Dublin #4

Transcription

Dublin #4
Erfahrungsbericht über das Erasmusjahr 2011/12
Warum Dublin?
Ich habe im Vorfeld Dublin als 1. Präferenz gewählt, da ich mein Jahr in einem Land mit der
Amtssprache Englisch absolvieren wollte. Des Weiteren reizten mich die irische Kultur, die
Landschaft und das Leben in einer Hauptstadt.
Vorbereitung und Anreise
Nachdem ich Ende Februar eine positive Rückmeldung erhalten habe, folgten das Ausfüllen
der offiziellen Annahmeerklärung für das Erasmusprogramm und der Annahmeerklärung für
das Trinity College Dublin. Des Weiteren hatte ich vorab eine Liste mit Kursen zu erstellen,
die ich gerne in Dublin besuchen würde.
Von Hamburg aus habe ich schon versucht eine Unterkunft zu finden. Das offizielle
Studentenwohnheim für die internationalen Studenten lag allerdings deutlich über meinem
finanziellen Rahmen (Einzelzimmer für 650 € aufwärts). Somit entschloss ich mich vor Ort
nach einer privaten Unterkunft zu suchen und buchte für die ersten Nächte ein Bett im Isaacs
Hostel Dublin. Die Anreise erfolgte mit Aer Lingus Mitte September, 2 Wochen vor Beginn
der Einführungswoche. Bei rechtzeitiger Buchung ist es möglich einen Flug für 50-70€ zu
bekommen. Erwähnenswert ist meiner Meinung nach noch, dass ich mich dazu entschieden
habe mein Fahrrad mitzunehmen (40 €) um in Dublin mobiler zu sein. Dies hat sich im
Nachhinein als sehr gute Entscheidung herausgestellt, da innerhalb des Stadtkerns alles sehr
gut erreichbar ist und die Kosten für Busse nicht zu unterschätzen sind (ca. 80 € pro Monat
für Studenten).
Unterbringung und Verpflegung
Leider gestaltete sich die Unterkunftssuche in Dublin schwieriger als gedacht. Empfehlen
kann ich allerdings daft.ie. Zuerst begab ich mich mit einem türkischen Erasmusstudenten,
den ich im Hostel kennengelernt habe, auf Wohnungssuche. Dies scheiterte allerdings zum
Teil an den Preisen, zum Teil an dem Problem, dass wir ja nur eine Wohnung für neun
Monate suchten und die Vermieter natürlich gerne längere Verträge abgeschlossen hätten. So
begab ich mich parallel auch alleine auf die Suche nach einer WG und wurde schließlich
fündig. Ich zog in eine Wohnung im Stadtteil Dublin 1, 20 min zu Fuß von der Innenstadt
entfernt. Als Mitbewohner hatte ich einen Italiener und einen Spanier zu denen ich ein sehr
freundschaftliches Verhältnis aufgebaut habe. Somit hatte nach vier Wochen mein Leben im
Hostel ein Ende. Diese Zeit war sicher nicht ganz einfach, allerdings hat man auch hier viel
Erfahrung sammeln können und daher möchte ich auch diese Zeit meines Auslandsjahres
nicht missen. Grundsätzlich kann ich jedem nur empfehlen vor Ort eine WG zu suchen, da es
in Dublin, wie in jeder anderen Großstadt auch, Ecken gibt, in denen man doch nicht leben
sollte. Diese gehen zumindest im günstigeren Norden der Stadt teilweise aber auch nahtlos in
wieder bessere Gebiete über. Deshalb ist eine Besichtigung vor Ort unerlässlich. Hilfreich ist
diesbezüglich auch mal das Nachfragen in kleineren Geschäften in dem jeweiligen Stadtteil,
wie die Wohnsituation ist.
Die Verpflegung ist in Irland insgesamt teurer als in Deutschland. Allerdings muss man sich
mal vor Augen führen, dass dies eigentlich in jedem europäischen Land der Fall ist und ich
das erst so richtig durch meine Erfahrungen aus Irland zu schätzen gelernt habe. Somit habe
ich immer viel Geld bei Tesco gelassen ;-).
