HGKZ intern 02 2006 - Zürcher Hochschule der Künste

Transcription

HGKZ intern 02 2006 - Zürcher Hochschule der Künste
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hgk Z
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Forum für Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Museum für Gestaltung Zürich
und Hochschule Musik und Theater Zürich
Nummer 2/06 April 2006
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05/ 07/ 12/ 26
forschung
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10
gleichstellung ist quatsch!
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14
fit in verwaltungs­fragen
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15/ 16
toni-areal: wettbewerb und festival
intern
0
hgkzintern2/06 14.03.—17.07.06 ___ Ausstellung Promenade Romande,
Westschweizer Fotoplakate, Plakatsammlung zu Gast bei der
Schweiz. Nationalbank, Fraumünsterstr. / Stadthausquai, Zürich
18.03.—07.05.06 ___ Ausstellung Communicate – Unabhängige Britische Grafik seit 1960, Museum für Gestaltung Zürich >>Halle,
Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich / www.museum-gestaltung.ch /
Führungen jeweils am Mittwoch um 18.30 Uhr
27.03.—03.05.06 ___ Ausstellung 50 Jahre „form + zweck“, Eine Ausstellung über die Gestaltungszeitschrift ‹form + zweck›, Bibliothek >>Bibliotheksgang und Bibliothek der hgkz Ausstellungsstr.
60, 8005 Zürich, 2. Stock
Di, 11.04.06 ___ Ringvorlesung: Wishful thinking, Martin Lötscher,
Herausgeber und Creative Director soDA Magazin, >>Vortragssaal, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich
Di, 18.04.06 17.00h ___ Ringvorlesung: Transkodierungen, Christian Hübler & Knowbotic Research >>Vortragssaal
Mi, 19.04.06 20.00h ___ Rahmenprogramm: Communicate – Britisch-schweizerische Perspektiven, Sonderführung mit Richard
Hollis, Autor, London (in englischer Sprache), anschliessend
Präsentation des Buches Schweizer Grafik von Richard Hollis
>>Halle, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich
Fr, 21.4.06 19.30h ___ Konzert: sprachmusik in-between, Koproduktion zwischen DramatikerInnen und Kompositionsstudierenden,
5 Uraufführungen (Musik-Text), Isabel Mundry, Petra Fischer,
Corina Caduff >>HMT, Kleiner Saal, Florhofgasse 6, Zürich
Sa, 22.04.06 10.00—18.00h ___ Tagung UEBER – LEBEN, MAS Cultural & Gender Studies, Begegnung der Kulturen. Das Beispiel
Biografie, Departement Weiterbildung, >>Vortragssaal hgkz /
http:/culturalgenderstudies.hgkz.ch
Di, 25.04.06 ___ Gleichstellungsanlass: 17.30h Ringvorlesung:
Metrosexualität – Ein Mode-Thema im Blickwinkel der
Queer Studies, Andreas Kraß, Literaturwissenschaftler,
Universität Frankfurt >>Vortragssaal hgkz/
18.30h Barbetrieb und Performance der HMT „Stop and Show!“
>>Foyer Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich/ ___ 19.00h Vernissage Gay Chic – von der Subkultur zum
Mainstream >>Museum für Gestaltung Zürich, Galerie /
www.museum-gestaltung.ch / Ausstellung: 26.04.—16.07.06,
Führungen jeweils am Dienstag, 18.30h,
20.00h Women in
Rock, Konzert mit „4-tune“ >>Foyer
Mi, 26.4.06, 18.00h ___ Konzert: Werkstatt 2x2 interdisziplinäre
Werkstatt mit Studierenden und Dozierenden des Studiengangs Bildende Kunst der hgkz und Komponierenden der HMT
>>Tonhalle Zürich, Kleiner Saal
Do, 27.04.06, 19.00h ___ Informationsveranstaltung Gestalterische
Orientierungsstufe KOMPASS >>Hauptgebäude Zi 510 /
www.dranbleiben.ch/kompass
agenda 14.3. bis 21.5.
Fortsetzung Seite 39
· – Hommage an Frédéric
Do, 27.4.06, 19.30h ___ Tanzkonzert: zal
Chopin, in der Konzertreihe Spektrum >>Theater an der Sihl,
Bühne A
Di, 02.05.06 17.00h ___ Ringvorlesung: Eine Regisseurinnenkarriere, Werkpräsentation von Rudolph Schilling, Förderverein
der hgkz mit Sabine Boss >>Vortragssaal hgkz
Di, 02.05.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Gestalterische Projekte für Kinder und Jugendliche“ >>Hauptgebäude 5. Stock / http://www.hgkz.ch
Di, 02.05.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Soziokultur – Den Oeffentlichen Raum wahrnehmen und inszenieren“ >>Hauptgebäude 5. Stock /
http://www.hgkz.ch
Mi, 03.05.06 18.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Ars Rhetorica“ >>Hauptgebäude 5. Stock /
http://ics.hgkz.ch
Mi, 03.05.06 20.00h ___ Rahmenprogramm: Communicate – Die
(Un)Abhängigkeit der Grafik, Diskussion mit Alan Fletcher
(Grafiker, London), Michele Jannuzzi (Grafiker, London), Lars
Müller (Grafiker und Verleger, Baden), Cornel Windlin (Gestalter,
Zürich). Moderation Andres Janser >>Museum für Gestaltung
Zürich, Halle / www.museum-gestaltung.ch
03.05.—04.08.06 ___ Ausstellung TypoChina, Zeitenössische
Schriftplakate aus China >>Plakatsammlung, Limmatstr. 57,
Zürich, www.mueseum-gestaltung.ch
Sa, 06.05.06 12.00—18.00h ___ Rahmenprogramm: Gay Chic
– Workshop „Drag Kings“, Verwandlung zum Drag King mit
King Romeo Koyote Rosen und King Christian, Expertinnen des
Sündikats, nur für Frauen; Platzzahl beschränkt, Voranmeldung
unter +41 (0)43 446 67 10 oder [email protected]
>>Aktsaal hgkz
Do, 11.05.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium und Nachdiplomkurs „Curating“ >>Hauptgebäude 5. Stock/ http://ics.hgkz.ch
Do, 11.5.06 19.30h ___ Orchesterkonzert: Orchester und Vokalensemble der HMT interpretieren Werke von Olivier Messiaen
>>Kirche Grossmünster, Zürich und 12.05.06, 19:30 h >>Stadtkirche Winterthur)
Do, 11.5.06, 21.00h ___ Theaterpremiere: Black Hole – Ein Theater
im Wald nach der gleichnamigen Comic-Serie von Charles Burns
>>Treffpunkt Bergstation Seilbahn Rigiblick, Zürich
Do, 18.05.06 17.00—21.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium „Cultural/Gender Studies“ >>Hauptgebäude
5. Stock / http://www.culturalgenderstudies.hgkz.ch
Do, 18.05.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium „Szenisches Gestalten“ >>Hauptgebäude 5.
Stock/ http://sceno.hgkz.ch
So, 21.05.06 ___ Kooperation re/location I: Sanatorium, Theater
und Theorie, Therapie und Tanzen. Eine Kunst- und TheorieHausbespielung im Schiffbau des Schauspielhauses Zürich in
Zusammenarbeit mit dem ith zur Verfassung unserer Gesellschaft >>Schauspielhaus Schiffbau, Zürich
0
inhalt
hgkzintern2/06
04 an die spitze getanzt — die HMT im Tanzhimmel
05 frühe grafische äusserungen —
das Forschungsprojekt Scribblings
07 forschungsförderung — ein Beitrag zur
Verteilungsdebatte, Daniel Fueter an Doris Leuthard
08 mittendrin — Lehrberufe in der Praxis
10 gleichstellung ist quatsch! — ein Theaterprojekt
11 lokalbühne — die Bühne für Studierende
12 die neuen Publikationen des ics:
— „andy kaufman. Wrestling with the American Dream.“
— „artists in labs. Processes of Inquiry.“
14 fit in verwaltungs­fragen — Gebrauchsanweisung
für die hgkz, Workshops der Verwaltung
15 neue medien@dachkantine — Abschlussfestival
16
Toni-Areal: Architekturwettbewerb entschieden!
17 G O W E S T — festival der künste 2006,
vom 7. bis am 9. Juli im Toni-Areal
18 jahrbuch 06 — das erste Book on Demand der hgkz
19 film-master: die chance liegt im nachwuchs
Marille Hahne und Lucie Bader im Gespräch
mit Marianne Böckli
21 wir bauen ein theaterhaus für kinder —
Theaterpädagogik an der HMT
22 vor augen: entwerfen im Mikrokosmos Gesicht.
Brillendesign
24
hgkz meets „die regierung“ — Das Bundesratsfoto
26 u e b e r l e b e n — Symposium zu Biografie,
Biologie und Biopolitik
26 re-/location: 1 sanatorium – Institutionen
verschiebung im Schauspielhaus Zürich
28 G A Y C H I C — die Lust am Spiel mit
Geschlechter­rollen
29 un/sichtbarkeit und queerness. Politiken des Sehens und Aussehens
30 auf dem richtigen weg — das Museum für
Gestaltung Zürich
30
communicate — britische Grafik gibt den Ton an
—
32ff Nachrichten, Kurzmeldungen
34
der vortragssaal
35 vom förderverein zur alumni-organisation
36 who is who: Vortragssaal
37 abschied von monika weber als Schulrätin
38
carte blanche der Studienvereinigung Organ
2/39 agenda
0
hgkzintern2/06 Studentinnen des Departements Tanz in einer modernen Choreographie.
Foto: Bettina Stöss/Stage Picture
an die spitze getanzt
Fünfmal wird die Tanz Akademie Zürich auf die Bühne
gerufen. In der Königsdisziplin Klassischer Tanz geht Gold
an den fünfzehnjährigen Young-Gyu Choi, Silber an Annabel Fawcett und Bronze an Gözde Özgür, alle von der HMT.
Besonders erfreulich ist das Abschneiden der Schweizer
Teilnehmerinnen in der Kategorie Modern Dance, denn
mit Aram Hasler (Gold) und Mireille Bobst (Silber) gewinnen zwei Studentinnen, die ihre gesamte professionelle
Ausbildung am Departement Tanz genossen haben. Alle
vier Medaillengewinnerinnen sind Schülerinnen von Steffi
Scherzer, die seit gut zwei Jahren an der HMT unterrichtet.
Auch die intensive Arbeit der Modern-Dozentinnen Arlette
Kunz, Monika Gautschi und Sandra Nussberger sowie das
Hinzuziehen internationaler Gastchoreografen wie Birgit
Scherzer und Kelvin Hardy tragen nun Früchte. Den Studentinnen wurden die modernen Soli quasi auf den Leib
choreografiert. Stefanie Fischer verpasst nur knapp die
Bronzemedaille; sie freut sich jedoch auf ihr Engagement
am Ballett Kiel ab der Spielzeit 2006/07.
Vom 15. bis 18. Februar 2006 fand in Berlin zum
dritten Mal das grösste Tanz-Talentfestival
Europas, der Tanzolymp, statt. Die Schweiz präsentierte sich dabei als Tanznation erster Güte.
Fünf Medaillen gingen allein an Studierende
Harte Arbeit auf der Bühne und in der Jury
des HMT-Departements Tanz. Gabriele Spiller* Zurück zur Gala des Tanzolymp, wo ein bunter Reigen der
—
besten und unterhaltsamsten Tanzdarbietungen das PubliIm Haus der Kulturen der Welt steigt die Spannung: Soeben
haben rund 600 Kinder und Jugendliche aus über 20 Ländern mit den Flaggen ihres Landes Einzug gehalten. Die
Verleihung der Gold-, Silber und Bronzemedaillen bildet
den Höhepunkt des internationalen Jugendtanzfestivals
„Tanzolymp“ in Berlin – und ist ein fulminanter Erfolg für
die Hochschule Musik und Theater Zürich.
kum verzaubert. Die Teilnehmenden im Alter von acht bis
einundzwanzig Jahren überzeugen durch Bühnenpräsenz
und Enthusiasmus. Das Programm ist abwechslungsreich
wie der Wettbewerb; es reicht von Folkloregruppen über
Pop-Formationen, vom modernen Tanz bis zum klassischen
Pas de Deux. Der Anteil osteuropäischer Schulen überwiegt
dabei, aber auch Teilnehmende mit asiatischem Background
0
hgkzintern2/06
haben sich gut platziert. Für die Schweiz tritt Nachwuchs in
fast allen Alterskategorien an und dokumentiert das hohe
Ausbildungsniveau. Die Zuschauenden sind besonders
begeistert von den mitreissenden Nummern der Kleinsten.
Aber auch den zahlreichen angehenden Ballerinen und
Ballerinos gebührt ihr Beifall. Man erkennt das ernsthafte
Training, das hinter den glitzernden Kostümen steckt.
Die Veranstaltung ist auch eine schwierige Aufgabe für die
fünfzehnköpfige Jury, die sich wie das Who is Who der Tanzwelt liest. Als Jury-Präsident fungiert Vladimir Vasiliev, der
frühere Bolschoi-Theaterdirektor und führender russischer
Tänzer seiner Generation. Nach dem Motto „Was Talent
genannt wird, ist nichts anderes als fortgesetzte harte Arbeit,
die richtig gemacht wird“ (Winslow Homer) bewertet die
Jury in drei Tagen rund 300 Beiträge. Auf der Bühne taucht
eine anmutige Erscheinung nach der anderen auf, kraftvoll
und mit strahlendem Lächeln. Aber es sind nicht nur weisse
Schwäne, die erscheinen. Bauernmädchen, Feen, feurige
Senoritas, Korsaren und Prinzen geben sich den Vorhang
in die Hand. Der Anspruch der Jury ist hoch und verlangt
von den jungen Tänzern höchste Konzentration und totalen
Körpereinsatz.
Universelle Sprache Tanz
Insofern kommt die Reise nach Berlin auch einer Anerkennung und Belohnung des gezeigten Fleisses gleich. Die
Schülerinnen und Schüler wohnen zentral in einem Hotel
am Alexanderplatz und es bleibt Zeit für ein kulturelles Rahmenprogramm. Während einer Stadtrundfahrt mit dem Bus
werden die Jugendlichen an die wechselvolle Geschichte
der Stadt herangeführt; Fotostopp vor dem Brandenburger
Tor und dem Reichstag inbegriffen. Auf dem Kurfürstendamm wird die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, heute
ein Mahnmal gegen den Krieg, besucht. Hier schliesst sich
der Kreis zum Tanzolymp, der sich als Begegnungsstätte
zwischen Ost und West definiert und junge Tänzerinnen
und Tänzer aus aller Welt, aber auch ihre Eltern und Lehrpersonen einander näher bringen will. Die Sprachbarriere
ist spürbar, werden doch an den Veranstaltungen die Ansagen auf Russisch, Deutsch und Englisch gemacht. Dennoch,
„der Tanz ist die universelle Sprache der Völker“, appellierte
Oliver Matz, Direktor des Departements Tanz und Präsident
der Freunde des Tanzolymp, an der Pressekonferenz. Und
die stetig wachsende Zahl an Teilnehmenden bestätigt das
riesige Interesse am „Tanz der Nationen“.
—
* Gabriele Spiller ist am Departement Tanz der HMT zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Organisationsmanagement
Forschungsprojekte zur Bildentstehung
frühe grafische
äusserungen
Wie entsteht eine bildhafte Form, eine bildhafte
ästhetische Äusserung, eine bildhafte Bedeutung? Anhand von Zeichnungen und Malereien
kleiner Kinder beschäftigen sich mehrere Forschungsprojekte mit dieser Thematik. Im folgenden Beitrag beantwortet der Projektverantwortliche Dieter Maurer Fragen, welche die
Redaktion hgkz intern gestellt hat. Einzelheiten
und eine Fülle von Illustrationen – „Kritzeleien“
– sind im Web zu finden. Dieter Maurer*
—
Woher kommt die Idee zu diesem Projekt?
Die Projekte zur Thematik früher grafischer Äusserungen
– mittlerweile sind es mehrere – haben eine zweifache Herkunft. Zum einen untersuchen wir mit ihnen eine allgemeine zeichentheoretische Frage, welche im Laufe von vorangegangenen Studien der verbalen Sprache entstand. Diese
allgemeine Frage bezieht sich auf die Unterscheidung von
„Substanz“ und „Form“ im Hinblick auf das „Materielle“
von Zeichen. Zum anderen haben wir während der Ausbildung am Departement lgk erfahren, dass die bestehenden
Grundlagen für die frühe Entwicklung von Zeichnung und
Malerei von Kindern den empirischen Anforderungen, wie
sie in der Wissenschaft gelten sollten, nicht genügen. Dementsprechend schlecht begründet ist die Praxis der frühen
ästhetischen Bildung.
Worum geht es genau?
Diese Frage lässt sich, entsprechend der doppelten Herkunft
der Projekte, auf zwei Ebenen beantworten: auf einer eher
abstrakten und allgemeinen und auf einer konkreten. Im Allgemeinen und für Beobachtungen, für welche bestehende
Ansätze keine befriedigenden Erklärungen bieten, suchen
wir nach Hinweisen, wie „Substanz“ und „Form“ von Zeichen (genauer: von Bezeichnendem) verstanden werden
können – im vorliegenden Falle „Substanz“ und „Form“
von Bildhaftem oder, vorsichtiger, von frühen Bildern. Wir
setzen dabei „Form“ und „Ästhetik“ parallel zueinander.
Im Konkreten sind wir daran, eine empirische Referenz zur
Frage früher grafischer Äusserungen aufzubauen und in
vollem Umfange zu veröffentlichen. In dieser Weise möchten wir einen Beitrag für robuste empirische Grundlagen
des frühen bildhaften und ästhetischen Ausdrucks leisten.
Unsere Untersuchungen stehen in direktem Zusammenhang mit derzeitigen allgemeinen Auseinandersetzungen
zur Frage des „Bildes“ und des „bildhaften Denkens“.
Was ist das Ziel des Kernprojektes?
Wir beabsichtigen zunächst, ein digitales Bildarchiv vorzulegen, welches für die Thematik eine empirische Referenz
darstellen soll. Wer immer sich zur Frage früher Bilder
äussert, soll sich auf diese – oder eine ihr entsprechende
Referenz beziehen können und müssen. Als zweites Ziel
streben wir eine Beschreibung von grafischen Aspekten an,
um empirisch abgestützte und relevante Beobachtungen
zur Frage der „Form“ früher Bilder zu formulieren. Als
0
hgkzintern2/06 Drittes möchten wir – in einem späteren Projekt – eine Im Laufe unseres Kernprojekts haben sich einzelne spetheoretische Position zu diesen empirischen Feststellungen zifische Fragen gestellt, auf welche wir mit zusätzlichen
ausarbeiten.
Projekten und Verfahrensweisen zu antworten suchen. So
bereiten wir derzeit das einzige bestehende historische
Parallel dazu entwickeln wir ein Lehrmittel, welches für die
Archiv zur Thematik neu auf (The Rhoda Kellogg Child Art
Ausbildung robuste und relevante Feststellungen verbunCollection, Publikation vorgesehen für Anfang 2007), fühden mit breit angelegten Bildillustrationen anbieten soll.
ren in Indien und Indonesien kulturvergleichende Studien
Für die Veröffentlichung versuchen wir, sich gegenseitig durch, und sind am Aufbau einer Untersuchung des konergänzende Formen von Texten (in Buchform), wissen- kreten zeichnerischen und malerischen Prozesses kleiner
schaftlichen Auswertungen (Tabellen und Grafiken in Buch- Kinder mit Hilfe von parallelen Filmaufnahmen (Aufnahme
form; Bezüge zu Bildern via Links auf Internet / DVD) und A = Kind, Aufnahme B = entstehendes Bild). Auch für die
Bildern (ab Internet / ab DVD) zu entwickeln.
letztgenannte Studie haben wir entsprechende technische
Entwicklungen betrieben (spezieller Bildtisch; Software für
Zu den inhaltlichen Zielen kommt der Aufbau und die
interaktive Visionierung paralleler Videoaufnahmen).
Stabilisierung i) von Transferangeboten in die Lehre, ii)
der Nachwuchsförderung, iii) der Infrastruktur für For- Parallel zur Forschung und Entwicklung haben wir in
schung und Entwicklung sowie iv) eines Kooperations- Zusammenarbeit mit der Departementsleitung lgk drei
netzes hinzu.
Arten des Transfers in die Lehre aufgebaut: Die erste betrifft
allgemeine inhaltliche Aspekte und hat vorwiegend inforWie geht ihr vor? Was tut ihr? Wie analysiert ihr diese Zeichmativen Charakter, die zweite betrifft spezifisches Knownungen?
how, welches in der Forschung und Entwicklung generiert
Wie auf Grund der Darstellung der Ziele ersichtlich ist,
wird, und die dritte betrifft ausgewählte Studierende, welgehen wir – aus Vorsicht und mangels uns einleuchtenche ihr theoretisches Diplom im Rahmen von Forschung
der theoretischer Vorgaben – induktiv vor. Unsere Arbeit
und Entwicklung durchführen. (Als Folge dreier solcher
bezieht sich dabei im Wesentlichen auf drei Bereiche: TheoDiplome wird möglicherweise in diesem Jahr ein direkt als
rie, Empirie und Technik.
