SWK-Konzerngeschäftsbericht 2011

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SWK-Konzerngeschäftsbericht 2011
Leistungsträger
Konzerngeschäftsbericht 2011 SWK STADTWERKE KREFELD AG
2
Zahlenspiegel
SWK-Konzern
Jahresabschluss
Umsatzerlöse (einschl. Strom- u. Erdgassteuer)
davon
2007
2008
2009
2010
2011
Mio. €
868
1.096
1.010
1.058
1.124
Geschäftsfeld Energie
Mio. €
522
746
673
694
750
Geschäftsfeld Wasser
Mio. €
45
46
46
46
48
Geschäftsfeld Entsorgung
Mio. €
269
270
251
280
287
Geschäftsfeld Verkehr
Mio. €
29
31
36
35
33
Betriebsergebnis
Mio. €
41
27
32
47
43
Jahresüberschuss
Mio. €
32
19
24
34
27
Bilanzgewinn
Mio. €
14
11
12
12
15
Anlagevermögen
Mio. €
477
486
507
545
549
Eigenkapital (inkl. Unterschiedsbetrag)
Mio. €
221
222
230
263
274
Bilanzsumme
Mio. €
720
729
739
848
834
Eigenkapitalquote
%
31
30
31
31
33
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Mio. €
42
47
66
91
113
Investitionen
Mio. €
58
68
81
95
55
Anzahl
2.255
2.284
1)
2.292
2.325
Strom (inkl. Handelsgeschäft)
Mio. kWh
4.202
7.074
5.422
5.866
6.784
Gas
Mio. kWh
3.360
3.576
3.369
3.318
2.842
Wärme
Mio. kWh
225
240
235
271
223
Wasser
Mio. m
13
13
12
12
12
41
41
41
41
41
Mitarbeiter (zum 31.12.)
2.191
Leistungsdaten2)
Absatz
Fahrgäste
3
Anzahl Mio.
Abfälle/Wertstoffe
Behandlung/Beseitigung/Verwertung
von Reststoffen (EGN)
Tsd. t
1.320
1.318
1.310
1.147
1.428
Thermische Abfallbehandlung (EGK)
Tsd. t
365
356
359
354
355
Gesammelte Abfallmenge (GSAK)
Tsd. t
117
114
116
113
114
33
30
33
34
35
806
806
806
806
806
Gereinigte Abwässer (EGK)
Mio. m 3
Straßenreinigung (GSAK)
km
SWK STADTWERKE KREFELD AG
Jahresabschluss
1)
2)
Umsatzerlöse
Mio. €
31
27
29
30
30
Jahresüberschuss
Mio. €
27
23
25
24
24
Dividende
Mio. €
13
11
12
12
15
Anlagevermögen
Mio. €
133
133
135
139
146
Eigenkapital
Mio. €
184
194
208
224
237
Bilanzsumme
Mio. €
232
241
282
319
363
Investitionen
Mio. €
Mitarbeiter (zum 31.12.)
Anzahl
Vollzeitäquivalente
unkonsolidierte Werte
2
2
4
6
10
255
252
193
194
198
Inhalt
Zahlenspiegel Vorwort des Vorstands Konzernstruktur
Schlaglichter Organe der SWK STADTWERKE KREFELD AG
Bericht des Aufsichtsrats
Konzernlagebericht
Geschäftstätigkeit und Unternehmensstruktur
Wirtschaftliche und legislative Rahmenbedingungen
Beschaffung
Geschäftsentwicklung
Ertragslage
Finanzlage
Vermögenslage
Investitionen
Mitarbeiter
Forschung & Entwicklung
Nachtragsbericht
Chancen- und Risikobericht
Geschäftsfeld Energie
Geschäftsfeld Wasser
Geschäftsfeld Entsorgung
Geschäftsfeld Verkehr
Region
Mitarbeiter
Konzernabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Eigenkapitalspiegel des Konzerns
Konzern-Kapitalflussrechnung
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
Konzernanhang
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Impressum
2
4
5
6
9
10
12
12
15
18
21
23
25
26
27
28
29
30
31
36
48
54
62
68
72
79
80
81
82
83
84
86
102
103
3
4
Vorwort des Vorstands
Ereignis- und erfolgreiches
Geschäftsjahr 2011
Sehr geehrte Geschäftspartner, verehrte Leserinnen und Leser,
im Spannungsfeld zwischen Daseinsvorsorge und Marktentwicklungen unterliegen wir auch in besonderem
Maße gesetzlichen Rahmenbedingungen, die das Ergebnis politischer Willensbildung sind. Unter der
Vielzahl neuer Regelungen waren 2011 für uns zwei von herausragender Bedeutung:
Durch die von uns grundsätzlich begrüßte Energiewende mit dem beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie und dem damit verbundenen Einspeisungsvorrang für erneuerbare Energien wird der Bedarf an
flexibler fossiler Stromerzeugung zum Ausgleich großer Schwankungen bei witterungsabhängigem Windund Sonnenstrom zunehmen. Denn ein kompletter Umstieg auf erneuerbare Energien ist nicht von heute
auf morgen zu erreichen. Derzeit ist allerdings der Bau der dringend benötigten Erzeugungsreserve in
Form von Kohle- und insbesondere Gaskraftwerken nicht rentabel. Hier ist die Politik gefordert, um­gehend
die nötigen Anreize zu schaffen. Auch die SWK ist durch ihre beabsichtige Beteiligung am geplanten
Trianel-Gaskraftwerk im Krefelder Currenta-Industriepark davon betroffen.
Im neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) wurden nach hartem Ringen die Interessen der kommunalen
Gebietskörperschaften und ihrer Entsorgungsunternehmen gewahrt. Viele Fragen bleiben allerdings offen,
zum Beispiel die Fortentwicklung der Verpackungsverordnung zu einem möglichen Wertstoffgesetz. Die
Verpflichtung zur flächendeckenden Getrenntsammlung von Bioabfällen sowie Papier-, Metall-, Kunststoffund Glasabfällen – verbunden mit der bundesweiten Einführung von Wertstoff- und Biotonnen – sind richtige
und wichtige Beiträge zur Ressourcenschonung und stofflichen Verwertung, werden aber entsprechend
auch zu Veränderungen von Stoffströmen führen. Aktuelle Prognosen sagen sinkende Restmüllmengen
voraus, was nicht ohne Auswirkungen auf bestehende Müllverbrennungsanlagen – auch gerade in NRW mit
seinem dichten Netz von 16 Anlagen – haben wird. Hier steht auch die SWK vor Herausforderungen.
Rekordzahl an Stromkunden
Unsere seit Langem verfolgte regionale Wachstumsstrategie hat uns 2011 im Geschäftsfeld Energie zu
besonderen Erfolgen geführt. Zum einen gewannen wir nach der Gemeinde Wachtendonk nun auch in
Straelen die Stromkonzession und – gemeinsam mit einem Partner – in Kranenburg die Konzessionen zum
Betreiben des Strom- und Gasnetzes. Zum anderen sind wir stolz auf unser bislang erfolgreichstes Jahr
beim Kundenwachstum. Erstmals durchbrachen wir die Schallmauer von 200.000 Stromkunden. Dieser
Erfolg ist auf eine nahezu Verdoppelung der Kundenzahl außerhalb Krefelds auf etwa 67.000 zurückzuführen.
Vielzahl herausragender Ereignisse
Das zurückliegende Jahr war angefüllt mit weiteren außergewöhnlichen Ereignissen. Dazu gehören
■■
die 49%ige Beteiligung an der Berliner lekker Energie GmbH, die 340.000 Stromkunden und 40.000
Gaskunden in deutschen Metropolregionen versorgt; lekker ist die größte kommunal getragene
Energievertriebsgesellschaft in Deutschland.
■■
die Lieferung von Naturstrom aus norwegischen Wasserkraftwerken ohne Zusatzkosten an alle
SWK KLASSIK Kunden in Krefeld seit 1. Mai
■■
die Inbetriebnahme des mit einem Investitionsvolumen von 8,5 Mio. € modernisierten Blockheiz­
kraftwerks Weeserweg mit höherem Wirkungsgrad und um 30 % verringertem CO2 -Ausstoß
■■
die Fertigstellung der 100-Millionen-Investition Ersatzkessellinie 2 der Müll- und Klärschlamm­
verbrennungsanlage der EGK
■■
der Baubeginn der Wasserenthärtungsanlagen in unseren beiden Wasserwerken
■■
die Gründung des von uns geförderten „SWK-Energiezentrum E² – Lehr- und Forschungszentrum für
Energiemanagement und Energietechnik“ an der Krefelder Hochschule Niederrhein
■■
die Erweiterung unserer „Sauberen Flotte“
■■
der Rekord-Konzernumsatz von 1.124 Mio. €, erwirtschaftet von 2.325 Mitarbeitern; die SWK ist
damit das größte rein kommunale Stadtwerk in NRW.
Dank an Mitarbeiter und Geschäftspartner
Für die uns erwiesene Loyalität und das Vertrauen bedanken wir uns bei unseren Kunden und
Geschäftspartnern. Einen besonders herzlichen Dank sprechen wir unseren Mitarbeitern aus, die
wir als „Leistungsträger“ unseres Unternehmens in diesem Geschäftsbericht besonders würdigen.
Carsten Liedtke
Die Struktur des SWK-Konzerns
5
Stadt Krefeld (100 %)
SWK STADTWERKE KREFELD AG (Holding)
Energie
Wasser
Entsorgung
100 %
100 %
SWK ENERGIE GmbH
Verkehr
100 %
100 %
100 %
100 %
SWK-EGN
Verwaltungs GmbH
SWK AQUA GmbH
Dienstleistungen
SWK MOBIL GmbH
SWK KOMPAKT GmbH
SWK FAHRSERVICE
GmbH
GVN Gesellschaft für
50 %
kommunale Versorgungswirtschaft
Nordrhein mbH
100 %
SWK NETZE GmbH
49,8 %
13 %*
SWK SETEC GmbH
WVN Wasserverbund
Niederrhein GmbH
IWW Rheinisch-
lekker Energie GmbH
EGN Entsorgungs­
gesellschaft
Niederrhein mbH
Gemeindewerke
Niederkrüchten GmbH
49 % 7,7 % Westfälisches Institut
51%
51%
für Wasserforschung
GmbH
EAG Entsorgungs­ 49 %
anlagengesellschaft
Krefeld GmbH & Co. KG
50 %
MVA Weisweiler
GmbH & Co. KG
EGK Entsorgungs­ 49 %
gesellschaft Krefeld
GmbH & Co. KG
GEM GmbH
GSAK Gesellschaft für
49 %
Stadtreinigung und
Abfallwirtschaft
Krefeld mbH & Co. KG
Städtereinigung
Gerke GmbH
17,8 %
West-Bus GmbH
Wirtschafts­­förderungs­
gesellschaft Krefeld
1,3 %
50 %
*A nteile hält
SWK ENERGIE GmbH
EVK Kranenburg
GmbH
Quantum GmbH
44 %
51%
30 %
NOEX AG
Dürener
Deponiegesellschaft
mbH
100 %
100 %
74,9 %
Die SWK STADTWERKE KREFELD AG, die SWK ENERGIE GmbH, die SWK AQUA GmbH, die SWK MOBIL GmbH und die EGN mbH halten weitere Beteiligungen.
Der SWK-Konzern gliedert sich in fünf Geschäftsfelder, denen die SWK
STADTWERKE KREFELD AG als Führungsgesellschaft vorsteht. Sie umfasst
die zentralen Management-, Service- und Steuerungsfunktionen.
Im Geschäftsfeld Energie sind die Strom-, Gas- und Fernwärmeaktivitäten
ge­­bündelt. Kerngesellschaft ist die SWK ENERGIE GmbH, die – zusammen mit
diversen Beteiligungsgesellschaften – für Erzeugung, Beschaffung und Vertrieb, den
Energie­handel sowie das Angebot damit verbundener Dienstleistungen zuständig
ist. Der Betrieb der Stromverteilnetze liegt in den Händen der SWK NETZE GmbH,
und technische Dienstleistungen werden von der SWK SETEC GmbH erbracht.
Das Geschäftsfeld Wasser besteht im Wesentlichen aus der SWK AQUA GmbH,
dem Komplettanbieter für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung.
Stand 31. März 2012
Im Geschäftsfeld Entsorgung bietet der SWK-Konzern ein breites Spektrum
von Entsorgungsdienstleistungen an. Größte Gesellschaft dieses Bereichs ist
die EGN Entsorgungs­gesellschaft Niederrhein mbH, die wiederum diverse
operative Beteiligungen hält.
Verkehrsdienstleistungen im Öffentlichen Straßenpersonennahverkehr mit Bus
und Straßenbahn werden durch die Gesellschaften im Geschäftsfeld Verkehr
angeboten, zuvorderst von der SWK MOBIL GmbH.
Ergänzende Funktionen sind im Geschäftsfeld Dienstleistungen zusammen­
gefasst.
6
Schlaglichter 2011
Führungswechsel, Stromkonzessionen, obligatorischer Naturstrom, Großinvestitionen:
Ein Jahr der Meilensteine
Januar
■■
Am 27. Januar 2011 hat sich die Gemeinde Kranenburg für das gemeinsame Angebot der Energie­
versorgung Kranenburg GmbH (EVK) und der SWK NETZE im Rahmen des Neuabschlusses der
Konzessionsverträge für die Strom- und Gasversorgung entschieden. Gesellschafter der EVK
sind die Stadtwerke Goch (46 %), die SWK ENERGIE (44 %) sowie die Gemeinde Kranenburg (10 %).
Die Vertragslaufzeit beträgt jeweils 20 Jahre.
März
■■
Am 10. März erfolgt der erste Spatenstich für den Bau der Wasserenthärtungsanlagen in
unseren beiden Wasser­w erken In der Elt und Gladbacher Straße.
■■
Vom 18. bis 20. März beteiligt sich die SWK wieder an der Krefelder Energiesparmesse, die
diesmal unter dem Motto „Jetzt modernisieren!“ auf der Galopprennbahn stattfindet. Am
Stand der SWK gab es Informationen rund um die neuen intelligenten Stromzähler, die sogenannten „Smart Meter“, und den dazu passenden Stromtarif SWK eKLASSIK.
April
■■
Zum 1. April 2011 führen wir mit SWK eKLASSIK Strom ein intelligentes Smart-Meter-Produkt
für Privatkunden in Krefeld ein. Durch günstigere Strompreise abends und am Wochenende
kann der Kunde sparen, weil er jederzeit seinen Verbrauch und die dadurch entstandenen
Kosten im SWK-Effizienzportal abrufen und nachvollziehen kann.
■■
Das im Vorjahr mit einem Investitionsvolumen von 8,5 Mio. € modernisierte Blockheizkraftwerk (BHKW) Weeserweg wird in Betrieb genommen. Es erreicht einen höheren Wirkungsgrad,
somit eine noch bessere Wirtschaftlichkeit und verringert den CO 2 -Ausstoß um 30 %.
■■
Am 13. April übernimmt die SWK ENERGIE eine 49%ige Beteiligung an der Berliner lekker
Energie GmbH (zuvor Nuon Deutschland GmbH) von der alleinigen Anteilseignerin ENERVIE Südwestfalen Energie und Wasser AG (ENERVIE), Hagen. lekker Energie beliefert über 300.000
Haushalte in deutschen Metropolgebieten mit Strom und Gas und erzielte dabei in 2010 mit
235 Mitarbeitern einen Umsatz von 246 Mio. €.
■■
Seit dem 13. April 2011 ist Viersen der Sitz unserer Entsorgungsgesellschaft EGN. Nachdem
im Jahr zuvor bereits der Vertrieb in Viersen konzentriert worden war, sind im Februar 2011
auch die EGN-Verwaltungsabteilungen von Grevenbroich dorthin umgezogen.
Schlaglichter 2011
■■
Die SWK MOBIL startet eine Kampagne unter dem Motto „Bleibt sauber!“ und ruft zu mehr
Sauberkeit in Bussen und Straßenbahnen auf.
Mai
■■
Seit 1. Mai 2011 erhalten die SWK KLASSIK Kunden in Krefeld ihren Strom automatisch als
Naturstrom – ohne Zusatzkosten. Den sonst üblichen Aufpreis übernimmt die SWK. Geliefert
wird 100%iger Ökostrom aus norwegischen Wasserkraftwerken, zertifiziert vom TÜV Nord
Umweltschutz.
■■
Pferdesport, Rennatmosphäre und jede Menge Unterhaltung bietet der „SWK-Familienspaß auf
der Galopprennbahn“, zum inzwischen 16. Mal, am Sonntag, 15. Mai.
Juni
■■
Nach langer, schwerer Krankheit verstirbt der Vorsitzende des Vorstands der SWK STADTWERKE
KREFELD AG, Herr Diplom-Ingenieur Martin Cirener, am 20. Juni 2011 im Alter von 50 Jahren.
■■
An der Hochschule Niederrhein wird das „SWK-Energiezentrum E² – Lehr- und Forschungs­
zentrum für Energiemanagement und Energietechnik“ gegründet. Die SWK ist Sponsor des interdisziplinär arbeitenden Instituts, das zu Jahresbeginn 2012 seine Tätigkeit aufnehmen wird.
Juli
■■
Das von uns gesponserte SWK OPEN AIR KINO lockt vom 3. Juli bis 14. August täglich mit
Kassenschlagern und Programmkino-Leckerbissen auf die Krefelder Galopprennbahn. Fast
10.000 Kinobesucher genießen unvergessliche Filmerlebnisse vor einer einzigartigen Kulisse.
■■
Am 15. Juli findet die offizielle Einweihung der Ersatzkessellinie 2 der EGK statt. Die 100Millionen-Investition wurde nach dreijähriger Bauzeit im Frühjahr fertiggestellt.
■■
Auch in Straelen wird die SWK NETZE das Stromnetz betreiben. Am 27. Juli werden die Konzessionsverträge über eine Laufzeit von 20 Jahren mit Beginn am 1. Januar 2012 unterzeichnet.
■■
Bei der GSAK gehen vier mit Hybridantrieb ausgerüstete Abfallsammelfahrzeuge in den Einsatz. Sie gehören zu der „Sauberen Flotte“, mit deren Aufbau die SWK 2010 begonnen hatte,
um einen Beitrag zur Senkung von Feinstaubbelastung und Schadstoffemissionen zu leisten.
7
8
Schlaglichter 2011
August
■■
Im August 2011 beginnen wir mit der besonders aufwendigen Neugestaltung der Haltestelle
„Bockumer Platz“, die plangemäß Ende November abgeschlossen wird. Insgesamt baut die
SWK 2011 acht Haltestellen um.
September
■■
Die SWK ENERGIE durchbricht die Schallmauer von 200.000 Stromkunden. Dies ist auf großen
Vermarktungserfolg außerhalb Krefelds zurückzuführen.
■■
Der TÜV SÜD durchleuchtet kritisch unsere Servicekultur und verleiht ein drei Jahre gültiges
Prüfungszertifikat. Neben der Feststellung positiver Aspekte werden auch Verbesserungs­
potenziale aufgezeigt, die wir umgehend in Angriff nehmen.
■■
Am 17./18. September feiert die Krefelder „Größte Straßenmodenschau der Welt“ ihr 20.
Jubiläum. Zum dritten Mal hatten wir zusammen mit dem Deutschen Modeinstitut den bundesweiten Designwettbewerb „Energie und Mode“ für Nachwuchsdesigner ausgeschrieben. 2011
lautete das Motto: „Aufruhr der Systeme – Die Demokratiebewegung in der Mode“. Die aus
über 100 Bewerbungen ausgewählten 30 Finalisten werden von professionellen Models auf
dem SWK-Fashion-Walk präsentiert.
Oktober
■■
Für den 16. Oktober lädt die SWK ENERGIE im Rahmen ihrer Imagekampagne alle SWK KlassikKunden zum „SWK-Card-Tag“ in den Krefelder Zoo. Alle Karteninhaber zahlen nur den halben
Eintritt.
November
■■
Mit Wirkung zum 1. November 2011 ernennt der Aufsichtsrat das Vorstandsmitglied Carsten
Liedtke zum Sprecher des Vorstands der SWK STADTWERKE KREFELD AG mit Zuständigkeit
für die Geschäftsfelder Energie und Verkehr.
Dezember
■■
Nach 17-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer der GSAK ist Ulrich Gilleßen zum 31. Dezember
2011 aus dem Unternehmen ausgeschieden, um eine neue berufliche Herausforderung zu
übernehmen. Zum 1. Januar 2012 übernimmt Wilfried Gossen interimsweise die Geschäfts­
führung neben seinen Führungsfunktionen bei der EGN.
Organe der SWK STADTWERKE KREFELD AG
Aufsichtsrat
Ulrich Hahnen, Krefeld
Thomas Krüger, Tönisvorst*
Vorsitzender
Berufskraftfahrer
Dipl.-Finanzwirt
Mitglied des Landtags NRW
Mario Limbach, Krefeld*
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
Schichtführer
Winfried Schittges, Krefeld
Edgar Pasch, Krefeld
Erster stellvertretender Vorsitzender
Rentner
Mitglied des Landtags NRW
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
Dirk Plaßmann, Krefeld
Gerhard Dohr, Krefeld*
Fraktionsgeschäftsführer
Zweiter stellvertretender Vorsitzender
Betriebsratsvorsitzender der
Dr. Günther Porst, Krefeld
EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG
Dipl.-Ingenieur
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
Ernst Bongen, Krefeld*
Betriebsratsvorsitzender der GSAK
Rolf-Walter Rundmund, Krefeld
Gesellschaft für Abfallwirtschaft und
Studiendirektor
Stadtreinigung Krefeld mbH & Co. KG
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
Wilfrid Fabel, Krefeld
Bernd Scheelen, Krefeld
Rechtsanwalt
Mitglied des Deutschen Bundestages
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
Wolfgang Feld, Krefeld
Jürgen Zinta, Dormagen*
Selbstständiger Kaufmann
Sachbearbeiter
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
*Arbeitnehmervertreter
Jürgen Hengst, Krefeld
Studienrat
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
Vorstand
Nikolaus Houben, Niederkrüchten*
Martin Cirener †, Krefeld
Betriebsratsvorsitzender der
Dipl.-Ingenieur
EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH
Vorsitzender
bis 20. Juni 2011
Elmar Jakubowski, Krefeld
Ltd. Gesamtschuldirektor i. R.
Carsten Liedtke, Krefeld
Mitglied des Rates der Stadt Krefeld
Sprecher seit 1. November 2011
Gregor Kathstede, Krefeld
Kerstin Abraham, Krefeld
Oberbürgermeister der Stadt Krefeld
Dipl.-Kauffrau
seit 1. Mai 2012
9
10
Bericht des Aufsichtsrats der SWK STADTWERKE KREFELD AG
Fokus auf Energiethemen
Veränderungen im Vorstand
Nach langer, schwerer Krankheit ist der Vorsitzende des Vorstands der SWK STADTWERKE KREFELD AG,
Diplom-Ingenieur Martin Cirener, am 20. Juni 2011 im Alter von 50 Jahren verstorben. Er war seit 2004
Vorstand unseres Unternehmens, zuerst als Sprecher und seit 2007 als Vorsitzender. Außerdem war er
Geschäftsführer verschiedener SWK-Tochtergesellschaften. Die Geschicke des SWK-Konzerns hat er mit
umfangreichem Sachwissen und großem Engagement gelenkt. Dabei hat er entscheidend zur erfolgreichen
Konzernentwicklung beigetragen. Der frühe Tod von Martin Cirener hat uns tief bewegt. Wir werden ihm ein
ehrendes Andenken bewahren.
In der zweiten Jahreshälfte befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Suche nach einem geeigneten
Nachfolger. Mit Wirkung zum 1. November 2011 haben wir Carsten Liedtke zum Sprecher des Vorstands
der SWK STADTWERKE KREFELD AG mit Zuständigkeit für die Geschäftsfelder Energie und Verkehr ernannt. Er ist seit 2007 als Vorstandsmitglied und als Geschäftsführer verschiedener Tochtergesellschaften
im SWK-Konzern tätig. Wir gratulieren ihm zu seiner Ernennung und freuen uns auf eine weitere vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.
Die Suche nach einem zweiten Vorstandsmitglied konnte im Jahr 2011 noch nicht abgeschlossen werden. In seiner Sitzung am 14. Januar 2012 hat der Aufsichtsrat Kerstin Abraham einstimmig zum neuen
Vorstands­mitglied, zuständig für die Bereiche Entsorgung und Wasser, bestellt. Die 45-jährige DiplomKauffrau war seit 2006 Kaufmännische Geschäftsführerin der USB Umweltservice Bochum GmbH und
zuvor in verschiedenen Geschäftsführungs- und sonstigen Leitungsfunktionen der AGR Unternehmensgruppe (Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH) tätig. Auch Kerstin Abraham gratulieren wir zu
ihrer neuen Funktion, die Sie am 1. Mai 2012 übernommen hat, wünschen ihr für ihre Aufgabe viel Erfolg
und sehen der Zusammenarbeit mit Freude entgegen.
Wahrnehmung der gesetzlichen und satzungsmäßigen Aufgaben
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2011 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben
wahrgenommen und die Arbeit des Vorstands überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig,
zeitnah und umfassend über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche
Geschäftsvorgänge informiert. Dabei ging es um die Darstellung der Geschäfts-, Umsatz- und Ertrags­
entwicklung, die Vermögens- und Finanzlage sowie die Risikolage und das Risikomanagement. Zudem
hat der Vorstand mit dem Aufsichtsrat wesentliche Fragen der Geschäftspolitik beraten.
Der Aufsichtsrat ist im Berichtszeitraum zu acht Sitzungen zusammengekommen. Dabei prüfte und erörterte er die jeweiligen Beratungspunkte eingehend und fasste auf Grundlage der Informationen und der
Beratungen seine Beschlüsse. Über die Sitzungen hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende regelmäßig in
engem Kontakt mit dem Vorstand und hat mit ihm aktuelle Themen erörtert.
Schwerpunkte der Beratungen waren die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie einschließlich der
Zustimmung zu strategischen Wachstumsschritten und den sich daraus ergebenden internen Veränderungen des SWK-Konzerns.
Erzeugung, Vertrieb und Verteilung von Energie im Mittelpunkt
Dabei stand hinsichtlich des Geschäftsfeldes Energie zum einen erneut die Eigenerzeugung bei der SWK
ENERGIE GmbH und deren Beteiligung an verschiedenen Projekten des Kraftwerkbaus und der erneuerbaren Energien im Mittelpunkt. Zum anderen ging es um den Energievertrieb, konkret die Beteiligung der
SWK ENERGIE GmbH an der lekker Energie GmbH, einer bundesweit tätigen Vertriebsgesellschaft, an
der wir 49 % der Anteile von der Hagener Enervie-Gruppe übernommen haben. Die Fortentwicklung der
energiewirtschaftlichen Zusammenarbeit mit lekker Energie und Enervie, insbesondere in den Bereichen
Erzeugung, Vertrieb und (Kunden-)Service ist eine der Hauptaufgaben in den nächsten Jahren.
Weiterhin diskutierten wir im Aufsichtsrat die Wettbewerbspositionierung der SWK im Geschäftsfeld Energie
unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der damit einhergehenden jeweiligen
Marktsituation.
Bericht des Aufsichtsrats der SWK STADTWERKE KREFELD AG
Die SWK ENERGIE GmbH konnte eine 44 %ige Beteiligung an der Energieversorgung Kranenburg GmbH
erwerben und so einen weiteren Schritt beim Ausbau ihrer Position am linken Niederrhein vorankommen.
In diesem Zusammenhang befassten wir uns ferner mit der Beteiligung der SWK NETZE GmbH an verschiedenen Ausschreibungen von Strom- und Gaskonzessionen am Niederrhein.
Im Geschäftsfeld Wasser lag der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Baufortschritt der Enthärtungsanlagen. In den Geschäftsfeldern Entsorgung und Verkehr hat der Aufsichtsrat die aktuellen Entwicklungen verfolgt und erörtert.
Schließlich haben wir uns mit der Mittelfristplanung 2011 bis 2015 intensiv auseinandergesetzt.
Prüfung und Billigung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG und der Lagebericht,
der Konzernjahresabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2011 sind unter Einbeziehung der Buchführung von der in der Hauptversammlung am 18. Juli 2011 zum Abschlussprüfer gewählten
und vom Aufsichtsrat beauftragten WIBERA Wirtschaftsberatung Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk testiert worden.
Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis genommen. Er hat den Jahresabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG, den Lagebericht der SWK STADTWERKE KREFELD AG, den
Konzernjahresabschluss, den Konzernlagebericht sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanz­
gewinns geprüft.
Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat
billigt den Jahresabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG sowie den Konzernjahresabschluss. Der
Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Abschlussprüfer hat an der Beratung des Aufsichtsrats über
den Jahresabschluss teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Dem
Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns schließt sich der Aufsichtsrat an.
Weiterhin hat der Vorstand einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2011 erstellt. Darin erklärt er, dass die SWK STADTWERKE KREFELD AG bei den in dem Bericht
aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die zu den Zeitpunkten bekannt waren, in denen
die berichteten Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, jeweils eine angemessene Gegenleistung
erhalten hat.
Berichtspflichtige Maßnahmen sind im vergangenen Geschäftsjahr nicht getroffen oder unterlassen
worden. Der Abschlussprüfer hat den Abhängigkeitsbericht geprüft und mit dem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat
keine Einwendungen gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Geschäftsführungen der Beteiligungsgesellschaften sowie
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Betriebsräten für die tatkräftige Mitarbeit am Erfolg des
Unternehmens im Geschäftsjahr 2011. Mit ihrem Know-how und Engagement werden wir auch die zukünftigen Herausforderungen gemeinsam bewältigen und die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens
fortsetzen.
Krefeld, im Juni 2012
Aufsichtsrat
Ulrich Hahnen
Vorsitzender
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Konzernlagebericht
Wettbewerbsstärke und Innovationskraft
2011 war für die SWK von verschiedenen Highlights geprägt, zum Beispiel dem Gewinn von Netzkonzessionen,
dem Baubeginn und der Inbetriebnahme großer Investitionsobjekte oder dem erfolgreichen Stromvertrieb außerhalb
Krefelds. Der Umsatz erreicht einen neuen Spitzenwert, während das Ergebnis erwartungsgemäß unter dem
Vorjahr liegt.
Geschäftstätigkeit und Unternehmensstruktur
Multi-Utility-Dienstleister für Krefeld und den Niederrhein
Der SWK-Konzern mit der geschäftsleitenden Holding SWK STADTWERKE KREFELD AG (SWK AG) ist
eine regional ausgerichtete Unternehmensgruppe, die in den fünf Geschäftsfeldern Energie, Wasser,
Entsorgung, Verkehr und Dienstleistungen tätig ist. Wir bieten umfassende Infrastrukturdienstleis­
tungen für die privaten Haushalte und die Unternehmen in Krefeld und der Region Niederrhein.
Die SWK AG übt die Management-, Service- und Steuerungsfunktionen für ihre operativ tätigen
100%igen Tochtergesellschaften SWK ENERGIE GmbH, SWK NETZE GmbH, SWK SETEC GmbH,
SWK AQUA GmbH, SWK MOBIL GmbH, SWK FAHRSERVICE GmbH, SWK KOMPAKT GmbH und
die SWK-EGN Verwaltungs GmbH aus. Darüber hinaus erbringt sie Dienstleistungen für weitere
Beteiligungsgesellschaften.
Nach langer, schwerer Krankheit ist der Vorsitzende des Vorstands der SWK AG, Herr Diplom-Ingenieur
Martin Cirener, am 20. Juni 2011 verstorben. Er war seit 2004 im Vorstand des Unternehmens, zuerst
als Sprecher und seit 2007 als Vorsitzender. Außerdem war er Geschäftsführer verschiedener
SWK-Tochtergesellschaften. Die Geschicke des Konzerns der SWK AG hat er mit umfangreichem
Sachwissen und großem Engagement gelenkt. Dabei hat er entscheidend zur erfolgreichen Konzern­
entwicklung beigetragen. In der zweiten Jahreshälfte befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit
der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Mit Wirkung zum 1. November 2011 hat er Carsten
Liedtke zum Sprecher des Vorstands der SWK AG mit Zuständigkeit für die Geschäftsfelder Energie
und Verkehr ernannt. Er ist seit 2007 als Vorstandsmitglied und als Geschäftsführer verschiedener
Konzerntochtergesellschaften tätig. Die Suche nach einem zweiten Vorstandsmitglied konnte
schließlich zu Beginn des Jahres 2012 erfolgreich abgeschlossen werden.
„Die Stadtwerke Krefeld sind das größte vollständig
kommunale Stadtwerk in Nordrhein-Westfalen. Wir
verfolgen eine ganzheitliche Strategie als Querverbundunternehmen. Mit unseren umfassenden Angeboten in
den Geschäftsfeldern Energie, Wasser, Entsorgung und
Verkehr sowie breitem gesellschaftlichem Engagement
gehören wir für die Bürger Krefelds und weiter Teile
Nordrhein-Westfalens einfach dazu. Kundenorientierung,
Innovationsfähigkeit und nachhaltiges Wirtschaften
sichern die Daseinsvorsorge der Bevölkerung heute
und morgen.“
Carsten Liedtke und Kerstin Abraham bilden den
Vorstand der SWK STADTWERKE KREFELD AG.
Leistung für Gegenwart und Zukunft
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Konzernlagebericht
Zum Geschäftsfeld Energie gehören im Wesentlichen die SWK ENERGIE, SWK NETZE und SWK SETEC.
Das Leistungsspektrum der SWK ENERGIE umfasst die Beschaffung und den Vertrieb von Energie.
Sie hält 30 % der Geschäftsanteile an der Quantum GmbH, deren Aufgabe die Beschaffung von
Strom und Gas sowie die Erbringung von Dienstleistungen mit dem Ziel ist, die örtliche Energie­
versorgung in den Gemeindegebieten der mittelbar an der Gesellschaft beteiligten Kommunen zu
stärken. Die Quantum ist beauftragt, die von der SWK ENERGIE bestellten Strommengen zu ver­
handeln, verbindlich zu kontrahieren und fristgerecht bereitzustellen. Die SWK ENERGIE hat ihre
Stromversorgungsanlagen außerhalb des Konzernverbundes an die Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH
(RR Verteilnetz), verpachtet.
Die SWK ENERGIE ist mit einem Anteil von 44 % an der Energieversorgung Kranenburg GmbH
(EVK) beteiligt. Weitere Gesellschafter sind mit 46 % die Stadtwerke Goch GmbH und mit 10 % die
Gemeinde Kranenburg in der Nähe von Kleve. Die EVK war im Zuge der Ausschreibung der Konzessionsverträge für die Strom- und Gasversorgung von Kranenburg gegründet worden. Am 28. Januar
2011 hat sich die Gemeinde für das Angebot der EVK entschieden. Das Stromnetz wurde zum 1. Juli
2011 und das Gasnetz zum 1. Oktober 2011 von der EVK übernommen. Die Vertragslaufzeit beträgt
20 Jahre.
Am 13. April 2011 hat die SWK ENERGIE eine 49%ige Beteiligung an der lekker Energie GmbH (zuvor
Nuon Deutschland GmbH), Berlin, von der bisherigen alleinigen Anteilseignerin ENERVIE – Südwestfalen Energie und Wasser AG, Hagen, übernommen. Die Beteiligung erfolgte rückwirkend zum
1. Januar 2011. ENERVIE ist der regionale Unternehmensverbund der Mark-E Aktiengesellschaft, der
Stadtwerke Lüdenscheid GmbH und der ENERVIE AssetNetWork GmbH. Die lekker Energie,
an der ENERVIE weiterhin 51 % der Anteile hält, beliefert Retail- sowie Großkunden in deutschen
Metropolgebieten mit Strom und Gas und erzielte dabei 2011 mit 249 Mitarbeitern einen Netto­
umsatz von 232 Mio. €. Ziel ist, die lekker Energie als Vertriebspartner für den deutschlandweiten
Vertrieb von Strom und Gas zu nutzen. Des Weiteren eröffnen die Beteiligung an der lekker Energie
und die Kooperation mit der ENERVIE Synergiepotenziale und ergänzen die jeweils eigenen Strukturen.
Der Betrieb und die Bewirtschaftung von Energieversorgungsnetzen und die Vermarktung von
Netzkapazitäten liegen in den Händen der SWK NETZE. Sie ist gemäß den Unbundling-Vorgaben
des novellierten Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) der rechtlich selbstständige Netzbetreiber
des SWK-Konzerns.
Die SWK SETEC erbringt technische Dienstleistungen für Infrastrukturanlagen. Hierzu zählen
insbesondere Netze und Anlagen zur Strom-, Gas-, Fernwärme- und Wasserversorgung sowie zur
Abwasserbeseitigung.
Das Geschäftsfeld Wasser wird von der SWK AQUA als Komplettanbieterin für wasserwirtschaftliche Leistungen (Trinkwasser und Abwasser) repräsentiert. Im Rahmen der Abwasserbeseitigung
obliegt ihr die Betriebsführung für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Krefeld.
Im Geschäftsfeld Entsorgung sind die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH (EGN),
eine 100%ige Tochtergesellschaft der Zwischenholding SWK-EGN, mit weiteren Beteiligungsgesellschaften sowie die EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (EAG), die
EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (EGK) und die GSAK Gesellschaft für Stadt­
reinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG (GSAK) tätig. Diese Gesellschaften bieten die
gesamte Palette von Entsorgungsdienstleistun­gen an: Abfallsammlung und -sortierung, Recycling,
Verwertung, Deponiebetrieb, Verbrennung sowie im Rahmen der Abwasserreinigung den Klär­
anlagenbetrieb.
Das Geschäftsfeld Verkehr wird durch die SWK MOBIL bestimmt. Sie bietet Verkehrsdienstleis­
tungen im Öffentlichen Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV) mit Bus und Straßenbahn an. In der
Sparte Bus bedient sich die SWK MOBIL auch ihres Beteiligungsunternehmens West-Bus GmbH und
anderer Subunternehmer. Die West-Bus GmbH wurde als Joint Venture zwischen vier kommunalen
Partnerunternehmen und einem privaten Busunternehmen als Personal-Service-Unternehmen
gegründet. Darüber hinaus gehört seit 2010 auch die SWK FAHRSERVICE zu diesem Geschäftsfeld.
Über sie wird der Busverkehr in Bocholt abgewickelt.
Konzernlagebericht
Das Geschäftsfeld Dienstleistungen bündelt unterschiedliche Serviceleistungen. Die SWK KOMPAKT
erbringt Infrastruktur-Dienstleistungen für SWK-Konzerngesellschaften. Über die Gesellschaft für
kommunale Versorgungswirtschaft Nordrhein mbH (GVN), einen gemeinsam mit der Duisburger
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH gegründeten IT-Dienstleister, werden unter anderem
Software-Einkäufe beider Partner abgewickelt.
Wirtschaftliche und legislative Rahmenbedingungen
Wirtschaftswachstum in Deutschland und der Region
Mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,7 % gelang Deutschland 2010 der größte
Schritt aller großen Industrieländer aus der Wirtschaftskrise. Für 2011 hatte die Bundesregierung
im April eine Fortsetzung der robusten ökonomischen Verfassung mit einem BIP-Anstieg um 2,6 %
prognostiziert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Mitte Februar 2012 wurde diese
Erwartung durch ein Wachstum von 3,0 % sogar deutlich übertroffen.
Für die Wirtschaft in Krefeld und der Region zieht die IHK Mittlerer Niederrhein ein positives Fazit:
Im gesamten IHK-Bezirk, der die Teilregionen Mönchengladbach, Krefeld, Rhein-Kreis Neuss
und Kreis Viersen umfasst, konnten die Industriebetriebe mit mindestens 50 Beschäftigten ihre
Umsätze um durchschnittlich 8,9 % steigern. Branchenbezogen steht der Maschinenbau mit einer
Umsatzsteigerung von 31 % an der Spitze. In Krefeld lag der Zuwachs über alle Sektoren hinweg bei
11 %, was auch dem NRW-Landesdurchschnitt entspricht. Die sehr gute Entwicklung der Krefelder
Industriebetriebe schlägt sich in einer um 1,7 % höheren Beschäftigtenzahl nieder und ist vor allem
einer Zunahme des Exports um 16 % zu verdanken.
Neue gesetzliche Rahmenbedingungen
Für uns als kommunales Unternehmen haben Änderungen im legislativen Umfeld häufig noch
größere Auswirkungen auf unsere wirtschaftliche Entwicklung als die Konjunkturlage. Im Folgenden
gehen wir kurz auf die wichtigsten im Geschäftsjahr 2011 in Kraft getretenen legislativen Änderungen ein.
