chronik Berichte statistik ehrungen

Transcription

chronik Berichte statistik ehrungen
Landratsamt München
Jahresbericht 2012
2012
Chronik
Berichte
Statistik
Ehrungen
Vorwort zuM Jahresbericht 2012
Verehrte Leserinnen und Leser,
im vergangenen Jahr haben wir Ihnen an dieser Stelle noch ausführlich über den Weg des Landkreises
München zur Optionskommune, also zur alleinigen Trägerin der Grundsicherung für Arbeitsuchende berichtet. Was damals noch Theorie war, das konnten wir von 1. Januar 2012 an in die Praxis umsetzen. Denn
mit dem Jahreswechsel eröffnete der Landkreis München sein eigenes Jobcenter und richtete zusätzlich
ein Sozialbürgerbüro als erste Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger mit sozialen Anliegen ein.
Einen ausführlichen Erfahrungsbericht, wie das erste Jahr gelaufen ist, finden Sie im Berichtsteil dieser
Broschüre.
Jobcenter und Sozialbürgerbüro waren jedoch nicht die einzigen Stellen, für die der Landkreis in diesem
Jahr das Startsignal gegeben hat. Als neue Beratungsstelle für Opfer häuslicher Gewalt hat die Interventionsstelle Landkreis München (ILM) die Arbeit aufgenommen. Die Einrichtung eines Frauenhauses ist dann
der nächste konsequente und notwendige Schritt.
Als neues beratendes Gremium hat sich im Jahr 2012 zudem erstmals ein Behindertenbeirat auf Landkreisebene gegründet. Das unabhängige, derzeit aus 29 Mitgliedern bestehende Gremium soll den Kreistag bei allen Beschlüssen beraten, bei denen die Belange behinderter Menschen berührt werden.
Neben ausführlichen Berichten zu den neuen Einrichtungen des Landkreises gibt der Jahresbericht über
viele weitere große und kleinere Projekte Auskunft, mit denen sich der Kreistag und die Landkreisverwaltung im vergangenen Jahr intensiv beschäftigt haben. Und doch kann die Broschüre nur einen kleinen
Ausschnitt des vielfältigen Tätigkeitsspektrums beleuchten.
In der Hoffnung, dass Ihnen die folgenden Seiten interessanten Lesestoff bieten mögen, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Ihre
Johanna Rumschöttel
Landrätin des Landkreises München
3
4
Inhaltsverzeichnis
Verwaltung
Bürgerservice
Politik
Wahlen
Familie
Gesellschaft
Gesundheit
Soziales
Chronik
05
Berichte
21
Tag der offenen Tür im Landratsamt. Verstaubter Behördenalltag? – Keineswegs.
Das Landratsamt präsentiert sich als moderner Dienstleister für die Bürger
Ein Jahr Jobcenter Landkreis München. Eine erste Bilanz
22
24
Auf dem Weg zur inklusiven Gesellschaft. Erstmals agiert ein Behindertenbeirat im
Landkreis München auf Kreisebene
Interventionsstelle Landkreis München – ILM. Opfer Häuslicher Gewalt haben seit 2012
eine eigene Anlaufstelle im Landkreis
Immer mehr Asylbewerber kommen nach Deutschland. Die Suche nach Unterkünften
stellt auch den Landkreis München vor große Herausforderungen
Das Kreisjugendamt rüstet sich für zukünftige Herausforderungen. Der Gesellschaftswandel verändert auch die Jugendhilfe und fordert neue Qualitäten
Bildung
Kultur
Freizeit
Sport
„Stadt-Land-Fluss – 150 Jahre Land um München rechts und links der Isar“. Jubiläumsausstellung des Landkreises München
Vierte Jugend-Olympiade im Landkreis München. Im „Olympischen Dorf“ in Oberschleißheim begegnen sich deutsche und polnische Sportler
Umwelt
Natur
Bauen
Wohnen
Die Berufliche Oberschule in Unterschleißheim nimmt Gestalt an. Planungen, wichtige
Entscheidungen und Baubeginn im Jahr 2012
Hochwasser – eine reale Gefahr. An Würm und nördlicher Isar wurden die ersten Überschwemmungsgebiets-Verordnungen im Landkreis München erlassen
Barrierefreiheit für Fische. Das bislang unüberwindbare Oberföhringer Wehr wurde durch
eine neue Fischtreppe passierbar gemacht Moorrenaturierung – Handeln für kommende Generationen. Das Naturdenkmal Bergermoor
wurde 2012 wiedervernässt
Der Landkreis lässt ein Integriertes Klimaschutzkonzept erarbeiten. Als Projektpartner haben
sich die Gemeinden Baierbrunn, Gräfelfing, Kirchheim, Schäftlarn und Unterföhring angeschlossen
Auto
Verkehr
Sicherheit
Ordnung
Permanente Baustelle: das Kreisstraßennetz. Kontinuierliche Instandhaltung, Modernisierungsmaßnahmen und neue Radverkehrswege – es gibt viel zu tun
Erweiterter Service bei der KFZ-Zulassung. Fahrzeuge können seit 2012 auch bei
Zulassungsstellen anderer Landkreise angemeldet werden
Wirtschaft
Arbeit
Gewerbe
Verbraucherschutz
Wie sicher sind unsere Lebensmittel? Mehr Transparenz für Verbraucher bei Verstößen gegen
das Lebensmittelrecht
Landkreis München sagt multiresistenten Krankenhauskeimen den Kampf an. Hygieneüberwachung und Netzwerkbildung gegen multiresistente Erreger
28
30
32
34
36
38
42
44
46
48
50
52
55
58
60
DIE Abteilungen des Landratsamtes
62
Wichtige Mitgliedschaften
87
Beteiligungen
88
Ehrungen
90
Impressum, Bildnachweis
96
5
Chronik
Rückblick auf das
Jahr 2012
6
Chronik
Hier geht´s zum neuen Jobcenter und Sozialbürgerbüro
Die Kirchheimer Schäffler tanzen vor dem Landratsamt
JANUAR
02. 
Start des Jobcenters Landkreis München im Landratsamt. Als sogenannte Optionskommune erbringt
das neue Jobcenter alle Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch
Zweites Buch (SGB II). Erwerbsfähige leistungsberechtigte Bürgerinnen und Bürger des Landkreises
München müssen seit Januar 2012 nur noch einen Antrag auf Leistungen stellen und erhalten alle Unterstützungsleistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes sowie zur Eingliederung in Ausbildung oder
Arbeit direkt über ihre Ansprechpartner im Jobcenter (s. a. S. 24 f.).
17. 
Als Neujahrsgruß der Landrätin treten die Münchner Schäffler für Mitarbeiter und Kreisräte vor dem
Landratsamt auf. Auch die Nachbarschaft aus der Münchner Au findet sich zahlreich ein und bildet ein
begeistertes Publikum. Nur alle sieben Jahre führen die Schäffler ihren heiteren Tanz auf, der seinen
Ursprung in der Zeit der Pestepidemie Anfang des 16. Jahrhunderts hat.
19. 
Die Ausstellungsserie der Landkreiskommunen „lebenswert – liebenswert. Vielfalt im Landkreis München“ wird fortgesetzt. Mit 60 Bildtafeln zeichnet Ismaning ein breit gefächertes Bild seiner Gemeinde –
von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Bewusst hat Ismaning seine Ausstellung zwischen HeiligDrei-König und Faschingsdienstag gelegt, denn so kann die über 1200 Jahre alte Gemeinde mit Besonderem aufwarten: Zum Auftakt tanzen die Ismaninger Schäffler im Innenhof des Landratsamtes.
25. 
Neujahrsempfang des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV), Kreis 13, im Casino der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg. Der BLSV Kreis 13 ist für den Landkreis München zuständig,
unterstützt die örtlichen Vereine und ist bewährter Partner bei der Organisation diverser großer Sportveranstaltungen des Landkreises.
30. – 31. 
Personalbemessung der sozialpädagogischen Dienste des Kreisjugendamtes München (PeB). Auf
Grundlage des vorgenannten, mit dem Bayerischen Landkreistag und dem Bayerischen Kommunalen
Prüfungsverband abgestimmten Projektes wird der Personalbedarf der sozialpädagogischen Dienste im
Kreisjugendamt untersucht. Das Projekt startet mit einem Workshop zu Prozessbeschreibungen, Systemund Rüstzeiten für die Allgemeine Jugend- und Familienhilfe, die Sozialpädagogische Familienhilfe, das
Pflegekinderwesen, den Fachbereich Heilpädagogische Tagesstätten und die Jugendgerichtshilfe. Mehrere Workshops folgen. Am 17. Dezember bewilligt der Kreistag die berechneten 11,4 Stellen (s. a. S. 34).
FebruAR
02. 
Beim alljährlichen Empfang für Pressevertreter stehen in diesem Jahr das Jobcenter und das Sozialbürgerbüro im Mittelpunkt. Zahlreiche Medienvertreter nutzen die Gelegenheit, sich vor Ort von Landrätin
Johanna Rumschöttel und ihren Mitarbeitern über die neuen Einrichtungen informieren zu lassen.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Ausstellungseröffnung „Lehmrausch in Unterföhring“ im Landratsamt
7
Spendeübergabe an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
FEBRUAR
Auch die Kirchheimer Schäfflerzunft gibt sich die Ehre und tanzt vor dem Landratsamt.
 10.
In der Jagdgenossenschaft Hohenbrunn wird vom Bayerischen Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner, einer interessierten Öffentlichkeit das leicht modifizierte Verfahren
zum Vegetationsgutachten erläutert. Die Bayerische Forstverwaltung erstellt alle drei Jahre für die rund
750 bayerischen Hegegemeinschaften Forstliche Gutachten zur Situation der Waldverjüngung. Hierin
werden die Situation der Waldverjüngung sowie ihre Beeinflussung durch Schalenwild bewertet und
Abschussempfehlungen abgegeben. Das Verfahren der Forstlichen Gutachten gibt es seit 1986.
 13.
Der Kreistag des Landkreises München verabschiedet den Haushalt 2012.
 14.
MÄRZ
Unterföhring präsentiert im Rahmen der Ausstellungsreihe „lebenswert – liebenswert“ als erste Kommune eine Sonderausstellung: Mit der ortshistorischen Schau „Lehmrausch in Unterföhring. Menschen,
Arbeit und Technik in Unterföhringer Ziegeleien“ besinnt sich Unterföhring auf Geschichtliches.
 01.
Fortschreibung der Jugendhilfeplanung. Der Jugendhilfeplan im Landkreis München wird erstmals
nach dem „kommunikativ-partizipativen“ Planungskonzept, das alle an der Jugendhilfeplanung Beteiligten einbezieht, in Einzelplänen fortgeschrieben. Anfang März wird der Teilplan 4 „Hilfen zur Erziehung,
Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, Hilfe für junge Volljährige“ in den
Jugendhilfeausschuss eingebracht und Ende November verabschiedet. Darüber hinaus wird im Jahr 2012
der Teilplan 3 „Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege“ eingebracht. An
den bereits 2011 vorgestellten Teilplänen 1 „Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, erzieherischer Kinder- und
Jugendschutz“ und 2 „Förderung der Erziehung in der Familie“ wird weiter gearbeitet und ein teilplanübergreifendes Kapitel zur Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe beschlossen.
 07.
Im März und im Mai beschließt der Kreisausschuss, die Kreiszuschüsse für die Schuldnerfachberatungsstellen der Caritas um jährlich 25.400 Euro bzw. 35.400 Euro auf dann insgesamt 648.176 Euro zu
erhöhen. Die Zahl der Kunden steigt kontinuierlich an: Waren es 2008 noch 634 Personen, so ließen sich
2011 bereits 1054 Klienten persönlich beraten.
 12.
Bei einer Feierstunde im Landratsamt übergibt Landrätin Johanna Rumschöttel die bei der Spendensammlung 2012 im Landkreis München erzielte Rekordsumme von 56.202 Euro symbolisch an den Bezirksvorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge für seine Versöhnungsarbeit. Das
Gesamtspendenergebnis des Bezirksverbandes München für Stadt und Landkreis beträgt 108.707 Euro.
 13.
8
Chronik
Übergabe von Powermoons, Leuchtballons zur Ausleuchtung großer Einsatzstellen bei der Frühjahrsdienstversammlung in Feldkirchen
Blick in die Ausstellung „Das Leben ein Fest?“
MÄRZ..
21. 
Heilpraktikerüberprüfung durch das Staatliche Gesundheitsamt. Neben der allgemeinen Heilpraktikererlaubnis werden auch die Überprüfungen für die eingeschränkte Heilpraktikererlaubnis für die Bereiche
Psychotherapie und Physiotherapie vorgenommen. Die Antragsteller kommen überwiegend aus dem
Regierungsbezirk Oberbayern (außer Stadt München und Ingolstadt), teils aber auch aus Österreich, Spanien, der Schweiz, Südtirol/Italien oder anderen EU-Ländern. Eine zweite Überprüfung findet am
10. Oktober statt. Insgesamt melden sich im Jahr 2012 1296 Kandidaten an.
23. 
Die Regierung von Oberbayern lädt die oberbayerischen Kreis- und Stadtbrandräte sowie die Kreis- und
Stadtbrandinspektoren zusammen mit Vertretern von Polizei und Fachbehörden zur Frühjahrsdienstversammlung in die Landkreisgemeinde Feldkirchen ein. Auf dem Programm stehen insbesondere die
Themen Feuerwehr-Alarmplanung, das Ausrücken nicht alarmierter Fahrzeuge mit Sonderrechten, die
Beseitigung von Ölspuren auf Straßen und Ölverschmutzungen an Gewässern, technische Baubeschreibungen für Feuerwehrfahrzeuge sowie der aktuelle Sachstand im Digitalfunk.
29. 
Im Jahr 2010 hat der Kreistag beschlossen, einen Nahverkehrsplan aufzustellen, der die Entwicklung
und Umsetzung von Zielen im ÖPNV beschreibt. Hierzu wurde das Landkreisgebiet in fünf Planungsräume aufgeteilt: nördlicher Landkreis, östlicher Landkreis, Hachinger Tal, Isartal und Würmtal. Im Zuge
der fortschreitenden Planungsstadien werden in allen Bereichen regelmäßig sogenannte Regionalkonferenzen abgehalten. Im Jahr 2012 findet bereits die dritte Runde dieser Gespräche statt. Ziel der
Konferenzen ist es, mit den betreffenden Gemeinden die Maßnahmekonzeptionen abzustimmen. Dabei
geht es um die konkrete Umsetzung (neue Verkehrslinien, Vertaktungen, Verknüpfungen etc.) der Rahmenkonzeption zum Nahverkehrsplan, die Ende 2011 vom Kreistag verabschiedet worden ist. Die erste
Regionalkonferenz im Jahr 2012 findet im März mit den zum Planungsraum Isartal gehörenden Gemeinden in Pullach statt; zwischen Mai und November folgen die Gespräche mit den anderen Regionen. Die
jeweiligen Ergebnisse finden Eingang in die weitere Nahverkehrsplanung, die im Lauf des Jahres 2013
den Kreisgremien zur abschließenden Beratung vorgelegt werden soll.
April..
03. 
In ihrer jährlichen Kunstausstellung präsentieren Künstlerinnen der Gruppe ZAK 2020 53 Bilder und
Objekte zum Thema „Das Leben ein Fest?“. Die themenbezogenen Arbeiten treten in dieser gemeinsamen Ausstellung in einen Dialog und verführen die Betrachter - vor allem am Eröffnungsabend - zu einem
lebendigen Gespräch.
08. 
Treffen der Ortsheimatpfleger und Ortschronisten des Landkreises München im Landratsamt.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
156. Kreisfeuerwehrtag in Aschheim
9
Treffen der ehrenamtlichen Helfer der Tische und Tafeln
APRIL
In Unterschleißheim findet das 18. First-Responder-Symposium des Kreisfeuerwehrverbandes München statt. Themenschwerpunkte der Veranstaltung, zu der sich Teilnehmer aus ganz Deutschland und
dem benachbarten Ausland einfinden, sind diesmal internistische und chirurgische Notfälle bei Kindern,
außergewöhnliche Vergiftungen, der Umgang mit Demenzpatienten sowie ein Bericht von der LoveParade in Duisburg 2011 aus Sicht eines Helfers.
 14.
Der Landkreis München gibt die Erstellung einer sogenannten Linienbündelungskonzeption bei einem
externen Planungsbüro in Auftrag. Die Ausschreibung teilräumlich begrenzter Linienbündel im MVVRegionalbusverkehr ermöglicht einen in der Regel wirtschaftlicheren Einsatz der Fahrzeuge als bei einer
Einzelvergabe der Linien, da der Betreiber so den Betriebsablauf meist variabler, rationeller und damit für
den Landkreis kostengünstiger organisieren kann.
 16.
Beim 156. Kreisfeuerwehrtag in Aschheim stellen 14 Feuerwehren in einer großen Ausstellung ihre
neu beschafften Feuerwehrfahrzeuge aus. Neben einem umfangreichen Bericht von Kreisbrandrat Josef
Vielhuber über das Feuerwehrgeschehen im Jahr 2011 werden zahlreiche Feuerwehrkameraden ausgezeichnet. Für 40- bzw. 25-jährige ununterbrochene aktive Dienstzeit bei der Feuerwehr überreicht
Landrätin Johanna Rumschöttel an 27 Feuerwehrkameraden das vom Bayerischen Staatsminister des
Innern verliehene Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold und an 32 Feuerwehrkameraden das FeuerwehrEhrenzeichen in Silber.
 20.
Der Kreisausschuss befürwortet auch für das Oktoberfest 2012 den Einsatz der sogenannten Wiesnbusse.
Während des Oktoberfestes werden auf ausgewählten Linien zusätzliche Nachtfahrten angeboten, um
die Wiesnbesucher sicher nach Hause zu bringen. Die Kosten in Höhe von ca. 30.000 Euro werden vom
Landkreis als freiwillige Leistung getragen.
 23.
Am Gymnasium Neubiberg wird Richtfest gefeiert. Das Schulgebäude wird derzeit für rund 20 Mio. Euro
generalsaniert; der Landkreisanteil beträgt dabei 4,2 Mio. Euro. Die Schüler werden während der Bauzeit
im Neubau des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn unterrichtet.
 26.
Landrätin Johanna Rumschöttel begrüßt zum vierten Mal die ehrenamtlichen Helfer der Tische und
Tafeln im Landkreis München und bedankt sich herzlich für ihr ehrenamtliches Engagement. Der Abend
dient auch zum Erfahrungsaustausch untereinander und mit den Mitarbeitern der Abteilung „Arbeit, Jugend und Soziales“. Thema sind neben aktuellen Projekten u. a. das Jobcenter und das Sozialbürgerbüro,
durch dessen Einführung eine engere Vernetzung der Fachdienste vor Ort und damit eine verbesserte
Bearbeitung von Bürgeranliegen möglich ist.
 26.
10
Chronik
Resolution zum Schutz des oberen Isartals
Delegationsbesuch im Partnerlandkreis Krakau
MAI ..
05. 
Bei der öffentlichen Hege- und Naturschutzschau des Jägervereins München-Land in Aschheim müssen die Revierinhaber im Landkreis München den Kopfschmuck des gesamten in ihren Jagdrevieren im
letzten Jahr erlegten oder verendet aufgefundenen Schalenwildes (Paarhufer) vorlegen. Die Hegeschau
hat neben der Kontrolle der Abschusserfüllung die Aufgabe, die zahlenmäßige und strukturelle Wildbestandsentwicklung aufzuzeigen sowie der Öffentlichkeit alljährlich einen Überblick über die Tätigkeit der
Jägerschaft, zum Beispiel zu Themen wie Waldverjüngung, Bestandsentwicklung der Niederwildarten
oder Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der freilebenden Tierwelt zu geben.
07. 
Grundsteinlegung für das neue Werner-Heisenberg-Gymnasium in Garching. Die Schule wird als
Ersatzbau für rund 47 Mio. Euro errichtet, nachdem Untersuchungen ergaben, dass aus wirtschaftlichen
Gründen einem Neubau der Vorzug zu geben ist. Der Landkreis München trägt von den Kosten rund
9 Mio. Euro. Die rund 1.050 Schüler werden vorübergehend in einer Containerschule unterrichtet.
07. 
Treffen der Partnerschaftsvereine. Seit der Schumann-Erklärung vor 62 Jahren bis zur Europäischen
Union von heute, die inzwischen 27 Völker Europas freundschaftlich verbindet, war es ein weiter Weg.
Dabei waren die Gründungen von Gemeinde-, Städte- und Landkreispartnerschaften in Europa wichtige
Schritte der Annäherung. Auch im Landkreis München haben die Städte und Gemeinden mit insgesamt
38 kommunalen Partnerschaften ein weitverzweigtes Netz im Aus-, aber auch im Inland geknüpft. In
vielen Kommunen haben sich Partnerschaftsvereine zur Pflege der freundschaftlichen Beziehungen
gegründet. Auch der Landkreis München pflegt zwei polnische sowie drei innerdeutsche Partnerschaften
auf Landkreisebene. Anfang Mai treffen sich die Verantwortlichen für die kommunalen Partnerschaften
im Landratsamt zum Erfahrungsaustausch.
08. 
Im Rahmen einer Pressekonferenz im Münchner Rathaus stellen Landrätin Johanna Rumschöttel, Münchens 3. Bürgermeister Hep Monatzeder und Vertreter von Naturschutz- und Radsportverbänden die
„Resolution zum Schutz des oberen Isartals“ vor. Mit ihr werden die Bemühungen von Landeshauptstadt und Landkreis München sowie der genannten Verbände zur Bewahrung des oberen Isartals vor
Schädigungen durch die zunehmende und stellenweise zu intensive Erholungsnutzung eingeleitet. Ziel
dieser Resolution ist es, durch geeignete Lenkungs- und Aufklärungsmaßnahmen das unbezahlbare
Naturerbe der einzigartigen Wildflusslandschaft und seine hohe Qualität als Naherholungsgebiet dauerhaft zu bewahren.
09. – 12. 
Eine Delegation des Landkreises München ist zu Gast im polnischen Partnerlandkreis Krakau. Der
Besuch spiegelt die gute deutsch-polnische Freundschaft im Haus Europa wider. Neben dem fachlichen
Austausch zwischen den Kreisräten steht auch ein symbolischer Höhepunkt auf dem Programm:
Landrätin Johanna Rumschöttel erhält am 10. Mai gemeinsam mit der polnischen Generalkonsulin
in München, Elżbieta Sobótka, die Ehrenbürgerwürde des Landkreises Krakau.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
11. Tag der Blasmusik in Oberschleißheim
11
Studientag der Ortsheimatpfleger, -chronisten und -archivare in Grünwald
MAI
Der 11. Tag der Blasmusik des Landkreises München wird von der Musikvereinigung Oberschleißheim
ausgerichtet. Bei traumhaftem Wetter und vor genau solcher Kulisse stellen sich die Musiker am Schlossplatz Schleißheim auf und marschieren in den Park des Neuen Schlosses. Insgesamt acht Blaskapellen mit
über 300 Teilnehmern aus dem Umland und aus dem polnischen Partnerlandkreis Krakau zeigen nach
dem großen Festumzug durch die Gemeinde ihr musikalisches Können im Festzelt.
 20.
Die Erwin-Lesch-Schule in Unterhaching beherbergt anlässlich der Special Olympics in München Gäste
aus der Förderschule „Lichtblick“ Riesa, einer Förderschule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
im Landkreis Meißen. Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Der Besuch der Gäste aus dem Landkreis Meißen wird als
große Bereicherung des Schulalltags erlebt.
 20. – 27.
Der Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München stimmt
der Durchführung einer Generalsanierung der Zweifach-Sporthalle an der Realschule Neubiberg zu.
Der Kostenrahmen wird auf 1,5 Mio. Euro festgesetzt.
 22.
Für sportliche Höchstleistungen im Jahr 2011 werden bei der Sportlerehrung im Wolf-Ferrari-Haus in
Ottobrunn 105 Einzelsportler und 21 Mannschaften geehrt. Landrätin Johanna Rumschöttel überreicht
den Spitzensportlern Urkunden sowie Landkreismedaillen in Gold- und Silberausführung (s. a. S. 93 f.).
 22.
JuNI
Im Jahr 2011 hat der Kreistag das Seniorenpolitische Gesamtkonzept verabschiedet, das den künftigen
Rahmen der Altenhilfe im Landkreis München abstecken und auch den Landkreiskommunen als Handlungsleitfaden dienen soll. Im Juni finden in den sieben sogenannten Versorgungsbereichen, in die das
Landkreisgebiet unterteilt ist, Workshops mit den Akteuren der Altenhilfe zur Umsetzung des Konzeptes
insbesondere hinsichtlich der Realisierung vor Ort statt. Dabei werden gemeindespezifisch Prioritäten
erarbeitet und die zur Umsetzung empfohlenen Maßnahmen und Projekte diskutiert und festgelegt.
 04. – 25.
Zertifikatsverleihung berufundfamilie. Für ihr vorbildliches Engagement für eine bessere Vereinbarkeit
von Beruf und Familie werden 373 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen durch die berufundfamilie gGmbH in Berlin ausgezeichnet. Das Landratsamt München erhält das Zertifikat zum zweiten Mal.
 11.
Studientag der Ortsheimatpfleger, Ortschronisten und Ortsarchivare des Landkreises München im
Bürgerhaus Grünwald mit Fachvorträgen und Führungen durch die Burg und das historische Zentrum von
Grünwald.
 14.
12
Chronik
Ausstellung der Gemeinde Neubiberg im Landratsamt
Der Kreistag beschließt die Einführung der Bayerischen Ehrenamtskarte
JuNI..
15. 
Mit einem festlichen Abendessen dankt Landrätin Johanna Rumschöttel allen an der Feuerwehrausbildung im Landkreis beteiligten Kreisausbildern sowie den Schiedsrichtern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit.
Zurzeit wirken über 120 Ausbilder einschließlich Ausbildungshelfer aus den Feuerwehren des Landkreises
an der Ausbildung der Feuerwehrangehörigen mit. Auch die Schiedsrichter, die die Leistungsprüfungen
abnehmen, kommen aus den verschiedenen Ortsfeuerwehren.
21. 
„Zwischen Wirklichkeit und Vision“ – so nennt sich die Ausstellung der Gemeinde Neubiberg, die künstlerische Projekte von Schülerinnen und Schülern des Kunstseminars des Gymnasiums Neubiberg präsentiert. Die Fantasie kennt keine Grenzen, wenn sich junge Kunstschaffende kreativ mit ihrem Heimatort
auseinandersetzen. Die Ausstellung findet im Rahmen der Reihe „lebenswert – liebenswert. Vielfalt
im Landkreis München“ statt und wirft einen etwas anderen Blick auf die Kommune.
25. 
Der Landkreis München kann kurzfristig eine Lösung zur Unterbringung der 20 Asylbewerber finden,
die ihm Mitte Juni von der Regierung von Oberbayern zur dezentralen Unterbringung zugewiesen werden. Der Landkreis München ist - wie andere Kommunen in Bayern auch - zur Aufnahme der nach einer
gesetzlich festgelegten Verteilungsquote zugewiesenen Asylbewerber verpflichtet. Bis Ende 2012 werden
im Landkreis München mit Hilfe der Kommunen insgesamt 248 Flüchtlinge untergebracht, mehr als die Hälfte davon dezentral in der Zuständigkeit des Landratsamtes, 122 Asylbewerber leben in der Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Oberbayern in der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn (s. a. S. 32 f.).
25. 
Der Landkreis München beabsichtigt den Bau von zwei neuen Gymnasien im Landkreis München in
den Gemeinde Ismaning und Unterföhring. Der Kreistag beschließt, dass das erste der beiden Gymnasien
in der Gemeinde Ismaning errichtet wird.
25. 
Der Kreistag des Landkreises München beschließt die Einführung der Bayerischen Ehrenamtskarte
zum 1. Januar 2013. Die Bayerische Ehrenamtskarte wurde durch das Bayerische Staatsministerium für
Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (StMAS) initiiert, um dem ehrenamtlichen Engagement
von Bürgerinnen und Bürgern eine noch größere Wertschätzung und Anerkennung zu zollen.
29. 
„Operettengala“ zum Jubiläum „25 Jahre Volksmusikveranstaltungen von Hans Lederwascher“
im Gymnasium Kirchheim. Hans Lederwascher ist seit 1991 Kreisvolksmusikpfleger und wurde für sein
Engagement 2009 mit dem Ehrenring des Landkreises München ausgezeichnet.
30. 
Treffen der Ortsarchivare der kreisangehörigen Städte und Gemeinden im Festsaal des Landratsamtes.
Schwerpunktthemen sind die Öffentlichkeitsarbeit, der Umgang mit Vereinsarchiven sowie das 150. Jubiläum der bayerischen Landkreise.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Segnung im Katastrophenschutzzentrum Haar
13
Volksmusikantentreffen auf der Burg Schwaneck
JUNI
Vertreter aus Politik und der öffentlichen Gefahrenabwehr (Feuerwehren, Polizei, THW) kommen zur Fahrzeug- und Gebäudesegnung ins Katastrophenschutzzentrum nach Haar. Anlass für die Feierlichkeiten ist
die Fertigstellung des Anbaus der Fahrzeughalle und die Beschaffung von zwei neuen Fahrzeugen für den
ABC-Zug München-Land: Ein Mehrzweckfahrzeug mit dem Funkrufnamen „Kater München-Land 11/1“, das
vor allem für den zügigen Transport der Mannschaft an die Einsatzstelle sorgt und Platz für insgesamt acht
Helfer bietet. Zum anderen wird im Rahmen einer Ersatzbeschaffung der „Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz“ als Landesfahrzeug an den ABC-Zug übergeben. Mit dem Funkrufnamen „Kater München-Land
53/1“ ist dieses Fahrzeug speziell für Atemschutz- und Strahlenschutzeinsätze konzipiert.
 30.
JULI
Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ durch Landrätin Johanna Rumschöttel und Staatsministerin
(bei der Bundeskanzlerin) Maria Böhmer. Mit der Unterzeichnung bekennt sich das Landratsamt München
als erste Landkreisbehörde in Bayern zu Vielfalt, Toleranz, Fairness und Wertschätzung in der Arbeitswelt.
Im Vorfeld hatte der Kreistag am 26. September 2011 der Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ einstimmig zugestimmt.
Der französische Garten der Burg Schwaneck ist einmal mehr stimmungsvolle Kulisse für das traditionelle
Volksmusikantentreffen. Unter der Leitung von Kreisvolksmusikpfleger Hans Lederwascher spielen
zahlreiche Musikantengruppen aus dem Landkreis auf.
Zum Erfahrungsaustausch im Bereich Zahlungsverkehr mit Kassenautomaten besucht eine österreichische Delegation aus dem Land Salzburg die Kraftfahrzeugzulassungs- und Führerscheinstelle.
Auftaktveranstaltung zum Integrierten Klimaschutzkonzept. Gemeinsam mit den Gemeinden Baierbrunn, Gräfelfing, Kirchheim, Schäftlarn und Unterföhring hat der Landkreis im Jahr 2012 ein integriertes
Energie- und Klimaschutzkonzept in Auftrag gegeben. Zum öffentlichen Projektstart präsentieren die
beauftragten Stellen erste Auswertungsergebnisse der Regionaldaten zum Energieverbrauch sowie zu
Effizienz- und Einsparpotentialen. Bis zum Frühjahr 2013 sollen gemeinsam mit Bürgern und lokalen
Akteuren passende Handlungsansätze und Lösungsvorschläge zur nachhaltigen Entwicklung im Bereich
Energie- und Klimaschutz erarbeitet werden. Hierzu finden im Herbst öffentliche Foren statt (s. a. S. 50).
Konstituierende Sitzung des Örtlichen Beirats des Jobcenters. Der Örtliche Beirat hat nach § 18d SGB II
die Aufgabe, das Jobcenter bei der Gestaltung und Auswahl von Eingliederungsmaßnahmen zu beraten.
Das Gremium setzt sich aus Vertretern der Fraktionen des Kreistages, der Kammern, der größten Wohlfahrtsverbände, der Gewerkschaften, der Wirtschaftsverbände, der Verwaltung sowie der Landrätin zusammen.
 01.
 01.
 02.
 05.
 10.
14
Chronik
Jugendolympiade: Spannung vor den Wettkämpfen im Ringen
Konstituierende Sitzung des Behindertenbeirates
JuLI
14. 
Die Informationsfahrt der Kreisbrandinspektion führt die Teilnehmer zur Freiwilligen Feuerwehr der
Stadt Füssen. Schwerpunktthema des Besuches ist die Wasserrettung.
18. 
Letztmalig findet der Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt für den Landkreis München unter der
Leitung der Gleichstellungsstelle statt, die diesen ursprünglich initiiert hat. Die Gleichstellungsbeauftragte
Ragnhild Eßwein-Koppen referiert über seine Entstehung und Entwicklung, und die Mitarbeiter der neu
eingerichteten Interventionsstelle Landkreis München (ILM) stellen ihr Beratungsangebot und ihre Aufgabenbereiche vor. Die Leitung des Runden Tisches wird offiziell an die ILM übergeben (s. a. S. 30 f.).
18. – 22. 
Nur alle vier Jahre – genau wie bei den richtigen Spielen – findet im Landkreis München eine Jugendolympiade statt. Rund 1.000 Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis München und 100 Gäste aus den
polnischen Partnerlandkreisen erleben die vierte Jugendolympiade im Landkreis München als einen
fröhlichen und fairen Sportwettkampf. Von Beach-Volleyball, Fußball, Judo, Karate, Leichtathletik, Tischtennis und Schwimmen in Unterschleißheim, Golf und Reiten in Aschheim, Schießen in Garching/Hochbrück, Fechten in Neuried, Streetball in Oberschleißheim bis hin zum Ringen und Turnen in Unterföhring
reicht das olympische Sportprogramm (s. a. S. 38 f.).
20. 
Etwa 70 internationale Sicherheitsexperten informieren sich beim ABC-Zug München-Land über die
Einsatzmöglichkeiten des deutschen Bevölkerungsschutzes. Als Teilnehmer eines Lehrgangs am
deutsch-amerikanischen Marshall-Center für Sicherheitsstudien interessieren sich die Gäste vor allem
für die Möglichkeiten der Hilfeleistung nach Anschlägen mit radioaktiven, biologischen und chemischen
Stoffen.
26. 
Der Landkreis München hat bereits im Jahr 2009 mit der Gemeinde Grünwald eine Zweckvereinbarung
zum Bau und Betrieb eines Gymnasiums in Grünwald abgeschlossen. Im Juli erfolgt der Spatenstich für
das 61 Mio. Euro teure Projekt. Auf den Landkreis München entfallen rund 6,7 Mio. Euro. Am 15. November
findet die Grundsteinlegung statt. Bezugsfertig soll die Anlage mit Mensagebäude, Tiefgarage, Sportplatz
und Hausmeisterhaus im August 2014 sein.
27. 
Im Dezember 2011 hat der Kreistag die Gründung eines Behindertenbeirates für den Landkreis München beschlossen. Im Juli findet nun die konstituierende Sitzung des Gremiums mit der Wahl eines Vorstandes statt. Der Behindertenbeirat hat die Aufgabe, die Interessen von Menschen mit Behinderung im
Landkreis München zu vertreten und die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft voranzutreiben.
Er besteht derzeit aus 29 Mitgliedern; seine Beschlüsse haben empfehlenden Charakter (S. a. S. 28 f.).
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Besuch der Sonneberger Landrätin Christine Zitzmann (2.v.l.) im KallmannMuseum in Ismaning
15
Das umweltfreundliche Elektroauto
JULI
Zum letzten Mal entlässt Schulleiter Bruno Albrecht an der Staatlichen Berufsschule München-Land die
Absolventen der Ausbildungsbereiche Haus-, Land- und Pferdewirtschaft in die Arbeitswelt und verabschiedet sich gleichzeitig in den Ruhestand. Die offizielle Verabschiedung des Schulleiters fand bereits
am 25. Juli im Staatlichen Beruflichen Zentrum Starnberg statt.
 27.
