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Stadt Wolfsburg Jahresbericht 2009 Berufsfeuerwehr Wolfsburg Schwerpunktthema 2009: Rettungsdienst - Krankentransport bei der Berufsfeuerwehr Wolfsburg Inhalt 4 Editorial 5 Organisation der Berufsfeuerwehr 9 Freiwillige Feuerwehr 20-jährige Partnerschaft der Feuerwehren Halberstadt und Wolfsburg 11 Freiwillige Feuerwehr Der „Wachenbesetzungszug“ besetzt die Feuer- und Rettungswache 13 Freiwillige Feuerwehr Das Fahrzeugkonzept der Freiwilligen Feuerwehr Wolfsburg 15 09. August 2009: Brand in einem Gewerbebetrieb im Heinenkamp 17 Schwerpunktthema: Unfall mit Notarzteinsatzfahrzeug 19 Einsatzstatistik 22 23 16. April 2009: Brand in der Meinstraße in Vorsfelde 25 Zahlen, Daten, Fakten . . . 27 Schwerpunktthema: 16. September 2009 – Schwerer Verkehrsunfall 29 31 Schwerpunktthema: Fortbildung im Rettungsdienst 33 35 Projekt: RUF AN 37 Katastrophenschutz 39 22. Oktober 2009: Dachstuhlbrand in der Albert-Schweitzer-Strasse 41 Der Weg zum Berufsfeuerwehrmann/-frau Editorial Die Feuerwehr Wolfsburg legt Ihnen nun bereits zum vierten Mal den Jahresbericht in dieser illustrierten Form vor, um den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Wolfsburg das Spektrum der Dienstleistungen anschaulich zu präsentieren. Es ist uns dabei wichtig zu zeigen, welche Arbeit im Hintergrund für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger geleistet wird. Editorial In diesem Jahresbericht stellt sich auch die Freiwillige Feuerwehr Wolfsburg mit ihren 19 Ortsfeuerwehren vor. Ohne die ehrenamtliche Bereitschaft dieser Frauen und Männer könnte die Berufsfeuerwehr die vielen kleinen und großen Aufgaben der Gefahrenabwehr in Wolfsburg nicht bewältigen. 4 Das Jahr 2009 hat uns zahlreiche Möglichkeiten geboten, unser Können und unsere Professionalität unter Beweis zu stellen. Auch dieses Jahr haben wir wieder bewiesen, dass auf die Feuerwehr Wolfsburg zu jeder Zeit Verlass ist. Der tragische Verkehrsunfall in der Röntgenstraße oder die beiden Großfeuer in der Meinstraße und der Albert-Schweitzer-Straße seien hier nur als herausragende Ereignisse genannt. Die Stadt Wolfsburg steht, wie nahezu alle Städte und Gemeinden, vor großen finanzwirtschaftlichen Herausforderungen. Die leeren Kassen der öffentlichen Haushalte sind mittlerweile zu einem akuten Problem geworden. Wir müssen erkennen, dass heute und in Zukunft nicht mehr alle Wünsche in der bislang gewohnten Weise zu erfüllen sind. Hier gilt es auch, für uns Prioritäten zu setzen, ohne das Sicherheitsniveau der Stadt Wolfsburg und ihrer Bürgerinnen und Bürger zu beeinträchtigen. Obwohl viele Einsätze nicht selten mit Gefahren für die Gesundheit unserer Feuerwehrbeamten verbunden waren, bleibt glücklicherweise festzustellen, dass außer kleineren Blessuren alle immer und jederzeit wieder gesund die Feuerwache erreicht haben. Vor allem wünsche mir, dass dies auch im Jahr 2010 wieder so sein möge. Der Beruf des Feuerwehrmannes hat nach einer Forsa-Umfrage vom September 2009 immer noch ein sehr hohes Image – und der Traumberuf vieler Kinder ist und bleibt er ohnehin. Abschließend danke ich allen Beteiligten, die durch Ihre Unterstützung und ihr Engagement die Herausgabe dieses Jahresberichtes ermöglicht haben und damit zur Kommunikation zwischen Bürgern und der Feuerwehr Wolfsburg beigetragen haben. Christian Ebner Stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr Wolfsburg Organisation der Berufsfeuerwehr Geschäftsbereich Bürgerdienste wehr Abteilung Feuerwehr Kontaktsachbearbeiter Kontaktsachbearbeiter Freiwillige Feuerwehr Freiwillige Feuerwehr 01/6-FF Abteilungsleitung Abteilungsleitung 01/6 Qualitätsmanagement Qualitätsmanagement Presseu. Medienarbeit Presse- u. Medienarbeit Projektmanagement Projektmanagement Sicherheitsbeauftragter Sicherheitsbeauftragter 01/6-PQ Vorzimmer Vorzimmer Abteilungsleitung Abteilungsleitung Organisation 01/6 01/6-FF Dienststellenpersonalrat 01/6-PQ Ärztlicher Leiter Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Rettungsdienst 01/6-RD Verwaltung Verwaltung Controlling Controlling 01/6-VC 01/6-RD Rettungsdienst Rettungsdienst Verwaltung Verwaltung Interner Service Interner 01/6-1Service 01/6-1 Stellv. Abteilungsleitung Stellv. Abteilungsleitung Personalwesen Personalwesen Dienstplanung Dienstplanung 1. Wachabteilung 1. Wachabteilung 2. Wachabteilung 2. Wachabteilung 3. Wachabteilung 3. Wachabteilung Leitstelle Leitstelle Taucherwesen Taucherwesen Höhenrettung Höhenrettung Aus- und Fortbildung Aus- und Fortbildung BehördenfahrBehördenfahrschule schule Ausbilder Ausbilder 5 01/6-VC Debitoren Debitoren Kreditoren Kreditoren Sachbearbeitung Sachbearbeitung Inventur Inventur Entgeltabrechnung RD Entgeltabrechnung RD Externer Service Externer 01/6-2 Service Logistik Logistik 01/6-3 01/6-2 01/6-3 Hauptamtliche Hauptamtliche Brandschau Brandschau Industriebau Industriebau Katastrophenschutz Katastrophenschutz Rettungsdienst Rettungsdienst Hauptamtliche Hauptamtliche Brandschau Brandschau Gefahrgut Gefahrgut ABC-Einsatz ABC-Einsatz Kfz.