diplomjahrgang 2003 — Christian Kägi, sbd Diplom 2006 — Andreas Saxer, sbd Diplom 2003, Assistent sbd — Fabian Schwärzler, sbd Diplom 2003, Assistent ssd — Muriel Weber, Ssbd Diplom 2004 — Jakob Zumbühl, sbd Diplom 2003 www.imm-cologne.de www.german-design-council.de — Bild unten: Hocker von Andreas Saxer hgkzintern2/06 designmai internationales designfestival berlin 18.–21.5.2006 Unter dem Titel „DESIGNCITY“ widmet sich das diesjährige Designfestival in Berlin unterschiedlichsten Fragen an der Schnittstelle von Design, Architektur und Städteplanung. Ein Thema ist das Design von Unterkünften im Katastrophenfall, zu dem verschiedene Hochschulen auf Einladung des Designmai Projekte durchführten. Studierende des ersten Semesters vertreten in Berlin den SBD und die hgkz. Unter der Leitung von Nicole Kind erprobten sie im Atelier die harte Wirklichkeit. Ob ihre Prototypen im Massstab 1:1 dem Gebrauch standhalten, wird sich in Berlin überprüfen lassen: Alle gezeigten Entwürfe sind begehbar und dienen den Studierenden während der Ausstellung als Nachtlager. www.designmai.de — 34 bibliothek, vortragssaal hgkzintern2/06 ausstellung „50 jahre vortragssaal form + zweck“ Der Veranstaltungsraum Im Bibliotheksgang und in der Bibliothek der hgkz ist vom 27. März bis zum 3. Mai 2006 eine Ausstellung über die Zeitschrift „form + zweck“ zu sehen. Diese 1956 in der DDR gegründete Zeitschrift für Gestaltung entwickelt seit 1991 in jedem neuen Heft eine neue gleichwertige Bild- und Textsprache. Visualität und Diskursivität werden verbunden, Gestaltung auch in ihrem gesellschaftspolitischen Zusammenhang gesehen und Gestalten als verantwortliches Handeln verstanden. Auf den verschiedenen Ausstellungsstationen im Bibliotheksgang der hgkz wird die Entwicklung der Zeitschrift während der fünf Jahrzehnte ihres Bestehens dokumentiert. In der Bibliothek können die Besucher diese Entwicklung anhand der aufliegenden Zeitschriftenhefte und -bände persönlich verfolgen. Ausserdem werden einige zugehörige Objekte zu sehen sein. 27. März – 3. Mai 2006 im Bibliotheksgang und in der Bibliothek der hgkz, 2. Stock — der hgkz. Hansjörg Hellinger — Der multimedial nutzbare Vortragssaal der hgkz und des Museums für Gestaltung Zürich liegt im Herzen von Zürich. Dieser Veranstaltungsraum eignet sich ideal für Kongresse, Tagungen, Vernissagen, Filmvorführungen und viele andere multimediale Anlässe. Bei einer Konzertbestuhlung bietet er Platz für maximal 290 Personen. Weitere Serviceleistungen Der Vortragssaal dient hauptsächlich den internen Belangen von Hochschule und Museum. Als zusätzliche Dienstleistung vermieten wir diesen Veranstaltungsraum auch an Externe. Neben der Vermietung des Saals unterstützt der Eventmanager die Veranstaltenden bei der operativen Umsetzung ihrer Veranstaltung. Dazu gehört die Koordination der internen Dienste sowie die Auftragserteilung an Partner ausserhalb der hgkz wie Dolmetscheragenturen, Dekorationen / Bühnenbauten, Standbau, Technikfirmen, Künstleragenturen etc. Preise Miete/ Technik/ Mobiliar Es wird unterschieden zwischen hgkz internen und externen Veranstaltern. Für hgkz interne Veranstalter ist die Miete des Vortragssaals inkl. „Technik Level 1 für hgkz interne Veranstalter“ kostenfrei. Eine Übersicht über die verschiedenen TechnikLevels sowie aktuellen Preislisten sind zu finden auf der Homepage Technische Ausstattung Der Vortragssaal verfügt über die neuste Audio-Video-Technik. Zuspieler für jedes nur mögliche Format sind bereits installiert. Nebst Projektionsmöglichkeiten mit „Diner mit scharf“ im Vortragssaal Videobeamer, Visualizer, Diaprojektoren, 16-mm- und 35-mm-Filmprojektoren ist der Saal optimal für den Einsatz weiterer Techniken eingerichtet. Zur Grundausstattung gehört eine in der Höhe individuell