SWK-Konzerngeschäftsbericht 2011
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SWK-Konzerngeschäftsbericht 2011
Leistungsträger Konzerngeschäftsbericht 2011 SWK STADTWERKE KREFELD AG 2 Zahlenspiegel SWK-Konzern Jahresabschluss Umsatzerlöse (einschl. Strom- u. Erdgassteuer) davon 2007 2008 2009 2010 2011 Mio. € 868 1.096 1.010 1.058 1.124 Geschäftsfeld Energie Mio. € 522 746 673 694 750 Geschäftsfeld Wasser Mio. € 45 46 46 46 48 Geschäftsfeld Entsorgung Mio. € 269 270 251 280 287 Geschäftsfeld Verkehr Mio. € 29 31 36 35 33 Betriebsergebnis Mio. € 41 27 32 47 43 Jahresüberschuss Mio. € 32 19 24 34 27 Bilanzgewinn Mio. € 14 11 12 12 15 Anlagevermögen Mio. € 477 486 507 545 549 Eigenkapital (inkl. Unterschiedsbetrag) Mio. € 221 222 230 263 274 Bilanzsumme Mio. € 720 729 739 848 834 Eigenkapitalquote % 31 30 31 31 33 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Mio. € 42 47 66 91 113 Investitionen Mio. € 58 68 81 95 55 Anzahl 2.255 2.284 1) 2.292 2.325 Strom (inkl. Handelsgeschäft) Mio. kWh 4.202 7.074 5.422 5.866 6.784 Gas Mio. kWh 3.360 3.576 3.369 3.318 2.842 Wärme Mio. kWh 225 240 235 271 223 Wasser Mio. m 13 13 12 12 12 41 41 41 41 41 Mitarbeiter (zum 31.12.) 2.191 Leistungsdaten2) Absatz Fahrgäste 3 Anzahl Mio. Abfälle/Wertstoffe Behandlung/Beseitigung/Verwertung von Reststoffen (EGN) Tsd. t 1.320 1.318 1.310 1.147 1.428 Thermische Abfallbehandlung (EGK) Tsd. t 365 356 359 354 355 Gesammelte Abfallmenge (GSAK) Tsd. t 117 114 116 113 114 33 30 33 34 35 806 806 806 806 806 Gereinigte Abwässer (EGK) Mio. m 3 Straßenreinigung (GSAK) km SWK STADTWERKE KREFELD AG Jahresabschluss 1) 2) Umsatzerlöse Mio. € 31 27 29 30 30 Jahresüberschuss Mio. € 27 23 25 24 24 Dividende Mio. € 13 11 12 12 15 Anlagevermögen Mio. € 133 133 135 139 146 Eigenkapital Mio. € 184 194 208 224 237 Bilanzsumme Mio. € 232 241 282 319 363 Investitionen Mio. € Mitarbeiter (zum 31.12.) Anzahl Vollzeitäquivalente unkonsolidierte Werte 2 2 4 6 10 255 252 193 194 198 Inhalt Zahlenspiegel Vorwort des Vorstands Konzernstruktur Schlaglichter Organe der SWK STADTWERKE KREFELD AG Bericht des Aufsichtsrats Konzernlagebericht Geschäftstätigkeit und Unternehmensstruktur Wirtschaftliche und legislative Rahmenbedingungen Beschaffung Geschäftsentwicklung Ertragslage Finanzlage Vermögenslage Investitionen Mitarbeiter Forschung & Entwicklung Nachtragsbericht Chancen- und Risikobericht Geschäftsfeld Energie Geschäftsfeld Wasser Geschäftsfeld Entsorgung Geschäftsfeld Verkehr Region Mitarbeiter Konzernabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Eigenkapitalspiegel des Konzerns Konzern-Kapitalflussrechnung Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens Konzernanhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Impressum 2 4 5 6 9 10 12 12 15 18 21 23 25 26 27 28 29 30 31 36 48 54 62 68 72 79 80 81 82 83 84 86 102 103 3 4 Vorwort des Vorstands Ereignis- und erfolgreiches Geschäftsjahr 2011 Sehr geehrte Geschäftspartner, verehrte Leserinnen und Leser, im Spannungsfeld zwischen Daseinsvorsorge und Marktentwicklungen unterliegen wir auch in besonderem Maße gesetzlichen Rahmenbedingungen, die das Ergebnis politischer Willensbildung sind. Unter der Vielzahl neuer Regelungen waren 2011 für uns zwei von herausragender Bedeutung: Durch die von uns grundsätzlich begrüßte Energiewende mit dem beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie und dem damit verbundenen Einspeisungsvorrang für erneuerbare Energien wird der Bedarf an flexibler fossiler Stromerzeugung zum Ausgleich großer Schwankungen bei witterungsabhängigem Windund Sonnenstrom zunehmen. Denn ein kompletter Umstieg auf erneuerbare Energien ist nicht von heute auf morgen zu erreichen. Derzeit ist allerdings der Bau der dringend benötigten Erzeugungsreserve in Form von Kohle- und insbesondere Gaskraftwerken nicht rentabel. Hier ist die Politik gefordert, umgehend die nötigen Anreize zu schaffen. Auch die SWK ist durch ihre beabsichtige Beteiligung am geplanten Trianel-Gaskraftwerk im Krefelder Currenta-Industriepark davon betroffen. Im neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) wurden nach hartem Ringen die Interessen der kommunalen Gebietskörperschaften und ihrer Entsorgungsunternehmen gewahrt. Viele Fragen bleiben allerdings offen, zum Beispiel die Fortentwicklung der Verpackungsverordnung zu einem möglichen Wertstoffgesetz. Die Verpflichtung zur flächendeckenden Getrenntsammlung von Bioabfällen sowie Papier-, Metall-, Kunststoffund Glasabfällen – verbunden mit der bundesweiten Einführung von Wertstoff- und Biotonnen – sind richtige und wichtige Beiträge zur Ressourcenschonung und stofflichen Verwertung, werden aber entsprechend auch zu Veränderungen von Stoffströmen führen. Aktuelle Prognosen sagen sinkende Restmüllmengen voraus, was nicht ohne Auswirkungen auf bestehende Müllverbrennungsanlagen – auch gerade in NRW mit seinem dichten Netz von 16 Anlagen – haben wird. Hier steht auch die SWK vor Herausforderungen. Rekordzahl an Stromkunden Unsere seit Langem verfolgte regionale Wachstumsstrategie hat uns 2011 im Geschäftsfeld Energie zu besonderen Erfolgen geführt. Zum einen gewannen wir nach der Gemeinde Wachtendonk nun auch in Straelen die Stromkonzession und – gemeinsam mit einem Partner – in Kranenburg die Konzessionen zum Betreiben des Strom- und Gasnetzes. Zum anderen sind wir stolz auf unser bislang erfolgreichstes Jahr beim Kundenwachstum. Erstmals durchbrachen wir die Schallmauer von 200.000 Stromkunden. Dieser Erfolg ist auf eine nahezu Verdoppelung der Kundenzahl außerhalb Krefelds auf etwa 67.000 zurückzuführen. Vielzahl herausragender Ereignisse Das zurückliegende Jahr war angefüllt mit weiteren außergewöhnlichen Ereignissen. Dazu gehören ■■ die 49%ige Beteiligung an der Berliner lekker Energie GmbH, die 340.000 Stromkunden und 40.000 Gaskunden in deutschen Metropolregionen versorgt; lekker ist die größte kommunal getragene Energievertriebsgesellschaft in Deutschland. ■■ die Lieferung von Naturstrom aus norwegischen Wasserkraftwerken ohne Zusatzkosten an alle SWK KLASSIK Kunden in Krefeld seit 1. Mai ■■ die Inbetriebnahme des mit einem Investitionsvolumen von 8,5 Mio. € modernisierten Blockheiz kraftwerks Weeserweg mit höherem Wirkungsgrad und um 30 % verringertem CO2 -Ausstoß ■■ die Fertigstellung der 100-Millionen-Investition Ersatzkessellinie 2 der Müll- und Klärschlamm verbrennungsanlage der EGK ■■ der Baubeginn der Wasserenthärtungsanlagen in unseren beiden Wasserwerken ■■ die Gründung des von uns geförderten „SWK-Energiezentrum E² – Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik“ an der Krefelder Hochschule Niederrhein ■■ die Erweiterung unserer „Sauberen Flotte“ ■■ der Rekord-Konzernumsatz von 1.124 Mio. €, erwirtschaftet von 2.325 Mitarbeitern; die SWK ist damit das größte rein kommunale Stadtwerk in NRW. Dank an Mitarbeiter und Geschäftspartner Für die uns erwiesene Loyalität und das Vertrauen bedanken wir uns bei unseren Kunden und Geschäftspartnern. Einen besonders herzlichen Dank sprechen wir unseren Mitarbeitern aus, die wir als „Leistungsträger“ unseres Unternehmens in diesem Geschäftsbericht besonders würdigen. Carsten Liedtke Die Struktur des SWK-Konzerns 5 Stadt Krefeld (100 %) SWK STADTWERKE KREFELD AG (Holding) Energie Wasser Entsorgung 100 % 100 % SWK ENERGIE GmbH Verkehr 100 % 100 % 100 % 100 % SWK-EGN Verwaltungs GmbH SWK AQUA GmbH Dienstleistungen SWK MOBIL GmbH SWK KOMPAKT GmbH SWK FAHRSERVICE GmbH GVN Gesellschaft für 50 % kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH 100 % SWK NETZE GmbH 49,8 % 13 %* SWK SETEC GmbH WVN Wasserverbund Niederrhein GmbH IWW Rheinisch- lekker Energie GmbH EGN Entsorgungs gesellschaft Niederrhein mbH Gemeindewerke Niederkrüchten GmbH 49 % 7,7 % Westfälisches Institut 51% 51% für Wasserforschung GmbH EAG Entsorgungs 49 % anlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG 50 % MVA Weisweiler GmbH & Co. KG EGK Entsorgungs 49 % gesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG GEM GmbH GSAK Gesellschaft für 49 % Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG Städtereinigung Gerke GmbH 17,8 % West-Bus GmbH Wirtschaftsförderungs gesellschaft Krefeld 1,3 % 50 % *A nteile hält SWK ENERGIE GmbH EVK Kranenburg GmbH Quantum GmbH 44 % 51% 30 % NOEX AG Dürener Deponiegesellschaft mbH 100 % 100 % 74,9 % Die SWK STADTWERKE KREFELD AG, die SWK ENERGIE GmbH, die SWK AQUA GmbH, die SWK MOBIL GmbH und die EGN mbH halten weitere Beteiligungen. Der SWK-Konzern gliedert sich in fünf Geschäftsfelder, denen die SWK STADTWERKE KREFELD AG als Führungsgesellschaft vorsteht. Sie umfasst die zentralen Management-, Service- und Steuerungsfunktionen. Im Geschäftsfeld Energie sind die Strom-, Gas- und Fernwärmeaktivitäten gebündelt. Kerngesellschaft ist die SWK ENERGIE GmbH, die – zusammen mit diversen Beteiligungsgesellschaften – für Erzeugung, Beschaffung und Vertrieb, den Energiehandel sowie das Angebot damit verbundener Dienstleistungen zuständig ist. Der Betrieb der Stromverteilnetze liegt in den Händen der SWK NETZE GmbH, und technische Dienstleistungen werden von der SWK SETEC GmbH erbracht. Das Geschäftsfeld Wasser besteht im Wesentlichen aus der SWK AQUA GmbH, dem Komplettanbieter für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Stand 31. März 2012 Im Geschäftsfeld Entsorgung bietet der SWK-Konzern ein breites Spektrum von Entsorgungsdienstleistungen an. Größte Gesellschaft dieses Bereichs ist die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH, die wiederum diverse operative Beteiligungen hält. Verkehrsdienstleistungen im Öffentlichen Straßenpersonennahverkehr mit Bus und Straßenbahn werden durch die Gesellschaften im Geschäftsfeld Verkehr angeboten, zuvorderst von der SWK MOBIL GmbH. Ergänzende Funktionen sind im Geschäftsfeld Dienstleistungen zusammen gefasst. 6 Schlaglichter 2011 Führungswechsel, Stromkonzessionen, obligatorischer Naturstrom, Großinvestitionen: Ein Jahr der Meilensteine Januar ■■ Am 27. Januar 2011 hat sich die Gemeinde Kranenburg für das gemeinsame Angebot der Energie versorgung Kranenburg GmbH (EVK) und der SWK NETZE im Rahmen des Neuabschlusses der Konzessionsverträge für die Strom- und Gasversorgung entschieden. Gesellschafter der EVK sind die Stadtwerke Goch (46 %), die SWK ENERGIE (44 %) sowie die Gemeinde Kranenburg (10 %). Die Vertragslaufzeit beträgt jeweils 20 Jahre. März ■■ Am 10. März erfolgt der erste Spatenstich für den Bau der Wasserenthärtungsanlagen in unseren beiden Wasserw erken In der Elt und Gladbacher Straße. ■■ Vom 18. bis 20. März beteiligt sich die SWK wieder an der Krefelder Energiesparmesse, die diesmal unter dem Motto „Jetzt modernisieren!“ auf der Galopprennbahn stattfindet. Am Stand der SWK gab es Informationen rund um die neuen intelligenten Stromzähler, die sogenannten „Smart Meter“, und den dazu passenden Stromtarif SWK eKLASSIK. April ■■ Zum 1. April 2011 führen wir mit SWK eKLASSIK Strom ein intelligentes Smart-Meter-Produkt für Privatkunden in Krefeld ein. Durch günstigere Strompreise abends und am Wochenende kann der Kunde sparen, weil er jederzeit seinen Verbrauch und die dadurch entstandenen Kosten im SWK-Effizienzportal abrufen und nachvollziehen kann. ■■ Das im Vorjahr mit einem Investitionsvolumen von 8,5 Mio. € modernisierte Blockheizkraftwerk (BHKW) Weeserweg wird in Betrieb genommen. Es erreicht einen höheren Wirkungsgrad, somit eine noch bessere Wirtschaftlichkeit und verringert den CO 2 -Ausstoß um 30 %. ■■ Am 13. April übernimmt die SWK ENERGIE eine 49%ige Beteiligung an der Berliner lekker Energie GmbH (zuvor Nuon Deutschland GmbH) von der alleinigen Anteilseignerin ENERVIE Südwestfalen Energie und Wasser AG (ENERVIE), Hagen. lekker Energie beliefert über 300.000 Haushalte in deutschen Metropolgebieten mit Strom und Gas und erzielte dabei in 2010 mit 235 Mitarbeitern einen Umsatz von 246 Mio. €. ■■ Seit dem 13. April 2011 ist Viersen der Sitz unserer Entsorgungsgesellschaft EGN. Nachdem im Jahr zuvor bereits der Vertrieb in Viersen konzentriert worden war, sind im Februar 2011 auch die EGN-Verwaltungsabteilungen von Grevenbroich dorthin umgezogen. Schlaglichter 2011 ■■ Die SWK MOBIL startet eine Kampagne unter dem Motto „Bleibt sauber!“ und ruft zu mehr Sauberkeit in Bussen und Straßenbahnen auf. Mai ■■ Seit 1. Mai 2011 erhalten die SWK KLASSIK Kunden in Krefeld ihren Strom automatisch als Naturstrom – ohne Zusatzkosten. Den sonst üblichen Aufpreis übernimmt die SWK. Geliefert wird 100%iger Ökostrom aus norwegischen Wasserkraftwerken, zertifiziert vom TÜV Nord Umweltschutz. ■■ Pferdesport, Rennatmosphäre und jede Menge Unterhaltung bietet der „SWK-Familienspaß auf der Galopprennbahn“, zum inzwischen 16. Mal, am Sonntag, 15. Mai. Juni ■■ Nach langer, schwerer Krankheit verstirbt der Vorsitzende des Vorstands der SWK STADTWERKE KREFELD AG, Herr Diplom-Ingenieur Martin Cirener, am 20. Juni 2011 im Alter von 50 Jahren. ■■ An der Hochschule Niederrhein wird das „SWK-Energiezentrum E² – Lehr- und Forschungs zentrum für Energiemanagement und Energietechnik“ gegründet. Die SWK ist Sponsor des interdisziplinär arbeitenden Instituts, das zu Jahresbeginn 2012 seine Tätigkeit aufnehmen wird. Juli ■■ Das von uns gesponserte SWK OPEN AIR KINO lockt vom 3. Juli bis 14. August täglich mit Kassenschlagern und Programmkino-Leckerbissen auf die Krefelder Galopprennbahn. Fast 10.000 Kinobesucher genießen unvergessliche Filmerlebnisse vor einer einzigartigen Kulisse. ■■ Am 15. Juli findet die offizielle Einweihung der Ersatzkessellinie 2 der EGK statt. Die 100Millionen-Investition wurde nach dreijähriger Bauzeit im Frühjahr fertiggestellt. ■■ Auch in Straelen wird die SWK NETZE das Stromnetz betreiben. Am 27. Juli werden die Konzessionsverträge über eine Laufzeit von 20 Jahren mit Beginn am 1. Januar 2012 unterzeichnet. ■■ Bei der GSAK gehen vier mit Hybridantrieb ausgerüstete Abfallsammelfahrzeuge in den Einsatz. Sie gehören zu der „Sauberen Flotte“, mit deren Aufbau die SWK 2010 begonnen hatte, um einen Beitrag zur Senkung von Feinstaubbelastung und Schadstoffemissionen zu leisten. 7 8 Schlaglichter 2011 August ■■ Im August 2011 beginnen wir mit der besonders aufwendigen Neugestaltung der Haltestelle „Bockumer Platz“, die plangemäß Ende November abgeschlossen wird. Insgesamt baut die SWK 2011 acht Haltestellen um. September ■■ Die SWK ENERGIE durchbricht die Schallmauer von 200.000 Stromkunden. Dies ist auf großen Vermarktungserfolg außerhalb Krefelds zurückzuführen. ■■ Der TÜV SÜD durchleuchtet kritisch unsere Servicekultur und verleiht ein drei Jahre gültiges Prüfungszertifikat. Neben der Feststellung positiver Aspekte werden auch Verbesserungs potenziale aufgezeigt, die wir umgehend in Angriff nehmen. ■■ Am 17./18. September feiert die Krefelder „Größte Straßenmodenschau der Welt“ ihr 20. Jubiläum. Zum dritten Mal hatten wir zusammen mit dem Deutschen Modeinstitut den bundesweiten Designwettbewerb „Energie und Mode“ für Nachwuchsdesigner ausgeschrieben. 2011 lautete das Motto: „Aufruhr der Systeme – Die Demokratiebewegung in der Mode“. Die aus über 100 Bewerbungen ausgewählten 30 Finalisten werden von professionellen Models auf dem SWK-Fashion-Walk präsentiert. Oktober ■■ Für den 16. Oktober lädt die SWK ENERGIE im Rahmen ihrer Imagekampagne alle SWK KlassikKunden zum „SWK-Card-Tag“ in den Krefelder Zoo. Alle Karteninhaber zahlen nur den halben Eintritt. November ■■ Mit Wirkung zum 1. November 2011 ernennt der Aufsichtsrat das Vorstandsmitglied Carsten Liedtke zum Sprecher des Vorstands der SWK STADTWERKE KREFELD AG mit Zuständigkeit für die Geschäftsfelder Energie und Verkehr. Dezember ■■ Nach 17-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer der GSAK ist Ulrich Gilleßen zum 31. Dezember 2011 aus dem Unternehmen ausgeschieden, um eine neue berufliche Herausforderung zu übernehmen. Zum 1. Januar 2012 übernimmt Wilfried Gossen interimsweise die Geschäfts führung neben seinen Führungsfunktionen bei der EGN. Organe der SWK STADTWERKE KREFELD AG Aufsichtsrat Ulrich Hahnen, Krefeld Thomas Krüger, Tönisvorst* Vorsitzender Berufskraftfahrer Dipl.-Finanzwirt Mitglied des Landtags NRW Mario Limbach, Krefeld* Mitglied des Rates der Stadt Krefeld Schichtführer Winfried Schittges, Krefeld Edgar Pasch, Krefeld Erster stellvertretender Vorsitzender Rentner Mitglied des Landtags NRW Mitglied des Rates der Stadt Krefeld Mitglied des Rates der Stadt Krefeld Dirk Plaßmann, Krefeld Gerhard Dohr, Krefeld* Fraktionsgeschäftsführer Zweiter stellvertretender Vorsitzender Betriebsratsvorsitzender der Dr. Günther Porst, Krefeld EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG Dipl.-Ingenieur Mitglied des Rates der Stadt Krefeld Ernst Bongen, Krefeld* Betriebsratsvorsitzender der GSAK Rolf-Walter Rundmund, Krefeld Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Studiendirektor Stadtreinigung Krefeld mbH & Co. KG Mitglied des Rates der Stadt Krefeld Wilfrid Fabel, Krefeld Bernd Scheelen, Krefeld Rechtsanwalt Mitglied des Deutschen Bundestages Mitglied des Rates der Stadt Krefeld Mitglied des Rates der Stadt Krefeld Wolfgang Feld, Krefeld Jürgen Zinta, Dormagen* Selbstständiger Kaufmann Sachbearbeiter Mitglied des Rates der Stadt Krefeld *Arbeitnehmervertreter Jürgen Hengst, Krefeld Studienrat Mitglied des Rates der Stadt Krefeld Vorstand Nikolaus Houben, Niederkrüchten* Martin Cirener †, Krefeld Betriebsratsvorsitzender der Dipl.-Ingenieur EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH Vorsitzender bis 20. Juni 2011 Elmar Jakubowski, Krefeld Ltd. Gesamtschuldirektor i. R. Carsten Liedtke, Krefeld Mitglied des Rates der Stadt Krefeld Sprecher seit 1. November 2011 Gregor Kathstede, Krefeld Kerstin Abraham, Krefeld Oberbürgermeister der Stadt Krefeld Dipl.-Kauffrau seit 1. Mai 2012 9 10 Bericht des Aufsichtsrats der SWK STADTWERKE KREFELD AG Fokus auf Energiethemen Veränderungen im Vorstand Nach langer, schwerer Krankheit ist der Vorsitzende des Vorstands der SWK STADTWERKE KREFELD AG, Diplom-Ingenieur Martin Cirener, am 20. Juni 2011 im Alter von 50 Jahren verstorben. Er war seit 2004 Vorstand unseres Unternehmens, zuerst als Sprecher und seit 2007 als Vorsitzender. Außerdem war er Geschäftsführer verschiedener SWK-Tochtergesellschaften. Die Geschicke des SWK-Konzerns hat er mit umfangreichem Sachwissen und großem Engagement gelenkt. Dabei hat er entscheidend zur erfolgreichen Konzernentwicklung beigetragen. Der frühe Tod von Martin Cirener hat uns tief bewegt. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. In der zweiten Jahreshälfte befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Mit Wirkung zum 1. November 2011 haben wir Carsten Liedtke zum Sprecher des Vorstands der SWK STADTWERKE KREFELD AG mit Zuständigkeit für die Geschäftsfelder Energie und Verkehr ernannt. Er ist seit 2007 als Vorstandsmitglied und als Geschäftsführer verschiedener Tochtergesellschaften im SWK-Konzern tätig. Wir gratulieren ihm zu seiner Ernennung und freuen uns auf eine weitere vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Die Suche nach einem zweiten Vorstandsmitglied konnte im Jahr 2011 noch nicht abgeschlossen werden. In seiner Sitzung am 14. Januar 2012 hat der Aufsichtsrat Kerstin Abraham einstimmig zum neuen Vorstandsmitglied, zuständig für die Bereiche Entsorgung und Wasser, bestellt. Die 45-jährige DiplomKauffrau war seit 2006 Kaufmännische Geschäftsführerin der USB Umweltservice Bochum GmbH und zuvor in verschiedenen Geschäftsführungs- und sonstigen Leitungsfunktionen der AGR Unternehmensgruppe (Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH) tätig. Auch Kerstin Abraham gratulieren wir zu ihrer neuen Funktion, die Sie am 1. Mai 2012 übernommen hat, wünschen ihr für ihre Aufgabe viel Erfolg und sehen der Zusammenarbeit mit Freude entgegen. Wahrnehmung der gesetzlichen und satzungsmäßigen Aufgaben Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2011 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Arbeit des Vorstands überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche Geschäftsvorgänge informiert. Dabei ging es um die Darstellung der Geschäfts-, Umsatz- und Ertrags entwicklung, die Vermögens- und Finanzlage sowie die Risikolage und das Risikomanagement. Zudem hat der Vorstand mit dem Aufsichtsrat wesentliche Fragen der Geschäftspolitik beraten. Der Aufsichtsrat ist im Berichtszeitraum zu acht Sitzungen zusammengekommen. Dabei prüfte und erörterte er die jeweiligen Beratungspunkte eingehend und fasste auf Grundlage der Informationen und der Beratungen seine Beschlüsse. Über die Sitzungen hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig in engem Kontakt mit dem Vorstand und hat mit ihm aktuelle Themen erörtert. Schwerpunkte der Beratungen waren die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie einschließlich der Zustimmung zu strategischen Wachstumsschritten und den sich daraus ergebenden internen Veränderungen des SWK-Konzerns. Erzeugung, Vertrieb und Verteilung von Energie im Mittelpunkt Dabei stand hinsichtlich des Geschäftsfeldes Energie zum einen erneut die Eigenerzeugung bei der SWK ENERGIE GmbH und deren Beteiligung an verschiedenen Projekten des Kraftwerkbaus und der erneuerbaren Energien im Mittelpunkt. Zum anderen ging es um den Energievertrieb, konkret die Beteiligung der SWK ENERGIE GmbH an der lekker Energie GmbH, einer bundesweit tätigen Vertriebsgesellschaft, an der wir 49 % der Anteile von der Hagener Enervie-Gruppe übernommen haben. Die Fortentwicklung der energiewirtschaftlichen Zusammenarbeit mit lekker Energie und Enervie, insbesondere in den Bereichen Erzeugung, Vertrieb und (Kunden-)Service ist eine der Hauptaufgaben in den nächsten Jahren. Weiterhin diskutierten wir im Aufsichtsrat die Wettbewerbspositionierung der SWK im Geschäftsfeld Energie unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der damit einhergehenden jeweiligen Marktsituation. Bericht des Aufsichtsrats der SWK STADTWERKE KREFELD AG Die SWK ENERGIE GmbH konnte eine 44 %ige Beteiligung an der Energieversorgung Kranenburg GmbH erwerben und so einen weiteren Schritt beim Ausbau ihrer Position am linken Niederrhein vorankommen. In diesem Zusammenhang befassten wir uns ferner mit der Beteiligung der SWK NETZE GmbH an verschiedenen Ausschreibungen von Strom- und Gaskonzessionen am Niederrhein. Im Geschäftsfeld Wasser lag der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Baufortschritt der Enthärtungsanlagen. In den Geschäftsfeldern Entsorgung und Verkehr hat der Aufsichtsrat die aktuellen Entwicklungen verfolgt und erörtert. Schließlich haben wir uns mit der Mittelfristplanung 2011 bis 2015 intensiv auseinandergesetzt. Prüfung und Billigung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG und der Lagebericht, der Konzernjahresabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2011 sind unter Einbeziehung der Buchführung von der in der Hauptversammlung am 18. Juli 2011 zum Abschlussprüfer gewählten und vom Aufsichtsrat beauftragten WIBERA Wirtschaftsberatung Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk testiert worden. Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis genommen. Er hat den Jahresabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG, den Lagebericht der SWK STADTWERKE KREFELD AG, den Konzernjahresabschluss, den Konzernlagebericht sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanz gewinns geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG sowie den Konzernjahresabschluss. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Abschlussprüfer hat an der Beratung des Aufsichtsrats über den Jahresabschluss teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns schließt sich der Aufsichtsrat an. Weiterhin hat der Vorstand einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2011 erstellt. Darin erklärt er, dass die SWK STADTWERKE KREFELD AG bei den in dem Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die zu den Zeitpunkten bekannt waren, in denen die berichteten Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, jeweils eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Berichtspflichtige Maßnahmen sind im vergangenen Geschäftsjahr nicht getroffen oder unterlassen worden. Der Abschlussprüfer hat den Abhängigkeitsbericht geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Geschäftsführungen der Beteiligungsgesellschaften sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Betriebsräten für die tatkräftige Mitarbeit am Erfolg des Unternehmens im Geschäftsjahr 2011. Mit ihrem Know-how und Engagement werden wir auch die zukünftigen Herausforderungen gemeinsam bewältigen und die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens fortsetzen. Krefeld, im Juni 2012 Aufsichtsrat Ulrich Hahnen Vorsitzender 11 12 Konzernlagebericht Wettbewerbsstärke und Innovationskraft 2011 war für die SWK von verschiedenen Highlights geprägt, zum Beispiel dem Gewinn von Netzkonzessionen, dem Baubeginn und der Inbetriebnahme großer Investitionsobjekte oder dem erfolgreichen Stromvertrieb außerhalb Krefelds. Der Umsatz erreicht einen neuen Spitzenwert, während das Ergebnis erwartungsgemäß unter dem Vorjahr liegt. Geschäftstätigkeit und Unternehmensstruktur Multi-Utility-Dienstleister für Krefeld und den Niederrhein Der SWK-Konzern mit der geschäftsleitenden Holding SWK STADTWERKE KREFELD AG (SWK AG) ist eine regional ausgerichtete Unternehmensgruppe, die in den fünf Geschäftsfeldern Energie, Wasser, Entsorgung, Verkehr und Dienstleistungen tätig ist. Wir bieten umfassende Infrastrukturdienstleis tungen für die privaten Haushalte und die Unternehmen in Krefeld und der Region Niederrhein. Die SWK AG übt die Management-, Service- und Steuerungsfunktionen für ihre operativ tätigen 100%igen Tochtergesellschaften SWK ENERGIE GmbH, SWK NETZE GmbH, SWK SETEC GmbH, SWK AQUA GmbH, SWK MOBIL GmbH, SWK FAHRSERVICE GmbH, SWK KOMPAKT GmbH und die SWK-EGN Verwaltungs GmbH aus. Darüber hinaus erbringt sie Dienstleistungen für weitere Beteiligungsgesellschaften. Nach langer, schwerer Krankheit ist der Vorsitzende des Vorstands der SWK AG, Herr Diplom-Ingenieur Martin Cirener, am 20. Juni 2011 verstorben. Er war seit 2004 im Vorstand des Unternehmens, zuerst als Sprecher und seit 2007 als Vorsitzender. Außerdem war er Geschäftsführer verschiedener SWK-Tochtergesellschaften. Die Geschicke des Konzerns der SWK AG hat er mit umfangreichem Sachwissen und großem Engagement gelenkt. Dabei hat er entscheidend zur erfolgreichen Konzern entwicklung beigetragen. In der zweiten Jahreshälfte befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Mit Wirkung zum 1. November 2011 hat er Carsten Liedtke zum Sprecher des Vorstands der SWK AG mit Zuständigkeit für die Geschäftsfelder Energie und Verkehr ernannt. Er ist seit 2007 als Vorstandsmitglied und als Geschäftsführer verschiedener Konzerntochtergesellschaften tätig. Die Suche nach einem zweiten Vorstandsmitglied konnte schließlich zu Beginn des Jahres 2012 erfolgreich abgeschlossen werden. „Die Stadtwerke Krefeld sind das größte vollständig kommunale Stadtwerk in Nordrhein-Westfalen. Wir verfolgen eine ganzheitliche Strategie als Querverbundunternehmen. Mit unseren umfassenden Angeboten in den Geschäftsfeldern Energie, Wasser, Entsorgung und Verkehr sowie breitem gesellschaftlichem Engagement gehören wir für die Bürger Krefelds und weiter Teile Nordrhein-Westfalens einfach dazu. Kundenorientierung, Innovationsfähigkeit und nachhaltiges Wirtschaften sichern die Daseinsvorsorge der Bevölkerung heute und morgen.“ Carsten Liedtke und Kerstin Abraham bilden den Vorstand der SWK STADTWERKE KREFELD AG. Leistung für Gegenwart und Zukunft 14 Konzernlagebericht Zum Geschäftsfeld Energie gehören im Wesentlichen die SWK ENERGIE, SWK NETZE und SWK SETEC. Das Leistungsspektrum der SWK ENERGIE umfasst die Beschaffung und den Vertrieb von Energie. Sie hält 30 % der Geschäftsanteile an der Quantum GmbH, deren Aufgabe die Beschaffung von Strom und Gas sowie die Erbringung von Dienstleistungen mit dem Ziel ist, die örtliche Energie versorgung in den Gemeindegebieten der mittelbar an der Gesellschaft beteiligten Kommunen zu stärken. Die Quantum ist beauftragt, die von der SWK ENERGIE bestellten Strommengen zu ver handeln, verbindlich zu kontrahieren und fristgerecht bereitzustellen. Die SWK ENERGIE hat ihre Stromversorgungsanlagen außerhalb des Konzernverbundes an die Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH (RR Verteilnetz), verpachtet. Die SWK ENERGIE ist mit einem Anteil von 44 % an der Energieversorgung Kranenburg GmbH (EVK) beteiligt. Weitere Gesellschafter sind mit 46 % die Stadtwerke Goch GmbH und mit 10 % die Gemeinde Kranenburg in der Nähe von Kleve. Die EVK war im Zuge der Ausschreibung der Konzessionsverträge für die Strom- und Gasversorgung von Kranenburg gegründet worden. Am 28. Januar 2011 hat sich die Gemeinde für das Angebot der EVK entschieden. Das Stromnetz wurde zum 1. Juli 2011 und das Gasnetz zum 1. Oktober 2011 von der EVK übernommen. Die Vertragslaufzeit beträgt 20 Jahre. Am 13. April 2011 hat die SWK ENERGIE eine 49%ige Beteiligung an der lekker Energie GmbH (zuvor Nuon Deutschland GmbH), Berlin, von der bisherigen alleinigen Anteilseignerin ENERVIE – Südwestfalen Energie und Wasser AG, Hagen, übernommen. Die Beteiligung erfolgte rückwirkend zum 1. Januar 2011. ENERVIE ist der regionale Unternehmensverbund der Mark-E Aktiengesellschaft, der Stadtwerke Lüdenscheid GmbH und der ENERVIE AssetNetWork GmbH. Die lekker Energie, an der ENERVIE weiterhin 51 % der Anteile hält, beliefert Retail- sowie Großkunden in deutschen Metropolgebieten mit Strom und Gas und erzielte dabei 2011 mit 249 Mitarbeitern einen Netto umsatz von 232 Mio. €. Ziel ist, die lekker Energie als Vertriebspartner für den deutschlandweiten Vertrieb von Strom und Gas zu nutzen. Des Weiteren eröffnen die Beteiligung an der lekker Energie und die Kooperation mit der ENERVIE Synergiepotenziale und ergänzen die jeweils eigenen Strukturen. Der Betrieb und die Bewirtschaftung von Energieversorgungsnetzen und die Vermarktung von Netzkapazitäten liegen in den Händen der SWK NETZE. Sie ist gemäß den Unbundling-Vorgaben des novellierten Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) der rechtlich selbstständige Netzbetreiber des SWK-Konzerns. Die SWK SETEC erbringt technische Dienstleistungen für Infrastrukturanlagen. Hierzu zählen insbesondere Netze und Anlagen zur Strom-, Gas-, Fernwärme- und Wasserversorgung sowie zur Abwasserbeseitigung. Das Geschäftsfeld Wasser wird von der SWK AQUA als Komplettanbieterin für wasserwirtschaftliche Leistungen (Trinkwasser und Abwasser) repräsentiert. Im Rahmen der Abwasserbeseitigung obliegt ihr die Betriebsführung für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Krefeld. Im Geschäftsfeld Entsorgung sind die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH (EGN), eine 100%ige Tochtergesellschaft der Zwischenholding SWK-EGN, mit weiteren Beteiligungsgesellschaften sowie die EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (EAG), die EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (EGK) und die GSAK Gesellschaft für Stadt reinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG (GSAK) tätig. Diese Gesellschaften bieten die gesamte Palette von Entsorgungsdienstleistungen an: Abfallsammlung und -sortierung, Recycling, Verwertung, Deponiebetrieb, Verbrennung sowie im Rahmen der Abwasserreinigung den Klär anlagenbetrieb. Das Geschäftsfeld Verkehr wird durch die SWK MOBIL bestimmt. Sie bietet Verkehrsdienstleis tungen im Öffentlichen Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV) mit Bus und Straßenbahn an. In der Sparte Bus bedient sich die SWK MOBIL auch ihres Beteiligungsunternehmens West-Bus GmbH und anderer Subunternehmer. Die West-Bus GmbH wurde als Joint Venture zwischen vier kommunalen Partnerunternehmen und einem privaten Busunternehmen als Personal-Service-Unternehmen gegründet. Darüber hinaus gehört seit 2010 auch die SWK FAHRSERVICE zu diesem Geschäftsfeld. Über sie wird der Busverkehr in Bocholt abgewickelt. Konzernlagebericht Das Geschäftsfeld Dienstleistungen bündelt unterschiedliche Serviceleistungen. Die SWK KOMPAKT erbringt Infrastruktur-Dienstleistungen für SWK-Konzerngesellschaften. Über die Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN), einen gemeinsam mit der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH gegründeten IT-Dienstleister, werden unter anderem Software-Einkäufe beider Partner abgewickelt. Wirtschaftliche und legislative Rahmenbedingungen Wirtschaftswachstum in Deutschland und der Region Mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,7 % gelang Deutschland 2010 der größte Schritt aller großen Industrieländer aus der Wirtschaftskrise. Für 2011 hatte die Bundesregierung im April eine Fortsetzung der robusten ökonomischen Verfassung mit einem BIP-Anstieg um 2,6 % prognostiziert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Mitte Februar 2012 wurde diese Erwartung durch ein Wachstum von 3,0 % sogar deutlich übertroffen. Für die Wirtschaft in Krefeld und der Region zieht die IHK Mittlerer Niederrhein ein positives Fazit: Im gesamten IHK-Bezirk, der die Teilregionen Mönchengladbach, Krefeld, Rhein-Kreis Neuss und Kreis Viersen umfasst, konnten die Industriebetriebe mit mindestens 50 Beschäftigten ihre Umsätze um durchschnittlich 8,9 % steigern. Branchenbezogen steht der Maschinenbau mit einer Umsatzsteigerung von 31 % an der Spitze. In Krefeld lag der Zuwachs über alle Sektoren hinweg bei 11 %, was auch dem NRW-Landesdurchschnitt entspricht. Die sehr gute Entwicklung der Krefelder Industriebetriebe schlägt sich in einer um 1,7 % höheren Beschäftigtenzahl nieder und ist vor allem einer Zunahme des Exports um 16 % zu verdanken. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen Für uns als kommunales Unternehmen haben Änderungen im legislativen Umfeld häufig noch größere Auswirkungen auf unsere wirtschaftliche Entwicklung als die Konjunkturlage. Im Folgenden gehen wir kurz auf die wichtigsten im Geschäftsjahr 2011 in Kraft getretenen legislativen Änderungen ein. Geschäftsfeld Energie ■■ Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag die Energiewende, mit der relevante Gesetze novelliert oder neue erlassen wurden. Im Zentrum steht der beschleunigte Ausstieg aus der Kernenergie (13. Novelle des Atomgesetzes), wonach acht Kernkraftwerke, die bereits im März 2011 vorübergehend abgeschaltet wurden, nun dauerhaft stillgelegt werden. Die verbleibenden neun Atommeiler werden schrittweise zwischen 2015 und 2022 abgeschaltet. Durch den Wegfall der Kernkraft und die zunehmende Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie wird der Bedarf an flexibler Strom erzeugung zunehmen. 