Lichtblick - Alt Lichtenberg
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Lichtblick - Alt Lichtenberg
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Alt-Lichtenberg und Am Fennpfuhl Sie lebt Die Alte Pfarrkirche Lichtenberg K irche bezeichnet das Bauwerk, in dem sich die Mitglieder einer christlichen Gemeinde versammeln. Doch ist Kirche wirklich nur ein Gebäude? Ist Kirche nicht mehr? Zur Kirche gehören vor allem Menschen, die gemeinsam beten, sich unterhalten und zusammen singen, genauso wie in den Gemeinden Alt Lichtenberg und Am Fennpfuhl. Die Alte Pfarrkirche ist das älteste Symbol der Kirchengemeinde. Hier kommen Christen aus der Umgebung zu den Gottesdiensten zusammen, hier finden regelmäßig Konzerte statt und manchmal, da wird das alte Haus zum Kunstobjekt und erstrahlt in einem ganz anderen Licht. Weitere Themen: • Kunstaktion AIR in der Alten Pfarrkirche • Interview mit der Bezirksbürgermeisterin Christina Emmerich • Standpunkte zur Gemeindefusion September - Oktober - November 2007 Lichtblick 2 I Lichtblick Editorial Willkommen! E in Freund von mir wollte kürzlich von Bayern nach Lichtenberg ziehen. „Lichtenberg?“ fragten meine Berliner Freunde, „wie kann man nur nach Lichtenberg ziehen? Da gibt es doch nur Plattenbauten. Die Rechtsextremen tummeln sich auf der Straße und im Rathaus regiert die Linkspartei. Außerdem ist in Lichtenberg doch nun wirklich gar nichts los.“ Aber mein Freund ließ sich nicht beirren. „Plattenbauten sind auch nicht schlimmer als bayrische Reihenhaussiedlungen. Mehr rechtsextreme Sprüche als beim Schützenfest kann es in Lichtenberg auch nicht geben und die Roten können auch nicht schlimmer sein als die Schwarzen.“ Seit ein paar Monaten wohnt mein Freund nun wirklich in Lichtenberg und er ist ganz begeistert. Er hat eine schöne Wohnung. Er hat den Stadtpark und den Fennpfuhl entdeckt. Gleich um die Ecke ist ein toller Italiener (wenn der eine Anzeige schaltet, verrate ich in der nächsten Ausgabe auch, wie er heißt). „Am meisten hat mich die Kirchengemeinde erstaunt,“ sagt der Neu-Berliner, „denn so bayrisch bin ich dann doch noch, dass ich jeden Sonntag in die Kirche gehe, auch als Evangelischer.“ Die kleine Kirche auf dem Dorfanger mit ihren schönen Gottesdiensten und den regelmäßigen Kirchenmusiken hat es ihm angetan. Aber auch die offene Atmosphäre im neugebauten Gemeindezentrum im Fennpfuhl-Park hat ihn angezogen. An die SommerSerenade denkt er gerne zurück und überlegt, ob er demnächst selbst im Chor mitsingt. Aber eines hat ihn doch gewundert. Als er in seine neue Wohnung gezogen war und seinen Nachbarn fragte: „Wo ist denn hier die nächste Kirche?“ da sagte der doch: „Dit weeß ick nich. Ick bin zwar evanjelisch, aber inne Kirche jeh ick höchstens zu Weihnachten bei meene Mutta ufs Dorf. Ick gloob, anne Mölle is ne Kirche, aber ob da noch wat los is, dit weeß ick nich.“ Nachdem diese Worte ins Hochdeutsche übersetzt waren, war meinem Freund klar, warum von den 5.000 Evangelischen nur rund 60 am Sonntag im Gottesdienst sind. Die Leute wissen einfach nicht, was in der Gemeinde alles los ist. Das war in Bayern nun wirklich besser. Aber ich hatte einen „Lichtblick“ für ihn. Ab September bekommen alle Evangelischen den Gemeindebrief vier Mal im Jahr kostenlos direkt ins Haus. Dann wird keiner mehr sagen: „Ick weeß nich.“ Dann weiß jeder Bescheid, und wenn bei ihm ein bayrischer Nachbar einzieht, dann kann er gleich Auskunft geben. Peter Radziwill Pfarrer September - Oktober - November 2007 I 3 Alte Pfarrkirche 1250 2007 D D ie Frühmesse ist zu Ende. Die Gläubigen treten ins Freie. In der Kirche brennen Kerzen, es duftet nach Weihrauch. Stolz betrachten die versammelten Bauern ihre Kirche, die sie erst im letzten Sommer erbaut haben. Der kleine Bau ohne Turm, aber mit schmalen, spitzbogigen Fenstern, ist aus grob behauenen Feldsteinen gefügt, die aus den Feldern gepflügt wurden. Wir schreiben das Jahr 1250. Erst seit wenigen Jahrzehnten ist Brandenburg unter deutscher Herrschaft. Weiter östlichen an der Oder wehren sogar noch unbesiegte heidnische Slawen gegen die Invasoren aus dem Westen. Auch die Siedler, die am Rande einer Hochfläche über der Spree ihr Dorf errichtet haben, sind erst vor wenigen Jahren angesiedelt worden. Sie hoffen hier auf ein besseres Leben, doch die Böden sind karg und die Winter rau. Der Glaube an Gott und die Hoffnung auf das ewige Leben geben den Menschen Kraft. Ihre kleine Kirche ist das Zentrum ihrer Hoffnung, aber auch ihrer Furcht. 4 I Lichtblick er Tag hat noch kaum begonnen und doch ist schon Leben in der Alten Pfarrkirche. Noch ist es dunkel im Kirchenraum. Eine Trommel schlägt, Gesang setzt ein und bald darauf wird die große Osterkerze angezündet. Endlich scheint auch die aufgehende Sonne durch die Ostfenster der Kirche. Der Ostermorgen ist da. Die Gläubigen, die sich vor der Kirche versammeln sind ein wenig müde, aber fröhlich. Ein geselliges Osterfrühstück wartet nun auf die Frühaufsteher. S eit 750 Jahren ist die Alte Pfarrkirche ein Haus des Gebets. Sie war und ist der Ort, an dem Menschen ihren Glauben bekennen und feiern. Eine kleine Rechenübung: Nehmen wir einmal an, es hätte, seitdem die Alte Pfarrkirche besteht, nur einen Gottesdienst pro Woche gegeben. Eine zu niedrige Zahl, da zumindest im Mittelalter jeden Tag eine Messe, wenn nicht sogar mehrere gelesen wurden. Und nehmen wir einmal an, zu jedem Gottesdienst seien nur 25 Gläubige gekommen, wobei auch diese Zahl über die Jahrhunderte betrachtet mit Sicherheit nicht genug sein dürfte. Dann hätte die Pfarrkirche in den rund 750 Jahren ihres Bestehens fast 40.000 Gottesdienste mit insgesamt knapp 1.000.000 Besuchern erlebt. Alte Pfarrkirche Geschichte Mitte des 13. Jahrhunderts Bau der Kirche als rechteckiger Feldsteinquaderbau ohne Chor, Turm oder Grabgewölbe. 1392 kauft die Stadt Berlin das Dorf Lichtenberg und erlangt dadurch das Patronatsrecht über die Kirche. 1539 wird die Kirche evangelisch, Einbau eines Kreuzrippengewölbes. 1792 Errichtung des Turms. 1846 Entfernung der Gewölbe, Einbau von Emporen und Orgel, Erweiterung der Fenster, Verlegung des Altars auf die Westseite und des Eingangs an die Ostseite. 1945 Zerstörung der Kirche durch einen Bombentreffer. 1950 Beginn des Wiederaufbaus, Rückverlegung des Altars nach Osten und des Eingangs nach Westen, Fenster wieder in ursprünglicherer Form. 1964 Einbau der Schuke-Orgel. 1966 Wiederherstellung der Turmhaube in historisierender Form. Bei allen Umbauten änderte man den alten Grundriss der Feldsteinmauern nicht. Der schlichte Raum ähnelt noch heute der ursprünglichen Form im 13. Jahrhundert, auch wenn von den alten Ausstattungsstücken nur noch die mittelalterliche Taufschale erhalten ist. Granit D ie Alte Pfarrkirche wurde aus Feldsteinen gebaut. In Brandenburg bestehen die Feldsteine zumeist aus Granit. Der Granit ist hier nicht entstanden, sondern zusammen mit dem ganzen Sand im Eis der Eiszeiten hergeschleppt worden. Nach dem Abschmelzen der Gletscher blieben Sand und Steine zurück. Granit ist ursprünglich aus Lava entstanden, die bei unterirdischen Vulkanausbrüchen aus dem Innern der Erde in Spalten in der Erdkruste gedrückt wurde. Da Pluto der Gott der Unterwelt war, werden solche Gesteine Plutonite genannt. Plutonite sind steinhart und eignen sich nicht für die Bildhauerei. Feldsteine, so scheint es, wachsen aus dem Boden. Der Geologe nennt diesen Prozess Kryoturbation. Er lässt sich mit einer Packung Müsli veranschaulichen. Wird das Müsli nämlich geschüttelt, so wandern die Rosinen an die Müslioberfläche. Die kleineren Haferflocken rutschen nämlich in die Hohlräume, die durch das Schütteln unter den Rosinen entstanden sind. Der Ackerboden wird natürlich nicht geschüttelt. Hier übernimmt der Frost diese Aufgabe. Das Wasser im Boden friert, der Boden dehnt sich aus und alle Bodenbestandteile wandern ein bisschen nach oben, denn nach unten geht ja nicht. Im Frühjahr, wenn das Eis schmilzt, sinken die kleineren Bodenbestandteile in die Hohlräume unter die während des Frostes angehobenen Feldsteine. So wachsen die Steine langsam aus dem Boden. Das Pflügen ähnelt dann wieder mehr dem Müsli-Schütteln und hat die gleiche Wirkung. Da Granit so hart ist, war es für die Menschen schwer, die Steine zu Quadern zu hauen. So wurden die Findlinge oder Feldsteine zumeist nur gespalten, wodurch zwei glatte Oberflächen entstanden. Bräche man aus den stabil erscheinenden Feldsteinmauern der Kirchen Steine heraus, so träten erstaunlich viele granitene Halbkugeln zu Tage und die Mauern würden auf einmal nicht mehr ganz so stabil wirken. Was viele Menschen nicht wissen: Kirchen sind oft wesentlich höher, als sie breit oder lang sind. Das gilt auch für die Alte Pfarrkirche Lichtenberg. Sie ist 21 Meter in Ost-West-Richtung lang, aber am Turm über 31 Meter hoch. Mit diesen Abmessung passt die Pfarrkirche bequem in das Mittelschiff des Kölner Doms, und zwar ohne irgendwo anzuecken. Über dem Kreuz auf der Kirchturmspitze wären sogar noch zehn Meter Platz bis zum Gewölbe des Doms. Der Grundstein für den heutigen Kölner Dom wurde übrigens im Jahr 1248 gelegt. Beide Kirchen sind also fast gleich alt, auch wenn der Kölner Dom natürlich mehrere ältere Vorgänger hatte. Sven O. Lohmann September - Oktober - November 2007 I 5 Porträt „Sie ist wie eine Stube, in der man sich geborgen fühlt“ Fred Boger sorgt seit 52 Jahren für die Alte Pfarrkirche und ihre Gemeinde „D ie Pfarrkirche, das ist Heimat. Hier fühle ich mich zu Hause“, beschreibt Fred Boger, der seit nunmehr 52 Jahren zur Gemeinde gehört, die Dorfkirche am Anger. Aufgewachsen ist der 74-Jährige in Prenzlauer Berg in der Paul-Gerhardt-Gemeinde. 