Deutsch-Englische Beziehungen
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Deutsch-Englische Beziehungen
„Gotha adelt“ – von Thüringen bis Großbritannien 1636 Am 24. Oktober heiratet Prinz Ernst von Sachsen (1601‐1675) in Altenburg Prinzessin Elisabeth Sophia von Sachsen‐Altenburg (1619‐1680); beide begründen im Jahre 1640 das Herzogtum Sachsen‐Gotha und erheben die alte Thüringer Landgrafenstadt Gotha zur Haupt‐ und Residenzstadt ihres Herzogtums. 1640 – 1675 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Ernst I. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg 1640 Im Oktober vom Schloss Tenneberg in Waltershausen kommend, nimmt Herzog Ernst I. von Sachsen‐Gotha seinen Wohnsitz im Rathaus zu Gotha am Hauptmarkt, das für ihn zur Residenz ausgebaut worden ist. Für den feierlichen Einzug ist der vierte Hochzeitstag des Paares, der 24. Oktober belegt. 1643 Am 8. Februar beginnen die Bauarbeiten am Schloss Friedenstein, der größten frühbarocken Schlossanlage in Europa, die am 26. Oktober 1643, um 12 Uhr mit der Grundsteinlegung durch Herzog Ernst I. von Sachsen‐Gotha auf dem Areal der heutigen Schlosskirche feierlich vollzogen wird. Ernst der Fromme schafft damit sein „Barockes Universum Gotha“. Herzog Ernst der Fromme 1646 In der Residenz am Hauptmarkt zu Gotha wird am 15. Juli der erste Sohn des Herzogspaares, Erbprinz Friedrich (1646‐1691) geboren. 1656 Der englische Lordkanzler Oliver Cromwell (1599‐1658) nennt Herzog Ernst I. von Sachsen‐ Gotha, einen der drei klügsten Fürsten Europas. 1 1666 Elisabeth Dorothea (1640‐1708), die älteste Tochter von Herzog Ernst I. von Sachsen‐Gotha, heiratet am 5. Dezember auf Schloss Friedenstein zu Gotha den Witwer Ludwig VI. Landgraf von Hessen‐Darmstadt (1630‐1678) und wird Stammmutter vieler Herrschergeschlechter. 1667 Elisabeth Dorothea schenkt ihren Eltern Herzog Ernst I. von Sachsen‐Gotha und seiner Ehefrau Herzogin Elisabeth Sophia das erste Enkelkind. Es erblickte am 15. Dezember das Licht der Welt auf Schloss Friedenstein und wurde auf den Namen Ernst Ludwig Prinz von Hessen Darmstadt (1667 – 1739) getauft. Er wird nach dem Tode seines Vaters und seiner Stiefbrüder zum Erbprinz von Hessen‐Darmstadt; von 1678 – 1688 führt seine Mutter Elisabeth Dorothea Landgräfin von Hessen‐Darmstadt als Regentin die Amtsgeschäfte des Landes für ihren minderjährigen Sohn. 1669 Erbprinz Friedrich von Sachsen‐Gotha heiratet Magdalena Sibylla Prinzessin von Sachsen‐ Weißenfels (1648‐1681). 1672 Auf dem Höhepunkt seiner Macht erbt Ernst I. Herzog von Sachsen‐Gotha von seinem Schwiegervater große Teile des Altenburger Landes und schafft damit das neue Herzogtum Sachsen‐Gotha‐Altenburg, den größten Herrschaftsbereich in Thüringen. 1675 – 1691 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Friedrich I. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg 1675 Am 26. März stirbt Ernst I. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg in Gotha, sein großes Herzogtum wird unter seinen sieben Söhnen aufgeteilt. Schon wenige Jahre nach seinem Tode erhält er den bis heute erhaltenen Beinamen „Der Fromme“. Sein Sohn Friedrich wird als Friedrich I. der nächste Herzog von Sachsen‐Gotha‐Altenburg. Neben Sachsen‐Gotha‐Altenburg entstehen durch Erbteilung die Herzogtümer Sachsen‐ Coburg, Sachsen‐Meiningen, Sachsen‐Römhild, Sachsen‐Eisenberg, Sachsen‐Hildburghausen und Sachsen‐Saalfeld. 1676 Nach drei Töchtern wird dem Herzogspaar endlich der Erbprinz Friedrich von Sachsen‐Gotha‐ Altenburg (1676‐1732) am 28. Juli auf Schloss Friedenstein geboren. 1680 Elisabeth Sophia, Herzoginwitwe von Sachsen‐Gotha‐Altenburg und Stammmutter des Geschlechtes von Sachsen‐Gotha, stirbt am 20. Dezember in Gotha. 2 1691 In seinem Lustschloss Friedrichswerth stirbt am 2. August Herzog Friedrich I. von Sachsen‐ Gotha‐Altenburg. Da sein Sohn Friedrich noch minderjährig ist, wird bis zu dessen Volljährigkeit 1693 die Regentschaft im Herzogtum durch Herzog Bernhard I. von Sachsen‐ Meiningen (1649‐1706) und Herzog Heinrich von Sachsen‐Römhild (1650‐1710) ausgeübt. Beide Regenten sind Söhne von Herzog Ernst dem Frommen. 1691 – 1732 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Friedrich II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg 1692‐1693 Der minderjährige Herzog Friedrich II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg weilt von September 1692 bis August 1693 in England und Holland, er wird begleitet von seinem Bruder Prinz Johann Wilhelm von Sachsen‐Gotha‐Altenburg (1677‐1707) sowie dem Baumeister Wolf Zorn von Plobsheim (1665‐1721). Nach der Rückkehr wird Herzog Friedrich II. vom Kaiser für volljährig erklärt und übernimmt die Regentschaft. 1696 Herzog Friedrich II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg heiratet 17. Juni in Gotha Prinzessin Magdalena Augusta von Anhalt‐Zerbst (1679‐1740). 1699 Am 14. April erblickt Erbprinz Friedrich von Sachsen‐Gotha‐Altenburg (1699‐1772) auf Schloss Friedenstein das Licht der Welt. 1704 Prinz Georg von Hessen‐Darmstadt (1669‐1705), einer der Enkelsöhne von Herzog Ernst dem Frommen, erobert als Feldmarschall und Vizekönig von Katalonien, die Festung Gibraltar, die seit dieser Zeit bis heute in englischem Besitz ist. 1719 In Gotha wird am 30. November Augusta, Prinzessin von Sachsen‐Gotha‐Altenburg, die Tochter des Herzog Friedrich II. und seiner Frau, Herzogin Magdalena Augusta, geboren. 1722‐24 Erbprinz Friedrich von Sachsen‐Gotha‐Altenburg auf Kavalierstour in England und Holland. 1729 Erbprinz Friedrich heiratet am 17. September in Gotha seine Cousine Louise Dorothea, geborene Prinzessin von Sachsen‐Meiningen (1710‐1767). Es beginnt der Aufstieg Gothas zu einem deutschen Musenhof. 3 1732 – 1772 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Friedrich III. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg 1732 Herzog Friedrich II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg stirbt am 23. März. Sein Sohn Friedrich übernimmt die Regentschaft als Herzog Friedrich III. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg. 1735 Erbprinz Friedrich Ludwig von Sachsen‐Gotha‐Altenburg (1735‐1756) wird am 20. Januar geboren und stirbt 21‐jährig am 9. Juni 1756. Bei einem Treffen in Braunschweig wird zwischen der verwitweten Herzogin Magdalena Augusta von Sachsen‐Gotha‐Altenburg und King Georg II. von Großbritannien (1683‐1760) eine Vereinbarung zur Verheiratung von Prinzessin Augusta getroffen. 1736 16‐jährig kommt Prinzessin Augusta an den englischen Hof und wird am 17. April mit Frederick Lewis Prince of Wales (1707‐1751) verheiratet. Sie schenkt ihm neun Kinder. Zur Hochzeit komponiert Georg Friedrich Händel sein „Wedding Anthem Sing unto God“ Der englische General James Oglethorpe (1696‐1785) gründet als Gouverneur der Kolonie Georgia in Nordamerika die Stadt „Augusta“ zu Ehren der neuen Princess of Wales, Augusta von Sachsen‐Gotha‐Altenburg. 1738 Augustas Sohn, der englische Thronfolger und spätere King Georg III. (1738‐1820) wird am 4. Juni in London geboren. 1740 Augusta Princess of Wales lässt in London eine Biografie ihres Urgroßvaters Herzog Ernst des Frommen von dem britischen Hofhistoriker und Hoflehrer Jenkin Thomas Philipps (ca. 1690‐ 1755) veröffentlichen, um die Würde ihrer Abstammung nachzuweisen. Das Original liegt in der Universitäts‐ und Forschungsbibliothek Gotha. 1741 Joseph Highmore (1692‐1780) fertigt Portraits des Prinzen und der Prinzessin von Wales an, die in den Kunstsammlungen auf Schloss Friedenstein gezeigt und 2008 von der Kulturstiftung Gotha aufwendig restauriert wurden. 4 Frederick Lewis Prince of Wales (1707‐1751) und Augusta Princess of Wales, Quelle: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ‐ Museum für Regionalgeschichte 1745 Nach zwei verstorbenen Zwillingspärchen und der Geburt der Schwester Friederike Luise (1741‐1776) schenkt Herzogin Luise Dorothea von Sachsen‐Gotha‐Altenburg dem Prinzen Ernst (1745‐1804) das Leben, der nach dem Tode seines Bruders 1756 zum Erbprinzen erklärt wird. 1751 Am 20. März stirbt Frederick Lewis, Prince of Wales. Sein mit Augusta von Sachsen‐Gotha gezeugter Sohn Georg, wird neuer Thronfolger und Prince of Wales; da dieser aber noch minderjährig ist, ernennt das britische Parlament seine Mutter, Augusta als Dowager Princess of Wales zur Regentin. 1753 Baron Melchior von Grimm (1723‐1807) gibt seine „Correspondance litteraire philosophique et critique“ heraus, das politische Journal, welches die europäischen Höfe intellektuell verbindet. Der Literarische Salon der Herzogin Luise Dorothea ist das Spiegelbild europäischer Hofkultur; bis 1776 reist Grimm an alle europäischen Königshöfe von Russland bis England. Herzogin Luise Dorothea von Sachsen‐Gotha‐Altenburg steht in Korrespondenz mit dem Sekretär der Royal Society und Bibliothekar des Britischen Museums Mathew Maty (1718 ‐ 1776) und seinem Sohn dem Bibliothekar Paul Henry Maty (1744‐1787). 1760 King Georg II. von Großbritannien stirbt am 25. Oktober. Der Sohn von Augusta Dowager Princess of Wales, tritt als King Georg III. die Nachfolge seines Großvaters an. Somit endet die Regentschaft von Augusta, geborene Prinzessin von Sachsen‐Gotha‐Altenburg. 5 1761 Augustas Sohn, König Georg III., heiratet am 8. September Sophie Charlotte, Herzogin von Mecklenburg (1744‐1818). Sie stammt aus dem Hause Sachsen‐Hildburghausen, das nach dem Tode Herzog Ernst des Frommen von seinem Sohn Herzog Ernst I. von Sachsen‐ Hildburghausen (1655‐1715) begründet worden ist. Sowohl King Georg III. wie auch seine Frau sind somit Ururenkel von Herzog Ernst dem Frommen und seiner Gattin. Am 22. September werden beide als King Georg III. und Queen Charlotte gekrönt. Der Ehe entspringen 15 Kinder. 1763/64 Es erscheint die erste Ausgabe des „GOTHA“. Von dem berühmtesten Adelskalender der Welt erscheinen bis 1944 viele hundert Bände. 1766 Erste Landankäufe für den englischen Garten in Gotha werden getätigt. Bereits 1765 werden Maschinen zum Ausheben großer Bäume angekauft. 1768 Am 22. Juni treffen Erbprinz Ernst von Sachsen‐Gotha‐Altenburg und sein Bruder August (1747‐1806) in London ein und bleiben vier Wochen am königlichen Hofe, im Carlton House. In einem Brief vom 26. Juli berichtet Ernst seinem Vater von einem Besuch in der Verkaufsniederlassung Wedgewood und dem Kauf eines Tafelservice „ ... nach dem letzten Geschmack ausgesucht, um es Ew. Durchlaucht zu senden“. Im Januar 1769 treffen die Prinzen erst wieder in Gotha ein; Augusta von Wales schenkt ihrem Neffen das Buch „On Oriental Gardening“ von William Chambers, welches in dieser Form einmalig nur noch in Gotha vorhanden ist. Josiah Wedgewood (1730‐1795) gründet eine Steingutfabrik in England; der Gothaer Hof kauft Porzellane, aber auch Muster seiner Fabrikationen und lässt ab 1789 Porzellane im Englischen Stile, dem „Etrurischen Stile“ herstellen. 1769 In Meiningen heiraten am 21. März Erbprinz Ernst von Sachsen‐Gotha‐Altenburg und Prinzessin Charlotte von Sachsen‐Meiningen (1751‐1827). Der Gartenarchitekt John Haverfield jun. (1741‐1820) kommt auf Einladung von Erbprinz Ernst bis 1771 nach Gotha und baut den englischen Garten in der Stadt, den ersten seiner Art auf dem Kontinent. 1770 Augusta, Dowager Princess of Wales, besucht ihre Geburtsstadt Gotha und ist zu Gast am Hofe ihres Bruders, Herzog Friedrich III. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg. Sie schenkt ihm eine wertvolle Elfenbeingruppe „Venus und Amor“, die seit 1945 verschollen ist. Grund des Besuches kann der 55. Geburtstag ihrer Schwester Friederike, letzte Herzogin von Sachsen‐ Weißenfels (1715‐1775) am 17. Juli in Langensalza gewesen sein. Dort waren neben Friedrich III. Herzog von Sachsen‐Gotha‐Altenburg (1699‐1772), auch alle weiteren 6 Geschwister, so Generalfeldzeugmeister Wilhelm Prinz von Sachsen‐Gotha‐Altenburg (1701‐1777), die Schwägerin Luise Prinzessin von Sachsen‐Gotha‐Altenburg (1726‐1773), Ehefrau des verstorbenen Reichsgeneralfeldmarschall Prinz Johann August (1704‐1767), der Regent von Sachsen‐Eisenach, Moritz Prinz von Sachsen‐Gotha‐Altenburg (1711‐1777) und Generalleutnant Johann Adolf Prinz von Sachsen‐Gotha‐Altenburg (1721‐1799). 1772 – 1804 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Ernst II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg 1772 Augusta Dowager Princess of Wales stirbt am 8. Februar in London. Ihr Bruder, der regierende Herzog in Gotha Friedrich III. stirbt am 11. März, ihm folgt sein Sohn als Herzog Ernst II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg, der “Astronom auf dem Thron”. Am 23. November wird August Emil, der zweite Sohn des Gothaer Herzogspaares geboren, der seit dem Tode seines Bruders 1779 Erbprinz ist. 1774 Prinz Friedrich (1774‐1825), ein Sohn von Herzog Ernst II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg wird am 28. November in Gotha geboren. Er wird der letzte Herzog von Sachsen‐Gotha‐Altenburg sein. 1783 Prinz Friedrich August von Großbritannien (1763‐1827) weilt in Gotha, er ist der zweite Sohn König Georgs III. von Großbritannien und Enkel von Augusta. Johann Wolfgang von Goethe (1749‐1823) ist oft und gern in Gotha. Am 14. Juni schreibt er „In dem englischen Garten in Gotha ist es recht anmutig, still und ruhig …“. 1786 Am 5. Juli trifft Herzog Ernst II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg in London ein, um hier Instrumente für seine Sternwarte auf dem Seeberg bei Gotha zu kaufen. Bis zum 10. September ist er in London, Exter/Cornwall, Bristol und am Mount Egdecombe unterwegs. Die Gothaer Sternwarte ist nach der Londoner Sternwarte die zweite in Europa. 1787 Herzog Ernst II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg wird zum Mitglied der Royal Society London ernannt und seine Frau Herzogin Charlotte (1751‐1827) übergibt ihre Theaterbibliothek mit wertvollen antiken, englischen und französischen Sammlungen der Herzoglichen Bibliothek. 1788 Der „Weltgelehrte“ Alexander von Humboldt (1769‐1859) wird gemeinsam mit Alexander von Dohna‐Schlobitten (1771‐1831), Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein (1757‐1831) und Theodor von Schön (1773‐1856) am 30. Dezember in Gotha bei Hofe empfangen. 7 1789 Im Hause des Superintendenten Josias Friedrich Christian Löffler in Gotha treffen sich die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt (1767‐1835) am 14. Dezember. 1791 Eine Gesandtschaft des King Georg III. von Großbritannien weilt am 15. April am Gothaer Hofe und verleiht Herzog Ernst II. den Hosenbandorden. 1799 Am 1. Juli treffen König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770‐1840) und Königin Luise (1776‐1810) auf dem Schloss Friedenstein zu einem Besuch ein. 1800 Am 21. Dezember erblickt Luise, die einzige Tochter von Erbprinz August von Sachsen‐Gotha‐ Altenburgs (1772‐1822), die Stammmutter des englischen Königshauses, in Gotha auf Schloss Friedenstein das Licht der Welt. 1802 Nach dem Tode seiner ersten Frau Luise Charlotte geb. Prinzessin von Mecklenburg‐ Schwerin (1779‐1801) am 4. Januar 1801, heiratet Gothas Erbprinz August am 24. April 1802 Prinzessin Karoline‐Amalie von Hessen‐Kassel (1771‐1848), Tochter des Kurfürsten Wilhelm I. von Hessen. 1804 – 1822 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog August Emil von Sachsen‐Gotha‐Altenburg 1804 Herzog Ernst II. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg stirbt am 20.April, sein Sohn August wird neuer Herzog, die Tochter Luise wird Erbprinzessin von Sachsen‐Gotha‐Altenburg. Herzog August erwirbt in den Jahren seiner Regentschaft viele wertvolle Kunstgegenstände. Johann Wolfgang von Goethe vermittelt den Ankauf von Zeichnungen Georg Forsters (1754‐ 1794), die dieser während der Weltumseglung von James Cook (1728‐1779) fertigte und die heute in der Forschungs‐ und Landesbibliothek Gotha aufbewahrt werden. 1805 König Friedrich Wilhelm von Preußen und Königin Luise weilen zu einem weiteren Besuch in Gotha am 2. Juni im Schloss Friedrichsthal. Schloss Friedrichsthal 8 1810 Herzog August von Sachsen‐Gotha‐Altenburg lässt im Westturm des Schlosses Friedenstein ein „Chinesisches Kabinett“ einrichten, es ist nach dem Kabinett in London, das bedeutendste in Europa. 1813 König Friedrich Wilhelm III. von Preußen ist am 11. November in Gotha. Er nimmt Quartier im Gasthaus „Zum Mohren“. 1816 Königin Wilhelmina von Holland weilt am 24. Mai zu Besuch in Gotha und trifft mit der herzoglichen Familie zusammen. 1817 Am 31. Juli heiratet Erbprinzessin Luise von Sachsen‐Gotha‐Altenburg ‐ 16‐jährig ‐ Herzog Ernst III. von Sachsen Coburg‐Saalfeld auf Schloss Friedenstein in Gotha. Herzog August beauftragt den in Gotha geborenen Joseph Meyer (1796‐1856) während eines mehrjährigen Englandaufenthaltes, in einem Londoner Exportgeschäft von 1817 bis 1820, mit dem Ankauf wertvoller englischer und chinesischer Fächer. Im Mai 1818 treffen die ersten Exponate in Gotha ein. Herzog August begründet die größte Fächersammlung Europas, deren ältester Fächer aus der Zeit Maria Stuarts (1542‐1587) stammt. Faltfächer, England, um 1765, Quelle: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ‐ Museum für Regionalgeschichte 1818 Am 21. Juni wird Herzogin Luise von Sachsen‐Coburg‐Saalfelds erster Sohn, der Erbprinz Ernst geboren. Augusta Dowager Princess of Wales Enkelsohn, Wilhelm Heinrich von Großbritannien, Herzog of Clarence, heiratet am 13. Juli Prinzessin Adelheid von Sachsen‐Meiningen (1792‐ 1849). Sie entstammt dem Herrscherhaus, das nach dem Tode von Herzog Ernst dem 9 Frommen, durch seinen Sohn Bernhard I. Herzog von Sachsen‐Meiningen begründet worden ist. Die Brautleute sind beide verwandt, Adelheid ist eine Ururenkeltochter und Wilhelm ist ein Urururenkel von Herzog Ernst dem Frommen und seiner Frau. Als Queen Adelaide wird die Meininger Prinzessin noch heute verehrt. Am 18. Juli heiratet Edward Augustus Duke of Kent and Strathem (1767‐1820), ebenfalls ein Enkelsohn von Augusta Dowager Princess of Wales, die verwitwete Fürstin Victoria von Leiningen, geborene Prinzessin von Sachsen‐Coburg‐Saalfeld (1786‐1861). Victoria entstammt dem Herzogshaus Sachsen‐Saalfeld, welches nach dem Tode von Herzog Ernst dem Frommen, durch dessen Sohn Johann Ernst Herzog von Sachsen‐Saalfeld (1658‐1729) begründet worden ist. Die Brautleute sind beide Urururenkel von Herzog Ernst dem Frommen und seiner Gemahlin. 