15 16 Konzernlagebericht ■■ Im August 2011 ist das Gesetz zur Neuregelung energiewirtschaftlicher Vorschriften in Kraft getreten. Es enthält unter anderem Änderungen zum Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sowie zum Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG): Beim EnWG betreffen die für die SWK ENERGIE wesentlichen Änderungen den auf drei Wochen verkürzten Lieferantenwechsel, die Ausgestaltung der Energielieferverträge und Kundenrechnungen sowie diverse Informationspflichten gegenüber dem Kunden, zum Beispiel über die Möglichkeit der Einschaltung einer Schlichtungsstelle. Die SWK ENERGIE hat ihre Lieferbedingungen (Allgemeine Geschäftsbedingungen – AGB) nach den neuen gesetzlichen Vorgaben überarbeitet und allen Bestandskunden mit Produkten in den Sparten Strom und Gas Anfang 2012 zugesandt. Neukunden schließen seitdem Verträge auf Basis der geänderten AGB. Das novellierte Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) sieht eine Verlängerung der Förderung neuer Anlagen bis 2020 (vorher bis 2016) vor und hebt die Beschränkung der Förderdauer von vier bzw. sechs Jahren auf. ■■ Der Deutsche Bundestag hat am 30. Juni 2011 das Gesetz zur Neuregelung des Rechtsrahmens für die Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien beschlossen (ErneuerbareEnergien-Gesetz – EEG). Hierdurch will der Gesetzgeber stärkere Anreize geben, EEG-Anlagen in den wettbewerblichen Strommarkt zu integrieren. Mit dem neuen Marktprämienmodell haben Anlagenbetreiber ab 2012 die Möglichkeit, ihren erzeugten Strom direkt zu vermarkten. Darüber hinaus ist eine weitere Kürzung der Vergütungssätze für solar erzeugten Strom vorgesehen. Geschäftsfeld Wasser ■■ Nachdem am 10. Mai 2011 das Bundeskabinett der neuen Trinkwasserverordnung zugestimmt hat, wurde die „Erste Veränderung der Trinkwasserverordnung“ am 11. Mai 2011 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Sie trat dementsprechend am 1. November 2011 in Kraft. Ziel der Novelle ist unter anderem eine weitere Anpassung an die EU-Trinkwasserrichtlinie. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber Anpassungen an den technisch-wissenschaftlichen Fortschritt und Kenntnisstand vorgenommen. Die Wahrung des hohen Qualitätsstandards des Trinkwassers in Deutschland ist und bleibt oberste Zielsetzung der Trinkwasserverordnung. ■■ Auch im Geschäftsjahr 2011 setzten sich die Aktivitäten der Kartellbehörden zur Überprüfung des Verdachts missbräuchlich überhöhter Trinkwasserpreise in verschiedenen Bundesländern fort. Vor diesem Hintergrund hat die SWK AQUA im Geschäftsjahr 2011 an einer Datenerhebung des Bundeskartellamts im Hinblick auf das Verfahren zur Überprüfung der Trinkwasserpreise bei den Berliner Wasserbetrieben teilgenommen. Konzernlagebericht ■■ Der Landtag NRW hat am 25. Juli 2011 eine Novellierung des Wasserentnahmeentgeltgesetzes (WasEG) beschlossen, um die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie konsequent umzusetzen. Unsere Maßnahmen zum Gewässerschutz im Rahmen der Kooperationen mit Landwirtschaft und Gartenbau in den Wassereinzugsgebieten konnten mit diesem Entgelt verrechnet werden. Die ursprüngliche schrittweise Reduzierung des Wasserentnahmeentgeltes wurde aufgehoben und das Entgelt zum 30. Juli 2011 von 3,6 Cent auf 4,5 Cent pro Kubikmeter erhöht. Dies schafft finanziellen Spielraum für die Fortführung und Intensivierung der Kooperationsarbeit, insbesondere im Rahmen der im Berichtsjahr neu hinzugekommenen Kooperation Krefeld Südost. ■■ Im Rahmen der Durchführung der Dichtheitsprüfung nach § 61a Landeswassergesetz (LWG) wurde am 17. Februar 2011 durch die Stadt Krefeld eine Satzung mit abweichenden Fristen für Grundstücke innerhalb festgesetzter Wasserschutzzonen verabschiedet. Des Weiteren hat der Rat der Stadt Krefeld am 1. Dezember 2011 eine Satzung zur Abänderung der Prüffristen für Grundstücke außerhalb einer Wasserschutzzone beschlossen. Hierin werden gestaffelte Fristen (bis spätestens 2023) für Teilbereiche der Stadt Krefeld festgelegt. Geschäftsfeld Entsorgung ■■ Die Umsetzung der Ende 2008 in Kraft getretenen EU-Abfallrahmenrichtlinie in nationales Recht konnte auch im Berichtsjahr nicht zum Abschluss gebracht werden. Nach der Verabschiedung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) durch den Deutschen Bundestag am 28. Oktober 2011 setzte sich das Ringen um die gesetzlichen Regelungen zum Zugriff auf bestimmte Stoffströme auf Bundesratsebene zunächst fort. Am 8. Februar 2012 konnte schließlich eine Einigung im Vermittlungsausschuss des Bundesrates erzielt werden, und anschließend erfolgte die Verabschiedung durch Bundestag und Bundesrat. Die damit einhergehende Verpflichtung zur flächendeckenden Getrenntsammlung von Bioabfällen sowie Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfällen wird auch zu Veränderungen von Stoffströmen führen. Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich die Auswirkungen auf die thermische Abfall behandlung in Müllverbrennungsanlagen allerdings noch nicht belastbar abschätzen. ■■ Das novellierte Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) ist am 28. Juli 2011 in Kraft getreten. Wenngleich im Gesetz die bis dato gültige Bereichsausnahme für die Abfallverbrennung fortgeschrieben wurde, erfolgte vor dem Hintergrund eines Positionspapiers der Deutschen Emissionshandelsstelle eine besorgte Diskussion darüber, ob Müllverbrennungsanlagen in jedem Fall und sicher von der Pflicht zur Teilnahme am Emissionshandel befreit sind. Aus diesem Grund hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz eine Anwendungshilfe zum einheitlichen Vollzug des TEHG für Abfallverbrennungsanlagen in Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Auf Empfehlung der für die MKVA Krefeld zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf hat die EGK einen Antrag auf Feststellung, dass sie in der dritten Handelsperiode 2013 bis 2020 nicht emissionshandelspflichtig ist, gestellt. Dieser Antrag wurde mit Datum vom 17. Januar 2012 positiv beschieden, das heißt, die EGK unterliegt nicht der Emissionshandelspflicht. ■■ Eine weitere, für die EGK relevante, rechtliche Änderung zeichnet sich im Rahmen der Umsetzung der Richtlinie über Industrieemissionen (IED) ab. Nach entsprechenden Verlautbarungen des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes wird hiermit auch eine Novellierung der 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz einhergehen. Konkret ist dabei eine Herabsetzung der Emissionsgrenzwerte für Stickoxide, Staub und Quecksilber zu erwarten. Dies hat zur Folge, dass die bisherigen Planungen zum Umbau der Rauchgasreinigungslinien 1 bis 3 nochmals grundsätzlich überprüft und angepasst werden müssen. Damit wird auch eine zeitliche Verschiebung der Gesamtmaßnahme erforderlich. Geschäftsfeld Verkehr ■■ Mit der Novellierung des ÖPNVG NRW (Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen) wurden die bisherigen Ausgleichsleistungen für die Beförderung von Schülern und Auszubildenden pauschaliert. Nach dem neugefassten § 11a gibt es seit dem Berichtsjahr eine Ausbildungspauschale, die nicht mehr direkt an die Verkehrsunternehmen, sondern an die Aufgabenträger gezahlt wird. Nach der diesbezüglichen VRR-Verwaltungsvorschrift leiten die Aufgabenträger die kompletten Mittel an die Verkehrsunternehmen weiter. Im Berichtsjahr bedeutet diese Vorgehensweise für die SWK MOBIL einen einmaligen Rückgang der Ausgleichszahlungen. Da die Landespauschale ab dem Jahr 2012 um 30 % erhöht wird, sind die Auswirkungen für die SWK MOBIL künftig positiv. 17 18 Konzernlagebericht Beschaffung Geschäftsfeld Energie: Marktentwicklungen setzen den Rahmen Nach einem starken ersten Quartal erreichte der Preis für Rohöl (Brent) mit 127 $ je Barrel den Höchststand im April. Im weiteren Jahresverlauf 2011 konsolidierte er zwischen 100 $ und 120 $ je Barrel. Die Preise für CO2 -Zertifikate bewegten sich in den ersten drei Monaten 2011 seitwärts im Rahmen von 15-16 € je Tonne CO 2 . Ein deutlicher Preisschub auf etwa 18 € je Tonne folgte auf die Reaktorkatastrophe in Fukushima aufgrund der einhergehenden Spekulationen hinsichtlich des Ausstiegs aus der Kernenergie in Deutschland. Nach Bekanntwerden der Regierungspläne im Sommer brach der Kurs jedoch sehr schnell auf 12-14 € je Tonne ein. Im weiteren Jahresverlauf sanken die Zertifikatspreise stark schwankend auf ein Niveau von 8-10 € je Tonne. Der Gaspreis (Spot-Notierung für das Marktgebiet Netconnect Germany) schwankte 2011 meistens zwischen 20 und 25 €/MWh. Der Terminmarkt entwickelte sich im ersten Quartal dagegen sehr fest. Im Sommer kam es zu einem Seitwärtstrend, bis dann im letzten Quartal deutlich schwächere Notierungen einsetzten. Der Gasterminmarkt zeichnete sich damit durch eine relativ hohe positive Korrelation zum Ölmarkt aus. Der Spotmarktpreis für Strom schwankte im Monatsmittel zwischen 42,90 €/MWh (Dezember) und 56,83 €/MWh (März). Im Terminmarkt begann der Frontjahreskontrakt bei 53 €/MWh. Nach dem Erdbeben in Japan stiegen die Stromnotierungen über alle Laufzeiten stark an; das Frontjahr quotierte bei etwa 60 €/MWh. Ebenso wie beim CO 2 sanken nach Bekanntwerden des Ausstiegsplans aus der Kernenergie die Preise stark im weiteren Jahresverlauf. Ende des Jahres quotierte der Frontjahreskontrakt zwischen 50 €/MWh und 54 €/MWh. Diese Preise für Inputfaktoren beeinflussen einerseits nachhaltig die Wirtschaftlichkeit von Erzeugungsanlagen, die die SWK betreibt bzw. an denen sie beteiligt ist. Andererseits determinieren sie als Beschaffungskosten auch die Absatzpreise und damit den Erfolg vieler unserer Produkte. Mix aus externem Stromeinkauf und Eigenerzeugung Den größten Teil ihres Strombedarfs hat die SWK ENERGIE auch 2011 über die gemeinsam mit anderen kommunalen Energieversorgern geführte Beschaffungsgesellschaft Quantum GmbH, bei der die SWK ENERGIE mit einem Anteil von 30 % (Stand 31. März 2012) der größte Einzelgesellschafter ist, gedeckt. Mit der Bündelung des Stromeinkaufs mehrerer Stadtwerke vergrößern wir das Beschaffungsvolumen und erzielen so günstigere Einkaufskonditionen. Die Quantum ist beauftragt, die bestellten Strommengen der Gesellschafter im Namen und auf Rechnung der SWK ENERGIE zu verhandeln, verbindlich zu kontrahieren und fristgerecht bereitzustellen. Die Quantum hat auch im Geschäftsjahr 2011 im Namen und auf Rechnung der SWK ENERGIE Standardprodukte und Differenzmengen gekauft und verkauft. Die kontrahierten Strommengen werden von der SWK ENERGIE ohne Aufschlag an die Quantum weiterverkauft, die damit wiederum ihre Gesellschafter und Partner bedient. Dieses Vorgehen war in der Vergangenheit zur Sicherstellung des operativen Geschäfts der Quantum erforderlich. 2010/2011 wurde ein neues Besicherungskonzept erarbeitet, damit die Quantum künftig im eigenen Namen und auf eigene Rechnung am Markt handeln kann. Erste Rahmenverträge hat die Quantum bereits mit Handelspartnern in eigenem Namen geschlossen. Der Abschluss weiterer Rahmenverträge und damit der vollständige Übergang des Handels auf Rechnung der Quantum werden mit Nachdruck verfolgt. Die restliche Strommenge wurde durch eigene Stromerzeugungsanlagen und durch Stromein speisungen Dritter in das Versorgungsnetz der SWK ENERGIE (z. B. aus Photovoltaikanlagen und Überschussstrom aus Industrieanlagen) gedeckt. Die SWK verfolgt weiterhin das strategische Ziel, einen Eigenerzeugungsanteil von 50 % der Spitzenlast zu erreichen, was einer Leistung von etwa 150 MW entspricht. Grundsätzlich bietet sich dabei die Option, die Eigenerzeugung durch Beteiligung an konventionellen oder regenerativen Anlagen auszubauen. Die SWK AG hat im Geschäftsjahr 2011 die personellen und prozessualen Kompetenzen in der SWK ENERGIE verstärkt, um die Beschaffungsaktivitäten funktionsübergreifend zu steuern und so das Optimierungspotenzial in der Beschaffung noch besser auszuschöpfen. Weiterhin wurde das Risikomanagement unter anderem für die Energiebeschaffung verstärkt und im zentralen Controlling der SWK AG angesiedelt. Konzernlagebericht Ausgewogene Risiko- und Umweltbalance durch verschiedene Energieträger Aus Gründen der Risikostreuung, der Flexibilität und des Umweltschutzes streben wir für unsere Engagements einen nachhaltigen, ausgewogenen Energiemix aus Erdgas und Kohle sowie erneuerbaren Energien an. Auf dem Weg zu unserem Leistungsziel von rund 150 MW Eigenerzeugung haben wir bis heute einige wichtige Meilensteine erreicht: ■■ Beteiligung mit einem Leistungsanteil von 20 MW am 2007 in Betrieb genommenen Trianel Gas- und Dampfkraftwerk in Hamm-Uentrop ■■ Leistungsanteil von 25 MW am RWE Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle in Hamm (GEKKO), das 2013 ans Netz gehen soll ■■ Blockheizkraftwerk Weeserw eg in Krefeld mit einer elektrischen Leistung von 12 MW ■■ Erzeugung von Strom in der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage der EGK in Krefeld aus Abfällen aus Krefeld, den Kreisen Viersen und Neuss sowie der Stadt Mönchengladbach. Die maximal mögliche auskoppelbare elektrische Leistung beträgt rund 14 MW. ■■ Beabsichtigte Beteiligung mit einem angestrebten Leistungsanteil von 30 MW am geplanten Trianel-Gas- und Dampfkraftwerk auf dem Gelände des Currenta-Chemieparks in Krefeld Uerdingen Zusätzlich zu dieser Eigenerzeugungsleistung bestehen derzeit noch folgende Kapazitäten für die Erzeugung von EEG-Strom bzw. dessen europäischem Äquivalent: ■■ Gemeinsam mit anderen Stadtwerken und der RWE Innogy GmbH ist die SWK ENERGIE an der Green GECCO GmbH & Co. KG beteiligt. Im Rahmen dieses Projektes wird ein Portfolio von erneuerbaren Energien (Wind on- und offshore, Biomasse, Biogas, Geothermie, Wasserkraft etc.) aufgebaut, wodurch CO 2 -Emissionen vermieden werden können. Als erstes Projekt hatte GREEN GECCO 2010 den schottischen Onshore-Windpark „An Suidhe“ mit einer Gesamtleistung von rund 20 MW übernommen. Im Berichtsjahr folgte die Übernahme des Onshore-Windparks „Süderdeich“ in Schleswig-Holstein im Landkreis Dithmarschen. Hier handelt es sich um ein sogenanntes Repowering-Projekt mit einer Gesamtleistung von circa 9 MW. ■■ Bereits im Jahr 2009 haben wir gemeinsam mit der Volksbank Krefeld eG ein Produkt zur Förde rung erneuerbarer Energien konzipiert und erfolgreich angeboten: „Krefelder SONNENSTROM“. Durch einen Sparbrief konnten Krefelder Bürger den Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Krefelder Dächern mit einer zunächst geplanten Leistung von insgesamt 2 MW ermöglichen. Die Anlagen werden von der SWK errichtet und betrieben. Bis April 2012 konnten bereits Anlagen mit einer Leistung von rund 2,7 MW – und damit deutlich mehr als erwartet – installiert und in Betrieb genommen werden. ■■ Stromerzeugung aus Deponiegas an den Deponiestandorten Viersen, Neuss, Schliebeck, Gohr und Düren mit einer Leistung von 3 MW. Gasbezug über E.ON Ruhrgas Erdgas bezogen wir im Jahr 2011 nach wie vor ausschließlich von unserem Lieferanten E.ON Ruhrgas AG. Das zur Mengenabsicherung von der Quantum beschaffte Erdgas wurde vertraglich in die Gaslieferung der E.ON Ruhrgas einbezogen. Um flexibel auf kurzfristige Marktentwicklungen reagieren zu können, schließen wir im Rahmen des Kommunalgasbezuges nur noch Lieferverträge mit vergleichsweise kurzen Laufzeiten von einem bis maximal zwei Jahren ab. Der letzte Gasliefer vertrag mit E.ON Ruhrgas wurde im Dezember 2009 für die Gaswirtschaftsjahre 2010/11 sowie 2011/12 abgeschlossen. Eigene Wärmeerzeugung Wärme erzeugten wir im Berichtsjahr unverändert vollständig im Konzernverbund, und zwar 258,1 GWh. 66 % ihres Bedarfs bezog die SWK ENERGIE von der Schwestergesellschaft EGK. Die Restmenge kam von der SWK SETEC, die ein Blockheizkraftwerk sowie zwei Heizwerke betreibt. Das für die Wärmeerzeugung benötigte Erdgas bezieht die SWK SETEC wiederum von der SWK ENERGIE. 19 20 Konzernlagebericht Geschäftsfeld Wasser: Förderung aus eigenen Brunnen Die SWK AQUA speiste im Berichtsjahr 13,3 (Vj. 13,6) Mio. Kubikmeter Trinkwasser ins Krefelder Leitungsnetz ein. Der seit nunmehr zwei Jahrzehnten zu beobachtende Trend jährlich um rund zwei bis drei Prozent rückläufiger Mengen ist damit ungebrochen. Das Krefelder Trinkwasser stammt nunmehr aus 42 eigenen Brunnen, da im 1. Quartal 2011 ein Brunnen zurückgebaut wurde. Diese verteilen sich auf acht Wassergewinnungsanlagen. Die Brunnen fördern das Grundwasser aus Tiefen bis zu 100 Metern und liegen mit Ausnahme der beiden Gewinnungsanlagen im Nierster Rheinbogen alle auf Krefelder Stadtgebiet. Für die Wasserentnahme ist nach dem nordrhein-westfälischen Wasser entnahmeentgeltgesetz (WasEG) ein „Wassercent“ genanntes Entgelt zu entrichten. Geschäftsfeld Entsorgung: Preisniveau insgesamt kaum verändert In der EGN bezieht sich die Beschaffung vorrangig auf die Absteuerungswege der Abfälle bezüglich der Reststoffverwertung und -beseitigung. Beschaffungen hinsichtlich unserer eigenen Betriebsführung betreffen vorwiegend Speditionsfremdleistungen, Fremdpersonal, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Instandhaltungsleistungen. Im Dienstleistungssektor Reststoffverwertung und -beseitigung konnten wir infolge der vertraglichen Preisfixierung mit den Müllverbrennungsanlagen für den Hauptstrom der Abfallmengen nur vereinzelt Preisreduzierungen für die Lieferung freier Spitzenmengen erreichen. Die ebenfalls fest vereinbarten Absteuerungspreise in externen Anlagen werden in regelmäßigen Abständen geprüft und gegebenenfalls neu verhandelt. Im Berichtsjahr konnten bei einigen Anlagen und Dienstleistern Preisnachlässe erzielt werden. Bei der Beschaffung von Kunststoff- und Metallbehältern kam es auf Grund von gestiegenen Rohstoffpreisen zu Preiserhöhungen. In den sonstigen Beschaffungsbereichen konnten wir Preissteigerungen weitestgehend vermeiden und bei einigen Lieferanten und Dienstleistern sogar Preiss enkungen erzielen. Bei der EGK erstreckt sich die Beschaffung hauptsächlich auf die Felder Betriebs- und Hilfsstoffe, Ersatzteile, Instandhaltungsdienstleistungen und Reststoffentsorgung. Für die meisten Hilfs- und Betriebsstoffe konnten die Preise 2011 auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Die zu beschaffenden Ersatzteile für den Kessel 2 konnten weit unter den Angebotspreisen des Generalunternehmers beschafft werden. Für Instandhaltungsdienstleist ungen entwickeln sich die Preise abhängig von den jeweiligen Tarifabschlüssen. Trotzdem konnten wir moderate Preisabschlüsse vereinbaren und in sechs von sieben Fällen die Konditionen für die Vertragsdienstleister weiterhin auf dem Niveau von 2010 halten. Die Preise für das wichtige Betriebsmittel Heizöl sind über das ganze Jahr kontinuierlich gestiegen. Die Auswirkungen konnten jedoch infolge eines Ende 2008 im Konzernverbund abgeschlossenen Rohwaren-Swaps erheblich gemildert werden. Die GSAK beschafft im Wesentlichen Drittleistungen im Rahmen der Restabfallbeseitigung, der Verwertung der eingesammelten Abfälle und des Kehrgutes sowie Betriebsmittel und Instandhaltungsmaterial für die Fahrzeuge. Die Aufwendungen für die Restabfallbeseitigung, den größten Beschaffungsposten, betragen unverändert 13,4 Mio. €. Sie richten sich nach den von der Schwes tergesellschaft EGK mit der Stadt Krefeld vereinbarten Verbrennungsentgelten. Die Preise für Instandhaltungsmaterial und für Betriebsstoffe haben sich nicht wesentlich verändert. Dieselkraftstoff ist hingegen – insbesondere zum Jahresende – deutlich teurer geworden. Auch bei der GSAK konnten die Auswirkungen durch das oben erwähnte Swap-Geschäft gedämpft werden. Geschäftsfeld Verkehr: Leistungen für Straßenbahn-Haltestellenumbau im Fokus Bei der SWK MOBIL stehen bei der fortlaufenden Beschaffung schwerpunktmäßig Fremdunternehmerleistungen im Fahrdienst (von mittelständischen privaten Busunternehmen der Region bzw. von der West-Bus GmbH), Dieselkraftstoff für unsere eigene Busflotte und Bauleistungen zur Instandhaltung bzw. Sanierung unserer Infrastruktur im Mittelpunkt. Um einen stufenlosen Einstieg unserer Fahrgäste in unsere neuen Straßenbahnen zu ermöglichen, haben wir im Berichtsjahr mit dem Umbau von Straßenbahnhaltestellen begonnen. Die ersten neun wurden fertiggestellt. Konzernlagebericht Geschäftsentwicklung Differenzierte Absatzentwicklung Der Absatz hat sich in den Geschäftsfeldern bzw. Gesellschaften des SWK-Konzerns wie folgt entwickelt. Es handelt sich hierbei um nicht konsolidierte Absatzdaten. Im Geschäftsfeld Energie ist bei der Absatzbetrachtung nur die SWK ENERGIE relevant. Ihr Stromabsatz an Endkunden (Vertriebsgeschäft) lag 2011 mit insgesamt 1.468,8 GWh um 13,9 GWh bzw. 1,0 % über dem Vorjahreswert von 1.454,9 GWh. Infolge erfolgreicher Akquisition in externen Netzgebieten steigerte sich die Absatzmenge außerhalb Krefelds um 75,6 GWh bzw. rund 22 %. Damit konnten wir den Absatzrückgang innerhalb Krefelds mehr als ausgleichen. Die Absatzmenge innerhalb Krefelds sank um 61,7 GWh bzw. 5,6 %. Im Rahmen der Bezugsabwicklung über die Quantum wurde ein Absatz von 5.026,3 (Vj. 4.209,5) GWh erreicht. Darüber hinaus fiel durch den Stromverkauf aus Eigenerzeugungskapazitäten der SWK ENERGIE (Trianel Gaskraftwerk Hamm, Projekt GEKKO, KWK- und EEG-eigene Anlagen) ein Absatz von 289,0 (Vj. 201,5) GWh an. Über alle drei Bereiche nahm damit der Stromabsatz von 5.865,8 GWh auf 6.784,1 GWh zu (+ 15,7 %), was im Wesentlichen durch die oben dargestellte Bezugsabwicklung über die Quantum sowie einen höheren Absatz aus selbst erzeugtem Strom bedingt ist. Der Absatz in der Sparte Gas ist im Jahr 2011 aufgrund der deutlich höheren Temperaturen sowie der Kundenrückgänge innerhalb Krefelds von 3.318,1 GWh um 476,6 GWh bzw. 14,4 % auf 2.841,5 GWh gesunken. Der Gewinn von Kunden außerhalb Krefelds zieht zwar einen Anstieg der Absatzmenge in externen Gebieten um mehr als das Dreifache nach sich, kann die Absatzrückgänge innerhalb Krefelds jedoch nicht kompensieren. Der Wärmeabsatz ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufgrund der wesentlich milderen Temperaturen von 271,3 GWh um 48,7 GWh bzw. 17,9 % auf 222,6 GWh zurückgegangen. Im Geschäftsfeld Wasser lag der Trinkwasserabsatz bei 12,1 (Vj. 12,3) Mio. Kubikmeter und ist somit weiterhin rückläufig. Der Zuwachs um 144 Kunden reicht nicht aus, um den zurückgehenden Verbrauch bei den Privat- und Geschäftskunden zu kompensieren. Der Verbrauchsrückgang entfällt zu zwei Dritteln auf Haushaltskunden und zu einem Drittel auf Geschäftskunden. Die EGN behandelte, beseitigte und verwertete im Gesamtjahr 2011 rund 1.428.000 (Vj. 1.147.000) Tonnen Abfälle und Wertstoffe. Dies entspricht einem Mengenanstieg von 24,5 % und ist im Wesentlichen durch eine Steigerung der Anlieferungen an Inertstoffdeponien bedingt. In der Gesamtmenge sind rund 270.000 (Vj. 271.000) Tonnen enthalten, die an die Krefelder Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage der EAG geliefert wurden. 21 22 Konzernlagebericht Die EGK verzeichnete nach wie vor eine hohe Auslastung. Die verbrannte Abfallmenge der MKVA betrug 354.863 Tonnen, das sind 736 Tonnen bzw. 0,2 % mehr als 2010 (354.127 Tonnen). Die Kläranlage reinigte 35,3 (Vj. 33,9; +4,1 %) Mio. Kubikmeter Abwasser. Die Gesellschaft erzeugte 144.881 MWh Strom (Vj. 140.045 MWh; +3,5 %) und 318.376 MWh Wärme und Dampf (Vj. 344.617 MWh; -7,6 %). Damit konnten wir nicht nur unser eigenes Klärwerk vollständig mit Strom und Dampfwärme sowie auch die Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage und die sonstigen Bereiche versorgen. Darüber hinaus lieferte die EGK noch 54.173 MWh Strom (Vj. 48.863 MWh; +10,9 %) und 170.469 MWh Fernwärme (Vj. 195.261 MWh; -12,7 %) an ihre Schwestergesellschaft SWK ENERGIE. Die von der GSAK im Auftrag der Stadt Krefeld und der Dualen Systeme entsorgte Abfallmenge stieg von 112.725 Tonnen um 1.287 Tonnen auf 114.012 Tonnen (+1,1 %). Im Allgemeinen ist nahezu in allen Bereichen eine leichte Mengensteigerung zu verzeichnen. Eine Ausnahme bildet die Hausmüllmenge, die gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig war. Die von der GSAK an die Krefelder MKVA gelieferte Menge ging gegenüber dem Vorjahr (76.987 Tonnen) um 480 Tonnen auf 76.507 Tonnen zurück. Im Geschäftsfeld Verkehr konnte die SWK MOBIL im zehnten Jahr in Folge einen – wenn auch nur noch geringen – Anstieg der Fahrgastzahlen erreichen. 2011 zählten wir 41.417.985 Fahrgäste, ein leichtes Plus von 28.494 bzw. knapp 0,1 % gegenüber den 41.389.491 Fahrgästen des Vorjahres. Die Zahl der Abonnements ist mit 40.226 nahezu gleich geblieben (2010: 40.217). Moderate Preisanpassungen Bei den Absatzpreisen war in der Sparte Strom ab Januar 2011 bei den meisten Produkten eine Erhöhung der Arbeitspreise notwendig, weil die stark gestiegene EEG-Belastung und die angehobenen Netznutzungsentgelte höher waren als die günstigeren Einkaufskonditionen. Die Arbeits- und Verbrauchspreise für die Grund- und Ersatzversorgung in Krefeld erhöhten sich dadurch um etwa 5 %. Bei den meisten Produkten war eine Preisanpassung in mindestens gleicher Größe erforderlich. Nach einer mehrjährigen Preiskonstanz in der Grund- und Ersatzversorgung in der Sparte Gas waren wir aufgrund gestiegener Beschaffungskosten zum 1. Oktober 2011 zu einer durchschnittlichen Anhebung der Preise um 8,6 % gezwungen. Die Preise der Gasprodukte für die Krefelder Kunden blieben im Wesentlichen unverändert. Die Produktpreise für die Gaskunden in Versorgungsgebieten Absatzentwicklung in den Geschäftsfeldern 2011 2010 Veränderung in % Geschäftsfeld Energie Strom (inkl. Handelsgeschäft) GWh 6.784,1 5.865,8 +15,7 GWh 1.468,8 1.454,9 +1,0 Gas GWh 2.841,5 3.318,1* -14,4 Wärme GWh 222,6 271,3* -17,9 12,1 12,3 -1,6 Tsd. t 1.428,0 1.147,0 +24,5 Verbrannte Abfallmenge Tsd. t 354,9 354,1 +0,2 Gereinigte Abwässer Mio. m 3 35,3 33,9 +4,1 114,0 112,7 +1,1 41,4 41,4 +0,1 davon Endkundengeschäft Geschäftsfeld Wasser Trinkwasser Mio. m 3 Geschäftsfeld Entsorgung EGN Behandlung/Beseitigung/Verwertung von Reststoffen EGK GSAK Gesammelte Abfallmenge zur Behandlung/Beseitigung/Verwertung Tsd. t Geschäftsfeld Verkehr Fahrgäste * Wert angepasst Mio. Konzernlagebericht außerhalb des Heimatmarktes wurden hingegen im 4. Quartal 2011 entsprechend den Kostenstrukturen in den einzelnen Netzgebieten und der jeweiligen Wettbewerbssituationen angepasst. Bedingt durch den Wegfall der steuerlichen Begünstigung für Fernwärme wurden deren Preise zum 1. Januar 2011 leicht erhöht. Im weiteren Jahresverlauf 2011 blieben sie unverändert. Die im Wettbewerb stehenden Produkte der Sparten Strom und Gas sind gemäß unserer in der Berichtsperiode durchgeführten Vergleiche nach wie vor wettbewerbsfähig bepreist. In der Sparte Wärme haben wir – regional wie auch bundesweit – ebenfalls ein günstiges Preisniveau. Aufgrund des hohen Anteils an Fixkosten zur Sicherstellung der Wasserversorgung bei einer insgesamt rückläufigen Abgabemenge war auch im Geschäftsjahr 2011 eine moderate Wasserpreisanhebung erforderlich. Zum 1. Januar 2011 haben wir den Verbrauchspreis um 2,0 Cent auf 1,76 € netto pro Kubikmeter erhöht. Durch eine Gesetzesänderung wurde das Wasserentnahmeentgelt in NRW auf 4,5 Cent pro Kubikmeter angehoben. Ab September 2011 wurde der Verbrauchspreis deshalb auf 1,771 € netto pro Kubikmeter festgesetzt. Der Grundpreis ist auch 2011 unverändert geblieben. Unter Einbeziehung des unveränderten Grundpreises änderte sich der Wasserpreis insgesamt (netto; ohne Berücksichtigung des Wasserentnahmeentgelts) durchschnittlich um 0,9 %. Im Geschäftsfeld Entsorgung profitierte die EGN von einem gestiegenen Preisniveau für Sekundärrohstoffe. Die erfreuliche Produktionslage der gewerblichen Kunden hat den Preisdruck auf Entsorgungsdienstleistungen allerdings nicht gemindert. Auch im Geschäftsfeld Kommunale Dienstleis tungen hielt der Preisdruck bei den Ausschreibungsverfahren für Sammel- und Transportaufträge an. Das Preisniveau für Abfälle zur Verwertung, insbesondere zur thermischen Verwertung, ist 2011 auf niedrigem Niveau stabil geblieben. Bei der EGK blieb für die thermische Behandlung der Siedlungsabfälle gemäß der 2010 getroffenen Festpreisvereinbarung das Preisniveau unverändert. Bei der GSAK besteht das Kerngeschäft unverändert in der von der Stadt Krefeld übertragenen Abfallsammlung und Straßenreinigung. Für diese Leistungen erhält die GSAK vertragsgemäß einen Selbstkostenfestpreis. Im Geschäftsfeld Verkehr wurden die für die SWK MOBIL gültigen Fahrpreise im VRR zum 1. Januar 2011 im gewichteten Mittel um 3,9 % angehoben. Ertragslage Umsatz erreicht Rekordniveau Die Konzernumsatzerlöse einschließlich Strom- und Erdgassteuer sind von 1.058,3 Mio. € weiter um 66,1 Mio. € auf 1.124,4 Mio. € gestiegen und liegen damit leicht über dem bisherigen Spitzenwert von 2008. Das Wachstum um 6,2 % ist in erster Linie auf das Geschäftsfeld Energie, und zwar die Sparte Strom der SWK ENERGIE, zurückzuführen. Hier ergab sich ein zweistelliges Erlöswachstum von 542,9 Mio. € um 67,4 Mio. € bzw. 12,4 % auf 610,3 Mio. €. Bei der SWK ENERGIE sind die Strom erlöse aufgrund höherer Stromlieferungen im Rahmen der Bezugsabwicklung über die Quantum sowie an Energiehändler im Rahmen der eigenen Handelsaktivitäten gestiegen. Ebenso verzeichneten die Erlöse aus dem Stromverkauf im Vertriebsgeschäft absatz- und preisbedingt einen Zuwachs. Im Einzelnen sind die Umsatzerlöse der Geschäftsfelder der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Die Stromsteuer beläuft sich auf 24,5 (Vj. 20,7) Mio. € und die Erdgassteuer auf 15,4 (Vj. 17,8) Mio. €. Die Nettoumsatzerlöse – Umsatzerlöse nach Abzug der Strom- und Erdgassteuer – liegen bei 1.084,5 (Vj. 1.019,7) Mio. €. Die Minderung des Bestands an nicht abgerechneten Leistungen von 4,3 Mio. € auf 0,8 Mio. € ist insbesondere durch Abrechnung von Instandhaltungen des Stromnetzes durch die SWK SETEC bedingt. Die aktivierten Eigenleistungen sowie die Erträge aus der Übernahme von Infrastrukturkosten aus dem Geschäftsfeld Verkehr (SWK MOBIL) betragen jeweils 2,4 Mio. € und blieben damit nahezu auf dem Vorjahresniveau von jeweils 2,3 Mio. €. 23 24 Konzernlagebericht Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 36,6 Mio. € um 8,3 Mio. € unter dem Vorjahr. Dies resultiert hauptsächlich aus einem Rückgang der Erlöse aus der Auflösung von Rückstellungen um 7,6 Mio. € auf 9,3 Mio. €. Darüber hinaus enthalten diese Erträge aus der anteiligen Auflösung der passivischen Unterschiedsbeträge in Höhe von 4,3 Mio. €, die sich infolge der Erstkonsolidierung der EGN und der Dürener Deponiegesellschaft mbH ergaben. Weiterhin beinhalten sie insbesondere Erträge aus der Gewährung von Zuschüssen, Mahn- und Einziehungserträge, Erträge aus Mieten und Pachten sowie Schadensersatzerträge. Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen nahm entsprechend der Umsatzerlösentwicklung um 52,2 Mio. € bzw. 6,9 % von 757,2 Mio. € auf 809,4 Mio. € zu. Damit fällt der Anstieg um 13,9 Mio. € geringer aus als die Erhöhung der Umsatzerlöse. Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe verzeichneten einen Zuwachs von 581,0 Mio. € um 61,1 Mio. € auf nun 642,1 Mio. €. Dieser Anstieg ist vor allem durch höhere Strombezugskosten bei der SWK ENERGIE im Geschäftsfeld Energie verursacht. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen gingen von 176,3 Mio. € um 8,9 Mio. € auf 167,3 Mio. € zurück. Die Minderung ist im Wesentlichen durch Einmaleffekte aus dem Vorjahr im Geschäftsfeld Entsorgung begründet. Der Personalaufwand ist von 129,6 Mio. € um 3,4 Mio. € auf 133,0 Mio. € gestiegen (+2,7 %). Bedingt durch eine höhere jahresdurchschnittliche Mitarbeiterzahl, insbesondere bei der SWK ENERGIE und in der EGN-Gruppe, sowie durch Tariferhöhungen in allen Geschäftsfeldern erhöhten sich die Aufwendungen für Löhne und Gehälter um 3,4 Mio. € auf 104,6 Mio. €. Demgegenüber sind die Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung mit 28,5 Mio. € nahezu unverändert (Vj. 28,4 Mio. €). Die Abschreibungen erreichten 53,9 Mio. €, nach 50,0 Mio. € in 2010. Der Zuwachs ist auf höhere Investitionen, im Wesentlichen in Technische Anlagen und Maschinen bei der EAG (Ersatzkessellinie 2), SWK ENERGIE und EGN sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattung bei der EGN, GSAK und SWK SETEC zurückzuführen. Der Aufwand aus der Weiterleitung der Konzessionsabgabe an die Stadt Krefeld ist von 16,2 Mio. € auf 15,4 Mio. € gesunken. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einer sowohl im Strom- als auch im Gasbereich gesunkenen Konzessionsabgabe bei der SWK ENERGIE. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 73,8 Mio. € auf 72,0 Mio. € reduziert, im Wesentlichen bedingt durch niedrigere Kosten im Bereich der Abschreibungen auf das Umlaufvermögen bzw. Aufwendungen für Altersteilzeit. Demgegenüber stehen höhere Aufwendungen für Reparatur-, Dienst- und Fremdleistungen sowie Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen. Umsatz nach Geschäftsfeldern Umsatz (Mio. �) 2011 2010 Veränderung in % Geschäftsfeld Energie 750,3 693,9 +8,1 Strom (einschl. Stromsteuer) davon Handelsgeschäft 610,3 304,1 542,9 260,8 +12,4 +16,6 Gas (einschl. Erdgassteuer) Wärme 123,9 16,1 133,6 17,5 -7,2 -8,1 Geschäftsfeld Wasser Wasser Abwasser (Dienstleistungen) 48,2 28,2 20,0 45,8 26,3 19,5 +5,1 +7,0 +2,4 287,1 280,1 +2,5 33,4 34,6 -3,5 5,4 3,8 +41,3 1.124,4 1.058,3 +6,2 Geschäftsfeld Entsorgung Geschäftsfeld Verkehr Geschäftsfeld Dienstleistungen (inkl. SWK AG) Konzernumsatz gesamt Konzernlagebericht 25 Das Betriebsergebnis nahm von 46,7 Mio. € um 3,8 Mio. € bzw. 8,1 % auf 42,9 Mio. € ab. Der Rückgang ist hauptsächlich auf eine Minderung des Rohgewinns (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderung abzgl. Materialaufwand) bei der SWK SETEC und der EGK zurückzuführen. Bei der SWK SETEC ist insbesondere der Rohgewinn aus der Betriebsführung Strom gesunken. Darüber hinaus ist das Betriebsergebnis der SWK MOBIL 2011 durch bilanzielle Vorsorge für mögliche Verpflichtungen aus dem Übersteigerausgleich belastet. Das Finanzergebnis ist von 5,9 Mio. € um 3,6 Mio. € auf 2,3 Mio. € gesunken. Dies liegt vor allem an einem um 2,3 Mio. € gestiegenen Zinsaufwand an nicht verbundene Unternehmen infolge eines höheren Finanzierungsbedarfs, insbesondere im Geschäftsfeld Entsorgung bei der EAG, sowie einem in 2011 in Höhe von 1,2 (Vj. 0,8) Mio. € angefallenen Zinsaufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen im Geschäftsfeld Entsorgung bei der EGN. Der Steueraufwand einschließlich der sonstigen Steuern liegt mit 18,5 Mio. € geringfügig über dem Vorjahr (18,4 Mio. €). Trotz des gesunkenen Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 52,6 Mio. € um 7,4 Mio. € auf 45,2 Mio. € ist der Steueraufwand nahezu stabil. Dies liegt zum einen daran, dass das Jahr 2011 mit der Bildung von latenten Steuern in Höhe von 1,6 (Vj. <0,1) Mio. € belastet ist. Zum anderen war das Vorjahr durch periodenfremde Steuererträge begünstigt. Der Konzernjahresüberschuss ist von 33,9 Mio. € um 7,1 Mio. € auf 26,7 Mio. € gesunken (-21,0 %). Der Rückgang ist durch das niedrigere Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und durch den höheren Steueraufwand bedingt. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags, des Ergebnisanteils konzernfremder Gesellschafter und der Einstellung in die Gewinnrücklagen in Höhe von 11,7 (Vj. 21,6) Mio. € ergibt sich ein Konzernbilanzgewinn von 14,7 (Vj. 12,1) Mio. €. Finanzlage Operativer Cashflow weiter im Aufwärtstrend Die weiterhin solide Finanzlage ist Ergebnis unserer finanzwirtschaftlichen Strategie zur Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie der Ertragskraft. Im Geschäftsjahr 2011 erreichte der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 113,0 Mio. €. Er liegt damit um 22,3 Mio. € bzw. 24,6 % über dem Vorjahr (90,7 Mio. €). Dies ist in der Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Vermögensgegenstände begründet. Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit betrug insgesamt 69,3 (Vj. 88,2) Mio. €. Er ist im Wesentlichen durch Investitionen in das Sachanlagevermögen und das Finanzanlagevermögen bestimmt. Struktur der Konzernumsatzerlöse 2011 Konzernumsatz (Mio. €) 1.124 1.096 1.058 Betriebsergebnis (Mio. €) 1.010 Entsorgung 26 % 868 Verkehr 3 % Energie 67 % 41 Wasser 4 % 27 2007 Konzernjahresüberschuss (Mio. €) 2008 2009 2010 2011 2007 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Mio. €) 2008 Konzernlagebericht 26 Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit summiert sich auf -23,1 (Vj. 38,2) Mio. €. Der Rückgang ist insbesondere auf die Tilgung von Finanzkrediten für die Finanzierung der Investitionen zurückzuführen. Da der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit durch den Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit überkompensiert wurde, stieg der Finanzmittelbestand – bestehend aus liquiden Mitteln und kurzfristig verfügbaren Wertpapieren des Umlaufvermögens ohne Fondsanteile und langfristige Festgelder zur Sicherung von Pensions- und Altersteilzeitansprüchen sowie Avalen – um 20,6 Mio. € auf 112,6 (Vj. 92,0) Mio. €. Die im Umlaufvermögen ausgewiesenen frei verfügbaren liquiden Mittel, Forderungen, sonstigen Vermögens g egenstände sowie Rechnungsabgrenzungsposten decken die kurzfristigen Verpflichtungen vollständig. Vermögenslage Eigenkapital und Eigenkapitalquote gestiegen Die Bilanzsumme verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 13,8 Mio. € auf 834,0 Mio. €. Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt rund 66 (Vj. 64) %. Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten ist um 17,2 Mio. € auf 285,1 (Vj. 302,3) Mio. € gesunken. Das liegt vor allem an der Reduzierung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um 42,6 Mio. €; demgegenüber erhöhten sich die liquiden Mittel um 23,2 Mio. €. Der Anteil des Umlaufvermögens an der Bilanzsumme beträgt 34 (Vj. 36) %. Auf der Passivseite stieg das Eigenkapital im Wesentlichen durch Rücklagendotierung aus dem Betriebsergebnis 1.124 Betriebsergebnis KonzernumsatzKonzernumsatz 1.124 1.096 1.096 Konzernjahresüberschuss. Das um Gewinnausschüttung (Mio. €) die vorgeschlagene (Mio. €)bereinigte Eigenkapital (Mio. €) (Mio. €) 1.058 1.058 nahm auf 251,7 (Vj. 239,7) Mio. € zu. Eigenkapitalquote beträgt 30 (Vj. 28) %. 1.010 1.010Die bereinigte Der passivische Unterschiedsbetrag und die empfangenen Ertragszuschüsse verminderten sich überwiegend auflösungsbedingt um 868 rund 6,6 Mio. €. 868 Unter Berücksichtigung des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung und einschließlich der vorgeschlagenen Gewinnausschüttung beträgt die bilanzanalytische Eigenkapitalquote 33 (Vj. 31) %. Die Anlagendeckung durch langfristig zur Verfügung stehende Mittel ist auf 108 (Vj. 111) % gesunken. 47 41 41 2007 1.096 1.058 2008 2007 2010 2008 2011 2009 2009 2010 Konzernjahresüberschuss Konzernjahresüberschuss (Mio. €) (Mio. €) Betriebsergebnis (Mio. €) 2011 2007 43 32 32 1.124 47 43 27 27 2008 2007 2010 2008 2011 2009 2009 2010 2011 113 113 Cashflow aus laufender Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Mio. €) Geschäftstätigkeit (Mio. €) 1.010 91 91 8 07 66 66 47 41 32 2009 2010 2011 2007 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Mio. €) 2008 32 32 2010 2011 2007 34 34 19 19 2008 2007 2010 2008 2011 2009 2009 113 Investitionen (Mio. €) Investitionen (Mio. €) 27 27 24 24 2009 42 42 27 2008 47 47 43 2010 2011 2007 2008 2007 2010 2008 2011 2009 2009 2010 2011 Mitarbeiter Mitarbeiter 2.325 2.284 2.325 2.292 2.284 2.2552.292 2.255 31.12.) (zum 31.12.) (zum 2.191* 2.191* Konzernlagebericht Die Rückstellungen verminderten sich von 237,9 Mio. € im Vorjahr auf 229,5 Mio. €. Die Verbindlichkeiten verringerten sich um 15,8 Mio. € auf 303,2 Mio. €, was hauptsächlich auf die Tilgung von Finanzkrediten für die Finanzierung der Ersatz-Verbrennungslinie der EAG zurückzuführen ist. Mit der bereinigten Eigenkapitalausstattung von 251,7 (Vj. 239,7) Mio. €, den langfristigen Rückstellungen von 149,1 (Vj. 153,0) Mio. €, den langfristigen Verbindlichkeiten von 167,4 (Vj. 182,1) Mio. € sowie den übrigen langfristigen Posten (passivischer Unterschiedsbetrag, Ertragszuschüsse und Sonderposten) von 26,1 (Vj. 32,9) Mio. € stehen 594,4 (607,7) Mio. € bzw. 71 (Vj. 72) % des Konzernumsatz Betriebsergebnis Bilanzvolumens als 1.096 langfristiges1.124 Kapital zur Verfügung. (Mio. €) (Mio. €) 1.058 1.010 Die kurzfristigen Verbindlichkeiten liegen mit 239,6 Mio. € auf Vorjahresniveau (240,1 Mio. €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt rund 29 (Vj. 28) %. 868 Investitionen Nach Rekordstand im Vorjahr wieder Rückgang 47 Das Investitionsvolumen des Konzerns ging ohne den Zugang der assoziierten Unternehmen von 43 41 94,9 Mio. € um 39,8 Mio. € bzw. 41,9 % auf 55,1 Mio. € zurück. Hiervon entfielen 52,1 Mio. € auf 32 0,8 Mio. € auf Finanzanlagen. Sachanlagen, 2,2 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände und 27 Im Geschäftsfeld Energie investierten wir insgesamt 12,0 (Vj. 27,9) Mio. €, das sind 43,0 % weniger als 2010. Hiervon entfallen auf Sachanlagen 11,8 Mio. €. Die Hauptpositionen betrafen den Umbau des Heizkraftwerks Weeserweg (1,7 Mio. €) und die Solaranlagen der Aktion „Krefelder SONNENSTROM“ (1,3 Mio. €). 2007der 2008SWK 2009 ENERGIE 2010 2011 investierten wir 3,1 Mio. € 2007 2011 in das Verteilungsnetz In Verteilungsnetze (Vj.2008 3,1 2009 Mio.2010 €) und 113entfielen 0,2 Mio. €. Wachtendonk der SWK NETZE 0,7 Mio. €. AufCashflow immaterielle Vermögens Konzernjahresüberschuss aus laufender Entsorgung Entsorgung 26 % 26 % gegenstände (Mio. €) Geschäftstätigkeit (Mio. €) Im Geschäftsfeld Wasser haben sich die Investitionen auf insgesamt 8,7 (Vj. 2,0) Mio. € vervierfacht. Für den Bau der Wasserenthärtungsanlagen gaben wir 5,4 (Vj. 0,5) Mio. €91 und für Wasserverteilungsanlagen 2,1 (Vj. 0,7) Mio. € aus. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Wasserenthärtungsanlagen beläuft sich auf 13,5 Mio. €. Verkehr Verkehr 3% 3% EnergieEnergie 67 % 67 % 66 Die Investitionen im Geschäftsfeld Entsorgung 48,0 Mio. € um 45,2 % auf 26,4 Mio. € verringert. Davon machten Sachanlagen 25,5 Mio. € aus, von denen wiederum 14,4 Mio. € auf die 47 Errichtung der Ersatz-Verbrennungslinie bei der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage der EAG 42 entfielen. % WasserWasser 4% 4 haben sich von 34 32 27 24 19 Bilanzstruktur in % der Bilanzsumme 2007 2008 2009 2010 2011 Investitionen (Mio. €) 2007 Vermögen Vermögen 2008 2009 2010 2011 KapitalKapital Mitarbeiter 2.292 2.325 Immaterielle Immaterielle 2.255 2.284 (zum 31.12.) 13 13 14 2.191* 14 VermögensVermögensgegenstände gegenstände und und Finanzanlagen Finanzanlagen 95 81 Sachanlagen Sachanlagen 68 58 52 51 2008 2009 2010 2011 34 34 36 32 32 Passivischer Passivischer Unterschiedsbetrag Unterschiedsbetrag Ertragszuschüsse Ertragszuschüsse 1 2 1 2 Langfristige Langfristige Verpflichtungen Verpflichtungen 38 Kurzfristige Kurzfristige Verpflichtungen Verpflichtungen 27 29 29 1 2 1 2 38 40 40 27 28 28 51 55 Umlaufvermögen Umlaufvermögen 2007 52 Eigenkapital Eigenkapital 36 31.12.2010 31.12.2010 2007 31.12.2011 2008 31.12.2011 2009 2010 2011 31.12.2011 31.12.201131.12.2010 31.12.2010 27 28 Konzernlagebericht Das über mehrere Jahre verteilte Gesamtinvestitionsvolumen für die Anlage beläuft sich auf knapp 100 Mio. €. Weitere 3,9 Mio. € entfielen auf Investitionen in den Fuhrpark der EGN und der GSAK. In Deponieeinrichtungen der EGN wurden 0,8 Mio. € investiert. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betrugen 0,8 Mio. € und in Finanzanlagen 0,1 Mio. €. 1.124 1.058 Im Geschäftsfeld Verkehr hat sich das Investitionsvolumen um 68,6 % auf 4,3 (Vj. 13,7) Mio. € verringert. Größte Einzelposten waren mit 0,7 Mio. € die Restzahlung für zwei Hybridgelenkbusse und der Erwerb von vier Dieselbussen mit 0,9 Mio. €. Des Weiteren wurde eine Anzahlung in Höhe von 1,1 Mio. € für weitere vier Hybridgelenkbusse geleistet. Diese werden zu einem hohen Anteil vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gefördert. Da wir mit anderen Verkehrsunternehmen der Region eine Einkaufsgemeinschaft für Busse gebildet haben, konnten die Anschaffungspreise im Vergleich zu den Vorjahren reduziert werden. Betriebsergebnis (Mio. €) Im Geschäftsfeld Dienstleistungen wurden unverändert 0,1 Mio. € investiert. Diese entfielen vollständig auf Sachanlagen. Die SWK AG investierte im Berichtsjahr 3,6 (Vj. 3,3) Mio. €. Auf Sachanlangen entfielen 1,8 Mio. €, auf immaterielle Vermögensgegenstände 1,1 Mio. € und auf Finanzanlagen 0,7 Mio. €. 47 41 27 43 Aus Konsolidierungseffekten aufgrund der at-Equity-Bewertung von Gesellschaften (assoziierten 32 Unternehmen) resultiert ein Investitionsvolumen in Höhe von 9,9 Mio. €. Mitarbeiter 2010 2011 2007 2008 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Mio. €) 2010 der 2011 Beschäftigten leicht erhöht Anzahl 113 Im SWK-Konzern waren zum Ende des Berichtsjahres 2.325 Mitarbeiter beschäftigt. Gegenüber 2010 (2.292) zählten wir 33 Beschäftigte mehr (+1,4 %). Allein die SWK ENERGIE stellte 20 Mitarbeiter zusätzlich ein, hauptsächlich für die Verstärkung von Vertrieb und Beschaffung. Der Rest verteilt sich 91 auf mehrere Gesellschaften. 2009 Umgerechnet auf Vollzeitkapazitäten zählten wir konzernweit am 31. Dezember 2011 2.256 Mitarbeiter, das waren 38 bzw. 1,7 % mehr als ein Jahr zuvor (2.218). 66 47 42 34 Der Personalaufwand ist von 129,6 Mio. € um 3,4 Mio. € auf 133,0 Mio. € gestiegen (+2,7 %) (siehe oben). Aufgrund der gestiegenen Mitarbeiterzahl und eines nur unterproportional gestiegenen Personalaufwands ist der Personalaufwand je Mitarbeiter (durchschnittliche Kopfzahl) von 56.620 € um 1,3 % auf 55.874 € gesunken. Die Personalaufwandsquote bezogen auf den Umsatz beträgt 2011 11,8 (Vj. 12,2) %. 27 2010 Zusätzlich waren im Konzern zum Ende 2011 insgesamt 61 (Vj. 70) Auszubildende sowie 24 (Vj. 26) von der Stadt Krefeld und anderen Dritten dauerhaft überlassene Mitarbeiter tätig. 2011 2007 Mitarbeiter (zum 31.12.) 2008 2.255 2.284 2009 2010 2011 2.292 2.325 2.191* 95 55 2010 2011 * Vollzeitäquivalente 2007 2008 2009 2010 2011 Konzernlagebericht Forschung & Entwicklung Zu den vielfältigen Anstrengungen zur Zukunftssicherung unserer Unternehmensgruppe gehört auch die ständige Anpassung unserer Produkte und Leistungen an den jeweiligen Stand der Technik. Dies betrifft alle operativ tätigen Gesellschaften und liegt in deren Verantwortung. Häufig handelt es sich um verfahrens- und anwendungstechnische Optimierungen, die sich in kleinen Schritten vollziehen und für unsere Kunden nicht direkt spürbar sind. Darüber hinaus sind für 2011 einige Projekte besonders hervorzuheben: Geschäftsfeld Energie: „Innovationen spielen eine herausragende Rolle, um die Forschungszentrum an der Wettbewerbs- und damit die Zukunftsfähigkeit unserer UnterHochschule Niederrhein nehmensgruppe zu sichern. SWK-Gesellschaften nehmen an Im Juni der Berichtsperiode mehreren Forschungsinitiativen von Bundesministerien teil. hat die SWK eine umfassende Kooperation mit dem KreZwei aktuelle Beispiele sind die Projekte ‚E-DeMa‘ – Entwickfelder Zweig der Hochschule lung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme Niederrhein begründet. Beide hin zum E-Energy Marktplatz der Zukunft – und ‚Intelliekon‘ Partner unterzeichneten eine – Nachhaltiger Energiekonsum durch intelligente Zähler-, Vereinbarung, nach der die Kommunikations- und Tarifsysteme.“ Hochschule zum 1. Januar Dr. Petra Giese, in der Abteilung Unternehmenskommunikation 2012 ein interdisziplinäres der SWK STADTWERKE KREFELD AG u.a. zuständig für das Lehr- und Forschungszentrum Thema Forschung & Entwicklung für Energiemanagement und Energietechnik gründet. Die SWK ist Namensgeber und – zunächst bis Ende 2016 – Förd erer des neuen „SWK-Energiezentrum E² – Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik der Hochschule Niederrhein“. Das Energiezentrum wird sich unter anderem mit den Herausforderungen zukünftiger Energiesysteme sowie der steigenden Nachfrage nach Energie beschäftigen. Lehre und Forschung sollen eng verzahnt sein. Einerseits werden aktuelle Ergebnisse in die Lehrveranstaltungen integriert, andererseits arbeiten die Studierenden in Projekten an aktuellen Fragestellungen mit. Die SWK wird dabei Energiethemen aus den Geschäftsfeldern Energie, Wasser, Entsorgung und Verkehr in die Kooperation einbringen. Fortführung bestehender Forschungsprojekte Die SWK SETEC war auch in der Berichtsperiode an zwei Forschungsprojekten zu neuen Zähler technologien beteiligt: dem Projekt „Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energie systeme hin zum E-Energy-Marktplatz der Zukunft“ (E-DeMa), gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und dem Projekt „Nachhaltiger Energiekonsum von Haushalten durch intelligente Zähler, Kommunikations- und Tarifsysteme“ (Intelliekon), gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Geschäftsfeld Entsorgung: EGN testet telematisches Logistiksystem Die EGN testete 2011 ein telematisches Logistiksystem. Dabei ging es um die drei Teilprojekte Auftragsmanagement, E-Billing und Fahrzeugmanagement. Beim Auftragsmanagement ist das Ziel, mit Hilfe eines Handterminals eine papierlose Abwicklung des Logistikprozesses durchzuführen, indem das Nachweisformular über erbrachte Leistungen online in die Fahrzeuge übermittelt wird. Da wir mit unseren Rechnungen bisher diese Nachweise mit versenden, ist die neue Technik auch ein vorbereitender Schritt für das E-Billing (elektronische Rechnungsstellung). Mit dem Gerät sollen auch Behälterverfolgung, Feststellung der Fahrzeugpositionierung, Tourenverfolgung und Navigation möglich sein. Beim Fahrzeugmanagement geht es in erster Linie um eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Zu diesem Zweck wird dem Fahrer auf dem Handheld eine Rückmeldung über sein Fahrverhalten gegeben. Aus Fahr verhalten und Dieselverbrauch ermittelt das System eine „Fahrernote“, womit die Daten vergleichbar werden und für den Fahrer erkennbar ist, ob sich Änderungen in seinem Fahrverhalten auswirken. Außerdem erhält die Werkstatt die Möglichkeit, Fahrzeugdaten online abzurufen, zum Beispiel bei Störungen im Fahrzeug. 29 30 Konzernlagebericht Geschäftsfeld Verkehr: Wissenschaftliche Auswertung des Einsatzes von Hybridbussen Die SWK MOBIL nimmt an einem durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Projekt zur Einführung von Bussen mit Hybridtechnologie im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) teil. Damit verbunden ist ein begleitendes Forschungsprogramm, gemeinsam durchgeführt vom VRR, dem Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen University (ika) und dem TÜV Nord. Die wissenschaftlichen Auswertungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erlangung der Marktreife von Bussen mit Hybridantrieb. Nachtragsbericht Nach dem Bilanzstichtag sind folgende Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten: Interims-Geschäftsführer bei der GSAK Der Geschäftsführer der GSAK, Ulrich Gilleßen, ist zum 31. Dezember 2011 aus dem Unternehmen ausgeschieden. Zum 1. Januar 2012 hat Wilfried Gossen interimsweise die Geschäftsführung neben verschiedenen Führungsfunktionen bei der EGN übernommen. Energieeinkauf auch für lekker Im Rahmen der Übernahme der 49%igen Beteiligung an der lekker Energie in 2011 wurde zwischen den Gesellschaftern ENERVIE und SWK ENERGIE vereinbart, die Beschaffung für lekker Energie künftig gemeinsam durchzuführen. Zum 1. Februar 2012 startete die Energiebeschaffung für die Hälfte des Strom- und Gasportfolios der lekker Energie durch die SWK ENERGIE, operativ ausgeführt durch die Quantum. Kerstin Abraham neues Vorstandsmitglied In seiner Sitzung am 14. Januar 2012 hat der Aufsichtsrat Kerstin Abraham einstimmig zum neuen Vorstandsmitglied, zuständig für die Bereiche Entsorgung und Wasser, bestellt. Die 45-jährige Diplom-Kauffrau war seit 2006 Kaufmännische Geschäftsführerin der USB Umweltservice Bochum GmbH und zuvor in verschiedenen Geschäftsführungs- und sonstigen Leitungsfunktionen der AGR Unternehmensgruppe (Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH) tätig. Kerstin Abraham wird ihre Tätigkeit für die SWK am 1. Mai 2012 aufnehmen. Konzernlagebericht Chancen- und Risikobericht Risikomanagementsystem Das Risikomanagement wird durch die SWK AG als Muttergesellschaft für alle in den Geschäftsfeldern Energie, Wasser und Verkehr operativ tätigen SWK-Tochtergesellschaften im Rahmen der bestehenden Geschäftsbesorgungsverträge zentral durchgeführt. Die auch zum Konzern gehören den Entsorgungsgesellschaften EGN, EAG, EGK und GSAK verfügen jeweils über ein eigenes Risiko management. Deren wesentliche Risiken werden im Risikoportfolio des Konzerns erfasst und ausgewiesen. Die SWK AG führt mit allen in das Risikomanagementsystem einbezogenen Gesellschaften syste matische Risikoinventuren durch. In Abhängigkeit eines derzeit übergreifenden einheitlichen Schwellenwerts wird regelmäßig über Veränderungen von Risiken berichtet. Bei erstmaligem Eintritt erfolgt – in Abhängigkeit des Schadenspotenzials – die Berichterstattung unmittelbar. Auf Basis der Risikoinventuren ergreifen die Risikoverantwortlichen dann Maßnahmen zur Steuerung, Begrenzung und Minimierung von Risiken. Gemäß der Empfehlung des Risikoausschusses wurden im Berichtsjahr die Grenzwerte der Schadenskategorien ausschließlich auf das durchschnittliche betriebliche Ergebnis der aktuellen Mittelfristplanung der SWK AG (inkl. Beteiligungserträge Entsorgung) ausgerichtet. Risiken der zukünftigen Entwicklung Im Folgenden wird auf die für den Konzern wesentlichen Risiken eingegangen. Die betrieblichen Risiken gehören nicht dazu, da sie aufgrund des als sehr unwahrscheinlich angesehenen Eintritts von untergeordneter Bedeutung sind. Politisch-rechtliche Risiken Es besteht für die EGN zur Sicherung der Rekultivierung und Nachsorge der Deponien im RheinKreis Neuss eine Bankbürgschaft in Höhe von 47,9 Mio. €. Die Bankbürgschaft ist durch einen Avalkredit der SWK AG in gleicher Höhe rückbesichert. Als Sicherheit für den Avalkredit dient eine Festgeldeinlage der SWK AG in Höhe von 12,1 Mio. €. Des Weiteren bestehen Kontingentverpflichtungen der EGN zum 31. Dezember 2011 in Höhe von 29 Mio. € p. a. bei einer Vertragslaufzeit bis November 2017. Darüber hinaus hat die SWK AG dem Kreis Viersen eine selbstschuldnerische Bürgschaft in Höhe von 9,9 Mio. € zur Besicherung des Weiterbetriebs, der Rekultivierung und Nachsorge der Deponie Viersen II gestellt. Der Haftungseintritt der vorbezeichneten Verpflichtungen wird unver ändert als sehr unwahrscheinlich eingestuft. Bei der SWK AQUA können sich insbesondere aus kartellrechtlichen Entwicklungen Risiken ergeben. Seitens des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) wird erst einmal auf ein freiwilliges Landesbenchmarking als Effizienzmotor gesetzt. Es ist derzeit nicht erkennbar, allerdings auch nicht auszuschließen, dass zukünftig auch die Landeskartellbehörde NRW Abfragen nach dem Muster der hessischen oder einer anderen Behörde starten wird. Die SWK AQUA nimmt seit 2008 am Landesbenchmarking teil. Die weiteren kartellrechtlichen Entwicklungen werden beobachtet. Die Wahrnehmung der Unternehmensinteressen erfolgt über die wasserwirtschaftlichen Verbände. Bei der SWK MOBIL ist das 2011 entstandene Risiko aus der Einführung eines Sozialtickets im VRR nicht mehr gegeben, da der Rat der Stadt Krefeld in seiner Sitzung vom 22. September beschlossen hat, ein solches Ticket im Stadtgebiet Krefeld nicht einzuführen. Eines der wesentlichsten Risiken der SWK MOBIL war das EU-Beihilfeprüfverfahren zum neuen VRR-Finanzierungssystem. Mit der Entscheidung vom 23. Februar 2011 der Europäischen Kommission in Bezug auf den VRR und die darin zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen ist die beihilferechtliche Diskussion für die Jahre bis einschließlich 2009 beendet. Für die anschließenden Jahre ergibt sich aus der Entscheidung möglicherweise im formalen Bereich Anpassungsbedarf zu einzelnen Punkten im VRRFinanzierungss ystem. Wir sehen daher beihilferechtliche Risiken nur noch im formalen Bereich und gehen davon aus, dass diese Formalien umgesetzt werden. 31 32 Konzernlagebericht Marktrisiken Bei der EGN betrifft ein wesentliches Risiko die Entwicklung der verfügbaren Mengen und der Preise für Abfälle zur Verbrennung. Zum einen werden immer wieder Fälle von illegaler Ablagerung von Gewerbeabfällen in Kies- und Tongruben in großem Umfang bekannt. Zum anderen wird der Markt durch neue Kapazitäten infolge des Baus von Ersatzbrennstoffkraftwerken (EBS-Kraftwerken) belastet, die teilweise deutlich günstigere Kostenstrukturen haben als bestehende Müllverbrennungsanlagen. Im Ergebnis hat beides zu sinkenden Preisen für die Abfälle zur Verbrennung geführt. Diese Tendenz besteht fort. Vor diesem Hintergrund stellt auch der zurzeit gültige Abfallwirtschaftsplan Nordrhein-Westfalen ein Risiko für die EGN dar, da er die bisher in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf bestehenden verbindlichen Zuweisungen zu bestimmten Entsorgungsanlagen aufgehoben hat. Die Kosten der gesellschaftsrechtlich und vertraglich mit der EGN verbundenen Verbrennungsanlagen in Krefeld und Weisweiler sind in hohem Maße abfallmengenunabhängige Vorhaltekosten (Fixkosten). Ein weiteres Risiko liegt in der Preisentwicklung für Sekundärrohstoffe. Bei der SWK ENERGIE bestehen insbesondere Risiken in der Energiebeschaffung (inkl. Energie vermarktung) und im Energievertrieb. Die Beschaffungs- und Vermarktungsrisiken umfassen im Wesentlichen Preisrisiken der Commodities Strom, Gas und CO 2 -Zertifikate. Darüber hinaus bestehen auf Vertriebsseite Mengenrisiken im Rahmen der strukturierten Beschaffung (Abweichung der am Terminmarkt beschafften Menge von der kurzfristigen Prognose). Bei diesem Risiko sind jedoch genauso gut positive Abweichungen möglich und damit Chancen verbunden. Steigende Kunden wechsel vor allem innerhalb des Heimatmarkts Krefeld können zu Absatz- und Erlöseinbußen führen. Im Hinblick auf den gestiegenen Wettbewerbs- und Kostendruck setzt die SWK ENERGIE als Gegenm aßnahme konsequent auf die Regionalisierungs- und Kooperationsstrategie der SWKUnternehmensgruppe sowie auf innovative Kundenbindungsmaßnahmen. Des Weiteren bietet die 2012 beginnende Gasb eschaffung über die Quantum Möglichkeiten, Synergiep otenziale und damit Margen zu erschließen. Für die Beschaffungsrisiken aus der Vermarktung von selbst erzeugtem Strom und für die Mengenrisiken im Vertriebsbereich wurde im Jahresabschluss 2011 durch Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste bilanziell Vorsorge getroffen. Darüber hinaus besteht ein Kontrahentenausfallrisiko (Forderungsausfälle) im Vertriebsbereich. Hier wird durch eine stetig verbesserte Bonitätsprüfung und ein umfangreiches Forderungs management entgegengewirkt. Die SWK AG hat Ende 2008 zur Absicherung des Diesel- und Heizölpreises für den erwarteten Verbrauch des SWK-Konzerns der Jahre 2009 bis 2013 ein Dieselpreisabsicherungsgeschäft abgeschlossen und damit den Diesel- und Heizölpreis fixiert. Im Innenverhältnis haben die Gesellschaften SWK MOBIL, EGN, EGK und GSAK das Swap-Geschäft für die jeweils auf sie entfallenden Diesel- und Heizölmengen übernommen. Insgesamt besteht eine Absicherung in Höhe des erwarteten Diesel- und Heizölbezugs für die Geschäftsjahre 2009 bis 2013. Zum 31. Dezember 2011 beträgt der Marktwert dieses Geschäfts 2,6 Mio. €. Risiken, die den Fortbestand der Konzernunternehmen gefährden, waren am Abschlussstichtag nicht erkennbar. Chancen der zukünftigen Entwicklung Die Chancen und Rahmenbedingungen der zukünftigen Entwicklung werden in den einzelnen Geschäftsfeldern wie folgt gesehen: Im Geschäftsfeld Energie sieht die SWK ENERGIE Chancen im weiteren Ausbau neuer Geschäftsfelder. Das Team Contracting und Energiedienstleistungen wird weiter ausgebaut und hierdurch versucht, über Mehrwert-Dienstleistungen, wie zum Beispiel die langfristige Kundenbindung durch Energieliefercontracting, aber auch durch neue Produkte aus dem Themenkomplex Energiemana gement, Energieeffizienz sowie Mikro-KWK zusätzliche Ergebnisbeiträge zu generieren. Die SWK ENERGIE sieht des Weiteren Chancen im Bereich der Eigenerzeugung. Durch den Ausstieg aus der Atomkraft wird der Bedarf an flexibler Erzeugungsleistung zunehmen. Die Gesellschaft plant, verstärkt in effiziente Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien zu investieren. Den wesentlichen Anteil ihrer Umsätze wird die SWK SETEC auch in Zukunft mit den Auftraggebern SWK NETZE (Strom und Gas), SWK ENERGIE (Fernwärme), SWK AQUA (Trinkwasser/Abwasser) sowie im Rahmen der Instandhaltung, Erneuerung und dem Ausbau für die öffentlichen Beleuchtungsanlagen erzielen. Insbesondere im Strom- und Gasbereich werden die Entgelte für die Betriebsführungen, die die SWK SETEC innerhalb des Unternehmensverbundes erhält, unter Druck geraten. Konzernlagebericht Damit geht unmittelbar ein Druck auf das Aufwandsniveau einher. Es ist nach wie vor Ziel, das rückläufige Inhouse-Geschäft mittelfristig durch die Erweiterung des Dienstleistungsportfolios im regionalen Markt teilweise zu kompensieren. Vorrangige Wachstumsfelder sind Messstellenbetrieb und Messdienstleistungen. Durch die Liberalisierung des Mess- und Zählerwesens entstehen Chancen und Risiken gleichermaßen. Durch unsere Mitwirkung an dem Projekt E-DeMa gewinnen wir an Innovations-Know-how, von dem wir uns sowohl Wettbewerbsvorteile auf dem Markt für Mess stellenbetrieb als auch positive Effekte bei Kooperationen mit anderen Stadtwerken versprechen. Bei der SWK NETZE bieten sich Chancen in der Synergiehebung durch die Gewinnung weiterer Konzessionsgebiete und in der Übernahme netznaher Dienstleistungen. Im Geschäftsfeld Wasser sind das Geschäftsumfeld und die Geschäftsbasis der SWK AQUA nach wie vor relativ stabil. In der Trinkwasserversorgung erfolgt die Tätigkeit der SWK AQUA auf Grundlage des mit der SWK ENERGIE bestehenden Pachtvertrags. Chancen in der zukünftigen Entwicklung liegen für die SWK AQUA weiterhin im Ausbau des Dienstleistungsgeschäftes und der Vermarktung des vorhandenen Know-hows in der Wasserwirtschaft. Darüber hinaus strebt die SWK AQUA zur effizienteren Nutzung der eigenen Ressourcen weitere Kooperationen mit Ver- und Entsorgern in der Region Niederrhein an. Im Geschäftsfeld Entsorgung ist die Entwicklung insbesondere durch die EGN geprägt. Durch die starke Stellung am linken Niederrhein und den Verbund mit Public Private Partnerships im Entsorgungssektor in den Städten Krefeld und Mönchengladbach sowie der MVA Weisweiler sieht die EGN gute Chancen, sowohl die Dienstleistungspalette bei bestehenden Kunden zu erweitern als auch neue Kunden zu gewinnen. Die Möglichkeiten zum stofflichen Recycling werden weiterhin über eigene Anlagen sowie über verschiedene Beteiligungsgesellschaften, insbesondere die NOEX AG (Verwertung von Elektro-Altgeräten) sowie die Eco-Care Recycling Solutions GmbH (Entsorgung, Verwertung und Verwendung von Kunststoffabfällen aus der Automobil- und Automobilzulieferindus trie) wahrgenommen. Durch die Weiterführung der begonnenen Umstrukturierungen (z.B. Erbringung der IT-Dienstleistungen durch die SWK, Optimierung der Verwaltungs- und Vertriebsbereiche) und die Entwicklung neuer Verwertungstechnologien (Sekundärbrennstoffe, verstärkte Ausschleusung von Papier und Kunststoff, Elektronikschrott) schafft sich die Gesellschaft eine günstige Prozessstruktur. Bei der EGK kann auf Basis des Kooperationsvertrages zwischen der Gesellschaft und der EGN auch im Jahr 2012 von einer Vollauslastung der Müllverbrennungsanlage ausgegangen werden. Aufgrund der unveränderten Situation im Entsorgungsmarkt ist auch für das Jahr 2012 eine ergänzende Preisvereinbarung mit der EGN abgeschlossen worden, woraus ein vergleichbares Umsatzniveau bei etwa gleicher Liefermenge zu erwarten ist. Eine grundsätzliche Marktveränderung im Abfallbereich wird nicht erwartet, sodass sich die Preise auf ähnlichem Niveau bewegen werden. 33 34 Konzernlagebericht Das Kerngeschäft der GSAK wird aufgrund der langfristigen Beauftragungen durch die Stadt Krefeld im Rahmen der Daseinsvorsorge auch in Zukunft grundsätzlich erhalten bleiben. Inwieweit sich die im Februar 2012 beschlossene Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetztes (KrWG) mittelfristig auswirken wird, bleibt abzuwarten. Dabei wird die Zuständigkeit für eine erweiterte Wertstofferfassung eine der zentralen Fragestellungen bleiben. Im Geschäftsfeld Verkehr werden die Rahmenbedingungen für Ergebnisverbesserungen der SWK MOBIL schwieriger. Der demographische Wandel und die damit sinkenden Schülerzahlen werden zukünftig den Absatz in diesem Kundensegment reduzieren. Es ergeben sich jedoch Chancen, diese voraussichtlichen Kundenverluste mit entsprechenden Zuwächsen in anderen Kundensegmenten zu kompensieren. Diese liegen in einer fortgesetzten Kundenorientierung und der stetigen Verbesserung des Serviceangebots, die weiterhin im Fokus der nächsten Jahre stehen. Ebenso erwarten wir eine Kundenbindung bzw. -gewinnung durch die neuen Niederflurstraßenbahnen. Prognostizierte Ergebnisentwicklung Bestimmend für das prognostizierte Jahresergebnis des Konzerns ist die prognostizierte Geschäftsentwicklung der operativ tätigen Tochtergesellschaften: Volkswirte rechnen angesichts des weltweiten Konjunkturabschwungs und der von der Staatsschulden krise ausgehenden Unsicherheiten mit einer deutlich geringeren Zunahme der Wirtschaftsleistung in Deutschland für das Jahr 2012 als noch im Vorjahr. Das Mitte April erschienene Frühjahrsgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beinhaltet eine Wachstumsprognose von nur noch 0,9 %. Diese Erwartungen erhalten besonderes Gewicht vor dem Hintergrund, dass nach Einschätzung der EU-Kommission für die Euro-Zone insgesamt ein leichter Rückgang der Wirtschaftsleistung zu erwarten ist. Gemäß dem IHK-Konjunkturbericht für die Region Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein zu Jahresbeginn 2012 beurteilte die regionale Wirtschaft sowohl ihre Lage als auch die Erwartungen als gut. Mit Blick auf das laufende Jahr erwarten 30 % der Betriebe eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. 20 % hingegen befürchten eine Verschlechterung. Einerseits planen die Unternehmen per Saldo eine moderate Erhöhung der Investitionsbudgets und dürften damit der Binnennachfrage positive Impulse geben. Andererseits werden die Wachstumsraten der Auftragseingänge aus dem Ausland geringer aufgrund der rezessiven Situation in einigen EU-Staaten infolge der Staatsschuldenkrise. Zudem sind die Energie- und Rohstoffpreise – gerade nach der in Deutschland eingeleiteten Energiewende – ein wesentliches Konjunkturrisiko. Der Ausblick für die internationale Konjunktur bleibt verhalten. Denn die europäische Schuldenkrise ist nach wie vor nicht gelöst und stellt ein großes Risiko für die Weltwirtschaft dar. Zudem hat sich das Tempo der wirtschaftlichen Expansion in China sowie in anderen Schwellenländern abgeschwächt. Die aktuelle Prognose für die SWK ENERGIE geht davon aus, dass in den Jahren 2012 und 2013 das hohe 2011er-Niveau nicht erreicht wird. Dies ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass wir davon ausgehen, die Margenverluste in der Strom- und Gassparte im Versorgungsnetz Krefeld durch Kundengewinne in externen Gebieten in diesem Zeitraum weiterhin nur teilweise kompensieren zu können. Darüber hinaus ist – getrieben durch den Aufbau neuer Geschäftsfelder und erweiterter bzw. neuer gesetzlicher Anforderungen für Energielieferanten – 2011 ein weiterer Anstieg des Personalstands erforderlich gewesen, der ab 2012 vollständig zum Tragen kommt. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der SWK NETZE ist abhängig von den Ergebnissen der erneuten Kostenprüfung durch die Regulierungsbehörde mit einer Neufestsetzung der Erlösobergrenzen für die zweite Regulierungsbehörde (Gas: ab 2013; Strom: ab 2014). Das Ergebnis der Kostenprüfung Gas steht noch aus. Die Erhebung für die Kostenprüfung Strom (Kostenbezugsjahr 2011) findet im Jahr 2012 statt. Entsprechend der abzubauenden Ineffizienzen sinken die Erlös obergrenzen in den Jahren 2012 und 2013. Es ist geplant, die niedrigeren Umsatzerlöse durch eine Aufwandssenkung bei der SWK NETZE und den SWK-Dienstleistern auszugleichen. Die SWK NETZE strebt für das laufende Jahr 2012 und das Folgejahr 2013 ein ausgeglichenes Ergebnis an. Nach erwartungsgemäßem Rückgang des Ergebnisses 2011 wird für das Geschäftsjahr 2012 der SWK SETEC ein deutlicher Anstieg des Ergebnisses prognostiziert. Dies ist im Wesentlichen auf eine Erhöhung der aktivierungsfähigen Bauleistungen aufgrund einer zeitlichen Verschiebung einer Großinves tition in der Stromsparte und einer Änderung der konzerninternen Investitionsstrategie zurückzuführen. Konzernlagebericht Darüber hinaus erhöhen sich die Umsatzerlöse aus dem Straßenbeleuchtungsvertrag für die Durchführung des Erneuerungsprogramms. Da die vorgenannten Effekte für das Folgejahr entfallen, gehen wir für 2013 von einem Ergebnisniveau zwischen dem des Jahres 2010 und des Jahres 2012 aus. Die Prognose für das 2011er Ergebnis der SWK AQUA wurde übertroffen. Für das laufende Geschäfts jahr 2012 und das Folgejahr 2013 wird ein im Vergleich zu 2011 geringeres Ergebnis erwartet. Dies liegt daran, dass voraussichtlich ab 2012 höhere Pachtaufwendungen für die neu entstehenden Wasserenthärtungsanlagen anfallen. Zwar ist eine Steigerung der Trinkwassererlöse ab 2013 – aufgrund eines moderat an die höheren Aufwendungen angepassten Absatzpreises – geplant, jedoch steht dieser Erlössteigerung ein Rückgang bei den Erlösen aus dem Verkauf von Anlagegütern an die SWK ENERGIE verstärkt ab 2013 gegenüber. Im Geschäftsfeld Entsorgung rechnet die EGN für das Geschäftsjahr 2012 mit einem Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2010, da das hohe Ergebnis 2011 von Sondereffekten im Beteiligungsbereich geprägt war. Das Ergebnisniveau 2010 wird auch für 2013 erwartet. Für die SWK-EGN wird analog zu der Entwicklung der Beteiligungserträge der EGN und gleichzeitig steigender Finanzaufwendungen für das Jahr 2012 und 2013 ein positives Jahresergebnis, allerdings unter dem Niveau von 2010 erwartet. Für die EAG/EGK zusammengenommen wird für das Geschäftsjahr 2012 von einem niedrigeren Ergebnis als 2011 – im Wesentlichen aufgrund eines steigenden Pachtaufwands – und für 2013 aufgrund eines wieder sinkenden Pachtaufwands von einem Ergebnis auf dem Niveau von 2011 ausgegangen. Für die GSAK erwarten wir für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 ein Ergebnis auf dem Niveau von 2011. Da die Einführung eines Sozialtickets im Geschäftsjahr 2011 nicht erfolgt ist, liegt das um den Übersteigerausgleicheffekt bereinigte Jahresergebnis 2011 der SWK MOBIL wie prognostiziert auf dem Vorjahresniveau. Die aktuelle Prognose für die Jahre 2012 und 2013 geht gegenüber dem be reinigten 2011er Ergebnis von einem gleich bleibenden Verlustniveau aus. Entsprechend unserer Prognose aus dem Vorjahr liegt der Konzernjahresüberschuss 2011 unter dem von 2010. Für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 gehen wir für den Konzern aufgrund der oben dargestellten Entwicklung der Beteiligungsergebnisse und der darüber hinaus prognostizierten Effekte aus Konsolidierungsvorgängen gegenüber 2011 von einem niedrigeren Ergebnisniveau aus. 35 36 Geschäftsfeld Energie Rundum erfolgreiches Stromjahr Das Geschäftsfeld Energie ist 2011 gekennzeichnet durch eine insgesamt sehr erfreuliche Entwicklung von Kundenzahl, Umsatz und Ergebnis im Strombereich, der obligatorischen Umstellung auf Naturstrom für alle SWK KLASSIK Kunden in Krefeld sowie einer Unternehmensbeteiligung und dem Gewinn einer Netzkonzession in der Region. Außerdem haben wir nach weitreichendem Umbau das Blockheizkraftwerk Weeserweg in Betrieb genommen. Komplettes Angebot an Energie-Dienstleistungen im Konzernverbund Im Geschäftsfeld Energie sind unsere Strom-, Gas- und Fernwärmeaktivitäten gebündelt. Kerngesellschaft ist die SWK ENERGIE GmbH, die – zusammen mit diversen Beteiligungsgesellschaften – für Erzeugung, Beschaffung und Vertrieb, den Energiehandel sowie das Angebot damit verbundener Dienstleistungen zuständig ist. Der Betrieb der Strom- und Gasverteilnetze liegt in den Händen der SWK NETZE GmbH, und techn ische Dienstleistungen werden von der SWK SETEC GmbH erbracht. Bei den drei Unternehmen handelt es sich gemäß den gesetzlichen Vorgaben um eigenständige 100%ige Tochtergesellschaften der SWK STADTWERKE KREFELD AG. Über sie wird im Folgenden separat berichtet. Erneut überproportionale Ergebnissteigerung Die SWK ENERGIE vertreibt Strom, Gas und Fernwärme. Darüber hinaus besitzt die Gesellschaft auch sämtliche Energie- und Wassernetze in Krefeld und erzielt Erlöse aus der Verpachtung dieser Assets. Die nachfolgenden Umsatzangaben erfolgen nun auf Nettobasis, das heißt, Strom- und Erdgas steuer sind nicht enthalten. In den Vorjahren verstanden sich die Erlöse inklusive dieser Steuern. Die Vergleichszahlen von 2010 wurden angepasst, indem die Strom- und Erdgassteuern heraus gerechnet wurden. 2011 stieg der gesamte Umsatz der SWK ENERGIE von 684,7 Mio. € um 51,8 Mio. € bzw. 7,6 % auf 736,5 Mio. €. Die Zunahme ist im Wesentlichen auf höhere Stromlieferungen im Rahmen der Bezugsabwicklung über die im Portfoliomanagement für kommunale Energieversorger tätige Quantum GmbH sowie auf höhere Stromlieferungen an Energiehändler im Rahmen unserer eigenen Handelsaktivitäten – beides zusammen in Höhe von 304,1 (Vj. 260,8) Mio. € – zurückzuführen. Auch der Umsatz aus dem Strom verkauf im Vertriebsgeschäft ist gestiegen, und zwar absatz- und preisbedingt von 185,4 Mio. € um 15,7 Mio. € bzw. 8,5 % auf 201,1 Mio. €. „Beim Einkauf und der Erzeugung von Strom streben wir eine ausgewogene Balance zwischen Preiswürdigkeit, Risikostreuung und Flexibilität an. Zur Erzielung günstiger Preise bündeln wir unseren Strombedarf mit anderen kommunalen Energieversorgern. Um unsere Marktabhängigkeit in vertretbaren Grenzen zu halten, produzieren wir einen zunehmenden Teil selbst und streben dabei einen nachhaltigen Mix aus Erdgas und Kohle sowie erneuerbaren Energien an.“ Arne Zorn Abteilung Energieeinkauf der SWK ENERGIE GmbH Leistung braucht Alternativen 38 Geschäftsfeld Energie SWK ENERGIE GmbH Jahresabschluss Umsatzerlöse (netto, ohne Strom- und Erdgassteuer) Betriebsergebnis Gewinnabführung Anlagevermögen Eigenkapital Bilanzsumme Investitionen Mitarbeiter (zum 31.12.) Leistungsdaten (Absatz) Strom (inkl. Handelsgeschäft) Gas Wärme 2011 Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Anzahl Personen Mio. kWh Mio. kWh Mio. kWh 2010 736 23 20 121 76 211 34 148 685 19 15 96 76 211 20 128 6.784 2.841 223 5.866 3.318 271 Des Weiteren haben wir Erlöse aus dem Stromverkauf aus Eigenerzeugungskapazitäten über die Börse sowie aus EEG-Rücklieferungen in Höhe von 18,3 (Vj. 19,1) Mio. € generiert. Insgesamt summiert sich der Umsatz aus Stromlieferung auf 523, 5 Mio. € (Vj. 465,3 Mio. €; +12,5 %). Die Erlöse aus Gaslieferung sanken erneut, und zwar von 120,1 Mio. € um 6,4 Mio. € bzw. 5,4 % auf 113,7 Mio. €. Ursache hierfür ist eine gesunkene Absatzmenge. Die Preiserhöhungen im letzten Quartal 2011 konnten diesen mengenbedingten Erlösrückgang nicht auffangen (vgl. Lagebericht S. 21 ff.). Die Erlöse aus Fernwärmelieferung beliefen sich auf 15,6 (Vj. 17,4) Mio. €. Auch hier konnte eine Anhebung der Arbeitspreise den temperaturbedingten Volumenrückgang nicht ausgleichen. Die Erlöse aus den Nebengeschäften aller Sparten (Strom, Gas, Wärme und Wasser) sind von 79,4 Mio. € um 1,8 Mio. € bzw. 2,2 % auf 81,2 Mio. € gestiegen. Diese stammen im Strombereich hauptsächlich aus der Verpachtung und der Betriebsführung des Stromnetzes Krefeld in Höhe von 56,9 (Vj. 53,3) Mio. €. Von den Erlösen aus der Netzverpachtung wurden unter anderem 9,5 (Vj. 9,9) Mio. € als Konzessionsabgabe an die Stadt Krefeld und 29,4 (Vj. 28,2) Mio. € als Betriebsführungsentgelt an die SWK NETZE weitergeleitet. Im Gas- und Wärmebereich beinhalten diese Erlöse schwerpunktmäßig die Vergütungen für die Verpachtung der Gas- und Wärmeversorgungsanlagen und im Bereich Wasser für die Verpachtung der Wasserversorgunganlagen und die Vergütung gemäß Dienstleistungsvertrag (Kundenservice und Vertrieb). Geschäftsfeld Energie Des Weiteren enthält der Umsatz die anteilige Auflösung von Ertragszuschüssen aller vier Sparten in Höhe von 2,4 (Vj. 2,5) Mio. €. Das Betriebsergebnis erreichte 22,8 (Vj. 19,1) Mio. € und hat damit um 3,7 Mio. € bzw. 19,4 % zugelegt. Dies ist im Wesentlichen durch operative Verbesserungen in den Sparten Strom und Gas bedingt. „Bei unserem Produkt SWK DIREKT Strom konnten wir im Jahr 2011 die Kundenzahl außerhalb Krefelds nahezu verdoppeln. Die meisten haben sich für Naturstrom entschieden. Das ist ein Beweis dafür, dass man mit marktgerecht kalkulierten Preisen und attraktiven Produkten erfolgreich Kunden gewinnen kann. Dabei ist der Rahmen für die Preisbildung eng, denn rund 95 % des Strompreises entfallen auf Netzentgelte, Beschaffung, Steuern und Abgaben und sind von uns nicht beeinflussbar.“ Smail Zarouali Privat- und Gewerbekunden Direktvertrieb, SWK ENERGIE GmbH Rekordwachstum bei Stromkunden In der Sparte Strom blicken wir auf das bislang erfolgreichste Jahr beim Kundenwachstum zurück. Nachdem wir zum 31. Dezember 2010 bereits 177.000 Kunden zählten, durchbrachen wir die Schallmauer von 200.000 und verzeichneten zum Ende des Berichtszeitraums 205.000 Kunden. Die erfreuliche Entwicklung resultiert aus einer deutlichen Steigerung der Kundenzahl außerhalb Krefelds. Bis zum Jahresende 2011 hat sich der externe Kundenbestand mit etwa 67.000 Kunden gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Der Schwerpunkt der Kundengewinnung liegt in NordrheinWestfalen und erstreckt sich vom Niederrhein bis Recklinghausen. Die aktivsten Akquis itionskanäle waren Online-Vertriebspartner. Besonders erfreulich ist der wachsende Vertragse ingang über das eigene SWK-Internetportal. Innerhalb Krefelds mussten wir zwar infolge weiterhin verschärften Wettbewerbs und einer Preis anpassung zum Jahresanfang 2011 Kundenabgänge hinnehmen. Dabei hat eine strategische Entscheidung wesentlich dazu beigetragen, dass wir unseren umkämpften Heimatmarkt weitgehend erf olgreich gegen Mitbewerber verteidigen und den Kundenverlust gering halten konnten: Vor dem Hintergrund der Diskussion über ein Umdenken in der Energiepolitik hat die SWK ENERGIE einen weiteren Schritt hin zu einer verantwortungsvollen Energieversorgung und zum Klimaschutz unternommen. Seit 1. Mai 2011 erhalten alle SWK KLASSIK Kunden in Krefeld ihren Strom automatisch als Naturstrom – ohne Zusatzkosten. Den sonst üblichen Aufpreis übernimmt die SWK. Geliefert wird 100%iger Ökostrom aus norwegischen Wasserkraftwerken, zertifiziert vom TÜV Nord Umweltschutz. Zu unserem besonders hohen Naturstromanteil hat auch unser überregionales Produktangebot SWK DIREKT Strom Natur beigetragen, dessen Kundenzahl sich gegenüber Ende 2010 wiederum stark erhöht hat. Ein großer Teil unserer Privatkunden außerhalb Krefelds wird bereits mit Naturstrom beliefert – Tendenz steigend. In der Sparte Gas ist die Anzahl der Kunden zum Jahresende 2011 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Den Kundenverlust innerhalb Krefelds, hauptsächlich bei der Grundversorgung, konnten wir durch den Kundenzuwachs in externen Netzgebieten zwar nicht vollständig kompensieren, durch erfolg reiche Maßnahmen zur Kundenbindung aber weiter reduzieren. Für das Produkt SWK DIREKT Gas in Krefeld wurde im Herbst 2011 die Preisstruktur in ein Stufenmodell mit vom Jahresverbrauch abh ängigen Grund- und Arbeitspreisen geändert. In der Sparte Wärme ist die Kundenzahl 2011 weiter gestiegen. Auch Geschäftskundenvertrieb außerhalb Krefelds erfolgreich In der ersten Hälfte des Berichtsjahres gewannen wir vier Handelsvertreter für die Akquisition von Geschäftskunden für Strom und Gas außerhalb Krefelds im gesamten Bundesgebiet. Unsere neuen Kooperationspartner haben eine mehrstufige Kampagne aufgebaut und die Produktivität des Geschäftskundenvertriebs deutlich gesteigert. 115 neue Stromlieferjahresverträge mit einem Volumen von 51 GWh und 84 Gaslieferjahresverträge im Umfang von 74 GWh sind das erfreuliche Ergebnis. 39 40 Geschäftsfeld Energie Prominentester Kunde ist General Electric – hier liefert die SWK in den nächsten drei Jahren für 23 Standorte SWK Naturstrom. Im Heimatmarkt konnte der Stromliefervertrag mit unserem größtem Kunden Cargill neben vielen anderen verlängert werden. Trotz zunehmender Wettbewerbsaktivitäten blieb unser Marktanteil mit einem Verlust von jeweils nur wenigen gewerblichen Strom- und Gaskunden weitgehend stabil. Neue Produkte Zum 1. April 2011 führten wir mit SWK eKLASSIK Strom ein intelligentes Smart-Meter-Produkt für Privatkunden in Krefeld ein. Durch günstigere Strompreise abends und am Wochenende kann der Kunde sparen, weil er jederzeit seinen Verbrauch und die dadurch entstandenen Kosten im SWKEffizienzportal abrufen und nachvollziehen kann. So lassen sich Elektrogeräte noch effizienter einsetzen und die Umwelt zusätzlich schonen. Zur Vervollständigung des Produktportfolios Gas führten wir im Herbst der Berichtsperiode für Gewerbekunden in Krefeld das neue Produkt SWK PROFI Gas ein, zugeschnitten auf die speziellen Bedürfnisse dieser Kundengruppe und – analog zum Produkt SWK DIREKT Gas in Krefeld – ebenfalls mit Stufenpreisen. TÜV-Zertifizierung der Kundenservice-Prozesse Im Wettbewerb um unsere Krefelder Kunden spielt der persönliche Service eine besondere Rolle. Nicht zuletzt durch die Insolvenz von TelDaFax erkennen immer mehr Menschen, dass der Preis beim Strom nicht das alleinige Kriterium für die Wahl des Anbieters sein sollte. Zwar ist der SWK guter Kundenservice schon immer wichtig, aber wir wollten es genau wissen und beauftragten den TÜV SÜD, unsere Servicekultur kritisch zu durchleuchten. Zu den Prüfkriterien gehörten zum Beispiel die Zuverlässigkeit der Antworten auf Fragen oder Reklamationen sowie die Prozesse und Qualifikationen der Mitarbeiter. Auch die Internetpräsenz der SWK und die Erreich barkeit eines Ansprechpartners wurden untersucht und hierbei die umfassende Darstellung des gesamten Dienstleistungsportfolios gelobt. Außerdem ging es um die fachliche und soziale Kompetenz im Umgang mit Kunden. Am Ende verlieh der TÜV SÜD ein Prüfungszertifikat, das eine Gültigkeit von drei Jahren bei jähr licher Überwachung hat. Neben der Feststellung positiver Aspekte, die für uns Bestätigung unserer bisherigen Anstrengungen sind, wurden auch Verbesserungspotenziale aufgezeigt, mit deren Ausschöpfung wir noch im Verlauf der Zertifizierung begonnen haben. Projekt „Krefelder SONNENSTROM“ schreitet voran Ende 2009 riefen SWK und die Volksbank Krefeld das Projekt „Krefelder SONNENSTROM“ ins Leben. Es geht um einen Sparbrief, bei dem mit dem Geld der Anleger Photovoltaikanlagen auf Krefelder Dächern finanziert werden. Das Emissionsvolumen des Sparbriefes in Höhe von 7 Mio. € war ausverkauft, bevor die Zeichnungsfrist vergangen war. Nachdem im Jahr 2010 für rund 4 Mio. € insgesamt 13 Solarstromanlagen mit einer Kapazität von 1,4 MW neu errichtet worden waren, folgten 2011 für 1,2 Mio. € weitere 21 mit insgesamt 0,6 MW. Bis Ende August 2011 wurden etwa 1.300.000 kWh klimafreundlichen Solarstroms erzeugt. Bis Mitte des laufenden Jahres werden wir das gesamte Emissionsvolumen investiert haben. Die SWK ist dann der größte Photovoltaikanlagen-Betreiber in Krefeld mit einer Leistung von 2,7 MW. Dauerbrenner JUMBO-Umweltprogramm Unter der Bezeichnung „SWK JUMBO“ hatten wir 2008 ein Umweltprogramm neu gestartet. Mit Beteiligung der Krefelder Bürger wollten wir durch die Installation von Wärmepumpen und moderne, energieeffiziente Erdgasbrennwert-Heizungen, für die wir unseren Kunden Zuschüsse gewährten, oder die Umstellung auf Fernwärme-Versorgung den CO 2 -Ausstoß in Krefeld zunächst bis Ende 2010 um 15.000 Tonnen vermindern. Das Programm war ein voller Erfolg: Insgesamt betrug die CO 2 -Einsparung in diesem Dreijahreszeitraum 15.414 Tonnen. Im Berichtsjahr haben wir das erfolgreiche JUMBO-Programm fortgeführt und tun dies auch 2012. Für diese beiden Jahre haben wir uns eine Minderung des CO 2 -Ausstoßes um weitere 10.000 Tonnen vorgenommen. 2011 haben wir das anteilige Ziel von 5.000 Tonnen in vollem Umfang erreicht. Geschäftsfeld Energie Teilnahme an Krefelder Energiesparmesse Auch im Berichtszeitraum haben wir uns wieder an der Krefelder Energiesparmesse beteiligt, die diesmal vom 18. bis 20. März unter dem Motto „Jetzt modernisieren!“ auf der Galopprennbahn stattfand. Am Stand der SWK gab es Informationen rund um die neuen intelligenten Stromzähler, die sogenannten „Smart Meter“ und den dazu passenden Stromtarif SWK eKLASSIK (siehe oben). Außerdem stellten wir Neuigkeiten zu unseren diversen Contracting-Angeboten vor. Vertriebsunterstützung in Kranenburg Im Januar 2011 hat die Gemeinde Kranenburg bei Kleve die Konzession zum Betreiben des lokalen Stromnetzes an die Energieversorgung Kranenburg GmbH (EVK) vergeben. An dieser Gesellschaft ist die SWK ENERGIE mit 44 % beteiligt (siehe unten – Abschnitt über SWK NETZE). Die EVK wird sich durch Nähe und persönlichen Service vor Ort auszeichnen. Zu diesem Zweck hat die EVK vor Ort ein Servicebüro eröffnet, in das die SWK ENERGIE ihre Erfahrungen im Energievertrieb einfließen und diese den Bürgern der Gemeinde Kranenburg zugutekommen lässt. Aktiv im neuen Energieeffizienznetzwerk Niederrhein Anfang 2011 initiierte die SWK gemeinsam mit anderen Energieversorgern und dem Essener Verein „Die Netzwerkpartner“ das Energieeffizienz-Netzwerk Niederrhein (EENN). Mittlerweile gehören 15 Unternehmen zu dem Netzwerk, das sich die Steigerung der Energieeffizienz in den beteiligten Firmen zum Ziel gesetzt hat. Das EENN ist eines von 30 Energieeffizienz-Netzwerken in Deutschland. Die Arbeiten des EENN werden mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert und durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung wissenschaftlich begleitet. Wir unterstützen die Netzwerkmitglieder dabei, Energieverbrauch, Umweltbelastung und Kosten zu verringern und analysieren hierzu gemeinsam mit dem Partner ökotec deren Energieverbrauch und suchen Optimierungspotenziale, die sich in weniger als drei Jahren amortisieren. In einer ersten Phase wurden in einzelnen Unternehmen bereits Einsparmöglichkeiten von mehr als 10 % ermittelt. Bei jährlichen Energiekosten von nicht selten bis zu mehreren hunderttausend Euro ist dies eine bemerkenswerte Größenordnung. Im Oktober haben sich die Teilnehmer auf eine umfassende CO 2 und Energiereduktion geeinigt, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern: Bis Ende 2013 sollen über alle Mitglieder hinweg 9 % des Energieverbrauchs reduziert werden. Der SWK ENERGIE dient die aktive Mitarbeit im EENN auch dem Aufbau eines neuen Geschäftsfelds rund um Energiedienstleistungen und Contracting. SWK NETZE: Verteilung von Strom und Gas Die SWK NETZE GmbH ist eine 100%ige Tochter der SWK STADTWERKE KREFELD AG. Sie betreibt regulierte Verteilnetze für Strom und Gas und bietet Energielieferanten und -kunden die Netznutzung zu jeweils gleichen Bedingungen an. Für das Krefelder Stromnetz liegt die Funktion des Netzbetreibers bei der zum RWE-Konzern gehörenden Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH (RR Verteilnetz), an welche die SWK ENERGIE ihr lokales Netz zeitlich befristet verpachtet hat. 41 42 Geschäftsfeld Energie SWK NETZE GmbH Jahresabschluss Umsatzerlöse Betriebsergebnis Gewinnabführung/Verlustübernahme Anlagevermögen Eigenkapital Bilanzsumme Investitionen Mitarbeiter (zum 31.12.) Leistungsdaten Strom* Netznutzung Gas Netznutzung 2011 2010 69 0,8 0,5 10 11 17 3 34 67 -0,4 -0,5 7 5 14 8 31 Mio. kWh 1.372 1.394 Mio. kWh 2.187 2.596 Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Anzahl der Personen * inkl. Wachtendonk Die zentralen Funktionen einer Netzgesellschaft im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) erfüllt die SWK NETZE mit ihren Mitarbeitern in Eigenleistung. Mit der Wahrnehmung darüber hinaus gehender Aufgaben, die für den Betrieb eines Netzes erforderlich sind, beauftragt sie ihre Schwestergesellschaften SWK SETEC (technische Betriebsführung) sowie SWK ENERGIE (Kundenservice). Bedeutsam für den wirtschaftlichen Erfolg der SWK NETZE sind Erlösmanagement und -sicherung (Ermittlung der durch die Anreizregulierung vorgegebenen Obergrenzen für Netznutzungsentgelte bzw. Erlöse, Kalkulation der Netznutzungsentgelte und Prognose der Entgeltentwicklung) sowie die Steuerung der Kosten für den Netzbetrieb und für den Kundenservice. Das Regulierungsmanagement und die Informationspflichten gegenüber der Landesregulierungsbehörde und im Rahmen der Verpachtung auch gegenüber der RR Verteilnetz sowie die Vertretung der Unternehmensinteressen gegenüber den Regulierungsbehörden werden ebenfalls von der SWK NETZE wahrgenommen. Umsatz gestiegen – positives Ergebnis Im vierten Jahr ihrer operativen Tätigkeit konnte die SWK NETZE ihren Umsatz erneut steigern, diesmal um 2,5 Mio. € bzw. 3,7 % von 66,8 auf 69,3 Mio. €. Davon entfallen auf die Vergütung für die Bewirtschaftung des an die RR Verteilnetz verpachteten Stromnetzes Krefeld 36,9 (Vj. 35,9) Mio. €, auf die Gasverteilung in Krefeld 23,4 (Vj. 23,0) Mio. €, Geschäftsfeld Energie auf Nebengeschäfte der Sparte „Mit dem Erlangen der Konzession zum Betreiben des StromStrom 5,8 (Vj. 5,3) Mio. € und netzes der Gemeinde Wachtendonk ist eine große Verantworauf Nebengeschäfte der Sparte tung verbunden. Wir investieren vor Ort, indem wir zum Beispiel Gas 1,6 (Vj. 1,7) Mio. €. Bei bisherige Freileitungen unter die Erde bringen oder Ortsnetzden Nebengeschäften handelt es sich in der Sparte Strom im stationen erneuern. Beides hat bereits zu einer deutlichen Wesentlichen um Erlöse aus Verbesserung der Versorgungsqualität geführt. Die Stromunter der nicht ergebniswirksamen brechungen sanken von bislang durchschnittlich 26 auf 14 Weiterberechnung der EEGMinuten.“ Vergütungssätze an die AnlaBernd Lüders genbetreiber sowie aus der Abteilung Planung Assetmanagement, SWK NETZE GmbH Weiterberechnung von erstellten Anlagegütern an die SWK ENERGIE von zusammengenommen 5,8 (Vj. 5,2) Mio. € und in der Sparte Gas ebenfalls hauptsächlich um Erlöse aus der Weiterberechnung von Investitions gütern an die SWK ENERGIE in Höhe von 1,5 (Vj. 1,6) Mio. €. Dazu kommt ein Umsatz aus der Elektrizitätsverteilung in Wachtendonk im gesamten Berichtsjahr in Höhe von 1,6 Mio. €. (Vj. 0,8 Mio. € für sechs Monate). Das Betriebsergebnis nahm von -0,4 Mio. € um 1,2 Mio. € auf 0,8 Mio. € zu. Die Verbesserung ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass das Vorjahr durch eine Forderungsabschreibung belastet war. Optimierung des Stromnetzes in Wachtendonk Im Vorjahr hatte die SWK NETZE die Konzession zum Betreiben des Stromnetzes der Gemeinde Wachtendonk im Kreis Kleve ab dem 1. Juli 2010 für die Dauer von 20 Jahren erhalten. Schon im Vorfeld der Netzübernahme von der RR Verteilnetz begannen wir mit der Verlegung von Erdkabeln als Ersatz für Freileitungen. In Wachtendonk verliefen bisher noch rund 40 Kilometer der Niederspannungskabel und fast 35 Kilometer des Mittelspannungsnetzes oberirdisch. Die Verlegung unter der Erde wirkt sich positiv auf die Versorgungssicherheit aus. Nachdem bis zum Jahresende 2010 schon rund 20 Kilometer Mittelspannungs- und circa 8 Kilometer Niederspannungsleitungen verlegt waren, haben wir die Mittelspannungsverkabelung plangemäß zum Ende des Berichtsjahres abgeschlossen und 50 Ortsnetzstationen erneuert. Diese Maßnahmen haben bereits zu einer deut lichen Verbesserung der Versorgungsqualität in Wachtendonk geführt. Die Stromunterbrechungen sanken von bislang durchschnittlich 26 auf 14 Minuten. Bis 2015 sollen auch die Niederspannungsfreileitungen vollständig der Vergangenheit angehören. Als Plattform zum Austausch von Informationen und zur Diskussion über lokale Energiethemen wurde der Wachtendonker Energiebeirat ins Leben gerufen, der sich aus Vertretern von Politik, Verwaltung und der SWK NETZE zusammensetzt. Vor dem Hintergrund der Energiewende wurde über den Status und das mögliche Ausbaupotenzial der erneuerbaren Energien gesprochen. Bundesweit lag 2011 der Anteil regenerativ erzeugten Stroms bei 20 %, in Wachtendonk werden schon jetzt rund 80 % der genutzten Elektrizität regenerativ erzeugt. Grundsätzlich besteht Einvernehmen, noch vorhandene Potenziale bei der Erzeugung und Verwendung von Strom zu nutzen. So wurden im Zuge der Kabelverlegung bereits Leerrohre vorbereitet, die zur Aufnahme „intelligenter“ Leitungen im Zusammenhang mit einem künftigen „Smart Grid“ dienen können. Konzessionsvergabe für Strom- und Gasnetz in Kranenburg Am 27. Januar 2011 hat sich die Gemeinde Kranenburg für das gemeinsame Angebot der Energie versorgung Kranenburg GmbH (EVK) und der SWK NETZE im Rahmen des Neuabschlusses der Konzessionsverträge für die Strom- und Gasversorgung entschieden. Gesellschafter der EVK sind die Stadtwerke Goch (46 %), die SWK ENERGIE (44 %) sowie die Gemeinde Kranenburg (10 %). Die bislang ausschließlich in der Gasversorgung tätige EVK wird damit um die Sparte Strom erweitert. Dabei soll die EVK als Netzeigentumsgesellschaft mit eigenem Energievertrieb fungieren. Während das Gasnetz zum 1. Januar 2012 an die Stadtwerke Goch verpachtet wurde, die damit Netzbetrei berin im Sinne von § 4 EnWG (Energiewirtschaftsgesetz) ist, steht dieser Schritt für das Stromnetz noch aus. Bisheriger Konzessionsinhaber für Strom war die RR Verteilnetz. 43 44 Geschäftsfeld Energie Der kaufrechtliche Übergang des Stromnetzes von der RR Verteilnetz auf die EVK ist allerdings noch nicht vollzogen. Die Vertragslaufzeit beträgt jeweils 20 Jahre. Gemäß dem gemeinschaftlichen Angebot wird die SWK ENERGIE Dienstleistungen für den Aufbau des Stromvertriebs und die SWK NETZE für diverse netzwirtschaftliche Dienstleistungen erbringen. Neben der Wirtschaftlichkeit war für die Entscheidung der Gemeinde insbesondere die Sicherstellung des kommunalen Einflusses auf den Netzbetrieb ausschlaggebend. Netzkonzession in Straelen gewonnen Nachdem der Rat der Stadt zuvor einstimmig beschlossen hatte, die Konzession für das Betreiben des Stromnetzes in der 16.000-Einwohner-Gemeinde Straelen im Kreis Kleve an die SWK NETZE zu vergeben, wurden am 27. Juli die Verträge unterzeichnet. Die Laufzeit begann am 1. Januar 2012 und beträgt 20 Jahre. Bisher lag auch dieses Verteilnetz in den Händen von der RR Verteilnetz. Ungeachtet der operativen Übernahme der Netze in Straelen und Kranenburg (EVK) konnten die Verhandlungen über Modalitäten mit dem ehemaligen Konzessionsnehmer in beiden Fällen im Berichtsjahr nicht abgeschlossen werden und dauern an. Mit dem Konzessionsgewinn in Straelen haben wir unsere Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit erneut außerhalb des Krefelder Stadtgebiets erfolgreich unter Beweis gestellt. Das von uns erarbeitete Netzkonzept sieht in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen in die Infrastruktur vor. SWK SETEC: Tiefgreifender Wandel der technischen Infrastruktur Die SWK SETEC erbringt umfassende technische Dienstleistungen für die Infrastruktureinrichtungen der SWK-Sparten Strom, Gas, Wasser, Abwasser und Wärme. Darüber hinaus sind wir Betriebsführer der Straßenbeleuchtungsanlagen der Stadt Krefeld und sind – auch außerhalb des angestammten SWK-Versorgungsgebietes – Dienstleister im Zähler- und Messwesen sowie im Geodatenservice. Marge aus der Betriebsführung des Stromnetzes geht weiter zurück Die SWK SETEC weist für 2011 einen um 2,2 Mio. € bzw. 2,5 % geringeren Umsatz aus als im Vorjahr: 86,2 Mio. € nach 88,4 Mio. €. Hiervon entfielen 68,6 (Vj. 66,9) Mio. € auf das Kerngeschäft, das aus den technischen Betriebsführungen der Strom- und Gasversorgungsanlagen sowie des Wasser- und Abwassernetzes und aus der Lieferung und Verteilung von Wärme besteht. Der leichte Anstieg um 1,7 Mio. € (2,5 %) resultiert aus einer umfangreicheren Bauleistung für das Wassernetz sowie höheren Erlösen aus der Besicherung der Wärmelieferung. Die Erlöse aus Nebengeschäften betrugen 17,7 (Vj. 21,5) Mio. €. Hierzu gehören im Wesentlichen die Erlöse für die Erstellung von Investitionsanlagen für alle vier Versorgungssparten der SWK ENERGIE sowie für die Erneuerung der Beleuchtungsanlagen der Stadt Krefeld. Der Rückgang um 17,7 % (3,8 Mio. €) ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr ein größerer Bauumfang für Investitionen in den Bereichen Wärme (Erneuerung Heizkraftwerk Weeserweg) und Strom (Stromnetz Wachtendonk) vorgelegen hat. Das Betriebsergebnis liegt mit 9,3 Mio. € um 5,3 Mio. € bzw. 36,3 % niedriger als im Vorjahr (14,6 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf ein gesunkenes Rohergebnis aus der Betriebsführung Strom zurückzuführen. Feldversuch des E-DeMa Forschungsprojektes vorbereitet Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Pro jektes „E-DeMa“ (Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy Marktplatz der Zukunft) entwickelt die SWK Seite an Seite mit führenden TechnologieUnternehmen wie RWE, Miele und Siemens sowie Forschungsexperten von Energietechniklehrstühlen der Hochschulen Duisburg/Essen, Bochum und Dortmund eine Technologie, die eine Erhöhung der Energieeffizienz ermöglicht und später dann zu einem offenen E-Energie-Marktplatz führen soll. Geschäftsfeld Energie SWK SETEC GmbH Jahresabschluss Umsatzerlöse Betriebsergebnis Gewinnabführung Anlagevermögen Eigenkapital Bilanzsumme Investitionen Mitarbeiter (zum 31.12.) 2011 Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Anzahl der Personen Leistungsdaten (Bau, Betrieb und Instandhaltung im Netz) Strom km Gas km Fernwärme km Wasser km Abwasser km Anzahl Lichtpunkte Stück 2010 86 9 8 4 3 18 1 251 88 15 9 3 3 19 2 248 2.093 718 85 836 783* 28.901 2.097 717 84 836 794 28.840 * 2011 Bestandsbereinigung Nachdem in den Vorjahren die benötigte Technik entwickelt wurde, ging es 2011 darum, geeignete Teilnehmer für den Feldversuch zu finden. Diese werden durch den E-DeMa-Marktplatz dazu befähigt, energieeffizient zu handeln, indem sie vor allem Lastverlagerungspotenzial nutzen. Daher wurden verschiedene Stromprodukte entwickelt, zwischen denen gewechselt werden kann, um die Energiekosten möglichst gering zu halten. Unter wissenschaftlichen und netztechnischen Gesichtspunkten wurden Straßenzüge im Krefelder Stadtbezirk Kliedbruch als Testgebiet ausgesucht. Wir haben etwa 1.000 dort ansässige Kunden angeschrieben und um Teilnahme an dem Projekt gebeten. Für sie bietet E-DeMa die einmalige Gelegenheit, in einem Planspiel schon heute auszuprobieren, ob und wie sich innovative Energieprodukte in der Praxis bewähren. Zur Teilnahme an dem Planspiel, das am 1. März 2012 begann und sich über neun Monate erstreckt, haben sich rund 150 Kunden bereit erklärt. Die zu testende Technologie stützt sich auf intelligente Stromzähler, und in einigen Haushalten werden auch Gas und Wasser integriert. Unter allen Interessierten wurden außerdem zehn ausgelost, die kostenlos neue Haushaltsgeräte der Firma Miele erhielten, um zu erproben, wie diese Geräte über die „intelligenten“ Messsysteme kommunizieren. Beispielsweise schaltet sich die Spülmaschine dann automatisch an, wenn der Strom gerade günstig ist. 45 46 Geschäftsfeld Energie Die E-DeMa-Projektpartner kommen jährlich zu einem „Meilensteintreffen“ zusammen, das 2011 von der SWK als Gastgeberin ausgerichtet wurde. Die verschiedenen Arbeitsgruppen berichteten über den Stand der Forschungstätigkeit und den weiteren Projektverlauf. Der Projektträger BMWi, vertreten durch das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt, zeigte sich beeindruckt vom Fortschritt und lobte die professionelle Herangehensweise der Partner. „Intelliekon“-Forschungsprojekt mit aufschlussreichen Ergebnissen Das zweite Forschungsprojekt, an dem die SWK SETEC im Berichtsjahr beteiligt war, heißt „Intelliekon“ („Nachhaltiger Energiekonsum durch intelligente Zähler-, Kommunikations- und Tarifsysteme“). Es konzentriert sich auf die Frage, welches Energieeinsparpotenzial mit der Nutzung von intelligenten Stromzählern in Haushalten verbunden ist. Bei diesem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten vierjährigen Projekt arbeiten renommierte Forschungsinstitute und EVU-Praxispartner aus verschiedenen Regionen zusammen. Die 2011 abgeschlossene Untersuchung, an der über 2.000 Haushalte teilnahmen, hinterfragt, welche Auswirkungen es auf das Verbrauchsverhalten hat, wenn der Kunde seinen Stromverbrauch zeitnah nachvollziehen kann. Durch intelligente Zähler und die Visualisierung des Stromverbrauchs können Privathaushalte durchschnittlich 3,7 % Strom einsparen. Bei zeitvariablen Tarifen lag die ermittelte Einsparung sogar bei 9,5 %. Die Teilnehmer konnten auf einem Internetportal oder durch eine monatliche schriftliche Information beispielsweise ihren Stromverbrauch stundenweise analysieren und erhielten für alle gängigen Geräte im Haushalt mehr als 40 Energiespartipps. Die Feedbackinformationen wurden sehr positiv bewertet und überwiegend als informativ, nutzerfreundlich und verständlich empfunden. Allerdings führen gut dargestellte und zeitnah gelieferte Informationen nicht automatisch zu einer deutlichen Verbrauchsreduktion. Dafür scheinen konkrete Handlungsvorschläge wichtig zu sein, denn ein Viertel der Webportal-Nutzer interessierte sich besonders stark für Energiespartipps. Umbau des Blockheizkraftwerks Weeserweg abgeschlossen Mit einem Investitionsvolumen von 8,5 Mio. € wurde die Technik des Blockheizkraftwerks (BHKW) Weeserweg im Vorjahr fast komplett umgebaut, um einen höheren Wirkungsgrad und somit eine noch bessere Wirtschaftlichkeit zu erzielen und darüber hinaus den CO 2 -Ausstoß pro erzeugter Megawattstunde Strom um 30 % zu verringern. Im April 2011 wurde die neue Anlage in Betrieb genommen. Geschäftsfeld Energie Die SWK versorgt mehr als 1.500 Kunden mit Fernwärme, darunter zum Beispiel die Sparkasse, das Seidenweberhaus, das HELIOS Klinikum, die Firma Oerlikon Saurer oder die IHK. In der Berichtsperiode haben wir einen bedeutenden Neukunden gewinnen können: Der Dujardin-Komplex in Uerdingen wurde im Laufe des Sommers ans Fernwärmenetz angeschlossen. Dort entstehen auf dem historischen Fabrikgelände mehrere Loft-Wohnungen, die Teil eines Wohn-Gewerbe-Mischprojektes sind. Etwa zwei Drittel der Fernwärme produziert die Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) der EGK. Das neue BHKW, das mit Gas betrieben wird und im Kraft-Wärme-Kopplung-Prozess einen Wirkungsgrad von 86 % erreicht, dient im Wesentlichen zur Absicherung des Fernwärmebedarfs in Spitzenzeiten und bei Ausfällen der MKVA. Die Kapazität reicht „Unser Blockheizkraftwerk Weeserweg war bereits seit 20 für 2.000 Einfamilienhäuser. Der Jahren in Betrieb und entsprach nicht mehr dem Stand der Transport der Fernw ärme erTechnik und den modernen Anforderungen an Energieeffizienz. folgt in Form von heißem WasWir haben es daher für über 8 Millionen Euro fast komplett ser in einem wärmegedämmten, erdverlegten Rohrsystem. In umgebaut, um einen höheren Wirkungsgrad und somit eine Krefeld ist das Netz mittler noch bessere Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Gleichzeitig hat weile 85 Kilometer lang und sich der CO2-Ausstoß pro erzeugter Megawattstunde Strom um durchzieht hauptsächlich die 30 Prozent verringert.