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NUMMER 33 / MÄRZ 2014 MAGAZIN FÜR DIE ORGANISATOREN VON BLUTSPENDEAKTIONEN IN WIEN, NÖ UND BURGENLAND P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien; Zulassungsnummer 11Z038779S RÜCKERSDORF Treffpunkt der Generationen 1+ für jede Blutspende Qualität ist wichtig. Wer würde nicht Qualität wollen? Aber was genau ist Qualität beim Blutspenden? B lutspenden, das ist eine perfekte Kette vom Spender zum Empfänger. Jedes Kettenglied muss von höchster Qualität sein, damit jeder Empfänger das Blutprodukt bekommt, das er braucht. Jede Aktion wird genau geplant, um Wartezeiten zu vermeiden. Lesen Sie auf S. 8 über die passenden Strategien für einen flüssigen Ablauf. Der umfangreiche Fragebogen, von manchen nicht ernst genommen, ist unverzichtbare Voraussetzung für ein Blutprodukt der höchsten Sicherheitsstufe. Auch bei der Aktion muss alles passen. Die Amtsärzte schauen jetzt noch genauer hin (siehe S. 6). Nach der Spende ist Ruhezeit angesagt, die passende Jause ist ein Teil davon. Gehört Alkohol zur Blutspenderjause? Ein Organisator geht hier erfolgreich neue Wege (S. 3.). Viele Organisatoren sind uns und dem Blutspenden schon lange treu. Dafür ein großes Dankeschön! Wir alle wissen, dass ein Blutprodukt heute völlig andere Standards erfüllen muss als noch vor 20 Jahren. Wir alle arbeiten daran, dass jede Blutspende die höchsten Standards erfüllt: Note 1+ für jedes Blutprodukt! DR. EVA MENICHETTI [email protected] C DAS ENDE DES WARTENS Tipps für die Planung MELK IST TROCKEN! Brauchen Blutspender Alkohol? LIEBE ORGANISATORINNEN, LIEBE ORGANISATOREN! Die Geschichte der 14-jährigen Lita hat viele Leser der letzten Ausgabe bewegt. Die junge Patientin im St. Anna Kinderspital überlebt und wird wieder gesund werden. Bis dahin braucht sie Blutkonserven. Das Foto von Lita und ihrem Arzt ruft uns nachdrücklich in Erinnerung, worum es beim Blutspenden wirklich geht: Es sind Leben wie Ihres und meines, die wir retten, indem wir Blut spenden und daraus Blutkonserven herstellen, Produkte allerbester Qualität. Dass diese Qualität nicht nur erhalten wird, sondern sogar steigt, daran arbeiten die Wissenschafter in der Blutspendezentrale für Wien, NÖ und Burgenland. Sie haben das System Optimatch entwickelt – damit werden viel mehr Merkmale als nur die Blutgruppe einer Blutspende erkannt. So erhält der Blutempfänger nicht nur ein Produkt mit passender Blutgruppe, sondern aus tausenden Blutkonserven die eine, die am besten zu seinem Blut passt. Die Patientin Lita ist ein Beispiel für hunderttausende Menschen, die in ihrem Leben eine oder mehrere BlutkonserPatientin Lita: Das Rote Kreuz ven gebraucht haben. Kennen liefert die Blutkonserve, Sie jemanden? Sind Sie selbst die für sie am besten passt einer von diesen Patienten gewesen? Wollen Sie uns Ihre Geschichte erzählen? Besonders junge Menschen betonen immer wieder, dass es ihnen wichtig ist, zu erfahren, was mit ihrem Blut passiert. Wir können niemandem sagen, wer genau die Blutspende bekommen hat. Das ist auch eine Frage des Datenschutzes. Wir wollen Menschen vor den Vorhang bitten, die durch Transfusionen überlebt haben und ihre Geschichte erzählen wollen. Schreiben Sie uns dazu oder informieren Sie Ihren Gebietsbetreuer! Dafür danke ich Ihnen schon im Voraus! DR. WERNER KERSCHBAUM GENERALSEKRETÄR IMPRESSUM Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Österreichisches Rotes Kreuz, Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland. Tel.: 01/589 00, Fax: DW 259. Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Eva Menichetti. Redaktion: Thomas Aistleitner (Leitung), Mag. Markus Jarnig, Lars Eberhart. Herstellung: Wortbild, 1010 Wien. Layout & Satz: Mag. Andrea Chadt. Fotos: Nadja Meister: S. 1 (2), S. 2 (2), S. 4 (2), S. 5 (6), Seite 7 (6), S. 8 (3); Harold Naaijer: S. 1 (2), S. 3 (6), S. 6; ÖRK: S. 2, S. 4; Manfred Ehrgott: S. 4; Fotolia. com: S. 4 (2), Jollydays: S. 4; privat: S. 6 (2); Hawlicek/NÖN: S. 8. ZVR-Nr.: 432857691. Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder. Auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Personenbegriffe wird verzichtet. Gemeint sind immer beide Geschlechter. 2 Nr. 33 | März 2014 Die Blutspendezentrale Ihre Partner im Roten Kreuz. A n dieser Stelle präsentieren wir Ihnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes, deren Arbeit von besonderer Bedeutung für die Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland ist. GABRIELE SOCHOR Coach & stv. Leiterin des Servicecenters I ch bin in Wien geboren und aufgewachsen, in meiner großen Familie standen soziale Wertvorstellungen schon immer im Mittelpunkt. Während meines Medizinstudiums war ich auf der Suche nach einem Teilzeitjob, so kam ich 1995 zum Roten Kreuz. Die erste Zeit verbrachte ich in der Blutspendezentrale bei der Spenderbetreuung vor Ort und hatte so direkten Kontakt mit unseren Blutspendern. Danach wechselte ich in die mit der Einzelspenderwerbung befasste Abteilung. Aus dieser entwickelte sich im Lauf der Jahre das Servicecenter. Die Einzelspenderwerbung bleibt weiterhin eine zentrale Aufgabe, aber wir stehen darüber hinaus auch für alle Fragen der Blutspender, die per E-Mail, per SMS oder unter unserer Servicenummer „Der Blutspender soll sich bei uns im 0800/190 190 an Servicecenter gut betreut fühlen“ uns gestellt werden, zur Verfügung – egal ob es um Informationen zur Spendereignung geht oder ob jemand seinen Blutspendeausweis verloren hat. Seit dem Frühjahr 2013 haben wir auch die Erfassung der medizinischen Spendefragebögen übernommen. Im Servicecenter bieten wir nicht nur einen umfangreichen Service rund ums Blutspenden, wir tragen auch dazu bei, dass die Versorgung der Spitäler in Ostöster reich gewährleistet wird. Derzeit übernehme ich die Einschulung neuer Mitarbeiter, das Coaching der Mitarbeiter im Out- und Inbound, plane und koordiniere den Mailingversand an Blutspender, um sie über bestimmte Aktionen zu informieren. Sehr wichtig ist mir, dass wir dem Blutspender gegenüber sympathisch und kompetent auftreten, er soll sich bei uns gut betreut fühlen – das versuche ich meinen Kollegen im Servicecenter zu vermitteln! C vip ABNAHME Gerhard Scheiber Melk ohne Alkohol auskommen können – wie es in Ländern wie Bayern selbstverständlich ist. Melk ist trocken! Blut spenden und Alkohol, das passt in Melk nicht mehr zusammen. Organisator Gerhard Scheiber erklärt, warum. S Die Aktion im November war schon die zweite ohne Alkohol in Melk eit 23 Jahren ist Gerhard Scheiber Kommandant der RotkreuzBezirksstelle Melk. In dieser Zeit hat er viel gesehen und viel gemacht: internationale Einsätze, Hilfseinsätze, Einsätze