Dr. med. Heinz Borer Facharzt Innere Medizin / Lungenkrankheiten
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Dr. med. Heinz Borer Facharzt Innere Medizin / Lungenkrankheiten
Dr. med. Heinz Borer Facharzt Innere Medizin / Lungenkrankheiten Leitender Arzt Bürgerspital Solothurn Peter Woodtli Rauchstopp-Trainer Bürgerspital Solothurn Dr. med. Heinz Borer Facharzt Innere Medizin / Lungenkrankheiten Leitender Arzt Bürgerspital Solothurn Peter Woodtli Rauchstopp-Trainer Bürgerspital Solothurn Wer ist Peter Woodtli ? • 20 Jahre leidenschaftlicher Raucher • Seit 1989 rauchfrei • Rauchstopp-Trainings seit 1989, selbständig seit 1994 Ausbildung • • • • • Erwachsenenbildner Kurzzeitberatung / Kurzzeittherapie / NLP Organisationsentwicklung Rauchstopp-Trainer IFT München und Lungenliga Schweiz Nachdiplomstudium Rauchentwöhnung SBK Zürich Erfahrung • mit Alkohol- und Medikamentenabhängigen • in psychiatrischer Klinik in Psychotherapieabteilung www.rauchstopp-jetzt.ch Wer ist Heinz Borer ? • • • • • • • Facharzt für Innere Medizin und Lungenkrankheiten Vorstandsmitglied Lungenliga Solothurn Raucherberatung am Bürgerspital SO seit 1999 Freie Mitteilung ERS Annual Meeting Kopenhagen 2005 Poster SGP-Jahresversammlung Lausanne 2010 Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Tabakprävention Beitrag zum Welttag ohne Tabak der WHO Aerztezeitung 2010 • Kein Sektierer, sondern ein Partner der aufhörwilligen Raucher • www.soH.ch Bürgerspital Solothurn – Innere Medizin - Pneumologie Gründung der Fachstelle für Rauchentwöhnung am Bürgerspital Solothurn 2008 Die Tabakepidemie • Einführung des Rauchens in Europa nach Entdeckung Amerikas durch Columbus 1492: Zigarren, Pfeifen, Schnupf- und Kautabak • Die Wende: maschinelle Herstellung von Zigaretten in Virginia 1881 Beginn der Tabakepidemie via amerikanische Monopolgesellschaften Die gigantische Werbung der Tabakindustrie Der Missbrauch von Berufsgruppen Surgeon General Luther Terry 1964 Offizielle Erstbeschreibung Zusammenhang Rauchen und Lungenkrebs sowie Herzkrankheiten Rauchen ist das grösste Einzelrisiko für die Gesundheit in der zivilisierten Welt und gemäss WHO die weltweit führende vermeidbare Todesursache Gro Harlem Brundtland ehemalige WHO-Generaldirektorin „Zigaretten sind das einzige Produkt, das seine Konsumenten umbringt, wenn sie es gemäss Anweisungen des Herstellers benutzen“ NEJM 2010;362;19:1753 Doll BMJ 2004 Doll BMJ 2004 Raucherbein Lungenkrebs Herzinfarkt Speiseröhrenkrebs Hirnschlag Impotenz Lungenemphysem Mundhöhlenkrebs Ateminvalidität Todesrate an Lungenkrebs per 100„000 Einwohner in Abhängigkeit der gerauchten Zigarettenmenge (USA) O. Brändli - Therapeutische Umschau 2010;67:391 Rauchen und Brustkrebs 80„000 Frauen 50-79 Jahre – Follow-up 10 Jahre * Mamma-Ca bei Raucherinnen + 16% * Mamma-Ca bei Ex-Raucherinnen + 09% Rauchen und Invalidität durch COPD Eur Respir J 2011;37:26-31 Rauchen und Invalidität durch COPD Raucher GelegenheitsRaucher NR Rauchen und Invalidität durch COPD > 12 py 5-12 py < 5 py Rauchen und Invalidität durch COPD < 18 Jahre > 18 Jahre Schweizer Umfrage zum Tabakkonsum