einstellbare Bühne (250 x 1300), eine Tonanlage für Sprache und eine Soundanlage. Ein Grundstock an Scheinwerfern ist für die Ausleuchtung der Bühne fix montiert. Für spezielle Spots im Saal stehen zwei Moving-Heads zur Verfügung. Genaue Angaben zur Technik entnehmen Sie bitte dem Technical Rider auf der Homepage http://vortragssaal.hgkz.ch . Catering Das Catering im Vortragssaal wird durch die Cateringbeauftragte Martina Alfonso organisiert. Sie erstellt anhand eines vorgegebenen Budgets, oder in Absprache mit dem Veranstaltenden, eine Offerte. Alle Catering-relevanten Aufgaben werden durch die Cateringbeauftragte abgedeckt. Dazu gehören: Auftragserteilung an externe Zulieferer, Organisation des Servicepersonals, von Dekorationen, Blumenschmuck und Infrastruktur, Betreuung des Caterings, Abrechnung und Rechnungsstellung. Informationen, Reservationen Reservation des Vortragssaals bitte über die Homepage vornehmen: http://vortragssaal.hgkz.ch oder http://raumres.hgkz.ch/index_ vortragsaal.html — * Hansjörg Hellinger ist Eventmanager Vortragssaal hgkz, Tel +41 1 446 20 90, [email protected] 35 alumni, kinder der förderverein hgkz/mfgz verwandelt sich in eine alumniorganisation Jahresbericht 2005 des Präsidenten. Rudolf Schilling Das zentrale Ereignis des Jahres fand am 13. April statt. Die Generalversammlung beschloss, den Förderverein umzuwandeln in einen „Verein der Freunde und Alumni“, also der Ehemaligen, und zwar auf den Zeitpunkt des Zusammenschlusses von Hochschule für Gestaltung und Kunst (hgkz) und Hochschule Musik und Theater (HMT) zur Zürcher Hochschule der Künste (zhdk) im Jahre 2007. Die GV sprach im Hinblick auf dieses Ziel einen Kredit von 10’000 Franken für die Ausarbeitung eines Konzepts. Mit diesem Auftrag wurde die Firma IM-Strategies betraut, die bereits Ende Juni einen Konzept- und Vorgehensvorschlag ablieferte und an einer Veranstaltung präsentierte, zu der die Mitglieder des Fördervereins eingeladen waren. In der Folge griffen die Schulleitungen von hgkz und HMT das Projekt auf und beschlossen, eine Projektorganisation zu schaffen, mit dem Auftrag, das Vorhaben nicht nur zu planen, sondern bis Frühjahr 2007 in die Tat umzusetzen. Die beiden Schulleitungen stellten hierzu auch Ressourcen bereit, nämlich je eine 20-Prozentstelle für die Projektleitung. Kurz nach den Sommerferien wurde diese Co-Projektleitung eingesetzt. Sie besteht aus: — Christina von Rotz (hgkz) und — Adriana Bognar (HMT) Dazu wurde ein Projektteam ins Leben gerufen. Ihm gehören an: Seitens HMT: Martina Bovet, Mira Sack, Christian Ledermann Seitens hgkz: Barbara Dänzer, Pietro Morandi, Daniel Späti Im Dezember nahm das Projektteam die Arbeit auf. Alumni – worum es geht Der wichtigste Zweck einer Alumni-Organisation der Zürcher Hochschule der Künste ist es, für Ehemalige ein Netzwerk zu schaffen, das ihnen in der Berufskarriere hilfreich sein kann. Das Netzwerk bietet und ermöglicht den Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den Ehemaligen hgkzintern2/06 und der Hochschule. Es liefert zum Beispiel Informationen über Wettbewerbe, Stellenangebote, Weiterbildungsveranstaltungen. Zentral ist die Definition der Alumni-Organisation als Dienstleistungsbetrieb. Der/die Ehemalige gehört ihr an, weil ganz konkrete Leistungen angeboten werden, weil die Mitgliedschaft handfeste Vorteile bringt. kitt – kinderbetreuung an der hgkz Schon IM-Strategies hat in der Konzeptstudie festgehalten, dass bei gegenwärtig Studierenden wie bei Ehemaligen ein grosses Interesse an einer solchen Organisation gegeben ist. Dasselbe haben auch die Mitglieder der neu installierten Projektorganisation bereits feststellen können. Mit entsprechendem Schwung läuft nun die Aufbauarbeit. Betreuung für Kinder ab 2 Jahren, ganztags oder stundenweise