Grundsteinlegung für den Ersatzneubau des Schulgebäudes der Walter-Klingenbeck-Realschule in der
Gemeinde Taufkirchen. Die Baukosten werden ca. 31,6 Mio. Euro betragen, wovon der Landkreis München
rund 5,85 Mio. Euro übernimmt. Der Ersatzneubau der Turnhalle war bereits im Dezember 2011 eingeweiht worden. Das Schulgebäude soll zum Jahreswechsel 2013/2014 fertig gestellt sein.
 27.
Zwanzig Bürgerinnen und Bürger des Landkreises München zeichnet Landrätin Johanna Rumschöttel in
Arget (Gemeinde Sauerlach) für ihr wertvolles soziales Engagement aus. Erstmals werden neben Einzelpersonen auch vier Gruppen geehrt, die sich in besonderer Weise um soziale Belange verdient gemacht
haben (s. a. S. 91 f.).
 27.
Bildungsfahrt der Ortsheimatpfleger, Ortschronisten und Archivare nach Burghausen zur Landesausstellung 2012 „Bayern und Österreich“. Neben der Ausstellung und der sehenswerten Burganlage besichtigen die Historiker auch die vor kurzem restaurierte Wallfahrtskirche Marienberg.
 28.
august
Landrätin Christine Zitzmann aus dem thüringischen Landkreis Sonneberg kommt zum Erfahrungsaustausch in den Landkreis München. Auf dem Programm stehen Verwaltungs- und kulturelle Themen.
Besondere Aufmerksamkeit finden beim Gast aus Thüringen die im Landratsamt München mittlerweile
etablierten Projektstrukturen, mit denen u. a. die große Aufgabe der Errichtung des kommunalen Jobcenters gestemmt wurde, sowie das Personalentwicklungskonzept.
 02.
Der Fuhrpark des Landratsamtes wird durch ein Elektroauto umweltfreundlich ergänzt. Die Kreisparkasse
München Starnberg Ebersberg spendiert den knallroten Peugeot „iOnActive“ im Wert von 30.000 Euro.
Das Fahrzeug wird mit reinem Ökostrom an der Ladestation vor dem Amt betankt und hat eine Reichweite von 130 Kilometern.
 17.
16
Chronik
Verleihung der Zertifikate „Aufbaukurs zum Hospizbegleiter“
Viel Prominenz bei der Ausstellung „Stadt-Land-Fluss“: (v. l. n. r.) Altlandrat Dr.
Gillessen, OB Ude, Landrätin Rumschöttel und Landkreistagspräsident Kreidl
SEPTEMBER .!
06. 
Sieben zukünftige Verwaltungsfachangestellte sowie eine Beamtenanwärterin der zweiten Qualifikationsebene der Fachlaufbahn Verwaltung und Finanzen, fachlicher Schwerpunkt nichttechnischer
Verwaltungsdienst, beginnen ihre Ausbildung am Landratsamt München. Derzeit befinden sich 18 Auszubildende, zwei Beamtenanwärterinnen und Beamtenanwärter der zweiten und 14 der dritten Qualifikationsebene in der Fachlaufbahn Verwaltung und Finanzen am Landratsamt München in Ausbildung.
13. 
Zwei Partnerklassen des Sonderpädagogischen Förderzentrums Unterschleißheim sind ab dem
Schuljahr 2012/2013 in der Silva-Grundschule Heimstetten in der Gemeinde Kirchheim untergebracht.
Sie arbeiten jeweils eng mit einer Klasse der allgemeinen Schule – als Partner – zusammen.
13. 
Zum Schuljahresbeginn 2012/2013 wird planmäßig die neu errichtete Würmtal-Realschule bezogen.
Der Landkreis München ist hier neben dem Landkreis Starnberg und den Gemeinden Gauting, Gräfelfing,
Krailling, Neuried, Planegg und Pöcking sowie der Stadt Starnberg Mitglied des Zweckverbandes. Der
Neubau hat das nicht zum Zweckverband gehörende Bestandsgebäude abgelöst. Die Gesamtkosten
belaufen sich auf rund 34 Mio. Euro, der Anteil des Landkreises München auf 2.085.000 Euro.
..
19. 
In feierlichem Rahmen werden den Teilnehmern des Aufbaukurses zum Hospizbegleiter die Zertifikate
verliehen. Kurs und Abschlussfeier wurden vom Landkreis mit insgesamt 6.500 Euro gefördert.
27. 
Die Verordnung für das Überschwemmungsgebiet an der Würm auf dem Gebiet der Gemeinden
Gräfelfing und Planegg tritt in Kraft. In der Verordnung wird der Umgriff des Gebietes entlang der Würm
dargestellt, das bei einem sogenannten100-jährlichen Hochwasser überschwemmt wird (s. a. S. 44 f.).
Oktober .!
04. 
Im Landratsamt München wird die „Kinderbetreuung in Notfällen“ mit einem Eltern-Kind-Zimmer für
die Beschäftigten eingeführt. Fällt kurzfristig und unerwartet die Betreuung eines Kindes durch Dritte aus,
können Mitarbeiter Kinder bis maximal zwölf Jahren in die Dienststelle mitnehmen. Neben einem mobilen Spielecontainer für den Arbeitsplatz steht ab sofort auch ein Eltern-Kind-Büro zur Verfügung.
04. 
Seit 150 Jahren gibt es in Bayern Landratsämter. Dieses Jubiläum ist Anlass für die große Ausstellung
„Stadt-Land-Fluss – 150 Jahre Land um München rechts und links der Isar“, die der Landkreis München am Mariahilfplatz zeigt. Zur feierlichen Eröffnung mit Münchens Oberbürgermeister Christian Ude
und dem Präsidenten des Bayerischen Landkreistages, Jakob Kreidl, kommen so viele Gäste, dass die
Veranstaltung in der benachbarten Mariahilfkirche stattfinden muss. Auch Delegationen aus den Partnerlandkreisen reisen an, um mit dem Landkreis München „Geburtstag“ zu feiern (s. a. S. 36 f.).
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Tag der offenen Tür im Landratsamt München
17
Empfang für Neueingebürgerte in Haar
OKTOBER
Im Sportpark der Gemeinde Taufkirchen findet der 16. Kreisjugendfeuerwehrtag statt. Vormittags
absolvieren knapp 200 Jugendfeuerwehrleute den Jugendwissenstest, diesmal zum Thema Fahrzeugkunde. Im Anschluss daran findet der Bundeswettkampf der Deutschen Jugendfeuerwehren statt. Landrätin
Johanna Rumschöttel überbringt der Siegermannschaft von der Freiwilligen Feuerwehr Oberschleißheim
das gestiftete Preisgeld in Höhe von 150 Euro.
 06.
Die Weichen im Landkreis München sind in Zukunft auf Digitalfunk gestellt: Entsprechend dem Beschluss
des Kreistages vom 1. Oktober 2012 unterzeichnet Landrätin Johanna Rumschöttel eine „Fortgeschriebene Teilnahmeregelung für den Netzabschnitt 34“. Damit setzt der Landkreis München als erster in Bayern
ein deutliches Signal für den Digitalfunk. Die Feuerwehren im Landkreis München können den Digitalfunk
jetzt ohne Einschränkung nutzen.
 08.
Die Interventionsstelle Landkreis München (ILM) wird im vollbesetzten Festsaal des Landratsamtes
München offiziell eröffnet. Landrätin Johanna Rumschöttel macht in ihrer Festrede deutlich, dass es sich
bei Häuslicher Gewalt keineswegs um eine private Angelegenheit handele und die Einrichtung der Interventionsstelle als Fachberatungsstelle für Opfer von Häuslicher Gewalt daher eine wichtige Ergänzung
des Angebotes des Landkreises München darstelle (s. a. S. 30 f.).
 09.
Alexandra Schnell aus der Freiwillige Feuerwehr Oberschleißheim wird zur neuen Kreisfrauenbeauftragten der Feuerwehren im Landkreis München gewählt. Sie vertritt die Interessen der weiblichen
Feuerwehrdienstleistenden. Noch am Wahlabend erklären sich sieben weitere Vertreterinnen aus den
Feuerwehren bereit, im Fachbereich 11 (Frauenarbeit) des Kreisfeuerwehrverbandes mitzuwirken.
 11.
Unter dem Motto „Von der Tradition zur Moderne“ findet ein Tag der offenen Tür im Landratsamt München statt. Ein abwechslungsreiches Programm vermittelt den zahlreichen Besuchern Eindrücke von
einem spannenden und ganz und gar nicht „verstaubten“ Behördenalltag (s. a. S. 22 f.).
 13.
Nach dem großen Erfolg im Jahr 2011 bittet der Landkreis München zum zweiten Mal zu einem festlichen
Empfang für Neueingebürgerte. Rund 150 Gäste folgen der Einladung in das Bürgerhaus der Gemeinde
Haar. Neben der Landrätin heißen auch Vertreter des Kreistages, der Erste Bürgermeister der Gemeinde
Haar sowie weitere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Landkreis die Gäste ganz offiziell als
neue deutsche Staatsbürger willkommen.
 15.
In Pullach findet der Jahresempfang des Kreisfeuerwehrverbandes statt. Zentrales Fachthema waren
potenzielle Gefahren für Rettungskräfte bei der Rettung aus elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Zudem
werden 14 mobile Rauchverschlüsse an Feuerwehren des Landkreises übergeben, die von der Stiftung
der Kreissparkasse für den Landkreis München gesponsert wurden.
 16.
18
Chronik
Neuer Fischpass am Oberföhringer Wehr
Empfang der Feuerwehrfrauen
..
..118119. 
Das Wasserwirtschaftsamt München weiht den neuen Fischpass am Oberföhringer Wehr ein. Damit
wird die Durchgängigkeit für Fische wieder hergestellt. Das Wehr liegt auf dem Gebiet der Stadt München, zuständig für die wasserrechtliche Genehmigung war jedoch das Landratsamt (s. a. S. 46 f.).
19. 
Mehr als 100 Frauen, die sich aktiv in den Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises engagieren, folgen
der Einladung von Landrätin Johanna Rumschöttel und kommen zum Empfang der Feuerwehrfrauen
nach Feldkirchen. Der Abend soll den Feuerwehrfrauen zum persönlichen Erfahrungsaustausch dienen
und zugleich ein Zeichen des Dankes für ihren Einsatz in der Feuerwehr sein.
22. 
Erste Forenrunde im Rahmen des Integrierten Klimaschutzkonzeptes (s. a. 5. Juli 2012). Die öffentlichen Foren widmen sich den Themen „Energie im Alltag“ und „Regenerative Energien“. Neben der Vernetzung geht es im Wesentlichen um die Diskussion über Klimaschutzziele und Handlungsmöglichkeiten
sowie um die Ausarbeitung von Maßnahmen und die Weiterentwicklung bestehender Aktivitäten. Eine
zweite öffentliche Diskussion findet am 7. Dezember statt (s. a. S. 50).
23. 
Im Rahmen einer großen Ordensverleihung ehrt der stellvertretende Landrat Christoph Göbel verdiente
Bürgerinnen und Bürger des Landkreises im Festsaal des Landratsamtes. Neben der Aushändigung des
Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und
Männern werden Mitglieder des Bayerischen Roten Kreuzes und Feldgeschworene für ihre 25- und 40-jährige Mitgliedschaft sowie Teilnehmer am Umweltpakt Bayern ausgezeichnet (s. a. S. 90 f.).
25. 
Im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit übt die Führungsgruppe Katastrophenschutz gemeinsam mit dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr im Landratsamt die Bewältigung eines
großflächigen Ausfalls der Wasserversorgung. Kommt es zu schweren Unglücken oder Katastrophen,
kann die Bundeswehr nach Anforderung durch den zuständigen Krisenstab zu Hilfe gerufen werden. Mit
Material und Personal unterstützt die Bundeswehr die zivilen Hilfseinrichtungen wie Feuerwehr oder das
Technische Hilfswerk. Die Aufgaben des Kreisverbindungskommandos bestehen primär in der Beratung
der zivilen Entscheidungsträger über die Verfahren der Anforderung, über Möglichkeiten, aber auch über
Grenzen der Unterstützung der Bundeswehr in der Amts- und Katastrophenhilfe.
30. 
Der seit zwölf Jahren bestehende Oberhachinger Bürgerbus wird mit Beschluss des Kreisausschusses als
MVV-Regionalbuslinie 227 in den MVV integriert. Er wird auf dem bisherigen (ringförmigen) Linienweg,
künftig jedoch auch in Gegenrichtung, verkehren, was ein deutlich verbessertes Fahrtenangebot bedeutet. Zum Einsatz kommen Midi-Busse mit einer Länge von ca. 9-10 m.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Beim Spatenstich für die erste Fach- und Berufsoberschule
19
Wiedervernässtes Bergermoor
November
Der Kreisausschuss beschließt, die Mittel für die Ferienmaßnahmen des Kreisjugendrings und anderer
karitativer Einrichtungen für Kinder und Jugendliche um 5.000 Euro auf 15.000 Euro zu erhöhen.
 05.
Landrätin Johanna Rumschöttel verleiht den Ehrenring des Landkreises München an sechs Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den Landkreis München verdient gemacht haben. Der Festakt
findet in der kreiseigenen Jugendbegegnungsstätte am Tower in Oberschleißheim statt. Unter den neuen
Ehrenringträgern sind auch vier Mitglieder des Kreistages (s. a. S. 91).
 08.
Spatenstich für die erste Fach- und Berufsoberschule im Landkreis München in Unterschleißheim. Rund
70 Personen feiern mit dem Landkreis diesen Meilenstein, darunter viele Bürgermeister, Kreisräte, Stadträte
und Projektbeteiligte. Zum Schuljahresbeginn 2014/2015 soll die Schule bezugsfertig sein (s. a. S. 42 f.).
 09.
Als vierte Kommune in diesem Jahr stellt sich die Gemeinde Kirchheim im Rahmen der Ausstellungsreihe
„lebenswert – liebenswert. Vielfalt im Landkreis München“ im Landratsamt vor und zeigt Heimatansichten und seltene Exponate: Sie reichen von Fundstücken aus einem Bajuwarengrab über Fotos vom
bäuerlichen Leben um 1900 bis hin zum Bohrmeißel des interkommunalen Geothermieprojektes.
 15.
Für soziale Dienste und Beratungsstellen aus dem Landkreis München findet im Landratsamt eine Schulung zum Thema „Grundlagen der Wohnungsanpassung“ mit dem Verein Stadtteilarbeit statt. Technische Neuerungen auf dem Gebiet der Barrierefreiheit sind genauso Inhalt des Seminars wie Umbaumaßnahmen und Zuschussmöglichkeiten.
 15.
Der Landkreis München und die Gemeinde Ismaning schließen eine Zweckvereinbarung zur Übernahme
der Schulaufwandsträgerschaft für das mögliche Gymnasium in Ismaning ab. Der Antrag auf Genehmigung der Neuerrichtung des Gymnasiums wurde beim Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und
Kultus bereits im Juli 2012 gestellt.
 15.
Die Kommandantenversammlung der Freiwilligen Feuerwehren und der Leiter der Werkfeuerwehren
findet mindestens einmal jährlich statt. Zu der Dienstbesprechung mit den Feuerwehrführungskräften
lädt Kreisbrandrat Josef Vielhuber ein. Der neue Feuerwehrseelsorger, Diakon Hermann Saur, informiert
bei diesem Anlass über posttraumatische Erkrankungen, welche auch bei Feuerwehrangehörigen auftreten können. Weitere Themen sind die Kreisausbildung und der Strahlenschutz in den Feuerwehren.
 16.
Die Mitte September 2012 eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen des Bergermoors bei Aying-Peiß
werden erfolgreich abgeschlossen. Durch die partielle Entnahme von Gehölzen und den Verschluss von
Entwässerungsgräben wurde das knapp 4 Hektar große Moorgebiet aus Gründen des Klima- sowie des
Arten- und Biotopschutzes wiedervernässt (s. a. S. 48f.).
 17.
20
Chronik
Pflanzung eines Birnbaumes in Haar
Gewinner der Energiepreise des Landkreises
NOVEMBER ..
21. 
Kindertag im Landratsamt München. Fast 70 Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren verbringen am
schulfreien Buß- und Bettag einen spannenden Tag beim Arbeitgeber ihrer Eltern. Auf dem Programm
stehen u. a. der Besuch der Polizeiinspektion der Au, die Begegnung mit der Feuerwehr der Gemeinde
Kirchheim und praktischer Unterricht in Erster Hilfe vom Bayerischen Roten Kreuz.
22. 
Anlässlich des „Tags des Baumes“ pflanzen Landrätin Johanna Rumschöttel, Haars Erster Bürgermeister
Helmut Dworzak und die Kreisfachberater für Gartenkultur, Landespflege und Grünordnung, Reinhard
Wanninger und Beate Endriss, einen vom Landkreis gespendeten Birnbaum in der Gemeinde Haar.
22. 
Runder Tisch gegen Häusliche Gewalt für den Landkreis München. Der Runde Tisch wird erstmalig
unter Leitung der Interventionsstelle Landkreis München (ILM) durchgeführt und behandelt das Schwerpunktthema „Zwangsheirat“ (s. a. S. 30 f.).
22. 
Ehrung langjährig ehrenamtlich tätiger Bürger aus Sport- und Schützenvereinen. In festlicher Kulisse würdigt Landrätin Johanna Rumschöttel in Feldkirchen den ehrenamtlichen Einsatz von 40 Landkreisbürgern. Derzeit sind in 192 Sportvereinen und 60 Schützenvereinen insgesamt fast 99.000 Mitglieder,
davon knapp 40 Prozent Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre aktiv. In diesen Vereinen engagieren sich
schätzungsweise über 6.000 Personen ehrenamtlich (s. a. S. 92 f.).
27. 
Für ihren vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz für den Umweltschutz im Landkreis München zeichnet
Landrätin Johanna Rumschöttel im Festsaal des Landratsamtes zwölf Bürgerinnen und Bürger mit Urkunden und Ehrennadeln aus. Gleichzeitig werden auch die Energiepreise des Landkreises für das Jahr 2012
in den Kategorien Haushalt und Gewerbe übergeben und individuelle Projekte von Gemeinden, öffentlichen Einrichtungen und Gesellschaften prämiert (s. a. S. 93).
dezEMBER ..
13. 
Die Verordnung für das Überschwemmungsgebiet an der nördlichen Isar auf dem Gebiet der Stadt Garching und der Gemeinden Ismaning und Unterföhring tritt in Kraft. Darin wird der Umgriff des Gebietes entlang
der nördlichen Isar dargestellt, das bei einem 100-jährlichen Hochwasser überschwemmt wird (s. a. S. 44 f.).
17. 
Der Kreistag beschließt die Aufstockung der Regelbedarfe nach dem SGB XII von 401 Euro auf 410 Euro
für die Regelbedarfsstufe 1. In diesem Betrag ist ein Aufstockungsbetrag von 28 € enthalten, den der
Landkreis München als freiwillige Leistung zahlt.
17. 
Der Kreistag des Landkreises München beschließt den Haushalt 2013.
Landratsamt München / Jahresbericht 2011
Verwaltung
Bürgerservice
Politik
Wahlen
21
22
Verwaltung Bürgerservice Politik Wahlen
Tag der offenen Tür im Landratsamt
Verstaubter Behördenalltag? – Keineswegs. Das Landratsamt präsentiert sich als moderner Dienstleister für die Bürger
Unter dem Motto „150 Jahre Landratsamt München – Dienstleistung von der Tradition zur Moderne“ fand am
13. Oktober 2012 der 2. Tag der offenen Tür der Kreisverwaltung statt. Auch die Ausstellung „Stadt-Land-Fluss
– 150 Jahre Land um München rechts und links der Isar“, die anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Landratsamtes München gezeigt wurde, konnten die Bürger an diesem Tag besichtigen (s. a. S. 36f.)
Große und kleine
Besucher nahmen
zahlreich das etwas
andere Informationsangebot am Tag der
offenen Tür wahr.
Von A wie Abfallwirtschaft bis Z wie Zulassungswesen – einen kleinen Eindruck, wie groß das
Aufgabenspektrum einer Kreisbehörde ist, konnten
die zahlreichen Besucher des Tages der offenen Tür
im Landratsamt München gewinnen. Im Mittelpunkt stand der tagtäglich von den Fachbereichen
geleistete Bürgerservice. Insbesondere präsentierten sich auch die in jüngerer Zeit neu geschaffenen
Servicestellen dem interessierten Publikum. So
konnten sich die Besucher über das erst 2012 neu
geschaffene Jobcenter und den Sozialen Bürgerservice oder auch über die Angebote der Beratungsstelle „AndErl – Guter Anfang im KindErleben“
informieren.
Praktische Tipps
Einen Gesundheitscheck bot das Staatliche
Gesundheitsamt den Bürgern an, Lebensmittelkontrolleure berichteten über ihre Tätigkeit und
Mitarbeiter der Waffenbehörde gaben Auskünfte
über das Waffenrecht und insbesondere zu den
Pflichten der Aufbewahrung. Die Entwicklung des
Bauwesens, Tipps zum Energiesparen einschließlich
der Möglichkeit, sich einmal im neuen Elektrofahrzeug des Landkreises chauffieren zu lassen, oder
auch Informationen zu den Ausbildungswegen im
Landratsamt gehörten gleichfalls zu den Angeboten des Tages der offenen Tür.
Alle Sinne der Besucher sprachen die Kreisfachberater für Gartenkultur, Landespflege und Grünordnung mit ihrem „Magischen Kräutergarten“ an. Von
den Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde
erhielten Interessierte praktische Tipps zum Umgang mit Wespen, Hornissen und Fledermäusen
sowie zum Schneiden von Hecken und Bäumen.
Kleine Gäste erhielten eine Einladung ins Kinderparadies. Dort konnten sie einen Sinneparcours
durchlaufen, Geschichten von der Biene Maja
hören oder sich am „Basteltisch für Prinzessinnen
und Ritter“ kreativ betätigen. Die Eltern konnten
sich derweil auf einen entspannten Rundgang
durch die modernen wie die historischen Gebäudeteile des Landratsamtes begeben und sich in aller
Ruhe über Serviceangebote und Aufgabenfelder
ihrer Kreisbehörde informieren.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Ein Höhepunkt des Tages der offenen Tür war die
Filmvorführung „Monaco, Italia - Geschichten vom
Ankommen in Deutschland“ mit anschließender
Diskussion zum Thema „Bereicherung durch Zuwanderung“. Auf dem Podium saßen neben dem
Regisseur des Films ein italienisch-stämmiger, am
Film beteiligter Landkreisbürger, weitere im Raum
München beheimatete Italiener sowie der Integrationsbeauftragte des Landkreises München. Die
Sprache wurde dabei von allen Beteiligten als ein
zentrales, wenn auch nicht allein entscheidendes
Merkmal für ein gutes Miteinander angesehen.
Auch die Kantine des Landratsamtes stand an
diesem Tag allen Besuchern offen. Neben dem
kulinarischen Angebot des Caterers konnten die
Gäste noch süße Spezialitäten von Schülerinnen
der kreiseigenen Berufsschule München-Land
kosten. Für den musikalischen Genuss sorgten
darüber hinaus zahlreiche Musikgruppen aus den
Landkreisgemeinden.
Von höherer Warte
Einen besonderen Ausblick auf das Gebäude des
Landratsamtes München bot sich den Besuchern
vom 93 m hohen Glockenturm der benachbarten
Mariahilfkirche in der Au, der anlässlich des Tages
der offenen Tür bestiegen werden konnte. Die
Anstrengung des Treppensteigens konnte die
Besucher ganz offensichtlich nicht schrecken –
sämtliche Führungen waren im Nu ausgebucht.
23
„Bereicherung durch
Zuwanderung“ - das
spannede Thema der
Podiumsdiskussion.
Süßes von den Schülerinnen der Berufsschule
München-Land.
Im „magischen
Kräutergarten“.
Der Tag der offenen Tür bot eine überaus gute
Gelegenheit, die Aufgaben einer Behörde anschaulich, verständlich und in einer vom Klischee
einer trockenen Materie befreiten Art und Weise
darzustellen. Und deshalb waren sich die Akteure
sehr bald einig, einen solchen Tag mit ein wenig
zeitlichem Abstand wiederholen zu wollen.
Märchenstunde für
kleine Gäste. (Bild links)
Feuerwehr damals
und heute.
24
Verwaltung Bürgerservice Politik Wahlen
Ein Jahr Jobcenter Landkreis München
Eine erste Bilanz
Seit dem 1. Januar 2012 nimmt das Jobcenter Landkreis München in alleiniger Trägerschaft die im Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) geregelten Aufgaben der Grundsicherung für Arbeitsuchende wahr. Gleichzeitig
hat das Landratsamt ein Sozialbürgerbüro eröffnet mit dem Ziel, alle Sozialleistungen in der Zuständigkeit
des Landkreises gebündelt und koordiniert anzubieten. Mit dem Sozialbürgerbüro wird der Zugang zu diesen
Diensten vereinfacht; gleichzeitig soll Hilfebedarfen möglichst umfassend und ganzheitlich begegnet werden.
Die Mitarbeiter des
Bewerbercenters
unterstützen die Kunden
bei der Erstellung von
Bewerbungsmappen und
der Jobsuche.
Die Infothek als erste Anlaufstelle
Für hilfesuchende Bürgerinnen und Bürger des
Landkreises München mit sozialen Anliegen ist
die Infothek im ersten Stock des Landratsamtes
erste Anlaufstelle. Die Mitarbeiter an der Infothek
leiten die Ratsuchenden ihren Anliegen entsprechend an die zuständige Stelle im Haus weiter;
für das Jobcenter nehmen sie die Anliegen direkt
entgegen.
Im ersten Jahr sprachen knapp 10.300 Personen
an der Infothek vor. Fast ein Viertel stellte erstmalig einen Antrag auf Leistungen nach dem SGB II.
Im Anschluss an die erste Beratung zu den Voraussetzungen für einen Bezug von SGB II-Leistungen
wurden die Hilfesuchenden von einem Fallmanager zu relevanten Fragen in Bezug auf eine möglichst zeitnahe Integration in Arbeit beraten.
Neben den Antragstellungen bezogen sich knapp
20 % der Vorsprachen auf Fragen zum Bezug von Leistungen nach dem SGB II. Jeweils 15 % der persönlichen Vorsprachen hatten Weiterbewilligungsanträge und die Abgabe von Unterlagen zum Anlass.
Bedarfsgemeinschaften im Landkreis München
Das Jobcenter Landkreis München betreute im
Jahr 2012 im monatlichen Durchschnitt 3.500
sogenannte Bedarfsgemeinschaften mit 4.552
erwerbsfähigen und 2.104 nicht erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten. Bei letzteren handelt es sich
fast ausschließlich um Kinder unter 15 Jahren.
Mehr als 1.100 Bedarfsgemeinschaften erzielen Einkommen aus Erwerbstätigkeit, ohne dadurch ihre
Hilfebedürftigkeit beenden zu können. Das durchschnittliche Einkommen dieser Art lag im Bereich
des Jobcenters Landkreis München bei 696 Euro,
in Bayern gesamt beträgt dieser Wert 528 Euro.
Der Landkreis München weist zudem mit der Anerkennung von Kosten von durchschnittlich 18,51
Euro pro Quadratmeter für Unterkunft und Heizung
– 14 Euro für die Miete, 2,31 Euro für die Betriebskosten und 2,21 Euro für die Heizkosten – bundesweit den höchsten Wert für die Gewährung dieser
Leistungen aus, um den extrem hohen Lebenshaltungskosten im Ballungsraum München begegnen
zu können.
Landratsamt München / Jahresricht 2012
Arbeitslosigkeit im Landkreis München
Die Zugänge bzw. Abgänge der anspruchsberechtigten Personen im Jobcenter Landkreis München
weisen eine große Dynamik auf: Von Januar bis
Dezember 2012 haben sich 3.780 Personen arbeitslos gemeldet; im gleichen Zeitraum konnten 3.420
Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden.Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, fiel im Landkreis München im Rechtskreis SGB II
im Jahr 2012 mit einem Anteil von durchschnittlich
1,2 % überaus günstig aus.
Finanzielle Aufwendungen
Die finanziellen Aufwendungen für die Leistungen
nach dem SGB II haben im Jahr 2012 insgesamt einen Betrag von 37,1 Mio. Euro – ohne Verwaltungskosten – erreicht. Als Regelleistungen in Form von
Arbeitslosengeld II und Sozialgeld wurden 10,3 Mio.
Euro ausgezahlt, für die Sozialversicherung wurden
4,1 Mio. Euro aufgewendet. Diese Ausgaben erstattet der Bund dem Landkreis München zu 100 %.
Die Ausgaben für die Kosten der Unterkunft und
Heizung betrugen 2012 insgesamt 20,5 Mio. Euro,
für einmalig zu erbringende Leistungen wie die
Erstausstattung einer Wohnung oder bei Schwangerschaft und Geburt wurden 197.000 Euro gewährt. Die Kosten der Unterkunft beinhalten auch
Leistungen als Darlehen für die Bereitstellung von
Mietkautionen, die Instandhaltung von Wohnungen und die Regulierung von Mietschulden. Der
Zuschuss des Bundes zu den Kosten der Unterkunft, die grundsätzlich vom Landkreis getragen
werden, betrug für das Jahr 2012 35,8 %.
Struktur der Leistungsempfänger
im Landkreis München:
Bedarfsgemeinschaften:
1.780 Bedarfsgemeinschaften bestehen aus
einer Person. In 1.230 Bedarfsgemeinschaften
leben Kinder unter 15 Jahren, wobei 87%
dieser Bedarfsgemeinschaften ein bzw. zwei
Kinder haben. Gut 800 Bedarfsgemeinschaf
ten sind Alleinerziehende mit mindestens
einem Kind unter 18 Jahren.
 Altersstruktur der erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten:
68 % der erwerbsfähigen Leistungsberechtig
ten verteilen sich auf die 25- bis unter
55-Jährigen, 17 % auf die ab 55-Jährigen und
15 % auf die unter 25-Jährigen.

Für die Leistungen zur beruflichen Eingliederung hat
das Jobcenter Landkreis München insgesamt 1,96
Mio. Euro ausgegeben. Der Bund hatte dem Landkreis hierfür ein Budget in Höhe von 2,7 Mio. Euro für
das Jahr 2012 zur Verfügung gestellt. Davon wurden
100.000 Euro dem Verwaltungsbudget zugeführt.
Für die Verwaltungskosten zur Durchführung der
Grundsicherung für Arbeitsuchende wurden vom
Bund im ersten Jahr 3,8 Mio. Euro gewährt. Der
Landkreis München leistet einen kommunalen Finanzierungsanteil von 15,2 % an den Verwaltungskosten. Für 2012 betrug dieser Anteil insgesamt
699.500 Euro. Die gesamten Verwaltungskosten
des Jobcenters beliefen sich im ersten Jahr des
Bestehens auf 4,6 Mio. Euro.
Für das Jahr 2013 hat der Bund dem Jobcenter für
Eingliederungsleistungen ein Budget in Höhe von
2,44 Mio. Euro und für die Verwaltungskosten in
Höhe von 3,9 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Personal
Das Jobcenter beschäftigt aktuell (Stand: Februar
2013) 77 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; davon
sind 34 im Bereich der Gewährung von Leistungen
zum Lebensunterhalt inkl. Infothek und Außendienst tätig. 24 Fallmanager betreuen die erwerbsfähigen Leistungsberechtigen mit dem Ziel einer
Integration in Arbeit und beraten zu Maßnahmen
zur beruflichen Eingliederung bzw. zu Aus- und
Fortbildungen.
Vier Mitarbeiter des Arbeitgeberservices akquirieren
zu besetzende Stellen auf dem Arbeitsmarkt und
vermitteln auch marktnahe arbeitsuchende Leistungsbezieher in Arbeit. Die Vermittlung in Ausbildung für die Jugendlichen des Landkreises München im SGB II-Bezug übernimmt die Agentur für
Arbeit München in Form einer Rückdelegation; das
heißt, diese Tätigkeit wurde der Agentur für Arbeit,
die zuvor Aufgaben der Grundsicherung für Arbeitsuchende auch für den Landkreis getragen hat,
durch eine Verwaltungsvereinbarung übertragen.
Im Bereich des Eingliederungsmanagements arbeiten drei Sachbearbeiter im Rahmen der Umsetzung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente mit
Maßnahmeträgern und Arbeitgebern zusammen.
Mit der Bearbeitung von Widersprüchen und Klagen
sind drei Mitarbeiter befasst. Neben dem Leiter des
Jobcenters arbeiten drei Mitarbeiter als Assistenz
bzw. in der Stabsstelle für Controlling und Haushalt.
25
26
Verwaltung Bürgerservice Politik Wahlen
Örtlicher Beirat
Nach § 18d SGB II wird in jedem Jobcenter ein
örtlicher Beirat gebildet. Seine Aufgabe ist es, das
Jobcenter bei der Auswahl und Gestaltung der Eingliederungsinstrumente und der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zu beraten. Der Beirat gibt dazu
entsprechende Empfehlungen an das Jobcenter.
Am 10. Juli 2012 fand die konstituierende Sitzung
des Örtlichen Beirats des Jobcenters Landkreis
München statt. Dem Gremium gehören 18 Mitglieder an, die sich aus Vertretern der Verwaltung des
Landratsamtes, der im Kreistag vertretenen Fraktionen, der Gewerkschaften, der Industrie- und
Handelskammer, der Handwerkskammer, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. sowie der
karitativen Verbände und Wohlfahrtsorganisationen zusammensetzen. Vorsitzender des Örtlichen
Beirats ist der Leiter des Jobcenters.
Im Mittelpunkt der Arbeit des Örtlichen Beirats
stehen die Beratungen zum Arbeitsmarkt- und
Integrationsprogramm des Jobcenters mit dem Ziel
einer kontinuierlichen Fortschreibung anhand der
Bedarfslagen für die Arbeitsuchenden.
Integration in Arbeit
Um Antragstellern auf Leistungen nach dem SGB II
ein Sofortangebot unterbreiten zu können, hat
das Jobcenter im Mai 2012 im Landratsamt das
Bewerbercenter eingerichtet. Zwei Betreuer von
externen Bildungsträgern unterstützen hier die
arbeitsuchenden Leistungsbezieher wie die Neuantragsteller bei der Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen und bei der Suche nach Arbeitsstellen.
Einmal wöchentlich wird dieses Angebot durch
einen Workshop ergänzt. Das Vor-Ort-Angebot des
Bewerbercenters wird gut angenommen, die Kapazitäten sind durchgehend erfreulich ausgelastet.
Über die Landkreisgrenzen hinaus konnte Ende des
Jahres 2012 eine Kooperationsvereinbarung mit
dem Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München geschlossen werden. Diese
Vereinbarung erlaubt eine individuelle Nutzung
der zahlreichen Coaching- und Vermittlungsprojekte der Landeshauptstadt München für die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten des Landkreises.
Ein weiterer Schwerpunkt der Integrationsarbeit
des Jobcenters liegt im Fallmanagement für Alleinerziehende. Rund 180 Bedarfsgemeinschaften werden durch das spezialisierte Fallmanagement für
Alleinerzeihende ganzheitlich beraten, gefördert
und betreut. Gleichzeitig wurde mit der Gründung
des Jobcenters Landkreis München die Stelle einer
Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt geschaffen und mit dem Fallmanagement
für Alleinerziehende als Tätigkeit kombiniert.
Die besondere Herausforderung dieser Aufgabe ist
die Vernetzung mit den sozialen Institutionen der
Gemeinden und Städte im Landkreis München in
Bezug auf Kinderbetreuungsangebote vor Ort. Eine
weitere Zusammenarbeit besteht mit den Beratungsstellen des Landkreises München unter dem
Dach des Sozialbürgerbüros. Die Nutzung kommunaler Eingliederungsleistungen ist für die Zielgruppe
der Alleinerziehenden von besonderer Bedeutung.
Unterm Strich
Das erste Jahr als kommunales Jobcenter war für
alle Beteiligten eine große Herausforderung. Diese
bestand insbesondere in der Zusammenführung
der ehemals getrennten Aufgabenwahrnehmung –
Gewährung der Regelleistung und die Integration
in Arbeit bei der Agentur für Arbeit in der Tumblingerstraße und der kommunalen Leistung der Kosten für die Unterkunft im Landratsamt München.