Geschäftsfeld Energie
■■
Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag die Energiewende, mit der relevante Gesetze novelliert
oder neue erlassen wurden. Im Zentrum steht der beschleunigte Ausstieg aus der Kernenergie
(13. Novelle des Atomgesetzes), wonach acht Kernkraftwerke, die bereits im März 2011 vorübergehend abgeschaltet wurden, nun dauerhaft stillgelegt werden. Die verbleibenden neun Atommeiler
werden schrittweise zwischen 2015 und 2022 abgeschaltet. Durch den Wegfall der Kernkraft und
die zunehmende Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie wird der Bedarf an flexibler Strom­
erzeugung zunehmen.
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Konzernlagebericht
■■
Im August 2011 ist das Gesetz zur Neuregelung energiewirtschaftlicher Vorschriften in Kraft getreten. Es enthält unter anderem Änderungen zum Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sowie zum
Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG):
Beim EnWG betreffen die für die SWK ENERGIE wesentlichen Änderungen den auf drei Wochen verkürzten Lieferantenwechsel, die Ausgestaltung der Energielieferverträge und Kundenrechnungen
sowie diverse Informationspflichten gegenüber dem Kunden, zum Beispiel über die Möglichkeit der
Einschaltung einer Schlichtungsstelle. Die SWK ENERGIE hat ihre Lieferbedingungen (Allgemeine
Geschäftsbedingungen – AGB) nach den neuen gesetzlichen Vorgaben überarbeitet und allen
Bestandskunden mit Produkten in den Sparten Strom und Gas Anfang 2012 zugesandt. Neukunden
schließen seitdem Verträge auf Basis der geänderten AGB.
Das novellierte Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) sieht eine Verlängerung der Förderung
neuer Anlagen bis 2020 (vorher bis 2016) vor und hebt die Beschränkung der Förderdauer von vier
bzw. sechs Jahren auf.
■■
Der Deutsche Bundestag hat am 30. Juni 2011 das Gesetz zur Neuregelung des Rechtsrahmens
für die Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien beschlossen (ErneuerbareEnergien-Gesetz – EEG). Hierdurch will der Gesetzgeber stärkere Anreize geben, EEG-Anlagen
in den wettbewerblichen Strommarkt zu integrieren. Mit dem neuen Marktprämienmodell haben
Anlagenbetreiber ab 2012 die Möglichkeit, ihren erzeugten Strom direkt zu vermarkten. Darüber
hinaus ist eine weitere Kürzung der Vergütungssätze für solar erzeugten Strom vorgesehen.
Geschäftsfeld Wasser
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Nachdem am 10. Mai 2011 das Bundeskabinett der neuen Trinkwasserverordnung zugestimmt
hat, wurde die „Erste Veränderung der Trinkwasserverordnung“ am 11. Mai 2011 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Sie trat dementsprechend am 1. November 2011 in Kraft. Ziel der Novelle ist
unter anderem eine weitere Anpassung an die EU-Trinkwasserrichtlinie. Darüber hinaus hat der
Gesetzgeber Anpassungen an den technisch-wissenschaftlichen Fortschritt und Kenntnisstand
vorgenommen. Die Wahrung des hohen Qualitätsstandards des Trinkwassers in Deutschland ist
und bleibt oberste Zielsetzung der Trinkwasserverordnung.
■■
Auch im Geschäftsjahr 2011 setzten sich die Aktivitäten der Kartellbehörden zur Überprüfung
des Verdachts missbräuchlich überhöhter Trinkwasserpreise in verschiedenen Bundesländern fort.
Vor diesem Hintergrund hat die SWK AQUA im Geschäftsjahr 2011 an einer Datenerhebung des
Bundeskartellamts im Hinblick auf das Verfahren zur Überprüfung der Trinkwasserpreise bei den
Berliner Wasserbetrieben teilgenommen.
Konzernlagebericht
■■
Der Landtag NRW hat am 25. Juli 2011 eine Novellierung des Wasserentnahmeentgeltgesetzes
(WasEG) beschlossen, um die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie konsequent umzusetzen.
Unsere Maßnahmen zum Gewässerschutz im Rahmen der Kooperationen mit Landwirtschaft und
Gartenbau in den Wassereinzugsgebieten konnten mit diesem Entgelt verrechnet werden. Die
ursprüngliche schrittweise Reduzierung des Wasserentnahmeentgeltes wurde aufgehoben und das
Entgelt zum 30. Juli 2011 von 3,6 Cent auf 4,5 Cent pro Kubikmeter erhöht. Dies schafft finanziellen Spielraum für die Fortführung und Intensivierung der Kooperationsarbeit, insbesondere im
Rahmen der im Berichtsjahr neu hinzugekommenen Kooperation Krefeld Südost.
■■
Im Rahmen der Durchführung der Dichtheitsprüfung nach § 61a Landeswassergesetz (LWG) wurde am 17. Februar 2011 durch die Stadt Krefeld eine Satzung mit abweichenden Fristen für Grundstücke innerhalb festgesetzter Wasserschutzzonen verabschiedet. Des Weiteren hat der Rat der
Stadt Krefeld am 1. Dezember 2011 eine Satzung zur Abänderung der Prüffristen für Grundstücke
außerhalb einer Wasserschutzzone beschlossen. Hierin werden gestaffelte Fristen (bis spätestens
2023) für Teilbereiche der Stadt Krefeld festgelegt.
Geschäftsfeld Entsorgung
■■
Die Umsetzung der Ende 2008 in Kraft getretenen EU-Abfallrahmenrichtlinie in nationales
Recht konnte auch im Berichtsjahr nicht zum Abschluss gebracht werden. Nach der Verabschiedung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) durch den Deutschen Bundestag am
28. Oktober 2011 setzte sich das Ringen um die gesetzlichen Regelungen zum Zugriff auf
bestimmte Stoffströme auf Bundesratsebene zunächst fort. Am 8. Februar 2012 konnte
schließlich eine Einigung im Vermittlungsausschuss des Bundesrates erzielt werden, und
anschließend erfolgte die Verabschiedung durch Bundestag und Bundesrat. Die damit einhergehende Verpflichtung zur flächendeckenden Getrenntsammlung von Bioabfällen sowie
Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfällen wird auch zu Veränderungen von Stoffströmen
führen. Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich die Auswirkungen auf die thermische Abfall­
behandlung in Müllverbrennungsanlagen allerdings noch nicht belastbar abschätzen.
■■
Das novellierte Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) ist am 28. Juli 2011 in Kraft getreten. Wenngleich im Gesetz die bis dato gültige Bereichsausnahme für die Abfallverbrennung
fortgeschrieben wurde, erfolgte vor dem Hintergrund eines Positionspapiers der Deutschen
Emissionshandelsstelle eine besorgte Diskussion darüber, ob Müllverbrennungsanlagen in jedem Fall und sicher von der Pflicht zur Teilnahme am Emissionshandel befreit sind. Aus diesem
Grund hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,
Natur- und Verbraucherschutz eine Anwendungshilfe zum einheitlichen Vollzug des TEHG für
Abfallverbrennungsanlagen in Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Auf Empfehlung der für die
MKVA Krefeld zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf hat die EGK einen Antrag auf Feststellung, dass sie in der dritten Handelsperiode 2013 bis 2020 nicht emissionshandelspflichtig ist,
gestellt. Dieser Antrag wurde mit Datum vom 17. Januar 2012 positiv beschieden, das heißt,
die EGK unterliegt nicht der Emissionshandelspflicht.
■■
Eine weitere, für die EGK relevante, rechtliche Änderung zeichnet sich im Rahmen der Umsetzung der Richtlinie über Industrieemissionen (IED) ab. Nach entsprechenden Verlautbarungen
des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes wird hiermit auch eine Novellierung
der 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz einhergehen. Konkret ist dabei eine
Herabsetzung der Emissionsgrenzwerte für Stickoxide, Staub und Quecksilber zu erwarten. Dies
hat zur Folge, dass die bisherigen Planungen zum Umbau der Rauchgasreinigungslinien 1 bis 3
nochmals grundsätzlich überprüft und angepasst werden müssen. Damit wird auch eine zeitliche
Verschiebung der Gesamtmaßnahme erforderlich.
Geschäftsfeld Verkehr
■■
Mit der Novellierung des ÖPNVG NRW (Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in
Nordrhein-Westfalen) wurden die bisherigen Ausgleichsleistungen für die Beförderung von
Schülern und Auszubildenden pauschaliert. Nach dem neugefassten § 11a gibt es seit dem
Berichtsjahr eine Ausbildungspauschale, die nicht mehr direkt an die Verkehrsunternehmen,
sondern an die Aufgabenträger gezahlt wird. Nach der diesbezüglichen VRR-Verwaltungsvorschrift leiten die Aufgabenträger die kompletten Mittel an die Verkehrsunternehmen weiter. Im
Berichtsjahr bedeutet diese Vorgehensweise für die SWK MOBIL einen einmaligen Rückgang
der Ausgleichszahlungen. Da die Landespauschale ab dem Jahr 2012 um 30 % erhöht wird, sind
die Auswirkungen für die SWK MOBIL künftig positiv.
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Konzernlagebericht
Beschaffung
Geschäftsfeld Energie: Marktentwicklungen setzen den Rahmen
Nach einem starken ersten Quartal erreichte der Preis für Rohöl (Brent) mit 127 $ je Barrel den Höchststand im April. Im weiteren Jahresverlauf 2011 konsolidierte er zwischen 100 $ und 120 $ je Barrel.
Die Preise für CO2 -Zertifikate bewegten sich in den ersten drei Monaten 2011 seitwärts im Rahmen
von 15-16 € je Tonne CO 2 . Ein deutlicher Preisschub auf etwa 18 € je Tonne folgte auf die Reaktorkatastrophe in Fukushima aufgrund der einhergehenden Spekulationen hinsichtlich des Ausstiegs
aus der Kernenergie in Deutschland. Nach Bekanntwerden der Regierungspläne im Sommer brach
der Kurs jedoch sehr schnell auf 12-14 € je Tonne ein. Im weiteren Jahresverlauf sanken die Zertifikatspreise stark schwankend auf ein Niveau von 8-10 € je Tonne.
Der Gaspreis (Spot-Notierung für das Marktgebiet Netconnect Germany) schwankte 2011 meis­tens
zwischen 20 und 25 €/MWh. Der Terminmarkt entwickelte sich im ersten Quartal dagegen sehr fest. Im
Sommer kam es zu einem Seitwärtstrend, bis dann im letzten Quartal deutlich schwächere Notierungen
einsetzten. Der Gasterminmarkt zeichnete sich damit durch eine relativ hohe positive Korrelation zum
Ölmarkt aus.
Der Spotmarktpreis für Strom schwankte im Monatsmittel zwischen 42,90 €/MWh (Dezember)
und 56,83 €/MWh (März). Im Terminmarkt begann der Frontjahreskontrakt bei 53 €/MWh. Nach
dem Erdbeben in Japan stiegen die Stromnotierungen über alle Laufzeiten stark an; das Frontjahr
quotierte bei etwa 60 €/MWh. Ebenso wie beim CO 2 sanken nach Bekanntwerden des Ausstiegsplans aus der Kernenergie die Preise stark im weiteren Jahresverlauf. Ende des Jahres quotierte der
Frontjahreskontrakt zwischen 50 €/MWh und 54 €/MWh.
Diese Preise für Inputfaktoren beeinflussen einerseits nachhaltig die Wirtschaftlichkeit von Erzeugungsanlagen, die die SWK betreibt bzw. an denen sie beteiligt ist. Andererseits determinieren sie
als Beschaffungskosten auch die Absatzpreise und damit den Erfolg vieler unserer Produkte.
Mix aus externem Stromeinkauf und Eigenerzeugung
Den größten Teil ihres Strombedarfs hat die SWK ENERGIE auch 2011 über die gemeinsam mit anderen kommunalen Energieversorgern geführte Beschaffungsgesellschaft Quantum GmbH, bei der
die SWK ENERGIE mit einem Anteil von 30 % (Stand 31. März 2012) der größte Einzelgesellschafter
ist, gedeckt. Mit der Bündelung des Stromeinkaufs mehrerer Stadtwerke vergrößern wir das Beschaffungsvolumen und erzielen so günstigere Einkaufskonditionen.
Die Quantum ist beauftragt, die bestellten Strommengen der Gesellschafter im Namen und auf Rechnung
der SWK ENERGIE zu verhandeln, verbindlich zu kontrahieren und fristgerecht bereitzustellen. Die Quantum hat auch im Geschäftsjahr 2011 im Namen und auf Rechnung der SWK ENERGIE Standardprodukte
und Differenzmengen gekauft und verkauft. Die kontrahierten Strommengen werden von der SWK ENERGIE
ohne Aufschlag an die Quantum weiterverkauft, die damit wiederum ihre Gesellschafter und Partner bedient. Dieses Vorgehen war in der Vergangenheit zur Sicherstellung des operativen Geschäfts der Quantum
erforderlich. 2010/2011 wurde ein neues Besicherungskonzept erarbeitet, damit die Quantum künftig im
eigenen Namen und auf eigene Rechnung am Markt handeln kann. Erste Rahmenverträge hat die Quantum
bereits mit Handelspartnern in eigenem Namen geschlossen. Der Abschluss weiterer Rahmenverträge und
damit der vollständige Übergang des Handels auf Rechnung der Quantum werden mit Nachdruck verfolgt.
Die restliche Strommenge wurde durch eigene Stromerzeugungsanlagen und durch Stromein­
speisungen Dritter in das Versorgungsnetz der SWK ENERGIE (z. B. aus Photovoltaikanlagen und
Überschussstrom aus Industrieanlagen) gedeckt.
Die SWK verfolgt weiterhin das strategische Ziel, einen Eigenerzeugungsanteil von 50 % der Spitzenlast
zu erreichen, was einer Leistung von etwa 150 MW entspricht. Grundsätzlich bietet sich dabei die Option,
die Eigenerzeugung durch Beteiligung an konventionellen oder regenerativen Anlagen auszubauen.
Die SWK AG hat im Geschäftsjahr 2011 die personellen und prozessualen Kompetenzen in der
SWK ENERGIE verstärkt, um die Beschaffungsaktivitäten funktionsübergreifend zu steuern und so
das Optimierungspotenzial in der Beschaffung noch besser auszuschöpfen. Weiterhin wurde das
Risikomanagement unter anderem für die Energiebeschaffung verstärkt und im zentralen Controlling
der SWK AG angesiedelt.
Konzernlagebericht
Ausgewogene Risiko- und Umweltbalance durch verschiedene Energieträger
Aus Gründen der Risikostreuung, der Flexibilität und des Umweltschutzes streben wir für unsere
Engagements einen nachhaltigen, ausgewogenen Energiemix aus Erdgas und Kohle sowie erneuerbaren Energien an. Auf dem Weg zu unserem Leistungsziel von rund 150 MW Eigenerzeugung haben
wir bis heute einige wichtige Meilensteine erreicht:
■■
Beteiligung mit einem Leistungsanteil von 20 MW am 2007 in Betrieb genommenen Trianel
Gas- und Dampfkraftwerk in Hamm-Uentrop
■■
Leistungsanteil von 25 MW am RWE Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle in Hamm (GEKKO),
das 2013 ans Netz gehen soll
■■
Blockheizkraftwerk Weeser­w eg in Krefeld mit einer elektrischen Leistung von 12 MW
■■
Erzeugung von Strom in der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage der EGK in Krefeld aus
Abfällen aus Krefeld, den Kreisen Viersen und Neuss sowie der Stadt Mönchengladbach. Die
maximal mögliche auskoppelbare elektrische Leistung beträgt rund 14 MW.
■■
Beabsichtigte Beteiligung mit einem angestrebten Leistungsanteil von 30 MW am geplanten
Trianel-Gas- und Dampfkraftwerk auf dem Gelände des Currenta-Chemieparks in Krefeld
Uerdingen
Zusätzlich zu dieser Eigenerzeugungsleistung bestehen derzeit noch folgende Kapazitäten für die
Erzeugung von EEG-Strom bzw. dessen europäischem Äquivalent:
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Gemeinsam mit anderen Stadtwerken und der RWE Innogy GmbH ist die SWK ENERGIE an der
Green GECCO GmbH & Co. KG beteiligt. Im Rahmen dieses Projektes wird ein Portfolio von
erneuerbaren Energien (Wind on- und offshore, Biomasse, Biogas, Geothermie, Wasserkraft
etc.) aufgebaut, wodurch CO 2 -Emissionen vermieden werden können. Als erstes Projekt hatte
GREEN GECCO 2010 den schottischen Onshore-Windpark „An Suidhe“ mit einer Gesamtleistung von rund 20 MW übernommen. Im Berichtsjahr folgte die Übernahme des Onshore-Windparks „Süderdeich“ in Schleswig-Holstein im Landkreis Dithmarschen. Hier handelt es sich um
ein sogenanntes Repowering-Projekt mit einer Gesamtleistung von circa 9 MW.
■■
Bereits im Jahr 2009 haben wir gemeinsam mit der Volksbank Krefeld eG ein Produkt zur Förde­
rung erneuerbarer Energien konzipiert und erfolgreich angeboten: „Krefelder SONNENSTROM“.
Durch einen Sparbrief konnten Krefelder Bürger den Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Krefelder
Dächern mit einer zunächst geplanten Leistung von insgesamt 2 MW ermöglichen. Die Anlagen
werden von der SWK errichtet und betrieben. Bis April 2012 konnten bereits Anlagen mit einer
Leistung von rund 2,7 MW – und damit deutlich mehr als erwartet – installiert und in Betrieb
genommen werden.
■■
Stromerzeugung aus Deponiegas an den Deponiestandorten Viersen, Neuss, Schliebeck, Gohr
und Düren mit einer Leistung von 3 MW.
Gasbezug über E.ON Ruhrgas
Erdgas bezogen wir im Jahr 2011 nach wie vor ausschließlich von unserem Lieferanten E.ON
Ruhrgas AG. Das zur Mengenabsicherung von der Quantum beschaffte Erdgas wurde vertraglich
in die Gaslieferung der E.ON Ruhrgas einbezogen. Um flexibel auf kurzfristige Marktentwicklungen
reagieren zu können, schließen wir im Rahmen des Kommunalgasbezuges nur noch Lieferverträge
mit vergleichsweise kurzen Laufzeiten von einem bis maximal zwei Jahren ab. Der letzte Gasliefer­
vertrag mit E.ON Ruhrgas wurde im Dezember 2009 für die Gaswirtschaftsjahre 2010/11 sowie
2011/12 abgeschlossen.
Eigene Wärmeerzeugung
Wärme erzeugten wir im Berichtsjahr unverändert vollständig im Konzernverbund, und zwar 258,1 GWh.
66 % ihres Bedarfs bezog die SWK ENERGIE von der Schwestergesellschaft EGK. Die Restmenge
kam von der SWK SETEC, die ein Blockheizkraftwerk sowie zwei Heizwerke betreibt. Das für die
Wärmeerzeugung benötigte Erdgas bezieht die SWK SETEC wiederum von der SWK ENERGIE.
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Konzernlagebericht
Geschäftsfeld Wasser: Förderung aus eigenen Brunnen
Die SWK AQUA speiste im Berichtsjahr 13,3 (Vj. 13,6) Mio. Kubikmeter Trinkwasser ins Krefelder
Leitungsnetz ein. Der seit nunmehr zwei Jahrzehnten zu beobachtende Trend jährlich um rund zwei
bis drei Prozent rückläufiger Mengen ist damit ungebrochen. Das Krefelder Trinkwasser stammt
nunmehr aus 42 eigenen Brunnen, da im 1. Quartal 2011 ein Brunnen zurückgebaut wurde. Diese
verteilen sich auf acht Wassergewinnungsanlagen. Die Brunnen fördern das Grundwasser aus Tiefen
bis zu 100 Metern und liegen mit Ausnahme der beiden Gewinnungsanlagen im Nierster Rheinbogen
alle auf Krefelder Stadtgebiet. Für die Wasserentnahme ist nach dem nordrhein-westfälischen Wasser­
entnahmeentgeltgesetz (WasEG) ein „Wassercent“ genanntes Entgelt zu entrichten.
Geschäftsfeld Entsorgung: Preisniveau insgesamt kaum verändert
In der EGN bezieht sich die Beschaffung vorrangig auf die Absteuerungswege der Abfälle bezüglich
der Reststoffverwertung und -beseitigung. Beschaffungen hinsichtlich unserer eigenen Betriebsführung betreffen vorwiegend Speditionsfremdleistungen, Fremdpersonal, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Instandhaltungsleistungen.
Im Dienstleistungssektor Reststoffverwertung und -beseitigung konnten wir infolge der vertraglichen Preisfixierung mit den Müllverbrennungsanlagen für den Hauptstrom der Abfallmengen nur
vereinzelt Preisreduzierungen für die Lieferung freier Spitzenmengen erreichen. Die ebenfalls fest
vereinbarten Absteuerungspreise in externen Anlagen werden in regelmäßigen Abständen geprüft
und gegebenenfalls neu verhandelt. Im Berichtsjahr konnten bei einigen Anlagen und Dienstleistern
Preisnachlässe erzielt werden.
Bei der Beschaffung von Kunststoff- und Metallbehältern kam es auf Grund von gestiegenen
Rohstoffpreisen zu Preiserhöhungen. In den sonstigen Beschaffungsbereichen konnten wir Preissteigerungen weitestgehend vermeiden und bei einigen Lieferanten und Dienstleistern sogar
Preis­s enkungen erzielen.
Bei der EGK erstreckt sich die Beschaffung hauptsächlich auf die Felder Betriebs- und Hilfsstoffe,
Ersatzteile, Instandhaltungsdienstleistungen und Reststoffentsorgung. Für die meisten Hilfs- und
Betriebsstoffe konnten die Preise 2011 auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Die zu
beschaffenden Ersatzteile für den Kessel 2 konnten weit unter den Angebotspreisen des Generalunternehmers beschafft werden. Für Instandhaltungsdienstleis­t ungen entwickeln sich die Preise
abhängig von den jeweiligen Tarifabschlüssen. Trotzdem konnten wir moderate Preisabschlüsse
vereinbaren und in sechs von sieben Fällen die Konditionen für die Vertragsdienstleister weiterhin
auf dem Niveau von 2010 halten. Die Preise für das wichtige Betriebsmittel Heizöl sind über das
ganze Jahr kontinuierlich gestiegen. Die Auswirkungen konnten jedoch infolge eines Ende 2008 im
Konzernverbund abgeschlossenen Rohwaren-Swaps erheblich gemildert werden.
Die GSAK beschafft im Wesentlichen Drittleistungen im Rahmen der Restabfallbeseitigung, der
Verwertung der eingesammelten Abfälle und des Kehrgutes sowie Betriebsmittel und Instandhaltungsmaterial für die Fahrzeuge. Die Aufwendungen für die Restabfallbeseitigung, den größten
Beschaffungsposten, betragen unverändert 13,4 Mio. €. Sie richten sich nach den von der Schwes­
tergesellschaft EGK mit der Stadt Krefeld vereinbarten Verbrennungsentgelten. Die Preise für
Instandhaltungsmaterial und für Betriebsstoffe haben sich nicht wesentlich verändert. Dieselkraftstoff ist hingegen – insbesondere zum Jahresende – deutlich teurer geworden. Auch bei der GSAK
konnten die Auswirkungen durch das oben erwähnte Swap-Geschäft gedämpft werden.
Geschäftsfeld Verkehr: Leistungen für Straßenbahn-Haltestellenumbau im Fokus
Bei der SWK MOBIL stehen bei der fortlaufenden Beschaffung schwerpunktmäßig Fremdunternehmerleistungen im Fahrdienst (von mittelständischen privaten Busunternehmen der Region
bzw. von der West-Bus GmbH), Dieselkraftstoff für unsere eigene Busflotte und Bauleistungen zur
Instandhaltung bzw. Sanierung unserer Infrastruktur im Mittelpunkt. Um einen stufenlosen Einstieg
unserer Fahrgäste in unsere neuen Straßenbahnen zu ermöglichen, haben wir im Berichtsjahr mit
dem Umbau von Straßenbahnhaltestellen begonnen. Die ersten neun wurden fertiggestellt.
Konzernlagebericht
Geschäftsentwicklung
Differenzierte Absatzentwicklung
Der Absatz hat sich in den Geschäftsfeldern bzw. Gesellschaften des SWK-Konzerns wie folgt
entwickelt. Es handelt sich hierbei um nicht konsolidierte Absatzdaten.
Im Geschäftsfeld Energie ist bei der Absatzbetrachtung nur die SWK ENERGIE relevant. Ihr
Stromabsatz an Endkunden (Vertriebsgeschäft) lag 2011 mit insgesamt 1.468,8 GWh um 13,9 GWh
bzw. 1,0 % über dem Vorjahreswert von 1.454,9 GWh. Infolge erfolgreicher Akquisition in externen
Netzgebieten steigerte sich die Absatzmenge außerhalb Krefelds um 75,6 GWh bzw. rund 22 %.
Damit konnten wir den Absatzrückgang innerhalb Krefelds mehr als ausgleichen. Die Absatzmenge
innerhalb Krefelds sank um 61,7 GWh bzw. 5,6 %.
Im Rahmen der Bezugsabwicklung über die Quantum wurde ein Absatz von 5.026,3 (Vj. 4.209,5)
GWh erreicht. Darüber hinaus fiel durch den Stromverkauf aus Eigenerzeugungskapazitäten der
SWK ENERGIE (Trianel Gaskraftwerk Hamm, Projekt GEKKO, KWK- und EEG-eigene Anlagen) ein
Absatz von 289,0 (Vj. 201,5) GWh an. Über alle drei Bereiche nahm damit der Stromabsatz von
5.865,8 GWh auf 6.784,1 GWh zu (+ 15,7 %), was im Wesentlichen durch die oben dargestellte Bezugsabwicklung über die Quantum sowie einen höheren Absatz aus selbst erzeugtem Strom bedingt ist.
Der Absatz in der Sparte Gas ist im Jahr 2011 aufgrund der deutlich höheren Temperaturen sowie
der Kundenrückgänge innerhalb Krefelds von 3.318,1 GWh um 476,6 GWh bzw. 14,4 % auf 2.841,5
GWh gesunken. Der Gewinn von Kunden außerhalb Krefelds zieht zwar einen Anstieg der Absatzmenge in externen Gebieten um mehr als das Dreifache nach sich, kann die Absatzrückgänge
innerhalb Krefelds jedoch nicht kompensieren.
Der Wärmeabsatz ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufgrund der wesentlich milderen Temperaturen von 271,3 GWh um 48,7 GWh bzw. 17,9 % auf 222,6 GWh zurückgegangen.
Im Geschäftsfeld Wasser lag der Trinkwasserabsatz bei 12,1 (Vj. 12,3) Mio. Kubikmeter und ist
somit weiterhin rückläufig. Der Zuwachs um 144 Kunden reicht nicht aus, um den zurückgehenden
Verbrauch bei den Privat- und Geschäftskunden zu kompensieren. Der Verbrauchsrückgang entfällt
zu zwei Dritteln auf Haushaltskunden und zu einem Drittel auf Geschäftskunden.
Die EGN behandelte, beseitigte und verwertete im Gesamtjahr 2011 rund 1.428.000 (Vj. 1.147.000)
Tonnen Abfälle und Wertstoffe. Dies entspricht einem Mengenanstieg von 24,5 % und ist im Wesentlichen durch eine Steigerung der Anlieferungen an Inertstoffdeponien bedingt. In der Gesamtmenge
sind rund 270.000 (Vj. 271.000) Tonnen enthalten, die an die Krefelder Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage der EAG geliefert wurden.
21
22
Konzernlagebericht
Die EGK verzeichnete nach wie vor eine hohe Auslastung. Die verbrannte Abfallmenge der MKVA
betrug 354.863 Tonnen, das sind 736 Tonnen bzw. 0,2 % mehr als 2010 (354.127 Tonnen). Die
Kläranlage reinigte 35,3 (Vj. 33,9; +4,1 %) Mio. Kubikmeter Abwasser. Die Gesellschaft erzeugte
144.881 MWh Strom (Vj. 140.045 MWh; +3,5 %) und 318.376 MWh Wärme und Dampf (Vj. 344.617
MWh; -7,6 %). Damit konnten wir nicht nur unser eigenes Klärwerk vollständig mit Strom und Dampfwärme sowie auch die Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage und die sonstigen Bereiche
versorgen. Darüber hinaus lieferte die EGK noch 54.173 MWh Strom (Vj. 48.863 MWh; +10,9 %) und
170.469 MWh Fernwärme (Vj. 195.261 MWh; -12,7 %) an ihre Schwestergesellschaft SWK ENERGIE.
Die von der GSAK im Auftrag der Stadt Krefeld und der Dualen Systeme entsorgte Abfallmenge
stieg von 112.725 Tonnen um 1.287 Tonnen auf 114.012 Tonnen (+1,1 %). Im Allgemeinen ist nahezu
in allen Bereichen eine leichte Mengensteigerung zu verzeichnen. Eine Ausnahme bildet die Hausmüllmenge, die gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig war. Die von der GSAK an die Krefelder
MKVA gelieferte Menge ging gegenüber dem Vorjahr (76.987 Tonnen) um 480 Tonnen auf 76.507
Tonnen zurück.
Im Geschäftsfeld Verkehr konnte die SWK MOBIL im zehnten Jahr in Folge einen – wenn auch nur
noch geringen – Anstieg der Fahrgastzahlen erreichen. 2011 zählten wir 41.417.985 Fahrgäste, ein
leichtes Plus von 28.494 bzw. knapp 0,1 % gegenüber den 41.389.491 Fahrgästen des Vorjahres. Die
Zahl der Abonnements ist mit 40.226 nahezu gleich geblieben (2010: 40.217).
Moderate Preisanpassungen
Bei den Absatzpreisen war in der Sparte Strom ab Januar 2011 bei den meisten Produkten eine
Erhöhung der Arbeitspreise notwendig, weil die stark gestiegene EEG-Belastung und die angehobenen Netznutzungsentgelte höher waren als die günstigeren Einkaufskonditionen. Die Arbeits- und
Verbrauchspreise für die Grund- und Ersatzversorgung in Krefeld erhöhten sich dadurch um etwa 5 %.
Bei den meisten Produkten war eine Preisanpassung in mindestens gleicher Größe erforderlich.
Nach einer mehrjährigen Preiskonstanz in der Grund- und Ersatzversorgung in der Sparte Gas waren
wir aufgrund gestiegener Beschaffungskosten zum 1. Oktober 2011 zu einer durchschnittlichen
Anhebung der Preise um 8,6 % gezwungen. Die Preise der Gasprodukte für die Krefelder Kunden
blieben im Wesentlichen unverändert. Die Produktpreise für die Gaskunden in Versorgungsgebieten
Absatzentwicklung in den
Geschäftsfeldern
2011
2010
Veränderung in %
Geschäftsfeld Energie
Strom (inkl. Handelsgeschäft)
GWh
6.784,1
5.865,8
+15,7
GWh
1.468,8
1.454,9
+1,0
Gas
GWh
2.841,5
3.318,1*
-14,4
Wärme
GWh
222,6
271,3*
-17,9
12,1
12,3
-1,6
Tsd. t
1.428,0
1.147,0
+24,5
Verbrannte Abfallmenge
Tsd. t
354,9
354,1
+0,2
Gereinigte Abwässer
Mio. m 3
35,3
33,9
+4,1
114,0
112,7
+1,1
41,4
41,4
+0,1
davon Endkundengeschäft
Geschäftsfeld Wasser
Trinkwasser
Mio. m 3
Geschäftsfeld Entsorgung
EGN
Behandlung/Beseitigung/Verwertung
von Reststoffen
EGK
GSAK
Gesammelte Abfallmenge zur
Behandlung/Beseitigung/Verwertung
Tsd. t
Geschäftsfeld Verkehr
Fahrgäste
* Wert angepasst
Mio.
Konzernlagebericht
außerhalb des Heimatmarktes wurden hingegen im 4. Quartal 2011 entsprechend den Kostenstrukturen in den einzelnen Netzgebieten und der jeweiligen Wettbewerbssituationen angepasst.
Bedingt durch den Wegfall der steuerlichen Begünstigung für Fernwärme wurden deren Preise zum
1. Januar 2011 leicht erhöht. Im weiteren Jahresverlauf 2011 blieben sie unverändert.
Die im Wettbewerb stehenden Produkte der Sparten Strom und Gas sind gemäß unserer in der
Berichtsperiode durchgeführten Vergleiche nach wie vor wettbewerbsfähig bepreist. In der Sparte
Wärme haben wir – regional wie auch bundesweit – ebenfalls ein günstiges Preisniveau.
Aufgrund des hohen Anteils an Fixkosten zur Sicherstellung der Wasserversorgung bei einer insgesamt rückläufigen Abgabemenge war auch im Geschäftsjahr 2011 eine moderate Wasserpreisanhebung erforderlich. Zum 1. Januar 2011 haben wir den Verbrauchspreis um 2,0 Cent auf 1,76 € netto
pro Kubikmeter erhöht. Durch eine Gesetzesänderung wurde das Wasserentnahmeentgelt in NRW
auf 4,5 Cent pro Kubikmeter angehoben. Ab September 2011 wurde der Verbrauchspreis deshalb
auf 1,771 € netto pro Kubikmeter festgesetzt. Der Grundpreis ist auch 2011 unverändert geblieben.
Unter Einbeziehung des unveränderten Grundpreises änderte sich der Wasserpreis insgesamt (netto;
ohne Berücksichtigung des Wasserentnahmeentgelts) durchschnittlich um 0,9 %.
Im Geschäftsfeld Entsorgung profitierte die EGN von einem gestiegenen Preisniveau für Sekundärrohstoffe. Die erfreuliche Produktionslage der gewerblichen Kunden hat den Preisdruck auf Entsorgungsdienstleistungen allerdings nicht gemindert. Auch im Geschäftsfeld Kommunale Dienstleis­
tungen hielt der Preisdruck bei den Ausschreibungsverfahren für Sammel- und Transportaufträge
an. Das Preisniveau für Abfälle zur Verwertung, insbesondere zur thermischen Verwertung, ist 2011
auf niedrigem Niveau stabil geblieben.
Bei der EGK blieb für die thermische Behandlung der Siedlungsabfälle gemäß der 2010 getroffenen
Festpreisvereinbarung das Preisniveau unverändert.
Bei der GSAK besteht das Kerngeschäft unverändert in der von der Stadt Krefeld übertragenen
Abfallsammlung und Straßenreinigung. Für diese Leistungen erhält die GSAK vertragsgemäß einen
Selbstkostenfestpreis.
Im Geschäftsfeld Verkehr wurden die für die SWK MOBIL gültigen Fahrpreise im VRR zum 1. Januar
2011 im gewichteten Mittel um 3,9 % angehoben.
Ertragslage
Umsatz erreicht Rekordniveau
Die Konzernumsatzerlöse einschließlich Strom- und Erdgassteuer sind von 1.058,3 Mio. € weiter
um 66,1 Mio. € auf 1.124,4 Mio. € gestiegen und liegen damit leicht über dem bisherigen Spitzenwert von 2008. Das Wachstum um 6,2 % ist in erster Linie auf das Geschäftsfeld Energie, und zwar
die Sparte Strom der SWK ENERGIE, zurückzuführen. Hier ergab sich ein zweistelliges Erlöswachstum
von 542,9 Mio. € um 67,4 Mio. € bzw. 12,4 % auf 610,3 Mio. €. Bei der SWK ENERGIE sind die Strom­
erlöse aufgrund höherer Stromlieferungen im Rahmen der Bezugsabwicklung über die Quantum sowie an Energiehändler im Rahmen der eigenen Handelsaktivitäten gestiegen. Ebenso verzeichneten
die Erlöse aus dem Stromverkauf im Vertriebsgeschäft absatz- und preisbedingt einen Zuwachs.
Im Einzelnen sind die Umsatzerlöse der Geschäftsfelder der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
Die Stromsteuer beläuft sich auf 24,5 (Vj. 20,7) Mio. € und die Erdgassteuer auf 15,4 (Vj. 17,8) Mio. €.
Die Nettoumsatzerlöse – Umsatzerlöse nach Abzug der Strom- und Erdgassteuer – liegen bei
1.084,5 (Vj. 1.019,7) Mio. €.
Die Minderung des Bestands an nicht abgerechneten Leistungen von 4,3 Mio. € auf 0,8 Mio. € ist
insbesondere durch Abrechnung von Instandhaltungen des Stromnetzes durch die SWK SETEC bedingt. Die aktivierten Eigenleistungen sowie die Erträge aus der Übernahme von Infrastruktur­kosten
aus dem Geschäftsfeld Verkehr (SWK MOBIL) betragen jeweils 2,4 Mio. € und blieben damit nahezu
auf dem Vorjahresniveau von jeweils 2,3 Mio. €.
23
24
Konzernlagebericht
Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 36,6 Mio. € um 8,3 Mio. € unter dem Vorjahr. Dies resultiert hauptsächlich aus einem Rückgang der Erlöse aus der Auflösung von Rückstellungen um 7,6 Mio. € auf
9,3 Mio. €. Darüber hinaus enthalten diese Erträge aus der anteiligen Auflösung der passivischen Unterschiedsbeträge in Höhe von 4,3 Mio. €, die sich infolge der Erstkonsolidierung der EGN und der Dürener
Deponiegesellschaft mbH ergaben. Weiterhin beinhalten sie insbesondere Erträge aus der Gewährung von
Zuschüssen, Mahn- und Einziehungserträge, Erträge aus Mieten und Pachten sowie Schadensersatzerträge.
Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen nahm entsprechend der Umsatzerlösentwicklung um 52,2 Mio. € bzw. 6,9 % von 757,2 Mio. € auf 809,4 Mio. € zu. Damit fällt der Anstieg um
13,9 Mio. € geringer aus als die Erhöhung der Umsatzerlöse. Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe verzeichneten einen Zuwachs von 581,0 Mio. € um 61,1 Mio. € auf nun 642,1 Mio. €.
Dieser Anstieg ist vor allem durch höhere Strombezugskosten bei der SWK ENERGIE im Geschäftsfeld Energie verursacht.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen gingen von 176,3 Mio. € um 8,9 Mio. € auf 167,3 Mio.
€ zurück. Die Minderung ist im Wesentlichen durch Einmaleffekte aus dem Vorjahr im Geschäftsfeld
Entsorgung begründet.
Der Personalaufwand ist von 129,6 Mio. € um 3,4 Mio. € auf 133,0 Mio. € gestiegen (+2,7 %). Bedingt
durch eine höhere jahresdurchschnittliche Mitarbeiterzahl, insbesondere bei der SWK ENERGIE und in der
EGN-Gruppe, sowie durch Tariferhöhungen in allen Geschäftsfeldern erhöhten sich die Aufwendungen für
Löhne und Gehälter um 3,4 Mio. € auf 104,6 Mio. €. Demgegenüber sind die Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung mit 28,5 Mio. € nahezu unverändert (Vj. 28,4 Mio. €).
Die Abschreibungen erreichten 53,9 Mio. €, nach 50,0 Mio. € in 2010. Der Zuwachs ist auf höhere
Investitionen, im Wesentlichen in Technische Anlagen und Maschinen bei der EAG (Ersatzkessellinie 2),
SWK ENERGIE und EGN sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattung bei der EGN, GSAK und SWK
SETEC zurückzuführen.
Der Aufwand aus der Weiterleitung der Konzessionsabgabe an die Stadt Krefeld ist von 16,2 Mio. €
auf 15,4 Mio. € gesunken. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einer sowohl im Strom- als auch
im Gasbereich gesunkenen Konzessionsabgabe bei der SWK ENERGIE.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich von 73,8 Mio. € auf 72,0 Mio. € reduziert,
im Wesentlichen bedingt durch niedrigere Kosten im Bereich der Abschreibungen auf das Umlaufvermögen bzw. Aufwendungen für Altersteilzeit. Demgegenüber stehen höhere Aufwendungen für
Reparatur-, Dienst- und Fremdleistungen sowie Miet-, Pacht- und Leasingaufwendungen.
