Lichtblick - Alt Lichtenberg

Transcription

Lichtblick - Alt Lichtenberg
Gemeindebrief
der Evangelischen Kirchengemeinden
Alt-Lichtenberg und Am Fennpfuhl
Sie lebt
Die Alte Pfarrkirche
Lichtenberg
K
irche bezeichnet das Bauwerk, in dem sich
die Mitglieder einer christlichen Gemeinde
versammeln. Doch ist Kirche wirklich nur ein
Gebäude? Ist Kirche nicht mehr?
Zur Kirche gehören vor allem Menschen,
die gemeinsam beten, sich unterhalten und
zusammen singen, genauso wie in den Gemeinden Alt Lichtenberg und Am Fennpfuhl.
Die Alte Pfarrkirche ist das älteste Symbol
der Kirchengemeinde. Hier kommen Christen
aus der Umgebung zu den Gottesdiensten zusammen, hier finden regelmäßig Konzerte
statt und manchmal, da wird das alte Haus
zum Kunstobjekt und erstrahlt in einem ganz
anderen Licht.
Weitere Themen:
• Kunstaktion AIR
in der Alten Pfarrkirche
• Interview mit der Bezirksbürgermeisterin Christina Emmerich
• Standpunkte zur Gemeindefusion
September - Oktober - November 2007
Lichtblick
2 I Lichtblick
Editorial
Willkommen!
E
in Freund von mir wollte kürzlich von Bayern nach Lichtenberg ziehen.
„Lichtenberg?“ fragten meine Berliner Freunde, „wie kann man nur nach
Lichtenberg ziehen? Da gibt es doch nur Plattenbauten. Die Rechtsextremen
tummeln sich auf der Straße und im Rathaus regiert die Linkspartei. Außerdem ist in Lichtenberg doch nun wirklich gar nichts los.“
Aber mein Freund ließ sich nicht beirren. „Plattenbauten sind auch nicht
schlimmer als bayrische Reihenhaussiedlungen. Mehr rechtsextreme Sprüche
als beim Schützenfest kann es in Lichtenberg auch nicht geben und die Roten
können auch nicht schlimmer sein als die Schwarzen.“
Seit ein paar Monaten wohnt mein Freund nun wirklich in Lichtenberg und
er ist ganz begeistert. Er hat eine schöne Wohnung. Er hat den Stadtpark und
den Fennpfuhl entdeckt. Gleich um die Ecke ist ein toller Italiener (wenn der
eine Anzeige schaltet, verrate ich in der nächsten Ausgabe auch, wie er heißt).
„Am meisten hat mich die Kirchengemeinde erstaunt,“ sagt der Neu-Berliner, „denn so bayrisch bin ich dann doch noch, dass ich jeden Sonntag in die
Kirche gehe, auch als Evangelischer.“ Die kleine Kirche auf dem Dorfanger mit
ihren schönen Gottesdiensten und den regelmäßigen Kirchenmusiken hat es
ihm angetan. Aber auch die offene Atmosphäre im neugebauten Gemeindezentrum im Fennpfuhl-Park hat ihn angezogen. An die SommerSerenade denkt er
gerne zurück und überlegt, ob er demnächst selbst im Chor mitsingt.
Aber eines hat ihn doch gewundert. Als er in seine neue Wohnung gezogen
war und seinen Nachbarn fragte: „Wo ist denn hier die nächste Kirche?“ da
sagte der doch: „Dit weeß ick nich. Ick bin zwar evanjelisch, aber inne Kirche
jeh ick höchstens zu Weihnachten bei meene Mutta ufs Dorf. Ick gloob, anne
Mölle is ne Kirche, aber ob da noch wat los is, dit weeß ick nich.“ Nachdem
diese Worte ins Hochdeutsche übersetzt waren, war meinem Freund klar,
warum von den 5.000 Evangelischen nur rund 60 am Sonntag im Gottesdienst
sind. Die Leute wissen einfach nicht, was in der Gemeinde alles los ist. Das war
in Bayern nun wirklich besser.
Aber ich hatte einen „Lichtblick“ für ihn. Ab September bekommen alle Evangelischen den Gemeindebrief vier Mal im Jahr kostenlos direkt ins Haus. Dann
wird keiner mehr sagen: „Ick weeß nich.“ Dann weiß jeder Bescheid, und wenn
bei ihm ein bayrischer Nachbar einzieht, dann kann er gleich Auskunft geben.
Peter Radziwill
Pfarrer
September - Oktober - November 2007 I 3
Alte Pfarrkirche
1250
2007
D
D
ie Frühmesse ist zu Ende. Die
Gläubigen treten ins Freie. In der
Kirche brennen Kerzen, es duftet nach
Weihrauch. Stolz betrachten die versammelten Bauern ihre Kirche, die sie
erst im letzten Sommer erbaut haben.
Der kleine Bau ohne Turm, aber mit
schmalen, spitzbogigen Fenstern,
ist aus grob behauenen Feldsteinen
gefügt, die aus den Feldern gepflügt
wurden. Wir schreiben das Jahr
1250. Erst seit wenigen Jahrzehnten ist Brandenburg unter deutscher Herrschaft. Weiter östlichen an der Oder wehren sogar
noch unbesiegte heidnische
Slawen gegen die Invasoren aus
dem Westen. Auch die Siedler,
die am Rande einer Hochfläche
über der Spree ihr Dorf
errichtet haben, sind
erst vor wenigen Jahren
angesiedelt worden. Sie
hoffen hier auf ein besseres Leben, doch die
Böden sind karg und
die Winter rau. Der
Glaube an Gott und
die Hoffnung auf
das ewige Leben geben den Menschen
Kraft. Ihre kleine
Kirche ist das Zentrum ihrer Hoffnung, aber auch
ihrer Furcht.
4 I Lichtblick
er Tag hat noch kaum begonnen
und doch ist schon Leben in der
Alten Pfarrkirche. Noch ist es dunkel im Kirchenraum. Eine Trommel
schlägt, Gesang setzt ein und bald darauf wird die große Osterkerze angezündet. Endlich scheint auch die aufgehende Sonne durch die Ostfenster
der Kirche. Der Ostermorgen ist da.
Die Gläubigen, die sich vor der Kirche
versammeln sind ein wenig müde, aber
fröhlich. Ein geselliges Osterfrühstück
wartet nun auf die Frühaufsteher.
S
eit 750 Jahren ist die Alte Pfarrkirche ein Haus des Gebets. Sie war
und ist der Ort, an dem Menschen ihren Glauben bekennen und feiern.
Eine kleine Rechenübung:
Nehmen wir einmal an, es hätte,
seitdem die Alte Pfarrkirche besteht,
nur einen Gottesdienst pro Woche
gegeben. Eine zu niedrige Zahl, da
zumindest im Mittelalter jeden Tag
eine Messe, wenn nicht sogar mehrere gelesen wurden. Und nehmen
wir einmal an, zu jedem Gottesdienst
seien nur 25 Gläubige gekommen,
wobei auch diese Zahl über die Jahrhunderte betrachtet mit Sicherheit
nicht genug sein dürfte. Dann hätte die Pfarrkirche in den rund 750
Jahren ihres Bestehens fast 40.000
Gottesdienste mit insgesamt knapp
1.000.000 Besuchern erlebt.
Alte Pfarrkirche
Geschichte
Mitte des 13. Jahrhunderts
Bau der Kirche als rechteckiger
Feldsteinquaderbau ohne Chor,
Turm oder Grabgewölbe.
1392 kauft die Stadt Berlin das
Dorf Lichtenberg und erlangt
dadurch das Patronatsrecht über
die Kirche.
1539 wird die Kirche evangelisch, Einbau eines Kreuzrippengewölbes.
1792 Errichtung des Turms.
1846 Entfernung der Gewölbe,
Einbau von Emporen und Orgel,
Erweiterung der Fenster, Verlegung
des Altars auf die Westseite und
des Eingangs an die Ostseite.
1945 Zerstörung der Kirche
durch einen Bombentreffer.
1950 Beginn des Wiederaufbaus, Rückverlegung des Altars
nach Osten und des Eingangs
nach Westen, Fenster wieder in
ursprünglicherer Form.
1964 Einbau der Schuke-Orgel.
1966 Wiederherstellung der Turmhaube in historisierender Form.
Bei allen Umbauten änderte man
den alten Grundriss der Feldsteinmauern nicht. Der schlichte Raum
ähnelt noch heute der ursprünglichen Form im 13. Jahrhundert,
auch wenn von den alten Ausstattungsstücken nur noch die mittelalterliche Taufschale erhalten ist.
Granit
D
ie Alte Pfarrkirche wurde aus Feldsteinen gebaut. In Brandenburg bestehen die Feldsteine zumeist aus Granit.
Der Granit ist hier nicht entstanden, sondern zusammen mit dem ganzen Sand
im Eis der Eiszeiten hergeschleppt worden. Nach dem Abschmelzen der Gletscher blieben Sand und Steine zurück.
Granit ist ursprünglich aus Lava entstanden, die bei unterirdischen Vulkanausbrüchen aus dem Innern der Erde
in Spalten in der Erdkruste gedrückt
wurde. Da Pluto der Gott der Unterwelt
war, werden solche Gesteine Plutonite
genannt. Plutonite sind steinhart und
eignen sich nicht für die Bildhauerei.
Feldsteine, so scheint es, wachsen aus
dem Boden. Der Geologe nennt diesen
Prozess Kryoturbation. Er lässt sich mit
einer Packung Müsli veranschaulichen.
Wird das Müsli nämlich geschüttelt, so
wandern die Rosinen an die Müslioberfläche. Die kleineren Haferflocken rutschen nämlich in die Hohlräume, die
durch das Schütteln unter den Rosinen
entstanden sind. Der Ackerboden wird
natürlich nicht geschüttelt. Hier übernimmt der Frost diese Aufgabe. Das Wasser im Boden friert, der Boden dehnt sich
aus und alle Bodenbestandteile wandern
ein bisschen nach oben, denn nach unten
geht ja nicht. Im Frühjahr, wenn das Eis
schmilzt, sinken die kleineren Bodenbestandteile in die Hohlräume unter die
während des Frostes angehobenen Feldsteine. So wachsen die Steine langsam
aus dem Boden. Das Pflügen ähnelt dann
wieder mehr dem Müsli-Schütteln und
hat die gleiche Wirkung.
Da Granit so hart ist, war es für die
Menschen schwer, die Steine zu
Quadern zu hauen. So wurden die
Findlinge oder Feldsteine zumeist
nur gespalten, wodurch zwei glatte
Oberflächen entstanden. Bräche
man aus den stabil erscheinenden Feldsteinmauern der Kirchen Steine heraus, so träten
erstaunlich viele granitene Halbkugeln zu Tage und die Mauern würden auf einmal nicht
mehr ganz so stabil wirken.