-Werkstatt Kfz.-Werkstatt Datennetz Datennetz EDV-Koordination EDV-Koordination BrandschutzBrandschutzbeauftragter beauftragter Hauptamtliche Hauptamtliche Brandschau Brandschau VW-Werk VW-Werk Beschaffung Beschaffung Inventarisierung Inventarisierung Technischer Dienst Technischer Dienst (Werkstätten) (Werkstätten) Sonderbauten Sonderbauten BrandschutzBrandschutzunterweisung unterweisung Gaststätten Gaststätten LöschwasserLöschwasserversorgung versorgung Feuerwehrumfahrten Feuerwehrumfahrten Aus- und FortAus- und bildung RDFortbildung RD Kammer Kammer Schneiderei Schneiderei Die Gruppen Interner und Externer Service, sowie die Gruppe Logistik, bilden das Fundament in der Struktur der Berufsfeuerwehr. Die Abteilungsleitung wird durch Stabstellen in ihrer Arbeit unterstützt. 01/6-Bau Gerätewesen Gerätewesen FeuerlöscherFeuerlöscherwerkstatt werkstatt Schuhmacherei Schuhmacherei Tischlerei Tischlerei Die Organisation der Berufsfeuerwehr Wolfsburg ist nach einem Stablinienmodell aufgebaut. Bauunterhaltung Bauunterhaltung Haustechnik Haustechnik 01/6-Bau AtemschutzAtemschutzwerkstatt werkstatt Pumpenwerkstatt Pumpenwerkstatt Funk- und Funk- und KommunikationsKommunikationstechnik technik MedizingeräteMedizingeräteWesen Wesen Desinfektion Desinfektion Sanitätslager Sanitätslager 20 Jahre Partnerschaft Feuerwehr Halberstadt und Feuerwehr Wolfsburg Eine 50-köpfige Delegation der Wolfsburger Zwischen den Grußworten spielte der Hattorfer Feuerwehren, unter Führung vom Spielmannszug, „Magic Flames“. 20-jährige Partnerschaft Feierstunde am 03.Oktober am ehemaligen Grenzübergang Mattierzoll Stadtbrandmeister Helmut von Hausen, fuhr anlässlich der 20 jährigen Partnerschaft nach Geehrt wurden auf der Veranstaltung: Halberstadt. Am ehemaligen Grenzübergang Harald Böer: Bronzenes Ehrenzeichen des Mattierzoll traf man auf die Kameraden aus Wolfsburger Feuerwehrverbandes Halberstadt. Hier fand vor 20 Jahren ebenfalls Dr. Michael Haase: Ehrennadel des das erste Treffen der Wehren statt. Feuerwehrverbandes Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke Günter Odenbreit als ehemaliger Stadtrat von eröffnete die Feierstunde und erinnerte an die Wolfsburg: die Stadtplakette von Halberstadt. Anfangszeiten der Partnerschaft. Von Alle Ehrungen basieren auf den Verdiensten der Wolfsburger Seite kamen die Grußworte von Partnerschaft zwischen den Wehren. Michael Sothmann, Geschäftsbereich Bürgerdienste. Im Anschluss fuhren die Teilnehmer nach Harald Böer, Wehrleiter aus Halberstadt sowie Emersleben, wo die Kameraden der Wolfsburgs Stadtbrandmeister Helmut von Einsatzversorgung aus Fallersleben mit dem Hausen sprachen ebenfalls zu den 100 Mittagessen warteten. Die Kameradschaftspflege Teilnehmern. Aber auch einige Anekdoten hat allen Teilnehmern viel Spaß bereitet. wurden von den „ älteren Kameraden“ beigesteuert. So sprach z.B. der ehemalige stellvertretende Stadtbrandmeister Dietrich Hillecke von einer Geschichte als die Halberstädter Kameraden auf dem Weg nach Wolfsburg waren. Mit dabei eine Gulaschkanone, welche bereits in Halberstadt befeuert wurde und bei der durch den Fahrtwind das Feuer fast aus ging. Im Bereich Tetzelstein hielten die Jungs allerdings an und legten Feuerholz nach. Mit offenem Feuer durch den Elm !! Auch der ehemalige Stadtwehrleiter von Halberstadt Fredo Möker erinnerte ebenfalls an die Anfänge von vor 20 Jahren. Antreten aller Teilnehmer am ehemaligen Grenzübergang 9 Freiwillige Feuerwehr besetzt die Feuer- und Rettungswache der Berufsfeuerwehr Das System des Wachbesetzungszuges bei der Feuerwehr Wolfsburg Bei dieser Überschrift könnte der Leser glauben es handele sich um eine „feindliche Übernahme“ aber so ist es selbstverständlich nicht. Ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehren rückt immer dann in die Hauptfeuerwache Dieselstrasse ein, wenn die Berufsfeuerwehr in einem längeren Einsatz gebunden ist oder mehrere Löschzüge an einem Einsatz beteiligt sind. Dieser sogenannte „Wachenbesetzungszug“ wird gebildet von dem Löschzug Ost: Neuhaus, Reislingen, Nordsteimke, Hehlingen und Almke, dem Löschzug Nord: Warmenau, Wendschott, Kästorf, Brackstedt und Velstove und dem Löschzug Süd: Hattorf, Heiligendorf, Barnstorf und Neindorf. Diese Löschzüge werden im monatlichen Wechsel eingesetzt. Zum Beispiel ist der Löschzug Süd in den Monaten März, Juni, September, Dezember für diese Aufgabe vorgesehen. Bei einem Alarm für den „Wachenbesetzungszug“ treffen sich die einzelnen Ortsfeuerwehren auf dem Hof der Berufsfeuerwehr. Hier teilt dann der Zugführer die Fahrzeuge und das Personal ein. Neben einem Löschzug wird auch ein Rüstzug für die technische Hilfeleistung gebildet. Das Personal besetzt auch die Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr, wenn diese nachgeführt werden müssen. Geht ein weiterer Einsatz in der Feuerwehreinsatzleitstelle ein, werden die Kräfte gemeinsam in Marsch gesetzt. Der Wachenbesetzungszug wird solange vorgehalten, bis die Berufsfeuerwehr vom Einsatz zurückgekehrt und sowohl Material und Fahrzeuge einsatzbereit gemacht worden sind. Wachenbesetzungszug Ergänzt wird dieser Zug von einer Drehleiter der Feuerwehren Fallersleben oder Vorsfelde und einem Rettungswagen der Berufsfeuerwehr. 