mit dem Notarztwagen ... Seit fünf Jahren organisiert er auch die Blutspendeaktion – viermal im Jahr. Gerhard Scheiber ist ein Routinier, was die Arbeit beim Roten Kreuz und die Blutspendeaktionen betrifft. Er denkt auch gern über Verbesserungen nach – und probiert sie aus. Klare Verhältnisse Das Weinangebot wird in Melk nicht vermisst „In der Blutspendezentrale empfiehlt man, Wein nur auf Wunsch und nur glasweise auszuschenken und keine Flaschen auf die Tische zu stellen. Wir haben darüber diskutiert. Bei meinen Aktionen gab es nie Probleme mit Alkohol, trotzdem verstehe ich diesen Wunsch. Ich finde, es geht um das Blut und nicht um den Alkohol. Deshalb wollte ich klare Verhältnisse schaffen.“ So kam es, dass im November schon die zweite alkoholfreie Blutspendeaktion in Melk stattfand. 107 Spender fanden sich ein, die Stimmung war gut wie immer. „Ein, zwei Spender haben nach dem Wein gefragt. Sie hatten aber kein Problem damit, dass wir keinen Wein mehr haben.“ Gerhard Scheiber ist überzeugt davon, dass Blutspendeaktionen in Zukunft auch „Es geht auch ums Image“ „Ich finde, wir als Organisation haben es nicht notwendig, Alkohol auszuschenken. Blut spenden, Wein trinken, Auto fahren, das ist keine gute Kombination. Es geht auch ums Rote Kreuz, um das Image unserer Organisation.“ Insgesamt 800 Blutspenden werden jedes Jahr in Melk abgenommen, die Blutspendeaktionen in der Kaserne mitgerechnet – auch dort ist Gerhard Scheiber stets dabei. So viel Mut, neue Wege zu gehen, wird auch honoriert: Die „NÖN“ widmeten der „trockenen Aktion“ einen Artikel mit dem Titel „Blutspenden ohne Achterl“. Jetzt wissen noch mehr Menschen, dass man in Melk viermal im Jahr Blut spenden kann. Das „Achtel rot“ wird weiterhin zu den Blutspendeaktionen gehören. Aber auch neue Wege sind interessant! THOMAS AISTLEITNER C Das Organisationsteam mit Gerhard Scheiber (2. v. l.), Gebietsbetreuer Markus Mottl (2. v. r.) Nr. 33 | März 2014 3 Symbol der alten Tage Der Blutspendebus kommt in die Jahre. N Im Bus ist es enger als im Abnahmeraum och immer ist er ein Symbol für die Blutspende: der Blutspendebus, der an öffentlichen Standorten in Wien zum Blutspenden einlädt, aber auch weit draußen auf dem Land Station macht. Dennoch werden die Busse mit den Jahren seltener ausfahren. Das liegt vor allem an den steigenden Anforderungen an jede Blutspendeaktion. Mehr Sicherheit, mehr Dokumentation, mehr Hygiene und vor allem: besserer Komfort für die Blut- Für Mutter und Tochter Tagesteamverantwortliche Punschstand-Erlös. Sprecher und Ansprechpartner. E ine alleinerziehende Mutter in Wien, die an einer seltenen und unheilbaren Krankheit leidet, erhielt den Erlös aus den Verkäufen des diesjährigen Rotkreuz-Punschstandes. In den Adventwochen kamen wieder viele Freunde des Roten Kreuzes in die Wiedner Hauptstraße, um Punsch oder Glühwein für den guten Zweck zu trinken. Die Spende wird Mutter und Tochter zumindest für ein paar Monate das Leben erleichtern. C W Für Mutter und Tochter: Übergabe durch ÖRK-Generalsekretär Michael Opriesnig (l.) und Betriebsratsvorsitzenden Michael Frenzel WINTERGEWINNSPIEL Wir gratulieren den Gewinnern! U nser Gewinnspiel ist ein Dankeschön an alle engagierten Blutspenderinnen und Blutspender, die mit ihrer freiwilligen und unentgeltlichen Blutspende Leben retten“, sagt der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, Dr. Werner Kerschbaum. Um dafür Danke zu sagen und gerade auch in der kalten Jahreszeit viele Menschen zum Blutspenden zu animieren, wurde das Wintergewinnspiel ins Leben gerufen. Wer vom 1. Dezember bis 31. Jänner beim Roten Kreuz Blut spendete, nahm automatisch am Gewinnspiel teil und hatte die Chance auf tolle Preise. C Wir gratulieren allen Gewinnern sehr herzlich! 