Die Qualifikationen der Mitarbeiter, die sich aus
ehemaligen Mitarbeitern der Agentur für Arbeit
sowie aus „alten“ und „neuen“ Mitarbeitern des
Landratsamtes zusammensetzen, mussten daher
entsprechend angepasst werden. Neue EDVAnwendungen mussten erlernt, Vordrucke und
Bescheide angepasst bzw. neu erstellt werden. Das
Eingliederungsmanagement sowie der Arbeitgeberservice waren darüber hinaus neu gebildete
Einrichtungen innerhalb des Jobcenters. Hinzu
kam ein anfangs überdurchschnittlicher Zugang an
Antragstellern auf Leistungen nach dem SGB II.
Zum Abschluss des ersten Jahres kann das Jobcenter
zufrieden sein, viele Herausforderungen und neue
Aufgaben gut bewältigt und umgesetzt zu haben.
Die 77 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters Landkreis München werden auch 2013 mit viel
Engagement und Überzeugung ihre Aufgaben erfüllen, die neben der Erreichung der gesetzlichen Ziele
des SGB II, nämlich die Verringerung der Hilfebedürftigkeit, die Verbesserung der Integration in Erwerbstätigkeit und die Vermeidung von langfristigem Leistungsbezug, auch immer eine zügige Bearbeitung der
Leistungsanträge und Bürgerfreundlichkeit bedeuten.
27
Familie
Gesellschaft
Gesundheit
Soziales
28
Familie Gesellschaft Gesundheit Soziales
Auf dem Weg zur inklusiven Gesellschaft
Erstmals agiert ein Behindertenbeirat im Landkreis München auf Kreisebene
Der Behindertenbeirat des Landkreises München wurde durch Beschluss des Kreistages vom 19. Dezember 2011
zur Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft ins Leben gerufen. Am 27. Juli 2012 fand seine konstituierende
Sitzung statt.
Es ist geschafft:
Landrätin Johanna
Rumschöttel begrüßt
die Mitglieder des
Behindertenrates bei
seiner Gründungsversammlung.
Im Landkreis München leben mehr als 30.000
Menschen mit einer Behinderung, das sind fast
9,5 % der Gesamtbevölkerung. Hiervon sind 24.588
Menschen schwerbehindert mit einem Grad der
Behinderung von wenigstens 50 %. Dies zeigt:
Eine ganz erhebliche Anzahl von Bürgern ist mit
dem Thema Behinderung konfrontiert, und noch
weit mehr sind es, wenn man auch die Angehörigen und Familien einbezieht. Der Behindertenbeirat des Landkreises München versteht sich als
Interessenvertretung dieser Menschen und setzt
sich engagiert für deren Bedürfnisse ein.
Aufgabe des Behindertenbeirates ist es, die Interessen von Menschen mit Behinderung im Sinne einer
stärkeren Selbstbestimmung und Eigenständigkeit
bei der Teilhabe am öffentlichen Leben nachhaltig
zu vertreten. Im Zuge der neueren Behindertenbewegung entstand der Anspruch der Betroffenen,
als Experten in eigener Sache bei allen Planungen
und Umsetzungen, die sie betreffen, gehört und
beteiligt zu werden. Dabei ist heute Konsens, dass
in die Planungs- und Umsetzungsprozesse abgestimmte Interessenlagen aller Behindertengruppen
eingebracht werden müssen.
Die Zahlen im Detail
7,5 % der Einwohner des Landkreises sind schwerbehindert, davon sind 9.133 Personen gehbehindert, 105 sind auf einen Rollstuhl angewiesen. 284
Menschen sind blind, 162 Personen gehörlos. 2.216
Bürger gelten als hilflos. Diese Menschen sind
mindestens in die Pflegestufe II, wenn nicht sogar
in die Pflegestufe III eingestuft. 6.078 Personen
sind so schwer behindert, dass sie bei der Nutzung
öffentlicher Verkehrsmittel auf eine Begleitperson
angewiesen sind, und 2.987 Bürgern ist es auch mit
technischen Hilfsmitteln nicht möglich, an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen.
Als ein bedeutsames Ergebnis dieses Entwicklungsprozesses in der Behindertenpolitik der letzten Jahre
kann die Berufung von Behindertenbeiräten angesehen werden. Denn wesentliches Element der Teilhabe
behinderter Menschen ist die Mitwirkung in einem
Gremium, das Einfluss auf die Gesellschaft nimmt.
Behindertenbeiräte sind solch wichtige „Instrumente“, um Bedürfnisse behinderter Menschen unmittelbar in die Politik einzubringen.
Klare Zuständigkeiten wünschenswert
Auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene werden heute sehr unterschiedliche Modelle zur Koordi-
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
nation der Behindertenhilfe und zur Sicherstellung
der Mitwirkung Behinderter an den sie betreffenden
Planungen und Entscheidungen praktiziert.
Bisher gibt es noch keine einheitliche Zuordnung
von Aufgabenbereichen an Behindertenbeiräte.
Die wichtigsten Tätigkeitsfelder
von Behindertenbeiräten:
 Koordination der behindertenspezifischen Belange der Region
 Abgestimmte Interessenwahrnehmung
aller Behindertengruppen
 Unterstützung bei Projekten und konkreten Einzelfällen
 Beratung von politischen Gremien,
Ausschüssen und der Verwaltung in
allen Fragen, die behinderte Menschen
betreffen, durch Anregungen, Anfragen,
Empfehlungen und Stellungnahmen
 Beratung der zuständigen Ressorts in wichtigen Fragen der Behindertentenpolitik
 Unterstützung bei Berichten über die Lage
der behinderten Menschen
 Erarbeitung von Stellungnahmen vor Erlass
von Rechtsvorschriften, die für behinderte
Menschen von Bedeutung sind
 Förderung der Zusammenarbeit mit Behörden und Verbänden
 Erarbeitung entsprechender Initiativen
In der Geschäftsordnung des Behindertenbeirates
des Landkreises München ist u. a. festgelegt, dass sich
der Beirat den im Bayerischen Behindertengleichstellungsgesetz formulierten Zielen widmet. Zur Umsetzung dieser Ziele können zu spezifischen Themen
Unterarbeitskreise gebildet werden. Die erarbeiteten
Vorschläge haben empfehlenden Charakter.
Der Behindertenbeirat soll dabei die Belange der
behinderten Menschen im Landkreis München
zusammenfassen und gegenüber dem Landkreis
und den kreisangehörigen Kommunen vertreten.
Dadurch wird eine bessere Partizipationsmöglichkeit geboten und eine aktive Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglicht. Darüber hinaus kann der
Behindertenbeirat die kommunalen Verwaltungen
und deren Politiker sachkundig in Behindertenfragen beraten.
Unabhängigkeit ist erstes Gebot
Der Behindertenbeirat soll in seiner Aufgabenwahrnehmung unabhängig und weder an Aufträge
noch Weisungen gebunden sein, um somit die
Interessen behinderter Menschen bestmöglich
vertreten zu können. Es ist beabsichtigt, dass bei
Beschlussfassungen der Kreisgremien zu Themen,
die Belange von Menschen mit Behinderung
betreffen, künftig eine Stellungnahme des Beirates
eingeholt wird.
Grundlagen seiner Arbeit sind das Grundgesetz,
die Bayerische Verfassung, die UN-Behindertenrechtskonvention sowie die im Bayerischen
Behindertengleichstellungsgesetz formulierten
Aufgaben und Ziele. Von zentraler Bedeutung ist
das in allen genannten Gesetzen festgeschriebene
Benachteiligungsverbot von Menschen mit Behinderung sowie der Abbau von Barrieren sowohl in
unserer bebauten und digitalen Umwelt als auch
in allen sonstigen Lebensbereichen.
Der Behindertenbeirat des Landkreises München
besteht derzeit aus 29 Mitgliedern. Die Motivation
zur Mitarbeit in diesem Gremium ist so vielfältig
wie das Themenspektrum „Behinderung“ selbst.
Einige Mitglieder sind durch unterschiedlichste
Behinderungen selbst betroffen, andere engagieren sich beruflich in Diensten, Initiativen oder Vereinen für Menschen mit Behinderung. Wieder andere
sind als Angehörige von Menschen mit Behinderung mittelbar bzw. unmittelbar mit den Herausforderungen einer Behinderung konfrontiert.
Ausbaufähig
Alle Mitglieder eint der Wunsch, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung im
Landkreis München zu verbessern und sich für die
Betroffenen im Sinne einer inklusiven Gesellschaft
einzusetzen. Die 29 Beiratsmitglieder stammen aus
16 kreisangehörigen Gemeinden und Städten des
Landkreises München. Mittelfristig ist es das Ziel
des Behindertenbeirates, dass alle 29 Kommunen
in dem Gremium vertreten sind. Aufgrund der
Vielfalt und der Größe des Landkreises München
ist der Behindertenbeirat für eine Anzahl von 60
Mitgliedern ausgelegt.
Die Homepage der Interessenvertretung (www.
landkreis-muenchen.de/familie-gesellschaftgesundheit-soziales/leben-mit-einer-behinderung/
behindertenbeirat/) informiert über die Arbeit und
einen Teil der Mitglieder. Gleichzeitig bietet sie eine
Fülle von wichtigen Informationen für Menschen
mit Behinderung im Landkreis München.
29
30
Familie Gesellschaft Gesundheit Soziales
Interventionsstelle Landkreis München – ILM
Opfer Häuslicher Gewalt haben seit 2012 eine eigene Anlaufstelle im Landkreis
Seit Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes im Jahr 2002 und der Installierung des sogenannten Münchner
Unterstützungs-Modells (MUM) durch das Polizeipräsidium München im Jahr 2003 sind die Fallzahlen von
Polizeieinsätzen bezüglich Häuslicher Gewalt im Landkreis München bekannt. Pro Jahr gehen ca. 350 Anzeigen
bei der Polizei ein, die Dunkelziffer wird um ein Vielfaches höher geschätzt.
Die Gruppe WONNEbeats
begleitete die Eröffnungsfeier der ILM musikalisch
und lockerte damit die
Schwere der Thematik
„Häusliche Gewalt“
etwas auf.
Bislang verfügte der Landkreis München nicht
über eine eigene Einrichtung für die Opfer Häuslicher Gewalt. Betroffene konnten Beratungs- und
Hilfseinrichtungen der Landeshauptstadt München
in Anspruch nehmen. Nach längerer Vorarbeit der
Gleichstellungsbeauftragten wurde Ende 2010 die
Schaffung einer entsprechenden Fachstelle durch
einen Kreistagsbeschluss auf den Weg gebracht.
Die Gleichstellungsstelle erarbeitete zusammen
mit der Eltern- und Jugendberatungsstelle ein
Rahmenkonzept und beteiligte sich an der Auswahl geeigneter Fachkräfte. Im Frühsommer 2012
nahm die Interventionsstelle Landkreis München
(ILM) schließlich ihre Arbeit auf. Die feierliche Eröffnungsfeier fand am 9. Oktober 2012 im Festsaal des
Landratsamtes statt.
Die Interventionsstelle Landkreis München bietet
Hilfe und Unterstützung für Frauen und Männer,
die von Häuslicher Gewalt betroffen sind. Organisatorisch ist die Fachstelle als eigene Arbeitsgruppe
bei der Eltern- und Jugendberatungsstelle in der
Sozialabteilung angesiedelt.
Was ist Häusliche Gewalt?
Der Begriff Häusliche Gewalt bezeichnet körperliche, sexuelle und psychische Gewalt zwischen Erwachsenen, die in nahen Beziehungen zueinander
stehen oder gestanden haben. Die meisten Fälle
von Gewalt ereignen sich da, wo eigentlich Geborgenheit und Sicherheit erfahren werden sollte – in
der Partnerschaft. Insbesondere für Frauen ist das
Risiko, durch einen Beziehungspartner Gewalt zu
erfahren, weitaus höher, als von einem Fremden
tätlich angegriffen zu werden.
Häusliche Gewalt hat viele Formen und reicht von
Drohungen, Erniedrigungen und sozialer Isolation bis hin zum Erzwingen sexueller Handlungen
und körperlichen Misshandlungen. Bildung,
Einkommen, Alter und Religionszugehörigkeit
haben dabei keinerlei Einfluss auf die Häufigkeit
des Vorkommens. Die Opfer Häuslicher Gewalt
erleiden gravierende Beeinträchtigungen psychischer und körperlicher Art, die in der Folge Angst,
Verunsicherung und Handlungsunfähigkeit nach
sich ziehen.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Aufgabengebiete der Interventionsstelle
Die Beratung der Opfer von Häuslicher Gewalt sowie Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit gehören
zu den Hauptaufgaben der Fachkräfte der Interventionsstelle. Weitere Aufgabenschwerpunkte sind
die Leitung des „Runden Tisches gegen Häusliche
Gewalt für den Landkreis München“ sowie die
Fachberatung von Kolleginnen und Kollegen.
Die Beratung ist für die Betroffenen kostenlos, freiwillig, vertraulich, kultursensibel, unabhängig von Weltanschauung und Konfession und auf Wunsch auch
anonym. Sie kann durch Selbstmeldung, Überweisung
durch andere Institutionen oder im Rahmen des proaktiven Ansatzes nach einem Polizeieinsatz erfolgen.
Pro-aktive Beratung als
niedrigschwelliges Angebot
Die Interventionsstelle Landkreis München ist als
sechste Kooperationsberatungsstelle im Münchner Unterstützungs-Modell des Polizeipräsidiums
München aufgenommen worden. Im Rahmen des
MUM-Projekts erhalten Opfer von Häuslicher Gewalt nach einem Polizeieinsatz mittels pro-aktiver
telefonischer Beratung durch die Interventionsstelle
Landkreis München Erstinformationen über das
Gewaltschutzgesetz sowie psychosoziale Unterstützung. Hierfür erhält die ILM per Fax die notwendigen Daten und nimmt binnen drei Werktagen
Kontakt auf. Diese niedrigschwellige Unterstützungsform hat sich sehr bewährt, da Opfer Häuslicher Gewalt gerade in den ersten Tagen nach einem
Vorfall häufig ohnmächtig und handlungsunfähig
sind. Die direkte und schnelle pro-aktive Beratung
erhöht die Handlungssicherheit der Betroffenen in
dieser belastenden Lebenssituation und hilft, die
Gewaltspirale schneller zu durchbrechen.
Um das Thema Häusliche Gewalt und die gravierenden Folgen für die Opfer immer wieder in
das Bewusstsein von Fachkräften, Politikern und
Multiplikatoren zu bringen, gehört die Aufklärung in Gremien und Arbeitskreisen im Landkreis
München zu einem wichtigen Aufgabenfeld der
Fachkräfte. Die Vernetzung mit anderen Einrichtungen aus dem Bereich des Opferschutzes in der
Landeshauptstadt München, den angrenzenden
Landkreisen sowie innerhalb Bayerns leistet einen
wertvollen Beitrag zum Erfahrungsaustausch und
dient damit in hohem Maße der Qualitätssicherung. Darüber hinaus hat die vorbeugende Arbeit,
zum Beispiel durch Projekte und Informationsveranstaltungen an Schulen, einen hohen Stellenwert.
Runder Tisch gegen Häusliche Gewalt
Der „Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt für
den Landkreis München“ wurde 2007 von der
Gleichstellungsbeauftragten ins Leben gerufen
und bringt Teilnehmer aus sehr unterschiedlichen
Bereichen zusammen (z. B. Politik, Gesundheitswesen, Polizei, Justiz, Jugendhilfe, Opferberatungseinrichtungen). Durch Fachvorträge und Diskussionen
sollen das Thema Häusliche Gewalt weiter enttabuisiert und die Teilnehmenden zur Reflexion angeregt werden. Der intensive fachliche Austausch
befördert die Entstehung von neuen Netzwerken
und Kooperationen. Dadurch werden mittelfristig
die Infrastruktur verbessert, die Zugangswege für
Opfer verkürzt und langfristig gesellschaftliche
Folgekosten minimiert. Die Organisation und Leitung des Runden Tisches obliegt seit Juli 2012 der
Interventionsstelle.
Seit die Fachkräfte im Frühsommer 2012 die Beratungsarbeit aufgenommen haben, konnte bereits
bei knapp 70 Anfragen Unterstützung geleistet
werden. Angesichts des noch geringen Bekanntheitsgrades der Interventionsstelle ist dies eine
überraschend hohe Fallzahl, was eindrucksvoll den
Bedarf einer Opferberatungseinrichtung für den
Landkreis München belegt.
Die ILM bietet:
Telefonische oder persönliche Beratung
Hilfe in Krisensituationen
Information zum Gewaltschutzgesetz
 Psychische Stabilisierung
 Unterstützung bei Einleitung polizeilicher
Maßnahmen
Begleitung bei Behördengängen
Beratung zu Fragen der Existenzsicherung
 Vermittlung von geschütztem Wohnraum
 Weitervermittlung an spezielle Hilfsangebote
(Therapeuten, Rechtsanwälte)
31
32
Familie Gesellschaft Gesundheit Soziales
Immer mehr Asylbewerber kommen nach Deutschland
Die Suche nach Unterkünften stellt auch den Landkreis München vor große Herausforderungen
Die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland nimmt seit rund vier Jahren wieder stetig zu. Hauptherkunftsländer waren im Jahr 2012 Serbien, Afghanistan, Syrien und der Irak. Die Asylbewerber werden nach dem sogenannten „Königsteiner Schlüssel“ auf die Bundesländer verteilt. Soweit Asylsuchende nicht in Aufnahme- oder
Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden können, sind außerhalb der kreisfreien Städte die Landratsämter als Staatsbehörden für die Unterbringung zuständig.
Ganze Familien, darunter
I
auch viele mit Kindern,
hoffen darauf, in Deutsch-
Aufnahmeeinrichtungen zu wohnen, nach einem
bestimmten Verteilungsschlüssel auf die sieben
Regierungsbezirke verteilt.
land eine sichere Zuflucht
zu finden.
I
Im Jahr 2012 sind in Deutschland 64.539 Erstanträge auf Asyl gestellt worden. Das ist gegenüber
dem Vorjahr eine Steigerung von 41,1 %. Legt
man die Erstantragstellungen des Jahres 2008 mit
22.085 zugrunde, hat sich die Anzahl sogar fast
verdreifacht.
Der Freistaat Bayern hat einen Anteil von rund
15,3 % der Flüchtlinge aufzunehmen. Die Asylbewerber werden zunächst in einer der beiden vom
Freistaat betriebenen Aufnahmeeinrichtungen
in Zirndorf bzw. München untergebracht. Die
Verpflichtung, in einer Aufnahmeeinrichtung zu
wohnen, endet im Regelfall spätestens nach drei
Monaten. Danach erfolgt bis zum Abschluss des
Asylverfahrens meist eine Unterbringung in einer
Gemeinschaftsunterkunft. Zum 30. November 2012
lebten mehr als 10.600 Personen in den 139 vom
Freistaat betriebenen Gemeinschaftsunterkünften.
Eine davon befindet sich seit 2008 in der Landkreisgemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Derzeit
stehen dort rund 120 Plätze zur Verfügung.
Aufnahmesoll steigt stetig
Entsprechend der Asyldurchführungsverordnung
(DV-Asyl) werden diejenigen Asylbewerber, die
nicht mehr verpflichtet sind, in einer der beiden
Auf den Regierungsbezirk Oberbayern entfällt ein
Anteil von 33,9 % aller dem Freistaat Bayern zugewiesenen Asylbewerber. Die innerhalb des Regierungsbezirkes Oberbayern aufzunehmenden Personen werden auf die Landkreise und kreisfreien
Städte ebenfalls nach festgelegten Schlüsselzahlen
verteilt. Der Landkreis München hat demnach
einen Anteil von 7,2 % aller dem Regierungsbezirk
Oberbayern zugewiesenen Asylbewerber aufzunehmen. Bezogen auf die steigenden Asylbewerberzahlen im Jahr 2012 erhöhte sich das Soll für
den Landkreis München von 232 im Januar auf 336
aufzunehmende Personen im Dezember 2012.
Da es der Regierung von Oberbayern nicht gelang,
genügend Plätze in Gemeinschaftsunterkünften
bereit zu stellen, begann sie im Dezember 2011
mit dem Einstieg in die dezentrale Unterbringung
von Asylbewerbern. Dazu wurden in einem ersten
Schritt acht Landkreisen und zwei kreisfreien Städten, die bislang nicht über eine Gemeinschaftsunterkunft verfügten, jeweils 20 Asylbewerber
zugewiesen. Die Unterbringung, Versorgung und
Betreuung der dezentral zugewiesenen Asylbewerber fällt in die Zuständigkeit der Landratsämter
und kreisfreien Städte. Obwohl der Landkreis München von den ersten dezentralen Zuweisungen
noch nicht betroffen war, wurde im Landratsamt
die Suche nach geeigneten Unterkünften für Asylbewerber sehr intensiviert.
Zum einen wurden die kreisangehörigen Städte
und Gemeinden wiederholt um Mithilfe und Unterstützung gebeten. Zum anderen wurden Makler
beauftragt, und mit öffentlichen Aufrufen über die
Presse wurde auch die Bevölkerung um die Bereitstellung von Wohnraum für Asylbewerber gebeten.
Darüber hinaus wurden alle Pfarreien im Landkreis
sowie Bundesbehörden angefragt, ob sie Häuser
oder Wohnungen zur Verfügung stellen können.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Im Landratsamt München hat man den Arbeitskreis „Dezentrale Asylbewerberunterbringung“ ins
Leben gerufen, der die Funktion hat, die verschiedenen für die Aufgabe der dezentralen Asylbewerberunterbringung zuständigen Fachbereiche im
Landratsamt jeweils auf den einheitlichen aktuellen
Informationsstand zu bringen, das Vorgehen zu koordinieren sowie eine Evaluation der veranlassten
Maßnahmen durchzuführen.
Als mit Schreiben der Regierung von Oberbayern vom 23. Mai 2012 dann angekündigt wurde,
dem Landkreis München vom 11. Juni 2012 an 20
Asylbewerber zuzuweisen, war zwar noch kein
Wohnraum für diese Personen vorhanden, aber es
bestanden zumindest Verwaltungsstrukturen, die
ein rasches, zielgerichtetes Vorgehen ermöglichten.
Zwischennutzung
Auf Initiative von Landrätin Johanna Rumschöttel
erklärte sich die Baugesellschaft München Land
bereit, dem Landkreis freiwerdende Wohnungen in
einem Gebäudekomplex in Ottobrunn, der wegen
eines geplanten Neubaus abgerissen werden soll
und von daher sukzessive geräumt wird, befristet
bis zum Sommer 2013 zur Verfügung zu stellen. Bis
zum Jahresende 2012 konnten dort insgesamt 93
Asylbewerber aus neun verschiedenen Herkunftsländern untergebracht werden. Für diesen Personenkreis gilt es, bis zum Sommer 2013, wenn die
Nutzungsdauer wegen des geplanten Abrisses der
Gebäude endet, Ersatzunterkünfte zu finden. Hier
prüft die Kreisverwaltung auch die Verwendung
des kreiseigenen unbebauten Grundstücks Flur-Nr.
633/2 in der Gemarkung Putzbrunn (sog. Kreiswald
Putzbrunn) für den Bau einer neuen Unterkunft für
die Asylbewerber. Dieser Standort hätte für die derzeit in Ottobrunn untergebrachten Flüchtlinge den
Vorteil, dass sie nicht weit umziehen müssten. Erste
Kontakte mit der Gemeinde Putzbrunn für eine
entsprechende Nutzung des Grundstücks wurden
aufgenommen, die Kreisgremien sollen im neuen
Jahr 2013 mit dem Vorhaben befasst werden.
Für weitere 33 Asylbewerber wurden Unterkünfte in fünf Gemeinden gefunden. Gräfelfing und
Unterföhring stellten dem Landratsamt sogar
gemeindeeigene Wohnungen zur Verfügung. Zum
Jahresende 2012 konnten insgesamt 248 Flüchtlinge im Landkreis München aufgenommen werden.
126 von ihnen wurden in der Zuständigkeit des
Landratsamtes dezentral untergebracht; 122 Bewohner leben in der Gemeinschaftsunterkunft in
Höhenkirchen-Siegertsbrunn.
Mehr als 100 Objekte geprüft
Die Bewältigung der dezentralen Unterbringung hat
die Kreisverwaltung stark gefordert: Über 110 Objekte
wurden vom Immobilienmanagement bis Ende des
Jahres auf Eignung überprüft. Dabei scheiterte die
Realisierung einer Nutzung als Asylbewerberunterkunft oftmals an den baurechtlichen Hürden. Zum
Teil wurden dem Landratsamt Objekte angeboten,
die aufgrund ihres Zustandes (z. B. Schimmelbildung,
Einsturzgefährdung, erheblicher Renovierungsbedarf)
nicht weiter verfolgt wurden. Auch waren in Einzelfällen die Vorstellungen der Nutzungsentgelte bzw.
Mieten so hoch, dass diese nicht akzeptiert werden
konnten. Bei den angemieteten Objekten mussten
teilweise Renovierungsarbeiten (Malerarbeiten, Bodenbelag etc.) in Auftrag gegeben werden. Außerdem
wurden die Wohnungen komplett mit den erforderlichen Möbeln und Küchengeräten ausgestattet.
Vor dem Einzug der Flüchtlinge nahm das Landratsamt Kontakt mit den Gemeindeverwaltungen
und zum Teil auch mit den Nachbarn auf, um mit
Informationen und Beratungsangeboten Vorbehalten zu begegnen. Die von der Regierung von Oberbayern zugeteilten Asylbewerber wurden dann
von Mitarbeitern des Landratsamtes in die neue
Unterkunft begleitet. Dort wurden sie mit der erforderlichen Ausstattung (Handtücher, Bettwäsche,
Geschirr etc.) versorgt, und man bot ihnen entsprechend ihrer individuellen Situation Hilfestellungen
zur Bewältigung des Lebens an. Hierzu zählen z. B.
Informationen über Einkaufsmöglichkeiten zur
täglichen Versorgung oder über die Schulpflicht
der Kinder, die Vermittlung von Fachärzten und
vieles mehr. In Ottobrunn hat sich zudem aus der
katholischen Pfarrgemeinde St. Magdalena ein
ehrenamtlicher Helferkreis entwickelt, der es sich
zum Ziel gesetzt hat, die in Ottobrunn untergebrachten Asylbewerber zu begleiten und an ihrem
Leben teilnehmen zu lassen, damit sie sich in ihrer
neuen Umgebung eingewöhnen können. Auch
eine Mitarbeiterin des Landratsamtes nimmt an
den regelmäßigen Treffen dieses Helferkreises teil.
Anfang des Jahres 2013 werden weitere Wohnmöglichkeiten für rund 40 Asylbewerber vorhanden sein, so dass sich der Landkreis München der
Erfüllung seiner Quote nähert. Sofern die Zunahme
der Asylerstanträge jedoch anhält, ist mit weiterem Bedarf an Wohnraum zu rechnen. Diesen
zu decken, stellt in der von Wohnungsknappheit
geprägten Region München eine ganz besondere
Herausforderung dar.
33
34
Familie Gesellschaft Gesundheit Soziales
Das Kreisjugendamt rüstet sich für zukünftige Herausforderungen
Der Gesellschaftswandel verändert auch die Jugendhilfe und fordert neue Qualitäten
Im Juli 2012 wurde im Kreisjugendamt München auf Grundlage des Projektes „Personalbemessung der Jugendämter in Bayern (PeB)“ ein Personalbedarf von 11,4 Stellen im Bereich der sozialpädagogischen Dienste ermittelt.
Am 17. Dezember 2012 bewilligte der Kreistag die notwendigen Stellen. Mit der Personalbemessung und der im
Jahr 2013 anstehenden Personalmehrung ergeben sich weitreichende Veränderungen für das Kreisjugendamt.
Von Januar bis Juli 2012 wurde auf der Grundlage
des Projektes „Personalbemessung der Jugendämter in Bayern (PeB)“ der Personalbedarf der sozialpädagogischen Dienste im Kreisjugendamt München
untersucht. Das Verfahren der Personalbemessung
im Rahmen des Projektes PeB war Ergebnis einer
Kooperation des Bayerischen Landkreistages, des
Referats für Jugend, Familie und Soziales der Stadt
Nürnberg, des Bayerischen Landesjugendamtes
und des Instituts für Sozialplanung und Organisationsentwicklung (INSO). Es ermöglichte erstmals,
den Personalbedarf abhängig von Umfang und
Qualität der zu erledigenden Aufgaben zu ermitteln. Dabei wurden in Zusammenarbeit mit den
Jugendämtern fachliche Verfahrens- bzw. Qualitätsstandards festgelegt, die gleichzeitig zur Strukturentwicklung genutzt werden konnten.
Das Ziel der durchgeführten Personalbemessung
war demnach, den tatsächlichen Stellenbedarf zur
Gewährleistung erarbeiteter Standards und zur
Bewältigung zukünftiger Herausforderungen der
Kinder- und Jugendhilfe für das Kreisjugendamt
München zu ermitteln und dadurch Überlastungen
der Mitarbeitenden vorzubeugen.
Zeitbedarfsanalyse
Das Projekt „Personalbemessung der Jugendämter
in Bayern (PeB)“ basiert auf der Zusammenstellung
und Beschreibung von Arbeitsprozessen innerhalb
der sozialen Dienste des Kreisjugendamtes. Die
Arbeitsprozesse werden hierbei im Rahmen der
rechtlichen und fachlichen Standards in Kern- und
Teilprozesse unterteilt und mit einer Aufgabenbeschreibung unterlegt. Auf der Grundlage dieser
Beschreibungen können Zeitanteile je Aufgabe
festgelegt und die für die Umsetzung der Prozesse
benötigte Arbeitszeit berechnet werden. Es wird
aber nicht nur die Zeit, die ein Mitarbeiter mit dem
Arbeitsauftrag verbringt, berechnet, sondern auch
Arbeitsvor- und -nachbereitung sowie Zeiten, die
nicht direkt einem Prozess zugeordnet werden
können (z. B. eine Fallberatung im Team). Dabei
wird von einem Qualitätsstandard ausgegangen,
der für eine angemessene Abwicklung der Arbeits-
prozesse notwendig ist. Ergibt sich, dass die verfügbare Jahresarbeitszeit aller Mitarbeiter mit der
berechneten Zeit nicht übereinstimmt, dann wird
auf Grundlage der Zeitdifferenz berechnet, wie viel
mehr oder weniger Stellenanteile man benötigt,
um die definierten Qualitätsstandards umzusetzen.
Ergebnisse der Personalbemessung
Das Ergebnis der durchgeführten Personalbemessung im Kreisjugendamt München war, dass bei
der Einführung der fachlichen Qualitätsstandards
die Anzahl der im Bereich der sozialpädagogischen
Dienste tätigen Mitarbeiter des Kreisjugendamtes
zu gering ist. Insgesamt wurden 11,4 fehlende Stellen durch die Personalbemessung festgestellt, die
der Kreistag im Dezember bewilligte. Nun gilt es,
im Jahr 2013 mit der Einstellung neuer Mitarbeiter
die definierten Qualitätsstandards einzuführen und
umzusetzen.
Als weiteres Ergebnis der Personalbemessung
wurden Optimierungspotenziale in der Aufbauund Ablaufstruktur des Kreisjugendamtes München festgestellt. Daher startete im Oktober 2012
ein Folgeprojekt, bei dem die im Kreisjugendamt
bestehenden Strukturen untersucht und zusammen mit den Mitarbeitern des Kreisjugendamtes
verbessert werden sollen: In diesem Sinne wird das
Kreisjugendamt „fit für die Zukunft“ gemacht.
Zeichen der Zeit
Durch gesellschaftliche Veränderungen wie beispielsweise das verstärkte Bedürfnis nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die Pluralisierung
von Familienformen wachsen die Anforderungen an
die Kinder- und Jugendhilfe und somit auch die Verantwortung des Kreisjugendamtes. Die Forderungen
nach gezielten Jugendhilfemaßnahmen, die erhöhte
Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bezüglich
Kindeswohlgefährdungen sowie der Ausbau von
frühen Hilfen machen das Aufgabenspektrum des
Kreisjugendamtes nicht nur breiter, sondern auch
anspruchsvoller. Auf diese Zeichen der Zeit wurde mit
der Personalbemessung und dem damit angestoßenen Organisationsentwicklungsprozess reagiert.
Landratsamt München / Jahresbericht 2011
Bildung
Kultur
Freizeit
Sport
35
36
BIldung Kultur Freizeit Sport
„Stadt-Land-Fluss – 150 Jahre Land um München rechts und links der Isar“
Jubiläumsausstellung des Landkreises München
Vor 150 Jahren, am 1. Juli 1862, schlug die Geburtsstunde der bayerischen Landratsämter, die damals noch
Bezirksämter hießen. In der umfangreichen Ausstellung mit dem Titel „Stadt-Land-Fluss – 150 Jahre Land um
München rechts und links der Isar“ setzt sich der Landkreis München mit seiner Geschichte, aber auch mit der
Gegenwart und Zukunft auseinander. Die als Wanderausstellung konzipierte Schau ist ab 2013 auch in den
Kommunen des Landkreises zu sehen.
Viel Publikum bei der
Ausstellungseröffnung.
Rechts im Hintergrund
das markanteste Ausstellungsobjekt: das Panorama „Land um München“,
aufgenommen aus einem
Fesselballon im Jahr 1918.
Den Anlass für die Ausstellung gab die Errichtung
der Bezirksämter im Jahr 1862. Die neuen Bezirksämter, die später den Namen Landratsämter
bekamen, konnten sich, in Folge der Trennung von
Verwaltung und Justiz auf Ebene der Landgerichte, ganz auf die Verwaltung konzentrieren und zu
kompetenten und leistungsstarken Instrumenten
eines sich zur Gesellschaft hin öffnenden Staates
werden. Die Verbindung mit der kommunalen
Selbstverwaltung, deren Anfänge bis 1852 zurückgehen, machte die Landratsämter zu Zentren einer
Verwaltungskultur, für die die Zusammenführung
von Staat und Bürger in demokratischer und
rechtsstaatlicher Form oberstes Gebot ist.
Der eigentliche Grund, dieses Jubiläum mit einer
großen Schau zu feiern, liegt aber in der Tatsache
begründet, dass die stufenweise erfolgte
Verschmelzung dieser Behörde der inneren Verwaltung mit der kommunalen Selbstverwaltung
eine wirkliche Erfolgsgeschichte ist.
Stadt und Landkreis München im Fokus
In einem komplizierten Prozess wechselseitiger
Einwirkungen zwischen Metropole und Umland
hat sich der Landkreis München in den vergangenen Jahrzehnten sozial, kulturell, politisch und
wirtschaftlich entwickelt und verändert. Stadt und
Umland haben sich gleichsam aufeinander zubewegt und sind doch jeweils etwas Eigenständiges
geblieben. Aber das Eine, der Landkreis, ist ohne
das Andere, die Stadt, nicht zu verstehen. Immer
mehr gilt das auch umgekehrt.
Die modular aufgebaute Schau widmet sich der
Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Landkreises München auf rund 60 Bild- und Texttafeln.
Arbeit, Verkehr, Siedlung, Kultur, Wirtschaft, Religion, Umwelt, Energie oder Erholung – sämtliche
Lebensbereiche sind durch Wechselwirkungen
zwischen Stadt und Landkreis geprägt worden.
Die Ausstellung geht einigen dieser Entwicklungen im Spannungsfeld von gemeindlicher Selbst-
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
verwaltung, interkommunaler Zusammenarbeit
und regionaler Planung nach. Sie verbindet mit
dem Ausgriff der Wittelsbacher, des Adels und der
Münchner Bürger ins Umland seit dem 18. Jahrhundert, der Entwicklung der Eingemeindungen,
der verwaltungsgeschichtlichen Raumordnungen, der gigantischen Planungen der NS-Zeit
sowie dem Wachstum und Strukturwandel nach
1945 den Blick zurück mit einer Betrachtung der
Gegenwart. Diese spiegelt sich unter anderem in
der Bedeutung der Verkehrsverbindungen, Stadt
und Landkreis als Wirtschaftsregion, Presse- und
Medienentwicklung, kirchlicher Zusammenhänge,
Sport und Freizeit. Der Frage, wie es mit der Stadt
und dem Land rechts und links der Isar weitergehen könnte, widmet sich die Ausstellung in den
Zukunftsperspektiven, der Bevölkerungs- und
Flächenentwicklung, dem Wohnungsbedarf,
Energie und Verkehr.