Nachwuchsförderung geplantes Forschungsprojekt beginTheoretisch interessieren uns vorwiegend die bestehenden nen.) Zusätzlich zum Transfer sind wir am Aufbau einer
Grundsätze, gemäss welchen die „materielle“ Seite von Zei- kleinen Fachbibliothek (insbesondere Grundlagentexte und
chen und Bildern im Allgemeinen und von frühen Bildern fremdsprachige Literatur) sowie einer technischen Infraim Besonderen definiert und beschrieben wird.
struktur für digitale Reproduktionen von Bildern.
Empirisch versuchen wir, die Anforderungen an ein öffentlich zugängliches Referenzarchiv zu erfüllen. Insbesondere
betrifft dies die Aufbereitung einer möglichst grossen Bildsammlung mit verlässlichen Kontextinformationen, welche
sowohl für Längsschnittstudien (die Untersuchung des
grafischen Entwicklungsverlaufs eines einzelnen Kindes)
wie für Querschnittstudien (die Untersuchung von Ähnlichkeiten und Unterschieden grafischer Erscheinungen
im Vergleich von Bildern verschiedener Kinder) geeignet
ist. Hinzu kommt die Entwicklung und Anwendung einer
beschreibenden Sprache, das heisst die Definition von
grafischen Merkmalen und Regeln ihrer Zuordnung sowie
die Durchführung einer Verschlagwortung. Zuletzt müssen
numerische und grafische Aspekte auch einer statistischen
Auswertung unterzogen werden.
An einer so genannt „psychologischen“ (genauer psycho­
analytischen oder individualpsychologischen) Deutung der
Bilder sind wir gänzlich uninteressiert und unternehmen
alles, durch vollständige Anonymisierung und zusätzliche
Verdeckung von Kontextinformationen, eine solche Deutungsmöglichkeit für Dritte sinnlos zu machen.
Für unser Vorhaben sind wir zu technischen Entwicklungen, insbesondere zu Entwicklungen von Softwareinstrumenten gezwungen. Diese beziehen sich vorwiegend auf
Oberflächen für digitale Datenbanken sowie auf Tools für
statistische Auswertungen und grafische Darstellungen von
Ergebnissen.
Welche parallelen Projekte und Aktivitäten sind entstanden?
—
* Team: Dieter Maurer, Prof. Dr. phil. I, Claudia Riboni, lic. phil. I., Marco
Ryser, Dipl. hgkz, Birute Gujer, Dipl. FH. Mail: [email protected]
Web: www.scribblings.ch, www.scribblings.ch/india, www.vowel.ch
Kooperationen: Marie Meierhofer-Institut MMI, Zürich; Pädagogische
Hochschule Zürich phzh; Neuropsychologie des Universitätsspitals Zürich
USZ; Universität Köln, Heilpädagogische (Rehabilitationswissenschaftliche)
Fakultät; Zentrum für kleine Kinder ZFK, Winterthur; dlgk/hgkz; ith/ics;
BaliChildrensProject BCP, Indonesien/USA; Golden Gate Kindergarten
Association GGKA, San Francisco, USA; NAMO India Trust, Indien; NAMO
Interkulturelle Projekte Schweiz; Database Designs, Laax-Murschetg; Inventec Informatik AG, Zürich; Multi-Vitamin, Zürich; Wilsan Installation, Kuala
Lumpur, Malaysia.
Finanzierungspartner und Sponsoren: Bundesamt für Berufsbildung,
Kommission für Technologie und Innovation KTI; Lotteriefonds des Kantons
Zürich; Baugarten Stiftung Zürich; Göhner Stiftung Zürich;
Jubiläumsstiftung der Zürich Versicherungs-Gruppe; National Versicherung
Basel; Alfred Richterich Stiftung Basel; Vontobel Stiftung Zürich;
Nikon AG Schweiz; Biber Papier, Inapa AG Schweiz; Pelikan Faber-Castell AG
Schweiz, Staedtler Mars GmbH & Co. KG. Patronat: UNESCO
0
hgkzintern2/06
Offener Brief an Doris Leuthard
forschungsförderung –
ein beitrag zur
verteilungsdebatte
Am 2. Januar 2006 veröffentlichte die „Sonntagszeitung“ ein Interview mit Doris Leuthard,
Nationalrätin und Parteipräsidentin der CVP,
zur Positionierung der bürgerlichen Parteien
hinsichtlich der Forschungsförderung. Daniel
Fueter, Rektor HMT, schrieb Doris Leuthard
daraufhin einen offenen Brief, der um seiner
Länge willen nicht publiziert wurde. Im Folgenden sind Auszüge daraus zitiert.
—
den Naturwissenschaften? In einer multikulturellen Gesellschaft bedarf es gründlicher Forschung im Zusammenhang
mit „Vermittlung“. Die digitale Revolution ruft nach der
wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit neuen Medien. Beschleunigung, Globalisierung, Migration verändern
unser Geschichtsbild. Die Auseinandersetzung mit fundamentalistischen Tendenzen fordert den philosophischen
Diskurs heraus. Die virtuellen Welten bedürfen des Gegengewichtes im Konkreten, im Umgang mit unserm Körper,
sei es in künstlerischer oder sportlicher Weise.
Gerade aus den bedeutsamsten naturwissenschaftlichen
Forschungsprojekten erwachsen Problemstellungen, welche die Naturwissenschaft allein nicht lösen kann. Ethische
Fragen stellen sich und Fragen nach den gesellschaftlichen
Konsequenzen hinsichtlich des Sozialwesens, des Rechts
und der Politik. Wir berufen uns in all diesen Auseinandersetzungen auf ein Instrumentarium, welches die Geis­
Sehr geehrte Frau Nationalrätin, sehr geehrte Frau teswissenschaften für uns bereithalten. Wenn wir dieses
Leuthard
Instrumentarium nicht pflegen, werden wir den Umgang
mit den Ergebnissen naturwissenschaftlicher Forschung
Die bürgerlichen Parteien haben strategische Vorschläge
nicht bewältigen können.
entworfen, welche darauf hinzielen, die Forschungsfinanzierung zu optimieren. Schwergewichtig soll die naturwis- Ich durfte letzten Herbst in Cortona mit Wissenschafterinsenschaftliche Innovation gefördert werden – durchaus nen und Wissenschaftern unter anderem der ETH Zürich an
auch mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit – , während die einem Symposium teilnehmen. Zu meiner Überraschung
Unterstützung der geisteswissenschaftlichen Forschung und Freude haben die Gespräche mit Naturwissenschafteeher zurückgefahren werden soll. Sie selber sind eine pro- rinnen und Naturwissenschaftern ergeben, dass diese an
minente Fürsprecherin dieser Initiative.
einer Zusammenarbeit mit den Geisteswissenschaften und
mit der Kunst im Besonderen in höchstem Mass interessiert
Sie haben im Rahmen dieser Fürsprache auch auf die
sind.
Arbeit an der Basis – in der Volksschule – hingewiesen. Sie
wünschen sich eine selbständige, neugierige und kritische Sehr geehrte Frau Leuthard, ich danke Ihnen für Ihr EinJugend. Ich bin sehr glücklich über diese Verknüpfung, gilt treten für die Forschung in der Schweiz. Ich bitte Sie, Ihre
es doch, unsere Zukunftsvorhaben an denen zu messen, Tatkraft der Forschung in allen Bereichen zukommen zu
welche dieser Zukunft einmal standhalten müssen.
lassen. Ich füge dieser Bitte im Zusammenhang mit den in
der Initiative der bürgerlichen Parteien anvisierten SparpoHier setzt aber auch mein Widerspruch zu den genannten
tentialen im Forschungsbereich noch einige Bemerkungen
Thesen zur Forschungsförderung an. Welches sind denn die
hinzu.
Kompetenzen, welche sich unsere Kinder erwerben müssen, um zur Selbständigkeit zu gelangen?
Meine Erfahrungen bezeugen mir, dass nicht in der eigentlichen Forschungsarbeit – schon gar nicht im Besonderen
Wir wissen es alle: Der Spracherwerb ist die Voraussetzung
im geisteswissenschaftlichen Bereich – Geld verschleudert
für neugierige und kritische Fragen, für Erkundung und
wird. Unnötiger Aufwand wird allenfalls dort betrieben, wo
Austausch – und damit für Selbständigkeit. Diese setzt
Evaluationen und statistische Erhebungen die unmittelbaSelbstbewusstsein voraus: ein Bewusstsein des eigenen
re inhaltliche Arbeit ersetzen wollen. Unnötiger Aufwand
Herkommens. Nur mit dem Blick in den Rückspiegel ist es
ergibt sich zudem dort, wo in den Gremienstrukturen Veruns möglich, zu dem zu gelangen, was wir unter „Haltung“
doppelungen, Unklarheiten und überlange Entscheidungsverstehen – ein Merkmal der Selbständigkeit – , nur dieser
wege angelegt sind.
Blick macht es möglich, sich beispielsweise über etwas wie
„Menschlichkeit“ verständigen zu können. Als mit Musik Ich erschrecke immer wieder und immer mehr, dass ein
Befasster weise ich zudem auf „unsern“ Beitrag zum Selbst- ökonomistischer Ansatz Anlass zu Grundsatzüberlegungen
bewusstsein hin: Der Umgang mit künstlerischen Inhalten gibt. Ich meine in den letzten Jahren unablässig erlebt zu
gibt Gelegenheit zur Selbsterfahrung, wie übrigens – mit haben, dass dort, wo unser Denken sich am Zählrahmen
anderem Akzent – auch der Sport. Wir werden befähigt, orientiert, statt Inhalte zu thematisieren, die Ergebnisse
der eigenen Kräfte gewiss, andere wie auch immer geartete zu wünschen übrig lassen und auch die Kosten langfristig
Aufgaben anzupacken.
steigen und nicht fallen.
Wenn ich diese knappen Hinweise auf Fachbegriffe hin
fokussiere, geht es um Sprache, Geschichte, Philosophie,
Kunst. Wir bewegen uns in dem Rahmen, den wir als
„Geisteswissenschaften“ von den „Naturwissenschaften“
abgrenzen. Weshalb soll der Innovation, der Forschung in
diesen Bereichen weniger Aufmerksamkeit gelten, als in
Ich erinnere mich, dass im November 2005 die bürgerlichen
Parteien der Schweiz vorgeschlagen haben, beim Bund 700
Millionen Franken einzusparen auf Kosten beispielsweise
der Unterstützung internationaler Organisationen, der Friedenssicherung, des Umweltschutzes, sozialer Projekte, der
Kultur. Der ökonomistische Blick führte dazu, all jene Pro-
0
hgkzintern2/06 jekte in Zweifel zu ziehen, deren Kosten-Nutzen-Verhältnis
nicht unmittelbar in Zahlen gefasst werden kann.
Ich bin überzeugt, dass solche Vorschläge Vergesslichkeit
bekunden. Vergessen ging, was ich weiter oben mit „Haltung“ angedeutet habe oder mit dem Stichwort „Menschlichkeit“. Ich könnte auch andere Stichworte nennen, die in
den Namen unserer Parteien – nicht nur der bürgerlichen
– aufleuchten: Solidarität ist in den Eigenschaftsworten
christlich und sozial und demokratisch ebenso aufbewahrt
wie im recht verstandenen Hauptwort Volk, Toleranz in den
Begriffen Freisinn oder Liberalität.
Gerade wenn wir den erwähnten prüfenden Blick auf
Volksschülerinnen und Volksschüler, auf unsere Jugend
werfen, dürfen wir es uns nicht leisten, sie einer schwierigen Zukunft gegenüber weiter zu entmutigen, indem wir
alles, was für deren zukünftiges Leben von entscheidender
Bedeutung sein wird – ich nenne Umweltschutz und Frieden, Bildung und die Forschung in allen Bereichen –, gering
schätzen und nicht prioritär angehen.
Ich wiederhole mich: Ich bitte Sie, Ihre Tatkraft der Forschung in allen Bereichen zukommen zu lassen. Und ich
erweitere meine Bitte: Bleiben Sie dabei, die Verantwortung
für unsere Jugend zum Massstab Ihrer Politik zu machen.
Mit freundlichen Grüssen
Daniel Fueter
—
antwort von doris leuthard
Doris Leuthard antwortete Daniel Fueter per Mail, dass er
die Haltung der CVP missverstehe. Es gehe um Forschungsförderung auf allen Gebieten. Da das Innovationspotenzial
aber in einigen naturwissenschaftlichen Bereichen besonders gross sei, sollen dort mehr Mittel eingesetzt werden.
Natur- und Geisteswissenschaften seien nicht gegeneinander auszuspielen. Doris Leuthard verwies auf die Homepage
der CVP, aus der wir Nationalrätin Kathy Riklin zitieren:
„Wenn nun der Generalsekretär der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften Markus Zürcher
einen ‚Notschrei’ an alle Medien sendet, ist dies legitime
Interessenpolitik. Dass uns aber die NZZ tadelt, dass wir
als auf ethischen Werten orientierte Partei die Geistes- und
Sozialwissenschaften abstrafen wollten, ist nicht berechtigt. Nachdem die Geistes- und Sozialwissenschaften 04–07
speziell gefördert wurden, verlangen wir, dass in der Periode 08–11 die genannten Trendbereiche überproportional
vom Mittelzuwachs profitieren sollen. Nur dies ist unsere
Botschaft!“
—
mittendrin
Ein Kooperationsprojekt der Hochschule für
Gestaltung und Kunst Zürich und der
Atelierschule Zürich (ASZ). Studierende des
Departements Lehrberufe für Gestaltung
und Kunst haben Schülerinnen und Schüler der
Atelierschule Zürich sowie der Integrativen
Mittelschule der Rudolf Steiner Schulen Sihlau
und Zürich (atzh) von der Entstehung
ihrer ge­stalterischen Abschlussprojekte
bis zur Ausstellung ihrer Arbeiten begleitet.
Renate Lerch, Markus Rohner*
—
Dieses Jahr hat mit dem Projekt „mittendrin“ zum ersten
Mal eine Kooperation zwischen den oben genannten Institutionen stattgefunden. Höhepunkt von „mittendrin“ war
die Ausstellung, die vom 9. bis 12. März 2006 in Ausstellungsräumen der hgkz stattfand. Die Besucher erhielten
einen Einblick in die vielfältigen gestalterischen Interessen
der Schülerinnen und Schüler. Ausgestellt wurden 37 Arbeiten aus den beiden 12. Klassen, deren gestalterische Aspekte
vom Design und Bau eines Saiteninstruments über illustrative Darstellungen von Sinnestätigkeit bis zum Bau eines
Dada-Kabinetts mit Klang- und Farbeffekten reichten.
09
Bei diesen gestalterischen Arbeiten bekamen die Schüler
und Schülerinnen neben der Unterstützung durch ihre
bekannten Lehrpersonen der Atelierschule auch konstruktive Kritik von Studierenden der hgkz. Diese setzen sich
während ihrer Ausbildung mit aktuellen Sicht- und Produktionsweisen von Gestaltung und Kunst auseinander und
konnten so wichtige Impulse geben. Für die Schülerinnen
und Schüler war es eine Bereicherung zu sehen, womit
sich die kaum älteren Studenten und Studentinnen in
ihrem Studium beschäftigen. Die Studierenden begleiteten je zwei bis drei Schüler und Schülerinnen individuell
von der Entstehung der Arbeit bis zu ihrer Präsentation.
Die fachliche Begleitung bestand zum einen in der Unterstützung konkreter Aufgaben, wie beispielsweise dem Verfassen verständlicher Texte, zum anderen bezogen die
Studierenden die Jugendlichen in ihr eigenes Netzwerk ein,
indem sie Hinweise auf Materialien, Bezugsquellen oder
auch Fachpersonen und Ausstellungen gaben. Sie führten
Gespräche, fragten kritisch nach und reflektierten den Prozess der Arbeit aus ihrer Sicht. Durch die kontinuierliche
Betreuung entstanden ein fachlicher Austausch und eine
lebendige Beziehung, welche für die in der Berufswahl
stehenden Jugendlichen einen realitätsbezogenen Einblick
in das Leben von Studierenden an der hgkz ermöglichten.
Die Studierenden, welche demnächst ihre eigenen gestalterischen Diplomarbeiten zur Ausstellung führen müssen,
wurden in der Rolle der Mentorin, des Mentors mit kokreten Fragen zu Gestaltung und Präsentation, aber auch mit
Selbstzweifeln, Ängsten, Zeitnot und technischen Unsicherheiten auf Schülerseite konfrontiert. Sie waren aufgefordert,
auf diese Befindlichkeiten einzugehen, die Arbeiten durch
ihre Sichtweisen in ein neues Licht zu setzen, Fragen zu
Entscheidungshintergründen und Produktionsweisen zu
formulieren sowie mit anregender Kritik zu motivieren. Auf
diese Weise konnten sie sich selbst in der Begleitung künstlerischer Prozesse erfahren.
Alle Beteiligten erhielten in gemeinsamen Sitzungen konkrete Einblicke in die Vorbereitung einer Ausstellung: Organisation, Öffentlichkeitsarbeit sowie Entwicklung und Ausführung der speziell konzipierten Ausstellungsarchitektur
wurden dokumentiert und vorgestellt.
„Mittendrin“ hatte den Charakter eines Pilotprojekts. Auf
verschiedenen Ebenen der Zusammenarbeit und des Austauschs gab es neue Herausforderungen, die Erfahrungen
werden ausgewertet und analysiert. Das Projekt und insbesondere die Ausstellung warf als Ort des Austausches
und der Konfrontation auch Fragen über die Chancen der
ästhetischen Bildung an Maturitätsschulen auf. Darüber
wurde in einer Diskussionsveranstaltung nachgedacht und
gesprochen.
—
* Renate Lerch ist Dozentin Fachdidaktik lgk und Markus Rohner unterrichtet
an der Atelierschule Zürich Bildnerisches Gestalten.
10
hgkzintern2/06 gleichstellung ist
quatsch!
So provokativ kritisch äussern sich die mit­
wirkenden Spielenden im Theaterprojekt
„Topografie der Chancengleichheit“. Den drei
Studentinnen der Theaterpädagogik an der
HMT, Murielle Jenni, Nina Knecht und
Eve Scheiben, wird die Projektleitung nicht
leicht gemacht. Es gilt, die Spielenden und das
spätere Publikum für das Thema einzuneh­men und den roten Faden zu finden (2. Folge).
Liliana Heimberg*
—
Es ist Ende Dezember 2005. Die Proben zu den drei Teilprojekten zum Thema Gleichstellung am Departement Theater
haben begonnen. Die Laiendarstellenden sind weitgehend
gefunden. Der rote Faden, der durch die unterschiedlichen
szenischen Landschaften im privaten, beruflichen und
gesellschaftlichen Umfeld führt, auch. Der Titel des Projektes wurde geändert. Aus „Gleichstellung“, das an „Gleichschaltung“ erinnert, ist „Chancengleichheit“ geworden, ein
Ausdruck, der für einen fairen Ausgangspunkt in allen
Aspekten des Zusammenlebens plädiert.
Es ist nicht selbstverständlich, dass die Theaterproben
beginnen konnten. Die Aufführungen, die über Mittag und
nach Schulschluss in den verschiedenen Teilschulen der
Zürcher Fachhochschule stattfinden, erfordern von allen
Mitwirkenden Flexibilität und Mut. Es sind nicht wenige, die
am Arbeitsplatz fragen müssen, ob es drinliegt, dafür frei zu
erhalten. Zudem äussern sich die Spielenden kritisch über
das Thema. Es fallen Sätze wie „Gleichstellung ist Quatsch“
oder „Ich habe keine Lust mehr, über Gleichstellung zu
reden“ und „Das Projekt ist total sinnlos, es bewegt sich ja
doch nichts“. Eines wird klar: Für viele Mitwirkenden ist die
Diskussion über Chancengleichheit vollkommen „unsexy“.
Doch alle proben weiter und geben einen Grossteil ihrer
Freizeit an das Projekt.
Szenenwechsel
Wir sitzen mit Fachfrauen für Chancengleichheit zusammen. Sie befassen sich mit den rechtlichen Aspekten des
Themas und kennen die Lebensgeschichten von Frauen, die wegen Verstoss gegen die gesetzlich verankerte
Gleichstellung geklagt haben. Ohne die Schweigepflicht
zu verletzen, erzählen sie von der schleichenden Abwertung, denen Frauen im beruflichen Alltag ausgesetzt sind,
die sich gegen die Avancen von männlichen Vorgesetzten
gewehrt haben. Sie schildern, wie man Frauen schwierige
Jobs anbietet, in denen bereits mehrere Männer gescheitert
sind, und wie sich Frauen geehrt fühlen, solche Aufgaben
zu übernehmen. Sie erzählen vom Einsatz, den diese in der
Folge leisten. Wie sie vergessen, an sich selber zu denken,
ausbrennen und in der Folge davon Rückstufungen in eine
untergeordnete Stellung hinnehmen müssen. Sie stellen
fest, dass es die Opfer sind, die gehen müssen, und nicht die
Täter und wie aufwändig es ist, den Weg der Klage zu gehen.