tabakmonitoring.ch Schweizer Umfrage zum Tabakkonsum Anteil Rauchende der CH Wohnbevölkerung generell 2001 33% 2009 27% Anteil Rauchende bei beiden Geschlechtern 2001 37% ♂ / 30% ♀ 2009 31% ♂ / 23% ♀ Anteil Rauchende 14-19 Jährige 2001 31% 2009 22% Anteil Rauchende 20-24Jährige - seit 2008 ↑ 2008 25% 2009 28% Die Aufhörbereitschaft 2009 möchten 51 Prozent der Rauchenden das Rauchen aufgeben tabakmonitoring.ch Schweizer Umfrage zum Tabakkonsum Passivrauchexposition generell 2002: 35% 2009: 21% Passivrauchexpo der NR bei Arbeit 2002: 49% 2009: 27% Rauchfreie Arbeitsplätze 2002: 58% 2009: 82% Befürworten generelles Rauchverbot in Rest, Cafés, Bars (Gesamtbevölkerung) 2009: 74% tabakmonitoring.ch Erwartung der Rauchenden an die ärztliche Raucherberatung tabakmonitoring.ch 2003 2004/2005 2006/2007 Kampagne 2011 / 2012 2009 2008 Smoke free – wie erreichen wir das? • Müssen wir allen Rauchenden das Rauchen verbieten?? • NEIN ! Geld für Rauchstopp • 878 Rauchende bei General Electric • Intervention: - 100 $ - Beendigung des Programms - 250 $ - Rauchstopp - 400 $ - Rauchstopp während 6 Monaten • Resultate: - Rauchstopp nach 06 Mt.: 21% ↔ 12% - Rauchstopp nach 12 Mt.: 15% ↔ 5% NEJM 2009;360(7):699 Rauchstopp durch Lungenalterinfo Rauchstopperfolg durch Info über Lungenalter nach der Kurve von Fletcher und Peto 1977 BMJ 2008; 336: 598-600 Rauchstopp durch Lungenalterinfo Parkes, G. et al. BMJ 2008;336:598-600 Rauchstopp durch Lungenalterinfo Parkes, G. et al. BMJ 2008;336:598-600 Rauchstopp durch Lungenalterinfo 5 GP Praxen in England 561 Rauchende > 35 Jahre Intervention: Kontrollen: Info über Lufu und Lungenalter Info über Lufu ohne Kommentar Beide Gruppen: Rauchstoppberatung BMJ 2008; 336: 598-600 Rauchstopp durch Lungenalterinfo Resultate: Rauchstopp nach 12 Monaten 13.6% ↔ 6.4% NNT = 14 BMJ 2008; 336: 598-600 Rauchstopp und bessere Gesundheit durch rauchfreie öffentliche Räume Rauchfreie öffentliche Räume Passivrauchexposition bei NR und R ↓ Rauchstopp bei R ↑ Beispiel 1 SMW online 7.Januar 2010 Beispiel 1 - 22% Beispiel 2 NEJM 2008; 359: 482-491 Zuweisungen wegen akutem Koronarsyndrom vor und nach rauchfreien öffentlichen Räumen • Rauchfreie öffentliche Räume in Schottland seit März 2006 • 9 schottische Spitäler ≈ 64% aller Zuweisungen • 2 Wochen nach Implementierung: Second Hand Smoke in Bars↓ um 86%! Serum-Cotinin-Konz. bei NR↓ um 42%! NEJM 2008;359:482 Zuweisungen wegen akutem Koronarsyndrom vor und nach rauchfreien öffentlichen Räumen NEJM 2008;359:482 Zuweisungen wegen akutem Koronarsyndrom vor und nach rauchfreien öffentlichen Räumen 0% -5% -10% -15% -14% -19% -20% -21% -25% Raucher Ex-Raucher NEJM 2008;359:482 Nichtraucher Schlussfolgerungen aus Beispiel 2 • Zuweisungen 17% ↓ wegen akutem Koronarsyndrom • 67% der vermiedenen Hospitalisationen betrafen NR • Zugewiesene NR hatten höhere Serum-Cotininwerte als die Bevölkerung => Passivrauch ist ein RF für KHK NEJM 2008;359:482 Beispiel 3 Smoke-free legislation and Hospitalisations for Childhood Ashma NEJM 2010;363:1139 Spitaleinweisungen wegen Asthma bei Kindern in Schottland 0% -5% -10% -15% -18% -20% Asthmakinder NEJM 