Sicherlich kann der Landkreis München mit der
Landeshauptstadt nicht auf allen Ebenen konkurrieren, ein Partner auf Augenhöhe ist er jedoch
längst. Ein Partner, mit dem es gilt, die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu lösen. Ganz
ohne Ironie kann man wohl bilanzieren: Die Stadt
kann nicht ohne ihr Umland, der Landkreis kann
nicht ohne die Stadt.
Ausstellung auf der Reise
Wann und wo die Ausstellung in den Landkreiskommunen zu sehen ist, wird auf der Internetseite
des Landkreises München (www.landkreis-muenchen.de) unter „Landkreis-Termine“ veröffentlicht.
Bereits feststehende Ausstellungstermine
2013:
 Ottobrunn: 30. Januar – 28. Februar
 Aschheim: 14. März – 8. April
 Putzbrunn: Juli
 Brunnthal: August/September
 Unterhaching: Oktober
 Höhenkirchen-Siegertsbrunn: November
 München, Lokalbaukommission:
3. Dezember 2013 – Januar 2014
2014:
 Kirchheim: Frühjahr
 Ismaning: 22. Februar – 6. April
 Unterschleißheim: ab 30. April
 Gräfelfing: ab Juni
37
Altlandrat Dr. Joachim
Gillessen besucht mit
Landrätin Johanna Rumschöttel die Jubiläumsausstellung. Die Tafel im
Hintergrund zeigt ihn in
seiner Amtszeit.
Lesenswerter Katalog
Begleitend zur Ausstellung ist ein ausführlicher
und reich illustrierter Katalog erschienen, der
sowohl im Landratsamt, in den Rathäusern
der kreisangehörigen Kommunen als auch im
Buchhandel erhältlich ist.
38
BIldung Kultur Freizeit Sport
Vierte Jugend-Olympiade im Landkreis München
Im „Olympischen Dorf“ in Oberschleißheim begegnen sich deutsche und polnische Sportler
Mehr als 1000 Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis München und seinen polnischen Partnerlandkreisen
Krakau und Wieliczka maßen bei der Jugend-Olympiade im Juli nicht nur sportlich ihre Kräfte, sondern erlebten
gemeinsam auch viele fröhliche und spannende Stunden. Mit der vierten Veranstaltung dieser Art setzte der
Landkreis zusammen mit seinen Veranstaltungspartnern neue Maßstäbe.
Höchste Konzentration
herrschte bei den Turnerinnen beim Wettbewerb
in Unterföhring.
Kurz vor dem Start der offiziellen Sommerolympiade in London grassierte auch im Landkreis
München Olympia-Fieber. Vom 18. bis 21. Juli
2012 trug der Landkreis zusammen mit mehreren
Vereinen, dem BLSV und dem Kreisjugendring als
Veranstaltungspartner die vierte Jugend-Olympiade des Landkreises München aus.
Landrätin Johanna Rumschöttel eröffnete am
18. Juli zusammen mit dem Vorsitzenden des
Organisationskomitees, Kreisrat Florian Ernstberger, und Vertretern der polnischen Partnerlandkreise Krakau und Wieliczka das Sportereignis in
der Jugendbegegnungsstätte am Tower in Oberschleißheim. Diese fungierte während der vier
Wettkampftage als „Olympisches Dorf“, in dem
der Kreisjugendring nicht nur Freizeitaktivitäten
für die Sportler anbot, sondern das auch den rund
100 polnischen Gästen als Unterkunft diente.
Drei Wettkampftage, sechs Sportstätten
und 14 Wettbewerbe
Die Beach-Volleyball-Spieler läuteten dann am
nächsten Tag in Unterschleißheim die Sportwettkämpfe in insgesamt 14 Disziplinen ein. In den
Unterschleißheimer Sportstätten fanden darüber
hinaus die Wettbewerbe in den Sportarten Fußball,
Judo, Karate, Leichtathletik, Schwimmen und Tischtennis statt. Weitere Disziplinen wurden in den
Gemeinden Aschheim (Golf und Reiten), Neuried
(Fechten), Oberschleißheim (Streetball) und Unterföhring (Ringen und Turnen) ausgetragen. Die
Schießwettbewerbe fanden standesgemäß in der
Olympiaschießanlage Garching-Hochbrück statt.
In allen Disziplinen wurde hart, aber auch immer
fair gekämpft, so dass die Stimmung während der
gesamten Spiele sowohl spannungsgeladen als
auch fröhlich war. Selbst ein plötzlich einsetzender
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Starkregen konnte der Spiellaune der Beach-Volley-baller nichts anhaben; die Wettkämpfe wurden
munter fortgesetzt. Gemeinsam mit sehbehinderten Sportlerinnen und Sportlern der Edith-SteinSchule kämpfte man beim Schwimmwettbewerb
in Lohhof um Medaillen. Tief beeindruckt waren
die polnischen Sportler von der neuen Turnhalle
in Unterföhring, und sie nutzten ihr Können an
den modernen Geräten zu einer erfolgreichen
Mannschaftsplatzierung. Insgesamt beteiligten
sich die polnischen Gäste sportlich sehr erfolgreich an zehn der 14 Wettbewerbe und nahmen
viele Medaillen mit nach Hause.
Olympisches Dorf in der JBS Oberschleißheim
Für die Leitung der noch recht jungen Jugendbegegnungsstätte (JBS) in Oberschleißheim war
es wohl der erste große Belastungstest. Denn die
Belegung des Hauses mit mehr als 100 Personen,
die allesamt auch verpflegt werden mussten, war
eine Premiere. Alle verfügbaren Zimmer sowie
zwei Großzelte im Garten dienten der Unterbringung der polnischen Gäste. Ein Cateringteam
sorgte für eine ausgewogene Verpflegung der
Sportler und Betreuer, und auf dem großzügigen Freigelände der JBS konnten die polnischen
Jugendlichen ihre Freizeit mit Beach-Volleyball,
Fußball, Federball, Tischtennis oder Schwimmen
im Naturbadeteich verbringen.
Wohl der polnischen Gäste gekümmert hat, was
diese nicht nur bei der Abschiedsfeier, sondern
auch im Nachhinein in mehreren Dankadressen
überschwänglich gewürdigt haben.
Rahmenprogramm in und um München
Natürlich durfte für die weitgereisten Gäste
auch ein Besuch in der Landeshauptstadt München nicht fehlen. Auf dem Programm standen
ein Stadtspaziergang, eine Führung durch die
Allianz-Arena sowie die Besichtigung des Olympiageländes mit anschließendem Schwimmen
im Olympiabecken. Schwer beeindruckt zeigten
sich die sportbegeisterten Jugendlichen auch von
den Eisbach-Schwimmern und -Wellenreitern im
Englischen Garten.
Das Logo der
Jugend-Olympiade
Dass dieser Test mit Bravour bestanden wurde,
ist dem gesamten JBS-Team des Kreisjugendrings
München-Land zu verdanken, welches sich mit
größter Gastfreundschaft und Herzlichkeit um das
Medaillenspiegel*
135
Gold
120
Silber
Bronze
105
Zahl der gewonnen Medaillen
90
75
60
45
30
15
0
Landkreis München
39
Landkreis Krakau
Landkreis Wieliczka
* An den Spielen nahmen ca. 800 deutsche und rund 90 polnische Sportlerinnen und Sportler teil.
Darüber hinaus gab es keine polnische Beteiligung in den Disziplinen Fußball, Golf, Reiten und Ringen.
40
BIldung Kultur Freizeit Sport
Olympische Wettkämpfe:
(im Uhrzeigersinn)
Beach-Volleyball,
Fechten,
Tischtennis und
Schwimmen.
Schlussfeier im Olympischen Dorf
In einer bewegenden Abschlussfeier, bei der
Landrätin Johanna Rumschöttel betonte, dass hier
der „Olympische Geist im Sinne von Freundschaft,
Fairness und Völkerverständigung deutlich spürbar gewesen sei“, wurden die polnischen Gäste
verabschiedet und die Jugend-Olympiade 2012
für beendet erklärt.
Glückliche Gesichter bei
der Abschlussfeier. Neben
Sportlern sind zahlreiche
Vertreter der Kreistage
von München, Krakau
und Wieliczka dabei.
Nächste Olympiade im Landkreis Krakau
Keine vier Jahre brauchen die Nachwuchssportler
zu warten, bis sie wieder bei olympischen Jugendspielen antreten können. Denn Vertreter des
Landkreises Krakau haben bereits angekündigt,
dass sie schon für 2014 ihre zweite Jugend-Olympiade – natürlich mit Beteiligung aus dem Landkreis München – planen.
Landratsamt München / Jahresbericht 2011
Umwelt
Natur
Bauen
Wohnen
41
42
UMwelt Natur Bauen Wohnen
Die Berufliche Oberschule in Unterschleißheim nimmt Gestalt an
Planungen, wichtige Entscheidungen und Baubeginn im Jahr 2012
Die Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) in Unterschleißheim wird die erste Berufliche Oberschule im Landkreis München sein. Sie entsteht derzeit an einem sehr gut geeigneten Standort in direkter Nachbarschaft zur
S-Bahnstation Lohhof. Das moderne Schulhaus wird im Jahr 2014 fertig gestellt sein. Doch bereits zum Schuljahr 2013/2014 nimmt die neue Bildungseinrichtung mit mehreren Eingangsklassen der 11. Jahrgangsstufe
vorzeitig ihre Arbeit in mobilen Klassenzimmern auf.
Teilansicht der Beruflichen
Oberschule von Westen
in der Simulation.
Die Berufliche Oberschule erfreut sich immer größerer Beliebtheit und nimmt unter den weiterbildenden bayerischen Schulen einen hohen Stellenwert ein. Schülerinnen und Schüler haben dort die
Möglichkeit, mit einem mittleren Schulabschluss
die Fachhochschulreife (allgemein) und darüber
hinaus die fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Hierbei vermittelt die Berufliche Oberschule Allgemeinbildung, Fachtheorie
und fachpraktische Bildung unter Einbeziehung
berufspraktischer Erfahrungen.
Alleinstellungsmerkmal
Die neue Schule wird die vier Ausbildungsrichtungen Technik, Wirtschaft und Verwaltung, Sozialwesen sowie Gestaltung anbieten. Die Fachrichtung
Gestaltung gibt es bislang nur an fünf weiteren
staatlichen Fachoberschulen in Bayern. In Oberbayern wird die FOS/BOS Unterschleißheim sogar die
erste staatliche Fachoberschule mit dieser Fachrichtung sein, wodurch ihr eine besondere Bedeutung
in der Schullandschaft zukommt.
Ein großes Anliegen ist dem Landkreis München
die Verwirklichung von zwei wichtigen Themen:
die Inklusion, also die Integration von Schülern mit
sonderpädagogischem Förderbedarf in den Regelunterricht, und die Energievision.
Insbesondere für Sehbehinderte und Blinde soll
die Berufliche Oberschule barrierefrei ausgestattet
werden. In diesem Zusammenhang besteht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Sehbehinderten- und Blinden-Zentrum Südbayern, das sich
in unmittelbarer Nähe zum neuen Schulstandort
befindet.
Um der Energievision des Landkreises München zu
entsprechen, soll die Schule den derzeit gültigen
Energiestandard nach ENEV 2009 um 60 % unterschreiten. Hierfür erhält die Schule einen Geothermie-Anschluss, Solarthermie und Fotovoltaik. Die
Kühlung der Räume erfolgt über Grundwasser und
die transparenten Flächen erhalten einen außen
liegenden Sonnenschutz, der durch eine optimierte Steuerung den Wärmeeintrag regelt.
Für sportliche Höchstleistungen geeignet
Die geplante Dreifachturnhalle wird außerhalb
der Unterrichtszeiten zu einem wesentlichen Teil
dem Sportverein SV Lohhof zur Verfügung stehen.
Für die Vereinsnutzung wird die Sporthalle unter
anderem für Volleyball bundesligatauglich ausgebaut. Das bedeutet beispielsweise, dass die lichte
Hallenhöhe neun Meter betragen wird und in der
Sporthalle 1.000 Zuschauerplätze zur Verfügung
stehen werden.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Möglich wird dies durch das finanzielle Engagement der Stadt Unterschleißheim. Der Stadtrat
stimmte Ende Juli 2012 einer Kostenverteilung zu,
bei der die Stadt Unterschleißheim 53 % der Aufwendungen (= ca. 4,8 Mio. Euro) für die Sporthalle
der FOS/BOS übernehmen wird.
Eingangsklassen schon ab 2013
Am 19. November 2012 hat der Kreisausschuss die
Entscheidung gefällt, vorbehaltlich der Billigung
durch das Kultusministerium, den Schulbetrieb der
Fachoberschule bereits zum Schuljahr 2013/2014
aufzunehmen. Noch vor Weihnachten erteilte der
Bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus,
Dr. Ludwig Spaenle, hierfür seine Zustimmung.
43
Symbolischer Baubeginn
Am 9. November 2012 feierten rund 70 Teilnehmer
den offiziellen Baubeginn der barrierefreien Schule.
Landrätin Johanna Rumschöttel konnte zahlreiche
Bürgermeister, Kreisräte, Stadträte der Stadt Unterschleißheim sowie externe und interne Projektbeteiligte in Unterschleißheim begrüßen. Unter den
Gästen befanden sich auch mehrere Landtagsabgeordnete sowie der Ministerialbeauftragte für die
Berufliche Oberschule, Konrad Maurer. Bei strahlendem Sonnenschein erfolgte am Rand der zukünftigen Baugrube an der Südlichen Ingolstädter Straße
der symbolische erste Spatenstich.
Hand angelegt: (v. l. n. r.)
Peter Schwinde (Archi-
Der vorzeitige Schulbetrieb erfolgt ausschließlich
für die 11. Jahrgangsstufe der Fachoberschule in
den Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Verwaltung sowie Sozialwesen. Dabei werden voraussichtlich vier bis acht Eingangsklassen gebildet.
tekt), Landrätin Johanna
Rumschöttel, Konrad
Maurer (Ministerialbeauftragter für die Berufliche
Oberschule in Südbayern)
und Erster Bürgermeister
Bis zur Fertigstellung des Neubaus zum Schuljahr 2014/2015 werden die Schüler in modernen
mobilen Klassenzimmern in der Nähe des Carl-OrffGymnasiums in Garching bzw. der Therese-GiehseRealschule in Unterschleißheim unterrichtet.
Durch den vorzeitigen Schulbeginn können die
umliegenden Beruflichen Oberschulen bereits
frühzeitig entlastet werden. Außerdem wird dadurch beim Einzug in das neue Schulgebäude zum
Schuljahr 2014/15 gleich eine bessere Auslastung
erreicht.
Zahlen – Daten – Fakten:
 Schülerzahl:
ca. 36 Klassen mit jeweils 30 Schülern (= max. 1.080 Schüler)
 Klassen:
ca. 30 FOS-Klassen und 6 BOS-Klassen
 Baueingabe:August 2012
 Ausführungsplanung:
ab August 2012
 Baubeginn:
Winter 2012/2013
 Fertigstellung:September 2014 (Schuljahr 2014/2015)
 Grundstück:
20.059 m²
 Überbaute Fläche:
13.199 m² (7.743m² für das Gebäude und + 5.456m² in den Freiflächen)
 Bruttogeschossfläche:
26.545 m²
 Nettogrundfläche:
20.982 m²
 Aushub:9.440 m²
 Gesamtkosten: ca. 53,35 Mio. €
 Landkreisanteil: ca. 48,5 Mio. € (Differenz: Stadt Unterschleißheim trägt anteilig Kosten
der Turnhalle)
Rolf Zeitler (Unterschleißheim).
44
UMwelt Natur Bauen Wohnen
Hochwasser – eine reale Gefahr
An Würm und nördlicher Isar wurden die ersten Überschwemmungsgebiets-Verordnungen im
Landkreis München erlassen
Überschwemmungen treten in ganz Deutschland immer wieder auf. Einzelne Landstriche werden mit Wasser
überzogen, aber auch ganze Orte sind „Land unter“, weil das Wasser sie durchfließt. Durch Ausweisung von
Überschwemmungsgebieten wird der Umgriff der überfluteten Flächen an oberirdischen Gewässern im Falle
eines sogenannten 100-jährlichen Hochwassers definiert und mit den erforderlichen Verboten versehen. Damit
soll den Betroffenen die Hochwassergefahr bewusst gemacht und mit den Verboten einer Verschärfung der
Situation entgegengewirkt werden.
Isar im Bereich der
Gemeinde Ismaning
beim Hochwasser
vom 24. August 2005.
Überschwemmungen sind natürliche Ereignisse.
Wenn bei starken Niederschlägen oder der Schneeschmelze die Bäche und Flüsse über die Ufer treten,
werden bestimmte Bereiche in der Umgebung der
Gewässer überflutet. Dies sind zum Teil natürliche
Bereiche wie beispielsweise Flussauen. Schäden
können entstehen, wenn im Überschwemmungsgebiet eine Bebauung vorhanden ist oder es
anderweitig genutzt wird. Dann ist ein Hochwasserrisiko gegeben.
Die Bestimmung von Risikogebieten erfolgt
durch die Fachbehörden. Gemäß einer vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos durch das
Bayerische Landesamt für Umwelt vom Dezember
2010 sind alle Gewässer I. Ordnung als Gewässerstrecken mit potenziell signifikantem Hochwasserrisiko eingestuft. Die Würm und die Isar
sind solche Gewässer I. Ordnung.
100-jährliches Hochwasser
Innerhalb der Risikogebiete sind mindestens diejenigen Gebiete als Überschwemmungsgebiete
festzusetzen, in denen ein Hochwasserereignis
statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten ist
(HW100). Das Wasserwirtschaftsamt München
(WWA) ermittelt die Überschwemmungsgebiete
mit Hilfe eines hydraulischen Modells. Das Landratsamt München hat nach Übermittlung der vollständigen Karten sowie entsprechender Erläuterungen
durch das WWA die Überschwemmungsgebiete innerhalb einer bestimmten Frist vorläufig zu sichern.
Die vorläufige Sicherung gilt fünf Jahre und kann
im begründeten Einzelfall um maximal zwei Jahre
verlängert werden.
Die Rechtswirkungen der vorläufigen Sicherung
sind die gleichen wie bei den endgültig festgesetzten Überschwemmungsgebieten. Gemäß § 78 des
Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) sind bestimmte
Vorhaben untersagt.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Dies betrifft insbesondere die Ausweisung von
neuen Baugebieten in Bauleitplänen oder die
Errichtung bzw. Erweiterung baulicher Anlagen.
Weiterhin sind aber zum Beispiel auch das Erhöhen
bzw. Vertiefen der Erdoberfläche oder in bestimmten Fällen das Anlegen von Baum- und Strauchpflanzungen verboten. Ausnahmen von diesen
Verboten können unter den gesetzlichen Vorgaben
im Einzelfall zugelassen werden.
Neue Gebäude müssen beispielsweise hochwasserangepasst ausgeführt, der bestehende
Hochwasserschutz darf nicht beeinträchtigt und
Wasserstand und Abfluss dürfen bei Hochwasser
nicht nachteilig verändert werden. Darüber hinaus
darf die Hochwasserrückhaltung nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt werden, und der Verlust
von verloren gehendem Rückhalteraum ist zeitnah
auszugleichen.
Das Überschwemmungsgebiet ist eine vom WWA
ermittelte Dokumentation eines natürlichen
Zustandes, es ist keine veränderbare Planung. Deshalb gibt es für den Bürger keine Entschädigung,
wenn sein Grundstück im Überschwemmungsgebiet liegt.
Überschwemmungsgebiet Würm
Grundlage für die Festsetzung des Überschwemmungsgebietes Würm sind die Berechnungen
des WWA aus dem Jahr 1998. Erst nach Schaffung
der gesetzlichen Voraussetzungen für die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten in den
Jahren 2005 bzw. 2008 wurde dieses Thema weiter
verfolgt. Das Überschwemmungsgebiet wurde am
13. März 2008 vorläufig gesichert. Vor Beginn des
Festsetzungsverfahrens hat das WWA die Berechnungsgrundlagen nochmals intensiv überprüft und
auf den aktuellen Stand gebracht.
Das Verfahren wurde mit der Auslegung der Unterlagen in den Gemeinden Gräfelfing und Planegg
eingeleitet. Außerdem wurden verschiedene Fachbehörden beteiligt. Die Auslegung erfolgte über
einen Zeitraum von einem Monat. Innerhalb dieser
Zeit und der zwei anschließenden Wochen konnten
Einwendungen vorgebracht werden. Zuvor fand
auf Wunsch der Gemeinde Planegg eine Bürgerversammlung zu diesem Thema statt.
Am 12. Januar 2012 diskutierte man die Einwendungen in einem Erörterungstermin mit den
Einwendern. Danach wurden die vorgebrachten
Argumente fachlich und rechtlich abschließend
gewürdigt. Am 27. September 2012 trat die
Überschwemmungsgebiets-Verordnung für die
Würm in Kraft.
Überschwemmungsgebiet nördliche Isar
Auch hier sind die Grundlage für die Festsetzung
des Überschwemmungsgebietes die Berechnungen des WWA. Die vorläufige Sicherung erfolgte
ebenfalls am 13. März 2008. Das Festsetzungsverfahren wurde mit der Auslegung der Unterlagen in
der Stadt Garching und den Gemeinden Ismaning
und Unterföhring eingeleitet. Darüber hinaus
wurden verschiedene Fachbehörden beteiligt.
Am 13. September 2012 erfolgte ein Erörterungstermin und am 13. Dezember 2012 trat auch die
Überschwemmungsgebiets-Verordnung für die
nördliche Isar in Kraft.
Das Landratsamt München wird demnächst auch
die Überschwemmungsgebiete für die südliche Isar
und den Hachinger Bach festsetzen können, wenn
die entsprechenden Karten dazu vorliegen. Dann
sind alle erforderlichen Überschwemmungsgebiete
an den großen Fließgewässern im Landkreis München festgesetzt.
45
46
UMwelt Natur Bauen Wohnen
Barrierefreiheit für Fische
Das bislang unüberwindbare Oberföhringer Wehr wurde durch eine neue Fischtreppe passierbar
gemacht
Mit dem neuen Fischpass am Oberföhringer Wehr ist ein wichtiger Meilenstein zur Schaffung der Durchgängigkeit der Isar gesetzt. Endlich können die Fische wieder von der Mittleren Isar flussaufwärts die Obere Isar
erreichen und damit zu ihren Laichplätzen wandern.
Blick isaraufwärts in Richtung des Oberföhringer
Wehres (Querbauwerk).
Links das Gebäude des
Restwasserkraftwerks.
Gut erkennbar ist der
Fischpass mit dem
Einstieg von der Isar aus.
Das Oberföhringer Wehr ist ein Teil der Mittlere-IsarAnlagen, zu denen unter anderem der Mittlere-IsarKanal, der Speichersee und die Fischteiche zählen.
Mit dem Bau der Wehranlage Oberföhring in den
Jahren 1924/28 wurde die Isar aufgestaut und es
wurden seitdem bis zu 150 Kubikmeter Wasser pro
Sekunde in den Mittlere-Isar-Kanal mit fünf Kraftstufen zwischen München und Moosburg abgeleitet. Durch das Wehr wurde die Durchgängigkeit
der Isar für Fische und andere Gewässerlebewesen
erheblich gestört. Die damals errichtete Fischtreppe
war nahezu funktionslos – die Fische konnten sie
nicht als Wanderhilfe zum Aufstieg nutzen.
Naturnahe Umgestaltung
Gemäß dem Gewässerentwicklungsplan Mittlere
Isar soll der Fluss bis zum Jahr 2022 zwischen der
Wehranlage Oberföhring und Landshut schrittweise naturnah umgestaltet werden. Ziel der Planungen ist es, die Hochwassersicherheit zu verbessern,
das monoton begradigte und eingetiefte Flussbett ökologisch aufzuwerten und die biologische
Durchgängigkeit wieder herzustellen.
Aufgrund eines Vertrages zwischen dem Freistaat
Bayern und der E.ON Wasserkraft GmbH (EWK)
fließt der Isar seit Juli 2002 wieder eine erhöhte
Restwassermenge zu, je nach Jahreszeit zwischen
11 und 21 m3/s (im Mittel 15 m3/s). Um auch dieses
Restwasser energetisch nutzen zu können, plante
die EWK, ein Restwasserkraftwerk am Oberföhringer Wehr zu errichten. Im Zuge dessen sollte auf
der Trasse des bestehenden Fischpasses eine neue
funktionstüchtige Fischaufstiegshilfe errichtet werden. Der alte Fischpass musste ohnehin teilweise
abgerissen werden, um Platz für das Kraftwerk zu
schaffen. Deshalb hat der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt München,
auf Antrag im Jahr 2006 hierfür vom Landratsamt
München eine wasserrechtliche Genehmigung
erhalten. Im unmittelbaren Bereich um das Kraftwerk wurde der Fischpass bereits mit dem Bau
der Wasserkraftanlage erstellt. Die Errichtung und
Fertigstellung der Aufstiegshilfe entlang der Isar
erfolgte wegen anderer Projekte und aus Gründen
der Finanzierung in der Zeit von Herbst 2011 bis
Sommer 2012.
47
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Am 19. Oktober 2012 wurde die Fischtreppe im
Rahmen einer Einweihungsfeier des Wasserwirtschaftsamtes München offiziell vorgestellt. Sie
wird im Mittel mit 500 Liter Wasser pro Sekunde
beschickt. Im Ergebnis ist sie zwar ein technisches
Bauwerk, jedoch erfüllt sie voll die Funktion der
Durchgängigkeit für die in der Isar vorkommenden
Fische wie auch alle anderen aquatischen Lebewesen. Die bisher unüberwindbare Barriere des
Oberföhringer Wehres wurde damit durchgängig
gemacht. Dies stellt einen wichtigen Meilenstein
für die Durchgängigkeit der Isar insgesamt dar.
Gesetzliche Grundlagen: Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)
Die WRRL aus dem Jahr 2000 schreibt unter anderem vor, dass die Gewässer durchgängig zu gestalten sind. Sie schafft einen Ordnungsrahmen für
eine gemeinsame europäische Wasserpolitik. Ziel
ist die Erreichung des guten Zustands aller Oberflächengewässer (Flüsse und Seen) und des Grundwassers nach einheitlichen Kriterien. Neu ist dabei
vor allem das Denken und Planen in Flussgebieten.
Diese Flussgebiete werden in Planungsräume unterteilt. Bayern hat unter anderem einen Anteil am
Flussgebiet Donau. Der Landkreis München liegt
im Planungsraum der Isar.
Die Umsetzung der WRRL in nationales Gesetz
erfolgte im Jahr 2002, die Vorgaben wurden 2003
im Bayerischen Wassergesetz konkretisiert. Dabei wurden die Flussgebietseinheiten sowie die
Bewirtschaftungsziele für oberirdische Gewässer,
Küstengewässer und das Grundwasser festgelegt. Weiterhin wurden künstliche und erheblich
veränderte oberirdische Gewässer definiert und
auch dafür die Bewirtschaftungsziele festgelegt.
Die Isar stellt ein natürliches Gewässer dar und
ist nicht als künstlich verändert einzustufen. Das
bedeutet, dass die Isar so zu bewirtschaften ist,
dass eine Verschlechterung ihres ökologischen und
ihres chemischen Zustandes vermieden wird, das
sogenannte Verschlechterungsverbot.
Die Darstellung zeigt den
Zur Umsetzung der Vorgaben wurden von den
wasserwirtschaftlichen Fachbehörden unter Beteiligung der Öffentlichkeit Bewirtschaftungspläne
und ein Maßnahmenprogramm aufgestellt. Die
Regierung von Oberbayern hat diese mit Bekanntmachung vom 9. Dezember 2009 veröffentlicht.
Die Pläne und Programme unterliegen einer regelmäßigen Aktualisierung.
Projektdaten:
 Durchflusswassermenge:
500 l/s (im Mittel)
 Bauweise: technisches Gerinne (Stahlbetonbauweise) in Form eines Schlitz-
passes (Vertical-Slot-Pass) in Beckenform mit hölzernen Trennwänden
 Beckenausführung: Breite 1,80 m, Länge 2,75 m
 Höhendifferenz: 15,5 cm (zwischen den Becken)
 Träger: Wasserwirtschaftsamt München
Weg, den die Fische über
die neue Treppe zurücklegen.
48
UMwelt Natur Bauen Wohnen
Moorrenaturierung – Handeln für kommende Generationen
Das Naturdenkmal Bergermoor wurde 2012 wiedervernässt
„Hehre Rhetorik, klägliche Ergebnisse“ bescheinigte der Spiegel Online Mitte Dezember 2012 der erneut wirkungslosen Klimakonferenz in Doha. Nun fordern Experten: „Die Welt müsse den Anstieg der Temperaturen
hinnehmen – und konkret vor Ort gegen die Folgen kämpfen.“ * „Global denken – lokal handeln“ ist auch das
Motto der Unteren Naturschutzbehörde. Finanziert aus Mitteln des „Klimaprogramms Bayern 2020“ wurde im
Landkreis München mit dem Bergermoor bereits das zweite von drei Hochmooren wiedervernässt. Ein wichtiger Beitrag zur Klimaentlastung.
Bunte Torfmoosrasen im
2010 wiedervernässten
Deininger Moor.
Durchschnittlich 700 t Kohlenstoff speichert ein
Hektar intaktes Moor, sechsmal so viel wie eine
vergleichbar große Waldfläche. Und obwohl Moore
nur 3 % der globalen Landfläche bedecken, ist
rund 30 % des weltweiten Boden-Kohlenstoffs in
ihnen festgelegt. Doch was sich zunächst gut anhört, wird zu einer Gefahr. Rund 95 % der Moore in
Bayern sind durch Entwässerung, Torfabbau, landund forstwirtschaftliche Nutzung gestört, zum Teil
sogar unwiederbringlich zerstört. Die Folge: Der
ausgetrocknete Torf beginnt sich zu zersetzen und
gibt den gespeicherten Kohlenstoff in Form von
Kohlendioxid und dem besonders klimaschädlichen Lachgas wieder an die Atmosphäre ab.
Im Jahr 2000 beschloss die bayerische Staatsregierung, gezielt gegen die Hauptursachen des
Klimawandels vorzugehen. Neben der Suche nach
technischen Lösungen zur Verminderung des
Kohlendioxidausstoßes kommt der Sanierung von
Mooren eine wichtige Rolle zu.
Zwei von drei Mooren saniert
Finanziert aus vom Freistaat Bayern zur Verfügung
gestellten Mitteln des „Klimaprogramms Bayern
2020 – Teil Moore“, konnte zwischen Herbst 2010
und Frühjahr 2011 bereits der Kern des Deininger
Moores bei Dingharting erfolgreich wiedervernässt
werden. Im Herbst 2012 wurde mit dem Bergermoor nun das zweite von drei Hochmooren im
Landkreis München saniert. Möglich geworden war
dies, weil die Grundeigentümer für diese besondere Klima- und Naturschutzmaßnahme gewonnen
werden konnten.
Das vollständig von Nadelwäldern umgebene
Bergermoor liegt wenige Meter südlich der Ortsverbindungsstraße von Peiß nach Kaltenbrunn
in einer abwechslungsreichen, stark bewegten
Landschaft östlich der Linie Miesbach-Aying-Kirchseeon, deren Ursprünge in die letzten Eiszeiten
zurück reichen.
* Bojanowski, Axel: „Wirkungslose Uno-Konferenzen: Forscher fordern Ende der Weltklimagipfel“ in: Spiegel online, 13.12.2012,
www.spiegel.de/wissenschaft/natur/gescheiterte-uno-konferenzen-forscher-wollen-klimagipfel-abschaffen-a-872633.html
49
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Am Ende der Würm-Eiszeit vor rund 15.000 Jahren
hinterließ der weit aus den Alpen nach Norden
vorgestoßene riesige Inn-Gletscher bei seinem
Rückzug auf den Schottermassen vorangegangener Kaltzeiten ein vielgestaltiges Relief aus markanten Kuppen und Mulden, die Eiszerfallslandschaft.
Immer wieder lösten sich beim Zurückweichen
mächtige Eisblöcke vom Gletscherstrom, die
überdeckt von Schottern sehr langsam schmolzen.
In der Folge entstanden Mulden und Senken, die
sogenannten Toteislöcher.
Während die kleinsten Toteislöcher mit weniger als
hundert Quadratmetern Ausdehnung meist nur
dem geübten Betrachter ins Auge fallen, nimmt
der größte Toteiskessel der Ayinger Eiszerfallslandschaft, das Bergermoor, rund dreieinhalb Hektar
ein. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wurde das Moor entwässert und bis in die
1970er Jahre wurde in der Osthälfte Torf gestochen. Sie liegt heute gut 1,5 Meter tiefer als der
nicht abgebaute Westteil. In Folge der Entwässerung und des Torfabbaus konnten auf der Moorfläche verstärkt Gehölze Fuß fassen. Sie entwässerten
den Torfkörper zusätzlich. Trotz der Störung weist
das Bergermoor in seinem Zentrum noch immer
eine Mächtigkeit von mehr als 5,5 Metern auf, und
in der bis heute weitgehend hochmoortypischen
Vegetation blieb so manches Eiszeitrelikt erhalten.
Um die negative Gebietsentwicklung zu stoppen,
wurde die Westhälfte bereits im Jahr 1997 von
Gehölzen, insbesondere Fichten befreit und seither
freigehalten. Im Herbst 2012 wurde nun im Auftrag
der Unteren Naturschutzbehörde die hydrologische Sanierung des flächenhaften Naturdenkmals
eingeleitet.
Natürliches Wachstum angeregt
Zunächst musste zur Vorbereitung der eigentlichen Wiedervernässungsmaßnahmen ein Großteil
des nicht standortgerechten Gehölzaufwuchses
entnommen werden. Unmittelbar im Anschluss an
die Forstarbeiten folgte am Ostrand der aktuellen
Moorfläche der Bau von holzverstärkten Dämmen
über eine Gesamtlänge von rund 75 Metern, im
Moorzentrum wurde in einem Graben eine Spundwand errichtet. Die Bauwerke sollen den Abfluss
von Niederschlagswasser aus dem Moorgebiet
soweit möglich zurückhalten und verzögern und
damit den mooreigenen Wasserspiegel anheben.
Durch den Regenrückhalt wird in Teilbereichen
die weitere Zersetzung ausgetrockneten Torfs
und die Freisetzung von klimaschädlichen Gasen
verhindert und das Moor wieder zum natürlichen
Wachstum angeregt. Das sehr trockene Zentrum
des Hochmoores wird man aufgrund seiner erhöhten Lage durch die Maßnahmen allerdings nur sehr
unzureichend vernässen können.
Mit Kosten in Höhe von knapp 20.000 Euro waren
die aufwändigen Forst- und Baggerarbeiten sowie
der Zuschnitt von Holz für die Spundwand deutlich
günstiger als kalkuliert. Aufgrund der häufigen und
ergiebigen Niederschläge im September und Oktober, der schlechten Zugänglichkeit des Gebietes
und der stellenweise sehr instabilen Bodenverhältnisse gestalteten sich die Arbeiten indes schwierig.
Bau des holzverstärkten
Torfdamms im Bergermoor.
Sichtbarer Erfolg
Wie schnell ein Moorgebiet regenerieren kann,
wenn das Wassers zurückkehrt, zeigt sich beim
Deiniger Moor. Bereits im Laufe eines Jahres setzte
durch den Dammbau auf weiten Teilen der knapp
16 Hektar großen Maßnahmefläche eine starke
Vernässung ein. Wo vor zwei Jahren noch ein
dichter Wald aus Fichten, Birken, Weiden und
Kiefern auf weitgehend trockener Mooroberfläche
wuchs, bilden heute bunte moortypische Torfmoose dichte wassergesättigte Teppiche,
zwischen denen das Scheidige Wollgras wächst.
