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AG
Jahresabschluss und zusammengefasster Konzernlageund Lagebericht zum 31. Dezember 2011 (HGB)
INHALT | JAHRESABSCHLUSS
INHALT
| JAHRESABSCHLUSS
3
5
6
6
6
8
19
21
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE| UND
LAGEBERICHT
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
26
49
Anhangsangaben
1. Allgemeine Erläuterungen
2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
3. Erläuterungen zur Bilanz
4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
5. Sonstige Angaben
55
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Einschätzungen künftiger Entwicklungen seitens des Vorstands basieren. Eine
Reihe außerhalb der Kontrolle des Unternehmens stehender Faktoren
wie zum Beispiel Änderungen des allgemeinen wirtschaftlichen und
61
69
71
1. Geschäft und Rahmenbedingungen
2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des
Constantin Medien-Konzerns
3. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der
Constantin Medien AG
4. Personalbericht
5. Nachtragsbericht
6. Angaben und Erläuterungen gemäß §§ 289
Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB
7. Risikobericht
8. Chancenbericht
9. Prognosebericht
78
79
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
58
58
59
geschäftlichen Umfelds sowie die Realisierung einzelner Risiken oder
das Eintreten ungewisser Ereignisse können zur Folge haben, dass die
tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Prognosen abweichen. Die
Constantin Medien AG beabsichtigt nicht, die in diesem Bericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen fortlaufend zu aktualisieren.
2
JAHRESABSCHLUSS | BILANZ
AKTIVA
BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2011 in EUR
31.12.2011
31.12.2010
609.938,14
290.338,35
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. EDV-Programme, Namensrecht
2. Geleistete Anzahlungen
10.000,00
0,00
619.938,14
290.338,35
156.167,57
179.022,13
156.167,57
179.022,13
95.281.090,24
95.296.893,26
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
0,00
3.500.000,00
77.012.677,10
93.665.498,20
172.293.767,34
192.462.391,46
173.069.873,05
192.931.751,94
8.276,74
27.422,52
5.709.248,16
8.550.875,16
110.000,00
3.092.016,10
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0)
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0)
4. Sonstige Vermögensgegenstände
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 42 (Vj. TEUR 49)
1.233.802,70
1.871.796,44
7.061.327,60
13.542.110,22
17.297.618,47
27.114.141,10
17.297.618,47
27.114.141,10
II. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
D. Aktive latente Steuern
SUMME AKTIVA
3
6.667.284,27
48.461.555,93
31.026.230,34
89.117.807,25
47.648,29
84.675,69
3.495.346,00
2.898.471,00
207.639.097,68
285.032.705,88
PASSIVA
BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2011 in EUR
Vorspalte
31.12.2011
31.12.2010
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
85.130.780,00
85.130.780,00
Bedingtes Kapital 40.011.918
abzgl. Nennbetrag eigene Anteile
II. Kapitalrücklage
-2.047,00
-2.047,00
85.128.733,00
85.128.733,00
183.707.654,48
183.707.654,48
III. Gewinnrücklagen
1. Rücklage für eigene Anteile
2. Andere Gewinnrücklagen
IV. Bilanzverlust
2.047,00
2.047,00
5.910.087,10
5.910.087,10
-180.770.875,30 -165.486.805,04
93.977.646,28
109.261.716,54
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen
2. Sonstige Rückstellungen
0,00
470.395,25
15.171.572,48
14.464.465,66
15.171.572,48
14.934.860,91
30.582.786,89
30.584.383,56
572.628,44
482.299,63
30.592.169,66
97.888.466,56
46.822,01
153.273,60
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen
davon konvertibel TEUR 0 (Vj. TEUR 0)
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 583 (Vj. TEUR 584)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 573 (Vj. TEUR 482)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 30.592 (Vj. TEUR 97.888)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 47 (Vj. TEUR 153)
5. Sonstige Verbindlichkeiten
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 36.577 (Vj. TEUR 16.674)
davon aus Steuern TEUR 672 (Vj. TEUR 1.492)
D. Rechnungsabgrenzungsposten
SUMME PASSIVA
36.676.207,02
31.673.965,28
98.470.614,02
160.782.388,63
19.264,90
53.739,80
207.639.097,68
285.032.705,88
4
JAHRESABSCHLUSS | GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2011 in EUR
1.1. bis
31.12.2011
1.1. bis
31.12.2010
1. Umsatzerlöse
2.195.840,00
2.116.449,58
2. Sonstige betriebliche Erträge
7.975.605,62
6.104.379,23
-4.461.671,76
-4.186.628,76
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung TEUR 0 (Vj. TEUR 1)
-340.502,52
-379.532,98
-4.802.174,28
-4.566.161,74
-164.017,77
-203.758,88
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
-7.720.202,51
-6.753.963,09
6. Betriebsergebnis
-2.514.948,94
-3.303.054,90
7. Erträge aus Beteiligungen
3.094.692,24
0,00
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
4.994.228,64
0,00
6.500,00
2.905.861,40
4. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
9. Zuschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 451 (Vj. TEUR 981)
davon Erträge aus Abzinsung TEUR 45 (Vj. TEUR 534)
3.470.525,73
4.816.789,86
-16.678.621,10
-17.500,00
-8.275.041,16
-7.663.597,05
0,00
-6.061.406,86
14. Finanzergebnis
-13.387.715,65
-6.019.852,65
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-15.902.664,59
-9.322.907,55
16. Außerordentliche Erträge
0,00
95.063,55
17. Außerordentliches Ergebnis
0,00
95.063,55
620.481,33
-2.911.919,91
-1.887,00
-11.243,89
-15.284.070,26
-12.151.007,80
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen TEUR 2.872 (Vj. TEUR 4.844)
davon Aufwendungen aus Aufzinsung TEUR 205 (Vj. TEUR 0)
13. Aufwendungen aus Verlustübernahme
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
19. Sonstige Steuern
20. Jahresfehlbetrag
5
21. Verlustvortrag aus dem Vorjahr
-165.486.805,04 -153.335.797,24
22. Bilanzverlust
-180.770.875,30 -165.486.805,04
ANHANGSANGABEN | JAHRESABSCHLUSS
ANHANGSANGABEN
1 Allgemeine Erläuterungen
Der Jahresabschluss der Constantin Medien AG ist entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs für eine
große Kapitalgesellschaft in entsprechender Anwendung des
§ 267 Abs. 3 HGB und den ergänzenden Vorschriften der §§
150 ff. AktG aufgestellt worden. Der Abschluss ist in Euro
aufgestellt, der die funktionale und die Berichtswährung des
Unternehmens darstellt.
Die Constantin Medien AG, Ismaning, stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten Kreis der Konzernunternehmen auf. Der Konzernabschluss ist am Sitz der
Gesellschaft hinterlegt.
2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
2.1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Bilanz
Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen werden nach wirtschaftlicher Betrachtungsweise über
folgende Nutzungsdauern vorgenommen:
– Software zwischen 1 und 3 Jahre
– Namensrecht über 15 Jahre
– Büroeinrichtung zwischen 3 und 23 Jahre
– EDV-Anlagen und Bürogeräte zwischen 3 und 8 Jahre
Bei Änderung der den planmäßigen Abschreibungen zugrunde
gelegten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer und bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige
Abschreibungen vorgenommen.
Für Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten
von jeweils bis zu EUR 1.000 werden unter Ausnutzung des
Wahlrechts gemäß § 6 Abs. 2a EStG i.V.m. § 252 Abs. 2 HGB
im Jahr des Zugangs Sammelposten gebildet, die im Jahr des
Zugangs und in den folgenden vier Jahren linear abgeschrieben werden. Die in Vorjahren gemäß § 6 Abs. 2a EStG gebildeten Sammelposten werden unter Ausnutzung des Wahlrechts des Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB fortgeführt.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet,
gegebenenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden
zum Nennbetrag angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen bzw. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht, wird erkennbaren Ausfallrisiken durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.
Sonstige Wertpapiere sind zu Anschaffungskosten oder zum
niedrigeren Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet.
Der Nennbetrag der eigenen Anteile ist gem. § 272 Abs. 1a
HGB offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Der Unterschiedsbetrag zu den Anschaffungskosten ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden
zum Nominalwert bilanziert.
Es besteht ein Devisentermingeschäft zur Absicherung von
Währungsrisiken. Das Devisentermingeschäft ist zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden
Marktwert am Bilanzstichtag bewertet. Der Marktwert ermittelt
sich als Barwert der Zinsdifferenz der Währungen unter Berücksichtigung des Stichtagskurses und der Restlaufzeit.
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben,
die Aufwendungen für einen bestimmten Zeitraum nach dem
Bilanzstichtag darstellen.
Beim Ansatz von latenten Steuern berücksichtigt die Constantin Medien AG als Organträgerin zusätzlich handels- und
steuerrechtlich voneinander abweichende Wertansätze in den
Abschlüssen ihrer Organgesellschaften.
Sonstige Rückstellungen berücksichtigen ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften
in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags, wobei ggf. künftige Preis- und
Kostensteigerungen berücksichtigt werden. Rückstellungen mit
einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer
6
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Restlaufzeit entsprechenden und von der Bundesbank vorgegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Das Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB war nicht einschlägig.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert.
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Einnahmen, die Erträge für einen bestimmten Zeitraum nach dem
Bilanzstichtag darstellen.
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB erstellt.
Die Gesellschaft hat sich im Berichtsjahr dazu entschlossen,
die Erlöse aus konzerninternen Administrationsdienstleistungen
und Managementweiterbelastungen als Umsatzerlöse auszuweisen. Bisher waren diese Erlöse in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten. Die übrigen Kostenweiterbelastungen
werden weiterhin in den sonstigen betrieblichen Ertägen ausgewiesen. Der Vorjahresausweis wurde entsprechend angepasst.
2.2 Währungsumrechnung
Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem am Tag des
Geschäftsvorfalls geltenden Kurs sowie zum Abschlussstichtag bewertet.
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer
Laufzeit von unter einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt des Bilanzstichtags bewertet. Bei einer
Laufzeit von über einem Jahr werden Fremdwährungsforderungen mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Forderungsbegründung oder zum niedrigeren Kurs zum Bilanzstichtag bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Entstehung der Verbindlichkeit oder dem höheren Kurs zum Bilanzstichtag bewertet.
Folgende Wechselkurse zum Euro lagen der Bewertung zu
Grunde:
WECHSELKURSE
31.12.2011
31.12.2010
US-Dollar – USD
1,29500
1,32530
Schweizer Franken – CHF
1,21710
1,24680
ANLAGEVERMÖGEN in EUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.1.2011
Zugänge
Abgänge
31.12.2011
1.634.023,70
424.450,41
0,00
2.058.474,11
0,00
10.000,00
0,00
10.000,00
1.634.023,70
434.450,41
0,00
2.068.474,11
1.288.469,99
37.863,62
200.145,48
1.126.188,13
1.288.469,99
37.863,62
200.145,48
1.126.188,13
95.322.456,85
10.000,00
25.566,61
95.306.890,24
3.500.000,00
0,00
3.500.000,00
0,00
166.360.691,18
0,00
0,00
166.360.691,18
265.183.148,03
10.000,00
3.525.566,61
261.667.581,42
268.105.641,72
482.314,03
3.725.712,09
264.862.243,66
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. EDV-Programme, Namensrecht
2. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
Summe gesamt
7
3 Erläuterungen zur Bilanz
AKTIVA
Die Angaben des laufenden Jahres betreffen, sofern nicht
anders bezeichnet, den Stichtag 31. Dezember 2011. Die
Vorjahreswerte sind bei den einzelnen Posten jeweils neben
den Jahresabschlusswerten vermerkt.
Das Namensrecht betrifft den Erwerb der Rechte zur Nutzung
des Namens „Constantin“ in 2008.
2. Geleistete Anzahlungen in EUR
31.12.2011
31.12.2010
10.000,00
0,00
A. Anlagevermögen
Die Zusammensetzung und Entwicklung der immateriellen
Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen sind
aus dem nachfolgenden Anlagespiegel ersichtlich.
Hierbei handelt es sich um eine Anzahlung für Software in
der Konzeptionsphase.
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
II. SACHANLAGEN
1. EDV-Programme, Namensrecht in EUR
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in EUR
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2011
31.12.2010
609.938,14
290.338,35
156.167,57
179.022,13
Zusammensetzung in EUR
31.12.2011
31.12.2010
Namensrecht
198.611,10
215.277,77
EDV-Programme
411.327,04
75.060,58
609.938,14
290.338,35
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um EDV-Systeme mit
einem aktuellen Buchwert von EUR 48.448 (Vj. EUR 48.263)
sowie um sonstige Einrichtungsgegenstände in Höhe von EUR
97.112 (Vj. EUR 115.937).
Kumulierte Abschreibungen
Buchwert
1.1.2011
Zugänge
Außerplanmäßige
Abschreibungen
1.343.685,35
104.850,62
0,00
0,00
1.448.535,97
609.938,14
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
10.000,00
0,00
1.343.685,35
104.850,62
0,00
0,00
1.448.535,97
619.938,14
290.338,35
1.109.447,86
59.167,15
0,00
198.594,45
970.020,56
156.167,57
179.022,13
1.109.447,86
59.167,15
0,00
198.594,45
970.020,56
156.167,57
179.022,13
25.563,59
0,00
25.800,00
25.563,59
25.800,00
95.281.090,24
95.296.893,26
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
3.500.000,00
72.695.192,98
0,00
16.652.821,10
0,00
89.348.014,08
77.012.677,10
93.665.498,20
72.720.756,57
0,00
16.678.621,10
25.563,59
89.373.814,08
172.293.767,34
192.462.391,46
75.173.889,78
164.017,77
16.678.621,10
224.158,04
91.792.370,61
173.069.873,05
192.931.751,94
Abgänge
31.12.2011
31.12.2011
31.12.2010
290.338,35
8
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
III. Finanzanlagen
Der Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB setzt sich wie folgt zusammen:
Währung
Eigenkapital
des letzten Geschäftsjahres
in Tausend
Ergebnis des
letzten Geschäftsjahres
in Tausend
100,00
EUR
40.795
0
100,00
EUR
9.324
0
Ismaning
100,00
EUR
-770
-814
Constantin Sport Medien GmbH
Ismaning
100,00
EUR
95
0
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion*
Ismaning
100,00
EUR
14.588
0
Wien/Österreich
100,00
EUR
1.288
1.253
Pratteln/Schweiz
100,00
CHF
-408
-430
Ismaning
100,00
EUR
21
-1
Constantin Sport Marketing GmbH*
Ismaning
100,00
EUR
125
0
Brandsome GmbH*
Ismaning
100,00
EUR
88
0
Amsterdam/Niederlande
100,00
EUR
1.034
-31
EM.TV Verwaltungs GmbH
Ismaning
100,00
EUR
11
-4
EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG
Ismaning
100,00
EUR
71
-10
Pratteln/Schweiz
47,30
CHF
173.787
13.094
Luzern/Schweiz
100,00
CHF
38.334
37.266
Team Football Marketing AG
Luzern/Schweiz
95,27
CHF
43.061
30.309
T.E.A.M. Television Event And Media Marketing AG
Luzern/Schweiz
100,00
CHF
3.227
2.631
London/UK
100,00
GBP
1
0
Pratteln/Schweiz
100,00
CHF
11.724
311
Name der Gesellschaft
Constantin Sport Holding GmbH*
Sport1 GmbH
Sport1 Gaming GmbH
PLAZAMEDIA Austria Ges.m.b.H.
PLAZAMEDIA Swiss AG
CMS Camera Moving Systems GmbH
EM.TV Finance B.V.
Highlight Communications AG****
Team Holding AG
T.E.A.M. UK
Rainbow Home Entertainment AG
Constantin Film Schweiz AG
Kontraproduktion AG
Rainbow Home Entertainment Ges.m.b.H.
Escor Casinos & Entertainment SA *****
Escor Automaten AG
Casino Zürich i.L.
Pokermania GmbH
Ismaning
Ismaning
Basel/Schweiz
100,00
CHF
241
-209
Zürich/Schweiz
100,00
CHF
-1.149
-504
Wien/Österreich
100,00
EUR
1.603
-27
Düdingen/Schweiz
56,95
CHF
17.110
-7.777
Düdingen/Schweiz
100,00
CHF
-12.083
-350
Zürich/Schweiz
36,50
CHF
-4.953
-1.729
59
Köln
50,004
EUR
31
Highlight Communications (Deutschland) GmbH
München
100,00
EUR
1.574
0
Constantin Film AG
München
100,00
EUR
81.380
15.236
Constantin Media GmbH audiovisuelle Produktionen*
München
100,00
EUR
26
0
Constantin Film Produktion GmbH*
München
100,00
EUR
339
0
Constantin Television GmbH*
München
100,00
EUR
100
0
Constantin Film Services GmbH*
München
100,00
EUR
25
0
Los Angeles/USA
100,00
USD
2.970
540
Los Angeles/USA
100,00
USD
346
71
London/UK
100,00
GBP
-22
-15
Constantin Film Development Inc.
Constantin Production Services GmbH
DoA Production Ltd.
9
Sitz der
Gesellschaft
direkte/
indirekte
Beteiligung
in %
Name der Gesellschaft
Resident Evil Mexico S. DE R.L. DE C.V.**
Greenland Film Production A.B.
Smilla Film A.S.
Constantin Music Publishing US Inc.
NEF-Production S.A.S.
Constantin Film International GmbH *
Constantin Pictures GmbH*
She's French LLC
Impact Pictures LLC
Impact Pictures Ltd.
Constantin Entertainment GmbH*
Constantin Entertainment Polska Sp. z o.o.
Constantin Entertainment U.K. Ltd.
Constantin Entertainment Croatia d.o.o.
Sitz der
Gesellschaft
direkte/
indirekte
Beteiligung
in %
Währung
Eigenkapital
des letzten Geschäftsjahres
in Tausend
Ergebnis des
letzten Geschäftsjahres
in Tausend
0
Mexicali/Mexiko
100,00
MXN
155
Stockholm/Schweden
100,00
SKR
-4.612
0
Kopenhagen/Dänemark
100,00
DKR
-3.016
35
Los Angeles/USA
100,00
USD
1
0
Paris/Frankreich
30,00
EUR
-526
-536
München
100,00
EUR
105
0
München
100,00
EUR
26
0
Los Angeles/USA
100,00
USD
-36
-3
Delaware/USA
51,00
USD
-1.115
-41
London/UK
51,00
GBP
-767
-1
Ismaning
100,00
EUR
301
0
Warschau, Polen
75,00
PLN
5.245
5.577
Reading/UK
100,00
GBP
-36
-20
Zagreb/Kroatien
100,00
HRK
-4.605
-4.648
-410
Constantin Entertainment Turkey TV Prodüksiyon
Limited Sirketi***
Constantin Entertainment Adria d.o.o.
Constantin Entertainment Hellas EPE******
Constantin Entertainment Middle East FZ LLC
Istanbul/Turkei
100,00
TRY
-1.785
Zagreb/Kroatien
100,00
HRK
0
0
Athen/Griechenland
100,00
EUR
419
404
Abu Dhabi/VAE
100,00
AED
-1.220
-550
Constantin Entertainment SRB d.o.o.
Belgrad/Serbien
100,00
RSD
-83.980
-50.018
Constantin Entertainment Israel Ltd.
Tel Aviv/Israel
75,00
ILS
-559
-596
München
95,52
EUR
226
-524
Berlin
75,50
EUR
-2.667
904
München
51,00
EUR
-3.282
3.567
-908
Olga Film GmbH
Moovie – the art of entertainment GmbH
Rat Pack Filmproduktion GmbH
Westside Filmproduktion GmbH
Krefeld
51,00
EUR
-2.823
Constantin Film Verleih GmbH*
München
100,00
EUR
2.815
0
Amsterdam/Niederlande
100,00
EUR
1.506
83
Constantin Music Verlags- GmbH*
München
100,00
EUR
70
0
Constantin Music GmbH*
München
90,00
EUR
25
0
Königskinder Music GmbH
München
50,00
EUR
-288
1
Constantin Family GmbH*
München
100,00
EUR
100
0
Fernsehen mbH
München
50,00
EUR
564
472
BECO Musikverlag GmbH
Hamburg
50,00
EUR
60
35
Constantin International B.V.
PolyScreen Produktionsgesellschaft für Film und
*
**
***
****
Unternehmen, die das Wahlrecht nach § 264 Abs. 3 HGB bezüglich Offenlegung in Anspruch nehmen.
Die Gesellschaft wird zu je 50% durch die Constantin Film Produktion GmbH und die Constantin Film International GmbH gehalten.
Die Gesellschaft wird zu 0,03% durch die Constantin Film Produktion GmbH gehalten.
Unter Berücksichtigung der von Highlight Communications AG gehaltenen eigenen Aktien ergibt sich ein Kapitalanteil von 48,49%.
Die Gesellschaften, an denen die Highlight Communications AG beteiligt ist, sind mit dem Anteil von 47,3% durchzurechnen.
***** Unter Berücksichtigung der von Escor Casinos & Entertainment SA gehaltenen eigenen Aktien ergibt sich ein Kapitalanteil von 57,69%.
****** Die Gesellschaft wird zu 0,2% durch die Constantin Film Produktion GmbH gehalten.
10
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
3. Beteiligungen in EUR
Zusammensetzung in EUR
31.12.2011
31.12.2010
77.012.677,10
93.665.498,20
Die Verminderung bei den Beteiligungen ist auf außerplanmäßige Abschreibungen von EUR 16.652.821 zurückzuführen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen erfolgten auf den
beizulegenden Zeitwert.
B. Umlaufvermögen
4.052.476,62
0,00
Sport1 GmbH
1.169.382,73
6.154.062,57
Film-Produktion
282.678,26
120.786,26
PLAZAMEDIA Swiss AG
203.520,55
0,00
Constantin Sport Marketing GmbH
0,00
1.529.365,87
Constantin Sport Medien GmbH
0,00
564.214,64
Brandsome GmbH
0,00
174.179,35
PLAZAMEDIA GmbH TV- und
I. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
31.12.2010
8.276,74
27.422,52
Zusammensetzung in EUR
31.12.2011
31.12.2010
Bruttoforderungen
191.066,98
271.717,08
Einzelwertberichtigungen
1.190,00
8.266,47
5.709.248,16
8.550.875,16
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsver-
31.12.2011
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0
(Vj. EUR 0)
Fremdwährungsbewertung
31.12.2010
Constantin Sport Holding GmbH
Übrige Gesellschaften
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in EUR
31.12.2011
-4.711,38
-4.616,14
-178.078,86
-239.678,42
8.276,74
27.422,52
hältnis besteht in EUR
31.12.2011
31.12.2010
110.000,00
3.092.016,10
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0
(Vj. EUR 0)
Im Gesamtbetrag der Forderungen gegen Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen von EUR 110.000 (Vj. EUR
85.854) enthalten.
4. Sonstige Vermögensgegenstände in EUR
In 2011 wurde wie im Vorjahr keine Pauschalwertberichtigung
gebildet, da alle Risiken bereits im Rahmen der Ermittlung
von Einzelwertberichtigungen berücksichtigt wurden.
31.12.2010
1.871.796,44
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR
41.696 (Vj. EUR 48.778)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen in EUR
31.12.2011
31.12.2010
5.709.248,16
8.550.875,16
– davon aus Lieferungen und Leistungen EUR 590.321
(Vj. EUR 238.743)
– davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0
(Vj. EUR 0)
11
31.12.2011
1.233.802,70
Die Kapitalertragsteuer- und Körperschaftsteuerforderungen
stehen im Zusammenhang mit Rückforderungsansprüchen für
das Berichtsjahr sowie für ehemalige Tochterunternehmen für
die Jahre 2005 bis 2007.
Zusammensetzung in EUR
31.12.2011
31.12.2010
papiere des Umlaufvermögens
831.357,45
1.330.101,11
Kapitalertragsteuer
351.035,06
200.998,14
Körperschaftsteuer
48.777,99
55.490,35
1.863,80
6.863,80
Zinsabgrenzungen auf Wert-
Kautionen
Debitorische Kreditoren
beizulegenden Wert bewertet, der dem Börsenkurs der Unternehmensanleihe zum 31. Dezember 2011 entspricht. Die im
Berichtsjahr zu erfassende Zuschreibung betrug EUR 6.500
(Vj. EUR 17.500 Wertminderung).
III. KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN
746,38
3.042,97
Gewerbesteuer
0,00
273.168,00
31.12.2011
31.12.2010
Finanzinstrumente
0,00
3,66
6.667.284,27
48.461.555,93
31.12.2011
31.12.2010
6.664.834,10
48.458.513,53
Sonstiges
22,02
2.128,41
1.233.802,70
1.871.796,44
1. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten in EUR
Zusammensetzung in EUR
I. WERTPAPIERE
Girokonten
Sonstige Wertpapiere in EUR
Kassen
31.12.2011
31.12.2010
17.297.618,47
27.114.141,10
2.450,17
3.042,40
6.667.284,27
48.461.555,93
D. Aktive latente Steuern
In 2011 hat die Constantin Medien AG insgesamt 56.500
Stück (Vj. 2.545.057 Stück) Anteile an der, von ihrer Tochtergesellschaft EM.TV Finance B.V. emittierten, Wandelschuldverschreibung 2006/2013 erworben. Der Erwerb erfolgte zu
Marktpreisen. Im Juli 2011 wurden 2.035.780 Stücke der
Wandelschuldverschreibung 2006/2013 im Nominalwert von
EUR 11.909.313 mit der Darlehensverbindlichkeit gegenüber
der EM.TV. Finance B.V. verrechnet und die Stücke entwertet.
Des Weiteren hat die Gesellschaft in 2011 500.000 Stück
der Wandelschuldverschreibung 2006/2013 zu Marktpreisen
an ihre mittelbare Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA GmbH TVund Film-Produktion verkauft. Insgesamt hält die Gesellschaft
zum 31. Dezember 2011 4.065.777 Stück (Vj. 6.545.057
Stück) der Wandelschuldverschreibung 2006/2013.
In 2010 hat die Gesellschaft von der im Oktober 2010 emittierten Unternehmensanleihe Anleihen im Nominalwert von
EUR 1.000.000 zurückerworben. Diese Stücke sind mit dem
Aktive latente Steuern in EUR
31.12.2011
31.12.2010
3.495.346,00
2.898.471,00
Die nach § 274 Abs. 1 HGB gebildeten aktiven latenten
Steuern setzen sich aus temporären Differenzen auf Geschäftsoder Firmenwerte, Mietereinbauten, sonstige Rückstellungen
und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von
EUR 2.749.182 (Vj. EUR 2.393.895) sowie auf steuerliche
Verlustvorträge in nutzbarer Höhe von EUR 746.164 (Vj. EUR
504.576) zusammen. Passive latente temporäre Differenzen
bestehen auf Finanzanlagen, Wertpapiere des Umlaufvermögens und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
von EUR 330.322 (Vj. EUR 475.539) und wurden mit aktiven latenten Differenzen saldiert. Der Ermittlung der latenten
Steuern lag wie im Vorjahr ein Steuersatz von 27,38 Prozent
zugrunde.
12
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
PASSIVA
A. Eigenkapital
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist im nachfolgenden Eigenkapitalspiegel dargestellt:
EIGENKAPITALSPIEGEL in EUR
Gewinnrücklagen
Gezeichnetes
Kapital
Stand 1.1.2010
Kapitalrücklage
Andere
Gewinnrücklagen
85.130.780,00
0,00
183.707.514,08
4.142,00
0,00
Anpassungen BilMoG
0,00
-2.047,00
0,00
-2.047,00
5.910.087,10
Wandlung Schuldverschreibung
0,00
0,00
140,40
-48,00
0,00
Jahresfehlbetrag
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Stand 1.1.2011
85.130.780,00
-2.047,00
183.707.654,48
2.047,00
5.910.087,10
Jahresfehlbetrag
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
85.130.780,00
-2.047,00
183.707.654,48
2.047,00
5.910.087,10
Stand 31.12.2011
I. GEZEICHNETES KAPITAL
Gezeichnetes Kapital in EUR
31.12.2011
31.12.2010
85.130.780,00
85.130.780,00
1.1 Entwicklung des Grundkapitals
Das Grundkapital der Constantin Medien AG beträgt zum 31.
Dezember 2011 insgesamt EUR 85.130.780 (Vj. EUR
85.130.780), eingeteilt in 85.130.780 (Vj. 85.130.780) auf
den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag
am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie.
Zum 31. Dezember 2011 belief sich die Position der selbst
gehaltenen stimmrechtslosen eigenen Aktien auf 2.047 Stück
(Vj. 2.047 Stück). Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft
keinerlei Rechte zu.
1.2 Genehmigtes Kapital
Genehmigtes Kapital 2009/I
Im Rahmen des auf der außerordentlichen Hauptversammlung
vom 28. Januar 2009 beschlossenen Genehmigten Kapitals
13
Eigene Anteile
Rücklage für
eigene Anteile
2009/I ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Januar 2014 um insgesamt bis zu EUR 20.000.000 durch ein- oder mehrmalige
Ausgabe von bis zu 20.000.000 neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 EUR gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen.
Das Genehmigte Kapital zum 31. Dezember 2011 beträgt
EUR 20.000.000 (Vj. EUR 20.000.000).
1.3 Bedingtes Kapital
Bedingtes Kapital 2004/III
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004
wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR
1.488.012 durch Ausgabe von bis zu 1.488.012 auf den
Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte
Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Optionsrechten für
Aktienoptionen, die auf Basis der Beschlüsse der Hauptversammlung der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG vom
22. Juli 1999 und 26. Juli 2000 ausgegeben wurden (Optionsprogramm 1999 und 2000, sog. Aktienoptionen).
Zum 31. Dezember 2011 hielten Berechtigte insgesamt 87.000
Optionsrechte (Vj. 358.000 Optionsrechte), die zum Bezug von
insgesamt 11.918 (Vj. 49.041 Stückaktien) auf den Inhaber
lautende Stückaktien der Constantin Medien AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie berechtigen.
Verlustvortrag
Summe
-153.335.797,24
115.506.638,84
0,00
5.905.993,10
0,00
92,40
-12.151.007,80
-12.151.007,80
-165.486.805,04
109.261.716,54
-15.284.070,26
-15.284.070,26
-180.770.875,30
93.977.646,28
Bedingtes Kapital 2005/I
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005
wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR
15.000.000 durch Ausgabe von bis zu 15.000.000 auf den
Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Auf Basis dieser
Ermächtigung wurde am 8. Mai 2006 über die hundertprozentige Tochtergesellschaft EM.TV Finance B.V., Amsterdam
die 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013 ausgegeben. Jede Schuldverschreibung berechtigt zur Wandlung in
1,0123 auf den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin
Medien AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von
EUR 1,00 je Aktie. Den Emissionserlös hat die EM.TV
Finance B.V. der Constantin Medien AG über ein ursprünglich
langfristiges Darlehen zur Verfügung gestellt. Die Constantin
Medien AG tritt als Garantin für die Wandelschuldverschreibung auf. Im Falle einer Wandlung erlischt der Rückzahlungsanspruch aus dem Darlehen in Höhe der in Aktien
gewandelten Schuldverschreibungen.
Die Hauptversammlung vom 19. Juli 2011 hat die teilweise
Aufhebung des bedingten Kapitals 2005/I beschlossen.
Die Reduzierung des bedingten Kapitals 2005/I auf EUR
5.000.000 erfolgte, da nach Ausübung der vorzeitigen Kündigungsoption zum Mai 2011 sowie Aufrechnung und Entwertung
von Teilschuldverschreibungen zur Bedienung der Wandlungsrechte aus ausstehenden Wandelschuldverschreibungen nur
noch ein bedingtes Kapital in Höhe von EUR 5.000.000 notwendig ist.