Kosten
Wie schon erwähnt sind die Kosten für Lebensmittel in Irland höher als in Deutschland. Dies
lässt sich eigentlich auf die kompletten Lebensunterhaltungskosten übertragen. Somit war ich
wie erwähnt sehr froh mein Fahrrad in Dublin gehabt zu haben und eine Wohnung relativ in
der Nähe vom Stadtzentrum gefunden zu haben, um möglichst viel auch zu Fuß erreicht zu
haben. So war ich äußerst selten auf einen Bus angewiesen.
Studium
Das Studium am Trinity College war eine tolle, abwechslungsreiche Erfahrung. Vor dem
eigentlichen Vorlesungsbeginn gab es eine Einführungswoche mit vielen verschiedenen
Veranstaltungen. Unter anderem wurde hier durch eine Präsentation der Ablauf für die
endgültige Anmeldung der Kurse näher gebracht. Des Weiteren lernte man auf den
verschiedenen Veranstaltungen viele verschiedene internationale Studenten kennen.
Der Ablauf des Studiums gestaltete sich als sehr unterschiedlich zur Uni Hamburg. Die
Vorlesungen waren unterschiedlich stark besetzt. In einigen Vorlesungen wurden zusätzlich
Seminare angeboten, die an vier Terminen im Semester stattfanden. Die
Unterrichtsmaterialien werden zum Teil zu Beginn der Vorlesung verteilt, aber auch online
zur Verfügung gestellt. In einigen Fächern gab es die Möglichkeit während der Semester eine
Prüfungsleistung in Form eines „Essays“ zu erbringen. In den meisten Fächern gab es
allerdings nur die Möglichkeit eine zweistündige Klausur in der Prüfungsphase im Mai zu
schreiben. Interessant ist hier, dass auch die Klausuren für die Fächer aus dem ersten
Semester in dieser Zeit geschrieben wurden.
Alltag/Freizeit
Meinen Alltag fand eigentlich hauptsächlich in der Uni statt. Das soll hier aber keinen
schocken, sondern ist vielmehr ein positives Zeichen. Das Trinity College bietet nämlich ein
riesiges Freizeitangebot. Dies reicht von den Sportclubs bis zu den so genannten „Societies“.
Hier lässt sich wirklich für jeden Geschmack und Interesse was finden. Der Vielfältigkeit ist
hier keine Grenze gesetzt. So gab es die „normalen“ Societies der Studienfächer (Law
Society), aber auch Exoten, wie beispielsweise die Poker-Society. Gleiches gilt für die
Sportclubs. Man hat die Möglichkeit am Trinity College aus einer sehr großen Vielzahl von
Sportarten zu wählen und kann diese für einen sehr niedrigen Jahresbeitrag ausüben
(zwischen 1€ und 5€). Hinzu kommt die Möglichkeit das Fitnessstudio vom College
kostenlos nutzen zu können.
Des Weiteren gibt es auch eine Society für die internationalen Studenten, die sehr häufig
Fahrten zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten von Irland anbieten.
Fazit
Ich habe ein wunderbares Jahr in Dublin vollbringen können und kann deswegen Dublin mit
dem Trinity College nur jedem wärmstens empfehlen. Unabhängig vom Ort kann ich aber
wirklich nur jedem Studenten dazu raten, die Chance zu nutzen einmal im Ausland zu leben.
Durch das Erasmusprogramm hat man die Möglichkeit so viele internationale Studenten
kennenzulernen, was den eigenen Horizont sehr erweitert und einen besseren kritischen Blick
auch auf das eigene Land und sein eigenes Leben erlaubt. Ich möchte meine Erfahrungen
jedenfalls nicht missen.
Was ich an Irland bzw. Dublin noch hervorheben möchte ist die Freundlichkeit der
Bevölkerung. Nicht nur in Dublin selbst sondern auch auf Rundreisen durch Irland wurde
man stets freundlich empfangen. Die Ausgeglichenheit der irischen Bevölkerung hat mich
auch nachhaltig sehr beeindruckt.
Ich hoffe nun mit diesem Bericht Interesse und Neugierde auf das Leben in Dublin geweckt
zu haben. Sollten weitere Fragen bestehen, beantworte ich diese gerne.