Umsatz nach
Geschäftsfeldern
Umsatz (Mio. �)
2011
2010
Veränderung in %
Geschäftsfeld Energie
750,3
693,9
+8,1
Strom (einschl. Stromsteuer)
davon Handelsgeschäft
610,3
304,1
542,9
260,8
+12,4
+16,6
Gas (einschl. Erdgassteuer)
Wärme
123,9
16,1
133,6
17,5
-7,2
-8,1
Geschäftsfeld Wasser
Wasser
Abwasser (Dienstleistungen)
48,2
28,2
20,0
45,8
26,3
19,5
+5,1
+7,0
+2,4
287,1
280,1
+2,5
33,4
34,6
-3,5
5,4
3,8
+41,3
1.124,4
1.058,3
+6,2
Geschäftsfeld Entsorgung
Geschäftsfeld Verkehr
Geschäftsfeld Dienstleistungen (inkl. SWK AG)
Konzernumsatz gesamt
Konzernlagebericht
25
Das Betriebsergebnis nahm von 46,7 Mio. € um 3,8 Mio. € bzw. 8,1 % auf 42,9 Mio. € ab. Der Rückgang ist hauptsächlich auf eine Minderung des Rohgewinns (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderung
abzgl. Materialaufwand) bei der SWK SETEC und der EGK zurückzuführen. Bei der SWK SETEC ist
insbesondere der Rohgewinn aus der Betriebsführung Strom gesunken. Darüber hinaus ist das
Betriebsergebnis der SWK MOBIL 2011 durch bilanzielle Vorsorge für mögliche Verpflichtungen aus
dem Übersteigerausgleich belastet.
Das Finanzergebnis ist von 5,9 Mio. € um 3,6 Mio. € auf 2,3 Mio. € gesunken. Dies liegt vor allem
an einem um 2,3 Mio. € gestiegenen Zinsaufwand an nicht verbundene Unternehmen infolge eines
höheren Finanzierungsbedarfs, insbesondere im Geschäftsfeld Entsorgung bei der EAG, sowie
einem in 2011 in Höhe von 1,2 (Vj. 0,8) Mio. € angefallenen Zinsaufwand aus der Aufzinsung von
Rückstellungen im Geschäftsfeld Entsorgung bei der EGN.
Der Steueraufwand einschließlich der sonstigen Steuern liegt mit 18,5 Mio. € geringfügig über dem
Vorjahr (18,4 Mio. €). Trotz des gesunkenen Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von
52,6 Mio. € um 7,4 Mio. € auf 45,2 Mio. € ist der Steueraufwand nahezu stabil. Dies liegt zum einen
daran, dass das Jahr 2011 mit der Bildung von latenten Steuern in Höhe von 1,6 (Vj. <0,1) Mio. €
belastet ist. Zum anderen war das Vorjahr durch periodenfremde Steuererträge begünstigt.
Der Konzernjahresüberschuss ist von 33,9 Mio. € um 7,1 Mio. € auf 26,7 Mio. € gesunken (-21,0 %).
Der Rückgang ist durch das niedrigere Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und durch den
höheren Steueraufwand bedingt. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags, des Ergebnisanteils
konzernfremder Gesellschafter und der Einstellung in die Gewinnrücklagen in Höhe von 11,7 (Vj. 21,6) Mio. €
ergibt sich ein Konzernbilanzgewinn von 14,7 (Vj. 12,1) Mio. €.
Finanzlage
Operativer Cashflow weiter im Aufwärtstrend
Die weiterhin solide Finanzlage ist Ergebnis unserer finanzwirtschaftlichen Strategie zur Stärkung
der Eigenkapitalbasis sowie der Ertragskraft.
Im Geschäftsjahr 2011 erreichte der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 113,0 Mio. €. Er
liegt damit um 22,3 Mio. € bzw. 24,6 % über dem Vorjahr (90,7 Mio. €). Dies ist in der Reduzierung der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Vermögensgegenstände begründet.
Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit betrug insgesamt 69,3 (Vj. 88,2) Mio. €. Er ist im
Wesentlichen durch Investitionen in das Sachanlagevermögen und das Finanzanlagevermögen
bestimmt.
Struktur der Konzernumsatzerlöse 2011
Konzernumsatz
(Mio. €)
1.124
1.096
1.058
Betriebsergebnis
(Mio. €)
1.010
Entsorgung 26 %
868
Verkehr 3 %
Energie 67 %
41
Wasser 4 %
27
2007
Konzernjahresüberschuss
(Mio. €)
2008
2009
2010
2011
2007
Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit (Mio. €)
2008
Konzernlagebericht
26
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit summiert sich auf -23,1 (Vj. 38,2) Mio. €. Der Rückgang ist insbesondere auf die Tilgung von Finanzkrediten für die Finanzierung der Investitionen
zurückzuführen.
Da der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit durch den Mittelzufluss
aus der laufenden Geschäftstätigkeit überkompensiert wurde, stieg der Finanzmittelbestand – bestehend aus liquiden Mitteln und kurzfristig verfügbaren Wertpapieren des Umlaufvermögens ohne
Fondsanteile und langfristige Festgelder zur Sicherung von Pensions- und Altersteilzeitansprüchen
sowie Avalen – um 20,6 Mio. € auf 112,6 (Vj. 92,0) Mio. €.
Die im Umlaufvermögen ausgewiesenen frei verfügbaren liquiden Mittel, Forderungen, sonstigen
Vermögen­s ­g egenstände sowie Rechnungsabgrenzungsposten decken die kurzfristigen Verpflichtungen vollständig.
Vermögenslage
Eigenkapital und Eigenkapitalquote gestiegen
Die Bilanzsumme verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 13,8 Mio. € auf 834,0 Mio. €. Der
Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt rund 66 (Vj. 64) %.
Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten ist um 17,2 Mio. € auf 285,1
(Vj. 302,3) Mio. € gesunken. Das liegt vor allem an der Reduzierung der Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenstände um 42,6 Mio. €; demgegenüber erhöhten sich die liquiden Mittel um 23,2
Mio. €. Der Anteil des Umlaufvermögens an der Bilanzsumme beträgt 34 (Vj. 36) %.
Auf der Passivseite stieg das Eigenkapital im Wesentlichen durch Rücklagendotierung aus dem
Betriebsergebnis
1.124 Betriebsergebnis
KonzernumsatzKonzernumsatz
1.124
1.096
1.096
Konzernjahresüberschuss.
Das
um
Gewinnausschüttung
(Mio.
€) die vorgeschlagene
(Mio. €)bereinigte Eigenkapital
(Mio. €)
(Mio. €)
1.058
1.058
nahm auf 251,7 (Vj. 239,7) Mio. € zu.
Eigenkapitalquote beträgt 30 (Vj. 28) %.
1.010
1.010Die bereinigte
Der passivische Unterschiedsbetrag und die empfangenen Ertragszuschüsse verminderten sich
überwiegend auflösungsbedingt
um 868
rund 6,6 Mio. €.
868
Unter Berücksichtigung des Unterschiedsbetrages aus der Kapitalkonsolidierung und einschließlich
der vorgeschlagenen Gewinnausschüttung beträgt die bilanzanalytische Eigenkapitalquote 33 (Vj. 31) %.
Die Anlagendeckung durch langfristig zur Verfügung stehende Mittel ist auf 108 (Vj. 111) % gesunken.
47
41
41
2007
1.096
1.058
2008
2007 2010
2008 2011
2009
2009
2010
Konzernjahresüberschuss
Konzernjahresüberschuss
(Mio. €)
(Mio. €)
Betriebsergebnis
(Mio. €)
2011
2007
43
32
32
1.124
47
43
27
27
2008
2007 2010
2008 2011
2009
2009
2010
2011
113
113
Cashflow aus laufender
Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit
(Mio. €)
Geschäftstätigkeit
(Mio. €)
1.010
91
91
8
07
66
66
47
41
32
2009
2010
2011
2007
Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit (Mio. €)
2008
32
32
2010
2011
2007
34
34
19
19
2008
2007 2010
2008 2011
2009
2009
113
Investitionen
(Mio. €)
Investitionen (Mio.
€)
27
27
24
24
2009
42
42
27
2008
47
47
43
2010
2011
2007
2008
2007 2010
2008 2011
2009
2009
2010
2011
Mitarbeiter
Mitarbeiter
2.325
2.284 2.325 2.292
2.284 2.2552.292
2.255
31.12.)
(zum 31.12.) (zum
2.191*
2.191*
Konzernlagebericht
Die Rückstellungen verminderten sich von 237,9 Mio. € im Vorjahr auf 229,5 Mio. €.
Die Verbindlichkeiten verringerten sich um 15,8 Mio. € auf 303,2 Mio. €, was hauptsächlich auf die
Tilgung von Finanzkrediten für die Finanzierung der Ersatz-Verbrennungslinie der EAG zurückzuführen ist.
Mit der bereinigten Eigenkapitalausstattung von 251,7 (Vj. 239,7) Mio. €, den langfristigen Rückstellungen von 149,1 (Vj. 153,0) Mio. €, den langfristigen Verbindlichkeiten von 167,4 (Vj. 182,1)
Mio. € sowie den übrigen langfristigen Posten (passivischer Unterschiedsbetrag, Ertragszuschüsse
und Sonderposten) von 26,1 (Vj. 32,9) Mio. € stehen 594,4 (607,7) Mio. € bzw. 71 (Vj. 72) % des
Konzernumsatz
Betriebsergebnis
Bilanzvolumens
als 1.096
langfristiges1.124
Kapital zur Verfügung.
(Mio. €)
(Mio. €)
1.058
1.010
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten liegen mit 239,6 Mio. € auf Vorjahresniveau (240,1 Mio. €). Ihr
Anteil an der Bilanzsumme beträgt rund 29 (Vj. 28) %.
868
Investitionen
Nach Rekordstand im Vorjahr wieder Rückgang
47
Das Investitionsvolumen des Konzerns ging ohne den Zugang der assoziierten
Unternehmen von
43
41
94,9 Mio. € um 39,8 Mio. € bzw. 41,9 % auf 55,1 Mio. € zurück. Hiervon entfielen 52,1 Mio. € auf
32 0,8 Mio. € auf Finanzanlagen.
Sachanlagen, 2,2 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände und
27
Im Geschäftsfeld Energie investierten wir insgesamt 12,0 (Vj. 27,9) Mio. €, das sind 43,0 % weniger als
2010. Hiervon entfallen auf Sachanlagen 11,8 Mio. €. Die Hauptpositionen betrafen den Umbau des Heizkraftwerks Weeserweg (1,7 Mio. €) und die Solaranlagen der Aktion „Krefelder SONNENSTROM“ (1,3 Mio. €).
2007der
2008SWK
2009 ENERGIE
2010 2011 investierten wir 3,1 Mio. €
2007
2011 in das Verteilungsnetz
In Verteilungsnetze
(Vj.2008
3,1 2009
Mio.2010
€) und
113entfielen 0,2 Mio. €.
Wachtendonk der SWK NETZE 0,7 Mio. €. AufCashflow
immaterielle
Vermögens­
Konzernjahresüberschuss
aus
laufender
Entsorgung
Entsorgung
26 % 26 % gegenstände
(Mio. €)
Geschäftstätigkeit (Mio. €)
Im Geschäftsfeld Wasser haben sich die Investitionen auf insgesamt 8,7 (Vj. 2,0) Mio. € vervierfacht.
Für den Bau der Wasserenthärtungsanlagen gaben wir 5,4 (Vj. 0,5) Mio. €91 und für Wasserverteilungsanlagen 2,1 (Vj. 0,7) Mio. € aus. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Wasserenthärtungsanlagen beläuft sich auf 13,5 Mio. €.
Verkehr
Verkehr
3% 3%
EnergieEnergie
67 % 67 %
66
Die Investitionen im Geschäftsfeld Entsorgung
48,0 Mio. € um 45,2 % auf 26,4 Mio. €
verringert. Davon machten Sachanlagen 25,5 Mio. € aus, von denen wiederum 14,4 Mio. € auf die
47
Errichtung der Ersatz-Verbrennungslinie bei der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage
der EAG
42
entfielen.
%
WasserWasser
4% 4
haben
sich
von
34
32
27
24
19
Bilanzstruktur
in % der Bilanzsumme
2007
2008
2009
2010
2011
Investitionen (Mio. €)
2007
Vermögen
Vermögen
2008
2009
2010
2011
KapitalKapital
Mitarbeiter
2.292 2.325
Immaterielle
Immaterielle
2.255 2.284
(zum
31.12.)
13
13
14 2.191*
14
VermögensVermögensgegenstände
gegenstände
und und
Finanzanlagen
Finanzanlagen
95
81
Sachanlagen
Sachanlagen
68
58
52
51
2008
2009
2010
2011
34
34
36
32
32
Passivischer
Passivischer
Unterschiedsbetrag
Unterschiedsbetrag
Ertragszuschüsse
Ertragszuschüsse
1
2
1
2
Langfristige
Langfristige
Verpflichtungen
Verpflichtungen
38
Kurzfristige
Kurzfristige
Verpflichtungen
Verpflichtungen
27
29
29
1
2
1
2
38
40
40
27
28
28
51
55
Umlaufvermögen
Umlaufvermögen
2007
52
Eigenkapital
Eigenkapital
36
31.12.2010
31.12.2010
2007 31.12.2011
2008 31.12.2011
2009 2010
2011
31.12.2011
31.12.201131.12.2010
31.12.2010
27
28
Konzernlagebericht
Das über mehrere Jahre verteilte Gesamtinvestitionsvolumen für die Anlage beläuft sich auf knapp
100 Mio. €. Weitere 3,9 Mio. € entfielen auf Investitionen in den Fuhrpark der EGN und der GSAK.
In Deponieeinrichtungen der EGN wurden 0,8 Mio. € investiert. Die Investitionen in immaterielle
Vermögensgegenstände betrugen 0,8 Mio. € und in Finanzanlagen 0,1 Mio. €.
1.124
1.058
Im Geschäftsfeld Verkehr hat sich das Investitionsvolumen um 68,6 % auf 4,3 (Vj. 13,7) Mio. €
verringert. Größte Einzelposten waren mit 0,7 Mio. € die Restzahlung für zwei Hybridgelenkbusse
und der Erwerb von vier Dieselbussen mit 0,9 Mio. €. Des Weiteren wurde eine Anzahlung in Höhe
von 1,1 Mio. € für weitere vier Hybridgelenkbusse geleistet. Diese werden zu einem hohen Anteil
vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gefördert. Da wir mit anderen Verkehrsunternehmen der
Region eine Einkaufsgemeinschaft für Busse gebildet haben, konnten die Anschaffungspreise im
Vergleich zu den Vorjahren reduziert werden.
Betriebsergebnis
(Mio. €)
Im Geschäftsfeld Dienstleistungen wurden unverändert 0,1 Mio. € investiert. Diese entfielen vollständig auf Sachanlagen.
Die SWK AG investierte im Berichtsjahr 3,6 (Vj. 3,3) Mio. €. Auf Sachanlangen entfielen 1,8 Mio. €,
auf immaterielle Vermögensgegenstände 1,1 Mio. € und auf Finanzanlagen 0,7 Mio. €.
47
41
27
43
Aus Konsolidierungseffekten aufgrund der at-Equity-Bewertung von Gesellschaften (assoziierten
32
Unternehmen)
resultiert ein Investitionsvolumen in Höhe von 9,9 Mio. €.
Mitarbeiter
2010
2011
2007
2008
Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit (Mio. €)
2010 der
2011 Beschäftigten leicht erhöht
Anzahl
113
Im SWK-Konzern
waren zum Ende des Berichtsjahres 2.325 Mitarbeiter beschäftigt. Gegenüber
2010 (2.292) zählten wir 33 Beschäftigte mehr (+1,4 %). Allein die SWK ENERGIE stellte 20 Mitarbeiter zusätzlich ein, hauptsächlich für die Verstärkung von Vertrieb und Beschaffung. Der Rest verteilt
sich 91
auf mehrere Gesellschaften.
2009
Umgerechnet auf Vollzeitkapazitäten zählten wir konzernweit am 31. Dezember 2011 2.256 Mitarbeiter,
das waren 38 bzw. 1,7 % mehr als ein Jahr zuvor (2.218).
66
47
42
34
Der Personalaufwand ist von 129,6 Mio. € um 3,4 Mio. € auf 133,0 Mio. € gestiegen (+2,7 %) (siehe
oben). Aufgrund der gestiegenen Mitarbeiterzahl und eines nur unterproportional gestiegenen Personalaufwands ist der Perso­nalaufwand je Mitarbeiter (durchschnittliche Kopfzahl) von 56.620 € um 1,3 % auf
55.874 € gesunken. Die Personalaufwandsquote bezogen auf den Umsatz beträgt 2011 11,8 (Vj. 12,2) %.
27
2010
Zusätzlich waren im Konzern zum Ende 2011 insgesamt 61 (Vj. 70) Auszubildende sowie 24 (Vj. 26)
von der Stadt Krefeld und anderen Dritten dauerhaft überlassene Mitarbeiter tätig.
2011
2007
Mitarbeiter
(zum 31.12.)
2008
2.255 2.284
2009
2010
2011
2.292 2.325
2.191*
95
55
2010
2011
* Vollzeitäquivalente
2007
2008
2009
2010
2011
Konzernlagebericht
Forschung & Entwicklung
Zu den vielfältigen Anstrengungen zur Zukunftssicherung unserer Unternehmensgruppe gehört auch
die ständige Anpassung unserer Produkte und Leistungen an den jeweiligen Stand der Technik. Dies
betrifft alle operativ tätigen Gesellschaften und liegt in deren Verantwortung. Häufig handelt es sich
um verfahrens- und anwendungstechnische Optimierungen, die sich in kleinen Schritten vollziehen
und für unsere Kunden nicht direkt spürbar sind. Darüber hinaus sind für 2011 einige Projekte besonders hervorzuheben:
Geschäftsfeld Energie:
„Innovationen spielen eine herausragende Rolle, um die
Forschungszentrum an der
Wettbewerbs- und damit die Zukunftsfähigkeit unserer UnterHochschule Niederrhein
nehmensgruppe zu sichern. SWK-Gesellschaften nehmen an
Im Juni der Berichtsperiode
mehreren Forschungsinitiativen von Bundesministerien teil.
hat die SWK eine umfassende
Kooperation mit dem KreZwei aktuelle Beispiele sind die Projekte ‚E-DeMa‘ – Entwickfelder Zweig der Hochschule
lung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme
Niederrhein begründet. Beide
hin zum E-Energy Marktplatz der Zukunft – und ‚Intelliekon‘
Partner unterzeichneten eine
– Nachhaltiger Energiekonsum durch intelligente Zähler-,
Vereinbarung, nach der die
Kommunikations- und Tarifsysteme.“
Hochschule zum 1. Januar
Dr. Petra Giese, in der Abteilung Unternehmenskommunikation
2012 ein interdisziplinäres
der SWK STADTWERKE KREFELD AG u.a. zuständig für das
Lehr- und Forschungszentrum
Thema Forschung & Entwicklung
für Energiemanagement und
Energietechnik gründet. Die
SWK ist Namensgeber und – zunächst bis Ende 2016 – För­d erer des neuen „SWK-Energiezentrum E² –
Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik der Hochschule Niederrhein“.
Das Energiezentrum wird sich unter anderem mit den Herausforderungen zukünftiger Energiesysteme sowie
der steigenden Nachfrage nach Energie beschäftigen. Lehre und Forschung sollen eng verzahnt sein. Einerseits werden aktuelle Ergebnisse in die Lehrveranstaltungen integriert, andererseits arbeiten die Studierenden in Projekten an aktuellen Fragestellungen mit. Die SWK wird dabei Energiethemen aus den Geschäftsfeldern Energie, Wasser, Entsorgung und Verkehr in die Kooperation einbringen.
Fortführung bestehender Forschungsprojekte
Die SWK SETEC war auch in der Berichtsperiode an zwei Forschungsprojekten zu neuen Zähler­
technologien beteiligt: dem Projekt „Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energie­
sys­teme hin zum E-Energy-Marktplatz der Zukunft“ (E-DeMa), gefördert durch das Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und dem Projekt „Nachhaltiger Energiekonsum von Haushalten
durch intelligente Zähler, Kommunikations- und Tarifsysteme“ (Intelliekon), gefördert durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Geschäftsfeld Entsorgung: EGN testet telematisches Logistiksystem
Die EGN testete 2011 ein telematisches Logistiksystem. Dabei ging es um die drei Teilprojekte
Auftragsmanagement, E-Billing und Fahrzeugmanagement.
Beim Auftragsmanagement ist das Ziel, mit Hilfe eines Handterminals eine papierlose Abwicklung
des Logistikprozesses durchzuführen, indem das Nachweisformular über erbrachte Leistungen
online in die Fahrzeuge übermittelt wird. Da wir mit unseren Rechnungen bisher diese Nachweise
mit versenden, ist die neue Technik auch ein vorbereitender Schritt für das E-Billing (elektronische
Rechnungsstellung). Mit dem Gerät sollen auch Behälterverfolgung, Feststellung der Fahrzeugpositionierung, Tourenverfolgung und Navigation möglich sein.
Beim Fahrzeugmanagement geht es in erster Linie um eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Zu diesem
Zweck wird dem Fahrer auf dem Handheld eine Rückmeldung über sein Fahrverhalten gegeben. Aus Fahr­
verhalten und Dieselverbrauch ermittelt das System eine „Fahrernote“, womit die Daten vergleichbar wer­den
und für den Fahrer erkennbar ist, ob sich Änderungen in seinem Fahrverhalten auswirken. Außerdem erhält
die Werkstatt die Möglichkeit, Fahrzeugdaten online abzurufen, zum Beispiel bei Störungen im Fahrzeug.
29
30
Konzernlagebericht
Geschäftsfeld Verkehr: Wissenschaftliche Auswertung des Einsatzes von Hybridbussen
Die SWK MOBIL nimmt an einem durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
geförderten Projekt zur Einführung von Bussen mit Hybridtechnologie im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
(VRR) teil. Damit verbunden ist ein begleitendes Forschungsprogramm, gemeinsam durchgeführt
vom VRR, dem Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen University (ika) und dem TÜV Nord. Die
wissenschaftlichen Auswertungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erlangung der Marktreife von
Bussen mit Hybridantrieb.
Nachtragsbericht
Nach dem Bilanzstichtag sind folgende Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten:
Interims-Geschäftsführer bei der GSAK
Der Geschäftsführer der GSAK, Ulrich Gilleßen, ist zum 31. Dezember 2011 aus dem Unternehmen
ausgeschieden. Zum 1. Januar 2012 hat Wilfried Gossen interimsweise die Geschäftsführung neben
verschiedenen Führungsfunktionen bei der EGN übernommen.
Energieeinkauf auch für lekker
Im Rahmen der Übernahme der 49%igen Beteiligung an der lekker Energie in 2011 wurde zwischen
den Gesellschaftern ENERVIE und SWK ENERGIE vereinbart, die Beschaffung für lekker Energie
künftig gemeinsam durchzuführen. Zum 1. Februar 2012 startete die Energiebeschaffung für die
Hälfte des Strom- und Gasportfolios der lekker Energie durch die SWK ENERGIE, operativ ausgeführt durch die Quantum.
Kerstin Abraham neues Vorstandsmitglied
In seiner Sitzung am 14. Januar 2012 hat der Aufsichtsrat Kerstin Abraham einstimmig zum neuen
Vorstandsmitglied, zuständig für die Bereiche Entsorgung und Wasser, bestellt. Die 45-jährige
Diplom-Kauffrau war seit 2006 Kaufmännische Geschäftsführerin der USB Umweltservice Bochum
GmbH und zuvor in verschiedenen Geschäftsführungs- und sonstigen Leitungsfunktionen der AGR
Unternehmensgruppe (Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH) tätig. Kerstin Abraham wird
ihre Tätigkeit für die SWK am 1. Mai 2012 aufnehmen.
Konzernlagebericht
Chancen- und Risikobericht
Risikomanagementsystem
Das Risikomanagement wird durch die SWK AG als Muttergesellschaft für alle in den Geschäftsfeldern Energie, Wasser und Verkehr operativ tätigen SWK-Tochtergesellschaften im Rahmen der
bestehenden Geschäftsbesorgungsverträge zentral durchgeführt. Die auch zum Konzern gehören­
den Entsorgungsgesellschaften EGN, EAG, EGK und GSAK verfügen jeweils über ein eigenes Risiko­
management. Deren wesentliche Risiken werden im Risikoportfolio des Konzerns erfasst und
ausgewiesen.
Die SWK AG führt mit allen in das Risikomanagementsystem einbezogenen Gesellschaften syste­
matische Risikoinventuren durch. In Abhängigkeit eines derzeit übergreifenden einheitlichen
Schwellenwerts wird regelmäßig über Veränderungen von Risiken berichtet. Bei erstmaligem Eintritt
erfolgt – in Abhängigkeit des Schadenspotenzials – die Berichterstattung unmittelbar. Auf Basis der
Risikoinventuren ergreifen die Risikoverantwortlichen dann Maßnahmen zur Steuerung, Begrenzung
und Minimierung von Risiken.
Gemäß der Empfehlung des Risikoausschusses wurden im Berichtsjahr die Grenzwerte der Schadenskategorien ausschließlich auf das durchschnittliche betriebliche Ergebnis der aktuellen
Mittelfristplanung der SWK AG (inkl. Beteiligungserträge Entsorgung) ausgerichtet.
Risiken der zukünftigen Entwicklung
Im Folgenden wird auf die für den Konzern wesentlichen Risiken eingegangen. Die betrieblichen
Risiken gehören nicht dazu, da sie aufgrund des als sehr unwahrscheinlich angesehenen Eintritts
von untergeordneter Bedeutung sind.
Politisch-rechtliche Risiken
Es besteht für die EGN zur Sicherung der Rekultivierung und Nachsorge der Deponien im RheinKreis Neuss eine Bankbürgschaft in Höhe von 47,9 Mio. €. Die Bankbürgschaft ist durch einen Avalkredit der SWK AG in gleicher Höhe rückbesichert. Als Sicherheit für den Avalkredit dient eine Festgeldeinlage der SWK AG in Höhe von 12,1 Mio. €. Des Weiteren bestehen Kontingentverpflichtungen
der EGN zum 31. Dezember 2011 in Höhe von 29 Mio. € p. a. bei einer Vertragslaufzeit bis November 2017. Darüber hinaus hat die SWK AG dem Kreis Viersen eine selbstschuldnerische Bürgschaft
in Höhe von 9,9 Mio. € zur Besicherung des Weiterbetriebs, der Rekultivierung und Nachsorge der
Deponie Viersen II gestellt. Der Haftungseintritt der vorbezeichneten Verpflichtungen wird unver­
ändert als sehr unwahrscheinlich eingestuft.
Bei der SWK AQUA können sich insbesondere aus kartellrechtlichen Entwicklungen Risiken ergeben.
Seitens des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des
Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) wird erst einmal auf ein freiwilliges Landesbenchmarking
als Effizienzmotor gesetzt. Es ist derzeit nicht erkennbar, allerdings auch nicht auszuschließen,
dass zukünftig auch die Landeskartellbehörde NRW Abfragen nach dem Muster der hessischen oder
einer anderen Behörde starten wird. Die SWK AQUA nimmt seit 2008 am Landesbenchmarking
teil. Die weiteren kartellrechtlichen Entwicklungen werden beobachtet. Die Wahrnehmung der
Unternehmens­interessen erfolgt über die wasserwirtschaftlichen Verbände.
Bei der SWK MOBIL ist das 2011 entstandene Risiko aus der Einführung eines Sozialtickets im VRR
nicht mehr gegeben, da der Rat der Stadt Krefeld in seiner Sitzung vom 22. September beschlossen
hat, ein solches Ticket im Stadtgebiet Krefeld nicht einzuführen. Eines der wesentlichsten Risiken
der SWK MOBIL war das EU-Beihilfeprüfverfahren zum neuen VRR-Finanzierungssystem. Mit
der Entscheidung vom 23. Februar 2011 der Europäischen Kommission in Bezug auf den VRR und
die darin zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen ist die beihilferechtliche Diskussion für
die Jahre bis einschließlich 2009 beendet. Für die anschließenden Jahre ergibt sich aus der Entscheidung möglicherweise im formalen Bereich Anpassungsbedarf zu einzelnen Punkten im VRRFinanzierungs­s ystem. Wir sehen daher beihilferechtliche Risiken nur noch im formalen Bereich und
gehen davon aus, dass diese Formalien umgesetzt werden.
31
32
Konzernlagebericht
Marktrisiken
Bei der EGN betrifft ein wesentliches Risiko die Entwicklung der verfügbaren Mengen und der
Preise für Abfälle zur Verbrennung. Zum einen werden immer wieder Fälle von illegaler Ablagerung
von Gewerbeabfällen in Kies- und Tongruben in großem Umfang bekannt. Zum anderen wird der
Markt durch neue Kapazitäten infolge des Baus von Ersatzbrennstoffkraftwerken (EBS-Kraftwerken)
belastet, die teilweise deutlich günstigere Kostenstrukturen haben als bestehende Müllverbrennungsanlagen. Im Ergebnis hat beides zu sinkenden Preisen für die Abfälle zur Verbrennung geführt.
Diese Tendenz besteht fort. Vor diesem Hintergrund stellt auch der zurzeit gültige Abfallwirtschaftsplan Nordrhein-Westfalen ein Risiko für die EGN dar, da er die bisher in den Regierungsbezirken
Köln und Düsseldorf bestehenden verbindlichen Zuweisungen zu bestimmten Entsorgungsanlagen
aufgehoben hat. Die Kosten der gesellschaftsrechtlich und vertraglich mit der EGN verbundenen
Verbrennungsanlagen in Krefeld und Weisweiler sind in hohem Maße abfallmengenunabhängige Vorhaltekosten (Fixkosten). Ein weiteres Risiko liegt in der Preisentwicklung für Sekundärrohstoffe.
Bei der SWK ENERGIE bestehen insbesondere Risiken in der Energiebeschaffung (inkl. Energie­
vermarktung) und im Energievertrieb. Die Beschaffungs- und Vermarktungsrisiken umfassen im
Wesentlichen Preisrisiken der Commodities Strom, Gas und CO 2 -Zertifikate. Darüber hinaus bestehen
auf Vertriebsseite Mengenrisiken im Rahmen der strukturierten Beschaffung (Abweichung der am
Terminmarkt beschafften Menge von der kurzfristigen Prognose). Bei diesem Risiko sind jedoch
genauso gut positive Abweichungen möglich und damit Chancen verbunden. Steigende Kunden­
wechsel vor allem innerhalb des Heimatmarkts Krefeld können zu Absatz- und Erlöseinbußen
führen. Im Hinblick auf den gestiegenen Wettbewerbs- und Kostendruck setzt die SWK ENERGIE
als Gegen­m aßnahme konsequent auf die Regionalisierungs- und Kooperationsstrategie der SWKUnternehmensgruppe sowie auf innovative Kundenbindungsmaßnahmen. Des Weiteren bietet die
2012 beginnende Gas­b eschaffung über die Quantum Möglichkeiten, Synergie­p otenziale und damit
Margen zu erschließen. Für die Beschaffungsrisiken aus der Vermarktung von selbst erzeugtem
Strom und für die Mengenrisiken im Vertriebsbereich wurde im Jahresabschluss 2011 durch Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste bilanziell Vorsorge getroffen.
Darüber hinaus besteht ein Kontrahentenausfallrisiko (Forderungsausfälle) im Vertriebsbereich.
Hier wird durch eine stetig verbesserte Bonitätsprüfung und ein umfangreiches Forderungs­
management entgegengewirkt.
Die SWK AG hat Ende 2008 zur Absicherung des Diesel- und Heizölpreises für den erwarteten
Verbrauch des SWK-Konzerns der Jahre 2009 bis 2013 ein Dieselpreisabsicherungsgeschäft abgeschlossen und damit den Diesel- und Heizölpreis fixiert. Im Innenverhältnis haben die Gesellschaften SWK MOBIL, EGN, EGK und GSAK das Swap-Geschäft für die jeweils auf sie entfallenden
Diesel- und Heizölmengen übernommen. Insgesamt besteht eine Absicherung in Höhe des erwarteten Diesel- und Heizölbezugs für die Geschäftsjahre 2009 bis 2013. Zum 31. Dezember 2011
beträgt der Marktwert dieses Geschäfts 2,6 Mio. €.
Risiken, die den Fortbestand der Konzernunternehmen gefährden, waren am Abschlussstichtag
nicht erkennbar.
Chancen der zukünftigen Entwicklung
Die Chancen und Rahmenbedingungen der zukünftigen Entwicklung werden in den einzelnen
Geschäftsfeldern wie folgt gesehen:
Im Geschäftsfeld Energie sieht die SWK ENERGIE Chancen im weiteren Ausbau neuer Geschäftsfelder. Das Team Contracting und Energiedienstleistungen wird weiter ausgebaut und hierdurch
versucht, über Mehrwert-Dienstleistungen, wie zum Beispiel die langfristige Kundenbindung durch
Energieliefercontracting, aber auch durch neue Produkte aus dem Themenkomplex Energiemana­
gement, Energieeffizienz sowie Mikro-KWK zusätzliche Ergebnisbeiträge zu generieren. Die SWK
ENERGIE sieht des Weiteren Chancen im Bereich der Eigenerzeugung. Durch den Ausstieg aus
der Atomkraft wird der Bedarf an flexibler Erzeugungsleistung zunehmen. Die Gesellschaft plant,
verstärkt in effiziente Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien zu investieren.
Den wesentlichen Anteil ihrer Umsätze wird die SWK SETEC auch in Zukunft mit den Auftraggebern
SWK NETZE (Strom und Gas), SWK ENERGIE (Fernwärme), SWK AQUA (Trinkwasser/Abwasser) sowie
im Rahmen der Instandhaltung, Erneuerung und dem Ausbau für die öffentlichen Beleuchtungsanlagen
erzielen. Insbesondere im Strom- und Gasbereich werden die Entgelte für die Betriebsführungen,
die die SWK SETEC innerhalb des Unternehmensverbundes erhält, unter Druck geraten.
Konzernlagebericht
Damit geht unmittelbar ein Druck auf das Aufwandsniveau einher. Es ist nach wie vor Ziel, das
rückläufige Inhouse-Geschäft mittelfristig durch die Erweiterung des Dienstleistungsportfolios im
regionalen Markt teilweise zu kompensieren. Vorrangige Wachstumsfelder sind Messstellenbetrieb
und Messdienstleistungen. Durch die Liberalisierung des Mess- und Zählerwesens entstehen Chancen
und Risiken gleichermaßen. Durch unsere Mitwirkung an dem Projekt E-DeMa gewinnen wir an
Innovations-Know-how, von dem wir uns sowohl Wettbewerbsvorteile auf dem Markt für Mess­
stellenbetrieb als auch positive Effekte bei Kooperationen mit anderen Stadtwerken versprechen.
Bei der SWK NETZE bieten sich Chancen in der Synergiehebung durch die Gewinnung weiterer
Konzessionsgebiete und in der Übernahme netznaher Dienstleistungen.
Im Geschäftsfeld Wasser sind das Geschäftsumfeld und die Geschäftsbasis der SWK AQUA nach
wie vor relativ stabil. In der Trinkwasserversorgung erfolgt die Tätigkeit der SWK AQUA auf Grundlage
des mit der SWK ENERGIE bestehenden Pachtvertrags. Chancen in der zukünftigen Entwicklung
liegen für die SWK AQUA weiterhin im Ausbau des Dienstleistungsgeschäftes und der Vermarktung
des vorhandenen Know-hows in der Wasserwirtschaft. Darüber hinaus strebt die SWK AQUA zur
effizienteren Nutzung der eigenen Ressourcen weitere Kooperationen mit Ver- und Entsorgern in
der Region Niederrhein an.
Im Geschäftsfeld Entsorgung ist die Entwicklung insbesondere durch die EGN geprägt. Durch die
starke Stellung am linken Niederrhein und den Verbund mit Public Private Partnerships im Entsorgungssektor in den Städten Krefeld und Mönchengladbach sowie der MVA Weisweiler sieht die EGN
gute Chancen, sowohl die Dienstleistungspalette bei bestehenden Kunden zu erweitern als auch
neue Kunden zu gewinnen. Die Möglichkeiten zum stofflichen Recycling werden weiterhin über
eigene Anlagen sowie über verschiedene Beteiligungsgesellschaften, insbesondere die NOEX AG
(Verwertung von Elektro-Altgeräten) sowie die Eco-Care Recycling Solutions GmbH (Entsorgung,
Verwertung und Verwendung von Kunststoffabfällen aus der Automobil- und Automobilzulieferindus­
trie) wahrgenommen. Durch die Weiterführung der begonnenen Umstrukturierungen (z.B. Erbringung
der IT-Dienstleistungen durch die SWK, Optimierung der Verwaltungs- und Vertriebsbereiche) und
die Entwicklung neuer Verwertungstechnologien (Sekundärbrennstoffe, verstärkte Ausschleusung
von Papier und Kunststoff, Elektronikschrott) schafft sich die Gesellschaft eine günstige Prozessstruktur. Bei der EGK kann auf Basis des Kooperationsvertrages zwischen der Gesellschaft und
der EGN auch im Jahr 2012 von einer Vollauslastung der Müllverbrennungsanlage ausgegangen
werden. Aufgrund der unveränderten Situation im Entsorgungsmarkt ist auch für das Jahr 2012 eine
ergänzende Preisvereinbarung mit der EGN abgeschlossen worden, woraus ein vergleichbares Umsatzniveau bei etwa gleicher Liefermenge zu erwarten ist. Eine grundsätzliche Marktveränderung
im Abfallbereich wird nicht erwartet, sodass sich die Preise auf ähnlichem Niveau bewegen werden.
33
34
Konzernlagebericht
Das Kerngeschäft der GSAK wird aufgrund der langfristigen Beauftragungen durch die Stadt Krefeld
im Rahmen der Daseinsvorsorge auch in Zukunft grundsätzlich erhalten bleiben. Inwieweit sich die
im Februar 2012 beschlossene Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetztes (KrWG) mittelfristig auswirken wird, bleibt abzuwarten. Dabei wird die Zuständigkeit für eine erweiterte Wertstofferfassung
eine der zentralen Fragestellungen bleiben.
Im Geschäftsfeld Verkehr werden die Rahmenbedingungen für Ergebnisverbesserungen der SWK
MOBIL schwieriger. Der demographische Wandel und die damit sinkenden Schülerzahlen werden
zukünftig den Absatz in diesem Kundensegment reduzieren. Es ergeben sich jedoch Chancen, diese
voraussichtlichen Kundenverluste mit entsprechenden Zuwächsen in anderen Kundensegmenten zu
kompensieren. Diese liegen in einer fortgesetzten Kundenorientierung und der stetigen Verbesserung
des Serviceangebots, die weiterhin im Fokus der nächsten Jahre stehen. Ebenso erwarten wir eine
Kundenbindung bzw. -gewinnung durch die neuen Niederflurstraßenbahnen.
Prognostizierte Ergebnisentwicklung
Bestimmend für das prognostizierte Jahresergebnis des Konzerns ist die prognostizierte Geschäftsentwicklung der operativ tätigen Tochtergesellschaften:
Volkswirte rechnen angesichts des weltweiten Konjunkturabschwungs und der von der Staatsschulden­
krise ausgehenden Unsicherheiten mit einer deutlich geringeren Zunahme der Wirtschaftsleistung
in Deutschland für das Jahr 2012 als noch im Vorjahr. Das Mitte April erschienene Frühjahrsgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beinhaltet
eine Wachstumsprognose von nur noch 0,9 %. Diese Erwartungen erhalten besonderes Gewicht
vor dem Hintergrund, dass nach Einschätzung der EU-Kommission für die Euro-Zone insgesamt
ein leichter Rückgang der Wirtschaftsleistung zu erwarten ist. Gemäß dem IHK-Konjunkturbericht
für die Region Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein zu Jahresbeginn 2012 beurteilte die regionale
Wirtschaft sowohl ihre Lage als auch die Erwartungen als gut. Mit Blick auf das laufende Jahr
erwarten 30 % der Betriebe eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. 20 % hingegen befürchten
eine Verschlechterung. Einerseits planen die Unternehmen per Saldo eine moderate Erhöhung der
Investitionsbudgets und dürften damit der Binnennachfrage positive Impulse geben. Andererseits
werden die Wachstumsraten der Auftragseingänge aus dem Ausland geringer aufgrund der rezessiven Situation in einigen EU-Staaten infolge der Staatsschuldenkrise. Zudem sind die Energie- und
Rohstoffpreise – gerade nach der in Deutschland eingeleiteten Energiewende – ein wesentliches
Konjunkturrisiko. Der Ausblick für die internationale Konjunktur bleibt verhalten. Denn die europäische Schuldenkrise ist nach wie vor nicht gelöst und stellt ein großes Risiko für die Weltwirtschaft
dar. Zudem hat sich das Tempo der wirtschaftlichen Expansion in China sowie in anderen Schwellenländern abgeschwächt.
Die aktuelle Prognose für die SWK ENERGIE geht davon aus, dass in den Jahren 2012 und 2013
das hohe 2011er-Niveau nicht erreicht wird. Dies ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass wir
davon ausgehen, die Margenverluste in der Strom- und Gassparte im Versorgungsnetz Krefeld durch
Kundengewinne in externen Gebieten in diesem Zeitraum weiterhin nur teilweise kompensieren zu
können. Darüber hinaus ist – getrieben durch den Aufbau neuer Geschäftsfelder und erweiterter
bzw. neuer gesetzlicher Anforderungen für Energielieferanten – 2011 ein weiterer Anstieg des
Personalstands erforderlich gewesen, der ab 2012 vollständig zum Tragen kommt.
Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der SWK NETZE ist abhängig von den Ergebnissen der
erneuten Kostenprüfung durch die Regulierungsbehörde mit einer Neufestsetzung der Erlösobergrenzen für die zweite Regulierungsbehörde (Gas: ab 2013; Strom: ab 2014). Das Ergebnis der
Kostenprüfung Gas steht noch aus. Die Erhebung für die Kostenprüfung Strom (Kostenbezugsjahr
2011) findet im Jahr 2012 statt. Entsprechend der abzubauenden Ineffizienzen sinken die Erlös­
obergrenzen in den Jahren 2012 und 2013. Es ist geplant, die niedrigeren Umsatzerlöse durch eine
Aufwandssenkung bei der SWK NETZE und den SWK-Dienstleistern auszugleichen. Die SWK NETZE
strebt für das laufende Jahr 2012 und das Folgejahr 2013 ein ausgeglichenes Ergebnis an.
Nach erwartungsgemäßem Rückgang des Ergebnisses 2011 wird für das Geschäftsjahr 2012 der
SWK SETEC ein deutlicher Anstieg des Ergebnisses prognostiziert. Dies ist im Wesentlichen auf eine
Erhöhung der aktivierungsfähigen Bauleistungen aufgrund einer zeitlichen Verschiebung einer Großinves­
tition in der Stromsparte und einer Änderung der konzerninternen Investitionsstrategie zurückzuführen.
Konzernlagebericht
Darüber hinaus erhöhen sich die Umsatzerlöse aus dem Straßenbeleuchtungsvertrag für die Durchführung
des Erneuerungsprogramms. Da die vorgenannten Effekte für das Folgejahr entfallen, gehen wir für 2013
von einem Ergebnisniveau zwischen dem des Jahres 2010 und des Jahres 2012 aus.
Die Prognose für das 2011er Ergebnis der SWK AQUA wurde übertroffen. Für das laufende Geschäfts­
jahr 2012 und das Folgejahr 2013 wird ein im Vergleich zu 2011 geringeres Ergebnis erwartet. Dies
liegt daran, dass voraussichtlich ab 2012 höhere Pachtaufwendungen für die neu entstehenden
Wasserenthärtungsanlagen anfallen. Zwar ist eine Steigerung der Trinkwassererlöse ab 2013 – aufgrund eines moderat an die höheren Aufwendungen angepassten Absatzpreises – geplant, jedoch
steht dieser Erlössteigerung ein Rückgang bei den Erlösen aus dem Verkauf von Anlagegütern an
die SWK ENERGIE verstärkt ab 2013 gegenüber.
Im Geschäftsfeld Entsorgung rechnet die EGN für das Geschäftsjahr 2012 mit einem Ergebnis auf
dem Niveau des Jahres 2010, da das hohe Ergebnis 2011 von Sondereffekten im Beteiligungsbereich
geprägt war. Das Ergebnisniveau 2010 wird auch für 2013 erwartet. Für die SWK-EGN wird analog zu der
Entwicklung der Beteiligungserträge der EGN und gleichzeitig steigender Finanzaufwendungen für das
Jahr 2012 und 2013 ein positives Jahresergebnis, allerdings unter dem Niveau von 2010 erwartet. Für
die EAG/EGK zusammengenommen wird für das Geschäftsjahr 2012 von einem niedrigeren Ergebnis
als 2011 – im Wesentlichen aufgrund eines steigenden Pachtaufwands – und für 2013 aufgrund eines
wieder sinkenden Pachtaufwands von einem Ergebnis auf dem Niveau von 2011 ausgegangen. Für die
GSAK erwarten wir für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 ein Ergebnis auf dem Niveau von 2011.
Da die Einführung eines Sozialtickets im Geschäftsjahr 2011 nicht erfolgt ist, liegt das um den
Übersteigerausgleicheffekt bereinigte Jahresergebnis 2011 der SWK MOBIL wie prognostiziert auf
dem Vorjahresniveau. Die aktuelle Prognose für die Jahre 2012 und 2013 geht gegenüber dem be­
reinigten 2011er Ergebnis von einem gleich bleibenden Verlustniveau aus.
Entsprechend unserer Prognose aus dem Vorjahr liegt der Konzernjahresüberschuss 2011 unter
dem von 2010. Für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 gehen wir für den Konzern aufgrund der
oben dargestellten Entwicklung der Beteiligungsergebnisse und der darüber hinaus prognostizierten
Effekte aus Konsolidierungsvorgängen gegenüber 2011 von einem niedrigeren Ergebnisniveau aus.
35
36
Geschäftsfeld Energie
Rundum erfolgreiches Stromjahr
Das Geschäftsfeld Energie ist 2011 gekennzeichnet durch eine insgesamt sehr erfreuliche Entwicklung von Kundenzahl, Umsatz und Ergebnis im Strombereich, der obligatorischen Umstellung auf Naturstrom für alle SWK KLASSIK
Kunden in Krefeld sowie einer Unternehmensbeteiligung und dem Gewinn einer Netzkonzession in der Region.
Außerdem haben wir nach weitreichendem Umbau das Blockheizkraftwerk Weeserweg in Betrieb genommen.
Komplettes Angebot an Energie-Dienstleistungen im Konzernverbund
Im Geschäftsfeld Energie sind unsere Strom-, Gas- und Fernwärmeaktivitäten gebündelt. Kern­gesell­schaft
ist die SWK ENERGIE GmbH, die – zusammen mit diversen Beteiligungsgesellschaften – für Erzeugung,
Beschaffung und Vertrieb, den Energiehandel sowie das Angebot damit verbundener Dienstleistungen
zuständig ist. Der Betrieb der Strom- und Gasverteilnetze liegt in den Händen der SWK NETZE GmbH,
und tech­n ische Dienstleistungen werden von der SWK SETEC GmbH erbracht. Bei den drei Unternehmen handelt es sich gemäß den gesetzlichen Vorgaben um eigenständige 100%ige Tochtergesellschaften der SWK STADTWERKE KREFELD AG. Über sie wird im Folgenden separat berichtet.
Erneut überproportionale Ergebnissteigerung
Die SWK ENERGIE vertreibt Strom, Gas und Fernwärme. Darüber hinaus besitzt die Gesellschaft
auch sämtliche Energie- und Wassernetze in Krefeld und erzielt Erlöse aus der Verpachtung dieser
Assets.
Die nachfolgenden Umsatzangaben erfolgen nun auf Nettobasis, das heißt, Strom- und Erdgas­
steuer sind nicht enthalten. In den Vorjahren verstanden sich die Erlöse inklusive dieser Steuern.
Die Vergleichszahlen von 2010 wurden angepasst, indem die Strom- und Erdgassteuern heraus­
gerechnet wurden.
2011 stieg der gesamte Umsatz der SWK ENERGIE von 684,7 Mio. € um 51,8 Mio. € bzw. 7,6 % auf
736,5 Mio. €.
Die Zunahme ist im Wesentlichen auf höhere Stromlieferungen im Rahmen der Bezugsabwicklung
über die im Portfoliomanagement für kommunale Energieversorger tätige Quantum GmbH sowie auf
höhere Stromlieferungen an Energiehändler im Rahmen unserer eigenen Handelsaktivitäten – beides
zusammen in Höhe von 304,1 (Vj. 260,8) Mio. € – zurückzuführen. Auch der Umsatz aus dem Strom­
verkauf im Vertriebsgeschäft ist gestiegen, und zwar absatz- und preisbedingt von 185,4 Mio. € um
15,7 Mio. € bzw. 8,5 % auf 201,1 Mio. €.
„Beim Einkauf und der Erzeugung von Strom streben
wir eine ausgewogene Balance zwischen Preiswürdigkeit, Risikostreuung und Flexibilität an. Zur Erzielung
günstiger Preise bündeln wir unseren Strombedarf mit
anderen kommunalen Energieversorgern. Um unsere
Marktabhängigkeit in vertretbaren Grenzen zu halten,
produzieren wir einen zunehmenden Teil selbst und
streben dabei einen nachhaltigen Mix aus Erdgas und
Kohle sowie erneuerbaren Energien an.“
Arne Zorn
Abteilung Energieeinkauf der SWK ENERGIE GmbH
Leistung braucht Alternativen
38
Geschäftsfeld Energie
SWK ENERGIE GmbH
Jahresabschluss
Umsatzerlöse (netto, ohne Strom- und Erdgassteuer)
Betriebsergebnis
Gewinnabführung
Anlagevermögen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Investitionen
Mitarbeiter (zum 31.12.)
Leistungsdaten (Absatz)
Strom (inkl. Handelsgeschäft)
Gas
Wärme
2011
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Anzahl Personen
Mio. kWh
Mio. kWh
Mio. kWh
2010
736
23
20
121
76
211
34
148
685
19
15
96
76
211
20
128
6.784
2.841
223
5.866
3.318
271
Des Weiteren haben wir Erlöse aus dem Stromverkauf aus Eigenerzeugungskapazitäten über die
Börse sowie aus EEG-Rücklieferungen in Höhe von 18,3 (Vj. 19,1) Mio. € generiert. Insgesamt
summiert sich der Umsatz aus Stromlieferung auf 523, 5 Mio. € (Vj. 465,3 Mio. €; +12,5 %).
Die Erlöse aus Gaslieferung sanken erneut, und zwar von 120,1 Mio. € um 6,4 Mio. € bzw. 5,4 % auf
113,7 Mio. €. Ursache hierfür ist eine gesunkene Absatzmenge. Die Preiserhöhungen im letzten
Quartal 2011 konnten diesen mengenbedingten Erlösrückgang nicht auffangen (vgl. Lagebericht S. 21 ff.).
Die Erlöse aus Fernwärmelieferung beliefen sich auf 15,6 (Vj. 17,4) Mio. €. Auch hier konnte eine
Anhebung der Arbeitspreise den temperaturbedingten Volumenrückgang nicht ausgleichen.
Die Erlöse aus den Nebengeschäften aller Sparten (Strom, Gas, Wärme und Wasser) sind von 79,4
Mio. € um 1,8 Mio. € bzw. 2,2 % auf 81,2 Mio. € gestiegen. Diese stammen im Strombereich hauptsächlich aus der Verpachtung und der Betriebsführung des Stromnetzes Krefeld in Höhe von 56,9
(Vj. 53,3) Mio. €. Von den Erlösen aus der Netzverpachtung wurden unter anderem 9,5 (Vj. 9,9)
Mio. € als Konzessionsabgabe an die Stadt Krefeld und 29,4 (Vj. 28,2) Mio. € als Betriebsführungsentgelt an die SWK NETZE weitergeleitet. Im Gas- und Wärmebereich beinhalten diese Erlöse
schwerpunktmäßig die Vergütungen für die Verpachtung der Gas- und Wärmeversorgungsanlagen
und im Bereich Wasser für die Verpachtung der Wasserversorgunganlagen und die Vergütung
gemäß Dienstleistungsvertrag (Kundenservice und Vertrieb).
Geschäftsfeld Energie
Des Weiteren enthält der Umsatz die anteilige Auflösung von
Ertragszuschüssen aller vier
Sparten in Höhe von 2,4 (Vj.
2,5) Mio. €.
Das Betriebsergebnis erreichte
22,8 (Vj. 19,1) Mio. € und hat
damit um 3,7 Mio. € bzw. 19,4 %
zugelegt. Dies ist im Wesentlichen durch operative Verbesserungen in den Sparten Strom
und Gas bedingt.
„Bei unserem Produkt SWK DIREKT Strom konnten wir im Jahr
2011 die Kundenzahl außerhalb Krefelds nahezu verdoppeln.
Die meisten haben sich für Naturstrom entschieden. Das ist ein
Beweis dafür, dass man mit marktgerecht kalkulierten Preisen
und attraktiven Produkten erfolgreich Kunden gewinnen kann.
Dabei ist der Rahmen für die Preisbildung eng, denn rund 95 %
des Strompreises entfallen auf Netzentgelte, Beschaffung,
Steuern und Abgaben und sind von uns nicht beeinflussbar.“
Smail Zarouali
Privat- und Gewerbekunden Direktvertrieb, SWK ENERGIE GmbH
Rekordwachstum bei Stromkunden
In der Sparte Strom blicken wir auf das bislang erfolgreichste Jahr beim Kundenwachstum zurück.
Nachdem wir zum 31. Dezember 2010 bereits 177.000 Kunden zählten, durchbrachen wir die Schallmauer von 200.000 und verzeichneten zum Ende des Berichtszeitraums 205.000 Kunden.
Die erfreuliche Entwicklung resultiert aus einer deutlichen Steigerung der Kundenzahl außerhalb
Krefelds. Bis zum Jahresende 2011 hat sich der externe Kundenbestand mit etwa 67.000 Kunden
gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Der Schwerpunkt der Kundengewinnung liegt in NordrheinWestfalen und erstreckt sich vom Niederrhein bis Recklinghausen. Die aktivsten Akqui­s itionskanäle
waren Online-Vertriebspartner. Besonders erfreulich ist der wachsende Vertrags­e ingang über das
eigene SWK-Internetportal.
Innerhalb Krefelds mussten wir zwar infolge weiterhin verschärften Wettbewerbs und einer Preis­
anpassung zum Jahresanfang 2011 Kundenabgänge hinnehmen. Dabei hat eine strategische Entscheidung wesentlich dazu beigetragen, dass wir unseren umkämpften Heimatmarkt weitgehend
er­f olgreich gegen Mitbewerber verteidigen und den Kundenverlust gering halten konnten: Vor dem
Hintergrund der Diskussion über ein Umdenken in der Energiepolitik hat die SWK ENERGIE einen
weiteren Schritt hin zu einer verantwortungsvollen Energieversorgung und zum Klimaschutz unternommen. Seit 1. Mai 2011 erhalten alle SWK KLASSIK Kunden in Krefeld ihren Strom automatisch
als Naturstrom – ohne Zusatzkosten. Den sonst üblichen Aufpreis übernimmt die SWK. Geliefert
wird 100%iger Ökostrom aus norwegischen Wasserkraftwerken, zertifiziert vom TÜV Nord Umweltschutz.
Zu unserem besonders hohen Naturstromanteil hat auch unser überregionales Produktangebot
SWK DIREKT Strom Natur beigetragen, dessen Kundenzahl sich gegenüber Ende 2010 wiederum
stark erhöht hat. Ein großer Teil unserer Privatkunden außerhalb Krefelds wird bereits mit Naturstrom beliefert – Tendenz steigend.
In der Sparte Gas ist die Anzahl der Kunden zum Jahresende 2011 im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Den Kundenverlust innerhalb Krefelds, hauptsächlich bei der Grundversorgung, konnten wir durch
den Kundenzuwachs in externen Netzgebieten zwar nicht vollständig kompensieren, durch erfolg­
reiche Maßnahmen zur Kundenbindung aber weiter reduzieren. Für das Produkt SWK DIREKT Gas
in Krefeld wurde im Herbst 2011 die Preisstruktur in ein Stufenmodell mit vom Jahresverbrauch
ab­h ängigen Grund- und Arbeitspreisen geändert.
In der Sparte Wärme ist die Kundenzahl 2011 weiter gestiegen.
Auch Geschäftskundenvertrieb außerhalb Krefelds erfolgreich
In der ersten Hälfte des Berichtsjahres gewannen wir vier Handelsvertreter für die Akquisition von
Geschäftskunden für Strom und Gas außerhalb Krefelds im gesamten Bundesgebiet. Unsere neuen
Kooperationspartner haben eine mehrstufige Kampagne aufgebaut und die Produktivität des Geschäftskundenvertriebs deutlich gesteigert. 115 neue Stromlieferjahresverträge mit einem Volumen
von 51 GWh und 84 Gaslieferjahresverträge im Umfang von 74 GWh sind das erfreuliche Ergebnis.
39
40
Geschäftsfeld Energie
Prominentester Kunde ist General Electric – hier liefert die SWK in den nächsten drei Jahren für 23
Standorte SWK Naturstrom. Im Heimatmarkt konnte der Stromliefervertrag mit unserem größtem
Kunden Cargill neben vielen anderen verlängert werden. Trotz zunehmender Wettbewerbsaktivitäten
blieb unser Marktanteil mit einem Verlust von jeweils nur wenigen gewerblichen Strom- und Gaskunden weitgehend stabil.
Neue Produkte
Zum 1. April 2011 führten wir mit SWK eKLASSIK Strom ein intelligentes Smart-Meter-Produkt für
Privatkunden in Krefeld ein. Durch günstigere Strompreise abends und am Wochenende kann der
Kunde sparen, weil er jederzeit seinen Verbrauch und die dadurch entstandenen Kosten im SWKEffizienzportal abrufen und nachvollziehen kann. So lassen sich Elektrogeräte noch effizienter
einsetzen und die Umwelt zusätzlich schonen.
Zur Vervollständigung des Produktportfolios Gas führten wir im Herbst der Berichtsperiode für
Gewerbekunden in Krefeld das neue Produkt SWK PROFI Gas ein, zugeschnitten auf die speziellen
Bedürfnisse dieser Kundengruppe und – analog zum Produkt SWK DIREKT Gas in Krefeld – ebenfalls
mit Stufenpreisen.
TÜV-Zertifizierung der Kundenservice-Prozesse
Im Wettbewerb um unsere Krefelder Kunden spielt der persönliche Service eine besondere Rolle.
Nicht zuletzt durch die Insolvenz von TelDaFax erkennen immer mehr Menschen, dass der Preis
beim Strom nicht das alleinige Kriterium für die Wahl des Anbieters sein sollte.
Zwar ist der SWK guter Kundenservice schon immer wichtig, aber wir wollten es genau wissen und
beauftragten den TÜV SÜD, unsere Servicekultur kritisch zu durchleuchten. Zu den Prüfkriterien
gehörten zum Beispiel die Zuverlässigkeit der Antworten auf Fragen oder Reklamationen sowie die
Prozesse und Qualifikationen der Mitarbeiter. Auch die Internetpräsenz der SWK und die Erreich­
barkeit eines Ansprechpartners wurden untersucht und hierbei die umfassende Darstellung des gesamten Dienstleistungsportfolios gelobt. Außerdem ging es um die fachliche und soziale Kompetenz
im Umgang mit Kunden.
Am Ende verlieh der TÜV SÜD ein Prüfungszertifikat, das eine Gültigkeit von drei Jahren bei jähr­
licher Überwachung hat. Neben der Feststellung positiver Aspekte, die für uns Bestätigung unserer
bisherigen Anstrengungen sind, wurden auch Verbesserungspotenziale aufgezeigt, mit deren
Ausschöpfung wir noch im Verlauf der Zertifizierung begonnen haben.
Projekt „Krefelder SONNENSTROM“ schreitet voran
Ende 2009 riefen SWK und die Volksbank Krefeld das Projekt „Krefelder SONNENSTROM“ ins
Leben. Es geht um einen Sparbrief, bei dem mit dem Geld der Anleger Photovoltaikanlagen auf
Krefelder Dächern finanziert werden. Das Emissionsvolumen des Sparbriefes in Höhe von 7 Mio. €
war ausverkauft, bevor die Zeichnungsfrist vergangen war.
Nachdem im Jahr 2010 für rund 4 Mio. € insgesamt 13 Solarstromanlagen mit einer Kapazität von
1,4 MW neu errichtet worden waren, folgten 2011 für 1,2 Mio. € weitere 21 mit insgesamt 0,6 MW.
Bis Ende August 2011 wurden etwa 1.300.000 kWh klimafreundlichen Solarstroms erzeugt. Bis
Mitte des laufenden Jahres werden wir das gesamte Emissionsvolumen investiert haben. Die SWK
ist dann der größte Photovoltaikanlagen-Betreiber in Krefeld mit einer Leistung von 2,7 MW.
Dauerbrenner JUMBO-Umweltprogramm
Unter der Bezeichnung „SWK JUMBO“ hatten wir 2008 ein Umweltprogramm neu gestartet. Mit
Beteiligung der Krefelder Bürger wollten wir durch die Installation von Wärmepumpen und moderne,
energieeffiziente Erdgasbrennwert-Heizungen, für die wir unseren Kunden Zuschüsse gewährten,
oder die Umstellung auf Fernwärme-Versorgung den CO 2 -Ausstoß in Krefeld zunächst bis Ende
2010 um 15.000 Tonnen vermindern. Das Programm war ein voller Erfolg: Insgesamt betrug die
CO 2 -Einsparung in diesem Dreijahreszeitraum 15.414 Tonnen.
Im Berichtsjahr haben wir das erfolgreiche JUMBO-Programm fortgeführt und tun dies auch 2012.
Für diese beiden Jahre haben wir uns eine Minderung des CO 2 -Ausstoßes um weitere 10.000 Tonnen
vorgenommen. 2011 haben wir das anteilige Ziel von 5.000 Tonnen in vollem Umfang erreicht.
Geschäftsfeld Energie
Teilnahme an Krefelder Energiesparmesse
Auch im Berichtszeitraum haben wir uns wieder an der Krefelder Energiesparmesse beteiligt, die
diesmal vom 18. bis 20. März unter dem Motto „Jetzt modernisieren!“ auf der Galopprennbahn
stattfand. Am Stand der SWK gab es Informationen rund um die neuen intelligenten Stromzähler,
die sogenannten „Smart Meter“ und den dazu passenden Stromtarif SWK eKLASSIK (siehe oben).
Außerdem stellten wir Neuigkeiten zu unseren diversen Contracting-Angeboten vor.
Vertriebsunterstützung in Kranenburg
Im Januar 2011 hat die Gemeinde Kranenburg bei Kleve die Konzession zum Betreiben des lokalen
Stromnetzes an die Energieversorgung Kranenburg GmbH (EVK) vergeben. An dieser Gesellschaft
ist die SWK ENERGIE mit 44 % beteiligt (siehe unten – Abschnitt über SWK NETZE). Die EVK wird
sich durch Nähe und persönlichen Service vor Ort auszeichnen. Zu diesem Zweck hat die EVK vor
Ort ein Servicebüro eröffnet, in das die SWK ENERGIE ihre Erfahrungen im Energievertrieb einfließen
und diese den Bürgern der Gemeinde Kranenburg zugutekommen lässt.
Aktiv im neuen Energieeffizienznetzwerk Niederrhein
Anfang 2011 initiierte die SWK gemeinsam mit anderen Energieversorgern und dem Essener Verein
„Die Netzwerkpartner“ das Energieeffizienz-Netzwerk Niederrhein (EENN). Mittlerweile gehören 15
Unternehmen zu dem Netzwerk, das sich die Steigerung der Energieeffizienz in den beteiligten Firmen
zum Ziel gesetzt hat. Das EENN ist eines von 30 Energieeffizienz-Netzwerken in Deutschland. Die
Arbeiten des EENN werden mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert und durch das
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung wissenschaftlich begleitet.
Wir unterstützen die Netzwerkmitglieder dabei, Energieverbrauch, Umweltbelastung und Kosten zu
verringern und analysieren hierzu gemeinsam mit dem Partner ökotec deren Energieverbrauch und
suchen Optimierungspotenziale, die sich in weniger als drei Jahren amortisieren. In einer ersten
Phase wurden in einzelnen Unternehmen bereits Einsparmöglichkeiten von mehr als 10 % ermittelt.
Bei jährlichen Energiekosten von nicht selten bis zu mehreren hunderttausend Euro ist dies eine
bemerkenswerte Größenordnung. Im Oktober haben sich die Teilnehmer auf eine umfassende CO 2 und Energiereduktion geeinigt, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern: Bis Ende 2013
sollen über alle Mitglieder hinweg 9 % des Energieverbrauchs reduziert werden. Der SWK ENERGIE
dient die aktive Mitarbeit im EENN auch dem Aufbau eines neuen Geschäftsfelds rund um Energiedienstleistungen und Contracting.
SWK NETZE: Verteilung von Strom und Gas
Die SWK NETZE GmbH ist eine 100%ige Tochter der SWK STADTWERKE KREFELD AG. Sie betreibt
regulierte Verteilnetze für Strom und Gas und bietet Energielieferanten und -kunden die Netznutzung
zu jeweils gleichen Bedingungen an. Für das Krefelder Stromnetz liegt die Funktion des Netzbetreibers bei der zum RWE-Konzern gehörenden Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH (RR Verteilnetz), an welche
die SWK ENERGIE ihr lokales Netz zeitlich befristet verpachtet hat.
41
42
Geschäftsfeld Energie
SWK NETZE GmbH
Jahresabschluss
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Gewinnabführung/Verlustübernahme
Anlagevermögen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Investitionen
Mitarbeiter (zum 31.12.)
Leistungsdaten
Strom*
Netznutzung
Gas
Netznutzung
2011
2010
69
0,8
0,5
10
11
17
3
34
67
-0,4
-0,5
7
5
14
8
31
Mio. kWh
1.372
1.394
Mio. kWh
2.187
2.596
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Anzahl der Personen
* inkl. Wachtendonk
Die zentralen Funktionen einer Netzgesellschaft im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG)
erfüllt die SWK NETZE mit ihren Mitarbeitern in Eigenleistung. Mit der Wahrnehmung darüber hinaus
gehender Aufgaben, die für den Betrieb eines Netzes erforderlich sind, beauftragt sie ihre Schwestergesellschaften SWK SETEC (technische Betriebsführung) sowie SWK ENERGIE (Kundenservice).
Bedeutsam für den wirtschaftlichen Erfolg der SWK NETZE sind Erlösmanagement und -sicherung
(Ermittlung der durch die Anreizregulierung vorgegebenen Obergrenzen für Netznutzungsentgelte
bzw. Erlöse, Kalkulation der Netznutzungsentgelte und Prognose der Entgeltentwicklung) sowie die
Steuerung der Kosten für den Netzbetrieb und für den Kundenservice. Das Regulierungsmanagement
und die Informationspflichten gegenüber der Landesregulierungsbehörde und im Rahmen der Verpachtung auch gegenüber der RR Verteilnetz sowie die Vertretung der Unternehmensinteressen
gegenüber den Regulierungsbehörden werden ebenfalls von der SWK NETZE wahrgenommen.
Umsatz gestiegen – positives Ergebnis
Im vierten Jahr ihrer operativen Tätigkeit konnte die SWK NETZE ihren Umsatz erneut steigern,
diesmal um 2,5 Mio. € bzw. 3,7 % von 66,8 auf 69,3 Mio. €.
Davon entfallen auf die Vergütung für die Bewirtschaftung des an die RR Verteilnetz verpachteten
Stromnetzes Krefeld 36,9 (Vj. 35,9) Mio. €, auf die Gasverteilung in Krefeld 23,4 (Vj. 23,0) Mio. €,
Geschäftsfeld Energie
auf Nebengeschäfte der Sparte
„Mit dem Erlangen der Konzession zum Betreiben des StromStrom 5,8 (Vj. 5,3) Mio. € und
netzes der Gemeinde Wachtendonk ist eine große Verantworauf Nebengeschäfte der Sparte
tung verbunden. Wir investieren vor Ort, indem wir zum Beispiel
Gas 1,6 (Vj. 1,7) Mio. €. Bei
bisherige Freileitungen unter die Erde bringen oder Ortsnetzden Nebengeschäften handelt
es sich in der Sparte Strom im
stationen erneuern. Beides hat bereits zu einer deutlichen
Wesentlichen um Erlöse aus
Verbesserung der Versorgungsqualität geführt. Die Stromunter­
der nicht ergebniswirksamen
brechungen sanken von bislang durchschnittlich 26 auf 14
Weiterberechnung der EEGMinuten.“
Vergütungssätze an die AnlaBernd Lüders
genbetreiber sowie aus der
Abteilung Planung Assetmanagement, SWK NETZE GmbH
Weiterberechnung von erstellten Anlagegütern an die SWK
ENERGIE von zusammengenommen 5,8 (Vj. 5,2) Mio. €
und in der Sparte Gas ebenfalls hauptsächlich um Erlöse aus der Weiterberechnung von Investitions­
gütern an die SWK ENERGIE in Höhe von 1,5 (Vj. 1,6) Mio. €. Dazu kommt ein Umsatz aus der Elektrizitätsverteilung in Wachtendonk im gesamten Berichtsjahr in Höhe von 1,6 Mio. €. (Vj. 0,8 Mio. € für
sechs Monate).
Das Betriebsergebnis nahm von -0,4 Mio. € um 1,2 Mio. € auf 0,8 Mio. € zu. Die Verbesserung
ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass das Vorjahr durch eine Forderungsabschreibung
belastet war.
Optimierung des Stromnetzes in Wachtendonk
Im Vorjahr hatte die SWK NETZE die Konzession zum Betreiben des Stromnetzes der Gemeinde
Wachtendonk im Kreis Kleve ab dem 1. Juli 2010 für die Dauer von 20 Jahren erhalten.
Schon im Vorfeld der Netzübernahme von der RR Verteilnetz begannen wir mit der Verlegung von
Erdkabeln als Ersatz für Freileitungen. In Wachtendonk verliefen bisher noch rund 40 Kilometer der
Niederspannungskabel und fast 35 Kilometer des Mittelspannungsnetzes oberirdisch. Die Verlegung
unter der Erde wirkt sich positiv auf die Versorgungssicherheit aus. Nachdem bis zum Jahresende
2010 schon rund 20 Kilometer Mittelspannungs- und circa 8 Kilometer Niederspannungsleitungen
verlegt waren, haben wir die Mittelspannungsverkabelung plangemäß zum Ende des Berichtsjahres
abgeschlossen und 50 Ortsnetzstationen erneuert. Diese Maßnahmen haben bereits zu einer deut­
lichen Verbesserung der Versorgungsqualität in Wachtendonk geführt. Die Stromunterbrechungen
sanken von bislang durchschnittlich 26 auf 14 Minuten. Bis 2015 sollen auch die Niederspannungsfreileitungen vollständig der Vergangenheit angehören.
Als Plattform zum Austausch von Informationen und zur Diskussion über lokale Energiethemen wurde
der Wachtendonker Energiebeirat ins Leben gerufen, der sich aus Vertretern von Politik, Verwaltung
und der SWK NETZE zusammensetzt. Vor dem Hintergrund der Energiewende wurde über den Status
und das mögliche Ausbaupotenzial der erneuerbaren Energien gesprochen. Bundesweit lag 2011
der Anteil regenerativ erzeugten Stroms bei 20 %, in Wachtendonk werden schon jetzt rund 80 % der
genutzten Elektrizität regenerativ erzeugt. Grundsätzlich besteht Einvernehmen, noch vorhandene
Potenziale bei der Erzeugung und Verwendung von Strom zu nutzen. So wurden im Zuge der Kabelverlegung bereits Leerrohre vorbereitet, die zur Aufnahme „intelligenter“ Leitungen im Zusammenhang mit einem künftigen „Smart Grid“ dienen können.
Konzessionsvergabe für Strom- und Gasnetz in Kranenburg
Am 27. Januar 2011 hat sich die Gemeinde Kranenburg für das gemeinsame Angebot der Energie­
versorgung Kranenburg GmbH (EVK) und der SWK NETZE im Rahmen des Neuabschlusses der
Konzessionsverträge für die Strom- und Gasversorgung entschieden. Gesellschafter der EVK sind
die Stadtwerke Goch (46 %), die SWK ENERGIE (44 %) sowie die Gemeinde Kranenburg (10 %). Die
bislang ausschließlich in der Gasversorgung tätige EVK wird damit um die Sparte Strom erweitert.
Dabei soll die EVK als Netzeigentumsgesellschaft mit eigenem Energievertrieb fungieren. Während
das Gasnetz zum 1. Januar 2012 an die Stadtwerke Goch verpachtet wurde, die damit Netzbetrei­
berin im Sinne von § 4 EnWG (Energiewirtschaftsgesetz) ist, steht dieser Schritt für das Stromnetz
noch aus. Bisheriger Konzessionsinhaber für Strom war die RR Verteilnetz.
43
44
Geschäftsfeld Energie
Der kaufrechtliche Übergang des Stromnetzes von der RR Verteilnetz auf die EVK ist allerdings
noch nicht vollzogen. Die Vertragslaufzeit beträgt jeweils 20 Jahre. Gemäß dem gemeinschaftlichen
Angebot wird die SWK ENERGIE Dienstleistungen für den Aufbau des Stromvertriebs und die SWK
NETZE für diverse netzwirtschaftliche Dienstleistungen erbringen. Neben der Wirtschaftlichkeit war
für die Entscheidung der Gemeinde insbesondere die Sicherstellung des kommunalen Einflusses auf
den Netzbetrieb ausschlaggebend.
Netzkonzession in Straelen gewonnen
Nachdem der Rat der Stadt zuvor einstimmig beschlossen hatte, die Konzession für das Betreiben
des Stromnetzes in der 16.000-Einwohner-Gemeinde Straelen im Kreis Kleve an die SWK NETZE zu
vergeben, wurden am 27. Juli die Verträge unterzeichnet. Die Laufzeit begann am 1. Januar 2012
und beträgt 20 Jahre. Bisher lag auch dieses Verteilnetz in den Händen von der RR Verteilnetz.
Ungeachtet der operativen Übernahme der Netze in Straelen und Kranenburg (EVK) konnten die
Verhandlungen über Modalitäten mit dem ehemaligen Konzessionsnehmer in beiden Fällen im
Berichtsjahr nicht abgeschlossen werden und dauern an.
Mit dem Konzessionsgewinn in Straelen haben wir unsere Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit
erneut außerhalb des Krefelder Stadtgebiets erfolgreich unter Beweis gestellt. Das von uns erarbeitete
Netzkonzept sieht in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen in die Infrastruktur vor.
SWK SETEC: Tiefgreifender Wandel der technischen Infrastruktur
Die SWK SETEC erbringt umfassende technische Dienstleistungen für die Infrastruktureinrichtungen
der SWK-Sparten Strom, Gas, Wasser, Abwasser und Wärme. Darüber hinaus sind wir Betriebsführer
der Straßenbeleuchtungsanlagen der Stadt Krefeld und sind – auch außerhalb des angestammten
SWK-Versorgungsgebietes – Dienstleister im Zähler- und Messwesen sowie im Geodatenservice.
Marge aus der Betriebsführung des Stromnetzes geht weiter zurück
Die SWK SETEC weist für 2011 einen um 2,2 Mio. € bzw. 2,5 % geringeren Umsatz aus als im Vorjahr:
86,2 Mio. € nach 88,4 Mio. €.
Hiervon entfielen 68,6 (Vj. 66,9) Mio. € auf das Kerngeschäft, das aus den technischen Betriebsführungen der Strom- und Gasversorgungsanlagen sowie des Wasser- und Abwassernetzes und aus
der Lieferung und Verteilung von Wärme besteht. Der leichte Anstieg um 1,7 Mio. € (2,5 %) resultiert aus einer umfangreicheren Bauleistung für das Wassernetz sowie höheren Erlösen aus der
Besicherung der Wärmelieferung.
Die Erlöse aus Nebengeschäften betrugen 17,7 (Vj. 21,5) Mio. €. Hierzu gehören im Wesentlichen
die Erlöse für die Erstellung von Investitionsanlagen für alle vier Versorgungssparten der SWK ENERGIE
sowie für die Erneuerung der Beleuchtungsanlagen der Stadt Krefeld. Der Rückgang um 17,7 % (3,8
Mio. €) ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr ein größerer Bauumfang für Investitionen in den Bereichen Wärme (Erneuerung Heizkraftwerk Weeserweg) und Strom (Stromnetz
Wachtendonk) vorgelegen hat.
Das Betriebsergebnis liegt mit 9,3 Mio. € um 5,3 Mio. € bzw. 36,3 % niedriger als im Vorjahr (14,6
Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf ein gesunkenes Rohergebnis aus der Betriebsführung Strom
zurückzuführen.
Feldversuch des E-DeMa Forschungsprojektes vorbereitet
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Pro­
jektes „E-DeMa“ (Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme hin zum
E-Energy Marktplatz der Zukunft) entwickelt die SWK Seite an Seite mit führenden TechnologieUnternehmen wie RWE, Miele und Siemens sowie Forschungsexperten von Energietechniklehrstühlen
der Hochschulen Duisburg/Essen, Bochum und Dortmund eine Technologie, die eine Erhöhung der
Energieeffizienz ermöglicht und später dann zu einem offenen E-Energie-Marktplatz führen soll.
Geschäftsfeld Energie
SWK SETEC GmbH
Jahresabschluss
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Gewinnabführung
Anlagevermögen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Investitionen
Mitarbeiter (zum 31.12.)
2011
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Anzahl der Personen
Leistungsdaten (Bau, Betrieb und Instandhaltung im Netz)
Strom
km
Gas
km
Fernwärme
km
Wasser
km
Abwasser
km
Anzahl Lichtpunkte
Stück
2010
86
9
8
4
3
18
1
251
88
15
9
3
3
19
2
248
2.093
718
85
836
783*
28.901
2.097
717
84
836
794
28.840
* 2011 Bestandsbereinigung
Nachdem in den Vorjahren die benötigte Technik entwickelt wurde, ging es 2011 darum, geeignete
Teilnehmer für den Feldversuch zu finden. Diese werden durch den E-DeMa-Marktplatz dazu befähigt,
energieeffizient zu handeln, indem sie vor allem Lastverlagerungspotenzial nutzen. Daher wurden
verschiedene Stromprodukte entwickelt, zwischen denen gewechselt werden kann, um die Energiekosten möglichst gering zu halten.
Unter wissenschaftlichen und netztechnischen Gesichtspunkten wurden Straßenzüge im Krefelder
Stadtbezirk Kliedbruch als Testgebiet ausgesucht. Wir haben etwa 1.000 dort ansässige Kunden
angeschrieben und um Teilnahme an dem Projekt gebeten. Für sie bietet E-DeMa die einmalige
Gelegenheit, in einem Planspiel schon heute auszuprobieren, ob und wie sich innovative Energieprodukte in der Praxis bewähren.
Zur Teilnahme an dem Planspiel, das am 1. März 2012 begann und sich über neun Monate erstreckt,
haben sich rund 150 Kunden bereit erklärt. Die zu testende Technologie stützt sich auf intelligente
Stromzähler, und in einigen Haushalten werden auch Gas und Wasser integriert. Unter allen Interessierten wurden außerdem zehn ausgelost, die kostenlos neue Haushaltsgeräte der Firma Miele
erhielten, um zu erproben, wie diese Geräte über die „intelligenten“ Messsysteme kommunizieren.
Beispielsweise schaltet sich die Spülmaschine dann automatisch an, wenn der Strom gerade
günstig ist.
45
46
Geschäftsfeld Energie
Die E-DeMa-Projektpartner kommen jährlich zu einem „Meilensteintreffen“ zusammen, das 2011
von der SWK als Gastgeberin ausgerichtet wurde. Die verschiedenen Arbeitsgruppen berichteten
über den Stand der Forschungstätigkeit und den weiteren Projektverlauf. Der Projektträger BMWi,
vertreten durch das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt, zeigte sich beeindruckt vom Fortschritt und lobte die professionelle Herangehensweise der Partner.
„Intelliekon“-Forschungsprojekt mit aufschlussreichen Ergebnissen
Das zweite Forschungsprojekt, an dem die SWK SETEC im Berichtsjahr beteiligt war, heißt „Intelliekon“
(„Nachhaltiger Energiekonsum durch intelligente Zähler-, Kommunikations- und Tarifsysteme“). Es
konzentriert sich auf die Frage, welches Energieeinsparpotenzial mit der Nutzung von intelligenten
Stromzählern in Haushalten verbunden ist. Bei diesem vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) geförderten vierjährigen Projekt arbeiten renommierte Forschungsinstitute und
EVU-Praxispartner aus verschiedenen Regionen zusammen.
Die 2011 abgeschlossene Untersuchung, an der über 2.000 Haushalte teilnahmen, hinterfragt,
welche Auswirkungen es auf das Verbrauchsverhalten hat, wenn der Kunde seinen Stromverbrauch
zeitnah nachvollziehen kann. Durch intelligente Zähler und die Visualisierung des Stromverbrauchs
können Privathaushalte durchschnittlich 3,7 % Strom einsparen. Bei zeitvariablen Tarifen lag die
ermittelte Einsparung sogar bei 9,5 %.
Die Teilnehmer konnten auf einem Internetportal oder durch eine monatliche schriftliche Information
beispielsweise ihren Stromverbrauch stundenweise analysieren und erhielten für alle gängigen
Geräte im Haushalt mehr als 40 Energiespartipps. Die Feedbackinformationen wurden sehr positiv
bewertet und überwiegend als informativ, nutzerfreundlich und verständlich empfunden. Allerdings
führen gut dargestellte und zeitnah gelieferte Informationen nicht automatisch zu einer deutlichen
Verbrauchsreduktion. Dafür scheinen konkrete Handlungsvorschläge wichtig zu sein, denn ein
Viertel der Webportal-Nutzer interessierte sich besonders stark für Energiespartipps.
