Zürich West - Baugenossenschaft Halde
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Zürich West - Baugenossenschaft Halde
GZA/PP 8048 Zürich 28. Jahrgang Donnerstag, 15. Januar 2015 Nr. 3 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Von zwitschernden Magneten und gewitternden Stühlen Die beiden Werkstattleiter sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Probe. Richtige Begeisterung macht sich breit, als es bei der letzten Gesangsübung darum geht, von einem «Bruder Jakob» in Dur zu einem «Frère Jacques» in Moll und wieder zurück zu switchen. Die gesanglich anspruchsvollen Wechsel gelingen überraschend mühelos. «Ein Superchor! Eine Riesenleistung!», ruft Philipp Bartels in die Runde, bevor er zum Abschluss die frisch gedruckten Konzertflyer verteilt. Schulkinder aus Aussersihl und Zürcher Seniorinnen und Senioren suchen in der Musikwerkstatt «Piccolo Concerto Grosso» ihr gemeinsames kreatives Potenzial. Das soziokulturelle Projekt wird gekrönt von einem Konzertauftritt zusammen mit Profimusikern in der Tonhalle. «Zum Heulen schön» Lisa Maire Im Singsaal des Schulhauses Hohl sitzen 24 Kinder und etwa halb so viele Seniorinnen und Senioren in einem grossen Kreis rund um Philipp Bartels. Der Musiktheaterregisseur erklärt mit viel Mimik und Gestik die Einsätze für den Kanon «Bruder Jakob» in sechs Sprachen. Am Klavier hält sich Simone Keller bereit für ihren Einsatz. Und obwohl es Freitagnachmittag ist, die Fünftklässler das Wochenende ersehnen und bereits etliche Probestunden hinter sich haben, sind sie bemerkenswert konzentriert. Zusammen haben Jung und Alt in ihren jeweiligen Kanongruppen die Texte – kurdisch, schwedisch, italienisch, spanisch, portugiesisch und tamilisch – gelernt. Ein Sprachenquerschnitt durch diese fünfte Klasse, in der 15 Nationen vertreten sind und der Migrationsanteil bei rund 95 Prozent liegt. Nun wird das Gelernte gesanglich umgesetzt. Einzelne Vorträge klingen noch etwas unsicher. «Gut artikulieren!», mahnt Bartels. Der erste sechssprachige Durchgang hört sich dann aber ziemlich gut an, die deutsche Version, zum Abschluss aus allen 35 Kehlen geschmettert, klingt sogar richtig überzeugend. Auch Lehrerin Karin Widmer (r.) macht mit: Grosse und kleine Werkstattteilnehmer üben den Einsatz der «Zwitschermagnete». Fotos: mai. Stiftung und Verein Singen und zwitschern Den Musikproben ging ein gegenseitiges Kennenlernen in den Gruppen voraus. Die Erwachsenen heissen Hans, Ruth, Manfred oder Ursula, die Kinder Hashim, Thanustan, Arzu oder Thowsika. Da galt es zuerst einmal, Namen zu lernen. Dann interviewten jeweils zwei Kinder einen Senior oder eine Seniorin über deren Leben und die Beweggründe für das Mitmachen in der Musikwerkstatt. Die Antworten wurden aufgeschrieben und mit den zugehörigen Gruppenfotos hinten an die Wand im Singsaal gehängt. Die Senioren machen Philipp Bartels freut sich über den begeisterten Run auf die KonzertFlyer, auf denen die Namen aller Werkstatt-Beteiligten aufgeführt sind. bei dem Projekt alle aus ähnlichen Gründen mit: weil sie Kinder mögen, gerne singen und musizieren, oder einfach aus Freude an der Begegnung. Sie finde diese Vielfalt von Leben und den Austausch mit den Kindern sehr faszinierend und inspirierend, ergänzt später eine der Frauen. «Wir sind ein Team» – dies zu erfahren, das sei einfach grossartig. Um Teamarbeit geht es auch beim Einsatz der «Zwitschermagnete». Da- bei handelt es sich um kleine ovale Magnete, die – mit etwas Übung zwischen den Fingern bewegt oder in die Luft geworfen – erstaunliche Klänge erzeugen. Die Geräuschinstrumente faszinieren offensichtlich alle Werkstattteilnehmer: Kaum sind sie verteilt, zwitschert, zirpt, schnattert, klappert, klickt und klackert es drauflos. Manchmal klinge es auch wie «sirrende Telegrafenmaste», findet ein Junge einen weiteren treffenden Die Musikwerkstatt «Piccolo Concerto Grosso» wird von der Küsnachter «STEO Stiftung» ideell und finanziell getragen. Organisiert wird das Intergenerationenprojekt unter der Leitung von Philipp Bartels und Simone Keller, die sich mit ihrem Verein «ox & öl» besonders für Projekte im Musiktheaterbereich und für partizipative Vermittlungsangebote für Kinder mit Migrationshintergrund engagieren. Zu ihren Projekten gehörte letztes Jahr etwa auch ein Sprechmusiktheater mit Kindern der Wiediker Primarschule Zurlinden, zusammen mit Musikerinnen und stellenlosen Profischauspielern im Kulturmarkt. (mai.) Vergleich. Dann lenkt Philipp Bartels das erste begeisterte Draufloszwitschern, bei dem manche Magnete noch ungewollt auf den Boden knallen, in geordnetere Bahnen. Und bald klingt es im Singsaal wie frühmorgens auf einer Wiese am Waldrand, wo allerhand Tiere und Tierchen erwachen und anfangen, sich miteinander zu unterhalten, bis aus den Einzelstimmen schliesslich ein grosser fröhlicher Chor wird. Insgesamt zehn Tage lang sind die Werkstatt-Beteiligten am Proben, zum Teil mit den sechs Profimusikerinnen und -musikern, die das Projekt begleiten. «Die Kinder sind in der Schule einem steten Leistungsdruck ausgesetzt. Uns ist sehr wichtig, sie etwas von diesem Druck zu befreien», sagt Co-Projektleiterin Simone Keller. Zu beobachten, wie die Kinder nach und nach vom Kompetitiven wegkommen, das sei schon toll. «Sie lernen, dass nicht immer gleich alles richtig oder falsch ist. Sie lernen, links und rechts zu schauen, etwas gemeinsam zu machen, ein gemeinsames Ziel zu haben.» Philipp Bartels ergänzt: «Wir beugen uns aber nie zu den Kindern runter. Wir profitieren selber enorm von ihnen.» Es sei doch einfach «zum Heulen schön, wie 24 Kinder aus 15 Nationen zusammen singen und harmonieren». Und Wolfgang Beuschel, ein Schauspieler, der den beiden Projektleitern als «oeil extérieur» zur Seite steht, findet auch viel Lob für die Seniorinnen und Senioren: Dass 80-jährige «sich in Lerngruppen begeben und für einen Kanon Tamilisch lernen» das sei doch wirklich sehr bemerkenswert, lacht er. In der Tonhalle wird aber nicht nur gesungen und mit Magneten gezwitschert. Das Publikum werde auch, so schmunzelt Simone Keller, in den Genuss eines «Stuhlgewitters» kommen – einer Raum-Klang-Komposition mit Holzstühlen. Ergänzend sind – passend zum übergeordneten Thema «Gross und Klein» – Arrangements von Auszügen aus Mahlers «Titan», Dessaus «kleinster Nachttopfmusik» und Rossinis «Gewittermusik» vorgesehen – vom Ensemble gespielt auf grossen und kleinen Instrumenten. Abschlusskonzert am Sonntag, 18. Januar, 11.30 Uhr, Tonhalle Zürich (kleiner Saal), Claridenstrasse 7, 8002 Zürich. Neue Blutspendeorte Neuer Verein Neue Kernzonen Blutspenden im Quartier ist in Albisrieden und Altstetten ab kommenden Montag erstmals seit über 20 Jahren wieder möglich. Der Samariterverein Altstetten-Albisrieden rannte beim Blutspendedienst offene Türen ein. Seite 3 Konzerte, Schachturniere, kulturelle Anlässe und Diskussionen rund um soziale ökologische Nachhaltigkeit: Der neue Verein Hochneun will im Kreis 9 hoch hinaus. Er setzt sich für eine lebendige und soziale Nachbarschaft ein. Seite 5 Die teilrevidierte Bau- und Zonenordnung sieht mehrere neue Kernzonen vor. Neben historischen Zentren der Innenstadt und der bäuerlichen Landsgemeinden sind kleinere, ehemals bäuerliche Siedlungskerne dazugekommen. Seite 12 2 Stadt Zürich Nr. 3 15. Januar 2015 AKTUELL «Chischte-Mami» mit Herz und Verstand «Hinter Gittern» ist die Biografie einer ungewöhnlichen Frau: Als Quereinsteigerin hat Gefängnisdirektorin Marlise Pfander den Alltag im Regionalgefängnis Bern erfolgreich umgekrempelt. Arbeiterkind, kaufmännische Angestellte, Ehefrau, Mutter und mit 54 Jahren Quereinsteigerin in ein ganz anderes Metier und somit späte Karrierefrau: Marlise Pfander, 1950 in Bern geboren, amtete neun Jahre lang als Direktorin des Regionalgefängnisses Bern (RGB). Damit drang sie gleich doppelt in eine Männerdomäne ein: Zum einen beäugten die Schweizer Gefängnisleiter die weibliche Kollegin mehr als kritisch. Zum anderen galt das RGB, in das auch ein Ausschaffungsgefängnis integriert ist, als schwieriger Männerknast. Die harten Bedingungen in der Untersuchungshaft (das RGB ist keine Vollzugsanstalt) konfrontierten Marlise Pfander mit menschlichen und organisatorischen Problemen, die jahrzehntelang als unlösbar galten. Mit viel F.: zvg. Herz und grossem Verstand krempelte sie, die bald schon «s Chischte-Mami» genannt wurde, den Betrieb um. Sie schuf bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden und optimierte den Alltag der Inhaftierten, die der Chefin bald Vertrauen und Respekt entgegenbrachten. Kurz vor Ihrer Pensionierung 2013 erhielt die Gefängnisdirektorin von der Autorin Franziska K. Müller die Anfrage, ob sie ihre Biografie schreiben dürfe. Marlise Pfander sagte zu – in erster Linie, weil sie der breiten Öffentlichkeit einen Einblick in den wenig bekannten Mikrokosmos Gefäng- Wettbewerb Lokalinfo verlost drei Exemplare von Marlise Pfanders «Hinter Gittern». Wer eines gewinnen möchte, schickt bis 19. Januar eine Mail mit Betreffzeile «Hinter Gittern» und vollständigem Absender an [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG «Hinter Gittern» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. nis geben wollte. In zweiter Linie auch, weil sie zeigen möchte, dass es beim Führen von Menschen, in ihrem Fall Mitarbeitende und Gefangene, und dem Führen eines grossen Betriebs nicht nur den Kopf braucht, sondern auch Herzensbildung. Marlise Pfander lebt in Bern. (pd./mai.). Marlise Pfander, «Hinter Gittern. Mein Leben im Männerknast», Wörterseh Verlag, 2014, 224 Seiten, gebunden, mit vielen Abbildungen. ISBN: 978-3-03763-053-2. Der entscheidende Plakatausschnitt am Hauptbahnhof. Weniger Härtefälle Die neunköpfige Härtefallkommission hat 2014 insgesamt 26 Fälle beurteilt, die ihr vom Migrationsamt unterbreitet wurden. Das sind 19 Fälle weniger als im Vorjahr, 55 Gesuche weniger als im ersten Jahr nach Einführung der Härtefallkommission. Neun von diesen Fällen wurden vom Migrationsamt positiv beurteilt und von der Kommission ebenfalls zur Zustimmung empfohlen. Bei 13 vom Migrationsamt negativ beurteilten Gesuchen hat die Kommission den ablehnenden Entscheid bestätigt. In drei Fällen, die das Migrationsamt ablehnend beurteilte, hat die Kommission eine positive und damit gegenläufige Empfehlung abgegeben. Diese drei Gesuche wurden dem Sicherheitsdirektor zum Entscheid vorgelegt. In einem Fall hat sich die Härtefallkommission trotz positivem Entscheid des Migrationsamtes für eine Ablehnung des Gesuchs ausgesprochen. Damit wurde die Entscheidung ebenfalls dem Sicherheitsdirektor übertragen. Regierungsrat Mario Fehr entschied in drei Fällen zugunsten der Gesuchsteller. (pd./pm.) ANZEIGEN Foto: phs. Plakat kündigt drei Wochen nach Jürgens Tod Konzert an Melokakteen im Südosten von Kuba. Foto: Balz Schneider Sukkulentenparadies Kuba Im Rahmen der Matinéesaison 2014/15 zum ausschweifenden Thema «Reif für die Insel» lädt die Sukkulenten-Sammlung Zürich zu speziellen Inseln ein. Kuba ist weit mehr als Fidel Castro, Zigarren und Musik – in den trockenen Gebieten der tropischen Inseln wächst eine bemerkenswerte Vielfalt von sukkulenten Pflanzen. Andererseits ist Kuba auch ein Paradies für feuchte tropische Wälder, und auf den höheren Gipfeln ist ein artenreicher Bergregenwald zu Hause. Die Natur im Südosten Kubas ist berauschend schön und bietet gut zwei Dutzend Kakteenarten Lebensraum. Besonders verbreitet sind hier verschiedene Arten von Melokakteen. (eing.) Sonntag, 18. Januar: Öffentlicher Vortrag von Balz Schneider, Obergärtner. Die Veranstaltung wird doppelt geführt: 11 bis 12 und 13 bis 14 Uhr in der SukkulentenSammlung Zürich, Mythenquai 88. Da staunte eine LokalinfoRedaktorin nicht schlecht, als sie am 6. Januar am Zürcher Hauptbahnhof ein Plakat entdeckte, auf dem ein Konzert von Udo Jürgens angekündigt wird. Am 21. Dezember erlag Udo Jürgens in Gottlieben einem Herzversagen. Doch auf dem Plakat am Hauptbahnhof wird mehr als zwei Wochen später noch ein Konzert des Weltstars am 8. März in Zürich angekündigt. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Sammelplakat, welches mehrere Veranstaltungen, etwa auch ein Konzert von Pippo Pollina und die Veranstaltung «Stomp», ankündet. «Wir haben nach dem Todesfall alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass die Plakate entfernt werden», beteuert Oliver Burger von Freddy Burger Ma- nagement. Dieses eine Plakat sei wohl untergegangen, entschuldigt sich der Sohn des Udo-Jürgens-Managers und -Vertrauten Freddy Burger. Am 22. Dezember, einen Tag nach dem Tod, sei der Auftrag erteilt worden, alle 40 Sammelplakate zu entfernen, so ein Unternehmenssprecher. Auch einige Tage später, am 12. Januar, hängt das Plakat immer noch. «Wir werden das Plakat heute noch eindecken», verspricht eine Sprecherin der Firma APG. Warum die Konzertankündigung immer noch hing, konnte sie nicht erklären. Immerhin kann man keine Tickets mehr für dieses Konzert der «Mitten im Leben»-Tour kaufen. Dies war gemäss der österreichischen Zeitung «heute» über die Homepage passau-tickets.de am 7. Januar noch möglich: So konnte man Tickets für die Udo-Jürgens-Konzerte in Rostock, Hamburg und Bamberg kaufen. Udo Jürgens und seine Musik sind einfach definitiv unsterblich ... (phs.) Zürich West AKTUELL IN KÜRZE Uetliberg on Ice Die geplante Kunststoff-Eisbahn «Uetliberg on Ice» auf der Sonnenterrasse des Hotels Uto Kulm wird nicht wie geplant in diesem Winter eröffnet werden können. Die Gemeinde Stallikon verweigert die Bewilligung, weil durch dieses temporäre Angebot bereits eine bauliche Veränderung vorliege, die laut Gemeinde bewilligungspflichtig sei. Voraussichtlich kommt das Angebot auf den Winter 2015/16. Preisrückgang Der Zürcher Index der Konsumentenpreise ist im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,5 Prozent gesunken und hat den Stand von 98,7 Punkten erreicht (Basis Dezember 2010 = 100). Hauptverantwortlich für den Indexrückgang im 2014 waren die im vierten Quartal stark gesunkenen Preise für Erdölprodukte. Limmatbiber Im Kanton leben mittlerweile über 300 Biber, verteilt auf 87 Reviere. Damit hat sich der Bestand innerhalb von drei Jahren um 22 Prozent vergrössert. Vor allem im Norden des Kantons sind die besten Reviere mittlerweile besetzt. Als neues Gewässersystem wurde in den letzten drei Jahren die Limmat vom Biber besiedelt. Steuerausfälle Der Stadtrat hat die Vernehmlassung zur Unternehmenssteuerreform III zuhanden des Schweizerischen Städteverbands verabschiedet. Die Stadt Zürich begrüsse und unterstütze grundsätzlich die Unternehmenssteuerreform III, lehne jedoch Massnahmen ab, die bei Städten und Gemeinden zu einem markanten Steuerrückgang führen, heisst es in der Stellungnahme des Stadtrats zuhanden des Schweizerischen Städteverbands. Schifffahrt 1 686 319 Fahrgäste waren im 2014 auf einem der Schiffe der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) unterwegs. Dies entspricht 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Im 2014 feierte das Dampfschiff Stadt Rapperswil sein 100-JahrJubiläum. Die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft und die Aktion pro Raddampfer (ApR) zelebrierten den stolzen Salondampfer während der ganzen Sommersaison. Härtefälle Die Härtefallkommission hat im Jahr 2014 insgesamt 26 Fälle beurteilt, die ihr vom Migrationsamt unterbreitet wurden. Das sind 19 Fälle weniger als im Vorjahr, 55 Gesuche weniger als im ersten Jahr nach Einführung der Härtefallkommission. Die Zukunft der Härtefallkommission ist ungewiss. Im Juli 2013 reichte die SVP eine Volksinitiative zu ihrer Abschaffung ein, über die am 14. Juni entschieden wird. Blutspende-Comeback im Kreis 9 Blutspenden im Quartier ist in Albisrieden und Altstetten ab kommenden Montag dank Samariterinitiative erstmals seit über 20 Jahren wieder möglich. Offene Türen eingerannt «Wieso eigentlich nicht in Zürich West?», fragte man sich beim Samariterverein Altstetten-Albisrieden; denn weshalb man hier vor über 20 Jahren das Blutspende-Angebot aufgegeben hat, weiss heute niemand mehr. Beim Blutspendedienst rannte man jedenfalls offene Türen ein, da auch dieser an der Spendergewinnung im bevölkerungsreichen Stadtgebiet interessiert war. Gesagt, getan: Diesen Montag kann in der Reformierten Kirchgemeinde Albisrieden Blut gespendet werden und am 2. Juli auch in jener Altstettens. Sollten sich die Standorte bewähren, würde dort jährlich je eine Aktion durchgeführt. Entsprechend hofft Vereinspräsident Karl Bischofberger für Montag auf möglichst viele Spendewillige. Darüber würde sich auch Blutspende Zürich freuen, denn wie de- 15. Januar 2015 3 AUF EIN WORT Lorenz Steinmann An Sepp Renggli (90), den letzte Woche verstorbenen Sportreporter, habe ich viele schöne Erinnerung. Etwa, weil er in der damaligen «Bündner Zeitung» schon vor Jahrzehnten seine pointierten, mit gesunder Distanz zum Sportgeschehen geschriebenen Kolumnen publizierte. Immer mit einem Schuss Ironie, manchmal auch Lena Schenkel Vier von fünf Menschen brauchen in ihrem Leben einmal Blut. Da es allem medizinischen Fortschritt zum Trotz noch immer nicht möglich ist, Blut künstlich herzustellen, sind diese auf freiwillige Spenden angewiesen. Etwa 1300 davon werden in der Schweiz täglich benötigt um den Blutbedarf bei Unfällen, Operationen oder bei der Behandlung von Krebspatienten zu decken. Dazu führt Blutspende Zürich neben stationären Zentren wie jenem am Hirschengraben oder an Spitälern jährlich rund 480 mobile Aktionen in den Gemeinden und Stadtteilen durch – zu zwei Dritteln in Zusammenarbeit mit örtlichen Samaritervereinen. Ersterer stellt dabei Entnahmepersonal und -material und besorgt Transport, Testung, Verarbeitung sowie Vertrieb der Blutprodukte. Letztere helfen beim Aufbau, betreuen die Spender und sorgen für deren Verpflegung. Nr. 3 Erinnerungen an einen Reporter Rund 50 Minuten reichen, um vielleicht ein Leben zu retten. Die Blutentnahme selbst dauert sogar nur 10 Minuten. Foto: Blutspende SRK Schweiz/zvg. Voraussetzungen zum Spenden Blut spenden können gesunde Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren (Erstspender bis 60 Jahre) mit einem Mindestgewicht von 50 Kilogramm und normalen Blutdruck-, Puls- sowie Blutfarbstoffwerten. Zudem gelten Wartefristen nach Risikosituationen wie Krankheit, Medikamenteneinnahme, Operationen oder Auslandaufenthalten. Für Zulassungsfragen: 0840 200 300. ren Direktor Beat Frey deutlich macht, sind Blutspender weiterhin sehr gefragt. Zwar würden aufgrund effizienterer medizinischer Methoden seit rund drei Jahren weniger rote Blutkonserven (Erythrozyten) und frisch gefrorenes Plasma benötigt («Zürich West» berichtete), das dritte aus einer Spende gewonnene Blutprodukt, das Blutplättchenkonzentrat (Thrombozyten), würde dagegen vermehrt gebraucht. Hinzu komme, dass der Bedarf an den verschiedenen Blutgruppen sehr unterschiedlich sei, bei der Blutgruppe 0 mit negativem Rhesus steige er sogar, weshalb man Spender heute gezielter aufbiete. Und schliesslich kämpfe man auf Spenderseite ebenso wie die Samaritervereine mit einem Nachwuchsproblem, weshalb man sich bei beiden Organisationen über neue Mitmachende freute. Blutspendeaktion Albisrieden: Mo, 19. Januar, 17 bis 20 Uhr (Erstspender werden gebeten, bis 19 Uhr einzutreffen) im grauen Saal der Reformierten Kirchgemeinde an der Ginsterstrasse 50. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. www.blutspendezuerich.ch; www.sv-altstettenalbisrieden.ch. mit ätzendem, schwarzen Humor. Oder weil er sich während der Tour de Suisse stündlich auf Radio DRS 1 mit dem Zwischenstand meldete. Zu Zeiten, als «Handy» lediglich für das Migros-Abwaschmittel stand. Unvergessen sind mir auch die zahlreichen Bücher, die Renggli herausgegeben hat. Etwa über seinen Namensvetter und «Gott von Oerlikon», Sepp Voegeli. Pionierhaft war auch die von ihm erfundene Radiosendung «Sport und Musik». Er führte Live-Berichte vom «Cornaredo», vom «Wankdorf» und vom «Hardturm» ein, als man das Wort «Konferenz-Schaltung» noch gar nicht kannte. Sein Erfolgsrezept war, dass er den Sport immer kritisch betrachtete, nie als Fan auftrat. Dass Sepp Renggli unvergessen bleibt, dafür sorgen auch die Söhne Thomas und Felix. Sie sind beide als Sportreporter tätig. Leserbriefe bis Freitag «Zürich West» publiziert gerne Leserbriefe zu Themen aus den Kreisen 3, 4, 5 und 9. Redaktionsschluss ist jeweils Freitag um 10 Uhr. Am einfachsten geht es mit einem E-Mail an die Redaktion: [email protected]. AUS DEM GEMEINDERAT 2015 – ein Jahr für Konfliktlösungen Shaibal Roy Letztes Jahr durfte ich den Gemeinderatssitz des abtretenden Gian von Planta übernehmen. Ich freue mich sehr, dass ich die Kreise 4 und 5 vertreten darf, und konnte in den ersten Wochen bereits einige spannende und interessante Diskussionen erleben. Als neues Ratsmitglied war ich doch recht beeindruckt, wie viel Substanz in der Budgetdebatte steckt und somit auch von jedem Ratsmitglied abverlangt. Dutzende Stunden intensivster Vorbereitung gingen den schliesslich 30 Stunden Ratsbudgetdebatten voran. Aus GLP-Sicht konnten wir mit dem erreichten Resultat zufrieden sein, das budgetierte Defizit im Schnitt pro Ratsstunde