Zum 31. Dezember 2011 beläuft sich das bedingte Kapital
2005/I auf einen Betrag von EUR 5.000.000 (Vj. EUR
14.968.183). Im Geschäftsjahr 2011 wurden keine Teilschuldverschreibungen (Vj. 24 Stück) in Aktien der Constantin
Medien AG gewandelt.
Bedingtes Kapital 2008/I
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juli 2008
wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR
20.000.000 durch Ausgabe von bis zu 20.000.000 auf den
Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Mit Beschluss
der Hauptversammlung vom 19. Juli 2011 wurde das bedingte Kapital 2008/I zugunsten der Schaffung eines neuen
bedingten Kapitals 2011/I aufgehoben.
Bedingtes Kapital 2011/I
Die Hauptversammlung hat am 19. Juli 2011 beschlossen,
das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 20.000.000
bedingt zu erhöhen.
Das bedingte Kapital 2011/I dient ausschließlich der Gewährung von Aktienrechten an die Inhaber bzw. Gläubiger von Finanzinstrumenten (Wandelschuldverschreibungen und/oder
Optionsschuldverschreibungen und/oder Wandelgenussrechte
und/oder Optionsgenussrechte), die bis zum 19. Juli 2016 von
der Gesellschaft oder unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften der Gesellschaft begeben
werden. Das bedingte Kapital 2011/I dient nach Maßgabe der
Wandelanleihebedingungen bzw. Wandelgenussrechtsbedingungen auch der Ausgabe von Aktien an Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen bzw. Wandelgenussrechten, die mit Wandlungspflichten ausgestattet sind. Die
Ermächtigung bezieht sich auf die Ausgabe von Instrumenten
im Gesamtnennbetrag von bis zu 150 Mio. Euro.
Diese bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie von den Options- oder Wandlungsrechten aus den
14
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
vorgenannten Finanzinstrumenten Gebrauch gemacht wird
oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen. Der Beschluss über
das bedingte Kapital 2011/I wurde am 1. August 2011 in das
Handelsregister eingetragen.
Bedingtes Kapital 2011/II
Durch Beschluss der Hauptversammlung am 19. Juli 2011
wurde das Grundkapital um bis zu EUR 15.000.000 bedingt
erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung bezieht sich auf die Ausgabe von Finanzinstrumenten (siehe bedingtes Kapital 2011/I)
bis zum 19. Juli 2016 im Gesamtnennbetrag von bis zu 112,5
Mio. Euro. Der Beschluss über das bedingte Kapital 2011/II
wurde am 1. August 2011 in das Handelsregister eingetragen.
1.4 Aktienoptionen
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004 hat
die Gesellschaft den Berechtigten aus den Optionsprogrammen 1999 und 2000 der ehemaligen EM.TV & Merchandising
AG an Stelle des Rechts, zum Basispreis je Optionsrecht je
eine Inhaberaktie der Constantin Medien AG zu beziehen, das
Recht gewährt, zum Basispreis je Optionsrecht jeweils 10/73
Stammaktien der Constantin Medien AG zu beziehen. Die zu
gewährenden Aktien werden aus dem dafür vorgesehenen
bedingten Kapital 2004/III ausgegeben.
Aus dem Optionsprogramm 1999 waren bereits zum 31.
Dezember 2009 aufgrund des Ablaufs der 10-Jahresfrist keine
Optionsrechte mehr im Umlauf. Das Optionsprogramm 2000
sieht vor, dass 50 Prozent der Optionsrechte frühestens nach
zwei Jahren (Tranche 1) und die übrigen 50 Prozent frühestens nach vier Jahren (Tranche 2) ausgeübt werden können.
Der Basispreis ermittelt sich aus dem Durchschnitt von Eröffnungs- und Schlusskurs der Constantin Medien-Aktie an der
Frankfurter Wertpapierbörse am Tag des Ausgabebeschlusses
(Referenzpreis), beträgt jedoch mindestens den anteiligen
Betrag des Grundkapitals für eine Stückaktie, zuzüglich 10
Prozent Aufschlag für Tranche 1 bzw. 20 Prozent Aufschlag für
Tranche 2. Die Optionsrechte haben eine Laufzeit von zehn
Jahren. Regulär laufen die Optionsrechte Ende des Jahres
2012 aus.
In den Geschäftsjahren 2011 und 2010 wurden keine Options-
15
rechte ausgeübt.
Zum 31. Dezember 2011 standen insgesamt 87.000 Optionsrechte (Vj. 358.000) aus, die zum Bezug von insgesamt
11.918 auf den Inhaber lautende Stückaktien (Vj. 49.041)
der Constantin Medien AG mit einem anteiligen Betrag am
Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie berechtigen. Der Rückgang zum Vorjahr beruht darauf, dass aufgrund Zeitablaufs
Optionsrechte verfallen sind bzw. Optionsrechte aufgrund des
Ausscheidens von Mitarbeitern verwirkt sind.
1.5 Eigene Anteile
Die Constantin Medien AG hält zum 31. Dezember 2011
2.047 (Vj. 2.047) Stück eigene Aktien. Der auf diese eigenen
Anteile entfallende Betrag am gezeichneten Kapital beträgt
EUR 2.047 (Vj. EUR 2.047).
Die Highlight Communications AG hält ihrerseits zum 31. Dezember 2011 insgesamt 7.422.331 (Vj. 7.422.331) Stück
Constantin Medien-Aktien mit einem auf das gezeichnete
Kapital entfallenden Betrag von EUR 7.422.331 (Vj. EUR
7.422.331). Die von der Highlight Communications AG gehaltenen Constantin Medien-Aktien sind wie eigene Anteile zu behandeln. Sie entsprachen zum 31. Dezember 2011 insgesamt
einem Anteil am Grundkapital von 8,7 Prozent.
Transaktionen mit eigenen Aktien wurden im Berichtsjahr nicht
getätigt.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 ist
die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien von bis zu 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden
Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Die Ermächtigung
wurde mit Ablauf der Hauptversammlung am 9. Juni 2010
wirksam und gilt bis zum 9. Juni 2015. Die Ermächtigung ist
auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem rechnerischen
Anteil am Grundkapital von insgesamt bis zu EUR 8.513.078
beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen,
einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Auf die erworbenen
Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich
im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff.
AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals entfallen.
II. KAPITALRÜCKLAGE
IV. BILANZVERLUST
Kapitalrücklage in EUR
1. Bilanzverlust in EUR
31.12.2011
31.12.2010
183.707.654,48
183.707.654,48
Nach Ausübung von Bezugs- und Erwerbsrechten aus der Wandelschuldverschreibung 2006/2013 wurden im Berichtszeitraum aus dem Bestand an eigenen Aktien insgesamt 0 (Vj. 24)
auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Zahlung des
Bezugspreises ausgegeben. Dieser Sachverhalt führte zu einer
Erhöhung der Kapitalrücklage um EUR 0 (Vj. EUR 140).
31.12.2011
31.12.2010
-180.770.875,30 -165.486.805,04
Zusammensetzung in EUR
Verlustvortrag
31.12.2011
31.12.2010
-165.486.805,04 -153.335.797,24
Jahresfehlbetrag
-15.284.070,26
-12.151.007,80
-180.770.875,30 -165.486.805,04
B. Rückstellungen
III. GEWINNRÜCKLAGEN
2. Sonstige Rückstellungen
1. Rücklage für eigene Anteile in EUR
31.12.2011
31.12.2010
2.047,00
2.047,00
Gemäß § 272 Abs. 1a HGB sind die eigenen Anteile ab dem
Geschäftsjahr 2010 nicht mehr aktivisch unter den Wertpapieren auszuweisen. Vielmehr ist der Nennbetrag der eigenen
Anteile offen vom gezeichneten Kapital abzusetzen sowie der
Unterschiedsbetrag zu den Anschaffungskosten mit den frei
verfügbaren Gewinnrücklagen zu verrechnen.
Sonstige Rückstellungen in EUR
31.12.2011
31.12.2010
15.171.572,48
14.464.465,66
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für
Rechts- und Beratungskosten in Höhe von EUR 4.008.375
(Vj. EUR 4.098.522) für verschiedene anhängige Prozesse.
Der Erfüllungsbetrag der Rückstellungen für Garantieverpflichtungen beträgt EUR 7.048.000 (Vj. EUR 6.809.000).
2. Andere Gewinnrücklagen in EUR
31.12.2011
31.12.2010
5.910.087,10
5.910.087,10
Die anderen Gewinnrücklagen beinhalten EUR 5.893.681 (Vj.
EUR 5.893.681) aus der Bildung von aktiven latenten Steuern
gemäß § 274 Abs. 1 HGB zum 1. Januar 2010 sowie EUR
16.406 (Vj. EUR 16.406) aufgrund der zum 1. Januar 2010
vorgenommen Abzinsung einer langfristigen Rückstellung.
In Höhe von EUR 5.893.681 (Vj. EUR 5.893.681) unterliegen
die anderen Gewinnrücklagen einer Ausschüttungssperre nach
§ 268 Abs. 8 Satz 2 HGB.
Personalrückstellungen in Höhe von EUR 1.762.855 (Vj. EUR
1.339.733) beinhalten aufgelaufene Überstunden, nicht genommene Urlaubstage, variable Vergütungsansprüche der Mitarbeiter sowie Vorstandstantiemen.
Rückstellungen für ausstehende Rechnungen belaufen sich
auf EUR 793.811 (Vj. EUR 635.168).
Rückstellungen für ausstehende Lizenzzahlungen und Provisionen bestehen in Höhe von EUR 715.500 (Vj. EUR 715.500).
Rückstellungen für Prüfungs-, Abschluss- und Steuerberatungskosten belaufen sich auf EUR 137.484 (Vj. EUR 204.000).
16
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
C. Verbindlichkeiten
– davon aus Lieferungen und Leistungen EUR 3.000 (Vj. EUR
67.789)
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR
30.592.170 (Vj. EUR 97.888.467)
1. Anleihen
Anleihen in EUR
31.12.2011
31.12.2010
30.582.786,89
30.584.383,56
Zusammensetzung in EUR
EM.TV Finance B.V.
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR
582.787 (Vj. EUR 584.384)
– davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren
EUR 30.000.000 (Vj. EUR 30.000.000)
Die Constantin Medien AG hat am 13. Oktober 2010 eine Unternehmensanleihe im Volumen von EUR 30.000.000 begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit
9,0 Prozent p.a. verzinst. Die Anleihe wurde bei institutionellen Investoren im In- und Ausland platziert. Die Constantin
Medien AG hat das Recht die Unternehmensanleihe ab dem
13. Oktober 2013 insgesamt, nicht jedoch teilweise, jederzeit
mit einer Frist von mindestens 30 und höchstens 60 Tagen
durch Bekanntmachung zu kündigen und vorzeitig zum Erfüllungsbetrag zurückzuzahlen. Die Unternehmensanleihe enthält
kein Wandlungsrecht.
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in EUR
31.12.2011
31.12.2010
572.628,44
482.299,63
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 572.628
(Vj. EUR 482.300)
Von den Verbindlichkeiten bestehen EUR 247.230 (Vj. EUR
247.230) gegenüber Lizenzgebern und EUR 325.398 (Vj.
EUR 235.070) aus anderen Lieferungen und Leistungen.
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Constantin Sport Marketing GmbH
31.12.2011
31.12.2010
29.937.305,39 90.700.196,77
584.731,68
0,00
Brandsome GmbH
43.998,94
0,00
Sport1 Gaming GmbH
20.163,39
0,00
Constantin Sport Medien GmbH
5.970,26
0,00
Constantin Sport Holding GmbH
0,00
7.122.266,05
0,00
66.003,74
EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG
30.592.169,66 97.888.466,56
Am 8. Mai 2006 hat die EM.TV Finance B.V., Amsterdam/
Niederlande, eine 100 Prozent Tochtergesellschaft der Constantin Medien AG, eine 5,25% Wandelschuldverschreibung
2006/2013 mit einem Nominalwert von insgesamt EUR
87.750.000 begeben. Jede Schuldverschreibung berechtigt
zur Wandlung in 1,0123 auf den Inhaber lautende Stückaktien
der Constantin Medien AG mit einem anteiligen Betrag am
Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie. Der Emissionspreis, der
dem Nennbetrag sowie dem anfänglichen Wandlungspreis entspricht, beträgt EUR 5,85 je Wandelschuldverschreibung. Der
Zinssatz beläuft sich auf 5,25 Prozent. Die Constantin Medien
AG hat den Anleihegläubigern sowohl für Zinszahlungen als
auch für die Rückzahlung eine Garantie gegeben.
Den Emissionserlös aus der Wandelschuldverschreibung hat
die EM.TV Finance B.V. der Constantin Medien AG vollständig
durch ein langfristiges Darlehen in Höhe von ursprünglichen
EUR 87.750.000 zur Verfügung gestellt. Das Darlehen wird
mit 5,5 Prozent verzinst. Im Falle einer Wandlung erlischt der
Rückzahlungsanspruch aus dem Darlehen in Höhe der in Aktien
der Constantin Medien AG gewandelten Schuldverschreibungen.
Im Geschäftsjahr 2011 wurden keine (Vj. 24) Teilschuldverschreibungen der EM.TV Finance B.V. in auf den Inhaber lautende Stückaktien der Constantin Medien AG gewandelt.
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in EUR
17
31.12.2011
31.12.2010
30.592.169,66
97.888.466,56
Im Zusammenhang mit der Ausübung der Rückzahlungsoption
durch die Gläubiger kam es im Mai 2011 zur vorzeitigen Rück-
zahlung von 7.990.432 Stück Teilschuldverschreibungen im
Nominalbetrag von EUR 46.744.027. Im Juli 2011 wurden
2.035.780 von der Constantin Medien AG gehaltene Teilschuldverschreibungen von der EM.TV Finance B.V. aufgerechnet
und eingezogen.
Somit standen am 31. Dezember 2011 noch 4.939.247 (Vj.
14.965.459) Teilschuldverschreibungen aus. Das Darlehen vor
Zinsen von der EM.TV Finance B.V. zum Bilanzstichtag beträgt
somit EUR 28.894.595 (Vj. EUR 87.547.935).
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 46.822
(Vj. EUR 153.274)
Im Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von EUR
46.822 (Vj. EUR 153.274) enthalten.
5. Sonstige Verbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten in EUR
Folgende Sicherheiten wurden den Gläubigern der Wandelschuldverschreibung gewährt:
– Abtretung sämtlicher Ansprüche der EM.TV Finance B.V. aus
dem Darlehen an die Constantin Medien AG
– Garantie der Constantin Medien AG in Höhe von EUR
29.934.305
Der Darlehensverbindlichkeit gegenüber der EM.TV Finance B.V.
stehen die in den Wertpapieren des Umlaufvermögens ausgewiesenen, durch die Gesellschaft zurückerworbenen Wandelschuldverschreibungen im Nominalwert von 23,8 Mio. EUR
gegenüber, die nicht mit der Darlehensverbindlichkeit saldiert
werden können. Durch den über den Markt durchgeführten
Rückkauf bzw. durch die zum 31. Dezember 2011 selbst gehaltenen Stücke, konnte die Constantin Medien AG ihre Verbindlichkeit gegenüber der EM.TV Finance B.V. rechnerisch insgesamt
auf 6,1 Mio. EUR reduzieren. Des Weiteren werden zurückerworbene Wandelschuldverschreibungen im Nominalwert von
2,9 Mio. EUR direkt von der mittelbaren Tochtergesellschaft
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion gehalten.
Für die Tilgung der verbleibenden Verbindlichkeiten gegenüber
der EM.TV Finance B.V wird die Constantin Medien AG vorhandene liquide Mittel, frei verfügbare Betriebsmittelkreditlinien sowie weitere Finanzierungsquellen nutzen.
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht in EUR
31.12.2011
31.12.2010
46.822,01
153.273,60
31.12.2011
31.12.2010
36.676.207,02
31.673.965,28
– davon aus Steuern EUR 671.573 (Vj. EUR 1.492.409)
– davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR
36.577.207 (Vj. EUR 16.673.965)
– davon mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren
EUR 79.200 (Vj. EUR 15.000.000)
– davon mit einer Restlaufzeit über fünf Jahren EUR 19.800
(Vj. EUR 0)
Zusammensetzung in EUR
Darlehen Privatinvestor
31.12.2011
31.12.2010
35.883.046,02
30.108.750,00
Umsatzsteuer
569.833,60
1.386.826,70
Ablöse Altverträge
118.800,00
0,00
93.826,70
94.795,37
Kreditorische Debitoren
2.420,90
64.948,53
Quellensteuer
7.912,50
10.787,01
Lohn-/Kirchensteuer
Übrige
367,30
7.857,67
36.676.207,02
31.673.965,28
Das Darlehen wird von einer der Highlight Communications AG
nahe stehenden Person gewährt. Eine Tranche von TEUR 15.000,
die ursprünglich im August 2011 zur Rückzahlung fällig war,
wurde neu verhandelt und verlängert. Die Rückzahlung des
Teildarlehens wurde um ein Jahr auf August 2012 verlängert,
wovon ein Teil in Schweizer Franken zurückzuzahlen ist. Zur
Absicherung des Kursrisikos wurde ein Devisentermingeschäft
abgeschlossen. Grundgeschäft ist eine Darlehensverbindlichkeit in Höhe von 11,0 Mio. CHF. Grund- und Sicherungsgeschäft
sind so ausgestaltet, dass sich Währung, Betrag und Fälligkeit
decken. Es besteht Effektivität. Grund- und Sicherungsgeschäft
18
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
bilden eine Bewertungseinheit. Das Sicherungsgeschäft ist
nach der Einfrierungsmethode nicht bilanziert, da sich Währungsergebnisse aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgleichen. Der Marktwert des Devisentermingeschäfts zum 31.
Dezember 2011 beträgt EUR -158.645. Der Zinssatz des Teildarlehens des Privatinvestors beträgt neu 6,0 Prozent p.a. Die
zweite Tranche von EUR 15.000.000 ist im September 2012
zur Rückzahlung fällig. Zur Besicherung des Gesamtdarlehens
wurde ein Wertpapierdepot mit 22,3 Millionen Highlight Communications-Aktien verpfändet.
Die Lohn- und Kirchensteuer für Dezember 2011 wurde im
Januar 2012 gezahlt.
Die Umsatzsteuerverbindlichkeit betrifft die seit 1. Januar
2010 bestehende Umsatzsteuerorganschaft, deren Organträgerin die Constantin Medien AG ist.
Zusammensetzung Sonstige betriebliche Erträge in EUR
4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
2. Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Erträge in EUR
2011
2010
7.975.605,62
6.104.379,23
Die Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens resultieren aus der Verrechnung von 2.035.780
Stück der von der Constantin Medien AG gehaltenen Wandelschuldverschreibungen sowie aus der Veräußerung von Wandelschuldverschreibungen an die PLAZAMEDIA GmbH TV- und
Film-Produktion.
Die periodenfremden Erträge beinhalten im Wesentlichen
Erträge aus Gutschriften.
2011
2010
Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens
4.588.349,12
1.662.075,90
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen
1.236.023,89
670.172,78
Kostenweiterbelastungen an verbundene Unternehmen
1.051.245,33
692.248,14
Kostenerstattungen von Dritten
528.967,82
735.386,38
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
438.257,35
283.333,75
Kursdifferenzen
64.804,73
1.223.813,06
Periodenfremde Erträge
21.088,04
307.742,15
Liquidationserlöse Tochtergesellschaften
Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens
6.075,48
0,00
38,18
290.186,50
0,00
196.050,00
Mieterträge
Übrige
40.755,68
43.370,57
7.975.605,62
6.104.379,23
4. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Die außerplanmäßigen Abschreibungen im Vorjahr wurden auf
EDV-Systeme vorgenommen.
Sachanlagen in EUR
2011
2010
-164.017,77
-203.758,88
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen in EUR
Im Berichtsjahr fielen keine außerplanmäßigen Abschreibungen
(Vj. EUR 37.211) an.
19
2011
2010
-7.720.202,51
-6.753.963,09
Zusammensetzung Sonstige betriebliche Aufwendungen in EUR
2011
2010
Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten
-1.934.009,58
-1.506.325,41
Verluste aus Kursdifferenzen
-1.632.351,88
-261.606,39
Wertberichtigungen und Forderungsverluste
-900.292,00
-452.718,63
Wartungskosten, Reparaturen, Instandhaltungen
-827.942,99
-658.824,19
Werbe-, Reise- und Messekosten
-546.193,38
-405.773,27
Mieten und Raumkosten
-442.866,80
-621.893,94
Porto, Telefon, Internet
-424.743,59
-274.783,65
Versicherungen, Beiträge und sonstige Abgaben
-258.807,02
-155.231,32
Fahrzeugkosten
-123.381,80
-107.704,03
-14.980,30
-16.292,12
Bankgebühren
Verluste aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens
Übrige
-285,26
0,00
-614.347,91
-2.292.810,14
-7.720.202,51
-6.753.963,09
Bei den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen handelt
es sich wie im Vorjahr um diverse Einzelposten, die zum Beispiel im Zusammenhang mit der Administration des Unternehmens, dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung und sonstigen
Bereichen der allgemeinen Verwaltung stehen.
Im Berichtsjahr umfasst der Posten ausschließlich außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen. Im Vorjahr umfasst
der Posten eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert der von der Gesellschaft zurückerworbenen Unternehmensanleihe.
9. Zuschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des
Umlaufvermögens
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in EUR
Zuschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens in EUR
2011
2010
6.500,00
2.905.861,40
Die Zuschreibung erfolgte auf den beizulegenden Zeitwert zum
Bilanzstichtag.
2011
2010
620.481,33
-2.911.919,91
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich aus
Erträgen aus der Auflösung von Steuerrückstellungen für das
Jahr 2009 von EUR 23.606 und aus Erträgen aus der Zuführung aktiver latenter Steuern von EUR 596.875 zusammen.
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere
des Umlaufvermögens
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens in EUR
2011
2010
-16.678.621,10
-17.500,00
20
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
5 Sonstige Angaben
5.1 Gesellschaftsorgane
Vorstand
– Bernhard Burgener, Vorsitzender des Vorstands,
Zeiningen, Schweiz
– Antonio Arrigoni, Vorstand Finanzen, Feldkirchen
– Thilo Proff, Vorstand Sport (seit 1. März 2012), München
Im Zuge der in 2010 erfolgten Verlängerung der Verträge von
Herrn Bernhard Burgener und Herrn Antonio Arrigoni bis zum
31. August 2013 bzw. bis zum 30. Juni 2014 wurde die
variable Vergütung der Vorstände neu geregelt. Die variablen
Vergütungsbestandteile umfassen neben einer jährlichen
leistungsabhängigen Vergütung eine Komponente mit langfristiger Anreizwirkung, die sich u.a. an der Entwicklung des
Börsenkurses und den Ergebnissen des Konzerns orientiert.
Die variablen Vergütungsbestandteile sind der Höhe nach vertraglich begrenzt. Die langfristige Komponente kommt erstmals
nach Feststellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember
2012 bei Erreichen der vereinbarten Ziele zur Auszahlung. Die
Anstellungsverträge der Vorstände sehen zudem einen sogenannten Abfindungs-Cap vor, wenn der Vertrag ohne wichtigen
Grund vorzeitig endet.
Die Gesamtbezüge des Vorstands im Berichtsjahr setzen sich
wie folgt zusammen (in EUR):
BEZÜGE DES VORSTANDS in EUR
Fixe Vergütung
Variable
Vergütung
Sonstige
Bezüge
Summe
Bernhard Burgener
450.000
150.000
1.489.237
2.089.237
Antonio Arrigoni
619.259
150.000
8.613
777.872
Für das Geschäftsjahr 2011 wurde darüber hinaus für Herrn
Bernhard Burgener und Herrn Antonio Arrigoni eine Tantiemerückstellung mit langfristiger Anreizwirkung von jeweils EUR
150.000 erfasst.
Die sonstigen Bezüge von Herrn Bernhard Burgener betreffen
seine Tätigkeit als Vorsitzender des Vorstands der Constantin
Film AG sowie als Präsident des Verwaltungsrats bzw. Verwaltungsrat verschiedener Unternehmen der Highlight-Gruppe.
Die sonstigen Bezüge von Herrn Antonio Arrigoni betreffen die
Vergütung für seine Tätigkeit als Verwaltungsrat der Highlight
Communications AG.
Auf die Mitglieder des Vorstands entfallen zum 31. Dezember
2011 keine (Vj. 0) Optionsrechte aus dem Optionsprogramm
2000, die zum Bezug von Aktien der Constantin Medien AG
berechtigen.
21
Die oben genannten Vorstände sind Mitglieder der folgenden
Kontrollgremien:
Herr Bernhard Burgener ist Mitglied in den folgenden Aufsichts- und Verwaltungsräten sowie Beiräten:
– Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG, München
– Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Highlight Communications AG, Pratteln, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Constantin Film
Schweiz AG, Basel, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der KONTRAPRODUKTION
AG, Zürich, Schweiz
– Beirat der Constantin Entertainment GmbH, Ismaning
– Präsident des Verwaltungsrats der Team Holding AG,
Luzern, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Team Football Marketing
AG, Luzern, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der T.E.A.M Television
Event And Media Marketing AG, Luzern, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Rainbow Home Entertainment AG, Pratteln, Schweiz
– Verwaltungsrat der Escor Casinos & Entertainment SA,
Düdingen, Schweiz
– Verwaltungsrat der Escor Automaten AG, Düdingen, Schweiz
– Präsident des Verwaltungsrats der Lechner Marmor AG,
Laas, Italien
– Präsident des Verwaltungsrats der Laaser Marmorindustrie
GmbH, Laas, Italien
– Verwaltungsrat der CBE Marmor & Handels AG, Ibach, Schweiz
Herr Antonio Arrigoni ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsbzw. Verwaltungsräten:
– Verwaltungsrat der Highlight Communications AG, Pratteln,
Schweiz
– Delegierter des Verwaltungsrats der PLAZAMEDIA Swiss
AG, Pratteln, Schweiz
Herr Thilo Proff hat kein Mandat in einem Kontrollgremium inne.
Aufsichtsrat
– Fred Kogel, Produzent, Straßlach-Dingharting (Vorsitzender)
– Werner E. Klatten, Rechtsanwalt, Hamburg (stellvertretender Vorsitzender)
– Jan P. Weidner, Investmentbanker, Frankfurt/Main
– Dr. Erwin Conradi, Unternehmer, Risch, Schweiz
– Dr. Dieter Hahn, Geschäftsführer, München
– Dr. Bernd Kuhn, Rechtsanwalt, München
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats im Berichtsjahr setzen
sich wie folgt zusammen (in EUR):
BEZÜGE DES AUFSICHTSRATS in EUR
Fixe Vergütung
Variable
Vergütung
Sonstige
Bezüge
Summe
Fred Kogel
75.000
15.000
327.000
417.000
Werner E. Klatten
40.000
7.500
312.000
359.500
Jan P. Weidner
30.000
5.000
0
35.000
Dr. Erwin Conradi
25.000
5.000
41.919
71.919
Dr. Dieter Hahn
30.000
5.000
43.066
78.066
Dr. Bernd Kuhn
30.000
5.000
0
35.000
Die variable Vergütung enthält eine kurzfristige und eine langfristige Komponente. Die variable, am kurzfristigen Erfolg des
Unternehmens orientierte jährliche Vergütung wird fällig,
sofern das Konzernergebnis je Aktie jeweils um 10 Prozent
p.a. höher liegt als das Konzernergebnis je Aktie des jeweils
vorangegangenen Geschäftsjahres. Die variable, am langfristigen Erfolg des Unternehmens orientierte Vergütung wird
fällig, wenn das betreffende Mitglied des Aufsichtsrates über
drei volle Geschäftsjahre dem Aufsichtsrat angehört und das
Konzernergebnis pro Aktie über den Zeitraum von drei Jahren
um durchschnittlich mindestens 15 Prozent p.a. gestiegen ist.
Die sonstigen Bezüge von Herrn Fred Kogel betreffen seine
Tätigkeit als Aufsichtsrat der Constantin Film AG sowie die
Honorare aus dem Beratervertrag der Constantin Film-Gruppe
mit der Fred Kogel GmbH. Die sonstigen Bezüge von Herrn
Werner E. Klatten beinhalten die Vergütung aus dem Beratervertrag mit der Constantin Medien AG. Die sonstigen Bezüge
von Herrn Dr. Conradi und Herrn Dr. Hahn betreffen ihre Tätigkeit im Verwaltungsrat der Highlight Communications AG.
22
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Die oben genannten Aufsichtsräte sind Mitglieder der folgenden Kontrollgremien:
Herr Fred Kogel ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten
und Beiräten:
– Vorsitzender des Aufsichtsrats der Constantin Film AG
– Vorsitzender des Beirats der Constantin Entertainment GmbH
– Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender MAMA Sustainable Incubation AG, Berlin (seit 8.8.2011)
Herr Werner E. Klatten ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Verwaltungsräten bzw. Beiräten:
– Aufsichtsratsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe,
Frankfurt/Main
– Mitglied im Kuratorium der Bundesliga-Stiftung,
Frankfurt/Main
– CTC Media Inc., Moskau, Russland
– teNeues Verlag, Kempen (Vorsitzender des Beirats)
– MAMA Sustainable Incubation AG, Berlin
Herr Jan P. Weidner ist in keinem anderen Aufsichtsrat oder
Beirat tätig.
Herr Dr. Erwin Conradi ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Verwaltungsräten:
– Highlight Communications AG
– Mang Medical One AG, Essen (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
– Sensile Holding AG, Baar, Schweiz (Präsident des Verwaltungsrats)
– Sensile Medical AG, Hägendorf, Schweiz (Präsident des
Verwaltungsrats)
– Sensile Pat AG, Hägendorf, Schweiz (Präsident des Verwaltungsrats)
Herr Dr. Dieter Hahn ist Mitglied in den folgenden Aufsichtsräten und Verwaltungsräten bzw. Beiräten:
– Highlight Communications AG
– Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bitop AG, Witten
– BNK Service GmbH, München (Beirat)
Herr Dr. Bernd Kuhn ist in keinem anderen Aufsichtsrat oder
Beirat tätig.
23
5.2 Deutscher Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich darauf verständigt, den
Deutschen Corporate Governance Kodex für börsennotierte
Gesellschaften anzuwenden. Dem Empfehlungskatalog wurde
nur in wenigen Fällen nicht gefolgt. Die Erklärung ist auf der
Homepage unter www.constantin-medien.de unter Investor
Relations/Corporate Governance veröffentlicht.
5.3 Aktionärsstruktur der Gesellschaft zum Bilanzstichtag
Die KF 15 GmbH & Co. hielt zum 31. Dezember 2011 18,7
Prozent am Grundkapital der Gesellschaft. Des Weiteren hielt
die Highlight Communications AG 8,7 Prozent, Herr Dr. Erwin
Conradi 6,7 Prozent, Herr Bernhard Burgener 5,9 Prozent und
Herr Dr. Dieter Hahn 3,0 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft. Der Rest in Höhe von 57,0 Prozent befindet sich im
Streubesitz (Free Float). Die von der Highlight Communications
AG gehaltenen Anteile werden aufgrund der Vollkonsolidierung der Highlight Communications AG im Konzernabschluss
der Constantin Medien AG wie eigene Anteile behandelt.
Darüber hinaus halten Herr Werner E. Klatten 33.000 Aktien,
Herr Dr. Bernd Kuhn 8.470 Aktien und Herr Antonio Arrigoni
6.279 Aktien der Gesellschaft.
5.4 Mitteilungspflichtige Beteiligungen
Im Berichtsjahr wurden der Gesellschaft die nachfolgende,
gemäß §§ 21, 25 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mitteilungspflichtige Transaktion gemeldet.