Die jungen Projektleiterinnen schreiben fleissig mit. Ihnen
fehlt die Erfahrung einiger Jahre im Beruf. Jede Schilderung
könnte den gesuchten Impuls für eine Szene geben.
Der Teufel sitzt im Detail
Wie gehen die Theaterpädagoginnen mit diesen Geschichten
und Szenarien um? Eve Scheiben stellt fest, dass sie neuerdings gewisse Mechanismen in ihrem Alltag wahrnimmt,
die sie als Stolpersteine für die Chancengleichheit bezeichnen muss. Der Teufel sitzt im Detail, hat sie gemerkt. Aber
sie wird es mit Humor nehmen. Nina Knecht konzentriert sich darauf, ihr zukünftiges Publikum lustvoll auf
Geschichten mit wahrem Hintergrund einzustimmen. Sie
denkt sich eine Umsetzung aus, die Frauen einer früheren
Generation wahrscheinlich nie eingefallen wäre. Und Murielle Jenni macht sich sofort daran, die Denkmalordnung der
Stadt Zürich durcheinander zu bringen. Sie braucht dazu
lediglich noch einen Tauchanzug aus Neoprem mit langen
Ärmeln.
Alle sind unterwegs, ganz nach dem Motto von Alfred
Hitchcock: „Es ist besser beim Klischee anzufangen, als dort
anzukommen.“
—
Aufführungsdaten: Die Aufführungen finden vom 20. Februar bis 9. Juli 2006
statt. Hinweise und Daten unter www.hmt.edu .
Folgende Teilprojekte zum Thema Gleichstellung werden gezeigt:
—Stopp and Show! Chancengleichheit im Alltag
—Le Dessert – Chancengleichheit im Beruf
—Utopia spaziert – Chancengleichheit in Geschichte und Gesellschaft
—
* Liliana Heimberg ist in der Studienleitung Theaterpädagogik HMT.
11
hgkzintern2/06
Alle Bilder auf dieser Doppelseite: Theaterprojekt „Topografie der Chancengleichheit“
mal auflegen würden, können sich an der Lokalbühne als DJ
präsentieren. Populäre Lokalbühne-Partysounds sind Funk,
Balkan Grooves und Hip Hop.
lokalbühne –
die bühne für
studierende
Die Lokalbühne ist der Melting Pot für die
Studierenden der Hochschule Musik und Theater Zürich. Einmal im Monat organisiert das
Lokalbühne-Team einen Abend im neu eröffneten Mehrspur Music Club beim Bellevue in
Zürich. Eingeladen sind alle kreativen Geister,
die eine öffentliche Plattform für ihre Aktivitäten suchen. Oliver Cornelius*
—
Die Idee der Lokalbühne ist es, die Disziplinen der HMT
einander näher zu bringen und den Studierenden eine
Plattform für ihre Aktivitäten in- und ausserhalb des Studiums zu bieten. Studierende haben so eine Möglichkeit,
auch Projekte zu präsentieren, die sonst nie an die Öffentlichkeit gelangt wären. Auf diese Weise kommen Stilkombinationen zustande, die oft mit einem Hauch von Kuriosität
versehen sind. So ist schon vorgekommen, dass nach einem
klassischen Cellokonzert, ein Live Drum’n’Bass Act folgte.
Treffpunkt der Zukunft
Zusammengefasst kann man sagen, dass alles gefragt ist,
was Studierende hören oder sehen wollen. Die Bandbreite
der Stile umfasst sämtliche existierende Musikstile. Von
Klassik, Jazz, Funk, Latin, Folklore, Rock, Neuer Musik
bis zu Drum’n’Bass ist alles möglich. Pro Anlass werden
jeweils gegen fünf Produktionen gezeigt, danach wird zu DJ
Sounds getanzt und gefeiert. Auch hier ist die Lokalbühne
abwechslungsreich und vielseitig. Studierende, die gerne
Die Lokalbühne soll in Zukunft der Treffpunkt für alle
Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste werden.
Das Ziel ist es, die Bühne stilistisch weiter zu öffnen und
neben der Musik auch andere Kunstrichtungen einzubeziehen. Auf diese Weise soll ein spartenübergreifendes Gefäss
entstehen. Wer Interesse hat, eine Produktion beizusteuern, ist herzlich dazu eingeladen. Wir bieten eine Bühne,
Betreuung, Abendtechnik, technisches Equipment, eine
gepflegte Bar und nicht zuletzt ein interessiertes Publikum.
Bedingung ist, dass mindestens eine Person des Ensembles einen direkten Bezug zur HMT oder hgkz aufweist. Für
die Auftritte im Rahmen der Lokalbühne wird keine Gage
bezahlt, jedoch werden nach dem Motto „Wer auftritt muss
nicht dursten und wird heimkutschiert“ Getränke offeriert
und Spesen vergütet. Kontaktperson ist Isora Maria Castilla.
Das Programm wird jeweils kurzfristig zusammengestellt
und auf der Website www.lokalbuehne.ch veröffentlicht.
Geschichte der Lokalbühne
Ins Leben gerufen hat die Lokalbühne die Organisation
Musikstudierender Zürich. Diese organisierte vor rund vier
Jahren monatlich einen Abend im „El Lokal“ an der Gessnerallee. Der Umzug der Jazzabteilung der HMT (ehemals
Jazzschule Zürich) vom Dynamo an die Waldmannstrasse
bot nach einer kurzen Pause die Möglichkeit, den Event im
„the Club“ regelmässig und mit viel Erfolg durchzuführen.
Moritz Müllenbach, Cello-Student an der HMT, stellte ein
Team zusammen, das die Lokalbühne neu organisiert. Für
sein ehrenamtliches Engagement sei ihm an dieser Stelle
gedankt.
—
Interessierte melden sich bei: Isora Maria Castilla, Tel 076 440 52 01
[email protected]
www.lokalbuehne.ch /www.mehrspur.ch
Mehrspur Music Club, Waldmannstrasse 12, 8001 Zürich
—
* Oliver Cornelius leitet den Mehrspur Music Club.
12
hgkzintern2/06 Jill Scott*:
artists in labs.
processes of
inquiry
Neuerscheinungen
im Institut Cultural Studies
Das Buch kommentiert die Zusammenarbeit von Künstler­
Innen mit NaturwissenschaftlerInnen, welche in neun
Schweizer Wissenschaftslabors im Rahmen des AIL-Forschungsprojekts stattfinden konnte. Ethnografische Ansätze, naturwissenschaftliche Standpunkte und kritische
Essays beleuchten den Schwerpunkt der Untersuchung:
den kulturellen Kontext des wissenschaftlichen Labors. Für
WissenschaftlerInnen stellen Laboratorien die prägendste
Lernerfahrung dar, für zeitgenössische KünstlerInnen sind
Laboratorien spannende Orte der Ideenfindung, des Austauschs von Know-how und der Suche nach neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Die neun Laboratorien, die in
diesem Buch repräsentiert sind, sind natur-, computer- und
technikwissenschaftliche Labors.
Die der Publikation beiliegende DVD dokumentiert die
Ergebnisse und die Probleme und verweist auf weitere
zukünftige Experimente zwischen Kunst und Wissenschaft.
—
Jill Scott (Hg.), Artists In Labs. Processes of Inquiry. Springer Verlag Wien, New
York, hgkz, 2006. ics-Preis mit Rabatt: 30 CHF (Ladenpreis: 29 EUR)
Inhalt:
Essays: Foreword by Sigrid Schade/ Introduction: Processes of Inquiry, Jill
Scott/ Artists in Industry and the Academy: Collaborative Research, Interdisciplinary Scholarship, and the Interpretation of Hybrid Forms, Edward
A. Shanken/ Welcoming Uncertainty: The Strong Case for Coupling Art to
Science and Technology, Roger Malina/ Suggested Discourses for more
Art_Sci Collaborations, Jill Scott/ Perception-Translation-Transformation,
René Stettler/ Free Access or Entry Denied? Searching for Common Ground
in the „Artists in Labs“ Project, Priska Gisler/ Science in Trouble? Art brings
Hope, Beat Gerber.
Florian Keller*:
andy kaufman.
wrestling with the
american dream
Dieses erste kulturwissenschaftliche Buch über den USKomiker und Entertainer Andy Kaufman (1949–1984) unternimmt den Versuch, Kaufmans Performances über den
Mythos des amerikanischen Traumes aufzuschlüsseln – um
dabei den ideologischen Widersprüchen dieses Traumes auf
die Schliche zu kommen. Ausgehend von Milos Formans
Biopic Man on the Moon (1999), fokussiert die Studie auf
Kaufmans Strategien der Selbstauflösung in den Randbezirken der Stand-up Comedy.
—
Florian Keller: „Andy Kaufman. Wrestling with the American Dream“. University of Minnesota Press, Minneapolis, London 2005.
—
* Florian Keller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im SNF-Forschungsprojekt
Verhältnis der Künste.
Case Studies: Case Studies of the project: „Artists in Labs“ 2003–05/ Institute
for Geobotanics, ETH Zurich/ BATS, Centre for Biosafety/Sustainability,
Basel/ ZMB, Centre for Microscopy, Basel/ PSI, Paul Scherrer Institute,
Villigen/ Planetarium, Museum of Transportation, Lucerne/ GlobIS, ETH
Zurich/ Artificial Intelligence Lab, Uni Zurich/ CSEM, Alpnach/ CoLab,
ETH Zurich.
Life Sciences: Thomas Isler/ N.S. Harsha/ Isabel Rohner/ Shirley Soh.
PHYSICS: Nigel Helyer/ Dominik Bastianello/ Andrew Quinn/ Clea T.
Waite.
Computing/Engineering: Tiffany Holmes/ Axel Vogelsang/ Margarete
Jahrmann, Max Moswitzer/ Adrianne Wortzel/ Margaret Tan
BiographieS: Biographies from the contributing artists and writers
DVD and Analyses: Documentary Film as Research Analyses, Marille Hahne
DVD: 13 documentaries about the „Artists in Labs“ projects.
—
* Jill Scott ist Professorin für Medienkunst am ics, Leiterin des „Artists in Labs“
Projekts.
1
2
13
hgkzintern2/06
unten: 1: Margarete Jahrmann / Max Moswitzer Austria/Switzerland/
Artists in the Institute of Information Technology, Artificial Intelligence Lab,
University of Zurich. Discipline: Interactive New Media, Computer Graphics,
Design. Project Proposals: Action-Bot-Intelligence, nonlinear software
tools in open source game-engines and recombinant hardware-interfaces.
The focus of the project will be to evaluate the surplus of an epistemological
view on cultural and technological codes and cultures. The starting point
will be an artistic experimental lab situation or an art installation which will
trigger „mediapoiesis“ (i.e. generative arts coming out of internal system
processes in optional gaming-networks)./ Photo: „GoApe“, a social game
and simulation platform by Jahrmann, Moswitzer and members of the Artificial
Intelligence lab.
2: Clea T. Waite USA/Germany/ Artist in the Planetarium, Swiss Museum
of Transport, Lucerne/ Disciplines: Editing, Compositing, Video Installation.
Project Title: „Moon Walk“. This proposal is to take a walk on the moon,
across the dome of the planetarium, through time and space combining data
from the Consolidated Lunar Atlas with experimental an archival film and
sound material, myths, poems, and nonfictional texts. This will include 3D
surround sound with a projection system capable of producing high definition digital graphics./ Photo: Composited montage from archival NASA
footage in the Planetarium Dome film entitled „Moon Walk“.
3: Thomas Isler Switzerland/ Artist in the Institute for Geobotanics, ETH
Zurich/ Disciplines: Political Documentary Film, Video Installation.
Project Proposal: Vietnam Connection. People from Switzerland and Vietnam meet in order to work genetically modified organisms. What communication structures does this meeting imply?/ Photo: „Testfeld“, installation by
Thomas Isler at the Museum für Gestaltung Zurich, April – September 2005
4: N.S. Harsha India/ Artist in the Centre for Microscopy, ZMB, Basel/
Disciplines: Visual Art, Painting, Site Specific and Community-based Art
Projects. Project Proposals: This project proposes to form a collaborative
activity resulting in the construction of a physical space titled „Room for
Digression“. By using visuals, texts and other materials from the ZMB, the
focus would be to discover the related artistic and social meaning in „images“
from the micro world. The project would evolve as a result of both scientific
and artistic inquiry./ Image: Prototype diagram by N.S. Harsha: a large-scale
sculpture based on the myths and realities of cows in India and Switzerland.
3
4
oben: Axel Vogelsang Germany/UK/ Artist in the Institute for Information
Systems, GlobIS, ETH, Zurich/ Discipline: Design, Human Machine Interfaces./ Project Proposal: Augmented Fairy Tale. How can we turn paper
form a rather passive medium into a user experience that includes our physical environment? I want to explore how technologies such as those developed
in the ETH Paper++ research can be used to trigger physical events./ Photo:
Final interactive narrative platform from the „Lost Cosmonaut“ by Axel Vogelsang and the GlobIS Group.
unten: Isabel Rohner Switzerland/ Artist in the Centre for Microscopy,
ZMB, Basel/ Disciplines: Sculpture, Installation, Performance Art, Illustration.
Project Proposal: Wounds – or the search for a cybernetic system. The project is a research work on how art and science can meet an find new ways of
collaboration. My research would use the aproach of histology (especially from
the perspective of the cell as smallest autonomous unity of life in an organism)
as a starting point./ Photo montage by Isabel Rohner of the „Façade Performance“ with 42 performers from the performance group „Labor“, on the ZMB
building.
14
hgkzintern2/06 fit in verwaltungs­
fragen
Wie reserviere ich den Vortragssaal? Was ist der
Unterschied zwischen einer Kostenstelle und
einem Kostenträger? Welche Spesen werden
rückerstattet und wie rechne ich sie ab? Es ist
nicht ganz einfach, aber extrem nützlich, sich
im Verwaltungsdschungel zurechtzufinden.
Hilfe naht. Franziska Karpf *
—
Die Hochschulverwaltung bietet zukünftig vierteljährlich
eine Informations- und Austauschplattform, an der sich
interessierte Hochschulangehörige auch über weitere Fragen informieren können, wie: Wer ist zuständig für die
Erstellung eines schriftlichen Auftrags oder Vertrags und
was braucht es dazu? Wer ist meine Ansprechperson in der
Personalabteilung?
Ziele dieser Anlässe sind:
— über Prozesse, Aktuelles und Neuerungen zu infor‑
mieren
— aufzuzeigen, wo die nötigen Informationen und Formulare beschafft werden können
— Fragen im Zusammenhang mit der Verwaltungsabteilung zu beantworten
— Ihre Inputs aus den verschiedenen Hochschulbereichen aufzunehmen
Die erste Veranstaltung hat bereits im März 2006 stattgefunden. Weitere sind geplant am
Dienstag, 13. Juni 2006,
Dienstag, 19. September 2006, und
Dienstag, 28. November 2006.
„Callboys“: Moritz Wettstein und Andalus Liniger als Darsteller und
Kunstfiguren der in der Dachkantine präsentierten Soundperformance.
Foto: Sonja Huonder, Matthias Aeschlimann
— Finanzen
–Finanzbuchhaltung: Finanzkompetenz, Kostenstellen/
Kostenträger, Kontenplan, Kostenarten –Betriebsbuchhaltung: Betriebsabrechnung, Deckungsbeitragsrechnung,
Umlagen –Kreditoren: Einkauf/Rechnungen, EZ-Codierung, Dienstleistungen (Verträge, Fakturen), Interne Verrechnung –Debitoren: Rechnungsstellung, Mahnungen
Je nach Interesse haben Sie die Möglichkeit, einzelne –Kasse: Spesenreglement und -abrechnungen, Kopien, BarBereiche zu besuchen oder an der ganzen Veranstaltung geldverkehr, Belege, Interne Bezüge
teilzunehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sie
— Logistik, Raum/Bau, Vortragssaal
erhalten kurz vor der jeweiligen Veranstaltung eine Einla–Gebäudestandorte, Öffnungszeiten, Parkplätze und Parkdung per E-Mail.
karten –Raumbelegungen
–Badge, Zutrittskontrolle,
Folgendes sind die Schwerpunkte der einzelnen Bereiche:
Schlüssel –Telefonzentrale –Postbüro, Frankaturen, Versand –Fahrzeugreservationen, Kurierdienst –Reparaturen,
— Verwaltungsdirektion
Aufträge –Unfälle, Diebstähle –Antragswesen für Bau und
–Organisation und Auftrag der Verwaltung –ZusammenarMobiliar –Vortragssaal und Dienstleistungen des Eventbeit mit Zürcher Fachhochschule, Kanton und Bund –Resmanagers
sourcenplanung, Investitionen, Controlling und Reporting/
Kompetenzordnung bei Verwaltungsgeschäften –Betrieb- Zudem werden immer auch Aktualitäten zu diesen Theliche IT –Projekte der Verwaltungsdirektion
men einfliessen. Wir möchten Sie auffordern, uns spezielle
Interessen im Voraus mitzuteilen, damit auch diese in den
— Personal
Veranstaltungen berücksichtigt werden können.
–Auftrag der Personalbteilung –Organisation und Ansprechpersonen
–Personalgesetz, Anstellungsbedingungen Das Verwaltungsteam hofft auf eine grosse Teilnahme und
–Lohn­system, Einstufungen, Beförderungen
–Mitar­­ einen regen Austausch.
beitendenge­spräch –Weiterbildung –Sozialversicherungen/ —
* Franziska Karpf ist Mitarbeiterin der Verwaltung
Fringe Benefits –Vertragsarten und Aufträge
Jede Veranstaltung gliedert sich in vier Bereiche:
08.30 – 10.00 h : Verwaltungsdirektion
10.30 – 12.00 h : Personal
13.00 – 14.30 h : Finanzen
15.00 – 16.30 h : Logistik, Raum/Bau, Vortragssaal
15
hgkzintern2/06
und kulturelle Ideen. Dazu war der Studienbereich Neue
Medien inhaltlicher Partner, initiiert und realisiert wurde
der Kontakt von der Studienbereichsmitarbeiterin Niki
Schawalder, die selbst auch mit einer künstlerischen Arbeit
vertreten war, einer „Gschichtechischte“, in der die Gäste
des Dachkantinen-Nightlife der laufenden Kamera ihre besten Geschichten anvertrauten.
Glitch, die provozierte Störung
Eine Besonderheit dieses Dachkantine-Abends war, dass
die gezeigten Works in Progress aus dem Studienbereich
Neue Medien speziell im Club-Kontext funktionierten und
als Ensemble gesehen werden konnten. Der grösste Teil der
Arbeiten entstand im Rahmen eines „Glitch/ Kunst und
Spiel“-Seminars, gehalten von Margarete Jahrmann und
Max Moswitzer. Glitch, der Ausrutscher, die provozierte
kurzzeitige Störung im System wurde mit Spielobjekten
zum Programm eines Abends von und für Kunstfiguren.
Glitches werden von Videogame-SpielerInnen genutzt,
beziehen sich aber auf menschliche Organisationsformen
im Allgemeinen. Davon abgeleitet wurden für einen Abend
künstlerische Präsenz- und Erlebnisformen.
Die erst auf den zweiten Blick sichtbare Verbindung der
einzelnen Beiträge war das Grundthema des während des
Abends generierten TV-Live-Reports von Lea Filadoro. Vom
Kunstpublikum im Club besonders goutiert wurde das
Gespräch mit der Fotografin von Sekolee de Montparnasse,
moderiert von Sandra Simic. Auf- und angeregt haben auch
die in einem Metallkäfig gehaltenen und performenden
„Callboys“ Andalus Liniger und Moritz Wettstein. Für einen
kurzen Moment klar wurde die Funktion des rätselhaft auf
der Tanzfläche ausgestellten elektronischen „Dings“ von
Ralph Müller, als er als Rastaman flexibel widerständige
Töne über die Verstärker des Clubs schickte. Verhaltener,
aber nicht minder schick spielte in einer Vitrine der Lounge
Julia Tabakhova mit ihrem „Film Bijoux“ mit Retro-Ästhetik
Der Digitale Salon im Rahmen der Abschiedsund experimenteller Umsetzung von Video. Silvan Wackers
party der Dachkantine im Toni-Areal am
Installation lud die Partybesucher zum Spiel mit dem Ur23. Februar von 20 bis 5 Uhr morgens war eine
medium Schatten. In einer Anspielung auf verschiedene
Plattform für Ideen und Projekte aus dem
Möglichkeiten der Wahrnehmungsveränderung gab sich
Studienbereich Neue Medien der hgkz.
die irritierende Kakerlaken-Disco von hase, hase & hase.
Margarete Jahrmann*
Mit den von ihnen verteilten „Designer-Trips“ blieb unklar,
—
wann und wo sich Realitäten des Clubs und der Kunst verDer Club ist für die Künstlerinnen und Künstler des 21.
mischen.