durch pädagogisch ausgebildete Krippenleiter und Krippenleiterinnen. Das Platzkontingent wird von der hgkz subventioniert. Werkstattgespräche Weitergeführt hat der Förderverein im Jahr 2005 auch die Tradition der Werkstattgespräche mit Ehemaligen („hgkz vor Ort“), einer Veranstaltungsform, die unter der Alumni-Perspektive zusätzliches Gewicht bekommen hat. Die Veranstaltungen richten sich nun gezielt an die Studierenden, und sie sind integriert in die Ringvorlesung. Einmal pro Semester fand so eine Ringvorlesung unter dem Titel „Der Förderverein bittet zum Gespräch“ statt, nämlich am 7. Juni mit vier DesignerInnen der beiden jungen Designerteams formsons und deck4 und am 1. November mit den Fotografinnen und Künstlerinnen Marianne Müller und Andrea Thal. Beide Male war der Vortragssaal voll besetzt und war von Seiten der Studierenden in den Diskussionen ein heftiges Interesse daran zu spüren, wie die Gäste ihre Einstiege in die Berufswelt gestaltet haben. Die Veranstaltungsreihe wird 2006 fortgesetzt (nächster Termin: 2. Mai, 17 Uhr, mit der Filmerin und Regisseurin Sabine Boss – Einladung folgt), und sie wird es hoffentlich auch künftig vom neuen „Verein der Freunde und Alumni zhdk“ (Arbeitstitel) ab 2007. — Die hgkz stellt ihren Angehörigen Betreuungsplätze in der Kindertagesstätte KITT zur Verfügung. Den Eltern werden ihrerseits die Betreuungskosten nach einem einkommensabhängigen, städtischen Tarifsystem verrechnet. Standorte: Limmatplatz und Wiedikon. Information bei: Christine Weidmann, Beauftragte für Chancengleichheit hgkz [email protected] Tel. 043 446 32 36 — unten: Archetypen der Gestaltung 2 – „Turmbau“ Bild Alexandra Strebel 36 leute hgkzintern2/06 who is who: vortragssaal Gastgeber Prof. Dr. Michael Dietiker begrüsst das zahlreiche Publikum (leider mussten manche mangels Platz nach Hause geschickt werden) und stellt die TeilnehmerInnen der hochkarätigen Geprächsrunde vor. Rechts im Bild Prof. Dr. h.c. Yves Studer (sitzend) Gleich zu Anfang der Diskussion entwickelt sich ein heftiger Disput zwischen Prof. Studer und Prof. Dr. iur. Werner W. Triet Prof. Dr. rer. pol. Hansjörg Hellinger (l.) und Landratspräsident Oberstlt. AD Dr. Jörg Schellenberg sind sich in vielen Punkten einig. Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Martina Alfonso nimmt Stellung zu den Vorwürfen von Schellenberg und Hellinger. Mit einer faszinierenden Kombination von argumentativer Brillanz und Bodenständigkeit vermag Alfonso das Blatt zu wenden. Sie geht als klare Siegerin aus der Diskussion hervor. In seiner Schlussbetrachtung synthetisiert Dietiker virtuos alle in dieser fulminanten Diskussion ans Tageslicht geratenen Positionen und eröffnet mit seiner Einladung zum anschliessenden Apéro verlockende Perspektiven für die Zukunft der Gestaltung und Kunst. Werner Triet Leiter Logistik /Sicherheit. Beruf/Ausbildung Lehre als Feinmechaniker. Verschiedene Tätigkeiten (z.B. Bade- und Wer sind die Mitarbeiterinnen Eismeister). Ausbildung als Sicherund Mitarbeiter der hgkz? heitsfachmann ab 1980. An der hgkz seit In dieser Nummer stellen wir 1. Mai 1990 als Sicherheitsbeauftragdie Verantwortlichen des Vorter. Grosse Belastung durch Drogentragssaals vor. Yvette Plimmer, szene / Aufhebung Platzspitz. AusserFotos: Regula Bearth berufliche Interessen Bonsai ist die grosse — Leidenschaft. Mountainbiken hält Yves Studer mich fit. Was mir gefällt an der hgkz LebenAllrounder. Beruf/Ausbildung Säger/ diger Betrieb, interessante Leute, viele verschiedene Tätigkeiten An der interessante und abwechslungsreiche hgkz seit 1. Januar 2005. Ausserberufliche Tätigkeit. Was ich verändern würde Es gibt Interessen Kino, Tanzen, Ausgang, Sport, schon einiges … Katzen, Skifahren, Inlineskaten. Was — mir gefällt an der hgkz Ein