Was viele Menschen nicht wissen: Kirchen sind oft wesentlich höher, als sie breit oder lang sind. Das gilt auch für die Alte Pfarrkirche Lichtenberg. Sie ist 21 Meter in Ost-West-Richtung lang, aber am Turm über 31 Meter
hoch. Mit diesen Abmessung passt die Pfarrkirche bequem in das Mittelschiff
des Kölner Doms, und zwar ohne irgendwo anzuecken. Über dem Kreuz auf
der Kirchturmspitze wären sogar noch zehn Meter Platz bis zum Gewölbe des
Doms. Der Grundstein für den heutigen Kölner Dom wurde übrigens im Jahr
1248 gelegt. Beide Kirchen sind also fast gleich alt, auch wenn der Kölner Dom
natürlich mehrere ältere Vorgänger hatte.
Sven O. Lohmann
September - Oktober - November 2007 I 5
Porträt
„Sie ist wie eine Stube, in der man sich geborgen fühlt“
Fred Boger sorgt seit 52 Jahren für die Alte Pfarrkirche und ihre Gemeinde
„D
ie Pfarrkirche, das ist Heimat.
Hier fühle ich mich zu Hause“,
beschreibt Fred Boger, der seit nunmehr 52 Jahren zur Gemeinde gehört,
die Dorfkirche am Anger. Aufgewachsen ist der 74-Jährige in Prenzlauer
Berg in der Paul-Gerhardt-Gemeinde.
6 I Lichtblick
Dort lernte er seine Ehefrau Lieselotte
kennen. Auch die ersten zwei Kinder
wurden in Prenzlauer Berg getauft.
1955 zog es die Familie nach Lichtenberg in die Josef-Orlopp-Straße.
Denn weitere Kinder waren geplant
und die brauchten Platz. Seit diesem
Umzug änderte sich für Fred Boger
nicht nur die Gemeindezugehörigkeit,
sondern auch sein Blick auf und für
die Kirche. Denn die Pfarrkirche war
gut vom Fenster aus zu sehen. Vielleicht entstand dadurch die Liebe zu
diesem Gebäude.
Mit Spannung verfolgte der WahlLichtenberger die Bauarbeiten 1966,
als die Pfarrkirche 20 Jahre nach dem
Krieg endlich ihren Turm wieder bekam. Auch das Kreuz wurde erneuert
und steht seitdem auf einer Erdkugel
hoch oben in der Luft. Als Mitglied
des Gemeindekirchenrates konnte er
die Aktion hautnah miterleben.
Nach seiner Arbeit als Hauptbuchhalter bei der Stadtmission half Fred
Boger immer seiner Frau beim Küsterdienst. Bis 1986 wurde noch mit
Kohlen geheizt, das Läuten per Knopf
gestartet und manchmal, wenn die
Elektrik versagte, mussten die Glocken schon mal per Hand zum Läuten
gebracht werden.
Gemeinsam strich die Familie hin
und wieder die äußere Kirchentür. Für
manch einen waren es Kleinigkeiten,
ihm war es wichtig. So wichtig wie die
eigenen vier Wände. Schließlich ging
er fast jeden Sonntag in den Gottesdienst und unterstützte die Gemeinde
auch finanziell mit einer ordentlichen
Kollekte. Nur selten betrat er die Glaubenskirche, die bis vor zehn Jahren
noch zur Gemeinde gehörte. Es musste
Spendenaktion
Spenden für den Erhalt der
Alten Pfarrkirche Lichtenberg
schon ein besonderer Anlass oder ein
Konzert sein. Egal wer predigte, Fred
Boger blieb der Pfarrkirche treu.
1999 wurde die Verglasung der Kirche erneuert. Die enge Verbundenheit
zum Gotteshaus besiegelte der gelernte Kaufmann, in dem er den Großteil
der Restaurierung finanzierte. „Ich
habe daraufhin die Kollekte etwas reduziert. Nach ein paar Jahren hatte ich
die Kosten von ca. 12.000 DM wieder
drin“, bemerkte er bescheiden. Schon
zu der Zeit übernahm Fred Boger ehrenamtlich die Prüfung der Jahresabrechnung der Gemeinde. Daher war
es ihm natürlich wichtig, die geringen
Rücklagen für die Fensterreparatur
nicht anfassen zu müssen.
Fred Boger und die Pfarrkirche, das
ist eine Einheit. Hier wurden nicht nur
die letzten fünf seiner sieben Kinder
getauft und konfirmiert. Angelika, die
älteste Tochter, heiratete hier. Zuletzt
feierte Familie Boger sogar die eigene
Goldene Hochzeit in der Pfarrkirche.
Gerade die Schlichtheit macht für ihn
die Kirche aus. „Sie ist wie eine Stube,
in der man sich geborgen fühlt.“
Bis heute engagiert sich Fred Boger
ehrenamtlich bei der Bilanzprüfung,
zählt die Kollekte und hilft, wo er nur
kann. Alles um der Gemeinde Willen.
Die liegt ihm sehr am Herzen. So sehr,
dass er erst ans Aufhören denkt, wenn
er wirklich nicht mehr kann …
Stefanie Kromat
Was wäre Lichtenberg ohne seine
Alte Pfarrkirche? Ein Ort ohne Seele.
Das wussten schon die ersten Siedler, die vor mehr als 750 Jahren am
heutigen Loeperplatz, kaum dass
sie ihre notdürftigen Hütten gebaut
hatten, eine kleine Feldsteinkirche
zum Lob Gottes errichteten.
Für Lichtenberg ist die Alte Pfarrkirche einzigartig. Sie bildet den historischen und den geistigen Mittelpunkt unseres Stadtteils und erfüllt
ihre Zwecke noch genauso wie seit
mehr als sieben Jahrhunderten. Für
die Gemeindeglieder von heute wie
auch für die ersten Lichtenberger
im fernen Mittelalter, ist die Alte
Pfarrkirche der Ort für die Feier der
Gottesdienste und das Gebet.
Eine alte Kirche als Zentrum der
Gemeinde zu haben, ist ein Segen.
Es ist aber auch eine Bürde, denn
der Bau will unterhalten werden.
Das kostet Geld, sogar viel Geld.
So muss in den kommenden Jahren
das Dach der Pfarrkirche neu gedeckt werden. Um es zu neu zu decken, werden 120.000 Euro benötigt. Rund ein Drittel dieser Summe
wird die Gemeinde selber aufbringen müssen. Nur wenn dies gelingt,
können wir von den verschiedenen
Förderstellen die Mittel für die beiden anderen Drittel erwarten. Wir
wollen unseren Teil dazu beitragen,
dass unser Vorhaben gelingt.
Seit kurzem steht ein Modell der
Pfarrkirche im Kirchenschiff des
Originals und wartet auf großzügige Dachdeckerinnen und Dachdecker. Für fünf Euro können Sie
– vielleicht vor oder nach einem
Gottesdienst oder einem Konzert
- symbolisch kleine Dachziegel
„kaufen“ und anschließend mit
einem Tropfen Klebstoff und etwas
Geschick, das Dach der ModellKirche eigenhändig decken.
September - Oktober - November 2007 I 7
Kunst führt zum Leben
A
m Kirchturm hängen Stühle.
Weißblaue Palisaden sind in den
Anger gerammt. Ein hellblaues Tuch
weht im Wind. Ein Gullideckel wird
von vergoldeten Steinen gerahmt und
dort, wo sonst abblätternder Putz die
Alte Pfarrkirche unschön aussehen
lässt, leuchtet ein goldener Stein. Im
September und Oktober wird die Alte
Pfarrkirche Lichtenberg Zentrum eines Kunstprojekts werden.
Im Mittelpunkt steht die Kirche auch
sonst, nämlich im Mittelpunkt des früheren Dorfes Lichtenberg. Aber zugleich
liegt das älteste Gebäude Lichtenbergs
heute wie auf einer Insel. Die Menschen
und „das Leben“ gehen an der Kirche
scheinbar vorbei. Die meisten Passanten
nehmen sie nur aus der Straßenbahn, aus
dem Auto oder im Vorbeieilen wahr.
Durch das temporäre Kunstprojekt
wird ein anderer Blick auf die Kirche
provoziert. Die Augen der Menschen,
die auf das 750 Jahre alte Gebäude
schauen, ruhen für einen Moment auf
dem Neuen und Ungewohnten. Dadurch wird auch das Alte neu wahrgenommen. Vielleicht bekommen
die Betrachter Lust, sich die Objekte
einmal aus der Nähe anzusehen. Vielleicht betreten sie sogar die Kirche.
Dann werden sie die Stille spüren, die
sie mit einem Mal umgibt.
„Air“ haben die Künstler ihr Projekt genannt. „Air“, das steht für „Luft“
und den weiten Raum, der sich in und
8 I Lichtblick
um das sakrale Bauwerk eröffnet. Die
Kirche steht nicht im luftleeren Raum,
sondern sie ist Teil des Stadtraums und
der Menschen, die ihn nutzen. „Air“,
das steht auch für „Lied“ und die Musik, die in der Kirche erklingt und die
durch die Kunst auch mitten im Lärm
des Alltags spürbar werden kann. Die
Kirche ist ein Ort für Gottesdienste, die
immer auch musikalisch gestaltet sind,
und ein Ort für regelmäßige Konzerte.
Die Kunstaktion wird von dem, was
auch sonst immer in der Kirche geschieht begleitet, und das, was in der
Kirche geschieht, begleitet die Kunstaktion. An einem Punkt berühren sich
kirchliches Leben und künstlerisches
Gestalten in besonderer Weise. Am 23.
September feiert die Gemeinde einen
„Gottesdienst special performed“. Der
Performancekünstler Jens Reulecke,
die Kirchenmusikerin Ulrike Schindler und der Pfarrer Peter Radziwill
wirken dabei in ungewohnter Weise
zusammen.
Thema dieses Gottesdienstes unter dem Titel „15 Stationen“ ist die
Geschichte vom „Jüngling zu Naïn“
(Lukas 7,11-16), den Jesus vor dem
Tod rettet. Jens Reulecke sagt dazu:
„Während in der kirchlichen Tradition 14 Stationen den Kreuzweg Jesu
von seiner Verurteilung bis zu seinem
Begräbnis bezeichnen, wird in diesem
Gottesdienst ein Weg vom Tod zum
Leben durchschritten.“
Das Leben, das ist es auch immer
wieder, das in der Kirche zur Sprache
kommt, in jeder Predigt, in jeder Musik und im September und Oktober
auch durch die zeitgenössische Kunst.