11 Das Fahrzeugkonzept der Freiwilligen Feuerwehr Wolfsburg Beschafft wurden im Jahr 2009 drei VW T5 mit einem Ausbau der Firma Tds aus Lüneburg. Übergeben wurden diese Fahrzeuge an die Wehren Brackstedt, Neindorf und Neuhaus. Sie dienen dem Transport der Einsatzkräfte, für Fahrten der Jugendfeuerwehr und zum Leiten kleinerer Einsätze der Ortsfeuerwehren. Die Stützpunkt- und Schwerpunkt-Feuerwehren bekommen ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF). Hier wurde das erste Fahrzeug an die Feuerwehr Fallersleben 2005 ausgeliefert. Auch hier gab es ein Fahrgestell von MAN und einen Aufbau von Rosenbauer. Dieses Fahrzeug ist ausgestattet mit einem hydraulischen Hilfeleistungssatz für die technische Rettung aus verunfallten Fahrzeugen, Sprungretter, Lichtmast und vielen anderen Geräten. Außerdem werden bei diesem Fahrzeug 2.000 Liter Löschwasser mitgeführt. Fahrzeugkonzept Freiwillige Feuerwehr Das 2005 entwickelte Fahrzeugkonzept der Freiwilligen Feuerwehren in Wolfsburg wird Schritt für Schritt umgesetzt. Die Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung bekommen ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) mit 1.000 Liter Löschwassertank, Lichtmast für die Ausleuchtung der Einsatzstelle sowie einem Stromerzeuger. Einen Schnellangriffsschlauch von 50 Metern Länge, ein Modul Kettensäge und ein Modul Tauchpumpe. Während der Fahrt zur Einsatzstelle können die Einsatzkräfte in der Kabine bereits die Atemschutzgeräte anlegen. Das 7,49 Tonnen schwere Fahrgestell wurde von MAN geliefert, der Fahrzeugaufbau wurde von der Firma Rosenbauer in Luckenwalde bei Berlin hergestellt. Die ersten Fahrzeuge dieser Generation wurden bereits 2007 an die Ortswehren Mörse und Hattorf übergeben. 2009 bekamen die Wehren Nordsteimke und Warmenau die Fahrzeuge ausgeliefert. Hier wurde ebenfalls ein MAN Fahrgestell gewählt, den Fahrzeugaufbau übernahm die Firma Ziegler aus Rendsburg. Ebenfalls Bestandteil des Fahrzeugkonzeptes sind die Transporter. 13 09. August 2009 – 10.35 Uhr Einsatzstichwort: Gebäudebrand „groß“ Brand in einem Industriebetrieb im Heinenkamp Am 9. August 2009 wurde die Berufsfeuerwehr durch unzählige Anrufe von Flohmarktbesuchern beim nahen Realmarkt alarmiert. Wenige Augenblicke danach löste die Brandmeldeanlage der betroffenen Firma auf der Feuer- und Rettungswache an der Dieselstrasse ebenfalls Alarm aus. Die starke Rauchentwicklung der brennenden Lager- und Produktionshalle der Firma Wobtech war auf der Anfahrt bereits gut zu sehen. Schnell ergab die erste Erkundung, daß die hintere der beiden Hallen bis auf Bodenniveau verqualmt war. Im Außenbereich deutete eine starke Verformung der Außenhaut des Gebäudes im Südost-Bereich auf den Brandherd hin. Es wurden drei Abschnitte gebildet: Wasserversorgung (Freiwillige Feuerwehr), Löschangriff Vorderseite (Freiwillige Feuerwehr) und Löschangriff Rückseite (Berufsfeuerwehr). Durch die Energieversorger wurde das Gebäude stromlos geschaltet, die Gasversorgung schalteten die Einsatzkräfte aus. Die Drehleitern von Vorsfelde und der Berufsfeuerwehr wurden an der Ostseite des Gebäudes eingesetzt. Der Innenangriff der Berufsfeuerwehr verzögerte sich, da man warten musste bis ausreichend Sichtverhältnisse im Innenbereich durch das Herstellen von Zuluftöffnungen vorherrschten. Unklarheit bestand zu diesem Zeitpunkt auch hinsichtlich der Standfestigkeit der statisch notwendigen Stahlkonstruktion und der im Blocklager aufgestellten Gitterboxen im Gebäude. Zwei weitere Dachöffnungen wurden zusätzlich zu den Öffnungen der Rauch- und Wärmeabzüge geschaffen. Nachdem sich die Sichtverhältnisse besserten, wurde festgestellt, daß im Bereich einer Entfettungsanlage mehrere große Behälter, die zur Entfettung von Metallteilen dienten, brannten. Der Innenangriff, als Schaumangriff mit zwei Schaumrohren durchgeführt, wurde durch heruntertropfende Isoliermaterialien erschwert. Nun konnte der Brand gelöscht werden. Die Freiwillige Feuerwehr Hattorf, unterstützt durch die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Vorsfelde übernahm die Brandwache. Die Einsatzstelle wurde abschließend von der Polizei beschlagnahmt. Klarheit über die Brandursache bestand zu dem Zeitpunkt nicht. 