Jahrhunderts das, was der Salon für die Künstler des 19.
Jahrhunderts war. Die Ausbildung von KünstlerInnen am Beeindruckt hat am Dachkantine-Abend, dass StudentInnen
Studienbereich Neue Medien (snm), die digitale Welt über- vom ersten bis zum letzten Semester mit Begeisterung und
haupt, verdankt wesentliche Impulse der elektronischen Spass an der Sache beteiligt und auch AbsolventInnen in
Musik und der Clubkultur. Das offene Veranstaltungsformat das Programm integriert waren. So führte Roland Roos
des Studienbereichs Neue Medien, Der Digitale Salon, war eine Soundperformance als Ergebnis eines vorangegangen,
mit einer Auskopplung aus dem Hauptstudiumsprojekt Workshops auf. Minimal elektronische Musik mit selbstGlitch06 zu Gast im Club! Aktuelle, avancierte und eigen- gebauten Tongeneratoren schaffte Klanginseln für Akteure
willige Positionen und Ereignisse der Medien- und Netzkul- und BesucherInnen. Für ein Party-Ereignis prädestiniert war
tur, der Medienkunst, -theorie und -gestaltung wurden im auch Sven Königs Performance <<sCrAmBlEd?HaCkZ!>>,
Rahmen einer “Club-Nacht”, getarnt als DJ-Gigs, Konzerte, die als Diplom-Arbeit entstanden war.
Performances, Vernissagen, vorgestellt und diskutiert.
neue medien
@ dachkantine
abschlussfestival
—
Die Dachkantine ist ein Club, Galerie und Treffpunkt im
letzthin viel diskutierten Toni-Areal, hoch über den Dächern
von Zürich. Im Februar wurde der Club auch Ort eines
Abschluss-Festivals, Plattform für innovative, alternative
www.snm-hgkz.ch
www.digitalersalon.net
—
* Margarete Jahrmann ist Medienkünstlerin und Professorin am Studienbereich Neue Medien
16
hgkzintern2/06 Exklusiv: das erste Bild des Toni-Siegerprojektes, welches unser hgkz-intern-Paparazzo als Putzfrau verkleidet in einer Pause der Jurierung geschossen hat.
der architekturwettbewerb
toni-areal ist
entschieden
Ein Planungsteam unter der Leitung des
Zürcher Architekturbüros EM2N wird das ToniAreal in Zürich-West vom Milchverarbeitungsbetrieb in ein Zentrum für Bildung und Kultur
transformieren. Peter Eberhard*
—
Der Wettbewerb wurde von der Zürcher Kantonalbank ZKB
als begleiteter Studienauftrag durchgeführt. Im Toni-Areal
werden zukünftig die vier Zürcher Hochschulen Gestaltung
und Kunst (hgkz), Musik und Theater (HMT) , Soziale Arbeit
(HSSAZ) und Angewandte Psychologie (HAP) mit ihren
rund 2000 Studierenden einen gemeinsamen Ort finden.
Diese Mitteilung der Zürcher Kantonalbank war der Presse
am 11. März zu entnehmen. Einzelheiten über das Siegerprojekt wurden noch nicht bekannt gegeben. Es soll der
Öffentlichkeit am 22. Mai vorgestellt werden.
erfahren, dass das Projekt des ausgewählten Teams mit
EM2N nicht nur städtebaulich-architektonisch überzeugt,
sondern es auch verspricht, die speziellen, teils sehr komplexen räumlichen und betrieblichen Anforderungen der
Schulen zu erfüllen.
Wer sind EM2N?
Hinter EM2N Architekten ETH/SIA stehen Mathias Müller
und Daniel Niggli, die das Architekturbüro 1997 gründeten. Erstmals über die Fachpresse auf sich aufmerksam
gemacht hat das Büro mit einer Wohnüberbauung für
die Familienheimgenossenschaft Zürich. Erfahrungen mit
Schulhausbau gewann es 2003 bis 05 über die Erweiterung
der Berufswahlschule und des benachbarten Primarschulhauses im Hardauquartier Zürich, beides Bauten von Otto
Glaus 1964 bzw. 1985. Der Auftrag ging, wie auch die folgenden, aus Wettbewerben hervor. Vor der Realisierung
steht der Ausbau der Gewölberäume des SBB-Bahnviaduktes im Industriequartier Zürich. Dieses Jahr beendet
wird die Um- und Neugestaltung des Stadthofs 11, einem
Spätwerk von Karl Egender. Grosser Beliebtheit erfreut sich
das 2004 in Betrieb genommen Quartierzentrum in der
Bäckeranlage von Zürich-Aussersihl. Einen guten Eindruck
von der EM2N-Arbeitsweise gewinnt man über die Website
www.em2n.ch.
Rund 800 Räume für die ZHdK
Hans-Peter Schwarz, der Gründungsrektor der künftigen
In einem ersten Gespräch mit den Architekten vom 28.
Hochschule der Künste Zürich ZHdK, die aus dem ZusamMärz kam zum Ausdruck, dass diese das Bauen als einen
mengehen von hgkz und HMT im Entstehen ist, vertrat
Prozess verstehen, in den die künftigen Nutzer bereits im
die vier Schulen in der Wettbewerbsjury. Von ihm war zu
frühen Planungsstadium miteinbezogen werden.
17
hgkzintern2/06
klasse des Departements Musik der HMT
Seitens hgkz und HMT nahm ein gemeinsames Team, in
Zusammenarbeit mit der Planungsfirma Basler und Partner — Club Mehrspur (Jazz und Pop) in der toni molkerei,
zum Beispiel: Kabel, studenac, jazz output hmt, A.
bereits vor zwei Monaten die Arbeit am Raumprogramm
Frey Septett, el zorro, Loungechich Prod, Glitzer &
und an der Zuordnung der künftigen rund 800 ZHdKGroove, soulmaniacs, ephma, lat’n bass und DJs
Räume auf. Die auf Bauen und Einrichten bezogene Fachkompetenz der Dozierenden und Mitarbeitenden soll durch
Theater und Film
fast ein Dutzend in Bildung begriffenen Fachgruppen in das
— Cabaret „Liebesbrief an die Pfeffermühle“
Projekt eingebracht werden.
— Clowneskes Musiktheater
Über die Entwicklung des Projektes wird in den Organi- — Stummfilme mit neu komponierter Musik
sationen der Studierenden, der Mitarbeitenden und der — Szenen, Monologe, Lesungen
Dozierenden und im hgkz-intern regelmässig berichtet und
Diplomausstellung in der ehemaligen Abfülldie aktuellen Fragen werden beantwortet.
halle
—
Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ab 22.Mai im Toni-Areal.
www.em2n.ch
—
* Peter Eberhard ist Architekt und Dozent, war bis Herbst 2005 Leiter dpt
Lehrberufe und ist heute Beauftragter der hgkz für die Vertretung der Anliegen
der zukünftigen Nutzer im Toni-Areal.
—
gowest festival der künste
im
toni-areal
An einem 72-Stunden Kulturmarathon präsen-
tieren die hgkz und die Hochschule Musik und
Theater Zürich vom 7. – 9. Juli erstmals ihre
aktuellen Arbeiten gemeinsam im Toni-Areal,
welches als Campus für die zukünftige Zürcher
Hochschule der Künste vorgesehen ist. Heike
Pohl
—
Vom 7. bis 9. Juli 2006 gibt’s im Toni-Areal 72 Stunden nonstopp Kunst und Kultur, dort, wo von 1971 bis 1999 Butter,
Rahm, Jogurt, Käse und Glacé produziert wurde. Eine erste
Auswahl des vielseitigen Programmes:
Konzerte: Klassisch, Jazz, Pop, Computer, Oper
— Intrada – festliche Musik des Barock für Trompeten
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
und Pauken
112 Klavier-Dozierende und Studierende spielen 56
Stunden Eric Saties „Vexations“
Uraufführungen Musiklabor Studio Neue Musik
Streicherserenade, HMT-Strings mit Mendelssohn,
Tschaikovsky, Dvorak, C.Ph.E. Bach, J.S.Bach
Masques Dances, englische Musik des 17. Jahrhunderts, gespielt und getanzt
J. S. Bach, Sonaten für Violoncello und obligates Cembalo
Splitter – kleingrosse Gesten zwischen Musik und Tanz
L’arte dell arco, Kammermusik von Giuseppe Tartini
Bach – Standards – Eigenes – Kompositionen, Improvi-sationen
Grosse Trommeln, ein Schlagzeug-Event
Französische Chansons
Akustisches Environement, Institute for Computer
Musik and Sound Technology, Installation, 72 Stunden
Oper: Claudio Monteverdi, Ritorno di Ulysse, Opern-
230 hgkz-Diplomandinnen und Diplomanden aus Design,
Medien, Kunst und Lehrberufen zeigen ihre Arbeiten auf
über 5000 m2 Ausstellungsfläche: Industrial Design, Interaction Design, wissenschaftliche Illustration, visuelle Kommunikation, Szenografie, Fotografie, Bildende Kunst, Theorie und Neue Medien …
— Vernissage: Freitag, 30. Juni 2006
— Finissage Donnerstag, 13. Juli 2006
Leistungspreis 2006
Ausstellung der zwölf für den Leistungspreis 2006 nominierten erfolgreichen AbsolventInnen der hgkz und Verleihung des Leistungspreises am Sonntag, 9. Juli 2006. Ausgestellt werden Arbeiten von: Muriel Baumgartner (Lehrberufe
für Gestaltung und Kunst), Christof Sigerist und Matthias
Bischoff (Produktgestaltung), Dan Cermak (Fotografie), Isabelle Favez (Film/Video), Daniel Robert Hunziker (Bildende
Kunst), Yves Netzhammer (Visuelle Gestaltung), Tanja Prill
(Visuelle Gestaltung), Markus Roost (Wissenschaftliche
Illustration), Shirana Shahbazi (Fotografie), Ingrid Wildi
(Bildende Kunst), Megi Zumstein (Visuelle Gestaltung).
Ausserdem:
— Symposium „Is it now? Gegenwart in den Künsten “,
—
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11.–12. Juli 2006, Institut Cultural Studies in Art, Media
and Design
„Ansichten und Haltungen“. Diskursiver Austausch
zur Wahrnehmung und Rezeption von akustischer
und bildender Kunst
Netzkunst, Installationen, Performances, Pantomime
Kino im Raum 109
Museum für Gestaltung Zürich
Lego – Duplo: Wir bauen die ZHdK
Lounge in der Milchannahmestelle, designed by Studierende Style & Design (Leitung: Daniel Späti, Martina
Eberle)
Corporate Design Festival & Diplomausstellung, designed by Studierende Visuelle Kommunikation (Leitung: Richard Feurer, Matt Michel).
www.hgkz.ch
www.hmt.edu
rechts: Postkarte zum Festival
der Künste von K. Domenik
Geissbühler aus einer Serie für
die Zürcher Festspiele.
18
hgkzintern2/06 Buchproduktion heute
erstes book
on demand
der hgkz
Im Januar ist „Aufträge – Zürcher Jahrbuch der
Künste 2005“ herausgekommen. Die Publika­
tion lotet die gestalterischen und technischen
Möglichkeiten und Grenzen eines „Buches
auf Bestellung“ aus, einer neuen, spannenden
Variante der Buchproduktion für kleine und
doch bezahlbare Auflagen. Christina Reble*
und Ludovic Varone (Foto).
—
Das Zürcher Jahrbuch der Künste 2005 mit dem Titel „Aufträge“ wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Grafikern Norm, Dimitri Bruni, Manuel Krebs, Ludovic Varone,
und dem Verlag Books on Demand (BoD) realisiert. Dieser
in Norderstedt, Deutschland, domizilierte Verlag eröffnet
durch die Zusammenführung von Digitaldrucktechnik und
Buchhandelsvertrieb eine interessante Veröffentlichungsalternative für bestimmte Zwecke.
Was beinhaltet Book on Demand?
Bei Book on Demand – „Buch auf Bestellung“ (das im Mittelalter gängige Modell der Produktion auf Bestellung lässt
grüssen) – bestimmt die Nachfrage die Auflage. Zunächst
wird nach den Vorgaben des Verlags eine digitale Druckvorlage erstellt. Davon produziert BoD ein Referenzexemplar,
das für die On-Demand-Produktion massgebend sein wird.
Nachdem der Kunde das Referenzexemplar freigegeben hat,
wird diese elektronische Druckvorlage beim Verlag gespeichert. Erst mit der Bestellung wird das Buch (innerhalb von
24 Stunden) produziert und an die entsprechende Buchhandlung geliefert. Damit entfallen die Vorauszahlung für
Papier, Druck und die Lagerhaltungskosten. BoD setzt auch
für die Herstellung klare Vorgaben: Der Druck erfolgt auf
Digitaldruckmaschinen, der Umfang soll mindestens 52,
maximal 700 Seiten betragen und durch vier teilbar sein, zur
Auswahl stehen fünf Buchformate, zwei Papiersorten und
für den Einband Paperback oder Hardcover. Diese Bedingungen auszuloten, reizte uns.
Warum ein Book on Demand?
Die Reihe „Zürcher Jahrbuch der Künste“, die 2004 mit dem
Band „Produktionsweisen“ begann, ist ein Projekt, dessen
Verantwortliche interessiert sind, für aufkommende Ideen
und eingehende Beiträge eine durchdachte Form zu finden.
Dieses Interesse bestimmte beim Thema „Aufträge“ auch
die Wahl der Herstellungs- und Vertriebsform des Buches
und damit des Verlags. Im Sinne eines Auftrags wurde ein
Produkt entwickelt, das die Rahmenbedingungen von Book
on Demand für die grafische Gestaltung, für den Workflow,
die Produktion und den Vertrieb auslotet.
men. Für die Fotografin Isabel Truniger, die beauftragt
wurde, die Depots der vier Sammlungen des Museums
zu dokumentieren, war die Ästhetik der Wiedergabe ausschlaggebend für die fotografische Herangehensweise. Ein
Auszug der Testreihen, die der Produktion vorangingen,
werden am Anfang des Buches gezeigt.
Eigenheiten des Digitaldrucks
Da der Digitaldruck auf tonerbasierten Maschinen hergestellt wird, tritt an Stelle der Druckfarbe hier Toner, eine Art
Puder, der nach der Übertragung ins Papier eingebrannt
wird. Dieses Verfahren kann nicht mit der Qualität des Offsetdrucks verglichen werden. Es entsteht im besten Fall eine
effektvolle, körnige, tonige Wirkung. Für Kleinauflagen (bis
ca. 500 Abzüge) ist der Digitaldruck ein günstiges, schnelles
Verfahren mit eigener Ästhetik.
Die hgkz als Auftraggeberin ordert ebenfalls nach Bedarf,
so dass das Jahrbuch der Künste gezielt verbreitet werden
kann und auch im Museumsshop „on stock“ erhältlich ist.
Weitere Informationen: www.bod.ch
—
„Aufträge – Zürcher Jahrbuch der Künste 2005“, Herausgegeben von
Hans-Peter Schwarz, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich. 240 Seiten,
150 Farb- und SW-Abildungen. Redaktion: Joachim Huber, Stefan Kreysler.
Design: Norm, Dimitri Bruni, Manuel Krebs, Ludovic Varone. Fotografie: Isabel Truniger. Verlag Books on Demand GmbH. ISBN 3-9064376-13-2 59 CHF
Mit Beiträgen von Friedrich Weltzien, Nils Röller, Andrea Gleiniger, Jacqueline
Otten, Marion von Osten, Simon Grand, Ruedi A. Müller-Beyeler, John
Bellicchi, sowie Aufzeichnungen von Gesprächen um das Verhältnis von Kunst
und Design, die im Rahmen aktueller Ausstellungen der Sammlungen im
Museum für Gestaltung Zürich geführt wurden.
—
Zum Thema „Aufträge“:
„Auch im aktuellen Diskurs um eine neuartige Hochschule
der Künste in Zürich ist das mehr als ein Jahrhundert alte
divergierende Verhältnis von „frei“ und „angewandt“ noch
nicht geklärt. Für die hier versammelten Diskussionsbeiträge wird die These aufgestellt, dass man diese Beziehung durch das unterschiedliche Auftragsverhältnis der
Optimiertes Design
Autorinnen und Autoren beschreiben könnte und dass die
Während des Entwurfsprozesses testeten die Grafiker die einfache Gleichung Selbstauftrag = Kunst, Fremdauftrag =
Reproduktionsqualitäten: Vergleichsreihen zu Schriftgrösse, Design zu kurz greift.“ Hans-Peter Schwarz
Bildraster und Farbwiedergabe führten dazu, den gestalte- —
rischen Ausdruck und die Technik aufeinander abzustim- *Christina Reble ist Leiterin Verlag Museum für Gestaltung Zürich.
19
hgkzintern2/06
die chance liegt im
nachwuchs
Der Studiengang Film startet im Herbst 2006
mit dem ersten Master in Filmrealisation. Lucie
Bader und Marille Hahne sind massgeblich an
diesem Pilotprojekt – einer Kooperation zwischen Schweizer Universitäten und Fachhochschulen – beteiligt. Ein Gespräch mit den beiden Professorinnen und Studiengangsleiterinnen über die aktuelle Filmausbildung in der
Schweiz und das Zusammenwachsen in Europa. Interview: Marianne Böckli (Text und Foto)
—
Ende die Kommunikation gar nicht mehr nötig, weil jede
und jeder weiss, was das Gegenüber denkt.
Auf welche Weise dient der Film-Master einer Verbesserung
der Ausbildung?
M.H.: Das Netzwerk soll dazu dienen, mit ausländischen
Filmausbildungen gleichzuziehen. Aufbauend auf der dreijährigen Bachelor-Ausbildung – wie wir sie seit 2005 anbieten – können in einer Master-Ausbildung innerhalb des
gesamtschweizerischen Netzwerks Cinema längere Filme
hergestellt werden, und längere Filme haben wiederum
andere Gesetzmässigkeiten als die kurze filmische Form. Im
Master kann das vielleicht möglich werden, auch durch die
unterschiedlichen Spezialisierungen einzelner Studierenden, die dann zusammenarbeiten können.
L.B.: In München oder Berlin arbeiten die Studierenden oft
während mehrerer Jahre an ihrem Diplomfilm. Sie erhalten
Im Studiengang Film wird bereits im Herbst 2006 der erste Fördermittel, arbeiten mit Fernsehstationen zusammen
Master eingeführt, in den anderen Bereichen soll dies erst und sind im Prinzip den anderen Nachwuchsfilmschaffen2008 der Fall sein. Wie kam es dazu?
den gleichgestellt. Bei uns ist alles viel kürzer und zeitlich
Marille Hahne: Die Planung für einen Master-Studiengang begrenzt.
Film auf schweizerischer Ebene besteht bereits seit fünf JahM.H.: Im Ausland können Studierende aussetzen und sich
ren. Von Seiten des Bundes wurde angeregt, dass sich alle am
um die Finanzierung kümmern und später wieder an
Projekt Beteiligten in einem Netzwerk zusammenschliessen
die Hochschule zurückkehren, um ihren Abschlussfilm zu
und eine gesamtschweizerische Lösung anstreben. Heute
machen. Man muss aber sehen, dass eine ähnliche Form
sind im „Netzwerk Cinéma CH“ vier Fachhochschulen, vier
innerhalb des jetzt beginnenden auf zwei Jahre befristeten
Universitäten und die Cinémathèque vertreten.
Pilotprojekts noch nicht möglich sein wird.
Welches sind die Ziele des schweizerischen Netzwerks?
Welche Voraussetzungen müssen Bewerberinnen und BewerLucie Bader: Eines der Ziele ist die Nachwuchsförderung.
ber für ein Masterstudium mitbringen? Wie viele Studierende
Das ist ein kulturpolitisches und ein bildungspolitisches
werden aufgenommen?
Anliegen. Wir wollen gemeinsam den Nachwuchs zu einer
M.H.: Der Master-Studiengang richtet sich an Leute mit
grösseren Professionalisierung im internationalen Wettbeeiner gewissen Lebenserfahrung, wir erwarten auch einen
werb führen ...
Bachelor-Abschluss oder ein adäquates Diplom, nicht
M.H.: ... und letztlich die schweizerischen Anliegen im Film unbedingt in Film, aber in angrenzenden Gebieten wie
stärken. Man sieht schon jetzt, dass die bisherige 14-jährige beispielsweise Journalismus, Fotografie oder Theaterregie.