Peter Radziwill
Ausstellung
9. September
bis 21. Oktober 2007
in und an der Alten Pfarrkirche
Lichtenberg
Loeperplatz (Möllendorffstraße)
Eröffnungstag,
9. September 2007
um 20.00 Uhr
(Tag des offenen Denkmals)
15.00 bis 23.00 Uhr Offene
Kirche
15.30 Uhr, 16.30 Uhr und 17.30 Uhr
Führungen in und um die Kirche
20.00 Uhr Musik und Ausstellungseröffnung mit den Künstlern
Günter Ries, Brigitta C. Quast
Harry R. Sinske und Jens Reulecke, dem Orchester Paratonal und
dem Vokalkreis Alt-Lichtenberg.
Projekte und Künstler
Brigitta C. Quast ist Malerin
und hat sich darüber hinaus viel
mit Installation, besonders auch
im freien Raum beschäftigt. Sie
präsentiert ein dreiteiliges Projekt:
“air d‘or“ - die Fülle oder die
Leere (Vergoldung von Steinen an
und vor der Kirche), „pensée en
plein air“ - Gedanke unter freiem
Himmel (Grundriss der Kirche auf
dem Anger „abgebildet“), „bleu
celeste“ - himmelblau (wehendes
Tuch an einer Stange).
Harry R. Sinske ist Konzeptkünstler
und arbeitet mit Installation, Objekt
und Klang. Von ihm wird das Projekt
„pensée en plein air“ präsentiert
(gemeinsam mit Brigitta C. Quast).
Jens Reulecke arbeitet in den
Bereichen Fotografie, Land-Art,
Installation, Performance und
Objektkunst. Von ihm wird eine
Installation an der Außenwand
der Kirche („the gap between“)
und ein „Gottesdienst special
perfomed“ präsentiert.
Günter Ries studierte Malerei
und ist vor allem durch seine
Lichtinstallationen bekannt. Er
präsentiert „Blau“, eine Lichtinstallation im Innenraum der
Kirche.
September - Oktober - November 2007 I 9
© Roul Melzer
Sonntag 23. September 10.30 Uhr
Jens Reulecke in einem Gottesdienst
special performed „15 Stationen“
Interview
„Sie wissen sicher, dass ich Atheistin bin.“
Christina Emmrich sieht die Bedeutung der Gemeinden für Lichtenberg
D
ie erste Ausgabe des neuen Gemeindebriefes wird sich im Wesentlichen mit der Alten Pfarrkirche
selbst beschäftigen. Da die Alte Pfarrkirche und das Rathaus so etwas wie ein
geistlicher und ein weltlicher Nachbar
hier am alten Anger von Lichtenberg
sind, haben wir uns überlegt, hierzu ein
kurzes Interview mit Ihnen zu führen.
Darum die erste Frage: Sind Sie schon
einmal in der Kirche drin gewesen?
Am 27. Januar legen wir immer
Kränze und Gebinde am Denkmal
vor der Kirche nieder. Einmal war das
Wetter so schlecht, dass wir den Kulturteil in der Kirche abhalten mussten.
Das zweite Mal war ich in der Kirche
zu einer Veranstaltung mit dem Kaliningrader Chor. Also war ich schon
zweimal drin. Am Fennpfuhl war ich
sogar schon häufiger.
Es ist unbestritten, dass die Pfarrkirche eine Bedeutung hat, besonders natürlich für die älteren Menschen, die
schon lange hier leben. Aber auch bei
jüngeren Leuten erlebe ich es immer
öfter, dass sie sich für die Geschichte
ihres Ortes interessieren. Und da werden in Lichtenberg eben sehr oft an die
Kirche und das Rathaus zusammen
gedacht. Die stehen da nebeneinander
als eine Glaubenseinrichtung und eine
weltliche Einrichtung. Es ist wichtig,
dass die Kirche noch steht und nicht
irgendwann mal platt gemacht wurde.
Für Kirchengemeinden sind Gebäude, gerade auch historische, finanziell
immer eine Herausforderung. Welche
Hilfe können denn die Gemeinden vom
Bezirk erwarten?
Wir hier als Bezirk bekommen im
Jahr fünf Millionen Euro für die BauHaben Sie eine persönliche Beziehung unterhaltung und wir haben nach wie
zur Alten Pfarrkirche?
vor 51 Schulgebäude und eine Menge
So eine direkte persönliche Bindung andere soziale Infrastruktur. Da haben
zur Kirche habe ich nicht. Es war für wir zu tun, dass uns die nicht unter den
mich sehr wichtig, dass der Kaliningra- Fingern zusammenfällt. Wo wir nicht
der Chor dort gesungen hat. Ich nehme per Gesetz verpflichtet sind, haben
die Kirche weniger als Bauwerk wahr, wir nichts übrig. Ich will hier nichts
sondern verbinde sie eher mit der Ge- wegdrücken, aber das Land Berlin hat
meinde. Die Atmosphäre der Kirche und einfach die Verantwortung, dass histodie Gemeinde passen gut zusammen.
rische Gebäude erhalten werden.
Welche Bedeutung hat die alte PfarrWelche Bedeutung hat Ihrer Meinung
kirche als historisches Gebäude für nach das christliche Leben in einem säLichtenberg?
kularisierten Bezirk wie Lichtenberg?
10 I Lichtblick
Interview
Sie wissen sicher, dass ich Atheistin
bin. Ich habe aber in den fünf Jahren
meiner Tätigkeit als Bürgermeisterin die einzelnen Kirchengemeinden
sehr schätzen gelernt. Es gibt eine
gute Zusammenarbeit und zudem die
sehr gute Tradition, dass wir uns wenigstens einmal im Jahr gemeinsam
mit den Kirchengemeinden im Bezirk
verständigen. Da sprechen wir dann
darüber, was so anliegt, oder wo Unterstützung erforderlich ist. Ich werde
auch sehr oft in die Gemeinden eingeladen und gehe sehr gerne hin. Auch
merke ich natürlich, dass in den Gemeinden eine Menge soziale Arbeit
weggetragen wird und viel Kulturarbeit ist auch da.
Wir haben darüber gesprochen, welche
Hilfe sich die Gemeinden unter anderem
vom Bezirk erhoffen. Welche Wünsche
hätten Sie als Bezirksbürgermeisterin
denn an die Kirchengemeinden?
Ganz wichtig ist, dass die Verantwortung für den Nachbarn gestärkt wird.
Ich will die DDR nicht wieder haben,
aber wenn ich mir ein paar Sachen wie
Bildungswesen, Gesundheitswesen und
Zusammenhalt der Nachbarschaft angucke, dann wünschte ich mir schon,
dass mehr rübergeschwappt wäre. In
Ihrem kirchlichen Bereich wird das mit
der Nachbarschaft schon viel eher gelebt, als in anderen Bereichen. Insofern
ist das ja ein bisschen Eulen nach Athen
tragen. Ich kann aber gar nicht genug
betonen, wie wichtig es ist, dass wir ein
Gemeinschaftsgefühl erzeugen und die
Leute sagen: „Wir sind Lichtenbergerinnen und Lichtenberger und wir stehen
füreinander ein und helfen denen die
schwächer sind …“ In vielen meine
Gesprächen merke ich, wie isoliert viele
Menschen leben. Obwohl das für eine
Atheistin etwas merkwürdig klingt: mir
ist es egal, ob die Menschen ihre Heimstadt bei der Linkspartei finden oder in
einer kirchlichen Gemeinde. Hauptsa-
„ Es ist ganz wichtig,
ein Gemeinschaftsgefühl
zu erzeugen.“
che, es gibt einen Ort, wo jemand das
Gefühl hat, dass er angenommen wird,
dass jemand da ist, dass er Hilfe kriegt.
Ein anderer Punkt, den man in Lichtenberg sicher auch wieder benennen muss,
ist die Auseinandersetzung mit Rechtsextremisten und Fremdenfeindlichkeit.
Da wünschen wir uns natürlich viele
Mitstreiterinnen und Mitstreiter, aber
ich weiß auch, dass ich da gerade in den
Kirchen unseres Bezirkes gute Partnerinnen und Partner habe.
Wie kann die Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden und dem
Bezirk noch verbessert werden?
Eine wichtige Sache ist, dass es uns
gelingt, die einzelnen Kirchengemeinden in die Arbeit vor Ort einzubeziehen. Denn meine Erfahrung ist, dass
vor Ort die eigentliche Arbeit gemacht
wird und dort sich Menschen auch im
ehesten einbringen. Wir fangen jetzt
am 3. September eine neue Runde Bürgerhaushalt an. Dazu werden wir im
diesen Jahr ganz gezielt die Kirchengemeinden einladen, damit die das in ihrem Bereich bekannt machen können.
Christa Pietzsch, Sven O. Lohmann
Christina Emmrich
(* 27. Mai 1948 in Leipzig) ist
ausgebildete Messtechnikerin und
studierte Gesellschaftswissenschaftlerin. Von 1974 bis 1986
war sie in der SED auf Kreis- und
Bezirksebene für Frauenfragen
zuständig, von 1986 bis 1990
arbeitete sie als Sekretär des FDGB
für Frauenfragen.
Seit 1986 lebt Christina Emmrich
in Hohenschönhausen und ist seit
1995 Bezirksverordnete. Von 1999
bis 2000 war sie Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung (BVV)
in Hohenschönhausen und anschließend stellvertretende Vorsitzende der
PDS-Fraktion der BVV Lichtenberg.
Seit 2001 ist sie Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin
für Finanzen, Personal und Kultur
des Berliner Bezirkes Lichtenberg.
September - Oktober - November 2007 I 11
Spotlight
„...vergib mir, Herr“
Filmarbeiten rund um die Pfarrkirche
„...vergib mir, Herr.
Was willst du von mir...
warum quälst du mich so?
Lass mich in Ruhe.
Du kannst nicht sprechen.
Du darfst nicht sprechen.“
„O
h Freunde, nicht diese Töne!“
ist man geneigt, auf diesen
Ausruf zu entgegnen. Aber: von einem
Pfarrer, vor dem Altar unserer Pfarrkirche! - „Hier wendet sich der Gast
mit Grausen.“, und dem Gemeindegliede wird gar wunderlich zumute.
Nun aber flugs die Erklärung hinterdrein: diese Sätze fielen, gesprochen
von einem Schauspieler, in der Pfarrkirche als Drehort für einen Kurzfilm
(und wen das noch nicht genug beruhigt: der gespielte Pfarrer ist ein katholischer Priester).