Umbau des Blockheizkraftwerks Weeserweg abgeschlossen
Mit einem Investitionsvolumen von 8,5 Mio. € wurde die Technik des Blockheizkraftwerks (BHKW)
Weeserweg im Vorjahr fast komplett umgebaut, um einen höheren Wirkungsgrad und somit eine noch
bessere Wirtschaftlichkeit zu erzielen und darüber hinaus den CO 2 -Ausstoß pro erzeugter Megawattstunde Strom um 30 % zu verringern. Im April 2011 wurde die neue Anlage in Betrieb genommen.
Geschäftsfeld Energie
Die SWK versorgt mehr als 1.500 Kunden mit Fernwärme, darunter zum Beispiel die Sparkasse, das
Seidenweberhaus, das HELIOS Klinikum, die Firma Oerlikon Saurer oder die IHK. In der Berichtsperiode
haben wir einen bedeutenden Neukunden gewinnen können: Der Dujardin-Komplex in Uerdingen
wurde im Laufe des Sommers ans Fernwärmenetz angeschlossen. Dort entstehen auf dem historischen Fabrikgelände mehrere Loft-Wohnungen, die Teil eines Wohn-Gewerbe-Mischprojektes sind.
Etwa zwei Drittel der Fernwärme produziert die Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA)
der EGK. Das neue BHKW, das mit Gas betrieben wird und im Kraft-Wärme-Kopplung-Prozess einen
Wirkungsgrad von 86 % erreicht, dient im Wesentlichen zur Absicherung des Fernwärmebedarfs in
Spitzenzeiten und bei Ausfällen
der MKVA. Die Kapazität reicht
„Unser Blockheizkraftwerk Weeserweg war bereits seit 20
für 2.000 Einfamilienhäuser. Der
Jahren in Betrieb und entsprach nicht mehr dem Stand der
Transport der Fern­w ärme erTechnik und den modernen Anforderungen an Energieeffizienz.
folgt in Form von heißem WasWir haben es daher für über 8 Millionen Euro fast komplett
ser in einem wärmegedämmten,
erdverleg­ten Rohr­­system. In
umgebaut, um einen höheren Wirkungsgrad und somit eine
Krefeld ist das Netz mittler­
noch bessere Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Gleichzeitig hat
weile 85 Kilometer lang und
sich der CO2-Ausstoß pro erzeugter Megawattstunde Strom um
durchzieht hauptsächlich die
30 Prozent verringert.“
Krefelder Innenstadt sowie
Matthias Slonina
die Stadtteile Gatherhof,
Projektleiter bei der SWK SETEC GmbH
Bückerfeld, Inrath, Bockum,
Gartenstadt und Uerdingen.
Erster Teilabschnitt der Straßenbeleuchtungs-Sanierung abgeschlossen
Als Betriebsführer der Straßenbeleuchtungsanlagen der Stadt Krefeld bieten wir umfassende
Leistungen, von Beratung und Planung über Betrieb und Instandhaltung bis hin zur Anlagendoku­
men­t ation. Infolge der Überalterung vieler der knapp 29.000 Krefelder Lichtpunkte, die mit hohen
Wartungskosten verbunden ist, hat die Stadt im Juni 2010 beschlossen, in den nächsten acht Jahren
12.400 Straßenleuchten, die älter als 38 Jahre sind, mit ihren Masten und Trägern zu ersetzen. Die
Investitionssumme beträgt in diesem Zeitraum 37,5 Mio. €. Die SWK SETEC hatte dafür ein Erneuerungskonzept ausgearbeitet. Für den Zeitraum 2010/11 wurden vom Stadtrat zunächst 2,5 Mio. €
für 450 neue Lichtpunkte und 20 Kilometer Kabelverlegung freigegeben. Dieses Teilprojekt haben
wir im Mai 2011 abgeschlossen. Im November 2011 wurden für die Maßnahmenfortführung in den
Jahren 2012/13 die nächsten 5 Mio. € bewilligt. Weitere Projekte waren die Installation von 46 innovativen und dekorativen LED-Leuchten an sieben SWK-Haltestellen sowie die Fertigstellung der
Beleuchtungsanlage in der Rheinstraße mit 14 attraktiv gestalteten Lichtpunkten.
Planung zur Erneuerung des Netzleitsystems
Die Energieübertragungssysteme in Deutschland und somit auch in Krefeld befinden sich in einem
massiven Wandel. Das Resultat aus dem stark wachsenden Anteil regenerativer, dezentraler Energieerzeugungsanlagen ist eine im zeitlichen Verlauf zunehmend volatile Energieeinspeisung. Dies hat
zur Folge, dass die einstmals statischen Netzgegebenheiten sich in einen dynamischen Prozess
verwandeln (Smart Grid).
Um heute und auch in Zukunft eine effektive Betriebsführung zu gewährleisten, ist eine Vielzahl an
zu verarbeitenden Informationen notwendig. Die gegenwärtig in der Netzleitstelle der SWK SETEC
zusammenlaufenden Daten stellen nur einen Bruchteil der Menge dar, die in Zukunft benötigt wird,
um einen sicheren und funktionalen Betrieb der SWK-Versorgungsnetze zu gewährleisten. Die
künftigen Anforderungen an unser Netzleitsystem übersteigen die Leistungsfähigkeit des aktuellen
Systems, das 2001 unter völlig anderen Rahmenbedingungen installiert wurde. Die Kapazitätsgrenzen
von Datenbanken, Netzwerkanbindungen und Mandanten sind bereits jetzt schon erreicht, und
Ersatzkomponenten für die aktuell eingesetzte Hardware sind nicht mehr verfügbar. Deshalb haben
wir 2011 die Planung zur Erneuerung unseres Netzleitsystems begonnen.
47
48
Geschäftsfeld Wasser
Weicheres Wasser, Versorgungssicherheit,
Natur- und Gewässerschutz
In Krefeld errichten wir derzeit mit der bis dato höchsten Investition in unserem Geschäftsfeld Wasser die größte
Wasserenthärtungsanlage Deutschlands. Ein herausragendes Beispiel unseres Engagements im Interesse von
Bürgern und Wirtschaft.
Trinkwasser- und Abwassermanagement für Krefeld
Die SWK AQUA GmbH ist die Führungsgesellschaft des Geschäftsfelds Wasser des SWK-Konzerns. Sie
ist Komplettanbieter für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in Krefeld und unter anderem mit
49,8 % an der Gemeindewerke Niederkrüchten GmbH beteiligt.
Die SWK AQUA hat das gesamte Anlagevermögen der Sparte Wasser von der SWK ENERGIE gepachtet.
Auf Basis von Dienstleistungsverträgen nimmt sie zur Erfüllung ihrer Funktion kundenbezogene Dienstleistungen (Vertrieb, Kundenbetreuung, Service) von der SWK ENERGIE und technische Dienstleistungen
(Bau und Instandhaltung des Wasser- und Abwassernetzes) von der SWK SETEC in Anspruch.
Im Bereich Abwasser hat die Stadt Krefeld mit der SWK AQUA einen Betriebsführungsvertrag geschlossen,
in dem sie ihr die Planung, den Bau und den technischen Betrieb der städtischen Abwasseranlagen sowie die kaufmännische Betriebsführung des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Krefeld übertragen hat.
Starker Umsatzanstieg durch Bauleistungen
Der Gesamtumsatz nahm von 48,1 Mio. € um 7,7 Mio. € bzw. 15,8 % auf 55,8 Mio. € zu. Diese relativ
große Veränderung ist überwiegend auf stark gestiegene Erlöse für die Erstellung von Wasseraufbereitungs- und -verteilungsanlagen für die SWK ENERGIE in Höhe von 8,4 (Vj. 1,2) Mio. € zurückzuführen.
Hauptumsatzträger bleiben mit 27,0 Mio. € die Erlöse aus dem Trinkwasserverkauf. Sie liegen geringfügig
um 0,2 Mio. € über dem Vorjahr (26,8 Mio. €). Bei weiterhin leicht rückläufigem Trinkwasserabsatz und
nur geringfügig von 45.338 um 144 auf 45.482 erhöhter Kundenzahl ist der Anstieg auf eine Preiserhöhung zurückzuführen (vgl. Lagebericht, S. 21 und 23). Der Anteil an den gesamten Erlösen beträgt gut
48 (Vj. 56) %. Dazu kommen Erlöse aus Dienstleistungen im Bereich Trinkwasser für Dritte in Höhe von
0,4 (Vj. 0,6) Mio. €.
„Um die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen, investieren
wir über 13 Millionen Euro in eine Wasserenthärtung in
unseren beiden Wasserwerken. Unser Trinkwasser, das
wir aus Grundwasser gewinnen, hat eine sehr gute Qualität und weist durch seine natürlichen Mineralstoffe eine
hohe Härte auf. Zwei Entcarbonisierungsanlagen werden
ab Anfang nächsten Jahres für weicheres Wasser sorgen
– und durch die damit verbundenen Vorteile für eine
spürbare Entlastung im Portemonnaie unserer Kunden.“
Thomas Budde
Projektingenieur Bau, SWK AQUA GmbH
Leistung für weiche Argumente
50
Geschäftsfeld Wasser
SWK AQUA GmbH
Jahresabschluss
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Gewinnabführung
Anlagevermögen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Mitarbeiter (zum 31.12.)
Leistungsdaten (Absatz)
Wasser
2011
2010
Anzahl Personen
56
3
3
3
4
27
51
48
4
3
3
4
26
53
Mio. m 3
12
12
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Die Erlöse aus der Sparte Abwasser belaufen sich auf 20,0 (Vj. 19,5) Mio. €. Sie stammen aus der
Betriebs­führung für die Stadtentwässerung Krefeld, aus der Erstellung von Anlagegütern, der Senken­
reinigung und der Kostenerstattung für diverse abwasserwirtschaftliche Leistungen. Auf der Grundlage
des oben beschriebenen Betriebsführungsvertrags erhält die SWK AQUA hierfür eine jährliche Vergütung
auf Basis eines Selbstkostenfestpreises, der nach Maßgabe einer Preisgleit- und Ersatzbeschaffungsklausel angepasst wird.
Das Betriebsergebnis fällt mit 3,2 Mio. € um 0,4 Mio. € bzw. 11,1 % geringer aus als im Vorjahr (3,6 Mio. €),
was vor allem auf höhere sonstige betriebliche Aufwendungen zurückzuführen ist.
Größte Wasserenthärtungsanlage Deutschlands im Bau
Die 2009 begonnenen Vorbereitungen für eine Wasserenthärtung in unseren beiden Wasserwerken
In der Elt und Gladbacher Straße mündeten im März des Berichtszeitraums in die Bauarbeiten für
die Schnellentcarbonisierungsanlagen. Während an der Gladbacher Straße das vorhandene Gebäude
erweitert wird, entsteht am Wasserwerk In der Elt ein kompletter Neubau für die Enthärtungsanlage,
verbunden mit dem Bau eines Trinkwasserbehälters zur Erhöhung der Versorgungssicherheit. Das
Investitionsvolumen für die Enthärtungsanlage ist mit circa 13,5 Mio. € geplant.
Unser Trinkwasser wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen und hat eine so gute Qualität,
dass auf eine Chlorung verzichtet werden kann. Allerdings weist es einen relativ hohen natürlichen
Härtegrad auf. Er beträgt 24,5°dH (Wasserwerk Gladbacher Straße) beziehungsweise 21,3°dH
(Wasserwerk In der Elt) und ist demnach dem Härtebereich „hart“ zuzuordnen. Damit sind verschiedene Nachteile verbunden: Kalzium und Magnesium lagern sich als Karbonate in Haushaltsgeräten
ab, und die „Verkalkung“ verkürzt ihre Lebensdauer. Außerdem wird mehr Energie benötigt, um das
Wasser zu erhitzen. Schließlich müssen Entkalkungsmittel oder Filter eingesetzt werden, um die
Haushaltsgeräte langfristig funktionsfähig zu halten.
Nach einer Umfrage aus dem Jahr 2004 wünschen sich 73 % unserer Kunden weicheres Wasser.
Etwa die Hälfte der Befragten würde dafür auch einen Preisaufschlag in Kauf nehmen. Vor diesem
Hintergrund hatten Vorstand und Aufsichtsrat der SWK STADTWERKE KREFELD AG bereits Ende
2008 die Entscheidung für eine Wasserenthärtung und den Bau von zwei Entcarbonisierungsanlagen
getroffen. Ziel ist die Reduzierung der Wasserhärte auf unter 14°dH (Härtebereich „mittel“).
Der erste Spatenstich am 10. März 2011 bedeutete somit einen Meilenstein für die Trinkwasser­
qualität in Krefeld. Nach Berechnungen des Technologiezentrums Karlsruhe und des Instituts für
Wassertechnologie und Wasserforschung Mülheim beläuft sich die Ersparnis durch geringeren
Stromverbrauch, weniger Waschmittel und Regeneriersalz und geringeren Geräteverschleiß auf
rund 120 € im Jahr für einen Vier-Personenhaushalt bzw. 30 € je Verbraucher.
Herzstücke der Enthärtungsanlagen sind drei rund 12 Meter hohe, trichterförmige Behälter, durch
die das Wasser von unten nach oben fließt und in denen ein Großteil des enthaltenen Kalziums und
Magnesiums zurückgehalten wird. Die Behälter wurden plangemäß Ende 2011 bzw. Anfang 2012
installiert. Ende des laufenden Jahres soll der Bau an der Gladbacher Straße fertiggestellt sein und
Anfang 2013 die zentrale Enthärtungsanlage In der Elt.
Geschäftsfeld Wasser
Leitungsbau unter strengen Naturschutzauflagen
Der Absicherung der Trinkwasserversorgung der Krefelder Bevölkerung diente 2011 unter anderem der
Bau einer zusätzlichen Leitung vom Wasserwerk In der Elt zum Einspeisepunkt Rembertstraße mit
einer Länge von 3,2 Kilometern und einem Investitionsvolumen von rund 3 Mio. €. Die Baumaßnahme
erstreckte sich von Dezember 2010 bis März 2012.
Dass die Arbeiten verhältnismäßig lange gedauert haben, liegt vor allem an den erschwerten Bedingungen,
unter denen die Leitungsverlegung erfolgte. Da die Trinkwasserleitung zum größten Teil durch ein
FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) führt, mussten zahlreiche Naturschutzauflagen in Absprache mit der
Unteren Landschaftsbehörde erfüllt werden. FFH-Gebiete sind europaweit aufgelistete Natur- und
Landschaftsschutzgebiete, die dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen.
In dem betroffenen Gebiet leben unter anderem Kamm-, Berg- und Teichmolche sowie seltene Kröten­
arten. Damit diese Tiere bei ihren Wanderungs-Zyklen nicht gestört werden, durfte beispielsweise in den
Monaten Februar bis September nicht oder nur punktuell gebaut werden. Ferner wurden Fangzäune
entlang des Baustellengrabens errichtet. Beinahe täglich fanden Kontrollen durch einen Vertreter der
Unteren Landschaftsbehörde statt. Außerdem legt die SWK auf dem Gelände des in der Nähe gelegenen
Wasserwerks In der Elt noch einen neuen Amphibienteich zum Zwecke des ökologischen Ausgleichs an.
Insgesamt haben uns diese Maßnahmen inklusive Gutachtenerstellung und artenschutzrechtlichen
Prüfungen rund 125.000 € gekostet.
Dichtheitsprüfung privater Abwasser-Hausanschlüsse
Die kontroverse Diskussion um die Dichtheitsprüfung privater Abwasser-Hausanschlüsse in NRW nahm
2011 breiten Raum in der Öffentlichkeit ein.
Im Rahmen der Durchführung der Dichtheitsprüfung nach § 61a Landeswassergesetz (LWG) wurde am
17. Februar 2011 durch die Stadt Krefeld eine Satzung mit abweichenden Fristen für Grundstücke innerhalb festgesetzter Wasserschutzzonen verabschiedet. Des Weiteren hat der Rat der Stadt Krefeld am
1. Dezember 2011 eine Satzung zur Abänderung der Prüffristen für Grundstücke außerhalb einer Wasserschutzzone beschlossen. Hierin werden gestaffelte Fristen (bis spätestens 2023) für Teilbereiche der
Stadt Krefeld festgelegt.
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52
Geschäftsfeld Wasser
Nach wie vor ist unklar, wie es in NRW mit der umstrittenen Dichtheitsprüfung privater Abwasser­
leitungen weitergeht. Sowohl die rot-grüne Landesregierung als auch die Oppositionsfraktionen
von CDU und FDP hatten Gesetzentwürfe vorgelegt. Beiden ist gemeinsam, dass die derzeitige
Regelung, dass Grundstückseigentümer ihre Abwasserkanäle verbindlich bis Ende 2015 prüfen
lassen müssen, aufgehoben werden soll. Hierüber hat der Landtag am 26. Januar 2012 debattiert.
Die Beratungen wurden in die Ausschüsse verwiesen. Bedingt durch die Neuwahlen am 13. Mai
2012 wird sich das Verfahren weiter verzögern.
Trinkwasserbrunnen für die Stadtwerke Willich
Im Rahmen unseres Dienstleistungsgeschäfts mit außenstehenden Kunden haben wir 2011 beispielweise
für die Stadtwerke Willich in deren Wassergewinnungsanlage Anrath einen neuen Brunnen geplant und
gebaut. Dabei erfolgten sämtliche Planungsleistungen, die Ausschreibung der erforderlichen Baumaßnahmen und die Oberbauleitung bis hin zur betriebsfertigen Abnahme seitens der Genehmigungsbehörden
durch die SWK AQUA. Darüber hinaus haben wir die verfahrenstechnische und elektrotechnische Installation für diesen Brunnen ausgeführt.
Erhöhung des „Wassercents“
Der Landtag NRW hat am 25. Juli 2011 eine Novellierung des Wasserentnahmeentgeltgesetzes (WasEG)
beschlossen, um die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Das Gesetz aus dem Jahr 2004
belegt Gewässerbenutzungen – das Entnehmen, Zutagefördern, Zutageleiten und Ableiten von Grundwasser sowie das Entnehmen und Ableiten von Wasser aus oberirdischen Gewässern – mit einem
„Wassercent“ genannten Entgelt. Für öffentliche Wasserversorger besteht die Möglichkeit, die für eine
Kooperation mit der Landwirtschaft entstandenen Aufwendungen mit dem Wasserentnahmeentgelt zu
verrechnen. Das trifft auch auf die Maßnahmen der SWK AQUA zum Gewässerschutz im Rahmen ihrer
Kooperationen mit Landwirtschaft und Gartenbau in den Wassereinzugsgebieten zu.
Die 2009 beschlossene schrittweise Reduzierung des Wasserentnahmeentgeltes bis hin zu seiner Abschaffung wurde aufgehoben und stattdessen der Betrag zum 30. Juli 2011 von 3,6 Cent auf 4,5 Cent
pro Kubikmeter erhöht. Dies schafft finanziellen Spielraum für die Fortführung und Intensivierung der
Kooperationsarbeit, insbesondere im Rahmen der im Berichtsjahr neu hinzugekommenen Kooperation
Krefeld Südost.
Landwirtschafts-Kooperation Krefeld Südost gegründet
Unsere Maßnahmen zum Gewässerschutz durch Kooperationen mit Landwirtschaft und Gartenbau in
den Wassereinzugsgebieten haben wir fortgeführt und weiter intensiviert. Am 15. Juni 2011 fand die
Gründungsveranstaltung für die neue Kooperation Krefeld Südost statt. Diese gemeinsam mit den
Wirtschaftsbetrieben Meerbusch GmbH gegründete Kooperation setzt das seit Anfang der 1990er Jahre
verfolgte Modell der grundwasserschonenden Landbewirtschaftung in den Wassereinzugsgebieten nun
auch für die letzten drei verbliebenen Wassergewinnungsgebiete In der Elt, Werthof und Rheinfähre um.
Geschäftsfeld Wasser
Gemeinsam mit den Kooperationen Krefeld Nordwest und Krefeld Südwest sind nun sämtliche Wassergewinnungsgebiete der SWK AQUA durch Kooperationen abgedeckt.
Überdimensionierte Wasserzähler in Ein- und Zweifamilienhäusern
Die technischen Regeln zur Bemessung der Größe von Wasserzählern hatten sich im Jahr 2004 geändert.
Im April 2010 entschied der Bundesgerichtshof, dass die Wasserversorgungsunternehmen angehalten
sind, eine Ermessensentscheidung zu treffen, ob ein Austausch eines Wasserzählers im Interesse des
Kunden vorzunehmen ist, wenn sich der technische Standard in einem wesentlichen Maße ändert und
beachtenswerte Interessen des Kunden geltend gemacht werden. Dabei soll eine teure Überdimensionierung von Zählern vermieden
werden. Für ein Haus bis 30
„Aufgrund der klimatischen Veränderungen kommt es häufiger
Wohneinheiten ist zum Beispiel
3
zu Starkregen mit hoher Intensität und kurzer Dauer. Damit
ein „Qn 2,5 m /h“-Zähler ausdiese Wassermengen schadlos abgeführt werden können,
reichend, für 31 bis 100 Wohnertüchtigen wir unser Netz und passen die Rohrquerschnitte an.
einheiten ein „Qn 6“-Zähler.
Dies führt regelmäßig zu Einschränkungen im Straßenverkehr
In einigen Städten hatte sich
und erweckt den Eindruck, dass in Krefeld ständig gebuddelt
nach Bekanntwerden der Rechtwird. Dagegen wird ein einwandfreies Netz kaum wahr­genom­
sprechung des Bundesgerichtsmen, da es unauffällig ist, wenn es einfach funktioniert.“
hofes herausgestellt, dass viele
Thomas Lemmen
Wasserzähler nicht mehr den
Bauleiter bei der SWK AQUA GmbH
neuen technischen Regeln entsprachen und überdimensioniert
waren. Das Thema der zu großen
Wasserzähler bewegt auch in
Krefeld vereinzelt Eigentümer und Mieter. Hier beträgt der jährliche Kostenunterschied zwischen beiden
etwa 80 €. So haben einige die Betriebskostenabrechnung moniert, weil in den Wasserkosten eine zu
hohe Zählergebühr enthalten ist.
Die SWK AQUA reagiert kundenorientiert und tauscht auf Antrag des Kunden den Zähler zeitnah aus. Ab
diesem Zeitpunkt zahlt der Kunde einen reduzierten Grundpreis.
Erstattung von zu viel gezahlter Umsatzsteuer für einen Wasserhausanschluss
Alle Hausbesitzer, bei denen im Zeitraum 2000 bis 2008 ein neuer Trinkwasserhausanschluss installiert
wurde, erhielten seinerzeit Rechnungen, bei denen eine Umsatzsteuer in Höhe von 16 % bzw. 19 % an­
gesetzt war. Infolge eines Urteils des Bundesfinanzhofs vom 8. Oktober 2008 hat sich der Steuersatz
rückwirkend für alle Trinkwasseranschlüsse, die in diesem Zeitraum erstellt wurden, auf 7 % reduziert.
Somit wurde in den damaligen Rechnungen ein überhöhter Steuersatz beaufschlagt.
Die SWK hat die betreffenden Kunden – soweit noch ermittelbar – im Berichtsjahr angeschrieben und
die Erstattung der zu viel gezahlten Umsatzsteuer angeboten. Zur einfachen Abwicklung haben wir einen
unkomplizierten Antrag beigefügt, nach dessen Rücksendung wir die Erstattung unverzüglich vorgenommen haben.
BGH-Urteil zur Rechtswidrigkeit von Abwassergebührenbescheiden
Die Stadt Krefeld hat Anfang der 90er-Jahre mit der Vereinbarung über die Berechnung und Erhebung
von Kanalbenutzungsgebühren die Aufgabe des Gebühreneinzugs auf die SWK übertragen. Die Rechnungsstellung der Abwassergebühren erfolgt als Bestandteil der Gesamtrechnung der SWK für die
gegenüber einem Kunden erbrachten Leistungen.
Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen hat am 15. April 2011 im Rahmen eines
Zulassungsbeschlusses das Kommunalabgabengesetz NRW dahingehend präzisiert, dass die Erhebung
der Abwassergebühren, nicht die Rechnungsstellung, durch Dritte unzulässig ist. So muss die gebühren­
erhebende Kommune eindeutig erkennbar sein.
Aufgrund der Änderung der Rechtsprechung ist es nun erforderlich, einen eigenständigen Abwasser­
gebührenbescheid der Stadt Krefeld zu erstellen. Eine Umsetzung dieser Anforderung ist im ersten
Halbjahr 2012 vorgesehen.
53
54
Geschäftsfeld Entsorgung
Großinvestition in Müllverbrennung
abgeschlossen
Fortgesetzte Spezialisierung bei der EGN, die Inbetriebnahme des neuen hocheffizienten Ersatzkessels 2 bei der EGK
und der Einsatz innovativer Hybrid-Müllwagen bei der GSAK standen 2011 bei den SWK-Entsorgungsgesellschaften im
Mittelpunkt des Interesses.
Umfassendes Dienstleistungsangebot
In unserem Geschäftsfeld Entsorgung bieten wir im Zeichen nachhaltigen Wirtschaftens ein breites
Spektrum von Entsorgungsdienstleistungen an. Diese werden von drei spezialisierten operativen
Konzerngesellschaften erbracht, über die wir entsprechend ihrer rechtlichen Selbstständigkeit im
Folgenden separat berichten: Dies sind die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH (mit diversen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften), die EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG
und die GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG.
Full-Service-Anbieter EGN
Die EGN bietet mit 665 Mitarbeitern sämtliche Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette
Entsorgung und Recycling an – sicher und verlässlich für über 1,5 Millionen Menschen im westlichen
Nordrhein-Westfalen. Dazu zählen Abfallsammlung, Transport und Verwertung, Aufbereitung von
Restabfällen, Bioabfällen, Sperrmüll, Papier, Glas, Kunststoffen und Sonderabfällen. Wir entsorgen
Siedlungsabfälle, übernehmen die Betriebsführung kommunaler Wertstoff- und Recyclinghöfe und
die Entsorgung für Duale Systeme. Auch im Segment der Elektroaltgeräteverwertung und im stark
reglementierten Bereich der Sonderabfallentsorgung sind wir tätig. Abfallwirtschaftskonzepte und
-infrastrukturen entwickeln wir bundesweit für Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größe.
Außerdem gewinnen wir aus Abfällen Sekundärrohstoffe und Sekundärbrennstoffe und vermarkten diese.
Umsatz leicht gestiegen – Starkes Ergebnisplus durch Einmaleffekte
Die EGN kann auf ein insgesamt zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2011 zurückblicken. Den Vor­
jahresumsatz von 193,6 Mio. € konnten wir um 2,2 % auf 197,8 Mio. € steigern. Hierzu haben die
gute Auftragslage bei den gewerblichen Kunden und deren damit verbundene gestiegene Nachfrage
nach Entsorgungsleistungen beigetragen, wenngleich sich der Preisdruck in diesem Segment dadurch nicht gemindert hat. Das Gleiche gilt im Geschäftsfeld Kommunale Dienstleistungen bei den
Ausschreibungsverfahren für Sammel- und Transportaufträge. Positiv schlugen das stabile Preisniveau
bei Sekundärrohstoffen und die gute Auslastung unserer Aufbereitungs- und Sortieranlagen zu Buche.
Andererseits kamen wir bei manchen Entsorgungsdienstleistungen um Preiszugeständnisse nicht
herum. Verbrennungsanlagen haben wir mit den geplanten Mengen beliefert. Das Preisniveau für
die thermische Abfallverwertung ist 2011 auf niedrigem Niveau stabil geblieben.
„Zusammen mit 660 Mitarbeitern engagieren wir uns für
Entsorgung und Recycling in einer für Außenstehende
kaum vorstellbaren Vielfalt. Es geht um die Sammlung,
den Transport sowie die Verwertung und Vermarktung von
Abfällen aller Art – vom Hausmüll über Papier und Glas bis
hin zu Kunststoffen, Elektroaltgeräten und schwierig zu
handelnden Sonderabfällen. Unser Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung.“
Bernfried Ahle und Reinhard Van Vlodrop sind
die Geschäftsführer der EGN Entsorgungsgesellschaft
Niederrhein mbH.
Leistung durch Sammelleidenschaft
56
Geschäftsfeld Entsorgung
EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH
Jahresabschluss
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Jahresüberschuss
Anlagevermögen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Investitionen
Mitarbeiter (zum 31.12.)
Leistungsdaten
Behandlung/Beseitigung/Verwertung von Reststoffen
2011
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Anzahl Personen
Tsd. t
2010
198
14
11
170
116
249
7
665
194
7
6
180
116
248
8
662
1.428
1.147
Die EGN-Tochtergesellschaft NOEX AG, die ein bundesweites Komplettsystem zur Wiederverwendung und
Verwertung von Elektroaltgeräten unterhält und einer der führenden Systemanbieter in Deutschland ist,
erzielte wiederum ein positives und stark verbessertes Ergebnis. Hierzu haben ein leicht gestiegenes Mengenaufkommen, verbesserte Preise für Sekundärrohstoffe und optimierte betriebliche Abläufe beigetragen.
Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 11,4 Mio. € und fällt doppelt so hoch aus wie im Vorjahr (5,7 Mio. €).
Die Gründe dafür liegen in der erfreulichen operativen Geschäftsentwicklung und in einer Steigerung des
Beteiligungsergebnisses, die zum überwiegenden Teil auf Einmaleffekten beruht.
Auch die Fortführung unseres bereits 2008 initiierten Kostensenkungsprogramms hat sich positiv auf das
insgesamt zufriedenstellende Ergebnis ausgewirkt.
Differenziertes Know-how
Im Berichtsjahr gelang es der EGN erneut, durch optimales Abfallmanagement und die Erschließung neuer
Verwertungswege für Kunden sowie intensive Informationsarbeit im kommunalen Bereich die Wertstoffquote zu steigern, das heißt Abfälle zunehmend nicht mehr nur zu beseitigen, sondern einem Recycling zuzuführen. Im Laufe langjähriger Praxis haben sich unsere Vertriebsmitarbeiter zu Experten für die Stadionund Veranstaltungsentsorgung, die Entsorgung von Großbaustellen, für die outgesourcten Abfallbereiche
von industriellen Großunternehmen, das Abfallmanagement von Retourenlägern und Einzelhandels-Centern
oder die Filialentsorgung entwickelt. Da überall spezifische Abfalleigenschaften sowie logistische und abfallrechtliche Besonderheiten existieren, bringen die Spezialisierungen für unsere Kunden viele Vorteile.
Viersen neuer Firmensitz
Nachdem im Jahr zuvor bereits der Vertrieb in Viersen konzentriert worden war, sind im Februar 2011 auch
die EGN-Verwaltungsabteilungen von Grevenbroich dorthin umgezogen. Seit dem 13. April 2011 ist Viersen
der Sitz unserer Gesellschaft.
Neue Kunden in Düsseldorf
Schon im Laufe des Vorjahres hatten wir von der DüsseldorfCongress Veranstaltungsgesellschaft zunächst
den Entsorgungsauftrag für die Multifunktionshalle ISS DOME und im Dezember auch für die Mitsubishi
Electric HALLE (früher Philippshalle) erhalten. Beides sind stark frequentierte Veranstaltungshallen. Mit
einer Kapazität von bis zu 13.400 Personen ist der ISS DOME die Heimat des DEL-Eishockeyteams DEG
Metro Stars. Die Mitsubishi Electric HALLE bietet bis zu 7.500 Zuschauern bei Konzerten, Shows oder
Sportver­anstaltungen Platz.
Beim ISS DOME war 2011 das erste volle Auftragsjahr, und in der Mitsubishi Electric HALLE nahmen wir
unsere Tätigkeit zu Jahresbeginn auf. Der Auftrag umfasst neben der Entsorgung von Mischabfällen zur
Verwertung, Altpapier und Sonderabfall auch den Einsatz von Kehrmaschinen, die Reinigung von Ölabscheidern, den Winterdienst und die Grünschnittabfuhr.
Ebenfalls in der NRW-Landeshauptstadt haben wir in der Berichtsperiode die Entsorgung auf der Großbaustelle des entstehenden Vodafone Campus übernommen.
Abfallentsorgung auf (Groß-)Baustellen ist eine Wissenschaft für sich. Denn neben der Einhaltung diverser
rechtlicher Vorgaben und strenger Umweltauflagen sind reibungslose Abläufe und der Einsatz von geschultem Personal gefordert. Mit der Einrichtung von zentralen Sammelstellen (ZENSA) auf dem Baugelände
übernimmt die EGN das Einsammeln, Trennen, Bezeichnen, Befördern und Entsorgen der anfallenden
Geschäftsfeld Entsorgung
Abfälle in entsprechenden zugelassenen Sammelbehältern und alle abfallrechtlichen Pflichten und Verantwortungen. Gleichzeitig kümmern wir uns um die Dokumentation gemäß dem geltenden Abfallrecht und um
die Erstellung der erforderlichen Beförderungspapiere.
Im Fall des Vodafone Campus mit seinem 110 Meter hohen Büroturm und angrenzenden 90.000 Quadratmetern Bürofläche betreiben wir den zentralen Wertstoffhof zur Erfassung und Sortierung aller Abfälle, die
komplette Entsorgungslogistik inklusive eines Platzmeisters und eines Müllsheriffs, der die Baustellenarbeiter bei der Materialsortierung berät. Neben der Abfallentsorgung sind wir auch für die Baustellenreinigung
mit Kehrmaschinen, Toilettenkabinen und den Winterdienst verantwortlich.
Kanalabteilung weiter gewachsen
Der in Dormagen mit 35 Mitarbeitern ansässige EGN-Servicebereich Kanal verzeichnete 2011 volle Auftragsbücher und erfreuliches Wachstum. Als mehrfach zertifizierter Fachbetrieb für Kanalreinigung und
-inspektion übernehmen wir Reinigung, optische Inspektion, Druckprüfung, Dokumentation, Ausstellung
der Dichtheitsbescheinigungen sowie Beratung und Vermittlung von Sanierungsarbeiten. Wir verfügen über
sehr gut ausgebildetes Fachpersonal. Einige unserer Mitarbeiter sind als Sachkundige beim Landesamt für
Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, bei der IHK und bei der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall) eingetragen. Das Einsatzgebiet der Kanal-Serviceleistungen umfasst den
kompletten Niederrhein und reicht bis ins Ruhrgebiet und in die Eifel. Als enger Kooperationspartner
der SWK übernimmt die EGN in Teilen die Ausführung von Kanaldienstleistungen in Krefeld. Speziell dazu
wurde Anfang 2011 ein neues Fahrzeug angeschafft, das die Kanäle mit Hochdruckpumpen reinigt und
gleichzeitig eine Kamerauntersuchung durchführt.
Entsorgungspartnerschaft mit bofrost*
Das Familienunternehmen bofrost* aus Straelen am Niederrhein ist europäischer Marktführer im TiefkühlDirektvertrieb und beliefert über 4 Millionen Haushalte in zwölf Ländern. Bei der Entsorgung hat das Unternehmen eine deutschlandweite Aufteilung mit zwei Entsorgungspartnern durchgeführt. Seit Ende 2010
betreut die EGN 58 von 115 bofrost*-Standorten in Deutschland.
Bei der Filialentsorgung sind sowohl die Logistik als auch die Mengenströme zur Verwertung und Entsorgung zu koordinieren. Dazu kommen Mengenaufstellungen, Statistiken, Abfallwirtschaftsbilanzen und Abrechnung. Wir arbeiten in Süd-, Ost- und Norddeutschland mit Kooperationspartnern zusammen. Eigene
Fahrzeuge der EGN werden dort eingesetzt, wo es wirtschaftlich sinnvoll ist. Da die bofrost*-Niederlassungen sehr unterschiedliche Größen haben und in jeder eine unterschiedliche Anzahl von Auslieferungs-Lkws
stationiert ist, ist auch die Abfallmenge sehr verschieden. Es fallen hauptsächlich gemischte Gewerbeabfälle zur Verwertung, Papier, Pappe, Kartonagen und Folien an.
Duschtrucks europaweit stark nachgefragt
Im Rahmen unserer Veranstaltungs-Dienstleistungen hatten wir 2008 einen Duschtruck entwickelt und in
Betrieb genommen. Mit dem renommierten Sanitärunternehmen Hansgrohe kreierten wir gemeinsam eine
Komfortversion mit 20 hochwertigen Duschen, die wir seit 2010 zusätzlich anbieten.
Die beiden mobilen Dusch-Lkw waren in der Saison 2011 komplett ausgelastet. Neben Veranstaltungen,
die den außergewöhnlichen Sanitärservice bereits genutzt haben, gab es viele neue Einsatzorte, auch im
europäischen Ausland. Zu den neuen Kunden gehörten
zum Beispiel die BMW X3 Games in Genf, der ING Europe„In Deutschland greift der ‚KühlschrankMarathon Luxemburg, der Internationale Greifenseelauf
Klau‘ zunehmend um sich. Für die ord­
in der Schweiz, das Terraneo-Musikfestival in Kroatien
nungsgemäße Abholung zur Entsorgung
oder der Katamaran-Worldcup (Delphis Dart 18 World
am Straßenrand abgestellte Geräte
Championship) im belgischen Knokke.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit der EGN mit Hansgrohe
wird inzwischen mit einem dritten Duschtruck fortgesetzt,
der im laufenden Jahr ab Juli zur Verfügung stehen wird.
Mit unserer kleinen Duschflotte steuern wir auch Richtung Olympia und sind in London mit dabei.
Aufklärungskampagne von NOEX gegen den
Kühlschrank-Diebstahl
In Deutschland werden jährlich etwa drei Millionen
Haushaltskühlgeräte entsorgt. 480.000 davon sind
werden zu Hunderttausenden entwendet
und unsachgemäß ausgeschlachtet. Mit
unübersehbaren Folgen für die Umwelt
durch Trinkwasserverseuchung und
großen Mengen CO2-Ausstoßes durch
Kühlmittel. Dem haben wir mit einer Informationskampagne den Kampf angesagt.“
Wolfgang Peters
Vorstandsmitglied der NOEX AG
57
58
Geschäftsfeld Entsorgung
bereits beraubt, wenn sie bei den kommunalen Übergabestellen ankommen. Es fehlen Kompressoren,
Wärmetauscher, Kühlmittelleitungen und Elektrokabel. Besonders die unsachgemäße Demontage der
Kompressoren führt zu einer gefährlichen Umweltverschmutzung. Der Kühlkreislauf eines Kühlgerätes
enthält im Durchschnitt 250 Gramm FCKW-haltiges Thermo-Öl. Wenn ein einzelner Tropfen davon ins
Grundwasser gelangt, kann er bis zu 1.000 Liter Trinkwasser verseuchen. Außerdem treten bei der
Beschädigung der Kühlgeräte durchschnittlich 128 Gramm des Kältemittels FCKW R12 aus, das 10.900-mal
klimaschädlicher als CO2 ist. Der unkontrollierte Austritt aus einem einzigen Gerät entspricht einem CO2 Ausstoß von 1,4 Tonnen; das entspricht der CO2 -Emission von 20.000 gefahrenen Auto-Kilometern.
Die EGN und ihre Tochtergesellschaft NOEX sagen dem sogenannten „Kühlschrank-Klau“ den Kampf an.
Mit Informationsflyern, Aufklebern und Citylight-Plakaten macht die Kampagne auf die Missstände aufmerksam. Gezielte Kontrollen in einzelnen Städten sollen den fliegenden Schrotthändlern die rechtswidrige
und gefährliche Demontage am Straßenrand oder die Entwendung der Kühlgeräte erschweren.
NOEX betreibt am Standort Grevenbroich eine moderne Aufbereitungsanlage für Elektroklein- und Kühl­
geräte. Unter Einhaltung sehr strenger Auflagen der Arbeits­sicherheit, des Gesundheitsschutzes der
Mitarbeiter und der Emissionsschutzgesetze bereiten wir jährlich 230.000 Kühlgeräte auf. Dabei wird das
FCKW zu 99,9 % kontrolliert ausgeschleust. Öle und Kühlflüssigkeiten entfernen wir mit Hilfe spezieller
Absauganlagen und beseitigen sie fachgerecht in Sonderabfallentsorgungsanlagen. FCKW aus dem Isolierschaum der Kühl­geräte wird in der Aufbereitungsanlage ebenfalls aufgefangen.