4 Nr. 33 | März 2014 spender, aber auch für das Abnahmeteam. Ein Abnahmeraum ist groß, hell und freundlich. Der Bus ist eng, und die Temperatur schwankt: Im Sommer kann es im Bus heiß werden, was Team und Blutspender belastet. Die Busse werden zu manchen Aktionen noch lange dazugehören. Doch der Trend geht zu anderen organisatorischen Lösungen. C er ist Ansprechpartner im Abnahmeteam, wenn es Fragen vom Organisator gibt, wenn kurzfristige Entscheidungen zu treffen sind? Wie kann sich das Abnahmeteam an den Organisator wenden? Für diese Fälle gibt es mit dem Tagesteamverantwortlichen eine zuständige Fachperson im Abnahmeteam. C Regionalbetreuer Markus Mottl übergibt einen Gutschein für ein Gesundheitswochenende an die Gewinnerin Klara Holzinger. Bezirksstellengeschäftsführer Karl Binder (l.), Bezirksstellenverantwortlicher für Blutspenden Josef Schiller (r.) 3 X YAKULT-GESUNDHEITSWOCHENENDE Klara Holzinger aus Schweiggers (NÖ) Johann Gundolf aus Landeck (Tirol) Robert Klucsarics aus Fußach (Vbg.) Dieser Preis wurde von Yakult zur Verfügung gestellt. 3 X GOLD-TICKETS FÜR DEN F1 GRAND PRIX VON UNGARN Werner Eichelberger aus Wien Veronika Fersterer aus Saalfelden (Sbg.) Christine Kandut aus Feldkirchen (Kärnten) 3 X COCKTAIL IN THE SKY Lisa Resch aus Jagerberg (Stmk.) Stefanie Meister aus St. Georgen im Attergau (OÖ) Dominik Seitz aus Neusiedl am See (Bgld.) Dieser Preis wurde von Jollydays zur Verfügung gestellt. vip ABNAHME Michael Keller Rückersdorf Viele junge Spender: In Rückersdorf gibt es keine Nachwuchssorgen Blutspende der Generationen Seit 40 Jahren organisiert Michael Keller das Blutspenden in Rückersdorf. Seine ersten Spender bringen schon ihre Enkel zum Blutspenden mit. R ückersdorf ist kein großer Ort, aber beim Blutspenden ist die Gemeinde im Bezirk Korneuburg ein Schwergewicht. 130 bis 170 Blutspender kommen jeden November zur Aktion, die von der freiwilligen Feuerwehr veranstaltet wird. Und einer kennt sie alle: Organisator Michael Keller kümmert sich seit 40 Jahren ums Blutspenden in Rückersdorf-Harmannsdorf. Keller begrüßt Blutspender gerne mit Handschlag – nicht nur aus Höflichkeit, sondern weil man sich kennt. Feuerwehren abgestimmt, und so gibt es in der Großgemeinde alle acht Wochen einen Blutspendetermin.“ Unterstützt wird der Organisator von Josef Ulrich und seiner Frau, die sich um die Ausspeisung kümmern. Es fällt auf, dass in Rückersdorf viele junge Menschen Blut spenden, mehr Eine Aktion, 50 Plakate Michael Keller ist selbst geborener Rückersdorfer. Er war Lars Eberhart, OFM Bernhard Kronberger, EBM Josef Ulrich, Unternehmer, Gemeinderat und Feuerwehrkommandant. BI Jürgen Ulrich, Gabriele Ulrich, HBI Christoph Nebenführ, Michael Friembichler (RK-Ortsstellenleiter Korneuburg), Er kennt die Bürger, und sie kennen ihn: „Viele Leute spre- Bgm. Norbert Hendler, Irene Galle, EHBI Michael Keller che ich in den Wochen vor der Aktion persönlich an. Außerdem haben wir in unserem kleinen Einzugsgebiet 50 Plakate aufgehängt, und ich erinnere die Leute auch mit dem Lautsprecher an die Aktion. Das alles zusammen wirkt!