Ausbildungstätigkeit der hgkz positive Auswirkungen auf Wir wollen Medienschaffende ansprechen sowie Leute mit
die schweizerische Filmbranche hat.
einer längeren praktischen Erfahrung in der Filmgestaltung,
die sich nochmals intensiv mit ihren künstlerischen HeranL.B.: Mit diesem Netzwerk können die vorhandenen Komgehensweisen, mit ihren Stoffen und Themen auseinander
petenzen, die an den einzelnen Institutionen bestehen,
setzen wollen.
gebündelt und gemeinsam erweitert werden. Jede Hochschule hat ihre Ausrichtung. Wir machen nicht alle das
Marille Hahne und Lucie Bader
Gleiche. Die Universität Basel z.B. forscht im Bereich Filmtechnologie, die hgkz lehrt im Bereich Filmgestaltung und
Narration, also die filmische Erzählung mit Drehbuch,
Regie, Montage, Kamera und Produktion. Die Universitäten
Zürich und Lausanne bieten Filmgeschichte und -ästhetik
an, die Cinémathèque beschäftigt sich mit dem filmischen
Gedächtnis der Schweiz, nämlich dem Archiv. Gemeinsam
bieten wir ein breites interdisziplinäres Studium an. Das
heisst aber auch, dass die Studierenden mobil sein müssen. Sie müssen auch Seminare über die Sprachgrenzen
hinaus besuchen. Wir haben schon heute gemeinsame Forschungsprojekte. Für mich ist die Netzwerkidee innovativ,
spannend und eröffnet neue Möglichkeiten. Sie fördert den
kulturellen Austausch und verbindet die Studierenden und
Dozierenden an den verschiedenen Hochschulen.
M.H.: Film ist immer Kommunikation. Solange Studierende
immer am gleichen Ort sind und sich nur mit den Leuten
auseinander setzen können, die sie schon kennen, ist am
20
hgkzintern2/06 L.B.: : Aufgenommen werden für den Master in Filmrealisation 15 Studierende an der hgkz und 15 an der Haute Ecole
Spécialisée de Suisse Occidentale (HESSO) in Lausanne.
Für ein Master-Studium in Filmwissenschaft an den Universitäten Zürich und Lausanne gibt es keine Studierendenzahlbeschränkung, wir rechnen aber auch dort mit 30
oder mehr.
Wodurch unterscheidet sich das Filmstudium an einer Fachhochschule und an einer Universität?
M.H.: Inhaltlich ist die Ausbildung an den Gestaltungshochschulen und an den Universitäten sehr verschieden:
Die Studierenden an den HGKs werden die Herstellung von
Filmen prägen, ihre Ausrichtung ist die Filmrealisation. Die
Studierenden an den Universitäten spezialisieren sich auf
dem Gebiet der Filmwissenschaft, um beispielsweise über
Filme zu schreiben, sie zu kuratieren oder auch, um sie in
einen geschichtlichen Zusammenhang stellen zu können.
Im Netzwerk werden sich die FilmemacherInnen und die
FilmtheoretikerInnen gegenseitig wahrnehmen lernen und
ihre verschiedenen Fragestellungen manchmal gemeinsam
diskutieren können.
L.B.: Filme müssen reisen. Dazu braucht es Partner im
Ausland, ein internationales Netzwerk. Wenn wir einen
Schweizer Film produzieren, der mehr als zwei Millionen
kostet, brauchen wir auch Geld vom Ausland. Damit das
möglich ist, braucht es einen Bezug zum Ausland, zum
Beispiel einen deutschen Schauspieler, um in Berlin Geld
zu bekommen, oder einen Drehort in Paris, damit man den
Film einem französischen Sender verkaufen kann. So lassen
sich auch Partner im internationalen Filmgeschäft finden.
Gibt es spezielle Manager, die solche Koproduktionen realisieren?
M.H.: Das ist die Aufgabe von Filmproduzenten. Im Master-Studiengang kann man den Schwerpunkt „Produktion“
wählen. Die Studierenden lernen, Filme zu entwickeln und
sie zu finanzieren ...
L.B.: ... und die kreativen Aspekte mit den ökonomischen zu
verbinden. Bisher konnte man sich in der Schweiz nicht in
Produktion ausbilden.
Wird am Schluss des Master-Pilotprojekts ein Abschlussfilm
gemacht?
L.B.: Es wird Abschlussfilme geben. Es können sogar längere Filme sein. Es macht aber nicht jede und jeder einen
eigenen Abschlussfilm. Jemand der sich beispielsweise in
Kamera oder Drehbuch spezialisiert, wird nicht unbedingt
eine eigene Geschichte verfilmen.
L.B.: An den Gestaltungshochschulen machen die Studierenden im Kern ein künstlerisch orientiertes Studium. Wir
sind auch daran interessiert, den Leuten schon während
des Studiums eine Vernetzung im Berufsfeld zu bieten und
ihnen damit zu ermöglichen, nach der Ausbildung in fühM.H.: Zum Master-Abschluss gehört eine theoretische und
rende Positionen innerhalb der Film- und Fernsehkultur
eine praktische Arbeit, beispielsweise ein Film. Da Film
hineinzuwachsen.
in der Regel eine kollektive Arbeit ist, werden Studierende
In Deutschland gibt es vier Filmhochschulen mit je 400 bis zusammenarbeiten. Sie machen dann nicht alles, sondern
500 Studierenden plus rund 20 Filmabteilungen an Gestal- entweder die Regie, die Kamera, die Montage, die Produktungs- oder Kunsthochschulen. Warum sollten da Schweizer tion und/oder das Drehbuch. Wir wissen aber auch, dass
Filmer eine Chance in Deutschland haben?
man solche Arbeitsgemeinschaften nicht erzwingen kann,
L.B.: Zum Beispiel weil sie topqualifiziert sind. Es gibt sie müssen sich in der Zusammenarbeit bilden.
einzelne Schweizerinnen und Schweizer, die im Ausland
Gibt es eine Utopie für die Filmausbildung an der hgkz?
sehr erfolgreich sind. Markus Imboden ist beispielsweise in
L.B.: Ich habe die Vision, dass wir uns in der Schweiz durch
Deutschland sehr bekannt als Fernsehfilmregisseur, Marc
unsere Qualität so stark hervorheben, dass wir international
Forster als Spielfilmregisseur („Stay“) oder Pietro Scalia als
ein Ausbildungsort mit einer starken Anziehung werden. Bis
Cutter grosser Hollywoodfilme („Memoirs of a Geisha“).
jetzt kommen wenig ausländische Studierende zu uns, weil
Sie sind ausgewandert, weil es hier zu wenig Möglichkeiten
wir keine starke Filmindustrie haben und weil die Lebensgibt, aufwändige Filme mit einem Staraufgebot und mit
haltungskosten bei uns hoch sind. Aber wenn wir eine
entsprechenden Budgets zu produzieren.
Entwicklung vergleichbar mit Dänemark machen könnten
M.H.: Man kann auch sagen: Kunst kennt keine Grenzen. ... Vor Jahren war Dänemark als Filmland nicht besonders
Oder: Europa wächst zusammen. Es gibt mehr und mehr bekannt. Dann kam „Dogma“. Mit dieser Bewegung wurden
europäische Koproduktionen. Es gibt Filme, die z. B. in Paris einige Regisseure bekannt, Filmerfolge stellten sich ein,
anfangen und in Zürich aufhören und zwischendurch in die Filmförderung wurde ausgebaut und die Filmindustrie
London und im Ural spielen. Man kann schon sagen, Euro- wuchs. Ich denke, dass die Schweiz durch eine hohe Qualipa nimmt sich mehr und mehr als Ganzes wahr und findet tät einen Nachwuchs heranziehen kann, der eine befruchteine Identität, viel stärker als vor zehn Jahren – auch zur ende Wirkung auf die Schweizer Filmindustrie haben und
Abgrenzung oder als Gegengewicht gegenüber dem ameri- die Schweiz wieder zu einem international konkurrenzfäkanischen Hollywoodkino.
higen Land im Filmbereich machen kann.
Ist dieses Zusammenwachsen nicht auch ein Verlust an spezifischen Identitäten, in unserem Fall der Verlust einer eigenen schweizerischen Qualität?
M.H.: Jede Geschichte hat eine Verortung, dort wo sie
stattfindet. Wenn sie darüber hinaus noch etwas über die
gesamte Menschheit aussagt, kann sie es überall ins Kino
schaffen.
—
Lucie Bader ist Professorin am Studiengang Film der hgkz und Mitglied der
Studiengangsleitung.Sie ist Projektleiterin der Master-Studiengänge in Filmrealisation des Netzwerks Cinéma CH.
Marille Hahne ist Professorin am Studiengang Film der hgkz und Mitglied der
Studiengangsleitung.Sie ist verantwortlich für den Master-Studiengang Film
an der hgkz.
—
Informationen zum Master-Studiengang: www.netzwerk-cinema.ch
21
hgkzintern2/06
wir
bauen
ein
theaterhaus
für
kinder
Im Studienjahr 2006/07 gibt es ein neues Ausbildungsprojekt für die Schauspiel-, Regie- und
Theaterpädagogik-Studierenden der HMT: die
Konzipierung und Realisierung eines Pilotbetriebes für ein Kinder-Theaterhaus. hgkz-Studierende und Dozierende sind willkommen.
Petra Fischer*
—
Seit Jahrzehnten gehört zur Theaterausbildung in Zürich,
dass die Absolventinnen und Absolventen der verschiedenen Studiengänge auch über Erfahrungen mit einem
jungen Publikum verfügen. Mit dem öffentlichen Pilotbetrieb eines eigenständigen Theaterhauses für Kinder, der im
Zeughaus 3 des Kasernenareals von November 2006 bis Juni
2007 realisiert werden soll, erweitert sich das Spektrum hin
zu genreübergreifenden Projekten. Das Theater vereint als
Kunstgattung Sparten wie Literatur, Musik, Tanz und Bewegung sowie bildende Kunst und bringt sie in ein produktives
Wechselverhältnis zueinander. Für die Adressaten, Kinder
in Schulklassen und mit Familien, sollen die Möglichkeiten
eines solchen Betriebes erlebbar werden.
Die HMT hat sich daher für die Spielzeit beziehungsweise
das Studienjahr 2006/07 den Schwerpunkt gesetzt, am
Pilotbetrieb des Theaterhauses für Kinder mitzuwirken. Alle
Departemente sind beteiligt. Ein Theaterbetrieb für Kinder
kann Studierenden verschiedener Sparten Erfahrungen
vermitteln, indem sie planmässig und kontinuierlich in
die künstlerische Arbeit einbezogen sind beziehungsweise
künstlerische Arbeitsfelder vorfinden.
Fernziel Kinder-Kulturzentrum
Der Pilotbetrieb wird gemeinsam von der HMT und dem
im Jahr 2002 gegründeten Verein Theaterhaus für Kinder
entwickelt, mit dem längerfristigen Ziel, in Zürich ein selbständiges Theaterhaus innerhalb eines zu konzipierenden
Kinder-Kulturzentrums zu etablieren. In den Pilotbetrieb
werden die Erfahrungen einfliessen, die der Verein Theaterhaus für Kinder während eines zweieinhalb Wochen dauernden Modellbetriebs anlässlich des 25. Zürcher Theater­
spektakels sammeln konnte.
Ein solches Haus als Produktionsstätte ist identitätsstiftend
für sein Publikum: Theatererlebnisse werden mit einem
konkreten Ort in Verbindung gebracht, aus Begegnungen
zwischen Künstlern und dem Publikum können Beziehungen werden. Ein Theaterhaus schafft die Möglichkeit, dass
Kinder Prozesse des Entstehens von Theater miterleben
und beeinflussen können, indem sie von den Theatermacherinnen in die einzelnen Phasen der Produktion einbezogen werden.
Mehr als Theater
Im Pilotbetrieb sollen nicht allein Theateraufführungen
stattfinden. Über die Vorstellungen hinaus bietet das Theaterhaus für Kinder Gelegenheit zur Mitwirkung, zum Kennenlernen, zur Beschäftigung mit Theater. Ein Rahmenprogramm, das sich inhaltlich, personell und ästhetisch auf das
Vorstellungsangebot bezieht, lädt das Publikum zum Austauschen, Mitgestalten, Zuhören, Dasein ein. Die Zuschauenden stimmen sich auf die Besonderheiten des Theatererlebnisses ein und können dieses nachwirken lassen.
Wir laden interessierte Studierende und Dozierende zur
Teilnahme ein. Wünschenswert wäre es insbesondere
im Hinblick auf das Zusammenwachsen zur ZHdK, auch
Künstlerinnen und Künstler der hgkz an diesem Pilotbetrieb beteiligen zu können.
—
* Petra Fischer ist Dramaturgin am Theater an der Sihl
Kontakt: [email protected]; Telefon 043 305 43 63
22
hgkzintern2/06 Modell von Christian Kägi, sbd4
heisst, und wird dieses Wissen in vielen anderen Bereichen
anwenden können.“
Brillendesign
entwerfen
im mikrokosmos
gesicht
Einige der Projektteilnehmenden hatten noch nie ein Brillengeschäft besucht, anderen war der intime Charakter
dieses Objekts aus eigener Erfahrung bekannt; alle staunten jedoch, als sie sahen, wie anspruchsvoll der Übergang
vom zweidimensionalen Entwurf auf einer Fotografie des
eigenen Gesichts zum dreidimensionalen Modell ist. Ohne
detailgenaue Arbeit in der Werkstatt lässt sich keine gute
Brille gestalten, denn erst hier wird der Mikrokosmos
Gesicht erfahrbar. Notwendig ist ein geschulter Blick, der
auch kleinste formale Zeichen erkennt. Um diesen zu üben,
besuchte Roland Eberle mit den Studierenden neben dem
Geschäft des Projektpartners Götte Optik eine Hornbrillenmanufaktur und den Schweizer Ausstellungsraum von
Alain Mikli, einem international bekannten Brillendesigner.
Anhand seiner privaten Sammlung mit über zweihundert
Modellen zeigte Eberle den Teilnehmenden zudem, wie sich
die Brillengestaltung im Laufe der Jahrzehnte verändert
und laufend neu erfunden hat.
Mitte Mai zeigt das Fachgeschäft Götte Optik
AG an der Zürcher Bahnhofstrasse die Resultate
des Industrial-Design-Unterrichtsprojekts „Vor
Augen“. Während vier Wochen beschäftigten
sich Studierende der oberen Semester mit dem
Design neuer Sehbrillen – und lernten, dass
diese auf den ersten Blick einfachen Objekte
ihre gestalterischen Fähigkeiten mehr herausfordern als viele technisch weitaus komplexeren Aufgaben. Franziska Nyffenegger* und
30’000 Brillen sind auf dem Schweizer Markt erhältlich;
Christof Sigerist (Fotos)
nur 10 Prozent davon werden im eigentlichen Sinn entwor—
fen; bei den meisten Modellen handelt es sich um Kopien
und Kopien von Kopien – eine Herausforderung für die
angehenden Industrial DesignerInnen. Ihre Prototypen,
insgesamt dreizehn Modelle, sind ab Mitte Mai während
vier Wochen bei Götte Optik zu sehen. Beeindruckt von
der Leistung der Studierenden hat die Geschäftsleitung des
renommierten Fachgeschäfts nach der ersten Zwischenpräsentation eine Preissumme von 6000 CHF ausgesetzt;
die Jurierung findet anlässlich der Ausstellungsvernissage
Roland Eberle, Dozent des Projekts „Vor Augen“, selbst statt. Eine grosse Anerkennung für erfolgreiches Design im
Brillenträger und als Designer verantwortlich für verschie- Kleinen.
dene Brillenkollektionen, meint: „Kaum ein Objekt fordert —
die grundlegende Kompetenz eines Produktgestalters, das Ausstellung: 11. Mai bis 2. Juni 2006/ Juryentscheid und Preisübergabe:
18. Mai 2006, 19 Uhr/ Götte Optik AG, Bahnhofstrasse 100, Zürich
dreidimensionale Denken, so heraus wie der Entwurf einer www.goetteoptik.ch
Brille. Hier kann ein Eingriff im Zehntelsmillimeterbereich
—
den Produktcharakter völlig verändern. Wer diese Aufga- * Franziska Nyffenegger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studienbereich
be zufriedenstellend lösen kann, hat gelernt, was Design Industrial Design.
Wer eine hat, weiss, wie schwierig es ist, die Richtige zu
finden. Sie begleitet den Träger oft jahrelang und wird Teil
seiner Persönlichkeit, auch wenn er selbst meist nicht mehr
von ihr sieht als ihre Ränder. Wie sehr sie ein Gesicht prägt,
zeigt sich, wenn Bekannte nach dem langwierigen Prozedere einer Neuanschaffung fragen: „Warst du beim Frisör?“
– und nicht erkennen, dass da eine andere Brille auf der
Nase sitzt als bisher.
23
oben, links: Nach einigen Tagen Arbeit wirkte das
Skizzenbuch von Dani Scherrer, sbd4, wie ein Daumenkino. Selbst Brillenträger, erforschte
er in zahlreichen Skizzen, was kleinste formale
änderungen bewirken können.
Modell von Dani Scherrer, sbd4
Modell von Matthias Furler, sbd4
Modell von Raphael Gasser, sbd3
24
hgkzintern2/06 wir hätten weiter
gehen dürfen
Zeit nehmen für ein Foto, das nachher ein Jahr lang weltweit
gezeigt wird, für so eine wichtige Werbung!
Adrian S.: Alles war genau durchgeplant und hat gut funktio­
niert. Mit mehr Zeit wäre alles perfekt gewesen, jede Krawatte
an ihrem Platz. So zeigt das Bild halt einfach, was ist. Mich
stört es nicht, wenn Pascal Couchepins Hose zerknittert ist,
ich finde das sogar sympathisch. Wäre mehr Zeit zur Verfügung gestanden, hätte ich versucht, die Bundesräte etwas
aufzulockern, damit sie weniger steif dastehen.
Eine Anfrage von Moritz Leuenberger hat dem
Studienbereich Fotografie die Aufgabe beschert,
das Bundesratsfoto 2006 zu gestalten. Wie war
es? Ein Gespräch mit Giuseppe Micciché und
Adrian Sonderegger, zwei der fünf Foto-Studierenden aus dem von André Gelpke zusammengestellten Projektteam. Heike Pohl
Joseph Deiss’ Hand auf dem Kreuz ist richtig frech!
—
Adrian S.: Es hiess immer, alles sei so symbolisch aufgeladen.
„Es war eine lustige Situation“, erzählt Adrian Sonderegger.
„Anna stand hinter der Kamera, etwa acht Meter vom Bundesrat entfernt in einem Korridor, und ich stand vorne bei
den Bundesräten und gab Regieanweisungen. Dabei musste
ich immer aufpassen, dass ich Anna nicht sehe. Sonst wäre
ich auch auf dem Foto gewesen!“ Eine knappe Viertelstunde
hatte das Team Zeit für das Gruppenbild, 17 mal drückte
Anna Colby auf den Auslöser. Das letzte Bild wurde zum
offiziellen Bundesratsfoto 2006.
Dem Fotoshooting vom 9. Dezember im Bankettsaal des
Bernerhofes beim Bundeshaus war eine fast fünf Monate
lange minutiöse Planung vorausgegangen. Im August 2005
hatte Bundesrat Leuenberger den Studienbereich Fotografie angefragt und Studienbereichsleiter André Gelpke hatte
begeistert zugesagt. Er stellte für diese einmalige Aufgabe
ein Team aus fünf Studierenden zusammen: Anna Colby,
Jojakim Cortis, Giuseppe Micciché, Adrian Sonderegger und
Regine von Felten. Als Dozent für Fototechnik wurde Urs
Siegenthaler beigezogen.
Über diese Hand hat sich aber gar niemand aufgeregt…. Wir
hätten also noch einen Schritt weiter gehen können!
Giuseppe M.: Wir wussten von Anfang an, dass wir nichts
Wildes machen können und dass jedes Detail politisch interpretiert werden könnte. Es war sehr viel vorgegeben. Mit den
Bundesräten darf man nicht gross spassen…
Viel Spielraum blieb tatsächlich nicht. So ist zum Beispiel
die Anordnung der Personen festgelegt: In der Mitte der
Bundespräsident, daneben die Vizepräsidentin, dann nach
Dienstalter die anderen fünf Regierungsmitglieder, ganz
rechts die Bundeskanzlerin. Direkter Körperkontakt ist
verboten. Trotz Vorgaben und Zeitdruck ist dem Team aus
Zürich etwas gelungen, was auf bisherigen Bundesratsfotos
Seltenheitswert hat: Moritz Leuenberger lächelt!
Vielleicht leitet dieses Bild eine neue Ära der Bundesratsfotografie ein? Die Tradition existiert seit 1993, die Fotografen
blieben bisher unbeachtet. Diesmal steht auf der Karte, wer
das Bild gemacht hat. Nächstes Jahr wird Micheline CalmyRey Bundespräsidentin. „Das könnte spannend werden“,
Die Gruppe reiste mit drei Vorschlägen nach Bern und
meint Adrian Sonderegger, „in der Westschweiz gibt es auch
Moritz Leuenberger wählte das Motiv mit dem Schweieine Fotoklasse an der ECAL in Lausanne…“.
zerkreuz. Geprobt wurde zuerst mit Statisten aus der hgkz
und später in Bern mit „typähnlichen“ Bundesbeamten. Ist so ein Projekt typisch für die Arbeit am Studienbereich?