“ Krefelder Innenstadt sowie Matthias Slonina die Stadtteile Gatherhof, Projektleiter bei der SWK SETEC GmbH Bückerfeld, Inrath, Bockum, Gartenstadt und Uerdingen. Erster Teilabschnitt der Straßenbeleuchtungs-Sanierung abgeschlossen Als Betriebsführer der Straßenbeleuchtungsanlagen der Stadt Krefeld bieten wir umfassende Leistungen, von Beratung und Planung über Betrieb und Instandhaltung bis hin zur Anlagendoku ment ation. Infolge der Überalterung vieler der knapp 29.000 Krefelder Lichtpunkte, die mit hohen Wartungskosten verbunden ist, hat die Stadt im Juni 2010 beschlossen, in den nächsten acht Jahren 12.400 Straßenleuchten, die älter als 38 Jahre sind, mit ihren Masten und Trägern zu ersetzen. Die Investitionssumme beträgt in diesem Zeitraum 37,5 Mio. €. Die SWK SETEC hatte dafür ein Erneuerungskonzept ausgearbeitet. Für den Zeitraum 2010/11 wurden vom Stadtrat zunächst 2,5 Mio. € für 450 neue Lichtpunkte und 20 Kilometer Kabelverlegung freigegeben. Dieses Teilprojekt haben wir im Mai 2011 abgeschlossen. Im November 2011 wurden für die Maßnahmenfortführung in den Jahren 2012/13 die nächsten 5 Mio. € bewilligt. Weitere Projekte waren die Installation von 46 innovativen und dekorativen LED-Leuchten an sieben SWK-Haltestellen sowie die Fertigstellung der Beleuchtungsanlage in der Rheinstraße mit 14 attraktiv gestalteten Lichtpunkten. Planung zur Erneuerung des Netzleitsystems Die Energieübertragungssysteme in Deutschland und somit auch in Krefeld befinden sich in einem massiven Wandel. Das Resultat aus dem stark wachsenden Anteil regenerativer, dezentraler Energieerzeugungsanlagen ist eine im zeitlichen Verlauf zunehmend volatile Energieeinspeisung. Dies hat zur Folge, dass die einstmals statischen Netzgegebenheiten sich in einen dynamischen Prozess verwandeln (Smart Grid). Um heute und auch in Zukunft eine effektive Betriebsführung zu gewährleisten, ist eine Vielzahl an zu verarbeitenden Informationen notwendig. Die gegenwärtig in der Netzleitstelle der SWK SETEC zusammenlaufenden Daten stellen nur einen Bruchteil der Menge dar, die in Zukunft benötigt wird, um einen sicheren und funktionalen Betrieb der SWK-Versorgungsnetze zu gewährleisten. Die künftigen Anforderungen an unser Netzleitsystem übersteigen die Leistungsfähigkeit des aktuellen Systems, das 2001 unter völlig anderen Rahmenbedingungen installiert wurde. Die Kapazitätsgrenzen von Datenbanken, Netzwerkanbindungen und Mandanten sind bereits jetzt schon erreicht, und Ersatzkomponenten für die aktuell eingesetzte Hardware sind nicht mehr verfügbar. Deshalb haben wir 2011 die Planung zur Erneuerung unseres Netzleitsystems begonnen. 47 48 Geschäftsfeld Wasser Weicheres Wasser, Versorgungssicherheit, Natur- und Gewässerschutz In Krefeld errichten wir derzeit mit der bis dato höchsten Investition in unserem Geschäftsfeld Wasser die größte Wasserenthärtungsanlage Deutschlands. Ein herausragendes Beispiel unseres Engagements im Interesse von Bürgern und Wirtschaft. Trinkwasser- und Abwassermanagement für Krefeld Die SWK AQUA GmbH ist die Führungsgesellschaft des Geschäftsfelds Wasser des SWK-Konzerns. Sie ist Komplettanbieter für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in Krefeld und unter anderem mit 49,8 % an der Gemeindewerke Niederkrüchten GmbH beteiligt. Die SWK AQUA hat das gesamte Anlagevermögen der Sparte Wasser von der SWK ENERGIE gepachtet. Auf Basis von Dienstleistungsverträgen nimmt sie zur Erfüllung ihrer Funktion kundenbezogene Dienstleistungen (Vertrieb, Kundenbetreuung, Service) von der SWK ENERGIE und technische Dienstleistungen (Bau und Instandhaltung des Wasser- und Abwassernetzes) von der SWK SETEC in Anspruch. Im Bereich Abwasser hat die Stadt Krefeld mit der SWK AQUA einen Betriebsführungsvertrag geschlossen, in dem sie ihr die Planung, den Bau und den technischen Betrieb der städtischen Abwasseranlagen sowie die kaufmännische Betriebsführung des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Krefeld übertragen hat. Starker Umsatzanstieg durch Bauleistungen Der Gesamtumsatz nahm von 48,1 Mio. € um 7,7 Mio. € bzw. 15,8 % auf 55,8 Mio. € zu. Diese relativ große Veränderung ist überwiegend auf stark gestiegene Erlöse für die Erstellung von Wasseraufbereitungs- und -verteilungsanlagen für die SWK ENERGIE in Höhe von 8,4 (Vj. 1,2) Mio. € zurückzuführen. Hauptumsatzträger bleiben mit 27,0 Mio. € die Erlöse aus dem Trinkwasserverkauf. Sie liegen geringfügig um 0,2 Mio. € über dem Vorjahr (26,8 Mio. €). Bei weiterhin leicht rückläufigem Trinkwasserabsatz und nur geringfügig von 45.338 um 144 auf 45.482 erhöhter Kundenzahl ist der Anstieg auf eine Preiserhöhung zurückzuführen (vgl. Lagebericht, S. 21 und 23). Der Anteil an den gesamten Erlösen beträgt gut 48 (Vj. 56) %. Dazu kommen Erlöse aus Dienstleistungen im Bereich Trinkwasser für Dritte in Höhe von 0,4 (Vj. 0,6) Mio. €. „Um die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen, investieren wir über 13 Millionen Euro in eine Wasserenthärtung in unseren beiden Wasserwerken. Unser Trinkwasser, das wir aus Grundwasser gewinnen, hat eine sehr gute Qualität und weist durch seine natürlichen Mineralstoffe eine hohe Härte auf. Zwei Entcarbonisierungsanlagen werden ab Anfang nächsten Jahres für weicheres Wasser sorgen – und durch die damit verbundenen Vorteile für eine spürbare Entlastung im Portemonnaie unserer Kunden.“ Thomas Budde Projektingenieur Bau, SWK AQUA GmbH Leistung für weiche Argumente 50 Geschäftsfeld Wasser SWK AQUA GmbH Jahresabschluss Umsatzerlöse Betriebsergebnis Gewinnabführung Anlagevermögen Eigenkapital Bilanzsumme Mitarbeiter (zum 31.12.) Leistungsdaten (Absatz) Wasser 2011 2010 Anzahl Personen 56 3 3 3 4 27 51 48 4 3 3 4 26 53 Mio. m 3 12 12 Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Die Erlöse aus der Sparte Abwasser belaufen sich auf 20,0 (Vj. 19,5) Mio. €. Sie stammen aus der Betriebsführung für die Stadtentwässerung Krefeld, aus der Erstellung von Anlagegütern, der Senken reinigung und der Kostenerstattung für diverse abwasserwirtschaftliche Leistungen. Auf der Grundlage des oben beschriebenen Betriebsführungsvertrags erhält die SWK AQUA hierfür eine jährliche Vergütung auf Basis eines Selbstkostenfestpreises, der nach Maßgabe einer Preisgleit- und Ersatzbeschaffungsklausel angepasst wird. Das Betriebsergebnis fällt mit 3,2 Mio. € um 0,4 Mio. € bzw. 11,1 % geringer aus als im Vorjahr (3,6 Mio. €), was vor allem auf höhere sonstige betriebliche Aufwendungen zurückzuführen ist. Größte Wasserenthärtungsanlage Deutschlands im Bau Die 2009 begonnenen Vorbereitungen für eine Wasserenthärtung in unseren beiden Wasserwerken In der Elt und Gladbacher Straße mündeten im März des Berichtszeitraums in die Bauarbeiten für die Schnellentcarbonisierungsanlagen. Während an der Gladbacher Straße das vorhandene Gebäude erweitert wird, entsteht am Wasserwerk In der Elt ein kompletter Neubau für die Enthärtungsanlage, verbunden mit dem Bau eines Trinkwasserbehälters zur Erhöhung der Versorgungssicherheit. Das Investitionsvolumen für die Enthärtungsanlage ist mit circa 13,5 Mio. € geplant. Unser Trinkwasser wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen und hat eine so gute Qualität, dass auf eine Chlorung verzichtet werden kann. Allerdings weist es einen relativ hohen natürlichen Härtegrad auf. Er beträgt 24,5°dH (Wasserwerk Gladbacher Straße) beziehungsweise 21,3°dH (Wasserwerk In der Elt) und ist demnach dem Härtebereich „hart“ zuzuordnen. Damit sind verschiedene Nachteile verbunden: Kalzium und Magnesium lagern sich als Karbonate in Haushaltsgeräten ab, und die „Verkalkung“ verkürzt ihre Lebensdauer. Außerdem wird mehr Energie benötigt, um das Wasser zu erhitzen. Schließlich müssen Entkalkungsmittel oder Filter eingesetzt werden, um die Haushaltsgeräte langfristig funktionsfähig zu halten. Nach einer Umfrage aus dem Jahr 2004 wünschen sich 73 % unserer Kunden weicheres Wasser. Etwa die Hälfte der Befragten würde dafür auch einen Preisaufschlag in Kauf nehmen. Vor diesem Hintergrund hatten Vorstand und Aufsichtsrat der SWK STADTWERKE KREFELD AG bereits Ende 2008 die Entscheidung für eine Wasserenthärtung und den Bau von zwei Entcarbonisierungsanlagen getroffen. Ziel ist die Reduzierung der Wasserhärte auf unter 14°dH (Härtebereich „mittel“). Der erste Spatenstich am 10. März 2011 bedeutete somit einen Meilenstein für die Trinkwasser qualität in Krefeld. Nach Berechnungen des Technologiezentrums Karlsruhe und des Instituts für Wassertechnologie und Wasserforschung Mülheim beläuft sich die Ersparnis durch geringeren Stromverbrauch, weniger Waschmittel und Regeneriersalz und geringeren Geräteverschleiß auf rund 120 € im Jahr für einen Vier-Personenhaushalt bzw. 30 € je Verbraucher. Herzstücke der Enthärtungsanlagen sind drei rund 12 Meter hohe, trichterförmige Behälter, durch die das Wasser von unten nach oben fließt und in denen ein Großteil des enthaltenen Kalziums und Magnesiums zurückgehalten wird. Die Behälter wurden plangemäß Ende 2011 bzw. Anfang 2012 installiert. Ende des laufenden Jahres soll der Bau an der Gladbacher Straße fertiggestellt sein und Anfang 2013 die zentrale Enthärtungsanlage In der Elt. Geschäftsfeld Wasser Leitungsbau unter strengen Naturschutzauflagen Der Absicherung der Trinkwasserversorgung der Krefelder Bevölkerung diente 2011 unter anderem der Bau einer zusätzlichen Leitung vom Wasserwerk In der Elt zum Einspeisepunkt Rembertstraße mit einer Länge von 3,2 Kilometern und einem Investitionsvolumen von rund 3 Mio. €. Die Baumaßnahme erstreckte sich von Dezember 2010 bis März 2012. Dass die Arbeiten verhältnismäßig lange gedauert haben, liegt vor allem an den erschwerten Bedingungen, unter denen die Leitungsverlegung erfolgte. Da die Trinkwasserleitung zum größten Teil durch ein FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) führt, mussten zahlreiche Naturschutzauflagen in Absprache mit der Unteren Landschaftsbehörde erfüllt werden. FFH-Gebiete sind europaweit aufgelistete Natur- und Landschaftsschutzgebiete, die dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen. In dem betroffenen Gebiet leben unter anderem Kamm-, Berg- und Teichmolche sowie seltene Kröten arten. Damit diese Tiere bei ihren Wanderungs-Zyklen nicht gestört werden, durfte beispielsweise in den Monaten Februar bis September nicht oder nur punktuell gebaut werden. Ferner wurden Fangzäune entlang des Baustellengrabens errichtet. Beinahe täglich fanden Kontrollen durch einen Vertreter der Unteren Landschaftsbehörde statt. Außerdem legt die SWK auf dem Gelände des in der Nähe gelegenen Wasserwerks In der Elt noch einen neuen Amphibienteich zum Zwecke des ökologischen Ausgleichs an. Insgesamt haben uns diese Maßnahmen inklusive Gutachtenerstellung und artenschutzrechtlichen Prüfungen rund 125.000 € gekostet. Dichtheitsprüfung privater Abwasser-Hausanschlüsse Die kontroverse Diskussion um die Dichtheitsprüfung privater Abwasser-Hausanschlüsse in NRW nahm 2011 breiten Raum in der Öffentlichkeit ein. Im Rahmen der Durchführung der Dichtheitsprüfung nach § 61a Landeswassergesetz (LWG) wurde am 17. Februar 2011 durch die Stadt Krefeld eine Satzung mit abweichenden Fristen für Grundstücke innerhalb festgesetzter Wasserschutzzonen verabschiedet. Des Weiteren hat der Rat der Stadt Krefeld am 1. Dezember 2011 eine Satzung zur Abänderung der Prüffristen für Grundstücke außerhalb einer Wasserschutzzone beschlossen. Hierin werden gestaffelte Fristen (bis spätestens 2023) für Teilbereiche der Stadt Krefeld festgelegt. 51 52 Geschäftsfeld Wasser Nach wie vor ist unklar, wie es in NRW mit der umstrittenen Dichtheitsprüfung privater Abwasser leitungen weitergeht. Sowohl die rot-grüne Landesregierung als auch die Oppositionsfraktionen von CDU und FDP hatten Gesetzentwürfe vorgelegt. Beiden ist gemeinsam, dass die derzeitige Regelung, dass Grundstückseigentümer ihre Abwasserkanäle verbindlich bis Ende 2015 prüfen lassen müssen, aufgehoben werden soll. Hierüber hat der Landtag am 26. Januar 2012 debattiert. Die Beratungen wurden in die Ausschüsse verwiesen. Bedingt durch die Neuwahlen am 13. Mai 2012 wird sich das Verfahren weiter verzögern. Trinkwasserbrunnen für die Stadtwerke Willich Im Rahmen unseres Dienstleistungsgeschäfts mit außenstehenden Kunden haben wir 2011 beispielweise für die Stadtwerke Willich in deren Wassergewinnungsanlage Anrath einen neuen Brunnen geplant und gebaut. Dabei erfolgten sämtliche Planungsleistungen, die Ausschreibung der erforderlichen Baumaßnahmen und die Oberbauleitung bis hin zur betriebsfertigen Abnahme seitens der Genehmigungsbehörden durch die SWK AQUA. Darüber hinaus haben wir die verfahrenstechnische und elektrotechnische Installation für diesen Brunnen ausgeführt. Erhöhung des „Wassercents“ Der Landtag NRW hat am 25. Juli 2011 eine Novellierung des Wasserentnahmeentgeltgesetzes (WasEG) beschlossen, um die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Das Gesetz aus dem Jahr 2004 belegt Gewässerbenutzungen – das Entnehmen, Zutagefördern, Zutageleiten und Ableiten von Grundwasser sowie das Entnehmen und Ableiten von Wasser aus oberirdischen Gewässern – mit einem „Wassercent“ genannten Entgelt. Für öffentliche Wasserversorger besteht die Möglichkeit, die für eine Kooperation mit der Landwirtschaft entstandenen Aufwendungen mit dem Wasserentnahmeentgelt zu verrechnen. Das trifft auch auf die Maßnahmen der SWK AQUA zum Gewässerschutz im Rahmen ihrer Kooperationen mit Landwirtschaft und Gartenbau in den Wassereinzugsgebieten zu. Die 2009 beschlossene schrittweise Reduzierung des Wasserentnahmeentgeltes bis hin zu seiner Abschaffung wurde aufgehoben und stattdessen der Betrag zum 30. Juli 2011 von 3,6 Cent auf 4,5 Cent pro Kubikmeter erhöht. Dies schafft finanziellen Spielraum für die Fortführung und Intensivierung der Kooperationsarbeit, insbesondere im Rahmen der im Berichtsjahr neu hinzugekommenen Kooperation Krefeld Südost. Landwirtschafts-Kooperation Krefeld Südost gegründet Unsere Maßnahmen zum Gewässerschutz durch Kooperationen mit Landwirtschaft und Gartenbau in den Wassereinzugsgebieten haben wir fortgeführt und weiter intensiviert. Am 15. Juni 2011 fand die Gründungsveranstaltung für die neue Kooperation Krefeld Südost statt. Diese gemeinsam mit den Wirtschaftsbetrieben Meerbusch GmbH gegründete Kooperation setzt das seit Anfang der 1990er Jahre verfolgte Modell der grundwasserschonenden Landbewirtschaftung in den Wassereinzugsgebieten nun auch für die letzten drei verbliebenen Wassergewinnungsgebiete In der Elt, Werthof und Rheinfähre um. Geschäftsfeld Wasser Gemeinsam mit den Kooperationen Krefeld Nordwest und Krefeld Südwest sind nun sämtliche Wassergewinnungsgebiete der SWK AQUA durch Kooperationen abgedeckt. Überdimensionierte Wasserzähler in Ein- und Zweifamilienhäusern Die technischen Regeln zur Bemessung der Größe von Wasserzählern hatten sich im Jahr 2004 geändert. Im April 2010 entschied der Bundesgerichtshof, dass die Wasserversorgungsunternehmen angehalten sind, eine Ermessensentscheidung zu treffen, ob ein Austausch eines Wasserzählers im Interesse des Kunden vorzunehmen ist, wenn sich der technische Standard in einem wesentlichen Maße ändert und beachtenswerte Interessen des Kunden geltend gemacht werden. Dabei soll eine teure Überdimensionierung von Zählern vermieden werden. Für ein Haus bis 30 „Aufgrund der klimatischen Veränderungen kommt es häufiger Wohneinheiten ist zum Beispiel 3 zu Starkregen mit hoher Intensität und kurzer Dauer. Damit ein „Qn 2,5 m /h“-Zähler ausdiese Wassermengen schadlos abgeführt werden können, reichend, für 31 bis 100 Wohnertüchtigen wir unser Netz und passen die Rohrquerschnitte an. einheiten ein „Qn 6“-Zähler. Dies führt regelmäßig zu Einschränkungen im Straßenverkehr In einigen Städten hatte sich und erweckt den Eindruck, dass in Krefeld ständig gebuddelt nach Bekanntwerden der Rechtwird. Dagegen wird ein einwandfreies Netz kaum wahrgenom sprechung des Bundesgerichtsmen, da es unauffällig ist, wenn es einfach funktioniert.“ hofes herausgestellt, dass viele Thomas Lemmen Wasserzähler nicht mehr den Bauleiter bei der SWK AQUA GmbH neuen technischen Regeln entsprachen und überdimensioniert waren. Das Thema der zu großen Wasserzähler bewegt auch in Krefeld vereinzelt Eigentümer und Mieter. Hier beträgt der jährliche Kostenunterschied zwischen beiden etwa 80 €. So haben einige die Betriebskostenabrechnung moniert, weil in den Wasserkosten eine zu hohe Zählergebühr enthalten ist. Die SWK AQUA reagiert kundenorientiert und tauscht auf Antrag des Kunden den Zähler zeitnah aus. Ab diesem Zeitpunkt zahlt der Kunde einen reduzierten Grundpreis. Erstattung von zu viel gezahlter Umsatzsteuer für einen Wasserhausanschluss Alle Hausbesitzer, bei denen im Zeitraum 2000 bis 2008 ein neuer Trinkwasserhausanschluss installiert wurde, erhielten seinerzeit Rechnungen, bei denen eine Umsatzsteuer in Höhe von 16 % bzw. 19 % an gesetzt war. Infolge eines Urteils des Bundesfinanzhofs vom 8. Oktober 2008 hat sich der Steuersatz rückwirkend für alle Trinkwasseranschlüsse, die in diesem Zeitraum erstellt wurden, auf 7 % reduziert. Somit wurde in den damaligen Rechnungen ein überhöhter Steuersatz beaufschlagt. Die SWK hat die betreffenden Kunden – soweit noch ermittelbar – im Berichtsjahr angeschrieben und die Erstattung der zu viel gezahlten Umsatzsteuer angeboten. Zur einfachen Abwicklung haben wir einen unkomplizierten Antrag beigefügt, nach dessen Rücksendung wir die Erstattung unverzüglich vorgenommen haben. BGH-Urteil zur Rechtswidrigkeit von Abwassergebührenbescheiden Die Stadt Krefeld hat Anfang der 90er-Jahre mit der Vereinbarung über die Berechnung und Erhebung von Kanalbenutzungsgebühren die Aufgabe des Gebühreneinzugs auf die SWK übertragen. Die Rechnungsstellung der Abwassergebühren erfolgt als Bestandteil der Gesamtrechnung der SWK für die gegenüber einem Kunden erbrachten Leistungen. Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen hat am 15. April 2011 im Rahmen eines Zulassungsbeschlusses das Kommunalabgabengesetz NRW dahingehend präzisiert, dass die Erhebung der Abwassergebühren, nicht die Rechnungsstellung, durch Dritte unzulässig ist. So muss die gebühren erhebende Kommune eindeutig erkennbar sein. Aufgrund der Änderung der Rechtsprechung ist es nun erforderlich, einen eigenständigen Abwasser gebührenbescheid der Stadt Krefeld zu erstellen. Eine Umsetzung dieser Anforderung ist im ersten Halbjahr 2012 vorgesehen. 53 54 Geschäftsfeld Entsorgung Großinvestition in Müllverbrennung abgeschlossen Fortgesetzte Spezialisierung bei der EGN, die Inbetriebnahme des neuen hocheffizienten Ersatzkessels 2 bei der EGK und der Einsatz innovativer Hybrid-Müllwagen bei der GSAK standen 2011 bei den SWK-Entsorgungsgesellschaften im Mittelpunkt des Interesses. Umfassendes Dienstleistungsangebot In unserem Geschäftsfeld Entsorgung bieten wir im Zeichen nachhaltigen Wirtschaftens ein breites Spektrum von Entsorgungsdienstleistungen an. Diese werden von drei spezialisierten operativen Konzerngesellschaften erbracht, über die wir entsprechend ihrer rechtlichen Selbstständigkeit im Folgenden separat berichten: Dies sind die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH (mit diversen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften), die EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG und die GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG. Full-Service-Anbieter EGN Die EGN bietet mit 665 Mitarbeitern sämtliche Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette Entsorgung und Recycling an – sicher und verlässlich für über 1,5 Millionen Menschen im westlichen Nordrhein-Westfalen. Dazu zählen Abfallsammlung, Transport und Verwertung, Aufbereitung von Restabfällen, Bioabfällen, Sperrmüll, Papier, Glas, Kunststoffen und Sonderabfällen. Wir entsorgen Siedlungsabfälle, übernehmen die Betriebsführung kommunaler Wertstoff- und Recyclinghöfe und die Entsorgung für Duale Systeme. Auch im Segment der Elektroaltgeräteverwertung und im stark reglementierten Bereich der Sonderabfallentsorgung sind wir tätig. Abfallwirtschaftskonzepte und -infrastrukturen entwickeln wir bundesweit für Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größe. Außerdem gewinnen wir aus Abfällen Sekundärrohstoffe und Sekundärbrennstoffe und vermarkten diese. Umsatz leicht gestiegen – Starkes Ergebnisplus durch Einmaleffekte Die EGN kann auf ein insgesamt zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2011 zurückblicken. Den Vor jahresumsatz von 193,6 Mio. € konnten wir um 2,2 % auf 197,8 Mio. € steigern. Hierzu haben die gute Auftragslage bei den gewerblichen Kunden und deren damit verbundene gestiegene Nachfrage nach Entsorgungsleistungen beigetragen, wenngleich sich der Preisdruck in diesem Segment dadurch nicht gemindert hat. Das Gleiche gilt im Geschäftsfeld Kommunale Dienstleistungen bei den Ausschreibungsverfahren für Sammel- und Transportaufträge. Positiv schlugen das stabile Preisniveau bei Sekundärrohstoffen und die gute Auslastung unserer Aufbereitungs- und Sortieranlagen zu Buche. Andererseits kamen wir bei manchen Entsorgungsdienstleistungen um Preiszugeständnisse nicht herum. Verbrennungsanlagen haben wir mit den geplanten Mengen beliefert. Das Preisniveau für die thermische Abfallverwertung ist 2011 auf niedrigem Niveau stabil geblieben. „Zusammen mit 660 Mitarbeitern engagieren wir uns für Entsorgung und Recycling in einer für Außenstehende kaum vorstellbaren Vielfalt. Es geht um die Sammlung, den Transport sowie die Verwertung und Vermarktung von Abfällen aller Art – vom Hausmüll über Papier und Glas bis hin zu Kunststoffen, Elektroaltgeräten und schwierig zu handelnden Sonderabfällen. Unser Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung.“ Bernfried Ahle und Reinhard Van Vlodrop sind die Geschäftsführer der EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH. Leistung durch Sammelleidenschaft 56 Geschäftsfeld Entsorgung EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH Jahresabschluss Umsatzerlöse Betriebsergebnis Jahresüberschuss Anlagevermögen Eigenkapital Bilanzsumme Investitionen Mitarbeiter (zum 31.12.) Leistungsdaten Behandlung/Beseitigung/Verwertung von Reststoffen 2011 Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Anzahl Personen Tsd. t 2010 198 14 11 170 116 249 7 665 194 7 6 180 116 248 8 662 1.428 1.147 Die EGN-Tochtergesellschaft NOEX AG, die ein bundesweites Komplettsystem zur Wiederverwendung und Verwertung von Elektroaltgeräten unterhält und einer der führenden Systemanbieter in Deutschland ist, erzielte wiederum ein positives und stark verbessertes Ergebnis. Hierzu haben ein leicht gestiegenes Mengenaufkommen, verbesserte Preise für Sekundärrohstoffe und optimierte betriebliche Abläufe beigetragen. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 11,4 Mio. € und fällt doppelt so hoch aus wie im Vorjahr (5,7 Mio. €). Die Gründe dafür liegen in der erfreulichen operativen Geschäftsentwicklung und in einer Steigerung des Beteiligungsergebnisses, die zum überwiegenden Teil auf Einmaleffekten beruht. Auch die Fortführung unseres bereits 2008 initiierten Kostensenkungsprogramms hat sich positiv auf das insgesamt zufriedenstellende Ergebnis ausgewirkt. Differenziertes Know-how Im Berichtsjahr gelang es der EGN erneut, durch optimales Abfallmanagement und die Erschließung neuer Verwertungswege für Kunden sowie intensive Informationsarbeit im kommunalen Bereich die Wertstoffquote zu steigern, das heißt Abfälle zunehmend nicht mehr nur zu beseitigen, sondern einem Recycling zuzuführen. Im Laufe langjähriger Praxis haben sich unsere Vertriebsmitarbeiter zu Experten für die Stadionund Veranstaltungsentsorgung, die Entsorgung von Großbaustellen, für die outgesourcten Abfallbereiche von industriellen Großunternehmen, das Abfallmanagement von Retourenlägern und Einzelhandels-Centern oder die Filialentsorgung entwickelt. Da überall spezifische Abfalleigenschaften sowie logistische und abfallrechtliche Besonderheiten existieren, bringen die Spezialisierungen für unsere Kunden viele Vorteile. Viersen neuer Firmensitz Nachdem im Jahr zuvor bereits der Vertrieb in Viersen konzentriert worden war, sind im Februar 2011 auch die EGN-Verwaltungsabteilungen von Grevenbroich dorthin umgezogen. Seit dem 13. April 2011 ist Viersen der Sitz unserer Gesellschaft. Neue Kunden in Düsseldorf Schon im Laufe des Vorjahres hatten wir von der DüsseldorfCongress Veranstaltungsgesellschaft zunächst den Entsorgungsauftrag für die Multifunktionshalle ISS DOME und im Dezember auch für die Mitsubishi Electric HALLE (früher Philippshalle) erhalten. Beides sind stark frequentierte Veranstaltungshallen. Mit einer Kapazität von bis zu 13.400 Personen ist der ISS DOME die Heimat des DEL-Eishockeyteams DEG Metro Stars. Die Mitsubishi Electric HALLE bietet bis zu 7.500 Zuschauern bei Konzerten, Shows oder Sportveranstaltungen Platz. Beim ISS DOME war 2011 das erste volle Auftragsjahr, und in der Mitsubishi Electric HALLE nahmen wir unsere Tätigkeit zu Jahresbeginn auf. Der Auftrag umfasst neben der Entsorgung von Mischabfällen zur Verwertung, Altpapier und Sonderabfall auch den Einsatz von Kehrmaschinen, die Reinigung von Ölabscheidern, den Winterdienst und die Grünschnittabfuhr. Ebenfalls in der NRW-Landeshauptstadt haben wir in der Berichtsperiode die Entsorgung auf der Großbaustelle des entstehenden Vodafone Campus übernommen. Abfallentsorgung auf (Groß-)Baustellen ist eine Wissenschaft für sich. Denn neben der Einhaltung diverser rechtlicher Vorgaben und strenger Umweltauflagen sind reibungslose Abläufe und der Einsatz von geschultem Personal gefordert. Mit der Einrichtung von zentralen Sammelstellen (ZENSA) auf dem Baugelände übernimmt die EGN das Einsammeln, Trennen, Bezeichnen, Befördern und Entsorgen der anfallenden Geschäftsfeld Entsorgung Abfälle in entsprechenden zugelassenen Sammelbehältern und alle abfallrechtlichen Pflichten und Verantwortungen. Gleichzeitig kümmern wir uns um die Dokumentation gemäß dem geltenden Abfallrecht und um die Erstellung der erforderlichen Beförderungspapiere. Im Fall des Vodafone Campus mit seinem 110 Meter hohen Büroturm und angrenzenden 90.000 Quadratmetern Bürofläche betreiben wir den zentralen Wertstoffhof zur Erfassung und Sortierung aller Abfälle, die komplette Entsorgungslogistik inklusive eines Platzmeisters und eines Müllsheriffs, der die Baustellenarbeiter bei der Materialsortierung berät. Neben der Abfallentsorgung sind wir auch für die Baustellenreinigung mit Kehrmaschinen, Toilettenkabinen und den Winterdienst verantwortlich. Kanalabteilung weiter gewachsen Der in Dormagen mit 35 Mitarbeitern ansässige EGN-Servicebereich Kanal verzeichnete 2011 volle Auftragsbücher und erfreuliches Wachstum. Als mehrfach zertifizierter Fachbetrieb für Kanalreinigung und -inspektion übernehmen wir Reinigung, optische Inspektion, Druckprüfung, Dokumentation, Ausstellung der Dichtheitsbescheinigungen sowie Beratung und Vermittlung von Sanierungsarbeiten. Wir verfügen über sehr gut ausgebildetes Fachpersonal. Einige unserer Mitarbeiter sind als Sachkundige beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, bei der IHK und bei der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall) eingetragen. Das Einsatzgebiet der Kanal-Serviceleistungen umfasst den kompletten Niederrhein und reicht bis ins Ruhrgebiet und in die Eifel. Als enger Kooperationspartner der SWK übernimmt die EGN in Teilen die Ausführung von Kanaldienstleistungen in Krefeld. Speziell dazu wurde Anfang 2011 ein neues Fahrzeug angeschafft, das die Kanäle mit Hochdruckpumpen reinigt und gleichzeitig eine Kamerauntersuchung durchführt. Entsorgungspartnerschaft mit bofrost* Das Familienunternehmen bofrost* aus Straelen am Niederrhein ist europäischer Marktführer im TiefkühlDirektvertrieb und beliefert über 4 Millionen Haushalte in zwölf Ländern. Bei der Entsorgung hat das Unternehmen eine deutschlandweite Aufteilung mit zwei Entsorgungspartnern durchgeführt. Seit Ende 2010 betreut die EGN 58 von 115 bofrost*-Standorten in Deutschland. Bei der Filialentsorgung sind sowohl die Logistik als auch die Mengenströme zur Verwertung und Entsorgung zu koordinieren. Dazu kommen Mengenaufstellungen, Statistiken, Abfallwirtschaftsbilanzen und Abrechnung. Wir arbeiten in Süd-, Ost- und Norddeutschland mit Kooperationspartnern zusammen. Eigene Fahrzeuge der EGN werden dort eingesetzt, wo es wirtschaftlich sinnvoll ist. Da die bofrost*-Niederlassungen sehr unterschiedliche Größen haben und in jeder eine unterschiedliche Anzahl von Auslieferungs-Lkws stationiert ist, ist auch die Abfallmenge sehr verschieden. Es fallen hauptsächlich gemischte Gewerbeabfälle zur Verwertung, Papier, Pappe, Kartonagen und Folien an. Duschtrucks europaweit stark nachgefragt Im Rahmen unserer Veranstaltungs-Dienstleistungen hatten wir 2008 einen Duschtruck entwickelt und in Betrieb genommen. Mit dem renommierten Sanitärunternehmen Hansgrohe kreierten wir gemeinsam eine Komfortversion mit 20 hochwertigen Duschen, die wir seit 2010 zusätzlich anbieten. Die beiden mobilen Dusch-Lkw waren in der Saison 2011 komplett ausgelastet. Neben Veranstaltungen, die den außergewöhnlichen Sanitärservice bereits genutzt haben, gab es viele neue Einsatzorte, auch im europäischen Ausland. Zu den neuen Kunden gehörten zum Beispiel die BMW X3 Games in Genf, der ING Europe„In Deutschland greift der ‚KühlschrankMarathon Luxemburg, der Internationale Greifenseelauf Klau‘ zunehmend um sich. Für die ord in der Schweiz, das Terraneo-Musikfestival in Kroatien nungsgemäße Abholung zur Entsorgung oder der Katamaran-Worldcup (Delphis Dart 18 World am Straßenrand abgestellte Geräte Championship) im belgischen Knokke. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der EGN mit Hansgrohe wird inzwischen mit einem dritten Duschtruck fortgesetzt, der im laufenden Jahr ab Juli zur Verfügung stehen wird. Mit unserer kleinen Duschflotte steuern wir auch Richtung Olympia und sind in London mit dabei. Aufklärungskampagne von NOEX gegen den Kühlschrank-Diebstahl In Deutschland werden jährlich etwa drei Millionen Haushaltskühlgeräte entsorgt. 480.000 davon sind werden zu Hunderttausenden entwendet und unsachgemäß ausgeschlachtet. Mit unübersehbaren Folgen für die Umwelt durch Trinkwasserverseuchung und großen Mengen CO2-Ausstoßes durch Kühlmittel. Dem haben wir mit einer Informationskampagne den Kampf angesagt.“ Wolfgang Peters Vorstandsmitglied der NOEX AG 57 58 Geschäftsfeld Entsorgung bereits beraubt, wenn sie bei den kommunalen Übergabestellen ankommen. Es fehlen Kompressoren, Wärmetauscher, Kühlmittelleitungen und Elektrokabel. Besonders die unsachgemäße Demontage der Kompressoren führt zu einer gefährlichen Umweltverschmutzung. Der Kühlkreislauf eines Kühlgerätes enthält im Durchschnitt 250 Gramm FCKW-haltiges Thermo-Öl. Wenn ein einzelner Tropfen davon ins Grundwasser gelangt, kann er bis zu 1.000 Liter Trinkwasser verseuchen. Außerdem treten bei der Beschädigung der Kühlgeräte durchschnittlich 128 Gramm des Kältemittels FCKW R12 aus, das 10.900-mal klimaschädlicher als CO2 ist. Der unkontrollierte Austritt aus einem einzigen Gerät entspricht einem CO2 Ausstoß von 1,4 Tonnen; das entspricht der CO2 -Emission von 20.000 gefahrenen Auto-Kilometern. Die EGN und ihre Tochtergesellschaft NOEX sagen dem sogenannten „Kühlschrank-Klau“ den Kampf an. Mit Informationsflyern, Aufklebern und Citylight-Plakaten macht die Kampagne auf die Missstände aufmerksam. Gezielte Kontrollen in einzelnen Städten sollen den fliegenden Schrotthändlern die rechtswidrige und gefährliche Demontage am Straßenrand oder die Entwendung der Kühlgeräte erschweren. NOEX betreibt am Standort Grevenbroich eine moderne Aufbereitungsanlage für Elektroklein- und Kühl geräte. Unter Einhaltung sehr strenger Auflagen der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes der Mitarbeiter und der Emissionsschutzgesetze bereiten wir jährlich 230.000 Kühlgeräte auf. Dabei wird das FCKW zu 99,9 % kontrolliert ausgeschleust. Öle und Kühlflüssigkeiten entfernen wir mit Hilfe spezieller Absauganlagen und beseitigen sie fachgerecht in Sonderabfallentsorgungsanlagen. FCKW aus dem Isolierschaum der Kühlgeräte wird in der Aufbereitungsanlage ebenfalls aufgefangen. „Nach dreijähriger Bauzeit haben wir 2011 mit circa 100 Millionen Euro eine der größten Investitionen der EGK fertiggestellt – die Ersatzkessellinie unserer Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage. Sie wird drei in die Jahre gekommene Altkessel ersetzen. Modernste Technik ermög licht eine verbesserte Wärmenutzung, einen geringeren Energieverbrauch bei der Rauchgasreinigung und verringerte CO2 -Emissionen.