“ Die Rückersdorfer wissen lange vorher, wann das Blutspenden stattfindet: Das ganze Jahr Blut spenden: Die Termine der „Wir haben gemeinsam mit unserer Großgemeinde sind aufeinander abgestimmt Gebietsbetreuerin Irene Galle einen Folder gestaltet, der alle Termine der Großgemeinde ein Jahr im Voraus auflistet. Wir haben uns mit den anderen Mit einer Aktion im Sommer will man die Zentrale unterstützen als bei manchen anderen Aktio nen. „Hier wird das in der Familie weitergegeben“, sagt der Organisator. „Wir haben Familien, aus denen drei Generationen gleichzeitig Blut spenden gehen.“ „Alle sollten spenden“ Michael Keller findet es ganz selbstverständlich, dass junge Menschen Blut spenden gehen. „Eigentlich sollte zumindest jeder, der einen Führerschein hat, auch Blutspender sein. Er könnte in die Lage kommen, einmal eine Transfusion zu brauchen.“ Inzwischen gibt es auch einen Sommertermin im Juli mit rund 70 Abnahmen. „Wir haben diesen Termin eingeführt, weil im Sommer Blut knapp ist. Da wollten wir die Zentrale unterstützen. Es ist Urlaubszeit, das bedeutet Impfungen und Fernreisen und andere Ausschlussgründe. Es ist ein schwieriger, aber ein wichtiger Termin.“ THOMAS AISTLEITNER C Nr. 33 | März 2014 5 Die vip-Frage Hintergrundinfos für Organisatoren. ? Stimmt es, dass die Prüfung der Blutspendeaktionen durch die Amtsärzte künftig umfangreicher und genauer ausfällt? Ja, und diese Genauigkeit ist sehr zu begrüßen. Es ist der Blutspendezentrale ein Anliegen, die Qualität und die Sicherheit der Blutkonserven weiter zu steigern. Auch die vom Gesetzgeber vorgegebenen Standards werden immer höher. Um alle diese Standards zu gewährleisten, gibt es ein umfangreiches Kontrollsystem, an das sich auch die Amts ärzte halten müssen. ? Warum berichten Zeitungen nicht öfter über Blutspendeaktionen? Die Blutspendezentrale schaltet keine Anzeigen zu Blutspendeaktionen. Berichte darüber werden immer von den vip IM GESPRÄCH Josef Wolf Niederrußbach | Wagram Mitarbeitern der Zeitungen geschrieben. Berichte über Blutspendeaktionen sind gar nicht so selten. Meistens berichten Gemeinde- und Parteizeitun gen, die lokale Presse oder die „NÖN“. Manchmal gibt es sogar einen Bericht in der Bundesländerausgabe von „Kurier“ oder „Krone“. Die meisten dieser Artikel erscheinen auf Initiative der Organisatoren. Viele halten gute Kontakte zur Presse und erreichen damit, dass die Blutspendeaktionen angekündigt werden. Mit solchen regionalen Netzwerken lässt sich viel bewegen – manchmal auch bei größeren Zeitungen. C WEITERE INFORMATIONEN: SERVICENUMMER:0800 190 190 INTERNET: www.blut.at Blutspenden im Wagram Josef Wolf engagiert sich seit 1972 fürs Blutspenden. Er selbst spendet auch bei jeder Aktion. tigen Sie sich mit dem Blutspenden? JOSEF WOLF: Seit 1972 organisiere ich die Blutspendeaktion in Niederrußbach, zuerst eine, dann zwei, und 1996 habe ich den Nachbarort Stetteldorf mitübernommen. Das sind inzwischen fünf Aktionen im Jahr. Finden die Aktionen zu bestimmten Terminen statt? Ja, wir sind in Stetteldorf am Feuerwehrfest, beim Sicherheitstag des Zivilschutzverbandes und in Niederrußbach beim Großkirchtag. In guten Jahren sind das 100 Spender pro Aktion. 