Die Aufgabenteilung kristallisierte sich im Laufe der Vorbe- Adrian S.: Ich habe zum ersten Mal an einem Auftrag gearreitungen heraus: Anna am Auslöser, Adrian als Regisseur, beitet, der via Studienbereich kam. Dieses Projekt war übriGiuseppe dokumentierte das „making of“, Regine und Joja- gens auch deshalb sehr schön, weil wir – das Fototeam – uns
kim waren zuständig für die acht Einzelportraits, die auf der kennen gelernt haben. Normalerweise arbeiten wir alleine
Rückseite der Autogrammkarte abgebildet sind.
oder in selbst gewählten Zweiergruppen. Diesmal hatten
nicht wir ausgesucht. Die Zusammenarbeit war zwar nicht
Wie war die Atmosphäre beim Fototermin?
immer einfach, doch wenn man eine gemeinsame Aufgabe
Adrian S.: Wir waren nervös, weil es Bundesräte waren. Wir
zu lösen hat, schweisst sie das Team zusammen.
wollten nichts falsch machen.
Die offizielle Autogrammkarte, auf dem sich die sieben
Giuseppe M.: Vor dem Shooting gabs Kaffee und Gipfeli, da
Bundesräte und die Bundeskanzlerin vor rotem Grund um
war die Gruppe ganz gemütlich und locker…
das zwei Meter hohe Schweizerkreuz gruppieren, ist wohl
Adrian S.: …als sie dann ums Kreuz standen, waren sie sehr das im Januar 2006 in der Schweiz meistpublizierte Foto.
professionell und sehr medienpräsent, viel mehr als unsere Dem Bild wurden umfangreiche Artikel in allen LandesVersuchspersonen. Allerdings war Moritz Leuenberger nervös teilen gewidmet. Vom 18. Januar bis 15. Februar zeigte das
und ich musste mich auf ihn konzentrieren. Ich hatte das Museum für Gestaltung Zürich in der kleinen Ausstellung
Gefühl, er will weg…
„Bitte recht freundlich“ seine Entstehungsgeschichte. Die
welsche Wochenzeitung „L’illustré“ bezeichnet das Foto
Seid Ihr zufrieden mit dem Ergebnis?
als „la photo officielle la plus audacieuse de l’iconographie
Giuseppe M.: Es ist gut herausgekommen, aber man kann
fédérale“ und attestiert Moritz Leuenberger, dass mit ihm
alles besser machen. Eine halbe Stunde ist knapp, die Zeit
die Kreativität wieder in den Bundesrat Einzug gehalten hat.
verging so schnell. Wir mussten ein gutes Gruppenbild und
Ob dies der Grund für sein Lächeln ist?
acht gute Einzelportraits hinkriegen. Wir haben sehr kon—
zentriert gearbeitet. Es gingen aber auch Ideen vergessen. Das offizielle Bundesratsfoto kostenlos bestellen: www.admin.ch
Mich hat sehr erstaunt, dass sie sich nur eine halbe Stunde Alle Bundesratsfotos seit 1993: www.admin.ch/ch/d/cf/foto.html
25
hgkzintern2/06
26
hgkzintern2/06 uebe r
l eben
Internationales Symposium zu Fragen von
Biografie, Biologie und Biopolitik am Samstag,
22. April 2006. Jahrestagung des Nachdiplomstudiums Cultural/Gender Studies an der
hgkz.
—
13.00
14.15
16.15
17.00
18.00
„Ich war nicht dabei. Die Shoa im Leben von Astrid Matathias.“
Ein Filmprojekt von A. Matathias und F. Meckel Fischer und
Raimund Ulbrich
Workshops 1 – 3 mit den Referentinnen der Vorträge
Bericht aus den Workshops
„Re-konstruierte Gedächtnisräume.“ Eine Präsentation der künstlerischen Arbeit von Anny und Sibel Öztürk
Prof. Dr. Aleida Assmann, Abendvortrag:
„Erinnern und erinnert werden – Strategien und Mechanismen
des auobiografischen Gedächtnisses“
Unkostenbeitrag für Imbiss und Getränke: ehem. nds c/gs 30 CHF, alle anderen 60 CHF. Abendvortrag (falls separat) Studierende 5 CHF, andere 15 CHF
—
Konzept: Sigrid Adorf, PD Dr. Pietro Morandi, Prof. Dr. Marion Strunk –
Studienleitung NCGS
Nicht endende Krisen im Kern und an den Rändern der
wirtschaftlichen Zentren, zunehmende Migrationsbewe- Institut für Theorie der Gestaltung und Kunst
gungen, Sozialabbau, wirtschaftliche Unterhöhlungen des
demokratischen Prinzips und ein erhöhter Druck auf die
Konkurrenzfähigkeit des/der Einzelnen haben in den letzten Jahren auch in Gesellschaften des Westens zu einem
Gefühl permanent gewordener Instabilität und Unsicherre-/location heisst die grosse Zürcher Institu­
heit geführt. Gegenwärtig ist ein drohender Verlust der
tionenverschiebung im Schauspielhaus Zürich
Fähigkeit, das eigene Leben erzählen zu können, beobachtvom 19. bis 21. Mai. Die Idee ist einfach
bar. Die grossen Erzählungen von Freiheit und Befreiung
und überzeugend: Einmal im Jahr baut das
sind verblasst und dem beunruhigenden Empfinden gewiSchauspielhaus Zürich eine grosse Institution
chen, dass zwischen der Idee eines unabhängigen, bewegin den Schiffbau um, um sie damit zu durchlichen Selbst und der von Wirtschaft und Politik geforderten
und beleuchten. Gesa Ziemer*
Flexibilität womöglich ein zeitgemässer, signifikanter
—
Zusammenhang besteht.
Den Auftakt macht in diesem Frühjahr die SimulatiDas Symposium will die individuellen Handlungsmögon eines Sanatoriums. In einer Hausbespielung, an der
lichkeiten diskutieren, die gegenüber diesen HerausfordeSchnittstelle zwischen Kunstpraxis und Theorie, reflekrungen noch verbleiben. Auf der Ebene des Biografischen
ist zu fragen, ob die bewährten Möglichkeiten von Bewusstwerdung mittels Erinnerung und Verstehen auch in der
Ungewissheit von Orten noch gelten, wenn Spuren, Bilder,
Räume einer permanenten (Ver-)Änderung unterliegen.
Können Erinnerungsarbeit und Vergegenwärtigung von Vergangenem noch zu Erkenntnissen führen, die auf Gegenwart verändernd einwirken? Auf der Ebene des Biologischen
stellt sich die Grundfrage, was überhaupt im Leben und
Erleben veränderbar ist und was nicht. Wenn biologische
Erklärungen als determinierende Gesetzmässigkeiten aufgefasst werden, stellt sich die Frage, ob und in welcher Form
Plastizität denkbar bleibt. Und schliesslich sind auf der
Ebene des Biopolitischen (Foucault) jene Regierungs- und
Steuerungspraktiken zu thematisieren, die Menschen nicht
(mehr) in erster Linie als handelnde Personen ansprechen,
sondern als sich verhaltende, von Reizen beeinflusste Körper. Wie verschieben sich dann aber Fragen der Emanzipation unter den Bedingungen neoliberaler Selbstentwicklung
und Lebensplanung?
re-/location:
sanatorium
—
Vortragssaal und Theorieräume 5. Stock hgkz. Programm:
10.00
Begrüssung Prof. Dr. Sigrid Schade, Leiterin ICS
10.05
Einführung in die Veranstaltung und Fragestellungen des
Studiums der Cultural/Gender Studies durch die Studienleitung
(Prof. Dr. Marion Strunk, PD Dr. Pietro Morandi, Lic.Phil. Sigrid
Adorf )
10.30
„Gender. Habitus. Gouvernementalität.“ Dr. Lars Kohlmorgen
11.00
„Biopolitik: Wie werden Menschen ‚regiert‘?“ PD Dr. Pietro Morandi
11.30
„Dynamische Systeme: Psyche und Gehirn.“ Dr. med Friederike
Meckel Fischer, Prof. Dr. med. Martha Lehmann Koukkou
27
hgkzintern2/06
tieren verschiedenste Akteure in ihren jeweils eigenen
Medien zentrale, gesellschaftliche Fragen nach der allumgreifenden Zurüstung des Körpers, dem in die Apparatenwelt eingespannten Menschen, den Strategien
heutiger Forschung und der verknappten Ressource Zeit.
nen Kapitalismus macht schon lange nicht mehr vor dem
Körper Halt. Die Idee eines gesunden, starken und vor
allem wettbewerbsfähigen Körpers setzt den kranken Körper unter Druck. Nicht Zeit, sondern Effektivität und Effizienz bestimmen den Wert der Medizin. Das Imaginäre der
Gestaltung des kulturellen Körpers bestimmt die Arbeit am
Die Schweiz ist ein Land mit einer grossen Sanatoriumstrakonkreten Leib.
dition. Thomas Mann, der mit allergrösster Sicherheit als
erste literarische Referenzfigur auftaucht, kreierte im Ver- Kunst und Diskurs im Schiffbau
gleich zur heutigen Klinikrealität nicht nur einen beängs- Ein langes Wochenende lädt das Schauspielhaus in Zusamtigenden Ort vergangener Krankheiten, sondern auch die menarbeit mit dem Institut für Theorie (ith) das Zürcher
abgeschiedene und privilegierte Aura eines verschwunde- Publikum ein, ein theatral-diskursives Sanatorium zu konsnen Menschenbildes. Weder krank noch gesund delirieren truieren. Aus künstlerischer, kulturwissenschaftlicher und
seine Protagonisten hoch über den Niederungen der Stadt, medizinpraktischer Perspektive wird das Themenspektrum
über Zeit im Überfluss verfügend – ein luxuriöser Zustand, auf verschiedenen Bühnen eröffnet. Das ith verfolgt mit
der heute in einer Klinik nicht mehr denkbar wäre. Wir dieser Zusammenarbeit erneut sein Ansinnen, Theorie
bauen also ein Sanatorium nach, um den Konflikt verschärft nicht nur textlich, sondern auch performativ und spielesichtbar zu machen zwischen dem Luxus alter Regene- risch zu exponieren und damit theoriepraktische Verfahrationskonzepte und der Idee der schnellen Heilung und rensweisen zu erproben. Dieses geschieht humorvoll in
sofortigen Reintegration in den Arbeitsprozess, die heute einer Theorie-„Praxis“, in der bekannte TheoretikerInnen
common sense ist.
das Publikum mit Theorie „therapieren“. Und strenger in
Form von Mikrosymposien, in denen die Themen mit ProUnser Sanatorium macht auf das Verschwinden des
fis aus dem Gesundheitswesen unter die Lupe genommen
Humanen im Menschen aufmerksam. Es ist nicht nur
werden. In drei Abendvorträgen und -debatten werden
nostalgisches Sinnbild, sondern auch Ort akuter Entköreinzelne Aspekte kritisch scharfgestellt und im Spannungsperlichung, neonbeleuchteter Hyperfunktionalisierungen,
feld von Theorie und Praxis exponiert. Der Ernst der spiedesyn­chronisierter Zeitgefühle und der Abhängigkeiten,
lerischen Formate liegt für das ith darin, immer wieder
Machtphantasien sowie Glücksversprechen. An der Atmoneue Theorieformate zu entwerfen und zu erproben, um so
sphäre heutiger Kliniken und dem Arbeitsstil ihrer Mitarnicht nur über die ästhetische Dimension gesellschaftlicher
beitenden lassen sich deutlich die gesellschaftlichen VeränBrennpunkte nachzudenken, sondern diese auch konkret
derungen der letzten Jahrzehnte ablesen. Die zunehmende
zu zeigen und sie damit im Kontext einer Ästhetik der Kritik
Ökonomisierung aller Lebensbereiche im fortgeschrittezu thematisieren.
In 1922 Erwin (Schroedinger) takes a rest cure at Arosa for four months,
accompanied by his wife
Eigeninitiative im Heilungsprozess
Im gesamten Schiffbau kann das Publikum während der
drei Tage eine traditionelle Liegekur machen, besonders
interessante Fälle auf der Bühne bestaunen, sich vakuumverpacken lassen oder in einer virtuellen eidgenössischen
Heilgruppe vereinen, therapeutisch mit dem KurSinfonieOrchester Karaoke singen oder mit Künstlern und Experten
eine neue Therapie für die anderen Besucher erfinden.
Natürlich haben wir Gäste eingeladen, die uns unseren
Zustand erstmal in der Gesamtheit diagnostizieren. VertreterInnen der Soziologie, Philosophie und Kulturtheorie
werden fragen, wie es um das Wohl der Gesellschaft steht.
Praktiker werden darauf antworten und je nach Ihrer Hilfsbereitschaft auch sofort mit Ihnen die Ursachen oder auch
nur Symptome bekämpfen. Da Eigeninitiativen eine der
wichtigsten Faktoren im Heilungsprozess sind, hat das
Publikum die Möglichkeit, aktiv oder passiv, abstrakt oder
leibhaftig, je nach Verlangen und Gesundheitszustand, teilzunehmen.
—
Kuratiert von Matthias von Hartz, Imanuel Schipper und Thomas Oberender
in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theorie der Gestaltung und Kunst
(ith), Jörg Huber und Gesa Ziemer. Das Sanatorium findet vom 19. bis 21. Mai
2006 im Schiffbau statt.
In der Theorie-Therapie und den Mikrosymposien sind u.a. dabei: Gerburg
Treusch-Dieter, Thomas Macho, der Autor der „Theorie-Apotheke“ Jochen
Hörisch, das Pornosophie-Duo Pfister/Zweifel, Xavier Le Roy, Saalschutz,
Elisabeth List, Brida von Castelberg und viele andere.
—
* Gesa Ziemer ist Co-Leiterin des Instituts für Theorie der Gestaltung und
Kunst ith.
28
hgkzintern2/06 die lust am spiel
mit geschlechter­
rollen
Anhand der Themen Werbung, Mode, Film,
Partykultur und Popmusik geht die Ausstellung
„Gay Chic – Von der Subkultur zum Mainstream“ der Frage nach, was schwule und
lesbische Ästhetik mit dem visuellen Alltag zu
tun hat.
—
In der Ausstellung „Gay Chic“ wird verfolgt, wie ein Stil aus
der Subkultur der Homosexuellen in den Alltag transferiert
wird und dort neue Impulse gibt. Der „Gay Chic“ stellt einen
aktuellen Trend der heterosexuellen Kultur dar: Männer
mit kosmetischer Behandlung und Schminke; Frauen als
Garçonne oder femininer Typ in lesbischer Pose. Voraussetzungen hierfür sind unter anderem die veränderte soziale
Wahrnehmung von Schwulen und Lesben, die wechselseitige Beeinflussung homosexueller und heterosexueller
Lebensstile und die postmoderne Lust am Spiel mit Rollenbildern von Mann und Frau. „Metrosexuell“, „übersexuell“
oder „queer“ lauten die aktuellen Schlagwörter.
oben: Ugo Rondinone, aus der Serie „I Don’t Live Here Anymore”,
1995 © Ugo Rondinone. Courtesy Sammlung Ringier
rechte Seite oben: Titelblatt Vanity Fair, Cindy Crawford und K.D. Lang,
August 1993
unten: Judith Schönenberger, „Garage“, aus der Serie „Dreierkisten“,
2005, Duratrans in Leuchtkasten, © Judith Schönenberger
In der Ausstellung sind stilprägende Arbeiten von Robert
Mapplethorpe bis Pierre et Gilles, eine Raum-Installation
von Drag Kings und neben dem Idol der Metrosexuellen
David Beckham, der Ur-Dandy Beau Brummell und Marlene Dietrich im Männeranzug zu sehen. Klischees und
Stereotypen werden in interaktiven Arbeiten zur Diskussion
gestellt.
—
Mit freundlicher Unterstützung von
Pro Helvetia, Fonds RESPECT, Stiftung Stonewall, Network
—
29
hgkzintern2/06
un/sichtbarkeit und
queerness.
politiken des sehens
und aussehens
Ein Kolloquium des Instituts Cultural Studies
in Art, Media and Design (ics) in Kooperation
mit der hgkz-Ringvorlesung und dem
Museum für Gestaltung Zürich im Rahmen der
Ausstellung „Gay Chic – Von der Subkultur zum
Mainstream“.
—
Gay Chic, Galerie Museum für Gestaltung Zürich, 26. April bis 16. Juli 2006
Eröffnung: Dienstag, 25. April 2006
— 17.30 Uhr, Vortragssaal: Vortrag von Andreas Krass (Literaturwissenschaftler, Universität Frankfurt am Main) „Metrosexualität – ein Modethema im
Blickwinkel der Queer Studies.“ 18.30 Uhr, Foyer
— Barbetrieb und Performance der Hochschule Musik und Theater Zürich
(hmt) „Stop and Show!“
— 19.00 Uhr, Foyer: Vernissage; Begrüssung: Sigrid Schade, Leiterin Institut
für Cultural Studies in Art, Media and Design; Einführung: Cynthia Gavranic,
Kuratorin Museum für Gestaltung Zürich, und Urs Küenzi, Co-Kurator
— 20.00 Uhr, Vortragssaal: Rockkonzert “4-tune”
Eine Koproduktion von Ringvorlesung hgkz, Gleichstellungskommission hgkz,
Hochschule Musik und Theater hmt und Museum für Gestaltung Zürich
Begleitprogramm: · Workshops
— Samstag, 6. Mai 2006, ca. 12 – 18 Uhr
Workshop „Drag Kings“. Verwandlung zum Drag King mit King Romeo Koyote
Rosen und King Christian, Expertinnen des Sündikats. Nur für Frauen; Platzzahl beschränkt. Voranmeldung unter +41 (0)43 446 67 10
oder [email protected]
— Samstag, 27. Mai 2006, 10 – 17 Uhr, Foyer:
Workshop „Gay-Chic-Hairstyling“ mit Ivo Aeschlimann (Hairstylist, “ghel”,
Zürich). Gratishaarschnitt und Beratung durch die trendigen Hairstylisten von
„ghel“. Ohne Voranmeldung; Platzzahl beschränkt
— Samstag, 10. Juni 2006, 14 – 17 Uhr in der Ausstellung
„Schwul macht cool“. Styling-Workshop mit Clifford Lilley (Styling-Experte,
Zürich). Platzzahl beschränkt. Voranmeldung unter +41 (0)43 446 67 10 oder
[email protected]
· Gespräche in der Ausstellung
— Dienstag, 11. Juli 2006, 20 Uhr: „The Gay Look: schwul, lesbisch, hetero, bi,
transgender, queer. Eine Frage des Stils?“ Mit Ida Gut (Modedesignerin, rundum, Zürich), Jacqueline Otten (Leiterin Departement Design hgkz), Clifford
Lilley (Styling-Experte, Zürich). Moderation: Urs Küenzi (Co-Kurator Gay-Chic)
— Dienstag, 23. Mai 2006, 18.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Clifford Lilley (Styling-Experte, Zürich) und Cynthia Gavranic (Kuratorin Museum
für Gestaltung Zürich)
— Dienstag, 6. Juni 2006, 18.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit
Patrick Rohr (Moderator „Quer“, SF, Zürich) und Urs Küenzi (Co-Kurator )
— Dienstag, 27. Juni 2006, 18.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit
Frédéric Dedelley (Produkt- und Ausstellungsgestalter, Zürich) und Cynthia
Gavranic (Kuratorin Museum für Gestaltung Zürich)
— Dienstag, 11. Juli 2006, 18.30 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit
Brigitte Röösli (Lesben-Organisation Schweiz, LOS) und Marion Strunk
(Leiterin NDS Cultural/Gender Studies, hgkz)
· Öffentliche Führungen
Jeweils Dienstag, 18.30 Uhr. Informationen zu den Führungen:
www.museum-gestaltung.ch
Workshops für Schulklassen sowie Spezialführungen:
Tel +41 (0)43 446 67 10 oder [email protected]
·
Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstrasse 60, CH-8005 Zürich
Tel +41 (0)43 446 67 67, Tram 4 und 13, Haltestelle Museum für Gestaltung
Öffnungszeiten: Dienstag–Donnerstag 10 – 20 h, Freitag–Sonntag 10 – 17 h,
montags geschlossen. 1. Mai geschlossen
24. Mai 10 – 16 h. Auffahrt Donnerstag 25. Mai 10 – 17 h
Pfingstsonntag 4. Juni geschlossen. Pfingstmontag 5. Juni 10 – 17 h
Am Symposium werden die politischen Chancen und Grenzen der Strategie der Sichtbarmachung von nichtnormativen geschlechtlichen und sexuellen Identitäten diskutiert –
wie Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen,
Transsexuellen, Intersexuellen, BDSM-Praktizierenden u.a.
Folgende Fragen werden dabei leitend sein: Welche Rolle
spielt Un/Sichtbarkeit für queere Verkörperungen? Wie lässt
sich das Verhältnis zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Macht, Identität und Befreiung bestimmen? Was sind
die Vor- und Nachteile einer typisierenden Sichtbarkeit:
Identifikationsangebot, Vertretung, Präsenz, Überwachung,
Regulierung, Normierung, Normalisierung, Entpolitisierung, Kommerzialisierung, Verflachung? Vormals stigmatisierte, queere subkulturelle Bilder finden zunehmend
stärker Eingang in den heterosexuellen Mainstream. Es
bleibt zu fragen, ob durch das Modischwerden von queeren
Zeichen Verschiebungsprozesse zwischen kulturellem Zentrum und kulturellen Rändern eingeleitet werden oder ob
schlicht eine Einverleibung stattfindet.