6 I Lichtblick Dort lernte er seine Ehefrau Lieselotte kennen. Auch die ersten zwei Kinder wurden in Prenzlauer Berg getauft. 1955 zog es die Familie nach Lichtenberg in die Josef-Orlopp-Straße. Denn weitere Kinder waren geplant und die brauchten Platz. Seit diesem Umzug änderte sich für Fred Boger nicht nur die Gemeindezugehörigkeit, sondern auch sein Blick auf und für die Kirche. Denn die Pfarrkirche war gut vom Fenster aus zu sehen. Vielleicht entstand dadurch die Liebe zu diesem Gebäude. Mit Spannung verfolgte der WahlLichtenberger die Bauarbeiten 1966, als die Pfarrkirche 20 Jahre nach dem Krieg endlich ihren Turm wieder bekam. Auch das Kreuz wurde erneuert und steht seitdem auf einer Erdkugel hoch oben in der Luft. Als Mitglied des Gemeindekirchenrates konnte er die Aktion hautnah miterleben. Nach seiner Arbeit als Hauptbuchhalter bei der Stadtmission half Fred Boger immer seiner Frau beim Küsterdienst. Bis 1986 wurde noch mit Kohlen geheizt, das Läuten per Knopf gestartet und manchmal, wenn die Elektrik versagte, mussten die Glocken schon mal per Hand zum Läuten gebracht werden. Gemeinsam strich die Familie hin und wieder die äußere Kirchentür. Für manch einen waren es Kleinigkeiten, ihm war es wichtig. So wichtig wie die eigenen vier Wände. Schließlich ging er fast jeden Sonntag in den Gottesdienst und unterstützte die Gemeinde auch finanziell mit einer ordentlichen Kollekte. Nur selten betrat er die Glaubenskirche, die bis vor zehn Jahren noch zur Gemeinde gehörte. Es musste Spendenaktion Spenden für den Erhalt der Alten Pfarrkirche Lichtenberg schon ein besonderer Anlass oder ein Konzert sein. Egal wer predigte, Fred Boger blieb der Pfarrkirche treu. 1999 wurde die Verglasung der Kirche erneuert. Die enge Verbundenheit zum Gotteshaus besiegelte der gelernte Kaufmann, in dem er den Großteil der Restaurierung finanzierte. „Ich habe daraufhin die Kollekte etwas reduziert. Nach ein paar Jahren hatte ich die Kosten von ca. 12.000 DM wieder drin“, bemerkte er bescheiden. Schon zu der Zeit übernahm Fred Boger ehrenamtlich die Prüfung der Jahresabrechnung der Gemeinde. Daher war es ihm natürlich wichtig, die geringen Rücklagen für die Fensterreparatur nicht anfassen zu müssen. Fred Boger und die Pfarrkirche, das ist eine Einheit. Hier wurden nicht nur die letzten fünf seiner sieben Kinder getauft und konfirmiert. Angelika, die älteste Tochter, heiratete hier. Zuletzt feierte Familie Boger sogar die eigene Goldene Hochzeit in der Pfarrkirche. Gerade die Schlichtheit macht für ihn die Kirche aus. „Sie ist wie eine Stube, in der man sich geborgen fühlt.“ Bis heute engagiert sich Fred Boger ehrenamtlich bei der Bilanzprüfung, zählt die Kollekte und hilft, wo er nur kann. Alles um der Gemeinde Willen. Die liegt ihm sehr am Herzen. So sehr, dass er erst ans Aufhören denkt, wenn er wirklich nicht mehr kann … Stefanie Kromat Was wäre Lichtenberg ohne seine Alte Pfarrkirche? Ein Ort ohne Seele. Das wussten schon die ersten Siedler, die vor mehr als 750 Jahren am heutigen Loeperplatz, kaum dass sie ihre notdürftigen Hütten gebaut hatten, eine kleine Feldsteinkirche zum Lob Gottes errichteten. Für Lichtenberg ist die Alte Pfarrkirche einzigartig. Sie bildet den historischen und den geistigen Mittelpunkt unseres Stadtteils und erfüllt ihre Zwecke noch genauso wie seit mehr als sieben Jahrhunderten. Für die Gemeindeglieder von heute wie auch für die ersten Lichtenberger im fernen Mittelalter, ist die Alte Pfarrkirche der Ort für die Feier der Gottesdienste und das Gebet. Eine alte Kirche als Zentrum der Gemeinde zu haben, ist ein Segen. Es ist aber auch eine Bürde, denn der Bau will unterhalten werden. Das kostet Geld, sogar viel Geld. So muss in den kommenden Jahren das Dach der Pfarrkirche neu gedeckt werden. Um es zu neu zu decken, werden 120.000 Euro benötigt. Rund ein Drittel dieser Summe wird die Gemeinde selber aufbringen müssen. Nur wenn dies gelingt, können wir von den verschiedenen Förderstellen die Mittel für die beiden anderen Drittel erwarten. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass unser Vorhaben gelingt. Seit kurzem steht ein Modell der Pfarrkirche im Kirchenschiff des Originals und wartet auf großzügige Dachdeckerinnen und Dachdecker. Für fünf Euro können Sie – vielleicht vor oder nach einem Gottesdienst oder einem Konzert - symbolisch kleine Dachziegel „kaufen“ und anschließend mit einem Tropfen Klebstoff und etwas Geschick, das Dach der ModellKirche eigenhändig decken. September - Oktober - November 2007 I 7 Kunst führt zum Leben A m Kirchturm hängen Stühle. Weißblaue Palisaden sind in den Anger gerammt. Ein hellblaues Tuch weht im Wind. Ein Gullideckel wird von vergoldeten Steinen gerahmt und dort, wo sonst abblätternder Putz die Alte Pfarrkirche unschön aussehen lässt, leuchtet ein goldener Stein. Im September und Oktober wird die Alte Pfarrkirche Lichtenberg Zentrum eines Kunstprojekts werden. Im Mittelpunkt steht die Kirche auch sonst, nämlich im Mittelpunkt des früheren Dorfes Lichtenberg. Aber zugleich liegt das älteste Gebäude Lichtenbergs heute wie auf einer Insel. Die Menschen und „das Leben“ gehen an der Kirche scheinbar vorbei. Die meisten Passanten nehmen sie nur aus der Straßenbahn, aus dem Auto oder im Vorbeieilen wahr. Durch das temporäre Kunstprojekt wird ein anderer Blick auf die Kirche provoziert. Die Augen der Menschen, die auf das 750 Jahre alte Gebäude schauen, ruhen für einen Moment auf dem Neuen und Ungewohnten. Dadurch wird auch das Alte neu wahrgenommen. Vielleicht bekommen die Betrachter Lust, sich die Objekte einmal aus der Nähe anzusehen. Vielleicht betreten sie sogar die Kirche. Dann werden sie die Stille spüren, die sie mit einem Mal umgibt. „Air“ haben die Künstler ihr Projekt genannt. „Air“, das steht für „Luft“ und den weiten Raum, der sich in und 8 I Lichtblick um das sakrale Bauwerk eröffnet. Die Kirche steht nicht im luftleeren Raum, sondern sie ist Teil des Stadtraums und der Menschen, die ihn nutzen. „Air“, das steht auch für „Lied“ und die Musik, die in der Kirche erklingt und die durch die Kunst auch mitten im Lärm des Alltags spürbar werden kann. Die Kirche ist ein Ort für Gottesdienste, die immer auch musikalisch gestaltet sind, und ein Ort für regelmäßige Konzerte. Die Kunstaktion wird von dem, was auch sonst immer in der Kirche geschieht begleitet, und das, was in der Kirche geschieht, begleitet die Kunstaktion. An einem Punkt berühren sich kirchliches Leben und künstlerisches Gestalten in besonderer Weise. Am 23. September feiert die Gemeinde einen „Gottesdienst special performed“. Der Performancekünstler Jens Reulecke, die Kirchenmusikerin Ulrike Schindler und der Pfarrer Peter Radziwill wirken dabei in ungewohnter Weise zusammen. Thema dieses Gottesdienstes unter dem Titel „15 Stationen“ ist die Geschichte vom „Jüngling zu Naïn“ (Lukas 7,11-16), den Jesus vor dem Tod rettet. Jens Reulecke sagt dazu: „Während in der kirchlichen Tradition 14 Stationen den Kreuzweg Jesu von seiner Verurteilung bis zu seinem Begräbnis bezeichnen, wird in diesem Gottesdienst ein Weg vom Tod zum Leben durchschritten.