1819 Victoria Herzogin von Kent bringt am 24. Mai ihre Tochter Victoria zur Welt. Sie wird die neue Thronfolgerin des englischen Königreiches. Am 26. August wird Luises zweiter Sohn Albert geboren. Dieser erhält am 19. September die Taufe. Einer seiner Paten ist sein Großvater Herzog August von Sachsen‐Gotha‐Altenburg. 1822 – 1825 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Friedrich IV. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg 1822 Vom 10. Mai bis 26. Juni sind Albert und Ernst zu Besuch am Gothaer Hofe, als plötzlich am 27. Mai ihr Großvater Herzog August von Sachsen‐Gotha‐Altenburg verstirbt. Sie bleiben in Gotha um die Großmutter Herzogin Karoline Amalie zu trösten und sind dabei, als der Großonkel Herzog Friedrich IV. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg als neuer Regent den Thron besteigt. 1824 Im Juni fährt Herzogin Karoline Amalie von Sachsen‐Gotha‐Altenburg zum Besuch nach Coburg. Am 2. September muss ihre Tochter Herzogin Luise von Sachsen‐Coburg und Gotha, von ihrem Mann verstoßen und ohne ihre zwei Söhne, das Herzogtum verlassen. St. Wendel im Saarland wird ihr als Besitz überlassen. 1825 Herzog Friedrich IV. von Sachsen‐Gotha‐Altenburg stirbt als letzter Regent seines Geschlechtes am 11. Februar, es entbrennt ein harter Kampf seiner Verwandtschaft um das reiche Herzogtum Sachsen‐Gotha‐Altenburg. Im Juli sind Ernst und Albert zu Besuch bei Herzogin Karoline Amalie in Gotha, sie treffen in Schnepfenthal Herrn Direktor Salzmann. 10 1826 – 1844 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Ernst I. von Sachsen‐Coburg und Gotha 1826 Vom 2. Mai bis 26. Juni sind die Prinzen Ernst und Albert zwei Monate in Gotha. Im Juli trifft Herzogin Karoline Amalie ihre Enkel Ernst und Albert in Meiningen, als sie auf der Reise nach Baden ist. Herzog Ernst III. von Sachsen‐Coburg‐Saalfeld gelingt es, die Erbstreitigkeiten für sich zu regeln. Das Herzogtum Sachsen‐Gotha‐Altenburg wird geteilt, es entsteht ein neues Herzogtum Sachsen‐Altenburg und Ernst III. wird als Ernst I. von Sachsen‐Coburg und Gotha neuer Regent in Gotha. Anfang Dezember Einzug von Herzog Ernst I. von Sachsen‐Coburg und Gotha mit seinen Söhnen in der Heimatstadt seiner Söhne Gotha, Empfang durch Herzogin Karoline Amalie, die herzogliche Familie bleibt bis zum 2. Januar. 1827 Um den 20. Dezember kommen Ernst und Albert nach Gotha zum Besuch der „geliebten Großmama“, besuchen am 21. Dezember die Oper und bleiben bis zum 30. Januar 1828. 1829 Im Juli kommen die Prinzen Ernst und Albert zum Besuch nach Gotha, vorher sind sie zehn Tage durch den Thüringer Wald gewandert, am 1. August machen sie einen Ausflug zu den „Drei Gleichen“. 1831 Am 11. Juli treffen die Prinzen Ernst und Albert zum Geburtstag der Herzogin Karoline Amalie in Gotha ein und bleiben bis zum 19. Juli. Die Mutter der zwei Prinzen, Luise Fürstin von Lichtenberg, stirbt am 30. August in Paris. 1832 Herzog Ernst I. von Sachsen‐Coburg und Gotha heiratet in Coburg seine Nichte Marie Antoinette von Württemberg, am 28. Dezember erfolgt der Einzug des neuen Herzogspaares in Gotha. 1833 Die Brüder von Herzogin Marie von Sachsen‐Coburg und Gotha, Alexander und Ernst von Württemberg, wohnen in Gotha, von wo aus sie am 7. Juni eine Reise nach London antreten, um am 25. Juli wieder hier einzutreffen. 1834 Königin Adelheid von Großbritannien (1792‐1849) besucht ihre Heimat Meiningen und kommt auch ins Gothaer Land, u. a. wandert sie auf dem Inselsberg. 1835 Am 11. Juli kommen die Prinzen Ernst und Albert zum Geburtstag der Großmama nach Gotha, reisen am 12. Juli wieder ab. 11 1836 Von Mitte Januar bis Ostern sind die Prinzen Ernst und Albert bei der Oma in Gotha; Albert verfasst seinen Aufsatz „Über die Anschauungsweise der Deutschen“; Herzog Ernst I. von Sachsen‐Coburg und Gotha reist mit seinen Söhnen Ernst und Albert nach London, wo er am 1. Juni eintrifft und von König Wilhelm IV. (1765‐1837) empfangen wird, erstes Zusammentreffen zwischen Albert und Victoria; am 30. Juni sind die Prinzen in Brüssel am Königshof. 1837 Auf der Durchreise zum Studium nach Bonn treffen die Prinzen Ernst und Albert am 3. November in Gotha ein. 1838 Herzog Ernst I. von Sachsen‐Coburg und Gotha ist am 28. Juni bei der Krönung von Queen Victoria in London mit dabei, ihm wird der Hosenbandorden verliehen, im Oktober ist Herzogin Karoline Amalie nach der Renovierung wieder ins Winterpalais eingezogen, um den 18. Oktober ist Prinz Albert für einen Tag in Gotha. 1839 Im Januar weilt Prinz Albert in Gotha. Er wird am 2. April von Papst Gregor XVI. (1765‐1846) in Rom empfangen. In einem Brief vom 23. Juli an den Konzertmeister Späth berichtet Albert, er habe in Gotha einen Gesangsverein gegründet. Am 10. Oktober treffen die Prinzen Ernst und Albert zu einem erneuten Besuch in London ein. Am 15. Oktober hält Victoria um Alberts Hand an, er nimmt an, sie informiert das Parlament am 23. Oktober über ihre Verlobung. Das Paar bleibt bis zum 14. November in London. Am Sonntag vor dem 12. Dezember gibt Herzogin Karoline Amalie im Winterpalais einen großen Empfang zur bevorstehenden Hochzeit und zum Geburtstag von Prinz Albert. 