um jeweils eine Million Franken reduziert zu haben. Insbesondere der von uns praktizierte Ansatz, fokussiert auf umsetzbare Massnahmen zu setzen und nicht blindlings Pauschalkürzungen zu forcieren, fand glücklicherweise oft eine Mehrheit. Durchgängige Velorouten So deckte beispielsweise die detaillierte Prüfung der Strassenbauvorhaben mangelhafte Berücksichtigung von durchgängigen Velorouten auf, und somit wurden gezielt Kürzungen bei solchen Projekten durchgesetzt. Dies spart langfristig nachträgliche nötige Investitionen für Korrekturen, um den vom Stadtrat beschlossenen Masterplan Velo umzusetzen. Wir werden diesen Sommer über die Veloinitiative und den Gegenvorschlag abstimmen. Um heute existierende Konflikte zwischen Velofahrern, Fussgängern und motorisiertem Individualverkehr zu entschärfen, bedarf es der Planung und Umsetzung eines flächendeckenden Velorouten-Netzes. Als anschauliches Beispiel dient hier gerade die Langstrasse, wo heute der Abschnitt zwischen Helvetiaplatz und Unterführung nur einseitig mit Velo befahrbar ist, und leider führt die zu enge Spurführung zu gefährlichen Konfliktsituationen zwischen Bus, Autos, Fussgängern und eben Velofahrern. Die Autofahrer benötigen schliesslich die ganze schmale Spur, die verärgerten Velofahrer weichen auf Trottoir oder Busspur aus und gefährden somit sich und die Fussgänger. Solche Durchgangsstrassen sollen für alle Langsam- und motorisierten Verkehrsteilnehmer gefahren- und konfliktfrei beidseitig be- fahrbar gemacht werden, und wir werden die Möglichkeit haben, dieses Jahr hierfür einen wichtigen richtungsweisenden Entscheid fällen zu können. Gesamtes Kasernenareal der Bevölkerung Ein weiteres wichtiges Anliegen ist mir die konsequente Einlösung des Versprechens des Kantons, das gesamte Kasernenareal der Bevölkerung zurückzugeben. Immerhin sollen die Kasernenwiese und die Zeughäuser Bevölkerung, Kultur und Kleingewerbe zur Verfügung stehen, aber das reicht nicht. Leider wurden die Versprechen vom Kanton nicht ganz eingelöst und die Polizeikaserne verbleibt, weil das neue PJZ offensichtlich schon vor Bau als zu klein taxiert wird, und auch die Militärkaserne soll primär für die Erwachsenenbildung genutzt werden. Das geht so nicht, und wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt sich beim Kanton dafür starkmacht, sein Versprechen auch vollumfänglich einzuhalten. Übrigens: Je suis Charlie, ganz einfach gegen Gewalt, Hass und Extremismus (sowie Saubannerzüge). Apropos einfach: Kennen Sie «Einfa- «‹Durchgangsstrassen sollen für alle gefahren- und konfliktfrei befahrbar sein» Shaibal Roy, Gemeinderat GLP che Sprache» schon? Machen Sie sich schlau, eine Herzensangelegenheit der GLP 4&5, insbesondere unseres Gründungs- und Vorstandsmitglieds Peter Fischer. Wir freuen uns auf Ihre Neugier! Betriebsökonom Shaibal Roy aus dem Kreis 5 vertritt die GLP 4 und 5 seit Oktober. Er ist Mitglied der Sonderkommission TED/DIB (Tiefbau- und Entsorgungsdepartement, Departement der Industriellen Betriebe). 4 Stadt Zürich Nr. 3 15. Januar 2015 AKTUELL Mehr subventionierte Wohnungen Der Stadtrat gewährt drei Genossenschaften und einer Stiftung ein unverzinsliches Darlehen in der Höhe von insgesamt 7,34 Millionen Franken. Damit können 90 Wohnungen mit verbilligten Mietzinsen angeboten werden. Eislaufen ist neben einem sportlichem Vergnügen ein Event. Foto: zvg. Eislaufen in Zürich Publireportage Es ist atemberaubend, wenn Eisprinzessinnen ihre Pirouetten drehen. Es ist packend, wenn Hockeycracks dem Puck nachjagen, und es macht grossen Spass, selber ein paar Runden auf dem Eis zu drehen. In der Stadt Zürich sind die Kunsteisbahnen Heuried, Oerlikon und Dolder bis am 8. März täglich geöffnet. Wer keine Schlittschuhe besitzt, muss nicht auf den Spass auf dem Eis verzichten, sondern kann sie günstig mieten. Auch Hockeyzubehör kann auf den Anlagen gemietet werden. Für die kleinen Gäste gibt es Stützhilfen in Form von Clowns, Pinguinen oder Eisbären. Nach dem sportlichen Vergnügen bietet sich die Möglichkeit, den Ausflug in den Restaurants der Anlagen mit einem warmen Punsch oder einem gemeinsamen Fondueplausch abzurunden. Attraktive Eisevents Die städtische Eissaison wird mit attraktiven Eisevents bereichert wie den geselligen «Afterwork on Ice»Abenden. Jeden Mittwoch von 18 bis 22 Uhr sind die Kunsteisbahnen Heuried und Oerlikon für freien Eislauf geöffnet und man kann sich mit einem Glühwein oder Punsch aufwär- Wettbewerb Die Lokalinfo verlost 12x 2 Einzeleintritte und 5x ein «Kombi6» für die Eisbahnen Heuried und Oerlikon. Die Einzeleintritte sind gültig bis am 8. März 2015. Eisportfans können bis spätestens 18. Januar ein Mail mit dem Kennwort «Eislaufen» schicken an [email protected] und gewinnen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. men oder mit einem Cüpli auf den Feierabend anstossen. An jedem ersten Mittwoch des Monats ist der Eintritt zudem kostenlos, und am 4. Februar wird gratis Punsch ausgeschenkt. Nicht verpassen sollte man auch die Eisdisco im Dolder. An diesem Samstag, 17. Januar, sowie am 28. Februar verwandelt sich die grösste offene Kunsteisfläche Europas im Dolder in eine riesige Tanzfläche. Zu heissen Beats wird gerockt und an der Bar Glühwein getrunken. (pd.) www.sportamt.ch Sport in Zürich 2015 Das Sportamt der Stadt Zürich informiert in der Broschüre «Sport in Zürich 2015» über das vielseitige Breitensportangebot in der Stadt: Kontaktadressen zu über 80 Sportarten und Sportvereinen, Lagepläne und ANZEIGEN Öffnungszeiten der öffentlichen Sportanlagen, eine Sportagenda und vieles mehr. Der Sport-Leitfaden ist gratis beim Sportamt erhältlich. (pd.) www.sportamt.ch Die Stadt Zürich subventioniert gezielt über Wohnbauaktionen Wohnungen von Genossenschaften und Stiftungen, um sie günstiger zu machen. Der Stadtrat spricht jeweils zinslose Darlehen, mit denen Teile von neuen Siedlungen von Genossenschaften und Stiftungen vergünstigt werden können. Für den von der Bau- und Siedlungsgenossenschaft Höngg (BSH) geplanten Ersatzneubau Bombach in Höngg mit einem Investitionsvolumen von rund 80 Millionen Franken gewährt der Stadtrat ein unverzinsliches Darlehen von 2 792 220 Franken. Die BSH hat die Unterstützungsleistungen zur Verbilligung der Mietzinse für 35 Wohnungen von total 161 Wohnungen beantragt. Für die von der Baugenossenschaft Halde geplanten Ersatzneu- Ersatzneubau der Baugenossenschaft Halde «Im Stückler». bauten Im Stückler an der Dachslernstrasse und Im Stückler in Altstetten mit einem Investitionsvolumen von rund 131 Millionen Franken gewährt der Stadtrat ein unverzinsliches Darlehen von 2 733 040 Franken. Die Baugenossenschaft Halde hat für 31 von total 273 Wohnungen Unterstützungsleistungen zur Verbilligung der Mietzinse beantragt. Der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) gewährt der Stadtrat für den geplanten Ersatzneubau Balberstrasse an der Balberund an der Lettenholzstrasse in Wollishofen ein unverzinsliches Darlehen von 757 400 Franken. Das Investitionsvolumen beträgt rund 27 Millionen Franken. Die ABZ hat die Unter- Bild: Bg. Halde. stützungsleistungen zur Verbilligung der Mietzinse für 7 von total 68 Wohnungen beantragt. Für die von der Stiftung Hadlaub bereits gestartete Gesamtsanierung der Alterssiedlung Hadlaubstrasse ist mit Erneuerungskosten von rund 7,9 Millionen Franken zu rechnen. Zur Verbilligung der Mietzinse für 17 Alterswohnungen gewährt der Stadtrat der Siedlung ein unverzinsliches Darlehen von 1 058 400 Franken. Die erwähnten vier unverzinslichen Darlehen zur Verbilligung der Mietzinse von insgesamt 90 Wohnungen an die drei Genossenschaften und die Stiftung werden aus der Wohnbauaktion 2011 gewährt, wie der Stadtrat mitteilt. (pd./pm.) Für ein verträgliches Nebeneinander Im neuen SIL-Objektblatt ist das Gebiet mit Lärmauswirkungen deutlich nach Süden ausgeweitet – mitten durch Schwamendingen. Der Stadtrat wehrt sich deshalb dagegen. Im Oktober haben das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) und das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) eine Anpassung des am 26. Juni 2013 verabschiedeten SIL-Objektblatts öffentlich aufgelegt, mit der Möglichkeit, bis am 15. Januar eine Stellungnahme einzureichen. Die Stadt Zürich hat von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Der Flughafen ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt, sondern auch eine unangeneh- me Lärmquelle für dicht besiedelte Stadtgebiete, so der Stadtrat. Die Stadt appelliert daher an das Bazl und das ARE, davon abzusehen, den SIL schon wieder zu ändern. «Wenn der SIL praktisch jedes Jahr geändert wird, ist es für die betroffenen Gemeinden, darunter auch die Stadt Zürich, nicht mehr möglich, längerfristig zu planen», so der Stadtrat. Begründet wird diese Ausweitung nach Süden damit, dass man sich bei der Planung in Bezug auf die Grenze der Rückenwindstärke, bei der noch auf der Ostpiste gelandet werden kann, geirrt habe. Die Ausweitung sei notwendig, weil mehr Flugzeuge als erwartet aus Süden anfliegen und weniger aus Osten. «Eine entsprechende Reduktion der Lärmkurve im Osten, die Seebach zu Gute käme, sucht man vergeblich im neuen Objektblatt», kritisiert der Stadtrat. «Diese Zonenfestlegung auf Vorrat und ohne Abstützung auf die tatsächliche Lärmbelastung ist für die Stadt Zürich inakzeptabel.» Die Stadt Zürich hat bereits Mitte November anlässlich der Einsprache gegen das Betriebsreglement 2014 darauf hingewiesen, dass der Sicherheitsbericht zum Flughafen Zürich mangelhaft ist. Er verlangt, dass alternative Flugrouten geprüft werden, die weniger Personen in Mitleidenschaft ziehen. Auch sind im SIL-Objektblatt die Südstarts geradeaus noch immer nicht vom Tisch. Der Stadtrat bekräftigt mit seiner Stellungnahme zur Anpassung des SIL seine beiden Hauptforderungen: Es sollen möglichst wenige Menschen mit Lärm belastet werden, dieser Lärm soll so gering wie möglich gehalten werden, und es soll keine Südstarts geradeaus geben. (pd./pm.) AKTUELL Zürich West Nr. 3 5 15. Januar 2015 «Wir sehnen uns nach mehr Kultur vor der Haustür» Konzerte, Schachturniere, kulturelle Anlässe und Diskussionen rund um soziale ökologische Nachhaltigkeit: Der neue Verein Hochneun will im Kreis 9 hoch hinaus. Am 24. Januar gehts los Interview: Urs Heinz Aerni Der neue Verein Hochneun setzt sich für eine «lebendige und zukunftsfähige Nachbarschaft» im Kreis 9 ein. Besteht denn Handlungsbedarf? Martina Wyrsch: Ja, definitiv. Wir sind genau aus diesem Bedürfnis heraus auf die Idee gekommen und haben uns sogar so kennengelernt. Wir hatten alle Lust, uns aktiv im Quartier zu