aufgestellter, Jörg Schellenberg lebendiger Betrieb, der gut organisiert Saalchef/AV-Techniker. Beruf/Ausbildung ist, viele nette Leute und ansonsten ist Reproduktionsfotograf/Kleinoffsetes ein Ort, wo ich gerne hinkomme, Drucker/Kino-Operateur. AV-Techniauch dass ich so vielseitige Aufgaker. An der hgkz seit 1. Juni 1988. Ausserben habe, macht mir den ganzen Tag berufliche Interessen Wandern/Skifahren/ oft sehr Spass. Was ich verändern würde Ju-Jitsu/Judo. Was mir gefällt an der hgkz Eigentlich nichts, es sollte aber auch abwechslungsreich/interessant. keine Versäumnisse an Modernitäten — geben, die uns allerseits auch gewisse Ersparnisse und Erleichterungen Michael Dietiker bringen. Veranstaltungstechniker AVZ. Beruf/ — Ausbildung vom Baugerüstmonteur über Buchhalter beim Radio Lora, Hansjörg Hellinger (Hellä) zum Layouter der Schulmaterialien Eventmanager Vortragssaal. Beruf/Ausder ehemaligen AKAD habe ich schon bildung Tänzer, Tanzpädagoge, künstviele Stationen durchgemacht. Ich lerischer Leiter, Produktionsleiter, habe viele Jahre als VJ (Video-Jockey) Multimedia-Producer, Projektleiter, und Lichtdesigner und –operateur Eventmanager, Mitglied der Tanzgearbeitet. Gelernt habe ich mal (nicht kommission der Stadt ZH. An der hgkz lachen) Lebensmittelverkäufer bei der seit Feb. 2003. Ausserberufliche Interessen Migros. An der hgkz seit Juli 2004. AusserMeine drei Kinder, Freunde, reisen, berufliche Interessen Bin Teilzeit-HausKunst, Kultur, Design, Dokumentarmann, habe 2 Kinder (3 und 5 Jahre), filme und das Leben mit allen Sinnen Technikfreak, Info-Junkie (Zeitungen geniessen. Was mir gefällt an der hgkz etc.) Was mir gefällt an der hgkz Das SchulSpannendes, sich immer wieder verumfeld; der (meistens) respektvolle änderndes Umfeld, gefüllt mit geistreiUmgang im alltäglichen Arbeitsablauf; chen Menschen. das AVZ-Team. Was ich verändern würde — Erkennen, dass technische DienstleisMartina Alfonso tungen nicht nur auf einem grossen Cateringbeauftragte. Beruf/Ausbildung Technikpool, vielmehr auch auf perDipl. Hotelfachfrau und Dipl. Haussonellen Ressourcen basieren – und wirtschaftslehrerin. An der hgkz seit die daraus folgenden bürokratischen Oktober 2004. Ausserberufliche Interessen Hindernisse überwinden. Tanz (Besuch/ Management Tanz— kompanies/ selber Tanzen in verschiedenen Clubs, Bars, privat etc.), festen, Partys, Einladungen, plaudern, Reisen und andere Kulturen/Sitten geniessen, kochen. Was mir gefällt an der hgkz Interessante Leute, Kultur, Abwechslung Was ich verändern würde Gemütlichere Treffplätze für Studenten einrichten. — 37 leute hgkzintern2/06 abschied von monika weber als schulrätin Nur ungern liessen Schulrat und hgkz Monika Weber gehen, denn während ihrer acht Amtsjahre in der Schulkommission und später im Schulrat hatte sie sich mit viel Engagement und Herzblut für die hgkz eingesetzt. Am Abend des 7. März 2006 wurde im „Panorama“ ein Nachtessen zu ihren Ehren serviert. Die ausserordentlich angeregte Stimmung der rund 20 Gäste – die Mitglieder des Schulrats und die Vertretungen der hgkz – zeigte die grosse Wertschätzung für Monika Weber. Zwischen den Gängen wurde einiges geboten: Sasha Boldachev aus St. Petersburg, zurzeit Student an der HMT, beeindruckte und begeisterte mit seinem Harfenspiel. Der Präsident des Schulrats, Ruedi Alexander Müller, schenkte Monika Weber mit einer Anspielung auf ihr zukünftiges Präsidium in der Schweizerischen Filmkommission das Buch „Truffaut/Hitchcock“. Hans-Peter Schwarz überreichte ihr neben einem Blumenstrauss die „Kronjuwelen“ der beiden Designerinnen Franziska Gnos und Caroline Gürber aus Zuckerguss. Marianne Böckli Bilder: Barbara Zumsteg, Studentin sfo — impressum hgkz intern: Forum für Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Museum für