Auch im Bergermoor wird auf größerer Fläche
schon bald die Regeneration einsetzen. Die
Freisetzung klimaschädlicher Gase gehört dann
weitgehend der Vergangenheit an.
50
UMwelt Natur Bauen Wohnen
Der Landkreis lässt ein Integriertes Klimaschutzkonzept erarbeiten
Als Projektpartner haben sich die Gemeinden Baierbrunn, Gräfelfing, Kirchheim, Schäftlarn und
Unterföhring angeschlossen
Der Landkreis München hat sich mit seiner Energievision* – Einsparung von 60 Prozent der Energie bis zum
Jahr 2050 und Abdeckung der restlichen 40 Prozent durch regenerative Energien – zum Ziel gesetzt, die Energiewende vor Ort umzusetzen. Hierzu hat der Landkreis gemeinsam mit den Gemeinden Baierbrunn, Gräfelfing, Kirchheim, Schäftlarn und Unterföhring ein Integriertes Klimaschutzkonzept in Auftrag gegeben.
Ziel der interkommunalen Initiative ist es, in verschiedenen Bereichen Energie und CO2-Emissionen
einzusparen und die Nutzung von erneuerbarer
Energie zu stärken. Dabei werden verschiedene
Bereiche wie zum Beispiel Gewerbe und Handel,
Privathaushalte sowie Verkehr betrachtet.
Die Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes gliedert sich in drei Teile und hat eine Gesamtlaufzeit
vom 1. April 2012 bis zum 31. März 2013. Erster
Teil ist die Bestandsanalyse in den Bereichen
Energie- und CO2-Bilanz und eine Potenzialanalyse bezüglich der vorhandenen Einspar-, Effizienz- sowie der Substitutionspotenziale durch
regionale erneuerbare Energien. Daran schließt
sich eine Dialogphase mit verschiedenen Experten und der Bevölkerung an. Aus der Bestandsanalyse und der Dialogphase erfolgt die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes mit konkreten
Handlungsempfehlungen zur Umsetzung im
Landkreis München.
Nach dem Beschluss des Kreisausschusses vom
19. Juli 2010 erstellen das Büro B.A.U.M. Consult
GmbH in München und die Forschungsgesellschaft
für Energiewirtschaft mbH in München das Klimaschutzkonzept.
Umfangreiche Bürgerbeteiligung
Erste Ergebnisse zu den gegenwärtigen Energieverbräuchen im Landkreis, der daraus resultierenden
CO2-Bilanz und den noch bestehenden Potenzialen zur Energieeinsparung und zum Einsatz
erneuerbarer Energien wurden im Rahmen einer
öffentlichen Auftaktveranstaltung am 5. Juli 2012
im Bürgerhaus in Unterföhring präsentiert. Ziel
der Veranstaltung war es, das Klimaschutzkonzept
auf eine möglichst breite Basis zu stellen: Bis zum
Frühjahr 2013 sollten gemeinsam mit Bürgern und
lokalen Akteuren passende Handlungsansätze und
Lösungsvorschläge zur nachhaltigen Entwicklung
im Bereich Energie- und Klimaschutz erarbeitet
werden.
In zwei öffentlichen Foren am 22. Oktober und
am 7. Dezember 2012 war die Bevölkerung dann
aufgerufen, zu den Themen „Energie im Alltag“ und
„regenerative Energien“ eigene Ideen zu entwickeln. Zahlreiche Maßnahmenvorschläge wurden
eingebracht, wie zum Beispiel die Erstellung eines
„Klima-Sparbuchs für den Landkreis München“,
ein „Konzept zur Umweltbildung für Kinder und
Jugendliche“ oder die „Erstellung eines landkreisweiten Solarkatasters“. Das Integrierte Klimaschutzkonzept mit insgesamt 39 Maßnahmevorschlägen
soll Mitte 2013 in den politischen Gremien des
Kreistages verabschiedet werden.
Projektunterstützung
Unterstützt wird die Initiative des Landkreises
München und der beteiligten Gemeinden
durch eine Förderung von 65 Prozent der
Gesamtkosten durch das Bundesministerium
für Umwelt und Reaktorsicherheit und deren
Projektpartner, dem Projektträger Jülich.
* Nähere Informationen zur „Energievision des Landkreises München“ sind unter www.landkreis-muenchen.de
in der Kategorie Umwelt und Natur, Bauen und Wohnen im Bereich Energie und Klimaschutz abrufbar.
Landratsamt München / Jahresbericht 2011
Auto
Verkehr
Sicherheit
Ordnung
51
52
Auto Verkehr Sicherheit Ordnung
Permanente Baustelle: das Kreisstraßennetz
Kontinuierliche Instandhaltung, Modernisierungsmaßnahmen und neue Radverkehrswege –
es gibt viel zu tun
Die Zugehörigkeit zum Ballungsraum München stellt den Landkreis verkehrstechnisch vor besondere Herausforderungen. Die 29 Landkreiskommunen sind mit einem dichten Straßennetz und vielen überregionalen Straßenanbindungen ausgestattet. Der starke Bevölkerungszuwachs wird auch in naher Zukunft nicht geringer, so
dass für den Landkreis München durch die erhöhten Einwohnerzahlen auch höhere Verkehrsbelastungen zu
erwarten sind.
Der Landkreis München ist für die Verkehrsplanung im Bereich der Kreisstraßen und für deren
Unterhalt zuständig. Um die Verkehrsbelastungen
auf den Kreisstraßen zu verringern, bemüht sich
der Landkreis auch, sein Radwegenetz kontinuierlich auszubauen, so dass kleinere bis mittlere
Strecken auch mit dem Fahrrad sicher und klimafreundlich zurückgelegt werden können.
Permanente Verkehrszählungen
Seit 1970 werden in der Bundesrepublik Deutschland regelmäßig Verkehrszählungen nach einheitlichem Muster durchgeführt, um Daten für die
Bewertung und den Vergleich von Straßen bezüglich der Verkehrsmengen zu erhalten.
Dauerzählstellen
Der Landkreis verfügt über ein Kreisstraßennetz
von rund 109 km Länge. Die Bedeutung der
Kreisstraßen für den Verkehr und auch die Veränderungen in den Verkehrsflüssen können durch die
mittels der Verkehrsdauerzählstellen gewonnenen
Daten (durchschnittlich täglicher Verkehr –„DTV“)
bewertet werden.
Die Ergebnisse der Zählungen der vergangenen
Jahre und auch die Veränderungen in den Verkehrsflüssen lassen sich aus folgender Tabelle
ersehen. An sechs Kreisstraßen werden permanent
automatisierte Verkehrszählungen durchgeführt.
Die Verkehrszählungen ergaben folgende DTV-Jahresmittelwerte in Kfz/24 h auf den Kreisstraßen.
2009
2010
2011
2012
Änderung zum Vorjahr in %
M 2 Unterhaching
12.183
12.001
11.770
11.854
0,71
M 3 Aschheim
11.566
10.784
10.934
10.503
-3,94
M 11 Grünwald
12.831
13.128
13.360
12.851
-3,81
7.812
7.367
7.216
7.450
3,24
M 21 Planegg
M 18 Feldkirchen
15.580
14.813
15.083
15.102
0,13
M 22 Ottobrunn
15.947
15.618
15.318
15.312
-0,04
Dauerzählstelle Aschheim
Dauerzählstelle Feldkirchen
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Dauerzählstelle Grünwald
Dauerzählstelle Ottobrunn
Dauerzählstelle Planegg
Dauerzählstelle Unterhaching
„Dauerbaustelle“ Instandhaltungsmaßnahmen
Fahrbahnbeläge unterliegen durch verkehrliche
Belastungen, Witterungseinflüsse und Alterung
einem kontinuierlichen Verschleiß. Dieser Verschleiß macht sich durch Rissbildung und Deckenausbrüche bemerkbar und stellt eine Gefahr für
den Straßenverkehr dar. Der Landkreis München
ist stets bemüht, den Wert seiner Straßen durch
kleinere Instandsetzungsmaßnahmen zu erhalten.
Sobald kleinere Instandsetzungsmaßnahmen die
erforderliche Sicherheit nicht mehr gewährleisten
können, werden die Fahrbahndecken der Kreisstraßen erneuert.
Im Jahr 2012 wurden folgende größere Deckenbaumaßnahmen an Kreisstraßen durchgeführt:
An der Kreisstraße M 11 wurde der Fahrbahnbelag
der Kreisverkehrsanlage an der Einmündung Raiffeisenallee, Oberhaching, auf einer Länge von ca.
0,3 km erneuert. Des Weiteren wurde an der Kreisstraße M 11 die Fahrbahndecke der Luitpoldstraße,
Höhenkirchen/Hohenbrunn, auf einer Länge von
ca. 1,6 km saniert.
Die Erneuerungen waren notwendig, da die alten
Fahrbahnbeläge mit 20 und 30 Jahren ihr Lebensalter erreicht hatten und deutliche Verschleißer-
scheinungen aufwiesen. Im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte haben sich aufgrund verkehrlicher
Belastung und witterungsbedingt Ausbrüche und
Spurrinnen gebildet, die eine Sanierungsbedürftigkeit herbeigeführt haben. Insbesondere bei
der Kreisverkehrsanlage im Zuge der Kreisstraße
M 11 in Oberhaching war eine Sanierung wegen
langzeitig einwirkender Verziehungskräfte durch
den Schwerlastverkehr dringend erforderlich. Die
Kosten der Baumaßnahmen beliefen sich auf ca.
200.000 Euro.
Im Verein mit den Kommunen
Die Gemeinde Hohenbrunn hatte zur Verbesserung
der Verkehrsverhältnisse an der Kreuzung Kreisstraße M 11 (Luitpoldstraße), Kreisstraße M 24 (Hohenbrunn – Siegertsbrunn) und der Gemeindestraße
Georg-Knorr-Straße die Errichtung einer Kreisverkehrsanlage angeregt, da der Verkehrsknoten überdurchschnittlich belastet ist. Die vorfahrtsberechtigte Kreisstraße M 24 wies gemäß der Zählung von
2010 einen durchschnittlich täglichen Verkehr von
5.081 Kraftfahrzeugen auf. Für die von Westen in die
Kreuzung einmündende Kreisstraße M 11 wurde
ein Zählwert von 2.796 Kraftfahrzeugen festgestellt.
Eine zunehmende Belastung des Knotenpunktes ist
auch durch die künftige Verkehrsführung im Gewerbegebiet Hohenbrunn zu erwarten.
53
54
Auto Verkehr Sicherheit Ordnung
Nach Stellungnahme der Unteren Verkehrsbehörde
war die Sicherung des Kreuzungsverkehrs durch
Beschilderung mit Richt- und Vorschriftzeichen
entsprechend dem derzeitigen Zustand nicht
mehr ausreichend. Auch seitens der Polizei wurde
eine negative Unfallentwicklung festgestellt. Zur
Gewährleistung der Verkehrssicherheit wurde
daher die Anordnung einer Lichtzeichenanlage als
erforderlich erachtet.
Die Anforderungen an die Verkehrssicherheit
können anstelle einer Ampel aber auch durch
die Errichtung einer Kreisverkehrsanlage erzielt
werden. Die Gemeinde Hohenbrunn hatte sich
bereit erklärt, die Planungs- und Baukosten für eine
solche Anlage zu übernehmen. Der Grunderwerb
wurde ebenfalls von der Gemeinde durchgeführt.
Der Landkreis beteiligte sich an der Errichtung
des Kreisverkehrs lediglich mit den fiktiven Kosten
für eine Lichtzeichenanlage, die er in jedem Fall
zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit hätte
aufwenden müssen. Diese beliefen sich auf 59.500
Euro.
Unterwegs mit dem Radl –
gesund und umweltfreundlich
Die Förderung des Radverkehrs ist ein wesentliches
Element einer erfolgreichen Kommunalpolitik für
Klimaschutz, Umweltschutz und Gesundheitsvorsorge. Radfahren hat positive Auswirkungen auf
die Gesundheit und verursacht keine Lärm- und
Schadstoffemissionen. Der Landkreis München hat
sich zum Ziel gesetzt, zur Förderung der Lebensqualität seiner Bürger, eine fahrradfreundliche
Infrastruktur zu schaffen und zu erhalten. Dadurch
soll eine kontinuierliche Vernetzung der Alltagsund Freizeitmobilität erreicht werden. Derzeit
umfasst das Radwegenetz in der Verantwortung
des Landkreises München 25,5 km.
Der vom Landkreis im Jahr 2005 errichtete Gehund Radweg entlang der Kreisstraße M 10 (Egmatinger Straße) endete bislang an der Einmündung
„Grasbrunner Geräumt“. Zur durchgängigen Gehund Radwegausstattung der Kreisstraße M 10 ist
noch die Errichtung eines ca. 600 m langen Teilstückes vom „Grasbrunner Geräumt“ bis zur Landkreisgrenze in Richtung Egmating erforderlich.
Inzwischen wurden alle offenen Fragen im Bereich
der Gemeinde Egmating (Landkreis Ebersberg) geklärt, so dass dem Baubeginn im Jahr 2013 nichts
mehr im Wege steht.
Fahrradfreundliche Kommune
Die Kreisgremien haben im Jahr 2012 beschlossen,
dass der Landkreis München der „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommune Bayern“
(AGFK-Bayern) beitritt. Die AGFK Bayern setzt sich
als zentrales Ziel, den Schutz der Umwelt voranzubringen. Dabei soll besonders der Radverkehr
als wesentliches Element des Umweltverbundes
in der Nahmobilität gefördert werden. Besondere
Schwerpunkte sind hierbei die Erhöhung des Radund Fußverkehrsanteils im Modal-Split und die
Verbesserung der Verkehrssicherheit. Dafür soll in
den Mitgliedskommunen eine radverkehrsfreundliche Mobilitätskultur geschaffen werden.
Der Antrag zur Aufnahme in die AGFK-Bayern wird
Anfang 2013 erfolgen. In einem darauf folgendem
Aufnahmeverfahren muss der Landkreis München
nachweisen, dass er die Aufnahmekriterien des
Vereins erfüllt. Dies wird in einem zweistufigen Verfahren erfolgen. Im ersten Schritt findet eine Vorbereisung zur Bestandsaufnahme auf Fachebene
statt. Ist die Vorbereisung positiv verlaufen, kommt
es zur Hauptbereisung durch die vollständige
Bewertungskommission. Kommt die Bewertungskommission ebenfalls zu einem positiven Schluss,
erhält der Landkreis München die Auszeichnung
„Fahrradfreundliche Kommune“, verliehen durch
das Bayerische Staatsministerium des Innern.
55
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Erweiterter Service bei der KFZ-Zulassung
Fahrzeuge können seit 2012 auch bei Zulassungsstellen anderer Landkreise angemeldet werden
Die Zulassungsbehörden der Landkreise München, Mühldorf am Inn, Berchtesgadener Land, Traunstein, Rosenheim, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen sowie der Stadt Rosenheim bieten seit
Dezember 2011 den zusätzlichen Bürgerservice der sogenannten „erweiterten Zuständigkeit“ an. Bürger, Unternehmen und Zulassungsdienste aus diesen Landkreisen bzw. der Stadt Rosenheim können ihre Fahrzeuge bei
jeder der genannten Stellen zulassen. Dabei erfolgen die Anmeldungen jeweils mit Kennzeichen des Wohnsitzes
bzw. des Firmenstandortes.
Die Karte zeigt
das bisherige Einzugsgebiet der „erweiterten
Zuständigkeit“.
Von diesem neuen Bürgerservice machen inzwischen viele Privatpersonen, Händler, Zulassungsdienste und andere Firmen regen Gebrauch.
Am intensivsten nutzen das Angebot Zulassungsdienste, die in mehreren Landkreisen tätig sind und
so auf zusätzliche Fahrten verzichten können.
Die Bürger können durch die Nutzung dieser
erweiterten Dienstleistung sowohl Zeit als auch
Kosten sparen. Indem etliche sonst erforderliche
Anfahrten entfallen, kommt das Angebot durch
einen reduzierten Kraftstoffverbrauch auch dem
Umweltschutz zugute.
Im Jahr 2013 wird sich der Landkreis Starnberg
ebenfalls an der „erweiterten Zuständigkeit“ beteiligen, so dass noch mehr Bürger von diesem Service
Gebrauch machen können.
56
Auto Verkehr Sicherheit Ordnung
Überblick über die Nutzung des Angebotes im Jahr 2012:
Teilnehmende Kommune
Zulassungsvorgänge, die das
Landratsamt München für die
anderen Zulassungsstellen
ausgeführt hat
Zulassungsvorgänge, die von
anderen Zulassungsstellen für
das Landratsamt München ausgeführt wurden
Landkreis Mühldorf am Inn
195
217
Landkreis Berchtesgadener Land
111
72
Landkreis Traunstein
269
91
1.054
1.171
889
506
Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
1.068
2.112
Landkreis Garmisch-Partenkirchen
196
57
Stadt Rosenheim
138
49
3.920
4.275
Landkreis Rosenheim
Landkreis Miesbach
Gesamt
Wechselkennzeichen
Im Laufe des Jahres 2012 waren im Bereich des
Kfz-Zulassungsrechts eine Reihe von Rechtsänderungen umzusetzen. In den Medien wurde hiervon
insbesondere die Einführung des Wechselkennzeichens thematisiert.
Mit einem Wechselkennzeichen kann ein Fahrzeughalter seit dem 1. Juli 2012 zwei Fahrzeuge
gleicher Fahrzeugart auf sich zulassen. Interessant
ist dies im Hinblick auf eine mögliche niedrigere
Versicherungsprämie. Die Einsparungen bei der
Kfz-Haftpflichtversicherung können allerdings je
nach Versicherungsunternehmen unterschied-
lich hoch sein. Mit dem Wechselkennzeichen darf
jedoch immer nur ein Fahrzeug zur gleichen Zeit
bewegt werden. Das nicht genutzte Fahrzeug muss
in diesem Zeitraum auf privatem Grund abgestellt
werden. Bei der Kfz-Steuer gibt es keine Vergünstigungen. Sie ist für beide Fahrzeuge in voller Höhe
zu entrichten.
Im Jahr 2012 wurden bei der Kfz-Zulassungsstelle
des Landratsamtes in Grasbrunn neun Wechselkennzeichen ausgegeben. Weitergehende Informationen zu den eingetretenen rechtlichen Änderungen und auch zum Wechselkennzeichen sind auf
der Internetseite des Landkreises zu finden.
Landratsamt München / Jahresbericht 2011
Wirtschaft
Arbeit
Gewerbe
Verbraucherschutz
57
58
Wirtschaft Arbeit Gewerbe Verbraucherschutz
Wie sicher sind unsere Lebensmittel?
Mehr Transparenz für Verbraucher bei Verstößen gegen das Lebensmittelrecht
Gammelfleisch, als Rind deklariertes Pferdefleisch, Ungeziefer in Backwaren – immer wieder machen große Lebensmittelskandale Schlagzeilen und stellen dabei auch die Schutzmechanismen für die Verbraucher auf den
Prüfstand. Handlungsgrundlage der Lebensmittelkontrollbehörden ist das Lebensmittelrecht, dessen Ziel es vor
allem ist, durch zahlreiche Gebote und Verbote den Bürger vor Gesundheitsschädigungen durch den Genuss
von Lebensmitteln zu schützen.
So sauber wie hier sollte
es in jeder Backstube
aussehen. Künftig haben
die Verbraucher bessere
Möglichkeiten, sich vor
verunreinigten Lebensmitteln zu schützen.
Änderung der rechtlichen Grundlage
Am 1. September 2012 trat eine Änderung des
Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches
(LFGB) in Kraft. Eine neue Vorschrift verpflichtet
seitdem die zuständigen Behörden, die Öffentlichkeit unter Nennung des betroffenen Unternehmers
über bestimmte Verstöße im Bereich des Lebensmittel- und des Futtermittelrechts zu informieren.
Dadurch soll mehr Transparenz geschaffen werden.*
Die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit
der neuen Vorschrift werden im Folgenden beantwortet:
Wer kontrolliert und wo findet
man die Informationen?
Für den Bereich des Lebensmittelrechts sind die
Landratsämter bzw. die kreisfreien Städte zuständig,
für den Bereich des Futtermittelrechts ist es die Regierung von Oberbayern. Die Informationen werden
bayernweit auf einer Internetplattform des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
(LGL) veröffentlicht und können unter www.lgl.
bayern.de von jedermann eingesehen werden.
Worüber wird informiert?
Die zuständigen Behörden sind verpflichtet, die
Verbraucher über Überschreitungen festgelegter
Grenzwerte, Höchstgehalte und Höchstmengen
zu informieren. Darüber hinaus muss die Öffentlichkeit über alle sonstigen erheblichen oder
wiederholten Verstöße gegen Hygienevorschriften
oder Vorschriften, die dem Gesundheits- oder Täuschungsschutz dienen, in Kenntnis gesetzt werden,
bei denen ein Bußgeld von mindestens 350 Euro
zu erwarten ist.
Auf der Internetseite des LGL finden die Nutzer
dann neben dem Namen des betroffenen Betriebes
und des einzelnen Produktes Informationen zum
Grund der Beanstandung und zur Art des Verstoßes, zur Behörde, die die Kontrolle durchgeführt
hat, einschließlich Datum des Besuches und der
Veröffentlichung sowie, sofern erfolgt, eine Information über die Beseitigung der Mängel.
Nach Ablauf von sechs Monaten werden die
Informationen wieder von der Internetplattform
gelöscht. Eine zwischenzeitliche Beseitigung
* Nach Redaktionschluss wurde bekannt, dass aufgrund aktueller Eilentscheidungen des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes, wonach an der Verfassungsmäßigkeit von Veröffentlichungen nach § 40 Abs. 1a LFGB erhebliche Zweifel bestehen, seitens der bayerischen Verwaltung bis zu einer endgültigen Klärung der Rechtslage keine weiteren Veröffentlichungen mehr erfolgen werden.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Die Veröffentlichung der genannten Verstöße
setzt nicht automatisch eine Gefährdung für die
Gesundheit des Verbrauchers voraus. Nach dem
Willen des Gesetzgebers sollen nämlich bestimmte
herausgehobene Rechtsverstöße veröffentlicht
werden, um eine bessere Transparenz zu schaffen. Die Behörden verfügen hierbei über keinerlei
Ermessensspielraum.
Verstöße, die sich im Bereich der gesetzlich festgelegten Grenzwerte, Höchstgehalte und Höchstmengen bewegen, werden nach einer Probenahme
der Lebensmittel- bzw. Futtermittelkontrolleure
und einer Untersuchung in den Laboren des
Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit festgestellt. In einem solchen Fall muss der
betroffene Betrieb nicht mit einem Bußgeld rechnen; das Ergebnis muss jedoch immer noch durch
eine zweite Untersuchung bestätigt werden.
Eine vollständige Liste über gesundheitsgefährdende Lebensmittel veröffentlicht das Bundesamt
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
auf www.lebensmittelwarnung.de.
Beim Landratsamt München sind derzeit sieben
Kontrolleure beschäftigt. Sie führen jährlich über
500 Kontrollen bzw. Nachkontrollen durch. Die
Besuche sind grundsätzlich unangemeldet.
Wer stellt die Verstöße fest?
Meist werden Verstöße im Rahmen von regelmäßigen Kontrollen der Lebensmittel- bzw. Futtermittelkontrolleure festgestellt. Dabei hat sich der
Kontrolleur ein Bild von der Gesamtsituation im
Betrieb zu machen und den Grad eventuell vorgefundener Mängel festzustellen. Durch die gesetzliche Formulierung „in nicht nur unerheblichem
Ausmaß“ werden Bagatellverstöße gegen HygieneAnforderungen wie zum Beispiel ein beschädigter
Bodenbelag von einer Veröffentlichung bereits
ausgeschlossen.
Kann sich der Unternehmer gegen
eine Veröffentlichung wehren?
Vor einer Veröffentlichung wird der Betroffene von
der zuständigen Behörde angehört. Die Behörde
prüft eventuelle Einwendungen des Unternehmers
und teilt ihm das Ergebnis schriftlich mit. Muss der
Verstoß veröffentlicht werden, erhält der Unternehmer Gelegenheit, vor der Veröffentlichung Rechtsschutz beim Verwaltungsgericht einzulegen.
der Mängel führt zu keiner vorzeitigen Löschung.
Anschließend wird der Kontrollbericht von Verwaltungsspezialisten in Zusammenarbeit mit
dem Kontrolleur bewertet. Auf der Grundlage des
Ergebnisses wird dann beurteilt, ob der Fall unter
die Veröffentlichungspflicht fällt.
Für den Verbraucher wird durch die neue gesetzliche Regelung ein Mehr an Transparenz geschaffen.
Mit nur wenigen Klicks erhalten die Bürger wertvolle Informationen über „schwarze Schafe“ im
Lebensmittelbereich.
Weiterführende Informationen finden Sie unter folgenden Links:
 Text des Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuches:
www.bundesrecht.juris.de/lfgb
 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz:
www.bmelv.de
 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit:
www.bvl.bund.de
 Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit:
www.stmug.bayern.de
59
60
Wirtschaft Arbeit Gewerbe Verbraucherschutz
Landkreis München sagt multiresistenten Krankenhauskeimen
den Kampf an
Hygieneüberwachung und Netzwerkbildung gegen multiresistente Erreger
Multiresistente Erreger, also solche Bakterien, gegen die verschiedene Antibiotika bereits versagen, sind in den
letzten Jahren zum medizinischen Problem geworden. Vor allem in Krankenhäusern, aber auch im ambulanten
Bereich, haben sich entsprechende Erreger bundesweit teilweise stark ausgebreitet. Auch der Landkreis München bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont.
Von größter Bedeutung sind dabei die Aufklärung des Betroffenen und dessen Angehörigen
sowie der schnelle Informationsfluss zwischen
den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen, also den Krankenhäusern, Pflegeheimen,
Rehabilitationseinrichtungen, niedergelassenen
Ärzten und weiteren Therapeuten, Pflegenden
und Helfern im ambulanten Bereich.
Bakterienwachstum
beim Abklatschtest
einer Hand.
Die multiresistenten Erreger tragen Bezeichnungen wie MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), ESBL (extended spectrum
betalactamase, d. h. Keime mit Betalaktamase)
oder VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken). Gemeinsam ist ihnen die Resistenz gegen
mehrere Antibiotika. Daher sind Infektionen
mit solchen Keimen schwer zu behandeln und
können für empfindliche Personengruppen wie
z. B. Frühgeborene, Abwehrgeschwächte oder
chronisch kranke Senioren gefährlich werden. Im
Zusammenhang mit medizinischen oder pflegerischen Maßnahmen werden diese Keime leicht
weiterverbreitet, wenn gängige Hygieneregeln
nicht genauestens eingehalten werden.
Verbreitung außerhalb von Kliniken
Da eine Behandlung zur Entfernung des Erregers
nicht immer gelingt oder aus medizinischen
Gründen oft nicht möglich ist, werden manche
Patienten als zeitweilige oder langfristige Träger
von multiresistenten Erregern aus dem Krankenhaus entlassen. Im ambulanten Bereich sind
dann weiterhin entsprechende hygienische
Vorsichtsmaßnahmen nötig, allerdings ohne den
Betroffenen in seinen Persönlichkeitsrechten zu
weit einzuschränken.
Gemeinsam zum Erfolg
Zu diesem Zweck wurden im Jahr 2009 bayernweit regionale Netzwerke zur Bekämpfung multiresistenter Erreger ins Leben gerufen. Auch im
Landkreis München wurde 2009 unter Federführung der Gesundheitsabteilung ein solches Netzwerk gegründet. Ziel der Netzwerkbildung ist der
Informationsaustausch unter den verschiedenen
beteiligten Berufsgruppen des Gesundheitswesens, die Erarbeitung regionaler Standards und
die Umsetzung bestehender Empfehlungen zu
multiresistenten Erregern.
Seit 2009 konnten im Landkreis München bereits
verschiedene Institutionen und Berufsgruppen
wie Kliniken, Alten- und Pflegeheime, Krankenkassenvertreter, Klinikärzte, niedergelassene
Ärzte etc. an einen Tisch gebracht werden. Im
Jahr 2012 lag der Schwerpunkt auf den ambulanten Pflegediensten, den Rettungsdiensten
und Krankentransportunternehmen im Landkreis
München. Dabei wurden aktuelle Themen wie
das Hygienemanagement in der ambulanten
Pflege und beim Krankentransport sowie das
Problem der Informationsweitergabe zwischen
stationärem und ambulantem Sektor durch Fachreferenten beleuchtet und rege diskutiert.
Rolle der Gesundheitsämter gestärkt
Eine weitere bedeutende Maßnahme im Kampf
gegen multiresistente Erreger ist die staatliche
Hygieneüberwachung medizinischer Einrichtungen. Die Gesundheitsabteilung des Landratsamtes
überwacht in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmit-
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
telsicherheit die medizinischen Einrichtungen im
Landkreis München. Die Rolle der Gesundheitsämter wurde in den letzten Jahren durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG) und durch die Bayerische
Verordnung zur Hygiene und Infektionsprävention
in medizinischen Einrichtungen (MedHygV) vom
1. Dezember 2010 deutlich gestärkt. Diese Verordnung gilt für Krankenhäuser und weitere stationäre und ambulante Einrichtungen des Gesundheitswesens. Sie regelt ausführlich die Pflichten der
Einrichtung in Bezug auf die Infektionshygiene.
So werden z. B. die Beschäftigung von Hygienefachpersonal, die Erstellung von Hygieneplänen
oder die Erfassung von Krankenhausinfektionen,
von antibiotikaresistenten Erregern und von Daten zum Antibiotikaverbrauch vorgeschrieben.
Die Leiter der Einrichtungen werden verpflichtet,
den Stand der medizinischen Wissenschaft einzuhalten, um Krankenhausinfektionen zu verhüten
und die Weiterverbreitung von Krankheitserregern zu vermeiden.
Im Jahr 2012 hat die Gesundheitsabteilung
erneut alle drei im Landkreis gelegenen und im
Bayerischen Krankenhausplan erfassten Kliniken besucht und unter infektionshygienischen
Gesichtspunkten überprüft. In diesem Jahr lag
der Überwachungsschwerpunkt bayernweit vor
allem auf den Themen Händehygiene, Umgang
mit krankenhaushygienisch relevanten Erregern, Antibiotikamanagement und Surveillance
nosokomialer Infektionen auf Intensivstationen.
Unter Surveillance versteht man die Pflicht der
Krankenhäuser, bestimmte krankenhaustypische
Infektionen, Krankheitserreger mit speziellen
Resistenzen und Multiresistenzen sowie den
Antibiotikaverbrauch aufzuzeichnen, zu bewerten
und sachgerechte Schlussfolgerungen hinsichtlich
erforderlicher Präventionsmaßnahmen und hinsichtlich des Einsatzes von Antibiotika zu ziehen.
Als nosokomiale Infektion bezeichnet man eine
Infektion mit lokalen oder systemischen Infektionszeichen als Reaktion auf das Vorhandensein
von Erregern oder ihrer Toxine, die im zeitlichen
Zusammenhang mit einer stationären oder
einer ambulanten medizinischen Maßnahme
steht, soweit die Infektion nicht bereits vorher
bestand.
Kontrollen in Landkreiskliniken
Anhand detaillierter Checklisten, die vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ausgearbeitet und zur Verfügung
gestellt worden waren, besuchte die Gesundheitsabteilung die Wolfart Klinik in Gräfelfing, die
Urologische Klinik Dr. Castringius in Planegg sowie
das Isar-Amper-Klinikum München-Ost in Haar,
das als Fachklinik für Psychiatrie auch über eine
Intensivstation verfügt. Zusätzlich zu den Besichtigungsterminen bestand laufend Kontakt zwischen
den Krankenhäusern und der Abteilung Gesundheitswesen.
Aufgrund der fachlichen Ausrichtung dieser drei
spezialisierten Kliniken im Landkreis München
erfolgt die Krankenhausversorgung der Landkreisbürger jedoch vor allem in Krankenhäusern
auf dem Gebiet der Landeshauptstadt München.
Diese werden entsprechend vom städtischen
Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München kontrolliert. Neben den
Krankenhäusern im Landkreis überwacht die
Gesundheitsabteilung auch sonstige medizinische Einrichtungen wie z. B. eine Privatklinik,
Arztpraxen, Heilpraktikerpraxen, Praxen weiterer
Gesundheitsberufe und Rettungswachen. Häufig
suchen diese Stellen auch aktiv den Kontakt zum
Landratsamt und nutzen die Möglichkeit der
Beratung.
Weiterführende Informationen geben u.a. folgende Stellen:

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit - Krankenhausinfektionen:
www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/krankenhaus/krankenhausinfektionen.htm

Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Multiresistente Erreger (LARE):
www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/lare/index.htm

Häufig gestellte Fragen zum Thema multiresistente Erreger:
www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/lare/faq/index.htm
61
62
Die Abteilungen
des Landratsamtes
Das nebenstehende Organigramm und die folgenden Portraits der Abteilungen, die kurz das
Aufgabenspektrum der einzelnen Organisationseinheiten beleuchten und durch interessante
Statistiken ergänzt sind, bilden den Stand der Verwaltungsstruktur zum 31. Dezember 2012 ab.
Im Laufe des Jahres 2012 sind einige organisatorische Umstrukturierungen vorgenommen worden.
Am augenfälligsten ist die Entstehung einer neuen Abteilung A, die sich im Wesentlichen aus dem
ehemaligen Büro der Landrätin sowie den Bereichen Sport und Kultur, zuvor in den Abteilungen 2
und 3 angesiedelt, zusammensetzt. Die Zusammenfassung dieser Bereiche soll insbesondere eine
Bündelung der Kompetenzen im Veranstaltungssektor bewirken und Synergien nutzbar machen.
Nachdem die großen Projekte „Optionsantrag und Eröffnung des Jobcenters und Sozialbürgerbüros“ sowie das Jubiläum „150 Jahre Landratsamt München“ und der „Tag der offenen Tür“ im
Jahr 2012 abgeschlossen wurden, wurde die Stabsstelle Projektmanagement aufgelöst. Das seit
1. Januar 2012 bestehende Jobcenter wurde als fünftes Sachgebiet der Abteilung 2 „Arbeit, Jugend
und Soziales“ zugeordnet.
Das Medienzentrum, ehemals bei der Abteilung 3 „Kommunales und Schulen“ angesiedelt,
wechselte in die Abteilung 1 „Zentrale Angelegenheiten“.