Die KF 15 GmbH & Co. KG, München, Deutschland, hat uns
gemäß § 25 Abs. 1 WpHG am 01.04.2011 mitgeteilt, dass
sie am 01.04.2011 durch Zusammenrechnung von Stimmrechten, welche sie aufgrund unmittelbar gehaltener Finanzinstrumente einseitig erwerben kann und aus Stimmrechten
nach § 21 Abs. 1 WpHG die Schwelle von 25%, 20%, 15%,
10% und 5% der Stimmrechte an der Constantin Medien AG,
Ismaning, Deutschland, ISIN: DE0009147207, WKN:
914720 unterschritten hat. Ihr aufgrund von Finanzinstrumenten beziehbarer Stimmrechtsanteil beträgt 0,00%
(0 Stimmrechte). Der Stimmrechtsanteil der KF 15 GmbH &
Co. KG nach § 21 Abs. 1 WpHG beträgt 18,65% (15880748
Stimmrechte).
Die KF 15 Verwaltungs GmbH, München, Deutschland, hat uns
gemäß § 25 Abs. 1 WpHG am 01.04.2011 mitgeteilt, dass sie
am 01.04.2011 durch Zusammenrechnung von Stimmrechten,
welche sie aufgrund mittelbar gehaltener Finanzinstrumente
einseitig mittelbar erwerben kann und aus Stimmrechten nach
§§ 21 Abs. 1, 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG die Schwelle
von 25%, 20%, 15%, 10% und 5% der Stimmrechte an der
Constantin Medien AG, Ismaning, Deutschland, ISIN:
DE0009147207, WKN: 914720 unterschritten hat. Ihr aufgrund von (mittelbar gehaltenen) Finanzinstrumenten beziehbarer Stimmrechtsanteil beträgt 0,00% (0 Stimmrechte).
Der Stimmrechtsanteil der KF 15 Verwaltungs GmbH beträgt 18,65% (15880748 Stimmrechte). Diese 18,65%
(15880748 Stimmrechte) werden ihr nach § 22 Abs. 1 Satz
1 Nr. 1 WpHG über die KF 15 GmbH & Co. KG zugerechnet.
5.5 Honorar des Abschlussprüfers
Das vom Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft berechnete Honorar
betrug im Berichtszeitraum für die Tätigkeit als Abschlussprüfer
EUR 108.312 (Vj. EUR 118.805), für andere Bestätigungsleistungen EUR 0 (Vj. EUR 0), für Steuerberatung EUR 0 (Vj.
EUR 15.000) sowie EUR 8.388 (Vj. EUR 61.125) für sonstige
Leistungen. Für Auslagen werden schätzungsweise zusätzlich
EUR 12.249 anfallen.
5.6 Anzahl der Mitarbeiter
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Berichtszeitraum betrug:
rücktrittserklärung abgegeben, der zufolge die Gesellschaft mit
ihren Forderungen auf Rückzahlung ihres an die PLAZAMEDIA
Swiss AG gewährten Darlehens hinter allen Forderungen anderer Gläubiger zurücktritt.
Bei einer nennenswerten Verschlechterung der finanziellen
Lage der Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA Swiss AG, könnte
die Constantin Medien AG verpflichtet sein, weitere Barmittel
in Form von Darlehen, bei denen mit einer Rückzahlung nicht
zu rechnen ist, zur Verfügung zu stellen. Derzeit wird von
einem solchen Szenario jedoch nicht ausgegangen.
Mit Vereinbarung vom 18. Dezember 2009 und Verlängerungsvereinbarungen vom 19. Oktober 2010 sowie 27. Juli 2011 hat
die Constantin Medien AG eine selbstschuldnerische Bürgschaft
bis zum Höchstbetrag von EUR 4.400.000 zugunsten der
Commerzbank Aktiengesellschaft für den von der Commerzbank Aktiengesellschaft der Sport1 GmbH eingeräumten Avalrahmen über EUR 4.400.000 übernommen. Des Weiteren hat
die Constantin Medien AG mit Vereinbarung vom 18. Dezember 2009 und Verlängerungsvereinbarungen vom 19. Oktober
2010 sowie 27. Juli 2011 eine selbstschuldnerische Bürgschaft bis zum Höchstbetrag von EUR 200.000 zugunsten der
Commerzbank Aktiengesellschaft für den von der Commerzbank Aktiengesellschaft der PLAZAMEDIA GmbH TV- und FilmProduktion eingeräumten Avalrahmen über EUR 200.000
übernommen. Die SPORT1 und PLAZAMEDIA eingeräumten
Avalrahmen werden der, von der Commerzbank Aktiengesellschaft der Constantin Medien AG gewährten, Rahmenkreditlinie von 10,0 Mio. EUR angerechnet.
Anzahl der Mitarbeiter
Angestellte
in 2011
in 2010
31
36
Im Berichtsjahr wurde durchschnittlich 1 Mitarbeiter (Vj. 0)
befristet beschäftigt.
5.7 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten
Gegenüber der mittelbaren Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA
Swiss AG, Pratteln/Schweiz hat die Gesellschaft eine Rang-
Die zugunsten der Sport1 GmbH und der PLAZAMEDIA GmbH
TV- und Film-Produktion eingegangenen Verpflichtungen aus
Bürgschaften gegenüber der Commerzbank Aktiengesellschaft
waren nicht zu passivieren, da die zugrunde liegenden Verbindlichkeiten durch die verbundenen Unternehmen voraussichtlich erfüllt werden und daher mit einer Inanspruchnahme
nicht zu rechnen ist.
Bestellobligo
Zum Bilanzstichtag bestanden keine vertraglichen Verpflichtungen.
24
JAHRESABSCHLUSS | ANHANGSANGABEN
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Am 31. Dezember 2011 bestanden folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen Miet-, Leasing- und
Dienstleistungsverträgen:
Fälligkeiten
Fällig innerhalb eines Jahres
2011
2010
1.239.431
1.150.556
1.277.118
513.833
Fällig zwischen einem und
fünf Jahren
Fällig nach fünf Jahren
160.200
0
2.676.749
1.664.389
Von den sonstigen finanziellen Verpflichtungen entfallen EUR
797.099 (Vj. EUR 546.873) auf Mietverträge mit verbundenen Unternehmen.
5.8 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
Die Constantin Medien AG macht die sich, aus einem im
Zusammenhang mit dem Abschluss einer Vereinbarung vom
17. Februar 2003 über den Verkauf und die Abtretung der
Beteiligung an der Speed Investments Ltd. an die BayernLB
Motorsport Ltd. erteilten Besserungsschein, ergebenden Ansprüche durch eine Rechtsverfolgungsgemeinschaft ehemaliger Gesellschafter der Formel Eins – Gesellschaft bürgerlichen
Rechts außergerichtlich und/oder gerichtlich geltend. Für den
Fall einer erfolgreichen Beitreibung der Ansprüche wurde
zwischen den Gesellschaftern der Rechtsverfolgungsgemeinschaft eine Regelung zur Verteilung der nach Abzug der entstandenen Rechtsverfolgungskosten verbleibenden Erlöse getroffen. Auch die KF15 GmbH & Co. KG ist Gesellschafterin
der Rechtsverfolgungsgemeinschaft ehemaliger Gesellschafter
der Formel Eins – Gesellschaft bürgerlichen Rechts.
5.9 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Der Aufsichtsrat der Constantin Medien AG hat in seiner Sitzung vom 30. Januar 2012 entschieden, dass Herr Thilo Proff
ab dem 1. März 2012 den neu geschaffenen Vorstandsbereich
Sport bei der Constantin Medien AG übernehmen wird. Als Vorstand verantwortet er in dieser Funktion die von der Constantin
Medien AG gebündelten Aktivitäten in diesem Bereich.
25
5.10 Gewinnverwendung
Der zum 31. Dezember 2011 ausgewiesene Jahresfehlbetrag
in Höhe von EUR 15.284.070,26 wird zusammen mit dem bestehenden Verlustvortrag in Höhe von EUR 165.486.805,04
auf neue Rechnung vorgetragen.
Ismaning, 21. März 2012
Constantin Medien AG
Bernhard Burgener
Vorsitzender des
Vorstands
Antonio Arrigoni
Vorstand Finanzen
Thilo Proff
Vorstand Sport
GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN | ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND
LAGEBERICHT
1 Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Geschäftstätigkeit
Die Constantin Medien AG ist ein international agierendes Medienunternehmen mit Sitz in Ismaning bei München und ist
auf das Segment Sport sowie über die Beteiligung an dem
Schweizer Medienunternehmen Highlight Communications AG
auf die Segmente Film, Sport- und Event-Marketing und das
zum 1. Juli 2011 gebildete neue Segment „Übrige Geschäftsaktivitäten“ ausgerichtet.
Das Segment „Sport“ beinhaltet die Aktivitäten im Bereich
Fernsehen mit dem Free-TV-Sender SPORT1 und dem Pay-TVSender SPORT1+ sowie im Online-Bereich das Sportportal
SPORT1.de. Im IPTV-Bereich veranstaltet das Tochterunternehmen Constantin Sport Medien den Bundesliga-Live-Sender LIGA
total! als eigenständiges Live-Programm. Weitere wesentliche
Konzerngesellschaft ist PLAZAMEDIA, die mit ihren Tochterunternehmen umfangreiche Dienstleistungen im Bereich Produktion
anbietet. Im Kreativ-Bereich bündelt die Agentur BRANDSOME
umfassende Dienstleistungen u.a. in den Bereichen Entertainment Media, Corporate Media und Cross Media. Zudem ist der
Zentralvermarkter Constantin Sport Marketing für die integrierte
und plattformübergreifende Vermarktung der konzerneigenen
Marken des Sportsegments verantwortlich und als Drittvermarkter auch für externe Anbieter und deren Plattformen tätig.
Im Segment „Film“ sind die Aktivitäten der Constantin Film
AG und deren Tochtergesellschaften sowie der Highlight Communications-Tochtergesellschaften Rainbow Home Entertainment zusammengefasst. Die Constantin Film-Gruppe ist der
bedeutendste unabhängige deutsche Hersteller und Verleiher
von Kino-, Video/DVD- und Fernsehfilmen. Das Tätigkeitsfeld
der Constantin Film AG umfasst die Produktion und Herstellung von Filmen sowie die Auswertung von eigenproduzierten
und erworbenen Filmrechten. Bei der Auswertung der Filmrechte werden sämtliche Stufen der Verwertungskette vom
Kinoverleih über DVD-/Blu-ray-Veröffentlichungen bis hin zur
TV-Ausstrahlung ausgeschöpft. Die eigenproduzierten Filme
werden in der Regel weltweit vermarktet, während die Fremdproduktionen im Wesentlichen im deutschsprachigen Raum
vertrieben werden. Darüber hinaus erstellt die Constantin FilmGruppe fiktionale sowie non-fiktionale Produkte für TV-Sender.
Zur Verwertung der Videorechte an Eigen- und Lizenztiteln ver-
fügt die Highlight Communications AG über eine eigene Vertriebsorganisation. In der Schweiz und in Österreich erfolgt der
Vertrieb über die Gesellschaften der Rainbow Home Entertainment. Zusätzlich werden in diesen Ländern auch Drittprodukte vermarktet. Im deutschen Markt arbeitet die Highlight
Communications (Deutschland) GmbH mit der Paramount
Home Entertainment zusammen.
Das Segment „Sport- und Event-Marketing“ umfasst die Aktivitäten der Team Holding AG (TEAM) und deren Tochtergesellschaften. Die TEAM-Gruppe ist auf die globale Vermarktung
internationaler Großveranstaltungen spezialisiert. Als eine der
weltweit führenden Agenturen auf diesem Gebiet vermarktet
sie im Auftrag des Europäischen Fußballverbands exklusiv
sowohl die UEFA Champions League als auch die UEFA Europa
League und den UEFA Super Cup. Weitere Projekte der TEAMGruppe sind die Vermarktung des Eurovision Song Contest sowie
eine Marketingkooperation mit den Wiener Philharmonikern.
Das neue Segment „Übrige Geschäftsaktivitäten“ umfasst die
Aktivitäten der an der Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange)
notierten Escor Casinos & Entertainment SA (Escor). Escor ist
eine Holding-Gesellschaft, die über ihre operativen Tochterunternehmen und Beteiligungen in den Bereichen Handel mit
Casino-Automaten, Entwicklung von Geschicklichkeitsautomaten
und Social Gaming agiert. Die Bereiche Handel mit Casino-Automaten und Entwicklung von Geschicklichkeitsautomaten sind in
der 100-Prozent-Tochtergesellschaft Escor Automaten AG,
Düdigen/Schweiz zusammengefasst. Im Mai 2011 hatte sich
Escor mit 50,004 Prozent an der in Köln ansässigen Full-Service-Agentur Pokermania GmbH beteiligt. Mit diesem Schritt
hat sie sich das notwendige Know-how gesichert, um zukunftsträchtige Online Gaming-Geschäftsmodelle zu entwickeln und
auf den boomenden Markt der Social Games zu diversifizieren.
Damit einhergehend wurde auch eine strategische Neuausrichtung des Segments Übrige Geschäftsaktivitäten eingeleitet.
„Sonstiges“ beinhaltet die Aktivitäten der Constantin Medien
AG als Holdinggesellschaft sowie die Finanzierungstätigkeiten
der EM.TV Finance B.V.
1.2 Konzernstruktur
Die Constantin Medien AG ist als Obergesellschaft die konzernleitende Holding. Ihr obliegen die strategische Steuerung des
26
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Konzerns sowie die Zentralfunktionen wie Personalwesen,
Rechnungswesen, Recht, Finanzierung sowie Unternehmenskommunikation und Investor Relations.
Die Constantin Sport Holding GmbH fungiert als Obergesellschaft der Tochtergesellschaften des Segments Sport und ist
zu 100 Prozent im Besitz der Constantin Medien AG. Sie hält
u.a. jeweils 100 Prozent der Anteile an der Sport1 GmbH, die
ihrerseits 100 Prozent an der Sport1 Gaming GmbH hält, der
Constantin Sport Medien GmbH, der Constantin Sport Marketing GmbH sowie an der Brandsome GmbH. Auch die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion ist eine hundertprozentige Beteiligung der Constantin Sport Holding. PLAZAMEDIA hält ihrerseits Anteile an weiteren Konzerngesellschaften wie u.a. jeweils 100 Prozent an der PLAZAMEDIA Austria
Ges.m.b.H., Wien/Österreich, und der PLAZAMEDIA Swiss AG,
Pratteln/Schweiz.
Die Highlight Communications AG ist eine Aktiengesellschaft
nach Schweizer Recht, die seit 1999 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert ist. Sie hält u.a. jeweils 100 Prozent an der
Constantin Film AG, der Rainbow Home Entertainment AG,
Pratteln/Schweiz, der Rainbow Home Entertainment
Ges.m.b.H., Wien/Österreich und an der Team Holding AG,
Luzern/Schweiz. Am 1. Juli 2011 hat die Highlight Communications AG einen Anteil von 5,05 Prozent an der Escor
Casinos & Entertainment SA, Düdingen/Schweiz, erworben und
hielt danach 30,02 Prozent. Seit diesem Zeitpunkt wurde
Escor aufgrund de facto-Kontrolle als vollkonsolidiertes
Unternehmen (bis 30. Juni 2011: assoziiertes Unternehmen)
in den Konzernabschluss der Highlight Communications AG
einbezogen. Über ein öffentliches Kaufangebot für alle sich
in Umlauf befindenden Inhaberaktien hat die Highlight
Communications ihren Anteil an der Escor aufgestockt. Seit
2. Dezember 2011 hält sie 56,95 Prozent an diesem Unternehmen.
1.3 Wesentliche Ereignisse des Geschäftsjahres 2011
Vorzeitige Rückzahlung der Wandelschuldverschreibung
2006/2013
Nach Ausübung der vorzeitigen Rückzahlungsoption der Anleihegläubiger zum 8. Mai 2011 und Tilgung der damit zusammenhängenden Finanzverbindlichkeiten waren noch 0,4 Mio.
Stück der Wandelschuldverschreibungen 2006/2013 in einem
27
Nominalbetrag von rund 2,5 Mio. Euro im Umlauf. Nach Rückkauf weiterer Wandelschuldverschreibungen am Markt im zweiten Halbjahr 2011 durch die Constantin Medien AG bestehen
noch Finanzverbindlichkeiten im Nominalbetrag von 2,2 Mio.
Euro.
Ordentliche Hauptversammlung der Constantin Medien AG
Auf der ordentlichen Hauptversammlung der Constantin Medien
AG am 19. Juli 2011 in München billigten die Aktionärinnen
und Aktionäre bei einer Präsenz von 46,4 Prozent des Grundkapitals alle Tagesordnungspunkte mit Zustimmungsquoten
zwischen 90 und 99,5 Prozent. Darunter waren zwei Ermächtigungen von Vorstand und Aufsichtsrat zur Ausgabe von verschiedenen Finanzierungsinstrumenten mit einem Gesamtnennwert von bis zu 150 Mio. Euro bzw. bis zu 112,5 Mio.
Euro sowie die Schaffung bedingter Kapitalia mit einem
Gesamtvolumen von 35 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden die
zur Wahl stehenden Aufsichtsratsmitglieder Herr Dr. Erwin
Conradi, Herr Dr. Dieter Hahn, Herr Werner E. Klatten und Herr
Dr. Bernd Kuhn durch die Hauptversammlung in ihrem Amt
bestätigt.
Schadensersatzklage Formel 1
Im Juli 2011 hat die Constantin Medien AG beim Londoner
High Court of Justice Schadensersatzklage u. a. gegen den
Formel 1-Verantwortlichen Bernard Ecclestone eingereicht.
Dieser Klage liegt der Verkauf der ursprünglich durch die
Rechtsvorgängerin der heutigen Constantin Medien AG gehaltenen Anteile an der Speed Ltd. durch die Bayerische Landesbank an u.a. den Finanzinvestor CVC zugrunde.
Erwerb bzw. Verlängerung wichtiger Verwertungsrechte
Anfang Januar 2011 erwarb SPORT1 umfangreiche Rechte an
den IHF Handball-Weltmeisterschaften der Männer und Frauen
zur Verwertung auf den Sendern SPORT1, SPORT1+ und dem
Sportportal SPORT1.de. Für die WM der Männer 2011 und
2013 hat SPORT1 die exklusiven Live-Rechte an allen nichtdeutschen Spielen sowie umfassende nicht-exklusive Nachverwertungsrechte. Für die Handball-WM der Frauen 2011 und
2013 sicherte sich SPORT1 die exklusiven Rechte an sämtlichen Spielen und darüber hinaus an den EHF Handball-Europameisterschaften der Frauen 2012 und 2014 die Exklusivrechte zur Ausstrahlung auf allen SPORT1-Verbreitungsplattformen.
Anfang April 2011 erwarb die SPORT1 GmbH von der ATP
Media die exklusiven Free-TV-, Online- und Mobile-Verwertungsrechte auf deutschem Territorium sowie die Pay-TVRechte im deutschsprachigen Raum für alle Turniere der ATP
World Tour Masters 1000 und ausgewählte Turniere der ATP
World Tour 500. Die Kooperation wurde bis einschließlich der
Saison 2013 geschlossen und beinhaltet die Live- und Highlight-Rechte.
Im Oktober 2011 gab die Sport1 GmbH die Verlängerung der
bestehenden MotoGP-Vereinbarung mit der Dorna Sports S.L.
Media bekannt. Das umfangreiche Rechtepaket umfasst die
exklusiven Ausstrahlungsrechte an der MotoGP auf den Freeund Pay-TV-, sowie Online- und Mobile-Plattformen von
SPORT1 bis einschließlich der Saison 2014.
Weiterer Ausbau der digitalen Verbreitung von SPORT1+
Neben der Verbreitung des Pay-TV-Senders SPORT1+ in SD
und HD bei verschiedenen Infrastrukturanbietern in Deutschland wird der Pay-TV-Sender seit Mai 2011 erstmals auch in
Österreich und der Schweiz ausgestrahlt. Entsprechende
Vereinbarungen hat die SPORT1 GmbH mit den Kabelnetzbetreibern UPC Austria und upc cablecom in der Schweiz abgeschlossen.
SPORT1 baut Portfolio seiner Multimedia-Dachmarke im
Online-Bereich aus
Anfang Juli 2011 startete SPORT1 mit „SPORT1 Poker“ eine
eigene Social Gaming-Plattform. Betreiber von SPORT1 Poker
ist die Sport1 Gaming GmbH, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Sport1 GmbH. Die Entwicklung und Umsetzung der Plattform erfolgte in Kooperation mit der vor allem
auf den Bereich Online Gaming spezialisierten Full-ServiceAgentur Pokermania GmbH, einem Tochterunternehmen der
Escor Casinos & Entertainment SA. Die Fun Poker-Plattform
flankiert die bestehenden Angebote – neben dem OnlinePortal SPORT1.de unter anderem die Online Gaming-Plattform
SPORT1GAMES.de und den SPORT1 YouTube-Channel.
PLAZAMEDIA und Disney verlängern bestehende Kooperation
Im Juni 2011 gab die PLAZAMEDIA GmbH TV- und FilmProduktion die Verlängerung der seit 1999 bestehenden
Kooperation mit The Walt Disney Company (Germany) GmbH
(Disney) für weitere vier Jahre bekannt. Die Kooperation um-
fasst die gesamte Sendeabwicklung aller in Deutschland ausgestrahlten Disney-Kanäle und schließt auch die Nutzung der
digitalen Serviceplattform eCenter ein.
PLAZAMEDIA übernimmt Sendeabwicklung von „Sky Sport HD
Extra“
Von Sky Deutschland wurde PLAZAMEDIA mit der Sendeabwicklung von „Sky Sport HD Extra“ beauftragt, der am 6. August
2011 on Air ging. Damit hat PLAZAMEDIA zusätzlich zur
Abwicklung des ersten Sky Sport-HD-Kanals (seit 2005), von
„Sky Sport HD 2“ und des ersten 3D-Senders „Sky 3D“ (beide
seit 2010) die produktionstechnische Verantwortung für
den nunmehr dritten HD-Sender des Pay-TV-Anbieters übernommen.
Bernhard Burgener neuer Verwaltungsratspräsident der Highlight Communications AG/Aktionäre beschließen Ausschüttung
einer Dividende
Anlässlich der Generalversammlung der Highlight Communications AG am 27. Mai 2011 wurde Herr Bernhard Burgener
als Nachfolger von Herrn Werner E. Klatten zum neuen Verwaltungsratspräsidenten des Schweizer Medienunternehmens
gewählt. Seitdem übt Herr Burgener die Funktionen des Präsidenten und des Delegierten des Verwaltungsrates in Personalunion aus. Darüber hinaus wählten die Aktionäre Herrn
Dr. Dieter Hahn zum neuen Mitglied des Verwaltungsrats der
Highlight Communications AG. Ferner beschlossen die Aktionäre die Ausschüttung einer Dividende von 0,17 CHF pro Aktie
für das Geschäftsjahr 2010.
Hohe Auszeichnungen für Constantin Film-Produktionen
Am 14. Januar 2011 wurde die erfolgreiche Olga FilmProduktion „vincent will meer“ mit dem Publikumspreis 2010
des Bayerischen Filmpreises ausgezeichnet. Den Preis in der
Kategorie „Drehbuch“ konnte der Hauptdarsteller und Drehbuchautor des Films, Florian David Fitz, entgegennehmen. Der
Bayerische Filmpreis für den besten Kinderfilm des Jahres
2010 ging an die Constantin Film-Koproduktion „Konferenz
der Tiere“. Ebenso erfolgreich schnitt „vincent will meer“ am
8. April 2011 beim 61. Deutschen Filmpreis ab, wo er als
bester Film des Jahres 2010 die „Goldene Lola“ erhielt. Für
seine überzeugende Darstellung des am Tourette-Syndrom leidenden Vincent gewann Florian David Fitz zudem den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Beste männliche Hauptrolle“.
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ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Weitere Auszeichnungen gingen auf dem Filmfest München
2011 an Regisseur Ralf Huettner, der für „vincent will meer“
mit dem Regiepreis „METROPOLIS“ geehrt wurde, sowie an
die Constantin Film-Mehrheitsbeteiligungen Rat Pack Filmproduktion und Westside Filmproduktion, die für die Kinofilmreihe „Vorstadtkrokodile“ den Kinder-Medien-Preis „DER
WEISSE ELEFANT“ erhielten.
Ende August 2011 gewann die Constantin Film-CGI-Produktion „Konferenz der Tiere“ auf dem Kinder Film Festival von
Tokio sowohl den „Grand Prix“ der Kinderjury als auch den
begehrten Publikumspreis.
Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2011, die
am 2. Oktober in Köln stattfand, wurde die Constantin Entertainment-Serie „Stellungswechsel – Job bekannt, fremdes
Land“ als beste Produktion in der Kategorie „Beste Unterhaltung Doku“ ausgezeichnet.
Constantin Film einmal mehr erfolgreichster Produzent und
Verleiher deutscher Filme
Bei der Vergabe der Referenzmittel der Filmförderungsanstalt
(FFA) für das Jahr 2010 wurde die Constantin Film-Gruppe
Anfang Juni 2011 bereits zum siebten Mal mit dem „Goldenen
FFA-Branchentiger“ in den Kategorien Produktion und Verleih
ausgezeichnet. Damit verbunden war eine Referenzförderung
in Höhe von 2,5 Mio. Euro für den Bereich Produktion sowie
eine Fördersumme von rund 1,2 Mio. Euro für den Bereich
Verleih.
Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen der EBU und TEAM
Am 14. Januar 2011 gab die Highlight Communications AG
die Fortsetzung der erfolgreichen Marketingkooperation
zwischen ihrer Tochtergesellschaft TEAM und der Europäischen Rundfunkunion (EBU) bekannt. Das TEAM-Mandat für
den Eurovision Song Contest wurde bis zum Jahr 2015 ausgedehnt. Beim Erreichen vereinbarter Leistungsziele in diesem
Zeitraum verlängert sich dieser Vertrag automatisch um eine
weitere Dreijahresperiode.
Neue Managementstruktur bei TEAM
Am 6. Juni 2011 gab TEAM eine neue Managementstruktur
bekannt. Simon Thomas, bislang Managing Director Television & Event, wurde zum CEO und darüber hinaus Patrick
29
Murphy, bisher Managing Director Content Sales, zum Managing Director Sales ernannt.
UEFA übernimmt bestimmte organisatorische Aufgaben
Ebenfalls am 6. Juni 2011 meldete TEAM den Beschluss der
UEFA, ab der Saison 2012/2013 bestimmte Verantwortlichkeiten im Bereich der Spielorganisation für die UEFA Champions
League, die UEFA Europa League und den UEFA Super Cup
selbst zu übernehmen. Im Jahr 2010 konnte TEAM bereits
erfolgreich das kommerzielle Mandat zur Vermarktung der
UEFA Champions League und der UEFA Europa League für den
Zeitraum 2012 bis 2015 verlängern.
Highlight Communications erwirbt weitere Anteile an der Escor
Casinos & Entertainment SA
Am 1. Juli 2011 erwarb die Highlight Communications AG von
Herrn Christian Vollmer einen Anteil von 5,05 Prozent (62.528
Aktien zu nominal 9 Schweizer Franken) an der Escor Casinos
& Entertainment SA zu einem Kaufpreis von rund 1,0 Mio.
Euro. Der Anteil der Highlight Communications AG am EscorAktienkapital stieg damit auf 30,02 Prozent. Aufgrund de factoKontrolle wurde Escor seitdem im Wege der Vollkonsolidierung
in den Konzernabschluss der Highlight Communications AG
einbezogen.
Highlight Communications gibt öffentliches Kaufangebot für
Escor Casinos & Entertainment SA bekannt
Am 23. September 2011 machte die Highlight Communications
AG ein öffentliches Kaufangebot bekannt, das sich auf alle im
Umlauf befindlichen und zum amtlichen Handel an der SIX
Swiss Exchange zugelassenen Escor-Inhaberaktien bezog. Der
Angebotspreis betrug 17,50 Schweizer Franken pro Inhaberaktie und lag damit um 9,375 Prozent über dem Schlusskurs
der Escor-Aktie vom 15. September 2011 (16,00 Schweizer
Franken). Die Angebotsfrist lief vom 10. Oktober bis 4. November 2011.
Im Rahmen dieses Kaufangebots wurden der Highlight Communications AG bis zum Ablauf der Nachfrist, die am 24.
November 2011 endete, insgesamt 333.170 Escor-Aktien angedient. Dies entspricht 39,21 Prozent der 849.732 EscorAktien, auf die sich das Angebot bezog. Unter Hinzurechnung
der 387.554 Aktien, die von der Highlight Communications
AG und den mit ihr in gemeinsamer Absprache handelnden
Personen bereits vor dem Angebot gehalten wurden, hat sich
die Beteiligung nach Vollzug der Transaktion durch Zahlung
des Angebotspreises am 2. Dezember 2011 auf 56,95 Prozent
des Escor-Aktienkapitals erhöht.
Escor veräußert seinen Casinobetrieb in Montenegro
Am 29. November 2011 hat Escor ihre 100-Prozent-Beteiligung an der Casino Promotion Montenegro d.o.o, Bar/Montenegro, inklusive Aktionärsdarlehen an die AC Associated
Consultants Schweiz Gesellschaft mbH veräußert. Mit diesem
Verkauf hat Escor den bereits geplanten Ausstieg aus dem
Casino-Geschäft vor Ort vollzogen.
1.4 Rechtliche Einflussfaktoren
Bestimmender rechtlicher Einflussfaktor für den Free-TV-Sender
SPORT1, den Pay-TV-Sender SPORT1+ sowie den Pay-TV-Sender
LIGA total!, der von der Constantin Sport Medien GmbH veranstaltet wird, sind der Rundfunkstaatsvertrag und die Landesmediengesetze, deren Einhaltung von den jeweiligen Medienanstalten der Bundesländer überwacht wird. Sowohl SPORT1
als auch SPORT1+ sowie LIGA total! fallen hierbei in die
Zuständigkeit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien
(BLM).
Der Free-TV-Sender SPORT1 verfügt über eine Sendelizenz bis
zum 20. April 2015. Der Pay-TV-Sender SPORT1+ verfügt
über eine gültige Sendelizenz bis zum 31. März 2020. Der
Constantin Sport Medien GmbH hat die BLM eine Sendelizenz
bis zum 31. Juli 2017 erteilt.
Die im Februar 2009 durch die Landesmedienanstalten verabschiedete Gewinnspielsatzung sieht u.a. strengere Regelungen
für „Call-In-Formate“ vor. Dabei stehen neben dem Schutz von
minderjährigen Teilnehmern insbesondere erhöhte Transparenz-Anforderungen an die Gewinnspiele im Vordergrund.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags am
1. Januar 2008 war die Bewerbung von Sportwetten in
Deutschland (in TV und Internet) zunächst generell nicht
durchführbar. Am 8. September 2010 hatte jedoch der Europäische Gerichtshof entschieden, dass das deutsche Glücksspielwesen inkohärent und dessen rechtliche Ausgestaltung
wie auch tatsächliche Handhabung europarechtswidrig ist. Das
EU-Recht hat einen klaren Anwendungsvorrang vor nationalem
Recht und damit konkret auch vor dem Glücksspielstaatsvertrag. Unabhängig davon sind Glücksspiele ohne Einsatz bzw.
solche, bei denen der Einsatz pro Spiel auf maximal 50 Euro
Cent begrenzt ist, sowie Geschicklichkeits- und Unterhaltungsspiele erlaubt.