engagieren, die Leute zusammenzubringen, sich darüber auszutauschen, wie wir in Zukunft mit unserer Umwelt, also mit der Natur, aber auch den Menschen um uns herum, umgehen wollen. Und wir sehnen uns alle nach mehr kulturellen Anlässen vor unserer Haustüre! Arlette Kobler: Wir vier haben uns das nicht einfach so ausgedacht, dahinter stecken viel Recherche und Arbeit. Als langjährige Bewohnerinnen von Albisrieden sind wir am Puls des Quartiers und kennen die Bedürfnisse unserer Nachbarinnen und Nachbarn. Die gute Vernetzung mit lokal aktiven Organisationen sehen wir als eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Gestaltung eines neuen Angebots an Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, Schachturnieren und so weiter. Sie setzen den Schwerpunkt auf Albisrieden, hier hat sich in den letzten paar Jahren einiges getan, baulich wie kulturell. Was macht dieses Quartier besonders? Arlette Kobler: Albisrieden ist schön, es hat einen dörflichen Charakter, der durch den Bauboom immer urbaner wird. Trotzdem kennt man sich und geniesst das Mit- und Füreinander hier im Quartier. Es gibt viele Bewohner, die gerne etwas bewirken möchten, dies aber alleine nicht maANZEIGEN Der Vorstand des Vereins Hochneun strebt eine gute Vernetzung mit lokal aktiven Organisationen an. Von links: Martina Wyrsch, Caroline Gimpel Menzl, Ute Schweizerhof und Arlette Kobler. Foto: zvg. chen können oder wollen. Wir vom Verein Hochneun bieten eine Plattform an, Ideen im Quartier umzusetzen und mitzuwirken. Martina Wyrsch: Was die traditionellen Anlässe betrifft, haben wir hier wahrscheinlich die grösste Dichte in der Stadt. Das gibt Albisrieden einen besonderen Charme. Und auch kulturell gibt es einige tolle Sachen wie beispielsweise den Heuwender oder das Vorstadt Sounds Festival. Aber wir sind der Meinung, dass es eben noch einiges mehr an solchen Angeboten braucht, vor allem da es noch mehr Leute geben wird, die in Zukunft hier wohnen. Hand aufs Herz, ist es auch ein wenig Konkurrenzlust zum bestehenden Quartierverein? Martina Wyrsch: Nein, das ist so nicht richtig. Wir suchten eine ganze Weile nach einer richtigen Form, um unsere Ideen und Aktivitäten in Angriff nehmen zu können. Da schien uns ein Verein letztlich als die am meisten geeignete Form. Wir hatten aber das Bedürfnis, die Strukturen von Grund auf nach unseren Vorstellungen aufzubauen. Wir können uns jedoch durchaus vorstellen, das eine oder andere Projekt gemeinsam mit dem Quartierverein Albisrieden durchzuführen. Arlette Kobler: Unser Bedürfnis ist es, einerseits selber Projekte zu entwickeln, aber auch andere dazu zu animieren, sich für eine nachhaltige Quartierentwicklung einzusetzen. Wichtig dabei ist uns jeweils der partizipative Charakter der Umsetzung, also das aktive Miteinbeziehen der Quartierbevölkerung. Sie planen kulturelle Anlässe sowie Workshops und Diskussionen rund um soziale ökologische Nachhaltigkeit. Viele Familien sind dank des Baubooms und der urbanen Verdichtung hierher an den Rand der Stadt gezogen. Soll Ihr Verein als eine Art Gegenmittel wirken? Arlette Kobler: Wo es Wachstum gibt, gibt es auch ein Bedürfnis zur Vernetzung mit der Nachbarschaft. Da liegt es doch auf der Hand, etwas dafür zu tun. Wir sind kein Gegenmittel, wir wollen Menschen zusammenbringen, und dabei liegt es uns am Herzen, soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu thematisieren. Wir als Familien, Nachbarn oder als Verein können dazu beitragen, unsere Lebensweise in Zukunft anders oder bewusster anzugehen. Martina Wyrsch: Verdichtung ist ja nichts «Böses», sondern bedeutet einfach, dass der zur Verfügung stehende Raum besser genutzt wird. Interessant wird es aber dann, wenn all diese neuen Bewohnerinnen und Bewohner anfangen würden, gewisse materielle Dinge gemeinsam zu nutzen, wie beispielsweise ihr Auto oder ihre Bohrmaschine. Oder wenn sie ihr Gemüse vom Biobauern in der Nähe oder sogar von einer lokalen Gemüseanbaugemeinschaft wie Ortoloco oder dem Pflanzplatz Dunkelhölzli beziehen würden. Unser Verein will mithelfen, Nachbarschaft neu zu denken! Ein Begegnungslokal sei vorgesehen und man könne Mitglied werden. Wen möchten Sie besonders ansprechen? Arlette Kobler: Wir möchten erstens die Menschen aus dem Quartier ansprechen, die Spass daran haben, mitzugestalten, mitzumachen und etwas zu bewegen. Von Alteingesessenen bis zu Neuzuzügern sowie den älteren und jüngeren Generationen ist jede und jeder als Mitglied willkommen. Zweitens soll auch das Quartier als Ganzes von unseren Aktivitäten profitieren. Wie aktiv sich jemand beteiligen möchte, ist jedem selbst überlassen. Auch Gönner, die unser Vorhaben ideell und finanziell unterstützen, sind gesucht. ANZEIGEN Wiedikon: Bauarbeiten wegen neuer Leitungen Ab Montag, 26. Januar, führt das Tiefbauamt der Stadt am Bernegg-, Meili- und Kirchbühlweg sowie an der Goldbrunnenstrasse in Wiedikon dringende Sanierungsarbeiten für ERZ Entsorgung + Recycling Zürich sowie die Wasserversorgung und das Elektrizitätswerk durch. Dabei werden die Abwasserkanalisation und die Werkleitungen erneuert und danach die Strasse. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Mitte November, schreibt das Tiefbauamt. Die Zufahrten zu den Liegenschaften im Baubereich seien gewährleistet, bedingt durch die engen Platzverhältnisse müsse jedoch mit Behinderungen gerechnet werden. (zw.) Caroline Gimpel Menzl, Arlette Kobler, Ute Schweizerhof und Martina Wyrsch haben den Verein Hochneun gegründet, der sich für eine lebendige, gut vernetzte, soziale und zukunftsfähige Nachbarschaft im Kreis 9 einsetzt, im Besonderen im Quartier Albisrieden. Unter anderem möchten sie kulturelle Aktionen wie Lesungen, Ausstellungen und kleinere Konzerte auf nicht kommerzieller Basis veranstalten (siehe Interview). Ein weiteres Ziel des Vereins ist es, die Vorarbeiten für den Aufbau eines Lokals, das der Quartierbevölkerung als Begegnungsund Veranstaltungsort dient, zu leisten. Am Samstag, 24. Januar, feiert der Verein Hochneun von 15 bis 18 Uhr den Auftakt im Albisriederhaus. Ab 21 Uhr findet dann im neuen Arbeitsatelier im Albizke (im Siemensareal an der Albisriederstrasse 203b) eine Party statt. (zw.) Martina Wyrsch: Das Lokal soll einerseits dem Verein Hochneun als Plattform für die geplanten Aktivitäten dienen. Sei es nun für kleine Konzerte, Lesungen, Workshops oder was immer noch für Ideen hinzukommen. Andererseits soll es ein Ort sein, wo sich Jung und Alt trifft, vernetzt, austauscht, plaudert oder wo man sich auch einfach in eine ruhige Ecke setzen kann, um zu verweilen. Nachhaltigkeit soll hier vorgelebt werden, indem zum Beispiel der Kaffee 100 Prozent Fairtrade ist und die Apfeltorte aus Albisrieder Äpfeln zubereitet ist. Das Lokal kann durchaus auch privat, also nicht durch den Verein, betrieben werden. Wie soll der Kreis 9 in 20 Jahren sehen? Arlette Kobler: Ein Stadtkreis Platz hat für individuelles Leben Toleranz gegenüber Menschen Natur. ausder und und Martina Wyrsch: Ein Quartier, in dem die Menschen nicht nur nebeneinander, sondern vor allem auch miteinander leben. Wo Zeit mehr Wert ist als Geld, der achtsame Umgang mit der Umwelt eine wichtige Rolle in der Lebensweise einnimmt und Ressourcenverschleiss und ständiges Wachstum der Vergangenheit angehören. www.hochneun.ch, [email protected], www.facebook.com/hochneun. 6 Stadt Zürich Nr. 3 Regierungsrat Ernst Stocker. 15. Januar 2015 AKTUELL AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage Mit professioneller Verwaltung Ärger vermeiden F.: pm. Regierungsrat Markus Kägi. Roger Liebi, Stadtparteipräsident. «Kanton Zürich ist ein Erfolgsmodell» Der Auftakt der SVP für die kommenden Regierungsund Kantonsratswahlen stand unter dem Motto «Sicherheit und Stabilität». Pia Meier Alphornklänge, Fahnenschwinger und urchiger Gesang lockten zahlreiche Menschen auf die Rathausbrücke. Roger Liebi, Präsident der Stadtpartei, hielt in seiner Begrüssung fest, dass es gut sei, dass der Kanton in der Stadt Zürich auch etwas zu sagen habe. Regierungsrat Markus Kägi betonte, dass die SVP eine ehrliche, bürgerliche Politik mache für ein wirtschaftlich stabiles Umfeld, Arbeitsplätze, eine sichere Infrastruktur, einen bezahlbaren Energieweg und kontrolliertes Wachstum. Für einen sicheren und stabilen Kanton müsse aber auch auf Eigenverantwortung gesetzt werden. Regierungsrat Ernst Stocker betonte, dass es dem Kanton Zürich gut gehe. Es müsse ihm aber Sorge getragen werden. Die verschiedenen Verkehrsarten dürften nicht gegeneinander ausgespielt und die Finanzen müssten in Ordnung gehalten werden. Um die Lebensqualität zu erhalten, müsse nicht alles verändert werden. Stocker betonte zudem die Wichtigkeit des bürgerlichen Schulterschlusses. Abschliessend nutzen Anwesende die Gelegenheit, mit den Regierungsräten oder mit SVP-Kantonsratskandidaten ein paar Worte zu wechseln, bei einem Punsch oder Marroni. Viele Hauseigentümer verwalten ihre Liegenschaften selbst: Das ist gut so. Doch Vorsicht ist geboten, denn der Teufel steckt wie so oft im Detail. Auch wenn das Schweizer Mietrecht zwar recht klar ist, befindet sich die Praxis doch im steten Wandel. Wer Veränderungen nicht beachtet, kann dabei gegen geltendes Recht verstossen und viel Geld verlieren. So gibt es «zwingende Artikel» wie etwa die Vorgabe, dass eine Mietzinsänderung oder Kündigung des Vermieters mit einem klar definierten Formular erfolgen muss. Diese werden aber gelegentlich angepasst, alte Versionen sind dann umgehend zu ersetzen. Besonders wichtig ist zudem die korrekte Einhaltung von Fristen, etwa bei Mahnungen oder Kündigungen. Werden auch kleinste Fehler nicht bemerkt, kann dies – insbesondere bei langjährigen Mietverhältnissen – zu empfindlichen Rückzahlungsforderungen führen. Es kann sich für private Eigentümer also loh- Hans Barandun. Foto: zvg nen, die Verwaltung der Liegenschaft regelmässig von Fachpersonen überprüfen zu lassen oder sogar ganz an Externe zu vergeben. Hans Barandun, Leiter Verwaltung/Bewirtschaftung, Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00 Publireportage Dank «Evivo»-Kursen Wege aus dem «Schmerzloch» Menschen mit chronischen Krankheiten stehen vor besonderen Herausforderungen. Sie kämpfen unter anderem gegen Schmerzen, Müdigkeit und Depressionen. Evivo, ein sechsteiliger Kurs, will Betroffene und Angehörige im Umgang mit solchen Erkrankungen stärken – nicht zuletzt dank motivierenden Gruppen. «Manchmal drängt sich die Krankheit mit den ständigen Schmerzen an Armen und Beinen einfach in den Vordergrund, auch wenn ich mich dagegen wehre», sagt Regina Scramoncini. Sie