6 Nr. 33 | März 2014 Wie bewerben Sie die Aktionen? ? Welche Altersgruppen spenden bei Ihnen? Ich verwende die Werbemittel der Blutspendezentrale, die Transparente und Plakate. Zu Jahresbeginn bringt die Gemeindezeitung den Blutspendekalender, auch im Pfarrblatt sind wir vertreten. Bei Festschriften oder Ankündigungen schaue ich, dass die Blutspendeaktionen vorkommen. Bei öffentlichen Veranstaltungen mache ich Werbung für die Aktionen. blut.vip: Herr Wolf, seit wann beschäf ? ? „Ich selbst spende natürlich auch immer“ Es sind die Mittelalten bis Älteren, die Jugend ist eher schwach vertreten. Mit dem Fall der Altersgrenze sind einige wiedergekommen. Ich selbst spende natürlich auch immer – bisher waren es 136 Mal. C vip ABNAHME Markus Waidbacher Berufsschule Langenlois Die Schüler gehen gemeinsam zur Blutspendeaktion in Langenlois „Blood Award“ gewonnen haben, hat Lehrer und Organisator Waidbacher, unterstützt von Schuldirektor Herbert Zant, eine Blutspendeecke eingerichtet. „In der Vitrine präsentieren wir unseren Blood Award, ein Infoscreen informiert über aktuelle Aktionen. Unsere Gebietsbetreuerin Irene Galle hat uns mit einem Roll-up der Blutspendezentrale unterstützt.“ Blutspenden macht Schule In der Berufsschule Langenlois ist das Blutspenden immer im Blick – mit einer ständigen Info-Ecke. B lutspenden hat in Langenlois eine lange Geschichte. Seit 1977 spendet die Berufsschule Blut. Seit vier Jahren verzichtet die Schule auf eine eigene Aktion. „Wir hängen uns an die Blutspendeaktion des Roten Kreuzes in Langenlois an, das ist organisatorisch effizienter“, berichtet Organisator Markus Waidbacher. „Unsere Burschen kommen dann einige Zeit vor dem offiziellen Beginn, so entsteht auch keine Wartezeit für die anderen Blutspender.“ Das beste Ergebnis Infoblätter für die Schüler Schulsprecher Daniel Hofegger, Schuldirektor Herbert Zant, Organisator Markus Waidbacher (v. l.) Es sind nicht wenige Burschen: Mit 70 Blutspendern erreichte die Schule am 19. Februar ihr bisher bestes Ergebnis. Aber nicht nur die Burschen spenden Blut: Heuer ist Janine im Fach Gleisbautechnik das einzige Mädchen – und natürlich bei der Abnahme dabei. Vor der Aktion werden Infoblätter verteilt Sogar bei den jungen Berufsschülern gibt es bereits „Wiederholungstäter“ – für Christoph ist es schon die zweite Blutspende. Blutspenden ist im Schulhaus stets präsent. Als die Langenloiser im Jahr 2013 als einzige Berufsschule den Bei den Langenloisern gibt es wenig Abweisungen 11650 Langenloiser Berufsschüler und Lehrer haben seit 1977 Blut gespendet. Waidbacher gibt zwei Wochen vor jeder Aktion Infoblätter aus und bewirbt die Aktion mit den Klassensprechern und den Schulsprechern. Als kleines Entgegenkommen für ihren Zeitaufwand dürfen die Schüler am Freitag zwei Stunden vor Unterrichtsende abreisen. „Im Schnitt werden pro Aktion acht bis zehn Schüler abgewiesen. In einem Alter, wo Piercings und Tattoos sehr verbreitet sind, ist das nicht viel“, findet der Organisator, der selbst schon als Berufsschüler Blut gespendet hat. „Unsere Schüler sind sehr empfänglich für das Thema Blutspenden, sie haben die richtige Haltung.