15 Brand in Hattorfer Industriebetrieb Unfall mit Notarzteinsatzfahrzeug …verletzte Fahrzeugbesatzung rettet schwer verletzte Fahrerin Ein Notarzteinsatzfahrzeug war im August in einen schweren Verkehrsunfall auf der Röntgenstrasse verwickelt. Bei dem Unfall wurden eine 38 Jahre alte Fahrerin eines VW Fox schwer und die beiden Insassen in dem NEF leicht verletzt. Das nur ein Jahr alte NEF vom Typ VW Tiguan und der VW Fox wurden total beschädigt. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 50.000 Euro. Die Unfallstelle wurde zur Unfallaufnahme für 90 min gesperrt. Der 39-jährige NEF-Fahrer war zusammen mit dem 38-jährigen Notarzt mit Blaulicht und Martinshorn auf dem Weg zu einem internistischen Notfall. An einer Straßeneinmündung kam es zu dem Zusammenstoß. Die Fahrerin des Fox, eine Mitarbeiterin des Diakonischen Werks Wolfsburg, wurde in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Berufsfeuerwehr mit einer Rettungsschere befreit werden. Obwohl verletzt, kümmerten sich Fahrer und Arzt des Einsatzfahrzeugs zunächst um die schwer Verletzte, bevor hinzukommende Rettungssanitäter die Hilfe übernahmen und die leicht Verletzten zur ambulanten Behandlung ins Klinikum kamen. Die Unfallforschung der Volkswagen AG waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Unfall mit NEF unterstützte die polizeilichen Ermittlungen. Beide Unfallfahrzeuge 17 Quellenverweis : Erschienen in „RETTUNGSDIENST 9/2009“ Mit freundlicher Genehmigung des s+k Verlages www.skverlag.de Einsatzstatistik . . . hier sehen Sie, wie oft wir im Jahr 2009 gerufen wurden… Brände und Hilfeleistungen Art des Ereignisses Nur BF BF + FF Nur FF Gesamt Brände 504 155 69 728 Hilfeleistungen 1.386 111 159 1.658 Art des Ereignisses Nur BF BF + FF Nur FF Gesamt Gesamt Umwelt-/Gefahrstoffeinsätze, einschl. Ölspuren Tiere/Insekten Einsatz bei Eintreffen nicht mehr erforderlich/Bereitstellung Fehleinsätze 1.386 111 159 1.658 125 49 68 242 194 0 4 198 160 15 13 188 10 4 0 14 Technische Hilfeleistungen Art des Ereignisses BF (Stand 31.01.2010) Krankentransporte 5.958 Notfalleinsätze 12.015 Notarzteinsatzfahrzeug 2.728 Rettungshubschrauber 46 Einsatzstatistik Rettungsdienst 19 Einsätze der Berufsfeuerwehr 2003 - 2009 2000 1819 1800 1711 1668 1635 1627 1618 1600 1386 1400 1200 1000 800 600 511 477 513 503 496 467 504 400 200 Brände Hilfeleistungen 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Feuer in den Mittagsstunden Gebäudebrand in der Meinstraße Feuer Meinstraße „Eine dichte Bebauung, mehrere hundert Liter Heizöl, diverse Gasflaschen und die akute Gefahr der Brandausbreitung“ sind die Zutaten für einen brenzligen Einsatz, der sich am 16.04.09 gegen 11.50 Uhr in Vorsfelde ereignete. 22 Als die Kräfte der Berufsfeuerwehr auf der Anfahrt nach Vorsfelde waren, zeigte sich bereits anhand der dunklen Rauchwolke über dem Ortskern der Ernst der Lage. In einem Stallgebäude war ein Feuer ausgebrochen und hatte sich sehr schnell auf das gesamte Objekt ausgebreitet. Beim Eintreffen der ersten Kräfte schlugen die Flammen bereits meterhoch aus dem zerstörten Dach und bedrohten die angrenzenden Gebäude. „Nach ersten Aussagen von Anwohnern stand jedoch schnell fest, dass Menschen vorerst nicht bedroht waren!“ erinnert sich Einsatzleiter Christian Ebner. „Wir konnten somit unmittelbar mit der Brandbekämpfung und dem Schutz der benachbarten Gebäude beginnen“. Hierzu wurde unter kontrolliertem Wassereinsatz das unmittelbar angrenzende Stallgebäude geschützt. Brisant: Auf dem Heuboden lagerten mehrere Kubikmeter trockenes Heu. Die weitere Erkundung bestätigte den Verdacht: „Das Feuer war kurz davor, im Dachbereich auf den angrenzenden Stall überzugreifen!“. Um dies zu verhindern, wurde zusätzlich die Drehleiter in Stellung gebracht. Der Löscheinsatz zeigte bereits nach kurzer Zeit erste Erfolge. In den benachbarten Stallungen befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs Pferde, die mit tatkräftiger Hilfe der Nachbarn rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnten. Da nicht auszuschließen war, dass sich der Brand aufgrund der dichten Bebauung auf ein Wohngebäude ausbreiten könnte, mussten die Einsatzkräfte gewaltsam in das Haus eindringen. Ein Hund, der sich in diesem Haus befand, konnte ebenfalls rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Während der Löscharbeiten trat Heizöl aus einem vom Feuer zerstörten Tank aus und verunreinigte das Löschwasser. Um den Umweltschaden gering zu halten, wurden Rückhaltemaßnahmen ergriffen und das Umweltamt alarmiert. Die u. U. betroffenen Gewässerstellen wurden im Nachgang kontrolliert. . . . schnelles Eingreifen führte zum Erfolg! Das Ausmaß des Brandes und der damit verbundenen Ausdehnung der Einsatzstelle machte es erforderlich, eine Einteilung in Einsatzabschnitte vorzunehmen. Dies war nur möglich durch den umfänglichen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr. Neben der Berufsfeuerwehr hatte die Freiwillige Feuerwehr zwei Einsatzabschnitte übernommen. Das Feuer konnte nun von mehreren Seiten bekämpft werden. Feuer Meinstraße Aufgrund der enormen Wärmeentwicklung waren bereits Fensterscheiben von umliegenden Gebäuden geborsten. Brennende Ascheflocken sowie kleinste Funken wurden aufgewirbelt und mit dem Brandrauch fortgetragen, was dazu führte, dass es in der unmittelbaren Nachbarschaft bereits zu Folgebränden gekommen war. Es hatten sich kleine Grasflächen sowie ein Flachdach entzündet. Die sich auf diese Weise ergebenden Brandstellen konnten jedoch schnell gelöscht werden. 