2010;363:1139 Warum ist es so schwierig? • • • • • • Suchtkrankheit Verbote sind nicht sexy Tonalität Gutmenschen Führbarkeit bei Beratungen Zeitaufwand • Tabaklobby • Politische Verflechtungen und Sachzwänge Hindernisse bei den Rauchenden • Unterschätzung der Gefahr schon 1 Zigi/d erhöht Infarktgefahr (1) < 4 Zigis/d => frühzeitiger Tod durch - Herz/Kreislauf-Krankheiten bis 3x↑ - Lungenkrebs bis 5x↑ (2) 1) Yusuf s. et.al: Lancet 2004;364:937-952 2) Bjartveit K et.al: Tobacco Control 2005;14:315-320 Hindernisse bei den Rauchenden • Nikotinabhängigkeit - ist gleich stark wie Heroin oder Kokain! - wird unterschätzt - Rauchen zur Vermeidung des Entzugs Jarvis MJ: why people smoke. BMJ 2004;328:277 Aktionsmechanismus des Nikotins im ZNS 2 2 4 2 4 42 Nikotin Rezeptor • Nicotin Acetylcholin (nACh) Rezeptoren im ZNS der Wichtigste: 42 Nikotinrezeptor im ventralen Tegmentum Areal (VTA) • Dadurch Dopaminfreisetzung im N. accumbens (nAcc) Belohnungsgefühl Nikotinabhängigkeit • • • • • • • Nikotinaufnahme Zirkulation im Blutkreislauf Passage Blut-Hirn-Schranke Nikotinische ACH-Rezeptoren im Hirn Dopamin-Ausschüttung Belohnungsgefühl Abhängigkeit Hindernisse bei den Rauchenden • Angst vor negativen Folgen des Rauchstopps - Entzug: Nervosität, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit NET - Craving: Drang bei spez. Reizen: Werbung, Stimmung, sozial, Erinnerung Ausweichstrategien - Gewichtzunahme NET, Aktivität, Ernährungsberatg Übergewicht macht die positiven Auswirkungen des Nichtrauchens in den USA wett Hindernisse bei den Rauchenden • Depression - viele Rauchende haben depressive Züge - Verstärkung nach Rauchstopp - weniger erfolgreicher Rauchstopp bei Depr. - vorher antidepressiv behandeln! Fiore MC: a clinical practice guide for treating tobaccco use and dependance: 2008 update. Am J Prev Med 2008;35:158-176 Hindernisse bei den Rauchenden • Mangelnde soziale Unterstützung - Rauchfreies Milieu => Rauchstopp-Erfolg↑ - Rauchendes Umfeld => Rauchstopp-Erfolg↓ - soziales Netzwerk wichtig, v.a. bei Jugendlichen Christakis et. al: The collective dynamics of smoking in a large social network. NEJM 2008;358:2249-58 Hindernisse bei den Rauchenden • Angst vor Rückfall und Versagen • Mangel an Selbstvertrauen - Verstärkung depressiver Züge! - Wissen um tiefe Erfolgchance (idR <50%) Hindernisse bei den Rauchenden • Unverträglichkeit oder Opposition gegen NET - von Freunden über NW der NT gehört - Angst vor Anhängigkeit von der NET….. - Kosten der NET Welche Rauchenden stoppen erfolgreich? • • • • • • • • • • • • • Mann > Frau Höheres Alter > Jugendliche Höherer > tiefer sozioökonomischer Status Weniger Alkoholkonsum Längere Zeit bis zur 1. Zigarette am Morgen Rauchbeginn > 20. Altersjahr Frühere Rauchstoppversuche Hohe Motivation für Rauchstopp Keine “Lapses” in den ersten Wochen Keine anderen Rauchenden im Haushalt Keine Depression Sozial gut integriert – funktionierendes Netzwerk Verwendung einer NET Hyland A, et al. Nicotine Tob Res 2004 / Hymowitz Z, et al. Tob control 1997 / Palma A, et al. BMC Public Health 2003 Krall Nicotine Tobacco Res 2002;4:95-100 / Fernandez