“ Jörg Gödde Projektleiter Ersatzkessellinie 2, EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG EGK betreibt umweltentlastende Müllverbrennungsanlage und Klärwerk Die EGK betreibt an der nördlichen Stadtgrenze Krefelds eine Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) und ein Klärwerk mit insgesamt rund 250 Mitarbeitern. Im Klärwerk werden die Abwässer aus Krefeld und Vennikel bei Moers gereinigt. In der MKVA verbrennen wir Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle aus Krefeld und mehreren umliegenden Kommunen zusammen mit Klärschlamm und Faulgas aus dem Klärwerk. Die dabei entstehende Wärmeenergie nutzen wir mit Hilfe der Kraft-Wärme-Kopplung, um Strom, Prozessund Fernwärme zu produzieren. Dabei wird nicht nur genug Energie erzeugt, um den Energieeigenbedarf der MKVA zu decken. Darüber hinaus versorgen wir sowohl das Klärwerk als auch mehrere tausend Kunden in Krefeld mit Strom und Fernwärme. Die EGK fungiert hierbei als Betriebsgesellschaft. Die EAG Entsorgungsanlagen gesellschaft ist die Besitzgesellschaft, die ihre Anlagen an die EGK verpachtet. Umsatz auf Vorjahreshöhe – Ergebnisrückgang infolge neuer Kessellinie Mit 81,5 Mio. € hat die EGK 2011 wieder nahezu den gleichen Umsatz erzielt wie im Vorjahr (81,3 Mio. €; +0,2 %). Der größte Teil hiervon (59,5 %) betrifft die Müllverbrennung, mit der wir 48,5 (Vj. 48,7) Mio. € erlösten. Dieser leichte Rückgang resultiert im Wesentlichen aus etwas geringeren angelieferten Abfallmengen. Auf die Abwasserbeseitigung entfallen 38,0 %, das sind 31,0 (Vj. 30,6) Mio. €. Im Bereich der Strom- und Fernwärmeproduktion lag der Umsatz bei 1,9 (Vj. 2,0) Mio. €, was einem Anteil am Gesamtumsatz von 2,3 % entspricht. Dieser geringfügige Rückgang wurde durch eine geringere Fernwärmeproduktion verursacht. Erstmalig haben wir 2011 Umsätze durch Dienstleistungen (Probenanalysen) unseres Labors für Dritte in Höhe von 0,16 Mio. € erwirtschaftet. Der Jahresüberschuss ist von 11,0 Mio. €. auf 7,1 Mio. € zurückgegangen und liegt somit um 35,4 % unter Vorjahresniveau. Ursache dafür sind vor allem gestiegene Aufwendungen für Material und Pacht. Beim höheren Materialaufwand schlagen hauptsächlich zusätzliche Ausgaben für Heizöl zu Buche, die mit der Inbetriebnahme der neuen Kessellinie zusammenhängen. Diese ist auch Ursache für die um 5,2 Mio. € höhere Pacht, die wir an die Besitzgesellschaft EAG zahlen. Dort haben sich im Zuge der Großinvestition vor allem Abschreibungen und Zinskosten erhöht, die der EGK nun als Pacht berechnet werden. Geschäftsfeld Entsorgung EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (Betriebsgesellschaft) 2011 2010 Jahresabschluss Umsatzerlöse Betriebsergebnis Jahresüberschuss Eigenkapital Bilanzsumme Mitarbeiter (zum 31.12.) Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Anzahl Personen 82 9 7 5 30 245 81 15 11 7 33 239 355 35 354 34 Leistungsdaten Thermische Abfallbehandlung Gereinigte Abwässer Tsd. t Mio. m 3 EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (Besitzgesellschaft) 2011 2010 Jahresabschluss Umsatzerlöse Betriebsergebnis Jahresüberschuss Anlagevermögen Eigenkapital Bilanzsumme Investitionen Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € 24 8 3 169 34 180 17 18 6 3 167 34 192 36 Ersatzkessel nach dreijähriger Bauzeit in Betrieb genommen Im Geschäftsjahr 2007 entschloss sich die Besitzgesellschaft EAG zur Modernisierung ihrer Müllverbrennungsanlage mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 100 Mio. €. Drei der seit 1975 und 1982 in Betrieb befindlichen Altkessel werden durch eine einzige neue Verbrennungslinie ersetzt. Eine verbesserte Wärmenutzung im Kessel und ein geringerer Energieverbrauch bei der Rauchgasreinigung werden zu einer deutlich höheren Strom- und Fernwärmeerzeugung führen. Hauptgrund für die umfassende Investition ist aber die Sicherung der Entsorgung am Niederrhein. Als Reserve für einen eventuellen längeren Ausfall der neuen Anlage eignen sich die Altkessel noch. Daher wurde beschlossen, zwei von ihnen dauerhaft funktionstüchtig zu erhalten. Nach dreijähriger Bauzeit konnte der neue Kessel im Berichtsjahr fertiggestellt werden. Er ist 5.000 Tonnen schwer, 96 Meter lang, 48 Meter hoch und 20 Meter breit und hat eine jährliche Verbrennungskapazität von 200.000 Tonnen. In den ersten Monaten des Jahres 2011 erfolgte parallel zur Fertigstellung der Anlage die Kaltinbetrieb nahme. Das erste Ölfeuer wurde am 15. März, das erste Müllfeuer am 28. April gezündet. Die sich über mehrere Monate erstreckende Phase der Heißinbetriebnahme konnte schließlich mit dem erfolgreichen Probebetrieb im August abgeschlossen werden. Die offizielle Einweihung fand am 15. Juli statt. Nach einem mehrwöchigen Stillstand zur eingehenden Inspektion der Anlage und Erledigung noch offener Arbeiten erfolgte die Abnahme des Kessels schließlich am 21. September 2011. Brand kurz nach Abnahme Acht Tage später, am 29. September, ereignete sich ein Brand im Bereich des linken Rostascheaustrages, und die Anlage musste erneut abgefahren werden. Personen kamen nicht zu Schaden. Das Feuer zerstörte etliche Kabeltrassen, Antriebe und sonstige Anlagenteile im unteren Kesselbereich und führte zu einer Verrauchung des gesamten Kesselhauses. Die Ursachenermittlung durch Gutachter, die Klärung der Schadenregulierung, die Dekontamination des Kesselhauses und der Anlage sowie die Reparatur der Anlage führten zu einem rund zehnwöchigen Ausfall des neuen Kessels. Die Entsorgungssicherheit konnte in diesem Zeitraum durch die Altkessel aufrechterhalten werden. Damit hatte sich die Entscheidung, die alten Kessel als Reserve zu erhalten, bereits bewährt. Sowohl der beträchtliche Sachschaden als auch der wirtschaftliche Schaden infolge der verminderten Durchsatzleistung sind durch die bestehende Feuer- und Betriebsunterbrechungsversicherung abgedeckt und wurden bzw. werden voraussichtlich von der Versicherung erstattet. Diese behält sich Regress ansprüche gegen den Anlagenlieferanten vor. 59 60 Geschäftsfeld Entsorgung Cargill verlängert Vertrag Der Kläranlage der EGK werden neben dem Abwasser über das städtische Kanalnetz auch Abwässer verschiedener Industriebetriebe über separate Leitungen direkt zugeführt. Zu diesen Einleitern zählt auch die Cargill Deutschland GmbH. Durch Optionsausübung seitens Cargill wurde im Dezember 2011 der seit 1996 bestehende Abwasserübernahmevertrag um fünf weitere Jahre bis 2017 verlängert. Dies trägt wesentlich zu mittelfristig stabilen Rahmenbedingungen für beide Vertragspartner bei. Kanal-Team der SWK SETEC zieht aufs EGK-Gelände Ein weiterer Schritt zur Vernetzung der Konzernaktivitäten im Entsorgungsbereich und zur Nutzung von Synergien wurde im September 2011 durch den Umzug des Kanalteams der SWK SETEC auf das EGK-Gelände vollzogen. Nach vorangegangener Situationsanalyse und Bewertung verschiedener Handlungsalternativen erfolgte die Umsetzung des favorisierten Konzeptes durch ein gemeinsames Team aus SWK- und EGK-Mitarbeitern. Vonseiten der EGK wurden vorhandene Büro- und Sozialräume sowie eine Fahrzeugabstellhalle nach den spezifischen Anforderungen der SWK SETEC ausgestattet. Durch den Neubau einer Kippstelle für die Rückstände aus der Kanalreinigung können diese nun direkt bei der EGK entsorgt werden. GSAK sorgt für Straßenreinigung und Abfallsammlung in Krefeld Dritte operative Entsorgungsgesellschaft ist die GSAK, unsere Gesellschaft für Straßenreinigung und Abfallsammlung. Sie ist in Krefeld mit etwa 160 Mitarbeitern sowie modernen Geräten und Fahrzeugen im Einsatz, um Abfälle (Papier, Bioabfälle, Restmüll) bei allen Haushalten einzusammeln, Papierkörbe zu leeren, Straßen und Wege zu reinigen und in den Wintermonaten von Eis und Schnee zu befreien. Für Schadstoffe unterhalten wir eine spezielle Annahmestelle und ein Sammelfahrzeug, wir betreiben einen Wertstoffhof, stellen stadtweit Containerstationen für Papier zur Verfügung und bieten weitere Dienst leistungen an. Ergebnisverbesserung trotz Umsatzrückgang Für die GSAK verlief 2011 im Wesentlichen im Rahmen der Planungen. Da das Kerngeschäft auf den von der Stadt Krefeld übertragenen Entsorgungs- und Stadtreinigungsaufträgen basiert, ist es von kurzfristigen Konjunkturentwicklungen weitgehend unabhängig. Ungewöhnlich war lediglich ein im Vergleich zu den beiden Vorjahren milder Winter, der einen geringeren Leistungsumfang beim Winterdienst erforderte. Dies ist auch der Grund, warum der Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr (34,4 Mio. €) leicht auf 33,9 Mio. € abgenommen hat (-1,5 %). Der überwiegende Umsatzanteil wird mit der Sparte Abfallsammlung erzielt. Deren Erlöse beziffern sich auf unverändert 24,5 Mio. € und machen 2011 72,2 % (Vj. 71,0 %) des Gesamtumsatzes aus. Der Straßenreinigungsumsatz ist von 8,2 Mio. € auf 7,4 Mio. € zurückgegangen (-9,8 %) und sein Anteil um genau zwei Prozentpunkte auf 21,9 %. In der Sparte Sonstige gewerbliche Tätigkeit haben wir 2,0 Mio. € erlöst nach Geschäftsfeld Entsorgung GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG 2011 2010 Jahresabschluss Umsatzerlöse Betriebsergebnis Jahresüberschuss Anlagevermögen Eigenkapital Bilanzsumme Investitionen Mitarbeiter (zum 31.12.) Leistungsdaten Gesammelte Abfallmenge Straßenreinigung Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Anzahl Personen Tsd. t km 34 2 1 3 2 8 2 162 34 2 1 2 2 8 1 161 114 806 113 806 1,7 Mio. € im Vorjahr. Das Plus von 14,9 % erklärt sich überwiegend aus erhöhten Leistungen im Notfall management und gestiegenen Papiererlösen. Der Umsatzanteil dieser Sparte beträgt jetzt 5,9 % (Vj. 5,1 %). Der Jahresüberschuss liegt mit 1.030 T€ um 13,9 % über dem Vorjahr (904 T€). Die Ergebnisverbesserung trotz leicht rückläufigem Umsatz war vor allem durch deutlich verringerten Material- und Personalaufwand beim Winterdienst möglich. Vier Hybrid-Müllwagen schonen die Umwelt Um einen Beitrag zur Senkung von Feinstaubbelastung und Schadstoffemissionen zu leisten, hatte die SWK 2010 eine Initiative „Saubere Flotte“ gestartet. Im Zusammenhang damit steht auch die Anschaffung von vier mit Hybridantrieb ausgerüsteten Abfallsammelfahrzeugen, die im Juli 2011 bei der GSAK in Einsatz gegangen sind. Gerade beim für die Müllabfuhr typischen Stop-and-goBetrieb mit häufigem Bremsen ist ein Hybridantrieb sehr geeignet, weil die entstehende Bremsenergie zwischengespeichert und wiederverwendet wird. Die vier Hybrid-Abfallsammler haben jeweils eine Motorleistung von 240 kW und ein Behältervolumen von 20 Kubikmetern. Durch die Kombination von Dieselantrieb und Elektromotoren verringert sich der Geräuschpegel um 15 Dezibel auf 91 dB(A). Außerdem werden Spritverbrauch und CO 2 -Ausstoß um ein Drittel gesenkt. „Seit Juli 2011 sind bei uns vier mit Hybridantrieb ausgerüstete Abfall sammelfahrzeuge im Einsatz. Für das ständige Anhalten mit häufigem Bremsen ist Hybridantrieb besonders geeignet, weil die entstehende Bremsenergie zwischengespeichert und wieder verwendet wird. Durch die Kombination von Diesel antrieb und Elektromotoren werden Spritverbrauch und CO2-Ausstoß um ein Drittel gesenkt, und auch die Geräuschbelästigung nimmt merklich ab.“ Sergei Soloschenko und Ralf Koopmann Mitarbeiter Abfallsammlung, GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG Die neuen Fahrzeuge werden im erweiterten Innenstadtbereich im sogenannten Mannschaftstransport eingesetzt, bei dem die Mitarbeiter der GSAK die Mülltonne vom Stellplatz zum Fahrzeug holen und nach der Leerung wieder zurückbringen. Gerade hier verbringt das Abfallsammelfahrzeug eine längere Standzeit. Lärmemission und Schadstoffausstoß des wartenden Fahrzeugs werden durch den Hybridantrieb merklich reduziert. Relaunch des Internetauftritts Anfang 2011 wurde der Internetauftritt überarbeitet und strukturell angepasst. Wie bisher finden sich hier viele nützliche Informationen zur Abfallentsorgung und Straßenreinigung in Krefeld. Die neue Navigation vereinfacht die Suche nach wichtigen Inhalten. Das Design der Seiten entspricht den GSAK-Printmaterialien, wodurch nun auch ein einheitliches Corporate Design der GSAK über alle Medien hinweg gewährleistet wird. Wechsel in der Geschäftsführung Nach 17-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer der GSAK hat Ulrich Gilleßen eine neue berufliche Herausforderung angenommen und ist zum 31. Dezember 2011 aus dem Unternehmen ausgeschieden. Zum 1. Januar 2012 hat Wilfried Gossen interimsweise die Geschäftsführung neben seinen Führungsfunktionen bei der EGN übernommen. 61 62 Geschäftsfeld Verkehr Besserer Komfort für Fahrgäste und Schutz der Umwelt Nach der Großinvestition in neue Straßenbahnen stehen nun der Ausbau der „Sauberen Flotte“ der SWK und die Neugestaltung zahlreicher Haltestellen im Mittelpunkt. Und die Kundenzufriedenheit wollen wir weiter verbessern. Mobilität für Krefeld und die Region Unser Geschäftsfeld Verkehr besteht aus der SWK MOBIL GmbH, ihrer Schwestergesellschaft SWK FAHRSERVICE GmbH und der von SWK und vier weiteren Partnern getragenen Beteiligungsgesellschaft West-Bus GmbH. Mit diesen Gesellschaften bieten wir vor allem Verkehrsdienstleistungen im Öffentlichen Straßenpersonennahverkehr mit Bus und Straßenbahn an. Seit dem 1. Juli 2010 betreibt die SWK MOBIL den Busverkehr in Bocholt. Sie bedient sich zur Durch führung der SWK FAHRSERVICE als Subunternehmer. Im Gegenzug werden Servicefunktionen von der SWK MOBIL für die SWK FAHRSERVICE erbracht. Umsatz und Ergebnis leicht rückläufig Der Umsatz der SWK MOBIL ist im Berichtsjahr von 36,1 Mio. € um 1,0 Mio. € auf 35,1 Mio. € zurückg egangen (-2,8 %). Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf sind zwar leicht gestiegen, was hauptsächlich aus den 3,9%igen Preisanpassungen im VRR im Januar 2011 resultiert und zu einem geringen Teil aus der marginalen Zunahme der Fahrgastzahlen. Jedoch ergibt sich aus der vorläufigen VRR-Einnahmeaufteilung für 2010 eine noch zu leistende Zahlung von voraussichtlich 2,1 Mio. € im Rahmen des sogenannten Übersteigerausgleichs für die Jahre 2010 und 2011. Das sind Ausgleichszahlungen für Fahrgäste, die einen Fahrausweis bei einem Verkehrsunternehmen des VRR erworben haben (in diesem Fall bei der SWK MOBIL), diesen jedoch bei anderen Verkehrsunternehmen im VRR nutzen (Übersteiger). Das hat zur Folge, dass der Ticketerlös zunächst bei dem Unternehmen bleibt, das gar keine Verkehrsleistung erbracht hat. Das tatsächlich fahrende Unternehmen erhält dann einen Ausgleich. Hierfür musste eine Rückstellung gebildet werden, die unsere Umsätze aus Ticketverkauf entsprechend mindert. Daher liegt der Umsatz aus Ticketverkauf insgesamt (VRR, VGN und verbundfremd) mit 25,7 Mio. € um 1,8 Mio. € unter dem Vorjahr. Ohne den oben beschriebenen Effekt hätte er um 0,3 Mio. € auf 27,8 Mio. € zugenommen. „Die SWK verwirklicht ein umfassendes E-Mobility-Konzept – einzigartig für den öffentlichen Sektor in einer deutschen Großstadt. Unsere Straßenbahnen fahren mit Naturstrom, wir nutzen zehn Busse und vier Müllsammler mit Hybrid antrieb sowie drei Elektro-Kleintransporter. Die Hybridtechnologie befindet sich noch in der wissenschaftlich begleiteten Erprobung. Unser Ziel ist es, Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß um 30 Prozent zu reduzieren.“ Norbert Nieswand Teamleiter Straßenbahn, SWK MOBIL GmbH Leistung für saubere Mobilität 64 Geschäftsfeld Verkehr SWK MOBIL GmbH Jahresabschluss Umsatzerlöse Erträge aus Verlustübernahme Anlagevermögen Eigenkapital Bilanzsumme Investitionen Mitarbeiter (zum 31.12.) Leistungsdaten Fahrgäste Abonnements 2011 Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Anzahl Personen Anzahl (Mio.) Anzahl 2010 35 18 51 11 66 4 353 36 15 54 11 64 11 351 41 40.226 41 40.217 Weiterhin gingen die Erlöse aus Abgeltungszahlungen von 3,6 Mio. € auf 3,3 Mio. € zurück, weil bei den Abgeltungszahlungen für Schwerbehinderte für das Vorjahr auf Basis neuerer Berechnungsgrundlagen eine Minderung des Ausgleichsanspruchs in Höhe von 0,2 Mio. € im Geschäftsjahr 2011 berücksichtigt wurde, und somit dieser Umsatzteil im Vorjahr entsprechend zu hoch angesetzt war. Die sonstigen Umsätze sind von 5,0 Mio. € auf 6,1 Mio. € gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem erstmals für ein ganzes Geschäftsjahr erbrachten Busverkehr in Bocholt, den wir im Juli 2010 übernommen hatten. Hierfür fällt allerdings in gleicher Höhe Aufwand für die Abgeltung der Fahrleistung der SWK FAHRSERVICE an, so dass sich hieraus keine Ergebniseffekte ergeben. Jedoch konnten auch ohne Bocholt die sonstigen Umsätze durch vermehrtes Geschäft mit dem Subunternehmer West-Bus GmbH, Mönchengladbach, sowie durch Werkstattdienstleistungen für verbundene Unternehmen gesteigert werden. Das Jahresergebnis vor Ergebnisübernahme der SWK MOBIL erreichte -17,9 Mio. € nach -15,5 Mio. € im Vorjahr (-2,5 Mio. € bzw. -16,0 %). Der Rückgang wurde hauptsächlich durch den oben erläuterten Übersteigerausgleich verursacht. Aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungs vertrages wurde der Jahresfehlbetrag von der SWK AG ausgeglichen. Kundenzufriedenheit stabil Zum sechsten Mal beteiligte sich die SWK MOBIL in der Berichtsperiode am ÖPNV-Kundenbarometer, einem kontinuierlichen Befragungssystem des Marktforschungsunternehmens TNS Infratest zur Ermittlung der Zufriedenheit von Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs. 2011 haben sich 27 Verkehrsunternehmen und acht Verkehrsverbünde an dieser Erhebung beteiligt. Die Daten für die SWK basieren auf 250 im April und Mai geführten Telefoninterviews, bei denen 31 Zufriedenheitsmerkmale abgefragt wurden. Geschäftsfeld Verkehr Die SWK erreichte eine Gesamtnote von 2,71 und liegt damit genau an der Grenze zwischen „gut“ und „eher gut“. Damit haben wir die Note der letzten Untersuchung zwei Jahre zuvor (2,70) zwar gehalten und liegen über dem Branchendurchschnitt für ganz Deutschland von 2,92. Dennoch sind wir damit nicht ganz zufrieden, weil sich unsere vielfältigen Maßnahmen (neue Straßenbahnen, Pünktlichkeitsgarantie, Nachtnetz, verbessertes Fahrgastinformationssystem u.a.m.) nicht niedergeschlagen haben. Besonders positiv sehen unsere Kunden Schnelligkeit, Pünktlichkeit und die Qualität des Streckennetzes. Die schlechtesten Bewertungen gab es unter anderem für die Sauberkeit von Fahrzeugen und Haltestellen und die Sicherheit in den Abend- und Nachtstunden. Diese Ergebnisse zeigen, dass wir einerseits unseren Kunden gegenüber die Pluspunkte unserer Dienstleistungen deutlicher kommunizieren müssen und andererseits weitere Verbesserungen in Angriff zu nehmen haben. Aktion „Bleibt sauber“ Das Problem mangelnder Sauberkeit ist nicht neu für uns. Schon im April hatten wir deshalb eine Sauberkeitskampagne gestartet und unter dem Motto „Bleibt sauber!“ zu mehr Sauberkeit in Bussen und Straßenbahnen aufgerufen und dafür einprägsame Plakate, Info-Flyer und Pressearbeit eingesetzt. Damit haben wir zu mehr gegenseitiger Rücksicht „Mittlerweile haben wir zahlreiche Haltestellen mit dem Dynaund einem besseren Miteinanmischen Fahrgastinformationssystem ausgestattet und wollen der aufgerufen. Auf ein Verbot noch mehr für unsere Kunden tun: Wir rüsten Haltestellen mit von Getränken und Speisen in QR-Codes für das Smart-Phone aus.“ unseren Fahrzeugen haben wir Michael Nöhles zunächst verzichtet. Sachbearbeiter Datenmanagement bei der SWK MOBIL GmbH Fahrer und Servicekräfte achten seitdem besonders auf Sauberkeit und sprechen Fahrgäste gegebenenfalls darauf an. Auch die Fahrgäste selbst werden dazu ermutigt, Mitfahrende, die Speisen oder Getränke mit in Bus oder Straßenbahn nehmen, darauf anzusprechen und freundlich aufzufordern, dies zu unterlassen. Ergänzend dazu sind zwei „Saubermänner“ der SWK unterwegs, um kurzfristig stark verunreinigte Haltestellen, aber auch Fahrzeuge während der Fahrt zu reinigen. Dadurch ist es nach unserer Einschätzung zu einer deutlichen Verbesserung der Situation gekommen. Wie die Wahrnehmung unserer Kunden zu diesem Punkt ist, wird dann ebenfalls die nächste Evaluierung zeigen müssen. Entwicklung der Fahrgastzahlen Jahr Anzahl in Mio. Entwicklung der Abonnements* Veränderung absolut in % Jahr Anzahl Veränderung absolut in % 2004 38,4 3,4 9,7 2004 34.722 3.463 11,1 2005 39,7 1,3 3,4 2005 35.830 1.108 3,2 2006 40,4 0,7 1,8 2006 36.653 823 2,3 2007 40,8 0,4 1,0 2007 38.803 2.150 5,9 2008 40,9 0,1 0,4 2008 38.988 185 0,5 2009 41,3 0,4 1,0 2009 39.637 649 1,7 2010 41,4 0,1 0,3 2010 40.217 580 1,5 2011 41,4 0,03 0,1 2011 40.226 9 0,02 *jeweils zum Jahresende, inkl. Firmen- und SemesterTickets 65 66 Geschäftsfeld Verkehr Gemischte erste Erfahrungen mit Hybridbussen Im Vorjahr hatten wir im Zusammenhang mit der „Sauberen Flotte“ der SWK (neue Straßenbahnen, Hybridbusse und -müllwagen sowie Elektrokleintransporter) über unsere Teilnahme an einem durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Projekt zur Einführung von Bussen mit Hybridtechnologie im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) berichtet. Hybridbusse sind Fahrzeuge mit einer Kombination von Dieselantrieb und Elektromotoren, die eine deutliche Reduzierung von Lärm und Schadstoffe missionen bewirkt. Nachdem im Sommer 2010 die ersten vier Busse geliefert worden waren, haben wir im Verlaufe des Berichtszeitraums zwei und im Februar 2012 vier weitere in Betrieb genommen. Auf Basis der ersten Praxiserfahrungen wurden 2011 einige Verbesserungen vorgenommen. So wurde zum Beispiel das Heizungs- und Kühlsystem optimiert, um Effizienz und Verfügbarkeit zu steigern. Mit gutem Erfolg: Die Ausfälle gingen zurück, und die zunächst unbefriedigende Verfügbarkeit der Busse für den Linienverkehr nahm auf gute 85 % zu, was sich den etwas mehr als 90 % von konventionell betriebenen Bussen bereits annähert. Befragungen eines externen Instituts haben zudem ergeben, dass Fahrgäste und Bevölkerung der Stadt Krefeld ein sehr positives Bild von den Hybridbussen haben. Besonders hervorzuheben ist, dass 80 % der Passanten bzw. Anwohner ihre Geräuschentwicklung im Vergleich zu konventionellen Dieselbussen als leiser und keiner der Befragten als lauter beurteilten. Diese Wahrnehmung bestätigten auch die Fahrgäste. Die Busfahrer schätzen besonders die positiven Fahreigenschaften. Der Kraftstoffverbrauch erreichte dagegen auch nach den Umbaumaßnahmen noch nicht ganz die prognostizierten 20-30 % Einsparung gegenüber dem konventionellen Dieselbus. Diesem Thema widmen wir im laufenden Jahr unsere besondere Aufmerksamkeit. Haltestellenumbau kommt voran 2010 hatten wir den Umbau zahlreicher Straßenbahn-Haltestellen begonnen. Dieser ist nötig, um den größten Vorteil der neuen Niederflurbahnen, den nahezu stufenlosen Einstieg an Haltestellen mit Bahnsteig, in vollem Umfang nutzen zu können. Bis Ende 2012 werden daher 16 wichtige Haltestellen angepasst, ab 2013 sollen weitere 25 Haltestellen folgen. Geschäftsfeld Verkehr Die Bahnsteige werden auf 25 Zentimeter über Schienenoberkante angehoben und der Spalt zwischen Bahnsteig und Einstiegskante im Türbereich der Straßenbahn auf 6 Zentimeter vermindert. Gleichzeitig erneuern und modernisieren wir die Haltestellenausstattung. Dabei geht es zum Beispiel um neue Wartehallen, Spritzschutzwände und Haltestellensäulen, zusätzliche Bahnsteigb eleuchtung und eine verbesserte Fahrgastinformation. Im August 2011 begannen wir mit der besonders aufwendigen Neugestaltung der Haltestelle „Bockumer Platz“ und konnten sie plangemäß Ende November abschließen. Insgesamt haben wir 2011 acht Haltestellen umgebaut. Neben dem Bockumer Platz waren dies die Haltepunkte Nordwall, Oberschlesienstraße, Badezentrum, Grundend, Eichhornstraße, Großmarkt und Elfrather Mühle. Im laufenden Jahr folgen die Haltestellen Obergplatz, Traarer Straße, Uerdingen Bahnhof, Voltastraße, Linn Bahnhof, Burg Linn, Danziger Platz und Wilhelmplatz. Die Kosten für die insgesamt 16 Haltestellen liegen bei knapp 2,3 Mio. €. Rund 85 % hiervon trägt das Land NRW. Rat lehnt Sozialticket für Krefeld ab Die VRR-Gremien hatten im Herbst 2010 zunächst beschlossen, für einkommensschwache Bevölkerungsschichten ein „Sozialticket“ zu einem rabattierten Preis einzuführen. Im Berichtsjahr wurde das Thema monatelang kontrovers diskutiert. Gegner und Befürworter im VRR konnten sich lange nicht einigen. Letztlich wurde im Juli die testweise Einführung von November 2011 bis Ende 2012 beschlossen. Allerdings blieb die Teilnahme an dem Versuch jeder einzelnen Kommune freigestellt. In Krefeld gibt es ungefähr 40.000 Anspruchsberechtigte. Bei einem Ticketpreis von 29,90 € und einer geschätzten Nutzerquote von 14 % ging die SWK MOBIL, trotz einer Landesförderung, von einem jährlichen Einnahmerückgang in Höhe von 0,4 bis 0,5 Mio. € aus, der aus dem städtischen Haushalt hätte finanziert werden müssen. Angesichts des finanziellen Risikos entschied der Rat der Stadt Krefeld am 22. September 2011, sich nicht an dem Pilotprojekt zu beteiligen. 67 68 Region Umfassender Nutzen für die Region Die SWK STADTWERKE KREFELD sind zu 100 % Eigentum der Stadt Krefeld. Daher ist unsere Geschäftstätigkeit – im Rahmen des betriebswirtschaftlich vernünftigen – maßgeblich von öffentlichen Interessen bestimmt. Das gilt auch für unsere Sponsoringaktivitäten: Als Unternehmen der Region übernehmen wir Verantwortung über unseren direkten wirtschaftlichen Zweck hinaus und engagieren uns vielfältig im Sinne des Gemeinwohls. Die SWK bringt Krefeld und der Region vielfältige Vorteile Im Mittelpunkt unseres Unternehmenszwecks stehen unsere breit gefächerten Dienstleistungen unmittelbar im Dienste der Bürger. Darüber hinaus vergeben wir jährlich Aufträge an lokale und regionale Unternehmen im Wert von etwa 30 Mio. € und tragen so im näheren Umfeld zur Beschäf tigungssicherung bei. Zum bewertbaren „Citizen Value“ gehört auch das von uns erzielte Unterneh mensergebnis, das zu einem hohen Anteil als Dividende an die Stadt Krefeld ausgeschüttet wird (14,7 Mio. € für das Geschäftsjahr 2011). Einzurechnen sind weiterhin die Übernahme der Verluste aus dem öffentlichen Personennahverkehr in Höhe von rund 17,9 Mio. €. Unsere Konzessionsabgabe an die Stadt Krefeld für die Einräumung des Rechts zur Benutzung öffentlicher Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen summiert sich im Berichtsjahr auf 15,2 Mio. €, die dem städtischen Haushalt zugutekommen – ebenso wie etwa 5,6 Mio. € Gewerbesteuer. Noch ohne die Löhne und Gehälter unserer Mitarbeiter fließen so über 70 Mio. € jährlich in unsere Region. Mit unserer bewusst breit angelegten Palette von Sponsoring- und Spendenmaßnahmen im Umfang von jährlich rund 1,3 Mio. € wollen wir dazu beitragen, das Leben der Menschen zu bereichern und es interessant und erlebnisreich zu gestalten. So unterstützen und fördern wir in vielfältiger Weise das kulturelle Leben, den Leistungs- und den Breitensport, sozial-karitative Institutionen und Initiativen, das Engagement von Bürgervereinen sowie Schulen und Bildungseinrichtungen. Neue Aktivitäten in 2011: Freiluftkino, Forschungsinstitut und Stipendiatenprogramm Über die jährlich wiederkehrenden Leistungen hinaus haben wir uns im Berichtsjahr auch bei neuen Projekten engagiert. Für die breite Öffentlichkeit am sichtbarsten war das SWK OPEN AIR KINO, das vom 3. Juli bis 14. August täglich mit Kassenschlagern und Programmkino-Leckerbissen auf die Krefelder Galopprennbahn lockte. Veranstalter, Hauptsponsor und Namensgeber SWK, die weiteren Sponsoren und die Mediapartner zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis und kamen überein, die Veranstaltung 2012 weiterzuführen. „Für meine berufliche Zukunft erachte ich es als wichtig, schon während meines Studiums der Betriebswirtschaft Nähe zur Praxis zu gewinnen. Deshalb finde ich das Engagement der SWK vorbildlich, die Einrichtung eines integrierten Lehr- und Forschungszentrums zu ermöglichen und Studenten bei realitätsnahen Studien zu unterstützen. Ich werde mein Betriebspraktikum bei der SWK absolvieren.“ Melanie Elsner SWK-Stipendiatin an der Hochschule Niederrhein Leistung für Talente 70 Region Ein Sponsoring ganz anderer Art ist die Wissenschafts- und Nachwuchsakademikerförderung an der Hochschule Niederrhein. Dort wurde im Juni 2011 ein interdisziplinäres Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik gegründet, das zu Jahresbeginn 2012 seine Tätigkeit aufgenommen hat. Die SWK ist Namensgeber und – zunächst bis Ende 2016 –Sponsor des neuen „SWKEnergiezentrum E² – Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik der Hochschule Niederrhein“. Das Energiezentrum wird sich unter anderem mit den Herausforderungen zukünftiger Energie systeme sowie der steigenden Nachfrage nach Energie beschäftigen. Lehre und Forschung sollen eng verzahnt sein. Einerseits werden aktuelle Ergebnisse in die Lehrveranstaltungen integriert, and ererseits arbeiten die Studierenden in Projekten an aktuellen Fragestellungen mit. Die SWK wird dabei Energiethemen aus den Geschäftsfeldern Energie, Wasser, Entsorgung und Verkehr in die Kooperation einbringen. Breite Unterstützungspalette Unsere neuen Aktivitäten fügen sich in die Reihe bewährter und wiederkehrender Maßnahmen ein. Daraus einige Beispiele: ■■ Hauptsponsorschaft des Krefelder Theaterballs und der Krefelder Operngala ■■ Unterstützung von Krefelder Brauchtums-Vereinen (Schützenfeste und Karneval) ■■ Beitrag zum Erhalt des rollenden Denkmals „Schluff“, Krefelds historischer Dampfeisenbahn ■■ Förderung einer Vielzahl von Mehrspartenvereinen, die ihren Mitgliedern ein breites Angebot an sportlichen Aktivitäten anbieten ■■ Finanzielle Unterstützung des Nachwuchses im Leistungssport und des Leistungssports selber, zum Beispiel des KEV 1981 und der KEV Krefeld Pinguine (Deutsche Eishockey Liga) – bei Auswärtsspielen auch durch unsere Beteiligungsgesellschaft lekker Energie –, des Crefelder Hockey und Tennis Club 1890 (Hockey-Bundesliga Herren) und seiner Jugendarbeit, des HTC Tennis-Club Blau-Weiß (2. Tennis-Bundesliga) sowie der Fußballclubs KFC Uerdingen 05 und VfR Krefeld Fischeln ■■ SWK-Familienspaß auf der Krefelder Galopprennbahn und bei ausgewählten Heimspielen der KEV Krefeld Pinguine ■■ Beteiligung an der 20. “Größten Straßenmodenschau der Welt“ am 17./18. September: Zum dritten Mal hatten wir zusammen mit dem Deutschen Modeinstitut den bundesweiten Designwettbewerb „Energie und Mode“ für Nachwuchsdesigner ausgeschrieben. 2011 lautete das Motto: „Aufruhr der Systeme – Die Demokratiebewegung in der Mode“. Die aus über 100 Bewerbungen ausgewählten 30 Finalisten wurden von professionellen Models auf dem SWK-Fashion-Walk präsentiert. Begleitet wurde diese Aktion wieder durch unseren „Couture-Express“, die rollende Modenschau in einer Straßenbahn. Region ■■ Spenden gingen 2011 unter anderem an die Freunde der Kunstmuseen Krefeld, die Aktion „Gemeinsam gegen Aids“, die Krefelder Hospizstiftung und die Krefelder Kindertafel. EGN fördert Umweltprojekte und Sport Unsere Entsorgungsgesellschaft EGN ist ebenfalls fest in der Region verwurzelt und engagiert sich vielfältig. Schwerpunkte ihrer Sponsoringaktivitäten liegen auf der Förderung von Umweltprojekten und des Sports. Einige Beispiele aus dem Berichtsjahr: ■■ Bei Müllsammelaktionen in Viersen, Brüggen, Nettetal, Schwalmtal und Dormagen sorgten Kindergärten, Schulen, Sportvereine und Bürgergruppen – mit Handschuhen, Müllsäcken und Caps der EGN ausgerüstet – für ein sauberes Bild in Parks und auf Straßen. ■■ Auch der bewährte Umweltunterricht an Grundschulen wurde 2011 fortgeführt. Wir erreichten rund 1.000 interessierte Umweltdetektive, die nach dem theoretischen Unterricht zur Abfalltrennung oder zum Papierrecycling in praktischen Übungen ihr neu erlangtes Umweltwissen anwenden konnten. ■■ Mit dem Viersener Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium verbindet die EGN eine Schulpartnerschaft, bei der den Schülern unser Geschäftsfeld in verschiedenen Projekten nähergebracht wird. ■■ Der Naturpark Schwalm-Nette ging als Sieger aus dem Landeswettbewerb „Naturpark.2012. Nordrhein-Westfalen“ hervor und bereitete in den Jahren 2010 und 2011 eine einzigartige Naturparkschau vor. Wir haben die umfangreichen Vorbereitungen des Programms, das die Bereiche Natur-Erleben, Natur-Pädagogik und Natur-Kultur verbindet, finanziell unterstützt. ■■ Die Saisonbilanz des Krefelder Team EGN der Radrennfahrer, das wir bereits im fünften Jahr sponserten, fällt äußerst positiv aus. Tim Klessa wurde NRW-Landesmeister in der Elite-Klasse der Männer. Insgesamt siegten die fünf Elitefahrer und ein Seniorenfahrer des Teams EGN im vergangenen Jahr 17-mal, holten 15 zweite und 14 dritte Plätze. ■■ In Neuss sind elf Firmen, darunter auch die EGN, mit der Stadt Neuss zusammen die „Partner des Sports“. Das Gremium wählt jeweils für ein Jahr Vereine, Einzelsportler oder Veranstaltungen aus, die gefördert werden. Im Jahr 2011 unterstützten wir zum Beispiel den Neusser Sommernachtslauf, den Quirinus-Cup des Neusser Handball Vereins und den Olympiateilnehmer und Weltmeister im Säbelfechten, Nicolas Limbach. ■■ Der mit 3.000 Mitgliedern größte Viersener Breitensportverein ASV Süchteln, den wir bereits seit vielen Jahren unterstützen, eröffnete im September eine moderne Kunststoff-Leichtathletik anlage mit separatem Werferfeld im Sportpark Süchtelner Höhen und einen neuen KunstrasenFußballplatz auf der Volksbank-Arena (früher Waldkampfbahn). 71 72 Mitarbeiter Kundenorientierung und Profilierung als attraktiver Arbeitgeber Umbruch der gesamten Stadtwerkebranche und demografischer Wandel stellen hohe und zum Teil neue Anforderungen an das Personalmanagement der Unternehmen. Das Werben um Kunden einerseits sowie um Führungs- und Fachkräfte und Auszubildende andererseits wird permanent wichtiger und erfordert immer größere Anstrengungen und manchmal auch neue Wege. Kombination zentraler und dezentraler Organisation Das Personalwesen ist im SWK-Konzern bedingt durch die Historie der Unternehmensentwicklung teilweise zentral und teilweise dezentral organisiert. Für die 100%igen Tochtergesellschaften der Geschäftsfelder Energie, Wasser, Verkehr und Dienstleistungen ist ein in der Holding SWK STADTWERKE KREFELD AG angesiedeltes zentrales Personalmanagement zuständig. Dagegen nehmen die Gesellschaften des Geschäftsfelds Entsorgung (EGN, EGK und GSAK) die Verant wortung für den Personalbereich in Eigenregie wahr. Entsprechend ist die Berichterstattung in diesem Kapitel gegliedert. Der Text dieses Kapitels beschreibt qualitative Aspekte unserer Personalarbeit. Die quantitative Entwicklung ist der Tabelle auf Seite 75 sowie den Erläuterungen im Lagebericht auf Seite 28 zu entnehmen. „Wir für unsere Kunden“ Zur weiteren Verbesserung unserer Kundenorientierung haben wir ein umfassendes Projekt „Wir für unsere Kunden“ initiiert. Dazu gehören spezielle Workshops, in denen sich die Mitarbeiter an der Kundenfront mit verschiedenen Aspekten dieses Generalthemas auseinandersetzen. Teil der Initiative sind die Werkstattgespräche, die wir im Berichtsjahr neu eingeführt haben. Sie fanden bereits dreimal statt. Vorstand Carsten Liedtke traf sich in der Straßenbahnwerkstatt mit jeweils etwa einem Dutzend von Mal zu Mal wechselnden Mitarbeitern aus allen Teilen des Unternehmens. In lockerer Atmosphäre und trotzdem zielorientiert sollen Meinungen, Erfahrungen und Einschätzungen der Mitarbeiter ausgetauscht werden. Dabei geht es stets um ein konkretes Thema, etwa die jüngste Privatkundenbefragung, die zu dem Gesprächsmotto „Wie sehen uns unsere Kunden?