Gestaltung Zürich und Hochschule Musik und Theater Zürich. Erscheint viermal jährlich. Herausgeberin: Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Mitglied zfh. Verantwortung: Hans-Peter Schwarz, Rektor. Redaktion: Heike Pohl (Leitung), Chandra Brandenberger Cortes ([email protected]). Redaktionsteam: Ursula Akmann (hmt), Marianne Böckli (Stabschefin), Graziella Bomio (dpt Medien & Kunst), Yvette Plimmer (Verwaltung), Karin Epp (ics), Roman Jurt (Organ), Elisabeth Krüsi (dpt Design), Regula Bearth (Fotoatelier), Mirjam Spendov (dpt Weiterbildung), Sabine Trieloff (Museum), Kristina Trolle (dpt Lehrberufe). Cartoon: Raphael Beck. Die von den Autorinnen und Autoren in diesem Heft geäusserten Ansichten decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Layout: Tobias Strebel Contin, Grafikatelier hgkz Druck: Ropress Genossenschaft Zürich Papier: BVS glänzend 100 g/m2 Schriften: Neue Helvetica, Utopia Copyright: Der Nachdruck von Artikeln ist unter Quellenangabe gestattet. Belegexemplare er wünscht. hgkz intern ist auch digital als PDF-Datei erhältlich: http://intranet.hgkz.ch Redaktionsschluss 3/06: 19. Mai 6 — ihre meinung? Reaktionen zum hgkz intern interessieren uns. Bitte schreibt, schreiben Sie direkt an [email protected], wenn euch etwas gefällt oder ärgert, wenn ihr eine gute Idee für einen Beitrag habt oder wenn ihr der Redaktion sonst etwas sagen wollt. Vielen Dank! — 38 Der schwarze Ritter stand wie der Esel am Berg. agenda 27. mai bis 13. juli 2006 Fortsetzung von Seite 2 Sa, 27.05.06 10.00—17.00h ___ Rahmenprogramm: Gay Chic, Workshop „Gay Chic-Hairstyling“ mit Ivo Aeschlimann (Hairstylist, „ghel“, Zürich), Gratis Haarschnitt und Beratung durch die trendigen Hairstylisten von „ghel“, Ohne Voranmeldung; Platzzahl beschränkt, >>Foyer Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich / www.museum-gestaltung.ch Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Urban Design & Identity – Die Rolle der (visuellen) Kommunikation im Städtebau“ >>Hauptgebäude 5. Stock / www.hgkz.ch Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Corporate Design – Methodologie der Differenzierung“, Zürich-Berlin >>Hauptgebäude 5. Stock / www.hgkz.ch Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Gestalterische Projekte für Kinder und Jugendliche“ (siehe 02.05.06) >>Hauptgebäude 5. Stock/ www.hgkz.ch Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Emergency Design“ – Krisenbasierte Architekturund Designstrategien in räumlichen Systemen, >>Hauptgebäude 5. Stock, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich / www.emergencydesign.hgkz.ch Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Schriftgestaltung/Type Design“ >>Hauptgebäude 5. Stock / www.hgkz.ch Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium „Design Culture – Design to Research for Context“ >>Hauptgebäude 5. Stock / http://www.hgkz.ch Di, 06.06.06 17.00h ___ Ringvorlesung: 1980 – Die Übermacht des Fotokopierers, von Roland Fischbacher >>Vortragssaal, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich Do, 08.06.06 17.00—20.00h ___ Ringvorlesung: Kolloqium Un/Sichtbarkeit und Queerness, mit Ines Doujak (Künstlerin, Wien), Sabine Fuchs (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Hamburg), Cristina Nord (Filmkritikerin, Berlin), Sigrid Schade (Leiterin ics, hgkz), Marc Siegel (Filmwissenschaftler, Berlin), Marion Strunk (Leiterin nds Cultural/Gender Studies, hgkz)/ Moderation: Sigrid Adorf (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Leitung ics, hgkz) >>Vortragssaal hgkz / http://ics.hgkz.ch Sa, 10.06.06 14.00—17.00h ___ Rahmenprogramm: Gay Chic, Workshop „Schwul macht Cool“, Styling-Workshop mit Clifford Lilley (Styling-Experte, Zürich), Platzzahl beschränkt, Voranmeldung unter +41 (0)43 446 