“ Das Leben, das ist es auch immer wieder, das in der Kirche zur Sprache kommt, in jeder Predigt, in jeder Musik und im September und Oktober auch durch die zeitgenössische Kunst. Peter Radziwill Ausstellung 9. September bis 21. Oktober 2007 in und an der Alten Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz (Möllendorffstraße) Eröffnungstag, 9. September 2007 um 20.00 Uhr (Tag des offenen Denkmals) 15.00 bis 23.00 Uhr Offene Kirche 15.30 Uhr, 16.30 Uhr und 17.30 Uhr Führungen in und um die Kirche 20.00 Uhr Musik und Ausstellungseröffnung mit den Künstlern Günter Ries, Brigitta C. Quast Harry R. Sinske und Jens Reulecke, dem Orchester Paratonal und dem Vokalkreis Alt-Lichtenberg. Projekte und Künstler Brigitta C. Quast ist Malerin und hat sich darüber hinaus viel mit Installation, besonders auch im freien Raum beschäftigt. Sie präsentiert ein dreiteiliges Projekt: “air d‘or“ - die Fülle oder die Leere (Vergoldung von Steinen an und vor der Kirche), „pensée en plein air“ - Gedanke unter freiem Himmel (Grundriss der Kirche auf dem Anger „abgebildet“), „bleu celeste“ - himmelblau (wehendes Tuch an einer Stange). Harry R. Sinske ist Konzeptkünstler und arbeitet mit Installation, Objekt und Klang. Von ihm wird das Projekt „pensée en plein air“ präsentiert (gemeinsam mit Brigitta C. Quast). Jens Reulecke arbeitet in den Bereichen Fotografie, Land-Art, Installation, Performance und Objektkunst. Von ihm wird eine Installation an der Außenwand der Kirche („the gap between“) und ein „Gottesdienst special perfomed“ präsentiert. Günter Ries studierte Malerei und ist vor allem durch seine Lichtinstallationen bekannt. Er präsentiert „Blau“, eine Lichtinstallation im Innenraum der Kirche. September - Oktober - November 2007 I 9 © Roul Melzer Sonntag 23. September 10.30 Uhr Jens Reulecke in einem Gottesdienst special performed „15 Stationen“ Interview „Sie wissen sicher, dass ich Atheistin bin.“ Christina Emmrich sieht die Bedeutung der Gemeinden für Lichtenberg D ie erste Ausgabe des neuen Gemeindebriefes wird sich im Wesentlichen mit der Alten Pfarrkirche selbst beschäftigen. Da die Alte Pfarrkirche und das Rathaus so etwas wie ein geistlicher und ein weltlicher Nachbar hier am alten Anger von Lichtenberg sind, haben wir uns überlegt, hierzu ein kurzes Interview mit Ihnen zu führen. Darum die erste Frage: Sind Sie schon einmal in der Kirche drin gewesen? Am 27. Januar legen wir immer Kränze und Gebinde am Denkmal vor der Kirche nieder. Einmal war das Wetter so schlecht, dass wir den Kulturteil in der Kirche abhalten mussten. Das zweite Mal war ich in der Kirche zu einer Veranstaltung mit dem Kaliningrader Chor. Also war ich schon zweimal drin. Am Fennpfuhl war ich sogar schon häufiger. Es ist unbestritten, dass die Pfarrkirche eine Bedeutung hat, besonders natürlich für die älteren Menschen, die schon lange hier leben. Aber auch bei jüngeren Leuten erlebe ich es immer öfter, dass sie sich für die Geschichte ihres Ortes interessieren. Und da werden in Lichtenberg eben sehr oft an die Kirche und das Rathaus zusammen gedacht. Die stehen da nebeneinander als eine Glaubenseinrichtung und eine weltliche Einrichtung. Es ist wichtig, dass die Kirche noch steht und nicht irgendwann mal platt gemacht wurde. Für Kirchengemeinden sind Gebäude, gerade auch historische, finanziell immer eine Herausforderung. Welche Hilfe können denn die Gemeinden vom Bezirk erwarten? Wir hier als Bezirk bekommen im Jahr fünf Millionen Euro für die BauHaben Sie eine persönliche Beziehung unterhaltung und wir haben nach wie zur Alten Pfarrkirche? vor 51 Schulgebäude und eine Menge So eine direkte persönliche Bindung andere soziale Infrastruktur. Da haben zur Kirche habe ich nicht. Es war für wir zu tun, dass uns die nicht unter den mich sehr wichtig, dass der Kaliningra- Fingern zusammenfällt. Wo wir nicht der Chor dort gesungen hat. Ich nehme per Gesetz verpflichtet sind, haben die Kirche weniger als Bauwerk wahr, wir nichts übrig. Ich will hier nichts sondern verbinde sie eher mit der Ge- wegdrücken, aber das Land Berlin hat meinde. Die Atmosphäre der Kirche und einfach die Verantwortung, dass histodie Gemeinde passen gut zusammen. rische Gebäude erhalten werden. Welche Bedeutung hat die alte PfarrWelche Bedeutung hat Ihrer Meinung kirche als historisches Gebäude für nach das christliche Leben in einem säLichtenberg? kularisierten Bezirk wie Lichtenberg? 10 I Lichtblick Interview Sie wissen sicher, dass ich Atheistin bin. Ich habe aber in den fünf Jahren meiner Tätigkeit als Bürgermeisterin die einzelnen Kirchengemeinden sehr schätzen gelernt. Es gibt eine gute Zusammenarbeit und zudem die sehr gute Tradition, dass wir uns wenigstens einmal im Jahr gemeinsam mit den Kirchengemeinden im Bezirk verständigen. Da sprechen wir dann darüber, was so anliegt, oder wo Unterstützung erforderlich ist. Ich werde auch sehr oft in die Gemeinden eingeladen und gehe sehr gerne hin. Auch merke ich natürlich, dass in den Gemeinden eine Menge soziale Arbeit weggetragen wird und viel Kulturarbeit ist auch da. Wir haben darüber gesprochen, welche Hilfe sich die Gemeinden unter anderem vom Bezirk erhoffen. Welche Wünsche hätten Sie als Bezirksbürgermeisterin denn an die Kirchengemeinden? Ganz wichtig ist, dass die Verantwortung für den Nachbarn gestärkt wird. Ich will die DDR nicht wieder haben, aber wenn ich mir ein paar Sachen wie Bildungswesen, Gesundheitswesen und Zusammenhalt der Nachbarschaft angucke, dann wünschte ich mir schon, dass mehr rübergeschwappt wäre. In Ihrem kirchlichen Bereich wird das mit der Nachbarschaft schon viel eher gelebt, als in anderen Bereichen. Insofern ist das ja ein bisschen Eulen nach Athen tragen. Ich kann aber gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, dass wir ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen und die Leute sagen: „Wir sind Lichtenbergerinnen und Lichtenberger und wir stehen füreinander ein und helfen denen die schwächer sind …“ In vielen meine Gesprächen merke ich, wie isoliert viele Menschen leben. Obwohl das für eine Atheistin etwas merkwürdig klingt: mir ist es egal, ob die Menschen ihre Heimstadt bei der Linkspartei finden oder in einer kirchlichen Gemeinde. Hauptsa- „ Es ist ganz wichtig, ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen.“ che, es gibt einen Ort, wo jemand das Gefühl hat, dass er angenommen wird, dass jemand da ist, dass er Hilfe kriegt. Ein anderer Punkt, den man in Lichtenberg sicher auch wieder benennen muss, ist die Auseinandersetzung mit Rechtsextremisten und Fremdenfeindlichkeit. Da wünschen wir uns natürlich viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter, aber ich weiß auch, dass ich da gerade in den Kirchen unseres Bezirkes gute Partnerinnen und Partner habe. Wie kann die Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden und dem Bezirk noch verbessert werden? Eine wichtige Sache ist, dass es uns gelingt, die einzelnen Kirchengemeinden in die Arbeit vor Ort einzubeziehen. Denn meine Erfahrung ist, dass vor Ort die eigentliche Arbeit gemacht wird und dort sich Menschen auch im ehesten einbringen. Wir fangen jetzt am 3. September eine neue Runde Bürgerhaushalt an. Dazu werden wir im diesen Jahr ganz gezielt die Kirchengemeinden einladen, damit die das in ihrem Bereich bekannt machen können. Christa Pietzsch, Sven O. Lohmann Christina Emmrich (* 27. Mai 1948 in Leipzig) ist ausgebildete Messtechnikerin und studierte Gesellschaftswissenschaftlerin. Von 1974 bis 1986 war sie in der SED auf Kreis- und Bezirksebene für Frauenfragen zuständig, von 1986 bis 1990 arbeitete sie als Sekretär des FDGB für Frauenfragen. Seit 1986 lebt Christina Emmrich in Hohenschönhausen und ist seit 1995 Bezirksverordnete. Von 1999 bis 2000 war sie Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in Hohenschönhausen und anschließend stellvertretende Vorsitzende der PDS-Fraktion der BVV Lichtenberg. Seit 2001 ist sie Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Finanzen, Personal und Kultur des Berliner Bezirkes Lichtenberg. September - Oktober - November 2007 I 11 Spotlight „...vergib mir, Herr“ Filmarbeiten rund um die Pfarrkirche „...vergib mir, Herr. Was willst du von mir... warum quälst du mich so? Lass mich in Ruhe. Du kannst nicht sprechen. Du darfst nicht sprechen.“ „O h Freunde, nicht diese Töne!“ ist man geneigt, auf diesen Ausruf zu entgegnen. Aber: von einem Pfarrer, vor dem Altar unserer Pfarrkirche! - „Hier wendet sich der Gast mit Grausen.