Seit Januar 2007 fördert die Bundesregierung über den Deutsche Filmförderfonds (DFFF) die Produktion von Kinofilmen in
Deutschland und stellt hierfür jährlich rund 60 Mio. Euro zur
Verfügung. Ziel des DFFF ist es, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Filmwirtschaft in Deutschland zu verbessern,
filmwirtschaftliche Unternehmen und deren internationale
Wettbewerbsfähigkeit zu fördern sowie den Filmproduktionsstandort Deutschland nachhaltig auszubauen und dadurch weitere volkswirtschaftliche Effekte zu erzielen. Im Jahr 2011 hat
der DFFF rund 59,5 Mio. Euro für insgesamt 111 Kinofilme –
darunter auch einige Constantin Film-Produktionen – vergeben. Die eingesetzten Fördermittel sorgten laut DFFF in der
deutschen Filmproduktionsbranche für wirtschaftliche Effekte
von mehr als 338 Mio. Euro. Seit dem Start des DFFF wurden
somit Zuschüsse für 527 Filme in Höhe von insgesamt rund
293,5 Mio. Euro bewilligt. Diese Zahlen belegen, dass der
DFFF nicht nur für die Arbeit von Filmproduktionsunternehmen wie die Constantin Film AG von großer Bedeutung ist, sondern auch für starke Effekte in der deutschen Wirtschaft sorgt.
Bisher wurden durch diese Fördergelder Folgeinvestitionen in
Höhe von rund 1,8 Mrd. Euro im Rahmen der Herstellung von
Filmen realisiert.
Quelle: Pressemitteilung des DFFF vom 21. Dezember 2011; FFA-Info
vom 21. Dezember 2011
Darüber hinaus unterliegen die Constantin Medien AG sowie
die Highlight Communications AG und die Escor Casinos & Entertainment SA aufgrund ihrer Börsennotierungen erheblichen
gesetzlichen Anforderungen bei der Berichterstattung sowie
der Aufstellung und Veröffentlichung von Konzernabschlüssen.
1.5 Marktforschung und Entwicklung
Bei der Sport1 GmbH bildet die Markt- bzw. TV-Zuschauerforschung die Basis, um das Programm ihrer Sender SPORT1
sowie SPORT1+ laufend auf seine Attraktivität für den
Zuschauer hin zu überprüfen, attraktive Lizenzrechte zu erwerben, innovative Formate zu entwickeln und eine zuschauergerechte Programmierung des Sendeablaufs sicherzustellen.
30
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Die Sport1 GmbH ist Lizenznehmer der Arbeitsgemeinschaft
Fernsehforschung (AGF), die die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit der kontinuierlichen TV-Zuschauerforschung
beauftragt.
SPORT1.de analysiert ebenfalls regelmäßig ausgewählte Key
Performance Indicators. Dabei stand 2011 von der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) die standardisierte OnlineReichweitenwährung Unique User, also die Anzahl der eindeutigen Nutzer eines Web-Angebotes, zur Verfügung. Seit Anfang 2011 werden diese Daten von der AGOF monatlich mit
einem Zeitversatz von drei Monaten veröffentlicht. Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) weist zudem monatlich die Nutzungsdaten
von Werbeträgern im Internet aus. Aus den erhobenen Page
Impressions (PI) und Visits lassen sich Trends im Branchensegment ablesen.
Da Innovationen zu den strategischen Erfolgsfaktoren im Produktionsdienstleistungsgeschäft gehören, legt PLAZAMEDIA
einen besonderen Fokus auf die Weiterentwicklung ihrer technologischen Leistungsfähigkeit, um der zunehmenden Nachfrage nach innovativen hochauflösenden Produktionen vollumfänglich gerecht werden zu können. Daher bildeten bei
PLAZAMEDIA auch im Jahr 2011 die Weiterentwicklung der
zukunftsorientierten hochauflösenden Fernsehstandards HDTV
und vermehrte Produktionen in 3D Schwerpunkte.
Die Constantin Sport Marketing wertet kontinuierlich die Entwicklung der Werbe-Spendings aller relevanten Werbetreibenden und Mitbewerber für die Medien TV und Online anhand
der Erhebungen der Brutto-Werbeumsätze von Nielsen Media
Research aus und ist daher auch Lizenznehmer der Nielsen
Werbestatistik. Daneben bildet die TV- und Marktforschung auf
Basis der GfK-Reichweitendaten die Grundlage für eine marktadäquate Preisgestaltung der TV-Vermarktungsflächen. Daher
ist auch die Constantin Sport Marketing Lizenznehmer der
Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF).
Im Mittelpunkt einer Vielzahl von Studien und Forschungsarbeiten – beispielsweise die der GfK, der FFA oder der PricewaterhouseCoopers AG (PwC) – zur Entwicklung der Medienbranche steht aktuell die rasante Entwicklung des Internets.
Die Studien zeigen unter anderem, dass Konsumenten mittler-
31
weile mehr Geld für die Internetnutzung ausgeben als für den
klassischen TV-Konsum. Dieser Entwicklung tragen auch die
Medienanbieter Rechnung, indem sie ihren Konsumenten über
Video-on-Demand, Online-Videotheken oder umfangreich
bestückte Mediatheken, über eine Vielzahl von medialen Plattformen wie TV-Geräten mit Internetzugang oder neuen Auswertungsformen wie Smartphones neue Möglichkeiten anbieten, Medieninhalte individuell zu konsumieren. Die Constantin
Film AG beobachtet diese Entwicklungen mit aktivem Interesse und bezieht sie in ihre Produktions- und Verwertungsstrategien mit ein. Das Kino als besonderes Entertainment-Erlebnis behauptet sich zwar nach wie vor neben den
neuen Medien, doch haben die neuen Verwertungsformen
bereits einen erheblichen Einfluss auf die spätere Auswertung
der Filme.
Quellen: „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015”,
PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, “MEPProjekt für die Filmförderungsanstalt: Studie zur Nutzung von Internetseiten mit Medieninhalten“ der GfK, Stand: November 2011
1.6 Steuerungssystem und Leistungsindikatoren
1.6.1 Konzernsteuerung
Der Vorstand der Constantin Medien AG ist für die strategische
Ausrichtung und Steuerung des Konzerns verantwortlich. Bei
den Konzerngesellschaften des Segments Sport liegt die operative Verantwortung bei den Geschäftsführungen der jeweiligen Tochtergesellschaften. Die Steuerung der Gesellschaften
dieses Segments erfolgt über Gesellschafterversammlungen
und ähnliche Gremien.
Die Highlight Communications AG und die Escor Casinos &
Entertainment SA als Aktiengesellschaften nach Schweizer
Recht, sowie die Constantin Film AG als Aktiengesellschaft
nach deutschem Recht werden durch den Verwaltungsrat bzw.
den Vorstand eigenständig geführt. Die Constantin Medien AG
nimmt auf die Highlight Communications-Gruppe über ihre
47,3-Prozent-Beteiligung als Aktionär Einfluss.
1.6.2 Finanzielle Leistungsindikatoren
Umsatz- und Ergebnisgrößen bilden die maßgeblichen Steuerungsgrößen innerhalb des Constantin Medien-Konzerns im Hinblick auf die operative Leistungsfähigkeit. Zur Kontrolle und
Einordnung der im Konzern erzielten Kapitalrentabilitäten werden mehrmals jährlich weitere Kennziffern ermittelt, darunter
die Eigenkapitalrentabilität sowie die Gesamtkapitalrentabilität. Diese Kennziffern werden mit den Kennziffern anderer
Unternehmen verglichen. Zusätzlich werden weitere wesentliche finanzielle Steuerungsgrößen wie das Betriebsergebnis
(EBIT), die Umsatzrendite (EBIT-Marge) und der Ergebnisanteil Anteileigner ermittelt.
1.6.3 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren und Erfolgsfaktoren
Über die finanziellen Steuerungsgrößen hinaus sind nichtfinanzielle Leistungsindikatoren bzw. Erfolgsfaktoren für die
Performance des Unternehmens von zentraler Bedeutung. Diese
ergeben sich aus den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Geschäftsmodells. Bei den nicht-finanziellen Leistungsindikatoren ist nach Segmenten zu differenzieren.
1.6.3.1 Segment Sport
Bei SPORT1 sind diese für den Free-TV-Bereich die täglichen Reichweiten und Marktanteile, die von der Gesellschaft
für Konsumforschung (GfK) erhoben werden, für den OnlineBereich die standardisierte Online-Reichweitenwährung
Unique Users, die von der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) ausgewiesen werden. Darüber hinaus weist
die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) monatlich die Page Impressions (PI) und Visits aus. Für den Pay-TV-Bereich ist die
Zahl der Abonnenten wesentlicher Indikator.
Technische Reichweite: Für die Attraktivität von SPORT1 als
Plattform für die werbetreibende Wirtschaft ist die technische Reichweite des Senders (via Kabel und Satellit) von
großer Bedeutung. Derzeit weist SPORT1 eine Reichweite
von knapp 90 Prozent der erreichbaren Haushalte in
Deutschland aus und kann somit nahezu flächendeckend
empfangen werden.
Zugang zu Sportrechten: Um den Marktanteil in der Kernzielgruppe halten bzw. ausbauen zu können, ist der Zugang
zu und die Verfügbarkeit von attraktiven Sportrechten für
SPORT1 von großer Bedeutung. Die Berücksichtigung des
Senders bei den Vergabeprozessen für solche Sportrechte ist
somit sehr wichtig. Dies gilt insbesondere für die Übertragung von Fußballspielen. Der Zugang ist unter anderem von
überzeugenden Programmkonzepten, einer soliden Finanzierungsbasis und einem engen Kontaktnetz mit Entscheidungsträgern in diesem Bereich abhängig. Auch für den
Pay-TV-Sportkanal SPORT1+ sind der Zugang zu und die Verfügbarkeit von attraktiven Sportrechten wichtige Kriterien, um
den Pay-Value garantieren und sukzessive steigern zu können.
Journalistische/Redaktionelle Kompetenz: Zur Erzielung angemessener Zuschauer- bzw. Nutzerreichweiten, die wiederum
die Grundlage für Werbeschaltungen der Wirtschaft sind,
muss SPORT1 eine attraktive und kompetente redaktionelle
Darstellung von Sportereignissen sicherstellen. Für die Akzeptanz beim Zuschauer, aber auch für die Erteilung notwendiger aufsichtsrechtlicher Genehmigungen, ist entscheidend, in welchem Umfang diese dem Sender Sportkompetenz und journalistische Glaubwürdigkeit zubilligen. Im Hinblick auf die Erschließung weiterer Distributionsplattformen
ist die redaktionelle Kompetenz auch für SPORT1+ bestimmender Faktor.
Zur Erzielung angemessener Nutzerreichweiten, die ebenfalls Grundlage für Werbeschaltungen bilden, ist auch auf
SPORT1.de eine attraktive und kompetente redaktionelle
Darstellung von Sportereignissen sicherzustellen. Entsprechend wichtig ist die Rekrutierung, Förderung und Sicherung von gut ausgebildeten, fachkundigen, engagierten und
kreativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das gilt gleichermaßen für die neuen Aktivitäten im Bereich Social/
Casual Online Gaming. Im Hinblick auf das sich verändernde Nutzungsverhalten und die steigende Nachfrage insbesondere in Richtung Bewegtbild sind darüber hinaus
sowohl die technische als auch die inhaltliche Weiterentwicklung von Multimedia-Applikationen entscheidend.
Im Hinblick auf die Positionierung von LIGA total!, die Wahrnehmung, Akzeptanz und Zufriedenheit der Kunden und
daraus resultierend auch die Entwicklung der Abrufzahlen
des Plattformbetreibers Deutsche Telekom AG, ist eine journalistisch fundierte und kompetente redaktionelle Aufbereitung und Präsentation der Bundesliga und 2. Bundesliga
auch hier sicherzustellen. Auch LIGA total! arbeitet daher
in der Redaktion ausschließlich mit versierten und renommierten Sportjournalisten und Experten.
Innovationsfähigkeit und kapazitive Leistungsfähigkeit: Der
Erfolg von LIGA total! hängt nicht zuletzt auch von der technologischen Innovationsfähigkeit und der produktionstechnischen Leistungsfähigkeit des Veranstalters Constantin
32
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Sport Medien ab. Gerade im Hinblick auf die vielfältigen
Features, die der Plattformbetreiber bis dato und auch weiterhin anbieten wird, und das Produktionsvolumen pro Spieltag
sind an die technisch hochkomplexe Abwicklung und an die
Kompetenz des gesamten Teams höchste Anforderungen zu
stellen. Pro Spieltag werden alle Spiele der Bundesliga und
die Konferenz gleichzeitig in SD und HD und ein Spiel der
Bundesliga pro Spieltag in 3D produziert. Hinzu kommt die
produktionstechnische Umsetzung der Spiele der 2. Liga
und der Konferenzen in SD. Darüber hinaus gilt es auch die
fehlerfreie Verbreitung über die mobilen Endgeräte und die
Belieferung des Archivs zu gewährleisten. Hinzu kommen
die insbesondere bei Live-Produktionen notwendige Sende-
sicherheit sowie eine fehlerfreie und rechtzeitige Anlieferung bzw. Übertragung des Produkts.
Kapazitive Leistungsfähigkeit: Um im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen zu können, ist die Leistungsfähigkeit der PLAZAMEDIA im Hinblick auf Produktionsvolumina von entscheidender Bedeutung. Der produzierte
Programm-Output in Stunden ist ein Anknüpfungspunkt für
die vor- und nachgelagerten Services.
Der Programm-Output wird nach folgenden Kriterien analysiert (Angaben in Tausend Stunden):
PROGRAMM-OUTPUT
Live vs. Nicht Live
Klassisches TV vs. IPTV
Sport vs. Non Sports
Innovationsfähigkeit: Der Erfolg von PLAZAMEDIA hängt
wesentlich von der Fähigkeit ab, ihren Kunden hochwertige
und innovative Dienstleistungen in den Bereichen Außen-,
Innen- bzw. Studio- und Postproduktion sowie in den Feldern
Neue Medien, Sendeabwicklung, Technologie, multimediales
Content-Handling und digitale Archivierung anzubieten. Vor
dem Hintergrund der erhöhten Nachfrage nach Produktionstechnologien wie HD und 3D ist neben der Erfahrung
gerade auch die Innovationskompetenz einer der wettbewerbskritischen Faktoren. Im Hinblick auf die reibungslose
Abwicklung technisch hochkomplexer Produktionsprozesse –
u.a. bei LIGA total! – sind darüber hinaus auch an die Kompetenz und Flexibilität der gesamten Produktionsmannschaft höchste Anforderungen zu stellen.
Strategische Vermarktungskompetenz: Mit der zentralen Vermarktung der Marken des Sportsegments des Constantin
Medien-Konzerns, über die die gesamte Bandbreite an
Dienstleistungen im Sportmedienbereich abgedeckt wird, ist
Constantin Sport Marketing in der Lage, dem wachsenden
33
2011
2010
227 davon 36 Live
227 davon 111 TV
227 davon 189 Sport
182 davon 53 Live
182 davon 102 TV
182 davon 138 Sport
Bedürfnis nach plattformübergreifenden Vermarktungsstrategien verbunden mit einer entsprechenden Vernetzung
sämtlicher Kommunikationsmodelle und -maßnahmen
gerecht zu werden. Für eine erfolgreiche Vermarktung sind
neben der inhaltlichen Positionierung für einen Vermarkter
wie die Constantin Sport Marketing insbesondere eine hohe
Marktdurchdringung bei allen relevanten Media-Agenturen,
Werbetreibenden, Verbänden und Institutionen sowohl auf
der Entscheider- als auch auf operativer Planungsebene von
maßgeblicher Relevanz.
Neben den rein quantitativen Leistungsgrößen der ContentPlattformen, wie z.B. Reichweiten und Marktanteile, sind
auch qualitative Daten zur Werbewirkungsforschung ein
wichtiger Leistungsindikator für Vermarkter. So war die Constantin Sport Marketing Mitveranstalter des TV-Wirkungstags
2011 und führte zusammen mit der mp neuro:impact eine
Neuromarketingstudie zur Messung der Werbewirkung im
Sportumfeld durch.
1.6.3.2 Segment Film
Der Konkurrenzdruck auf dem Kinomarkt ist seit Jahren unverändert groß. Vor diesem Hintergrund beobachtet die Constantin Film AG sehr genau die Aktivitäten ihrer Wettbewerber, um die eigenen Kinostarts bestmöglich nach
Marktumfeld und Jahreszeit zu platzieren. Zur Begrenzung
des Auswertungsrisikos in einem nach wie vor saturierten
Marktumfeld stehen dabei aufwendige 3D-Produktionen,
Filme mit Event-Charakter, Family-Entertainment-Produktionen sowie Bestseller-Verfilmungen im Zentrum. Außerdem arbeitet die Constantin Film AG schon seit Jahrzehnten
sehr eng mit renommierten und erfahrenen Drehbuchautoren, Regisseuren und Produzenten im In- und Ausland zusammen, die über großes Know-how bei der Produktion von
Kinofilmen und TV-Formaten verfügen.
Die besondere Kompetenz der Constantin Film AG im
Hinblick auf die Entwicklung und die Produktion von Kinofilmen wird durch die Tatsache dokumentiert, dass 13 der
deutschen Top-30-Filme, die von 2002 bis 2011 in die
Kinos kamen, aus dem Constantin Film-Verleih stammten
und/oder von der Constantin Film-Gruppe produziert wurden.
Im gleichen Zeitraum wurden 35 Prozent der Kinotickets,
die für deutsche Produktionen verkauft wurden, für einen
Constantin Film-Titel gelöst.
Quellen: SPIO auf Grundlage der FFA-Jahreslisten von 1986 bis
1990, ab dann auf Grundlage der Daten des Verbands der Filmverleiher (VdF), Wiesbaden. In den Daten von 1986 bis 1990 sind nur
die 100 erfolgreichsten Filme des jeweiligen Jahres enthalten. Ab
1991 sind alle Filme erfasst, für die vom VdF Zahlen gemeldet
wurden (i.d.R. für die ersten 26 Wochen der Auswertung). In dieser
Statistik sind auch Wiederaufführungen enthalten.
1.6.3.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Ausschlaggebend für den Erfolg im Segment Sport- und
Event-Marketing sind das entsprechende Fachwissen und
die Erfahrung, TV- und Sponsorenrechte für internationale
Großveranstaltungen erfolgreich zu vermarkten. Die wichtigste Voraussetzung für die entsprechenden Vermarktungsaufträge ist eine enge, vertrauensvolle Geschäftsbeziehung
mit den Rechteinhabern.
1.7 Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB n. F.
Im Hinblick auf die Entsprechenserklärung, die Angaben zur
Unternehmensführungspraxis sowie die Beschreibung der
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise von Ausschüssen verweisen wir
auf unsere Homepage: www.constantin-medien.de/Investor
Relations/Erklärung zur Unternehmensführung gem. § 289a
HGB.
1.8 Grundzüge des Vergütungssystems
Vergütung des Vorstands
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands der Constantin
Medien AG liegt im Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats.
Die Vergütung entspricht den Vorgaben des Aktiengesetzes
sowie den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.
Die monetären Vergütungsteile jedes Vorstandsmitglieds umfassen sowohl fixe als auch variable Bestandteile. Die variablen
Vergütungsbestandteile werden zum einen vom Aufsichtsrat im
Rahmen seines pflichtgemäßen Ermessens festgesetzt und
enthalten zum anderen eine mehrjährige Bemessensgrundlage,
die sich u.a. an der Entwicklung des Börsenkurses und den
Ergebnissen des Konzerns orientiert. Die variablen Vergütungsbestandteile sind der Höhe nach vertraglich begrenzt. Die
Anstellungsverträge der Vorstände sehen zudem einen sogenannten Abfindungs-Cap vor, wenn der Vertrag ohne wichtigen
Grund vorzeitig endet.
Aktienanspruch aus Optionsrechten für Mitglieder des Vorstands
Zum 31. Dezember 2011 entfallen auf die zu diesem Zeitpunkt bestellten Mitglieder des Vorstands keine Optionsrechte,
die zum Bezug von Aktien der Constantin Medien AG berechtigen.
Vergütung des Aufsichtsrats
Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist in §12 der
Satzung der Constantin Medien AG geregelt. Demnach erhalten
die Mitglieder neben einer fixen Vergütung auch eine erfolgsorientierte Vergütung, die unter anderem auch – wie im Deutschen Corporate Governance Kodex vorgesehen – auf den langfristigen Unternehmenserfolg bezogene Bestandteile enthält.
Aktienanspruch aus Optionsrechten für Mitglieder des Aufsichtsrats
Zum 31. Dezember 2011 entfallen auf die Mitglieder des Aufsichtsrats keine Optionsrechte, die zum Bezug von Aktien der
Constantin Medien AG berechtigen.
34
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Für Einzelheiten zur Vergütung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder wird auf Kapitel 5.1 des Anhangs verwiesen.
1.9 Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Die Weltwirtschaft blieb im Jahr 2011 auf Wachstumskurs und
zeigte sich insgesamt in robuster Verfassung. Gleichwohl war
sie beeinflusst von einer Vielzahl von Krisenfaktoren, allen
voran von der Staatsschuldenkrise in Europa und den dadurch
ausgelösten oder verstärkten Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten. Aber auch Naturkatastrophen wie das
schwere Erdbeben in Japan im März, die Haushaltskrise in den
USA oder politische Umwälzungen in Nordafrika vergrößerten
die Verunsicherungen der Märkte. Dennoch gingen Experten,
wie das Institut für Weltwirtschaft (IfW), zum Ende des Berichtsjahres von einem Wachstum der Weltwirtschaft um 3,8
Prozent aus. Getragen wurde der Zuwachs unverändert von den
aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens und Lateinamerikas,
allerdings mit deutlich abnehmender Dynamik im Jahresverlauf.
Die Staatsschuldenkrise im Euroraum führte zu umfassenden
politischen und wirtschaftlichen Stützungsmaßnahmen der
Europäischen Union (EU) und der Europäischen Zentralbank
(EZB) für die betroffenen Mitgliedsstaaten, insbesondere für
Griechenland.
Die europäische Wirtschaft entwickelte sich 2011 im Zuge der
Schuldenkrise unterdurchschnittlich zur Weltwirtschaft insgesamt. Die Prognosen für das Jahreswachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) lagen für die Euro-Zone gegen Ende
des Berichtsjahres zwischen 1,5 und 1,7 Prozent. Dabei war
im Jahresverlauf ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen,
der das sinkende Vertrauen der investierenden Wirtschaft und
der Verbraucher und die sich verschlechternden Finanzierungsbedingungen widerspiegelt.
Dagegen erwies sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2011 im
internationalen Vergleich als sehr robust. Das Statistische Bundesamt ermittelte ein Wachstum des BIP von 3,0 Prozent
(2010: 3,7 Prozent). Schlüsselbranchen wie die Automobilindustrie, die Elektroindustrie oder der Maschinen- und Anlagenbau verzeichneten deutliche Zuwächse und sind auch für
die Entwicklung im Jahr 2012 grundsätzlich optimistisch. Die
gute Konjunktur führte zudem zu einem signifikanten Aufbau
35
von Beschäftigung bzw. zur weiteren Reduzierung der Arbeitslosigkeit in Deutschland.
Quellen: Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kiel: Weltkonjunktur mit
geringer Dynamik, Medieninformation 20. Dezember 2011, Europäische Zentralbank (EZB); Monatsbericht Dezember 2011, Deutsche
Bundesbank, Monatsbericht Dezember 2011, Bundesagentur für
Arbeit, Presseinformation vom 3. Januar 2012, Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung von 11. Januar 2012
1.10 Branchenspezifische Rahmenbedingungen
1.10.1 Segment Sport
Free-TV
Nach Einschätzungen von Nielsen Media Research sind die
deutschen Bruttowerbeinvestitionen in den Above-the-line-Medien (TV, Radio, Online, Print, Plakat, Kino) 2011 im Vergleich
zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 25,8 Mrd. Euro gestiegen.
Während der Bruttowerbemarkt im ersten Halbjahr 2011 mit
einem deutlichen Plus von 5,0 Prozent abschloss, verlangsamte sich das Wachstum nach Angaben des Informationsund Medienunternehmens im zweiten Halbjahr 2011, und
dabei insbesondere im letzten Quartal des Jahres, und lag
schließlich bei einem Plus von 2,1 Prozent. Laut Nielsen
dürfte für diese Entwicklung ausschlaggebend sein, dass die
aktuell weltweit turbulente Wirtschaftslage zuletzt doch Auswirkungen auf den deutschen Bruttowerbemarkt hatte.
Werbestärkste und werbeaktivste Branche waren 2011 OnlineDienstleistungen: Portale, Communities und Suchmaschinen
erhöhten 2011 ihre Bruttowerbeausgaben um 72 Mio. Euro
auf 284 Mio. Euro. Die Investitionen in Fernsehwerbung konnten 2011 um 1,8 Prozent auf rund 11,1 Mrd. Euro gesteigert
werden.
Quellen: IP Deutschland 4. Januar 2012. Nielsen Media Research,
Pressemitteilung „Bruttowerbemarkt schließt 2011 mit solidem Plus
ab“ vom 13. Januar 2011
Pay-TV
Die Angebote im Bereich Bezahlfernsehen umfassen neben der
„klassischen“ Pay-TV Plattform von Sky Deutschland die kostenpflichtigen Programmplattformen von Kabelnetzbetreibern
wie Kabel Deutschland, Unitymedia, Kabel BW, Tele Columbus, PrimaCom oder KabelKiosk. Darüber hinaus beinhaltet
der Pay-TV-Bereich andere TV-Plattformen wie beispielsweise
Entertain der Deutschen Telekom oder das im Februar 2011
gestartete Vodafone TV.
PricewaterhouseCoopers (PwC) geht in seiner im Oktober 2011
erschienenen Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015“ von deutschlandweit insgesamt 5,3 Mio.
Pay-TV-Haushalten aus. Bis zum Jahr 2015 erwartet PwC ein
durchschnittliches jährliches Wachstum von 8,7 Prozent auf
dann 6,7 Mio. Pay-TV-Haushalte. Entsprechend werde auch
der Anteil der Pay-TV-Haushalte in Deutschland steigen: von
12,4 Prozent in 2011 auf 17 Prozent im Jahr 2015.
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 –
2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Online
Die im Februar 2012 veröffentlichte Erhebung der Bruttowerbeinvestitionen durch den Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zeigt für das Jahr 2011
ein Wachstum des Online-Werbemarkts in Deutschland auf 5,7
Mrd. Euro. Der Online-Anteil des Gesamtwerbemarktes betrug
mit 19,6 Prozent rund ein Fünftel des Gesamtmarkts. Online
rangiert somit weiter an zweiter Stelle der Werbemedien hinter
TV mit 38 Prozent und vor Zeitungen (18,5 Prozent), Publikumszeitschriften (12,8 Prozent), Radio (5 Prozent), Plakat
(4,4 Prozent) und Fachzeitschriften (1,4 Prozent).
Den größten Anteil am Online-Werbemarkt hatte 2011 erneut
das Display-Geschäft (klassische Online-Werbung) mit einem
Umsatz von 3,29 Mrd. Euro gefolgt von den Umsätzen aus
Suchwortvermarktung (2,08 Mrd. Euro) und Affiliate-Netzwerken (374 Mio. Euro).
Mit den aktuellen Zahlen für das Jahr 2011 liegt der OVK deutlich unter seiner im vergangenen Herbst veröffentlichten Umsatzprognose in Höhe von 6,23 Mrd. Euro für den gesamten
Online-Werbemarkt. Auch der Anteil von Online am Bruttowerbekuchen lag in der damaligen Prognose mit 21,8 Prozent
noch deutlich höher. Die unterschiedlichen Ergebnisse der
Werbestatistik sind nach Angaben des OVK auf eine Veränderung der Messmethodik aufgrund der sich verändernden Marktgegebenheiten zurückzuführen, die der OVK gemeinsam mit
Nielsen vorgenommen hat.
Quelle: Horizont.net: Statistik des Online-Vermarkterkreis (OVK) im
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), 27. Februar 2012
IPTV
Der Verbreitungsweg IPTV gewann im Jahr 2011 weiter an
Bedeutung: Nachdem sich die Zahl der Haushalte in Deutschland, die den TV-Empfang über das Internet-Protokoll (IPTV)
nutzen, in 2010 bereits stark erhöht hatte, wuchs die Zahl der
Haushalte bis Mitte des Berichtsjahres auf rund 1,5 Millionen
an. Diesen Anstieg führt PwC in einer aktuellen Studie vor
allem auch auf intensive Marketing-Maßnahmen und den
Erwerb von attraktiven Programminhalten zurück. Durch die
gestiegene Nachfrage nach HD- und auch 3D-Fernsehangeboten nahmen laut der Studie folgerichtig auch die Ausgaben von
IPTV-Haushalten für Abonnements weiter zu.
Im Frühjahr 2011 war mit Vodafone ein weiteres Telekommunikationsunternehmen mit einem eigenen IPTV-Angebot an den
Start gegangen und hat damit für weitere Dynamik im deutschen IPTV-Markt gesorgt. Das IPTV-Angebot „Vodafone TV“
bietet neben den öffentlich-rechtlichen auch eine Vielzahl
privater Sender – unter anderem auch SPORT1 – in HD an.
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 –
2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Produktionsdienstleistung
Der Produktionsmarkt profitierte in 2011 vom Wachstum des
TV-Werbemarktes, wenngleich sich die Wachstumsdynamik im
Jahresverlauf verlangsamt hat. Dies führte allgemein zu einer
guten Nachfrage-Entwicklung, vor allem nach hochwertigen
HD- und 3D-Produktionen.
Durch die anhaltend rasante technologische Entwicklung und die
zunehmend multimediale Nutzung von Inhalten steigen die Anforderungen an ein breites Dienstleistungs- und Produktspektrum.
Dennoch zeigt sich die Kundenseite weiterhin kostenbewusst. Wie
bereits 2010 war der Markt auch 2011 durch eine anhaltend
starke Nachfrage nach Produktionskapazitäten für HD- und 3DProduktionen, plattformübergreifendem Content-Handling sowie
interaktiven, digitalen und mobilen Diensten geprägt. Hierfür
werden flexible file-basierte Workflows und Produktionen benötigt.
Vermarktung
Wie in den beiden vergangenen Jahren, war der Werbemarkt
auch 2011 von stark konditionengetriebenen Geschäftsmodellen und einer unverändert hohen Wettbewerbsintensität
unter den TV-Vermarktern geprägt. Darüber hinaus standen
die Werbeinvestitionen 2011 – zumindest temporär – unter
dem Einfluss der Naturkatastrophe in Japan, den politischen
36
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Umwälzungen in der arabischen Welt und den nordafrikanischen Ländern sowie der europäischen Staatsschuldenkrise.
Im TV-Vermarktermarkt gab es im Vergleich zu 2010 kaum
Veränderungen. Mit der Übernahme der Vermarktungstätigkeit
beim TV-Sender N24 durch iq media marketing GmbH trat
lediglich ein neuer Wettbewerber im männeraffinen Umfeld in
den Markt ein. Der Gesamtwerbemarkt wird weiterhin von den
beiden großen Vermarktungsgesellschaften, der IP Deutschland und der SevenOne Media, dominiert, die 2011 zusammen einen Share of Advertise an den TV-Bruttogesamtinvestitionen von 76,1 Prozent hatten. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender verbuchten einen Share von 8,2 Prozent am
Gesamtbruttowerbeumsatz.
Das aktuelle Vermarkter-Ranking der Arbeitsgemeinschaft
Online Forschung (AGOF) weist für 2011 71 Online-Vermarkter
aus, also eine deutlich höhere Fragmentierung als dies im TVVermarkter-Markt der Fall ist. Laut Nielsen Media Research
lagen die TOP 5 der Online-Vermarkter 2011 bei einem Share
of Advertise von 51,2 Prozent an den gesamten Online-Bruttowerbeumsätzen (TOP 9: 71,3 Prozent).
1.10.2 Segment Film
Kinoproduktion/Rechteerwerb
Nach der zurückhaltenden Einkaufspolitik auf den internationalen Filmmärkten im Verlauf der letzten beiden Jahre wurden
2011 wieder deutlich mehr erfolgreiche Abschlüsse im Bereich
Lizenzeinkauf/Rechteerwerb realisiert. Die Vielzahl hochwertiger Filmprojekte sorgte für gute Verkäufe und so schlossen
die Filmmärkte auf der Berlinale und in Cannes sowie der American Film Market mit einer guten Bilanz.