“ führte. Aus den ersten drei Gesprächen gingen sachdienliche Schlussfolgerungen hervor, und es wurden konkrete Maßnahmen eingeleitet – so zum Beispiel die Aktualisierung des internen Telefonbuchs mit zugleich besseren Suchfunktionen. Information auf allen Ebenen Ein entscheidender Faktor für eine reibungslose Zusammenarbeit im Dienste des Kunden auch über die Grenzen von Teams und Organisationseinheiten hinweg sind der freimütige Austausch von sachbezogenen Informationen und die Offenlegung und Diskussion von Verbesserungspotenzial. „Im Rahmen des Projektes ‚Wir für unsere Kunden‘, das der weiteren Verbesserung unserer Kundenorientierung dient, haben wir sogenannte Werkstattgespräche mit dem Vorstand und Mitarbeitern aus allen Unternehmensteilen eingeführt. Hier werden zu einem jeweils vorgegebenen Thema Meinungen, Erfahrungen und Einschätzungen ausgetauscht. Schon nach kurzer Zeit hat sich diese eher unkonventionelle Idee zu einem wichtigen Dialog- und Kreativinstrument entwickelt.“ Eva-Maria Stricker Mitarbeiterin der Werkstatt, SWK Mobil GmbH und Iris Wollschläger Personalmanagement, SWK STADTWERKE KREFELD AG Leistung durch Dialog 74 Mitarbeiter Dies betrifft die gesamte Belegschaft und zuvorderst die Führungskräfte. Der SWK-Vorstand geht mit gutem Beispiel voran und trägt zum Beispiel durch seine Mitwirkung bei Führungsrunden für das Top-Management, den SWK Club für Führungskräfte aller Ebenen und die „Werkstattgespräche“ aktiv dazu bei. Verstärkte Arbeitgeber-Profilierung als „Fair Company“ Angesichts des Alterns der deutschen Bevölkerung (demographischer Wandel) ist die Auseinandersetzung mit dieser Problematik zu einem festen Bestandteil des SWK-Personalmanagements geworden. Einer der damit verbundenen Schwerpunkte ist, unser Unternehmen für Mitarbeiter aller Qualifikationsstufen immer attraktiver zu machen, denn der Wettbewerb um Personal nimmt Jahr für Jahr zu (Fachkräftemangel und zahlenmäßig abnehmende Nachwuchsjahrgänge). Vor diesem Hintergrund ist es erfreulich, dass die SWK 2011 das „Fair-Company“-Gütesiegel verliehen bekommen hat. Die Initiative Fair Company von karriere.de wird von mehr als 1.500 Unternehmen unterstützt. Das Qualitätssiegel zeichnet Betriebe aus, die sich für faire Praktika und echte Chancen für Hochschulabsolventen einsetzen. Es zeigt zugleich, dass ein Unternehmen sich für Nachwuchsund Mitarbeiterförderung engagiert. Daher ist das Siegel jetzt auch auf SWK-Stellenausschreibungen zu sehen. Kooperation mit der Hochschule Niederrhein Dem Zweck, qualifizierten akademischen Nachwuchs zu gewinnen, dient auch die direkte Förderung von Studenten. Seit 2011 unterstützt die SWK im Rahmen einer umfassenden Kooperation mit der Hochschule Niederrhein ausgewählte Studierende mit einem Stipendium und stellt ihnen zugleich Mentoren an die Seite (siehe auch Kapitel Region auf S. 70). Außerdem streben wir praxisorientierte Fortbildungen an der Hochschule für SWK-Mitarbeiter an, die sich zusätzliches Know-how für ihren Job in Gestalt wissenschaftlicher Kenntnisse aneignen können. Mitarbeiter Erneute Beteiligung bei „Campus meets Companies“ und „CHECK IN Berufswelt“ Zu unseren weiteren Aktivitäten der Nachwuchswerbung gehörte auch 2011 wieder die Beteiligung an zwei jährlich stattfindenden Veranstaltungen. Bei „Campus meets Companies“ handelt es sich um eine Kontaktmesse für Studierende und Absolventen der Hochschule Niederrhein. Zusammen mit 25 weiteren Firmen hat sich die STADTWERKE KREFELD AG am Krefelder Hochschulstandort am 5. Mai 2011 präsentiert und über Praktikantenstellen und Praxissemester informiert. Im Anschluss an die Messe haben wir fünf Plätze vergeben. „CHECK IN Berufswelt“ ist eine ursprünglich von der IHK Niederrhein initiierte Aktion für den Nachwuchs der Wirtschaft, die inzwischen gemeinsam von Stadt Krefeld, Kreis Viersen, IHK, Arbeitsagentur Krefeld, Unternehmerschaft Niederrhein, Hochschule Niederrhein und den Wirtschaftsförderungen von Krefeld und dem Kreis Viersen getragen wird. Am Nachmittag des 30. September 2011 öffnete die Rekordzahl von 176 Ausbildungsbetrieben in Krefeld und im Kreis Viersen ihre Türen für Schüler, Eltern und Lehrer und gaben Einblicke in 198 verschiedene Ausbildungsberufe und duale Studiengänge. Die SWK ist dabei, weil wir auf der Suche nach qualifizierten und motivierten Aus zubildenden sind. Der CHECK IN Day bietet eine hervorragende Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig in lockerer Atmosphäre kennenzulernen. Da ebenso die EGN dem Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs unterliegt, hat sie sich ebenfalls an der Aktion beteiligt. Im Zusammenhang mit der Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallw irtschaft wurde in der Viersener Hauptverwaltung ein kleines Labor aufgebaut, in dem man einen Einblick in die Analyse von verschiedenen Stoffen erhalten konnte. Für die Vorstellung des Berufs Mechatroniker bauten EGN-Auszubildende im Vorfeld einen mechanischen Kugelsortierer, anhand dessen das Tätigkeitsfeld praktisch gezeigt werden konnte. Interessierte für den Beruf der Industriekaufleute konnten die Praxis in Buchhaltung, Personalabteilung, Logistik und Vertrieb hautnah erleben. Mitarbeiter zum 31.12. 2011 2010 Veränderung (absolut) SWK STADTWERKE KREFELD AG 198 194 +4 SWK ENERGIE GmbH 148 128 +20 SWK NETZE GmbH 34 31 +3 SWK SETEC GmbH 251 248 +3 SWK AQUA GmbH 51 53 -2 EGN mbH 665 662 +3 DDG mbH 9 9 0 NOEX AG 100 104 -4 Städtereinigung Gerke GmbH 56 57 -1 G. Schug Containerdienst GmbH 11 15 -4 2 2 0 EGK GmbH & Co. KG 245 239 +6 GSAK mbH & Co. KG 162 161 +1 SWK MOBIL GmbH Eco-Care Recycling Solutions GmbH 353 351 +2 SWK FAHRSERVICE GmbH 26 26 0 SWK KOMPAKT GmbH 14 12 +2 2.325 2.292 +33 SWK-Konzern ohne Auszubildende, geringfügig Beschäftigte, Mitarbeiter in Elternzeit Verteilung der 2.325 Mitarbeiter auf Holding und Geschäftsfelder Geschäftsfeld Dienstleistungen 14 (0,6 %) Geschäftsfeld Verkehr 379 (16,3 %) SWK STADTWERKE KREFELD AG 198 (8,5 %) Geschäftsfeld Energie 433 (18,6 %) Geschäftsfeld Wasser 51 (2,2 %) Geschäftsfeld Entsorgung 1.250 (53,8 %) 75 76 Mitarbeiter Ausbildungsberuf „Fachkraft im Fahrbetrieb“ in Vorbereitung Im Zusammenhang mit der Anwerbung von Auszubildenden ist die Vorbereitung eines weiteren Ausbildungsberufes bei der SWK von Interesse. Bisher bilden wir im kaufmännischen Bereich zur/zum Industriekauffrau/Industriekaufmann und im technischen Bereich zur/zum Elektronikerin/Elektroniker für Betriebstechnik sowie zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice aus. Im Berichtszeitraum haben wir mit den Vorbereitungen für eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb begonnen, die wir ab dem Sommer 2012 anbieten werden. Damit reagieren wir auf den Bedarf an Fachkräften im Fahrbetrieb der SWK MOBIL auch vor dem Hintergrund des demog rafischen Wandels. In diesem Ausbildungsberuf werden sowohl technische als auch kaufmännische und dienstleistungsb ezogene Inhalte vermittelt. Fachkräfte im Fahrbetrieb führen ihre Aufgaben selbstständig und eigenverantwortlich auf Grundlage betrieblicher Anweisungen und rechtlicher Rahmenbedingungen aus. Sie tragen Mitverantwortung für den pünktlichen, reibungs losen und sicheren Ablauf von Fahrten. Dabei müssen sie in der Lage sein, Störungen und Unregelmäßigkeiten rechtzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Serviceorientierung ist ebenso wichtig wie Verantwortungsbewusstsein und wirtschaftliches Denken. Das neue Ausbildungsplatzangebot lässt sich in die bisherige Ausbildungsorganisation integrieren, und es lassen sich Synergien nutzen. Neue Projekte im Gesundheitsmanagement 2009 hatten wir für die SWK-Holding sowie die Geschäftsfelder Energie, Wasser und Verkehr ein umfangreiches ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement ins Leben gerufen und dazu mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen. Hauptziel ist es, Gesundheit und Arbeitszufriedenheit des Einzelnen zu fördern und zugleich dem Unternehmen seine Fachkräfte mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zu erhalten. Im letzten Quartal des Berichtsjahres hat die SWK MOBIL gemeinsam mit dem Institut für Arbeits sicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Effizienz (A.U.G.E.) an der Hochschule Niederrhein die „Stimmungslage“ im Fahrdienst analysiert. Das Institut hat dafür eine anonymisierte Mitarbei terb efragung durchgeführt, durch die deren Einschätzung von tätigkeitsspezifischen Belast ungen und Beanspruchungen ermittelt werden sollten. Die freiwillige Beteiligung lag bei etwa 95 %. Die Auswertung der vielfältigen Umfrageergebnisse lag im März 2012 vor. Auf dieser Basis wird nun mit einer Arbeitsgruppe aus Fahrern und Verantwortlichen des Verkehrsbetriebs ein Maßnahmenkonzept entwickelt. Mitarbeiter In einem zweiten Projekt beabsichtigen SWK AG, SWK MOBIL und SWK KOMPAKT sogenannte „Mischarbeitsplätze“ für Mitarbeiter anzubieten, die auf stark belastenden Arbeitsplätzen tätig sind, um durch eine Mischtätigkeit die körperliche Belastung zu verringern und so längerfristig die Arbeitsf ähigkeit zu erhalten. In einem ersten Schritt sollen in einer zweijährigen Erprobungsphase Tätigkeiten im Fahrdienst und im Archivierungsservice miteinander kombiniert werden. Im Berichtsjahr fanden Konzipierungs- und Vorbereitungsarbeiten statt. Das Projekt wird durch Vertreter der beteiligten Gesellschaften, den Betriebsrat sowie den Betriebsarzt begleitet. Führungskräfteunterstützung durch Personalbereich Mit Gesundheitsmanagement hat auch eine gezielte in der Berichtsperiode eingeführte Unterstützung seitens der Personalabteilung für Führungskräfte zu tun: Um einen besseren Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter zu erreichen, ist es Aufgabe des jeweils unmittelbaren Vorgesetzten, nach jeder krankheitsbedingten Fehlzeit eines Mitarbeiters ein Gesundheitsgespräch zu führen. Um die Führungs kräfte dabei zu unterstützen, erhalten sie eine monatliche Übersicht, in der die Mitarbeiter ihres Verantwortungsbereichs benannt werden, die im Vormonat nach einer Krankheit zurückgekehrt sind. Dabei werden gemäß Betriebsvereinbarung verschiedene Stufen von Krankheitshäufigkeit bzw. -dauer unterschieden. Außerdem erhalten die Führungskräfte einen monatlichen Zeitwirtschafts bericht, um ihnen den Überblick über das Arbeitszeitverhalten und die Steuerung ihrer Mitarbeiter zu erleichtern. Eine andere neue Dienstleistung erfolgt durch den Bereich Personalplanung und -entwicklung und bezieht sich auf die Standortbestimmung der Führung und Zusammenarbeit innerhalb einer Organisationseinheit, die „180-Grad-Feedbackanalyse“. Sie beinhaltet die Projektvorbereitung, die eigentliche Durchführung inklusive eines Team-Workshops sowie die Umsetzung eines daraus resultierenden Aktionsplans und Projekt-Reviews. EGN qualifiziert Führungskräfte und schult Kanal-Mitarbeiter Für neun Mitarbeiter in Leitungspositionen aus verschiedenen Organisationseinheiten führte die EGN ein über ein dreiviertel Jahr laufendes spezielles internes Führungskräfte-Programm durch. Es bestand aus einer Kombination von Seminaren und praktischer Projektarbeit in Gruppen. In den Seminaren ging es um Mitarbeiterführung und -motivation, Präsentationstechniken sowie Grundlagen des Präsentationsprogramms PowerPoint. Dazu kam die theoretische Aufarbeitung von aktuellen abfallrechtlichen, betriebswirtschaftlichen und technischen Themen aus dem Unternehmen. Die Arbeitsgruppen befassten sich mit Optimierungsaufgabenstellungen aus den Bereichen Logistik, Anlagen, Vertrieb und Verwaltung. Dabei ging es beispielsweise um die Auslastung von Transport kapazitäten, die Aufbereitung von Reststoffen aus der Rostascheaufbereitung, Vermarktungswege für Kunststoffe aus Kühlgeräten, den Test telematischer Logistiksysteme oder die Einführung einer neuen Serviceleistung im Vertrieb. Die Ergebnisse der Projektarbeiten werden inzwischen im Betriebsalltag umgesetzt. Nach den guten Erfahrungen wird das Programm in diesem Jahr mit anderen Führungskräften fortgesetzt. 77 78 Mitarbeiter Bei der Fortbildung sind im Berichtszeitraum des Weiteren umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich der Kanalreinigung hervorzuheben. Neuen gesetzlichen Anforderungen und dem Wachstum der Organisationseinheit kamen wir mit umfangreichen Schulungsmaßnahmen entgegen. Dabei ging es um Sachkunde für Dichtheitsprüfungen an privaten Abwasserleitungen gemäß Landeswassergesetz NRW, um einen Kanalinspektionskurs nach Europa-Norm und um Überwachung und Wartung von Abscheideranlagen. Beratungstage zur betrieblichen Altersvorsorge Schließlich haben wir Beratungstage zur betrieblichen Altersvorsorge durchgeführt. Auslöser war der Beschluss des Bundesministeriums der Finanzen, dass der Rechnungszins für neu abgeschlossene Lebens- und Rentenversicherungen zum 1. Januar 2012 abgesenkt und die Altersgrenze zur Erlangung der staatlichen Förderung von 60 auf 62 Jahre angehoben wird. Ziel der Beratung war es, alle Mitarbeiter für das Thema Altersvorsorge zu sensibilisieren. In Zusammenarbeit mit der AllianzVersicherung fanden Beratungstage an allen Standorten der EGN, der Dürener Deponiegesellschaft und der NOEX statt, die zu zahlreichen Vertragsabschlüssen noch zu den alten – besseren – Konditionen geführt haben. EGK engagiert sich in Aus- und Weiterbildung 2011 lag der Fokus der Mitarbeiterschulung bei der EGK auf Stärkung der Eigenkompetenz bei Anlagensteuerung und Leittechnik – dies auch vor dem Hintergrund, dass die eingesetzte Anlagensteuerungs technik sukzessive ausgetauscht und modernisiert wird. Außerdem haben wir im Rahmen der Qualitätss icherung bei besonders überwachungsbedürftigen Anlagen einen Mitarbeiter zum Schweißfachingenieur ausbilden lassen. Auf unsere Führungskräfte ausgerichtet waren Schulungen zu den Themenkomplexen Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht sowie Umgang mit suchtkranken und suchtgefährdeten Mitarbeitern. Bei letzterer wurden Kenntnisse über Erscheinungsformen und Probleme von Sucht, insbesondere auch über die Wahrnehmung und Deutung von Suchtverhalten sowie über die Gesprächsführung mit suchtkranken bzw. suchtgefährdeten Mitarbeitern vermittelt. Seit einigen Jahren engagiert sich die EGK in Kooperation mit der Ausbildungsinitiative Rheinland (AIR) in der Berufsausbildung. Im Berichtsjahr wurden elf junge Menschen als Chemielaborant, Elektroniker für Betriebs- bzw. Automatisierungstechnik, Industriemechaniker und Chemikant ausgebildet. GSAK: Gesundheitsprämie und Vorschlagswesen erfolgreich Unsere Krefelder Stadtreinigungsgesellschaft hat 2011 das im Vorjahr begonnene Projekt zur Inte gration von Langzeitarbeitslosen in Zusammenarbeit mit der ARGE Krefeld weitergeführt. In diesem Rahmen haben wir elf Bewerber für sechs Monate beschäftigt. Mit zwei Mitarbeitern konnten wir daraufhin unbefristete Arbeitsverträge abschließen. Auch Qualifizierungsmaßnahmen zum Erwerb des Führerscheins der Klassen C/CE im Rahmen des Förderprogramms WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Älterer in Unternehmen) der Bundesagentur für Arbeit haben wir fortgeführt. 2011 haben wir vier weitere Mitarbeiter geschult. Als erfolgreich erwies sich die 2010 getroffene Betriebsvereinbarung zur Einführung einer Gesundheitsprämie: Im Berichtsjahr sind die Fehlzeiten aufgrund von Arbeitsunfähigkeit um über 10 % zurückgegangen. Im August 2011 hat die GSAK in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ein „Betriebliches Vorschlags wesen“ eingeführt. Es soll zusätzliche Anreize zur eigenverantwortlichen Gestaltung der Arbeits bedingungen bieten und zur Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen beitragen. Die Möglichkeit, eigene Ideen in den betrieblichen Ablauf einzubringen, findet bei den Mitarbeitern großen Zuspruch. Bis Jahresende sind in nur fünf Monaten gut zwei Dutzend Vorschläge eingegangen, die zum überwiegenden Teil auch umgesetzt und prämiert werden konnten. Konzernabschluss 2011 80 Konzernbilanz der SWK STADTWERKE KREFELD AG zum 31. Dezember 2011 AKTIVA 31.12.2011 31.12.2010 ¤ T¤ 42.690.307 46.322 II. Sachanlagen 435.161.086 435.116 III. Finanzanlagen 70.983.839 63.985 548.835.232 545.423 Textziffer im Anhang A. Anlagevermögen (1) I. Immaterielle Vermögensgegenstände B. Umlaufvermögen I. Vorräte (2) 22.337.004 19.837 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3) 130.604.984 173.389 III. Wertpapiere (4) 0 342 130.824.317 107.575 283.766.305 301.143 1.357.081 1.216 833.958.618 847.782 IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks C. Rechnungsabgrenzungsposten (5) PASSIVA 31.12.2011 31.12.2010 Textziffer im Anhang ¤ T¤ I. Gezeichnetes Kapital (6) 130.000.000 130.000 II. Kapitalrücklage (7) 24.031.230 24.031 III. Gewinnrücklagen (8) 96.724.501 84.522 IV. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter (9) 952.215 630 (10) 14.726.177 12.139 266.434.123 251.322 7.458.126 11.720 247.427 410 A. Eigenkapital V. Konzernbilanzgewinn B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung C. Sonderposten für unentgeltliche Emissionsrechte D. Empfangene Ertragszuschüsse (11) 18.405.314 20.764 E. Rückstellungen (12) 229.532.648 237.863 F. Verbindlichkeiten (13) 303.190.693 318.959 6.827.841 6.501 1.862.446 243 833.958.618 847.782 G. Rechnungsabgrenzungsposten H. Passive latente Steuern (14 ) Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der SWK STADTWERKE KREFELD AG 1. Januar bis 31. Dezember 2011 2011 2010 Textziffer im Anhang ¤ T¤ (15) 1.124.400.197 1.058.279 -39.877.845 1.084.522.352 -38.535 1.019.744 773.088 4.317 2.401.348 2.281 1. Umsatzerlöse Strom- und Erdgassteuer 2. Erhöhung (+) / Verminderung (-) des Bestandes an nicht abgerechneten Leistungen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4. Erträge aus der Übernahme von Infrastrukturkosten 5. Sonstige betriebliche Erträge (16) 6. Betriebserträge 2.394.850 2.344 36.608.370 44.899 1.126.700.008 1.073.585 7. Materialaufwand (17) -809.444.590 -757.214 8. Personalaufwand (18) -133.035.033 -129.603 9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -53.877.596 -50.037 10. Konzessionsabgaben -15.436.883 -16.174 11. Sonstige betriebliche Aufwendungen -71.977.668 -73.819 -1.083.771.770 -1.026.847 42.928.238 46.738 2.264.644 5.872 45.192.882 52.610 0 -318 -14.700.473 -13.514 12. Betriebsaufwendungen 13. Betriebsergebnis 14. Finanzergebnis (19) 15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 16. Außerordentliches Ergebnis 17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 18. Sonstige Steuern 19. Konzernjahresüberschuss 20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 21. Ergebnisanteil konzernfremder Gesellschafter (20) -3.752.761 -4.913 26.739.648 33.865 14.317 7 -325.458 -136 22. Einstellung in andere Gewinnrücklagen -11.702.330 -21.597 23. Konzernbilanzgewinn 14.726.177 12.139 81 Eigenkapitalspiegel des Konzerns der SWK STADTWERKE KREFELD AG 82 zum 31. Dezember 2011 Mutterunternehmen Minderheitsgesellschafter Konzern eigenkapital Minderheitenkapital Eigenkapital T¤ T¤ Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital Gezeichnetes Kapital Stand 1.1.2010 Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Bilanzgewinn T¤ T¤ T¤ T¤ übriges Konzern ergebnis* T¤ Eigen kapital T¤ 130.000 24.031 46.547 12.307 867 213.752 666 214.418 Dividendenzahlungen - - - -11.700 - -11.700 -182 -11.882 Übrige Veränderungen - - 15.512 -600 - 14.912 11 14.923 Konzernjahresüberschuss - - 21.596 12.132 - 33.728 135 33.863 130.000 24.031 83.655 12.139 867 250.692 630 251.322 Dividendenzahlungen - - - -11.625 - -11.625 -3 -11.628 Übrige Veränderungen - - 500 -500 - - - - Konzernjahresüberschuss - - 11.703 14.712 - 26.415 325 26.740 Übriges Konzernergebnis - - - - - - - - Stand 31.12.2010 Konzerngesamtergebnis Stand 31.12.2011 - - 11.703 14.712 - 26.415 325 26.740 130.000 24.031 95.858 14.726 867 265.482 952 266.434 * Kumuliertes übriges Konzernergebnis, soweit es auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens nach DRS 7 Tz. 7 entfällt. Im Jahresabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG sind Kapital- und Gewinnrücklagen in Höhe von 91.930 T€ enthalten. Davon betreffen 11.757 T€ die Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB und 4.465 T€ die gesetzliche Rücklage nach § 150 Abs. 1 AktG. Diese dürfen nur für die in § 150 Abs. 4 AktG aufgeführten Zwecke verwendet werden. Auf die übrigen Rücklagen gemäß Angabepflicht nach DRS 7 Tz. 15 Buchstabe a) entfällt ein Betrag in Höhe von 75.708 T€. Die übrigen Veränderungen in 2010 ergeben sich im Wesentlichen aus Umgliederungen von bestimmten Bilanzposten in die Gewinnrücklagen gemäß Art. 67 EGHGB und aus einer gemäß § 58 Abs. 3 AktG erfolgten Dotierung der freien Rücklagen in Höhe von 600 T€ aus dem Bilanzgewinn 2009 auf Ebene der SWK STADTWERKE KREFELD AG. Die übrigen Veränderungen in 2011 ergeben sich im Wesentlichen aus der Dotierung der freien Rücklagen in Höhe von 500 T€ aus dem Bilanzgewinn 2010 gemäß § 58 Abs. 3 AktG auf Ebene der SWK STADTWERKE KREFELD AG. Der zum 31.12.2011 ausgewiesene Bilanzgewinn in Höhe von 14.726 T€ steht den Gesellschaftern zur Ausschüttung zur Verfügung. Konzern-Kapitalflussrechnung der SWK STADTWERKE KREFELD AG 2011 2010 Mio. ¤ Mio. ¤ Jahresergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern) 26,7 33,9 Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 53,3 50,0 Abnahme/Zunahme der Rückstellungen -8,3 -4,4 Einstellungen in die Gewinnrücklagen aus der Neubewertung von Rückstellungen nach BilMoG 0,0 14,9 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -0,2 -2,2 Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -0,4 -1,4 Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 41,3 -34,8 0,6 34,8 113,0 90,8 2,0 3,9 Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -52,1 -88,8 Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -2,3 -4,4 Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 5,1 3,2 Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -18,5 0,0 Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten 0,0 -0,8 Zunahme/Abnahme des Bestands an langfristigen Vorräten -0,8 0,3 Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition Cashflow aus der Investitionstätigkeit Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter (Dividenden, andere Ausschüttungen) -2,7 -1,6 -69,3 -88,2 -11,6 -11,9 Einzahlungen aus Ertragszuschüssen, Kapitalzuschüssen u. a. 3,1 3,4 Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 0,0 47,0 -14,6 -0,3 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Auszahlung aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten -23,1 38,2 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds insgesamt 20,6 40,8 Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 0,0 0,1 20,6 40,9 Finanzmittelfonds zum Jahresanfang 92,0 51,1 Finanzmittelfonds zum Jahresende 112,6 92,0 Veränderung des Finanzmittelfonds insgesamt 83 84 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens der SWK STADTWERKE KREFELD AG 2011 Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 01.01.2011 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2011 T¤ T¤ T¤ T¤ T¤ 2 3 4 5 6 Konzessionen, Lizenzen und ähnliche Rechte 25.551 – 1.729 – – 2.138 – 29.418 – Geschäfts- oder Firmenwert 34.238 198 – – 34.436 102.132 – – – 102.132 100 330 – -23 407 162.021 – 2.257 – 2.115 166.393 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 162.021 2.257 – 2.115 166.393 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 374.279 – 3.897 – 843 – 35.756 – 413.089 – 5.796 – – – – – – – 5.796 – 1.282.619 – 24.730 – 6.512 – 48.723 – 1.349.560 – 127.376 – 10.444 – 6.738 – 817 – 131.899 – 89.543 – 13.039 – 433 – -87.411 – 14.738 – 1.879.613 – 52.110 – 14.526 – -2.115 – 1.915.082 – 1.879.613 52.110 14.526 -2.115 1.915.082 Anteile an verbundenen Unternehmen 443 – – – 443 Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.752 – – – 5.752 12.967 28.434 17.102 – 24.299 1 Kundenstämme und Entsorgungsrechte Geleistete Anzahlungen Grundstücke mit Bahnkörper und Bauten des Schienenweges Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau II. Sachanlagen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen1) Sonstige Beteiligungen 3.549 14 70 – 3.493 Wertpapiere des Anlagevermögens 22.557 715 4.800 – 18.472 Sonstige Ausleihungen 19.209 28 224 – 19.013 64.477 29.191 22.196 – 71.472 2.106.111 – 83.558 – 36.722 – – – 2.152.947 – 2.106.111 83.558 36.722 – 2.152.947 III. Finanzanlagen Summe A = Aufzinsung, Z = Zuschüsse 1) Von den Zugängen der assoziierten Unternehmen stammen 9.860 T€ und von den Abgängen 17.102 T€ aus der Equity-Bewertung. Von den Zugängen aus der Equity-Bewertung ist ein Betrag i.H.v. 12.615 T€ erfolgswirksam. Von den Abgängen aus der Equity-Bewertung sind 4.429 T€ erfolgswirksam und 12.673 T€ nicht erfolgswirksam. Aus rechentechnischen Gründen können Rundungsdifferenzen von ± 1 T€ auftreten. 85 Wertberichtigungen Stand 01.01.2011 Zugänge erfolgsneutral Buchwerte Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2011 lt. GuV Stand 31.12.2011 Stand 31.12.2010 T¤ T¤ T¤ T¤ T¤ T¤ T¤ T¤ 7 8 9 10 11 12 13 14 18.921 (Z) 711 – – 1.902 – – – – – 20.823 (Z) 711 7.884 – 5.919 – 14.712 – 4.071 – – 18.783 15.653 19.526 81.354 – 2.031 – – 83.385 18.747 20.778 – – – – – – 407 100 114.987 (Z) 711 – – 8.004 – – – – – 122.991 (Z) 711 42.691 – 46.323 – 115.698 – 8.004 – – 123.702 42.691 46.323 211.603 29.379 – – 9.860 – 117 – – – 221.346 29.379 162.364 – 133.297 – 752 4.810 – – 5 – – – – – 757 4.810 229 – 234 – – 1.194 27.263 – 6.454 – 565 – 1.000.326 112.512 236.722 – 192.349 – – 225 8.746 – 6.354 – – – (Z) 107.326 2.327 22.246 – 20.340 – – 1.056 – – – – -565 – (Z) -565 1.705 13.598 – 88.894 – – 2.475 45.874 – 12.925 – – – (Z) 1.329.190 150.733 435.159 – 435.114 – 1.444.499 2.475 45.874 12.925 – 1.479.923 435.159 435.114 – – – – – – 443 443 – – – – – – 5.752 5.752 – – – – – – 24.299 12.967 462 – – – – 462 3.031 3.087 – – – 18.472 22.557 3 – 28 18.985 19.178 490 70.982 63.984 (Z) (Z) (Z) 978.952 111.318 (Z) 104.934 2.102 (Z) (Z) – 649 1.296.241 148.258 (Z) (Z) (Z) (Z) (Z) (Z) (Z) – – – 31 – – 493 – – 3 – – 2.475 53.878 – 12.928 – – – (Z) 1.452.671 151.444 548.832 – 545.421 – 2.475 53.878 12.928 – 1.604.115 548.832 545.421 1.411.721 148.969 (Z) 1.560.690 (Z) (A) 86 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 I. Allgemeine Angaben Aufbau von Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Der Konzernabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG, Krefeld, im Folgenden SWK AG, ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt worden. Weiterhin wurden neben den Vorschriften des HGB die Regelungen des Aktiengesetzes beachtet. Das nach dem HGB vorgeschriebene Gliederungsschema wurde durch Hinzufügung einzelner Posten der besonderen Struktur eines integrierten Versorgungs-, Verkehrs- und Entsorgungskonzerns angepasst. Um die Klarheit der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu verbessern, wurden in der Konzernbilanz und in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst. Die zusammengefassten Posten sind nachstehend in den Erläuterungen gesondert ausgewiesen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Alle Beträge werden – soweit nicht anders dargestellt – in Tausend Euro (T€) angegeben. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss sind neben der SWK AG alle wesentlichen Tochtergesellschaften einbezogen. In Ausübung des Wahlrechts nach § 296 Abs. 2 HGB sowie nach § 311 Abs. 2 HGB wurden fünf Komplementärgesellschaften, sechs weitere verbundene Unternehmen und drei assoziierte Unternehmen wegen ihrer untergeordneten Bedeutung nicht konsolidiert. Anpassung von Vorjahreszahlen In 2010 wurde ein Teil der Umsatzerlöse Gas (Geschäftsfeld Energie) saldiert unter dem Materialaufwand ausgewiesen. In 2011 wurde dies berichtigt. Die Vorjahreswerte wurden angepasst. Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Wesentliche Beteiligungen Name der Gesellschaft Sitz I. Tochterunternehmen Anteil am Kapital Gezeichnetes Kapital/ Kapitalanteile Eigen kapital Ergebnis 2011 % T¤ T¤ T¤ Einbezogen SWK ENERGIE GmbH Krefeld 100 50.000 76.198 -1) SWK NETZE GmbH Krefeld 100 25 11.026 -1) SWK SETEC GmbH Krefeld 100 25 3.034 -1) SWK AQUA GmbH Krefeld 100 1.000 4.002 -1) SWK MOBIL GmbH Krefeld 100 5.000 11.341 -1) SWK FAHRSERVICE GmbH Krefeld 100 25 25 -1) SWK KOMPAKT GmbH Krefeld 100 25 125 -1) SWK-EGN Verwaltungs GmbH Krefeld 100 25 12.486 -1) EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH Viersen 100 1.001 127.899 11.411 EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG Krefeld 100 5.113 5.113 7.103 EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG Krefeld 100 32.000 34.343 3.378 GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG Krefeld 100 2.045 2.045 1.030 Tönisvorst 100 600 1.371 -2) NH Niederrhein Holding GmbH Grevenbroich 100 25 12 -2) NOEX AG Grevenbroich 100 105 133 -3) Krefeld 100 25 0 17 Hürtgenwald 74,9 1.000 3.576 1.351 Kaarst 51 26 111 -28 SWK SERVICE GmbH Krefeld 100 25 25 -1) EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld Verwaltungsgesellschaft mbH Krefeld 100 26 35 -4) EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld Verwaltungsgesellschaft mbH Krefeld 100 26 30 -4) GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Verwaltungsgesellschaft Krefeld mbH Krefeld 100 26 27 -4) DYNERGIO AG & Co. KG Krefeld 100 100 83 -5 DYNERGIO Verwaltungs AG Krefeld 100 50 49 -4) DYNERGIO NETZE GmbH Krefeld 100 25 18 -2 DYNERGIO SERVICE GmbH Krefeld 100 25 18 -2 DYNERGIO SETEC GmbH Krefeld 100 25 18 -2 VERSON Energie-Partner GmbH & Co. KG Krefeld 61,8 282 229 3 VERSON-Verwaltungs GmbH Krefeld 61,8 28 38 2 Städtereinigung Gerke GmbH Eco-Care Recycling Solutions GmbH Dürener Deponiegesellschaft mbH Gerhard Schug Containerdienst GmbH Nicht einbezogen Das ausgeglichene Ergebnis beruht auf dem mit der SWK AG geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag. 2) Das ausgeglichene Ergebnis beruht auf dem mit der EGN mbH geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag. 3) Das ausgeglichene Ergebnis beruht auf dem mit der NH Niederrhein Holding GmbH geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag. 4) Kleiner 1 T€ 1) 87 88 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Name der Gesellschaft Sitz II. Assoziierte Unternehmen Anteil am Kapital % Gezeichnetes Kapital/ Kapitalanteile Eigen kapital Ergebnis 2011 T¤ T¤ T¤ Einbezogen Gesellschaft für kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mit beschränkter Haftung Duisburg 50 26 2.833 12 MVA Weisweiler GmbH & Co. KG1) Eschweiler 50 12.784 5.000 3.191 Gesellschaft für Wertstofferfassung, Wertstoffverwertung und Entsorgung Mönchengladbach mbH1) Mönchen gladbach 50 5.138 7.641 2.502 Treuhandgesellschaft 50 1.534 21.246 6.646 Aachen 45 1.470 2.781 1.100 Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich GmbH Grevenbroich 36,7 100 828 728 Gemeindewerke Niederkrüchten GmbH Niederkrüchten 49,8 25 318 207 Düsseldorf 34 792 1.908 946 Düsseldorf 30,49 2.680 2.113 -760 Kranenburg 44 26 809 -31 Berlin 49 17.000 12.572 -14.389 Eschweiler 50 26 21 9 50 51 190 20 44,6 951 128 -4 1) Braun Umweltdienste GmbH1) 1) Quantum GmbH1) GEKKO Vorschaltgesellschaft mbH & Co. KG 1) Energieversorgung Kranenburg GmbH 1) lekker Energie GmbH Nicht einbezogen MVA Weisweiler Verwaltungs-GmbH1) Treuhandgesellschaft 1) HUG Hohenbudberg-UmschlagGesellschaft mbH & Co. KG2 ) Krefeld Die Anteile am Kapital entsprechen den Anteilen an den Stimmrechten. Für einen Teil der Angaben wurde von der Ausnahmeregelung des § 313 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht. 1) 2) 31.12.2010 31.12.2007 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Konsolidierungsgrundsätze Tochterunternehmen Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen die SWK AG direkt bzw. indirekt die Mehrheit der Stimmrechte besitzt. Es sind alle wesentlichen Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Aufgrund der Änderungen durch das BilMoG hat die Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen ab dem 01.01.2010 nach Artikel 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB ausschließlich nach der Neubewertungsmethode zu erfolgen. Bei den Kapitalkonsolidierungen, bei denen in der Vergangenheit die Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a. F. angewandt wurde, wird diese Methode im Einklang mit Artikel 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB weiterhin fortgeführt. Infolge der Erstkonsolidierung der EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH, Viersen, im Folgenden EGN mbH, und der Dürener Deponiegesellschaft mbH, Düren, im Geschäftsjahr 2005 ergaben sich verbleibende passivische Unterschiedsbeträge, die in der Konzernbilanz zwischen dem Eigen- und Fremdkapital ausgewiesen werden und planmäßig linear über die durchschnittliche Restnutzungsdauer des erworbenen abnutzbaren Anlagevermögens der EGN mbH bzw. der Dürener Deponiegesellschaft mbH zugunsten der sonstigen betrieblichen Erträge ergebniswirksam aufgelöst werden. Die Erstkonsolidierung der Konzernanteilserhöhung an den Krefelder Entsorgungsgesellschaften EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG, Krefeld, im Folgenden EAG KG, EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG, Krefeld, im Folgenden EGK KG und GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG, Krefeld, im Folgenden GSAK KG, führte zu verbleibenden aktivischen Unterschiedsbeträgen. Diese Geschäfts- oder Firmenwerte werden auf der Aktivseite der Konzernbilanz ausgewiesen und entsprechend der Restlaufzeit der von diesen Gesellschaften mit der Stadt Krefeld geschlossenen Betriebsverträgen ergebniswirksam linear abgeschrieben. Des Weiteren führte die Erstkonsolidierung der NOEX AG, Grevenbroich, in 2008 ebenfalls zu einem verbleibenden aktivischen Unterschiedsbetrag, der entsprechend der Laufzeit der wesentlichen Verträge ergebniswirksam linear abgeschrieben wird. Die Vollkonsolidierung der Städtereinigung Gerke GmbH, Tönisvorst, führte zu einem Geschäfts- oder Firmenwert, der entsprechend § 309 Abs. 1 S. 1 HGB ergebniswirksam linear über vier Jahre abgeschrieben wird. Darüber hinaus führte die Erstkonsolidierung der Gerhard Schug Containerdienst GmbH, Kaarst, auch zu einem Geschäfts- oder Firmenwert. Dieser wird ebenfalls ergebniswirksam linear über vier Jahre abgeschrieben. Assoziierte Unternehmen Als assoziierte Unternehmen gelten Unternehmen, auf deren Geschäfts- und Finanzpolitik ein in den Konzernabschluss einbezogenes Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss ausübt und welche weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen sind. Hierunter fallen regelmäßig Unternehmen, an denen die SWK AG unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist und über 20 % bis 50 % der Stimmrechte verfügt. Anteile an assoziierten Unternehmen werden – sofern nicht von untergeordneter Bedeutung – im Konzernabschluss grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert. Die Beteiligungen der in den Konzernabschluss nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen werden nach der Buchwertmethode bilanziert. Der Wertansatz der Beteiligungen und der Unterschiedsbeträge für Unternehmenserwerbe vor dem 31.12.2004 wurde auf der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss ermittelt. Für Unternehmenserwerbe nach dem 31.12.2004 wurde der Wertansatz der Beteiligungen und der Unterschiedsbeträge auf der Grund lage der Wertansätze zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile ermittelt. Die Fortschreibung des Equity-Wertes erfolgt auf der Grundlage des letzten vorliegenden Jahresabschlusses. Infolge des 49%-igen Anteilserwerbs an der lekker Energie GmbH, Berlin, im Folgenden lekker, und der Übernahme eines neuen Geschäftsanteils (Anteil am Stammkapital 44 %) an der Energieversorgung Kranenburg GmbH, Goch, im Folgenden EVK, erweitert sich der Kreis der at Equity zu konsolidierenden Beteiligungen auf elf (Vj. neun) Gesellschaften. Die Einbeziehung dieser Gesellschaften erfolgte zum Erwerbszeitpunkt (01.07.2011). Aus dem Erwerb der Anteile an lekker ergibt sich ein Unterschiedsbetrag von 6.820 T€, der über 5 Jahre linear abgeschrieben wird. Der aus dem Erwerb der Anteile an der EVK resultierende Unterschiedsbetrag in Höhe von 765 T€ wird über 20 Jahre (Laufzeit wesentlicher Verträge) linear abgeschrieben. Bei den assoziierten Unternehmen wurden aus Wesentlichkeitsgründen keine Anpassungen auf die im Konzernabschluss angewandten Bewertungsmethoden vorgenommen. 