Nicotine Tobacco Res 2006;8:29-36 Hindernisse in der Gesellschaft • Politischer Wille mit klaren Regelungen => Rauchstoppversuche↑ • • • • Preispolitik Werbeeinschränkung Rauchfreie öffentliche Räume Angebot an Rauchentzugsbehandlungen Schaap et.al: Effects of nationwide tobacco control policies on smoking cessation in high an low educated groups in 18 European countries. Tob Control 2008;17:248-255 Aufstieg in die World Tour 500 der ATP TV-Übertragung in > 150 Länder Werbeeinschränkungen in den verschiedenen Ländern zu beachten ATP zwingt Basel 2011 zur Trennung von Davidoff Die Raucherberatung Vertrauen schaffen kein Raucherbashing Therapeutische Umschau 2010,67(8):403 Die 5 „A“ Regel für die Praxis • Ask • Advise -erfasse systematisch Raucher -empfiehl jedem Raucher aufzuhören -biete ihm gute Gründe dafür • Assess -evaluiere die Bereitschaft aufzuhören • Assist -biete Hilfe an bei vorh. Bereitschaft • Arrange -vereinbare Follow-up-Besuch Begleitung 30-50% Erfolg Ausrüstung Beratung Entschluss <5 % Erfolg Algorithmus des Vorgehens I Befragen – Ask Identifikation von Rauchenden „rauchen Sie“? ja nein Beraten – Advise Empfehlung zum RS „Ich als Arzt empfehle Ihnen, das Rauchen aufzugeben“. Beurteilen – Assess Motivation zum RS klären „Haben Sie die Absicht, das Rauchen aufzugeben?“ Nie geraucht Ex-Raucher > 6 Mt: Gratulation! < 6 Mt: Gratulation + Nachfrage Zuversicht ev. Hilfe anbieten! Algorithmus des Vorgehens II Kein Aufhörwunsch Denkt über RS nach (6 Mt) Plant RS (30 Tage) Begleiten (Assist) Sensibilisieren: Begleiten (Assist) Motivieren: Begleiten (Assist) Helfen/Unterstützen - Auf Risiko hinweisen - Ø insistieren, Pat. entscheidet - Reduktion empfehlen - Hilfe anbieten: NET im Spital - Broschüre abgeben - Nutzen /Risiko abwägen - Hindernisse? Gewohnheit, Alkohol, Stress, Gewicht? - Hilfe anbieten: NET im Spital Beratung anbieten - Broschüre abgeben - RS vorbereiten bestärken, Datum fix Info Umfeld, Alternativen? Rückfallgefahr - Fagerström: Abh-Grad - Medikation festlegen - Broschüre abgeben Betreuen (Arrange FU) Betreuen (Arrange FU) Betreuen (Arrange FU) - Kontakt vor Austritt: Veränderungen? - Kontakt vor Austritt: - Termine Fachstelle zBsp 1-2-4-8-Wochen über RS nachgedacht? Prozess einer Verhaltensänderung Modell nach Prochaska / Di Clemente 1983 bedenkenlos rauchen Rückfall bewusst werden Rauchstopp aufrecht erhalten Rauchstopp vorbereiten Rauchstopp umsetzen Raucher Ex-Raucher „Catastrophic“ pathways to smoking cessation BMJ 2006;332:458 49% der Raucher: sofortige Umsetzung des letzten Rauchstoppversuchs nach Entschluss Ungeplante Rauchstoppversuche erfolgreicher (6 Mt) Theorie: Spannungsaufbau in einem System => Trigger => „katastrophale“ Veränderungen Abhängigkeit nach ICD-10 • • • • • • • • Toleranz: Dosiserhöhung, um Effekt zu erzielen Entzugssymptome nach abstinenten Perioden Substanzgebrauch, um Entzug zu mildern Kontrollverlust: stärkerer/längerer Konsum als vorgesehen Starker Wunsch zu konsumieren Vergebliche Versuche Konsum zu reduzieren/kontrollieren Vernachlässigung anderer Aktivitäten: sozial, Beruf, Hobby Konsum trotz bekannter