67 10 oder [email protected], >>Museum für Gestaltung Zürich, Galerie So, 11.06.06 10.00—12.00h ___ Symposium: Ästhetik der Kritik Oder: Verdeckte Ermittlung?, Ein internationales Theorie- und Kunstkolloquium in Zusammenarbeit mit Theaterhaus Gessner allee, Universität Zürich, Tanzhaus Wasserwerk und HMT, ith… >>Theaterhaus Gessnerallee, Gessneralle 8, 8001 Z/ www.ith-z.ch Di, 13.06.06 17.00—19.00h ___ Ringvorlesung: Orte der Andersheit – Für eine archivarische Aesthetik, Vortrag mit Sounds, Andres Bosshard (Musik & Soundscape Architektur), Ulrike Festing (D2C hgkz), Till Nikolaus von Heiseler (Medientheorie und –kunst) >>Vortragssaal hgkz 39 hgkzintern2/06 Di, 13.06.06 18.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Ars Rhetorica“ >>Hauptgebäude 5. Stock/ http://ics.hgkz.ch Do, 15.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Corporate Design – Methodologie der Differenzierung“ (siehe 01.06.06) >>Hauptgebäude 5. Stock / http://www.hgkz.ch Do, 15.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium und Nachdiplomkurs „Curating“, (siehe 11.05.06) >>Hauptgebäude 5. Stock / http://ics.hgkz.ch Di, 20.06.06 17.00—19.00h ___ Ringvorlesung: Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde), Peter Danzeisen, HMT >>Vortragssaal hgkz Do, 22.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium „Szenisches Gestalten“, (siehe 18.05.06) >>Hauptgebäude 5. Stock / http://sceno.hgkz.ch Do, 22.06.06 19.00—02.00h ___ Buchtaufe: dieKlasse Magazin #3, „Cut/ oder die Flucht vor den Bildern“, Musik, Projektionen. >>Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20, 8004 Zürich/ www.dieklasse.ch /www.walcheturm.ch Di, 27.06.06 17.00—19.00h ___ Ringvorlesung: On collaboration with Chinese designers, Pricilla Chueng-Nainby, School of Design and Media Arts, Napier University, Edinburgh (UK) >>Vortragssaal hgkz Do, 29.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Urban Design & Identity – Die Rolle der (visuellen) Kommunikation im Städtebau“ (siehe 01.06.06) >>hgkz Hauptgebäude 5. Stock/ www.hgkz.ch Do, 29.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs Emergency Design – Krisenbasierte Architekturund Designstrategien in räumlichen Systemen (siehe 01.06.06) >>Hauptgebäude 5. Stock, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich / www.emergencydesign.hgkz.ch Do, 29.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Schriftgestaltung/Type Design“ (siehe 01.06.06) >>Hauptgebäude 5. Stock / www.hgkz.ch Do, 29.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium „Design Culture – Design to Research for Context“ >>Hauptgebäude 5. Stock Fr, 30.06.06 ___ Vernissage Ausstellung der Diplomarbeiten 2006 >>Toni-Areal, Förrlibuckstrasse 109, Zürich, bis 13.07.06 30.06.06—13.07.06 ___ Ausstellung Leistungspreis 2006, Best of hgkz – die 10 Besten der Abschlussjahre 1995—2002 >>Toni-Areal, Förrlibuckstrasse 109, Zürich umschlagbild Monika Rohner, Studienbereich Interaction Design: Wonderland, 2005. Screenshotcollage aus der Diplomarbeit. Projektwebseite: http://www.zossolina.ch/wonderland „Wonderland“ ist eine interaktive 3D-Umgebung, die auf der Geschichte „Alice im Wunderland“ und einer gründlichen Recherche zum Thema „Interactive Storytelling“ basiert. Der User kann frei durch „Wonderland“ navigieren und diese fremde Welt auf den Spuren von Alice oder auf seinem eigenen Weg erforschen. Der 3D-Raum registriert die Aktionen des Users und reagiert mit audiovisuellen Feedbacks. Das Projekt soll neue Möglichkeiten des Erzählens und der Informationsvermittlung aufzeigen. Informationswelten, durch die sich der User auf seinem eigenen Weg bewegt. Linke Seite: Carte Blanche der Studierendenvereinigung Organ – by Raphael Beck Carte Blanche der Studierendenvereinigung ORGAN – by Raphael Beck