Mit Komilitoninnen und Komillitonen von der Deutschen Film- und
Fernsehakademie Berlin drehte Nora
Ehrmann in der zweiten Juliwoche bei
uns einen Kurzfilm, Pfandt‘s Beichte,
in dem der Pfarrer gelegentlich seiner
Verabschiedung in den Ruhestand
gezwungen wird, vor dem Altar eine
für ihn sehr unbefriedigende Selbstreflexion zu vollziehen. Als Darsteller
des Organisten hatte ich Gelegenheit,
an zwei Drehtagen dabei zu sein und
das anstrengende Geschäft der Filmleute zu beobachten und zunehmend
zu bewundern.
12 I Lichtblick
Obwohl es draußen regnerisch war
und ständig die Beleuchtung wechselte, war in der Kirche ein wunderbares
Licht wie an einem sonnigen Nachmittag. Ein angenehmer Effekt, der
nur dann irritierend wirkte, wenn man
den Gang entlangschritt und hinter jedem Fenster eine Sonne scheinen sah.
Bei den Dreharbeiten im Pfarrhaus
war es noch merkwürdiger: obwohl es
draußen in Strömen regnete, zeichneten Gesichter und Wände Schatten der
Bäume, die das Sonnenlicht dämpften
– durch die Fenster nach Norden und
Osten... Solche Effekte würde ich mir
für manche abendliche Zusammenkunft wünschen.
Nun, was Licht für den Film bedeutet, habe ich gelernt. Das Team
um Nora Ehrmann brauchte für eine
Filmminute einen ganzen Drehtag,
weil für jede einzelne Kameraeinstellung bedacht, beleuchtet, belichtet und
gemessen sein wollte. Wir Darsteller
saßen dann schon einmal den ganzen
Tag um eine wunderbar gedeckte Kaffeetafel – mit dampfenden Kaffeetassen und vor herrlichen Torten – nur
dass der Kaffee immer wieder in die
Kanne zurück gegossen wurde, und
wie der Kuchen schmeckte, durfte ich
nie erfahren. Als der lange Drehtag
endlich zu Ende war, wurde die Torten
verteilt. Aber da war ich schon weg. Zu
Salat und Grillwürstchen.
Matthias Orphal
Eine Empfehlung:
Gehen Sie doch einmal während
eines heißen Sommertages oder
an einem kalten Wintermorgen auf
den Anger zur Alten Pfarrkirche und
berühren Sie – am besten auf der
Südseite – mit der ganzen Handfläche einen der alten Feldsteine, aus
denen die Kirche gefügt ist? Was
spüren Sie?
Den rauen Stein? Die Wärme oder
die Kühle des gut leitenden Granits?
Doch alte Bauwerke vermögen noch
mehr. Sie verbinden Menschen aus
verschiedenen Zeit in ihrem Leben
und Streben miteinander. Auch das
können Sie spüren.
Gemeindebrief
der Evangelischen Kirchengemeinden
Alt-Lichtenberg und Am Fennpfuhl
Festlicher
Kantatengottesdienst
Johann Sebastian Bach
„Sey Lob und Ehr dem höchsten Guth“ BWV 117
mit der
Cantionata Lichtenberg und Solisten
unter der Leitung von Ulrike Schindler
Das Besondere an der aufgeführten
Kantate ist, dass sie von einer tänzerischen Stimmung geprägt ist, der
Dreiertakt durchzieht die Musik und
unterstreicht so den Text von Johann
Jakob Schütz (1640 - 1690).
Diese Stimmung wird auch den
Kantatengottesdienst prägen, der
die Erfahrung und Hoffnung des
Glaubens spiegelt, mit der auch die
Kantate endet:
So kommet vor sein Angesicht
mit jauchzenvollem Springen
bezahlet die gelobte Pflicht
und laßt uns fröhlich singen:
Gott hat alles wohl bedacht
und alles, alles recht gemacht,
gebt unserm Gott die Ehre!
Die Choralkantate wurde für einen
festlichen Anlass komponiert, den
wir heute nicht mehr kennen.
18. Oktober 2007 um 10.30 Uhr
in der Alten Pfarrkirche Lichtenberg
Loeperplatz
September - Oktober - November 2007
Kalender
Musik und Ko
Sonnabend 1. September
20.00 Uhr
Pfarrgarten
Möllendorffstraße 33
(bei schlechtem Wetter in der
Kirche)
Nocturne
Musikalischer und lukullischer Genuss zur Nacht
Dienstag 4. September
16.00 Uhr
Evangelisches Krankenhaus
Herzbergstraße 79
Orgelmusik auf der historischen Turley-Orgel
Sonntag 9. September
20.00 und 21.00 Uhr
Alte Pfarrkirche Lichtenberg
Loeperplatz (Möllendorffstraße)
ParaTonal und Vokalkreis Lichtenberg
Samstag 15. September
18.00 Uhr
Alte Pfarrkirche Lichtenberg
Loeperplatz (Möllendorffstraße)
Violine und Klavier
Musik von Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart
und Ludwig van Beethoven
Stephan Marquardt (Violine)
Hartmut Angermüller (Klavier)
Eintritt frei
Dienstag 2. Oktober
16.00 Uhr
Evangelisches Krankenhaus
Herzbergstraße 79
Orgelmusik auf der historischen Turley-Orgel
Samstag 13. Oktober
18.00 Uhr
Alte Pfarrkirche Lichtenberg
Loeperplatz (Möllendorffstraße)
Musik von Buxtehude
Orgel- und Vokalmusik von Dietrich Buxtehude (um 1637 bis 1707)
Vokalkreis Alt-Lichtenberg
Ulrike Schindler (Musikalische Leitung und Orgel)
Eintritt frei
Kafkaf
Jiddische, irische, italienische und spanische Volkslieder
Sylvia Tazberik (Sopran), Jörg-Michael Grahl (Violine),
Jörg Fröhlich (Kontrabass), Uwe Lehmann (Gitarre)
Eintritt einschließlich Abendbuffet 10 Euro
Gunter Kennel (Orgel)
Eintritt frei
Obertonmusik und Vokalklänge der Jahrhunderte
(mit Eröffnung der Ausstellung „Air“)
Eintritt frei
Karina Kretzschmar (Orgel)
Eintritt frei
Sonntag 28. Oktober
10.30 Uhr
Alte Pfarrkirche Lichtenberg
Loeperplatz (Möllendorffstraße)
Kantatengottesdienst
Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Choralkantate „Sey Lob und Ehr dem höchsten Guth“
BWV 117
Peter Radziwill (Verkündigung und Liturgie)
Peter Schladebach (Lesungen)
Cantionata Lichtenberg
Ulrike Schindler (Musikalische Leitung)
Samstag 3. November
16.00 Uhr
Alte Pfarrkirche Lichtenberg
Loeperplatz (Möllendorffstraße)
Musik zu fünft
Kammermusik aus drei Jahrhunderten
Dienstag 6. November
16.00 Uhr
Evangelisches Krankenhaus
Herzbergstraße 79
Orgelmusik auf der historischen Turley-Orgel
Sonntag 18. November
10.30 Uhr
Alte Pfarrkirche Lichtenberg
Loeperplatz (Möllendorffstraße)
Kantatengottesdienst
Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Kantate für Alt-Solo „Widerstehe doch der Sünde“
BWV 54
Stephan Marquardt (Violine)
Cornelia Hampel (Violoncello)
Isabell Gruner (Kontrabass)
Jens Galley (Alt-Blockflöte)
Hartmut Angermüller (Cembalo)
Eintritt frei
Joachim Thoms (Orgel)
Eintritt frei
Peter Radziwill (Verkündigung und Liturgie)
Dirk Klawuhn (Alt)
Ulrike Schindler (Musikalische Leitung und Orgel)
Freitag, 23.November
19.00 Uhr
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Chormusik zum Ewigkeitssonntag
mit der Lilienfelder Kantorei
anschließend: Tee aus dem Samowar
September - Oktober - November 2007
onzerte
Gottesdie
Gemeindezentrum
Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Alte Pfarrkirche Lichtenberg
Loeperplatz
(Möllendorffstraße)
2. September
13. Sonntag
nach Trinitatis
10.00 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl
(Britta Albrecht-Schatta)
10.30 Uhr
Gottesdienst
(Peter Radziwill)
9. September
14. Sonntag
nach Trinitatis
10.00 Uhr
Gottesdienst zum Schulanfang
(Team)
16. September
15. Sonntag
nach Trinitatis
10.00 Uhr
Gottesdienst
(Britta Albrecht-Schatta)
10.30 Uhr
Gottesdienst
(Peter Radziwill)
23. September
16. Sonntag
nach Trinitatis
10.00 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl
(Britta Albrecht-Schatta)
10.30 Uhr
Gottesdienst special performed
(Jens Reulecke und Peter Radziwill)
30. September
Erntedank
10.00 Uhr
Gottesdienst mit Taufe
(Peter Radziwill)
10.30 Uhr
Familiengottesdienst
(Britta Albrecht-Schatta und Team)
7. Oktober
18. Sonntag
nach Trinitatis
10.00 Uhr
10.30 Uhr
Gottesdienst und Kindergottesdienst Gottesdienst
(Christina und Norbert Neuse)
(Renate Schönfeld)
14. Oktober
19. Sonntag
nach Trinitatis
10.00 Uhr
Gottesdienst
(Klaus Galley)
10.30 Uhr
Gemeinsamer Gottesdienst
(Matthias Orphal)
21. Oktober
20. Sonntag
nach Trinitatis
10.00 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl
(Britta Albrecht-Schatta)
10.30 Uhr
Gottesdienst
(Andreas Bagola)
Gemeindezentrum
Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
28. Oktober
21. Sonntag
nach Trinitatis
4. November
22. Sonntag
nach Trinitatis
11. November
Drittletzter Sonntag
im Kirchenjahr
18. November
Vorletzter Sonntag
im Kirchenjahr
21. November
Bußtag
Mittwoch
Alte Pfarrkirche Lichtenberg
Loeperplatz
(Möllendorffstraße)