“, und dem Gemeindegliede wird gar wunderlich zumute. Nun aber flugs die Erklärung hinterdrein: diese Sätze fielen, gesprochen von einem Schauspieler, in der Pfarrkirche als Drehort für einen Kurzfilm (und wen das noch nicht genug beruhigt: der gespielte Pfarrer ist ein katholischer Priester). Mit Komilitoninnen und Komillitonen von der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin drehte Nora Ehrmann in der zweiten Juliwoche bei uns einen Kurzfilm, Pfandt‘s Beichte, in dem der Pfarrer gelegentlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand gezwungen wird, vor dem Altar eine für ihn sehr unbefriedigende Selbstreflexion zu vollziehen. Als Darsteller des Organisten hatte ich Gelegenheit, an zwei Drehtagen dabei zu sein und das anstrengende Geschäft der Filmleute zu beobachten und zunehmend zu bewundern. 12 I Lichtblick Obwohl es draußen regnerisch war und ständig die Beleuchtung wechselte, war in der Kirche ein wunderbares Licht wie an einem sonnigen Nachmittag. Ein angenehmer Effekt, der nur dann irritierend wirkte, wenn man den Gang entlangschritt und hinter jedem Fenster eine Sonne scheinen sah. Bei den Dreharbeiten im Pfarrhaus war es noch merkwürdiger: obwohl es draußen in Strömen regnete, zeichneten Gesichter und Wände Schatten der Bäume, die das Sonnenlicht dämpften – durch die Fenster nach Norden und Osten... Solche Effekte würde ich mir für manche abendliche Zusammenkunft wünschen. Nun, was Licht für den Film bedeutet, habe ich gelernt. Das Team um Nora Ehrmann brauchte für eine Filmminute einen ganzen Drehtag, weil für jede einzelne Kameraeinstellung bedacht, beleuchtet, belichtet und gemessen sein wollte. Wir Darsteller saßen dann schon einmal den ganzen Tag um eine wunderbar gedeckte Kaffeetafel – mit dampfenden Kaffeetassen und vor herrlichen Torten – nur dass der Kaffee immer wieder in die Kanne zurück gegossen wurde, und wie der Kuchen schmeckte, durfte ich nie erfahren. Als der lange Drehtag endlich zu Ende war, wurde die Torten verteilt. Aber da war ich schon weg. Zu Salat und Grillwürstchen. Matthias Orphal Eine Empfehlung: Gehen Sie doch einmal während eines heißen Sommertages oder an einem kalten Wintermorgen auf den Anger zur Alten Pfarrkirche und berühren Sie – am besten auf der Südseite – mit der ganzen Handfläche einen der alten Feldsteine, aus denen die Kirche gefügt ist? Was spüren Sie? Den rauen Stein? Die Wärme oder die Kühle des gut leitenden Granits? Doch alte Bauwerke vermögen noch mehr. Sie verbinden Menschen aus verschiedenen Zeit in ihrem Leben und Streben miteinander. Auch das können Sie spüren. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden Alt-Lichtenberg und Am Fennpfuhl Festlicher Kantatengottesdienst Johann Sebastian Bach „Sey Lob und Ehr dem höchsten Guth“ BWV 117 mit der Cantionata Lichtenberg und Solisten unter der Leitung von Ulrike Schindler Das Besondere an der aufgeführten Kantate ist, dass sie von einer tänzerischen Stimmung geprägt ist, der Dreiertakt durchzieht die Musik und unterstreicht so den Text von Johann Jakob Schütz (1640 - 1690). Diese Stimmung wird auch den Kantatengottesdienst prägen, der die Erfahrung und Hoffnung des Glaubens spiegelt, mit der auch die Kantate endet: So kommet vor sein Angesicht mit jauchzenvollem Springen bezahlet die gelobte Pflicht und laßt uns fröhlich singen: Gott hat alles wohl bedacht und alles, alles recht gemacht, gebt unserm Gott die Ehre! Die Choralkantate wurde für einen festlichen Anlass komponiert, den wir heute nicht mehr kennen. 18. Oktober 2007 um 10.30 Uhr in der Alten Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz September - Oktober - November 2007 Kalender Musik und Ko Sonnabend 1. September 20.00 Uhr Pfarrgarten Möllendorffstraße 33 (bei schlechtem Wetter in der Kirche) Nocturne Musikalischer und lukullischer Genuss zur Nacht Dienstag 4. September 16.00 Uhr Evangelisches Krankenhaus Herzbergstraße 79 Orgelmusik auf der historischen Turley-Orgel Sonntag 9. September 20.00 und 21.00 Uhr Alte Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz (Möllendorffstraße) ParaTonal und Vokalkreis Lichtenberg Samstag 15. September 18.00 Uhr Alte Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz (Möllendorffstraße) Violine und Klavier Musik von Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven Stephan Marquardt (Violine) Hartmut Angermüller (Klavier) Eintritt frei Dienstag 2. Oktober 16.00 Uhr Evangelisches Krankenhaus Herzbergstraße 79 Orgelmusik auf der historischen Turley-Orgel Samstag 13. Oktober 18.00 Uhr Alte Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz (Möllendorffstraße) Musik von Buxtehude Orgel- und Vokalmusik von Dietrich Buxtehude (um 1637 bis 1707) Vokalkreis Alt-Lichtenberg Ulrike Schindler (Musikalische Leitung und Orgel) Eintritt frei Kafkaf Jiddische, irische, italienische und spanische Volkslieder Sylvia Tazberik (Sopran), Jörg-Michael Grahl (Violine), Jörg Fröhlich (Kontrabass), Uwe Lehmann (Gitarre) Eintritt einschließlich Abendbuffet 10 Euro Gunter Kennel (Orgel) Eintritt frei Obertonmusik und Vokalklänge der Jahrhunderte (mit Eröffnung der Ausstellung „Air“) Eintritt frei Karina Kretzschmar (Orgel) Eintritt frei Sonntag 28. Oktober 10.30 Uhr Alte Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz (Möllendorffstraße) Kantatengottesdienst Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) Choralkantate „Sey Lob und Ehr dem höchsten Guth“ BWV 117 Peter Radziwill (Verkündigung und Liturgie) Peter Schladebach (Lesungen) Cantionata Lichtenberg Ulrike Schindler (Musikalische Leitung) Samstag 3. November 16.00 Uhr Alte Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz (Möllendorffstraße) Musik zu fünft Kammermusik aus drei Jahrhunderten Dienstag 6. November 16.00 Uhr Evangelisches Krankenhaus Herzbergstraße 79 Orgelmusik auf der historischen Turley-Orgel Sonntag 18. November 10.30 Uhr Alte Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz (Möllendorffstraße) Kantatengottesdienst Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) Kantate für Alt-Solo „Widerstehe doch der Sünde“ BWV 54 Stephan Marquardt (Violine) Cornelia Hampel (Violoncello) Isabell Gruner (Kontrabass) Jens Galley (Alt-Blockflöte) Hartmut Angermüller (Cembalo) Eintritt frei Joachim Thoms (Orgel) Eintritt frei Peter Radziwill (Verkündigung und Liturgie) Dirk Klawuhn (Alt) Ulrike Schindler (Musikalische Leitung und Orgel) Freitag, 23.November 19.00 Uhr Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Chormusik zum Ewigkeitssonntag mit der Lilienfelder Kantorei anschließend: Tee aus dem Samowar September - Oktober - November 2007 onzerte Gottesdie Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Alte Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz (Möllendorffstraße) 2. September 13. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Britta Albrecht-Schatta) 10.30 Uhr Gottesdienst (Peter Radziwill) 9. September 14. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst zum Schulanfang (Team) 16. September 15. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst (Britta Albrecht-Schatta) 10.30 Uhr Gottesdienst (Peter Radziwill) 23. September 16. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Britta Albrecht-Schatta) 10.30 Uhr Gottesdienst special performed (Jens Reulecke und Peter Radziwill) 30. September Erntedank 10.00 Uhr Gottesdienst mit Taufe (Peter Radziwill) 10.30 Uhr Familiengottesdienst (Britta Albrecht-Schatta und Team) 7. Oktober 18. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr 10.30 Uhr Gottesdienst und Kindergottesdienst Gottesdienst (Christina und Norbert Neuse) (Renate Schönfeld) 14. Oktober 19. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst (Klaus Galley) 10.30 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst (Matthias Orphal) 21. Oktober 20. Sonntag nach Trinitatis 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Britta Albrecht-Schatta) 10.30 Uhr Gottesdienst (Andreas Bagola) Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 28. Oktober 21. Sonntag nach Trinitatis 4. November 22. Sonntag nach Trinitatis 11. November Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr 18. November Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr 21. November Bußtag Mittwoch Alte Pfarrkirche Lichtenberg Loeperplatz (Möllendorffstraße) 10.30 Uhr (Ende der Sommerzeit!) Kantaten- und Kindergottesdienst (Peter Radizwill) 10.00 Uhr (Wahl zum Gemeindewahl) 10.30 Uhr (Wahl zum Gemeindewahl) Gottesdienst und Kindergottesdienst Gottesdienst (Peter Radziwill) (Britta Albrecht-Schatta) 10.00 Uhr (Britta Albrecht-Schatta) 10.30 Uhr Gottesdienst (Peter Radziwill) 10.00 Uhr Gottesdienst (Helmut Wilhelm) 10.30 Uhr Gottesdienst mit Solokantate (Peter Radziwill) Bittgottesdienst für den Frieden 19.00 Uhr Taizé-Gottesdienst (Team) 25. November Ewigkeitssonntag 10.00 Uhr Gottesdienst (Britta Albrecht-Schatta) 10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl (Peter Radziwill) 2. Dezember 1. Advent 10.00 Uhr Gottesdienst (Britta Albrecht-Schatta) 10.30 Uhr Familiengottesdienst Peter Radziwill und Team) September - Oktober - November 2007 nste Gruppen und Besondere Termine Teestunde am Samovar Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Musikalische und literarische Kostbarkeiten, Plaudereien und Tee aus dem Samovar Sonntag 30. September, 28. Oktober, jeweils 17.00 Uhr Andachten zur Friedensdekade „andere achten“ Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Montag 12. bis Freitag 16., Montag 19. und Dienstag 20. November jeweils 19.00 Uhr Mittwoch 21. November 19.00 Uhr Gottesdienst zum Abschluss der Friedensdekade Kinder und Jugend KinderKirche für Schulkinder bis zur 6. Klasse Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Samstag 8. September 14.00 Uhr bis 9. September (mit Übernachtung) Samstag 6. Oktober 10.00 Uhr Samstag 3. November 10.00 Uhr Konfirmanden Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Dienstag 4., 11., 18. und 25. September 16.30 Uhr Konfirmandenkurs „Beten“ Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Dienstag 2. Oktober 16.30 Uhr Startertag für die neuen Konfirmanden Zeestow Freitag 5. bis Sonntag 7. Oktober Rüstzeit. Thema „Gemeinsam anfangen“ Pfarrhaus Möllendorffstraße 33 Dienstag 23. und 30. Oktober und 6. und 13. November 16.30 Uhr Konfirmandenkurs „Bibel“ Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Dienstag 20. und 27. November und 4. und 11. Dezember 16.30 Uhr Konfirmandenkurs „Kirchenjahr“ Junge Gemeinde Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 jeden Donnerstag in der Schulzeit 18.00 Uhr Gemeindegruppen FreiTagsTreff für Eltern und Kinder Kindertagesstätte Schottstraße 6 Freitag 28. September, 26. Oktober, 23. November jeweils 17.00 Uhr Bibel für Neugierige „Hosea - Prophet einer Hure“ Pfarrhaus Möllendorffstraße 33 Donnerstag 27. September, 11. und 25. Oktober, 8. und 22. November Kreis der Behinderten und Nichtbehinderten Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Mittwoch 5. und 19. September, 3., 17. und 31. Oktober, 14. und 28. November jeweils 10.00 Uhr Seniorenakademie Pfarrhaus Möllendorffstraße 33 wieder ab 13. September Kreis 60plus Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 jeden 3. Dienstag im Monat 18. September, 16. Oktober, 20. November jeweils 17.00 Uhr Frauenkreis Pfarrhaus Möllendorffstraße 33 jeden 2. Montag im Monat 10. September, 8. Oktober, 12. November jeweils 17.00 Uhr Musik Altennachmittag Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 jeden Mittwoch 14.00 Uhr KinderChor Pfarrhaus Möllendorffstraße 33 jeden Freitag in der Schulzeit 15.00 Uhr Tanzen und Tanzkurse für Gesellschaftstänze Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 13. September bis 15. November jeden Donnerstag 18.30 Uhr Fortschrittskurs 13. September bis 15. November jeden Donnerstag 19.45 Uhr Tanzkreis Jugendchor JugendCantionata Pfarrhaus Möllendorffstraße 33 jeden Donnerstag in der Schulzeit 16.30 Uhr Wichtiger Termin zum Vormerken: 3. November Benefizball zugunsten des Spik e.V. im Gemeindezentrum Heinrich Grüber in Hohenschönhausen/ Nord Gymnastik “fit im Alter“ Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-straße 75 jeden Mittwoch 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr VorschulChor Pfarrhaus Möllendorffstraße 33 jeden Donnerstag in der Schulzeit 15.30 Uhr Chor Cantionata Lichtenberg Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 jeden Mittwoch 19.30 Uhr (ab 19.00 Uhr Singen für Einsteiger) Jugendband Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Sonntag 17.00 Uhr nach Absprache Gottesdienste in Seniorenzentren Josef-Orlopp-Straße 13 jeweils am Montag um 10.00 Uhr im kleinen Saal (Raum 122) 3. September, 1. Oktober, 5. November (mit Abendmahl) Möllendorffstraße 29 jeweils zwei Mal monatlich am Freitag um 10.00 Uhr im Saal (Untergeschoss) 14. September (katholisch), 28. September (evangelisch), 12. Oktober (katholisch), 26. Oktober (evangelisch), 9. November (katholisch), 23. November (evangelisch mit Abendmahl) Möllendorffstraße 90B Gottesdienst jeweils am Mittwoch um 16.00 Uhr im Essenssaal 12. September, 10. Oktober, 7. November (mit Abendmahl) Wotanstraße 2 Gottesdienst jeweils Donnerstag um 10.00 Uhr im Speiseraum 6. September, 4. Oktober, 15. November (mit Abendmahl) September - Oktober - November 2007 Termine Kontakte Internet www.kirche-am-fennpfuhl.de www.kirche-alt-lichtenberg.de Gemeindepädagogin Britta Albrecht-Schatta Fon 9252525 britta.albrecht-schatta@ kirche-am-fennpfuhl.de Gemeindebüro Kirchenmusik Ulrike Schindler Fon 52678933 [email protected] Paul-Junius-Straße 75, 10369 Berlin Fon 97104944 Fax 97104946 [email protected] [email protected] Öffnungszeiten Montag, Mittwoch, Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr und Mittwoch 14.00 bis 16.00 Uhr Küsterin Elke Rauscher zur Zeit vertreten durch: Christine Tammer Fon 97104944 christine.tammer@ kirche-alt-lichtenberg.de Vorsitzender des Gemeindekirchenrats Am Fennpfuhl Helmut Wilhelm Fon 975 65 02 Vorsitzender des Gemeindekirchenrats Alt-Lichtenberg Hans Kromat Fon 5531229 Pfarrer Peter Radziwill Fon 55151193 oder 0174.3179605 [email protected] Kinderarbeit Christine Schulz Fon 0178.7264130 [email protected] Junge Gemeinde Friederike Kuhnt Fon 41198773 friederike.kuhnt@kirche-am-fennpfuhl. de und Britta Nobbe Fon 54714400 [email protected] Öffentlichkeitsarbeit Sven Oliver Lohmann Fon 97606550 sven.oliver.lohmann@ kirche-alt-lichtenberg.de Projekte Abendcafé für Wohnungslose Koptische Kirche Roedeliusplatz 2 Mittwoch, Samstag und Sonntag 17.00 bis 21.00 Uhr Projektleiter Jürgen Werksnies Fon 5541533 und 0173.7936942 juergen.werksnies@ kirche-alt-lichtenberg.de Kindertagesstätte Schottstraße 6 Montag bis Freitag 6.00 Uhr bis 17.00 Uhr Leiterin Ramona Kunz Fon 55487932 [email protected] Laib und Seele Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 jeden Freitag 12.00 bis 13.00 Uhr Organisation Christine Tammer Fon 97104944 christine.tammer@ kirche-alt-lichtenberg.de MFG-Fennpfuhl Offene Sozialdiakonische Kinder- und Jugendarbeit der Ev. Kirchengemeinde Am Fennpfuhl Paul-Junius-Straße 75 Leiter: Kai-Oliver Pöhle Fon 97104945 [email protected] Offener Club für Kinder (7-13 Jahre) Montag bis Donnerstag 14.00 - 19.00 Uhr [email protected] BEJoS Beratung und Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene im Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Montag, Mittwoch und Freitag 15.00 - 18.00 Uhr und nach Absprache Konto Nummer: 160 440 Empfänger: KKV Süd-Ost Kreditinstitut: EDG Berlin Bankleitzahl: 100 602 37 Zweck: Gemeinde Am Fennpfuhl/Alt-Lichtenberg Geistliches Wort J esus Christus spricht: Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? (Matthäus 16, 26a) Eigentlich wissen wir, was los ist. Wir wissen, wie wir uns verhalten müssen – unseren Mitmenschen, unserer Umwelt gegenüber, wir kennen unsere Rechte und unsere Pflichten im Alltag und nehmen sie wahr. Wir nutzen Vorteile zu unseren Gunsten aus, und wenn wir mal über die Stränge schlagen, dann immer im Rahmen dessen, was wir für erlaubt halten – gegenüber unseren Mitmenschen, gegenüber unserer Umwelt. Wir wollen keine Konflikte, also gehen wir ihnen aus dem Weg und verhalten uns „unauffällig“. Merken Sie etwas? Das alles ist irdisch gedacht, sehr auf unser Leben hier in Lichtenberg zugeschnitten. Wenn wir es hier hinbekommen, können wir uns gut einrichten – die einen wohlhabender, die anderen mit Mühe. Aber das, was Jesus mit dem Satz meinte, der den Monatsspruch für September 2007 bedeutet, muss damit nichts zu tun haben. Jesus setzt hier einen Gegensatz: zwischen Gewinn im irdischen Alltag und Schaden an der Seele, die ja noch anderes erwarten darf. Wenn wir uns „hier“, in Lichtenberg, so verhalten, wie es unserer Umwelt entspricht, heisst das noch lange nicht, dass unsere Seele unbeschädigt bleibt, die unser Verhalten steuert, oder eben auch darunter leidet oder sogar Schaden nimmt. Er hat sich hingegeben zur Vergebung unserer Sünden. Es ist sein Wille, dass wir in unserem Inneren – der Seele – unbeschädigt bleiben – und alles, was er tat, um Kranke zu heilen, zielte darauf, dass seine Mitmenschen und damit auch wir begreifen, dass das Reich Gottes stark genug ist, auch verwundete Seelen zu heilen. Und durch Jesu Wirken dürfen auch wir wissen: das Reich Gottes ist angebrochen und damit auch eine andere Wirklichkeit für uns, heute, hier. Wenn wir uns daran erinnern und das unseren Alltag verändert, dann werden wir ganz gewiss keine ganze Welt gewinnen – aber die Welt um uns wird menschlicher und damit auch göttlicher, und das ist doch auch etwas, oder? Matthias Orphal September - Oktober - November 2007 I 21 Altenkreis Augenzeugen erleben Geburtstagsfeier! - in jedem Alter eine neue Herausforderung? 