Komplett weggefallen ist im Laufe des Jahres die Stabsstelle „Erhebungsstelle Zensus 2011“,
da die Arbeiten an der Volkszählung abgeschlossen werden konnten.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
63
Amtsleitung Landrätin
Stabsstelle 01
Rechnungsprüfungsamt
Stabsstelle 02
Finanzen
Betriebsärztin
Personalrat
beim
Landratsamt
München
Schwerbehindertenvertretung
Abteilung A
Abteilung 1
Abteilung 2
Abteilung 3
Abteilung 4
Abteilung 5
Abteilung 6
Abteilung 7
Abteilung 8
Geschäftsbereich
Amtsleitung
Zentrale
Angelegenheiten
Arbeit, Jugend
und Soziales
Kommunales
und Schulen
Öffentliches
Gesundheitsund
Veterinärwesen
Öffentliche
Sicherheit und
Ordnung,
Enteignungen
Umwelt- und
Verkehrsrecht
Bauwesen und
Gutachterausschuss
Immobilienmanagement,
kreiseigener
Tiefbau und
Energievision
Juristische
Beratung, Projektcontrolling und
Sonderaufgaben
Fachkraft für
Arbeitssicherheit
Integrationsbeauftragter
Gleichstellungsstelle
Geschäftsstelle
des Gutachterausschusses
Sozialplanung
Referent der
Amtsleitung
Sachgebiet A.1
Sachgebiet 1.1
Sachgebiet 2.1
Sachgebiet 3.1
Sachgebiet 4.1
Sachgebiet 5.1
Sachgebiet 6.1
Sachgebiet 7.1
Sachgebiet 8.1
Pressestelle und
Öffentlichkeitsarbeit
Personalbetreuung
Kreisjugendamt
Kommunale
Angelegenheiten
und Wahlen
Gesundheitsschutz, Gesundheitsberichterstattung,
Gesundheitsförderung und
Prävention
Gewerberecht,
Gesundheitsrecht,
Recht im
Veterinärwesen
und Lebensmittelrecht
Immissionsschutz
und staatliches
Abfallrecht
Baurecht,
Denkmalschutz
und
Raumordnungsrecht
Immobilienmanagement,
Kreisbaumeister
Anderl
Jugendbeauftragter
Sachgebiet A.2
Sachgebiet 1.2
Sachgebiet 2.2
Sachgebiet 3.2
Sachgebiet 4.2
Sachgebiet 5.2
Sachgebiet 6.2
Sachgebiet 7.2
Sachgebiet 8.2
Veranstaltungen,
Kultur und Sport
IuK, E- Government
und Organisation
Eltern- und
Jugendberatungsstelle
Schulen und
Bildung
Medizinal- und
Gutachtenwesen
Ausländer- und
Staatsangehörigkeitsrecht
Wasserrecht
und
Wasserwirtschaft
Bautechnik,
Brandschutz
und
Städtebau
Tiefbau, kommunale Abfallwirtschaft und
Grünordnung
ILM - Interventionsstelle Landkreis München
Sachgebiet A.3
Sachgebiet 1.3
Sachgebiet 2.3
Sachgebiet 3.3
Sachgebiet 4.3
Sachgebiet 5.3
Sachgebiet 6.3
Projektarbeit,
Sitzungsdienst
und Wirtschaftsfragen
Zentrale Dienste
Sozialhilfe und
Wohnungswesen
Ausbildungsförderung und
Kostenfreiheit
des
Schulweges
Veterinärwesen
- Süd -
Brandschutz,
Katastrophenschutz,
Waffenrecht,
Sprengstoffrecht und
Jagdgesetze
Naturschutz,
Forstrecht und
Landwirtschaftsrecht
Sachgebiet 1.4
Sachgebiet 2.4
Sachgebiet 4.4
Sachgebiet 5.4
Sachgebiet 6.4
Medienzentrum
Besondere
Soziale
Angelegenheiten
Veterinärwesen
- Nord -
Feuerwehreinsatzzentrale
des Landkreises
München
Kraftfahrzeugzulassungsund
Führerscheinstelle
Behindertenbeauftragter
Sozialer
Bürgerservice
Sachgebiet 2.5
Sachgebiet 6.5
Jobcenter Landkreis München
Verkehrsrecht
Stabsstelle
Controlling und
Haushalt
64
Abteilung A
Abteilung A
Die Abteilung A Geschäftsbereich Amtsleitung
ist im Jahr 2012 neu entstanden und vereint im
Wesentlichen die Aufgaben des ehemaligen Büros
der Landrätin sowie der Bereiche Kultur, Sport und
Projektarbeit. 18 hauptamtliche und vier ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich in drei Sachgebieten und einer Stabsstelle um die Angelegenheiten der Amtsleitung. Zu den wichtigen Aufgaben
gehört unter anderem das Beschwerdemanagement, die juristische Beratung der Amtsleitung
sowie der nicht von Juristen geleiteten Abteilungen, die Übernahme von Sonderprojekten sowie
die Organisation und Verwaltung der Termine der
Landrätin.
Im Sachgebiet Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
ist die Funktion des Pressesprechers angesiedelt.
Neben der Kommunikation mit den Medienvertretern gibt das Sachgebiet das Amtsblatt sowie
sämtliche Pressemeldungen des Landratsamtes
heraus und verantwortet die Inhalte der Landkreishomepage. Darüber hinaus obliegt der
Organisationseinheit die Redaktion verschiedener
Druckerzeugnisse wie Jahresbericht und Bürgerbroschüre sowie die Endredaktion sämtlicher
Veröffentlichungen des Landratsamtes. Auch die
Organisation von Pressekonferenzen und anderer
öffentlichkeitswirksamer Termine zählt zu den
Tätigkeiten des Sachgebietes.
Zu den Aufgaben des Sachgebietes Veranstaltungen, Kultur und Sport gehört die Unterstützung des gesamten Landratsamtes im Veranstaltungsmanagement sowie die Organisation von
Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Sport
und (staatliche) Ehrungen. Auch die staatlichen
Ehrungsverfahren selbst werden hier betreut. Neben der Pflege der in- und ausländischen Partnerschaften des Landkreises gehört die Kulturpflege
zu den Obliegenheiten des Sachgebietes. Hierbei
liegt der Fokus auf der Archiv-, Denkmal-, Heimatund Volksmusikpflege. Ehrenamtlich tätige, vom
Kreistag bestellte Mitarbeiter übernehmen auf
diesem Gebiet wichtige Aufgaben. Der landkreisweite jährliche Tag der Blasmusik gehört zu den
zentralen Veranstaltungen in diesem Bereich.
Die Sportreferentin ist für die Organisation des
Sportbeirates des Kreistages zuständig, verwaltet
die Kreis- und Staatszuschüsse zur Förderung des
Sports und arbeitet eng mit Sportverbänden, -vereinen und dem Arbeitskreis Schulsport zusammen.
Die jährliche Sportlerehrung oder die alle vier
Jahre stattfindende Jugendolympiade des Landkreises gehören zu ihren Tätigkeitsfeldern. Darüber
hinaus führt die Sportreferentin die Geschäftsstelle des Bayerischen Landes-Sportverbandes
(BLSV), Kreis 13. Dem Sachgebiet obliegt auch die
Verwaltung der zum 1. Januar 2013 eingeführten
Ehrenamtskarte.
Das Sachgebiet Projektarbeit, Sitzungsdienst
und Wirtschaftsfragen ist für die Organisation
und Durchführung großer, abteilungsübergreifender Projekte wie dem Tag der offenen Tür zuständig. Dem Sachgebiet obliegt darüber hinaus die
Betreuung der Kreisgremien, der Sitzungsdienst
sowie die Überwachung des Beschlussvollzuges.
Als Ansprechpartner in Wirtschaftsfragen steht
der Wirtschaftssachbearbeiter Unternehmern
und Kommunen zur Verfügung. Darüber hinaus
werden in diesem Bereich die Mitgliedschaften
des Landkreises verwaltet sowie der Fahrdienst der
Landrätin organisiert.
Der Referent der Amtsleitung wird zukünftig
als Stabstelle die Amtsleitung in wichtigen Aufgaben unterstützen.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Interessante Zahlen und Fakten
Anzahl der Sitzungen des Kreistages, seiner Ausschchüsse und weiterer Gremien
Gremien
2010
2011
2012
Bauausschuss
6
7
8
Jugendhilfeausschuss
3
4
4
öffentliche Gremien *
Kreisausschuss
12
12
12
Kreistag
3
4
6
Sozialausschuss
5
3
3
Sportbeirat
2
2
2
Umweltausschuss
4
3
4
1
1
4
Ehrungskommission
-
1
1
Fachbeirat Energie
4
4
4
Finanzreferenten
5
5
6
Rechnungsprüfungsausschuss
3
3
4
Umwelt- und Klimaschutzreferenten
1
1
2
Verkehrsreferenten
5
6
8
54
56
52
nicht-öffentliche Gremien **
Ältestenrat
Gesamt
*
Den öffentlichen Sitzungen schließt sich grundsätzlich eine nicht-öffentliche Sitzung an. In nicht-öffentlicher Sitzung werden
Themen behandelt, die mit Rücksicht auf das Wohl der Allgemeinheit oder auf berechtige Ansprüche Einzelner der Geheim-
haltung unterliegen.
**
Für die beratenden Gremien und die Referentensitzungen findet der Grundsatz der öffentlichen Sitzungen entsprechend der
Geschäftsordnung des Kreistages München keine Anwendung.
Fördermittel des Landkreises München für Sport- und Schützenvereine aus dem Landkreis
Fördermittel
2010
2011
2012
493.260 €
468.588 €
504.632 €
Die Sportfördermittel des Landkreises werden jährlich an ca. 150 Sport- und 40 Schützenvereine weitergeleitet, die die vom Kreisausschuss aufgestellten Förderrichtlinien erfüllen. Diese Mittel dürfen von den
Vereinen nur für die Förderung der Jugendarbeit, also z. B. für Einstellung von Übungsleitern mit Schein,
eingesetzt werden.
65
66
Abteilung 1
Abteilung 1
Die Abteilung Zentrale Angelegenheiten tritt mit
den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises
nur selten direkt in Kontakt. Sie ist in erster Linie
Dienstleister für die anderen Abteilungen im
Landratsamt und für ressortübergreifende Organisations- und Personalaufgaben, für die störungsfreie Versorgung mit moderner Informations- und
Kommunikationstechnologie und deren Weiterentwicklung sowie für die Zentralen Dienste des
Landratsamtes München zuständig. Als besondere Obliegenheit ist in der Abteilung zudem der
Arbeits- und Gesundheitsschutz angesiedelt. Zur
Erfüllung dieser Aufgaben sind 72 Mitarbeiter tätig,
die sich auf vier Sachgebiete verteilen.
Das Sachgebiet Personalbetreuung ist die umfassende Serviceeinrichtung, die alle Bereiche der
Personalwirtschaft erfasst:






Personalplanung
Personalbeschaffung
Personaleinsatz
Personalführung und -motivierung
Personalentlohnung
Personalentwicklung.
Das Sachgebiet IuK (Information und Kommunikation), E-Government und Organisation
kümmert sich als Querschnittsbereich intensiv um
die Infrastruktur und Technik in allen Dienststellen. Dazu gehören insbesondere die Verwaltung
und Pflege von zentralen Server-, Speicher- und
Netzwerkkomponenten, Datenbanken und Sicherungssystemen. Die Planung, Implementierung
und Betreuung lokaler und überörtlicher Kommunikationsnetze zählt ebenso zu den Aufgaben
der Organisationseinheit wie auch die Planung,
Fortschreibung und Umsetzung von EDV-Technik-,
Datensicherheits- und Datenschutzkonzepten. Das
Web-Team pflegt den Internet- und Intranetauftritt,
entwickelt interne und externe Workflows und arbeitet an der Vereinheitlichung von Verfahren und
Datenbeständen.
Die Anwenderbetreuung unterstützt die Mitarbeiter bei Hard- und Softwareproblemen im Tagesgeschäft. Durch ständige Aktualisierungen und
Pflege der Ausstattung wird den Mitarbeitern eine
möglichst reibungslose Anwendung der benötigten Werkzeuge ermöglicht.
Daneben bestehen vielfältige Aufgaben im Bereich
der Organisation, so beispielsweise die zentrale
Pflege und Betreuung der Geschäfts- und Aufgabenverteilung im Landratsamt München. Außerdem gehört neben der Durchführung von Organisationsuntersuchungen und der Optimierung von
Geschäftsprozessen auch die Organisationsberatung zu den Aufgaben dieses Fachbereiches. Auch
das Vorschlagswesen und das Ideenmanagement
sowie der Themenbereich Verwaltungsmodernisierung werden hier betreut.
Im Sachgebiet Zentrale Dienste sind die Poststelle, die Telefonzentrale, die Registraturen und die
Druckerei angesiedelt. Auch werden von hier alle
Dienststellen mit Büromaterialien versorgt und
mit Hilfe externer Dienstleister unter anderem die
Betriebsverpflegung sichergestellt.
Das Medienzentrum versorgt Schulen und Bildungseinrichtungen im Landkreis München mit
über 12.500 Medien, die zur Ausleihe zur Verfügung stehen.
Welche Filme zeige ich im Unterricht? Wie setze ich
Medien zielgerichtet ein? Wie vermittle ich meinen
Schülern einen verantwortungsvollen, sinnvollen Umgang mit Fernseher, PC und Internet? Wie
fördere ich andererseits die Freude am Buch? In all
diesen Fragen sowie beim Einsatz von Lehr- und
Lernplattformen, bei der Vernetzung und auch bei
Sicherheitsfragen im Internet berät das Medienzentrum Lehrkräfte und Erzieher in den Schulen und
Kindergärten im Landkreis München.
Für das Landratsamt selbst dokumentiert das
Medienzentrum wichtige Veranstaltungen und
Ereignisse in Bild und Ton.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Interessante Zahlen und Fakten
Personalausgaben
Personalausgaben (nach Anordnungssoll)
2010
2011
2012
28.680.767,35 €
30.187.685,86 €
33.989.844,76 €
Bei zuletzt 772 Mitarbeitern beliefen sich im Jahr 2012 die tatsächlich entstandenen Personalausgaben
auf rund 34 Mio. Euro. Diese setzten sich aus reinen Personalkosten, aber auch aus Aufwendungen für
Aus- und Fortbildung, für Dienstreisen und anderes mehr zusammen. Der Anstieg von rund 4 Mio. Euro
vom Jahr 2011 zum Jahr 2012 ist fast ausschließlich auf die Einrichtung des Jobcenters im Landkreis
München zurückzuführen. Insgesamt entsprach der Personaletat (Haushaltsansätze) damit etwa 9,25 %
des Verwaltungshaushalts des Landkreises München. Diese Kennzahl liegt im interkommunalen Vergleich
immer noch niedrig und ist ein gutes Indiz für eine sparsame, ausgewogene Personalkostenplanung.
Anzahl der aktiven* Mitarbeiter nach Köpfen:
Zeitpunkt
männlich
weiblich
Vollzeit
Teilzeit
Mitarbeiter/innen gesamt
31.12.2010
273
413
486
200
686
31.12.2011
283
427
512
198
710
31.12.2012
296
476
568
204
772
Der Anteil der Teilzeitmitarbeiter lag 2012 bei 26,42 % und ist im Vergleich zum Jahr 2011 (27,89 %) leicht
zurückgegangen. Die Frauenquote hat sich jedoch im Jahr 2012 auf 61,66% erhöht. Im Jahr 2011 lag sie
bei 60,14 %.
Aktive Mitarbeiter
nach Beschäftigungsgrad
zum 31.12.2012
Teilzeit
26,42 %
Vollzeit
73,58 %
* d. h. ohne Beurlaubungen und Freistellungsphase Altersteilzeit
67
68
Abteilung 2
Abteilung 2
Die Abteilung Arbeit, Jugend und Soziales
widmet sich allen sozialen Belangen, für die der
Landkreis und das Landratsamt als Staatsbehörde
zuständig sind. Sie ist mit ca. 250 Mitarbeitern die
größte Abteilung im Landratsamt. Ziel ist es, hier
im Rahmen eines Sozialbürgerbüros sämtliche
sozialen Dienste zu bündeln und die Leistungen
miteinander zu vernetzen.
Das Kreisjugendamt hat vor allem die Aufgaben,
junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen
Entwicklung zu fördern, Erziehungsberechtigte zu
unterstützen sowie Kinder und Jugendliche vor
Gefahren für ihr Wohl zu schützen. Eine sozialpädagogische Einzelbetreuung von Familien sowie von
Kindern und Jugendlichen findet vor allem durch
sogenannte Bezirkssozialarbeiter statt. Weitere Aufgaben der Jugendhilfe sind etwa das Pflegekinderwesen, die Jugendgerichtshilfe und das Führen von
Vormund- und Beistandschaften. Weiterhin sind
im Kreisjugendamt die Aufsicht über Kindertageseinrichtungen sowie die Beratungsstelle „AndErl –
Guter Anfang im KindErleben“ angesiedelt.
Die Eltern- und Jugendberatungsstelle unterstützt Eltern, Kinder und Jugendliche bei der
Bewältigung individueller und familienbezogener
Schwierigkeiten. Die Fachkräfte beantworten Fragen zur Erziehung und Entwicklung, moderieren
bei Konflikten, helfen bei schulbezogenen Problemen oder begleiten Familien in Krisenzeiten. Bei
speziellen Fragestellungen werden testpsychologische Untersuchungen durchgeführt. Elternkurse,
Vorträge und Kindergruppen runden das Angebot
ab. Zudem ist dem Sachgebiet die neue Interventionsstelle Landkreis München (ILM) zugeordnet. Sie
berät Opfer Häuslicher Gewalt, arbeitet präventiv
und leitet das Netzwerkforum „Runder Tisch gegen
Häusliche Gewalt für den Landkreis München“.
Das Sachgebiet Sozialhilfe und Wohnungswesen
vollzieht das SGB XII – Sozialhilfe, insbesondere
die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Zu seinen Aufgaben gehören auch die
Bearbeitung von Anträgen nach dem Wohngeldgesetz, dem Asylbewerberleistungsgesetz sowie die
Leistungen für „Bildung und Teilhabe“. Zudem sind
hier die Bereiche Wohnungswesen und Wohnungsbauförderung sowie die Bearbeitung von Anträgen
auf Übernahme von Gebühren für Kindertageseinrichtungen (nach SGB II, SGB VIII) angesiedelt.
Im Sachgebiet Besondere Soziale Angelegenheiten werden die Alten- und Behindertenhilfe, u. a.
durch Erstellung eines Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes, konzipiert sowie Fachberatung für ältere
und behinderte Menschen angeboten. Neben dem
Behindertenbeauftragten sind hier die BetreuungssteIle sowie der Fachbereich Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Qualitätsentwicklung und Aufsicht
angsiedelt. Der Soziale Bürgerservice fungiert als niederschwellige Anlaufstelle für Bürger jeden Alters zu
allen sozialen Themen und vermittelt sie an die richtigen Ansprechpartner. Er ist ein kostenfreies und freiwilliges Informations-, Beratungs- und Hilfsangebot.
Das Jobcenter Landkreis München übernimmt
sämtliche Aufgaben der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II. Es erbringt alle sogenannten „Hartz IV-Leistungen“ für erwerbsfähige
leistungsberechtigte Bürger des Landkreises. Diese
umfassen die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes wie das Arbeitslosengeld II und die Leistungen für Unterkunft und Heizung sowie zur Eingliederung in Ausbildung und Arbeit. Fallmanager
kümmern sich um die berufliche und soziale Integration der Arbeitsuchenden, und es werden geeignete
Qualifizierungen und individuelle Eingliederungsleistungen koordiniert und angeboten. Ein Arbeitgeberservice stellt Kontakte zu Arbeitgebern her.
Die Gleichstellungsstelle ist als Stabsstelle zuständig für die Förderung und Überwachung des
Vollzugs des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes
und des Gleichstellungskonzeptes. Sie entwickelt
auch Initiativen zur Durchführung des Gesetzes
und zur Verbesserung der Situation von Frauen im
Landratsamt und in den Landkreiskommunen.
Ziel der neuen Stabsstelle Sozialplanung ist es,
künftige Handlungsfelder für soziale Dienstleistungen zu benennen und eine strategische Gesamtplanung für den Landkreis zu entwickeln. Hierbei
sollen auch die verschiedenen Einzelplanungen
innerhalb der Abteilung 2 verknüpft werden.
Flankiert werden die Dienstleistungen der Abteilung durch Angebote freier Träger, die seit 2012
ihre Beratungsleistungen auch vor Ort im Landratsamt anbieten: Schuldner- (Caritas) und Migrationsberatung (Innere Mission), Wohnungsnotfallhilfe/FOL (AWO) und Fachstelle für pflegende
Angehörige (Paritätischer Wohlfahrtsverband).
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Interessante Zahlen und Fakten
Fallzahlen im Bereich Kreisjugendamt
Aufgabenbereich / Jahr
2010
2011
2011
63 Schulen
1.678.545,56 €
65 Schulen
1.792.698,59 €
68 Schulen
2.040.415,73 €
280 Einrichtungen/
18.312 Plätze
292 Einrichtungen/
19.506 Plätze
297 Einrichtungen
20.023 Plätze
62
107
58
101
58
97
23
17
20
Hauptverhandlungen mit Beteiligung
der Jugendgerichtshilfe
769
816
767
Erziehungsbeistandschaften
Weisungsbetreuungen
304
136
283
179
244
86
Sozialpädagogische Familienhilfe/
betreute Familien
189
210
240
Wirtschaftliche Hilfen
3.175
2.974
2.1101)
Vormundschaften, Pflegschaften,
Beistandschaften
2.267
2.265
2.293
2.466 Familien mit
3.158 Kindern
2.322 Familien mit
2.980 Kindern
2.358 Familien mit
3.004 Kindern
Förderung der Jugendsozialarbeit an
Schulen im Landkreis München
Aufsicht über Kindertageseinrichtungen
(Kinderkrippen-, Kindergärten,
Kinderhorte, Häuser für Kinder,
Netze für Kinder)
Kinder in Tagespflege
Kinder in Vollzeitpflege
Adoptionsverfahren
Allg. Jugend- u. Familienhilfe;
Betreuung von:
1)
Die geringere Fallzahl zum Stichtag 31.12. im Vergleich zum Vorjahr resultiert daraus, dass der Aufgabenbereich der Förderung von
Kindern in Tageseinrichtungen mit Wirkung vom 01.07.2012 dem Sachgebiet 2.3 zugeordnet wurde.
Fallzahlen im Bereich der Eltern- und Jugendberatung
Aufgabenbereich
Anzahl der persönlich beratenen Familien
davon Familien mit Migrationshintergrund
Anzahl telefonischer Fachberatungen
Geleistete Beratungsstunden inkl. psychologischer Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen
Geleistete Stunden für gerichtsnahe Beratungen (Münchener Modell)
Anzahl
455
95
110
4250
321
Das Kreisjugendamt sowie die Eltern- und Jugendberatungsstelle berichten über ihre Tätigkeiten ausführlich in eigenen Jahresberichten. Diese sind im Landratsamt erhältlich.
69
70
Abteilung 2
Fallzahlen im Bereich Sozialhilfe
Hilfeart
Fallzahlen 2010
Fallzahlen 2011
Fallzahlen 2012
239
275
225
Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung (4. Kapitel SGB XII)
1.246
1.310
1.397
Anträge nach dem Wohngeldgesetz
1.644
1.659
1.785
106
92
182
2.500
2.512
Hilfe zum Lebensunterhalt (3. Kapitel SGB XII)
Anträge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
Leistungsanträge für Bildung u. Teilhabe
Förderung voll- und teilstationärer Einrichtungen der Altenpflege
Jahr
Maßnahme
1996 – 2011
Insgesamt 32
2012
Grünwald, Römerschanz
Geförderte Plätze
Förderbetrag
1.731
35.126.722 €
72
1.104.480 €
1.803
36.231.202 €
1996 – 2012 Gesamt
Förderung ambulanter Pflegedienste
Jahr
Förderbetrag je rechnerischer
Vollzeitkraft
Gesamtförderbetrag
Entspricht Anzahl
geförderte Vollzeitkräfte
2010
2.560 €
309.822 €
121,02
2011
2.560 €
338.878 €
132,37
2012
2.560 €
348.301 €
136,06
Förderung der Infrastruktur in der Alten- und Behindertenhilfe u. a.
Aufgabenbereich
Förderbetrag
Betreutes Wohnen zu Hause – Anbieterförderung
20.000 €
Behindertenarbeit – Projektförderung
76.775 €
Hospizarbeit – Förderung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen
11.200 €
Pflegeentlastungsfonds – Unterstützung pflegender Angehöriger/Familien
50.000 €
Kriseninterventionsteam des Arbeiter Samariterbundes
15.000 €
Wohnberatung/Wohnungsanpassung
144.700 €
Fachstelle für pflegende Angehörige
131.600 €
Münchner Pflegebörse
Nachbarschaftshilfen
9.800 €
41.250 €
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
71
Entwicklung der geförderten Wohnungen und Anträge von 2000 – 2012
3500
Wohnungen*
3000
Anträge
2500
2000
1500
1000
500
0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
* Entwicklung der Wohnungen mit Vergaberecht beim LRA München
In den letzten Jahren lag das Verhältnis von Anträgen zu freien, durch das Landratsamt zu vergebenden
Wohnungen bei etwa 1:10. Die durchschnittliche Wartezeit auf eine geförderte Wohnung liegt zurzeit bei
mindestens zwölf Monaten.
Fallzahlen im Sozialen Bürgerservice
600
561
500
Zahl der Anfragen
409
471
459
400
Gesamtanzahl der Anfragen 2012: 1900
Durchschnitt pro Monat: 158,3
300
200
100
0
1. Quartal
2. Quartal
3. Quartal
4. Quartal
Ausgaben im Aufgabenbereich des Jobcenters
Aufgabenbereich
Arbeitslosengeld II, Sozialgeld
Sozialversicherung
Kosten der Unterkunft
Einmalig zu erbringende Leistungen
Betrag
10.363.366 €
4.052.980 €
20.467.711 €
197.305 €
Leistungen zur Eingliederung in Arbeit
1.967.662 €
Verwaltung
4.601.649 €
72
Abteilung 3
Abteilung 3
Kommunales und Schulen – die Abteilung 3 des
Landratsamtes München steht für ein breites und
spannendes Aufgabenspektrum in der Landkreisverwaltung. 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Abteilung sind in drei Sachgebieten tätig. Von
November 2010 bis Mai 2012 war auch die Erhebungsstelle „Zensus“ mit sechs weiteren Mitarbeitern Teil der Abteilung.
Unter dem Begriff Kommunales verbirgt sich
zum Beispiel die Rechtsaufsicht über die Städte
und Gemeinden des Landkreises. Dabei werden
unterschiedlichste Fragestellungen im Kommunalrecht, dem Kommunalwirtschaftsrecht, dem
Kommunalen Abgabenrecht, dem gemeindlichen
Steuerrecht oder dem Erschließungsbeitrags- und
Straßenausbaubeitragsrecht bearbeitet – oft auf
konkrete Anfrage der Gemeindeverwaltungen und
Bürgermeister des Landkreises. Hinzu kommen
Organisation und Prüfung der Europa-, Bundes-,
Landtags-, Bezirks- und Kommunalwahlen sowie
der Volksbegehren und Volksentscheide.
Die Abteilung ist zudem für den Bereich der Realschulen, Gymnasien, Förderschulen und beruflichen Schulen zuständig. Sie fungiert dabei als Ansprechpartner für verschiedenste Fragestellungen
im Schulbereich. Dieser beinhaltet unter anderem
die Sachausstattung der Schulen, die Organisation
der Beförderung von mehreren 1.000 Schülern und
Teile der Ausbildungsförderung.
Für einen Großteil der Realschulen und Gymnasien
im Landkreis bestehen Schulzweckverbände mit
einer eigenen Verwaltungsstruktur. Der Landkreis
ist jeweils Mitglied in diesen Zweckverbänden und
entscheidet gemeinsam mit den Gemeinden vor
allem über Investitionen in den Schulen.
Die Förderschulen des Landkreises werden durch
das Landratsamt eigenständig betreut und bewirtschaftet. Bei ihnen stehen große Investitionen
bevor. So ist beabsichtigt, die Förderschulen in
Unterhaching teilweise neu zu errichten und umzubauen und dadurch moderne Lern- und Unterrichtsbedingungen zu schaffen.
Selbstständig betreut und bewirtschaftet wird
durch die Landkreisverwaltung auch die Staatliche
Berufsschule München Land, die Schüler aus ganz
Bayern und darüber hinaus besuchen, um in den
Bereichen der Land-, Haus- und Pferdewirtschaft
ausgebildet zu werden. In Unterschleißheim beab-
sichtigt der Landkreis München die Neuerrichtung
einer Beruflichen Oberschule mit den vier Ausbildungsrichtungen Technik, Wirtschaft, Soziales und
Gestaltung. Seit 2011 laufen die Architektur- und
Fachplanungen für den Schulbau, am 9. November
2012 war der Spatenstich für den Neubau. Der
Schulbetrieb wird bereits zum Schuljahr 2013/2014
in provisorischen Räumlichkeiten aufgenommen,
der Einzug in den Neubau erfolgt zum Schuljahr
2014/2015.
Im Bereich der Schülerbeförderung besteht die
Aufgabe, die notwendige Beförderung der Schüler
aus dem Landkreis München zu den weiterführenden Schulen und zu den Förderschulen zu
organisieren und dadurch die Kostenfreiheit des
Schulweges im gesetzlich definierten Rahmen
sicherzustellen.
Durch ihre Arbeit trägt die Abteilung dazu bei, die
Schulen zum Lebens- und Lernort für Kinder und
Jugendliche zu machen, ihnen zu helfen, eigene
Stärken aufzubauen und vorhandene Schwierigkeiten zu überwinden. Die Landkreisschulen sollen
auf ein verantwortungsvolles, selbstbestimmtes
Leben vorbereiten und Sprungbrett für den Einstieg in die Berufswelt sein.
Die Erhebungsstelle für den Zensus 2011 bestand von November 2010 bis zum vollständigen
Abschluss der Arbeiten im Mai 2012. Zum ersten
Mal seit 24 Jahren wurde in Deutschland wie auch
in der gesamten Europäischen Union eine Volkszählung durchgeführt. Für den Landkreis München
wurde die Organisation dieser Volkszählung, zum
Beispiel die Anwerbung der Interviewer und die
Sammlung und Weiterleitung der erhobenen Daten, durch die Erhebungsstelle ausgeführt.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Interessante Zahlen und Fakten
Schüler- und Klassenzahlen der weiterführenden Schulen im Landkreis München
Schule
Realschulen
Aschheim
2010 / 2011
2011 / 2012
2012 / 2013
Schüler
Klassen
Ø
Klassenstärke
Schüler
Klassen
Ø
Klassenstärke
Schüler
Klassen
Ø
Klassenstärke
536
20
26,8
550
21
26,2
567
21
27,0
756
26
29,1
Gauting1)
Ismaning
644
23
28,0
633
25
25,3
607
24
25,3
Neubiberg
876
32
27,4
929
34
27,3
954
35
27,3
Taufkirchen
793
30
26,4
806
31
26,0
845
32
26,4
Unterschleißheim
656
24
27,3
671
25
26,8
675
26
26,0
Vaterstetten
1.165
41
28,4
1.118
40
28,0
1.101
40
27,5
Zwischensumme (Reals.)
4.670
170
27,5
4.707
176
26,7
5.505
204
27,0
Garching
1.102
31
27,3
1.056
32
26,5
1.084
33
26,8
Gräfelfing
861
22
27,0
851
25
27,1
895
27
27,4
56
2
28,0
Gymnasien
Grünwald2)
Haar
1.302
34
30,0
1.287
39
27,4
1.338
38
28,7
Kirchheim
1.293
35
27,2
1.225
34
28,2
1.234
35
27,9
Neubiberg3)
1.445
40
27,9
1.510
45
27,3
1.553
46
27,2
Oberhaching
1.208
32
27,5
1.155
32
28,1
1.152
33
26,2
Ottobrunn
1.562
41
28,1
1.312
36
27,5
1.295
35
28,2
Planegg
1.053
29
28,0
968
28
27,9
995
27
27,9
953
26
26,8
938
28
27,0
951
29
26,2
Unterhaching
1.417
45
24,9
1.320
39
27,5
1.328
38
27,8
Unterschleißheim
1.225
33
27,8
1.185
35
27,3
1.221
35
28,3
Zwischensumme (Gymn.)
13.421
368
27,5
12.807
373
27,4
13.102
378
27,5
Gesamt
18.091
538
27,5
17.514
549
27,2
18.607
582
27,3
Pullach
Der Neubau wurde zum Schuljahresbeginn 2012/2013 in Betrieb genommen und hat das nicht zum Zweckverband Staatliche
Würmtalrealschule gehörende Bestandsgebäude abgelöst. Seit diesem Zeitpunkt beteiligt sich der Landkreis München im Rahmen
seiner Zweckverbandsmitgliedschaft am laufenden Schulaufwand. Aus diesem Grund wird die Realschule Gauting ab dem Schuljahr
2012/2013 offiziell in den entsprechenden Listen geführt.
2)
Für das neue, derzeit in Planung befindliche Gymnasium Grünwald wurden am Albert Einstein Gymnasium in München und am
Gymnasium in Oberhaching jeweils eine Vorläuferklasse gebildet. Aus diesem Grund wird auch diese Schule ab sofort in den entsprechenden Listen geführt.
3)
Die Schülerzahlen des Gymnasiums Neubiberg beinhalten auch die Vorläuferklassen für das neue Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn, das bereits als Bestandsgebäude existiert. Das Gymnasium Neubiberg, das derzeit generalsaniert wird, ist voraussichtlich bis einschließlich des Schuljahres 2012/2013 in das Schulgebäude des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn ausgelagert.
1)
73
74
Abteilung 4
Abteilung 4
In der Abteilung 4 sind das Gesundheitsamt sowie
das Veterinäramt mit jeweils zwei Sachgebieten
vereint. Darüber hinaus ist hier der medizinische
Teilbereich der abteilungsübergreifend arbeitenden Fachberatungsstelle für werdende Eltern und
Eltern mit Kindern bis drei Jahre, „AndErl – Guter
Anfang im KindErleben“ (s. Abteilung 2), angesiedelt. Insgesamt kümmern sich über 40 Beschäftigte um die Gesundheit von Mensch und Tier im
Landkreis München.
Zu den Tätigkeiten der Schwangerenberatungsstelle gehören unter anderem die Vermittlung von
unterschiedlichen Hilfsangeboten für werdende
Eltern sowie Veranstaltungen zur Sexualpädagogik
an Schulen. Ein wichtiges Arbeitsfeld im Bereich
der Schulgesundheitspflege ist die Einschulungsuntersuchung. Ferner wirkt das Gesundheitsamt
am Neugeborenenscreening mit, einer Möglichkeit,
durch Blutuntersuchung bestimmte Stoffwechselerkrankungen frühzeitig zu erkennen.
Im Bereich des Gesundheitsamtes sind die beiden
Sachgebiete Gesundheitsschutz, Gesundheitsberichterstattung, Gesundheitsförderung und
Prävention und Medizinal- und Gutachtenwesen
angesiedelt.
Im Rahmen der Beratungsstelle „AndErl“ werden
werdende Eltern und Eltern von Kleinkindern aus
sozialmedizinischer Sicht beraten und unterstützt.
Im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention informiert das Gesundheitsamt unter anderem
über die Themen Sonnenschutz, Hörschäden durch
Freizeitlärm, Suchtprävention und Organspende.
Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes beraten die
Bürgerinnen und Bürger über vorhandene Hilfsangebote. Im Fokus stehen dabei Personen mit psychischer
Erkrankung, Behinderung sowie Suchterkrankung und
-gefährdung. Die Verhütung und Bekämpfung von auf
den Menschen übertragbaren Erkrankungen ist
eine zentrale Aufgabe. In diesem Zusammenhang
findet auch eine anonyme AIDS-Beratung statt.
Die Erstellung von amtsärztlichen sowie kinderund jugendpsychiatrischen Gutachten stellt einen
bedeutenden Arbeitsschwerpunkt im Gesundheitsamt dar. Im Wesentlichen werden im Gutachtenbereich die Aufgaben eines „staatlichen Vertrauensarztes“ wahrgenommen.
Das Gesundheitsamt überwacht Einrichtungen des
Gesundheitswesens wie Krankenhäuser oder Praxen. In diesem Zusammenhang steht auch die Mitwirkung bei der generellen Aufsicht über die Berufe
des Gesundheitswesens. Unter anderem werden
regelmäßig sämtliche Apotheken überprüft.
Das Veterinäramt ist in zwei Sachgebiete gegliedert, die sich die Aufgaben regional teilen. Ein
wichtiger Aufgabenbereich des Veterinäramtes ist
der Tierschutz. Dieser besteht insbesondere in der
Überwachung von gewerbsmäßigen sowie von
Einzeltierhaltungen, ferner von Tierversuchseinrichtungen und Tiertransportunternehmen.
Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Tierseuchenbekämpfung nach dem Tierseuchengesetz. Dieser
Bereich umfasst ein Spektrum von 55 teilweise
auch auf den Menschen übertragbaren, anzeigepflichtigen und 23 meldepflichtigen Tierseuchen.
Ferner überprüft das Veterinäramt die Beseitigung
tierischer Nebenprodukte, wie zum Beispiel Gülle,
Schlachtabfälle oder gewerblich anfallende Speiseabfälle.