1840 Eine englische Delegation trifft am Nachmittag des 20. Januar in Gotha ein. Am frühen Abend findet ein Empfang im Schloss, am späten Abend ein Empfang durch Herzogin Karoline Amalie im Winterpalais statt. Am 21. Januar folgt ein Empfang durch den Herzog im Schloss, um vier Uhr große Festtafel, abends Maskenball und am 23. Januar wird der Hosenbandorden an Prinz Albert im Thronsaal durch die englische Gesandtschaft unter Leitung von Lord Torrington, Oberst Grey, und Herrn Seymour im Beisein des Herzogspaares, von Fürst und Fürstin Leiningen, Prinzessin Reuss verliehen, anschließend Tafel mit 180 Personen, am Abend wird im Theater der „Der Freischütz“ aufgeführt und am 24. Januar findet eine Rehjagd in Reinhardsbrunn statt, der am Abend ein Ball in Gotha folgt. Am Sonntag, den 26. Januar gibt Herzogin Karoline Amalie einen Empfang, am 27. Januar erhalten die englischen Gäste den Gothaer Hausorden im feierlichen Rahmen eines Gala‐ Konzerts am Abend. Am 28. Januar reist die herzogliche Familie nach London. Sie werden durch Herzog Ernst von Württemberg, Prinz Reuss und Graf Mensdorff verabschiedet. Die 20 herzogliche Wagen hielten noch einmal am Winterpalais, der Herzog und seine Söhne verabschiedeten sich von Herzogin Karoline Amalie. Der Herzog und seine Söhne werden von Graf Kolowrath sowie den Freiherren von Alvensleben, Gruben und Pöllnitz begleitet. Am 08. Februar kamen sie London an und nur zwei Tage später fand die Trauung von Albert mit Queen Victoria statt. Die Gothaer Delegation reist am 12. Februar nach Schloss Windsor und 12 bleibt bis zum 14. Februar. Am 28. Februar fährt der Herzog mit Gefolge zurück nach Gotha, Erbprinz Ernst von Sachsen‐Coburg und Gotha bleibt bis zum 8. Mai. Queen Victoria von Großbritannien ist eine Ururururenkelin und ihr Gatte Albert Prinz von Großbritannien ein Urururururenkel von Herzog Ernst dem Frommen und seiner Frau. Der Gothaer Kapellmeister Walsch komponiert für Prinz Albert zum Geburtstag einen marschartig arrangierten Choral. Am 14. Juni begrüßt Herzogin Marie von Sachsen‐Coburg und Gotha im „Mohren“ Zarin Alexandra Fjodorowna (1798‐1860), die Ehefrau von Zar Nikolaus I. und deren Tochter Großfürstin Olga Nikolajewna (1822‐1892), die spätere Königin Olga von Württemberg. Der Zarin gefiel Gotha, besonders das neue Theater und die Promenade. Sie sagte „Gotha ist viel hübscher als Weimar“. 1841 Der erste Sohn Queen Victorias und Prinz Alberts wird am 9. November geboren. Die Patenstelle übernimmt Herzogin Marie von Sachsen‐Coburg und Gotha, man nennt sie „Godmother“. 1842/43 Hermann Melville fertigt große Bilder von Queen Victoria und Prinz Albert sowie von den Kindern ein Doppelbildnis Victoria und Edward sowie ein Portrait von Edward. Sie schenkt diese Bilder Herzogin Karoline Amalie, welche die Bilder per Testament vom 23. Mai 1845 den Friedensteinschen Sammlungen für die Weimargalerie vererbt. Prinzgemahl Albert von Sachsen‐Coburg und Gotha (1819 – 1861) und Queen Victoria von Großbritannien (1819 – 1901) 13 1843 Herzog Ernst II. von Sachsen‐Coburg und Gotha übernimmt die Patenschaft seiner am 25. April geborenen Nichte Alice Prinzessin von Großbritannien (1843‐1878), spätere Großherzogin von Hessen und bei Rhein, Tochter seines Bruders Prinz Albert und Queen Victorias. 1844 – 1893 Gotha‐ Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Ernst II. von Sachsen‐Coburg und Gotha 1844 Queen Victorias Schwiegervater Herzog Ernst I. von Sachsen‐Coburg und Gotha stirbt am 29. Januar auf Schloss Friedenstein in Gotha. Der Prinzgemahl, Alberts älterer Bruder Ernst, wird neuer Herzog von Sachsen‐Coburg und Gotha. Ende März ist Albert in Gotha, um die Witwenansprüche seiner Stiefmutter zu regeln. Am 6. August wird Alfred, der zweite Sohn von Queen Victoria und Prinz Albert in London geboren, seine Patin wird Herzogin Alexandrine von Sachsen‐Coburg und Gotha (1820‐1904). 1845 Am 24. Januar errichtet Prinzgemahl Albert von Großbritannien eine Stiftung für die Kleinkinderbewahranstalt in Gotha. Queen Victoria und Prinzgemahl Albert auf Deutschlandreise Anlässlich dieses Besuches weilen auf Einladung von Herzog Ernst II. von Sachsen‐Coburg und Gotha (1818‐1893) sowie seiner Gemahlin Herzogin Alexandrine (1820‐1904) folgende Persönlichkeiten in der Residenz Gotha: König Leopold von Belgien (1790‐1865) und Königin Marie Luise (1812‐1850); Marie Luise Herzogin von Kent (1786‐1861)‐Mutter von Queen Victoria; Großfürstin Helena Pawlowna von Russland (1807‐1873), Karl‐Friedrich Großherzog von Sachsen‐Weimar‐Eisenach (1783‐1853) und seine Frau Großherzogin Maria Pawlowna (1786‐1859); Prinz Carl von Preußen (1801‐1883) und Prinzessin Marie (1808‐1877); Herzog Alexander von Württemberg (1804‐1881); Prinz Ernst von Württemberg (1807‐1868); Ernst I. Fürst zu Hohenlohe Langenburg (1794‐1860) und Feodora Fürstin zu Hohenlohe‐ Langenburg (1807‐1872); Günther Friedrich Carl II. Fürst von Schwarzburg‐Sondershausen (1801‐1889) mit Fürstin Mathilde (1814‐1852); Carl Friedrich 3. Fürst zu Leiningen (1804‐1856) und Fürstin Maria (1806‐1880); Fürst Friedrich Karl I, von Hohenlohe‐Waldenburg‐Schillingsfürst (1814‐1884) und Fürstin Therese (1816‐1891); Bernhard II. Herzog von Sachsen‐Meiningen (1800‐1882) und Herzogin Marie (1804‐1888); 14 Herzog Joseph von Sachsen‐Altenburg (1789‐1868) und Herzogin Amalie (1799‐1848); Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg‐Schwerin (1823‐1883); Prinz Ferdinand von Sachsen‐Coburg und Gotha‐Kohary (1785‐1851) und Prinzessin Marie‐ Antonie (1797‐1862); Das Königspaar wohnt bei der „lieben Großmama“ im Schloss Friedrichsthal und im Winterpalais. Am 28. August kommen sie um 18 Uhr in Gotha an und beziehen ihre Unterkunft im Schloss Friedrichsthal gemeinsam mit König Leopold I. von Belgien und