„Nach dreijähriger Bauzeit haben wir
2011 mit circa 100 Millionen Euro
eine der größten Investitionen der
EGK fertiggestellt – die Ersatzkessellinie unserer Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage. Sie wird drei
in die Jahre gekommene Altkessel
ersetzen. Modernste Technik ermög­
licht eine verbesserte Wärmenutzung,
einen geringeren Energieverbrauch
bei der Rauchgasreinigung und verringerte CO2 -Emissionen.“
Jörg Gödde
Projektleiter Ersatzkessellinie 2,
EGK Entsorgungsgesellschaft
Krefeld GmbH & Co. KG
EGK betreibt umweltentlastende Müllverbrennungsanlage und Klärwerk
Die EGK betreibt an der nördlichen Stadtgrenze Krefelds
eine Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA)
und ein Klärwerk mit insgesamt rund 250 Mitarbeitern.
Im Klärwerk werden die Abwässer aus Krefeld und Vennikel bei Moers gereinigt. In der MKVA verbrennen wir
Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle aus
Krefeld und mehreren umliegenden Kommunen zusammen mit Klärschlamm und Faulgas aus dem Klärwerk.
Die dabei entstehende Wärmeenergie nutzen wir mit
Hilfe der Kraft-Wärme-Kopplung, um Strom, Prozessund Fernwärme zu produzieren. Dabei wird nicht nur genug Energie erzeugt, um den Energieeigenbedarf der
MKVA zu decken. Darüber hinaus versorgen wir sowohl
das Klärwerk als auch mehrere tausend Kunden in Krefeld mit Strom und Fernwärme. Die EGK fungiert hierbei
als Betriebsgesellschaft. Die EAG Entsorgungsanlagen­
gesellschaft ist die Besitzgesellschaft, die ihre Anlagen
an die EGK verpachtet.
Umsatz auf Vorjahreshöhe – Ergebnisrückgang infolge neuer Kessellinie
Mit 81,5 Mio. € hat die EGK 2011 wieder nahezu den gleichen Umsatz erzielt wie im Vorjahr (81,3 Mio. €;
+0,2 %). Der größte Teil hiervon (59,5 %) betrifft die Müllverbrennung, mit der wir 48,5 (Vj. 48,7) Mio. €
erlösten. Dieser leichte Rückgang resultiert im Wesentlichen aus etwas geringeren angelieferten Abfallmengen. Auf die Abwasserbeseitigung entfallen 38,0 %, das sind 31,0 (Vj. 30,6) Mio. €.
Im Bereich der Strom- und Fernwärmeproduktion lag der Umsatz bei 1,9 (Vj. 2,0) Mio. €, was einem Anteil
am Gesamtumsatz von 2,3 % entspricht. Dieser geringfügige Rückgang wurde durch eine geringere Fernwärmeproduktion verursacht.
Erstmalig haben wir 2011 Umsätze durch Dienstleistungen (Probenanalysen) unseres Labors für Dritte in
Höhe von 0,16 Mio. € erwirtschaftet.
Der Jahresüberschuss ist von 11,0 Mio. €. auf 7,1 Mio. € zurückgegangen und liegt somit um 35,4 % unter
Vorjahresniveau. Ursache dafür sind vor allem gestiegene Aufwendungen für Material und Pacht. Beim
höheren Materialaufwand schlagen hauptsächlich zusätzliche Ausgaben für Heizöl zu Buche, die mit der
Inbetriebnahme der neuen Kessellinie zusammenhängen. Diese ist auch Ursache für die um 5,2 Mio. €
höhere Pacht, die wir an die Besitzgesellschaft EAG zahlen. Dort haben sich im Zuge der Großinvestition
vor allem Abschreibungen und Zinskosten erhöht, die der EGK nun als Pacht berechnet werden.
Geschäftsfeld Entsorgung
EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (Betriebsgesellschaft)
2011
2010
Jahresabschluss
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Jahresüberschuss
Eigenkapital
Bilanzsumme
Mitarbeiter (zum 31.12.)
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Anzahl Personen
82
9
7
5
30
245
81
15
11
7
33
239
355
35
354
34
Leistungsdaten
Thermische Abfallbehandlung
Gereinigte Abwässer
Tsd. t
Mio. m 3
EAG Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG (Besitzgesellschaft)
2011
2010
Jahresabschluss
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Jahresüberschuss
Anlagevermögen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Investitionen
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
24
8
3
169
34
180
17
18
6
3
167
34
192
36
Ersatzkessel nach dreijähriger Bauzeit in Betrieb genommen
Im Geschäftsjahr 2007 entschloss sich die Besitzgesellschaft EAG zur Modernisierung ihrer Müllverbrennungsanlage mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 100 Mio. €. Drei der seit 1975 und 1982 in
Betrieb befindlichen Altkessel werden durch eine einzige neue Verbrennungslinie ersetzt. Eine verbesserte
Wärmenutzung im Kessel und ein geringerer Energieverbrauch bei der Rauchgasreinigung werden zu einer
deutlich höheren Strom- und Fernwärmeerzeugung führen. Hauptgrund für die umfassende Investition ist
aber die Sicherung der Entsorgung am Niederrhein.
Als Reserve für einen eventuellen längeren Ausfall der neuen Anlage eignen sich die Altkessel noch. Daher
wurde beschlossen, zwei von ihnen dauerhaft funktionstüchtig zu erhalten.
Nach dreijähriger Bauzeit konnte der neue Kessel im Berichtsjahr fertiggestellt werden. Er ist 5.000 Tonnen
schwer, 96 Meter lang, 48 Meter hoch und 20 Meter breit und hat eine jährliche Verbrennungskapazität
von 200.000 Tonnen.
In den ersten Monaten des Jahres 2011 erfolgte parallel zur Fertigstellung der Anlage die Kaltinbetrieb­
nahme. Das erste Ölfeuer wurde am 15. März, das erste Müllfeuer am 28. April gezündet. Die sich über
meh­rere Monate erstreckende Phase der Heißinbetriebnahme konnte schließlich mit dem erfolgreichen
Probebetrieb im August abgeschlossen werden. Die offizielle Einweihung fand am 15. Juli statt. Nach
einem mehrwöchigen Stillstand zur eingehenden Inspektion der Anlage und Erledigung noch offener
Arbeiten erfolgte die Abnahme des Kessels schließlich am 21. September 2011.
Brand kurz nach Abnahme
Acht Tage später, am 29. September, ereignete sich ein Brand im Bereich des linken Rostascheaustrages,
und die Anlage musste erneut abgefahren werden. Personen kamen nicht zu Schaden. Das Feuer zerstörte
etliche Kabeltrassen, Antriebe und sonstige Anlagenteile im unteren Kesselbereich und führte zu einer
Verrauchung des gesamten Kesselhauses. Die Ursachenermittlung durch Gutachter, die Klärung der
Schadenregulierung, die Dekontamination des Kesselhauses und der Anlage sowie die Reparatur der
Anlage führten zu einem rund zehnwöchigen Ausfall des neuen Kessels. Die Entsorgungssicherheit konnte
in diesem Zeitraum durch die Altkessel aufrechterhalten werden. Damit hatte sich die Entscheidung, die
alten Kessel als Reserve zu erhalten, bereits bewährt.
Sowohl der beträchtliche Sachschaden als auch der wirtschaftliche Schaden infolge der verminderten
Durchsatzleistung sind durch die bestehende Feuer- und Betriebsunterbrechungsversicherung abgedeckt
und wurden bzw. werden voraussichtlich von der Versicherung erstattet. Diese behält sich Regress­
ansprüche gegen den Anlagenlieferanten vor.
59
60
Geschäftsfeld Entsorgung
Cargill verlängert Vertrag
Der Kläranlage der EGK werden neben dem Abwasser über das städtische Kanalnetz auch Abwässer verschiedener Industriebetriebe über separate Leitungen direkt zugeführt. Zu diesen Einleitern zählt auch die
Cargill Deutschland GmbH. Durch Optionsausübung seitens Cargill wurde im Dezember 2011 der seit 1996
bestehende Abwasserübernahmevertrag um fünf weitere Jahre bis 2017 verlängert. Dies trägt wesentlich
zu mittelfristig stabilen Rahmenbedingungen für beide Vertragspartner bei.
Kanal-Team der SWK SETEC zieht aufs EGK-Gelände
Ein weiterer Schritt zur Vernetzung der Konzernaktivitäten im Entsorgungsbereich und zur Nutzung
von Synergien wurde im September 2011 durch den Umzug des Kanalteams der SWK SETEC auf das
EGK-Gelände vollzogen.
Nach vorangegangener Situationsanalyse und Bewertung verschiedener Handlungsalternativen erfolgte
die Umsetzung des favorisierten Konzeptes durch ein gemeinsames Team aus SWK- und EGK-Mitarbeitern.
Vonseiten der EGK wurden vorhandene Büro- und Sozialräume sowie eine Fahrzeugabstellhalle nach den
spezifischen Anforderungen der SWK SETEC ausgestattet. Durch den Neubau einer Kippstelle für die
Rückstände aus der Kanalreinigung können diese nun direkt bei der EGK entsorgt werden.
GSAK sorgt für Straßenreinigung und Abfallsammlung in Krefeld
Dritte operative Entsorgungsgesellschaft ist die GSAK, unsere Gesellschaft für Straßenreinigung und
Abfall­sammlung. Sie ist in Krefeld mit etwa 160 Mitarbeitern sowie modernen Geräten und Fahrzeugen
im Einsatz, um Abfälle (Papier, Bioabfälle, Restmüll) bei allen Haushalten einzusammeln, Papierkörbe zu
leeren, Straßen und Wege zu reinigen und in den Wintermonaten von Eis und Schnee zu befreien. Für
Schadstoffe unterhalten wir eine spezielle Annahmestelle und ein Sammelfahrzeug, wir betreiben einen
Wertstoffhof, stellen stadtweit Containerstationen für Papier zur Verfügung und bieten weitere Dienst­
leistungen an.
Ergebnisverbesserung trotz Umsatzrückgang
Für die GSAK verlief 2011 im Wesentlichen im Rahmen der Planungen. Da das Kerngeschäft auf den von
der Stadt Krefeld übertragenen Entsorgungs- und Stadtreinigungsaufträgen basiert, ist es von kurzfristigen
Konjunkturentwicklungen weitgehend unabhängig. Ungewöhnlich war lediglich ein im Vergleich zu den
beiden Vorjahren milder Winter, der einen geringeren Leistungsumfang beim Winterdienst erforderte.
Dies ist auch der Grund, warum der Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr (34,4 Mio. €) leicht auf
33,9 Mio. € abgenommen hat (-1,5 %).
Der überwiegende Umsatzanteil wird mit der Sparte Abfallsammlung erzielt. Deren Erlöse beziffern sich
auf unverändert 24,5 Mio. € und machen 2011 72,2 % (Vj. 71,0 %) des Gesamtumsatzes aus. Der Straßenreinigungsumsatz ist von 8,2 Mio. € auf 7,4 Mio. € zurückgegangen (-9,8 %) und sein Anteil um genau zwei
Prozentpunkte auf 21,9 %. In der Sparte Sonstige gewerbliche Tätigkeit haben wir 2,0 Mio. € erlöst nach
Geschäftsfeld Entsorgung
GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG
2011
2010
Jahresabschluss
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Jahresüberschuss
Anlagevermögen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Investitionen
Mitarbeiter (zum 31.12.)
Leistungsdaten
Gesammelte Abfallmenge
Straßenreinigung
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Anzahl Personen
Tsd. t
km
34
2
1
3
2
8
2
162
34
2
1
2
2
8
1
161
114
806
113
806
1,7 Mio. € im Vorjahr. Das Plus von 14,9 % erklärt sich überwiegend aus erhöhten Leistungen im Notfall­
management und gestiegenen Papiererlösen. Der Umsatzanteil dieser Sparte beträgt jetzt 5,9 % (Vj. 5,1 %).
Der Jahresüberschuss liegt mit 1.030 T€ um 13,9 % über dem Vorjahr (904 T€). Die Ergebnisverbesserung
trotz leicht rückläufigem Umsatz war vor allem durch deutlich verringerten Material- und Personalaufwand
beim Winterdienst möglich.
Vier Hybrid-Müllwagen schonen die Umwelt
Um einen Beitrag zur Senkung von Feinstaubbelastung
und Schadstoffemissionen zu leisten, hatte die SWK
2010 eine Initiative „Saubere Flotte“ gestartet. Im Zusammenhang damit steht auch die Anschaffung von vier
mit Hybridantrieb ausgerüsteten Abfallsammelfahrzeugen,
die im Juli 2011 bei der GSAK in Einsatz gegangen sind.
Gerade beim für die Müllabfuhr typischen Stop-and-goBetrieb mit häufigem Bremsen ist ein Hybridantrieb
sehr geeignet, weil die entstehende Bremsenergie
zwischengespeichert und wiederverwendet wird. Die
vier Hybrid-Abfallsammler haben jeweils eine Motorleistung von 240 kW und ein Behältervolumen von
20 Kubikmetern. Durch die Kombination von Dieselantrieb und Elektromotoren verringert sich der Geräuschpegel um 15 Dezibel auf 91 dB(A). Außerdem
werden Spritverbrauch und CO 2 -Ausstoß um ein
Drittel gesenkt.
„Seit Juli 2011 sind bei uns vier mit
Hybridantrieb ausgerüstete Abfall­
sammelfahrzeuge im Einsatz. Für das
ständige Anhalten mit häufigem Bremsen
ist Hybridantrieb besonders geeignet,
weil die entstehende Bremsenergie zwischengespeichert und wieder verwendet
wird. Durch die Kombination von Diesel­
antrieb und Elektromotoren werden
Spritverbrauch und CO2-Ausstoß um ein
Drittel gesenkt, und auch die Geräuschbelästigung nimmt merklich ab.“
Sergei Soloschenko und
Ralf Koopmann
Mitarbeiter Abfallsammlung, GSAK
Gesellschaft für Stadtreinigung und
Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG
Die neuen Fahrzeuge werden im erweiterten Innenstadtbereich im sogenannten Mannschaftstransport
eingesetzt, bei dem die Mitarbeiter der GSAK die Mülltonne vom Stellplatz zum Fahrzeug holen und
nach der Leerung wieder zurückbringen. Gerade hier verbringt das Abfallsammelfahrzeug eine längere Standzeit. Lärmemission und Schadstoffausstoß des wartenden Fahrzeugs werden durch den
Hybridantrieb merklich reduziert.
Relaunch des Internetauftritts
Anfang 2011 wurde der Internetauftritt überarbeitet und strukturell angepasst. Wie bisher finden
sich hier viele nützliche Informationen zur Abfallentsorgung und Straßenreinigung in Krefeld. Die
neue Navigation vereinfacht die Suche nach wichtigen Inhalten. Das Design der Seiten entspricht
den GSAK-Printmaterialien, wodurch nun auch ein einheitliches Corporate Design der GSAK über
alle Medien hinweg gewährleistet wird.
Wechsel in der Geschäftsführung
Nach 17-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer der GSAK hat Ulrich Gilleßen eine neue berufliche
Herausforderung angenommen und ist zum 31. Dezember 2011 aus dem Unternehmen ausgeschieden. Zum 1. Januar 2012 hat Wilfried Gossen interimsweise die Geschäftsführung neben seinen
Führungsfunktionen bei der EGN übernommen.
61
62
Geschäftsfeld Verkehr
Besserer Komfort für Fahrgäste und
Schutz der Umwelt
Nach der Großinvestition in neue Straßenbahnen stehen nun der Ausbau der „Sauberen Flotte“ der SWK und die
Neugestaltung zahlreicher Haltestellen im Mittelpunkt. Und die Kundenzufriedenheit wollen wir weiter verbessern.
Mobilität für Krefeld und die Region
Unser Geschäftsfeld Verkehr besteht aus der SWK MOBIL GmbH, ihrer Schwestergesellschaft
SWK FAHRSERVICE GmbH und der von SWK und vier weiteren Partnern getragenen Beteiligungsgesellschaft West-Bus GmbH. Mit diesen Gesellschaften bieten wir vor allem Verkehrsdienstleistungen
im Öffentlichen Straßenpersonennahverkehr mit Bus und Straßenbahn an.
Seit dem 1. Juli 2010 betreibt die SWK MOBIL den Busverkehr in Bocholt. Sie bedient sich zur Durch­
führung der SWK FAHRSERVICE als Subunternehmer. Im Gegenzug werden Servicefunktionen von
der SWK MOBIL für die SWK FAHRSERVICE erbracht.
Umsatz und Ergebnis leicht rückläufig
Der Umsatz der SWK MOBIL ist im Berichtsjahr von 36,1 Mio. € um 1,0 Mio. € auf 35,1 Mio. €
zurück­g egangen (-2,8 %). Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf sind zwar leicht gestiegen, was
hauptsächlich aus den 3,9%igen Preisanpassungen im VRR im Januar 2011 resultiert und zu einem geringen Teil aus der marginalen Zunahme der Fahrgastzahlen. Jedoch ergibt sich aus der vorläufigen
VRR-Einnahmeaufteilung für 2010 eine noch zu leistende Zahlung von voraussichtlich 2,1 Mio. € im
Rahmen des sogenannten Übersteigerausgleichs für die Jahre 2010 und 2011. Das sind Ausgleichszahlungen für Fahrgäste, die einen Fahrausweis bei einem Verkehrsunternehmen des VRR erworben
haben (in diesem Fall bei der SWK MOBIL), diesen jedoch bei anderen Verkehrsunternehmen im
VRR nutzen (Übersteiger). Das hat zur Folge, dass der Ticketerlös zunächst bei dem Unternehmen
bleibt, das gar keine Verkehrsleistung erbracht hat. Das tatsächlich fahrende Unternehmen erhält
dann einen Ausgleich. Hierfür musste eine Rückstellung gebildet werden, die unsere Umsätze aus
Ticketverkauf entsprechend mindert. Daher liegt der Umsatz aus Ticketverkauf insgesamt (VRR, VGN
und verbundfremd) mit 25,7 Mio. € um 1,8 Mio. € unter dem Vorjahr. Ohne den oben beschriebenen
Effekt hätte er um 0,3 Mio. € auf 27,8 Mio. € zugenommen.
„Die SWK verwirklicht ein umfassendes E-Mobility-Konzept
– einzigartig für den öffentlichen Sektor in einer deutschen
Großstadt. Unsere Straßenbahnen fahren mit Naturstrom,
wir nutzen zehn Busse und vier Müllsammler mit Hybrid­
antrieb sowie drei Elektro-Kleintransporter. Die Hybridtechnologie befindet sich noch in der wissenschaftlich begleiteten Erprobung. Unser Ziel ist es, Kraftstoffverbrauch
und CO2-Ausstoß um 30 Prozent zu reduzieren.“
Norbert Nieswand
Teamleiter Straßenbahn, SWK MOBIL GmbH
Leistung für saubere Mobilität
64
Geschäftsfeld Verkehr
SWK MOBIL GmbH
Jahresabschluss
Umsatzerlöse
Erträge aus Verlustübernahme
Anlagevermögen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Investitionen
Mitarbeiter (zum 31.12.)
Leistungsdaten
Fahrgäste
Abonnements
2011
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Anzahl Personen
Anzahl (Mio.)
Anzahl
2010
35
18
51
11
66
4
353
36
15
54
11
64
11
351
41
40.226
41
40.217
Weiterhin gingen die Erlöse aus Abgeltungszahlungen von 3,6 Mio. € auf 3,3 Mio. € zurück, weil bei
den Abgeltungszahlungen für Schwerbehinderte für das Vorjahr auf Basis neuerer Berechnungsgrundlagen eine Minderung des Ausgleichsanspruchs in Höhe von 0,2 Mio. € im Geschäftsjahr 2011
berücksichtigt wurde, und somit dieser Umsatzteil im Vorjahr entsprechend zu hoch angesetzt war.
Die sonstigen Umsätze sind von 5,0 Mio. € auf 6,1 Mio. € gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen
aus dem erstmals für ein ganzes Geschäftsjahr erbrachten Busverkehr in Bocholt, den wir im Juli
2010 übernommen hatten. Hierfür fällt allerdings in gleicher Höhe Aufwand für die Abgeltung der
Fahrleistung der SWK FAHRSERVICE an, so dass sich hieraus keine Ergebniseffekte ergeben. Jedoch
konnten auch ohne Bocholt die sonstigen Umsätze durch vermehrtes Geschäft mit dem Subunternehmer West-Bus GmbH, Mönchengladbach, sowie durch Werkstattdienstleistungen für verbundene
Unternehmen gesteigert werden.
Das Jahresergebnis vor Ergebnisübernahme der SWK MOBIL erreichte -17,9 Mio. € nach -15,5 Mio. €
im Vorjahr (-2,5 Mio. € bzw. -16,0 %). Der Rückgang wurde hauptsächlich durch den oben erläuterten
Übersteigerausgleich verursacht. Aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungs­
vertrages wurde der Jahresfehlbetrag von der SWK AG ausgeglichen.
Kundenzufriedenheit stabil
Zum sechsten Mal beteiligte sich die SWK MOBIL in der Berichtsperiode am ÖPNV-Kundenbarometer,
einem kontinuierlichen Befragungssystem des Marktforschungsunternehmens TNS Infratest zur
Ermittlung der Zufriedenheit von Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs. 2011 haben sich
27 Verkehrsunternehmen und acht Verkehrsverbünde an dieser Erhebung beteiligt. Die Daten für
die SWK basieren auf 250 im April und Mai geführten Telefoninterviews, bei denen 31 Zufriedenheitsmerkmale abgefragt wurden.
Geschäftsfeld Verkehr
Die SWK erreichte eine Gesamtnote von 2,71 und liegt damit genau an der Grenze zwischen „gut“
und „eher gut“. Damit haben wir die Note der letzten Untersuchung zwei Jahre zuvor (2,70) zwar
gehalten und liegen über dem Branchendurchschnitt für ganz Deutschland von 2,92. Dennoch
sind wir damit nicht ganz zufrieden, weil sich unsere vielfältigen Maßnahmen (neue Straßenbahnen,
Pünktlichkeitsgarantie, Nachtnetz, verbessertes Fahrgastinformationssystem u.a.m.) nicht niedergeschlagen haben.
Besonders positiv sehen unsere Kunden Schnelligkeit, Pünktlichkeit und die Qualität des Streckennetzes. Die schlechtesten Bewertungen gab es unter anderem für die Sauberkeit von Fahrzeugen
und Haltestellen und die Sicherheit in den Abend- und Nachtstunden. Diese Ergebnisse zeigen,
dass wir einerseits unseren Kunden gegenüber die Pluspunkte unserer Dienstleistungen deutlicher
kommunizieren müssen und andererseits weitere Verbesserungen in Angriff zu nehmen haben.
Aktion „Bleibt sauber“
Das Problem mangelnder Sauberkeit ist nicht neu für uns. Schon im April hatten wir deshalb eine
Sauberkeitskampagne gestartet und unter dem Motto „Bleibt sauber!“ zu mehr Sauberkeit in Bussen und Straßenbahnen aufgerufen und dafür einprägsame Plakate, Info-Flyer und Pressearbeit eingesetzt. Damit haben wir zu
mehr gegenseitiger Rücksicht
„Mittlerweile haben wir zahlreiche Haltestellen mit dem Dynaund einem besseren Miteinanmischen Fahrgastinformationssystem ausgestattet und wollen
der aufgerufen. Auf ein Verbot
noch mehr für unsere Kunden tun: Wir rüsten Haltestellen mit
von Getränken und Speisen in
QR-Codes für das Smart-Phone aus.“
unseren Fahrzeugen haben wir
Michael Nöhles
zunächst verzichtet.
Sachbearbeiter Datenmanagement bei der SWK MOBIL GmbH
Fahrer und Servicekräfte achten seitdem besonders auf
Sauberkeit und sprechen Fahrgäste gegebenenfalls darauf
an. Auch die Fahrgäste selbst werden dazu ermutigt, Mitfahrende, die Speisen oder Getränke mit in
Bus oder Straßenbahn nehmen, darauf anzusprechen und freundlich aufzufordern, dies zu unterlassen. Ergänzend dazu sind zwei „Saubermänner“ der SWK unterwegs, um kurzfristig stark verunreinigte Haltestellen, aber auch Fahrzeuge während der Fahrt zu reinigen. Dadurch ist es nach unserer
Einschätzung zu einer deutlichen Verbesserung der Situation gekommen. Wie die Wahrnehmung
unserer Kunden zu diesem Punkt ist, wird dann ebenfalls die nächste Evaluierung zeigen müssen.
Entwicklung der Fahrgastzahlen
Jahr
Anzahl
in Mio.
Entwicklung der Abonnements*
Veränderung
absolut
in %
Jahr
Anzahl
Veränderung
absolut
in %
2004
38,4
3,4
9,7
2004
34.722
3.463
11,1
2005
39,7
1,3
3,4
2005
35.830
1.108
3,2
2006
40,4
0,7
1,8
2006
36.653
823
2,3
2007
40,8
0,4
1,0
2007
38.803
2.150
5,9
2008
40,9
0,1
0,4
2008
38.988
185
0,5
2009
41,3
0,4
1,0
2009
39.637
649
1,7
2010
41,4
0,1
0,3
2010
40.217
580
1,5
2011
41,4
0,03
0,1
2011
40.226
9
0,02
*jeweils zum Jahresende, inkl. Firmen- und SemesterTickets
65
66
Geschäftsfeld Verkehr
Gemischte erste Erfahrungen mit Hybridbussen
Im Vorjahr hatten wir im Zusammenhang mit der „Sauberen Flotte“ der SWK (neue Straßenbahnen,
Hybridbusse und -müllwagen sowie Elektrokleintransporter) über unsere Teilnahme an einem durch
das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Projekt zur Einführung
von Bussen mit Hybridtechnologie im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) berichtet.
Hybridbusse sind Fahrzeuge mit einer Kombination von Dieselantrieb und Elektromotoren, die eine
deutliche Reduzierung von Lärm und Schadstoff­e missionen bewirkt. Nachdem im Sommer 2010 die
ersten vier Busse geliefert worden waren, haben wir im Verlaufe des Berichtszeitraums zwei und im
Februar 2012 vier weitere in Betrieb genommen.
Auf Basis der ersten Praxiserfahrungen wurden 2011 einige Verbesserungen vorgenommen. So wurde
zum Beispiel das Heizungs- und Kühlsystem optimiert, um Effizienz und Verfügbarkeit zu steigern.
Mit gutem Erfolg: Die Ausfälle gingen zurück, und die zunächst unbefriedigende Verfügbarkeit der
Busse für den Linienverkehr nahm auf gute 85 % zu, was sich den etwas mehr als 90 % von konventionell
betriebenen Bussen bereits annähert. Befragungen eines externen Instituts haben zudem ergeben,
dass Fahrgäste und Bevölkerung der Stadt Krefeld ein sehr positives Bild von den Hybridbussen haben.
Besonders hervorzuheben ist, dass 80 % der Passanten bzw. Anwohner ihre Geräuschentwicklung
im Vergleich zu konventionellen Dieselbussen als leiser und keiner der Befragten als lauter beurteilten.
Diese Wahrnehmung bestätigten auch die Fahrgäste. Die Busfahrer schätzen besonders die
positiven Fahreigenschaften.
Der Kraftstoffverbrauch erreichte dagegen auch nach den Umbaumaßnahmen noch nicht ganz die
prognostizierten 20-30 % Einsparung gegenüber dem konventionellen Dieselbus. Diesem Thema
widmen wir im laufenden Jahr unsere besondere Aufmerksamkeit.
Haltestellenumbau kommt voran
2010 hatten wir den Umbau zahlreicher Straßenbahn-Haltestellen begonnen. Dieser ist nötig, um
den größten Vorteil der neuen Niederflurbahnen, den nahezu stufenlosen Einstieg an Haltestellen
mit Bahnsteig, in vollem Umfang nutzen zu können. Bis Ende 2012 werden daher 16 wichtige
Haltestellen angepasst, ab 2013 sollen weitere 25 Haltestellen folgen.
Geschäftsfeld Verkehr
Die Bahnsteige werden auf 25 Zentimeter über Schienenoberkante angehoben und der Spalt
zwischen Bahnsteig und Einstiegskante im Türbereich der Straßenbahn auf 6 Zentimeter vermindert.
Gleichzeitig erneuern und modernisieren wir die Haltestellenausstattung. Dabei geht es zum Beispiel
um neue Wartehallen, Spritzschutzwände und Haltestellensäulen, zusätzliche Bahnsteig­b eleuchtung
und eine verbesserte Fahrgastinformation.
Im August 2011 begannen wir mit der besonders aufwendigen Neugestaltung der Haltestelle
„Bockumer Platz“ und konnten sie plangemäß Ende November abschließen. Insgesamt haben wir
2011 acht Haltestellen umgebaut. Neben dem Bockumer Platz waren dies die Haltepunkte Nordwall,
Oberschlesienstraße, Badezentrum, Grundend, Eichhornstraße, Großmarkt und Elfrather Mühle. Im
laufenden Jahr folgen die Haltestellen Obergplatz, Traarer Straße, Uerdingen Bahnhof, Voltastraße,
Linn Bahnhof, Burg Linn, Danziger Platz und Wilhelmplatz.
Die Kosten für die insgesamt 16 Haltestellen liegen bei knapp 2,3 Mio. €. Rund 85 % hiervon trägt
das Land NRW.
Rat lehnt Sozialticket für Krefeld ab
Die VRR-Gremien hatten im Herbst 2010 zunächst beschlossen, für einkommensschwache Bevölkerungsschichten ein „Sozialticket“ zu einem rabattierten Preis einzuführen. Im Berichtsjahr wurde
das Thema monatelang kontrovers diskutiert. Gegner und Befürworter im VRR konnten sich lange
nicht einigen. Letztlich wurde im Juli die testweise Einführung von November 2011 bis Ende 2012
beschlossen. Allerdings blieb die Teilnahme an dem Versuch jeder einzelnen Kommune freigestellt.
In Krefeld gibt es ungefähr 40.000 Anspruchsberechtigte. Bei einem Ticketpreis von 29,90 € und einer geschätzten Nutzerquote von 14 % ging die SWK MOBIL, trotz einer Landesförderung, von einem
jährlichen Einnahmerückgang in Höhe von 0,4 bis 0,5 Mio. € aus, der aus dem städtischen Haushalt
hätte finanziert werden müssen. Angesichts des finanziellen Risikos entschied der Rat der Stadt
Krefeld am 22. September 2011, sich nicht an dem Pilotprojekt zu beteiligen.
67
68
Region
Umfassender Nutzen für die Region
Die SWK STADTWERKE KREFELD sind zu 100 % Eigentum der Stadt Krefeld. Daher ist unsere Geschäftstätigkeit – im
Rahmen des betriebswirtschaftlich vernünftigen – maßgeblich von öffentlichen Interessen bestimmt. Das gilt auch
für unsere Sponsoringaktivitäten: Als Unternehmen der Region übernehmen wir Verantwortung über unseren direkten
wirtschaftlichen Zweck hinaus und engagieren uns vielfältig im Sinne des Gemeinwohls.
Die SWK bringt Krefeld und der Region vielfältige Vorteile
Im Mittelpunkt unseres Unternehmenszwecks stehen unsere breit gefächerten Dienstleistungen
unmittelbar im Dienste der Bürger. Darüber hinaus vergeben wir jährlich Aufträge an lokale und
regionale Unternehmen im Wert von etwa 30 Mio. € und tragen so im näheren Umfeld zur Beschäf­
tigungssicherung bei. Zum bewertbaren „Citizen Value“ gehört auch das von uns erzielte Unterneh­
mens­ergebnis, das zu einem hohen Anteil als Dividende an die Stadt Krefeld ausgeschüttet wird (14,7
Mio. € für das Geschäftsjahr 2011). Einzurechnen sind weiterhin die Übernahme der Verluste aus
dem öffentlichen Personennahverkehr in Höhe von rund 17,9 Mio. €. Unsere Konzessionsabgabe an
die Stadt Krefeld für die Einräumung des Rechts zur Benutzung öffentlicher Verkehrswege für die
Ver­legung und den Betrieb von Leitungen summiert sich im Berichtsjahr auf 15,2 Mio. €, die dem
städtischen Haushalt zugutekommen – ebenso wie etwa 5,6 Mio. € Gewerbesteuer. Noch ohne die
Löhne und Gehälter unserer Mitarbeiter fließen so über 70 Mio. € jährlich in unsere Region.
Mit unserer bewusst breit angelegten Palette von Sponsoring- und Spendenmaßnahmen im Umfang
von jährlich rund 1,3 Mio. € wollen wir dazu beitragen, das Leben der Menschen zu bereichern und
es interessant und erlebnisreich zu gestalten. So unterstützen und fördern wir in vielfältiger Weise
das kulturelle Leben, den Leistungs- und den Breitensport, sozial-karitative Institutionen und Initiativen, das Engagement von Bürgervereinen sowie Schulen und Bildungseinrichtungen.
Neue Aktivitäten in 2011: Freiluftkino, Forschungsinstitut und Stipendiatenprogramm
Über die jährlich wiederkehrenden Leistungen hinaus haben wir uns im Berichtsjahr auch bei neuen
Projekten engagiert. Für die breite Öffentlichkeit am sichtbarsten war das SWK OPEN AIR KINO,
das vom 3. Juli bis 14. August täglich mit Kassenschlagern und Programmkino-Leckerbissen auf die
Krefelder Galopprennbahn lockte. Veranstalter, Hauptsponsor und Namensgeber SWK, die weiteren
Sponsoren und die Mediapartner zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis und kamen überein, die
Veranstaltung 2012 weiterzuführen.
„Für meine berufliche Zukunft erachte ich es als wichtig,
schon während meines Studiums der Betriebswirtschaft
Nähe zur Praxis zu gewinnen. Deshalb finde ich das
Engagement der SWK vorbildlich, die Einrichtung eines
integrierten Lehr- und Forschungszentrums zu ermöglichen und Studenten bei realitätsnahen Studien zu
unterstützen. Ich werde mein Betriebspraktikum bei der
SWK absolvieren.“
Melanie Elsner
SWK-Stipendiatin an der Hochschule Niederrhein
Leistung für Talente
70
Region
Ein Sponsoring ganz anderer Art ist die Wissenschafts- und Nachwuchsakademikerförderung an der
Hochschule Niederrhein. Dort wurde im Juni 2011 ein interdisziplinäres Lehr- und Forschungszentrum
für Energiemanagement und Energietechnik gegründet, das zu Jahresbeginn 2012 seine Tätigkeit aufgenommen hat. Die SWK ist Namensgeber und – zunächst bis Ende 2016 –Sponsor des neuen „SWKEnergiezentrum E² – Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik der
Hochschule Niederrhein“.
Das Energiezentrum wird sich unter anderem mit den Herausforderungen zukünftiger Energie­
systeme sowie der steigenden Nachfrage nach Energie beschäftigen. Lehre und Forschung sollen
eng verzahnt sein. Einerseits werden aktuelle Ergebnisse in die Lehrveranstaltungen integriert,
an­d ererseits arbeiten die Studierenden in Projekten an aktuellen Fragestellungen mit. Die SWK wird
dabei Energiethemen aus den Geschäftsfeldern Energie, Wasser, Entsorgung und Verkehr in die
Kooperation einbringen.
Breite Unterstützungspalette
Unsere neuen Aktivitäten fügen sich in die Reihe bewährter und wiederkehrender Maßnahmen ein.
Daraus einige Beispiele:
■■
Hauptsponsorschaft des Krefelder Theaterballs und der Krefelder Operngala
■■
Unterstützung von Krefelder Brauchtums-Vereinen (Schützenfeste und Karneval)
■■
Beitrag zum Erhalt des rollenden Denkmals „Schluff“, Krefelds historischer Dampfeisenbahn
■■
Förderung einer Vielzahl von Mehrspartenvereinen, die ihren Mitgliedern ein breites Angebot
an sportlichen Aktivitäten anbieten
■■
Finanzielle Unterstützung des Nachwuchses im Leistungssport und des Leistungssports selber,
zum Beispiel des KEV 1981 und der KEV Krefeld Pinguine (Deutsche Eishockey Liga) – bei
Auswärtsspielen auch durch unsere Beteiligungsgesellschaft lekker Energie –, des Crefelder
Hockey und Tennis Club 1890 (Hockey-Bundesliga Herren) und seiner Jugendarbeit, des HTC
Tennis-Club Blau-Weiß (2. Tennis-Bundesliga) sowie der Fußballclubs KFC Uerdingen 05 und
VfR Krefeld Fischeln
■■
SWK-Familienspaß auf der Krefelder Galopprennbahn und bei ausgewählten Heimspielen der
KEV Krefeld Pinguine
■■
Beteiligung an der 20. “Größten Straßenmodenschau der Welt“ am 17./18. September:
Zum dritten Mal hatten wir zusammen mit dem Deutschen Modeinstitut den bundesweiten
Designwettbewerb „Energie und Mode“ für Nachwuchsdesigner ausgeschrieben. 2011 lautete
das Motto: „Aufruhr der Systeme – Die Demokratiebewegung in der Mode“. Die aus über
100 Bewerbungen ausgewählten 30 Finalisten wurden von professionellen Models auf
dem SWK-Fashion-Walk präsentiert. Begleitet wurde diese Aktion wieder durch unseren
„Couture-Express“, die rollende Modenschau in einer Straßenbahn.
Region
■■
Spenden gingen 2011 unter anderem an die Freunde der Kunstmuseen Krefeld, die Aktion
„Gemeinsam gegen Aids“, die Krefelder Hospizstiftung und die Krefelder Kindertafel.
EGN fördert Umweltprojekte und Sport
Unsere Entsorgungsgesellschaft EGN ist ebenfalls fest in der Region verwurzelt und engagiert sich
vielfältig. Schwerpunkte ihrer Sponsoringaktivitäten liegen auf der Förderung von Umweltprojekten
und des Sports. Einige Beispiele aus dem Berichtsjahr:
■■
Bei Müllsammelaktionen in Viersen, Brüggen, Nettetal, Schwalmtal und Dormagen sorgten
Kindergärten, Schulen, Sportvereine und Bürgergruppen – mit Handschuhen, Müllsäcken und
Caps der EGN ausgerüstet – für ein sauberes Bild in Parks und auf Straßen.
■■
Auch der bewährte Umweltunterricht an Grundschulen wurde 2011 fortgeführt. Wir erreichten
rund 1.000 interessierte Umweltdetektive, die nach dem theoretischen Unterricht zur Abfalltrennung oder zum Papierrecycling in praktischen Übungen ihr neu erlangtes Umweltwissen
anwenden konnten.
■■
Mit dem Viersener Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium verbindet die EGN eine Schulpartnerschaft, bei der den Schülern unser Geschäftsfeld in verschiedenen Projekten nähergebracht
wird.
■■
Der Naturpark Schwalm-Nette ging als Sieger aus dem Landeswettbewerb „Naturpark.2012.
Nordrhein-Westfalen“ hervor und bereitete in den Jahren 2010 und 2011 eine einzigartige
Naturparkschau vor. Wir haben die umfangreichen Vorbereitungen des Programms, das die
Bereiche Natur-Erleben, Natur-Pädagogik und Natur-Kultur verbindet, finanziell unterstützt.
■■
Die Saisonbilanz des Krefelder Team EGN der Radrennfahrer, das wir bereits im fünften Jahr
sponserten, fällt äußerst positiv aus. Tim Klessa wurde NRW-Landesmeister in der Elite-Klasse
der Männer. Insgesamt siegten die fünf Elitefahrer und ein Seniorenfahrer des Teams EGN im
vergangenen Jahr 17-mal, holten 15 zweite und 14 dritte Plätze.
■■
In Neuss sind elf Firmen, darunter auch die EGN, mit der Stadt Neuss zusammen die „Partner
des Sports“. Das Gremium wählt jeweils für ein Jahr Vereine, Einzelsportler oder Veranstaltungen aus, die gefördert werden. Im Jahr 2011 unterstützten wir zum Beispiel den Neusser
Sommernachtslauf, den Quirinus-Cup des Neusser Handball Vereins und den Olympiateilnehmer
und Weltmeister im Säbelfechten, Nicolas Limbach.
■■
Der mit 3.000 Mitgliedern größte Viersener Breitensportverein ASV Süchteln, den wir bereits
seit vielen Jahren unterstützen, eröffnete im September eine moderne Kunststoff-Leichtathletik­
anlage mit separatem Werferfeld im Sportpark Süchtelner Höhen und einen neuen KunstrasenFußballplatz auf der Volksbank-Arena (früher Waldkampfbahn).
71
72
Mitarbeiter
Kundenorientierung und Profilierung
als attraktiver Arbeitgeber
Umbruch der gesamten Stadtwerkebranche und demografischer Wandel stellen hohe und zum Teil neue
Anforderungen an das Personalmanagement der Unternehmen. Das Werben um Kunden einerseits sowie
um Führungs- und Fachkräfte und Auszubildende andererseits wird permanent wichtiger und erfordert
immer größere Anstrengungen und manchmal auch neue Wege.