Marc Daniel Gerlach
[email protected]
Hamburg den 30.08.2012
Erfahrungsbericht über das Erasmusjahr 2011/12
Warum Dublin?
Ich habe im Vorfeld Dublin als 1. Präferenz gewählt, da ich mein Jahr in einem Land mit der
Amtssprache Englisch absolvieren wollte. Des Weiteren reizten mich die irische Kultur, die
Landschaft und das Leben in einer Hauptstadt.
Vorbereitung und Anreise
Nachdem ich Ende Februar eine positive Rückmeldung erhalten habe, folgten das Ausfüllen
der offiziellen Annahmeerklärung für das Erasmusprogramm und der Annahmeerklärung für
das Trinity College Dublin. Des Weiteren hatte ich vorab eine Liste mit Kursen zu erstellen,
die ich gerne in Dublin besuchen würde.
Von Hamburg aus habe ich schon versucht eine Unterkunft zu finden. Das offizielle
Studentenwohnheim für die internationalen Studenten lag allerdings deutlich über meinem
finanziellen Rahmen (Einzelzimmer für 650 € aufwärts). Somit entschloss ich mich vor Ort
nach einer privaten Unterkunft zu suchen und buchte für die ersten Nächte ein Bett im Isaacs
Hostel Dublin. Die Anreise erfolgte mit Aer Lingus Mitte September, 2 Wochen vor Beginn
der Einführungswoche. Bei rechtzeitiger Buchung ist es möglich einen Flug für 50-70€ zu
bekommen. Erwähnenswert ist meiner Meinung nach noch, dass ich mich dazu entschieden
habe mein Fahrrad mitzunehmen (40 €) um in Dublin mobiler zu sein. Dies hat sich im
Nachhinein als sehr gute Entscheidung herausgestellt, da innerhalb des Stadtkerns alles sehr
gut erreichbar ist und die Kosten für Busse nicht zu unterschätzen sind (ca. 80 € pro Monat
für Studenten).
Unterbringung und Verpflegung
Leider gestaltete sich die Unterkunftssuche in Dublin schwieriger als gedacht. Empfehlen
kann ich allerdings daft.ie. Zuerst begab ich mich mit einem türkischen Erasmusstudenten,
den ich im Hostel kennengelernt habe, auf Wohnungssuche. Dies scheiterte allerdings zum
Teil an den Preisen, zum Teil an dem Problem, dass wir ja nur eine Wohnung für neun
Monate suchten und die Vermieter natürlich gerne längere Verträge abgeschlossen hätten. So
begab ich mich parallel auch alleine auf die Suche nach einer WG und wurde schließlich
fündig. Ich zog in eine Wohnung im Stadtteil Dublin 1, 20 min zu Fuß von der Innenstadt
entfernt. Als Mitbewohner hatte ich einen Italiener und einen Spanier zu denen ich ein sehr
freundschaftliches Verhältnis aufgebaut habe. Somit hatte nach vier Wochen mein Leben im
Hostel ein Ende. Diese Zeit war sicher nicht ganz einfach, allerdings hat man auch hier viel
Erfahrung sammeln können und daher möchte ich auch diese Zeit meines Auslandsjahres
nicht missen. Grundsätzlich kann ich jedem nur empfehlen vor Ort eine WG zu suchen, da es
in Dublin, wie in jeder anderen Großstadt auch, Ecken gibt, in denen man doch nicht leben
sollte. Diese gehen zumindest im günstigeren Norden der Stadt teilweise aber auch nahtlos in
wieder bessere Gebiete über. Deshalb ist eine Besichtigung vor Ort unerlässlich. Hilfreich ist
diesbezüglich auch mal das Nachfragen in kleineren Geschäften in dem jeweiligen Stadtteil,
wie die Wohnsituation ist.
Die Verpflegung ist in Irland insgesamt teurer als in Deutschland. Allerdings muss man sich
mal vor Augen führen, dass dies eigentlich in jedem europäischen Land der Fall ist und ich
das erst so richtig durch meine Erfahrungen aus Irland zu schätzen gelernt habe. Somit habe
ich immer viel Geld bei Tesco gelassen ;-).