10.30 Uhr (Ende der Sommerzeit!)
Kantaten- und Kindergottesdienst
(Peter Radizwill)
10.00 Uhr (Wahl zum Gemeindewahl)
10.30 Uhr (Wahl zum Gemeindewahl)
Gottesdienst und Kindergottesdienst Gottesdienst
(Peter Radziwill)
(Britta Albrecht-Schatta)
10.00 Uhr
(Britta Albrecht-Schatta)
10.30 Uhr
Gottesdienst
(Peter Radziwill)
10.00 Uhr
Gottesdienst
(Helmut Wilhelm)
10.30 Uhr
Gottesdienst mit Solokantate
(Peter Radziwill)
Bittgottesdienst für den Frieden
19.00 Uhr
Taizé-Gottesdienst
(Team)
25. November
Ewigkeitssonntag
10.00 Uhr
Gottesdienst
(Britta Albrecht-Schatta)
10.30 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl
(Peter Radziwill)
2. Dezember
1. Advent
10.00 Uhr
Gottesdienst
(Britta Albrecht-Schatta)
10.30 Uhr
Familiengottesdienst
Peter Radziwill und Team)
September - Oktober - November 2007
nste
Gruppen und
Besondere Termine
Teestunde am Samovar
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Musikalische und literarische Kostbarkeiten, Plaudereien und Tee aus
dem Samovar
Sonntag 30. September, 28. Oktober,
jeweils 17.00 Uhr
Andachten zur Friedensdekade
„andere achten“
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Montag 12. bis Freitag 16., Montag
19. und Dienstag 20. November
jeweils 19.00 Uhr
Mittwoch 21. November 19.00 Uhr
Gottesdienst zum
Abschluss der Friedensdekade
Kinder und Jugend
KinderKirche
für Schulkinder bis zur 6. Klasse
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Samstag 8. September 14.00 Uhr
bis 9. September
(mit Übernachtung)
Samstag 6. Oktober 10.00 Uhr
Samstag 3. November 10.00 Uhr
Konfirmanden
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Dienstag 4., 11., 18. und 25. September 16.30 Uhr
Konfirmandenkurs „Beten“
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Dienstag 2. Oktober 16.30 Uhr
Startertag für die neuen Konfirmanden
Zeestow
Freitag 5. bis Sonntag 7. Oktober
Rüstzeit. Thema „Gemeinsam
anfangen“
Pfarrhaus Möllendorffstraße 33
Dienstag 23. und 30. Oktober
und 6. und 13. November
16.30 Uhr
Konfirmandenkurs „Bibel“
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Dienstag 20. und 27. November
und 4. und 11. Dezember
16.30 Uhr
Konfirmandenkurs „Kirchenjahr“
Junge Gemeinde
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
jeden Donnerstag in der Schulzeit
18.00 Uhr
Gemeindegruppen
FreiTagsTreff
für Eltern und Kinder
Kindertagesstätte Schottstraße 6
Freitag 28. September, 26. Oktober, 23. November
jeweils 17.00 Uhr
Bibel für Neugierige
„Hosea - Prophet einer Hure“
Pfarrhaus Möllendorffstraße 33
Donnerstag 27. September, 11.
und 25. Oktober, 8. und
22. November
Kreis der Behinderten
und Nichtbehinderten
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Mittwoch 5. und 19. September,
3., 17. und 31. Oktober, 14.
und 28. November
jeweils 10.00 Uhr
Seniorenakademie
Pfarrhaus Möllendorffstraße 33
wieder ab 13. September
Kreis 60plus
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
jeden 3. Dienstag im Monat
18. September, 16. Oktober,
20. November
jeweils 17.00 Uhr
Frauenkreis
Pfarrhaus Möllendorffstraße 33
jeden 2. Montag im Monat
10. September, 8. Oktober, 12.
November
jeweils 17.00 Uhr
Musik
Altennachmittag
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
jeden Mittwoch 14.00 Uhr
KinderChor
Pfarrhaus Möllendorffstraße 33
jeden Freitag in der Schulzeit
15.00 Uhr
Tanzen und Tanzkurse für Gesellschaftstänze
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
13. September bis 15. November
jeden Donnerstag 18.30 Uhr Fortschrittskurs
13. September bis 15. November
jeden Donnerstag 19.45 Uhr
Tanzkreis
Jugendchor JugendCantionata
Pfarrhaus Möllendorffstraße 33
jeden Donnerstag in der Schulzeit
16.30 Uhr
Wichtiger Termin zum Vormerken:
3. November
Benefizball zugunsten des Spik e.V.
im Gemeindezentrum
Heinrich Grüber in
Hohenschönhausen/ Nord
Gymnastik
“fit im Alter“
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-straße 75
jeden Mittwoch
16.00 Uhr bis 17.00 Uhr
VorschulChor
Pfarrhaus Möllendorffstraße 33
jeden Donnerstag in der Schulzeit
15.30 Uhr
Chor Cantionata Lichtenberg
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
jeden Mittwoch 19.30 Uhr
(ab 19.00 Uhr Singen für
Einsteiger)
Jugendband
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Sonntag 17.00 Uhr
nach Absprache
Gottesdienste in
Seniorenzentren
Josef-Orlopp-Straße 13
jeweils am Montag um 10.00
Uhr im kleinen Saal (Raum 122)
3. September, 1. Oktober,
5. November (mit Abendmahl)
Möllendorffstraße 29
jeweils zwei Mal monatlich am
Freitag um 10.00 Uhr im Saal
(Untergeschoss)
14. September (katholisch),
28. September (evangelisch),
12. Oktober (katholisch),
26. Oktober (evangelisch),
9. November (katholisch),
23. November (evangelisch
mit Abendmahl)
Möllendorffstraße 90B
Gottesdienst jeweils am
Mittwoch um 16.00 Uhr im
Essenssaal
12. September, 10. Oktober,
7. November (mit Abendmahl)
Wotanstraße 2
Gottesdienst jeweils Donnerstag
um 10.00 Uhr im Speiseraum
6. September, 4. Oktober,
15. November (mit Abendmahl)
September - Oktober - November 2007
Termine
Kontakte
Internet
www.kirche-am-fennpfuhl.de
www.kirche-alt-lichtenberg.de
Gemeindepädagogin
Britta Albrecht-Schatta Fon 9252525
britta.albrecht-schatta@
kirche-am-fennpfuhl.de
Gemeindebüro
Kirchenmusik
Ulrike Schindler Fon 52678933
[email protected]
Paul-Junius-Straße 75,
10369 Berlin
Fon 97104944
Fax 97104946
[email protected]
[email protected]
Öffnungszeiten
Montag, Mittwoch, Freitag
9.00 bis 12.00 Uhr und
Mittwoch 14.00 bis 16.00 Uhr
Küsterin
Elke Rauscher
zur Zeit vertreten durch:
Christine Tammer Fon 97104944
christine.tammer@
kirche-alt-lichtenberg.de
Vorsitzender des
Gemeindekirchenrats
Am Fennpfuhl
Helmut Wilhelm Fon 975 65 02
Vorsitzender des
Gemeindekirchenrats
Alt-Lichtenberg
Hans Kromat Fon 5531229
Pfarrer
Peter Radziwill
Fon 55151193 oder 0174.3179605
[email protected]
Kinderarbeit
Christine Schulz Fon 0178.7264130
[email protected]
Junge Gemeinde
Friederike Kuhnt Fon 41198773
friederike.kuhnt@kirche-am-fennpfuhl.
de und Britta Nobbe Fon 54714400
[email protected]
Öffentlichkeitsarbeit
Sven Oliver Lohmann Fon 97606550
sven.oliver.lohmann@
kirche-alt-lichtenberg.de
Projekte
Abendcafé für Wohnungslose
Koptische Kirche Roedeliusplatz 2
Mittwoch, Samstag und Sonntag
17.00 bis 21.00 Uhr
Projektleiter Jürgen Werksnies
Fon 5541533 und 0173.7936942
juergen.werksnies@
kirche-alt-lichtenberg.de
Kindertagesstätte
Schottstraße 6
Montag bis Freitag
6.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Leiterin Ramona Kunz Fon 55487932
[email protected]
Laib und Seele
Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige
Gemeindezentrum
Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
jeden Freitag 12.00 bis 13.00 Uhr
Organisation
Christine Tammer Fon 97104944
christine.tammer@
kirche-alt-lichtenberg.de
MFG-Fennpfuhl
Offene Sozialdiakonische
Kinder- und Jugendarbeit
der Ev. Kirchengemeinde Am Fennpfuhl
Paul-Junius-Straße 75
Leiter: Kai-Oliver Pöhle Fon 97104945
[email protected]
Offener Club für Kinder (7-13 Jahre)
Montag bis Donnerstag
14.00 - 19.00 Uhr
[email protected]
BEJoS Beratung und Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene
im Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Montag, Mittwoch und Freitag
15.00 - 18.00 Uhr und nach Absprache
Konto
Nummer: 160 440
Empfänger: KKV Süd-Ost
Kreditinstitut: EDG Berlin
Bankleitzahl: 100 602 37
Zweck:
Gemeinde Am Fennpfuhl/Alt-Lichtenberg
Geistliches Wort
J
esus Christus spricht: Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? (Matthäus 16, 26a)
Eigentlich wissen wir, was los ist. Wir wissen, wie wir uns verhalten müssen
– unseren Mitmenschen, unserer Umwelt gegenüber, wir kennen unsere Rechte
und unsere Pflichten im Alltag und nehmen sie wahr. Wir nutzen Vorteile
zu unseren Gunsten aus, und wenn wir mal über die Stränge schlagen, dann
immer im Rahmen dessen, was wir für erlaubt halten – gegenüber unseren Mitmenschen, gegenüber unserer Umwelt. Wir wollen keine Konflikte, also gehen
wir ihnen aus dem Weg und verhalten uns „unauffällig“.
Merken Sie etwas? Das alles ist irdisch gedacht, sehr auf unser Leben hier in
Lichtenberg zugeschnitten. Wenn wir es hier hinbekommen, können wir uns
gut einrichten – die einen wohlhabender, die anderen mit Mühe. Aber das, was
Jesus mit dem Satz meinte, der den Monatsspruch für September 2007 bedeutet,
muss damit nichts zu tun haben.
Jesus setzt hier einen Gegensatz: zwischen Gewinn im irdischen Alltag und
Schaden an der Seele, die ja noch anderes erwarten darf. Wenn wir uns „hier“,
in Lichtenberg, so verhalten, wie es unserer Umwelt entspricht, heisst das noch
lange nicht, dass unsere Seele unbeschädigt bleibt, die unser Verhalten steuert,
oder eben auch darunter leidet oder sogar Schaden nimmt.
Er hat sich hingegeben zur Vergebung unserer Sünden. Es ist sein Wille, dass
wir in unserem Inneren – der Seele – unbeschädigt bleiben – und alles, was
er tat, um Kranke zu heilen, zielte darauf, dass seine Mitmenschen und damit
auch wir begreifen, dass das Reich Gottes stark genug ist, auch verwundete Seelen zu heilen. Und durch Jesu Wirken dürfen auch wir wissen: das Reich Gottes
ist angebrochen und damit auch eine andere Wirklichkeit für uns, heute, hier.