Der weltweite Kinomarkt wurde im abgelaufenen Jahr in erster
Linie von Fortsetzungen und Neuauflagen bereits bekannter
Marken sowie Komödien dominiert. Von den 15 global erfolgreichsten Filmen des Jahres war mit „Brautalarm“ nur ein einziger ein Originalstoff. Ein weiteres wichtiges Thema waren
erneut Produktionen in 3D. Während der Trend in den USA
infolge zu vieler schlecht konvertierter Filme immer mehr
abflaut, ist er in Deutschland und vielen anderen Ländern nach
wie vor beeindruckend hoch. Deshalb werden deutsche
Produktionsunternehmen auch im laufenden Jahr auf die
Herstellung hochwertiger 3D-Titel setzen.
37
Speziell zum Jahresende 2011 wurde intensiv über die Novellierung des deutschen Filmförderungsgesetzes (FFG) diskutiert,
das zum 1. Januar 2014 in neuer Fassung in Kraft treten soll.
Nach der Meinung vieler Branchenvertreter sollte sich das FFG
in erster Linie auf seine ursprüngliche Aufgabe konzentrieren:
Alle Nutzergruppen von Spielfilmen sollten Abgaben an die FFA
entrichten, die dann zur Förderung der Produktion und der
Herausbringung von Filmen zur Verfügung stehen. Denn hochwertige und erfolgreiche Filme sind letztendlich für alle Beteiligten von Vorteil – vom Verleiher bis hin zum Kinobetreiber.
Quelle: Blickpunkt:Film vom 19. Januar 2012
TV-Auftragsproduktion
Der Markt für TV-Auftragsproduktionen hat sich auch knapp
drei Jahre nach der einschneidenden Werbekrise noch nicht
erholt. Trotz langsam wieder ansteigender Budgets sind die TVSender bei Investitionen in neue Sendeformate noch immer
zurückhaltend. Gleichzeitig fordern sie von den TV-Produktionsfirmen hochwertige Produkte zu möglichst günstigen Preisen
– und dies vor dem Hintergrund stetig steigender Produktionskosten.
Eine Umfrage, die die „Allianz Deutscher Produzenten – Film
& Fernsehen“ Anfang Juni 2011 bei ihren Mitgliedern durchführte, zeigte dann auch eindeutig, dass das mit Abstand
größte Problem der Produzenten weiterhin die ungenügende
Vergütung ihrer Leistungen ist. Deshalb hat sich ihre Einschätzung der Zukunftsperspektiven seit dem Jahr 2009 auch
kaum verbessert: Die wirtschaftlichen Aussichten werden aktuell
nur von 57 Prozent der Befragten als optimistisch bewertet,
2009 war dies bei 50 Prozent der Produzenten der Fall.
Quelle: „Wirtschaftliche Erwartungen der deutschen Produktionswirtschaft 2011“, veröffentlicht am 23. Mai 2011 von der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen
Darüber hinaus sind sich die TV-Produzenten einig, dass es
auch an einer angemessenen Transparenz hinsichtlich der zur
Verfügung stehenden Auftragsproduktionsbudgets im deutschen Fernsehen mangelt. Eine kontinuierliche Berichterstattung über Programmvolumina und eine Auftragsvergabe der
TV-Sender zu fairen Vergütungen könnte den Wettbewerbsdruck zukünftig senken und wieder mehr Raum für innovative
Projekte und künstlerisch anspruchsvolle Produkte schaffen.
Quelle: Blickpunkt:Film vom 13. Januar 2012
In diesem Zusammenhang sorgte im September 2011 eine
Meldung der ARD-Tochtergesellschaft Degeto (Deutsche Gesellschaft für Ton und Bild) für großes Aufsehen in der deutschen
TV-Landschaft: Bis 2014 müsse, laut Degeto, mit einem Rückgang von Produktionsaufträgen und Lizenzeinkäufen gerechnet werden, da für die Jahre 2012 und 2013 das Programmvorratsvolumen bereits erreicht sei. Auch die Constantin Film
AG und ihre Tochtergesellschaften arbeiteten in den vergangenen Jahren mehrfach erfolgreich mit der Degeto zusammen.
Inwieweit die zukünftige Kooperation durch die aktuellen Vorgänge belastet werden könnte, kann aus heutiger Sicht nicht
beurteilt werden.
Quelle: Pressemitteilung der Degeto vom 20. September 2011
Kinoverleih
In den USA scheint der Kinomarkt derzeit gesättigt zu sein, da
einerseits die Mittelschicht der Bevölkerung eher kleiner als
größer wird und das Land andererseits flächendeckend mit
Multiplex-Kinos ausgestattet ist, sodass kaum noch Raum für
Wachstum besteht. Großes Potenzial bieten dagegen Regionen
wie der Nahe Osten, Russland, China und Südamerika, in
denen die Kinomärkte derzeit rasant wachsen.
Nach einer Studie von PwC werden inzwischen 63 Prozent aller
Kinoumsätze in Märkten außerhalb der USA erzielt. PwC prognostiziert, dass diese Tendenz weiter ansteigen wird, da die
Umsätze in den Schwellenländern in den nächsten drei Jahren
Zuwachsraten im zweistelligen Bereich verzeichnen werden.
Vor diesem Hintergrund werden die großen Hollywood-Studios
ihre Filme zukünftig immer stärker auf den Weltmarkt und den
globalen Geschmack zuschneiden.
Quellen: „German Entertainment and Media Outlook: 2011 – 2015”,
PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Artikel:
„Tschüs, Hollywood“ aus der Financial Times vom 12. Dezember 2011
Auf dem deutschen Kinomarkt konnte die anvisierte 1-Milliarden-Umsatzgrenze erneut nicht übersprungen werden. Mit
einem Box Office von 958,1 Mio. Euro und einem Plus von
4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (920,4 Mio. Euro) zählt
das Kinojahr 2011 dennoch zu den umsatzstärksten der letzten
50 Jahre. Die Besucherzahlen lagen mit 129,6 Mio. gelösten
Tickets um 2,4 Prozent über dem Niveau von 2010 (126,6
Millionen). Dass die Ergebnisse nicht noch besser ausfielen,
lag in erster Linie am regenärmsten Herbst aller Zeiten – eine
Jahreszeit, in der die Menschen normalerweise verstärkt ins
Kino gehen. Von daher konnten viele Titel, die in diesem Zeitraum gestartet wurden, ihr Potenzial nicht entfalten.
Erfolgreichster Film des Jahres war erwartungsgemäß der zweite
Teil von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ mit über
6,4 Mio. Besuchern und einem Einspielergebnis von fast 57,0
Mio. Euro. Platz zwei belegte „Pirates of the Caribbean – Fremde
Gezeiten“ mit knapp 4,4 Mio. Zuschauern und einem Box Office
von mehr als 43,8 Mio. Euro. Besucherstärkster deutscher Film
war mit rund 4,3 Mio. Zuschauern die Til Schweiger-Komödie
„Kokowääh“, gefolgt von der Constantin Film-Koproduktion
„Wickie auf großer Fahrt“ mit über 1,7 Mio. Besuchern.
Insgesamt konnten deutsche Eigen- und Koproduktionen im
Jahr 2011 einen erheblich größeren Beitrag zur Gesamtbilanz
leisten als noch im Vorjahr. Die Zahl der verkauften Tickets
erhöhte sich um 33,5 Prozent von 20,9 Millionen auf 27,9
Millionen – das zweitbeste Ergebnis der letzten fünf Jahre.
Dementsprechend deutlich nach oben entwickelte sich auch
der Marktanteil einheimischer Produktionen, der von 16,8 Prozent auf 21,8 Prozent anstieg.
Quellen: „Marktstatistik Deutschland, Jahr 2011, 30. Dezember 2010 –
1. Januar 2012“ von Rentrak EDI; „Das Kinoergebnis 2011“ vorgelegt
von der FFA am 8. Februar 2012
Home Entertainment
Die deutsche Home Entertainment-Branche erwirtschaftete im
Jahr 2011 einen Gesamtumsatz von rund 1,7 Mrd. Euro und
konnte den Vorjahreswert (1,67 Mrd. Euro) damit um knapp 2
Prozent übertreffen. Mit diesem starken Ergebnis erreichte der
deutsche Home Entertainment-Markt den zweitbesten Jahresumsatz seit dem Jahr 2004 (über 1,7 Mrd. Euro). Das Geschäft
mit dem Verkauf und Verleih der physischen Datenträger DVD
und Blu-ray war dabei nach wie vor dominierend. Dennoch
konnte der digitale Konsum (Video-on-Demand, Pay-per-View
und Electronic-Sell-Through) kräftig zulegen und seinen Umsatz
im Verleih- und Kaufbereich um 49 Prozent auf knapp 64 Mio.
Euro (2010: 43 Mio. Euro) steigern.
Die Umsätze mit dem Verkauf von DVDs sanken im Jahr 2011
um 8 Prozent auf rund 1,1 Mrd. Euro (2010: knapp 1,2 Mrd.
Euro). Dieser Rückgang wurde jedoch durch deutliche Zuwächse im Blu-ray-Segment und beim Electronic-Sell-Through
38
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
kompensiert. Mit Blu-ray-Discs wurde 2011 ein Einzelhandelsumsatz von 267 Mio. Euro (Vorjahr: 193 Mio. Euro) erwirtschaftet – ein Plus von mehr als 38 Prozent. Der Anteil der
Blu-ray-Discs am Video-Kaufmarkt hat sich damit bereits auf
19 Prozent erhöht. Die Umsätze mit Electronic-Sell-Through
konnten sogar um 45 Prozent auf 32 Mio. Euro (2010: 22 Mio.
Euro) zulegen.
Die Erlöse im deutschen Video-Verleihmarkt blieben mit 261
Mio. Euro nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres (264 Mio.
Euro). Hauptursache hierfür war die weiterhin rückläufige Entwicklung der Anzahl an Verleihvorgängen, die sich von 109
Millionen Transaktionen im Jahr 2010 auf aktuell 105 Millionen reduzierten. Darüber hinaus nehmen – analog zum VideoKaufmarkt – auch die Umsätze aus dem DVD-Verleih seit
Jahren kontinuierlich ab. 2011 sanken sie erneut um rund 12
Prozent auf 192 Mio. Euro (2010: 219 Mio. Euro).
Sehr erfreulich entwickelte sich dagegen der Blu-ray-Verleih,
der ein Umsatzplus von 54 Prozent auf 37 Mio. Euro (2010:
24 Mio. Euro) verzeichnete. In einem Zeitraum von nur fünf
Jahren konnte die Blu-ray-Disc somit einen Marktanteil von 14
Prozent im deutschen Video-Verleihmarkt erreichen. Noch
schneller wächst allerdings das digitale Verleihgeschäft (Videoon-Demand und Pay-per-View), das im Jahr 2011 erneut ein
starkes Umsatzwachstum von mehr als 52 Prozent auf 32 Mio.
Euro (2010: 21 Mio. Euro) erzielte.
Quelle: GfK Panel Services im Auftrag der FFA „Video sell-through
market und Video rental market 2011“, Zeitraum Januar 2011 bis
Dezember 2011
Lizenzhandel/TV-Auswertung
In der TV-Branche wurde im Jahr 2011 die steigende Nutzung
von Videos via Tablet-PCs oder Smartphones sowie die immer
größere Verbreitung von Hybrid-TV-Geräten eingehend diskutiert. Entgegen aller Skepsis führen diese Geräte aber nicht
etwa zu einer weniger starken TV-Nutzung seitens der
Verbraucher, sondern sie fördern und ergänzen sie sogar. Laut
einer Studie der Vermarktungsgesellschaft IP Deutschland,
die zum Jahresende 2011 erschien, saßen die deutschen
Zuschauer ab drei Jahren im Jahr 2011 durchschnittlich 225
Minuten pro Tag vor dem Fernsehgerät – zwei Minuten länger
als noch im Vorjahr.
39
Die Studie belegt außerdem, dass der interaktive TV-Zuschauer
ein „Multitasker“ ist, der Handy, Laptop und Fernsehgerät
häufig simultan nutzt. Soziale Netzwerke wie Facebook begleiten inzwischen TV-Formate (z.B. Casting-Shows) und erzielen
damit gute Erfolge. Darüber hinaus können die Konsumenten
über Handys, Smartphones oder iPods programmbegleitend
surfen. Hauptmotivation für die Parallelnutzung ist dabei die
Suche nach Informationen zum jeweiligen Format. Speziell für
Werbekunden werden diese zusätzlichen Reichweiten deshalb
immer attraktiver.
Quellen: Artikel „Glotzen und surfen: Fernsehen ändert sich“ aus W&V
50/2011; IP Deutschland-Studie zur Fernsehnutzung 2011 vom
Dezember 2011; Studie von TNS Emnid „Parallelnutzung – Interaktivität beim Fernsehen“ vom 19. Dezember 2011
1.10.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Trotz eines starken Wachstums zu Beginn des Jahres 2011
erholte sich der Mediensektor nur langsam. Die erneuerte
Unsicherheit über die Entwicklung der Gesamtwirtschaft, die
andauernde Schuldenkrise in der Eurozone und aufkommende
Befürchtungen vor einem Rückfall in die Rezession führten
dazu, dass die Werbetreibenden gegen Ende des Jahres ihre
Budgets kürzten. Dementsprechend wurden auch die Einschätzungen über die weltweiten Werbeausgaben nach unten
korrigiert. So senkte beispielsweise das Medienplanungs- und
Medieneinkaufsunternehmen ZenithOptimedia seine Prognose
für das Wachstum des Werbemarkts im Jahr 2011 von 4,1 Prozent (Prognose vom Juli) auf 3,5 Prozent.
Quelle: ZenithOptimedia, Pressemitteilung vom 5. Dezember 2011
Der Pay-TV-Markt ist weiter gewachsen, wobei sich sowohl die
Zahl der Abonnenten als auch der durchschnittliche Erlös pro
Abonnent aufgrund einer besseren Verfügbarkeit und neuen
Premium-Angeboten im High-Definition-Bereich erhöht haben.
Laut Angaben von Informa Telecoms & Media beliefen sich die
weltweiten Einnahmen aus Pay-TV-Abonnements im Jahr 2011
auf 163 Mrd. USD – ein Anstieg um rund 6 Prozent gegenüber
2010.
Quelle: Informa Telecoms & Media, 19. Januar 2012
Der Markt für Sportrechte war auch 2011 von Veränderungen
gekennzeichnet, die von einer Reihe von Faktoren beeinflusst
wurden, darunter die allgemeine Konjunkturabschwächung,
Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen sowie
neue Technologien und Konsummuster. Die Rechteinhaber
stellten sich weiterhin der Herausforderung, ihre Rechte in
einer immer komplexer werdenden Multi-Plattform-Umgebung
mit unbegrenzten digitalen Inhalten, die oftmals gratis sind,
zu schützen und gewinnbringend zu verwerten.
Die potenziellen Bieter für Sportrechte, die traditionell durch
ihre zugrundeliegenden Geschäftsmodelle eingestuft werden
können, entwickelten sich weiter. Der anhaltende Wettbewerbsdruck durch neue Akteure aus dem digitalen Bereich
blieb bestehen, obwohl diese potenziellen Marktteilnehmer
beim Erwerb von Premium-Sportrechten letztendlich größtenteils nur als Beobachter und nicht als Teilnehmer auftraten.
Gleichzeitig hat die relativ hohe Widerstandsfähigkeit des PayTV-Sektors im Verlauf des Konjunkturrückgangs in vielen
Ländern dazu geführt, dass er sowohl werbefinanzierte als auch
öffentlich-rechtliche Wettbewerber in zunehmendem Maße
überbieten konnte.
Dennoch waren es die schwierigen Marktbedingungen und
nicht die strukturellen Änderungen, die den Stellenwert von
Premium-Sportrechten verdeutlicht haben. Die Schwierigkeit,
attraktive Sportprogramme anzubieten, die das von den TVSendern bevorzugte junge Massenpublikum ansprechen, führte
dazu, dass der Anteil von Premium-Sportrechten in den
Gesamtbudgets für den Rechteerwerb angestiegen ist. Darüber hinaus hat der Konjunkturrückgang die bereits seit längerem bestehende Kluft zwischen Premium-Sportrechten und
dem restlichen Markt noch weiter vergrößert. Sportveranstaltungen mit globaler Reichweite und von weltweitem Interesse
waren auch weiterhin sehr attraktiv für Sponsoren und TVSender. Veranstaltungen aus dem mittleren Bereich hingegen
hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da sich die reduzierten
Werbeausgaben der Marken und Sender auf eine kleinere
Anzahl von „Muss“-Events konzentrierten. Daher bleiben Premium-Live-Sportrechte wie zum Beispiel die UEFA Champions
League und die UEFA Europa League äußerst wichtige
Content-Angebote für die TV-Sender, wenn sie ein breites
Publikum ansprechen wollen.
1.10.4 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Aufgrund der angestrebten Neuausrichtung dieses Segments
beziehen sich die folgenden Aussagen ausschließlich auf den
Bereich Social Gaming, in dem Escor agiert.
Die Online-Spiele waren im Jahr 2010 das am stärksten wachsende Segment des Videospiele-Markts mit einem Zuwachs
von knapp 28 Prozent. Der Ausbau von Breitbandzugängen
und steigende Übertragungsgeschwindigkeiten stimulieren den
Markt für Online Games. Parallel dazu hat sich in den vergangenen Jahren auch die Zielgruppe der Videospiele verändert:
Gespielt wird nicht mehr nur von jüngeren Männern, sondern
zunehmend auch von Frauen, die bei Browserspielen mit 51
Prozent sogar die Mehrheit der Nutzer ausmachen. Besonders
beliebt bei Frauen sind Casual Games. Dabei handelt es sich
um Browser-basierte Spiele, bei denen Nutzer auf einer Website Brett- oder Strategiespiel wie zum Beispiel Online Poker
spielen können.
Online-Spiele in sozialen Netzwerken, sogenannte Social
Games, sind ein weiterer wesentlicher Wachstumstreiber. Der
Mehrwert für die User besteht darin, dass sie weit verbreitet
sind und man somit gegen eine Vielzahl von anderen Spielern
antreten kann. Umsätze werden über Werbung und Mikrotransaktionen erzielt.
Das Wachstum der sozialen Netzwerke wird sich zusätzlich
stimulierend auswirken: PwC geht für den Browserspiele-Markt
im Prognosezeitraum von einem durchschnittlichen jährlichen
Wachstum von 8,2 Prozent aus. Für das Jahr 2015 wird demnach ein Marktvolumen von 42 Millionen Euro erwartet.
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 –
2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
1.11 Bericht über den Geschäftsverlauf und die Lage der
Segmente des Konzerns
1.11.1 Segment Sport
Das Jahr 2011 stand für SPORT1 im Zeichen des weiteren
Ausbaus seiner multimedialen Plattformen sowie der damit zusammenhängenden Verbreitung der redaktionellen Sportberichterstattung und zahlreichen Angebote für Zuschauer und
User. So präsentiert SPORT1 seit Februar 2011 unter anderem
einen eigenen Bewegtbild-Channel auf dem weltweit führenden
Video-Portal YouTube. Der SPORT1-YouTube-Channel liefert
den Usern aktuelle Sport-News und -Hintergrundberichte. Im
Mai und Juni präsentierte SPORT1 im SPORT1-YouTubeChannel mit Spielen der Handball- und Basketball-Bundesliga
erstmals deutsche Sportereignisse live auf YouTube. Im
Dezember wurde neben zahlreichen Top-Spielen der Beko BBL
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ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
auch die Turkish Airlines Euroleague live gestreamt. Im Rahmen
der Entwicklung neuer Diversifikations-Geschäftsmodelle startete SPORT1 mit „SPORT1 Poker“ eine eigene Social GamingPlattform. Im September wurde in Zusammenarbeit mit der
Schweizer SPORTAL MEDIA GROUP das Portal SPORT1.ch
und damit die eigenständige Online-Präsenz in der Schweiz an
den Start gebracht.
Free-TV
Mit Jahresmarktanteilen von 0,9 Prozent bei Zuschauern gesamt
(Z3+) und 1,5 Prozent in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 49
Jahre (M 14-49) lag SPORT1 2011 leicht über dem Vorjahresniveau (2010: 0,8 Prozent Z3+ und 1,4 Prozent M 14-49).
Auch 2011 honorierten die SPORT1-Zuschauer vor allem die
Live-Berichterstattung aus dem umfangreichen SportrechtePortfolio des Free-TV-Senders. Reichweitenstärkstes LiveEvent war das Rückspiel von Hannover 96 beim FC Sevilla in
den Playoffs zur UEFA Europa League im August mit einem
Spitzenwert von 3,17 Mio. Zuschauern (Z3+; 2,0 Mio. Zuschauer im Durchschnitt).
Darüber hinaus erzielte die SPORT1-Talksendung „Doppelpass“ über die gesamte Saison 2010/2011 mit 1,02 Mio.
Zuschauer die besten Durchschnitts-Reichweiten seit Start des
Formats 1995 und legte im Vergleich zur Vor-Saison deutlich
um 24 Prozent zu. Die beste jemals gemessene Einzel-Reichweite verbuchte der „Doppelpass“ am 6. März 2011 mit 1,72
Millionen in der Spitze und 1,38 Mio. Zuschauern im Durchschnitt (Z3+). Seit dem Bundesliga-Saisonstart 2011/
2012 präsentiert sich der „Doppelpass“ mit neuem ExpertenTeam: Im Wechsel kommen seitdem Thomas Helmer, Thomas
Strunz und Mario Basler zum Einsatz. Neu ist mit Kia auch
der Titelsponsor des Talk-Formats.
Die Live-Berichterstattung aus der 2. Bundesliga blieb ebenfalls auf hohem Niveau: Bis zu 1,8 Mio. Fußball-Fans verfolgten
im Februar das Regionalderby zwischen Hertha BSC und Energie
Cottbus. Außerdem zahlten sich die neu eingeführten Sondersendungen „Bundesliga Aktuell Spezial“ aus. So erreichte die
Sendung anlässlich des Achtelfinales der Champions League
FC Bayern München gegen Inter Mailand in der Spitze über
1,0 Mio. Zuschauer (Z3+).
41
Abseits des Fußballs konnte SPORT1 im Mai mit den LiveÜbertragungen der Eishockey-Weltmeisterschaft 2011 signifikante Reichweiten-Erfolge erzielen: 1,8 Mio. Zuschauer (Z3+)
in der Spitze und 1,0 Mio. Zuschauer im Schnitt verfolgten die
Live-Übertragung der Partie des DEB-Teams gegen WM-Gastgeber Slowakei. Auch die Live-Übertragungen der HandballWM der Herren erzielten sehr gute Reichweiten: Das Finale
zwischen Frankreich und Dänemark sahen knapp 1,6 Mio.
Zuschauer (Z3+) in der Spitze (1,1 Millionen im Durchschnitt).
Darüber hinaus erzielte SPORT1 im Rahmen der Live-Berichterstattung zur Basketball-Europameisterschaft 2011 mit der
Partie Deutschland gegen Italien bis zu 1,55 Mio. Zuschauer
(Z3+). Auch der spannende Saisonverlauf in der MotorradWeltmeisterschaft MotoGP mit dem deutschen Moto2-Weltmeister Stefan Bradl sorgte für sehr gute Reichweiten von bis
zu 1,0 Mio. Zuschauern (Z3+).
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, (TV Scope), 1. Januar bis 31. Dezember 2011
Neben der Verlängerung des bestehenden MotoGP-Vertrags bis
2014 erwarb SPORT1, analog zu 2010, zudem mit der
Turkish Airlines Euroleague erneut die Ausstrahlungs-Rechte
an der europäischen Königsklasse im Klub-Basketball. Bereits
im September verlängerte SPORT1 die mit Matchroom Sport
bestehende Vereinbarung bis 2017 über die exklusiven Ausstrahlungsrechte insbesondere der Darts-WM und -EM für TV,
Online und Mobile in Deutschland, Österreich und der
Schweiz.
Pay-TV
Nach dem erfolgreichen Start von SPORT1+ im Oktober 2010
erfolgte im Berichtszeitraum der Ausbau des Rechteportfolios
sowie der Verbreitungswege des Pay-TV-Kanals. Seit 15. September 2011 ist SPORT1+ auch im kostenpflichtigen MobileLivestream für iPhone und iPad verfügbar. Der 24-StundenLivestream wird über SPORT1.de angeboten. Über die Pakete
der verschiedenen Plattformbetreiber, die SPORT1+ verbreiten, verbuchte der Pay-TV-Sender Ende 2011 rund 1,25 Mio.
Subscriber.
Anknüpfend an das bereits umfangreiche Portfolio an Sportarten zu seinem Sendestart präsentierte SPORT1+ bereits
Anfang des Jahres eine Vielzahl weiterer hochkarätiger LiveRechte: So konnten Abonnenten unter anderem Begegnungen
der Handball-Weltmeisterschaft der Männer, Spiele des Rugby
Six Nations Cups sowie die NFL Playoffs und den Super Bowl
live verfolgen. Im April startete der Pay-TV-Kanal außerdem
mit den Live-Übertragungen der Tennis ATP World Tour
Masters. Darüber hinaus stießen im Frühsommer die NBA
Playoffs auf sehr großes Interesse in Deutschland. SPORT1
hatte für seinen Pay-TV-Sender Mitte Mai die Live-Ausstrahlungsrechte an allen ausstehenden Partien der NBA Playoffs
erworben. Darüber hinaus wurden auf SPORT1+ auch die internationalen Fußball-Pokalwettbewerbe FA Cup, Coppa Italia und
Coupe de France gezeigt.
Neben exklusiven Ausstrahlungen der Spiele der SüdamerikaMeisterschaft Copa América und dem Start der neuen NFLSaison war das Programm von SPORT1+ im Sommer und
Herbst vor allem geprägt von den Live-Übertragungen der
Rugby WM 2011 sowie exklusiven Partien der Basketball-EM.
Darüber hinaus erwarb SPORT1 für seinen Pay-TV-Kanal Ausstrahlungsrechte am America’s Cup im Segeln bis einschließlich der Saison 2012/2013. Zudem wurden mit dem Saisonstart der TOYOTA Handball-Bundesliga 2011/2012 insgesamt
156 Spiele des SPORT1-Pakets in dieser Spielzeit live bzw. in
Highlights in das Programm von SPORT1+ aufgenommen.
Zudem überträgt der Sender in der Wintersport-Saison
2011/2012 alle „6Star”-Events der „Ticket to Ride (TTR)
World Snowboard Tour“, der weltweit größten Freestyle-Snowboard-Tour live.
IPTV
Zum Rückrunden-Auftakt der Fußball-Bundesliga-Saison 2010/2011 startete LIGA total! im Januar 2011 wie gewohnt mit
der Übertragung aller Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga live und in der Konferenz sowie ausführlichen Zusammenfassungen der einzelnen Partien. Die Spiele der Bundesliga
und die entsprechenden Konferenzen wurden zudem komplett
in HD gezeigt.
Seit Beginn der Rückrunde der Saison 2010/2011 zeigt LIGA
total! an jedem Spieltag erstmals auch ein Live-Spiel der Bundesliga in 3D. Die produktionstechnische Weiterverarbeitung
und grafische Veredelung des 3D-Basissignals wird von PLAZAMEDIA verantwortet. Zudem stehen den Zuschauern bei LIGA
total! zahlreiche technische Features wie zum Beispiel die
„Persönliche Konferenz“ zur Verfügung – einer weltweiten
Innovation, bei der die Abonnenten seit der Saison 2010/2011
über ein Menü aus allen parallel laufenden Partien ihre eigene
Konferenz mit den Spielen ihrer Wahl zusammenstellen können.
Alle Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga inklusive der
Konferenzen waren und sind darüber hinaus auch live über
UMTS-fähige mobile Endgeräte und Smartphones wie das
iPhone abrufbar.
Im dritten Quartal lag der Fokus nach erfolgreichem Abschluss
der zweiten Bundesliga-Saison von LIGA total! auf den Vorbereitungen für den Start der neuen Spielzeit der 2. Bundesliga
am 15. Juli und den Bundesliga-Auftakt am 5. August. Auch
für die laufende Saison unterstrich LIGA total! mit einer weiteren Neuerung seine Vorreiterrolle bei der innovativen Bundesliga-Berichterstattung: Seit Anpfiff des Eröffnungsspiels der
49. Bundesliga-Saison werden bei LIGA total! alle Partien mit
den aktuellen Tracking- und Performance-Daten der IMPIRE
AG analysiert. Erstmals in der Bundesliga werden dabei auch
Informationen zu den Bewegungen auf dem Spielfeld geliefert,
zum Beispiel zur Sprint-Schnelligkeit einzelner Spieler oder
die Laufdistanzen während des Spiels.
Online
Mit insgesamt über 373 Mio. Visits und mehr als 3,1 Mrd.
Page Impressions (Seitenaufrufe) war 2011 das reichweitenstärkste Jahr seit Bestehen von SPORT1.de. Gegenüber dem
Vorjahr konnte SPORT1 somit die Reichweite seiner OnlinePlattform bei den Zugriffszahlen erneut deutlich ausbauen: Die
Visits konnten im Vergleich zum Jahr 2010 um 7 Prozent auf
durchschnittlich 31,1 Millionen im Monat und die Page Impressions um 6,3 Prozent auf monatlich durchschnittlich 261
Millionen gesteigert werden. Besonders hervorzuheben ist
dabei das „All-Time-High“ im März 2011 mit 33,9 Mio. Visits.
Die positive Entwicklung der Zugriffszahlen von SPORT1.de
spiegelte sich auch in den 2011 von der AGOF veröffentlichten Internet-Vermarktungsberichten wieder: In den ersten drei
Quartalen 2011 besuchten im Schnitt 3,05 Mio. Unique User
die Online Plattform SPORT1.de. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit durchschnittlich 2,95 Mio. Unique Usern entspricht dies einer Steigerung von 3 Prozent. Hervorzuheben
sind hierbei die Monate August und September mit 3,46 Mio.
bzw. 3,43 Mio. Unique Usern, womit die bis dato gültige Bestmarke von 3,41 Mio. aus dem zweiten Quartal 2010 übertroffen werden konnte.
42
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Geprägt war diese positive Reichweitenentwicklung im ersten
Halbjahr 2011 insbesondere durch den spannenden Verlauf
der Fußball-Bundesliga, die Fluktuation auf dem Trainermarkt,
die Eishockey-WM und den Erfolg von Dirk Nowitzki und den
Dallas Mavericks in den NBA Playoffs. Im zweiten Halbjahr
2011 stießen insbesondere der frühe Start der 2. Fußball-Bundesliga, der Auftakt der Fußball-Bundesliga, die BasketballEuropameisterschaft der Männer, die FIFA Frauen Weltmeisterschaft Deutschland 2011™ und nicht zuletzt der Erfolg der
deutschen Bundesliga-Klubs in den Qualifikationsrunden der
UEFA Champions League und der UEFA Europa League auf
großes Interesse bei den SPORT1.de-Usern.
Durch den konsequenten inhaltlichen Ausbaus der App, verbunden u.a. mit der Optimierung des Live-Tickers, und der Integration des SPORT1+ Livestreams, der seit September auch
mobil nutzbar ist, wurde die iPhone-/iPad-App bis Ende 2011
insgesamt knapp 1,5 Millionen Mal (2010: 680.000 Downloads) heruntergeladen. Und auch im Video-Segment konnte
SPORT1.de 2011 kräftig zulegen: So konnten die Abrufe im
Vergleich zum Vorjahr um hervorragende 56 Prozent auf knapp
40 Millionen gesteigert werden. Mitverantwortlich hierfür war
der Launch des neuen Mediencenters auf SPORT1.de im Juni,
in dem seither sämtliche Bewegtbild-Themen und -Inhalte rund
um SPORT1 gebündelt sind. Die Anzahl der registrierten User
auf der Livestream-Plattform stieg 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf insgesamt über 100.000 User. Diese
Steigerung ist insbesondere auf die Online-Bewegtbildrechte
der TOYOTA Handball-Bundesliga, der NBA Finals, der Beko
BBL und des Rugby World Cups zurückzuführen.