24 Seniorinnen gratulierten herzlichst Frau Magda Schröder nachträglich zu ihrem 85. Geburtstag sowie Frau Elfi Peist zu ihrem 76. Danach setzten sie sich an die lange, mit Blumen und Kerzen geschmückte Tischreihe im hellen Wintergarten des Gemeindezentrums Am Fennpfuhl. Jeden Mittwoch trifft sich der als lebhaft bekannte Altenkreis. Urlaub vor der Tür - diesjährig mit Eindrücken aus Paraguay - Fasching, Ausflüge, Reisen, Besuche aus der Kita, Wiedersehen mit Frau Sybille Stahl, vielfältige Vorträge 22 I Lichtblick fanden statt. Ausgerechnet am 11. Juli stand nur Geburtstag feiern an. Die Pause zwischen den Geburtstagswunschliedern füllte die Gemeindepädagogin Britta Albrecht-Schatta geschickt. Sie stellte voran, dass es nicht in allen Kulturkreisen üblich sei, den Tag seiner Geburt zu feiern. Damit nannte sie das Thema des Nachmittags: Warum feiern wir Geburtstag? Viele Katholiken begehen beispielsweise ihren Namenstag. Britta AlbrechtSchatta begrüßte daraufhin Frau Nowak erstmalig im Altenkreis, und erfragte ihren Vornamen. Daraufhin wurde vergnüglich gerätselt, was seltenere Vornamen der Seniorinnen bedeuten. Welche Eindrücke verbinden Sie mit Ihrem Geburtstag; Woran denken Sie zuerst? Prompt antwortete Frau Helga Haase: „Stress!“ - Kurze Pause folgte. - Einlenkend erwiderte Frau AlbrechtSchatta, dass eine Geburtstagsfeier natürlich viel Arbeit und Zeit abverlangt. Zusätzlich zu den vielen Veränderungen im Alltag, die auf jeden im Moment einwirken, bedeutet eine Feier zunächst Anstrengung. Braucht der Mensch aber nicht neue Herausforderungen, um nicht in Alltäglichkeiten zu erstarren? Ruhig und dennoch Freude verbreitend meinte Frau Friederike Ruthenberg, sich von Alltäglichkeiten nicht unterkriegen zu lassen. Sie dachte zuerst an unbeschwerte Feiern in ih- rer Kindheit mit Eltern, Geschwistern, nahen Verwandten und Bekannten. Vor allem Mütter richteten Kindergeburtstage aus. Kindergeburtstage! - eine muntere Gesprächsrunde setzte sich fort, der kaum zu folgen war. Noch immer dem Besonderen des Geburtstags auf der Spur fragte Britta Albrecht-Schatta: „Wie empfinden Sie Geburtstag mit zunehmendem Alter?“ Zögernd kam aus dem Hintergrund der Zuruf: „im positiven Sinne - wieder ein Jahr geschafft. Gleichzeitig ein Jahr dem Tod näher.“ Seniorinnen über 70 hatten sehr viele einschneidende Erlebnisse. Fast uferte die Diskussion darüber aus. Frau Elfi Peist wünscht sich, Gedanken mit Personen auszutauschen, die ebenfalls überfallen wurden. Viele Frauen redeten sich frei, fanden einen gemeinsamen Nenner. Erkannten in der Rückschau die führende Hand Gottes. Die Frage an Frau Dambeck, ob sie ihre vielen vor 14 Monaten zu ihrem 80. Geburtstag erhaltenen Einladungen „Zeit schenken“ inzwischen eingelöst habe, antwortete sie knapp: „Bei weitem nicht. Die Einladungen müssen ja nicht in Stress ausarten!“ Daraufhin ließen sich alle Apfel- und Pflaumenkuchen schmecken. Mit „Lobe den Herren..“ und einem Gebet ging diese lebendige Geburtstagsfeier zu Ende. „Beweglich bleiben“ heißt die Losung des Altenkreises, Kontakte halten, Tanzen Tanzparty „Leute lernt tanzen“ Gedanken austauschen, Sorgen und Freude miteinander teilen. Für andere Zeit zu finden, ist kostbarer als ein Juwel in der heutigen Zeit. Übrigens hielten sich neun nimmermüde Seniorinnen danach noch eine Stunde mit Gymnastik fit. Haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch Fragen, was jung und beweglich hält? Wenn ja, dann suchen Sie bitte als Augenzeugen den Altenkreis im Gemeindezentrum Am Fennpfuhl auf! Text: Christa Pietzsch Foto: H.-M. Krüger Tanzkurse für Gesellschaftstänze 13.9. bis 15.11., jeden Donnerstag 18.30 Uhr Fortschrittskurs I 19.45 Uhr Tanzkreis Im Fortschrittskurs I ist es allen Tänzern mit Grundkurserfahrungen möglich, ihre Kenntnisse aufzufrischen und zu Cha-Cha-Cha, Rumba, Samba, Jive, Disco-Fox, Foxtrott, Langsamer Walzer und Tango eine Figur dazu zu lernen und eventuell neu den Quickstepp zu lernen. Im Tanzkreis gibt es für Tänzerinnen und Tänzer, die schon länger miteinander tanzen, Wiederholungen von schon einmal getanzten Schrittfolgen und neue Herausforderungen. „S onst wissen die Engel im Himmel nichts mit Euch anzufangen.“ 66 Tanzbegeisterte von 15 bis über 80 Jahren trafen sich am Freitag, dem 6. Juli 2007, abends imGemeindezentrum Am Fennpfuhl. Britta und Mario Schatta hatten alle Teilnehmer an ihren Hobby-Kursen für Gesellschaftstänze (Anfänger-, Fortschrittstanzkurs, Tanzkreis) vor der Sommerpause zur Party eingeladen und begrüßten sie freudig. Zu ermunternden Worten leitete Tanzlehrer Mario Schatta die Feier mit einem langsamen Walzer ein. Dem folgten Tango, Disko-Fox, Cha Cha Cha, Rumba. Einige Paare bewegten sich eher vage auf dem Parkett, andere recht professionell - die Freude am Tanz spiegelte sich in jedem Gesicht. Diese lockere Tanzbegeisterung durchzog alle Räume. In der Pause stärkten sich viele Tänzer am vielfältigen Büffet im Foyer. - Selbstverständlich richteten es die Gäste vor Tanzbeginn selbst an. Sie brachten Geflügel, Bouletten, Salate, verschiedene Brotsorten, Obst, eine Torte, die eine Tanzgruppe zierte, und anderes mit. Der „Erlös“ aus dem Getränkeverkauf kam zwei Projekten zur Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit Am Berl in Hohenschönhausen sowie Am Fennpfuhl zugute. Tanzpause! - Zeit für Gespräche: Vier Jugendliche aus Pankow und Hohen- schönhausen beendeten gerade ihren Anfängerkurs und sehnen sich bereits den September herbei. Sie möchten im Fortschrittskurs I den Quickstepp dazu lernen. Petra und Detlef Starker tanzten bereits seit Jahren in verschiedenen Fortschrittskursen und freuen sich wieder auf den Tanzkreis im kommenden Herbst. Nach der Pause drehten sich die Gäste im Walzertakt zum bekannten Song Für mich soll es rote Rosen regnen. Danach tanzten sie bis Partyende Fox, Foxtrott, Quickstepp, Samba. Ein tanzfreudiges Wiedersehen zum Benefizball im November wünschen sich die meisten Gäste. Am Donnerstag, dem 13. September 2007, starten Britta und Mario Schatta ihre neue Tanzsaison. Interessierte Gemeindeglieder sind willkommen. Christa Pietzsch September - Oktober - November 2007 I 23 Seniorenakademie Seniorenakademie Paul Gerhardt, seine Lieder und seine Zeit D as Alt-Lichtenberger Pfarrhaus öffnet regelmäßig seine Türen zur Seniorenakademie. Die Vorlesungsreihe im Herbstsemester beschäftigt sich mit dem Liederdichter Paul Gerhardt, der vor 400 Jahren geboren wurde. Deutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg: Das Land liegt in Trümmern, ganze Landstriche sind entvölkert und verwüstet. Die Überlebenden werden von Hunger und Not geplagt. Epidemien und Seuchen raffen weiterhin Tausende Menschen hin. Marodierende Banden ziehen umher und verbreiten Angst und Schrecken. Versprengte Reste jener Söldnerheere, die Mitteleuropa in ein riesiges Schlachtfeld verwandelt hatten. Da erscheint im Jahre 1653 ein Gedicht des Pfarrers Paul Gerhardt aus Mittenwalde bei Berlin: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.“ „Ach, denk ich, bist du hier so schön und lässt du‘s uns so lieblich gehn auf dieser armen Erden: was will doch wohl nach dieser Welt dort in dem reichen Himmelszelt und güldnen Schlosse werden.