Wenn wir uns daran erinnern und das unseren Alltag verändert, dann werden wir ganz gewiss keine ganze Welt gewinnen – aber die Welt um uns wird
menschlicher und damit auch göttlicher, und das ist doch auch etwas, oder?
Matthias Orphal
September - Oktober - November 2007 I 21
Altenkreis
Augenzeugen erleben
Geburtstagsfeier! - in jedem Alter eine neue Herausforderung?
24
Seniorinnen gratulierten herzlichst Frau Magda Schröder
nachträglich zu ihrem 85. Geburtstag sowie Frau Elfi Peist zu ihrem 76.
Danach setzten sie sich an die lange,
mit Blumen und Kerzen geschmückte
Tischreihe im hellen Wintergarten des
Gemeindezentrums Am Fennpfuhl.
Jeden Mittwoch trifft sich der als lebhaft bekannte Altenkreis. Urlaub vor
der Tür - diesjährig mit Eindrücken aus
Paraguay - Fasching, Ausflüge, Reisen,
Besuche aus der Kita, Wiedersehen mit
Frau Sybille Stahl, vielfältige Vorträge
22 I Lichtblick
fanden statt. Ausgerechnet am 11. Juli
stand nur Geburtstag feiern an.
Die Pause zwischen den Geburtstagswunschliedern füllte die Gemeindepädagogin Britta Albrecht-Schatta
geschickt. Sie stellte voran, dass es
nicht in allen Kulturkreisen üblich sei,
den Tag seiner Geburt zu feiern. Damit
nannte sie das Thema des Nachmittags:
Warum feiern wir Geburtstag?
Viele Katholiken begehen beispielsweise ihren Namenstag. Britta AlbrechtSchatta begrüßte daraufhin Frau Nowak
erstmalig im Altenkreis, und erfragte
ihren Vornamen. Daraufhin wurde vergnüglich gerätselt, was seltenere Vornamen der Seniorinnen bedeuten.
Welche Eindrücke verbinden Sie mit
Ihrem Geburtstag; Woran denken Sie
zuerst? Prompt antwortete Frau Helga
Haase: „Stress!“ - Kurze Pause folgte.
- Einlenkend erwiderte Frau AlbrechtSchatta, dass eine Geburtstagsfeier natürlich viel Arbeit und Zeit abverlangt.
Zusätzlich zu den vielen Veränderungen im Alltag, die auf jeden im Moment einwirken, bedeutet eine Feier
zunächst Anstrengung.
Braucht der Mensch aber nicht neue
Herausforderungen, um nicht in Alltäglichkeiten zu erstarren?
Ruhig und dennoch Freude verbreitend meinte Frau Friederike Ruthenberg, sich von Alltäglichkeiten nicht
unterkriegen zu lassen. Sie dachte
zuerst an unbeschwerte Feiern in ih-
rer Kindheit mit Eltern, Geschwistern,
nahen Verwandten und Bekannten.
Vor allem Mütter richteten Kindergeburtstage aus. Kindergeburtstage!
- eine muntere Gesprächsrunde setzte
sich fort, der kaum zu folgen war.
Noch immer dem Besonderen des
Geburtstags auf der Spur fragte Britta
Albrecht-Schatta: „Wie empfinden Sie
Geburtstag mit zunehmendem Alter?“
Zögernd kam aus dem Hintergrund
der Zuruf: „im positiven Sinne - wieder ein Jahr geschafft. Gleichzeitig ein
Jahr dem Tod näher.“ Seniorinnen
über 70 hatten sehr viele einschneidende Erlebnisse. Fast uferte die Diskussion darüber aus. Frau Elfi Peist
wünscht sich, Gedanken mit Personen
auszutauschen, die ebenfalls überfallen wurden. Viele Frauen redeten sich
frei, fanden einen gemeinsamen Nenner. Erkannten in der Rückschau die
führende Hand Gottes.
Die Frage an Frau Dambeck, ob sie
ihre vielen vor 14 Monaten zu ihrem
80. Geburtstag erhaltenen Einladungen
„Zeit schenken“ inzwischen eingelöst
habe, antwortete sie knapp: „Bei weitem
nicht. Die Einladungen müssen ja nicht
in Stress ausarten!“ Daraufhin ließen
sich alle Apfel- und Pflaumenkuchen
schmecken. Mit „Lobe den Herren..“
und einem Gebet ging diese lebendige
Geburtstagsfeier zu Ende.
„Beweglich bleiben“ heißt die Losung
des Altenkreises, Kontakte halten,
Tanzen
Tanzparty
„Leute lernt tanzen“
Gedanken austauschen, Sorgen und
Freude miteinander teilen. Für andere
Zeit zu finden, ist kostbarer als ein Juwel in der heutigen Zeit.
Übrigens hielten sich neun nimmermüde Seniorinnen danach noch
eine Stunde mit Gymnastik fit. Haben
Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch
Fragen, was jung und beweglich hält?
Wenn ja, dann suchen Sie bitte als Augenzeugen den Altenkreis im Gemeindezentrum Am Fennpfuhl auf!
Text: Christa Pietzsch
Foto: H.-M. Krüger
Tanzkurse für
Gesellschaftstänze
13.9. bis 15.11., jeden Donnerstag
18.30 Uhr Fortschrittskurs I
19.45 Uhr Tanzkreis
Im Fortschrittskurs I ist es allen
Tänzern mit Grundkurserfahrungen
möglich, ihre Kenntnisse aufzufrischen und zu Cha-Cha-Cha, Rumba, Samba, Jive, Disco-Fox, Foxtrott,
Langsamer Walzer und Tango eine
Figur dazu zu lernen und eventuell
neu den Quickstepp zu lernen.
Im Tanzkreis gibt es für Tänzerinnen
und Tänzer, die schon länger miteinander tanzen, Wiederholungen von
schon einmal getanzten Schrittfolgen und neue Herausforderungen.
„S
onst wissen die Engel im Himmel nichts mit Euch anzufangen.“
66 Tanzbegeisterte von 15 bis über 80
Jahren trafen sich am Freitag, dem 6.
Juli 2007, abends imGemeindezentrum Am Fennpfuhl. Britta und Mario
Schatta hatten alle Teilnehmer an ihren
Hobby-Kursen für Gesellschaftstänze
(Anfänger-, Fortschrittstanzkurs, Tanzkreis) vor der Sommerpause zur Party
eingeladen und begrüßten sie freudig.
Zu ermunternden Worten leitete
Tanzlehrer Mario Schatta die Feier mit
einem langsamen Walzer ein. Dem
folgten Tango, Disko-Fox, Cha Cha
Cha, Rumba. Einige Paare bewegten
sich eher vage auf dem Parkett, andere recht professionell - die Freude
am Tanz spiegelte sich in jedem Gesicht. Diese lockere Tanzbegeisterung
durchzog alle Räume.
In der Pause stärkten sich viele
Tänzer am vielfältigen Büffet im Foyer. - Selbstverständlich richteten es
die Gäste vor Tanzbeginn selbst an.
Sie brachten Geflügel, Bouletten, Salate, verschiedene Brotsorten, Obst,
eine Torte, die eine Tanzgruppe zierte, und anderes mit. Der „Erlös“ aus
dem Getränkeverkauf kam zwei Projekten zur Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit Am Berl in
Hohenschönhausen sowie Am Fennpfuhl zugute.
Tanzpause! - Zeit für Gespräche: Vier
Jugendliche aus Pankow und Hohen-
schönhausen beendeten gerade ihren
Anfängerkurs und sehnen sich bereits
den September herbei. Sie möchten im
Fortschrittskurs I den Quickstepp dazu
lernen. Petra und Detlef Starker tanzten
bereits seit Jahren in verschiedenen Fortschrittskursen und freuen sich wieder auf
den Tanzkreis im kommenden Herbst.
Nach der Pause drehten sich die
Gäste im Walzertakt zum bekannten
Song Für mich soll es rote Rosen regnen. Danach tanzten sie bis Partyende
Fox, Foxtrott, Quickstepp, Samba. Ein
tanzfreudiges Wiedersehen zum Benefizball im November wünschen sich
die meisten Gäste.
Am Donnerstag, dem 13. September
2007, starten Britta und Mario Schatta ihre neue Tanzsaison. Interessierte
Gemeindeglieder sind willkommen.
Christa Pietzsch
September - Oktober - November 2007 I 23
Seniorenakademie
Seniorenakademie
Paul Gerhardt, seine Lieder und seine Zeit
D
as Alt-Lichtenberger Pfarrhaus
öffnet regelmäßig seine Türen zur
Seniorenakademie. Die Vorlesungsreihe
im Herbstsemester beschäftigt sich mit
dem Liederdichter Paul Gerhardt, der
vor 400 Jahren geboren wurde.
Deutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg: Das Land liegt in Trümmern, ganze Landstriche sind entvölkert und verwüstet. Die Überlebenden
werden von Hunger und Not geplagt.
Epidemien und Seuchen raffen weiterhin Tausende Menschen hin. Marodierende Banden ziehen umher und
verbreiten Angst und Schrecken. Versprengte Reste jener Söldnerheere, die
Mitteleuropa in ein riesiges Schlachtfeld verwandelt hatten.
Da erscheint im Jahre 1653 ein Gedicht des Pfarrers Paul Gerhardt aus
Mittenwalde bei Berlin:
„Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben.“
„Ach, denk ich, bist du hier so schön
und lässt du‘s uns so lieblich gehn
auf dieser armen Erden:
was will doch wohl nach dieser Welt
dort in dem reichen Himmelszelt
und güldnen Schlosse werden.“
Hoffnung auf einen Gott, der den
Menschen zwar kein irdisches Leid
erspart, sie aber letztlich erlöst das ist der Glauben, in dem Paul
Gerhardt gegen die Depression anschreibt. Paul Gerhardt hat dem Leid
und der Sehnsucht seiner Zeitgenossen in einer Weise Ausdruck gegeben, die ihn überdauert hat - bis auf
den heutigen Tag.
Ort
Pfarrhaus Alt-Lichtenberg
Möllendorffstraße 33
Kosten
Die Teilnahme an der Seniorenakademie ist kostenlos, damit jeder
unabhängig von seinen finanziellen
Möglichkeiten kommen kann. Wir
erbitten aber von allen, die es könZeilen eines weltfremden Traumtän- nen, eine Spende am Ausgang.
zers oder blanker Zynismus? Schöpferlob in Zeiten der Apokalypse nach dem Infos und Anmeldung
Motto „Hurra, wir leben noch“? Oder Peter Radziwill
tatsächlich Trost für geschundene Seelen, Fon 55151193
Trotz gegen jede Resignation? Die Hoff- eMail peter.radziwill@
nung, dass doch noch alles gut wird?
kirche-alt-lichtenberg.de
24 I Lichtblick
Themen und Termine
jeweils
Donnerstag
10.30 Uhr
3. September
Paul Gerhardt und seine Zeit.