89 90 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Abschlüsse der SWK AG und der konsolidierten Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Vor dem 01.01.2009 angeschaffte oder hergestellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten für Zugänge ab dem 01.01.2009 umfassen nach § 255 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 2a Satz 1 HGB auch angemessene Teile der Materialgemeinkosten und der Fertigungsgemeinkosten. Die Sachanlagen werden linear bzw. degressiv über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Neuzugänge seit dem Jahr 2010 werden ausschließlich linear abgeschrieben. Soweit erforderlich, sind außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Bei den Anlagen im Bau der EAG KG werden Bauzeitzinsen in Höhe der gezahlten Zinsen aktiviert. Seit 2009 angeschaffte Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen 150 € und 1.000 € werden in einen Anlagenpool gebucht und linear über fünf Jahre abgeschrieben. Erhaltene Kapitalzuschüsse für das Anlagevermögen werden als Wertberichtigung im Anlagenspiegel gezeigt. Die Finanzanlagen werden, soweit nicht nach der Equity-Methode bilanziert, grundsätzlich zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Im Konzern sind zwei Beteiligungen wegen dauernder Wertminderung vollständig abgeschrieben. Die sonstigen Ausleihungen, die u. a. Baudarlehen an Mitarbeiter und unverzinslich gewährte Arbeitgeberdarlehen enthalten, sind grundsätzlich zum Nominalwert bilanziert. Soweit geboten, sind diese Werte um außerplanmäßige Abschreibungen bzw. Abzinsungen gekürzt. Bei Wegfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und fertigen Erzeugnisse und Waren sind zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen bzw. zu niedrigeren Tageswerten am Bilanzstichtag bewertet. Dem Bestandsrisiko, das sich aus der Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergibt, wird durch angemessene Gängigkeitsabschläge Rechnung getragen. Zur Bewertungsvereinfachung wurde darüber hinaus für bestimmte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe von nachrangiger Bedeutung das Festwertverfahren angewendet. Gleichartige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe einer Gruppe wurden entweder anhand des Fifo-Verfahrens (first in first out) oder anhand des LifoVerfahrens (last in first out) nach § 256 HGB bewertet. Die Unfertigen Leistungen werden zu Herstellungskosten einschließlich angemessener Gemeinkosten aktiviert. Die unentgeltlich erhaltenen Emissionsrechte sind zum Zeitwert bei gleichzeitiger Passivierung einer Rückstellung und eines Sonderpostens ausgewiesen. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind unter Berücksichtigung des allgemeinen Ausfallrisikos zum Nennwert bilanziert. Soweit erforderlich, werden Einzelwertberichtigungen vor genommen. Uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Die Flüssigen Mittel sind zu Nominalwerten ausgewiesen. Die bis einschließlich 2002 empfangenen Ertragszuschüsse werden mit jährlich 3,5 % bzw. 5 % der Ursprungsbeträge erfolgswirksam aufgelöst. Die in den Jahren 2003 bis 2007 erhaltenen Zuschüsse für Bau- und Hausanschlusskosten werden beim Anlagevermögen als Kapitalzuschüsse abgesetzt. Seit dem 01.01.2008 werden die empfangenen Ertragszuschüsse in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und über 20 Jahre aufgelöst. Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie die unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesenen Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläumszuwendungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der „Richttafeln 2005G“ von Dr. Klaus Heubeck, die eine generationsabhängige Lebenserwartung berücksichtigen, nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected Unit Credit Method“) gebildet. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie für Jubiläumszuwendungen werden bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren in Höhe von 5,14 (Vj. 5,15) % abgezinst. Die Rückstellung für Altersteilzeit wird bei einer angenommenen Restlaufzeit von drei Jahren mit 4,09 % (Vj. 5,15 % bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren) abgezinst. Im Rahmen weiterer Rechnungsannahmen wurden folgende jährliche Entgelt-, Renten- und Kostensteigerungen berücksichtigt: - Entgeltsteigerung: 2 % p. a. - Rentensteigerung: 2 % p. a. - Kostensteigerung Deputate: 2,5 % p. a. Die Pensionsrückstellungen umfassen neben den vertraglich zugesagten Barbezügen auch Rückstellungen für Deputatverpflichtungen, die auf Basis des Ablösebetrages bzw. der Anschaffungskosten bewertet werden. Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen sind gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 und 2. Halbsatz HGB in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Dies beinhaltet auch eine Berücksichtigung künftiger Preis- und Kostensteigerungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB in Verbindung mit § 253 Abs. 2 Sätze 4 und 5 HGB unter Zugrundelegung des von der Deutschen Bundesbank monatlich veröffentlichten und restlaufzeitspezifischen Durchschnittszinssatzes (Euro-Raum) der letzten sieben Geschäftsjahre abgezinst. Die Abzinsung der einzelnen Rückstellungen ist unter Berücksichtigung der Restlaufzeit der jeweiligen Rückstellung zum Bilanzstichtag erfolgt. Die Dotierung der Deponierückstellungen erfolgt entsprechend dem Verfüllungsgrad der Deponien bzw. in Anlehnung an spezifische Entsorgungsverpflichtungen, die auf regional begrenzten Entsorgungs verträgen beruhen. Zur Verbesserung des Informationsgehaltes und der Transparenz des Jahresabschlusses hat die Dürener Deponiegesellschaft mbH wie im Vorjahr eine Bruttodarstellung des Verbrauchs der Rückstellungen für Rekultivierung und Nachsorge gewählt. Alle Aufwendungen und Erträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt. Der Verbrauch der Rückstellungen wird unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Versorgungseinrichtungen sind auf der Grundlage eines ver sicherungsmathematischen Gutachtens mit dem durch die drei Träger SWK AG, SWK ENERGIE GmbH, Krefeld, und SWK MOBIL GmbH, Krefeld, voll dotierten Kassenvermögen ausgewiesen. Der Ausweis der Verbindlichkeiten erfolgt zum Rückzahlungsbetrag. Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Latente Steuern werden für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen gebildet, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich auflösen. Zur Ermittlung der latenten Steuern werden die Steuersätze angewendet, die nach der derzeitigen Rechtslage für den Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, zu dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich abbauen werden bzw. die Verlustvorträge verrechnet werden. Die Bewertung der Bilanzdifferenzen erfolgte mit einem Steuersatz von 31,23 %. Soweit sich insgesamt eine Steuerentlastung (Aktivierungsüberhang) ergibt, wird das Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht ausgeübt. Eine sich ergebende Steuerbelastung wird als passive latente Steuer in der Bilanz ausgewiesen. 91 92 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 II. Erläuterungen zur Konzernbilanz (1) Anlagevermögen Gliederung und Entwicklung des Anlagevermögens sind im Konzernanlagenspiegel dargestellt. (2) Vorräte 31.12.2011 31.12.2010 T¤ T¤ 12.203 11.055 Unfertige Leistungen 8.088 7.080 Fertige Erzeugnisse und Waren 1.563 998 483 704 22.337 19.837 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Emissionsrechte Gesamt Die unfertigen Leistungen enthalten im Wesentlichen noch nicht abgerechnete Aufträge für Entwässerungsanlagen. (3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 31.12.2011 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2010 T¤ T¤ 80.314 103.918 26 0 (0) (0) 18.685 35.736 (5.882) (5.428) Forderungen gegen verbundene Unternehmen - davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht - davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Sonstige Vermögensgegenstände - davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Gesamt 31.580 33.735 (508) (1.017) 130.605 173.389 Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten u. a. den Abgrenzungsbetrag für die am Bilanzstichtag im Rahmen des rollierenden Verfahrens noch nicht abgelesenen und noch nicht abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe. Die für das Verbrauchsjahr von den Kunden erhal tenen, noch nicht verrechneten Abschlagsbeträge sind unter Berücksichtigung der abgeführten Umsatzsteuer mit den Forderungen saldiert. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten als wesentliche Posten Forderungen aus Vorsteuererstattungsansprüchen, weiterzuleitende und verauslagte Beträge aus dem Inkasso für die Elektrizitätsnetzpächterin Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel, sowie das Entgelt für die Erhebung von Abwassergebühren. (4) Wertpapiere 31.12.2011 Anteile an Deka-Geldmarktfonds 31.12.2010 T¤ T¤ 0 342 Im Geschäftsjahr wurden die thesaurierenden Deka-Geldmarktfonds zur Sicherung von Altersteilzeitansprüchen vollständig gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit der entsprechenden Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen saldiert. Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 (5) Rechnungsabgrenzungsposten Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Wesentlichen Zahlungen aus mehrjährigen Werbeund Sponsoringverträgen. (6) Gezeichnetes Kapital Anteilseigner Nennwert je Aktie Anteilsbesitz in Stück in ¤ Stadt Krefeld Anteilsbesitz in ¤ Anteilsbesitz in Stück 2011 52 2.500.000 Anteilsbesitz in ¤ 2010 130.000.000 2.500.000 130.000.000 Abgang 31.12.2011 (7) Kapitalrücklage Beträge gemäß 31.12.2010 Zugang T¤ T¤ T¤ T¤ § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB 11.757 - - 11.757 § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB 12.274 - - 12.274 Gesamt 24.031 - - 24.031 (8) Gewinnrücklagen 31.12.2010 Gesetzliche Rücklage Satzungsmäßige Rücklagen Freie Rücklagen Zweckgebundene Sonderrücklage Wasserversorgung Zugang Abgang 31.12.2011 T¤ T¤ T¤ T¤ 4.465 - - 4.465 2.828 - 1.633 1.195 56.776 13.835 - 70.611 5.565 - - 5.565 Beträge gemäß Art. 67 EGHGB 14.888 - - 14.888 Gesamt 84.522 13.835 1.633 96.724 (9) Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter Die den Minderheitsgesellschaftern zuzurechnenden Anteile verändern sich wie folgt: 31.12.2010 Zugang Abgang 31.12.2011 Gesellschafter T¤ T¤ T¤ T¤ Kreis Düren 562 336 - 898 68 - 14 54 630 336 14 952 Gerhard Schug Gesamt (10) Konzernbilanzgewinn Der Konzernbilanzgewinn in Höhe von 14.726 T€ enthält einen Gewinnvortrag in Höhe von 14 T€. (11) Empfangene Ertragszuschüsse 31.12.2010 Zugang Auflösung 31.12.2011 T¤ T¤ T¤ T¤ 20.764 - 2.359 18.405 Es handelt sich um planmäßige Auflösungen. 93 94 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 (12) Rückstellungen 31.12.2011 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Steuerrückstellungen 31.12.2010 T¤ T¤ 44.212 43.875 13.701 17.786 Sonstige Rückstellungen 171.620 176.202 Gesamt 229.533 237.863 Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltene Rückstellung für die Verpflichtung aus Altersteil zeitregelungen wurde der voraussichtlichen Inanspruchnahme angepasst. Der Erfüllungsbetrag für Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 16.607 T€ wurde mit Geldmarktfonds in Höhe von 8.554 T€ (Zeitwert) sowie mit der Ausgleichsforderung gegen die DekaBank Deutsche Girozentrale, Frankfurt, für eventuell entstehende Fehlbeträge aus der Veräußerung von Geldmarktfonds-Anteilen in Höhe von 117 T€ gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB saldiert. Die Anschaffungskosten der GeldmarktfondsAnteile zum Bilanzstichtag betragen insgesamt 8.556 T€. (13) Verbindlichkeiten Restlaufzeit Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bis zu einem Jahr ein bis fünf Jahre T¤ T¤ 15.540 Gesamtbetrag mehr als fünf Jahre 31.12.2011 31.12.2010 T¤ T¤ T¤ 44.195 72.350 132.085 146.354 80 - - 80 179 78.120 3.583 2.160 83.863 81.046 161 - - 161 126 Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 9.684 - - 9.684 10.528 Verbindlichkeiten gegenüber Versorgungseinrichtungen 8.091 5.055 13.038 26.184 26.329 42.528 2.009 6.597 51.134 54.396 (10.350) - - (10.350) (13.178) (183) (24) - (207) (236) 154.204 54.842 94.145 303.191 318.958 Sonstige Verbindlichkeiten - davon aus Steuern - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit Gesamt Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist ein Betrag in Höhe von 76.931 T€ durch eine Ausfallbürgschaft der Stadt Krefeld gesichert. Fünf Darlehen der EAG KG mit einem Nominalbetrag von insgesamt 90.000 T€ sind grundpfandrechtlich gesichert. Für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (gegenüber der Stadt Krefeld) im Gesamtbetrag von 6.506 T€ sind von der EAG KG zugunsten der Stadt Krefeld eine Sicherungshypothek in Höhe von 10.226 T€ und eine Grundschuld in Höhe von 28.604 T€ auf das der EAG KG gehörende Betriebsgelände im Grundbuch eingetragen. (14)Passive latente Steuern Die ausgewiesenen passiven latenten Steuern in Höhe von 1.862 T€ beruhen ausschließlich auf Kon solidierungsvorgängen. Sie setzen sich aus passiven latenten Steuern aus der Rücknahme der Bildung, Übertragung und Abschreibung von Rücklagen gem. § 6 b EStG in Höhe von 75 T€ und aus passiven latenten Steuern aus der Eliminierung konzerninterner Rückstellungen in Höhe von 1.787 T€ zusammen. Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 III. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Der Ausweis von periodenfremden Aufwendungen und Erträgen erfolgt, wenn sie für die Beurteilung der Ertragslage von Bedeutung sind. (15)Umsatzerlöse 2011 2010 T¤ T¤ Strom 585.868 522.215 Gas 108.530 115.704 16.055 17.461 Summe Energie 710.453 655.380 Entsorgung 287.121 280.072 Verkehr 33.424 34.645 Wasserversorgung 28.187 26.338 Abwasserbeseitigung 19.984 19.519 Summe Wasser 48.171 45.857 5.353 3.790 1.084.522 1.019.744 Wärme Sonstiges (Dienstleistungen) Gesamt Die Umsatzerlöse wurden um die Strom- und Erdgassteuerbeträge in Höhe von 39.878 (Vj. 38.535) T€ gekürzt. (16) Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten aperiodische Erträge in Höhe von 11.266 T€. Diese resultieren überwiegend aus der Auflösung von dem Grunde und der Höhe nach nicht mehr benötigter Rückstellungen. Des Weiteren sind Erträge aus der anteiligen Auflösung der passivischen Unterschieds beträge, die sich infolge der Erstkonsolidierung der EGN mbH und der Dürener Deponiegesellschaft mbH ergaben, in Höhe von 4.262 T€ enthalten. (17) Materialaufwand 2011 2010 T¤ T¤ Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 642.095 580.959 Aufwendungen für bezogene Leistungen 167.350 176.256 Gesamt 809.445 757.215 (18) Personalaufwand 2011 Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung - davon für Altersversorgung Gesamt T¤ 2010 T¤ 104.568 101.185 28.467 28.418 (7.160) (7.483) 133.035 129.603 95 96 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 (19) Finanzergebnis 2011 T¤ Erträge aus Beteiligungen 2010 T¤ 509 550 Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 3.225 3.245 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.632 3.229 (243) (122) Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens - davon aus der Abzinsung von Rückstellungen -4 -3 Aufwendungen aus Verlustübernahme von verbundenen Unternehmen -2 -14 Aufwendungen aus Verlustübernahme von sonstigen Beteiligungen - -128 Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 12.615 8.015 Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -4.430 -217 -11.416 -7.726 Zinsen und ähnliche Aufwendungen - davon an verbundene Unternehmen - davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen (-8) (-8) (-1.203) (-1.667) -864 -1.079 2.265 5.872 Aufwendungen aus Altersteilzeitverpflichtungen und zugehörigem Deckungsvermögen Gesamt Die Aufwendungen aus Altersteilzeitverpflichtungen und zugehörigem Deckungsvermögen beinhalten im Wesentlichen Zinsaufwendungen resultierend aus der Bewertung der Altersteilzeitrückstellungen. (20) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten latente Steuern in Höhe von 1.619 (Vj. 9) T€. IV. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Aus den in der Bilanz als Flüssige Mittel ausgewiesenen Kassenbeständen und Bankguthaben wurden Festgelder zur Sicherung von Pensionsansprüchen und Avalen eliminiert. Mio. ¤ flüssige Mittel laut Bilanz + Wertpapiere des Umlaufvermögens - Festgelder und Fondsanteile zur Sicherung von Pensionsund Altersteilzeitansprüchen sowie zur Sicherung von Avalen Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung 31.12.2011 31.12.2010 130,8 107,6 0 0,3 -18,2 -15,9 112,6 92,0 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 V. Ergänzende Angaben Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum Bilanzstichtag bestehen 505.660 T€ Verpflichtungen aus Strombezugsverträgen für die Jahre 2012 bis 2017. Mit dem Lieferanten von Erdgas besteht ein Vollversorgungsvertrag bis zum 30.09.2012. Die finanziellen Verpflichtungen aus diesem Vertrag richten sich somit nach der künftigen Abnahme. Darüber hinaus wurden Erdgasbezugsverträge für die Jahre 2012 bis 2015 in Höhe von 35.394 T€ abgeschlossen. Zudem betragen die weiteren voraussichtlichen Verpflichtungen für 2012 aus Leasingverträgen Miet- und Wartungsverträgen Pachtverträgen sonstigen Verträgen 3.410 2.524 37 13.074 T€ T€ T€ T€ Die Laufzeit der Leasingverträge liegt im Regelfall zwischen drei und fünf Jahren. Miet- und Wartungs verträge werden bei der SWK AG mit einer Laufzeit von zwölf Monaten abgeschlossen. Es sind in aller Regel Verlängerungsklauseln bzw. Kündigungsfristen zwischen einem und drei Monaten vereinbart. Die Mietverträge bei der EGN mbH wurden mit unterschiedlichen Laufzeiten abgeschlossen. Die wesentlichen Mietverträge haben Laufzeiten bis Ende 2014. Bei diesen Mietverträgen sind Kündigungsfristen und Verlängerungsklauseln von einem Jahr vereinbart. In den Verpflichtungen aus sonstigen Verträgen sind Verpflichtungen der SWK MOBIL GmbH aus Verträgen mit Subunternehmern über die Durchführung von Omnibusfahrten enthalten. Die Laufzeit dieser Verträge beträgt zwölf Monate. Im Berichtsjahr beliefen sich die Aufwendungen aus diesen Verträgen auf 11.134 T€. Das Bestellobligo beläuft sich auf 42.900 T€. Es besteht für die EGN zur Sicherung der Rekultivierung und Nachsorge der Deponien im Rhein-Kreis Neuss eine Bankbürgschaft in Höhe von 48,3 Mio. €. Die Bankbürgschaft ist durch einen Avalkredit der SWK AG in gleicher Höhe rückbesichert. Als Sicherheit für den Avalkredit dient eine Festgeldeinlage der SWK AG in Höhe von 12,1 Mio. €. Des Weiteren bestehen Kontingentverpflichtungen der EGN zum 31.12.2011 in Höhe von 29 Mio. € p. a. bei einer Vertragslaufzeit bis November 2017. Darüber hinaus hat die SWK AG dem Kreis Viersen eine selbstschuldnerische Bürgschaft in Höhe von 9,9 Mio. € zur Besicherung des Weiterbetriebs, der Rekultivierung und Nachsorge der Deponie Viersen II gestellt. Gegenüber einer Beteiligung besteht eine Einzahlungsverpflichtung in Höhe von 3.892 T€. Darüber hinaus hat die EGN mbH eine Zinsverpflichtung gegenüber dem Kreis Viersen für den Kaufpreis der Deponie Brüggen II bis zum Ablauf des Tilgungszeitraumes im Jahr 2034. Die EAG KG ist dem Betriebsvertrag zwischen der EGK KG und der Stadt Krefeld vom 15.08.1989 beigetreten. Dadurch hat sich die Gesellschaft insbesondere dazu verpflichtet, nach mit der EGK KG und der Stadt Krefeld abgestimmten Konzepten Entsorgungsanlagen zu planen, zu errichten und zu finanzieren, soweit die Regelungen über die zu zahlenden Entgelte dies ermöglichen. Eine betragsmäßige Konkretisierung dieser Verpflichtung ist, soweit sie über das Bestellobligo hinausgeht, nicht möglich. Im Rahmen der Beteiligung der SWK ENERGIE GmbH an der GEKKO Vorschaltgesellschaft mbH & Co. KG, Düsseldorf, im Folgenden GEKKO, ergeben sich Verpflichtungen aus den von der GEKKO mit beteiligten Banken abgeschlossenen Kreditverträgen, insbesondere Verzinsung und Tilgung. 97 98 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Darüber hinaus haftet die SWK ENERGIE GmbH als Gesellschafterin der GEKKO entsprechend ihres Gesellschaftsanteils von 30,49 % für die Inanspruchnahme aus der Vertragserfüllungsbürgschaft, die zwischen der GEKKO und der Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle Hamm GmbH & Co. KG, Essen, geschlossen wurde. Die Verpflichtung aus der Vertragserfüllungsbürgschaft beträgt maximal 36.293 T€. Folgende in den Konsolidierungskreis einbezogene Unternehmen sind Mitglieder der Rheinischen Zusatzversorgungskasse für Gemeinden und Gemeindeverbände (RZVK), Köln: - SWK STADTWERKE KREFELD AG, - SWK ENERGIE GmbH, - SWK AQUA GmbH, - SWK MOBIL GmbH, - SWK NETZE GmbH, - SWK SETEC GmbH, - EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG und - GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG. Die Kasse gewährt Versorgungs- und Versicherungsrenten für Versicherte und deren Hinterbliebene. Der derzeitige Umlagesatz beträgt 4,25 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgeltes des jeweiligen Arbeitnehmers zuzüglich 3,5 % Sanierungsgeld. Die laufenden Versorgungsleistungen innerhalb der RZVK sind laut einem versicherungsmathematischen Gutachten mit einem Anteil von 53 % ungedeckt. Die Versorgungsanwartschaften sind vollständig ungedeckt. Die anteilige Kapitalun terdeckung betrug nach den versicherungsmathematischen Gutachten zum 31.12.2011 insgesamt ca. 59,4 Mio. €. Hiervon sind 10,1 Mio. € durch Rückstellungen gedeckt. Eine Inanspruchnahme für die vorgenannten Verpflichtungen erscheint derzeit nicht wahrscheinlich. Die SWK AG, die SWK ENERGIE GmbH und die SWK MOBIL GmbH sind Mitglieder der Versorgungskasse für die Betriebsa ngehörigen der ehemaligen Krefelder Verkehrs-AG e. V. (VKK). Die Versorgungskasse hat keine weiteren Mitglieder. Das Kassenvermögen der VKK ist auf Grundlage versicherungsmathematischer Gutachten voll dotiert. Gegenüber dem unter Anwendung der Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck – mit dem durchs chnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 15 Jahre, hier 5,14 % – errechneten Erfüllungsbetrag der Verp flichtungen gemäß BilMoG (nach der allgemein anerkannten „Projected Unit Credit Method“) besteht eine Unterdeckung von insgesamt 27,3 Mio. €. Hiervon sind 12,0 Mio. € durch Rückstellungen gedeckt, es verbleibt eine nicht passivierte, nach Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebende Unterdeckung von 15,3 Mio. €. Die SWK AG hat Ende 2008 zur Absicherung des Diesel- und Heizölpreises für den erwarteten Verbrauch des SWK-Konzerns der Jahre 2009 bis 2013 ein Swap-Geschäft abgeschlossen und damit den Diesel- und Heizölpreis fixiert. Im Innenverhältnis haben die SWK MOBIL GmbH, EGN mbH, EGK KG und GSAK KG das Swap-Geschäft für die jeweils auf sie entfallenden Diesel- und Heizölmengen übernommen. Insgesamt besteht eine Absicherung in Höhe des erwarteten Diesel- und Heizöl bezugs von 27.190 Tonnen für die Geschäftsjahre 2009 bis 2013. Der Marktwert dieses Geschäfts zum 31.12.2011 beträgt 2.628 T€ und der Nominalwert 2.592 T€. Die aus der Abrechnung des Dieselswaps für Dezember 2011 aufgrund des positiven Marktwertes des Swaps resultierende Forderung wurde mit 104 T€ unter den sonstigen Vermögensgegenständen aktiviert. Der Nominalwert weist den Festbetrag aus, der in 2012 für die Dieselbeschaffung (ohne Steuern) zu entrichten ist. Demgegenüber steht der Anspruch auf Zahlung variabler Beträge, deren Höhe jeweils aufgrund der aktuellen Tagespreise ermittelt wird. Der für 2012 erwartete Dieselverbrauch beträgt 5.064 Tonnen. Der Buchwert der Dieselderivate beträgt 0,- €. Zudem bestehen zum Bilanzstichtag zwei Zinsswapgeschäfte. Ein Zinsswapgeschäft wurde am 27.09.2007 mit Enddatum 30.06.2019 abgeschlossen. Der Bezugsbetrag lautete ursprünglich auf 5.672 T€. Zahler der Festbeträge ist eine Konzerngesellschaft mit einem vereinbarten Festzinssatz in Höhe von 4,76 % p. a. Zahler des variablen Zinssatzes ist die Deutsche Bank AG. Der Basis-Satz ist hier der 3-Monats-Euribor plus 0,05 % p. a. Zum 31.12.2011 beträgt der beizulegende Zeitwert des Zinsswaps -425 T€. Weiterhin besteht ein Zinssatzswap mit der IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf. Der Vertragsabschluss für diese Vereinbarung war der 02.07.2008. Enddatum dieses Geschäfts ist der 30.09.2030. Auch in diesem Fall zahlt die Gesellschaft einen Festzinssatz in Höhe von 4,7 % p. a. Der variable Zinssatz für die IKB Deutsche Industriebank AG errechnet sich auf der Grundlage des 3-Monats-Euribor. Der Marktwert dieses Geschäfts zum 31.12.2011 beträgt -13.661 T€. Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Für die Zinssicherung wurden die Voraussetzungen für die Bildung einer Bewertungseinheit erfüllt. Da der negative beizulegende Zeitwert des Sicherungsgeschäfts von der Wertentwicklung des Grundgeschäfts vollständig kompensiert worden ist, wurde keine Drohverlustrückstellung gebildet. Gesamthonorar des Abschlussprüfers Prüfungsgesellschaft Abschluss prüfungs leistung WIBERA Steuer beratungs leistung Andere Bestätigungs leistung Sonstige Leistungen Gesamt T¤ T¤ T¤ T¤ T¤ 433,7 90,3 45,0 57,1 626,1 thp 72,8 - - - 72,8 BPG 17,5 11,0 3,3 - 31,8 WIKOM 66,5 1,8 - - 68,3 Summe 590,5 103,1 48,3 57,1 799,0 Angaben zur Belegschaft Durchschnittlicher Personalbestand Beschäftigte 2011 2010 2.381 2.289 Bei der SWK AQUA GmbH sind darüber hinaus 4 (Vj. 4), bei der EGN mbH 0 (Vj. 1), bei der EGK KG 7 (Vj. 8) und bei der GSAK KG 13 (Vj. 13) durch die Stadt Krefeld bzw. Dritte überlassene Mitarbeiter dauerhaft beschäftigt. Aufwendungen für Organe Die Mitglieder des Aufsichtsrats der SWK AG erhalten gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 02.07.2001 und 30.06.2004 für ihre Tätigkeit eine pauschale Aufwandsentschädigung je teil genommener Sitzung des Aufsichtsrats. Weitere Sitzungsgelder erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats für die Teilnahme an Sitzungen des Fachbeirats Versorgung, des Fachbeirats Verkehr, des Fachbeirats Entsorgung, des Koordinierungskreises Entsorgung, der Findungskommission Vorstand sowie der Vorsitzende des Aufsichtsr ats für die Leitung einer Hauptversammlung. Darüber hinaus werden Sachzuwendungen gewährt. Diese entsprechen den üblichen Zuwendungen im Sinne der Compliance-Regelungen im SWK-Konzern. Sie betreffen im Wesentlichen geldwerte Vorteile aus der Teilnahme an Veranstaltungen zur Repräsentation der SWK AG. Für diese Sachzuwendungen wird auf den steuerpflichtigen Teil gemäß § 37b EStG pauschale Einkommensteuer von der SWK AG abgeführt. Diese ist in den angegebenen Sachzuwendungen enthalten. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats betrug die Vergütung je teilgenommener Sitzung 440 €, wobei der Vorsitzende des jeweiligen Gremiums den eineinhalbfachen Betrag erhielt. 99 100 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Auf die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder verteilen sich die Gesamtbezüge im Geschäftsjahr 2011 wie folgt: Mitglieder des Aufsichtsrats Ulrich Hahnen, Vorsitzender Aufwands entschädigungen Sachzuwendungen Gesamtvergütung 2011 T¤ T¤ T¤ 11,9 0,8 12,7 Winfried Schittges, stellv. Vorsitzender 5,5 1,4 6,9 Gerhard Dohr, zweiter stellv. Vorsitzender 5,9 0,1 6,0 Ernst Bongen 7,0 0,1 7,1 Wilfrid Fabel 5,5 0,2 5,7 Wolfgang Feld 4,4 0,1 4,5 Jürgen Hengst 7,5 0,1 7,6 Nikolaus Houben 6,1 0,1 6,2 Elmar Jakubowski 4,4 0,1 4,5 Gregor Kathstede 4,8 0,8 5,6 Thomas Krüger 7,0 <0,1 7,0 Mario Limbach 5,7 0,1 5,8 Edgar Pasch 7,5 0,1 7,6 Dirk Plaßmann 6,2 0,1 6,3 Dr. Günther Porst 8,4 0,1 8,5 Rolf-Walter Rundmund 7,9 1,0 8,9 Bernd Scheelen 4,0 0,1 4,1 7,5 <01 7,5 117,2 5,3 122,4 Jürgen Zinta Gesamt Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder bestehen aus einem Jahresfestgehalt, einer erfolgsabhängigen Tantieme, einer Versorgungsregelung für sie selbst und ihre Hinterbliebenen sowie sonstigen Vergütungsbestandteilen, insbesondere Dienstwagen und Versicherungsbeiträgen. Vergütungskomponenten mit langfristigen Anreizwirkungen wurden nicht vereinbart. Für das Geschäftsjahr 2011 hat Herr Liedtke eine Festvergütung von 324,6 T€ sowie Sach- und sonstige Bezüge von 14,8 T€ erhalten. Für variable Bezüge wurde eine Tantiemerückstellung von 97,4 T€ gebildet. Die individualisierten Angaben erfolgen erstmals für das Berichtsjahr 2011. Daher entfallen Vergleichswerte für das Vorjahr. Die Angabe der Gesamtbezüge für den Vorstand nach § 285 Nr. 9a HGB unterbleibt nach § 286 Abs. 4 HGB. Der Vorstandsvertrag mit Herrn Liedtke wurde mit Wirkung ab dem 01.11.2011 angepasst. Herr Liedtke wurde zum Sprecher des Vorstands ernannt. Seine Bestellung wurde bis zum 31.08.2017 verlängert. Für den Fall einer Beendigung der Tätigkeiten besteht für Herrn Liedtke Anspruch auf ein Ruhegeld. Dies gilt auch bei einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit und im Falle einer Beendigung der Verträge vor Erreichung der Altersgrenze. Bei Nichtverlängerung oder Kündigung des Anstellungsvertrages besteht der Anspruch nur, wenn die Kündigung oder die Nichtverlängerung von der Gesellschaft ausgeht und hierfür kein wichtiger Grund vorliegt. Das Ruhegeld ist in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes der festen Vergütung bei Vertragsbe endigung zugesagt (unmittelbare Versorgungszusage) und steigt ratierlich an. Daneben bestehen Regelungen zur Anrechnung bestimmter Versorgungsansprüche sowie zur Hinterbliebenenver sorgung. Die Anrechnungen erfolgen bis zum 65. Lebensjahr. Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Zum 31.12.2011 hat Herr Liedtke einen unverfallbaren Versorgungssatz von 35,17 % erreicht. Der maximal erreichbare Versorgungssatz beträgt 70 %. In 2011 wurden der Pensionsrückstellung für Herrn Liedtke 138,7 T€ zugeführt. Der Barwert der Pensionsrückstellung beläuft sich zum 31.12.2011 auf 399,8 T€. Herr Liedtke hat im Berichtsjahr von Dritten im Hinblick auf seine Tätigkeit Aufwandsentschädigungen (im Wesentlichen Sitzungsgelder) in Höhe von 12,4 T€ bezogen. Diese erhielt er ausschließlich für Aufsichtsg remienmandate bei Konzern- und Beteiligungsgesellschaften. Ergebnisabhängige Vergütungsbestandteile waren nicht vereinbart. Für frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden 1.250 T€ an Pensionen und sonstigen Bezügen aufgewendet. Hierfür bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 14.455 T€. VI. Gewinnverwendungsvorschlag Für das Geschäftsjahr 2011 ergibt sich beim Einzelabschluss der SWK AG unter Einschluss des Gewinnvortrags in Höhe von 14.317,11 € ein Bilanzgewinn in Höhe von 14.726.176,99 €. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung der SWK AG vor, diesen Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: 1.Ausschüttung einer Dividende von 5,89 ¤ je 52 ¤ Nennwert einer Aktie auf die dividendenberechtigten Aktien im Gesamtwert von 130.000.000 ¤ 2. Vortrag auf neue Rechnung 3. Bilanzgewinn VII. Organe der SWK STADTWERKE KREFELD AG Die Organe der Gesellschaft sind im Geschäftsbericht auf Seite 9 genannt. Krefeld, den 30. April 2012 SWK STADTWERKE KREFELD AG Der Vorstand Carsten Liedtke 14.725.000,00 ¤ 1.176,99 ¤ 14.726.176,99 ¤ 101 102 Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers „Wir haben den von der SWK Stadtwerke Krefeld AG, Krefeld, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapital spiegel - und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handels rechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzern abschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzern abschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Düsseldorf, den 31. Mai 2012 WIBERA Wirtschaftsberatung AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Josef Rakel Wirtschaftsprüfer Ulrich Grafenschäfer Wirtschaftsprüfer Impressum Herausgeber SWK STADTWERKE KREFELD AG St. Töniser Str. 124 47804 Krefeld Telefon (0 21 51) 98-0 Telefax (0 21 51) 98 11 00 [email protected] www.swk.de Konzept, Redaktion, Text, Gestaltung, Satz und Litho SWK Unternehmenskommunikation Finanz:Dialog, ef+p, Düsseldorf Fotos SWK STADTWERKE KREFELD AG Unternehmenskommunikation Peter Leenders Fotografie, Düsseldorf Gesamtproduktion Druckstudio, Düsseldorf Redaktionsschluss 31. Mai 2012 103 SWK STADTWERKE KREFELD AG St. Töniser Str. 124 47804 Krefeld Tel. (0 21 51) 98-0 Fax (0 21 51) 98 11 00 www.swk.de