“ Hoffnung auf einen Gott, der den Menschen zwar kein irdisches Leid erspart, sie aber letztlich erlöst das ist der Glauben, in dem Paul Gerhardt gegen die Depression anschreibt. Paul Gerhardt hat dem Leid und der Sehnsucht seiner Zeitgenossen in einer Weise Ausdruck gegeben, die ihn überdauert hat - bis auf den heutigen Tag. Ort Pfarrhaus Alt-Lichtenberg Möllendorffstraße 33 Kosten Die Teilnahme an der Seniorenakademie ist kostenlos, damit jeder unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten kommen kann. Wir erbitten aber von allen, die es könZeilen eines weltfremden Traumtän- nen, eine Spende am Ausgang. zers oder blanker Zynismus? Schöpferlob in Zeiten der Apokalypse nach dem Infos und Anmeldung Motto „Hurra, wir leben noch“? Oder Peter Radziwill tatsächlich Trost für geschundene Seelen, Fon 55151193 Trotz gegen jede Resignation? Die Hoff- eMail peter.radziwill@ nung, dass doch noch alles gut wird? kirche-alt-lichtenberg.de 24 I Lichtblick Themen und Termine jeweils Donnerstag 10.30 Uhr 3. September Paul Gerhardt und seine Zeit. Ein Überblick Peter Radziwill, Theologe und Gemeindepfarrer Ulrike Schindler, Kirchenmusikerin 11. Oktober Paul Gerhardt und der 30jährige Krieg Das geistliche Lied als Seelsorge Winfried Böttler, Pfarrer, Geschäftsführer der Paul-GerhardtGesellschaft und Mitglied der Krankenhausleitung des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (KEH) 15. November Paul Gerhardt - seine Zeit und wir Christian Bunners, Doktor der Theologie und Präsident der Paul- Gerhardt-Gesellschaft 13.Dezember Paul-Gerhardt und der große Kurfürst Dr. Hans-Joachim Beeskow, Theologe und freiberuflicher Autor Nachrichten Gemeindewahl 2007 schlimm oder wie gut ist sie? Für Interessierte biete ich zwei verschiedene m 4. November werden die eh- Veranstaltungen an: renamtlichen Mitglieder der 1. Eine „Vorstellung der Bibel in Gemeindeleitung, des Gemeindekirchenrats, gewählt. Der Gemeindekir- gerechter Sprache; wie funktioniert chenrat entscheidet über alle Dinge in sie? Wir sehen sie uns näher an“ – der Gemeinde: Gottesdienste und Ge- Mittwoch, 29. August, 19.30 Uhr im meindearbeit, Finanzen und Gebäude, Gemeindehaus der Friedenskirche Personal und Projekte. Er vertritt die Niederschönhausen, Dietzgenstraße Gemeinde auch nach außen. In der 19-23 2. Eine Reihe von drei Abenden: Regel trifft er sich zu seinen Sitzungen „Wir lesen Texte in der Übersetzung einmal im Monat. Im Herbst stehen nun wieder Wah- der Bibel in gerechter Sprache, vergleilen zu diesem Gremium an. Gewählt chen sie mit anderen Übersetzungen werden jeweils die Hälfte der Ältesten, und dem Ausgangstext und fragen uns, so heißen die Ehrenamtlichen im Ge- warum hier so übersetzt wurde“: Mittmeindekirchenrat, für die Dauer von woch, 12. September, Donnerstag 27. sechs Jahren. Noch bis zum 10. Sep- September, Donnerstag, 11. Oktober tember können dafür Wahlvorschlä- – alle Abende 19.30 Uhr im Gemeindege gemacht werden. Dann wird der haus der Friedenskirche Niederschönhausen, Dietzgenstraße 19-23 Wahlvorschlag aufgestellt. Alle Gemeindeglieder, die 14 Jahre Besonders für den Vorstellungsalt und zum Abendmahl zugelassen sind, können am 4. November wählen. abend, wo wir in der Bibel blättern Dazu erhalten sie noch eine Wahlbe- wollen, ist es wünschenswert, dass nachrichtigung, in der auch Wahlort möglichst viele ein eigenes oder ein geliehenes Exemplar vor sich haben. und Wahlzeit stehen. Fragen Sie doch mal bei Freunden! Es Bibel in gerechter Sprache dürfen aber natürlich auch die kommen, die kein Exemplar dieser Bibel Seit mehr als einem halben Jahr ist mitbringen; wir werden einander diese Bibelübersetzung auf dem Markt aushelfen und manches kopieren. An und im Gespräch. Woran liegt es, dass den drei Abenden sollten auch andere diese neue Bibelübersetzung von man- Übersetzungen mitgebracht werden. Klaus Galley chen so heftig abgelehnt wird? Wie A Der Kreis 60Plus lädt herzlich ein zum Dia-Vortrag von Pfarrerin Erdmute Krafft (Vorsitzende HilfsWaise e.V.) Waisenkinder in Äthiopien am Dienstag, dem 18. September, um 17.00 Uhr im Gemeindezentrum Am Fennpfuhl Paul – Junius - Str. 75 „Es wäre einfach wunderbar, wenn der Kreis 60Plus ausnahmsweise zu einem Kreis 10Plus wird, denn ich komme zu Ihnen, um vom Leben der Waisenkinder in Äthiopien zu erzählen. Ich lade Sie ein, auf diese Weise am Leben der Kinder teilzuhaben. Gern möchte ich mit Ihnen ins Gespräch kommen. Wenn Sie mögen, bringen Sie Ihre Kinder oder Enkelkinder mit, damit auch sie etwas erfahren vom Leben der Kinder auf dem anderen Kontinent. Ich will erzählen von ihrer Freude, - wie sie ihren christlichen Glauben leben, wie glücklich sie sind, dass sie zur Schule gehen dürfen, - aber auch von ihren Wünschen und Entbehrungen. Ich freue mich auf unser Zusammensein.“ September - Oktober - November 2007 I 25 Serenade Geselligkeit, Gesang und Grillwürstchen Ein musikalischer Sommertag E ine Serenade, so kann man in alten Lexika nachlesen, ist ein Abendständchen, gleichviel ob für Gesang oder mit Instrumenten allein. Das klingt nach einem romantischen Beisammensein, schöner Stimmung, Natur, einem lauen Sommerabend – und nach guter Musik. Das alles kennzeichnet die „Serenade, eine musikalische Sommerveranstaltung, die seit vielen Jahren Ende Juni im und am Gemeindezentrum am Fennpfuhl von Musikerinnen und Musikern aus den Gemeinden und von außerhalb organisiert wird und sich zu einem Gemeindefest entwickelt hat. Auch in diesem Jahr fand die Serenade statt, wie immer an einem Mittwoch, am 20. Juni. Es war der letzte Tag der Hitzeperiode – Tags darauf um die selbe Zeit versank die ganze Stadt in einem Dauerregen. Aber am Mittwoch war es eben noch schön – einige Wölkchen am Himmel, die Fontaine glitzerte über dem Fennpfuhl und auf der Wiese vor dem Gemeindezentrum waren etliche Stuhlreihen aufgebaut. Wie jedes Jahr begann die Serenade mit einem Konzert im Freien. Zum Beginn erfreute der Blockflötenkreis mit Volksliedern und barocken Tänzen. Die zarten Töne ließen Spaziergänger innehalten und versetzten alle in eine festliche Stimmung. Der nächste Teil wurde von den Kleinen des Kinderchores gestaltet, 26 I Lichtblick die – sechs bis acht Jahre alt – begeistert sangen. Die größte Freude machte offensichtlich ihnen und dem Publikum das Lied von den 13 Affen, die in eine hübsche Affenfrau verliebt sind. Auch Jugendliche blieben stehen, als eine „echte“ lateinamerikanische Instrumentalgruppe wirklich originale lateinamerikanische Musik erklingen ließ. Bekannte Lieder wie El Condor Pasa und Baila negra wurden mit Flöten, Klarinette, Akkordeon, Piano und Percussion dargeboten und ließen viele Füße in Bewegung geraten. Nach diesen „Eigengewächsen“ der beiden Gemeinden brachten Kathrin Sommer und Hinrich Beermann mit ihren Saxophonen professionellen Schwung in das Konzert und zeigten, dass dem Virtuosen neben dem Tango auch andere Rhythmen durchaus liegen und das Saxophon vielseitiger verwendbar ist, als gemeinhin angenommen wird. Wie jedes Jahr wurde die anschließende Pause nicht nur zu Gesprächen oder zur Entspannung genutzt, sondern es roch lecker nach Gegrilltem Bibel für Neugierige Bibel für Neugierige ... und wer einen erfrischenden Trunk erhoffte, wurde nicht enttäuscht. Im Chorkonzert im Gemeindezentrum bot unser Gemeindechor, die Cantionata Lichtenberg, neben modernen Chorsätzen von John Rutter und Rudolf Mauersberger die Kantate Mein Gemüt erfreuet sich von Dietrich Buxtehude, dessen 300. Todestages wir diesem Jahr gedenken. Mit erfreulicher Souveränität und klanglicher Sicherheit geriet diese Kantate zum Höhepunkt des Konzertes. Die Solisten Victoria Lazaroff (Sopran) und Stefan Marquard (Violine) boten mit der bewährten Continuo-Begleitung von Isabel Gruner und Hartmut Angermüller die Kantate Singet dem Herrn ein neues Lied von Buxtehude. Mit dem gemeinsamen Gesang von Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen ging das Konzert zu Ende. Wie jedes Jahr kam es auch danach noch in der Abendkühle vor dem Gemeindezentrum zu angenehmen Begegnungen und erfreuten Reaktionen auf das gebotene Programm. Die Serenade war für unsere seit Februar amtierende neue Kantorin, Ulrike Schindler (auf dem Bild ganz rechts), eine gute Gelegenheit, ihre erfolgreiche Ensemblearbeit mit den verschiedensten Gruppen zu zeigen. So geriet der Dank des Publikums für die Serenade in diesem Jahr mit Recht besonders herzlich an sie und spiegelte auch die Vorfreude auf die nächsten Konzerte wider. Matthias Orphal / Helmut Wilhelm ... ist ein Seminar sowohl für Menschen, die noch nie in der Bibel gelesen haben als auch für die, die sie noch einmal neu lesen wollen. Mit unterschiedlichen Methoden versuchen wir, uns den Texten in ihrem historischen Kontext zu nähern, sie zu verstehen und mit unserer Zeit ins Gespräch zu bringen. rende Zeichen und Worte ... und hat schließlich recht. Als Israel untergegangen ist, gelangen seine Worte nach Juda, die Situation dort ist nicht viel anders und wenn wir heute im Buch des Hosea lesen ... Themen und Termine 27. September Hosea der Prophet Hosea 1 - 3 11. Oktober Die letzten Jahre Jerobeams II (787 - 747) Hosea 2,4-15; 4,4-5,7 Hosea - Prophet einer Hure Jahwes erstes Wort an Hosea lautet: „Nimm dir eine Hure zur Frau!