—
Donnerstag, 8. Juni 2006, Vortragssaal hgkz, 17 – 20 Uhr
17.00
17.15
17.50
18.20
18.30
18.45
19.00
Ringvorlesung (bis18.30)
Begrüssung, Stefan Kreysler, Ringvorlesung
Begrüssung, Prof. Dr. Sigrid Schade, Leiterin ics
Cristina Nord, Filmkritikerin, Berlin
Bekenntnisfallen. Zu einer Kritik der Sichtbarkeit
Sabine Fuchs, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Hamburg
Sexualität und Politik im Feld des Visuellen: Re/Visionen
von Queerness
Kurze Diskussion der beiden Vorträge
Pause
Ines Doujak, Künstlerin, Wien / Kurze Präsentation der künstle-­
rischen Arbeit
Eingriffe ins Blickregime. Queere Verkörperungen zwischen
Sub­kultur und Mainstream, Podiumsgespräch und Diskussion
mit dem Publikum. Mit: Ines Doujak, Sabine Fuchs,
Cristina Nord, Dr. Marc Siegel (Filmwissenschaftler, Berlin),
Prof. Dr. Marion Strunk (Leiterin NDS Cultural & Gender
Studies hgkz ); Moderation: Sigrid Adorf
20.00 Ende
Konzept: Sigrid Adorf, Sabine Fuchs
—
30
hgkzintern2/06 Museum für gestaltung zürich –
auf dem richtigen
weg
Ein Besucherrekord, die organisatorische
Weiterentwicklung, die verstärkte Zusammenarbeit von Museum und Hochschule bei
Projekten in Lehre und Forschung und die
Umsetzung der kantonalen Sparmass­nahmen – dies waren die Wegweiser fürs
Museum für Gestaltung Zürich im Jahr 2005.
Christian Brändle*
—
Das Jahr 2005 stand für beachtliche Erfolge, notwendige
Veränderungen und nachhaltige Neuerungen am Museum
für Gestaltung Zürich. Mit 67’187 Eintritten konnte das
Museum einen neuen Publikumsrekord verzeichnen (seit
1992). Damit gehört es nach Kunsthaus und Landesmuseum zu den drei grössten Museen in Zürich. Und noch ein
Highlight gab es zu vermelden. Die Ausstellung René Burri
zog insgesamt 26’576 Besuchende an und hat uns damit
einen weiteren Rekord beschert (s. S. 32).
Kooperationen, Digitalisierung der Sammlungen.
In allen Abteilungen des Museums wurden zum Teil grosse
Projekte lanciert, weitergeführt oder abgeschlossen. Dazu
gehören die Digitalisierung der Sammlungen (The Museum
System TMS), eine neue Datenbank für das Ausstellungswesen, neue Aktivitäten in der Lehre und die Beteiligung an
Forschungsprojekten der Hochschule, Verbesserungen im
Werkstattbereich (Maschinen, Lagermöglichkeiten, Raumaufteilung), eine neue Shopauslage und eine Kasse, die uns
tagtäglich ermöglicht, genaue Informationen zu Eintritten,
Verkäufen und Beständen zu erhalten.
Sammlungs-/Ausstellungsleitung neu besetzt
Ein zentrales Geschäft war 2005 die Umstrukturierung
des Museums. Im Rahmen der Sparmassnahmen wurde
beschlossen, nicht nur die Finanzierung des Hauses, sondern auch die organisatorische Struktur neu zu konstituieren. Ab 2006 ist das Museum in fünf Hauptabteilungen
gegliedert: Ausstellungen, Sammlungen, Bellerive, Betrieb
und Werkstatt. Eine der Voraussetzungen für den Erfolg
dieser neuen Organisationsform ist die vollständige Zusammenführung aller Sammlungen im neuen Sammlungszentrum an der Förrlibuckstrasse. Die neue Sammlungsleiterin
Verena Formanek und die Ausstellungsleiterin Angeli Sachs
werden in der nächsten Ausgabe des hgkz intern ausführlicher vorgestellt.
britische
grafik
gibt den ton
an
In Grossbritannien ist seit den 1960er Jahren
eine der kraftvollsten, innovativsten und vielfältigsten Grafikkulturen der Welt entstanden. Die
Ausstellung „Communicate – Unabhängige britische Grafik seit 1960“ im Museum für Gestaltung Zürich versammelt über 600 Arbeiten.
Andres Janser*
—
Denkt man etwa an eine Platten- oder CD-Hülle oder an das
Plakat zu einem Lieblingsfilm, so stehen die Chancen gut,
dass sie in dieser Ausstellung zu sehen sind. „Communicate“ zeigt unabhängige britische Grafik der letzten 45 Jahre
und deren Einfluss auf die zeitgenössische Kultur, vor allem
Sparmassnahmen umgesetzt
in der Musik und den Printmedien. Sie präsentiert Grafik als
Per Januar 2006 sind die umfangreichen Sparmassnahmen
Medium des sozialen Protestes, die Wichtigkeit des Interdes Kantons im Budget des Museums abgebildet. Dank
nets sowie experimentelle und kommerzielle Arbeiten von
Engagements aus der Privatwirtschaft, SynergiemassnahGestaltern.
men innerhalb des Museums und der Hochschule sowie
einem grossen Kooperationsprojekt mit der ETH Zürich Mehr als 600 Exponate aus den Bereichen Printmedien,
(Departement Architektur) konnte ein Grossteil der Spar- Künste, Musik, World Wide Web, Politik und Gesellschaft,
ziele erreicht werden. Trotzdem bleibt in diesem Bereich Identität sowie persönliche Projekte des Kurators geben
weiterhin viel Arbeit zu leisten, um den Eigenfinanzierungs- Einblick in das bedeutende Schaffen so unterschiedlicher
grad des Hauses weiter zu steigern.
Gestalter wie Alan Fletcher, Ken Garland, Michael English,
—
Barney Bubbles, Peter Saville, Neville Brody, The Designer’s
* Christian Brändle ist Direktor des Museums für Gestaltung Zürich
Republic, Tomato, Fuel, Hi-res! und Intro.
Aus „Communicate – Unabhängige Britische Grafik seit 1960“:
links: John Kinneir und Margaret Calvert, Strassenschild, 1960.
oben: Stephen Coates, Doppelseite aus dem Libretto zu
„100 Objects to Represent the World“ von Peter Greenaway, 1997.
derschuhen. Diejenigen für „The Guardian“ oder die Band
Kraftwerk zeigen, dass britische Gestalter oft versponnener
Printmedien und Kunst
und weniger an reiner Funktionalität interessiert sind als
Die britische Kultur galt lange als eine Kultur des Wortes, Gestalter aus anderen Ländern.
visuelle Aspekte spielten nur eine untergeordnete Rolle.
Grafik als sozialer Protest
Doch in den 1960er Jahren setzte in dieser Hinsicht ein
Schon immer haben sich Grafiker auch für gesellschaftliche
un­übersehbarer Wandel ein. So setzte beispielsweise der
Anliegen engagiert, in Grossbritannien etwa mit Plakaten
Verlag Penguin Books mit Taschenbuchumschlägen, die
für die „Campaign for Nuclear Disarmament“ oder die Antieine ansprechende grafische Vielfalt mit einer unverwechNazi-Liga. Seit den neunziger Jahren investieren britische
selbaren visuellen Identität zu verbinden wussten, MassstäGrafiker in nennenswerter Zahl Zeit und Geld auch in Probe. Bücher des Canongate-Verlages und Zeitschriften wie
jekte, die sie aus eigenem Antrieb in Angriff nehmen. Dieses
„OZ“, „The Face“ oder „i-D“ belegen den anhaltend hohen
aktuelle Selbstverständnis hat dem Grafikdesign zu vielen
Stellenwert der Grafik in den Printmedien. Vor allem für Planeuen Erscheinungsformen und Anwendungsbereichen
katgestalter sind Auftraggeber aus den verschiedenen Künsverholfen und damit neue Horizonte eröffnet.
ten attraktiv: Film, Konzert, Theater, Museum, Galerie.
Plattenhüllen und Musikvideos
Zur gleichen Zeit forderte der internationale Erfolg der
britischen Popmusik eine gleichermassen originelle visuelle Antwort. Bands wie die Beatles oder die Rolling Stones
begannen, ihre Alben als Kunstwerke zu betrachten, und
die Hüllen sollten diesem Anspruch genügen. Vom Glamour
der Roxy Music über den Punk der Sex Pistols bis zu den
Chemical Brothers und Massive Attack von heute gibt die
britische Grafik seither in der internationalen Musikszene
den Ton an. In jüngerer Zeit haben auch Musikvideos für
Aufsehen gesorgt, etwa für Björk oder Primal Scream.
Versponnener als andere
Die Identität eines Unternehmens zum Ausdruck zu bringen, ist eine der zentralen Auf­gaben der Grafik. Um 1960
entwickelte sich die Idee der Corporate Identity, für die
Firmenlogos und andere grafische Elemente jeweils auf Plakaten, in Inseraten und Broschüren variiert und kombiniert
werden. Die Ausstellung zeigt Arbeiten für Pirelli, die BBC
oder den Modemacher Paul Smith. Die interaktiven digitalen Medien haben dieses Spektrum noch erweitert. Dabei
steckt das Web-Design eigentlich immer noch in den Kin-
—
Ausstellung vom 18. März bis 7. Mai 2006, Halle Museum für Gestaltung
Zürich/ Projektleiter: Andres Janser, Kurator Museum für Gestaltung Zürich Kuratoren: Rick Poynor, London, und Jane Alison, Barbican Art Gallery,
London/ Produktion: Barbican Art Gallery, London/ Ausstellungsarchitektur:
Azman Associates, London, neu interpretiert von Mathis Füssler, Zürich.
Publikation: Eine englischsprachige Begleitpublikation ist erhältlich: Rick
Poynor (ed.), „Communicate – Independent British Graphic Design since the
Sixties“, Laurence King Publishing, 256 Seiten, 350 Farbabbildungen, 74 CHF,
ISBN 1-85669-422-4.
Begleitprogramm:
Mittwoch, 19. April, 18.30 Uhr: „Britisch-schweizerische Perspektiven“
Sonderführung mit Richard Hollis, Autor, London (in englischer Sprache),
anschliessend Präsentation des Buches „Schweizer Grafik – Die Entwicklung
eines internationalen Stils 1920–1965“ von Richard Hollis (in Zusammenarbeit
mit Birkhäuser Verlag für Architektur, Basel)
Mittwoch, 3. Mai, 20 Uhr: „Die (Un-)Abhängigkeit der Grafik“
Diskussion mit Alan Fletcher (Grafiker, London, Design Consultant für Novartis Campus Basel), Michele Jannuzzi (Grafiker, Jannuzzi Smith, London),
Lars Müller (Grafiker und Verleger, Baden), Cornel Windlin (Gestalter, Zürich).
Moderation: Andres Janser
Öffentliche Führungen: Jeden Mittwoch um 18.30 Uhr
Spezialführungen auf Anfrage: Christine Kessler, [email protected],
Tel. +41 (0)43 446 67 12
—
* Andres Janser ist Kurator am Museum für Gestaltung Zürich
32
museum, neue medien
hgkzintern2/06 Die Erfolgsmeldungen
ausstellung
rené burri
—
26’576 Besuchende insgesamt,
davon 1700 am FinissageWochende. Die Ausstellung
war die erfolgreichste seit 1998.
—
Das von der Studentin Andrea
Koch (hgkz-Studienbereich
Visuelle Kommunikation)
realisierte Plakat wurde 165
Mal verkauft.
—
René Burri signierte (sichtlich
stolz und mit einem persönlichen Wort für jede und jeden)
am Abschlusstag der Ausstellung mit einer nur halbstündigen Pause 5 Stunden ununterbrochen Publikationen,
Postkarten und Plakate.
—
Fotografen, alte WeggefährtInnen, PfadikollegInnen,
Freunde, Bekannte waren
dabei: Alle kamen, um René
Burri persönlich zu erleben.
—
Viele Besuchende, die bereits
mehrmals in der Ausstellung
waren, nahmen auch Abschied.
Abschied von einer Ausstellung, die viele tief berührt hat
und die nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.
—
Bilder: Regalua Bearth
33
publikationen, messe, festival
Neue Medien
Industrial Design
<server 1> –
zürcher nachwuchsdie neue publikation talente an der imm
des studienbereichs cologne
neue medien
Seit 2003 schreibt der Rat für Formgebung/
Im <Server 1> stellt das Team des snm, die
Dozierenden und die Mitarbeitenden, Projekte von Studierenden vor. Die Arbeiten
aus dem bisherigen Diplomstudiengang
verdeutlichen die vielfältigen Energien, die
am snm entstehen, dort, wo Kunst, Kultur,
Theorie, Architektur, Ökonomie und Gestaltung von Bild, Ton, Programm, Schrift und
Zahl sich an den Neuen Medien reiben und
produktiv werden. Lesen oder bestellen
unter: http://snm-hgkz.ch/server
Bilder links: <Server 1>, Seiten 1-7
—
was lange währt ...
Nicht nur Transport-, sondern auch Informationsmedien zeichnen sich durch Beweglichkeit aus. Das in mancher Hinsicht experimentelle mediale Sammeltaxi-Unternehmen „dieKlasse Magazin“, dessen neuestes
Erzeugnis: Augabe #3 „Cut – oder die Liebe
zu den Bildern“ in der letzten Ausgabe von
hgkz-intern angekündigt wurde, hat noch
einige Umwege genommen, einige Stürme
durchsegelt und konnte schliesslich sogar
auch noch einige weitere Gäste aufnehmen.
Es wird am Donnerstag 22. Juni vorgelegt.
—
km#3, 24/32 cm, 192 Seiten, deutsch und englisch,
28 CHF. edition fink zürich.
Buchtaufe: Donnerstag 22. Juni, ab 19h im Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20, 8004 Zürich.
www.dieklasse.ch /www.walcheturm.ch
—
German Design Council jeweils anlässlich der Internationalen Möbelmesse Köln
unter dem Titel „Inspired by Cologne“
einen Wettbewerb für Nachwuchstalente
aus. Gut 470 Designerinnen und Designer
aus aller Welt bewarben sich um eine Teilnahme an der Ausstellung, die vom 16.1. bis
am 22.1.2006 in der Kölner Rheinparkhalle
zu sehen war. Ausgewählt wurden gut 30
Arbeiten – 7 davon stammten von hgkzAbsolventen und hgkz-Studierenden:
—
Nina Eigenmann, sbd Diplomjahrgang 2006
—
Kevin Fries, sbd Diplomjahrgang 2003
—
Christian Kägi, sbd Diplom 2006
—
Andreas Saxer, sbd Diplom 2003,
Assistent sbd
—
Fabian Schwärzler, sbd Diplom 2003,
Assistent ssd
—
Muriel Weber, Ssbd Diplom 2004
—
Jakob Zumbühl, sbd Diplom 2003
www.imm-cologne.de
www.german-design-council.de
—
Bild unten: Hocker von Andreas Saxer
hgkzintern2/06
designmai
internationales
designfestival berlin
18.–21.5.2006
Unter dem Titel „DESIGNCITY“ widmet
sich das diesjährige Designfestival in Berlin
unterschiedlichsten Fragen an der Schnittstelle von Design, Architektur und Städteplanung. Ein Thema ist das Design von
Unterkünften im Katastrophenfall, zu dem
verschiedene Hochschulen auf Einladung
des Designmai Projekte durchführten. Studierende des ersten Semesters vertreten
in Berlin den SBD und die hgkz. Unter
der Leitung von Nicole Kind erprobten sie
im Atelier die harte Wirklichkeit. Ob ihre
Prototypen im Massstab 1:1 dem Gebrauch
standhalten, wird sich in Berlin überprüfen
lassen: Alle gezeigten Entwürfe sind begehbar und dienen den Studierenden während
der Ausstellung als Nachtlager.
www.designmai.de
—
34
bibliothek, vortragssaal
hgkzintern2/06 ausstellung „50 jahre vortragssaal
form + zweck“
Der Veranstaltungsraum
Im Bibliotheksgang und in der Bibliothek
der hgkz ist vom 27. März bis zum 3. Mai
2006 eine Ausstellung über die Zeitschrift
„form + zweck“ zu sehen.
Diese 1956 in der DDR gegründete Zeitschrift für Gestaltung entwickelt seit 1991
in jedem neuen Heft eine neue gleichwertige Bild- und Textsprache. Visualität und
Diskursivität werden verbunden, Gestaltung auch in ihrem gesellschaftspolitischen
Zusammenhang gesehen und Gestalten als
verantwortliches Handeln verstanden.
Auf den verschiedenen Ausstellungsstationen im Bibliotheksgang der hgkz wird die
Entwicklung der Zeitschrift während der
fünf Jahrzehnte ihres Bestehens dokumentiert. In der Bibliothek können die Besucher
diese Entwicklung anhand der aufliegenden
Zeitschriftenhefte und -bände persönlich
verfolgen. Ausserdem werden einige zugehörige Objekte zu sehen sein.
27. März – 3. Mai 2006 im Bibliotheksgang
und in der Bibliothek der hgkz, 2. Stock
—
der hgkz. Hansjörg Hellinger
—
Der multimedial nutzbare Vortragssaal
der hgkz und des Museums für Gestaltung
Zürich liegt im Herzen von Zürich. Dieser
Veranstaltungsraum eignet sich ideal für
Kongresse, Tagungen, Vernissagen, Filmvorführungen und viele andere multimediale Anlässe. Bei einer Konzertbestuhlung
bietet er Platz für maximal 290 Personen.
Weitere Serviceleistungen
Der Vortragssaal dient hauptsächlich den
internen Belangen von Hochschule und
Museum. Als zusätzliche Dienstleistung
vermieten wir diesen Veranstaltungsraum
auch an Externe. Neben der Vermietung
des Saals unterstützt der Eventmanager die
Veranstaltenden bei der operativen Umsetzung ihrer Veranstaltung. Dazu gehört die
Koordination der internen Dienste sowie
die Auftragserteilung an Partner ausserhalb
der hgkz wie Dolmetscheragenturen, Dekorationen / Bühnenbauten, Standbau, Technikfirmen, Künstleragenturen etc.
Preise Miete/ Technik/
Mobiliar
Es wird unterschieden zwischen hgkz
internen und externen Veranstaltern. Für
hgkz interne Veranstalter ist die Miete
des Vortragssaals inkl. „Technik Level 1 für
hgkz interne Veranstalter“ kostenfrei. Eine
Übersicht über die verschiedenen TechnikLevels sowie aktuellen Preislisten sind zu
finden auf der Homepage
Technische Ausstattung
Der Vortragssaal verfügt über die neuste
Audio-Video-Technik. Zuspieler für jedes
nur mögliche Format sind bereits installiert. Nebst Projektionsmöglichkeiten mit
„Diner mit scharf“ im Vortragssaal
Videobeamer, Visualizer, Diaprojektoren,
16-mm- und 35-mm-Filmprojektoren ist
der Saal optimal für den Einsatz weiterer
Techniken eingerichtet.
Zur Grundausstattung gehört eine in der
Höhe individuell einstellbare Bühne (250
x 1300), eine Tonanlage für Sprache und
eine Soundanlage. Ein Grundstock an
Scheinwerfern ist für die Ausleuchtung der
Bühne fix montiert. Für spezielle Spots im
Saal stehen zwei Moving-Heads zur Verfügung. Genaue Angaben zur Technik entnehmen Sie bitte dem Technical Rider auf
der Homepage http://vortragssaal.hgkz.ch .
Catering
Das Catering im Vortragssaal wird durch
die Cateringbeauftragte Martina Alfonso
organisiert. Sie erstellt anhand eines vorgegebenen Budgets, oder in Absprache
mit dem Veranstaltenden, eine Offerte.
Alle Catering-relevanten Aufgaben werden
durch die Cateringbeauftragte abgedeckt.
Dazu gehören: Auftragserteilung an externe
Zulieferer, Organisation des Servicepersonals, von Dekorationen, Blumenschmuck
und Infrastruktur, Betreuung des Caterings,
Abrechnung und Rechnungsstellung.
Informationen, Reservationen
Reservation des Vortragssaals bitte über die
Homepage vornehmen:
http://vortragssaal.hgkz.ch
oder http://raumres.hgkz.ch/index_
vortragsaal.html
—
* Hansjörg Hellinger ist Eventmanager
Vortragssaal hgkz,
Tel +41 1 446 20 90, [email protected]
35
alumni, kinder
der förderverein
hgkz/mfgz
verwandelt sich
in eine alumniorganisation
Jahresbericht 2005 des Präsidenten. Rudolf Schilling
Das zentrale Ereignis des Jahres fand am
13. April statt. Die Generalversammlung
beschloss, den Förderverein umzuwandeln
in einen „Verein der Freunde und Alumni“, also der Ehemaligen, und zwar auf
den Zeitpunkt des Zusammenschlusses
von Hochschule für Gestaltung und Kunst
(hgkz) und Hochschule Musik und Theater
(HMT) zur Zürcher Hochschule der Künste
(zhdk) im Jahre 2007.