seiner Frau Königin Marie Luise von Belgien. Schloss Friedrichsthal Nach der Begrüßung durch Herzogin Karoline‐Amalie von Sachsen‐Gotha‐Altenburg besichtigten sie am 29. August das Schlosses Friedenstein und die Wohnräume der Eltern bzw. der Schwiegereltern. Festpokal zum 7. Thüringer Bezirksschießen in Gotha, 1895 und Deckelkanne, London, 1805, Quelle: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ‐ Museum für Regionalgeschichte Am selben Tag folgte ein Besuch des Gothaer Vogelschießens und des Schützenhauses. Sie stifteten einen Pokal für die Schützen, der noch heute in den Sammlungen des Schlosses Friedenstein zu sehen ist. Am Abend fand ein Empfang des Herzogs im Schloss Friedenstein 15 statt. Ein Jagdausflug nach Reinhardsbrunn fand am 30. August statt und am nächsten Tage nahmen sie an einem Gottesdienst in der Augustinerkirche teilt ‐ später Weiterreise nach Molsdorf. Queen Victoria wird Schützenkönigin und stiftet eine im Jahre 1805 in London hergestellte wertvolle Deckelkanne, die heute in dem Sammlungen des Schlosses Friedenstein zu sehen ist. Am 1. September nahm das Königspaar am 3. Liederfest des Thüringer Sängerbundes in Gotha teil. Es kommt zur Aufführung eines Liedes nach der Komposition von Herzog Ernst II. von Sachsen‐Coburg und Gotha und einem Text seines Bruders Albert Prinzgemahl von Großbritannien. Am 2. September besichtigten sie den englischen Park und nahmen am Abend am Ball im Theater teil. Der englische Maler William Callow und der Gothaer Hofmaler Carl Haag fertigen Bilder des Besuches, die heute in den Königlichen Sammlungen in London aufbewahrt werden. 1848 Die „geliebte Großmutter“ Karoline Amalie, letzte Herzogin von Sachsen‐Gotha Altenburg, stirbt am 22. Februar. Der Prinzgemahl Albert lässt von dem bekannten Zeichner Ferdinand Rothbart vier Aquarelle der Räume des Winterpalais für seine Sammlungen zeichnen, die heute in den Royal Collection at Windsor Castle gezeigt werden. Herzogin Marie von Sachsen‐ Coburg und Gotha, die Witwe des ersten Herzogs mit diesem Namen, erklärt Gotha zu ihrem Wohnsitz. Sie residiert im Winterpalais und im Schloss Friedrichsthal. Gotha bleibt somit Anlaufpunkt für die englische Verwandtschaft. Winterpalais Gotha In diesem Jahr werden in den Inventaren der Kunstsammlungen Gotha zwei ägyptische Mumien der 21. und 22. Dynastie aus der Zeit um 945 bis 800 vor Christus aufgenommen, die als Geschenke von Prinz Albert an seinen Bruder Herzog Ernst nach Gotha kamen. An der Trauerfeier können Herzog Ernst II. und Herzogin Alexandrine nicht teilnehmen, weil sie bis zum 7. März zu Besuch in London weilen. 1853 König Leopold von Belgien und der Thronfolger Prinz Leopold, Herzog von Brabant weilen vom 25. bis 26. Mai zu einem Besuch in Gotha. 16 1854 König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ist in Gotha. Herzog Ernst II. von Sachsen‐Coburg und Gotha feiert seinen Geburtstag am 21. Juni in London. Prinzgemahl Albert kündigt seiner Stiefmutter Marie an, dass sein Sohn Edward auf seiner Kavalierstour in diesem Jahr nach Gotha kommen wird. Der bedeutende Kartograf August Petermann (1822‐78) siedelt von London nach Gotha über. 1855 gibt er hier die erste geografische Zeitschrift der Welt „Petermanns geografische Mitteilungen“ heraus. Er erhält die Große Goldmedaille der Royal Geographical Society 1868 in London. 1855 Herzog Ernst II. von Sachsen‐Coburg und Gotha weilt bis zum 13. Mai in London. 1856 Am Neujahrstage ist Karl 3. Fürst zu Leiningen (1804‐1856) bei Herzogin Marie in Gotha zu Besuch. Er ist der Bruder von Queen Victoria, sein Sohn Erbprinz Ernst von Leiningen (1830‐ 1904) kommt wenige Tage später ebenfalls zum Besuch nach Gotha. Anlässlich dieses Besuches in Gotha vereinbart Herzogin Alexandrine dessen Hochzeit mit ihrer Schwester Marie Prinzessin von Baden (1834‐1899). 1857 Prinz Alfred, zweiter Sohn von Queen Victoria, weilt auf der Rückreise von Genf nach London vom 28. April bis zum 4. Mai, zu Besuch bei seiner Großmutter Herzogin Marie. Er besichtigt die Sammlungen im Friedenstein und schießt in Oberhof einen Auerhahn. In diesem Jahr findet in London ein Familientreffen statt, wo mehrere Hochzeiten angebahnt werden, so die Hochzeit von Don Pedro von Portugal mit Stephanie von Hohenzollern‐ Sigmaringen oder von Prinz Georg von Sachsen mit Maria Infantin von Portugal. Herzog Ernst II. und Herzogin Alexandrine sind in London dabei. Herzog Ernst II. und Prinz Albert treffen sich am 27. Juli in Brüssel zur Hochzeit ihrer Cousine Charlotte von Belgien mit dem späteren Kaiser Maximilian von Mexiko. Herzog Alfred von Sachsen‐Coburg und Gotha (1844 – 1900), Quelle: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha‐ Museum für Regionalgeschichte 17 1858 Queen Victorias und Alberts älteste Tochter Victoria heiratet am 25. Januar in London den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (1831‐88). Herzog Ernst II. von Sachsen‐Coburg und Gotha ist Gast der Hochzeitsfeierlichkeiten. Im April ist Vicky mit ihrem Mann zu Besuch bei der Großmutter in Gotha. Vom 2. bis 6. Juni weilt Prinzgemahl Albert in Gotha. Er wohnt im Schloss Friedrichsthal. Am 26. August feiert Albert seinen Geburtstag in Potsdam bei seiner Tochter. Auch sein Bruder Ernst ist dort. Queen Victorias tätigt eine Schenkung an den Gothaer Hof: „Drei Figuren aus Parian“ (Biskuitporzellan) mit den Bildern ihrer Kinder Alfred, Alice und Beatrice trifft in Gotha ein. 1859 Wilhelm von Preußen (1859‐1941), der spätere Kaiser Wilhelm II., wird am 27. Januar geboren. Die Patenschaft übernimmt seine Urgroßmutter aus Gotha, Herzogin Marie von Schützenkette, 2‐teilig mit 40 Medaillons, 1665 – 1859, Quelle: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ‐ Museum für Regionalgeschichte Sachsen‐Coburg und Gotha. Im April weilt Herzog Ernst II. zur Konfirmation seiner Nichte Alice ohne seine