Kosten
Wie schon erwähnt sind die Kosten für Lebensmittel in Irland höher als in Deutschland. Dies
lässt sich eigentlich auf die kompletten Lebensunterhaltungskosten übertragen. Somit war ich
wie erwähnt sehr froh mein Fahrrad in Dublin gehabt zu haben und eine Wohnung relativ in
der Nähe vom Stadtzentrum gefunden zu haben, um möglichst viel auch zu Fuß erreicht zu
haben. So war ich äußerst selten auf einen Bus angewiesen.
Studium
Das Studium am Trinity College war eine tolle, abwechslungsreiche Erfahrung. Vor dem
eigentlichen Vorlesungsbeginn gab es eine Einführungswoche mit vielen verschiedenen
Veranstaltungen. Unter anderem wurde hier durch eine Präsentation der Ablauf für die
endgültige Anmeldung der Kurse näher gebracht. Des Weiteren lernte man auf den
verschiedenen Veranstaltungen viele verschiedene internationale Studenten kennen.
Der Ablauf des Studiums gestaltete sich als sehr unterschiedlich zur Uni Hamburg. Die
Vorlesungen waren unterschiedlich stark besetzt. In einigen Vorlesungen wurden zusätzlich
Seminare angeboten, die an vier Terminen im Semester stattfanden. Die
Unterrichtsmaterialien werden zum Teil zu Beginn der Vorlesung verteilt, aber auch online
zur Verfügung gestellt. In einigen Fächern gab es die Möglichkeit während der Semester eine
Prüfungsleistung in Form eines „Essays“ zu erbringen. In den meisten Fächern gab es
allerdings nur die Möglichkeit eine zweistündige Klausur in der Prüfungsphase im Mai zu
schreiben. Interessant ist hier, dass auch die Klausuren für die Fächer aus dem ersten
Semester in dieser Zeit geschrieben wurden.
Alltag/Freizeit
Meinen Alltag fand eigentlich hauptsächlich in der Uni statt. Das soll hier aber keinen
schocken, sondern ist vielmehr ein positives Zeichen. Das Trinity College bietet nämlich ein
riesiges Freizeitangebot. Dies reicht von den Sportclubs bis zu den so genannten „Societies“.
Hier lässt sich wirklich für jeden Geschmack und Interesse was finden. Der Vielfältigkeit ist
hier keine Grenze gesetzt. So gab es die „normalen“ Societies der Studienfächer (Law
Society), aber auch Exoten, wie beispielsweise die Poker-Society. Gleiches gilt für die
Sportclubs. Man hat die Möglichkeit am Trinity College aus einer sehr großen Vielzahl von
Sportarten zu wählen und kann diese für einen sehr niedrigen Jahresbeitrag ausüben
(zwischen 1€ und 5€). Hinzu kommt die Möglichkeit das Fitnessstudio vom College
kostenlos nutzen zu können.
Des Weiteren gibt es auch eine Society für die internationalen Studenten, die sehr häufig
Fahrten zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten von Irland anbieten.
Fazit
Ich habe ein wunderbares Jahr in Dublin vollbringen können und kann deswegen Dublin mit
dem Trinity College nur jedem wärmstens empfehlen. Unabhängig vom Ort kann ich aber
wirklich nur jedem Studenten dazu raten, die Chance zu nutzen einmal im Ausland zu leben.
Durch das Erasmusprogramm hat man die Möglichkeit so viele internationale Studenten
kennenzulernen, was den eigenen Horizont sehr erweitert und einen besseren kritischen Blick
auch auf das eigene Land und sein eigenes Leben erlaubt. Ich möchte meine Erfahrungen
jedenfalls nicht missen.
Was ich an Irland bzw. Dublin noch hervorheben möchte ist die Freundlichkeit der
Bevölkerung. Nicht nur in Dublin selbst sondern auch auf Rundreisen durch Irland wurde
man stets freundlich empfangen. Die Ausgeglichenheit der irischen Bevölkerung hat mich
auch nachhaltig sehr beeindruckt.
Ich hoffe nun mit diesem Bericht Interesse und Neugierde auf das Leben in Dublin geweckt
zu haben. Sollten weitere Fragen bestehen, beantworte ich diese gerne.
Marc Daniel Gerlach
[email protected]
Hamburg den 30.08.2012