23 Im Verlauf der Einsatzmaßnahmen wurde der angrenzende Heuboden weiterhin kontrolliert und das dort gelagerte Heu ins Freie verbracht. Diese sehr kräftezehrende Maßnahme zeigte sich am Ende jedoch als absolut richtig, da es bereits zu kleineren schwelenden Glutnestern im Heu gekommen war. Wären diese Glutnester unerkannt geblieben, hätte dies mit größter Wahrscheinlichkeit zu fatalen Folgen für die umliegenden Gebäude geführt… Durch das hervorragende Zusammenwirken der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr, nahm der Einsatz einen erfolgreichen Verlauf. Der Wachsamkeit und Hilfsbereitschaft der Nachbarn ist es zu verdanken, dass ebenfalls die betroffenen Tiere schnell in Sicherheit gebracht werden konnten. Der Umweltschaden hielt sich durch die schnell eingeleiteten Maßnahmen ebenfalls in Grenzen, so dass am Ende der Verlust eines Stallgebäudes sowie die zahlreichen Schäden an den umliegenden Gebäuden zu verzeichnen waren. Der schlimmste Verlauf jedoch, die unkontrollierte Brandausbreitung oder gar die Schädigung der Gesundheit von Menschen, wurde erfolgreich verhindert…! Die Frauen und Männer der Feuerwehr Wolfsburg in Zahlen dargestellt… Berufsfeuerwehr (Personalverteilung) 10 2 Verwaltungspersonal 12 Gehobener Dienst 8 We iblich Höherer Dienst 35 49 übe r 50 41 bis 50 Männlich 145 28 bis 40 62 23 Dienstgrad Geschlecht Altersstruktur Freiwillige Feuerwehr (Mitgliederzahlen) 88 Weiblich 645 Männlich Freiwillige Feuerwehr 54 Weiblich 185 Männlich Jugendfeuerwehr 76 21 bis 27 Zahlenwerk Mittle rer Dienst 161 25 „16.09.2009 - Schwerer Verkehrsunfall“ Ein schwarzer Tag in Wolfsburgs Geschichte Am Mittwoch den 16.09.2009 kam es in der Röntgenstraße zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem 4 Personen verstarben und eine Person mit schwersten Verletzungen überlebte. Der Unfall ereignete sich an einem Mittwochabend gegen 19.40 Uhr. Durch die zuerst eintreffenden Kräfte eines Rettungswagens wurde aufgrund der schweren Verletzungen und der Anzahl der Betroffenen das Alarmstichwort „MANV“ (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst. Neben dem Rüstzug der Berufsfeuerwehr kamen die Freiwilligen Feuerwehren aus Fallersleben, Vorsfelde, Warmenau und Kästorf und ein Führungsfahrzeug zum Einsatz. Insgesamt waren 4 Rettungswagen, 1 Rettungshubschrauber, 4 Notärzte, 1 Leitender Notarzt und 6 niedergelassene Ärzte im Einsatz. Die Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, die Malteser und das Technische Hilfswerk waren, entsprechend dem Konzept, mit eingebunden. Von der Notfallseelsorge wurden Passanten und Angehörige bereut. Die Ersthelfer vor Ort absolvierten eine vorbildliche Arbeit. Sofort nach Eintreffen des Rüstzuges wurden die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr im Rettungsdienst eingesetzt. Nachrückende Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr übernahmen die Sicherstellung des Brandschutzes sowie die technische Hilfeleistung am verunfallten Fahrzeug. Der Hubschrauberlandeplatz an der Braunschweiger Straße wurde ebenfalls eingerichtet und musste aufgrund der Dunkelheit ausgeleuchtet werden. Das Ausleuchten der Einsatzstelle war Aufgabe des Technischen Hilfswerkes. Malteser sowie der Notarztwagen der Volkswagen AG unterstützten den Rettungsdienst in der Stadt Wolfsburg, da die Rettungsmittel der Berufsfeuerwehr restlos in der Röntgenstraße gebunden waren. Die Freiwillige Feuerwehr war für Paralleleinsätze in Alarmbereitschaft. Das DRK wurde für Betreuungsmaßnahmen eingesetzt und unterstützte die Notfallseelsorge. 27 Schwerer Verkehrsunfall Röntgenstraße Fotos: Polizei Wolfsburg 1. gemeinsame Fortbildung Rettungsdienstmitarbeiter der Berufsfeuerwehr In diesem Jahr wird die vom „Niedersächsischen Rettungsdienstgesetz“ (NRettDG) §10 geforderte, regelmäßige Fortbildung erstmals für alle im Rettungsdienst ausgebildeten Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Wolfsburg in unserem Hause durchgeführt. Unter der Regie des ärztlichen Leiters OA J. Nicolai schulen die Lehrrettungsassistenten der Wachabteilungen, Anästhesieärzte des Klinikums Wolfsburg. Weitere Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Wolfsburg schulen alle Mitarbeiter die als Erstund Rettungshelfer oder als Rettungssanitäter und -assistenten in den verschiedenen Fachdisziplinen der Einrichtung tätig sind. Pro angebotener Fortbildungswoche innerhalb des Jahres 2010 können insgesamt 12 Beamtinnen und Beamte im Schulungsraum der Berufsfeuerwehr unter anderem in Themenbereichen wie Notfallmedizin, Rettungsgeräte sowie ABC-Einsätze im Rettungsdienst fortgebildet werden. Rettungsdienstfortbildung 2010 „Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein“. 