Das Gesundheitsamt ermittelt ferner, wenn sich
Anhaltspunkte für eine unerlaubte Ausübung der
Heilkunde ergeben. Darüber hinaus obliegt ihm für
große Teile des Regierungsbezirkes Oberbayern die
Heilpraktiker-Überprüfung.
Die Fleischhygiene umfasst die Beurteilung der
Genusstauglichkeit geschlachteter Tiere sowie die
Einhaltung der Betriebshygiene in den Schlachtbetrieben. Die Überwachung von Tierarzneimitteln
bezieht sich auf alle Hausapotheken der Tierärzte
sowie stichprobenweise auf die landwirtschaftlichen Betriebe.
In den Bereich Umwelthygiene fallen vor allem die
Qualitätsüberprüfung des Trinkwassers, des Wassers in Badeseen und Badeanstalten sowie die Mitwirkung bei umweltmedizinischen Frage- und
Problemstellungen.
Sowohl das Gesundheits- als auch das Veterinäramt
arbeiten in vielen Bereichen eng mit der Abteilung 5
„Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Enteignungen“ zusammen, die den rechtlichen Vollzug evtl.
erforderlicher Maßnahmen vornimmt.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Interessante Zahlen und Fakten
Gesundheitsamt
Amtsärztliche Untersuchungen sowie kinder- und jugendpsychiatrische Gutachten
Im Wesentlichen werden im Gutachtenbereich gleichsam die Aufgaben eines „staatlichen Vertrauensarztes“ wahrgenommen. Hinter den Zahlen der nachfolgenden Tabelle stehen oft schwerwiegende Entscheidungen im Hinblick auf medizinisch wie sozial schwere Schicksale. Dies erfordert im Einzelfall häufig ganz
besonders eingehende, langwierige und vertrauensbildende Gespräche.
2010
2011
2012
223
242
244
19
19
28
119
135
127
49
42
53
Berufs- und Erwerbsunfähigkeit von Angestellten im öffentlichen Dienst
4
4
6
Betreuung und Hilfe zur Pflege
1
8
0
Untersuchung bzw. Beratung im Rahmen der Sozialhilfe
6
8
9
Gesundheitliche Eignung für die Übernahme in das Beamtenverhältnis
auf Lebenszeit sowie für den Vorbereitungsdienst (Lehramt)
Minderung der Erwerbsfähigkeit bzw. Notwendigkeit
eines Heilver­fahrens nach Dienstunfall
Notwendigkeit von Heilkuren bzw. Sanatoriumsaufenthalten
gemäß den Bestimmungen des Beihilferechts
Dienst(un)fähigkeit
Untersuchung im Rahmen der Einkommens- und Lohnsteuer
zur Vorlage bei den Finanzämtern
27
22
26
Prüfungsrückstellung infolge akuter Erkrankung
29
36
31
Ausländerrecht/Reisefähigkeit
20
19
22
Sonstige Zeugnisse, Gutachten und Stellungnahmen
31
29
39
Gutachtensaufträge Kinder- und Jugendpsychiatrie
209
158
115
Gesamt
737
722
700
Infektionshygiene
Im Jahr 2012 spielte die Influenza keine besondere Rolle. Abgesehen von einer saisonalen üblichen leichten Häufung im Februar/März war der Verlauf für den Rest des Jahres sehr ruhig. Insgesamt wurden im
ganzen Jahr 169 Neuerkankungen gemeldet.
Verlauf der Influenza im Landkreis München
Gesamterkrankungen pro Woche; Stand 31.12.2012; 169 bestätigte Fälle
Gesamtzahl
50
43
40
Anzahl
31
27
30
26
17
20
10
0
7
5
5
9
10
11
12
13
14
15
2
1
1
2
2
17
19
32
48
50
Meldewoche
52
75
76
Abteilung 4
Todesbescheinigungen
Das Gesundheitsamt überprüft die im Landkreis ausgestellten Todesbescheinigungen hinsichtlich ihrer
Vollständigkeit und Plausibilität. Zur weiteren Bearbeitung werden sie an das Landesamt für Statistik und
Datenverarbeitung sowie an das epidemiologische Krebsregister weitergeleitet.
Prüfung und Beurteilung von Todesbescheinigungen
2010
2011
2012
1.599
1.583
1.644
Veterinäramt
Gewerbliche Betriebe und Einrichtungen, die regelmäßig überwacht werden
Jahr
Zoogeschäfte u.
Tierhandlungen
Tierpensionen u.
Tierheime (einschl.
Pferdepensionen)
Versuchstierhaltungen
Tiertransporteure
Schlachtstätten
2010
16
61
23
27
14
2011
16
69
23
24
20
2012
15
70
24
31
20
2010
2011
2012
158
173
118
Überprüfung von Tierhaltungen aufgrund von Hinweisen von Mitbürgern,
Tierschutzvereinigungen etc.
Einzelfälle
Die Amtstierärzte gingen jedem konkreten Hinweis nach. Überwiegend wurde die tierschutzgerechte
Haltung von Hunden, Katzen und Pferden überprüft (in einigen Fällen auch die von Kleinnagern, Ziervögeln, Reptilien und landwirtschaftlichen Nutztieren wie Schafe, Rinder und Ziegen). Gravierende Mängel
wurden nur in wenigen Fällen festgestellt und durch geeignete Maßnahmen behoben. In weniger gravierenden Fällen wurde durch Aufklärung und Beratung das Ziel einer tierschutzgerechten Haltung erreicht.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Abteilung 5
Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im
Landkreis München ist der Abteilung Öffentliche
Sicherheit und Ordnung, Enteignungen überantwortet. 105 Beschäftigte in vier Sachgebieten
nehmen als Teil der unmittelbaren Staatsverwaltung die Aufgabe der präventiven Gefahrenabwehr sowie der Ahndung von Ordnungswidrigkeiten wahr.
Einen Schwerpunkt bildet das im Sachgebiet
Gewerberecht, Gesundheitsrecht, Recht im
Veterinärwesen und Lebensmittelrecht verortete
Gewerberecht. Im Interesse der Kunden wacht das
Gewerbeamt über die Zuverlässigkeit von Gaststätten- und Hotelbetreibern, Maklern, Marktgewerbetreibenden, Schaustellern, Handwerkern und
Lebensmittelbetrieben bis hin zu Heilpraktikern,
Apothekern, privaten Klinikbetreibern und gewerblichen Tierhaltern.
Daneben kümmern sich die Mitarbeiter um den
rechtlichen Vollzug der Gesetze zum Schutz von
Leben und Gesundheit bei Mensch und Tier. Dazu
gehören unter anderem der Infektions- und Trinkwasserschutz, der Vollzug des Heilpraktikerrechts,
die Sauberkeit von Badegewässern und öffentlichen Badeanstalten, die Unterbringung psychisch
kranker Personen in psychiatrischen Einrichtungen,
Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung und des
Tierschutzes. Außerdem werden die gewerbliche
Herstellung und der Vertrieb von Lebensmitteln
überwacht.
Die Betreuung von über 45.000 ausländischen
Staatsbürgern im Landkreis München erfolgt durch
das Sachgebiet Ausländer- und Staatsangehörigkeitsrecht. Eine große Kundenfreundlichkeit
zu gewährleisten, ist hier ein wichtiges Anliegen.
Zum Aufgabenspektrum gehören insbesondere die
Erteilung von Aufenthaltstiteln bzw. Freizügigkeitsbescheinigungen, von Niederlassungserlaubnissen,
Duldungen, Ausweisersatzpapieren, Heimreisescheinen und Reiseausweisen für Flüchtlinge (Genfer Konvention). Auch die bei deutschen Botschaften und Konsulaten zum Zwecke des Zuzugs in
den Landkreis München gestellten Visumsanträge
werden hier bearbeitet. Zudem werden im Rahmen
des Terrorismusbekämpfungsgesetzes sicherheitsrechtliche Befragungen vorgenommen. Soweit
dies geboten ist, führt die Ausländerbehörde auch
aufenthaltsbeendende Maßnahmen durch. Einen
weiteren Aufgabenschwerpunkt bildet die Einbürgerung von neuen deutschen Staatsangehörigen.
Ein eigenes Sachgebiet ist für die Bereiche Brandschutz, Katastrophenschutz, Waffenrecht,
Sprengstoffrecht und Jagdgesetze zuständig.
Die Arbeit im Brand- und Katastrophenschutz
besteht im Krisenmanagement von schwerwiegenden und bedeutsamen Unglücksfällen. Die
Koordination und Betreuung der über 3.500 Feuerwehrkräfte im Landkreis München übernimmt
dabei die Kreisbrandin-spektion. Ferner ist das
Sachgebiet im Bereich des vorbeugenden Katastrophenschutzes tätig. Zudem unterhält der Landkreis
München zur Bekämpfung atomarer, biologischer
und chemischer Gefahren einen eigenen ABC-Zug.
Als Untere Waffenbehörde ist das Sachgebiet für
die Einhaltung der waffenrechtlichen Vorschriften
zuständig. Ein wichtiger Teil der Arbeit ist dabei die
Überprüfung der sicheren Aufbewahrung von Waffen. Im Bereich der Jagd ist dafür Sorge zu tragen,
dass der Wildbestand den landwirtschaftlichen und
landeskulturellen Verhältnissen entspricht.
Im Interesse eines möglichst optimalen Schutzes
der Bürgerinnen und Bürger unterhält der Landkreis München eine Feuerwehreinsatzzentrale.
Rund um die Uhr sind hier täglich mindestens zwei
Disponenten bzw. Disponentinnen im Dienst, um
in Notfällen schnellstmöglich Hilfe zu schicken. Sie
alarmieren die freiwilligen Feuerwehren, die Werkfeuerwehren, den ABC-Zug und das Technische
Hilfswerk (THW) im Landkreis. Sie unterstützen
die Einsatzleitung vor Ort durch gezielte Nachalarmierung von Verstärkungs- oder Spezialeinheiten
sowie z. B. durch Recherchen in Datenbanken.
Außerhalb der üblichen Dienstzeiten des Landratsamtes leitet die Feuerwehreinsatzzentrale Hilfeersuchen an die Bereitschaftsdienste der zuständigen
Abteilungen oder Sachgebiete weiter und verständigt die Amtsleitung über außergewöhnliche
Ereignisse.
Der Integrationsbeauftragte koordiniert und
steuert als Stabsstelle die Integrationsarbeit des
Landkreises mit dem Ziel der Stärkung und Unterstützung des Zusammenlebens von aufnehmender
und zugewanderter Bevölkerung. Dazu gehören
insbesondere der Aufbau eines Netzwerkes in den
Landkreiskommunen, die interkulturelle Öffnung
der Verwaltung sowie die Vergabe von Fördermitteln an Initiativen zur Verbesserung der Integration.
77
78
Abteilung 5
Interessante Zahlen und Fakten
Statistische Daten des Sachgebietes Ausländer- und Staatsangehörigkeitsrecht
2010
2011
2012
Ausländische Staatsbürger im Landkreis
München (Werte jeweils 31.12.)
39.598
42.133
45.858
Davon EU-Bürger
21.310
23.234
25.725
Erteilte Aufenthaltstitel
(befristete und unbefristete)
5.742
6.500
6.814
Ausgestellte Freizügigkeitsbescheinigungen
für EU-Bürger
1.148
1.050
1.115
425
510
477
2.642
2.425
660
68
55
24
302
314
311
Sicherheitsbefragungen
Beteiligungen in Visumsverfahren
Ausweisungen
Einbürgerungen
Interessante Fallzahlen aus dem Bereich Gewerberecht, Gesundheitsrecht,
Recht im Veterinärwesen und Lebensmittelrecht
Aufgabe
2010
2011
2012
Erteilung von Erlaubnissen nach § 34a GewO* (Bewachungsgewerbe)
5
5
5
Erteilung von Erlaubnissen nach § 34 b GewO (Versteigerungsgewerbe)
2
1
1
180
195
170
Erteilung von Reisegewerbekarten (RGK)
73
20
47
Erteilung/Widerruf/Rücknahme von Apothekenbetriebserlaubnissen
10
10
0
Erteilung von Erlaubnissen nach dem Gaststättengesetz
45
131
111
Erlaubnisse und Genehmigungen nach dem Tierseuchenrecht
13
3
7
Erteilung von Erlaubnissen nach dem Tierschutzgesetz
28
20
18
Erteilung von Erlaubnissen nach dem Heilpraktikergesetz
62
130
153
14.979
13.118
13.913
Überwachung von Apotheken und des Verkaufs freiverkäuflicher Arzneimittel
163
152
30
Gewerbeuntersagungen und Wiedergestattungsverfahren gem. § 35 GewO
137
119
35
4
41
0
1.977
1.845
1.920
45
69
69
Anordnungen nach dem Tierseuchenrecht
6
15
8
Anordnungen nach dem Tierschutzgesetz
24
10
6
7
11
0
186
225
588
1.389
859
867
Erteilung von Erlaubnissen nach § 34c GewO (Makler, Bauträger, Baubetreuer)
Prüfung von Gewerbeanzeigen gem. § 14 GewO
Vollzug des Gesetzes über den Schutz der Sonn- und Feiertage (FTG) und des
Gesetzes über den Ladenschluss (LadSchlG)
Lebensmittelüberwachung: Kontrollen
Anordnungen und Belehrungen nach Lebensmittelrecht
Maßnahmen gem. Infektionsschutzgesetz einschl. Trinkwasserverordnung
Unterbringung psychisch kranker Personen gem. BayUnterbrG
Ordnungswidrigkeitenverfahren in allen Bereichen
* GewO = Gewerbeordnung
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Statistik der Feuerwehreinsatzzentrale des Landkreises München
Von der Feuerwehreinsatzzentrale entgegengenommene Hilfeersuchen
2010
2011
2012
24.892
24.564
27.439
Bearbeitung von Einsätzen
8.521
9.028
9.191
Alarmierung von Feuerwehren (weicht von oben genannter Zahl ab, da in mehreren
Fällen mehrere Feuerwehren zum selben Schadensereignis disponiert wurden)
9.012
9.731
9.773
Einsätze der von der Feuerwehreinsatzzentrale mit eigenen Einsatznummern
geführten Werksfeuerwehren
481
587
585
Einsätze der von der Feuerwehreinsatzzentrale mit eigenen Einsatznummern
geführten Betriebsfeuerwehren
30
38
24
Einsätze des ABC-Zuges München-Land
24
23
19
Einsätze des Technischen Hilfswerks, Ortsverband München-Land
33
21
35
Einsätze der Berufsfeuerwehr München im Landkreis München im Rahmen der
Alarmierungsbekanntmachung Bayern sowie zur Unterstützung mit Sonderfahrzeugen (z.B. Kran)
16
15
18
71.031
63.299
70.323
Von den Feuerwehren im Landkreis München geleistete Einsatzstunden
462
461
380
Bei Bränden gerettete Personen
Einsätze der Feuerwehren auf Bundesautobahnen
16
26
15
Bei Bränden getötete Personen
3
1
9
633
697
452
124
Darunter bei technischen Hilfeleistungen über selbstfahrende Drehleitern oder
tragbare Leitern gerettete Personen
95
98
106
Bei technischen Hilfeleistungen tot geborgene Personen
81
47
56
First Responder Einsätze
2.791
2.992
3.207
Bei First Responder Einsätzen gerettete Personen
Bei technischen Hilfeleistungen gerettete Personen/
Bei Einsätzen betreute/ versorgte Personen/ Verletzte
2.114
2.196
2.430
First Responder Einsätze, bei denen jede Hilfe zu spät kam
120
174
167
Verständigungen der Integrierten Leitstelle München bei Anforderungen des
Rettungsdienstes bei medizinischen Notfällen und Weiterleitung von Hilfeersuchen
aus der Landeshauptstadt München
343
289
277
Verständigungen von Integrierten Leitstellen (ED, FFB, Oberland und RO)
118
99
96
Weiterleitung von Hilfeersuchen an die Polizei
256
132
136
Vermittlung von Bereitschaftsdiensten (z. B. Ärztlicher Bereitschaftsdienst, Notfalldienst der Zahnärzte, Apothekennotdienst, Energieversorgungsunternehmen,
Verkehrsbetriebe)
635
832
789
Verständigung von Abteilungen und Sachgebieten im Landratsamt München sowie
des staatlichen Gesundheitsamtes, insbesondere außerhalb der üblichen Dienstzeiten
801
727
514
Verständigung von Stadt-, Gemeinde- und sonstigen behördlichen Einrichtungen
212
278
303
Telefonische Vermittlung von Anrufern
288
355
449
Beratung von Bürgern
608
1.012
1.037
Dokumentation von angemeldeten Feuern (z. B. Brauchtumsfeuer, Waldarbeiterfeuer, betriebliche Brandschutzübungen)
878
907
794
Dokumentation von Ereignissen, die zu keinem Einsatz der Feuerwehr oder einem
anderen Fachdienst führten
629
798
1.556
11.112
10.107
11.693
Bearbeitung von Störungen, Wartungsarbeiten und Überprüfungen von Brandmeldeanlagen und deren Übertragungswege
Führungen von Besuchergruppen in der FEZ
22
79
80
Abteilung 6
Abteilung 6
Die Abteilung Umwelt und Verkehrsrecht mit 110
Mitarbeitern befasst sich als staatliche Behörde mit
Fragen des Immissionsschutz- und Abfallrechts,
des Wasserrechts, des Naturschutz-, Forst- und
Landwirtschaftsrechts und des Straßenverkehrsrechts. Sie nimmt aber auch Aufgaben des Kreises
wahr und organisiert den gesamten Busverkehr im
Landkreis.
Das Sachgebiet Immissionsschutz und staatliches Abfallrecht genehmigt und überwacht
Anlagen, die Umweltbelastungen wie Luftverunreinigungen oder Lärm hervorrufen können. Dazu
zählen unter anderem Kraftwerke, Kiesbrechanlagen, Chemiewerke, Brauereien, Abfallentsorgungsanlagen, Lager für giftige Stoffe und Schießanlagen.
Zudem wird die ordnungsgemäße und schadlose Entsorgung von Abfällen überwacht, die bei
gewerblicher Tätigkeit anfallen. Auch werden
unerlaubte Abfallablagerungen geahndet. Das
Sachgebiet kümmert sich ferner um die Erfassung,
Untersuchung, Bewertung und Sanierung von
Altlastverdachtsfällen.
Das Sachgebiet Wasserrecht und Wasserwirtschaft hat als Untere Wasserrechtsbehörde die
Aufgabe, das Wasser als wichtige Lebensgrundlage
zu schützen und mögliche Gefahren für die
Gewässer abzuwehren.
Sie erteilt die Genehmigungen für die Errichtung
von Wärmepumpen oder Kühlanlagen mit Grundwassernutzung, von Trink- und Brauchwasserbrunnen, aber auch für die Beseitigung von häuslichem
und gewerblichem Abwasser wie von Niederschlagswasser von Dach- und Hofflächen.
Auch die „Fachkundige Stelle für Wasserwirtschaft“
ist hier angesiedelt. Sie ist erster Ansprechpartner
für wasserwirtschaftliche Fragen, zum Beispiel im
Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, zur
Abwasserbeseitigung oder bei Ölunfällen. Zum
Schutz der öffentlichen Wasserversorgung weist sie
Wasserschutzgebiete aus.
Aufgabe der Unteren Naturschutzbehörde ist es,
die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten sowie deren
Lebensräume zu bewahren, zu fördern und notfalls
wiederherzustellen. Zudem ist es Ziel, nachhaltig
die hohe Erholungsqualität der Landschaftsräume
zu erhalten. Zur Unterstützung dieser Aufgaben
werden ehrenamtlich tätige Naturschutzwächter
ausgebildet.
Im Bereich des Artenschutzrechts nimmt die Untere
Naturschutzbehörde die Bestandsmeldungen
entgegen und erteilt die Genehmigungen für die
Vermarktung geschützter Tier- und Pflanzenarten.
Zudem beraten die Mitarbeiter zum Umgang mit
Bibern, Wespen, Hornissen und Hummeln.
Die Kraftfahrzeugzulassungsstelle vollzieht als
staatliche Aufgabe das Zulassungswesen. Dazu gehören die Registrierung, die Außerbetriebsetzung
und die administrative Behandlung von Fahrzeugimporten. Insgesamt fällt das Aufgabengebiet in
den Bereich des öffentlichen Sicherheitsrechts
(z. B. Gewährleistung verkehrssicherer Fahrzeuge,
Feststellung von Fahrzeugen ohne Versicherungsschutz, allgemein: Schutz aller Verkehrsteilnehmer).
Die Führerscheinstelle ist als Fahrerlaubnisbehörde tätig. Hier werden Fahrerlaubnisse erteilt, aber
in notwendigen Fällen auch entzogen. Die Überwachung von Auffälligkeiten zählt ebenso zu den
Aufgaben wie die Betreuung und Überwachung
der Fahrschulen.
Die Planung, Organisation und Sicherstellung des
allgemeinen öffentlichen Personennahverkehrs
sind freiwillige Aufgaben des Landkreises und werden vom Sachgebiet Verkehrsrecht wahrgenommen. Als Gesellschafter im Münchner Verkehrs- und
Tarifverbund (MVV) wird der Landkreis dabei von
der MVV GmbH unterstützt, die als Regieorganisation Aufgaben im Rahmen der Geschäftsbesorgung
übernimmt.
Eine wesentliche Aufgabe ist der Erlass verkehrsrechtlicher Anordnungen zur ordnungsgemäßen
Beschilderung der Bundes-, Staats- und Kreisstraßen und der selbständigen Geh- und Radwege
sowie die Beschilderung der Baustellen und Veranstaltungen an diesen Straßen. Hinzu kommen
Ausnahmegenehmigungen für bestimmte Transporte und Fragen des Straßenrechts. Auch ist das
Sachgebiet Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde
über die mehr als 150 Taxi- und 85 Mietwagenunternehmen sowie über ca. 270 Fuhrunternehmen
und Speditionen.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Interessante Zahlen und Fakten
Fahrzeugbestand im Landkreis München
Der Fahrzeugbestand ist gegenüber dem Vorjahr wiederum um ca. 2,5 % angestiegen. Insgesamt hat
sich der Bestand an Kraftfahrzeugen im Landkreis von 2009 bis 2012 um knapp 20.000 Fahrzeuge erhöht.
Dies ist ein Anstieg von ca. 7 %. Ursächlich hierfür waren insbesondere die anhaltend gute wirtschaftliche
Gesamtsituation sowie der unvermindert starke Zuzug in die Region München.
Bei den aufgelisteten Zulassungszahlen blieben die Flottenzulassungen unberücksichtigt, um in der
Statistik nicht vergleichbare Daten zu vermeiden.
2010*
2011*
2012*
Gemeinde
Fahrzeugbestand
Einwohner
Fahrzeugbestand
Einwohner
Fahrzeugbestand
Einwohner
Aschheim
7.066
7.454
7.272
7.665
7.352
7.798
Aying
3.992
4.400
4.156
4.499
4.299
4.652
Baierbrunn
2.220
2.888
2.255
2.944
2.316
2.973
Brunnthal
4.582
4.743
4.186
4.765
5.074
4.879
Feldkirchen
5.788
6.222
6.064
6.389
6.288
6.728
Garching
12.434
15.451
12.962
15.860
13.384
16.258
Gräfelfing
10.808
12.809
10.859
12.870
11.456
12.928
Grasbrunn
5.482
6.289
5.846
6.411
6.310
6.507
Grünwald
10.872
11.033
11.064
11.057
11.184
11.109
Haar
12.328
19.202
12.642
19.430
12.861
19.609
Hohenbrunn
6.739
8.919
6.958
8.954
7.068
9.074
Höhenkirchen-Sieg.
6.290
9.684
6.337
9.803
6.536
10.049
Ismaning
13.588
15.221
14.056
15.389
14.561
15.711
Kirchheim
12.581
12.240
12.701
12.463
12.879
12.607
Neubiberg
7.784
13.998
7.821
13.938
7.978
13.829
Neuried
5.486
8.395
5.587
8.411
5.652
8.526
10.599
12.784
10.492
12.939
10.840
13.061
6.723
11.279
6.914
11.296
7.141
11.442
15.250
19.909
15.126
20.105
15.363
20.404
Planegg
8.558
10.480
8.638
10.415
8.892
10.627
Pullach i. Isartal
9.397
8.714
10.653
8.733
10.516
8.761
Putzbrunn
4.794
6.027
4.982
6.035
5.113
6.276
Sauerlach
5.929
6.968
6.106
7.128
6.355
7.293
Schäftlarn
3.793
5.534
3.828
5.564
3.894
5.585
Straßlach-Dingh.
2.750
2.940
2.803
2.963
2.827
2.976
Taufkirchen
11.566
17.693
11.655
17.868
11.705
18.076
Unterföhring
7.532
9.497
7.944
9.931
8.346
10.500
Unterhaching
14.844
22.258
15.083
22.774
15.367
23.134
Unterschleißheim
20.892
26.542
21.217
26.416
21.652
26.590
Oberhaching
Oberschleißheim
Ottobrunn
Sonstige Fahrzeuge
Gesamt
* Stand 31.12.
1
250.668
1
319.573
256.838
5
323.015
263.214
327.962
81
82
Abteilung 7
Abteilung 7
Die Abteilung Bauwesen und Gutachterausschuss ist zuständig für alle Aufgaben der Unteren
Bauaufsichtsbehörde und der Unteren Denkmalschutzbehörde im Landkreis München.
Darüber hinaus obliegt ihr im Bereich der Bauleitplanung die Rechtsaufsicht über die Gemeinden
und Städte im Landkreis München. Die Abteilung 7
setzt sich aus den Sachgebieten Baurecht, Denkmalschutz und Raumordnungsrecht und Bautechnik, Brandschutz und Städtebau zusammen.
Insgesamt arbeiten rund 60 Mitarbeiter in der
Abteilung.
Eine wesentliche Aufgabe der Bauabteilung ist die
Bearbeitung der bauaufsichtlichen Erlaubnisverfahren. Im Rahmen des gesetzlich definierten Prüfumfangs wird die Zulässigkeit der Bauvorhaben
beurteilt und – sofern die beantragten Vorhaben
den zu prüfenden Vorschriften entsprechen – die
Baugenehmigungen erteilt. Das Verfahren umfasst
auch die Prüfung des baulichen Brandschutzes
anhand des Brandschutznachweises bei Bauvorhaben, bei denen diese Prüfung gesetzlich gefordert
wird, sofern sich der Bauherr nicht alternativ für die
Prüfung durch einen privaten Sachverständigen
entscheidet.
Die anschließende Bauaufsicht über die Ausführung der Bauvorhaben umfasst sowohl die genehmigten als auch von der Genehmigung freigestellte
oder generell verfahrensfreie Vorhaben. Während
bei ersteren der Schwerpunkt auf der stichprobenhaften Überwachung der plankonformen
Ausführung liegt, ruht das Augenmerk bei den
ohne Genehmigung realisierten Vorhaben meist
anlassbezogen auf einer Stichprobenprüfung, ob
die zu beachtenden baurechtlichen Vorschriften
eingehalten wurden. Bei Verstößen ist über die
erforderlichen Maßnahmen zu entscheiden.
Für nicht verfahrensfreie fliegende Bauten, das
heißt bauliche Anlagen, die geeignet und dazu
bestimmt sind, wiederholt an wechselnden Orten
aufgestellt und zerlegt zu werden (z. B. Zelte und
Fahrgeschäfte), ist, nach jeder Aufstellung bevor
diese in Betrieb genommen werden, eine
Gebrauchsabnahme durch die Bauaufsichtsbehörde vorzunehmen.
Sämtliche Veränderungen an Baudenkmälern
sowie Erdarbeiten auf Grundstücken, auf denen
Bodendenkmäler zu vermuten sind, sind nach den
denkmalschutzrechtlichen Vorschriften erlaubnispflichtig. Zu den Aufgaben der Unteren Denkmalschutzbehörde gehört dementsprechend die
Bearbeitung dieser Erlaubnisverfahren. Gegebenenfalls sind auch erforderliche Maßnahmen zur
Erhaltung von Baudenkmälern durchzusetzen.
Für die Eintragung von Sondereigentum an Wohnungen oder sonstigen Räumen in das Grundbuch
sind ein Aufteilungsplan und eine Abgeschlossenheitsbescheinigung erforderlich. Diese Dokumente
werden von der Unteren Bauaufsichtsbehörde
ausgestellt.
Die Veräußerung von land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken sowie die Verpachtung von
Grundstücken und Betrieben zum Zwecke der
landwirtschaftlichen Nutzung bedürfen – ab
bestimmten Größenordnungen – Genehmigungen
bzw. Zeugnisse, die von der Unteren Bauaufsichtsbehörde erteilt werden.
Die Abteilung Bauwesen nimmt als Träger öffentlicher Belange auch zu den in Aufstellung befindlichen Bauleitplänen der Städte und Gemeinden
Stellung. Weiterhin obliegt der Abteilung die
Rechtsaufsicht über die Bauleitpläne sowie die
Genehmigung von Bauleitplänen im Rahmen
der gesetzlichen Zuständigkeit.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Interessante Zahlen und Fakten
Baugeschehen im Landkreis München
Um einen Überblick über das Baugeschehen im Landkreis München zu erhalten, sind in der nachfolgenden Übersicht Angaben über die Anzahl aller bauaufsichtlicher Erlaubnisverfahren sowie Anzahl, Art und
Größe (Nutzfläche, Kubatur) der genehmigten Bauvorhaben und der angesetzten Baukosten zusammengestellt.
Eingänge
2010
2011
2012
1.585
1.584
1.703
297
352
311
416.390
408.707
513.911
80.572
73.756
70.546
2.291.729
2.054.005
2.978.063
371.491
384.183
350.384
671
824
997
79
111
112
Erlaubnisverfahren gesamt
Anzahl der Erlaubnisverfahren – ohne Freistellung (o. Freist.)
Freistellungen
Einzeldaten zu genehmigten Objekten
Wohn-/ Nutzflächen
m²
hiervon Freistellung
Umbauter Raum
m³
hiervon Freistellung
Baukosten €
Mio.
hiervon Freistellung
hiervon:
WOHNBEBAUUNG:
Einzel/Doppelhäuser
St.
o. Freist.
344
380
365
Reihenhäuser
St.
o. Freist.
32
44
56
Mehrfamilienhäuser
St.
o. Freist.
66
52
80
Anzahl Wohnungen
WE
1.427
1.408
1.699
392
473
412
175.977
182.817
193.754
47.468
62.165
53.458
978.229
1.020.151
1.128.787
371.491
384.183
350.384
283.440
347.988
402.016
78.704
111.375
111.509
hiervon Freistellung
Wohnflächen
m²
hiervon Freistellung
Umbauter Raum
m³
hiervon Freistellung
Baukosten €
i.T.
hiervon Freistellung
GEWERBEBAUTEN:
Anzahl der Anträge
St.
59
66
58
Nutzfläche
m²
115.603
92.694
156.861
Umbauter Raum
m³
775.747
578.394
1.043.469
Baukosten €
i.T.
185.562
250.177
264.374
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
Anzahl der Anträge
St.
30
48
58
Nutzfläche
m²
34.443
53.421
78.584
Umbauter Raum
m³
246.106
263.429
437.010
Baukosten €
i.T.
102.600
127.750
224.543
83
84
Abteilung 8
Abteilung 8
Die Abteilung Immobilienmanagement, kreiseigener Tiefbau und Energievision ist in zwei
Sachgebiete mit insgesamt 49 Mitarbeitern
untergliedert. Die Aufgaben der Abteilung werden
zusätzlich von zehn externen Straßenarbeitern
unterstützt.
Das Sachgebiet Immobilienmanagement, in dem
auch der Kreisbaumeister angesiedelt ist, ist für die
Projektentwicklung, Planung, Koordination und
Durchführung kreiseigener Hochbaumaßnahmen
(Neubau, Erweiterung, Sanierung) inkl. der Energiesparmaßnahmen zuständig. Es nimmt die Bauherrenvertretung und meist auch die Projektsteuerung
mit Qualitäts-, Kosten- und Terminkontrolle wahr.
Die Erstellung von Verwendungsnachweisen gehört
ebenso zum Aufgabenbereich des Hochbaus wie
die Beratung der Zweckverbände Staatlicher weiterführender Schulen in bautechnischen Fragen.
Die Aufrechterhaltung der sicheren und reibungslosen Nutzbarkeit der kreiseigenen Gebäude, die
Wahrnehmung der Betreiberverantwortung für die
landkreiseigenen Liegenschaften sowie die Gewährleistung eines möglichst wirtschaftlichen Gebäudebetriebes sind Aufgaben des Liegenschaftsmanagements. Die ordnungsgemäße Ver- und
Entsorgung einschließlich des Sondermülls und der
Wertstoffe wird sichergestellt. Raumausstattung
und Durchführung von hausinternen Umzügen
sind ebenfalls Bestandteile des Aufgabenspektrums
sowie Reinigung und Pflege der Außenanlagen und
der Winterdienst an den kreiseigenen Gebäuden.
Das Sachgebiet Tiefbau, kommunale Abfallwirtschaft und Grünordnung befasst sich im
Bereich Tiefbau mit Planung, Grunderwerb, Bau
und Unterhalt von Kreisstraßen sowie mit der
Verkehrsplanung im Bereich des Kreisstraßennetzes. Die technische Prüfung von Bauanträgen für
Verkehrsbauwerke, Brücken, Entwässerungsanlagen und entsprechenden Ingenieurbauwerken
sowie für Wasserbauten gehört ebenso zu seinem
Aufgabenbereich wie die Abnahme für gemeindliche Straßen- und Kanalisationsbauten. Ein weites
Arbeitsfeld sind darüber hinaus tiefbautechnische
Stellungnahmen bei Bauanträgen für Bauten an
klassifizierten Straßen, bei Raumordnungsverfahren, Planfeststellungsverfahren, Zustimmungsverfahren und Verwaltungsstreitverfahren. Des Weiteren erfolgen Stellungnahmen zu Bauleitplänen,
ortsplanerischen und gestalterischen Satzungen der Gemeinden und Zuschussanträgen von
Gemeinden und Zweckverbänden.
Die Abfallwirtschaft nimmt die Aufgaben des
Landkreises München als öffentlich-rechtlicher
Entsorgungsträger wahr und hat insoweit die
entsprechenden Abfallentsorgungseinrichtungen
vorzuhalten. Die Betreuung der landkreiseigenen
Bioabfallvergärungsanlage in Kirchstockach, der
Betrieb des Giftmobils, die Abfallberatung der
Gemeinden und Bürger sowie die Neuausschreibung von Entsorgungsverträgen zur Sicherung der
Abfallentsorgung sind hier angesiedelt.
Die Umsetzung der Energievision des Landkreises
in Zusammenarbeit mit den Kreisgremien und den
Landkreiskommunen ist ein weiterer wichtiger Arbeitsschwerpunkt. Ziel ist, bis zum Jahr 2050 60 %
des Energieverbrauches von 2006 einzusparen und
die restlichen 40 % durch erneuerbare Energien
abzudecken. Bereits seit 1999 führt der Landkreis
München darüber hinaus das Öko-Audit für den
Standort am Mariahilfplatz durch. Das Öko-Audit
ist eine Umweltprüfung, bei der das Landratsamt
München kontinuierlich seine Umweltleistungen erfasst und verbessert. Zudem obliegen den
Mitarbeitern die jährliche Organisation der Verleihung des Energiepreises sowie der Ehrung für im
Umweltschutz ehrenamtlich engagierte Bürger.
Zusätzlich wird jährlich der Energiebericht erstellt.
Die Erarbeitung von Stellungnahmen zu Baumbestands- und Freiflächengestaltungsplänen bei Bauvorhaben oder auch in der Bauleitplanung stellen
einen wichtigen Aspekt im Bereich Grünordnung
dar. Darüber hinaus wird die Einhaltung beauflagter
Baumschutzmaßnahmen und Neupflanzungen
(Ersatzpflanzungen) geprüft. Im Landkreis liegende
Erholungsgebiete des „Vereins zur Sicherstellung
überörtlicher Erholungsgebiete in den Landkreisen
um München e. V.“ werden betreut und unterhalten.