Frau in London; Vicky und Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen sind zu Besuch bei der Großmutter in Gotha, ebenso Philipp von Württemberg. Herzog Ernst II. von Sachsen‐Coburg und Gotha besucht Ende August mit seinem Bruder das Gothaer Vogelschießen, wo Prinzgemahl Albert zum Schützenkönig erklärt wird. Anlässlich seiner Schützenkönigskrönung stiftet Prinzgemahl Albert ein Medaillon der Schützenkette, das heute noch erhalten ist. 18 1860 Zwischen dem 4. und 26. April kommt Albert Edward Prince of Wales, der spätere König Edward VII. von Großbritannien (1841‐1910), zu Besuch zu seiner Großmutter nach Gotha. Queen Victoria und Prinzgemahl Albert befinden sich auf Deutschlandreise. Es sind mehrtägige Aufenthalte in Coburg und Gotha geplant. Beim Eintreffen in Coburg am 24. September erfahren sie, dass Herzogin Marie von Sachsen‐Coburg und Gotha gestorben ist. Ihr Stiefsohn Albert kommt zur Trauerfeier am 27. September nach Gotha 1861 Zum 1. Deutschen Schützenfest am 11. Juli in Gotha stiftet Albert Prinzgemahl von Großbritannien eine Schützenscheibe, auf die 900 Schuss frei Hand ohne Diopter abgegeben werden. Am 14. Dezember stirbt unerwartet Prinzgemahl Albert in London. 1862 Im September weilt Queen Victoria für mehrere Wochen in Reinhardsbrunn, sie empfängt hier ihre Kinder: das preußische Kronprinzenpaar, das hessische Erbprinzenpaar, Tochter Alice, Wilhelm von Baden (1829‐1897) und Alexander Graf Mensdorff (1813‐1871). Schützenfest‐Zeitung, 1861, Quelle: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ‐ Museum für Regionalgeschichte 1865 Am 26. August weilt Queen Victoria in Coburg zur Einweihung des Prinz‐Albert‐Denkmals. 1868 Erscheint im Verlag Friedrich Perthes in Gotha die von Queen Victoria autorisierte Biografie „Die Jugendjahre des Prinzen Albert von Sachsen‐Coburg und Gotha“ von General Charles Grey, der Prinz Albert in Gotha abholte zu seiner Trauung in London. 1878 Das Eröffnungsrennen auf der Pferderennbahn am Boxberg durch den Rennverein Mitteldeutschland findet am 22. September statt. Gleichzeitig fand die Einweihung der Tribüne im viktorianischen Stil statt, die im Jahr 2005 mit Unterstützung der Kulturstiftung Gotha restauriert werden konnte. 1880 Am 2. Juni verlobt sich Queen Victorias Enkelsohn Prinz Wilhelm von Preußen in Gotha mit Prinzessin Augusta Victoria von Schleswig‐Holstein‐Sonderburg‐Augustenburg (1858‐1921). Direktor der Gothaer Sternwarte Adalbert Krüger (1832 – 1896) wird Mitglied der Royal Astronomical Society in London. 19 1884 Am 19. Juli wird Charles Edward geboren, ein Enkel von Victoria und Albert, der an seinem 21. Geburtstag neuer Herzog von Sachsen‐Coburg und Gotha wird. 1893 – 1900 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Alfred von Sachsen‐Coburg und Gotha 1893 Queen Victorias Schwager, Herzog Ernst II. von Sachsen‐Coburg und Gotha, stirbt am 22. August auf Schloss Reinhardsbrunn bei Gotha. Sein Neffe Alfred, Sohn von Queen Victoria und Prinzgemahl Albert, legt am nächsten Tage in Reinhardsbrunn im Beisein von Kaiser Wilhelm II. den Eid auf die Verfassung ab. 1894 Am 31. Januar halten Herzog Alfred und Herzogin Marie Alexandrowna von Sachsen‐ Coburg und Gotha Einzug in ihrer neuen Residenzstadt Gotha. Der neue Eingang ins Schloss wird mit dem Sachsen‐Coburg und Gothaer Wappen und dem Wappen der Romanows verziert. Am 14. Juni ist Herzog Alfred in London zum Diner Royal Marines. Schloss Reinhardsbrunn, Kavalierhaus, 1896, Quelle: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ‐ Museum für Regionalgeschichte 1895‐99 Herzog Alfred gibt den Umbau des Ostflügels im Schloss Friedenstein zur Errichtung von repräsentativen Wohnräumen in Auftrag. Es entsteht ein Treppenhaus im viktorianischen Stil, das 2011 bis 2013 restauriert wird. 1895 Herzog Alfred weilt im Juni in London. Im August stiftet der Herzog die Sammlungen seiner Weltreisen den Friedenstein‘schen Sammlungen, so die Geschenke des japanischen Tenno mit 17 chinesischen und 44 japanischen Kunstwerken, Zustiftungen erhalten auch die griechisch‐römischen Sammlungen und die Gläsersammlung. Die ihm überreichten Grußadressen aller Länder werden im Thüringischen Staatsarchiv Gotha aufbewahrt. 1897 20 Herzog Alfred weilt im Juni in London und nimmt am 28. Juni an den Feierlichkeiten zum Diamantenen Thronjubiläum seiner Mutter teil. Am 12. Juni gibt er als Präsident des Royal Amateur Orchester einen Empfang. 1898 Herzog Alfred weilt im Juni in London. Der Gothaer Dr. Adolf Schmidt (1860‐1944) ist Teilnehmer des Internationalen Kongresses über erdmagnetische Forschungen in Bristol. Nach seiner Rückkehr wird er in Berlin zum Professor ernannt. Er gilt als Begründer der modernen erdmagnetischen Forschungen. 1899 Nach der Silberhochzeit des Gothaer Herzogspaares am 22. Januar findet am 10. Februar die Trauerfeier für den verstorbenen Erbprinzen Alfred von Sachsen‐Coburg und Gotha (1874‐1899) auf dem Hof von Schloss Friedenstein statt. Kaiser Wilhelm II. von Preußen holt Charles Edward Duke of Albany zur Ausbildung nach Berlin und Potsdam, auch um ihn auf seine Pflichten als deutscher Herzog vorzubereiten. 1900 – 1918 Gotha – Haupt‐ und Residenzstadt unter Herzog Carl Eduard von Sachsen‐Coburg und Gotha, von 1900 ‐ 1905 unter Vormundschaft des Regierungsverwesers Fürst Ernst von Hohenlohe‐Langenburg 1900 Herzog Alfreds Enkeltochter Maria (1900‐1961), Prinzessin von Rumänien und spätere Königin von Jugoslawien, wird in Gotha geboren. Sie ist eine Urenkelin von Queen Victoria und Prinzgemahl Albert. Am 30. Juli stirbt Queen Victorias Sohn Alfred Herzog von Sachsen‐ Coburg und Gotha ohne männlichen Erben; sein Schwiegersohn Fürst Ernst von Hohenlohe‐ Langenburg (1863‐1950) wird Verweser des Herzogtums. 