Quellen: IVW 01 – 12/2011, AGOF internet-facts Q1 – Q4 2010/Q1 –
Q4 2011, Intern/Sitestat/comSCORE, 2010/2011, AppFigures 2011
Produktionsdienstleistung
Im Jahr 2011 bildeten bei PLAZAMEDIA neben Sport- und
Entertainment-Produktionen auch Investitionen in die technische Infrastruktur einen Schwerpunkt.
Während der IHF Handball-Weltmeisterschaft der Herren im Januar 2011 war ein Team von Venue-Managern der PLAZAMEDIA
an den verschiedenen Spielorten im Einsatz. Sie verantworteten
u. a. das Worldfeed sowie die Koordination aller unilateralen TVFormate und fungierten darüber hinaus auch als Ansprechpartner für das Host Broadcasting und alle Rechteinhaber.
43
Im Auftrag des Pay-TV-Anbieters Sky zeichnete PLAZAMEDIA
auch in der gesamten Formel 1-Saison 2011 für die Live-Produktion der freien Trainings, der Qualifyings und der Rennen in
nativem HD verantwortlich. Außerdem setzte PLAZAMEDIA für
Sky bis zum Finale der Saison 2010/2011 am 18. bzw. 28.
Mai 2011 die Produktionen für insgesamt 56 Partien der UEFA
Champions League und 30 Partien der UEFA Europa League
um. Auch in der neuen Saison 2011/2012 der UEFA Champions League war PLAZAMEDIA während der Gruppenphase für
Sky tätig und produzierte und distribuierte das Basissignal in
High-Definition.
Im März wurde PLAZAMEDIA von Sky mit der Abwicklung des
24/7 3D-Kanals beauftragt. Neben der Live-Abwicklung von
Sport-Events, wie der Fußball Bundesliga, der UEFA Champions
League und ausgewählten Golf-Turnieren werden auf dem 3DKanal auch fiktionale Inhalte, Events und Dokumentationen in
3D ausgestrahlt. Darüber hinaus wird das Sendesignal in der
Sendeabwicklung mit 3D-Grafikelementen veredelt. Ferner hat
PLAZAMEDIA im dritten Quartal die file-basierte Umsetzung
der Bundesliga-Produktion eingeführt. Dies ermöglicht Sky,
künftig schneller und bandlos auf das Material zuzugreifen.
Von Sky Österreich erhielt die PLAZAMEDIA Austria Ges.m.b.H.
die Beauftragung für die HD-Produktion und Distribution des
Basissignals während der Gruppenphase der UEFA Europa
League 2011/2012 von Mitte September bis Mitte Dezember
aus den Spielorten in Graz, Salzburg und Wien. Und im Auftrag
von Infront Sports & Media war die PLAZAMEDIA Swiss AG im
Berichtszeitraum für das Host Broadcasting der Qualifikationsspiele zur UEFA EURO 2012 zwischen Liechtenstein und
Litauen sowie Moldawien gegen Schweden verantwortlich.
Im dritten Quartal 2011 produzierte PLAZAMEDIA mit dem
Kärnten IRONMAN Austria sowie dem IRONMAN Regensburg
und der IRONMAN 70.3 European Championship Wiesbaden
drei hochklassige Triathlon-Veranstaltungen – für SPORT1 die
Zusammenfassungen der Veranstaltungen und für die Nutzung
durch weltweite TV-Sender die News-Inhalte.
Seit August 2011 verantwortet PLAZAMEDIA die Sendeabwicklung des 3D-Kanals „3D The Channel“ des Veranstalters
Hollywood Cinema.tv GmbH. Der 24/7 Unterhaltungskanal ist
über Entertain, die TV-Plattform der Deutschen Telekom AG, zu
empfangen und strahlt ausschließlich Programme in nativem
3D aus. Darüber hinaus ist PLAZAMEDIA seit September 2011
auch für die komplette Sendeabwicklung sowie das ContentHandling des Pay-TV-Kanals „My German TV“ verantwortlich,
der von dem Schweizer IMMS GmbH veranstaltet wird.
Vermarktung
Die Constantin Sport Marketing schloss 2011 mit allen aus
strategischer Sicht relevanten Mediaagentur-Netzwerken bzw.
Mediaagenturen entsprechende Jahresvereinbarungen. In der
operativen Vermarktung wurden nahezu alle wichtigen Sponsoring-Kooperationen bei den Regelformaten verlängert und
zum Teil ausgebaut.
Hervorzuheben, vor allem unter dem Aspekt der cross-medialen Vermarktungsstrategie der Constantin Sport Marketing,
sind dabei die neu geschlossenen Vereinbarungen mit dem
Teamsportausrüster ERIMA im Umfeld der Handball-Bundesliga und der 2. Fußball Bundesliga sowie mit dem Reifenhersteller Goodyear Dunlop Tires Germany im Fußballumfeld und
bei der Motorrad-WM MotoGP. Zudem konnte bei dem
Erfolgsformat „Doppelpass“ mit dem Automobilhersteller Kia
Motors Deutschland ein neuer Titelsponsor der Sendung
gewonnen werden, der darüber hinaus sein Engagement auf
allen medialen SPORT1-Plattformen sowie mit klassischen
TV-Spots komplettiert.
Bei den Event-Highlights in 2011 lag der Fokus in der Vermarktung auf der 2011 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft
sowie der FIBA EuroBasket 2011. Das crossmediale Sponsoring der Eishockey Weltmeisterschaft wurde durch Kyocera
belegt, während Skoda das Co-Sponsoring im TV bei SPORT1
übernommen hatte.
Zur Basketball EM 2011 der Männer und den darauf hinführenden Vorbereitungsspielen der deutschen Nationalmannschaft konnten, wie bereits im Vorjahr, mit der ING Diba,
offizieller Partner der Nationalmannschaft, und Beko, offizieller
Partner der Europameisterschaft, Vereinbarungen über Sponsoring- und Sonderwerbeformen abgeschlossen werden.
1.11.2 Segment Film
Kinoproduktion/Rechteerwerb
Im Jahr 2011 starteten bei der Constantin Film AG die Dreh-
arbeiten zu insgesamt neun Eigen- und Koproduktionen – vier
Filme mehr als noch im Vorjahr. So fiel beispielsweise Ende
Januar die erste Klappe zur internationalen Constantin FilmKoproduktion „Der Gott des Gemetzels“, die in Paris gedreht
wurde. Unter der Regie von Roman Polanski standen dabei die
Weltstars Kate Winslet, Jodie Foster, Christoph Waltz und John
C. Reilly vor der Kamera. Das Drama läuft seit Ende November
2011 sehr erfolgreich in den deutschen Kinos und hat bis
Ende Februar 2012 schon mehr als 815.000 Zuschauer
fasziniert.
Von Anfang April bis Mitte Juni 2011 wurde in München und
Thailand die Komödie „Türkisch für Anfänger“ gedreht – eine
Produktion der Constantin Film-Mehrheitsbeteiligung Rat
Pack. Mit seinem Regiedebüt erzählt der mehrfach preisgekrönte Drehbuchautor Bora Dagtekin (unter anderem GrimmePreis und Deutscher Fernsehpreis für die gleichnamige
ARD-Fernsehserie) darin die Geschichte einer deutsch-türkischen Multikulti-Familie neu fürs Kino. Der Kinostart in
Deutschland erfolgte Mitte März 2012.
Unter der Regie von Paul W. Anderson starteten Anfang Oktober
2011 in Toronto die Dreharbeiten zur internationalen Constantin Film-3D-Eigenproduktion „Resident Evil: Retribution”.
Die Hauptrolle im bereits fünften Teil der erfolgreichen Resident
Evil-Reihe hat erneut Milla Jovovich übernommen. Der Film
befindet sich derzeit in Postproduktion und wird voraussichtlich Mitte September 2012 in die deutschen Kinos kommen.
Darüber hinaus erwarb die Constantin Film AG auf der Berlinale
2011 und dem Filmmarkt in Cannes die deutschen Auswertungsrechte für eine Reihe hochkarätiger Filme. Darunter
befinden sich „Ender´s Game“ – ein Science-Fiction-Film (mit
CGI-Elementen) nach dem berühmten Roman von Orson Scott
Gard – sowie „Enchanted Kingdom“, eine 3D-Dokumentation
über den afrikanischen Kontinent. Der deutsche Kinostart dieser
Filme ist noch offen, während der Actionthriller „Bullet to theHead“, in dem Sylvester Stallone einen Auftragsmörder spielt,
voraussichtlich Mitte April 2012 in Deutschland anlaufen wird.
Auf nationaler Ebene sicherte sich die Constantin Film AG unter
anderem die Auswertungsrechte für die SamFilm-Produktion
„Fünf Freunde“, die auf den weltweit bekannten Romanen der
Bestseller-Autorin Enid Blyton basiert. Der Film ist Ende Januar
44
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
2012 angelaufen und hat bislang mehr als 750.000 Kinogänger begeistert. Anfang September 2011 war der Drehstart
zur neuen Marcus H. Rosenmüller-Komödie „Wer’s glaubt wird
selig“ mit Christian Ulmen in der Hauptrolle. Die Wiedemann
& Berg-Produktion wird Mitte August 2012 im Constantin
Film-Verleih in den deutschen Kinos anlaufen.
TV-Auftragsproduktion
Das Produktionsvolumen im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion erreichte zwar noch nicht wieder das Niveau der Jahre vor
der Werbekrise 2009, blieb insgesamt aber stabil. Den Constantin Film-Tochtergesellschaften, die für die Realisierung der
Auftragsproduktionen verantwortlich zeichnen, kamen dabei
ihre langjährigen und erfolgreichen Geschäftsbeziehungen zu
den öffentlich-rechtlichen TV-Anbietern sowie den großen
Privatsendern ProSiebenSat.1 und RTL zugute.
Darüber hinaus hat das Jahr 2011 erneut gezeigt, dass interessante Stoffe und hochwertige Produktionen mit entsprechend schauspielerischen Leistungen nach wie vor hoch in der
Gunst der Fernsehzuschauer stehen. So feierte beispielsweise
schon Anfang Januar 2011 eine ZDF-Auftragsproduktion der
MOOVIE – the art of entertainment GmbH einen großen Publikumserfolg: Das mit Hardy Krüger, Dennenesch Zoudé, Devid
Striesow und Gila von Weitershausen hochkarätig besetzte
Drama „Familiengeheimnisse – Liebe, Schuld und Tod“ faszinierte rund 7,2 Millionen Zuschauer und erzielte damit einen
sehr starken Marktanteil von 19,9 Prozent beim Gesamtpublikum. Ebenfalls im ZDF gesendet wurde Ende Januar 2011 die
MOOVIE-Komödie „Meine Familie bringt mich um“ mit Iris
Berben, August Zirner und Ben Unterkofler in den Hauptrollen,
die mit rund 6 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von
17,4 Prozent beim Gesamtpublikum (Z3+) erreichte. Ähnlich
erfolgreich schnitt Anfang Dezember 2011 das von MOOVIE
produzierte ZDF-Drama „Liebesjahre“ ab, in dem Nina Kunzendorf, Iris Berben, Peter Simonischek und Axel Milberg ihre
schauspielerische Klasse unter Beweis stellten. Ihre Leistung
wurde von mehr als 4,8 Millionen Zuschauern honoriert, was
einem Marktanteil von 14,7 Prozent beim Gesamtpublikum
(Z3+) entsprach.
Quellen: Blickpunkt:Film online vom 10. Januar 2011, 1. Februar
2011 und 6. Dezember 2011
Im Bereich TV-Entertainment erreichte das von der Constantin
45
Entertainment GmbH aufgezeichnete Bühnenprogramm des
Puppen-Comedians Sascha Grammel, das Anfang Februar
2011 auf RTL ausgestrahlt wurde, einen herausragenden
Marktanteil von 33,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Die zweite Staffel der SketchComedy „Ich bin Boes“, die von Mitte September bis Anfang
November auf RTL lief, kam durchgängig auf einen Durchschnittsmarktanteil von über 17 Prozent bei den 14- bis 49Jährigen und die RTL-Auftragsproduktion „Der große Comedy
Adventskalender” erzielte Mitte Dezember 2011 zur Primetime einen sehr guten Marktanteil von 16,5 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe.
Auch im europäischen Ausland konnten einige Constantin
Entertainment-Produktionen außerordentlich hohe Marktanteile erzielen. So erreicht beispielsweise die serbische BeautyDokumentation „Beautiful at last“, die seit Ende Oktober
2011 auf PRVA Serbien ausgestrahlt wird, pro Monat einen
Durchschnittsmarktanteil zwischen 21 und 26 Prozent in der
werberelevanten Zielgruppe. Die zweite Staffel der polnischen
Kochshow „Kuchenne Rewolucje“ kam von Februar bis Mai
2011 auf einen erstklassigen Durchschnittsmarktanteil von
31,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Staffel drei läuft
seit September 2011 auf TVN Polen und erreicht im Schnitt
einen Marktanteil von 26 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe.
Quellen: AGF/GfK Fernsehforschung (TV Scope), PRVA Serbien, TVN Polen
Kinoverleih
Die Constantin Film AG erlebte 2011 ein herausforderndes
Kinojahr. Von der abwechslungsreichen und hochwertigen
Verleihstaffel konnten zwei der insgesamt 15 Constantin FilmTitel (neun Eigen-/Koproduktionen und sechs Lizenztitel), die
im abgelaufenen Jahr in den deutschen Kinos starteten, Zuschauerzahlen von über eine Million erzielen. Damit erreichte
die Constantin Film AG einen Marktanteil von 5,9 Prozent
nach Umsatz und von 5,7 Prozent nach Besuchern. Im Ranking der Verleiher in Deutschland belegte sie damit Platz acht
hinter Warner, Paramount, Disney, Sony, Fox, Universal und
Concorde.
Besucherstärkster Constantin Film-Titel des Jahres war die
Koproduktion „Wickie auf großer Fahrt“ – der erste 3D-Film,
der in Deutschland gedreht wurde. Ende September gestartet,
begeisterten die neuen Abenteuer des cleveren Wikingerjungen
bis zum Jahresende über 1,7 Mio. Zuschauer, von denen mehr
als 1,1 Millionen die 3D-Vorführungen besuchten. Die zweite
große Constantin Film-3D-Produktion – das hochkarätig besetzte Mantel-und-Degen-Abenteuer „Die drei Musketiere“ –
ging bereits Anfang September 2011 an den Start und kam
auf insgesamt rund 1,2 Mio. Besucher (davon über 95 Prozent
aus den 3D-Screenings). Die Performance beider Filme stand
jedoch unter dem Einfluss des außergewöhnlich guten Herbstwetters in Deutschland, was die Besucherzahlen dämpfte.
Ähnlich erfolgreich verkauften sich der Mitte Februar 2011
veröffentlichte Constantin Film-Lizenztitel „Step Up 3 – Make
Your Move“ und der CGI-Animationsfilm „Konferenz der Tiere“,
der Ende März 2011 in den Handel kam. Zu den Top-Neuveröffentlichungen zählten außerdem die Jugendkomödie „Freche Mädchen 2“, der letzte Teil der Jugendbanden-Trilogie
„Vorstadtkrokodile“ sowie der Lizenztitel „New Kids Turbo“.
Darüber hinaus entwickelte sich das bereits im Vorjahr veröffentlichte Roadmovie „vincent will meer“ zu einem Dauerbrenner in den Katalog-Charts des Jahres 2011.
Hoch in der Publikumsgunst stand auch der Jugendfilm „Vorstadtkrokodile 3“ der Constantin Film-Mehrheitsbeteiligungen
Rat Pack Filmproduktion und Westside Filmproduktion. Mitte
Januar 2011 angelaufen, kam der letzte Teil der Jugendabenteuer-Trilogie auf mehr als 760.000 Zuschauer.
Lizenzhandel/TV-Auswertung
Im Hinblick auf den weltweiten Verkauf ihrer neuen Kinoproduktionen erlebte die Constantin Film AG den erfolgreichsten
Cannes-Filmmarkt ihrer Firmengeschichte. So konnte beispielsweise das große 3D-Projekt „Pompeji“ schon in fast alle
Länder der Welt vorverkauft werden. Auch die Fortsetzung der
Resident Evil-Reihe „Resident Evil: Retribution“ fand Käufer
für die verbliebenen Gebiete außerhalb Deutschlands und
Frankreichs. Der englischsprachige CGI-Film „Tarzan“ (in 3D)
wurde ebenfalls fast weltweit vorverkauft.
Quelle: „Marktstatistik Deutschland, Jahr 2011, 30. Dezember 2010 –
1. Januar 2012“ von Rentrak EDI
Home Entertainment
Unter insgesamt positiven Rahmenbedingungen konnte die
Highlight Communications-Gruppe im Berichtsjahr ihre Marktposition im deutschsprachigen Raum weitgehend ausbauen.
Auf der Basis einer attraktiven Programmstaffel 2011 und
einer Vielzahl absatzstarker Zweitvermarktungen konnte sie
sich in Deutschland – in Zusammenarbeit mit ihrem Vertriebspartner Paramount Home Entertainment – einen Marktanteil von 9 Prozent (2010: 8 Prozent) im Video-Kaufmarkt
sichern. Im Verleihmarkt erreichte sie einen gemeinsamen
Marktanteil von 11 Prozent (2010: 10 Prozent).
Quelle: GfK Panel Services im Auftrag der FFA „Video sell-through market und Video rental market 2011, Zeitraum Januar 2011 – Dezember
2011
Das Highlight Communications-Produktportfolio wurde auch
im Jahr 2011 getragen von den Neuveröffentlichungen unter
dem Constantin Film-Label – allen voran der internationale
Kinoerfolg „Resident Evil: Afterlife“ mit Milla Jovovich in der
Hauptrolle. Anfang März 2011 in den Handel gekommen,
etablierte sich der vierte Teil der Horror-Action-Reihe auf
Anhieb in den Top 5 der deutschen Verkaufs-Charts – sowohl
im DVD- als auch im Blu-ray-Segment.
Wesentliche Umsatzerlöse aus der Lizenzierung von TV-Rechten
im Free-TV-Bereich konnte die Constantin Film AG im
Berichtsjahr mit Filmen wie „Cassandras Traum“, „Freche
Mädchen 1“, „Im Winter ein Jahr“, „ Die Perlmutterfarbe“ und
„Vorstadtkrokodile 1“ realisieren. Für das Pay-TV wurden unter
anderem die TV-Rechte von „The Experiment“, „Gesetz der
Rache“, „Pandorum“, „Solomon Kane“ und „Zeiten ändern
Dich“ lizenziert.
In der TV-Auswertung haben im Jahr 2011 einige sehr erfreuliche Quoten von Kinofilmen der Constantin Film-Gruppe verdeutlicht, dass hochwertige Spielfilme zur besten Sendezeit
ein breites Publikum begeistern können. Die Bernd EichingerProduktion „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“, die
Mitte Januar 2011 als Wiederholung auf SAT.1 ausgestrahlt
wurde, erzielte einen guten Marktanteil von 11,3 Prozent bei
den 14- bis 49-jährigen Zuschauern. Noch besser schnitt „Die
Welle“ – eine Produktion der Constantin Film-Mehrheitsbeteiligung Rat Pack – ab, die bei ihrer Free-TV-Premiere auf ProSieben Anfang April 2011 einen hervorragenden Marktanteil
von 20,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14bis 49-Jährigen verzeichnete.
46
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Der absolute Free-TV-Quotenhit des dritten Quartals 2011 war
Ende September die Erstausstrahlung von „Wickie und die
starken Männer“ auf SAT.1. Mit rund 3,4 Millionen Zuschauern
in der werberelevanten Zielgruppe erzielte die Family-Entertainment-Produktion einen herausragenden Marktanteil von
30,1 Prozent. Zwei Wochen zuvor hatte bereits die Mario
Barth-Komödie „Männersache“ auf RTL einen sehr erfreulichen Marktanteil von 15,7 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen
Zuschauern erreicht. Auch die ARD konnte mit einer Constantin Film-Produktion einen Quotenhit landen: Die Free-TVPremiere von Sönke Wortmanns Kinoerfolg „Die Päpstin“ mit
Johanna Wokalek in der Titelrolle wurde Mitte Dezember 2011
von insgesamt mehr als 6,1 Millionen Zuschauern verfolgt. Bei
den 14- bis 49-Jährigen kam „Die Päpstin“ auf einen sehr
guten Marktanteil von 15,5 Prozent.
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung (TV Scope)
1.11.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Sport-Sponsoring und TV-Vertrieb
Im Vermarktungsprozess der TV- und Sponsorenrechte für den
neuen UEFA-Vertragszyklus (Spielzeiten 2012/2013, 2013/2014 und 2014/2015) hat TEAM im Jahr 2011 – trotz der instabilen Konjunktur- und Marktbedingungen – sehr gute
Ergebnisse erzielt. Dabei konnte TEAM mehr als 100 TVAbschlüsse in so unterschiedlichen Märkten wie Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Spanien, Skandinavien, den Niederlanden, Griechenland, Portugal, Österreich, Afrika, Lateinamerika und Japan realisieren.
In Deutschland wurden die Free-TV-Rechte für die UEFA
Champions League erstmals an den öffentlich-rechtlichen
Sender ZDF vergeben, während Sky die Pay-TV-Rechte erhielt.
In Großbritannien erhielten die bewährten Partner ITV und
BSkyB den Zuschlag für die Rechte der UEFA Champions
League; die Rechte für die UEFA Europe League wurden an
ITV und ESPN vergeben. Der Vertrag mit dem langjährigen
Partner Modern Times Group für die UEFA Champions LeagueRechte in Dänemark, Schweden und Norwegen wurde ebenfalls
verlängert. In Frankreich wurden die Rechte für die UEFA
Champions League dagegen erstmals an zwei Pay-TV-Betreiber vergeben – den bewährten Partner Canal+ und den neuen
Marktteilnehmer Al Jazeera.
47
Darüber hinaus wurde für die Periode 2012 bis 2015 bereits
eine ganze Reihe von Sponsorenverträgen unterzeichnet, wobei
die bewährten Partner Heineken, Unicredit, adidas, Mastercard und Ford ihre Partnerschaft mit der UEFA Champions
League erneuert haben. Diese überzeugenden Vermarktungserfolge unterstreichen einmal mehr, dass es TEAM dank seiner
Erfahrung und Expertise immer wieder gelingt, die bestmöglichen Ergebnisse auf dem Markt zu erzielen.
Aus operativer Sicht standen im Berichtsjahr die K.o.-Runden
der UEFA Champions League- und der UEFA Europa LeagueSaison 2010/2011 im Fokus. Auf diesem „Weg ins Finale“ der
Wettbewerbe wurden 88 Spiele nach den üblichen hohen
TEAM-Standards erfolgreich abgewickelt.
Gleichzeitig liefen die umfangreichen Vorbereitungen für die
kommerzielle Abwicklung der Endspiele der beiden wichtigsten
europäischen Klubfußball-Wettbewerbe auf vollen Touren. Das
Endspiel der UEFA Europa League, in dem sich der FC Porto
gegen seinen portugiesischen Lokalrivalen SC Braga durchsetzte, fand am 18. Mai in Dublin statt. In der UEFA Champions League bot das Wembley-Stadion am 28. Mai den
perfekten Rahmen für den Endspielklassiker zwischen den
europäischen Übermannschaften FC Barcelona und Manchester
United. Weltweit verfolgten 179 Mio. TV-Zuschauer den Sieg
Barcelonas, 33 Millionen mehr als beim vorherigen UEFA
Champions League-Finale.
Quelle: Sponsorship Intelligence (full programme duration data for
2010/11 saeson)
Im Anschluss daran übernahm TEAM erneut die kommerzielle
Abwicklung des UEFA Super Cups, der Ende August in
Monaco zwischen dem amtierenden UEFA Champions LeagueSieger und dem Gewinner der UEFA Europa League ausgespielt wurde. Wie schon in den Vorjahren markierten diese und
die anderen Veranstaltungen der „Monaco-Woche“ den Auftakt für die neue Saison der europäischen Klubfußball-Wettbewerbe.
Nach dem UEFA Super Cup lag der TEAM-Fokus auf der Gruppenphase der UEFA Champions League und der UEFA Europa
League für die Saison 2011/2012. Im Zeitraum August bis
Dezember 2011 wickelte TEAM dabei insgesamt 260 Begegnungen in ganz Europa erfolgreich ab.
Musik-Sponsoring und TV-Vertrieb
Im Musikbereich lag der Fokus zu Beginn des Jahres 2011 auf
dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker unter der
Leitung von Franz Welser-Möst. Rund 45 Mio. Menschen in 73
Ländern weltweit verfolgten das Konzert live oder zeitversetzt.
Mit dieser internationalen Reichweite bewies das Neujahrskonzert einmal mehr, dass es im Klassikbereich das größte
Musik-Event der Welt ist.
Quelle: EBU für Europa und einzelne Broadcaster
Zusätzlich zu der bereits im Jahr 2010 erfolgten Verlängerung
der exklusiven Sponsoren-Vereinbarungen zwischen Rolex und
den Wiener Philharmonikern bis 2017 hat TEAM im Berichtsjahr viele wichtige TV-Verträge – unter anderem mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU), dem ORF, OTI (Südamerikanische Rundfunkunion) und CCTV China – für den gleichen
Zeitraum erfolgreich verlängert.
Darüber hinaus unterstützte TEAM die EBU bei der Abwicklung des Eurovision Song Contest 2011 am 14. Mai in Düsseldorf. An der 56. Austragung dieses Wettbewerbs, der wichtigsten Veranstaltung im Bereich der Unterhaltungsmusik in
Europa, nahmen 43 Länder teil. Die Veranstaltungshalle war mit
35.000 Zuschauern restlos ausverkauft und die Live-Übertragung des Finales erzielte in vielen Ländern erneut herausragende Einschaltquoten. Insgesamt sahen mehr als 70 Mio. Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt den Sieg von Aserbaidschan.
Quelle: EBU/Eurodata
Wie schon in den Vorjahren war der Eurovision Song Contest
auch im Hinblick auf den Verkauf von Sponsorenrechten ein
großer Erfolg. TEAM konnte diese Rechte an bekannte internationale und deutsche Marken verkaufen. Die Veranstaltung
wurde von Schwarzkopf Henkel präsentiert, während Vodafone,
Lufthansa, Metro und Trumpf zu den internationalen Sponsoren zählten.
1.11.4 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Social Gaming
Bei Social Games wie dem Casual Poker sind die Spieler Teil
eines sozialen Erlebnisses innerhalb einer virtuellen InternetGemeinschaft, in der miteinander gespielt wird.
Die Escor-Mehrheitsbeteiligung Pokermania GmbH weist langjährige Erfahrung im Bereich der Social Games auf und hat
eine mandantenfähige Casual Poker-Applikation entwickelt.
Ausgestattet mit zahlreichen Social Gaming-Modulen, eröffnet
diese Plattform Umsatzpotenziale durch den Verkauf virtueller
Güter. Zudem interagieren die Spieler mit ihren Mitspielern
und können ihre Persönlichkeiten durch die Kreation individueller „Avatare“ ausdrücken. Bei der von Pokermania entwickelten Poker-Applikation handelt es sich um sogenanntes
„Casual Poker“, bei dem der Spieler mit virtuellem Spielgeld
und virtuellen Gütern, also auch ohne Einsatz von Echtgeld,
spielen kann.
Die Softwarearchitektur, auf der die Gaming-Module basieren,
entwickelt Pokermania bereits seit dem Jahr 2008. Aufgrund
des operativen Starts der Social Gaming-Plattform im Juli
2011 kann von einem Start-up-Unternehmen gesprochen werden, das sich in der Expansionsphase befindet und weiteres
Wachstum in bestehende und neue Märkte erlaubt. Der erste
Vertrag mit einem Kunden zur Entwicklung einer individuellen
Software konnte Ende 2010 abgeschlossen werden, weitere
Kundenvereinbarungen folgten im Jahr 2011.
Insgesamt umfasst die Geschäftstätigkeit von Pokermania die
Erstellung, die Lizenzierung, die Entwicklung, den Vertrieb,
den Betrieb, das Hosting und die Wartung von Social GamingProdukten.
Das zweite musikalische Highlight des Sommers, das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung
von Valery Gergiev, fand am 2. Juni statt. Die Open-Air-Veranstaltung im einzigartigen Ambiente des Schlossparks Schönbrunn faszinierte nicht nur die 100.000 Zuschauer vor Ort,
sondern auch die zahlreichen Liebhaber klassischer Musik vor
den Fernsehbildschirmen in 60 Ländern.
48
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS
2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des
Constantin Medien-Konzerns
2.1 Rechnungslegung und Berichtsstandards
Die Constantin Medien AG erstellt den Konzernabschluss nach
den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
sie von der EU anzuwenden sind. Der Konzernabschluss wurde
um weitere Erläuterungen sowie um den Konzernlagebericht
ergänzt.
Der Umsatz lag im Berichtsjahr mit 465,7 Mio. Euro 1,0 Prozent unter dem Wert des Vorjahrs (470,3 Mio. Euro) und leicht
unter der Prognose von 470 Mio. Euro bis 490 Mio. Euro. Der
leichte Rückgang ist im Wesentlichen auf die schwächere
Umsatzentwicklung im Segment Film zurückzuführen.
Der vorliegende zusammengefasste Konzernlage- und Lagebericht der Constantin Medien AG wurde gemäß § 315 HGB
erstellt. Er orientiert sich an den Bestimmungen und Empfehlungen des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 15
(DRS 15) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committees e.V.
Das Betriebsergebnis (EBIT) des Constantin Medien-Konzerns
war im Vergleich zum Geschäftsjahr 2010 (10,2 Mio. Euro)
mit 4,7 Mio. Euro rückläufig. Der Rückgang ist in erster Linie
auf Einmalaufwendungen und wechselkursbedingt höher als
geplant ausgefallene Kosten im Segment Sport- und EventMarketing sowie gestiegene Rechts- und Beratungskosten im
Bereich Sonstiges zurückzuführen. Im Betriebsergebnis sind
Sonderaufwendungen aufgrund von akquisitionsbedingten
PPA-Abschreibungen und Wertminderungen von 22,5 Mio.
Euro (2010: 21,4 Mio. Euro) enthalten.
2.2 Gesamtbewertung des Berichtszeitraums
Die Ergebnisentwicklung des Constantin Medien-Konzerns im
Jahr 2011 verlief besser als zuletzt erwartet. Der Ergebnisanteil
Anteilseigner lag bei -2,6 Mio. Euro und damit deutlich über
dem geplanten Zielkorridor von -6 Mio. Euro bis -7 Mio. Euro.
Im Geschäftsjahr 2011 belief sich der Ergebnisanteil Anteilseigner auf -2,6 Mio. Euro gegenüber -11,4 Mio. Euro im Vorjahr. Die positive Abweichung von der Prognosespanne resultierte in erster Linie aus einem besser als erwartet ausgefallenen Finanzergebnis und einem verbesserten Steuerergebnis.