Als Dienstleister für Bürger und Gemeindeverwaltungen beraten die Kreisfachberater für Gartenbau
und Landschaftspflege zu Themen wie Nachbarrecht, Baumschutz und Gartengestaltung. Dabei
spielt eine möglichst ökologisch orientierte Beratung eine große Rolle. Daneben werden öffentlichkeitswirksame Baumpflanzungen durchgeführt.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Interessante Zahlen und Fakten
Abfallzusammensetzung – Entsorgungsarten 2012
Gesamtabfallmenge 163.819 Mg
Problemabfälle:
232 Mg = 0,14 %
ut
Stofflich nicht
verwertbarer Hausmüll:
47.638 Mg = 29,08 %
Gartenabfälle
20.035 Mg
Thermische Behandlung:
Restmüll 47.638 Mg
ut
Energetische Verwertung:
354 Mg
Altholz und Sperrmüll:
14.289 Mg
Bioabfälle
26.833 Mg
Abfälle zur Verwertung:
54.439 Mg
Stoffliche und
energetische Verwertung:
115.949 Mg = 70,78 %
Sowohl die Gesamtabfallmenge als auch die Zusammensetzung des Abfalls haben sich im Zeitraum
2010 bis 2012 nicht wesentlich verändert. Detaillierte Informationen sind auch den separaten Abfallwirtschaft-Jahresberichten zu entnehmen. Diese stehen auf der Homepage des Landratsamtes
www.landkreis-muenchen.de zum Download zur Verfügung (siehe Schnelleinstieg: Broschüren und
Ratgeber).
85
86
Abteilung 8
Gesamtabfallsituation im Landkreis München
2010
Einwohnerzahl
2011
2012
320.468
kg/E.a Anteile
in %
324.966
kg/E.a Anteile
in %
329.952
kg/E.a Anteile
in %
160.628 Mg
507,46
162.797 Mg
500,97
163.638 Mg
495,94
198 Mg
0,62
194 Mg
0,60
232 Mg
0,70
Gesamtabfall
Hausmüll (Restmüll zur MVA + Summe III )
Problemabfälle
Gewerbemüll
Sperrmüll und Baustellenabfälle bei AR (Anteil LK 40 %)
Baurestmassen (30 % Ziegel + 20 % Bauschutt + BAM)
Summe I
Schlacke (aus Hausmüll und Gewerbeabfall)
20 Mg
0,06
27.928 Mg
88,23
100
5 Mg
0,02
27.242 Mg
83,83
100
86 Mg
0,26
21.389 Mg
64,82
67.635 Mg
213,68
104.682 Mg
322,13
85.097 Mg
257,91
256.408 Mg
810,06
294.920 Mg
907,54
270.422 Mg
819,64
10.237 Mg
32,34
10.014 Mg
30,82
9.398 Mg
28,48
112.966 Mg
356,89
114.803 Mg
353,28
116.000 Mg
351,57
100
Abfälle zur Verwertung aus Gesamtabfall
Hausmüllverwertung (Summe III)
Verwertung bei AR GmbH
Gewerbemüll (40 % AR-Sperrmüll-Holz)/2
6.731 Mg
21,27
Baustellenabfälle (40 % AR-Sperrmüll-Holz)/2
6.731 Mg
21,27
67.635 Mg
Baustoffrestmassen (30 % Ziegel + 20 % Bauschutt + BAM)
Summe II
6.256 Mg
19,25
6.256 Mg
19,25
3.550 Mg
10,76
3.550 Mg
10,76
213,68
104.682 Mg
322,13
85.097 Mg
257,91
194.063 Mg
613,09
231.997 Mg
713,91
208.197 Mg
630,99
9.589,96 Mg
30.837,88 Mg
30,30
9.712,69 Mg
29,89
9.543,85 Mg
28,92
97,42
30.712,64 Mg
94,51
30.465,30 Mg
92,33
75,7
78,7
77,0
Abfälle zur Verwertung aus dem Hausmüll
(inklusive Problemabfälle, Gartenabfälle; Sperrmüll und
Schrott)
Altglas (inklusive Flachglas)
Altpapier (inklusive DSD Anteil)
Verwerteter Sperrmüll; (ab 2005 100 %)
8.310,32 Mg
26,25
8.351,89 Mg
25,70
8.021,24 Mg
24,31
Altholz
6.155,18 Mg
19,45
6.378,33 Mg
19,63
6.267,52 Mg
19,00
924,67 Mg
2,92
1.038,72 Mg
3,20
1.038,30 Mg
3,15
Verw. Schrott aus Hausmüll- und Sperrmüllverbrennung
Energetische Verwertung
382,01 Mg
1,21
382,38 Mg
1,18
353,81 Mg
1,07
Gartenabfälle
18.682,61 Mg
59,02
19.358,24 Mg
59,57
20.034,72 Mg
60,72
Bioabfälle
25.278,14 Mg
79,86
26.364,43 Mg
81,13
26.832,84 Mg
81,32
Sonstige Wertstoffe (Summe der folgenden Werte)
12.804,90 Mg
40,45
12.504,17 Mg
38,48
13.442,66 Mg
40,74
- Leichtverpackungen (DSD)
7.096,83 Mg
22,42
6.906,54 Mg
21,25
7.610,52 Mg
23,07
- Altmetalle
1.903,64 Mg
6,01
- Alttextilien
771,65 Mg
2,44
70,24
2.008,91 Mg
6,18
814,06 Mg
2,51
70,44
1.976,87 Mg
5,99
826,35 Mg
2,50
0,03
- Altöl
9,34 Mg
0,03
9,42 Mg
0,03
9,55 Mg
- Altfett
1,31 Mg
0,00
1,37 Mg
0,00
2,42 Mg
0,01
76,22 Mg
0,24
84,62 Mg
0,26
72,06 Mg
0,22
1,45
- Altreifen
- Kühlgeräte
- Elektronikschrott
Summe III
verwertete Schlacke
Gesamtsumme der Abfälle zur Verwertung
497,26 Mg
1,57
507,69 Mg
1,56
478,32 Mg
2.448,65 Mg
7,74
2.171,56 Mg
6,68
2.466,57 Mg
7,48
112.965,67 Mg
356,89
114.803,49 Mg
353,28
116.000,24 Mg
351,57
10.237 Mg
32,34
123.203 Mg
389,23
76,61
10.014 Mg
30,82
124.817 Mg
384,09
76,58
9.398 Mg
28,48
125.398 Mg
380,05
70,79
76,52
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Wichtige Mitgliedschaften des Landkreises München

































Bayerische Akademie für Fernsehen e.V.
Bayerischer Landkreistag
Europäische Metropolregion München e.V. (EMM)
Heideflächenverein Münchener Norden e.V.
Interkommunale Lärmschutz-Initiative e. V.
Isartalverein e.V.
Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder/
Alianza del Clima e.V.
Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt)
Landschaftspflegeverband München-Land e.V.
Maschinenring Aibling-Miesbach-München e.V.
Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München
Regionaler Planungsverband München
Rettungszweckverband München
Sparkassenzweckverband München Starnberg Ebersberg Gauting
Trägerverein für regionale soziale Arbeit e.V.
Tourismusverband München-Oberbayern e.V. *
Verein Dachauer Moos e.V.
Verein zur Sicherstellung überörtlicher Erholungsgebiete in den Landkreisen um München e.V.
(Erholungsflächenverein)
Zweckverband Ernst-Mach-Gymnasium Haar
Zweckverband für Tierkörperbeseitigung Erding
Zweckverband Kommunale Schwangerenberatung für die Region München Nord/Ost
Zweckverband Staatliche Realschule Ismaning
Zweckverband Staatliche Realschule Taufkirchen
Zweckverband Staatliche Realschule Vaterstetten
Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Osten des Landkreises München
Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München
Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen in Unterschleißheim
Zweckverband Staatliche Würmtal-Realschule
Zweckverband Staatliches Gymnasium Garching b. München
Zweckverband Staatliches Gymnasium im Würmtal
Zweckverband Staatliches Gymnasium Oberhaching
Zweckverband Staatliches Gymnasium Pullach i. Isartal
Zweckverband Staatliches Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching
* Die Mitgliedschaft des Landkreises München endete mit der Betriebseinstellung des Tourismusverbandes am 15.12.2012.
87
88
Beteiligungen des Landkreises München
Beteiligungen des Landkreises München
Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg
Die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg steht für eine gemeinwohlorientierte Geschäftsphilosophie, werthaltige Leistungen und Produkte, gesellschaftliches Engagement und eine starke
Bindung zur Region.
Als kompetenter Partner in allen Geldangelegenheiten mit 102 Geschäftsstellen sowie zahlreichen Immobilien-, Vermögenskunden- und Firmenkundencentern sichert sie ihren Kunden kurze Wege und eine auf
individuelle Bedürfnisse eingestellte Beratung. Sie ist ein verlässlicher Partner des Mittelstandes und Unterstützer von Existenzgründern. Intelligente Finanzierungskonzepte helfen bei vielen Investitionsvorhaben
der Firmenkunden im Geschäftsgebiet. Als Hausbank der Kommunen ist die Kreissparkasse Kreditgeber
Nummer 1. Darüber hinaus fördert und finanziert sie Projekte zu erneuerbaren Energien und unterstützt
ihre Kunden hinsichtlich energieeffizientem Modernisieren. Mit jährlich 1,5 Mio. Euro engagieren sich die
Kreissparkasse und ihre Stiftungen für das Gemeinwohl, für Kunst, Kultur und Sport in der Region.
 Vorstandsvorsitzender: Josef Bittscheidt
 Kernkapital: 659.000.000 Euro
 Anteil Landkreis München: ca. 63 %
Baugesellschaft München-Land GmbH
Gemeinnützige Einrichtung für den sozialen Wohnungsbau; 2.392 eigene Wohneinheiten mit
155.168 m² Wohnfläche, 1.412 Garagen, 26 gewerbliche Einheiten sowie 860 für elf Kommunen
bzw. kommunale Einrichtungen verwaltete Wohneinheiten.
Die Baugesellschaft München-Land ist seit vielen Jahren ein zuverlässiger und wichtiger Partner der
Kommunen im Landkreis München. 25 der 29 Städte und Gemeinden sowie der Landkreis München, der
Bezirk Oberbayern und die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg ziehen mit der Baugesellschaft
München-Land an einem Strang, wenn es darum geht, den Bürgern bezahlbaren und zeitgemäßen Wohnraum anzubieten.
 Minderheitsgesellschafter: Kommunen des Landkreises München,
Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, Bezirk Oberbayern
 Geschäftsführer: Ulrich Bittner
 Stammkapital*: 99.505.900 Euro
 Anteil Landkreis München: 21,573 %
Trägergesellschaft Garchinger Technologieund Gründerzentrum GmbH (gate)
Innovations- und Gründerzentrum im Bereich High-Tech, insbesondere für Mechatronik und Software; Förderung von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Das gate Garching ist der Top-Standort für junge Technologieunternehmen im Großraum München.
Direkt neben dem Campus der Technischen Universität München (TUM) finden Jungunternehmer ein
Zuhause. Wer einmal im gate Garching war, spürt die angenehme Atmosphäre, das respektvolle Miteinander und versteht, warum sich die Mitarbeiter und Firmen hier wohl fühlen. Nicht nur das repräsentative
Gebäude, der Standort und die Nähe zum Flughafen München sowie die direkte Nachbarschaft zu den
Einrichtungen der Technischen Universität München machen das Gründerzentrum so interessant, sondern auch die umfangreichen Serviceleistungen, die jeder Firma im Haus geboten werden.



Geschäftsführer: Dr. Franz Glatz
Stammkapital: 50.000 Euro
Anteil Landkreis München: 5 %
* Im Jahr 2013 ist eine Stammkapitalerhöhung geplant, bei der unter anderem eine Einzahlung
des Landkreises aus dem Jahr 2009 mit 1 Mio. Euro zur Beurkundung vorgesehen ist.
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
b-neun Media & Technology Center GmbH (GZM)
Gründerzentrum zur Förderung der Neuen Medien
An einem der vitalsten Medienstandorte Europas leistet das b-neun jungen Firmen aus der Medien- und
Kommunikationsbranche unkomplizierte Starthilfe. Mit günstigen Büromieten, Kontakten, Ansprechpartnern und jeder Menge Informationen. Im b-neun werden Start Ups schnell Teil eines funktionierenden Netzwerkes. Entscheidend dafür ist nicht zuletzt die unmittelbare Nähe zu den Big Playern der Medienbranche,
die auch räumlich gegeben ist: Das b-neun Media & Technology Center liegt zentral inmitten des Medienstandortes München Nord. Bereits knapp 80 Unternehmen mit insgesamt rund 430 Mitarbeitern haben sich
für einen Firmensitz im b-neun entschieden. Sie kommen aus den Bereichen Multimedia, Broadcasting, Internet
und Telekommunikation. Und sie alle profitierten bzw. profitieren vom Standort Unterföhring. Besonders die in
jeder Hinsicht kurzen Wege im Medienzentrum kommen gut an und stehen für erfolgreiches Networking.



Geschäftsführer: Dr. Franz Glatz
Stammkapital: 150.000 Euro
Anteil Landkreis München: 5 %
Fördergesellschaft Innovations- und Gründerzentrum
für Biotechnologie GmbH (IZB)
Innovations- und Gründerzentrum zur Förderung der Biotechnologie
In den Innovations- und Gründerzentren Biotechnologie (IZB) finden junge Unternehmer und Firmengründer
aus dem Bereich Life-Science eine optimale Infrastruktur zur wirtschaftlichen Umsetzung ihrer Produkt- bzw.
Dienstleistungsideen. Das IZB Planegg-Martinsried gehört seit 1995 zu den Besten der Zunft. Hier entstehen
die Medikamente und Dienstleistungen von morgen. Allianzen, Kooperationen sowie Lizenzgeschäfte spielen
auch für IZB Firmen eine immer bedeutendere Rolle im Geschäftsalltag und sind wesentliche Bestandteile in den
Finanzplänen junger BioTech-Unternehmen geworden. Neben der Wirkstoffentwicklung gibt es immer mehr
Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, die sich auf bestimmte Nischen von Life Sciences spezialisieren.



Geschäftsführer: Dr. Peter Hanns Zobel
Stammkapital: 50.000 Euro
Anteil Landkreis München: 6 %
Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV)
Verbundgesellschaft zur Organisation des öffentlichen Personennahverkehrs im Großraum München
Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund gehört zu den größten, traditionsreichsten und attraktivsten Verkehrsverbünden in Deutschland und Europa. Nach dem Motto „1 Netz. 1 Fahrplan. 1 Ticket.“ arbeiten der
Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt München sowie die acht umliegenden Verbundlandkreise und rund 40
Verkehrsunternehmen unter dem Dach des MVV gebietsübergreifend zusammen und sorgen dafür, dass den
Fahrgästen qualitativ hochwertige ÖPNV-Leistungen angeboten werden. Der MVV ist vor dem Hintergrund der
Liberalisierung des ÖPNV seit 1996 als Aufgabenträgerverbund organisiert. Die MVV GmbH nimmt innerhalb
des Systems Managementaufgaben zur Planung, Organisation und Koordination des öffentlichen Personennahverkehrs im Großraum München wahr. Sie wird dabei derivativ für Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen
tätig. Zu den zentralen Aufgaben gehören die Gestaltung des MVV-Gemeinschaftstarifes, die Abrechnung und
Aufteilung der Einnahmen, die Planung und das Vertragscontrolling im MVV-Regionalbusverkehr, die konzeptionelle Verkehrsplanung, das Systemmarketing, die übergreifende Kundeninformation sowie die Verkehrs- und
Marktforschung. Seit 1996 ist als wesentliche neue Aufgabe die Vorbereitung und Durchführung der Vergaben
der Regionalbusverkehre mittels europaweiten Ausschreibungen dazugekommen. Darüber hinaus gibt die
Verbundgesellschaft ihr Know-how in Form von Consulting an Dritte weiter.



Geschäftsführer: Alexander Freitag
Stammkapital: 35.790 Euro
Anteil Landkreis München: 3,57 %
89
90
Ehrungen 2012
Werner Dresel mit Landrätin Johanna Rumschöttel im Festsaal des Landratsamtes
Ordensaushändigung im Landratsamt München
Ehrungen 2012
Der Freistaat Bayern und die Bundesrepublik Deutschland würdigen jedes Jahr Bürgerinnen und Bürger,
die sich in besonderer Weise um Staat und Gesellschaft verdient gemacht haben. Diese Orden, Ehrenzeichnen und Dankurkunden werden in vielen Fällen von den Landratsämtern ausgehändigt.
Darüber hinaus ehrt der Landkreis München selbst bürgerschaftlich engagierte Personen sowie Sportlerinnen und Sportler, die außergewöhnliche Leistungen vollbracht haben.
Im Jahr 2012 wurden folgende Personen ausgezeichnet:
Staatliche Auszeichnungen
Verdienstmedaille des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland
Werner Dresel, Haar
Ehrenzeichen des Bayerischen
Ministerpräsidenten für Verdienste von
im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern
Lothar Birkner, Grasbrunn
Georg Bockmaier, Grasbrunn
Heidemarie Fortmühler, Baierbrunn
Brigitte Goldbach, Garching
Reinhold Löschinger, Sauerlach
Gerhard Specht, Garching
Christian Haas, Petershausen
Franz Huber, Kirchheim
Peter Lechner, Oberschleißheim
Stefan Moser, Unterhaching
Andreas Mossyrsch, Roggwil, Schweiz
Cornelia Schick, Unterschleißheim
Sylvia Schick, Unterschleißheim
Günter Schulmayr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Frithjof Wagner, Murnau
Michael Wieland, Hohenpeißenberg
40 Jahre
Hermann Bauer, Unterhaching
Hans-Peter Hüfner, Unterschleißheim
Dr. Heino Rutner, Schlüchtern
Feldgeschworene
Ehrenzeichen für langjährige Verdienste
um das Bayerische Rote Kreuz
25 Jahre
Sabine Gallner, Dießen
Wolfgang Ganter, Ismaning
Martin Gärtner, Kirchheim
25 Jahre
Manfred Rott, Unterföhring
40 Jahre
Ottmar Kreitmeier, Grasbrunn
Joseph Semmelmann, Grasbrunn
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Ehrenringverleihung
Geehrte im Bereich Soziales
Teilnehmerurkunde am Umweltpakt Bayern
– Nachhaltiges Wachstum mit Umweltund Klimaschutz –
Jörg Scholler, Kreisrat (FDP)
Michael Sedlmair, Kreisrat (FWG) und Erster Bürgermeister der Gemeinde Ismaning
Anna Steigenberger, Kreisrätin (SPD)
Rolf Zeitler, Kreisrat (CSU) und Erster Bürgermeister der Stadt Unterschleißheim
Salvatore Attanasio, Ristorante Pizzeria „La Ciacolada“, Neubiberg
Joachim Hauke, Dietmar Hauke GmbH, Schäftlarn
Inge Heiler, Claus Spedition GmbH, Ottobrunn
Markus Mühlbauer, Bezirkskaminkehrermeister, Haar
Ralf Salger, Ralf Salger Friseure, Unterschleißheim
Anton Seidl, Hotel - Gasthof zur Mühle, Ismaning
Robert Walter, K. Fell GmbH, Gräfelfing
Kommunale Auszeichnungen
Ehrenring des Landkreises München
Im Jahr 1982 hat der Landkreis München einen
Ehrenring gestiftet. Mit dieser Auszeichnung
werden Persönlichkeiten geehrt, die sich in außerordentlicher Weise um den Landkreis verdient gemacht haben. Die Anzahl der Träger ist auf höchstens 29 lebende Personen festgelegt. Der Kreistag
hat am 1. Oktober 2012 beschlossen, den Kreis
der Ehrenringträger um sechs Persönlichkeiten zu
erweitern. Am 8. November hat Landrätin Johanna
Rumschöttel die neuen Ehrenringträger im Rahmen eines großen Festaktes in der Jugendbegegnungsstätte am Tower in Oberschleißheim in den
Kreis der Ausgezeichneten aufgenommen. Damit
sind nun 23 engagierte Männer und Frauen Träger
der höchsten Auszeichnung des Landkreises.
Martin Gerrits, langjähriger, ehemaliger 1. Vorsitzender des Kreisjugendrings München-Land
Othmar Kieslich, langjähriger, ehemaliger 1. Vorsitzender des BLSV-Kreises 13
Ehrenamtliches Engagement im Bereich Soziales
Die ausgezeichneten Personen aus dem sozialen
Bereich engagieren sich allesamt ehrenamtlich.
Sie sind als Mitglieder von Nachbarschaftshilfen
(NBH), Hospizkreisen und kirchlichen Einrichtungen in den unterschiedlichsten Bereichen tätig.
Erstmals wurden auch vier Gruppen geehrt.
Einzelpersonen:
Edith Boronowski, Planegg
Edeltraud Hahn, Ottobrunn
Jürgen Hoerner, Oberhaching
Edeltraud Hofmann, Oberschleißheim
Eberhard Hundertmark, Unterschleißheim
Walter Kratzl, Garching
Georg Lebmeir, Oberschleißheim
Ludwig Liebl, Unterschleißheim
Angelika Christa Merz, Oberschleißheim
Christel Neumann, Grünwald
Barbara Röttle, Oberschleißheim
Erwin Scharl, Ottobrunn
Renate Schuster, Unterschleißheim
Renate Seidel, Pullach
Sigrun Sellmeier, Unterföhring
Viktoria Stadler, Riemerling
Henning Verbeek, Dr. , Garching
Evi Willi, Gräfelfing
Ernest Zenz, Haar
91
92
Ehrungen 2012
Geehrte im Sportbereich: Vorsitzende, Schützenmeister und Jugendleiter
Geehrte mit über 15-jährigen Engagement in Sport- und Schützenvereinen
Gruppen:
Berglwald-Mittelschule, Oberschleißheim
Biberger Bürgerbus e.V., Oberhaching
Hospizgruppe Schleißheim und Umgebung, Oberschleißheim
Team Hausaufgabenbetreuung der Nachbarschaftshilfe, Taufkirchen
Ehrung für über 15-jährige
ehrenamtliche Tätigkeit im Verein
Eugen Bauer, TC Ismaning
Helga Decker, SV Heimstetten
Peter Dengler, Schachclub Unterhaching
Klaus Detzer, RSV Solidarität Pullach
Alfred Ebbers, TSV Schäftlarn
Siegfried Eckardt, SV-DJK Taufkirchen
Gerda Fanderl, SV Pullach
Paul Flach, Altschützengesellschaft Feldkirchen
Lothar Grund, SV Planegg-Krailling
Anna Maria Hohenester, SG Immergrün Unterföhring
Claudia Klüpfel, SG Wendlstoana Putzbrunn
Angelika Knecht, SV Pullach
Alfons Krauser, DLRG-OV Schäftlarn
Christa Kufner, EC Parksee Stockschützen Unterhaching
Robert Langwieser, TSV Unterhaching
Leo Lenzki, SV Planegg-Krailling
Werner Lippert, Schützen-Gau München Ost-Land
Ulrich Lortz, VfR Garching
Helmut Maier, TSV Schleißheim
Hermann Märkl, TSV Schleißheim
Bertram Maurer, Sauerlacher Bogenschützen
Peter Maurer, Sauerlacher Bogenschützen
Susanne Maurer, Sauerlacher Bogenschützen
Herbert Münzl, SV Planegg-Krailling
Wolfgang Preischl, SV Lohhof
Hans Schierlinger, SV Heimstetten
Monika Steinkohl, Edelweiß-Schützen Grasbrunn
Annemarie Wüst, ESC Planegg-Würmtal
Hartmut Wüstinger, TSV Schäftlarn
Helga Ziebolz, SV Pullach
Ehrenamtliches Engagement im Bereich Sport
Die ausgezeichneten Frauen und Männer aus dem
Sportbereich engagieren sich ehrenamtlich in Sportund Schützenvereinen. Sie sind als Vorsitzende, Jugendleiter, Übungsleiter oder als Mitglieder in der
Vorstandschaft tätig. Sie alle zusammen bewegen
nicht nur viele, sondern vieles in ihren Vereinen.
Ehrung für Erste Vorsitzende,
Erste Schützenmeister, Jugendleiter
40 Jahre
Helmut Köstler, DJK Gräfelfing
30 Jahre
Josef Hasler, TSV Neubiberg-Ottobrunn
Helmut Schillay, Schützenverein Hubertus Oberbiberg
25 Jahre
Wolfgang Dehn, SV-DJK Taufkirchen
20 Jahre
Peter Mayer, Schützenverein Hubertus Oberbiberg
10 Jahre
Donat Aigner, SG Immergrün Unterföhring
Wolfgang Hofmann, Radio-Modell-FSC Ottobrunn
Eugen Künzi, Schleißheimer Ruderclub
Markus Mitter, SG Wendlstoana Putzbrunn
Robert Renz, SV Helfendorf
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Die Ausgezeichneten im Bereich Umwelt
Glückliche Schwimmer des DLRG OV Haar mit Ehrenurkunden und Medaillen
Ehrenamtliches Engagement im Bereich Umwelt
Charlotte Knott, Ismaning
Geehrt werden Privatpersonen - Einzelpersonen,
Gruppen oder Schulklassen, die Projekte innerhalb
des Landkreises München ehrenamtlich in beispielhafter Weise in den Bereichen Umwelt- und
Naturschutz, Abfallvermeidung, Energie- und
Materialeinsparung, Ressourcenschonung oder
Umweltbildung unterstützt oder durchgeführt und
damit einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und
Naturschutz im Landkreis geleistet haben.
Gemeinden, öffentliche Einrichtungen
und Gesellschaften
Gemeinde Haar
Arbeitsgruppe Energie und Klima der Agenda 21
Ottobrunn-Neubiberg
Kora Albath, Sauerlach
Familie Brückmann, Taufkirchen
Roland Killer, Großdingharting
Dr. Martina Kreder-Strugalla, Riemerling
Daniela Mayr, Putzbrunn
Gisela Schick, Neubiberg
Wolfgang Schreiber, Sauerlach
Barbara Stark, Haar
Doris Winter, Putzbrunn
Dr. Gerhard Winzer, Putzbrunn
Energiepreis des Landkreises München
Der Landkreis verleiht den Energiepreis im Rahmen
seiner Energievision an Bürger, die Herausragendes
auf dem Gebiet der Energieeinsparung oder Energienutzung geleistet haben. Die Energiepreise können in den Kategorien „Haushalt“ und „Gewerbe“
vergeben werden. Ohne Preisgeld, aber mit einer
Anerkennungsurkunde werden darüber hinaus
Projekte von Gemeinden, öffentlichen Einrichtungen und Gesellschaften prämiert.
Haushalt
Rupert Pfaller, Riemerling
Hermann Ullenboom, Unterhaching
Sportlerehrung
Einzelpersonen und Mannschaften, die in sportlichen Wettkämpfen außergewöhnliche sportliche
Leistungen erzielen, werden durch den Landkreis
München geehrt. Für das Jahr 2012 wurden 87
Einzelsportler und 26 Mannschaften für ihre
sportlichen Spitzenleistungen ausgezeichnet.
Base- und Softball
Damenmannschaft U19, DBuSV München-Haar
Juniorenmannschaft männlich, Disciples Base- und
Softballverein (DBuSV) München-Haar
Behinderten- und Versehrtensport
Sebastian Koczy, SV Lohhof
Paul Kögler, SV Lohhof
Maximilian Weber, SV Lohhof
Matthias Zeller, SV Lohhof
Bob
Florian Becke, (Garching), SC Potsdam
Boxen
Ehsan Maudodi, TSV Haar
Mirwais Maudodi, TSV Haar
Eissport
Kristin Aurich, ERSC Ottobrunn
Severin Reich, ERSC Ottobrunn
93
94
Ehrungen 2012
Boogie Magic´s vom TSV Hohenbrunn-Riemerling
Tanzgruppe Jazz No. 1 vom TSV Schleißheim
Benedikt Triendl, ERSO Ottobrunn
Damenmannschaft, ESC Planegg-Würmtal
Stefanie Dietrich, RSV Schleißheim
Robert Schmidt, RSV Schleißheim
Pia Seidel, RSV Schleißheim
Frisbee
Josef Ebner, TSV Unterföhring
Ludwig Ebner, TSV Unterföhring
Rolf Hofmaier, TSV Unterföhring
Margit Müller, TSV Unterföhring
Ruben Neu, TSV Unterföhring
Arne Reusch, TSV Unterföhring
Michael Schulenberg, TSV Unterföhring
Thomas Zormaier, TSV Unterföhring
Gehörlosensport
Werner Lackerbauer, (Kirchheim) Gehörlosensportverein München
Franz Richter, (Ismaning) Gehörlosen Automobilclub Weiß-Blau München
Handball
B-Jugendmannschaft weiblich, TSV Ismaning
C-Jugendmannschaft weiblich, TSV Ismaning
C-Jugendmannschaft männlich, TSV Ismaning
Leichtathletik
Lukas Aufinger, TSV Ottobrunn
Simon Potye, FC Aschheim
Lucas Schwaiblmair, TSV Gräfelfing
Mona Sitte, TSV Gräfelfing
Motorsport
Julius Ilmberger, (Oberhaching) Automobil-Club
München von 1903 im ADAC
Georg Spindler, (Oberhaching) Automobil-Club
München von 1903 im ADAC
Radsport
Lea Andexlinger, RSV Schleißheim
Ringen
Jan Matthes, SC Isaria Unterföhring
Ellen Riesterer, SC Isaria Unterföhring
Michel Riesterer, SC Isaria Unterföhring
Andreas Walter, SC Isaria Unterföhring
Jugendmannschaft, SC Isaria Unterföhring
Rudern
Constanze Duell, Schleißheimer Ruderclub
Schießsport
Barbara Engleder, Sportfördergruppe der Bundeswehr Neubiberg
Stephanie Englberger, Sauerlacher Bogenschützen
Yvonne Englberger, Sauerlacher Bogenschützen
Julia Haidn, Sauerlacher Bogenschützen
Aniela Michalik, Sauerlacher Bogenschützen
Silvia Rachl, Sportfördergruppe der BundeswehrNeubiberg
Susanne Römhild, Sauerlacher Bogenschützen
Johann Walser, SG Gronsdorf
Schwimmen
Antonia Baerens, TSV Hohenbrunn-Riemerling
Teresa Baerens, TSV Hohenbrunn-Riemerling
Vanessa Breunig, TSV Hohenbrunn-Riemerling
Giulia Cantatore, Schwimmverein Ottobrunn
Regina Hackler, Schwimmverein Ottobrunn
Eric Florian Henschel, TSV Hohenbrunn-Riemerling
Sarah Ruf, SV Lohhof
Miriam Carola Schäfer, SV Lohhof
Helen Scholtissek, TSV Hohenbrunn-Riemerling
Emily Siebrecht, TSV Hohenbrunn-Riemerling
Damenmannschaft, TSV Hohenbrunn-Riemerling
Landratsamt München / Jahresbericht 2012
Handballmannschaft vom TSV Ismaning
Sweet Puppets vom TSC Ottobrunn
Jugendmannschaft männlich, DLRG OV Haar
Jugendmannschaft weiblich, TSV HohenbrunnRiemerling
Lukas Baumann (Unterhaching), TSV Waldtrudering
Lu-Dante Bortolon, TSV Unterhaching Moana
Donato, TSV Unterföhring
Lukas Dauser, TSV Unterhaching
Fabian Dauth, TSV Unterhaching
Samuel Dobrovsky, TSV Unterhaching
Theresa Dorn, TSV Unterföhring
Thea Fellhauer, TSV Unterföhring
Oskar Höhneke, TSV Unterhaching
Vassilia Inioutis, TSV Unterföhring
Mirko Lorenz, TSV Unterhaching
Marcel Nguyen, TSV Unterhaching
Jonas Olbrich, TSV Unterhaching
Robin Ostler, TSV Unterhaching
Andreas Penka, TSV Unterhaching
Felix Remuta, TSV Unterhaching
Felix Sittenauer, TSV Unterföhring
Luke Sullivan, TSV Unterföhring
Moritz Wittrin, TSV Neubiberg
Felix Zapf (Aschheim), TSV 1860 Mühldorf
Valentin Zapf (Aschheim), TSV 1860 Mühldorf
Team-Gym männlich TSV Neubiberg
Skisport/Snowboard
Patrick Bussler, FC Aschheim
Eva Kux, FC Aschheim
Max Rosser, FC Aschheim
Valentin Ruoß, FC Aschheim
Maximilian Stark, TSV Unterhaching
Mixed-Mannschaft, Synchro-Ski Siegertsbrunn
Sportaerobic
Jugendmannschaft weiblich, TSV Unterföhring
Juniorenmannschaft weiblich, TSV Unterföhring
Taekwondo
Michael Friedl (Unterschleißheim), TSV 1865
Dachau
Stefan Friedl (Unterschleißheim, TSV 1865 Dachau
Luca-Salvino Sturiale (Haar), TSV Waldtrudering
Vanessa Sturiale (Haar), TSV Waldtrudering
Tanzsport
Boogie Magic´s, TSV Hohenbrunn-Riemerling
Funky Dancers, Tanzsportverein Taufkirchen
Funky Teenies, Tanzsportverein Taufkirchen
Jazz No. 1, TSV Schleißheim
Sweet Puppets, TSC Ottobrunn
Teenies, TSV Schleißheim
Tennis
Dennis Bloemke, TC Ismaning
Valentin Dix, TC Ismaning
Turnen
Amelie Baumann, TSV Unterföhring
Laura Baumann (Unterhaching), TSV Waldtrudering
Turnspiele
Alexej Ermak, TSV Neubiberg
Volleyball
Damen (Beach-Volleyball), SV Lohhof
U16 Jugendmannschaft weiblich, SV Lohhof
U18 Jugendmannschaft männlich (Beach-Volleyball), SV Lohhof
U18 Jugendmannschaft weiblich, SV Lohhof
U18 Jugendmannschaft männlich, SV Lohhof
U18/U20 Jugendmannschaft weiblich (BeachVolleyball), SV Lohhof
U20 Damenmannschaft, SV Lohhof
95
96
Impressum
Bildnachweis
Seite
S. 5 links u., S.10 rechts,
S. 35 rechts o., S. 40 u.
Olgierd Ślizień, Landkreis Krakau
S. 8 links Kreisbrandinspektion München
S. 12 rechts Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
S. 15 links Claus Schunk
S. 18 links, S. 46 Thomas Echle
S. 27 Schule Hachinger Tal
S. 32 links o. Stock photo by David Ruiz [ID: 368665]
S. 38
Janina Kufner
S. 44 Dr. Thomas Baumann, Gemeinde Ismaning
S. 47 Wasserwirtschaftsamt München
S. 51 Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV)
S. 58 Stock photo by Edv [ID: 88977]
S. 60 Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Alle übrigen Bilder
Landratsamt München
Das Landratsamt München bedankt sich für die freundliche Überlassung der Bildrechte.
Impressum
April 2013
Herausgeber
Landratsamt München Pressestelle
Mariahilfplatz 17
81541 München
Tel.: 089/6221-2621
[email protected]
www.landkreis-muenchen.de
V.i.S.d.P.: Johanna Rumschöttel, Landrätin
Redaktion
Pressestelle, Christine Spiegel und Elżbieta Biernat
in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Landratsamt München
Satz und Gestaltung
Pressestelle, Elżbieta Biernat und Medienzentrum München-Land, Gertraud Zitzmann
Layoutkonzept
flowconcept, Agentur für Kommunikation GmbH, www.flowconcept.de
Druck
WKD Offsetdruck GmbH, www.wkd-druck.de
Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in der Regel die männliche Form verwendet. Wir weisen an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass grundsätzlich Angehörige beider Geschlechter angesprochen sind.
Die Wiedergabe und Nutzung in jedweder Art, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung
des Landratsamtes München gestattet.
© Copyright Landratsamt München
Landratsamt München
Mariahilfplatz 17
81541 München
www.landkreis-muenchen.de