“ Der Prophet soll mit seinem Leben die Situation in Israel darstellen: Das Volk, das wie ein Ehemann mit seiner Frau, mit Gott verbunden ist, „hurt herum“. Erst lässt es sich mit dem Wohlstand ein und vergisst Gott. Dann lässt es sich mit den falschen Freunden ein und gerät in den Krieg. Und als schließlich die „Hurerei“ lassen will, ist es zu spät. Israel ist untergegangen. Hosea begleitet so Israel in einer wechselvollen Zeit durch provozie- 25. Oktober Der Syrisch-efraimitischer Krieg (733/32) Hosea 5,8 - 9,9 8. November Vor der Belagerung und dem Fall Samarias 731 - 724 Hosea 2,16.17; 3,1-4; 9,10 - 14,1 22. November Die Nachbearbeitungen in Judäa 6. Dezember Heil im Chaos noch einmal Hosea 1 - 3 September - Oktober - November 2007 I 27 Standpunkt Quo vadis Alt-Lichtenberg und Am Fennpfuhl? Pro Als in den 1970er Jahre die neuen Wohngebiete Am Fennpfuhl gebaut wurden, entstand dort auch eine neue Kirchengemeinde. 1984 bekam sie ihr eigenes Haus, das Gemeindezentrum in der Paul-Junius-Straße. Seit zehn Jahren arbeiten nun die Kirchengemeinden Alt-Lichtenbergund Am Fennpfuhl, die sich damals in die „neue“ und in die „alte“ Gemeinde getrennt hatten, wieder eng zusammen. Wie soll es nun weitergehen? Sollen die Gemeinden nach über 30 Jahren getrennter Wege fusionieren oder sollten sie als rechtlich selbständige Gemeinden erhalten bleiben? 28 I Lichtblick S chon heute arbeiten unsere Gemeinden eng zusammen. Sie teilen sich Mitarbeiter und das Gemeindebüro. Es gibt sogar einen gemeinsamen Haushalt. Viele Gemeindmitglieder fühlen sich durch gemeinsame Gruppen und Veranstaltungen längst in beiden Gemeinden zuhause. Doch noch werden viele Aufgaben doppelt erledigt. So erstellt jede Gemeinde eigene Weihnachtsbriefe und Geburtstagsgrüße. Auch hat jede Gemeinde noch ihren eigenen Internetauftritt, getrennte Projekte und legt Wert auf ihre kleinen Besonderheiten. Dadurch geht viel Energie verloren, denn gerade in den Gemeindeleitungen ist die Zusammenarbeit unklar. Kaum ein Leitungsmitglied weiß, wel- che Angelegenheiten jede Gemeinde noch allein entscheiden kann und welche gemeinsam beschlossen werden müssen. Die Gemeindeleitung braucht aber Rechtsklarheit für ihre Entscheidungen, denn sie verantwortet die Beschlüsse. Eine Fusion würde hier Klarheit schaffen. Es gäbe nur eine Gemeindeleitung, die alle Entscheidungen verantwortet. Doch für eine baldige Fusion beider Gemeinden spricht noch mehr: Als größere Gemeinde würden wir von unserer Umgebung stärker wahrgenommen, könnten mehr Leute begeistern und uns den wichtigen Herausforderungen stellen. Wenn wir unsere Ressourcen durch die Fusion bündeln, sparen wir Zeit und Kraft. Dann können wir endlich den Blick wieder nach außen richten und die Aufgaben der eigentlichen Gemeindearbeit angehen: einen Besuchsdienst für Ältere aufbauen, Angebote für Familien und die Generation zwischen 30 und 40 entwickeln, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verbessern und eine effektive Öffentlichkeitsarbeit aufbauen. Ulrike Kolb Exkursionen Seniorenakademie - Exkursionen Contra F ür mich ist meine Kirchengemeinde etwas sehr Vertrautes. Die Mitarbeiter und viele aktive Gemeindeglieder begegnen mir dort seit Jahren. Es hat sicherlich viele Veränderungen gegeben, seit wir als junge Familie 1985 in das Wohngebiet am Fennpfuhl gezogen sind, aber diese vollzogen sich langsam. Die Gemeinde hat eine eigene Identität entwickelt und bewahrt. Menschen die sich z. B. gerade von den verschiedenen am Fennpfuhl existierenden Gruppen und Hauskreisen, dem Pfarrer ohne Talar oder den Partnerschaften zu Gemeinden in anderen Städten und Ländern angezogen fühlen, sind gekommen und geblieben. Die Christen, die diese Gemeinde mit geformt haben, schätzen die flachen Sakrale Kunst für Einsteiger Hierarchien, die Offenheit im Umgang mit Problemen, das besonders Einladende des Gemeindezentrums. Was bringt eine Fusion mit der Gemeinde, von der man sich einst bewusst trennte? – Gibt es wirklich einen zwingenden Grund? Kräfte zu bündeln, gemeinsam stärker ausstrahlen zu wollen, ist eine Sicht der Dinge. Zusammenhalt und Profil zu verlieren, in der dann größeren Gemeinde mit unübersichtlichen Strukturen und am Ende etwa wieder die gleiche Zahl von aktiven Gemeindegliedern und Gottesdienstbesuchern, wie sie bisher jede der selbständigen Gemeinden alleine hat, ist eine andere Sicht einer möglichen Fusion. Bliebe noch das Argument der Finanzen. Doch wenn es weiterhin zwei Gottesdienste an jedem Sonntag geben soll und auch kein Gebäude aufgegeben wird, wären möglicherweise knapper werdenden Mitteln auch für die fusionierte Gemeinde ein großes Problem. Das weitere Zusammenwachsen ist für mich ein behutsam zu gehender, langer Weg an dessen Ende eine Fusion stehen kann, wenn es in der Zukunft stichhaltige Gründe gibt und (fast) alle Gemeindeglieder beider Gemeinden dies befürworten. Manfred Thom Fragten Sie sich während der Besichtigung von Kirchen nicht schon immer, was Ihnen der Künstler mit seinem Werk eigentlich sagen wollte? Auf drei Exkursionen zur sakralen Malerei, Skulptur und Architektur können Sie erste Einblicke in die sakrale Kunst nicht nur des Mittelalters gewinnen: 4. Oktober Sakrale Malerei Gemäldegalerie Berlin 10.30 Uhr 1. November Sakrale Skultpur Bodemuseum 10.30 Uhr 6. Dezember Kirchenarchitektur Marienkirche Berlin 10.30 Uhr Anmeldung: bei Peter Radziwill, Fon 55151193 Infos: Sven Oliver Lohmann Fon 97606550 sven.oliver.lohmann@ kirche-alt-lichtenberg.de Die genauen Treffpunkte erfahren Sie bei der Anmeldung. Die Führungen sind kostenlos, eine Spende für die Gemeinde ist jedoch willkommen. Eintrittsgelder müssen selber übernommen werden. September - Oktober - November 2007 I 29 Wir gratulieren zum Geburtstag Wir gratulieren allen, die Geburtstag feiern und wünschen Ihnen für das neue Lebensjahr Gottes Segen. Einladung zu den Geburtstagsfeiern: Zum Donnerstag, 06. September, in der Zeit von 14.00 bis 16.00 Uhr laden wir alle Geburtstagskinder, die im Juni, Juli und August Geburtstag haben, sowie zum Donnerstag, 06. Dezember, in der Zeit von 14.00 bis 16.00 Uhr laden wir alle Geburtstagskinder, die im September, Oktober und November Geburtstag haben und 70 Jahre und älter werden, zu unseren Geburtstagsfeiern herzlich ein. Bitte im Gemeindebüro anmelden. Kraft zum Unterwegssein wünsche ich dir: Gottes Bestärkung in deinem Leben. Mut zur Versöhnung wünsche ich dir: Gottes Wohlwollen in deinem Leben. Grund zur Hoffnung wünsche ich dir: Gottes Licht in deinem Leben. Vertrauen zum Miteinander wünsche ich uns: Gottes Verheißung, sein Volk zu sein. Begeisterung zum Aufbruch wünsche ich uns: Gottes Wegbegleitung und Segen. Pierre Stutz 30 I Lichtblick Impressum Lichtblick September - November 2007 Herausgeber: Gemeindekirchenräte der evangelischen Kirchengemeinden Am Fennpfuhl und Alt-Lichtenberg Redaktion: Reimund Baumann, Stefanie Kromat, Sven Oliver Lohmann, Matthias Orphal, Christa Pietzsch, Peter Radziwill, Helmut Wilhelm Gestaltung: Sven Oliver Lohmann Auflage: 3.000 Gott, segne uns mit der Weite des Himmels damit wir loslassen können. Ermutige uns mit der Kraft der Erde, damit wir uns ihr anvertrauen können. Beflügle uns mit dem Geist der Hoffnung, damit wir täglich aufstehen können für das Leben, das du uns geschenkt hast. Anzeige Versichern . Schützen . Vorsorgen Druck: Druckerei Well, Berlin-Lichtenberg Kontakt: Paul-Junius-Straße 75, 10369 Berlin Fon 97104944 [email protected] Von unserer günstigen Kfz-Versicherung, Sach- und Hausratversicherung über Krankenzusatzversicherung bis zur Altersvorsorge – bei mir finden Sie alles aus einer Hand! Rufen Sie einfach an. Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember 2007. Redaktionsschluss: 15. Oktober 2007 Beate Töpfer, Agenturleiterin Paarmannstraße 34 . 15732 Schulzendorf Telefon (03 37 62) 4 11 55 [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2007. September - Oktober - November 2007 I 31 Alle Menschen können singen ... ... warum nur in der Badewanne? Unsere Chöre: Mittendrin, statt nur nebenbei. Cantionata Lichtenberg jeden Mittwoch 19.30 Uhr, im Gemeindezentrum Am Fennpfuhl (ab 19.00 Uhr Singen für Einsteiger) Jugendchor JugendCantionata jeden Donnerstag in der Schulzeit 16.30 Uhr im Pfarrhaus, Möllendorffstraße 33 KinderChor jeden Freitag in der Schulzeit 15.00 Uhr im Pfarrhaus, Möllendorffstraße 33 VorschulChor jeden Donnerstag in der Schulzeit 15.30 Uhr im Pfarrhaus, Möllendorffstraße 33 Anfängerinnen und Anfänger, aber auch erfahrene Sängerinnen und Sänger sind jederzeit herzlich willkommen! Informationen: Kantorin Ulrike Schindler, Fon 52678933, [email protected]