29 Eine der großen Unterrichtseinheiten ist, wie in den vorangegangen Jahren auch, das Reanimationstraining. Hierbei trainiert das Rettungsteam einen von der „European Resuscitation Council“ (ERC) 2005 neu festgelegten Ablauf, der in Form eines Algorithmus die einzelnen, durchzuführenden Maßnahmen in einem „Frage-und-Antwort-Schema“ aufnimmt und damit alle lebensrettenden Möglichkeiten bei der Reanimation berücksichtigt. Eigens hierfür angeschafft wurde ein neues Reanimationsphantom, daß neben den erweiterten, lebensrettenden Maßnahmen wie der klassischen, endotrachealen Intubation, der transthorakalen Defibrillation sowie der Punktion pheripherer Venen auch die Simulation verschiedener gesunder sowie pathologischer Herzrhythmen und die Aufnahme verschiedener Intubationsalternativen zulässt. Zudem verfügt die lebensgroße Erwachsenenpuppe über einen kabellosen PC-Anschluss, über den eine Verbindung zu einem Notebook neuester Generation hergestellt werden kann und mit dessen Hilfe die Reanimationsergebnisse in Echtzeit verarbeitet und zeitgleich mittels Beamer an der Projektionswand dargestellt werden können. In weiteren Unterrichtseinheiten werden die Handhabung und die Bedienung der vorhandenen sowie neu angeschafften, invasiven und nicht invasiven Geräte des Rettungsdienstes vorgestellt und in einem Training geübt und vertieft. Zu den neuesten Errungenschaften für die Ausstattung unserer Rettungsdienstfahrzeuge zählt das Combi-Gerät Corpuls® 3 mit den Funktionen EKG, Defibrillator und externem Herzschrittmacher sowie das Beatmungsgerät Medumat® Transport, das mit einer Vielzahl von Beatmungsmustern aufwarten kann. Des weiteren werden die Fahrzeuge mit einem handlichen Gerät zur Kohlendioxidmessung, der sogenannten Capnographie ausgestattet. Diese sowie eine Vielzahl anderer Geräte gilt es kennen und bedienen zu lernen. Zum Abschluss der Fortbildung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, positive sowie negative Kritik ausbilderbezogen in einem Evaluationsbogen zu äußern und Verbesserungsvorschläge zu dokumentieren. Damit soll eine möglichst hohe Qualität in den Fortbildungsveranstaltungen erreicht und umgesetzt werden; denn die diesjährige Fortbildung 2010 steht unter dem Motto: „Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein“. Rettungsdienstfortbildung 2010 Rettungsdienstfortbildung 2010 31 Projekt RufAn : Reanimation unter fernmündlicher Anleitung Herz-Lungen-Wiederbelebung Maßnahmen zur Verbesserung der Überlebenschancen Die ersten Erfolge ermutigten die American Heart Association Mitte der 80er Jahre, systematische telefonische Anleitungen zur Laien-Reanimation zu entwickeln. Dadurch konnten die Reanimations-Erfolge um das vierfache gesteigert werden. In Deutschland wurden erste Pilot-Projekte gestartet, z.B. das REAFON in Köln. Auf der Grundlage eines Protokolls aus King County, Washington, USA wurde von 1995 bis 1997 an der Universität Göttingen ein standardisiertes Anleitungsprotokoll entwickelt und erprobt. So entstand das Projekt RufAn: Reanimation unter fernmündlicher Anleitung Dabei hat sich gezeigt, dass der Wortlaut der telefonischen Anweisungen von elementarer Bedeutung für die Qualität der durchgeführten Maßnahmen ist. Seit 2004 wird das RufAn-Projekt in Braunschweig durchgeführt. In Wolfsburg wurde das RufAn-Projekt 2008 gestartet, als bei der Berufsfeuerwehr die Stelle eines Ärztlichen Leiters Rettungsdienst eingeführt wurde. Die Qualitätssicherung durch einen Ärztlichen Leiter Rettungsdienst wird von der Universität Göttingen für die Teilnahme an dem RufAn Projekt vorausgesetzt. RufAn Um die Überlebenschancen von Patienten zu verbessern, die einen HerzkreislaufStillstand erleiden ist es besonders wichtig das sogenannte „therapiefreie Intervall“ zu verkürzen. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Chance einer erfolgreichen Wiederbelebung mit jeder Minute ohne Hilfsmaßnahmen um 10 % abnimmt. Das Gehirn reagiert besonders empfindlich auf Sauerstoffmangel, daher besteht die Gefahr, dass bei einer verzögert begonnenen Reanimation der Kreislauf wiederbelebt wird und trotzdem schwere Hirnschäden zurückbleiben können. In Wolfsburg liegt die mittlere Eintreffzeit des Rettungsdienstes bei 5 Minuten 50 Sekunden, die des Notarztes bei 6 Minuten 48 Sekunden. Damit wird die gesetzlich vorgegebene Hilfsfrist von 15 Minuten deutlich unterschritten und kann kaum noch weiter reduziert werden. Neben der Bereitstellung von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren (AED) werden verstärkt Anstrengungen unternommen, die Bevölkerung und speziell die Angehörigen von Risiko-Patienten in der Technik der Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanimation) auszubilden. Allerdings kommt es ca. 6 Monate nach Absolvierung eines solchen HLW-Kurses bereits zu einem deutlichen Rückgang der erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten. Bereits in den 70er Jahren wurden in den Vereinigten Staaten telefonische Hinweise für Ersthelfer durch Leitstellen-Disponenten gegeben. 33 Projekt RufAn: Reanimation unter fernmündlicher Anleitung Dramatische Momente in Zahlen ausgedrückt . . . • Anzahl der durchgeführten Reanimationen 38 mal • Bearbeitung mit Einsatzstichwort „RufAn“ 3 • Reanimation primär erfolgreich 20 mal (1,2 % aller Notarzt-Einsätze) (7,9 % aller Reanimationen in 2008) (53% aller Reanimationen) D.h. Kreislauf konnte durch Reanimation wiederhergestellt werden. Patient wird mit tastbarem Puls und messbarem Blutdruck in das Klinikum eingeliefert. Reanimation sekundär erfolgreich 8 (21% aller Reanimationen) Die Reanimations-Quote beträgt nach Literatur-Angaben 62/100.000 Einwohner (Robinson, Eur J Anesthesiol 1998). Der Primär-Erfolg der Reanimation wird dabei mit 40,4% angegeben (Fischer M. et al Effektivitätsund Effizienz-Vergleich der Rettungsdienstsysteme in Birmingham (UK) und Bonn (D) Der Notarzt 2004; 20:51-63 Beispiel für eine erfolgreiche Herz-LungenWiederbelebung in Wolfsburg Am 8.Oktober 2008 erlitt ein 54jähriger Wolfsburger einen HerzKreislauf-Stillstand, der von einem Nachbarn beobachtet wurde. Dieser begann sofort mit Herzdruckmassage, zunächst ohne Beatmung. Die Ehefrau des Patienten setzte den Notruf an die Rettungsleitstelle der Wolfsburger Berufsfeuerwehr ab und erhielt telefonische Hinweise vom Disponenten. Erst 30 Minuten nach Eintreffen des Notarztes und 5-maliger elektrischer Defibrillation gelang die Wiederherstellung eines Spontankreislaufs. Der Patient wurde auf die kardiologische Intensivstation des Wolfsburger Klinikums eingeliefert. Dort wurde ein Hinterwandinfarkt aufgrund eines verschlossenen Herzkranz-Gefäßes festgestellt. Der Patient musste noch weitere 3 Mal defibrilliert werden, aber es gelang während der Herzkatheter-Untersuchung einen Stent in das wiedereröffnete Herzkranzgefäß einzubringen, um dieses offen zu halten. Der Patient wurde nach 2 Wochen zur Anschlussheilbehandlung verlegt. Im Oktober 2009 fährt der Patient wieder mit dem Fahrrad zur Arbeit und treibt Sport. Er ist bisweilen etwas vergesslicher als vor der Reanimation aber im Alltag nicht besonders eingeschränkt. RufAn Zum Vergleich : 35 Katastrophenschutz . . . Gefahrenabwehr bei Großschadensfällen und Naturkatastrophen Es ist eine Kernaufgabe des Staates, die Menschen in unserem Land vor Naturkatastrophen oder Terroranschlägen zu schützen und für ihre Sicherheit zu sorgen. Die größte und wichtigste Ressource beim Schutz der Menschen vor Gefahr ist der Mensch selbst. In der Stadt Wolfsburg sind über 1.200 Menschen ehrenamtlich im Dienste des Bevölkerungsschutzes tätig. Helfer, die sich für den Dienst im Katastrophenschutz verpflichten, können vom Wehr- oder Zivildienst freigestellt werden. In den Freiwilligen Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk (THW), in kommunalen Regieeinheiten Stab HVB (organisatorische Zusammenfassung des Führungs- und Hilfspersonals zur Unterstützung des Hauptverwaltungsbeamten (HVB)), Fernmeldezentrale, Selbstschutzbeauftragte) sowie in den Hilfsorganisationen Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Malteser Hilfsdienst (MHD) engagieren sich gut ausgebildete Männer und Frauen aller Altergruppen und bilden damit das Rückgrat der operativen Gefahrenabwehr bei Großschadensfällen und Katastrophen. Katastrophenschutz ist eine Aufgabe, die immer auch den Blick über die Grenzen des eigenen Territoriums werfen muss. So kommen unsere „Kat-S“ Organisationen auch auf Landes- und Bundesebene bei Bedarf zum Einsatz. Auch ergänzende Ausstattung aus Bundes- , Landes- und städtischen Mitteln konnten die „Kat-S“ Organisationen unserer Stadt für 2009 zum Einsatz übernehmen: -DRK, Krankentransportwagen Typ B -Malteser Hilfsdienst, Gerätewagen Behandlungsplatz -DLRG, Motorrettungsboot -Stab HVB, Programm zur Erstellung und Nutzung des Kat-S Planes Bootsübergabe DLRG 37 Katastrophenschutz Fahrzeugübergabe Malteser Alle Vorhaben standen und stehen dabei unter einer einzigen Prämisse: sie dienen keinem behördlichen oder administrativen Selbstzweck, sondern ausschließlich der Verbesserung des Schutzes der Menschen und Einrichtungen in unserer Stadt und unserem Land. Grundsteinlegung DRK 22.10.2009 – ca. 23.00 Uhr