“ THOMAS AISTLEITNER C Alexander, Janine und Christoph Nr. 33 | März 2014 7 Das Ende des Wartens Blutspendeaktion bei LKW Walter: Jeder Blutspender kennt seinen Termin Wenn zu viele Blutspender auf einmal kommen, dann heißt es warten. Oder vorsorgen – wie in Gaming, Litschau und bei LKW Walter. D ie Einladung war zum Jahreswechsel präziser als sonst. Die Blutspender der Aktion Litschau im niederösterreichischen Bezirk Gmünd lasen auf der Einladung zum Blutspenden nicht nur den Tag der Aktion, sondern auch eine Uhrzeit. „Wir haben auf die Hälfte der Einladungen als optimalen Zeitpunkt der Blutspende Vormittag und auf die andere Hälfte Nachmittag gedruckt. Das hat die Wartezeiten deutlich verkürzt“, berichtet Gebietsbetreuer Markus Mottl von der Blutspendezentrale. So freute sich Organisatorin Hermine Amberger über 187 Spender, 40 Prozent mehr als beim Termin davor. Viele Organisatoren kennen das: Zu Beginn der Blutspendeaktion haben NÖN Woche 02/2014 sich schon viele Spender versammelt. Wirkt gegen Anstehen: Einladungskarte So kommt es zu Wartezeiten. Im Verlauf des Tages wird es dann sehr ruhig. Gestaffelte Bewerbung Markus Mottl rät: „Vor allem wenn der Organisator weiß, dass manche Spender in Gruppen kommen, sollte er versuchen, mit ihnen einen Termin auszumachen.“ Wo das nicht der Fall ist, Bezirk Gmünd Nord Just in35 time Ehrung langjähriger Blutspender in Litschau 8 können Einladungskarten helfen. Manfred Großberger, der Organisator der Aktionen im Bezirk Scheibbs, berichtet: „Wir haben einige Termine, wo es turbulent zugeht und wo Wartezeiten entstehen. Deshalb wurden in Gaming, wo bis zu 200 Spender kommen, Einladungskarten verschickt, die Hälfte für den Vormittagstermin, die andere für den Nachmittag. Das hat sehr gut gewirkt.“ Und wenn jemand mit einer Einladung für den Vormittag doch am Nachmittag kommt? „Es ist keine Pflicht, es ist nur eine Einladung“, sagt Großberger. „Grundsätzlich ist jeder Blutspender immer willkommen. Aber eine Verteilung über den Tag nützt allen. Ich kann diese Einladungen nur allen empfehlen, die bei ihren Aktionen mit Stoßzeiten rechnen müssen.“ Bei großen Firmenaktionen setzt man längst auf genaue Zeiteinteilung. Wie Die Mitarbeiter desWalter Roten bei LKW in Wiener Neudorf: AlKreuzes ehrten bei der le Mitarbeiter jüngsten Blutspendeakti- tragen sich in eine Liste on langjährige Spender: ein, jeder kommt pünktlich zu „seiner“ Brigitte Reischl, Silvia Blutspende Schrenk, Organisatorin – keine Wartezeiten, keine Hermine Arnberger, VereSchlangen. Dafür rund 130 abgenomna Weinelt (1. Reihe von Blutspenden am Ende des Tages. links),mene Franz Neumaier, Jürgen Apfelthaler, Johann Gerhard Zloch: „Wir orOrganisator Walter, Günter Wiesmülganisieren das selbst. Die Leute meller, Markus Mottl, Karl den sich bei einer zentralen Stelle und Hetzendorfer, Alfred Beck,werden Rupert Haberson, vorinformiert. Es gibt keine Helga Mader, Gerhard damit die Leute nicht zu Zeller,Wartezeit, Johanna Wiesmüller und Georg Gaugusch lange warten müssen, weil sonst das (2. Reihe von verloren geht und die Leute Foto: Hawlicek links).Interesse auf ihrem Arbeitsplatz fehlen.“ THOMAS AISTLEITNER C Nr. 33 | März 2014 Ablauf wurde optimiert Aufgerüstet | Das Rote Kreuz verkürzt die Wartezeiten bei den Blutspende-Aktionen. Steigerung der Spender-Anzahl gegenüber dem Sommer um 40 Prozent! Von Stefan Hawlicek „Die Tester liefern uns alle re- „Wir haben bei unseren Einla- genen Blutspendeaktion in Lit-