Gesundheitsschädigung Der Fagerströmtest zur Gradierung der Nikotinabhängigkeit Frage Antwort Punkte 1. Wie schnell nach dem Aufwachen Rauchen Sie die erste Zigarette? innert 5 Min 5– 30 Min 30 – 60 Min nach 60 Min 3 2 1 0 2. Finden Sie es schwierig, nicht zu rauchen, wo es verboten ist ? (Kino, Kirche,Tram) ja nein 1 0 3. Welche Zigarette würden Sie am wenigsten gerne aufgeben? die erste morgens irgend eine andere 1 0 4. Wieviele Zigaretten rauchen Sie pro Tag? über 30 20 – 30 10 – 20 unter 10 3 2 1 0 5. Rauchen Sie öfter in der 1. Stunde nach dem ja Erwachen als während dem Rest des Tages? Nein 1 0 6. Rauchen Sie auch, wenn Sie so krank sind, ja dass Sie im Bett bleiben müssen? Nein 1 0 Auswertung: Punktemaximum geringe Nikotinabhängigkeit mittelschwere Nikotinabhängigkeit schwere Nikotinabhängigkeit 10 Punkte 0 – 4 Punkte 5 – 6 Punkte 7 und mehr Punkte K.O.Fagerström Br J Addiction 1991;86:1119 Das Entzugssyndrom Max 24-48h, Dauer 2-4Wo Entzugssyndrom Reizbarkeit, Frustration (<4 Wo)2 Schlafstörungen (<4 Wo)2 Angst1,2 Appetitzunahme, Gewichtsanstieg (>10 Wo)2 Craving Ruhelosigkeit, Ungeduld (<4 Wo)2 Depression, Dysphorie (<4 Wo)2 Konzentrationsprobleme (<4 Wo)2 + Obstipation Nikotinersatz verlangsamt Gewichtszunahme Doherty K et al, J Cons Clin Psy 1996. Vol. 64. No. 4, 799-807 Das Zigi-Protokoll / Rauchertagebuch Alternative ? Wirksamkeit von Training auf Beratungstätigkeit von Assistenten und Abstinenzrate der Patienten • Ambulatorien Uni-Kliniken Genf und Lausanne • 35 Assistenzärzte, 2 Halbtage Training Intervention: Kontrolle: Rauchstopp-Management Lipid-Management • 251 konsekutive Raucher der Ambulatorien Cornuz J: Ann Intern Med 2002;136:429 Wirksamkeit von Training auf Beratungstätigkeit von Assistenten und Abstinenzrate der Patienten • Rauchstopp nach 1 Jahr Interventionsgruppe Kontrollgruppe 15 / 115 P (13%) 7 / 136 P ( 5%) p = 0.005 • NNT: 13 Raucher => 1 Astinenter Cornuz J: Ann Intern Med 2002;136:429 Nichts oder usual care Beratung alleine Beratung + Antidepressivum Beratung + NET Beratung Beratung + Antidepressivum 1.82 (p=0.07) 3.32 1.83 (p=0.002) (p=0.007) 5.08 2.80 1.53 (p<0.001) (p=0.001) (p=0.28) Erfolg der Interventionen Intervention NR nach 12 Mt in % Keine Intervention 1 - 2% Kurzintervention 5 - 7% Intensive Beratung 15 - 20% Intensive Beratung + NET 30 - 40% Speziell: Herzinfarkt / SS 40 - 70% JAMA 2003;290:86 Reduktion der Mortalität bei KHK Intervention Reduktion der Mortalität Rauchentwöhnung 36% Statintherapie 29% Betablocker 23% ACE-Hemmer 23% Aspirin 15% JAMA 2003;290:86 Return of Investment in CHF • Tabakprävention • Alkoholprävention • Öffentl. Prävention Verkehrsunfälle 1:41 Mio 1:23 Mio 1:9 Mio R. Wiesli, BAG 6 2010 Pharmakotherapie der Nikotinabhängigkeit • Nikotin-Ersatztherapie (NET) – langwirksam • Pflaster – kurzwirksam • Kaudepots • Inhaler • Microtabs / Lutschtabletten • Antidepressiva – Bupropion SR (Zyban) • Varenicline (Champix) Nikotin-Ersatztherapie (NET) Abstinenzchance x 2 Vergleich N Trials N Teilnehmer Pooled OR (95% CI) Kaudepots 52 17,783 1.66 (1.52–1.81) Pflaster 37 16,691 1.81 (1.63–2.02) Nasenspray 4 887 2.35 (1.63–3.38) Inhaler 4 976 2.14 (1.44–3.18) Microtabs / Lutschtabletten 4 2739 2.05 (1.62–2.59) Kombination vs Einzelprod 7 3202 1.42 (1.14–1.76) 103 39,503 1.77 (1.66–1.88) NET vs Kontrolle 1. Silagy C et al. Cochrane Database Syst Rev. 2004;(3):CD000146. 