Ein Überblick
Peter Radziwill,
Theologe und Gemeindepfarrer
Ulrike Schindler, Kirchenmusikerin
11. Oktober
Paul Gerhardt und der 30jährige Krieg
Das geistliche Lied als Seelsorge
Winfried Böttler, Pfarrer, Geschäftsführer der Paul-GerhardtGesellschaft und Mitglied der
Krankenhausleitung des Evangelischen Krankenhauses Königin
Elisabeth Herzberge (KEH)
15. November
Paul Gerhardt - seine Zeit und wir
Christian Bunners, Doktor der
Theologie und Präsident der
Paul- Gerhardt-Gesellschaft
13.Dezember
Paul-Gerhardt und
der große Kurfürst
Dr. Hans-Joachim Beeskow,
Theologe und freiberuflicher Autor
Nachrichten
Gemeindewahl 2007
schlimm oder wie gut ist sie? Für Interessierte biete ich zwei verschiedene
m 4. November werden die eh- Veranstaltungen an:
renamtlichen Mitglieder der
1. Eine „Vorstellung der Bibel in
Gemeindeleitung, des Gemeindekirchenrats, gewählt. Der Gemeindekir- gerechter Sprache; wie funktioniert
chenrat entscheidet über alle Dinge in sie? Wir sehen sie uns näher an“ –
der Gemeinde: Gottesdienste und Ge- Mittwoch, 29. August, 19.30 Uhr im
meindearbeit, Finanzen und Gebäude, Gemeindehaus der Friedenskirche
Personal und Projekte. Er vertritt die Niederschönhausen, Dietzgenstraße
Gemeinde auch nach außen. In der 19-23
2. Eine Reihe von drei Abenden:
Regel trifft er sich zu seinen Sitzungen
„Wir lesen Texte in der Übersetzung
einmal im Monat.
Im Herbst stehen nun wieder Wah- der Bibel in gerechter Sprache, vergleilen zu diesem Gremium an. Gewählt chen sie mit anderen Übersetzungen
werden jeweils die Hälfte der Ältesten, und dem Ausgangstext und fragen uns,
so heißen die Ehrenamtlichen im Ge- warum hier so übersetzt wurde“: Mittmeindekirchenrat, für die Dauer von woch, 12. September, Donnerstag 27.
sechs Jahren. Noch bis zum 10. Sep- September, Donnerstag, 11. Oktober
tember können dafür Wahlvorschlä- – alle Abende 19.30 Uhr im Gemeindege gemacht werden. Dann wird der haus der Friedenskirche Niederschönhausen, Dietzgenstraße 19-23
Wahlvorschlag aufgestellt.
Alle Gemeindeglieder, die 14 Jahre
Besonders für den Vorstellungsalt und zum Abendmahl zugelassen
sind, können am 4. November wählen. abend, wo wir in der Bibel blättern
Dazu erhalten sie noch eine Wahlbe- wollen, ist es wünschenswert, dass
nachrichtigung, in der auch Wahlort möglichst viele ein eigenes oder ein
geliehenes Exemplar vor sich haben.
und Wahlzeit stehen.
Fragen Sie doch mal bei Freunden! Es
Bibel in gerechter Sprache dürfen aber natürlich auch die kommen, die kein Exemplar dieser Bibel
Seit mehr als einem halben Jahr ist mitbringen; wir werden einander
diese Bibelübersetzung auf dem Markt aushelfen und manches kopieren. An
und im Gespräch. Woran liegt es, dass den drei Abenden sollten auch andere
diese neue Bibelübersetzung von man- Übersetzungen mitgebracht werden.
Klaus Galley
chen so heftig abgelehnt wird? Wie
A
Der Kreis 60Plus lädt herzlich
ein zum Dia-Vortrag von
Pfarrerin Erdmute Krafft
(Vorsitzende HilfsWaise e.V.)
Waisenkinder in Äthiopien
am Dienstag, dem
18. September, um 17.00 Uhr im
Gemeindezentrum Am Fennpfuhl
Paul – Junius - Str. 75
„Es wäre einfach wunderbar, wenn
der Kreis 60Plus ausnahmsweise zu
einem Kreis 10Plus wird, denn ich
komme zu Ihnen, um vom Leben der
Waisenkinder in Äthiopien zu erzählen. Ich lade Sie ein, auf diese Weise
am Leben der Kinder teilzuhaben.
Gern möchte ich mit Ihnen ins
Gespräch kommen. Wenn Sie mögen,
bringen Sie Ihre Kinder oder Enkelkinder mit, damit auch sie etwas
erfahren vom Leben der Kinder auf
dem anderen Kontinent. Ich will
erzählen von ihrer Freude, - wie sie
ihren christlichen Glauben leben, wie glücklich sie sind, dass sie zur
Schule gehen dürfen, - aber auch von
ihren Wünschen und Entbehrungen.
Ich freue mich auf unser Zusammensein.“
September - Oktober - November 2007 I 25
Serenade
Geselligkeit, Gesang und Grillwürstchen
Ein musikalischer Sommertag
E
ine Serenade, so kann man in alten
Lexika nachlesen, ist ein Abendständchen, gleichviel ob für Gesang
oder mit Instrumenten allein. Das
klingt nach einem romantischen Beisammensein, schöner Stimmung, Natur, einem lauen Sommerabend – und
nach guter Musik.
Das alles kennzeichnet die „Serenade, eine musikalische Sommerveranstaltung, die seit vielen Jahren Ende
Juni im und am Gemeindezentrum
am Fennpfuhl von Musikerinnen und
Musikern aus den Gemeinden und von
außerhalb organisiert wird und sich zu
einem Gemeindefest entwickelt hat.
Auch in diesem Jahr fand die Serenade statt, wie immer an einem Mittwoch, am 20. Juni. Es war der letzte
Tag der Hitzeperiode – Tags darauf um
die selbe Zeit versank die ganze Stadt
in einem Dauerregen. Aber am Mittwoch war es eben noch schön – einige
Wölkchen am Himmel, die Fontaine
glitzerte über dem Fennpfuhl und auf
der Wiese vor dem Gemeindezentrum
waren etliche Stuhlreihen aufgebaut.
Wie jedes Jahr begann die Serenade
mit einem Konzert im Freien.
Zum Beginn erfreute der Blockflötenkreis mit Volksliedern und barocken Tänzen. Die zarten Töne ließen
Spaziergänger innehalten und versetzten alle in eine festliche Stimmung.
Der nächste Teil wurde von den
Kleinen des Kinderchores gestaltet,
26 I Lichtblick
die – sechs bis acht Jahre alt – begeistert sangen. Die größte Freude machte
offensichtlich ihnen und dem Publikum das Lied von den 13 Affen, die in
eine hübsche Affenfrau verliebt sind.
Auch Jugendliche blieben stehen, als
eine „echte“ lateinamerikanische Instrumentalgruppe wirklich originale
lateinamerikanische Musik erklingen
ließ. Bekannte Lieder wie El Condor
Pasa und Baila negra wurden mit Flöten, Klarinette, Akkordeon, Piano und
Percussion dargeboten und ließen viele Füße in Bewegung geraten.
Nach diesen „Eigengewächsen“ der
beiden Gemeinden brachten Kathrin Sommer und Hinrich Beermann
mit ihren Saxophonen professionellen
Schwung in das Konzert und zeigten,
dass dem Virtuosen neben dem Tango auch andere Rhythmen durchaus
liegen und das Saxophon vielseitiger
verwendbar ist, als gemeinhin angenommen wird.
Wie jedes Jahr wurde die anschließende Pause nicht nur zu Gesprächen
oder zur Entspannung genutzt, sondern es roch lecker nach Gegrilltem
Bibel für Neugierige
Bibel für Neugierige ...
und wer einen erfrischenden Trunk
erhoffte, wurde nicht enttäuscht.
Im Chorkonzert im Gemeindezentrum bot unser Gemeindechor, die Cantionata Lichtenberg, neben modernen
Chorsätzen von John Rutter und Rudolf
Mauersberger die Kantate Mein Gemüt
erfreuet sich von Dietrich Buxtehude,
dessen 300. Todestages wir diesem Jahr
gedenken. Mit erfreulicher Souveränität
und klanglicher Sicherheit geriet diese
Kantate zum Höhepunkt des Konzertes.
Die Solisten Victoria Lazaroff (Sopran)
und Stefan Marquard (Violine) boten mit
der bewährten Continuo-Begleitung von
Isabel Gruner und Hartmut Angermüller
die Kantate Singet dem Herrn ein neues
Lied von Buxtehude. Mit dem gemeinsamen Gesang von Der Tag, mein Gott, ist
nun vergangen ging das Konzert zu Ende.
Wie jedes Jahr kam es auch danach
noch in der Abendkühle vor dem Gemeindezentrum zu angenehmen Begegnungen und erfreuten Reaktionen
auf das gebotene Programm.
Die Serenade war für unsere seit Februar amtierende neue Kantorin, Ulrike
Schindler (auf dem Bild ganz rechts),
eine gute Gelegenheit, ihre erfolgreiche
Ensemblearbeit mit den verschiedensten
Gruppen zu zeigen. So geriet der Dank
des Publikums für die Serenade in diesem Jahr mit Recht besonders herzlich an
sie und spiegelte auch die Vorfreude auf
die nächsten Konzerte wider.
Matthias Orphal / Helmut Wilhelm
... ist ein Seminar sowohl für Menschen, die noch nie in der Bibel gelesen haben als auch für die, die sie
noch einmal neu lesen wollen.
Mit unterschiedlichen Methoden
versuchen wir, uns den Texten in
ihrem historischen Kontext zu nähern, sie zu verstehen und mit unserer Zeit ins Gespräch zu bringen.
rende Zeichen und Worte ... und
hat schließlich recht. Als Israel untergegangen ist, gelangen seine
Worte nach Juda, die Situation dort
ist nicht viel anders und wenn wir
heute im Buch des Hosea lesen ...
Themen und Termine
27. September
Hosea der Prophet
Hosea 1 - 3
11. Oktober
Die letzten Jahre Jerobeams II
(787 - 747)
Hosea 2,4-15; 4,4-5,7
Hosea - Prophet einer Hure
Jahwes erstes Wort an Hosea lautet: „Nimm dir eine Hure zur Frau!“
Der Prophet soll mit seinem Leben
die Situation in Israel darstellen:
Das Volk, das wie ein Ehemann
mit seiner Frau, mit Gott verbunden ist, „hurt herum“. Erst lässt es
sich mit dem Wohlstand ein und
vergisst Gott. Dann lässt es sich
mit den falschen Freunden ein und
gerät in den Krieg. Und als schließlich die „Hurerei“ lassen will, ist es
zu spät. Israel ist untergegangen.