Villa brannte nahezu komplett aus Am 22.10.2009 kam es in Wolfsburg zu einem Großbrand in der Albert-Schweitzer-Straße, bei der der Dachstuhl einer Villa vollständig den Flammen zum Opfer fiel. Gegen 23.30 Uhr wurde der Löschzug der Berufsfeuerwehr zu einer verdächtigen Rauchentwicklung in die Albert-Schweitzer-Straße alarmiert. Bei der Ankunft der Einsatzkräfte brannten sich die Flammen bereits durch die Dachhaut. Die Bewohner wurden aus dem Haus gebracht und durch die Rettungswagenbesatzung betreut. Zeitgleich wurde ein Löschangriff vorbereitet und die Drehleiter in Stellung gebracht. Ein Trupp wurde außerhalb in Stellung gebracht, um die Flammen niederzuschlagen. Ein weiterer Trupp versuchte im Innenangriff zum Dachboden vorzudringen, musste aber den Versuch abbrechen, da die Flammen sich bereits auf dem kompletten Dachboden ausgebreitet hatten und dadurch eine enorme Hitze vorherrschte. Ein Innenangriff war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich, so dass der Löschangriff von außen erfolgen musste. Aufgrund der Entwicklung wurde ein zweiter Löschzug, besetzt durch die Freiwillige Feuerwehr, nachgefordert. Nach dem Eintreffen weiterer Kräfte wurde ein massiver Löschangriff mit zwei Wenderohren und 4 C-Rohren durchgeführt. Bei einem zeitweisen Wasserbedarf von bis zu 2.500 l in der Minute reichte die Wasserversorgung in der Albert-Schweitzer-Straße nicht aus, so dass eine Schlauchleitung von der Röntgenstraße aus gelegt werden musste. Aufgrund der Länge des Einsatzes und dem anhaltenden Regen, wurde durch die SEG des Malteser Hilfsdienstes ein Versorgungszelt aufgebaut. Das THW leuchtete die Einsatzstelle aus. Nach ca. 3,5 Stunden war der Brand des Dachstuhles unter Kontrolle, so dass mit einem gleichzeitigen Innenangriff durch 4 Trupps das Feuer gelöscht werden konnte. Ein Großteil der Kräfte konnte den fast fünfeinhalb Stunden andauernden Einsatz gegen 5.00 Uhr beenden. Das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Hehlingen verblieb als Brandwache bis ca. 10.00 Uhr an der Einsatzstelle. Trotz des massiven Personaleinsatzes konnte die Villa nicht gerettet werden. 39 Brand in Villa Der Weg zum Berufsfeuerwehrmann/-frau Sie haben sich bei uns für die Ausbildung zum mittleren feuerwehrtechnischen Dienst beworben…? Wir sagen Ihnen, was Sie hier erwartet! Der Beruf des Beamten im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst stellt nicht nur seitens der Aufgaben, die zu bewältigen sind, eine große Herausforderung dar. Die körperlichen und geistigen Ansprüche an die Beamten der Berufsfeuerwehren sind hoch. Dies spiegelt sich in den Anforderungen wieder, die alle Dienststellen – auch die Berufsfeuerwehr Wolfsburg – an die Bewerber um eine Ausbildungsstelle stellen. Der mittlere feuerwehrtechnische Dienst Die Einstellungsvoraussetzungen werden in der Verordnung über die Ausbildung und Prüfung für die Laufbahnen des feuerwehrtechnischen Dienstes (APVO-Feu) grundsätzlich geregelt. Diese sind einmal eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem geeigneten Ausbildungsberuf. In Wolfsburg wird weiterhin der abgeleistete Wehr- oder Ersatzdienst gefordert. Durch ein Auswahlverfahren werden aus dem Pool der Bewerber die geeigneten Kandidaten ausgewählt. Dieses Auswahlverfahren besteht aus vier Teilen. Der Sporttest Hier wird die körperliche Leistungsfähigkeit durch verschiedene Disziplinen wie 100 m-Lauf, Zirkeltraining, Cooper-Test, Streckentauchen und ähnlichem abgeprüft. Durch verschiedene Aufgaben wie Besteigen der Drehleiter und Durchgang durch die Atemschutzübungsstrecke sowie technischer Probleme soll der Bewerber die Bewältigung feuerwehrspezifischer Aufgaben nachweisen. Die medizinische Voruntersuchung Der schriftliche Auswahltest Durch einen Kurz-Check soll die gesundheitliche Eignung des Bewerbers vor der beamtenrechtlich geforderten Untersuchung durch das Gesundheitsamt geklärt werden. Als letzter Punkt des Auswahlverfahrens muss ein schriftlicher Test absolviert werden, der von der Deutschen Gesellschaft für Personalwesen e.V. erarbeitet und durchgeführt wird. Hier werden in einem genormten Verfahren Bereiche wie beispielsweise Verarbeitungskapazität, Bearbeitungsgeschwindigkeit und praktisch-technisches Verständnis getestet. Aus all diesen Ergebnissen wird eine Rangliste erstellt und von Listenplatz 1 ab die nötige Anzahl von Bewerbern ausgewählt. Die Ausbildung dauert 18 Monate und gliedert sich in folgende Abschnitte: • Grundausbildung 6 Monate • Einsatzpraktikum I mit Ausbildung zum Rettungssanitäter 5 Monate • Speziallehrgänge 1 Monat • Einsatzpraktikum II 13 Wochen • Prüfungslehrgang und Laufbahnprüfung an der Landesfeuerwehrschule in Celle 5 Wochen Anschließend erfolgt noch eine Probezeit von ca. 2 Jahren als Brandmeister zur Anstellung. Der Weg zur Berufsfeuerwehr Der feuerwehrspezifische Test 41