2. Stead L, Lancaster T. Int J Epidemiol. 2005;34:1001–1003. Das Basis-Bolus-Prinzip der NET Kaudepots Inhaler Microtabs Pflaster Abstinenzraten für verschiedene Medikamente Therapeutische Umschau 2010,67(8):403 NET - Anwendungsdauer • Patch • • • • • • 1-2 Monate max 6-12 Monate falls nötig Gum Lutschtbl. Microtab Inhaler 2-3 Monate max 6-12 Monate falls nötig Zyban Champix Nicotinell Sortiment Nicorette Sortiment Depotpflaster Depotpflaster 45 Cigarette 40 Nicotine conc. (ng/ml) 35 30 25 20 15 Patch, 15 mg 10 5 0 0 5 10 15 Time (h) 20 25 Nicorette Microtabs • 8-12 / Tag • max. 6 / Tag bei Komb. mit Patch • Dauer: 2-3, max. 6 Mt. Microtabs: fehlerhafte Anwendung sublingual peroral Nicotinell Lutschtablette: Anwendung • Langsam und gleichmässig lutschen (ca. 30 Min.) • Richtige Lutschtechnik: Lutschen und Parkieren • Max. 15 / Tag – in Komb. mit Patch max. 6 / Tag Kaudepots • Langsam und gleichmässig kauen (ca. 30 Min.) • chew and park • Max. 15 / Tag - bei Komb. mit Patch max. 6 / Tag 14 45 12 40 10 8 Gum, 4 mg 6 Gum, 2 mg Cigarette 4 2 Nicotine concentration (ng/ml) Nicotine concentration (ng/ml) Kaudepot 35 30 Gum, 4 mg Gum, 2 mg 25 20 Cigarette 15 10 5 0 0 0 1 Time (h) 2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 Time (h) Nicorette Inhaler • 6-12 / Tag (max. 4 / T mit Patch) • 2-3, max. 6 - 12 Mt. • nur „süggele“ • 1 Patrone ~ 4 Zigaretten Nicorette Inhaler 45 40 12 10 8 Inhaler Cigarette 6 4 2 Nicotine concentration (ng/ml) Nicotine concentration (ng/ml) 14 35 30 25 Inhaler Cigarette 20 15 10 5 0 0 0 1 Time (h) 2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 Time (h) Bupropion ( Zyban®) Zyban: Wirkungsweise auf Neurotransmitter Dopaminfreisetzung Verändert NAAktivität im “Belohnungszentrum” (mesolimbisches System) im „Entzugszentrum‟ (locus coeruleus) Zyban Anwendung •Woche 1 Rauchen Zyban 150 mg 1x tgl •Woche 2 Rauchstoppzone •Woche 3 – 12 rauchfrei Zyban 150 mg 2 x tgl Zyban: kontinuierliche Abstinenzrate über 1 Jahr 30 * p <0.001 vs placebo † p <0.001 vs nicotine patch alone % Abstinente * † *† 22.5% Pflaster 21 mg/Tag Zyban 300 mg/Tag Zyban & Pflaster (n=244) (n=244) (n=245) 18.4% 20 * 10 9.8% 5.6% 0 Placebo (n=160) Jorenby DE et al.: N Engl J Med 1999; 340 (9): 685-691 Zyban: Nebenwirkungen NW (%) Placebo (n=159) Pflaster (n=243) Zyban (n=243) Zyban + Pflaster (n=244) Angst 6.3 6.6 8.6 10.3 Dizziness 6.3 3.3 10.7 8.2 Abnorme Träume 2.5 18.1* 4.5 13.5* Mundtrockenheit 4.4 4.1 10.7* 9.0 Influenza-like Symptome 10.7 7.4 8.6 7.8 Kopfweh 32.7 28.4 25.9 26.6 Infektion 15.7 14.8 14.8 15.2 Schlaflosigkeit 19.5 30.0* 42.4* 47.5* Nausea 5.0 7.8 9.5 11.5* Rhinitis 12.0 12.4 13.6 10.7 ApplikationsortReaktion 6.9 18.5* 11.9 15.2* *p 0.05 im Vergleich zu Placebo Vorsichtsmassnahmen bei NET und Zyban Relative KI gegen NET: -Myokardinfarkt < 2 Wo, -AP, -VES, -Schwangerschaft, -Laktation Absolute KI bei