Hosea begleitet so Israel in einer
wechselvollen Zeit durch provozie-
25. Oktober
Der Syrisch-efraimitischer
Krieg (733/32)
Hosea 5,8 - 9,9
8. November
Vor der Belagerung und dem
Fall Samarias 731 - 724
Hosea 2,16.17; 3,1-4; 9,10 - 14,1
22. November
Die Nachbearbeitungen
in Judäa
6. Dezember
Heil im Chaos
noch einmal Hosea 1 - 3
September - Oktober - November 2007 I 27
Standpunkt
Quo vadis Alt-Lichtenberg und Am Fennpfuhl?
Pro
Als in den 1970er Jahre die neuen
Wohngebiete Am Fennpfuhl gebaut
wurden, entstand dort auch eine
neue Kirchengemeinde. 1984 bekam
sie ihr eigenes Haus, das Gemeindezentrum in der Paul-Junius-Straße.
Seit zehn Jahren arbeiten nun die
Kirchengemeinden Alt-Lichtenbergund Am Fennpfuhl, die sich damals
in die „neue“ und in die „alte“ Gemeinde getrennt hatten, wieder eng
zusammen.
Wie soll es nun weitergehen? Sollen
die Gemeinden nach über 30 Jahren
getrennter Wege fusionieren oder
sollten sie als rechtlich selbständige
Gemeinden erhalten bleiben?
28 I Lichtblick
S
chon heute arbeiten unsere Gemeinden eng zusammen. Sie teilen
sich Mitarbeiter und das Gemeindebüro. Es gibt sogar einen gemeinsamen
Haushalt. Viele Gemeindmitglieder
fühlen sich durch gemeinsame Gruppen und Veranstaltungen längst in
beiden Gemeinden zuhause.
Doch noch werden viele Aufgaben
doppelt erledigt. So erstellt jede Gemeinde eigene Weihnachtsbriefe und
Geburtstagsgrüße. Auch hat jede Gemeinde noch ihren eigenen Internetauftritt, getrennte Projekte und legt
Wert auf ihre kleinen Besonderheiten.
Dadurch geht viel Energie verloren,
denn gerade in den Gemeindeleitungen ist die Zusammenarbeit unklar.
Kaum ein Leitungsmitglied weiß, wel-
che Angelegenheiten jede Gemeinde
noch allein entscheiden kann und welche gemeinsam beschlossen werden
müssen. Die Gemeindeleitung braucht
aber Rechtsklarheit für ihre Entscheidungen, denn sie verantwortet die
Beschlüsse. Eine Fusion würde hier
Klarheit schaffen. Es gäbe nur eine
Gemeindeleitung, die alle Entscheidungen verantwortet.
Doch für eine baldige Fusion beider
Gemeinden spricht noch mehr: Als
größere Gemeinde würden wir von
unserer Umgebung stärker wahrgenommen, könnten mehr Leute begeistern und uns den wichtigen Herausforderungen stellen.
Wenn wir unsere Ressourcen durch
die Fusion bündeln, sparen wir Zeit
und Kraft. Dann können wir endlich
den Blick wieder nach außen richten
und die Aufgaben der eigentlichen
Gemeindearbeit angehen: einen Besuchsdienst für Ältere aufbauen, Angebote für Familien und die Generation zwischen 30 und 40 entwickeln, die
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
verbessern und eine effektive Öffentlichkeitsarbeit aufbauen.
Ulrike Kolb
Exkursionen
Seniorenakademie
- Exkursionen
Contra
F
ür mich ist meine Kirchengemeinde
etwas sehr Vertrautes. Die Mitarbeiter und viele aktive Gemeindeglieder
begegnen mir dort seit Jahren. Es hat
sicherlich viele Veränderungen gegeben, seit wir als junge Familie 1985 in
das Wohngebiet am Fennpfuhl gezogen
sind, aber diese vollzogen sich langsam.
Die Gemeinde hat eine eigene Identität entwickelt und bewahrt. Menschen
die sich z. B. gerade von den verschiedenen am Fennpfuhl existierenden
Gruppen und Hauskreisen, dem Pfarrer ohne Talar oder den Partnerschaften zu Gemeinden in anderen Städten
und Ländern angezogen fühlen, sind
gekommen und geblieben.
Die Christen, die diese Gemeinde
mit geformt haben, schätzen die flachen
Sakrale Kunst für Einsteiger
Hierarchien, die Offenheit im Umgang
mit Problemen, das besonders Einladende des Gemeindezentrums.
Was bringt eine Fusion mit der Gemeinde, von der man sich einst bewusst trennte? – Gibt es wirklich einen
zwingenden Grund?
Kräfte zu bündeln, gemeinsam stärker ausstrahlen zu wollen, ist eine Sicht
der Dinge. Zusammenhalt und Profil
zu verlieren, in der dann größeren Gemeinde mit unübersichtlichen Strukturen und am Ende etwa wieder die
gleiche Zahl von aktiven Gemeindegliedern und Gottesdienstbesuchern,
wie sie bisher jede der selbständigen
Gemeinden alleine hat, ist eine andere
Sicht einer möglichen Fusion.
Bliebe noch das Argument der Finanzen. Doch wenn es weiterhin zwei
Gottesdienste an jedem Sonntag geben
soll und auch kein Gebäude aufgegeben
wird, wären möglicherweise knapper
werdenden Mitteln auch für die fusionierte Gemeinde ein großes Problem.
Das weitere Zusammenwachsen
ist für mich ein behutsam zu gehender, langer Weg an dessen Ende eine
Fusion stehen kann, wenn es in der
Zukunft stichhaltige Gründe gibt und
(fast) alle Gemeindeglieder beider Gemeinden dies befürworten.
Manfred Thom
Fragten Sie sich während der Besichtigung von Kirchen nicht schon immer, was Ihnen der Künstler mit seinem Werk eigentlich sagen wollte?
Auf drei Exkursionen zur sakralen Malerei, Skulptur und Architektur können
Sie erste Einblicke in die sakrale Kunst
nicht nur des Mittelalters gewinnen:
4. Oktober
Sakrale Malerei
Gemäldegalerie Berlin 10.30 Uhr
1. November
Sakrale Skultpur
Bodemuseum 10.30 Uhr
6. Dezember
Kirchenarchitektur
Marienkirche Berlin 10.30 Uhr
Anmeldung: bei Peter Radziwill,
Fon 55151193
Infos: Sven Oliver Lohmann
Fon 97606550
sven.oliver.lohmann@
kirche-alt-lichtenberg.de
Die genauen Treffpunkte erfahren Sie
bei der Anmeldung. Die Führungen sind
kostenlos, eine Spende für die Gemeinde ist jedoch willkommen. Eintrittsgelder
müssen selber übernommen werden.
September - Oktober - November 2007 I 29
Wir gratulieren zum Geburtstag
Wir gratulieren allen, die Geburtstag feiern und wünschen
Ihnen für das neue Lebensjahr
Gottes Segen.
Einladung zu den Geburtstagsfeiern:
Zum Donnerstag, 06. September, in der
Zeit von 14.00 bis 16.00 Uhr laden wir alle
Geburtstagskinder, die im Juni, Juli und August
Geburtstag haben, sowie
zum Donnerstag, 06. Dezember, in der
Zeit von 14.00 bis 16.00 Uhr laden wir alle
Geburtstagskinder, die im September, Oktober
und November Geburtstag haben und 70 Jahre
und älter werden, zu unseren Geburtstagsfeiern
herzlich ein.
Bitte im Gemeindebüro anmelden.
Kraft zum Unterwegssein wünsche ich dir:
Gottes Bestärkung in deinem Leben.
Mut zur Versöhnung wünsche ich dir:
Gottes Wohlwollen in deinem Leben.
Grund zur Hoffnung wünsche ich dir:
Gottes Licht in deinem Leben.
Vertrauen zum Miteinander wünsche ich uns:
Gottes Verheißung, sein Volk zu sein.
Begeisterung zum Aufbruch wünsche ich uns:
Gottes Wegbegleitung und Segen.
Pierre Stutz
30 I Lichtblick
Impressum
Lichtblick
September - November 2007
Herausgeber:
Gemeindekirchenräte der
evangelischen Kirchengemeinden
Am Fennpfuhl
und Alt-Lichtenberg
Redaktion:
Reimund Baumann, Stefanie
Kromat, Sven Oliver Lohmann,
Matthias Orphal, Christa Pietzsch,
Peter Radziwill, Helmut Wilhelm
Gestaltung:
Sven Oliver Lohmann
Auflage: 3.000
Gott, segne uns mit der Weite des Himmels
damit wir loslassen können.
Ermutige uns mit der Kraft der Erde,
damit wir uns ihr anvertrauen können.
Beflügle uns mit dem Geist der Hoffnung,
damit wir täglich aufstehen können
für das Leben, das du uns geschenkt hast.
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Druck:
Druckerei Well, Berlin-Lichtenberg
Kontakt:
Paul-Junius-Straße 75,
10369 Berlin
Fon 97104944
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Die nächste Ausgabe erscheint im
Dezember 2007.
Redaktionsschluss:
15. Oktober 2007
Beate Töpfer, Agenturleiterin
Paarmannstraße 34 . 15732 Schulzendorf
Telefon (03 37 62) 4 11 55
[email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste
01/2007.
September - Oktober - November 2007 I 31
Alle Menschen können singen ...
... warum nur in der Badewanne?
Unsere Chöre:
Mittendrin,
statt nur nebenbei.
Cantionata Lichtenberg
jeden Mittwoch 19.30 Uhr,
im Gemeindezentrum Am Fennpfuhl (ab 19.00 Uhr Singen für Einsteiger)
Jugendchor JugendCantionata
jeden Donnerstag in der Schulzeit
16.30 Uhr im Pfarrhaus, Möllendorffstraße 33
KinderChor
jeden Freitag in der Schulzeit
15.00 Uhr im Pfarrhaus, Möllendorffstraße 33
VorschulChor
jeden Donnerstag
in der Schulzeit
15.30 Uhr im Pfarrhaus,
Möllendorffstraße 33
Anfängerinnen und Anfänger, aber auch erfahrene Sängerinnen und Sänger sind jederzeit herzlich willkommen!
Informationen: Kantorin Ulrike Schindler, Fon 52678933, [email protected]