beschreibt diesen Zustand als «Schmerzloch». Deshalb besuchte sie ein spezielles Kursprogramm, welches das Evivo-Netzwerk gemeinsam mit der Spitex Zürich Limmat und der Stif- teoporose und Multipler Sklerose. Neben Direktbetroffenen ist der Kurs auch für deren Angehöre empfehlenswert. Gemeinsames Üben Gesund und aktiv mit chronischen Krankheiten leben. tung Diakoniewerk Neumünster anbietet. Das Programm heisst «Evivo». Es handelt sich dabei um Gruppenkurse, an denen die Teilnehmenden ermu- tigt und befähigt werden, aktiv mit chronischen Gesundheitsbeschwerden umzugehen. Dazu gehören zum Beispiel Menschen mit rheumatischen Erkrankungen, Diabetes, Os- Der Kurs vermittelt Sicherheit durch gemeinsames Üben bestimmter Techniken und fördert den selbstbewussten Umgang mit der chronischen Krankheit. Dabei steht die selbstbestimmte Gestaltung des Alltags bei bestmöglichem Wohlbefinden im Vordergrund. Darüber hinaus vermittelt der Kurs wichtige Informationen, wie die Angebote der Gesundheitsversorgung optimal und individuell genutzt werden können. Die Weitergabe von wichtigen Informationen sowie Erfahrungen geschieht im Austausch mit den Kursleitenden und den Kursteilnehmenden in einer gleichberechtigten und wertschätzenden Atmosphäre. Die Kurse werden stets durch zwei ausgebildete Leitungspersonen unter der aktiven Mitgestaltung der teilnehmenden Personen durchge- Jetzt anmelden Nachmittagskurs Donnerstag, 26. Februar bis 2. April, sechs Nachmittage, jeweils von 14 bis 16.30 Uhr. Kompetenz-Zentrum Spitex Zürich, Rotbuchstrasse 46 8037 Zürich. Kosten 60 Franken. Die Infoveranstaltung ist kostenlos und findet am Donnerstag, 12. Februar, im Kompetenz-Zentrum Spitex Zürich statt. Weitere Informationen & Anmeldung: www.spitex-zuerich.ch/evivo, [email protected], Telefon 058 404 49 18. führt. So wird eine optimale und bedürfnisgerechte Betreuung während des Kursprogramms möglich. (pd.) www.spitex-zuerich.ch/evivo ANZEIGEN Unterricht / Kurse Malkurs für Kinder in Witikon. Mo-/Mi-/ Fr-Nm. 078 895 45 17, www.antarte.ch KLEINANZEIGEN KLEINANZEIGEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Zürich West AKTUELL Nr. 3 15. Januar 2015 7 10 Jahrzehnte Haushalt, Wohnen und Büro Das Museum für Gestaltung gibt mit «100 Jahre Schweizer Design» einen ersten Einblick in sein Schaudepot am neuen Standort, dem Toni-Areal. Elke Baumann Zürich West wächst und wächst und wächst. Das Museum für Gestaltung hat neu seine Räume auf dem Hochschulcampus Toni-Areal bezogen. Aus der ehemaligen Milchfabrik wurde eine «Fabrik für Bildung und Kunst». Am 26. September war es so weit: Um 19 Uhr hat das Museum für Gestaltung am neuen Standort sein Schaudepot geöffnet. 500 000 Objekte aus der Plakat-, Design-, Kunstgewerbe- und Grafiksammlung sind nun unter einem Dach vereint und in ihrer 140-jährigen Geschichte der Öffentlichkeit erstmals zugänglich. Als Teil der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ist das Museum für Gestaltung eines der erfolgreichsten Museen der Stadt und seine Sammlung weltweit anerkannt. In vier Monaten wurden insgesamt rund 2300 Tonnen Material verschoben! Für die Welti Furrer AG war es der grösste Umzug der letzten 20 Jahre, an dem täglich etwa 60 bis 70 Mann und 7 bis 9 Lkws im Einsatz standen! Drei Klimazonen für die Objekte Die gezügelten Bestände des Museums, darunter eine grosse Musikinstrumenten- und eine einzigartige Marionettensammlung, sind im neuen Schaudepot unter idealen Bedingun- Feller AG, Kippbalkenschalter, ca. Fotos: FX. Jaggy & U. Romito, 1948. Sigg AG, Bettflasche und Trinkflasche 1925 und 1968. Die Bestände des Museums sind im neuen Schaudepot unter idealen Bedingungen zugänglich. gen übersichtlich und gut zugänglich. Es wurden insgesamt drei Klimazonen eingerichtet, die den unterschiedlichen konservatorischen Anforderungen der Objekte Rechnung tragen. Herzstück der Sammlung bildet ein freistehendes, begehbares Hochregallager – über zwei Geschosse, sechs Meter hoch. Sitzmöbel, Lie- gen, Lampen, Schränke und Keramik können hier aus der Nähe studiert werden. Für den Studenten der ZHdK verbindet die Sammlung Praxis und Unterricht, Lehre und Forschung, Kunst und Wissenschaft. Dem Besucher geben tägliche, thematische Führungen Einblicke in eine Kollektion von internationaler Bedeutung. Bitte nicht berühren Paillard S.A., Schreibmaschine Hermes Baby, 1938. Foto: U. Romito Saubannerzug: 10 000 Franken Belohnung Nach den gewalttätigen Ausschreitungen am 12. Dezember in der Stadt Zürich wird für Hinweise, die zur Ermittlung der Täterschaft von zwei schweren Gewaltdelikten führen, eine Belohnung von bis zu 10 000 Franken ausgesetzt. Bei den Ausschreitungen wurden sieben Polizeiangehörige verletzt und ein Sachschaden von weit über einer Million Franken angerichtet. Die Staatsanwaltschaft IV des Kantons Zürich für Gewaltdelikte und die Kantonspolizei Zürich rufen in ihrer Medienmittei- lung die Ereignisse des Saubannerzugs in Erinnerung. So wurden eine brennende Fackel in ein mit Polizisten besetztes Fahrzeug geworfen und die Regionalwache Aussersihl angegriffen. Im Zusammenhang mit diesen beiden Gewaltdelikten ist für Hinweise, die zur Ermittlung der Täterschaft führen, eine Belohnung von gesamthaft bis zu 10 000 Franken ausgesetzt worden. Hinweise sind erbeten an die Kantonspolizei Zürich, Telefon 044 247 22 11, oder an jeden Polizeiposten. (ho.) ANZEIGEN Rauchen oder Gesundheit? Im Januar: 20% Rabatt auf das gesamte Sortiment von Nicorette albis-apotheke gmbh Herr Michael Spycher www.albisapotheke.ch albis-apotheke gmbh Albisriederstrasse 330, 8047 Zürich, Telefon 044 492 13 10 Bon gültig 1.– 31. 1. 2015 z. B. Spray 150 Dos., für Fr. 47.20 statt Fr. 59.– Kaudepots 2 mg Polar Mint 150 St. für Fr. 43.10 statt Fr. 53.90 20% Rabatt Den Auftakt zur Eröffnung im Schaudepot macht die Ausstellung «100 Jahre Schweizer Design». Vom Lichtschalter über den Sparschäler bis zur Freitagtasche und Wärmeflasche, vom ersten Telefon und Carlo Gozzis Marionette zum Landi-Stuhl und Le Corbusiers Liege: Schweizer Designs gelten als ehrlich, zuverlässig, unspektakulär und benutzerfreundlich. Mit über 800 Objekten aus der Designsammlung präsentiert die Eröffnungsausstellung erstmals eine umfassende Übersicht Schweizer Arbeiten. Alltägliche Dinge und herausragende Gegenstände von «Tüftlern» und namhaften Künstlern entworfen, dazu Texttafeln, Kataloge, Plakate Foto: Betty Fleck und Fotografien, zeigen die Schweiz als Designland. Themeninseln führen durch zehn Jahrzehnte Haushalt, Wohnen und Büro. Hier kommt Nostalgie auf: Pfeifenkessel, Ochsner Kübel und Knoblauchpresse aus Grossmutters Küche, Leuchten aller Art, Tische gross und klein und immer wieder Sitzmöbel: bequem und unbequem, gepolstert, klassisch oder stapelbar, aus Eternit oder Aluminium, für Haus, Garten und Stammtisch. Jeder von uns ist ihnen im Lauf der Zeit irgendwo schon mal begegnet. Auf der Hermès Schreibmaschine haben wir tippen gelernt, auf der Elna Nähmaschine unsere ersten krummen Nähte gesteppt und auf Vaters Minox-Kamera heimlich verwackelte Bilder geschossen. Der Gang durch die Ausstellung ist ein Vergnügen. Man erinnert sich an Dinge, die man gekannt und gewusst hat. Das Museum für Gestaltung an der Ausstellungsstrasse 60 ist nun für Renovationsarbeiten geschlossen. Das denkmalgeschützte Gebäude von 1933 wird voraussichtlich 2017 als Ausstellungsort wieder eröffnet. Willy Guhl, Modelle zum ScobalitStuhl, 1948. Eternit AG, Gussform zum Strandstuhl von Willy Guhl, 1954. Wechselausstellung «100 Jahre Schweizer Design» bis 8. Februar 2015. Toni-Areal. Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mi 10– 20 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt: Fr. 12.–/ 8.– berechtigt zum Besuch der Ausstellung sowie zur Teilnahme an Führungen durch die Sammlungen. Führungen durch die Sammlungen (nur mit Reservation): Di–Fr 12 Uhr, Mi 17 Uhr, So 13 Uhr. Reservationen online über Website-Formular, Mail an [email protected], telefonisch: 043 446 66 20. Weitere Informationen: www.museum-gestaltung.ch. Riesiges Interesse an der «photo15» Die «photo» erwies sich auch im zehnten Jahr als Besuchermagnet: Die grösste Werkschau für Schweizer Fotografie zog in fünf Tagen weit über 20 000 Interessierte in die Maag-Hallen. Ob die «photo15» am Dienstagabend mit einem neuen Besucherrekord zu Ende ging, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Man befinde sich aber sicher auf Vorjahreskurs, sagte Michel Pernet vom Organisationsteam. Letztes Jahr haben rund 23 500 Fotofans die Ausstellung gesehen. Das alljährliche Eintauchen in die Bilderflut scheint sich zu einem Ereignis entwickelt zu haben, an dem Fotointeressierte nicht mehr vorbeikommen. Für junge Aussteller ist die «photo» ein wichtiges Sprungbrett und auch für manche Etablierte, die im Gespräch bleiben wollen, ein Must. Das Publikumsinteresse am kreativen Jährliches Sich-nieder-Beugen zur Schweizer Fotografie. Fotoschaffen machte laut Pernet auch auf die zum «photoforum» geladenen Starfotografen grossen Eindruck: Der amerikanische Kriegsfotograf James Nachtwey und der deutsche Magnumfotograf Thomas Höppker haben eine Foto: mai. solche Besuchermasse an einer Fotowerkschau noch nie gesehen. Das gebe es noch nicht einmal in den USA, meinten sie. (mai.) www.photo-schweiz.ch 8 Zürich West Nr. 3 In Teamarbeit kann man das Pferd aus dem Gehege heben. F.: zvg. Eingeklemmtes Pferd musste mit Kran befreit werden Im Kreis 9 ist vergangenen Donnerstag ein Hengst mit den Vorderbeinen in eine Futterstelle geraten und kam alleine nicht mehr heraus. In der Folge verletzte er sich schwer und musste nach der Erstversorgung mit einem Kran aus dem Pferdegehege gehoben werden, teilte Schutz & Rettung mit. Die Berufsfeuerwehr und der Grosstierrettungsdienst trafen auf dem Reiterhof in Albisrieden auf ein Pferd, das auf Höhe des Brustkorbes zwischen den Stangen einer Heuraufe eingeklemmt war. «Gefangen in dieser misslichen Lage wurde es nervös und begann herumzuspringen», schreibt Schutz & Rettung. In der Folge habe es sich schwere Bauchverletzungen zugezogen. Tierärztin aufgeboten Für die Narkotisierung des Tieres wurde zusätzlich eine Tierärztin des Tierspitals aufgeboten, die vor Ort zusammen mit dem Grosstierrettungsdienst eine notfallmedizinische Erstversorgung leistete. Nach der erfolgten Demontage der Futterstelle konnte die Feuerwehr das befreite Tier mit einem Kran aus dem Gehege heben. Das schwer verletzte Pferd wurde durch den Grosstierrettungsdienst in das Tierspital gebracht. Ebenfalls im Einsatz stand die Stadtpolizei Zürich. (zw.) ANZEIGEN AKTUELL 15. Januar 2015 