Zyban: -Epi, Alkohol- + Sedativa-Entzug -Anorexie / Bulimie, -Hirntumor -MAO-Hemmer Relative KI bei Zyban: -Risiko für Epi: -Alkohol, Antidepressiva, Steroide, -Neuroleptika, Theophyllin, Tramal, -Malariamittel, Chinolone, -Schädel-Hirn-Trauma, Schlafmangel Vareniclin (Champix®) • Derivat von Cytisin • Cytisin kommt im Goldregen vor • WM dual - Nikotinantagonist: Rezeptorblockade - partieller Agonist: Rezeptorstimulation => Dopamin↑ => ohne „Highway“ Champix (Varenicline): ein partieller 42 Rezeptor-Agonist Nikotin Champix Nikotinbindung am 42 Receptor in der VTA: Champix am 42 Nikotinrezeptor in der VTA: Dopaminfreisetzung im Nucleus accumbens Blockade des Rezeptors für Nikotin (Antagonist) leichte Dopaminfreisetzung aus dem VTA zum Nucleus accumbens (partieller Agonist) 1. Coe JW et al. Presented at the 11th Annual Meeting and 7th European Conference of the Society for Research on Nicotine and Tobacco. 2005. Prague. 2. Picciotto MR et al. Nicotine Tob Res. 1999; Suppl 2:S121-S125. Kontinuierliche Abstinenzrate (KA) mit Champix: Wochen 9–52 Studie 1 40 30 KA (%) 23.0% 14.6% 20 10.3% 10 0 Studie 2 BUP 150 mg 2x tgl (n=342) Placebo (n=341) 40 30 KA (%) VAR 1 mg 2x tgl (n=344) 21.9% 20 16.1% 8.4% 10 0 VAR 1 mg 2x tgl (n=352) BUP 150 mg 2x tgl (n=329) Placebo (n=344) Häufigste NW (>10%): Nausea, Kopfweh, Schlaflosigkeit, Albträume 1. Jorenby DE, et al. JAMA. 2006;296:56-63. 2. Gonzales D, et al. JAMA. 2006;296:47-55. Nebenwirkungen (Vergleichsstudien)1-3 Studie 1 Studie 2 Varenicline N=343 Bupropion N=340 Placebo N=340 Varenicline N=349 Bupropion N=329 Placebo N=344 % % % % % % Übelkeit 29.4 7.4 9.7 28 12.5 8.4 Kopfweh 12.8 7.9 12.6 15.5 14.3 12.2 Albträume 13.1 5.9 3.5 10.3 5.5 5.5 Schlaflosigkeit 14.3 21.2 12.4 14.0 21.9 12.8 Dizziness 6.4 7.4 7.1 6.0 5.8 5.8 1. Jorenby DE, et al. JAMA. 2006;296:56-63. 2. Gonzales D, et al. JAMA. 2006;296:47-55. 3. Tonstad S, et al. AHA. 2005. Kontinuierliche Abstinenzraten Kontinuierliche Abstinenzraten Circulation 2010;121:221-229 Champix: Dosierung und Anwendung Monatskosten Champix 2x1 / d ~ 200.- Zyban 2x1 / d ~ 175.- Pflaster 1x1 / d ~ 160.- Inhaler 3x1 / d ~ 100.- Kaudepot 3x2mg / d ~ 60.- Microtab 3x2mg / d ~ 55.- Lutschtablette 3x2mg / d ~ 55.- SAEZ 2010;91:1621 SAEZ 2010;91:1621 Links • • • • • soH: Lungenliga: EDI: BAG: AT Schweiz: www.soH.ch www.lung.ch www.BRAVO.ch www.rauchenschadet.ch www.at-schweiz.ch E-Zigaretten Die Dampfer kommen E - Zigaretten • • • • • • • • „Elektro“ kein „Pyro“ Verdampfen von Nikotinkartuschen Kein Rauch – Wasserdampf Keine Schädigung Dritter Umgeht Rauchverbot (meistens…) Nikotin und Kratzen im Hals für den Dampfer Kein Handel in der Schweiz Für Eigengebrauch importierbar in def Menge BAG Bulletin 42, 18.Oktober 2010 E - Zigaretten • • • • • • • Alle Vorteile des Nichtrauchens Keine giftigen Nebenprodukte Vorsicht: Schlucken der Kartusche (Kinder!) Arbiträre Nikotinabgabe – Qualitätsproblem.. Billiger (keine Tabaksteuer) Nikotinabhängigkeit bleibt bestehen Ev. in Restaurants nicht erlaubt => LED-Glühlämpchen macht Zigi-Effekt…. • Wie Grillieren auf Elektrogrill… BAG Bulletin 42, 18.Oktober 2010