Kombination zentraler und dezentraler Organisation
Das Personalwesen ist im SWK-Konzern bedingt durch die Historie der Unternehmensentwicklung
teilweise zentral und teilweise dezentral organisiert. Für die 100%igen Tochtergesellschaften
der Geschäftsfelder Energie, Wasser, Verkehr und Dienstleistungen ist ein in der Holding SWK
STADTWERKE KREFELD AG angesiedeltes zentrales Personalmanagement zuständig. Dagegen
nehmen die Gesellschaften des Geschäftsfelds Entsorgung (EGN, EGK und GSAK) die Verant­
wortung für den Personalbereich in Eigenregie wahr. Entsprechend ist die Berichterstattung in
diesem Kapitel gegliedert.
Der Text dieses Kapitels beschreibt qualitative Aspekte unserer Personalarbeit. Die quantitative
Entwicklung ist der Tabelle auf Seite 75 sowie den Erläuterungen im Lagebericht auf Seite 28 zu
entnehmen.
„Wir für unsere Kunden“
Zur weiteren Verbesserung unserer Kundenorientierung haben wir ein umfassendes Projekt „Wir für
unsere Kunden“ initiiert. Dazu gehören spezielle Workshops, in denen sich die Mitarbeiter an der
Kundenfront mit verschiedenen Aspekten dieses Generalthemas auseinandersetzen. Teil der Initiative
sind die Werkstattgespräche, die wir im Berichtsjahr neu eingeführt haben. Sie fanden bereits dreimal
statt. Vorstand Carsten Liedtke traf sich in der Straßenbahnwerkstatt mit jeweils etwa einem Dutzend
von Mal zu Mal wechselnden Mitarbeitern aus allen Teilen des Unternehmens. In lockerer Atmosphäre
und trotzdem zielorientiert sollen Meinungen, Erfahrungen und Einschätzungen der Mitarbeiter
ausgetauscht werden. Dabei geht es stets um ein konkretes Thema, etwa die jüngste Privatkundenbefragung, die zu dem Gesprächsmotto „Wie sehen uns unsere Kunden?“ führte.
Aus den ersten drei Gesprächen gingen sachdienliche Schlussfolgerungen hervor, und es wurden
konkrete Maßnahmen eingeleitet – so zum Beispiel die Aktualisierung des internen Telefonbuchs
mit zugleich besseren Suchfunktionen.
Information auf allen Ebenen
Ein entscheidender Faktor für eine reibungslose Zusammenarbeit im Dienste des Kunden auch über
die Grenzen von Teams und Organisationseinheiten hinweg sind der freimütige Austausch von sachbezogenen Informationen und die Offenlegung und Diskussion von Verbesserungspotenzial.
„Im Rahmen des Projektes ‚Wir für unsere Kunden‘, das
der weiteren Verbesserung unserer Kundenorientierung
dient, haben wir sogenannte Werkstattgespräche mit dem
Vorstand und Mitarbeitern aus allen Unternehmensteilen
eingeführt. Hier werden zu einem jeweils vorgegebenen
Thema Meinungen, Erfahrungen und Einschätzungen
ausgetauscht. Schon nach kurzer Zeit hat sich diese eher
unkonventionelle Idee zu einem wichtigen Dialog- und
Kreativinstrument entwickelt.“
Eva-Maria Stricker
Mitarbeiterin der Werkstatt, SWK Mobil GmbH
und Iris Wollschläger
Personalmanagement, SWK STADTWERKE KREFELD AG
Leistung durch Dialog
74
Mitarbeiter
Dies betrifft die gesamte Belegschaft und zuvorderst die Führungskräfte. Der SWK-Vorstand geht
mit gutem Beispiel voran und trägt zum Beispiel durch seine Mitwirkung bei Führungsrunden für das
Top-Management, den SWK Club für Führungskräfte aller Ebenen und die „Werkstatt­gespräche“
aktiv dazu bei.
Verstärkte Arbeitgeber-Profilierung als „Fair Company“
Angesichts des Alterns der deutschen Bevölkerung (demographischer Wandel) ist die Auseinandersetzung mit dieser Problematik zu einem festen Bestandteil des SWK-Personalmanagements geworden.
Einer der damit verbundenen Schwerpunkte ist, unser Unternehmen für Mitarbeiter aller Qualifikationsstufen immer attraktiver zu machen, denn der Wettbewerb um Personal nimmt Jahr für Jahr zu
(Fachkräftemangel und zahlenmäßig abnehmende Nachwuchsjahrgänge).
Vor diesem Hintergrund ist es erfreulich, dass die SWK 2011 das „Fair-Company“-Gütesiegel verliehen
bekommen hat. Die Initiative Fair Company von karriere.de wird von mehr als 1.500 Unternehmen
unterstützt. Das Qualitätssiegel zeichnet Betriebe aus, die sich für faire Praktika und echte Chancen
für Hochschulabsolventen einsetzen. Es zeigt zugleich, dass ein Unternehmen sich für Nachwuchsund Mitarbeiterförderung engagiert. Daher ist das Siegel jetzt auch auf SWK-Stellenausschreibungen
zu sehen.
Kooperation mit der Hochschule Niederrhein
Dem Zweck, qualifizierten akademischen Nachwuchs zu gewinnen, dient auch die direkte Förderung
von Studenten. Seit 2011 unterstützt die SWK im Rahmen einer umfassenden Kooperation mit der
Hochschule Niederrhein ausgewählte Studierende mit einem Stipendium und stellt ihnen zugleich
Mentoren an die Seite (siehe auch Kapitel Region auf S. 70).
Außerdem streben wir praxisorientierte Fortbildungen an der Hochschule für SWK-Mitarbeiter an,
die sich zusätzliches Know-how für ihren Job in Gestalt wissenschaftlicher Kenntnisse aneignen
können.
Mitarbeiter
Erneute Beteiligung bei „Campus meets Companies“ und „CHECK IN Berufswelt“
Zu unseren weiteren Aktivitäten der Nachwuchswerbung gehörte auch 2011 wieder die Beteiligung
an zwei jährlich stattfindenden Veranstaltungen.
Bei „Campus meets Companies“ handelt es sich um eine Kontaktmesse für Studierende und Absolventen der Hochschule Niederrhein. Zusammen mit 25 weiteren Firmen hat sich die STADTWERKE
KREFELD AG am Krefelder Hochschulstandort am 5. Mai 2011 präsentiert und über Praktikantenstellen und Praxissemester informiert. Im Anschluss an die Messe haben wir fünf Plätze vergeben.
„CHECK IN Berufswelt“ ist eine ursprünglich von der IHK Niederrhein initiierte Aktion für den Nachwuchs der Wirtschaft, die inzwischen gemeinsam von Stadt Krefeld, Kreis Viersen, IHK, Arbeitsagentur Krefeld, Unternehmerschaft Niederrhein, Hochschule Niederrhein und den Wirtschaftsförderungen von Krefeld und dem Kreis Viersen getragen wird. Am Nachmittag des 30. September
2011 öffnete die Rekordzahl von 176 Ausbildungsbetrieben in Krefeld und im Kreis Viersen ihre Türen
für Schüler, Eltern und Lehrer und gaben Einblicke in 198 verschiedene Ausbildungsberufe und duale
Studiengänge. Die SWK ist dabei, weil wir auf der Suche nach qualifizierten und motivierten Aus­
zubildenden sind. Der CHECK IN Day bietet eine hervorragende Möglichkeit, miteinander ins Gespräch
zu kommen und sich gegenseitig in lockerer Atmosphäre kennenzulernen.
Da ebenso die EGN dem Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs unterliegt, hat sie sich ebenfalls
an der Aktion beteiligt. Im Zusammenhang mit der Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und
Abfall­w irtschaft wurde in der Viersener Hauptverwaltung ein kleines Labor aufgebaut, in dem man
einen Einblick in die Analyse von verschiedenen Stoffen erhalten konnte. Für die Vorstellung des
Berufs Mechatroniker bauten EGN-Auszubildende im Vorfeld einen mechanischen Kugelsortierer,
anhand dessen das Tätigkeitsfeld praktisch gezeigt werden konnte. Interessierte für den Beruf
der Industriekaufleute konnten die Praxis in Buchhaltung, Personalabteilung, Logistik und Vertrieb
hautnah erleben.
Mitarbeiter zum 31.12.
2011
2010
Veränderung
(absolut)
SWK STADTWERKE KREFELD AG
198
194
+4
SWK ENERGIE GmbH
148
128
+20
SWK NETZE GmbH
34
31
+3
SWK SETEC GmbH
251
248
+3
SWK AQUA GmbH
51
53
-2
EGN mbH
665
662
+3
DDG mbH
9
9
0
NOEX AG
100
104
-4
Städtereinigung Gerke GmbH
56
57
-1
G. Schug Containerdienst GmbH
11
15
-4
2
2
0
EGK GmbH & Co. KG
245
239
+6
GSAK mbH & Co. KG
162
161
+1
SWK MOBIL GmbH
Eco-Care Recycling Solutions GmbH
353
351
+2
SWK FAHRSERVICE GmbH
26
26
0
SWK KOMPAKT GmbH
14
12
+2
2.325
2.292
+33
SWK-Konzern
ohne Auszubildende, geringfügig Beschäftigte, Mitarbeiter in Elternzeit
Verteilung der 2.325 Mitarbeiter auf Holding und Geschäftsfelder
Geschäftsfeld Dienstleistungen
14 (0,6 %)
Geschäftsfeld Verkehr
379 (16,3 %)
SWK STADTWERKE KREFELD AG
198 (8,5 %)
Geschäftsfeld Energie
433 (18,6 %)
Geschäftsfeld Wasser
51 (2,2 %)
Geschäftsfeld Entsorgung
1.250 (53,8 %)
75
76
Mitarbeiter
Ausbildungsberuf „Fachkraft im Fahrbetrieb“ in Vorbereitung
Im Zusammenhang mit der Anwerbung von Auszubildenden ist die Vorbereitung eines weiteren
Ausbildungsberufes bei der SWK von Interesse.
Bisher bilden wir im kaufmännischen Bereich zur/zum Industriekauffrau/Industriekaufmann und im technischen Bereich zur/zum Elektronikerin/Elektroniker für Betriebstechnik sowie zur Fachkraft
für Rohr-, Kanal- und Industrieservice aus. Im Berichtszeitraum haben wir mit den Vorbereitungen
für eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb begonnen, die wir ab dem Sommer 2012 anbieten
werden.
Damit reagieren wir auf den Bedarf an Fachkräften im Fahrbetrieb der SWK MOBIL auch vor dem
Hintergrund des demo­g rafischen Wandels. In diesem Ausbildungsberuf werden sowohl technische
als auch kaufmännische und dienstleistungs­b ezogene Inhalte vermittelt. Fachkräfte im Fahrbetrieb
führen ihre Aufgaben selbstständig und eigenverantwortlich auf Grundlage betrieblicher Anweisungen
und rechtlicher Rahmenbedingungen aus. Sie tragen Mitverantwortung für den pünktlichen, reibungs­
losen und sicheren Ablauf von Fahrten. Dabei müssen sie in der Lage sein, Störungen und Unregelmäßigkeiten rechtzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Serviceorientierung ist
ebenso wichtig wie Verantwortungsbewusstsein und wirtschaftliches Denken.
Das neue Ausbildungsplatzangebot lässt sich in die bisherige Ausbildungsorganisation integrieren,
und es lassen sich Synergien nutzen.
Neue Projekte im Gesundheitsmanagement
2009 hatten wir für die SWK-Holding sowie die Geschäftsfelder Energie, Wasser und Verkehr ein
umfangreiches ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement ins Leben gerufen und dazu
mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen. Hauptziel ist es, Gesundheit und
Arbeitszufriedenheit des Einzelnen zu fördern und zugleich dem Unternehmen seine Fachkräfte
mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zu erhalten.
Im letzten Quartal des Berichtsjahres hat die SWK MOBIL gemeinsam mit dem Institut für Arbeits­
sicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Effizienz (A.U.G.E.) an der Hochschule Niederrhein
die „Stimmungslage“ im Fahrdienst analysiert. Das Institut hat dafür eine anonymisierte Mitarbei­
ter­b efragung durchgeführt, durch die deren Einschätzung von tätigkeitsspezifischen Belas­t ungen
und Beanspruchungen ermittelt werden sollten. Die freiwillige Beteiligung lag bei etwa 95 %.
Die Auswertung der vielfältigen Umfrageergebnisse lag im März 2012 vor. Auf dieser Basis wird nun
mit einer Arbeitsgruppe aus Fahrern und Verantwortlichen des Verkehrsbetriebs ein Maßnahmenkonzept entwickelt.
Mitarbeiter
In einem zweiten Projekt beabsichtigen SWK AG, SWK MOBIL und SWK KOMPAKT sogenannte
„Mischarbeitsplätze“ für Mitarbeiter anzubieten, die auf stark belastenden Arbeitsplätzen tätig
sind, um durch eine Mischtätigkeit die körperliche Belastung zu verringern und so längerfristig die
Arbeits­f ähigkeit zu erhalten. In einem ersten Schritt sollen in einer zweijährigen Erprobungsphase
Tätigkeiten im Fahrdienst und im Archivierungsservice miteinander kombiniert werden. Im Berichtsjahr fanden Konzipierungs- und Vorbereitungsarbeiten statt. Das Projekt wird durch Vertreter der
beteiligten Gesellschaften, den Betriebsrat sowie den Betriebsarzt begleitet.
Führungskräfteunterstützung durch Personalbereich
Mit Gesundheitsmanagement hat auch eine gezielte in der Berichtsperiode eingeführte Unterstützung
seitens der Personalabteilung für Führungskräfte zu tun: Um einen besseren Gesundheitsschutz für
die Mitarbeiter zu erreichen, ist es Aufgabe des jeweils unmittelbaren Vorgesetzten, nach jeder
krankheitsbedingten Fehlzeit eines Mitarbeiters ein Gesundheitsgespräch zu führen. Um die Führungs­
kräfte dabei zu unterstützen, erhalten sie eine monatliche Übersicht, in der die Mitarbeiter ihres
Verantwortungsbereichs benannt werden, die im Vormonat nach einer Krankheit zurückgekehrt
sind. Dabei werden gemäß Betriebsvereinbarung verschiedene Stufen von Krankheitshäufigkeit bzw.
-dauer unterschieden. Außerdem erhalten die Führungskräfte einen monatlichen Zeitwirtschafts­
bericht, um ihnen den Überblick über das Arbeitszeitverhalten und die Steuerung ihrer Mitarbeiter
zu erleichtern.
Eine andere neue Dienstleistung erfolgt durch den Bereich Personalplanung und -entwicklung
und bezieht sich auf die Standortbestimmung der Führung und Zusammenarbeit innerhalb einer
Organisationseinheit, die „180-Grad-Feedbackanalyse“. Sie beinhaltet die Projektvorbereitung,
die eigentliche Durchführung inklusive eines Team-Workshops sowie die Umsetzung eines daraus
resultierenden Aktionsplans und Projekt-Reviews.
EGN qualifiziert Führungskräfte und schult Kanal-Mitarbeiter
Für neun Mitarbeiter in Leitungspositionen aus verschiedenen Organisationseinheiten führte die
EGN ein über ein dreiviertel Jahr laufendes spezielles internes Führungskräfte-Programm durch. Es
bestand aus einer Kombination von Seminaren und praktischer Projektarbeit in Gruppen. In den Seminaren ging es um Mitarbeiterführung und -motivation, Präsentationstechniken sowie Grundlagen
des Präsentationsprogramms PowerPoint. Dazu kam die theoretische Aufarbeitung von aktuellen
abfallrechtlichen, betriebswirtschaftlichen und technischen Themen aus dem Unternehmen. Die
Arbeitsgruppen befassten sich mit Optimierungsaufgabenstellungen aus den Bereichen Logistik,
Anlagen, Vertrieb und Verwaltung. Dabei ging es beispielsweise um die Auslastung von Transport­
kapazitäten, die Aufbereitung von Reststoffen aus der Rostascheaufbereitung, Vermarktungswege
für Kunststoffe aus Kühlgeräten, den Test telematischer Logistiksysteme oder die Einführung einer
neuen Serviceleistung im Vertrieb. Die Ergebnisse der Projektarbeiten werden inzwischen im Betriebsalltag umgesetzt. Nach den guten Erfahrungen wird das Programm in diesem Jahr mit anderen
Führungskräften fortgesetzt.
77
78
Mitarbeiter
Bei der Fortbildung sind im Berichtszeitraum des Weiteren umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen
im Bereich der Kanalreinigung hervorzuheben. Neuen gesetzlichen Anforderungen und dem Wachstum
der Organisationseinheit kamen wir mit umfangreichen Schulungsmaßnahmen entgegen. Dabei ging
es um Sachkunde für Dichtheitsprüfungen an privaten Abwasserleitungen gemäß Landeswassergesetz
NRW, um einen Kanalinspektionskurs nach Europa-Norm und um Überwachung und Wartung von
Abscheideranlagen.
Beratungstage zur betrieblichen Altersvorsorge
Schließlich haben wir Beratungstage zur betrieblichen Altersvorsorge durchgeführt. Auslöser war
der Beschluss des Bundesministeriums der Finanzen, dass der Rechnungszins für neu abgeschlossene
Lebens- und Rentenversicherungen zum 1. Januar 2012 abgesenkt und die Altersgrenze zur Erlangung der staatlichen Förderung von 60 auf 62 Jahre angehoben wird. Ziel der Beratung war es, alle
Mitarbeiter für das Thema Altersvorsorge zu sensibilisieren. In Zusammenarbeit mit der AllianzVersicherung fanden Beratungstage an allen Standorten der EGN, der Dürener Deponiegesellschaft
und der NOEX statt, die zu zahlreichen Vertragsabschlüssen noch zu den alten – besseren – Konditionen
geführt haben.
EGK engagiert sich in Aus- und Weiterbildung
2011 lag der Fokus der Mitarbeiterschulung bei der EGK auf Stärkung der Eigenkompetenz bei Anlagensteuerung und Leittechnik – dies auch vor dem Hintergrund, dass die eingesetzte Anlagensteuerungs­
technik sukzessive ausgetauscht und modernisiert wird. Außerdem haben wir im Rahmen der
Qualitäts­s icherung bei besonders überwachungsbedürftigen Anlagen einen Mitarbeiter zum
Schweißfach­ingenieur ausbilden lassen.
Auf unsere Führungskräfte ausgerichtet waren Schulungen zu den Themenkomplexen Arbeits- und
Betriebsverfassungsrecht sowie Umgang mit suchtkranken und suchtgefährdeten Mitarbeitern. Bei
letzterer wurden Kenntnisse über Erscheinungsformen und Probleme von Sucht, insbesondere auch
über die Wahrnehmung und Deutung von Suchtverhalten sowie über die Gesprächsführung mit
suchtkranken bzw. suchtgefährdeten Mitarbeitern vermittelt.
Seit einigen Jahren engagiert sich die EGK in Kooperation mit der Ausbildungsinitiative Rheinland
(AIR) in der Berufsausbildung. Im Berichtsjahr wurden elf junge Menschen als Chemielaborant,
Elektroniker für Betriebs- bzw. Automatisierungstechnik, Industriemechaniker und Chemikant
ausgebildet.
GSAK: Gesundheitsprämie und Vorschlagswesen erfolgreich
Unsere Krefelder Stadtreinigungsgesellschaft hat 2011 das im Vorjahr begonnene Projekt zur Inte­
gration von Langzeitarbeitslosen in Zusammenarbeit mit der ARGE Krefeld weitergeführt. In diesem
Rahmen haben wir elf Bewerber für sechs Monate beschäftigt. Mit zwei Mitarbeitern konnten wir
daraufhin unbefristete Arbeitsverträge abschließen.
Auch Qualifizierungsmaßnahmen zum Erwerb des Führerscheins der Klassen C/CE im Rahmen
des Förderprogramms WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Älterer in
Unternehmen) der Bundesagentur für Arbeit haben wir fortgeführt. 2011 haben wir vier weitere
Mitarbeiter geschult.
Als erfolgreich erwies sich die 2010 getroffene Betriebsvereinbarung zur Einführung einer Gesundheitsprämie: Im Berichtsjahr sind die Fehlzeiten aufgrund von Arbeitsunfähigkeit um über 10 %
zurückgegangen.
Im August 2011 hat die GSAK in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ein „Betriebliches Vorschlags­
wesen“ eingeführt. Es soll zusätzliche Anreize zur eigenverantwortlichen Gestaltung der Arbeits­
bedingungen bieten und zur Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen beitragen. Die Möglichkeit,
eigene Ideen in den betrieblichen Ablauf einzubringen, findet bei den Mitarbeitern großen Zuspruch.
Bis Jahresende sind in nur fünf Monaten gut zwei Dutzend Vorschläge eingegangen, die zum überwiegenden Teil auch umgesetzt und prämiert werden konnten.
Konzernabschluss 2011
80
Konzernbilanz der SWK STADTWERKE KREFELD AG
zum 31. Dezember 2011
AKTIVA
31.12.2011
31.12.2010
¤
T¤
42.690.307
46.322
II. Sachanlagen
435.161.086
435.116
III. Finanzanlagen
70.983.839
63.985
548.835.232
545.423
Textziffer im Anhang
A. Anlagevermögen
(1)
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
B. Umlaufvermögen
I. ­Vorräte
(2)
22.337.004
19.837
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
(3)
130.604.984
173.389
III. Wertpapiere
(4)
0
342
130.824.317
107.575
283.766.305
301.143
1.357.081
1.216
833.958.618
847.782
IV. Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten und Schecks
C. Rechnungsabgrenzungsposten
(5)
PASSIVA
31.12.2011
31.12.2010
Textziffer im Anhang
¤
T¤
I. Gezeichnetes Kapital
(6)
130.000.000
130.000
II. Kapitalrücklage
(7)
24.031.230
24.031
III. Gewinnrücklagen
(8)
96.724.501
84.522
IV. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
(9)
952.215
630
(10)
14.726.177
12.139
266.434.123
251.322
7.458.126
11.720
247.427
410
A. Eigenkapital
V. Konzernbilanzgewinn
B. Unterschiedsbetrag aus der
Kapitalkonsolidierung
C. Sonderposten für unentgeltliche
Emissionsrechte
D. Empfangene Ertragszuschüsse
(11)
18.405.314
20.764
E. Rückstellungen
(12)
229.532.648
237.863
F. Verbindlichkeiten
(13)
303.190.693
318.959
6.827.841
6.501
1.862.446
243
833.958.618
847.782
G. Rechnungsabgrenzungsposten
H. Passive latente Steuern
(14 )
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der SWK STADTWERKE KREFELD AG
1. Januar bis 31. Dezember 2011
2011
2010
Textziffer im Anhang
¤
T¤
(15)
1.124.400.197
1.058.279
-39.877.845
1.084.522.352
-38.535
1.019.744
773.088
4.317
2.401.348
2.281
1. Umsatzerlöse
Strom- und Erdgassteuer
2. Erhöhung (+) / Verminderung (-) des
Bestandes an nicht abgerechneten Leistungen
3. Andere aktivierte Eigenleistungen
4. Erträge aus der Übernahme von Infrastrukturkosten
5. Sonstige betriebliche Erträge
(16)
6. Betriebserträge
2.394.850
2.344
36.608.370
44.899
1.126.700.008
1.073.585
7. Materialaufwand
(17)
-809.444.590
-757.214
8. Personalaufwand
(18)
-133.035.033
-129.603
9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
-53.877.596
-50.037
10. Konzessionsabgaben
-15.436.883
-16.174
11. Sonstige betriebliche Aufwendungen
-71.977.668
-73.819
-1.083.771.770
-1.026.847
42.928.238
46.738
2.264.644
5.872
45.192.882
52.610
0
-318
-14.700.473
-13.514
12. Betriebsaufwendungen
13. Betriebsergebnis
14. Finanzergebnis
(19)
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
16. Außerordentliches Ergebnis
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
18. Sonstige Steuern
19. Konzernjahresüberschuss
20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
21. Ergebnisanteil konzernfremder Gesellschafter
(20)
-3.752.761
-4.913
26.739.648
33.865
14.317
7
-325.458
-136
22. Einstellung in andere Gewinnrücklagen
-11.702.330
-21.597
23. Konzernbilanzgewinn
14.726.177
12.139
81
Eigenkapitalspiegel des Konzerns der SWK STADTWERKE KREFELD AG
82
zum 31. Dezember 2011
Mutterunternehmen
Minderheitsgesellschafter
Konzern­
eigenkapital
Minderheitenkapital
Eigenkapital
T¤
T¤
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital
Gezeichnetes
Kapital
Stand 1.1.2010
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
T¤
T¤
T¤
T¤
übriges
Konzern­
ergebnis*
T¤
Eigen­
kapital
T¤
130.000
24.031
46.547
12.307
867
213.752
666
214.418
Dividendenzahlungen
-
-
-
-11.700
-
-11.700
-182
-11.882
Übrige Veränderungen
-
-
15.512
-600
-
14.912
11
14.923
Konzernjahresüberschuss
-
-
21.596
12.132
-
33.728
135
33.863
130.000
24.031
83.655
12.139
867
250.692
630
251.322
Dividendenzahlungen
-
-
-
-11.625
-
-11.625
-3
-11.628
Übrige Veränderungen
-
-
500
-500
-
-
-
-
Konzernjahresüberschuss
-
-
11.703
14.712
-
26.415
325
26.740
Übriges Konzernergebnis
-
-
-
-
-
-
-
-
Stand 31.12.2010
Konzerngesamtergebnis
Stand 31.12.2011
-
-
11.703
14.712
-
26.415
325
26.740
130.000
24.031
95.858
14.726
867
265.482
952
266.434
* Kumuliertes übriges Konzernergebnis, soweit es auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens nach DRS 7 Tz. 7 entfällt.
Im Jahresabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG sind Kapital- und Gewinnrücklagen in Höhe
von 91.930 T€ enthalten. Davon betreffen 11.757 T€ die Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB
und 4.465 T€ die gesetzliche Rücklage nach § 150 Abs. 1 AktG. Diese dürfen nur für die in § 150
Abs. 4 AktG aufgeführten Zwecke verwendet werden. Auf die übrigen Rücklagen gemäß Angabepflicht nach DRS 7 Tz. 15 Buchstabe a) entfällt ein Betrag in Höhe von 75.708 T€.
Die übrigen Veränderungen in 2010 ergeben sich im Wesentlichen aus Umgliederungen von bestimmten
Bilanzposten in die Gewinnrücklagen gemäß Art. 67 EGHGB und aus einer gemäß § 58 Abs. 3 AktG
erfolgten Dotierung der freien Rücklagen in Höhe von 600 T€ aus dem Bilanzgewinn 2009 auf Ebene
der SWK STADTWERKE KREFELD AG.
Die übrigen Veränderungen in 2011 ergeben sich im Wesentlichen aus der Dotierung der freien
Rücklagen in Höhe von 500 T€ aus dem Bilanzgewinn 2010 gemäß § 58 Abs. 3 AktG auf Ebene der
SWK STADTWERKE KREFELD AG.
Der zum 31.12.2011 ausgewiesene Bilanzgewinn in Höhe von 14.726 T€ steht den Gesellschaftern
zur Ausschüttung zur Verfügung.
Konzern-Kapitalflussrechnung der SWK STADTWERKE KREFELD AG
2011
2010
Mio. ¤
Mio. ¤
Jahresergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern)
26,7
33,9
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
53,3
50,0
Abnahme/Zunahme der Rückstellungen
-8,3
-4,4
Einstellungen in die Gewinnrücklagen aus der Neubewertung von Rückstellungen nach BilMoG
0,0
14,9
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
-0,2
-2,2
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
-0,4
-1,4
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer
Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
41,3
-34,8
0,6
34,8
113,0
90,8
2,0
3,9
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die
nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
-52,1
-88,8
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
-2,3
-4,4
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
5,1
3,2
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
-18,5
0,0
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten
0,0
-0,8
Zunahme/Abnahme des Bestands an langfristigen Vorräten
-0,8
0,3
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter
(Dividenden, andere Ausschüttungen)
-2,7
-1,6
-69,3
-88,2
-11,6
-11,9
Einzahlungen aus Ertragszuschüssen, Kapitalzuschüssen u. a.
3,1
3,4
Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten
0,0
47,0
-14,6
-0,3
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Auszahlung aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten
-23,1
38,2
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds insgesamt
20,6
40,8
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds
0,0
0,1
20,6
40,9
Finanzmittelfonds zum Jahresanfang
92,0
51,1
Finanzmittelfonds zum Jahresende
112,6
92,0
Veränderung des Finanzmittelfonds insgesamt
83
84
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens der SWK STADTWERKE KREFELD AG 2011
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand
01.01.2011
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand
31.12.2011
T¤
T¤
T¤
T¤
T¤
2
3
4
5
6
Konzessionen, Lizenzen und
ähnliche Rechte
25.551
–
1.729
–
–
2.138
–
29.418
–
Geschäfts- oder Firmenwert
34.238
198
–
–
34.436
102.132
–
–
–
102.132
100
330
–
-23
407
162.021
–
2.257
–
2.115
166.393
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
162.021
2.257
–
2.115
166.393
Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschl. der
Bauten auf fremden Grundstücken
374.279
–
3.897
–
843
–
35.756
–
413.089
–
5.796
–
–
–
–
–
–
–
5.796
–
1.282.619
–
24.730
–
6.512
–
48.723
–
1.349.560
–
127.376
–
10.444
–
6.738
–
817
–
131.899
–
89.543
–
13.039
–
433
–
-87.411
–
14.738
–
1.879.613
–
52.110
–
14.526
–
-2.115
–
1.915.082
–
1.879.613
52.110
14.526
-2.115
1.915.082
Anteile an verbundenen Unternehmen
443
–
–
–
443
Ausleihungen an Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5.752
–
–
–
5.752
12.967
28.434
17.102
–
24.299
1
Kundenstämme und Entsorgungsrechte
Geleistete Anzahlungen
Grundstücke mit Bahnkörper und
Bauten des Schienenweges
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau
II. Sachanlagen
Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen1)
Sonstige Beteiligungen
3.549
14
70
–
3.493
Wertpapiere des Anlagevermögens
22.557
715
4.800
–
18.472
Sonstige Ausleihungen
19.209
28
224
–
19.013
64.477
29.191
22.196
–
71.472
2.106.111
–
83.558
–
36.722
–
–
–
2.152.947
–
2.106.111
83.558
36.722
–
2.152.947
III. Finanzanlagen
Summe
A = Aufzinsung, Z = Zuschüsse
1)
Von den Zugängen der assoziierten Unternehmen stammen 9.860 T€ und von den Abgängen 17.102 T€ aus der Equity-Bewertung.
Von den Zugängen aus der Equity-Bewertung ist ein Betrag i.H.v. 12.615 T€ erfolgswirksam. Von den Abgängen aus der Equity-Bewertung sind 4.429 T€ erfolgswirksam und 12.673 T€ nicht erfolgswirksam.
Aus rechentechnischen Gründen können Rundungsdifferenzen von ± 1 T€ auftreten.
85
Wertberichtigungen
Stand
01.01.2011
Zugänge
erfolgsneutral
Buchwerte
Abgänge
Umbuchungen
Stand
31.12.2011
lt. GuV
Stand
31.12.2011
Stand
31.12.2010
T¤
T¤
T¤
T¤
T¤
T¤
T¤
T¤
7
8
9
10
11
12
13
14
18.921
(Z) 711
–
–
1.902
–
–
–
–
–
20.823
(Z) 711
7.884
–
5.919
–
14.712
–
4.071
–
–
18.783
15.653
19.526
81.354
–
2.031
–
–
83.385
18.747
20.778
–
–
–
–
–
–
407
100
114.987
(Z) 711
–
–
8.004
–
–
–
–
–
122.991
(Z) 711
42.691
–
46.323
–
115.698
–
8.004
–
–
123.702
42.691
46.323
211.603
29.379
–
–
9.860
–
117
–
–
–
221.346
29.379
162.364
–
133.297
–
752
4.810
–
–
5
–
–
–
–
–
757
4.810
229
–
234
–
–
1.194
27.263
–
6.454
–
565
–
1.000.326
112.512
236.722
–
192.349
–
–
225
8.746
–
6.354
–
–
–
(Z)
107.326
2.327
22.246
–
20.340
–
–
1.056
–
–
–
–
-565
–
(Z)
-565
1.705
13.598
–
88.894
–
–
2.475
45.874
–
12.925
–
–
–
(Z)
1.329.190
150.733
435.159
–
435.114
–
1.444.499
2.475
45.874
12.925
–
1.479.923
435.159
435.114
–
–
–
–
–
–
443
443
–
–
–
–
–
–
5.752
5.752
–
–
–
–
–
–
24.299
12.967
462
–
–
–
–
462
3.031
3.087
–
–
–
18.472
22.557
3
–
28
18.985
19.178
490
70.982
63.984
(Z)
(Z)
(Z)
978.952
111.318
(Z)
104.934
2.102
(Z)
(Z)
–
649
1.296.241
148.258
(Z)
(Z)
(Z)
(Z)
(Z)
(Z)
(Z)
–
–
–
31
–
–
493
–
–
3
–
–
2.475
53.878
–
12.928
–
–
–
(Z)
1.452.671
151.444
548.832
–
545.421
–
2.475
53.878
12.928
–
1.604.115
548.832
545.421
1.411.721
148.969
(Z)
1.560.690
(Z)
(A)
86
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
I. Allgemeine Angaben
Aufbau von Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Der Konzernabschluss der SWK STADTWERKE KREFELD AG, Krefeld, im Folgenden SWK AG, ist nach
den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt worden. Weiterhin wurden neben den
Vorschriften des HGB die Regelungen des Aktiengesetzes beachtet.
Das nach dem HGB vorgeschriebene Gliederungsschema wurde durch Hinzufügung einzelner Posten
der besonderen Struktur eines integrierten Versorgungs-, Verkehrs- und Entsorgungskonzerns
angepasst. Um die Klarheit der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu verbessern,
wurden in der Konzernbilanz und in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten
zusammengefasst.
Die zusammengefassten Posten sind nachstehend in den Erläuterungen gesondert ausgewiesen.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Alle Beträge werden – soweit nicht anders dargestellt – in Tausend Euro (T€) angegeben.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss sind neben der SWK AG alle wesentlichen Tochtergesellschaften einbezogen.
In Ausübung des Wahlrechts nach § 296 Abs. 2 HGB sowie nach § 311 Abs. 2 HGB wurden fünf
Komplementärgesellschaften, sechs weitere verbundene Unternehmen und drei assoziierte Unternehmen wegen ihrer untergeordneten Bedeutung nicht konsolidiert.
Anpassung von Vorjahreszahlen
In 2010 wurde ein Teil der Umsatzerlöse Gas (Geschäftsfeld Energie) saldiert unter dem Materialaufwand ausgewiesen. In 2011 wurde dies berichtigt. Die Vorjahreswerte wurden angepasst.
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Wesentliche Beteiligungen
Name der Gesellschaft
Sitz
I. Tochterunternehmen
Anteil am
Kapital
Gezeichnetes
Kapital/
Kapitalanteile
Eigen­
kapital
Ergebnis
2011
%
T¤
T¤
T¤
Einbezogen
SWK ENERGIE GmbH
Krefeld
100
50.000
76.198
-1)
SWK NETZE GmbH
Krefeld
100
25
11.026
-1)
SWK SETEC GmbH
Krefeld
100
25
3.034
-1)
SWK AQUA GmbH
Krefeld
100
1.000
4.002
-1)
SWK MOBIL GmbH
Krefeld
100
5.000
11.341
-1)
SWK FAHRSERVICE GmbH
Krefeld
100
25
25
-1)
SWK KOMPAKT GmbH
Krefeld
100
25
125
-1)
SWK-EGN Verwaltungs GmbH
Krefeld
100
25
12.486
-1)
EGN Entsorgungsgesellschaft
Niederrhein mbH
Viersen
100
1.001
127.899
11.411
EGK Entsorgungsgesellschaft
Krefeld GmbH & Co. KG
Krefeld
100
5.113
5.113
7.103
EAG Entsorgungsanlagengesellschaft
Krefeld GmbH & Co. KG
Krefeld
100
32.000
34.343
3.378
GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und
Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG
Krefeld
100
2.045
2.045
1.030
Tönisvorst
100
600
1.371
-2)
NH Niederrhein Holding GmbH
Grevenbroich
100
25
12
-2)
NOEX AG
Grevenbroich
100
105
133
-3)
Krefeld
100
25
0
17
Hürtgenwald
74,9
1.000
3.576
1.351
Kaarst
51
26
111
-28
SWK SERVICE GmbH
Krefeld
100
25
25
-1)
EAG Entsorgungsanlagengesellschaft
Krefeld Verwaltungsgesellschaft mbH
Krefeld
100
26
35
-4)
EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld
Verwaltungsgesellschaft mbH
Krefeld
100
26
30
-4)
GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und
Abfallwirtschaft Verwaltungsgesellschaft
Krefeld mbH
Krefeld
100
26
27
-4)
DYNERGIO AG & Co. KG
Krefeld
100
100
83
-5
DYNERGIO Verwaltungs AG
Krefeld
100
50
49
-4)
DYNERGIO NETZE GmbH
Krefeld
100
25
18
-2
DYNERGIO SERVICE GmbH
Krefeld
100
25
18
-2
DYNERGIO SETEC GmbH
Krefeld
100
25
18
-2
VERSON Energie-Partner GmbH & Co. KG
Krefeld
61,8
282
229
3
VERSON-Verwaltungs GmbH
Krefeld
61,8
28
38
2
Städtereinigung Gerke GmbH
Eco-Care Recycling Solutions GmbH
Dürener Deponiegesellschaft mbH
Gerhard Schug Containerdienst GmbH
Nicht einbezogen
Das ausgeglichene Ergebnis beruht auf dem mit der SWK AG geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag.
2)
Das ausgeglichene Ergebnis beruht auf dem mit der EGN mbH geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag.
3)
Das ausgeglichene Ergebnis beruht auf dem mit der NH Niederrhein Holding GmbH geschlossenen Ergebnisabführungsvertrag.
4)
Kleiner 1 T€
1)
87
88
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Name der Gesellschaft
Sitz
II. Assoziierte Unternehmen
Anteil am
Kapital
%
Gezeichnetes
Kapital/
Kapitalanteile
Eigen­
kapital
Ergebnis
2011
T¤
T¤
T¤
Einbezogen
Gesellschaft für kommunale
Versorgungswirtschaft Nordrhein
mit beschränkter Haftung
Duisburg
50
26
2.833
12
MVA Weisweiler GmbH & Co. KG1)
Eschweiler
50
12.784
5.000
3.191
Gesellschaft für Wertstofferfassung,
Wertstoffverwertung und Entsorgung
Mönchengladbach mbH1)
Mönchen­
gladbach
50
5.138
7.641
2.502
Treuhandgesellschaft
50
1.534
21.246
6.646
Aachen
45
1.470
2.781
1.100
Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich GmbH
Grevenbroich
36,7
100
828
728
Gemeindewerke Niederkrüchten GmbH
Niederkrüchten
49,8
25
318
207
Düsseldorf
34
792
1.908
946
Düsseldorf
30,49
2.680
2.113
-760
Kranenburg
44
26
809
-31
Berlin
49
17.000
12.572
-14.389
Eschweiler
50
26
21
9
50
51
190
20
44,6
951
128
-4
1)
Braun Umweltdienste GmbH1)
1)
Quantum GmbH1)
GEKKO Vorschaltgesellschaft mbH & Co. KG
1)
Energieversorgung Kranenburg GmbH
1)
lekker Energie GmbH
Nicht einbezogen
MVA Weisweiler Verwaltungs-GmbH1)
Treuhandgesellschaft
1)
HUG Hohenbudberg-UmschlagGesellschaft mbH & Co. KG2 )
Krefeld
Die Anteile am Kapital entsprechen den Anteilen an den Stimmrechten. Für einen Teil der Angaben wurde von der
Ausnahmeregelung des § 313 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.
1)
2)
31.12.2010
31.12.2007
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Konsolidierungsgrundsätze
Tochterunternehmen
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen die SWK AG direkt bzw. indirekt die Mehrheit der
Stimmrechte besitzt. Es sind alle wesentlichen Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen.