1901 Queen Victoria stirbt am 22. Januar nach 63‐jähriger Regierungszeit. Seit ihrem Tode wird eine Locke von ihr in den Gothaer Kunstsammlungen verwahrt. Am 26. Dezember begeht Gotha den 300. Geburtstag von Herzog Ernst I. von Sachsen‐ Gotha‐Altenburg. Sein Nachkomme, der Enkel von Queen Victoria und Prinzgemahl Albert, der deutsche Kaiser Wilhelm II. kommt nach Gotha und hält im Thronsaal des Schlosses Friedenstein eine international beachtete Rede über die Vereinigung aller evangelischen Kirchen in Deutschland nach dem Vorbild der Politik von Herzog Ernst dem Frommen. 21 1905 Feierlicher Einzug am 19. Juli des Enkels von Queen Victoria und Prinzgemahl Albert, Charles Edward Duke of Albany an seinem 21. Geburtstag als Herzog Carl Eduard von Sachsen‐ Coburg und Gotha in seiner Residenzstadt Gotha. 1907 Die in England und Schottland beheimatete Sportart Golf hält in Thüringen Einzug. Am 16. Oktober wird in Gotha im „Hotel Wünscher“ der erste Thüringer Golf‐Club gegründet, der kurz darauf in Oberhof den ersten Golfplatz errichtet. 1908 Auf Schloss Friedenstein wird dem Herzogspaar eine Tochter geboren. Sybilla Prinzessin von Sachsen‐Coburg und Gotha erblickt am 18. Januar das Licht der Welt. Sie ist die Mutter des seit 1974 regierenden Königs von Schweden Carl XVI. Gustav. 1914 Am 4. April findet der erste Sternflug der Internationalen Aeronautischen Förderration mit Start von den Städten Brüssel, Gotha, London, Madrid, Mailand, Rom und Paris nach Monte Carlo statt. Gotha ist die einzigste deutsche Stadt ‐ das Flugschiff transportiert 1.000 Postkarten. 1914‐1918 Der Beginn des I. Weltkrieges verändert die Verhältnisse der Staaten, aber auch der Familien in Europa zueinander, grundlegend. Deutsche Flugzeuge aus der Gothaer Waggonfabrik beginnen im Juli 1917 den Bombenkrieg auf London. Die englische Hauptstadt wird am 7. Juli 1917 bombardiert. Am 17. Juli beschließt König Georg V. (1865‐1936) die Umbenennung des Königshauses von „Sachsen‐Coburg und Gotha“ in „Haus Windsor“. Alle mit Großbritannien im Krieg stehenden Nationen und die dort lebenden Verwandten verlieren ihre Titel und Einkünfte aus dem englischen Könighaus. Auch in Deutschland werden englische Staatsbürger von der Thronfolge ausgeschlossen. Am 9.November 1918 erklärte der Gothaer Arbeiter‐ und Soldatenrat Herzog Carl Eduard von Sachsen‐Coburg und Gotha für abgesetzt, es gründet sich der Freistaat Gotha. Am 13. November 1918 erklärte Herzog Carl Eduard seinen Thronverzicht und zog nach Coburg. 1928 Carl Eduard Herzog von Sachsen‐Coburg und Gotha gründet die „Stiftung der Herzog von Sachsen‐Coburg und Gotha`schen Familie“ und die „Herzog von Sachsen‐Coburg und Gotha`sche Stiftung für Kunst und Wissenschaften“, der Mitglieder vieler europäischer Adelshäuser angehören. 1936 Am 20. Januar stirbt König Georg V. von Großbritannien (1865‐1936), als Vertreter der Deutschen Herrscherfamilien und des abgedankten Kaisers Wilhelm II. nimmt Carl Eduard 22 Herzog von Sachsen‐Coburg und Gotha an den Abschiedsveranstaltungen teil. Beide sind Enkel, ebenso der ehemalige deutsche Kaiser, von Queen Victoria und Prinzgemahl Albert. 1939‐1945 Das englische Volk hat unter den Überfällen der Deutschen Wehrmacht im II. Weltkrieg schwer zu leiden, Großbritannien tritt der Anti‐Hitlerkoalition bei und bezwingt mit den anderen Siegermächten gemeinsam den Hitlerfaschismus. 1945‐1989 Deutschland ist geteilt, die westlichen Besatzungszonen bilden die Bundesrepublik Deutschland, die sowjetische Zone wird 1949 die Deutsche Demokratische Republik. In den Jahren der Deutschen Teilung sind Beziehungen von Gotha nach Großbritannien kaum möglich, es gibt Wissenschaftlerkontakte zum Verlag Hermann Haack Gotha (ehemals Justus Perthes). 1967 In Staffordshire/England wird am 10. Juni vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ein Soldatenfriedhof eröffnet, auf dem deutsche Flieger ruhen, die in „Gotha‐Flugzeugen“ in den Jahren 1914 bis 1918 ums Leben kamen. 1989‐1990 Durch die Friedliche Revolution kommt es am 3. Oktober 1990 zur Wiedervereinigung Deutschlands. Gothaerinnen und Gothaer erkunden die Welt, reisen auch nach Großbritannien. Gothaer Schulen beginnen Schulpartnerschaften. Der „Botschafter des Landkreises Gotha“ Ronald Bellstedt ist seit 1996 zwölfmal auf Reisen nach Großbritannien unterwegs, dabei sind die Ausstellungen „Gärten der Insel“ und „Schottland – Land der Saurier, Kilts du Lochs“ entstanden. 1991 Am 22. Oktober besucht S.K.H. Prinz Edward 2. Duke of Kent die Residenzstadt Gotha. 1994 Der britische Botschafter Sir Nigel Broomfield ist am 31. Mai in Gotha zu Gast. 1995 Am 4. April findet die Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus statt. Die britische Gesandte, spätere britische Botschafterin in der Niederlande, Frau Rosemarie Spencer vertritt das Vereinigte Königreich in Gotha. 23 2007 Zum Gothaer Friedensgespräch weilt am 13. August der britische Botschafter Sir Peter Torry in der Residenzstadt. Der Britische Botschafter Sir Peter Torry zu Besuch in der Residenzstadt (1. v. rechts) 2008 Auf Schloss Friedenstein wird am 18. Mai die Ausstellung „Ein Prinz entdeckt die Welt – Herzog Alfred von Sachsen‐Coburg und Gotha“ unter der Schirmherrschaft S.K.H. des Prince of Wales eröffnet. Die Deutsche Gesellschaft für Kartografie entdeckt in der National Library of Scotland wertvolle, bisher unbekannte Kupferplatten aus dem Verlag Justus Perthes in Gotha. Die Platten entstanden in Zusammenarbeit zwischen den Kartografen August Petermann und John Bartholomew jun. (1831‐93), der häufig zur wissenschaftlichen Arbeit in Gotha weilte. 2011 Anlässlich des 275. Hochzeitstages von Prinzessin Augusta von Sachsen‐Gotha‐Altenburg mit Frederick Lewis, Prince of Wales, ruft die Stadt Gotha das „Deutsch Englische Jahr Gotha 2011“ aus. Ihre Majestät Queen Elisabeth II. von Großbritannien und Nordirland übernimmt die Schirmherrschaft für dieses außergewöhnliche Ereignis von internationaler Bedeutung. 24