Kämpferischer Wahlauftakt der FDP 3 mit Walker Späh Liberale den Anspruch haben, ihr Leben und ihre Gesellschaft eigenverantwortlich zu gestalten und sich für das Gemeinwohl einzusetzen». Zentrale Anliegen ihrer Kandidatur sind das Schaffen und Sichern von Arbeitsplätzen sowie der Abbau unnötiger Bürokratie, der Erhalt der Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit Zürichs sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Rückblickend, so Walker Späh, waren so manche Debatten im Kantonsrat mühsam, aber am Ende notwendig, wenn es darum ging, sich der Regulierungswut der Linken entgegenzustellen. Allerdings sei das wie eine Hydra, der ständig neue Köpfe nachwachsen würden. Die FDP Zürich 3 startete am 6. Januar mit ihrem traditionellen NeujahrsApéro im Ortsmuseum Wiedikon ins Wahljahr 2015. Präsident Hans-Jakob Boesch begrüsste die zahlreichen Gäste und die Regierungsratskandidatin Carmen Walker Späh, die bei der kommenden Gesamterneuerungswahl am 12. April zusammen mit Regierungsrat Thomas Heiniger die zwei Sitze der FDP im Zürcher Regierungsrat verteidigen will. In seiner Begrüssungsansprache ging Boesch dann auch gleich kämpferisch auf die bevorstehenden Wahlen ein und machte deutlich, dass deren Ausgang zwar völlig offen sei. «Die FDP wird aber alles daransetzen, dass wir wie bei den Gemeinderatswahlen im letzten Frühjahr wieder zu den Gewinnern gehören werden.». Das Ziel sei klar: «Wir wollen mehr Sitze im Kantonsrat und die zwei Sitze im Regierungsrat erfolgreich verteidigen», so Boesch. Führungsqualitäten Wählermobilisierung zentral Um das zu schaffen, betonte Boesch, braucht es gute Kandidatinnen und Kandidaten und viele Wählerstimmen. Wie immer habe die FDP bei Ersterem keine Probleme, wie zum Beispiel die FDP-Kantonsratsliste des Wahlkreises 3/9 zeige. Die Mobilisierung der Wählerinnen und Wähler werde folglich für die FDP von zentraler Bedeutung bei den Wahlen sein. Boesch stellte klar, «die FDP hat für alle Bürgerrinnen und Bürger ein Kreis 5: Kiosk überfallen, Räuber geflohen Zwei Unbekannte überfielen am Mittwoch vergangener Woche kurz vor 21 Uhr den Kiosk an der Langstrasse 230 im Kreis 5 und erbeuteten mehrere Hundert Franken. Die Stadtpolizei Zürich sucht Zeuginnen und Zeugen. An der Kasse bedrohten sie eine Angestellte mit einer Faustfeuerwaffe und forderten sie auf, das Bargeld herauszugeben. Danach flüchteten die Räuber in Richtung Limmatplatz. Personen, die bezüglich des Überfalls verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Stadtpolizei Zürich unter der Telefonnummer 0 444 117 117 zu melden. (zw.) FDP3-Präsident Hans-Jakob Boesch begrüsste im Ortsmuseum Wiedikon Regierungsratskandidatin Carmen Walker Späh. Foto: zvg. interessantes Angebot». Liberal zu wählen sei schliesslich keine Frage von Herkunft oder Einkommen, sondern der Einstellung. Boeschs Rede wurde von den Anwesenden mit anhaltendem Beifall bedacht. Dann stellte der Präsident der FDP Zürich 3 den Gast des Neujahrsempfangs vor, die FDP-Regierungsratskandidatin Carmen Walker Späh. Sie appellierte in ihrer Rede an den liberalen Geist und machte deutlich, dass dieser keiner «Selbstbedienungsmentalität entspricht, sondern Ihr ist es wichtig, auch im Regierungsrat eine klare liberale Haltung zu haben. Man dürfe sehen, dass sie eine Freisinnige sei. «Um eine Lösung zu finden, sind aber Kompromisse notwendig, und manchmal könnten auch Kreativität und Fantasie gefragt sein.» Humor bewies Walker Späh in der anschliessenden Diskussionsrunde. Auf die Frage nach ihren Führungsqualitäten antwortete sie mit einem Augenzwinkern, dass sie neben ihrer beruflichen Erfahrung als selbstständige Rechtsanwältin auch drei Söhne hat, die durchaus Führung bräuchten. Dieses Statement wurde mit einem Lachen und viel Beifall bedacht. Die FDP Zürich 3 sieht sich für die Wahlen bestens gerüstet und geht selbstbewusst ins neue Jahr. (e.) www.fdp-zh3.ch KIRCHEN Röm.-kath. Kirchgemeinde Herz Jesu Wiedikon Evang.-ref. Kirchgemeinde Im Gut, Thomaskirche Donnerstag, 15. Januar 9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Freitag, 16. Januar 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Samstag, 17. Januar 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche Sonntag, 18. Januar 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 10.00 Eucharistiefeier, Oberkirche Dienstag, 20. Januar 19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Donnerstag, 22. Januar 9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Donnerstag, 15. Januar 18.15 Seniorama Burstwiese Gottesdienst Pfr. Thomas Schüpbach Sonntag, 18. Januar 9.30, Thomaskirche: Gottesdienst – einmal anders! Pfrn. Jolanda Majoleth Dienstag, 20. Januar 10.30 Kirchgemeindesaal Turnen Alter und Sport 15.45 Unterrichtszimmer: Kolibri für alle Kinder ab dem 1. Kindergarten Mittwoch, 21. Januar 14.15 Kirchgemeindesaal Nachmittag «55 plus», Dia-Vortrag Naturschönheiten der Antarktis 18.00 Thomaskirche: Gebet für den Frieden Freitag, 23. Januar 10.00 Alterszentrum Langgrüt Gottesdienst, Pfr. Ruedi Wöhrle Nachmittagswanderung Uetliberg–Felsenegg (bitte Spezialflyer beachten) Evang.-ref. Kirchgemeinde Wiedikon Donnerstag, 15. Januar Andacht 14.00 Schmiedhof 18.30 Seniorama Tiergarten Pfarrerin Sara Kocher Sonntag, 18. Januar 9.30 Bühlkirche: Gottesdienst Pfr. Peter Abraham Anschliessend Chilekafi Evang.-ref. Kirchgemeinde Albisrieden Sonntag, 18. Januar 10.00 Neue Kirche: Gottesdienst, Pfr. R. Wöhrle. Orgel: B. Just Kollekte: Lepramission 10.00 Pflegezentrum Bachwiesen: Gottesdienst, Pfr. G. Bosshard Evang.-ref. Kirchgemeinde Altstetten Sonntag, 18. Januar 10.00 Grosse Kirche: Ökumenischer Gottesdienst zur Einheit der Christen mit Pfr. F. Schmid, Pfrn. D. Offermann, Pastoralassistent J. Schwarz, Orgel: D. Timokhine Anschliessend Apéro Evang.-ref. Kirchgemeinde Sihlfeld Samstag, 17. Januar 17.00 Andreaskirche: Stasera calmo – besinnlicher Abendgottesdienst Pfrn. Heidi Scholz, anschl. Apéro kein Gottesdienst am 18. Januar Sonntag, 18. Januar 16.00 Andreaskirche: Noëmi Nadelmann Mittwoch, 21. Januar 14.00 Kirchgemeindehaus: Literatur-Treff mit Christina Falke, Sozialdiakonin Evang.-ref. Kirchgemeinde Aussersihl Donnerstag, 15. Januar 12.15 Mittags-Singen 19.30 Tanz der 5 Rhythmen, Kirche tanzt, mit Andreas Tröndle Sonntag, 18. Januar 10.00 Ökumenischer Gottesdienst (Abendmahl) mit Pfr. R. Berchtold, Pfr. L. Simpson, Pfrn. V. Mühlethaler 18.00 Universeller Gottesdienst mit Pfr. Andreas Bruderer und Vertretern/-innen anderer Religionen Montag, 19. Januar 19.00 Tanzmed. mit Annalies Preisig Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich-Hard Samstag, 17. Januar 18.00 Feier-Abend in der Kirche St. Felix und Regula Sonntag, 18. Januar 18.00 in der Bullingerkirche: Abendgottesdienst mit Pfr. Rolf Mauch und Philipp Leibundgut, Organist (kein Morgengottesdienst in der Bullingerkirche) Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich Industriequartier Freitag, 16. Januar 12.00 Kirchgemeindehaus Zümis – gemeinsames Mittagessen 15.45 Kirchgemeindehaus Gschichte bim Cheminée, für Kinder 17.30 Kirche Letten Fiire mit de Chliine 19.30 sphères Winterkino Samstag, 17. Januar 17.30 St. Joseph Beginn Gebetsnacht Sonntag, 18. Januar 10.00 Johanneskirche Gottesdienst mit Prn. Sonja Keller Montag, 19. Januar 19.00 Kirchgemeindehaus Predigtreihe und mehr Stadt Zürich Nr. 3 15. Januar 2015 9 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Bea Petri, Inhaberin Schminkbar, mit Gatte Thomas Feurer. Die Ausgezeichneten (von links): Sabine Hediger (Gesellschaft) Sabine Boss (Kultur), Bundesrat Didier Burkhalter (Politik und Schweizer des Jahres), Bastian Baker (Show), Albert Baumann (Wirtschaft) und Freddy Burger (Lifetime Award für Udo Jürgens). Moderator Röbi Koller («Happy Day») mit Tochter Stefania. Führten zu dritt viersprachig durch den Gala–Abend: Mélanie Freymond, Sven Epiney und Christa Rigozzi. Glamouröse Nacht der Gewinner Die 13. Ausgabe der Swiss Awards war wiederum ein Stelldichein von Prominenten aus der ganzen Schweiz. Das Hallenstadion als Austragungsort für die grosse Party von SRF Schweizer Radio und Fernsehen rollte auch heuer für viele wichtige Zelebritäten den roten Teppich aus. Bundesrat Didier Burkhalter wurde in einer Telefonabstimmung von den Zuschauern zum Schweizer des Jahres gekürt. In der Sparte Politik räumte er ebenfalls ab und stach die Mitnominierten Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss sowie Diplomatin Heidi Tagliavini aus. Zum ersten Mal wurde die glanzvolle und aufwendige Schau von einem Moderatorentrio begleitet. Christa Rigozzi im schwarz-weissen Harlekinkleid und die Westschweizerin Mélanie Freymond im eleganten Hosendress sekundierten Sven Epiney, der bei der Laudatio auf Udo Jürgens feuchte Augen bekam. Die Künstlerinnen und Künstler Bastian Baker, Sebalter, Stress, Nicole Bernegger, Tiziana und Marc Sway vergoldeten die festliche Gala zusätzlich. Nach der Direktübertragung wurde im Hallenstadion noch ausgiebig weitergefeiert und getanzt bis in die Morgenstunden. Strahlendes Unternehmerpaar: Karina Berger und Thomas Russenberger. Schönheit schlicht verpackt: Model Sarina Arnold in Wollpulli und Spitzenjupe. Pünktlich zum Apéro: SBB-CEO Andreas Meyer mit Gattin MarieTheres. In gelber Seide, leuchtend wie die Sonne: Alt-Regierungsrätin Rita Fuhrer mit Gatte Fredi. Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss (nominiert für ihren Einsatz gegen Drogenkartelle). Rapper Stress im Karomantel und Topmodel Model Ronja Furrer im Smoking. liebevoll: «Ich kenne Sabine als Regisseurin. Ihr Fleiss und ihre Begabung, mit den Schauspielern umzugehen, sind sprichwörtlich.» Der Award fürs Lebenswerk wurde postum an Udo Jürgens vergeben. Sein Manager Freddy Burger durfte die Auszeichnung sehr gerührt entgegennehmen. Erstmals ein Moderatorentrio Bei der dritten Nominierung … Weitere Gewinner sind Musiker Bastian Baker, dem es bei der dritten Nominierung endlich zur Trophäe reichte, Micarna-Chef Albert Baumann für seine vorbildliche Lehrlingspolitik, Sabine Hediger, die in Sierra Leone ein Feldspital gegen Ebola aufbaute, und Regisseurin Sabine Boss in der Sparte Kultur für ihren Erfolgsfilm «Dr Goalie bin ig». Sie widmete den Preis ihrer Mutter, die es mit ihr nicht einfach gehabt habe mit den Worten: «Es isch doch no öppis us mir worde!» Unternehmerin Bea Petri fand den Auftritt und Dank erfrischend, humor- und ANZEIGEN Kaufgesuch: BRIEFMARKEN! (Auch alte Briefe und Ansichtskarten) Sofort bar oder als Auktionseinlieferung Schwarzenbach Auktion Zürich Merkurstrasse 64, 8032 Zürich Eigene Firmen-Parkplätze vorhanden! Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 00 [email protected] www.schwarzenbach-auktion.ch 10 Zürich West Nr. 3 15. Januar 2015 Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Das Glück im Alltag «Örar» ist der Name einer kleinen Inselgruppe zwischen Finnland und Schweden. Dorthin zieht Mitte der 1940er Jahre der junge Pfarrer Petter Kummel mit seiner Frau Mona und ihrer kleinen Tochter. Mit ihrer Ankunft beginnt Ulla-Lena Lundbergs neuer Roman «Eis». Die Inselbewohner sind von Beginn an von ihrem charmanten, warmherzigen Pastor verzaubert. Und weil die Familie die Inselbewohner und die karge Landschaft ebenfalls in Herz geschlossen hat, beginnt eine grosse Freundschaft. Lundberg hat einen recht unspektakulären Roman geschrieben, der trotzdem den Leser zu packen vermag mit der Schilderung des Familienlebens der Kummels, dem Glück im Alltag, aber auch den Konflikten sowie vom Zusammenhalt einer Gemeinschaft, die sich gegen die raue Natur behaupten muss. Wie gross dieses alltägliche Glück sein kann, wird erst realisiert, wenn dieses zerbricht. Ulla-Lena Lundberg, geboren 1947, zählt zu den bedeutendsten finnisch-schwedischen Autoren. Sie wuchs auf den ÅlandInseln auf, die als Vorbild für den Roman dienen. Ulla-Lena Lundberg: 35.90 Franken. «Eis». mareverlag. Stadtinsel im Wandel des Zeitgeistes In der Havel, in Berlin, liegt die «Pfaueninsel», heute ein grosser Landschaftspark und Unesco-Weltkulturerbe. Auf diese Pfaueninsel kommt im gleichnamigen Roman von Thomas Hettche im Jahr 1806 die zwergwüchsige Maria Dorothea Strakon. Vom «königlichen Pflegling» bis zu ihrem Tod als Schlossfräulein 1880 wird sie der Insel treu bleiben. Mit ihr erleben wir die Veränderungen des Zeitgeschmacks anhand der Gartenkunst. Aus der Abgeschiedenheit der Insel mit nützlicher Landwirtschaft wird ein streng entworfenes Gesamtkunstwerk, ein botanischer und zoologischer Themenpark und zum Schluss ein Ausflugsziel für die aufstrebende Berliner Bürgerschaft. Mit diesem Wandel wird auch Marie immer mehr zum Gegenstand der Neugier, zur Kuriosität in einem neuen Zeitgeist. Thomas Hettche hat mit «Pfaueninsel» einen einprägsamen Roman über die Zurichtung der Natur und den Wandel des Zeitgeistes geschaffen. Der Autor ist 1964 geboren und studierte Germanistik, Philosophie und Filmwissenschaft in Frankfurt. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Berlin und in der Schweiz. Thomas Hettche: «Pfaueninsel». Kiepenheuer & Witsch. 29.90 Franken. Donnerstag, 15. Januar 14.30 «Willkommen in Dalmatien»: Diavortrag von und mit Caspar Meyer. Alterszentrum Grünau, Bändlistrasse 10. 19.00–20.15 Theater: «Räuber». Drama von Schiller. Regie: Daniel Kuschewski. Musik: Tom Tafel. Mit Anna-Katharina Müller, Fabian Müller, Florian Steiner und Brencis Udris. Schauspielhaus Schiffbau (Matchbox), Schiffbaustrasse 4. 19.30 «Zürcher Orgel-Tage»: 4. Konzert: «Bach im Spiegel von Romantik und Neuzeit». Roman Perucki (Orgel) spielt Werke von Johann Sebastian Bach, Charles-Marie Widor, Arthur Honegger und Zbigniew Kruczek. Kirche zu St. Peter und Paul, Werdstrasse 63. 20.00 «Der Kontrabass»: Komödie von Patrick Süskind. Mit Jürg C. Maier. Boulevard, Albisriederstrasse 16. Freitag, 16. Januar 14.30 Diavortrag: Von Airolo bis Biasca, «Die Leventina», mit Samuel Haldemann. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130. 19.00–20.15 Theater: «Räuber». Siehe Donnerstag. 19.30–21.30 «As It Is in Heaven»: Winterkino im Wintergarten. Glühwein und Decken vorhanden. Film auf Schwedisch, deutsche Untertitel. Eintritt frei, Kollekte. Sphères, Hardturmstrasse 66. 20.00 «Der Kontrabass»: Siehe Donnerstag. Samstag, 17. Januar 17.30–23.30 Ökum. Gebetsnacht «Gib mir zu trinken»: Gebet und Gemeinschaft erleben. Route: 17.30 Uhr: St. Josef. 18.15 Uhr: Heilsarmee. 19 Uhr: Johanneskirche. 19.45 Uhr griechisch-orthodoxe Kirche. 20.45 Uhr: Kirche Letten. 21.45 Uhr: Pfarrei Guthirt. 22.30 Uhr: Zentrum für Migrationskirchen. Zwischen Kornhaus und EscherWyss-Brücke. 19.00–20.15 Theater: «Räuber». Siehe Donnerstag. 19.30 «Zürcher Orgel-Tage»: 5. Konzert: «Toccatissima». Jean-Christophe Geiser spielt an der Orgel Werke von Jean Alain, Johann Sebastian Bach, Eugène Gigout u.a.. Kirche zu St. Peter und Paul, Werdstrasse 63. Joseph Haydn u.a. Kirche zu St. Peter und Paul, Werdstrasse 63. Montag, 19. Januar 19.00–20.15 Theater: «Räuber». Siehe Donnerstag. Dienstag, 20. Januar 19.00–20.15 Theater: «Räuber». Siehe Donnerstag. Mittwoch, 21. Januar Sonntag, 18. Januar 11.30 Familien-Konzert: Das Tonhalle-Orchester Zürich spielt die heitere musikalische Geschichte «Der Paukenschlag» für Familien mit Kindern ab 5 Jahren. Brunch von 10 bis 11.15 Uhr. Konzert um 11.30 Uhr. Reservation: 043 268 60 80. GZ Heuried, Döltschiweg 130. 16.00 Konzert: Mandolinen- und Gitarren-Klänge mit dem Mandolinenorchester Amando, Zürich. Leitung: Valerij Kisseljow. Klassische Komposition bis Unterhaltungsmusik. Reformiertes Kirchgemeindehaus Friesenberg, Borrweg 71. 17.00 «Der Kontrabass»: Siehe Donnerstag. 17.00 Konzert zum neuen Jahr: Org.: Kultur 48 Altstetten. Mit dem Zürcher Bläserensemble. Werke von Händel, Mozart, Vivaldi, Verdi und Bizet. Kollekte zur Deckung der Unkosten. Anschliessend Glühweinumtrunk. Ref. Kirche Altstetten, Pfarrhausstrasse 19. 19.30 «Zürcher Orgel-Tage»: 6. Konzert. Das Trio Concertance, bestehend aus Hossein Samieian (Flöte), Kurt Meier (Oboe) und Felix Gubser (Orgel) spielt Werke von Alessandro Marcello, Johann Sebastian Bach, Christoph Willibald Gluck, 14.30 Vortrag: Mit Hermann Schuhmacher. Themen: «Verena Gut, die Frau von Stans und das Geisterhaus» sowie «Frauen aus der Reformationsgeschichte: Anna Reinhart und Anna Adliswiler». Alterszentrum Langgrüt, Langgrütstr. 51. 14.30 Lotto: Mit dem Einsatz von 5 Franken ist man dabei. Kleine Preise zu gewinnen. Avivo, die Vereinigung für die Rechte der Rentnerinnen und Rentner. Alterszentrum Limmat, Limmatstr. 186. 16.30 Kindertreff PBZ: «Theaterkoffer: Der kleine Vampir». Animation mit Ariella Dainesi. Für Kinder von 6 bis 10 Jahren. www.pbz.ch. Pestalozzi-Bibliothek Altstetten, Lindenplatz 4. 19.30 Vortragsabend: «Mann und Frau – Wozu noch!?». Perspektiven für Adam und Eva. Mit der Autorin Pia Maria Hirsiger, Theologin. Kath. Kirche Heilig Kreuz (Grosser Saal), Saumackerstrasse 83. 20.00 «Der Kontrabass»: Siehe Donnerstag. 20.00 Tanzwerk101: Wintervorstellung. Die Studierenden der Grundausbildung Bühnentanz ZTTS präsentieren sich mit einer fulminanten Tanzvorstellung auf der Bühne. Abendkasse und Bar: 19 Uhr. Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23. GEMEINSCHAFTSZENTREN GZ Heuried Döltschiweg 130, 8055 Zürich Telefon 043 268 60 80 www.gz-zh.ch/6 Gestalten nach Lust und Laune: Do, 15./ 22. Jan., 14.30 bis 18 Uhr. Brunch: So, 18. Jan., ab 10 Uhr, vor dem Tonhalle-Orchester-Konzert. Konzert des Tonhalle-Orchesters: So, 18. Jan., 11.30 Uhr, für Kinder ab 5 Jahren. Tickets: 043 268 60 80. Rollender Sonntag: 18. Jan., 14.30 bis 17.30 Uhr für Kinder von 1 bis 6 Jahren im Atrium. Mütter-/Väterberatung: Mo, 19. Jan., 14 bis 16 Uhr. Rollender Montag: 19. Jan., 15 bis 17 Uhr. Kreativ am Abend: Mo, 19. Jan., 19 bis 21 Uhr. Anmeldung: 079 237 50 64. Basteln Klein mit Gross: Di, 20. Jan., 14.30 bis 18 Uhr. Werken: Mi, 21. Jan., 14.30–18 Uhr. Eselreiten: Mi, 21. Jan., 15 bis 16 Uhr. GZ Grünau Grünauring 18, 8064 Zürich Telefon 044 431 86 00 www.gz-zh.ch/5 Offenes Nähatelier: Do, 15. Jan., 9 Uhr, für alle. Offene Malwerkstatt für Kinder: Fr, 16. Jan., 15 Uhr. Jugendkulturtreff B86: Fr, 16. Jan., 17 bis 23 Uhr. KrabbelKafi: Di, 20. Jan, 9 bis 11 Uhr. Mütter-/Väterberatung: jeden 1. und 3. Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr. Anlaufstelle Kinderbetreuung: jeden 1. und 3. Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr. GZ Bachwiesen Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich Telefon 044 436 86 36 [email protected] www.gz-zh.ch/3 Zu Tisch: Fr, 16. Jan., ab 18.30 Uhr. Anmelden bis Mi, 14. Jan. Fabylon: So, 18. Jan., 15.30 Uhr. Ein Märchen auf Portugiesisch und Schweizerdeutsch. Ab ca. 4 Jahren. Mütter-/Väterberatung/Anlaufstelle Kinderbetreuung: je Do 14 bis 16 Uhr im grossen Saal im GZ. Pizza-Zmittag: je Di 12 bis 13 Uhr. Anmelden bis Mo 14 Uhr in der Cafeteria oder [email protected]. GZ Loogarten Salzweg 1, 8048 Zürich 044 437 90 20, www.gz-zh.ch/loogarten Eigene Ideen verwirklichen: Do, 15. Jan., 15.30 bis 18 Uhr für Kinder ab 6 Jahren. Medienwerkstatt, Trickfilm: Fr, 16. Jan., 15.30 bis 18 Uhr, ab 10 Jahren. Geschichte und Bewegung: So, 18. Jan., 15.30 Uhr für Kinder von 2 bis 6 Jahren in Begleitung. Haare schneiden für Kinder: Di, 20. Jan., 14 bis 17 Uhr. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.) Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.), Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33 E-Mail: [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected] www.lokalinfo.ch Druck: NZZ Print, Schlieren Zürich West Veranstaltungen & Freizeit Spritzig und trocken zugleich Der «Salzburger Stier»Preisträger Thomas C. Breuer durchleuchtet im «Hochhaus» das Thema Wein mit literarischer Finesse und mächtigem Sprachwitz. Das Thema Wein als Ort der philosophischen Lebensbetrachtungen: Thomas C. Breuer unternimmt mit «Kabarett Sauvignon» Streifzüge in benachbarte alkoholische Regionen – alles muss rausch! – und leuchtet das Verhältnis zwischen Alkohol, Politik und Kirche neu aus. Stellenweise mit Liedern, sicher aber mit Trost, Geselligkeit, Nächstenliebe (in vino caritas) sowie – nicht zu vergessen – Gesundheit (in vino sanitas). Gedankenbeschwipst amüsiert, geniesst der Besucher ein Programm zum Wohlsein – spritzig und trocken zugleich. Zwischen Schöngeist und Flaschengeist lädt das «Hochhaus» am Freitag und Samstag zu einer Fahrt ins Blaue. (pd.) Thomas C. Breuer, «Kabarett Sauvignon», Freitag, 23., und Samstag, 24. Januar, 20 Uhr. Im Hochhaus, Limmatstrasse 152. www.im-hochhaus.ch. Unihockey-Spass für Primarschul-Mädchen Am Mittwoch, 21. Januar, von 14 bis 17 Uhr sind im Schulhaus Kappeli in Altstetten alle Mädchen der Primarschule eingeladen, am «Girlsday» teilzunehmen und Unihockey von der kurzweiligen Seite kennenzulernen. Mit dabei sind ausgebildete Nachwuchstrainerinnen des Damen-Unihockey-Vereins Floorball Zurich Lioness sowie Kim Nilsson (GC-Unihockey) – einer der weltbesten Unihockey-Spieler, Jede Teilnehmerin erhält einen kleinen Zvieri und ein Erinnerungsgeschenk. Die Teilnahme ist gratis. Mitzunehmen sind Turnzeug und Hallenschule. Anmeldung unter www.lioness.ch oder Telefonnummer 076 320 33 