Die GV sprach im Hinblick auf dieses Ziel
einen Kredit von 10’000 Franken für die
Ausarbeitung eines Konzepts. Mit diesem
Auftrag wurde die Firma IM-Strategies
betraut, die bereits Ende Juni einen Konzept- und Vorgehensvorschlag ablieferte
und an einer Veranstaltung präsentierte, zu
der die Mitglieder des Fördervereins eingeladen waren.
In der Folge griffen die Schulleitungen
von hgkz und HMT das Projekt auf und
beschlossen, eine Projektorganisation zu
schaffen, mit dem Auftrag, das Vorhaben
nicht nur zu planen, sondern bis Frühjahr
2007 in die Tat umzusetzen. Die beiden
Schulleitungen stellten hierzu auch Ressourcen bereit, nämlich je eine 20-Prozentstelle für die Projektleitung. Kurz nach den
Sommerferien wurde diese Co-Projektleitung eingesetzt. Sie besteht aus:
—
Christina von Rotz (hgkz) und
—
Adriana Bognar (HMT)
Dazu wurde ein Projektteam ins Leben
gerufen. Ihm gehören an:
Seitens HMT: Martina Bovet, Mira Sack,
Christian Ledermann
Seitens hgkz: Barbara Dänzer,
Pietro Morandi, Daniel Späti
Im Dezember nahm das Projektteam die
Arbeit auf.
Alumni – worum es geht
Der wichtigste Zweck einer Alumni-Organisation der Zürcher Hochschule der Künste ist es, für Ehemalige ein Netzwerk zu
schaffen, das ihnen in der Berufskarriere
hilfreich sein kann. Das Netzwerk bietet
und ermöglicht den Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den Ehemaligen
hgkzintern2/06
und der Hochschule. Es liefert zum Beispiel
Informationen über Wettbewerbe, Stellenangebote, Weiterbildungsveranstaltungen.
Zentral ist die Definition der Alumni-Organisation als Dienstleistungsbetrieb. Der/die
Ehemalige gehört ihr an, weil ganz konkrete
Leistungen angeboten werden, weil die Mitgliedschaft handfeste Vorteile bringt.
kitt – kinderbetreuung an der
hgkz
Schon IM-Strategies hat in der Konzeptstudie festgehalten, dass bei gegenwärtig Studierenden wie bei Ehemaligen ein grosses
Interesse an einer solchen Organisation
gegeben ist. Dasselbe haben auch die Mitglieder der neu installierten Projektorganisation bereits feststellen können. Mit
entsprechendem Schwung läuft nun die
Aufbauarbeit.
Betreuung für Kinder ab 2 Jahren, ganztags
oder stundenweise durch pädagogisch
ausgebildete Krippenleiter und Krippenleiterinnen. Das Platzkontingent wird von der
hgkz subventioniert.
Werkstattgespräche
Weitergeführt hat der Förderverein im Jahr
2005 auch die Tradition der Werkstattgespräche mit Ehemaligen („hgkz vor Ort“),
einer Veranstaltungsform, die unter der
Alumni-Perspektive zusätzliches Gewicht
bekommen hat. Die Veranstaltungen richten sich nun gezielt an die Studierenden,
und sie sind integriert in die Ringvorlesung.
Einmal pro Semester fand so eine Ringvorlesung unter dem Titel „Der Förderverein
bittet zum Gespräch“ statt, nämlich am
7. Juni mit vier DesignerInnen der beiden
jungen Designerteams formsons und deck4
und am 1. November mit den Fotografinnen und Künstlerinnen Marianne Müller
und Andrea Thal. Beide Male war der Vortragssaal voll besetzt und war von Seiten
der Studierenden in den Diskussionen ein
heftiges Interesse daran zu spüren, wie
die Gäste ihre Einstiege in die Berufswelt
gestaltet haben. Die Veranstaltungsreihe
wird 2006 fortgesetzt (nächster Termin: 2.
Mai, 17 Uhr, mit der Filmerin und Regisseurin Sabine Boss – Einladung folgt), und sie
wird es hoffentlich auch künftig vom neuen
„Verein der Freunde und Alumni zhdk“
(Arbeitstitel) ab 2007.
—
Die hgkz stellt ihren Angehörigen Betreuungsplätze in der Kindertagesstätte KITT
zur Verfügung.
Den Eltern werden ihrerseits die Betreuungskosten nach einem einkommensabhängigen, städtischen Tarifsystem verrechnet. Standorte: Limmatplatz und Wiedikon.
Information bei: Christine Weidmann,
Beauftragte für Chancengleichheit hgkz
[email protected]
Tel. 043 446 32 36
—
unten: Archetypen der Gestaltung 2 – „Turmbau“
Bild Alexandra Strebel
36
leute
hgkzintern2/06 who is who:
vortragssaal
Gastgeber Prof. Dr. Michael Dietiker begrüsst das zahlreiche Publikum (leider mussten manche mangels Platz nach Hause geschickt
werden) und stellt die TeilnehmerInnen der hochkarätigen Geprächsrunde vor. Rechts im Bild Prof. Dr. h.c. Yves Studer (sitzend)
Gleich zu Anfang der Diskussion entwickelt sich ein heftiger Disput
zwischen Prof. Studer und Prof. Dr. iur. Werner W. Triet
Prof. Dr. rer. pol. Hansjörg Hellinger (l.) und Landratspräsident
Oberstlt. AD Dr. Jörg Schellenberg sind sich in vielen Punkten einig.
Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Martina Alfonso nimmt Stellung
zu den Vorwürfen von Schellenberg und Hellinger.
Mit einer faszinierenden Kombination von argumentativer Brillanz
und Bodenständigkeit vermag Alfonso das Blatt zu wenden.
Sie geht als klare Siegerin aus der Diskussion hervor.
In seiner Schlussbetrachtung synthetisiert Dietiker virtuos alle in
dieser fulminanten Diskussion ans Tageslicht geratenen Positionen
und eröffnet mit seiner Einladung zum anschliessenden Apéro
verlockende Perspektiven für die Zukunft der Gestaltung und Kunst.
Werner Triet
Leiter Logistik /Sicherheit. Beruf/Ausbildung Lehre als Feinmechaniker. Verschiedene Tätigkeiten (z.B. Bade- und
Wer sind die Mitarbeiterinnen
Eismeister). Ausbildung als Sicherund Mitarbeiter der hgkz?
heitsfachmann ab 1980. An der hgkz seit
In dieser Nummer stellen wir
1. Mai 1990 als Sicherheitsbeauftragdie Verantwortlichen des Vorter. Grosse Belastung durch Drogentragssaals vor. Yvette Plimmer,
szene / Aufhebung Platzspitz. AusserFotos: Regula Bearth
berufliche Interessen Bonsai ist die grosse
—
Leidenschaft. Mountainbiken hält
Yves Studer
mich fit. Was mir gefällt an der hgkz LebenAllrounder. Beruf/Ausbildung Säger/
diger Betrieb, interessante Leute,
viele verschiedene Tätigkeiten An der
interessante und abwechslungsreiche
hgkz seit 1. Januar 2005. Ausserberufliche
Tätigkeit. Was ich verändern würde Es gibt
Interessen Kino, Tanzen, Ausgang, Sport, schon einiges …
Katzen, Skifahren, Inlineskaten. Was
—
mir gefällt an der hgkz Ein aufgestellter,
Jörg Schellenberg
lebendiger Betrieb, der gut organisiert
Saalchef/AV-Techniker. Beruf/Ausbildung
ist, viele nette Leute und ansonsten ist
Reproduktionsfotograf/Kleinoffsetes ein Ort, wo ich gerne hinkomme,
Drucker/Kino-Operateur. AV-Techniauch dass ich so vielseitige Aufgaker. An der hgkz seit 1. Juni 1988. Ausserben habe, macht mir den ganzen Tag
berufliche Interessen Wandern/Skifahren/
oft sehr Spass. Was ich verändern würde
Ju-Jitsu/Judo. Was mir gefällt an der hgkz
Eigentlich nichts, es sollte aber auch
abwechslungsreich/interessant.
keine Versäumnisse an Modernitäten
—
geben, die uns allerseits auch gewisse
Ersparnisse und Erleichterungen
Michael Dietiker
bringen.
Veranstaltungstechniker AVZ. Beruf/
—
Ausbildung vom Baugerüstmonteur
über Buchhalter beim Radio Lora,
Hansjörg Hellinger (Hellä)
zum Layouter der Schulmaterialien
Eventmanager Vortragssaal. Beruf/Ausder ehemaligen AKAD habe ich schon
bildung Tänzer, Tanzpädagoge, künstviele Stationen durchgemacht. Ich
lerischer Leiter, Produktionsleiter,
habe viele Jahre als VJ (Video-Jockey)
Multimedia-Producer, Projektleiter,
und Lichtdesigner und –operateur
Eventmanager, Mitglied der Tanzgearbeitet. Gelernt habe ich mal (nicht
kommission der Stadt ZH. An der hgkz
lachen) Lebensmittelverkäufer bei der seit Feb. 2003. Ausserberufliche Interessen
Migros. An der hgkz seit Juli 2004. AusserMeine drei Kinder, Freunde, reisen,
berufliche Interessen Bin Teilzeit-HausKunst, Kultur, Design, Dokumentarmann, habe 2 Kinder (3 und 5 Jahre),
filme und das Leben mit allen Sinnen
Technikfreak, Info-Junkie (Zeitungen
geniessen. Was mir gefällt an der hgkz
etc.) Was mir gefällt an der hgkz Das SchulSpannendes, sich immer wieder verumfeld; der (meistens) respektvolle
änderndes Umfeld, gefüllt mit geistreiUmgang im alltäglichen Arbeitsablauf;
chen Menschen.
das AVZ-Team. Was ich verändern würde
—
Erkennen, dass technische DienstleisMartina Alfonso
tungen nicht nur auf einem grossen
Cateringbeauftragte. Beruf/Ausbildung
Technikpool, vielmehr auch auf perDipl. Hotelfachfrau und Dipl. Haussonellen Ressourcen basieren – und
wirtschaftslehrerin. An der hgkz seit
die daraus folgenden bürokratischen
Oktober 2004. Ausserberufliche Interessen
Hindernisse überwinden.
Tanz (Besuch/ Management Tanz—
kompanies/ selber Tanzen in verschiedenen Clubs, Bars, privat etc.), festen,
Partys, Einladungen, plaudern, Reisen
und andere Kulturen/Sitten geniessen,
kochen. Was mir gefällt an der hgkz Interessante Leute, Kultur, Abwechslung
Was ich verändern würde Gemütlichere
Treffplätze für Studenten einrichten.
—
37
leute
hgkzintern2/06
abschied von
monika weber
als schulrätin
Nur ungern liessen Schulrat und hgkz
Monika Weber gehen, denn während ihrer
acht Amtsjahre in der Schulkommission
und später im Schulrat hatte sie sich mit
viel Engagement und Herzblut für die hgkz
eingesetzt.
Am Abend des 7. März 2006 wurde im
„Panorama“ ein Nachtessen zu ihren Ehren
serviert. Die ausserordentlich angeregte
Stimmung der rund 20 Gäste – die Mitglieder des Schulrats und die Vertretungen
der hgkz – zeigte die grosse Wertschätzung
für Monika Weber. Zwischen den Gängen
wurde einiges geboten: Sasha Boldachev
aus St. Petersburg, zurzeit Student an der
HMT, beeindruckte und begeisterte mit seinem Harfenspiel. Der Präsident des Schulrats, Ruedi Alexander Müller, schenkte
Monika Weber mit einer Anspielung auf
ihr zukünftiges Präsidium in der Schweizerischen Filmkommission das Buch „Truffaut/Hitchcock“. Hans-Peter Schwarz überreichte ihr neben einem Blumenstrauss die
„Kronjuwelen“ der beiden Designerinnen
Franziska Gnos und Caroline Gürber aus
Zuckerguss.
Marianne Böckli
Bilder: Barbara Zumsteg, Studentin sfo
—
impressum
hgkz intern: Forum für Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Museum für Gestaltung
Zürich und Hochschule Musik und Theater Zürich.
Erscheint viermal ­jährlich. Herausgeberin: Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Mitglied
zfh. Verantwortung: Hans-Peter Schwarz, Rektor.
Redaktion: Heike Pohl (Leitung), Chandra
Brandenberger Cortes ([email protected]).
Redaktionsteam: Ursula Akmann (hmt),
Marianne Böckli (Stabschefin), Graziella Bomio
(dpt Medien & Kunst), Yvette Plimmer (Verwaltung), Karin Epp (ics), Roman Jurt (Organ), Elisabeth Krüsi (dpt Design), Regula Bearth (Fotoatelier), Mirjam Spendov (dpt Weiterbildung), Sabine
Trieloff (Museum), Kristina Trolle (dpt Lehrberufe).
Cartoon: Raphael Beck. Die von den Autorinnen
und Autoren in diesem Heft geäusserten Ansichten
decken sich nicht unbedingt mit der ­Meinung der
Redaktion.
Layout: Tobias Strebel Contin, Grafikatelier hgkz
Druck: Ropress Genossenschaft Zürich
Papier: BVS glänzend 100 g/m2
Schriften: Neue Helvetica, Utopia
Copyright: Der Nachdruck von Artikeln ist unter
Quellenangabe gestattet. Belegexemplare er­
wünscht. hgkz intern ist auch digital als PDF-Datei
erhältlich: http://intranet.hgkz.ch
Redaktionsschluss 3/06: 19. Mai 6
—
ihre meinung?
Reaktionen zum hgkz intern
interessieren uns. Bitte schreibt,
schreiben Sie direkt an
[email protected], wenn euch
etwas gefällt oder ärgert, wenn
ihr eine gute Idee für einen
Beitrag habt oder wenn ihr der
Redaktion sonst etwas sagen
wollt. Vielen Dank!
—
38
Der schwarze Ritter stand wie der Esel am Berg.
agenda 27. mai bis 13. juli 2006
Fortsetzung von Seite 2
Sa, 27.05.06 10.00—17.00h ___ Rahmenprogramm: Gay Chic, Workshop „Gay Chic-Hairstyling“ mit Ivo Aeschlimann (Hairstylist,
„ghel“, Zürich), Gratis Haarschnitt und Beratung durch die
trendigen Hairstylisten von „ghel“, Ohne Voranmeldung; Platzzahl beschränkt, >>Foyer Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich /
www.museum-gestaltung.ch
Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Urban Design & Identity – Die Rolle der (visuellen) Kommunikation im Städtebau“ >>Hauptgebäude 5.
Stock / www.hgkz.ch
Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Corporate Design – Methodologie der Differenzierung“, Zürich-Berlin >>Hauptgebäude 5. Stock / www.hgkz.ch
Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Gestalterische Projekte für Kinder und Jugendliche“ (siehe 02.05.06) >>Hauptgebäude 5. Stock/ www.hgkz.ch
Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Emergency Design“ – Krisenbasierte Architekturund Designstrategien in räumlichen Systemen, >>Hauptgebäude 5. Stock, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich /
www.emergencydesign.hgkz.ch
Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Schriftgestaltung/Type Design“ >>Hauptgebäude 5. Stock / www.hgkz.ch
Do, 01.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium „Design Culture – Design to Research for Context“ >>Hauptgebäude 5. Stock / http://www.hgkz.ch
Di, 06.06.06 17.00h ___ Ringvorlesung: 1980 – Die Übermacht des
Fotokopierers, von Roland Fischbacher >>Vortragssaal, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich
Do, 08.06.06 17.00—20.00h ___ Ringvorlesung: Kolloqium Un/Sichtbarkeit und Queerness, mit Ines Doujak (Künstlerin, Wien), Sabine Fuchs (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Hamburg),
Cristina Nord (Filmkritikerin, Berlin), Sigrid Schade (Leiterin ics,
hgkz), Marc Siegel (Filmwissenschaftler, Berlin), Marion Strunk
(Leiterin nds Cultural/Gender Studies, hgkz)/ Moderation: Sigrid Adorf (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Leitung ics, hgkz)
>>Vortragssaal hgkz / http://ics.hgkz.ch
Sa, 10.06.06 14.00—17.00h ___ Rahmenprogramm: Gay Chic, Workshop „Schwul macht Cool“, Styling-Workshop mit Clifford Lilley
(Styling-Experte, Zürich), Platzzahl beschränkt, Voranmeldung
unter +41 (0)43 446 67 10 oder [email protected],
>>Museum für Gestaltung Zürich, Galerie
So, 11.06.06 10.00—12.00h ___ Symposium: Ästhetik der Kritik Oder: Verdeckte Ermittlung?, Ein internationales Theorie- und
Kunstkolloquium in Zusammenarbeit mit Theaterhaus Gessner­
allee, Universität Zürich, Tanzhaus Wasserwerk und HMT, ith…
>>Theaterhaus Gessnerallee, Gessneralle 8, 8001 Z/ www.ith-z.ch
Di, 13.06.06 17.00—19.00h ___ Ringvorlesung: Orte der Andersheit
– Für eine archivarische Aesthetik, Vortrag mit Sounds, Andres
Bosshard (Musik & Soundscape Architektur), Ulrike Festing (D2C
hgkz), Till Nikolaus von Heiseler (Medientheorie und –kunst)
>>Vortragssaal hgkz
39
hgkzintern2/06
Di, 13.06.06 18.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Ars Rhetorica“ >>Hauptgebäude 5. Stock/
http://ics.hgkz.ch
Do, 15.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Corporate Design – Methodologie der Differenzierung“ (siehe 01.06.06) >>Hauptgebäude 5. Stock /
http://www.hgkz.ch
Do, 15.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium und Nachdiplomkurs „Curating“, (siehe
11.05.06) >>Hauptgebäude 5. Stock / http://ics.hgkz.ch
Di, 20.06.06 17.00—19.00h ___ Ringvorlesung: Wer nicht auf seine
Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde), Peter Danzeisen, HMT >>Vortragssaal hgkz
Do, 22.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung
Nachdiplomstudium „Szenisches Gestalten“, (siehe 18.05.06)
>>Hauptgebäude 5. Stock / http://sceno.hgkz.ch
Do, 22.06.06 19.00—02.00h ___ Buchtaufe: dieKlasse Magazin #3,
„Cut/ oder die Flucht vor den Bildern“, Musik, Projektionen.
>>Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20, 8004 Zürich/
www.dieklasse.ch /www.walcheturm.ch
Di, 27.06.06 17.00—19.00h ___ Ringvorlesung: On collaboration
with Chinese designers, Pricilla Chueng-Nainby, School of Design and Media Arts, Napier University, Edinburgh (UK) >>Vortragssaal hgkz
Do, 29.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Urban Design & Identity – Die Rolle der (visuellen) Kommunikation im Städtebau“ (siehe 01.06.06) >>hgkz
Hauptgebäude 5. Stock/ www.hgkz.ch
Do, 29.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs Emergency Design – Krisenbasierte Architekturund Designstrategien in räumlichen Systemen (siehe 01.06.06)
>>Hauptgebäude 5. Stock, Ausstellungsstr. 60, 8005 Zürich /
www.emergencydesign.hgkz.ch
Do, 29.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomkurs „Schriftgestaltung/Type Design“ (siehe 01.06.06)
>>Hauptgebäude 5. Stock / www.hgkz.ch
Do, 29.06.06 18.00—20.00h ___ Informations-Veranstaltung Nachdiplomstudium „Design Culture – Design to Research for Context“ >>Hauptgebäude 5. Stock
Fr, 30.06.06 ___ Vernissage Ausstellung der Diplomarbeiten 2006
>>Toni-Areal, Förrlibuckstrasse 109, Zürich, bis 13.07.06
30.06.06—13.07.06 ___ Ausstellung Leistungspreis 2006, Best of
hgkz – die 10 Besten der Abschlussjahre 1995—2002
>>Toni-Areal, Förrlibuckstrasse 109, Zürich
umschlagbild
Monika Rohner, Studienbereich Interaction Design: Wonderland, 2005. Screenshotcollage aus der Diplomarbeit. Projektwebseite: http://www.zossolina.ch/wonderland
„Wonderland“ ist eine interaktive 3D-Umgebung, die auf der Geschichte „Alice im
Wunderland“ und einer gründlichen Recherche zum Thema „Interactive Storytelling“
basiert. Der User kann frei durch „Wonderland“ navigieren und diese fremde Welt
auf den Spuren von Alice oder auf seinem eigenen Weg erforschen. Der 3D-Raum
registriert die Aktionen des Users und reagiert mit audiovisuellen Feedbacks. Das
Projekt soll neue Möglichkeiten des Erzählens und der Informationsvermittlung aufzeigen. Informationswelten, durch die sich der User auf seinem eigenen Weg bewegt.
Linke Seite: Carte Blanche der Studierendenvereinigung Organ – by Raphael Beck
Carte Blanche der Studierendenvereinigung ORGAN – by Raphael Beck