Aufgrund der Änderungen durch das BilMoG hat die Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen ab dem
01.01.2010 nach Artikel 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB ausschließlich nach der Neubewertungsmethode zu erfolgen. Bei den Kapitalkonsolidierungen, bei denen in der Vergangenheit die Buchwertmethode gemäß § 301
Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a. F. angewandt wurde, wird diese Methode im Einklang mit Artikel 66 Abs. 3 Satz
4 EGHGB weiterhin fortgeführt. Infolge der Erstkonsolidierung der EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH, Viersen, im Folgenden EGN mbH, und der Dürener Deponiegesellschaft mbH, Düren, im Geschäftsjahr 2005 ergaben sich verbleibende passivische Unterschiedsbeträge, die in der Konzernbilanz
zwischen dem Eigen- und Fremdkapital ausgewiesen werden und planmäßig linear über die durchschnittliche Restnutzungsdauer des erworbenen abnutzbaren Anlagevermögens der EGN mbH bzw. der Dürener
Deponie­gesellschaft mbH zugunsten der sonstigen betrieblichen Erträge ergebniswirksam aufgelöst werden. Die Erstkonsolidierung der Konzern­anteilserhöhung an den Krefelder Entsorgungsgesellschaften EAG
Entsorgungsanlagengesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG, Krefeld, im Folgenden EAG KG, EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG, Krefeld, im Folgenden EGK KG und GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG, Krefeld, im Folgenden GSAK KG, führte zu verbleibenden
aktivischen Unterschiedsbeträgen. Diese Geschäfts- oder Firmenwerte werden auf der Aktivseite der Konzernbilanz ausgewiesen und ent­sprechend der Restlaufzeit der von diesen Gesellschaften mit der Stadt
Krefeld geschlossenen Betriebsverträgen ergebniswirksam linear abgeschrieben.
Des Weiteren führte die Erstkonsolidierung der NOEX AG, Grevenbroich, in 2008 ebenfalls zu einem
verbleibenden aktivischen Unterschiedsbetrag, der entsprechend der Laufzeit der wesentlichen Verträge
ergebniswirksam linear abgeschrieben wird.
Die Vollkonsolidierung der Städtereinigung Gerke GmbH, Tönisvorst, führte zu einem Geschäfts- oder Firmenwert, der entsprechend § 309 Abs. 1 S. 1 HGB ergebniswirksam linear über vier Jahre abgeschrieben
wird.
Darüber hinaus führte die Erstkonsolidierung der Gerhard Schug Containerdienst GmbH, Kaarst, auch zu
einem Geschäfts- oder Firmenwert. Dieser wird ebenfalls ergebniswirksam linear über vier Jahre abgeschrieben.
Assoziierte Unternehmen
Als assoziierte Unternehmen gelten Unternehmen, auf deren Geschäfts- und Finanzpolitik ein in den Konzernabschluss einbezogenes Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss ausübt und welche weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen sind. Hierunter fallen regelmäßig Unternehmen, an denen
die SWK AG unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist und über 20 % bis 50 % der Stimmrechte verfügt. Anteile
an assoziierten Unternehmen werden – sofern nicht von untergeordneter Bedeutung – im Konzernabschluss
grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert.
Die Beteiligungen der in den Konzernabschluss nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen werden nach der Buchwertmethode bilanziert. Der Wertansatz der Beteiligungen und der Unterschiedsbeträge für Unternehmenserwerbe vor dem 31.12.2004 wurde auf der Grundlage der Wertansätze
zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss ermittelt. Für Unternehmenserwerbe
nach dem 31.12.2004 wurde der Wertansatz der Beteiligungen und der Unterschiedsbeträge auf der Grund­
lage der Wertansätze zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile ermittelt. Die Fortschreibung des Equity-Wertes
erfolgt auf der Grundlage des letzten vorliegenden Jahresabschlusses. Infolge des 49%-igen Anteilserwerbs
an der lekker Energie GmbH, Berlin, im Folgenden lekker, und der Übernahme eines neuen Geschäftsanteils
(Anteil am Stammkapital 44 %) an der Energieversorgung Kranenburg GmbH, Goch, im Folgenden EVK,
erweitert sich der Kreis der at Equity zu konsolidierenden Beteiligungen auf elf (Vj. neun) Gesellschaften.
Die Einbeziehung dieser Gesellschaften erfolgte zum Erwerbszeitpunkt (01.07.2011). Aus dem Erwerb der
Anteile an lekker ergibt sich ein Unterschiedsbetrag von 6.820 T€, der über 5 Jahre linear abgeschrieben
wird. Der aus dem Erwerb der Anteile an der EVK resultierende Unterschiedsbetrag in Höhe von 765 T€
wird über 20 Jahre (Laufzeit wesentlicher Verträge) linear abgeschrieben. Bei den assoziierten Unternehmen wurden aus Wesentlichkeitsgründen keine Anpassungen auf die im Konzernabschluss angewandten
Bewertungsmethoden vorgenommen.
89
90
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die Abschlüsse der SWK AG und der konsolidierten Tochterunternehmen werden nach einheitlichen
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.
Vor dem 01.01.2009 angeschaffte oder hergestellte immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die
Herstellungskosten für Zugänge ab dem 01.01.2009 umfassen nach § 255 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 2a
Satz 1 HGB auch angemessene Teile der Materialgemeinkosten und der Fertigungsgemeinkosten.
Die Sachanlagen werden linear bzw. degressiv über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Neuzugänge seit dem Jahr 2010 werden ausschließlich linear abgeschrieben.
Soweit erforderlich, sind außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.
Bei den Anlagen im Bau der EAG KG werden Bauzeitzinsen in Höhe der gezahlten Zinsen aktiviert.
Seit 2009 angeschaffte Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen 150 € und 1.000 €
werden in einen Anlagenpool gebucht und linear über fünf Jahre abgeschrieben.
Erhaltene Kapitalzuschüsse für das Anlagevermögen werden als Wertberichtigung im Anlagenspiegel
gezeigt.
Die Finanzanlagen werden, soweit nicht nach der Equity-Methode bilanziert, grundsätzlich zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Im Konzern sind zwei Beteiligungen wegen dauernder Wertminderung vollständig abgeschrieben. Die sonstigen Ausleihungen,
die u. a. Baudarlehen an Mitarbeiter und unverzinslich gewährte Arbeitgeberdarlehen enthalten,
sind grundsätzlich zum Nominalwert bilanziert. Soweit geboten, sind diese Werte um außerplanmäßige
Abschreibungen bzw. Abzinsungen gekürzt. Bei Wegfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und fertigen Erzeugnisse und Waren sind zu fortgeschriebenen
durchschnittlichen Einstandspreisen bzw. zu niedrigeren Tageswerten am Bilanzstichtag bewertet.
Dem Bestandsrisiko, das sich aus der Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergibt, wird durch
angemessene Gängigkeitsabschläge Rechnung getragen. Zur Bewertungsvereinfachung wurde
darüber hinaus für bestimmte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe von nachrangiger Bedeutung das
Festwertverfahren angewendet. Gleichartige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe einer Gruppe wurden
entweder anhand des Fifo-Verfahrens (first in first out) oder anhand des LifoVerfahrens (last in first out) nach § 256 HGB bewertet.
Die Unfertigen Leistungen werden zu Herstellungskosten einschließlich angemessener Gemeinkosten aktiviert.
Die unentgeltlich erhaltenen Emissionsrechte sind zum Zeitwert bei gleichzeitiger Passivierung
einer Rückstellung und eines Sonderpostens ausgewiesen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind unter Berücksichtigung des allgemeinen
Ausfallrisikos zum Nennwert bilanziert. Soweit erforderlich, werden Einzelwertberichtigungen vor­
genommen. Uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben.
Die Flüssigen Mittel sind zu Nominalwerten ausgewiesen.
Die bis einschließlich 2002 empfangenen Ertragszuschüsse werden mit jährlich 3,5 % bzw. 5 % der
Ursprungsbeträge erfolgswirksam aufgelöst. Die in den Jahren 2003 bis 2007 erhaltenen Zuschüsse
für Bau- und Hausanschlusskosten werden beim Anlagevermögen als Kapitalzuschüsse abgesetzt.
Seit dem 01.01.2008 werden die empfangenen Ertragszuschüsse in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und über 20 Jahre aufgelöst.
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie die unter den sonstigen
Rückstellungen ausgewiesenen Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläumszuwendungen werden
auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der „Richttafeln 2005G“ von Dr. Klaus Heubeck, die eine generationsabhängige Lebenserwartung berücksichtigen, nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected Unit Credit Method“) gebildet. Die
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie für Jubiläumszuwendungen werden
bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren in Höhe von 5,14 (Vj. 5,15) % abgezinst. Die
Rückstellung für Altersteilzeit wird bei einer angenommenen Restlaufzeit von drei Jahren mit 4,09 %
(Vj. 5,15 % bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren) abgezinst.
Im Rahmen weiterer Rechnungsannahmen wurden folgende jährliche Entgelt-, Renten- und Kostensteigerungen berücksichtigt:
- Entgeltsteigerung: 2 % p. a.
- Rentensteigerung: 2 % p. a.
- Kostensteigerung Deputate: 2,5 % p. a.
Die Pensionsrückstellungen umfassen neben den vertraglich zugesagten Barbezügen auch Rückstellungen für Deputatverpflichtungen, die auf Basis des Ablösebetrages bzw. der Anschaffungskosten
bewertet werden.
Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen sind gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 und 2. Halbsatz HGB in
Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.
Dies beinhaltet auch eine Berücksichtigung künftiger Preis- und Kostensteigerungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB in Verbindung mit § 253 Abs. 2 Sätze 4 und 5 HGB unter Zugrundelegung des von der Deutschen Bundesbank monatlich veröffentlichten und restlaufzeitspezifischen Durchschnittszinssatzes (Euro-Raum)
der letzten sieben Geschäftsjahre abgezinst. Die Abzinsung der einzelnen Rückstellungen ist unter
Berücksichtigung der Restlaufzeit der jeweiligen Rückstellung zum Bilanzstichtag erfolgt. Die Dotierung der Deponierückstellungen erfolgt entsprechend dem Verfüllungsgrad der Deponien bzw. in
Anlehnung an spezifische Entsorgungsverpflichtungen, die auf regional begrenzten Entsorgungs­
verträgen beruhen.
Zur Verbesserung des Informationsgehaltes und der Transparenz des Jahresabschlusses hat die
Dürener Deponiegesellschaft mbH wie im Vorjahr eine Bruttodarstellung des Verbrauchs der Rückstellungen für Rekultivierung und Nachsorge gewählt. Alle Aufwendungen und Erträge werden in der
Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt. Der Verbrauch der Rückstellungen wird unter den sonstigen
betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Versorgungseinrichtungen sind auf der Grundlage eines ver­
sicherungsmathematischen Gutachtens mit dem durch die drei Träger SWK AG, SWK ENERGIE
GmbH, Krefeld, und SWK MOBIL GmbH, Krefeld, voll dotierten Kassenvermögen ausgewiesen.
Der Ausweis der Verbindlichkeiten erfolgt zum Rückzahlungsbetrag.
Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden
Haftungsumfang.
Latente Steuern werden für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen gebildet, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich auflösen. Zur Ermittlung der
latenten Steuern werden die Steuersätze angewendet, die nach der derzeitigen Rechtslage für den
Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, zu dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich
abbauen werden bzw. die Verlustvorträge verrechnet werden. Die Bewertung der Bilanzdifferenzen
erfolgte mit einem Steuersatz von 31,23 %. Soweit sich insgesamt eine Steuerentlastung (Aktivierungsüberhang) ergibt, wird das Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht ausgeübt. Eine sich ergebende Steuerbelastung wird als passive latente Steuer in der Bilanz ausgewiesen.
91
92
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
II. Erläuterungen zur Konzernbilanz
(1) Anlagevermögen
Gliederung und Entwicklung des Anlagevermögens sind im Konzernanlagenspiegel dargestellt.
(2) Vorräte
31.12.2011
31.12.2010
T¤
T¤
12.203
11.055
Unfertige Leistungen
8.088
7.080
Fertige Erzeugnisse und Waren
1.563
998
483
704
22.337
19.837
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Emissionsrechte
Gesamt
Die unfertigen Leistungen enthalten im Wesentlichen noch nicht abgerechnete Aufträge für Entwässerungsanlagen.
(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
31.12.2011
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
31.12.2010
T¤
T¤
80.314
103.918
26
0
(0)
(0)
18.685
35.736
(5.882)
(5.428)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Sonstige Vermögensgegenstände
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Gesamt
31.580
33.735
(508)
(1.017)
130.605
173.389
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten u. a. den Abgrenzungsbetrag für die
am Bilanzstichtag im Rahmen des rollierenden Verfahrens noch nicht abgelesenen und noch nicht
abgerechneten Energie- und Wasserverkäufe. Die für das Verbrauchsjahr von den Kunden erhal­
tenen, noch nicht verrechneten Abschlagsbeträge sind unter Berücksichtigung der abgeführten
Umsatzsteuer mit den Forderungen saldiert.
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten als wesentliche Posten Forderungen aus Vorsteuererstattungsansprüchen, weiterzuleitende und verauslagte Beträge aus dem Inkasso für die
Elektrizitätsnetzpächterin Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH, Wesel, sowie das Entgelt für die Erhebung
von Abwassergebühren.
(4) Wertpapiere
31.12.2011
Anteile an Deka-Geldmarktfonds
31.12.2010
T¤
T¤
0
342
Im Geschäftsjahr wurden die thesaurierenden Deka-Geldmarktfonds zur Sicherung von Altersteilzeitansprüchen vollständig gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit der entsprechenden Rückstellung
für Altersteilzeitverpflichtungen saldiert.
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
(5) Rechnungsabgrenzungsposten
Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Wesentlichen Zahlungen aus mehrjährigen Werbeund Sponsoringverträgen.
(6) Gezeichnetes Kapital
Anteilseigner
Nennwert je
Aktie
Anteilsbesitz
in Stück
in ¤
Stadt Krefeld
Anteilsbesitz
in ¤
Anteilsbesitz
in Stück
2011
52
2.500.000
Anteilsbesitz
in ¤
2010
130.000.000
2.500.000
130.000.000
Abgang
31.12.2011
(7) Kapitalrücklage
Beträge gemäß
31.12.2010
Zugang
T¤
T¤
T¤
T¤
§ 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB
11.757
-
-
11.757
§ 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB
12.274
-
-
12.274
Gesamt
24.031
-
-
24.031
(8) Gewinnrücklagen
31.12.2010
Gesetzliche Rücklage
Satzungsmäßige Rücklagen
Freie Rücklagen
Zweckgebundene Sonderrücklage Wasserversorgung
Zugang
Abgang
31.12.2011
T¤
T¤
T¤
T¤
4.465
-
-
4.465
2.828
-
1.633
1.195
56.776
13.835
-
70.611
5.565
-
-
5.565
Beträge gemäß Art. 67 EGHGB
14.888
-
-
14.888
Gesamt
84.522
13.835
1.633
96.724
(9) Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
Die den Minderheitsgesellschaftern zuzurechnenden Anteile verändern sich wie folgt:
31.12.2010
Zugang
Abgang
31.12.2011
Gesellschafter
T¤
T¤
T¤
T¤
Kreis Düren
562
336
-
898
68
-
14
54
630
336
14
952
Gerhard Schug
Gesamt
(10) Konzernbilanzgewinn
Der Konzernbilanzgewinn in Höhe von 14.726 T€ enthält einen Gewinnvortrag in Höhe von 14 T€.
(11) Empfangene Ertragszuschüsse
31.12.2010
Zugang
Auflösung
31.12.2011
T¤
T¤
T¤
T¤
20.764
-
2.359
18.405
Es handelt sich um planmäßige Auflösungen.
93
94
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
(12) Rückstellungen
31.12.2011
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Steuerrückstellungen
31.12.2010
T¤
T¤
44.212
43.875
13.701
17.786
Sonstige Rückstellungen
171.620
176.202
Gesamt
229.533
237.863
Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltene Rückstellung für die Verpflichtung aus Altersteil­
zeitregelungen wurde der voraussichtlichen Inanspruchnahme angepasst. Der Erfüllungsbetrag für
Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 16.607 T€ wurde mit Geldmarktfonds in Höhe von 8.554 T€
(Zeitwert) sowie mit der Ausgleichsforderung gegen die DekaBank Deutsche Girozentrale, Frankfurt,
für eventuell entstehende Fehlbeträge aus der Veräußerung von Geldmarktfonds-Anteilen in Höhe
von 117 T€ gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB saldiert. Die Anschaffungskosten der GeldmarktfondsAnteile zum Bilanzstichtag betragen insgesamt 8.556 T€.
(13) Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf
Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
bis zu
einem Jahr
ein bis fünf
Jahre
T¤
T¤
15.540
Gesamtbetrag
mehr als
fünf Jahre
31.12.2011
31.12.2010
T¤
T¤
T¤
44.195
72.350
132.085
146.354
80
-
-
80
179
78.120
3.583
2.160
83.863
81.046
161
-
-
161
126
Verbindlichkeiten gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
9.684
-
-
9.684
10.528
Verbindlichkeiten gegenüber
Versorgungseinrichtungen
8.091
5.055
13.038
26.184
26.329
42.528
2.009
6.597
51.134
54.396
(10.350)
-
-
(10.350)
(13.178)
(183)
(24)
-
(207)
(236)
154.204
54.842
94.145
303.191
318.958
Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
Gesamt
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist ein Betrag in Höhe von 76.931 T€ durch
eine Ausfallbürgschaft der Stadt Krefeld gesichert. Fünf Darlehen der EAG KG mit einem Nominalbetrag von insgesamt 90.000 T€ sind grundpfandrechtlich gesichert.
Für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (gegenüber der Stadt Krefeld) im Gesamtbetrag von 6.506 T€ sind von der EAG KG zugunsten der Stadt Krefeld eine Sicherungshypothek in
Höhe von 10.226 T€ und eine Grundschuld in Höhe von 28.604 T€ auf das der EAG KG gehörende
Betriebsgelände im Grundbuch eingetragen.
(14)Passive latente Steuern
Die ausgewiesenen passiven latenten Steuern in Höhe von 1.862 T€ beruhen ausschließlich auf Kon­
solidierungs­vorgängen. Sie setzen sich aus passiven latenten Steuern aus der Rücknahme der Bildung,
Übertragung und Abschreibung von Rücklagen gem. § 6 b EStG in Höhe von 75 T€ und aus passiven
latenten Steuern aus der Eliminierung konzerninterner Rückstellungen in Höhe von 1.787 T€ zusammen.
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
III. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Der Ausweis von periodenfremden Aufwendungen und Erträgen erfolgt, wenn sie für die Beurteilung
der Ertragslage von Bedeutung sind.
(15)Umsatzerlöse
2011
2010
T¤
T¤
Strom
585.868
522.215
Gas
108.530
115.704
16.055
17.461
Summe Energie
710.453
655.380
Entsorgung
287.121
280.072
Verkehr
33.424
34.645
Wasserversorgung
28.187
26.338
Abwasserbeseitigung
19.984
19.519
Summe Wasser
48.171
45.857
5.353
3.790
1.084.522
1.019.744
Wärme
Sonstiges (Dienstleistungen)
Gesamt
Die Umsatzerlöse wurden um die Strom- und Erdgassteuerbeträge in Höhe von 39.878 (Vj. 38.535) T€
gekürzt.
(16) Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten aperiodische Erträge in Höhe von 11.266 T€. Diese
resultieren überwiegend aus der Auflösung von dem Grunde und der Höhe nach nicht mehr benötigter
Rückstellungen. Des Weiteren sind Erträge aus der anteiligen Auflösung der passivischen Unterschieds­
beträge, die sich infolge der Erstkonsolidierung der EGN mbH und der Dürener Deponiegesellschaft
mbH ergaben, in Höhe von 4.262 T€ enthalten.
(17) Materialaufwand
2011
2010
T¤
T¤
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
642.095
580.959
Aufwendungen für bezogene Leistungen
167.350
176.256
Gesamt
809.445
757.215
(18) Personalaufwand
2011
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung
Gesamt
T¤
2010
T¤
104.568
101.185
28.467
28.418
(7.160)
(7.483)
133.035
129.603
95
96
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
(19) Finanzergebnis
2011
T¤
Erträge aus Beteiligungen
2010
T¤
509
550
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens
3.225
3.245
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
2.632
3.229
(243)
(122)
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des
Umlaufvermögens
- davon aus der Abzinsung von Rückstellungen
-4
-3
Aufwendungen aus Verlustübernahme von verbundenen
Unternehmen
-2
-14
Aufwendungen aus Verlustübernahme von sonstigen
Beteiligungen
-
-128
Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
12.615
8.015
Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
-4.430
-217
-11.416
-7.726
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
- davon an verbundene Unternehmen
- davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen
(-8)
(-8)
(-1.203)
(-1.667)
-864
-1.079
2.265
5.872
Aufwendungen aus Altersteilzeitverpflichtungen und
zugehörigem Deckungsvermögen
Gesamt
Die Aufwendungen aus Altersteilzeitverpflichtungen und zugehörigem Deckungsvermögen beinhalten
im Wesentlichen Zinsaufwendungen resultierend aus der Bewertung der Altersteilzeitrückstellungen.
(20) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten latente Steuern in Höhe von 1.619 (Vj. 9) T€.
IV. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Aus den in der Bilanz als Flüssige Mittel ausgewiesenen Kassenbeständen und Bankguthaben
wurden Festgelder zur Sicherung von Pensionsansprüchen und Avalen eliminiert.
Mio. ¤
flüssige Mittel laut Bilanz
+ Wertpapiere des Umlaufvermögens
- Festgelder und Fondsanteile zur Sicherung von Pensionsund Altersteilzeitansprüchen sowie zur Sicherung von Avalen
Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung
31.12.2011
31.12.2010
130,8
107,6
0
0,3
-18,2
-15,9
112,6
92,0
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
V. Ergänzende Angaben
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Zum Bilanzstichtag bestehen 505.660 T€ Verpflichtungen aus Strombezugsverträgen für die Jahre
2012 bis 2017.
Mit dem Lieferanten von Erdgas besteht ein Vollversorgungsvertrag bis zum 30.09.2012. Die finanziellen Verpflichtungen aus diesem Vertrag richten sich somit nach der künftigen Abnahme. Darüber
hinaus wurden Erdgasbezugsverträge für die Jahre 2012 bis 2015 in Höhe von 35.394 T€ abgeschlossen. Zudem betragen die weiteren voraussichtlichen Verpflichtungen für 2012 aus
Leasingverträgen Miet- und Wartungsverträgen
Pachtverträgen
sonstigen Verträgen
3.410
2.524
37
13.074
T€ T€ T€ T€
Die Laufzeit der Leasingverträge liegt im Regelfall zwischen drei und fünf Jahren. Miet- und Wartungs­
verträge werden bei der SWK AG mit einer Laufzeit von zwölf Monaten abgeschlossen. Es sind in
aller Regel Verlängerungsklauseln bzw. Kündigungsfristen zwischen einem und drei Monaten vereinbart. Die Mietverträge bei der EGN mbH wurden mit unterschiedlichen Laufzeiten abgeschlossen.
Die wesentlichen Mietverträge haben Laufzeiten bis Ende 2014. Bei diesen Mietverträgen sind
Kündigungsfristen und Verlängerungsklauseln von einem Jahr vereinbart.
In den Verpflichtungen aus sonstigen Verträgen sind Verpflichtungen der SWK MOBIL GmbH aus
Verträgen mit Subunternehmern über die Durchführung von Omnibusfahrten enthalten. Die Laufzeit
dieser Verträge beträgt zwölf Monate. Im Berichtsjahr beliefen sich die Aufwendungen aus diesen
Verträgen auf 11.134 T€.
Das Bestellobligo beläuft sich auf 42.900 T€.
Es besteht für die EGN zur Sicherung der Rekultivierung und Nachsorge der Deponien im Rhein-Kreis
Neuss eine Bankbürgschaft in Höhe von 48,3 Mio. €. Die Bankbürgschaft ist durch einen Avalkredit
der SWK AG in gleicher Höhe rückbesichert. Als Sicherheit für den Avalkredit dient eine Festgeldeinlage der SWK AG in Höhe von 12,1 Mio. €. Des Weiteren bestehen Kontingentverpflichtungen
der EGN zum 31.12.2011 in Höhe von 29 Mio. € p. a. bei einer Vertragslaufzeit bis November 2017.
Darüber hinaus hat die SWK AG dem Kreis Viersen eine selbstschuldnerische Bürgschaft in Höhe
von 9,9 Mio. € zur Besicherung des Weiterbetriebs, der Rekultivierung und Nachsorge der
Deponie Viersen II gestellt.
Gegenüber einer Beteiligung besteht eine Einzahlungsverpflichtung in Höhe von 3.892 T€.
Darüber hinaus hat die EGN mbH eine Zinsverpflichtung gegenüber dem Kreis Viersen für den
Kaufpreis der Deponie Brüggen II bis zum Ablauf des Tilgungszeitraumes im Jahr 2034.
Die EAG KG ist dem Betriebsvertrag zwischen der EGK KG und der Stadt Krefeld vom 15.08.1989
beigetreten. Dadurch hat sich die Gesellschaft insbesondere dazu verpflichtet, nach mit der EGK KG
und der Stadt Krefeld abgestimmten Konzepten Entsorgungsanlagen zu planen, zu errichten und zu
finanzieren, soweit die Regelungen über die zu zahlenden Entgelte dies ermöglichen. Eine betragsmäßige Konkretisierung dieser Verpflichtung ist, soweit sie über das Bestellobligo hinausgeht, nicht
möglich.
Im Rahmen der Beteiligung der SWK ENERGIE GmbH an der GEKKO Vorschaltgesellschaft mbH &
Co. KG, Düsseldorf, im Folgenden GEKKO, ergeben sich Verpflichtungen aus den von der GEKKO mit
beteiligten Banken abgeschlossenen Kreditverträgen, insbesondere Verzinsung und Tilgung.
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98
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Darüber hinaus haftet die SWK ENERGIE GmbH als Gesellschafterin der GEKKO entsprechend ihres Gesellschaftsanteils von 30,49 % für die Inanspruchnahme aus der Vertragserfüllungsbürgschaft, die zwischen
der GEKKO und der Gemeinschaftskraftwerk Steinkohle Hamm GmbH & Co. KG, Essen, geschlossen
wurde. Die Verpflichtung aus der Vertragserfüllungsbürgschaft beträgt maximal 36.293 T€.
Folgende in den Konsolidierungskreis einbezogene Unternehmen sind Mitglieder der Rheinischen
Zusatzversorgungskasse für Gemeinden und Gemeindeverbände (RZVK), Köln:
- SWK STADTWERKE KREFELD AG,
- SWK ENERGIE GmbH,
- SWK AQUA GmbH,
- SWK MOBIL GmbH,
- SWK NETZE GmbH,
- SWK SETEC GmbH,
- EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld GmbH & Co. KG und
- GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld mbH & Co. KG.
Die Kasse gewährt Versorgungs- und Versicherungsrenten für Versicherte und deren Hinterbliebene.
Der derzeitige Umlagesatz beträgt 4,25 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgeltes des jeweiligen
Arbeitnehmers zuzüglich 3,5 % Sanierungsgeld. Die laufenden Versorgungsleistungen innerhalb
der RZVK sind laut einem versicherungsmathematischen Gutachten mit einem Anteil von 53 %
ungedeckt. Die Versorgungsanwartschaften sind vollständig ungedeckt. Die anteilige Kapitalun­
terdeckung betrug nach den versicherungsmathematischen Gutachten zum 31.12.2011 insgesamt
ca. 59,4 Mio. €. Hiervon sind 10,1 Mio. € durch Rückstellungen gedeckt. Eine Inanspruchnahme
für die vorgenannten Verpflichtungen erscheint derzeit nicht wahrscheinlich.
Die SWK AG, die SWK ENERGIE GmbH und die SWK MOBIL GmbH sind Mitglieder der Versorgungskasse für die Betriebs­a ngehörigen der ehemaligen Krefelder Verkehrs-AG e. V. (VKK). Die Versorgungskasse hat keine weiteren Mitglieder. Das Kassenvermögen der VKK ist auf Grundlage versicherungsmathematischer Gutachten voll dotiert. Gegenüber dem unter Anwendung der Richttafeln
2005 G von Dr. Klaus Heubeck – mit dem durch­s chnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 15
Jahre, hier 5,14 % – errechneten Erfüllungsbetrag der Ver­p flichtungen gemäß BilMoG (nach der
allgemein anerkannten „Projected Unit Credit Method“) besteht eine Unterdeckung von insgesamt
27,3 Mio. €. Hiervon sind 12,0 Mio. € durch Rückstellungen gedeckt, es verbleibt eine nicht passivierte, nach Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebende Unterdeckung von 15,3 Mio. €.
Die SWK AG hat Ende 2008 zur Absicherung des Diesel- und Heizölpreises für den erwarteten
Verbrauch des SWK-Konzerns der Jahre 2009 bis 2013 ein Swap-Geschäft abgeschlossen und damit
den Diesel- und Heizölpreis fixiert. Im Innenverhältnis haben die SWK MOBIL GmbH, EGN mbH, EGK
KG und GSAK KG das Swap-Geschäft für die jeweils auf sie entfallenden Diesel- und Heizölmengen
übernommen. Insgesamt besteht eine Absicherung in Höhe des erwarteten Diesel- und Heizöl­
bezugs von 27.190 Tonnen für die Geschäftsjahre 2009 bis 2013. Der Marktwert dieses Geschäfts
zum 31.12.2011 beträgt 2.628 T€ und der Nominalwert 2.592 T€. Die aus der Abrechnung des
Dieselswaps für Dezember 2011 aufgrund des positiven Marktwertes des Swaps resultierende Forderung wurde mit 104 T€ unter den sonstigen Vermögensgegenständen aktiviert. Der Nominalwert
weist den Festbetrag aus, der in 2012 für die Dieselbeschaffung (ohne Steuern) zu entrichten ist.
Demgegenüber steht der Anspruch auf Zahlung variabler Beträge, deren Höhe jeweils aufgrund der
aktuellen Tagespreise ermittelt wird. Der für 2012 erwartete Dieselverbrauch beträgt 5.064 Tonnen.
Der Buchwert der Dieselderivate beträgt 0,- €.
Zudem bestehen zum Bilanzstichtag zwei Zinsswapgeschäfte. Ein Zinsswapgeschäft wurde am
27.09.2007 mit Enddatum 30.06.2019 abgeschlossen. Der Bezugsbetrag lautete ursprünglich auf
5.672 T€. Zahler der Festbeträge ist eine Konzerngesellschaft mit einem vereinbarten Festzinssatz
in Höhe von 4,76 % p. a. Zahler des variablen Zinssatzes ist die Deutsche Bank AG. Der Basis-Satz
ist hier der 3-Monats-Euribor plus 0,05 % p. a. Zum 31.12.2011 beträgt der beizulegende Zeitwert
des Zinsswaps -425 T€. Weiterhin besteht ein Zinssatzswap mit der IKB Deutsche Industriebank AG,
Düsseldorf. Der Vertragsabschluss für diese Vereinbarung war der 02.07.2008. Enddatum dieses
Geschäfts ist der 30.09.2030. Auch in diesem Fall zahlt die Gesellschaft einen Festzinssatz in Höhe
von 4,7 % p. a. Der variable Zinssatz für die IKB Deutsche Industriebank AG errechnet sich auf der
Grundlage des 3-Monats-Euribor. Der Marktwert dieses Geschäfts zum 31.12.2011 beträgt -13.661 T€.
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Für die Zinssicherung wurden die Voraussetzungen für die Bildung einer Bewertungseinheit erfüllt.
Da der negative beizulegende Zeitwert des Sicherungsgeschäfts von der Wertentwicklung des
Grund­geschäfts vollständig kompensiert worden ist, wurde keine Drohverlustrückstellung gebildet.
Gesamthonorar des Abschlussprüfers
Prüfungsgesellschaft
Abschluss­­­­
prüfungs­
leistung
WIBERA
Steuer­­
beratungs­
leistung
Andere
Bestä­tigungs­
leistung
Sonstige
Leistungen
Gesamt
T¤
T¤
T¤
T¤
T¤
433,7
90,3
45,0
57,1
626,1
thp
72,8
-
-
-
72,8
BPG
17,5
11,0
3,3
-
31,8
WIKOM
66,5
1,8
-
-
68,3
Summe
590,5
103,1
48,3
57,1
799,0
Angaben zur Belegschaft
Durchschnittlicher Personalbestand
Beschäftigte
2011
2010
2.381
2.289
Bei der SWK AQUA GmbH sind darüber hinaus 4 (Vj. 4), bei der EGN mbH 0 (Vj. 1), bei der EGK KG 7
(Vj. 8) und bei der GSAK KG 13 (Vj. 13) durch die Stadt Krefeld bzw. Dritte überlassene Mitarbeiter
dauerhaft beschäftigt.
Aufwendungen für Organe
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der SWK AG erhalten gemäß Beschluss der Hauptversammlung
vom 02.07.2001 und 30.06.2004 für ihre Tätigkeit eine pauschale Aufwandsentschädigung je teil­
genommener Sitzung des Aufsichtsrats.
Weitere Sitzungsgelder erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats für die Teilnahme an Sitzungen des
Fachbeirats Versorgung, des Fachbeirats Verkehr, des Fachbeirats Entsorgung, des Koordinierungskreises Entsorgung, der Findungskommission Vorstand sowie der Vorsitzende des Aufsichts­r ats für
die Leitung einer Hauptversammlung.
Darüber hinaus werden Sachzuwendungen gewährt. Diese entsprechen den üblichen Zuwendungen
im Sinne der Compliance-Regelungen im SWK-Konzern. Sie betreffen im Wesentlichen geldwerte
Vorteile aus der Teilnahme an Veranstaltungen zur Repräsentation der SWK AG. Für diese Sachzuwendungen wird auf den steuerpflichtigen Teil gemäß § 37b EStG pauschale Einkommensteuer von der
SWK AG abgeführt. Diese ist in den angegebenen Sachzuwendungen enthalten.
Für die Mitglieder des Aufsichtsrats betrug die Vergütung je teilgenommener Sitzung 440 €, wobei
der Vorsitzende des jeweiligen Gremiums den eineinhalbfachen Betrag erhielt.
99
100
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Auf die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder verteilen sich die Gesamtbezüge im Geschäftsjahr 2011
wie folgt:
Mitglieder des Aufsichtsrats
Ulrich Hahnen, Vorsitzender
Aufwands­
entschädigungen
Sachzuwendungen
Gesamtvergütung
2011
T¤
T¤
T¤
11,9
0,8
12,7
Winfried Schittges, stellv. Vorsitzender
5,5
1,4
6,9
Gerhard Dohr, zweiter stellv. Vorsitzender
5,9
0,1
6,0
Ernst Bongen
7,0
0,1
7,1
Wilfrid Fabel
5,5
0,2
5,7
Wolfgang Feld
4,4
0,1
4,5
Jürgen Hengst
7,5
0,1
7,6
Nikolaus Houben
6,1
0,1
6,2
Elmar Jakubowski
4,4
0,1
4,5
Gregor Kathstede
4,8
0,8
5,6
Thomas Krüger
7,0
<0,1
7,0
Mario Limbach
5,7
0,1
5,8
Edgar Pasch
7,5
0,1
7,6
Dirk Plaßmann
6,2
0,1
6,3
Dr. Günther Porst
8,4
0,1
8,5
Rolf-Walter Rundmund
7,9
1,0
8,9
Bernd Scheelen
4,0
0,1
4,1
7,5
<01
7,5
117,2
5,3
122,4
Jürgen Zinta
Gesamt
Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder bestehen aus einem Jahresfestgehalt, einer erfolgsabhängigen Tantieme, einer Versorgungsregelung für sie selbst und ihre Hinterbliebenen sowie
sonstigen Vergütungsbestandteilen, insbesondere Dienstwagen und Versicherungsbeiträgen.
Vergütungskomponenten mit langfristigen Anreizwirkungen wurden nicht vereinbart.
Für das Geschäftsjahr 2011 hat Herr Liedtke eine Festvergütung von 324,6 T€ sowie Sach- und
sonstige Bezüge von 14,8 T€ erhalten. Für variable Bezüge wurde eine Tantiemerückstellung von
97,4 T€ gebildet. Die individualisierten Angaben erfolgen erstmals für das Berichtsjahr 2011. Daher
entfallen Vergleichswerte für das Vorjahr.
Die Angabe der Gesamtbezüge für den Vorstand nach § 285 Nr. 9a HGB unterbleibt nach § 286
Abs. 4 HGB.
Der Vorstandsvertrag mit Herrn Liedtke wurde mit Wirkung ab dem 01.11.2011 angepasst. Herr
Liedtke wurde zum Sprecher des Vorstands ernannt. Seine Bestellung wurde bis zum 31.08.2017
verlängert.
Für den Fall einer Beendigung der Tätigkeiten besteht für Herrn Liedtke Anspruch auf ein Ruhegeld.
Dies gilt auch bei einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit und im Falle einer Beendigung der Verträge
vor Erreichung der Altersgrenze. Bei Nichtverlängerung oder Kündigung des Anstellungsvertrages
besteht der Anspruch nur, wenn die Kündigung oder die Nichtverlängerung von der Gesellschaft
ausgeht und hierfür kein wichtiger Grund vorliegt.
Das Ruhegeld ist in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes der festen Vergütung bei Vertragsbe­
endigung zugesagt (unmittelbare Versorgungszusage) und steigt ratierlich an. Daneben bestehen
Regelungen zur Anrechnung bestimmter Versorgungsansprüche sowie zur Hinterbliebenenver­
sorgung. Die Anrechnungen erfolgen bis zum 65. Lebensjahr.
Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Zum 31.12.2011 hat Herr Liedtke einen unverfallbaren Versorgungssatz von 35,17 % erreicht. Der
maximal erreichbare Versorgungssatz beträgt 70 %. In 2011 wurden der Pensionsrückstellung
für Herrn Liedtke 138,7 T€ zugeführt. Der Barwert der Pensionsrückstellung beläuft sich zum
31.12.2011 auf 399,8 T€.
Herr Liedtke hat im Berichtsjahr von Dritten im Hinblick auf seine Tätigkeit Aufwandsentschädigungen
(im Wesentlichen Sitzungsgelder) in Höhe von 12,4 T€ bezogen. Diese erhielt er ausschließlich für
Aufsichts­g remienmandate bei Konzern- und Beteiligungsgesellschaften. Ergebnisabhängige Vergütungsbestandteile waren nicht vereinbart.
Für frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden 1.250 T€ an Pensionen und
sonstigen Bezügen aufgewendet. Hierfür bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 14.455 T€.
VI. Gewinnverwendungsvorschlag
Für das Geschäftsjahr 2011 ergibt sich beim Einzelabschluss der SWK AG unter Einschluss des Gewinnvortrags in Höhe von 14.317,11 € ein Bilanzgewinn in Höhe von 14.726.176,99 €. Der Vorstand
schlägt der Hauptversammlung der SWK AG vor, diesen Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden:
1.Ausschüttung einer Dividende von 5,89 ¤ je 52 ¤ Nennwert
einer Aktie auf die dividendenberechtigten Aktien im Gesamtwert von 130.000.000 ¤
2. Vortrag auf neue Rechnung
3. Bilanzgewinn
VII. Organe der SWK STADTWERKE KREFELD AG
Die Organe der Gesellschaft sind im Geschäftsbericht auf Seite 9 genannt.
Krefeld, den 30. April 2012
SWK STADTWERKE KREFELD AG
Der Vorstand
Carsten Liedtke
14.725.000,00 ¤
1.176,99 ¤
14.726.176,99 ¤
101
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Konzernanhang der SWK STADWERKE KREFELD AG 2011
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
„Wir haben den von der SWK Stadtwerke Krefeld AG, Krefeld, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapital­
spiegel - und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011
geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handels­
rechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe
ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzern­
abschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzern­
abschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die
Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen
Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und
Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver­
mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt
die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Düsseldorf, den 31. Mai 2012
WIBERA Wirtschaftsberatung AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Josef Rakel
Wirtschaftsprüfer
Ulrich Grafenschäfer
Wirtschaftsprüfer
Impressum
Herausgeber
SWK STADTWERKE KREFELD AG
St. Töniser Str. 124
47804 Krefeld
Telefon (0 21 51) 98-0
Telefax (0 21 51) 98 11 00
[email protected]
www.swk.de
Konzept, Redaktion, Text,
Gestaltung, Satz und Litho
SWK Unternehmenskommunikation
Finanz:Dialog, ef+p, Düsseldorf
Fotos
SWK STADTWERKE KREFELD AG
Unternehmenskommunikation
Peter Leenders Fotografie, Düsseldorf
Gesamtproduktion
Druckstudio, Düsseldorf
Redaktionsschluss
31. Mai 2012
103
SWK
STADTWERKE
KREFELD AG
St. Töniser Str. 124
47804 Krefeld
Tel. (0 21 51) 98-0
Fax (0 21 51) 98 11 00
www.swk.de