41. (e.) Infobroschüre «Sport in Zürich 2015» Das Sportamt der Stadt Zürich informiert in der Broschüre «Sport in Zürich 2015» über das vielseitige Breitensportangebot in der Limmatstadt: Darin finden aktive Menschen jeden Alters zahlreiche Angebote, um die sportlichen Vorsätze fürs neue Jahr umzusetzen und fit zu bleiben. Die neue Broschüre ist ein praktischer Wegweiser und bildet den Sport in Zürich in kompakter Form und übersichtlich ab. In der aktuellen Ausgabe sind Kontaktadressen zu über 80 Sportarten aufgeführt. Öffentliche Sportanlagen sind mit Öffnungszeiten, Preisen sowie Adressen dokumentiert. Im Weiteren beinhaltet «Sport in Zürich» Lagepläne der beliebten Finnenbahnen und Waldlaufstrecken im Naherholungsgebiet. «Sport in Zürich» ist in den Kreisbüros, zahlreichen Apotheken, Drogerien, Arzt- und Physiotherapie-Praxen erhältlich. Zudem liegt die Broschüre in den städtischen Bade- und Sportanlagen auf und kann beim Sportamt, Telefon 044 413 93 93, oder unter www.sportamt.ch bestellt werden. (pd.) Thomas C. Breuer präsentiert «Kabarett Sauvignon». ANZEIGEN Foto: Celia Breuer/zvg. Nr. 3 15. Januar 2015 11 12 Stadt Zürich Nr. 3 AKTUELL 15. Januar 2015 Elf neue Kernzonen sollen Ortsbilder schützen Die teilrevidierte Bauund Zonenordnung sieht mehrere neue Kernzonen vor. Neben historischen Zentren der Innenstadt und der bäuerlichen Landsgemeinden sind kleinere, ehemals bäuerliche Siedlungskerne dazugekommen. Pia Meier Kernzonen umfassen schutzwürdige Ortsbilder, die in ihrer Eigenart erhalten oder erweitert werden sollen. Insgesamt sind in der geltenden Bauund Zonenordnung (BZO) 26 Kernzonen definiert. In der teilrevidierten BZO 2014 kommen elf weitere Kernzonen dazu. Bei der neuen BZO wird zudem unter anderem ein baurechtliches Problem behoben: Inventarisierte Bauten, die von einer Baulinie durchschnitten werden, jedoch als wichtiges Identifikationsmerkmal in den jeweiligen Gebieten gelten, könnten bei einem Verlust nicht ersetzt werden. Baulinien hemmen weiter notwendige Investitionen in den Gebäudeunterhalt. Diese Gebäude können neu mit einer Profilerhaltungslinie belegt und die Geltung der Baulinien kann fallweise suspendiert werden. Weiter wurden für bestehende Kernzonen Zusatzvorschriften erlassen. Kernzonen in der Innenstadt Im Zentrum der Stadt, nicht nur in der Altstadt, gibt es einige geschichtsträchtige Häuser. Deshalb wurden dort bereits früher Kernzonen gebildet. Die Gebiete mit sogenannten Baumeisterhäusern sollen nun neu als Kernzonen erfasst werden. Drei davon – Platte, Kieselgasse und Ottenweg – sollen aufgrund ihrer kulturhistorischen Bedeutung für die Stadtgeschichte neu mit einer Kernzone planungsrechtlich gesichert werden. Das Gebiet der Kernzone Hirschengraben ist sehr heterogen. Deshalb wird weiter für das Gebiet Zähringerstrasse eine neue Kernzone mit ei- BZO: Wie geht es weiter? Die teilrevidierte BZO – sie wurde vom Oktober bis Dezember 2013 öffentlich aufgelegt – sorgte bereits nach der Vorstellung durch das Hochbaudepartement der Stadt Zürich für kontroverse Voten. Rund 500 Einwendungen zu verschiedenen Aspekten der BZO-Teilrevision gingen ein. Die Einwendungen wurden geprüft und die Teilrevision in gewissen Punkten überarbeitet und präzisiert. So kann zum Beispiel das sogenannte Zürcher Untergeschoss in den Wohnzonen W3 bis W5 durch ein zusätzliches Vollgeschoss kompensiert werden. Zurzeit wird die Vorlage durch eine eigens für die BZO 14 geschaffene Sonderkommission des Gemeinderats beraten. Danach soll sie dem Gemeinderat vorgelegt werden. Hat der Gemeinderat zugestimmt, so muss sie noch der Regierungsrat in Kraft setzen. Gemäss Terminplanung ist dies im 2015/2016 vorgesehen. Die Vorschriften der Kernund Quartiererhaltungszonen kamen sofort zur Anwendung. Diese Zonen tragen zur Aufrechterhaltung des Quartiercharakters bei, ist die Stadt überzeugt. (pm.) Die ländliche Gebäudereihe am Honrainweg in Wollishofen. Im Vorderberg befand sich das Zentrum der Gemeinde Fluntern. nem eigenen Gebietscharakter definiert. Die bisherigen Kernzonen Leimbach, Wollishofen, Haumesser, Albisrieden, Höngg, Unteraffoltern, Schwamendingen, Vordere Eierbrecht und Witikon bleiben erhalten. Ländliche Kernzonen In der Stadt Zürich gibt es weiter schützenswerte ländliche Weiler, die heute teilweise inmitten der jüngeren, städtischen Bebauung, teilweise auch noch am Stadtrand liegen, ist der Stadtrat überzeugt. Mit der Aufnahme der Gebäude ins Inventar hat die Stadt die Absicht geäussert, diese Siedlungskerne zu erhalten. Für diese sieben Weiler werden neue Kern- Foto: ls. Foto: mai. zonen definiert: Die dichte Gebäudegruppe zwischen Drahtzug- und Hammerstrasse im Quartier Hirslanden. Dieser ist mittelalterlichen Ursprungs und geht auf einen Gewerbebetrieb mit dem Namen Drahtzug zurück. Die Gebäudegruppe Hinterberg 1 an der Hinterberg- und an der Gladbachstrasse entstand aus einem Bauernhof der Streusiedlung Fluntern. Die ländliche Gebäudereihe am Honrainweg in Wollishofen bildete in der Streusiedlung der ehemaligen Gemeinde Wollishofen einen von zahlreichen kleinen Siedlungsschwerpunkten. Der auf einen alten Rodungshof der Abtei Fraumünster zurückgehen- Das Zentrum Albisrieden ist seit längerer Zeit eine Kernzone. Der Waidhof ist eine typische landwirtschaftliche Siedlung. de Weiler Köschenrüti an der Köschenrüti- und Käshaldenstrasse in Seebach ist eine gut erhaltene ländliche Gebäudegruppe am Fuss des Käshaldenhügels und bildet ein schützenswertes Ortsbild. Der Weiler Riedhof an der Riedhofstrasse in Höngg entstand aus einem, der ehemaligen Gemeinde Höngg gehörenden, Einzelhof im ausgedehnten Landwirtschaftsgebiet nordwestlich des Dorfkerns. Im Vorderberg befand sich das Zentrum der früheren Gemeinde Fluntern mit Gesellenhaus, Schulhaus, Kirche und Pfarrhaus. Alle diese öffentlichen Gebäude sind Teil der ländlichen Häusergruppe Vorderberg, ergänzt durch mehrere ehema- Foto: ho. Foto: pm. lige Bauernhäuser und ein frühes Mehrfamilienhaus, das aus einem Bauernhaus entstand. Der seit dem Jahr 1806 im offenen Landwirtschaftsland entstandene Weiler Waid an der Schwandenholzstrasse und am Heuweg in Seebach bildet als typische landwirtschaftliche Siedlung aus dem 19. Jahrhundert mit Wohn- und Ökonomiebauten ein schützenswertes Ortsbild. Hingegen wird der ehemalige Weiler Rütihof in Höngg entgegen den 2013 präsentierten Plänen, nicht zur Kernzone; da kurz vor der BZORevision zwischen Stadt und Bauherren für dieses Gebiet eine andere Planung erarbeitet worden war, wurde davon abgesehen. BAU- UND ZONENORDNUNG: KERNZONEN Kontra: Falsches Instrument Albert Leiser ist Gemeinderat FDP und Direktor Hauseigentümerverband Zürich. Albert Leiser, in der heute gültigen BZO sind verschiedene Kernzonen definiert. Neu sind weitere Kernzonen auch in ländlich geprägten Gebieten vorgesehen. Ist dies Ihrer Meinung nach notwendig? Der Schutz von historisch besonders wertvollen Gebäuden ist wichtig. Gleichzeitig muss sich Zürich aber auch weiterentwickeln können, insbesondere durch eine «innere Verdichtung». Die neuen Kernzonenvorschriften hingegen sind ausserordentlich detailliert, kompliziert und unübersichtlich und verhindern dies. Die neuen Kernzonen umfassen zudem grösstenteils nur einige wenige Gebäude, schränken diese volumenmässig ein und führen zu raumplanerisch verpönten Kleinstkernzonen. Damit droht in diesen Zonen ein Stillstand und wird zu «Ballenberg-Quartieren» führen. Behindern die neuen angepassten Kernzonen-Vorschriften die Investitionstätigkeit der Grundeigentümer? Die neuen Vorschriften sind äusserst komplex: Eigentlich wird Gebäude für Gebäude separat betrachtet und es werden verschiedenste Bestimmungen dafür aufgestellt. Damit sind das Verständnis und die Umsetzbarkeit der neuen BZO nur noch «auserwählten Spezialisten» und der Bauverwaltung möglich, sicher aber nicht dem Grundeigentümer. Damit steigt der Verwaltungsaufwand, die Baukosten nehmen zu und die Investitionsbereitschaft sinkt klar. Die Bevölkerung schätze identitätsstiftende Ortsbilder, so der Stadtrat. Gut erhaltene, historisch wertvolle Gebäude erfreuen die Bevölkerung, wie etwa auch in meinem Wohnquartier Albisrieden. Gleichzeitig verlangt die Bevölkerung kostengünstigen Wohnraum. Wichtig ist deshalb eine vernünftige Balance zwischen dem Bewahren wichtiger Zeitzeugen und dem Zulassen von Anpassungen an die heutigen und zukünftigen Bedürfnisse. Eigentlich ist die BZO sowieso das falsche Instrument für detaillierte Bewahrungsmassnahmen, denn dazu sieht das Planungs- und Baugesetz das Unterschutzstellungsverfahren vor. (Interview: Pia Meier) Pro: Wertsteigerung André Odermatt (SP) ist seit 2010 Stadtrat und Vorsteher des Hochbaudepartements. André Odermatt, in der heute gültigen BZO sind 26 Kernzonen definiert. Neu sind weitere Kernzonen nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in ländlich geprägten Gebieten vorgesehen. Warum braucht es neue Kernzonen? Die Stadt wächst und entwickelt sich, das ist sehr positiv. Aber gerade eine sich wandelnde Stadt braucht vertraute Ecken und Plätze. Es gibt in der Innenstadt und in den eher ländlich geprägten Gebieten etliche als schützenswerte Ortsbilder einzustufende Gebäudegruppen, die bisher im Zonenplan noch nicht als Kernzonen erfasst waren. Dies wird mit der Festlegung der neuen Kernzonen nachgeholt. Und die Menschen in den Quartieren freuen sich darüber. Denn für sie sind die Kernzonen wichtig, auch wenn diese – über das ganze Stadtgebiet betrachtet – nur sehr wenig Flächen beanspruchen. Nach welchen Kriterien wird ein Ortsbild als wertvoll eingeschätzt? Da hat der Gesetzgeber verschiedene Kriterien vorgegeben: Es geht nicht einfach nur um schöne, alte Gebäude. Wichtiger ist, dass mehrere Häuser sich nebeneinander gruppieren und so ein Ortsbild wertvoll machen. Denken wir an den Vorderberg mit dem wunderschönen Restaurant, der alten Kirche und dem Schulhaus im Quartier Fluntern. Diese Gebäude wollen wir nun in eine Kernzone überführen. Das finde ich gut. Andere Kernzonen erzählen ein Stück Stadtgeschichte. Das können die Quartierbewohnerinnen und -bewohner gut nachvollziehen. Behindern die neuen, äusserst komplexen Kernzonen-Vorschriften nicht die Investitionstätigkeit der Grundeigentümer? Die Grundstücke der Stadt Zürich haben gerade auch dank der sorgfältigen Stadtplanung – und dazu gehören die Kernzonen – eine enorme Wertsteigerung erfahren, die den Grundeigentümern zugutekommt. Liegenschaften in Kernzonen sind höchst begehrt und werterhaltende oder gar wertsteigernde Investitionen werden da gerne getätigt, denn es lohnt sich, in Zürich zu investieren.