2.3 Segmententwicklung
SEGMENTENTWICKLUNG 2011 in TEUR
49
1.1 bis
31.12.2011
1.1 bis
31.12.2010
Veränderung
Umsatzerlöse
Sport
Film
Sport- und Event-Marketing
Übrige Geschäftsaktivitäten
Sonstiges
Umsatzerlöse gesamt
154.972
236.717
73.171
803
0
465.663
156.143
241.205
72.944
0
0
470.292
-1.171
-4.488
227
803
0
-4.629
Segmentergebnis
Sport
Film
Sport- und Event-Marketing
Übrige Geschäftsaktivitäten
Sonstiges
Segmentergebnis gesamt
4.027
8.945
2.326
-1.200
-8.556
5.542
-315
9.077
7.220
0
-5.737
10.245
4.342
-132
-4.894
-1.200
-2.819
-4.703
Das Segment Sport verzeichnete im Geschäftsjahr 2011 einen
Umsatz von 155,0 Mio. Euro, und lag damit annähernd auf
dem Wert des Vorjahrs (2010: 156,1 Mio. Euro). Im Jahresvergleich ging der Umsatz leicht um 0,7 Prozent zurück.
Das Segmentergebnis für das Geschäftsjahr 2011 belief sich
auf 4,0 Mio. Euro, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem
Segmentergebnis im Vorjahr von -0,3 Mio. Euro. Die Ergebnisverbesserung beruht vor allem auf gesunkenen Material- und
Lizenzaufwendungen.
Im Segment Film lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2011 mit
236,7 Mio. Euro um 1,9 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (241,2 Mio. Euro). Der Rückgang ist vor allem
auf geringere Umsätze in den Bereichen Kinoverleih und
Lizenzhandel zurückzuführen.
Das Segmentergebnis belief sich auf 8,9 Mio. Euro nach 9,1
Mio. Euro im Vorjahr. Im Segmentergebnis sind planmäßige
PPA-Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation von 1,3 Mio.
Euro (2010: 2,9 Mio. Euro) sowie Wertminderungen von 1,4
Mio. Euro (2010: 0,7 Mio. Euro) enthalten. Bereinigt um diese
Effekte belief sich das Segmentergebnis auf 11,6 Mio. Euro
(2010: 12,7 Mio. Euro).
Das Segment Sport- und Event-Marketing erzielte 2011 einen
Umsatz von 73,2 Mio. Euro und damit einen leichten Anstieg
um 0,3 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2010 (73,0
Mio. Euro).
Das Segmentergebnis belief sich auf 2,3 Mio. Euro und lag
damit 4,9 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (7,2 Mio. Euro).
Der deutliche Rückgang ist im Wesentlichen auf Einmaleffekte
und die wechselkursbedingte Steigerung der Segmentaufwendungen zurückzuführen. Das Segmentergebnis enthält planmäßige PPA-Abschreibungen von 19,8 Mio. Euro (2010: 17,7
Mio. Euro). Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte
sind im Jahr 2011 nicht angefallen (2010: 3,2 Mio. Euro).
Bereinigt um die PPA-Abschreibungen und Wertminderungen
errechnet sich ein Segmentergebnis von 22,1 Mio. Euro
(2010: 28,1 Mio. Euro).
Das neue Segment Übrige Geschäftsaktivitäten, das seit dem
1. Juli 2011 ausgewiesen wird, erzielte im zweiten Halbjahr
2011 einen Umsatz von 0,8 Mio. Euro sowie ein Segmentergebnis von -1,2 Mio. Euro.
Das Ergebnis des Bereichs Sonstiges lag bei -8,6 Mio. Euro
(2010: -5,7 Mio. Euro). Der Ergebnisrückgang ist auf gestiegene Rechts- und Beratungskosten zurückzuführen.
2.4 Umsatz- und Ertragsentwicklung des Constantin MedienKonzerns
Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von
465,7 Mio. Euro (2010: 470,3 Mio. Euro).
Der Posten „Aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte
Eigenleistungen“ in Höhe von 44,1 Mio. Euro wurde um 26,1
Mio. Euro niedriger ausgewiesen als im Vorjahr (70,2 Mio.
Euro). Der Rückgang spiegelt das niedrigere Produktionsvolumen bei den Eigenproduktionen im Segment Film wider.
Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich um 5,7 Mio.
Euro auf 32,1 Mio. Euro (2010: 37,8 Mio. Euro). Der Rückgang
ist im Wesentlichen auf gesunkene Erträge aus der Auflösung
von Rückstellungen und Ausbuchung von Verbindlichkeiten
(-1,4 Mio. Euro) sowie niedrigere Kompensationen für Urheberrechtsverletzungen (-2,8 Mio. Euro) zurückzuführen.
Der Material- und Lizenzaufwand sank, im Wesentlichen aufgrund eines im Vergleich zum Vorjahr geringeren Produktionsvolumens im Segment Film sowie niedrigerer Material- und
Lizenzaufwendungen im Segment Sport um 28,3 Mio. Euro
auf 212,7 Mio. Euro (2010: 241,0 Mio. Euro).
Der Rückgang des Personalaufwands um 2,6 Mio. Euro auf
130,0 Mio. Euro im Vergleich zum Jahr 2010 (132,6 Mio.
Euro) ist vor allem auf niedrigere Personalkosten im Segment
Film zurückzuführen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um
6,6 Mio. Euro auf 88,5 Mio. Euro (2010: 81,9 Mio. Euro). Der
Anstieg ist vor allem auf die Erhöhung der Rechts- und Beratungskosten (+6,1 Mio. Euro), auf gestiegene Aufwendungen
aus Wertberichtigungen (+1,3 Mio. Euro) sowie höhere IT-Kosten
(+0,8 Mio. Euro) zurückzuführen. Gegenläufig wirkte der Rückgang der Aufwendungen für die Kompensation von Urheberrechtsverletzungen (-1,9 Mio. Euro).
50
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS
Der Constantin Medien-Konzern erzielte im Geschäftsjahr
2011 mit 110,6 Mio. Euro (2010: 122,8 Mio. Euro) ein um
12,2 Mio. Euro niedrigeres Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA).
Die Abschreibungen und Wertminderungen beliefen sich auf
105,1 Mio. Euro und lagen damit um 7,5 Mio. Euro unter dem
Vorjahreswert von 112,6 Mio. Euro. Die Verminderung resultierte zum einen aus dem Rückgang der planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen auf das Filmvermögen um
7,8 Mio. Euro auf 75,6 Mio. Euro. Dagegen erhöhten sich die
planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 3,4 Mio. Euro
auf 29,5 Mio. Euro. Der Anstieg der planmäßigen Abschreibungen war investitionsbedingt.
Das Betriebsergebnis (EBIT) verminderte sich im Vergleich
zum Vorjahr (10,2 Mio. Euro) um 4,7 Mio. Euro auf 5,5 Mio.
Euro.
Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -1,6 Mio. Euro nach
-6,7 Mio. Euro im Vorjahr. Dabei erhöhten sich die Finanzerträge um 4,3 Mio. Euro auf 16,7 Mio. Euro (2010: 12,4 Mio.
Euro), vor allem aufgrund von Wechselkursgewinnen. Die
Finanzaufwendungen lagen mit 18,3 Mio. Euro um 0,8 Mio.
Euro unter dem Wert des Vorjahrs (2010: 19,1 Mio. Euro).
Der Konzern verzeichnete im Geschäftsjahr 2011 ein Ergebnis
vor Steuern von 3,1 Mio. Euro, das damit um 0,3 Mio. Euro
unter dem Vorjahreswert (3,4 Mio. Euro) lag.
Im Geschäftsjahr 2011 fiel ein Steueraufwand von 0,8 Mio.
Euro an, nach 5,8 Mio. Euro im Vorjahr. Der Rückgang des
Steueraufwands um 5,0 Mio. Euro ist auf latente Steuererträge
zurückzuführen, die den Anstieg des Ertragsteueraufwands
überkompensierten.
Das Ergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr (-2,4 Mio. Euro) um 4,7
Mio. Euro auf 2,3 Mio. Euro.
Das Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereichs betrug
2011 -1,9 Mio. Euro (2010: -0,02 Mio. Euro). Es entfiel im
Wesentlichen auf die im November 2011 veräußerte Beteiligung an der Casino Promotion Montenegro d.o.o.
Das Konzernjahresergebnis im Geschäftsjahr 2011 verbesserte
sich um 2,9 Mio. Euro auf 0,4 Mio. Euro nach -2,5 Mio. Euro
im Vorjahr.
Der Ergebnisanteil Anteilseigner betrug -2,6 Mio. Euro (2010:
-11,4 Mio. Euro) und lag damit deutlich oberhalb der Zielspanne von -6 Mio. Euro bis -7 Mio. Euro. Der Ergebnisanteil
Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss betrug 3,0 Mio.
Euro (2010: 8,9 Mio. Euro). Das Ergebnis Anteilseigner entspricht einem Ergebnis je Aktie sowohl auf unverwässerter als
auch auf verwässerter Basis von -0,03 Euro (2010: -0,15 Euro
je Aktie).
2.5 Vermögenslage des Constantin Medien-Konzerns
KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2011 in TEUR
Aktiva
51
31.12.2011
31.12.2010
Veränderung
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Vermögen des aufzugebenden Geschäftsbereichs
248.916
295.555
0
281.679
338.653
25
-32.763
-43.098
-25
Summe Aktiva
544.471
620.357
-75.886
Die Verminderung der langfristigen Vermögenswerte um 32,8
Mio. Euro auf 248,9 Mio. Euro per 31. Dezember 2011 resultierte aus der abschreibungsbedingten Verringerung sowohl des
Filmvermögens (-16,7 Mio. Euro) als auch der sonstigen immateriellen Vermögenswerte (-16,5 Mio. Euro). Die Anteile an
assoziierten Unternehmen und Joint Ventures verminderten sich
im Wesentlichen aufgrund des Erwerbs weiterer Anteile an der
Escor Casinos & Entertainment SA durch die Highlight Communications AG sowie der Vollkonsolidierung der Escor Casinos &
Entertainment SA ab dem 1. Juli 2011 um 5,6 Mio. Euro auf 0,4
Mio. Euro. Gegenläufig wirkten sich die investitionsbedingt um
2,8 Mio. Euro auf 20,8 Mio. Euro gestiegenen Sachanlagen, der
Anstieg der latenten Steueransprüche um 2,7 Mio. Euro auf 5,9
Mio. Euro sowie die Erhöhung der Geschäfts- oder Firmenwerte
um 1,4 Mio. Euro auf 44,1 Mio. Euro aus. Die Erstkonsolidierung
der Escor Casinos & Entertainment SA führte zu einem Zugang
bei den Geschäfts- oder Firmenwerten von 0,5 Mio. Euro; der
restliche Anstieg dieses Postens war wechselkursbedingt.
Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich in Summe
um 43,1 Mio. Euro auf 295,6 Mio. Euro. Die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen erhöhten sich im Berichtsjahr um 20,6 Mio. Euro auf 133,8 Mio.
Euro. Dabei standen der Verminderung der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen um 14,9 Mio. Euro auf 42,8 Mio.
Euro die Erhöhung der sonstigen Forderungen um 35,5 Mio.
Euro auf 91,0 Mio. Euro gegenüber. Die Erhöhung der sonstigen
Forderungen steht vor allem im Zusammenhang mit einer Filmproduktion. Die Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
und Joint Ventures verminderten sich um 7,7 Mio. Euro auf 1,6
Mio. Euro, in erster Linie aufgrund der Fertigstellung und dem
Auswertungsbeginn des Films „Die Drei Musketiere“. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verminderten sich
im Stichtagsvergleich um 58,9 Mio. Euro auf 150,1 Mio. Euro.
2.6 Finanzlage des Constantin Medien-Konzerns
KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2011 in TEUR
Passiva
31.12.2011
31.12.2010
Veränderung
27.964
45.906
30.783
40.203
-2.819
5.703
Summe Eigenkapital
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Schulden des aufzugebenden Geschäftsbereichs
73.870
66.282
404.319
0
70.986
85.704
463.666
1
2.884
-19.422
-59.347
-1
Summe Passiva
544.471
620.357
-75.886
Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Das auf die Anteilseigner entfallende Eigenkapital verminderte
sich um 2,8 Mio. Euro auf 28,0 Mio. Euro, im Wesentlichen
aufgrund des auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnisses. Der Anteil am Konzerneigenkapital, der auf die
Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss entfällt, stieg hingegen im Berichtsjahr um 5,7 Mio. Euro auf 45,9 Mio. Euro,
in erster Linie als Folge des Erwerbs der Anteile an der Escor
Casinos & Entertainment SA und der sich daraus ergebenden
Vollkonsolidierung. Gegenläufig wirkten die Dividendenausschüttungen an die Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss. Insgesamt erhöhte sich das Eigenkapital im Stichtagsvergleich um 2,9 Mio. Euro auf 73,9 Mio. Euro.
Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2011 13,6
Prozent (Ende 2010: 11,4 Prozent). Die bereinigte Eigenkapitalquote (nach Saldierung der erhaltenen Anzahlungen mit
52
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DES CONSTANTIN MEDIEN-KONZERNS
dem Filmvermögen sowie der filmbezogenen Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente mit den entsprechenden
Finanzverbindlichkeiten) belief sich auf 16,6 Prozent (Ende
2010: 14,6 Prozent).
Die Verminderung der langfristigen Schulden im Jahr 2011
um 19,4 Mio. Euro auf 66,3 Mio. Euro ergab sich im Wesentlichen aus der fälligkeitsbedingten Umgliederung einer langfristigen Finanzverbindlichkeit in Höhe von 15,0 Mio. Euro in
die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Des Weiteren reduzierten sich die latenten Steuerschulden um 5,6 Mio. Euro auf
17,2 Mio. Euro. Gegenläufig wirkte der Anstieg der langfristigen Rückstellungen um 1,2 Mio. Euro auf 4,5 Mio. Euro.
Die kurzfristigen Schulden verminderten sich im Berichtsjahr
um 59,3 Mio. Euro auf 404,3 Mio. Euro. Hierzu haben im
Wesentlichen die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beigetragen, die um insgesamt 54,6 Mio. Euro sanken. Wichtigster
Einflussfaktor war die Ausübung einer Rückzahlungsoption
durch die Gläubiger der Wandelschuldverschreibung 2006/
2013 im Mai 2011, was zur vorzeitigen Rückzahlung des ausstehenden Nominalbetrags der Anleihe und damit zur Verminderung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um nominal
40,9 Mio. Euro führte. In der Highlight CommunicationsGruppe konnten die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um
in Summe 33,8 Mio. Euro reduziert werden. Den Tilgungen
steht die Umgliederung von 15,0 Mio. Euro von langfristigen
in kurzfristige Finanzverbindlichkeiten sowie eine Erhöhung
der Darlehen eines Privatinvestors bei der Constantin Medien
AG um netto 3,7 Mio. Euro gegenüber.
Die kurzfristigen Rückstellungen sanken im Berichtsjahr um
4,8 Mio. Euro auf 17,5 Mio. Euro. Die erhaltenen Anzahlungen
reduzierten sich um 10,8 Mio. Euro auf 35,3 Mio. Euro. Hierbei handelt es sich vor allem um Zahlungseingänge, für die
noch keine Umsatzlegung erfolgt ist. Die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten erhöhten sich hingegen um 9,8 Mio. Euro auf 136,8 Mio. Euro.
2.7 Liquiditätsentwicklung des Constantin Medien-Konzerns
2.7.1 Cash-Flow
Der Constantin Medien-Konzern weist im Geschäftsjahr 2011
einen Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 93,5
53
Mio. Euro aus (2010: 183,0 Mio. Euro). Der Vorjahreswert war
durch die hohe Abnahme der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen und sonstigen Forderungen beeinflusst gewesen, im Wesentlichen Folge der Zahlung der Vergleichsbeträge
von den beiden D&O-Versicherern (brutto 57,5 Mio. Euro). Im
Berichtsjahr 2011 dagegen belastete der starke Anstieg der
sonstigen Forderungen (35,5 Mio. Euro) den Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit.
Aus der Investitionstätigkeit resultierte 2011 ein Mittelabfluss
von 69,2 Mio. Euro (2010: Mittelabfluss von 86,1 Mio. Euro),
der, wie im Vorjahr, vor allem für Produktionen im Segment
Film anfiel. Der Erwerb weiterer Anteile an der Escor Casinos
& Entertainment SA führte im Berichtsjahr zu einem Mittelzufluss aus Investitionen von netto 2,9 Mio. Euro.
Die Finanzierungstätigkeit des Konzerns brachte einen Mittelabfluss von 83,2 Mio. Euro (2010: Mittelabfluss von 43,2 Mio.
Euro). Dieser resultierte im Wesentlichen aus der Nettoauszahlung durch Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe
von insgesamt 73,2 Mio. Euro. Dabei wirkte sich vor allem die
vorzeitige Rückzahlung der Wandelschuldverschreibung 2006/
2013 aus.
In der Summe ergab sich in der Berichtsperiode ein Mittelabfluss von -59,3 Mio. Euro nach einem Mittelzufluss von 53,7
Mio. Euro im Geschäftsjahr 2010.
2.7.2 Liquiditätslage und -management des Constantin
Medien-Konzerns
Die Konzerngesellschaften Highlight Communications AG und
Constantin Film AG steuern ihre Liquidität jeweils selbstständig.
Die Steuerung der liquiden Mittel für das Segment Sport erfolgt durch die Constantin Medien AG in Abstimmung mit den
operativen Gesellschaften. Für die Gesellschaften des Segments Sport fungiert die Constantin Medien AG als finanzwirtschaftlicher Koordinator, um eine möglichst kostengünstige
und betragsmäßig stets ausreichende Deckung des Finanzbedarfs für das operative Geschäft und für Investitionen sicherzustellen. Die Basis hierfür bildet eine rollierende Liquiditätsplanung mit Abweichungsanalyse auf monatlicher Basis.
Zudem wird der Liquiditätsstatus innerhalb des Konzerns
regelmäßig überprüft.
Die Nettoverschuldung des Constantin Medien-Konzerns setzte sich zum 31. Dezember 2011 und 2010 wie folgt zusammen:
NETTOVERSCHULDUNG ZUM 31. DEZEMBER 2011 in TEUR
31.12.2011
31.12.2010
Veränderung
Liquide Mittel
Kurzfristige Finanzschulden
Langfristige Finanzschulden
150.069
204.989
28.421
208.932
259.600
43.300
-58.863
-54.611
-14.879
Nettoverschuldung
-83.341
-93.968
10.627
Zum 31. Dezember 2011 beliefen sich die freien Kreditlinien
der Constantin Medien-Gruppe auf 184,1 Mio. Euro (31.
Dezember 2010: 104,0 Mio. Euro).
Bei einem konservativ ausgerichteten Liquiditätsmanagement
des Konzerns steht die Sicherung der Liquidität im Vordergrund. Die operativen Gesellschaften sollen ihren Liquiditätsbedarf grundsätzlich aus dem Cash-Flow ihrer betrieblichen
Geschäfts-tätigkeit finanzieren können. Im Falle größerer
Investitionen und Akquisitionen werden gegebenenfalls zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit der Konzernobergesellschaft abgestimmt.
2.8 Investitionen des Constantin Medien-Konzerns
Im Jahr 2011 betrugen die Zugänge bei immateriellen und materiellen Vermögenswerten im Konzern 70,5 Mio. Euro (2010:
86,4 Mio. Euro).
Davon entfielen 61,0 Mio. Euro (2010: 78,2 Mio. Euro) auf
das Filmvermögen. In technische Anlagen und Maschinen wurden 5,0 Mio. Euro (2010: 4,5 Mio. Euro) investiert, vornehmlich im Segment Sport.
54
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Constantin Medien AG
Der Lagebericht der Constantin Medien AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2011 sind nach § 315 Abs.
3 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 3 HGB zusammengefasst.
Die Constantin Medien AG ist die Muttergesellschaft des Constantin Medien-Konzerns mit Sitz in Ismaning. Als konzernleitende Holding mit den Bereichen Finanzen, Rechnungswesen,
Controlling, Kommunikation, Investor Relations, Personal,
Recht und Informationstechnologie erbringt die Constantin
Medien AG konzerninterne Dienstleistungen. Darüber hinaus
besteht mit den wesentlichen Gesellschaften des Segments
Sport eine umsatz- und ertragsteuerliche Organschaft.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Constantin
Medien AG entsprechen im Wesentlichen den in Kapitel 1.9
beschriebenen Rahmenbedingungen des Konzerns.
3.1 Umsatz- und Ertragsentwicklung der Constantin Medien AG
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2011 in TEUR
1.1 bis
31.12.2011
Veränderung
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis
Steuern
Jahresfehlbetrag
Verlustvortrag aus dem Vorjahr
2.196
7.975
-4.802
-164
-7.720
-2.515
-13.388
-15.903
0
619
-15.284
-165.487
2.117
6.104
-4.566
-204
-6.754
-3.303
-6.020
-9.323
95
-2.923
-12.151
-153.336
79
1.871
-236
40
-966
788
-7.368
-6.580
-95
3.542
-3.133
-12.151
Bilanzverlust
-180.771
-165.487
-15.284
Erstmals werden im Berichtsjahr unter den Umsatzerlösen
Erlöse aus konzerninternen Administrationsdienstleistungen und
Managementdienstleistungen ausgewiesen. Der Vorjahresausweis wurde entsprechend angepasst. Die Umsatzerlöse betrugen
im Geschäftsjahr 2011 2,2 Mio. Euro und verzeichneten damit
einen leichten Anstieg um 0,1 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Das Jahresergebnis der Constantin Medien AG war im Wesentlichen durch die Entwicklung der sonstigen betrieblichen
55
1.1 bis
31.12.2010
Erträge, der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, des
Finanzergebnisses und des Postens Steuern beeinflusst.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 8,0 Mio.
Euro, ein Anstieg um 1,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Der Anstieg beruhte im Wesentlichen auf den um 2,9 Mio.
Euro auf 4,6 Mio. Euro gestiegenen Erträgen aus dem Verkauf
von Wertpapieren des Umlaufvermögens.
Daneben haben sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 1,0 Mio. Euro auf 7,7 Mio. Euro erhöht. Der Anstieg
gegenüber dem Vorjahreswert betrifft im Wesentlichen die
Posten Wertberichtigungen und Forderungsverluste, Beratungskosten sowie die Kosten für Wartungen, Reparaturen
und Instandhaltung, welche vor allem auf den IT-Bereich entfallen.
-16,7 Mio. Euro (2010: Zuschreibungen von 2,9 Mio. Euro)
sowie der Erhöhung der Zinsaufwendungen um 0,6 Mio. Euro
auf 8,3 Mio. Euro. Gegenläufig wirkten der Wegfall der Aufwendungen aus Verlustübernahme (Vj. 6,1 Mio. Euro) sowie
Dividendenerträge von 3,1 Mio. Euro (Vj. 0 EUR). Aus Ergebnisabführungsverträgen resultierte im Berichtsjahr ein Ertrag
von 5,0 Mio. Euro (Vj. 0 Euro).
Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 7,4 Mio. Euro auf
-13,4 Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund der im Finanzergebnis enthaltenen Abschreibungen auf Finanzanlagen von
Die Constantin Medien AG weist für 2011 einen Jahresfehlbetrag von 15,3 Mio. Euro aus, nach einem Jahresfehlbetrag
von 12,2 Mio. Euro im Jahr zuvor.
3.2 Vermögens- und Finanzlage der Constantin Medien AG
BILANZ (KURZFASSUNG) ZUM 31. DEZEMBER 2011 in TEUR
31.12.2011
31.12.2010
Veränderung
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände
Finanzanlagen
Anlagevermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Sonstige Wertpapiere
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
Umlaufvermögen
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten und latente Steuern
776
172.294
173.070
7.061
17.298
6.667
31.026
3.543
469
192.463
192.932
13.542
27.114
48.462
89.118
2.983
307
-20.169
-19.862
-6.481
-9.816
-41.795
-58.092
560
Summe Aktiva
207.639
285.033
-77.394
93.978
15.171
98.471
19
109.262
14.935
160.782
54
-15.284
236
-62.311
-35
207.639
285.033
-77.394
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
Die Bilanzsumme im Einzelabschluss der Constantin Medien
AG hat sich im Berichtsjahr um 27,2 Prozent bzw. 77,4 Mio.
Euro auf 207,6 Mio. Euro vermindert.
Das Anlagevermögen verminderte sich um 19,8 Mio. Euro auf
173,1 Mio. Euro (31. Dezember 2010: 192,9 Mio. Euro), vor
allem aufgrund eines Rückgangs der Finanzanlagen. Der Rückgang der Finanzanlagen beruht im Wesentlichen auf der vorzeitigen Tilgung des unter den Ausleihungen ausgewiesenen
Darlehens an die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion
56
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
(3,5 Mio. Euro) sowie der Abschreibung der Beteiligungen um
16,7 Mio. Euro auf den niedrigeren beizulegenden Wert zum
31. Dezember 2011.
Das Umlaufvermögen sank im Berichtsjahr deutlich um 58,1
Mio. Euro auf 31,0 Mio. Euro (31. Dezember 2010: 89,1 Mio.
Euro). Die sonstigen Wertpapiere reduzierten sich um 9,8 Mio.
Euro auf 17,3 Mio. Euro. Dies resultierte aus der Rückgabe
von 2.035.780 Stück der Wandelschuldverschreibung 2006/
2013 an die unmittelbare Tochtergesellschaft EM.TV Finance
B.V. sowie aus dem Verkauf von 500.000 Stück der Wandelschuldverschreibung 2006/2013 an die mittelbare Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion.
Die liquiden Mittel gingen um 41,8 Mio. Euro auf 6,7 Mio.
Euro zurück, im Wesentlichen aufgrund der Rückzahlung des
Darlehens der EM.TV Finance B.V. in Höhe von 46,7 Mio.
Euro. Die Rückzahlung stand im Zusammenhang mit der vorzeitigen Rückgabe von Wandelschuldverschreibungen 2006/
2013 durch die EM.TV Finance B.V. im Mai 2011.
Auf der Passivseite der Bilanz wies die Gesellschaft Ende
2011 ein Eigenkapital von 94,0 Mio. Euro aus (31. Dezember
2010: 109,3 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote hat sich per
31. Dezember 2011 auf 45,3 Prozent erhöht (31. Dezember
2010: 38,3 Prozent).
Die Gesellschaft wies zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten von
insgesamt 98,5 Mio. Euro aus, nach 160,8 Mio. Euro ein Jahr
zuvor. Die Verringerung beruhte im Wesentlichen auf der
Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen um 67,3 Mio. Euro.
3.3 Finanzlage, Liquiditätslage und -management der
Constantin Medien AG
Die Constantin Medien AG wies im Einzelabschluss nach HGB
zum 31. Dezember 2011 liquide Mittel (ohne Wertpapiere des
Umlaufvermögens) von 6,7 Mio. Euro aus (31. Dezember
2010: 48,5 Mio. Euro).
Inklusive der liquiden Mittel betrug das Working Capital der
Constantin Medien AG zum 31. Dezember 2011 -48,2 Mio.
Euro nach -37,1 Mio. Euro im Vorjahr. Die Verminderung des
Working Capital im Berichtsjahr um 11,1 Mio. Euro ist im
57
Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass zum 31. Dezember
2011 die gesamte Darlehensverbindlichkeit der Gesellschaft
gegenüber dem Privatinvestor aufgrund der Fälligkeit im
Geschäftsjahr 2012 als Verbindlichkeit mit einer Laufzeit bis
zu einem Jahr auszuweisen ist.
Die zum 31. Dezember 2011 bestehende Verbindlichkeit
gegenüber der EM.TV Finance B.V. ist unverändert als kurzfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, da eine jederzeitige Rückzahlung möglich ist.
Die Constantin Medien AG verfügte zum 31. Dezember 2011,
wie am Vorjahresstichtag, über freie Kreditlinien von insgesamt
5,6 Mio. Euro.
Neben diesen Finanzierungsquellen wird die Finanzkraft der
Constantin Medien AG durch Ergebnisabführungen von Tochtergesellschaften beeinflusst.
3.4 Investitionen der Constantin Medien AG
In der Constantin Medien AG wurden im Berichtsjahr Investitionen in das Anlagevermögen von 0,5 Mio. Euro (2010: 0,1
Mio. Euro) getätigt, die im Wesentlichen auf IT-Leistungen
(Hardware und Software) entfielen.
PERSONALBERICHT | NACHTRAGSBERICHT | ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT
4 Personalbericht
Der Constantin Medien-Konzern beschäftigte zum Stichtag
31. Dezember 2011 inklusive der freien Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter insgesamt 1.470 Personen (31. Dezember 2010:
1.520 Personen). Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belief sich zum 31. Dezember 2011 konzernweit auf 1.150 Personen (31. Dezember 2010: 1.065
Personen).
Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt im Constantin MedienKonzern beschäftigten festen und freien Mitarbeiter lag mit
1.468 Personen ebenfalls unter dem Wert des Vorjahrs (2010:
1.486 Personen). Während sich im Jahresdurchschnitt die
Anzahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
um 73 Personen oder 7 Prozent auf 1.123 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter erhöhte, sank die Anzahl der durchschnittlich
projektbezogen beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im Jahresdurchschnitt 2011 im Vergleich zu 2010 um 91 Personen oder 21 Prozent auf 345 Personen. Der Rückgang der
freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spiegelt das geringere
Produktionsvolumen, insbesondere im Segment Film wider.
auf transparente Zielvorgaben, die Verwirklichung persönlicher
Entwicklungsziele sowie eine leistungsgerechte Vergütung mit
erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten und nicht zuletzt
auf Aus- und Weiterbildungsprogramme, die auf unsere Kernkompetenzen ausgerichtet sind.
5 Nachtragsbericht
Constantin Sport Marketing vergibt Vermarktungsmandat an
SevenOne Media
Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 hat die Constantin Sport
Marketing GmbH das Vermarktungsmandat für die Vermarktung der Teletext-, Online- und Mobile-Angebote im Portfolio
von Constantin Sport Marketing an die SevenOne Media GmbH
vergeben. Die Vermarktung der TV-Angebote sowie die übergeordnete Vermarktung mit der Erstellung crossmedialer und integrierter Konzepte liegt, wie bislang, auch weiterhin bei der
Constantin Sport Marketing selbst.
Professionalität, Kundenorientierung und ein hohes Maß an
Engagement sind Schlüsselqualifikationen und nicht nur bei
externen Kundenbeziehungen entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch
im Rahmen der internen Zusammenarbeit wichtige Kriterien
für die Leistungsstärke eines Unternehmens.
Erweiterung des Vorstands der Constantin Medien AG – Thilo
Proff wird zum Vorstand Sport berufen
Der Aufsichtsrat der Constantin Medien AG hat in seiner Sitzung vom 30. Januar 2012 Thilo Proff, 46, mit Wirkung zum
1. März 2012 in den Vorstand der Constantin Medien AG
berufen. Thilo Proff verantwortet den neu geschaffenen
Vorstandsbereich Sport und in dieser Funktion alle im Sportsegment des Konzerns gebündelten Aktivitäten. Zum 1. März
2012 übernahm Thilo Proff zudem die Geschäftsführung der
Sport1 GmbH und der Constantin Sport Medien GmbH. Der
bisherige Geschäftsführer Zeljko Karajica ist mit Datum vom
29. Februar 2012 aus dem Constantin Medien-Konzern ausgeschieden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Constantin MedienKonzerns zeichnen sich durch Kreativität, Können, persönliche Leidenschaft und die Bereitschaft zu überdurchschnittlichem Engagement aus. Mit einer aktiven und wertschätzenden Personalarbeit fördert die Constantin Medien AG die Identifikation ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem
Unternehmen und seinen Zielen. In Anbetracht der dynamischen Entwicklung der Medienbranche und damit einhergehenden Herausforderungen ist eine strategische Personalplanung und -entwicklung von großer Bedeutung. Wir setzen
Start der Social Gaming-Plattform „SPORT1 Wetten“
Nach dem Launch von SPORT1 Poker im Juli 2011 ging
SPORT1 am 27. Februar 2012 mit seinem neuen Portal
SPORT1 Wetten online und baute damit den Bereich Social/
Casual Gaming weiter aus. Bei SPORT1 Wetten können die
User mit virtuellem Spielgeld, also ohne Einsatz von Echtgeld,
Wetten auf aktuelle Sportereignisse abschließen und hochwertige Preise gewinnen. Betreiber von SPORT1 Wetten ist die
Sport1 Gaming II GmbH, seit 13. Februar 2012 ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Sport1 GmbH.
Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Constantin
Medien AG lag zum 31. Dezember 2011 bei 30 (31. Dezember 2010: 33 Personen).
58
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN GEMÄSS §§ 289 ABS. 4 UND 315 ABS. 4 HGB
UEFA beauftragt PLAZAMEDIA mit Dienstleistungen für die
EURO 2012
Ende Januar 2012 beauftragte die UEFA die PLAZAMEDIA
GmbH mit der Beistellung von Kamera-Spezial-Systemen
während der UEFA EURO 2012™ im Juni 2012. Es werden
die Kamera-Systeme „ComCam“ und „InGoal-Set“ zum Einsatz kommen. Darüber hinaus stellt PLAZAMEDIA im Auftrag
der UEFA das deutsche Produktions-Team, das in den Spielorten Donetsk und Kharkiv tätig sein wird, und ist auch für
die vertragliche Abwicklung von Produktions- und VenuePersonal verantwortlich.
Drei Bayerische Filmpreise für Constantin Film
Anlässlich der Verleihung des Bayerischen Filmpreises 2011
wurde am 20. Januar 2012 die Constantin Film-Koproduktion
„Wickie auf großer Fahrt“ als bester Kinderfilm des Jahres 2011
ausgezeichnet. Für ihre Inszenierung der Constantin FilmEigenproduktion „Glück“ konnte die Filmemacherin Doris Dörrie
außerdem den Preis in der Kategorie „Regie“ entgegennehmen.
Der Bayerische Filmpreis für die beste deutsche Produktion
2011 ging an den Constantin Film-Lizenztitel „Hotel Lux“.
Goldene Kamera für Constantin-Fernsehfilm
Bei der 47. Verleihung des Film- und Fernsehpreises
GOLDENE KAMERA am 4. Februar 2012 in Berlin wurde die
MOOVIE – the art of entertainment-Produktion „Liebesjahre“ mit
dem Preis für den „Besten Fernsehfilm 2011“ ausgezeichnet.
Portfolio-Veränderungen in der Highlight CommunicationsGruppe
Die Rainbow Home Entertainment AG hat am 22. Januar 2012
einen Anteil von 22,0 Prozent an der Kuuluu Interactive Entertainment AG, Pratteln/Schweiz zu einem Kaufpreis von rund
18 TEUR erworben.
Der Verwaltungsrat der Highlight Communications AG hat anlässlich seiner Sitzung vom 20. März 2012 beschlossen, die
100 Prozent-Beteiligung der Team Holding AG an der Highlight Event AG, Luzern/Schweiz an die Escor Casinos & Entertainment SA zu veräußern. Die für diese Transaktion Anfang
2012 neu gegründete Highlight Event AG hält die Exklusivrechte für die Vermarktung des Eurovision Song Contest und
der Wiener Philharmoniker. Mit dieser Veräußerung erfolgt
eine Ausgliederung des Musikgeschäfts aus der TEAM-Gruppe
59
und Einbringung dieses Geschäftsfelds in die Escor, an
welcher die Highlight Communications AG ebenfalls mehrheitlich beteiligt ist. Der Vollzug der Transaktion soll am
1. April 2012 erfolgen.
6 Angaben und Erläuterungen gemäß
§§ 289 Abs. 4 und 315 Abs. 4 HGB
– Das gezeichnete Kapital der Constantin Medien AG belief
sich zum 31. Dezember 2011 auf 85.130.780 Euro und
war eingeteilt in 85.130.780 auf den Inhaber lautende
Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am gezeichneten
Kapital von 1,00 Euro je Aktie.
– Sämtliche Stückaktien sind Stammaktien, die insbesondere
das Teilnahmerecht an der Hauptversammlung gemäß § 118
Abs. 1 AktG, das Auskunftsrecht gemäß § 131 AktG, das
Stimmrecht gemäß § 133 ff. AktG, den Anspruch auf den
Bilanzgewinn gemäß § 58 Abs. 4 AktG und das grundsätzliche Bezugsrecht bei Kapitalerhöhungen gemäß § 186 Abs.
1 AktG gewähren.
– Aus den von der Constantin Medien AG sowie deren Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2011 gehaltenen
7.424.378 eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine
Stimmrechte zu. Vereinbarungen zwischen Aktionären über
die Beschränkung von Stimmrechten sind der Gesellschaft
nicht bekannt.
– Die KF 15 GmbH & Co. KG, München, hielt nach eigenen
Angaben zum 31. Dezember 2011 15.880.748 Stückaktien der Constantin Medien AG, was einem Anteil von rund
18,7 Prozent am Grundkapital und einem Stimmrechtsanteil
von rund 20,4 Prozent bezogen auf die Aktienzahl im Umlauf (nach Abzug eigener Aktien) entspricht.
– Es existieren keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.
– Der Aufsichtsrat bestellt gemäß § 7 Abs. 1 der Satzung in
Verbindung mit § 84 Abs.1 Satz 1 AktG die Mitglieder des
Vorstands auf die Dauer von höchstens fünf Jahren. Er legt
die Anzahl der Mitglieder des Vorstands fest, wobei die Sat-
zung die Mindestzahl von zwei Mitgliedern des Vorstands
bestimmt. Der Aufsichtsrat hat außerdem das Recht, einen
Vorstandsvorsitzenden zu ernennen. Gemäß § 84 Abs. 3
Satz 1 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Mitglied des Vorstands und die Ernennung zum Vorsitzenden
des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt.
Ein solcher wichtiger Grund ist gemäß § 84 Abs. 3 Satz 2
AktG insbesondere bei Vorliegen einer groben Pflichtverletzung, bei Unfähigkeit zur ordnungsgemäßen Geschäftsführung oder im Falle des Vertrauensentzugs durch die Hauptversammlung aus nicht offenbar unsachlichen Gründen gegeben.
– Gemäß § 179 Abs. 1 Satz 1 AktG bedarf jede Satzungsänderung eines Beschlusses der Hauptversammlung. Für satzungsändernde Beschlüsse der Hauptversammlung ist
gemäß § 179 Abs. 2 Satz 1 AktG eine Mehrheit erforderlich, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals umfasst. Der Aufsichtsrat ist
gemäß Satzung zur Vornahme von Satzungsänderungen
berechtigt, die nur die Fassung der Satzung betreffen.
– Nach § 76 Abs. 1 AktG leitet der Vorstand in eigener Verantwortung die Gesellschaft. Die Satzung regelt im Einzelnen die Ermächtigung des Vorstands, das Grundkapital mit
Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 27. Januar 2014 um
insgesamt bis zu 20.000.000,00 Euro durch die ein- oder
mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender
Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen
(Genehmigtes Kapital 2009/I). Dabei ist den Aktionären
grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand
ist zudem ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats
das Bezugsrecht unter bestimmten Voraussetzungen, die in
§ 3 Abs. 7 der Satzung geregelt sind, auszuschließen.
– Die Gesellschaft wurde durch Beschluss der ordentlichen
Hauptversammlung vom 9. Juni 2010 ermächtigt, eigene
Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von
bis zu 8.513.078 Euro zu erwerben. Die Ermächtigung
wurde mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am
9. Juni 2010 wirksam und gilt bis zum 9. Juni 2015. Die
Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder
mehrmals ausgeübt werden. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im
Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff.
AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10
Prozent des Grundkapitals entfallen.
– Gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom
19. Juli 2011 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis
zu 20.000.000,00 Euro durch die Ausgabe von bis zu
20.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien
bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2011/I). Die bedingte
Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktienrechten an
die Inhaber bzw. Gläubiger von Finanzinstrumenten (Wandelschuldverschreibungen und/oder Optionsschuldverschreibungen und/oder Wandelgenussrechte und/oder Optionsgenussrechte), die bis zum 19. Juli 2016 von der Gesellschaft oder unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften der Gesellschaft begeben werden. Das
Bedingte Kapital 2011/I dient nach Maßgabe der Wandelanleihebedingungen bzw. Wandelgenussrechtsbedingungen
auch der Ausgabe von Aktien an Inhaber bzw. Gläubiger von
Wandelschuldverschreibungen bzw. Wandelgenussrechten,
die mit Wandlungspflichten ausgestattet sind. Die Ermächtigung bezieht sich auf die Ausgabe von Instrumenten im
Gesamtnennbetrag von bis zu 150 Mio. Euro. Der Vorstand
ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung
der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.
– Gemäß Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom
19. Juli 2011 ist das Grundkapital der Gesellschaft des Weiteren um bis zu 15.000.000,00 Euro durch die Ausgabe von
bis zu 15.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2011/II). Die bedingte Kapitalerhöhung bezieht sich auf die Ausgabe von
Finanzinstrumenten (siehe bedingtes Kapital 2011/I) bis zum
19. Juli 2016 im Gesamtnennbetrag von bis zu 112,5 Mio.
Euro. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten
der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.
– Gemäß § 14 der Anleihebedingungen der 2006 von der
EM.TV Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der Constantin Medien AG,
begebenen 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013,
die von der Constantin Medien AG garantiert wird, ist jeder
Anleihegläubiger nach seiner Wahl berechtigt, unter
bestimmten Bedingungen von der Anleiheschuldnerin die
60
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT
Rückzahlung einzelner oder aller seiner Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu
verlangen. Dies ist dann der Fall, wenn eine Änderung der
Kontrolle der Constantin Medien AG eintritt. Kontrolle bezeichnet dabei entweder direktes oder indirektes (im Sinne
des § 22 WpHG) rechtliches oder wirtschaftliches Eigentum
von Aktien, die zusammen mehr als 50 Prozent der Stimmrechte der Constantin Medien AG gewähren. Ferner sind im
Falle eines Erwerbsangebots für die Aktien Umstände zu verstehen, in denen die Aktien, die sich bereits in der Kontrolle
des Anbietenden und/oder von Personen, die mit dem
Anbietenden zusammenwirken, befinden, und die Aktien,
für die das Angebot bereits angenommen wurde, zusammen
mehr als 50 Prozent der Stimmrechte der Constantin
Medien AG gewähren.
– Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands
oder mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht.
7
Risikobericht
7.1 Risikomanagement
Risiken bezeichnen die Möglichkeit ungünstiger künftiger Entwicklungen, die mit einer signifikanten, wenn auch nicht notwendigerweise überwiegenden Wahrscheinlichkeit erwartet
werden. Das wirksame und effiziente Risikomanagement des
Constantin Medien-Konzerns sichert einerseits den langfristigen Fortbestand des Unternehmens und unterstützt andererseits die Constantin Medien AG bei der Erreichung der
betriebswirtschaftlichen Ziele. Der Risikomanagement-Prozess
basiert auf einer Risikomanagement-Richtlinie, welche konzernweit gültig ist. Der Vorstand verantwortet die Definition
geeigneter Risikosteuerungsmaßnahmen. Im Rahmen der
Risikoberichterstattung wird der Vorstand regelmäßig über
Risiken informiert. Risiken werden dabei frühzeitig identifiziert
und bewertet. Die Berichterstattung erfolgt über alle Gesellschaften, wobei die erfassten Risiken und die bereits gebildete
Vorsorge, einzeln pro Gesellschaft aufgelistet und bewertet
werden. Zudem werden halbjährig die konzernweiten Risiken,
in Form eines Risikoberichts, dem Aufsichtsrat präsentiert.
Wesentliche Einzelrisiken werden unabhängig vom Turnus aufgenommen und unverzüglich berichtet.
61
7.2. Integriertes internes rechnungslegungsbezogenes Kontrollund Risikomanagementsystem
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem der
Constantin Medien AG und des Constantin Medien-Konzerns
umfasst im Hinblick auf den Abschluss alle Maßnahmen, die
eine vollständige, korrekte und zeitnahe Übermittlung von
relevanten Informationen sicherstellen, die für die Aufstellung
des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Konzernlage- und Lageberichts notwendig sind. Hierdurch sollen Risiken der fehlerhaften Darstellung in der
Buchführung und der externen Berichterstattung minimiert
werden. Das interne Kontrollsystem des Constantin MedienKonzerns wird zudem durch Richtlinien, Geschäftsordnungen
sowie Arbeitsanweisungen ergänzt, welche, zur einheitlichen
Anwendung dieser Vorschriften, an die verantwortlichen Stellen kommuniziert sind. Unterstützend sind die wesentlichen
Prozesse mit Kontrollstrukturen und Verantwortlichkeiten in
einer Datenbanklösung dokumentiert und werden kontinuierlich angepasst.
Das Rechnungswesen innerhalb des Constantin Medien-Konzerns ist dezentral organisiert. Während auf den Ebenen der
Teilkonzerne jeweils eigene Abteilungen bestehen, unterstützt
die Constantin Medien AG ihre direkten Tochtergesellschaften
bei spezifischen rechnungslegungsbezogenen Themen. Die
Aufstellung der Einzelabschlüsse der Constantin Medien AG
und deren Tochtergesellschaften erfolgt nach den einzelnen
landesrechtlichen Regelungen. Für die Erfordernisse zur
Erstellung eines Konzernabschlusses nach den Vorschriften der
IFRS werden für alle in den Konzern einbezogenen Gesellschaften Überleitungsrechnungen erstellt und an das Konzernrechnungswesen gemeldet. Die Bilanzierungsvorschriften
im Constantin Medien-Konzern regeln einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in Übereinstimmung mit den
für das Mutterunternehmen geltenden IFRS-Vorschriften.
Auf Konzernebene umfassen die spezifischen Kontrollaktivitäten
zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit
der Konzernrechnungslegung die Analyse und ggf. Korrektur
der durch die Konzerngesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse. Daneben finden bei den Kontrollaktivitäten die von
den Abschlussprüfern erstellten Berichte und die Ergebnisse
der Abschlussbesprechungen Beachtung.
Daneben regeln klare Abgrenzungen von Verantwortlichkeiten
sowie prozessintegrierte Kontrollen, wie die Anwendung des
„Vier-Augen-Prinzips", weitere Kontrollmaßnahmen. Die Ordnungsmäßigkeit und Wirksamkeit des internen Überwachungssystems wird jährlich durch prozessunabhängige Prüfungstätigkeiten der Konzernrevision sichergestellt und regelmäßig an
den Vorstand sowie den Aufsichtsrat berichtet.
Innerhalb des Constantin Medien-Konzerns wird im Konzernrechnungswesen das Konsolidierungssystem Hyperion eingesetzt. Ziel ist es, durch die Verwendung eines gemeinsamen
Systems konzernrechnungswesenrelevante Abläufe und Auswertungsmöglichkeiten zu vereinheitlichen. Um weitere Synergien zu heben, werden aktuell in einem konzernweiten HyperionProjekt die im Konzern verwendeten unterschiedlichen ReleaseVersionen des Konzernkonsolidierungssystems aktualisiert.
Daneben unterstützen Vorstandssitzungen, AbteilungsleiterMeetings, Jahres- und Investitionsplanungen, Monats- und
Quartalsberichterstattungen sowie die Einbindung der Rechtsabteilung das Überwachungs- und Steuerungssystem des
Constantin Medien-Konzerns.
7.3 Risiken im Segment Sport
Für die Sport1 GmbH ist für den Betrieb des Free-TV-Senders
SPORT1 sowie des Pay-TV-Senders SPORT1+ die Verfügbarkeit attraktiver Sportrechte von großer Wichtigkeit. SPORT1
befindet sich bei der Akquisition solcher Rechte in intensivem
Wettbewerb mit anderen Free- und Pay-TV-Sendern sowie
neuen Content-Anbietern wie Telekommunikationskonzernen
oder Internet-Unternehmen. Zudem stärken auch private wie
öffentlich-rechtliche Vollprogramme weiterhin ihr Profil im
Bereich Sport. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass sich
SPORT1 in Zukunft einem nochmals intensiveren Wettbewerb
ausgesetzt sieht.
Das Sportjahr 2012 wird maßgeblich unter dem Einfluss der
beiden sportlichen Großereignisse UEFA EURO 2012™ und
der Olympischen Sommerspiele stehen. Vor diesem Hintergrund ist im TV-Bereich von entsprechenden Reichweiten- und
Marktanteilsverschiebungen hin zu den übertragenden öffentlich-rechtlichen Sender auszugehen, was sich negativ auf die
Marktanteils- und Reichweitenentwicklung von SPORT1 auswirken könnte.
Im Hinblick auf die anstehende Vergabe der Rechte an der
Fußball-Bundesliga für die vier Spielzeiten ab der Saison
2013/2014 ist derzeit nicht sichergestellt, dass SPORT1 auch
für die zukünftige Rechteperiode mit Übertragungsrechten ausgestattet sein wird. Da es sich hierbei um eines der Kernrechte
von SPORT1 handelt, könnte sich deren Verlust negativ auf die
Erlössituation des Senders ab dem Jahr 2013 auswirken.
Ebenso ist fraglich, ob die Constantin Sport Medien GmbH ab
der Saison 2013/2014 erneut Verwertungsrechte an der Fußball-Bundesliga erwerben und somit weiterhin als Veranstalter
des Bundesliga-Senders LIGA total! tätig sein kann. Und
zudem ist nicht sichergestellt, dass PLAZAMEDIA ab der zukünftigen Rechteperiode technische Dienstleistungen im bisherigen Umfang erbringen kann.
Die zunehmende Digitalisierung der Verbreitungswege schafft
aufgrund zusätzlicher Übertragungsmöglichkeiten neue FreeTV-Angebote und damit mittelfristig ggf. auch weitere Mitbewerber beim Erwerb von Sportrechten. Zudem besteht das
Risiko der Verringerung des Marktanteils durch eine wachsende
Zahl von Free-TV-Sendern. SPORT1 macht sich durch Eigenformate teilweise unabhängig von Rechten Dritter. Da SPORT1
sowohl für den Free-TV-Sender als auch sein Pay-TV-Angebot
SPORT1+ über wesentliche Verwertungsrechte, wie die an der
Fußball- und der Handball-Bundesliga bis zur Saison 2012/
2013 oder im Bereich Motorsport mit der MotoGP bis 2014
verfügt, ist die Gefahr eines kurzfristigen Anstiegs der Lizenzkosten reduziert. Allerdings ist auf mittlere Sicht eine Erhöhung
der Lizenzaufwendungen nicht auszuschließen.
Die Entwicklung der Werbemärkte in Deutschland und damit
verbunden die Investitionsbereitschaft der werbetreibenden
Wirtschaft hat auf die Umsatzentwicklung von SPORT1 signifikanten Einfluss. SPORT1 strebt weiterhin einen ausgewogenen Umsatzmix an, der die Abhängigkeit vom klassischen
Fernsehwerbemarkt begrenzt. Allerdings haben die Diversifikations-Erlöse im Free-TV-Bereich ihren Höhepunkt überschritten
und entwickeln sich in Summe rückläufig. Der deutsche TVWerbemarkt zeichnet sich durch einen verstärkt über massive
Preisnachlässe geführten Wettbewerb der TV-Sender aus. Sogenannte Trading Deals beschleunigen diesen Preisverfall. Der
aggressive Preiswettbewerb könnte nachhaltige Auswirkungen
auf das Preisgefüge und die Verteilung der Werbeausgaben
haben.
62
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT
Das unverändert durch die Politik diskutierte Werbeverbot im
Bereich Alkohol sowie die Unsicherheit über die weitere staatliche Werberegulierung im Rahmen des Glückspielstaatsvertrags
oder die Regulierung im Rahmen des Jugendschutzes könnten
das Erlösmodell von SPORT1 zusätzlich beeinträchtigen.
Der TV-Markt für Mehrwertdienste ist einem zunehmenden
Wettbewerb ausgesetzt und stößt bei den Zuschauern an Sättigungsgrenzen. Die Werbekunden von Dauerwerbesendungen in
der Tagschiene unterliegen einem steigenden Margendruck,
der auf rückläufige Resonanz der Kunden sowie steigende Konkurrenz von Online-Vermarktern zurückzuführen ist. Im Markt
für Dauerwerbesendungen in der Nachtschiene sind nur noch
wenige Marktteilnehmer aktiv, so dass einerseits die Verhandlungsmacht der verbleibenden Marktteilnehmer steigt und andererseits eine Risikostreuung erschwert wird.
Die im Februar 2009 verabschiedete Gewinnspielsatzung der
Landesmedienanstalten sieht strengere Regelungen für die
Durchführung von Call-In-Formaten vor. Dabei stehen neben
dem Schutz von minderjährigen Teilnehmern insbesondere
erhöhte Transparenzanforderungen an die Gewinnspiele und
die dazugehörigen Sendeformate im Vordergrund. Es kann
nicht ausgeschlossen werden, dass die Landesmedienanstalten
oder der Gesetzgeber weitere Restriktionen zur Durchführung
von Call-In-Formaten beschließen. Zudem besteht aufgrund
des Rückgangs der Bereitschaft der Zuschauer zur Spielteilnahme das Risiko geringerer Erlöse im Zusammenhang mit der
Durchführung von Call-In-Formaten.
Risiken können auch aus einer weiteren Regulierung im
Bereich Werbezeitenverkauf resultieren. Derzeit gehen die
Behörden z.B. gegen die Bewerbung von sogenannten „Pokerschulen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man ohne Einsatz
das Pokerspielen erlernen kann) und „50 Cent-Gewinnspielen“
(d.h. Internetangebote, auf denen man gegen einen maximalen Einsatz von 50 Cent an Gewinnspielen teilnehmen kann)
vor. So werden nach wie vor gegen diverse private Medienunternehmen und auch gegen die Sport1 GmbH Verwaltungsverfahren, die zum Teil bereits gerichtlich überprüft werden,
wegen der Bewerbung vorgenannter Angebote geführt. Zudem
ist zu erwarten, dass durch den voraussichtlich ab Mitte 2012
geltenden neuen Glücksspielstaatsvertrag keine Rechtssicher-
63
heit hinsichtlich der Bewerbung von „Pokerschulen“ und „50
Cent-Gewinnspielen“ einkehren wird. Letztlich ist in dem Kontext auch eine Entwicklung im Ausland zu beachten: So hat
die dortige Bundespolizei FBI im April 2011 die entgeltpflichtigen Websites von vier der größten Online-Poker-Anbieter
in den USA gesperrt. Darüber hinaus bringt die derzeitige
Bewerbung von Sportwetten, die auf der Grundlage einer gültigen Lizenz eines EU-Mitgliedsstaates angeboten werden,
Risiken mit sich. So hat die Bayerische Landeszentrale für
neue Medien (BLM) als zuständige Rundfunkaufsichtsbehörde
in mehreren Fällen Verwaltungsverfahren gegen SPORT1
eröffnet, in denen geprüft wird, ob die Bewerbung von Sportwetten im Free-TV-Programm von SPORT1 gegen Werbeverbote verstößt. In zwei Fällen liegt bereits eine Beanstandung
bzw. Untersagung der Bewerbung durch die BLM vor, gegen
die SPORT1 Rechtsmittel ergriffen hat. Zudem bestehen Risiken darin, dass gegebenenfalls auch Glücksspielaufsichtsbehörden verwaltungsrechtliche Untersagungsverfahren gegen
die Bewerbung von Sportwetten in TV und Internet durchführen werden. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer (mit
Ausnahme von Schleswig-Holstein) haben am 15. Dezember
2011 einen voraussichtlich ab Mitte 2012 geltenden neuen
Glücksspielstaatsvertrag unterzeichnet. Dieser sieht für die
Bewerbung von privaten Anbietern von Sportwetten in TV und
Internet ein Verbot mit Erlaubnisvorbehalt vor, so dass sich ab
Mitte 2012 die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Bewerbung vorgenannter Angebote im Programmangebot SPORT1
und der Internetplattform SPORT1.de verbessern könnten. Der
Glücksspielstaatsvertrag befindet sich im Augenblick in einem
Notifizierungsverfahren bei der EU-Kommission.
Ein weiteres Risiko im Rahmen des Verkaufs von Werbung
ergibt sich daraus, dass die Landesmedienanstalten derzeit auf
Veranlassung der Kommission für Jugendmedienschutz der
Landesmedienanstalten (KJM) gegen eine Bewerbung von
Erotik-Angeboten in den Teletextangeboten der privaten Rundfunkveranstalter in der Tageszeit von 6 bis 22 Uhr vorgehen.
Dieses Vorgehen wird auf Betreiben von SPORT1 gegenwärtig
gerichtlich überprüft.
Mit den in Deutschland maßgeblichen Kabelnetzbetreibern
Kabel Deutschland (KD) und Unitymedia Verträge konnten zur
mittelfristigen Absicherung der analogen und digitalen Kabel-
verbreitung von SPORT1 abgeschlossen werden. Aufgrund vertraglicher Kündigungsrechte könnte sich jedoch auch während der Laufzeit dieser Verträge ein Risiko für die analoge
Kabelverbreitung von SPORT1 bei KD ergeben. Auch besteht
ein Risiko für die vollständige Aufrechterhaltung der analogen
und digitalen Kabelreichweite von SPORT1, falls KD und/oder
Unitymedia die Einspeiseverträge nicht verlängern. Der
ursprünglich mit dem Risiko der Beendigung bis zum 31.
Dezember 2011 behaftete Vertrag zur analogen und digitalen
Kabelverbreitung mit Kabel BW wurde Ende 2011 bis 31. Dezember 2014 verlängert.
Im Hinblick auf Plattformen speziell mit der Ausrichtung Sport
befindet sich der Online-Markt zwar in einer Phase der Konsolidierung, doch die Tatsache, dass immer mehr General InterestPortale ihre Berichterstattung im Bereich Sport ausbauen, hat
zur Folge, dass sich für SPORT1.de der Wettbewerbsdruck verstärkt hat und sich dies auch auf der Vermarktungsseite auswirkt. Denn mit der Anzahl an Playern im Sportbereich erhöht
sich auch die Zahl der vermarktbaren Flächen. Insofern ist
davon auszugehen, dass die durchschnittlich erzielbaren Tausend-Kontakt-Preise (TKPs) unter Druck geraten und sich die
einzelnen User-Kontakte zunehmend weniger kapitalisieren
lassen. Die Werbeerlöse stellen aber ein zentrales Standbein
für die Finanzierung der SPORT1.de dar.
Risiken liegen in der Ausgestaltung der Constantin Sport
Medien GmbH als Veranstalterin des Programmangebotes LIGA
total! und in der Exklusivität der Distribution über die TV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom AG. Die Vereinbarung
mit der Deutschen Telekom AG zur Verbreitung des Programmangebotes LIGA total! endet mit dem Auslaufen der Rechteperiode Mitte 2013. Risiken ergeben sich darüber hinaus aus
den branchenüblichen vertraglichen Rechten zur Kündigung
des bis Mitte 2013 zwischen der Constantin Sport Medien
GmbH und der Deutschen Telekom AG zur Verbreitung des Programmangebotes LIGA total! geschlossenen Einspeisevertrags
und des Vertrags zur Produktion von non-linearem Content
während der Vertragslaufzeit.
Aufgrund vertraglich festgelegter hoher Sendekontinuitäten für
die Einspeisung von LIGA total! in die TV-Plattform Entertain
der Deutschen Telekom AG und der Verpflichtung zur zeitnahen
Lieferung der non-linearen Programminhalte bestehen bei Aus-
fällen bzw. Verspätungen Haftungs- und Regressrisiken.
PLAZAMEDIA ist aufgrund seiner Kundenstruktur, überwiegend bestehend aus Fernsehsendern und Produktionsfirmen,
direkt als auch mittelbar abhängig vom TV-Werbemarkt. Dieser
war auch 2011 weiterhin auf Wachstumskurs, wenngleich sich
die Wachstumsdynamik im Jahresverlauf verlangsamte. Dennoch ist der Produktionsmarkt nach wie vor durch Kostenbewusstsein der Kunden geprägt.
Nach wie vor besteht das wesentliche Risiko von PLAZAMEDIA
in der Abhängigkeit von seinem größten Kunden, dem Pay-TVAnbieter Sky Deutschland und dem Umstand, dass die derzeit
bestehenden Verträge in der Außenproduktion Ende 2012 und
in der Innenproduktion Ende 2013 auslaufen.
Nachdem PLAZAMEDIA im Auftrag der Constantin Sport Medien technische Dienstleistungen im Rahmen der Produktion
des Bundesliga-Live-Senders LIGA total! erbringt, ergeben sich
aufgrund branchenüblicher vertraglicher Rechte zur Kündigung
der zwischen der Constantin Sport Medien GmbH und der
Deutschen Telekom AG geschlossenen Verträge während der
Vertragslaufzeit auch entsprechende Risiken bei der PLAZAMEDIA.
Aufgrund vertraglich festgelegter hoher Sendekontinuitäten für
den Betrieb des Head Ends, also eines Knotenpunktes zur Einspeisung von Programmen in die TV-Plattform Entertain der
Deutschen Telekom AG, besteht bei Ausfällen ein Haftungsund Regressrisiko.
7.4 Risiken im Segment Film
Risiken bei der Filmproduktion
Die Herstellung von Kino- und Fernsehfilmen sowie deren
Vermarktung ist kostenintensiv und deshalb auch mit entsprechenden finanziellen Risiken verbunden. Die Produktionskosten
eines durchschnittlich dimensionierten deutschen Kinofilms
liegen zwischen 3 und 7 Mio. Euro, während sie bei internationalen Großproduktionen ein Vielfaches davon betragen. Den
größten Teil dieser Kosten muss die Highlight CommunicationsGruppe vorfinanzieren, da das jeweilige Budget nicht vollständig
durch Mittel aus der Filmförderung und durch Koproduktionsbeiträge gedeckt werden kann. Aufgrund des großen Finanzbedarfs für eine Produktion könnte bereits der teilweise oder
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ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT
völlige Misserfolg einzelner Filmprojekte erhebliche nachteilige Folgen für die Geschäfts-, Ertrags- und Finanzlage der
Gruppe haben.
Darüber hinaus kann es im Verlauf einer Produktion zu Budgetüberschreitungen kommen, die von der Constantin Film AG
bzw. der Highlight Communications-Gruppe zu tragen sind.
Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Filmproduktion
ist es der Constantin Film AG in der Vergangenheit jedoch
meistens gelungen, die entstandenen Produktionskosten aus
den Verwertungserlösen voll abzudecken. Außerdem konnte sie
die Filmproduktionen im festgelegten zeitlichen und finanziellen Rahmen realisieren und die Entstehung außerplanmäßiger Kosten weitestgehend verhindern bzw. durch den
Abschluss entsprechender Versicherungen absichern.
Nach der Konjunkturkrise sind die Werbeeinahmen der TVSender im Jahr 2011 wieder angestiegen, sodass der Werbemarkt mit einem soliden Plus abgeschlossen hat. Wie Nielsen
Media Research mitteilt, ist die TV-Werbung gegenüber dem
Vorjahr um 1,8 Prozent auf rund 11,1 Mrd. Euro gestiegen.
Dennoch sind die Sender beim Einkauf und der Produktion von
Programminhalten weiterhin sehr kostenbewusst.
Quelle: Nielsen Media Research, media news, Januar 2012
Bei der Produktion von „Dailies“ (Serien, die täglich ausgestrahlt werden) ist das Kostenrisiko für die Produzenten besonders hoch, da die Entwicklungskosten sehr hoch sind und
im Fall einer Nicht-Beauftragung allenfalls teilweise vom Sender übernommen werden. Auch im Fall einer Beauftragung können sie bei dem jeweiligen Sender nicht zwingend als Vorkosten
im Budget geltend gemacht werden. Die Constantin Film AG
bewirbt sich derzeit bei allen großen Sendern um Formate und
hat Entwicklungsverträge für serielle und nicht-serielle Formate
abgeschlossen. Deshalb ist das beschriebene Kostenrisiko sowohl für sie als auch für ihre Mitbewerber sehr hoch.
Für TV-Produktionen im europäischen Ausland ist das Finanzierungsrisiko durch die anhaltenden Schuldenkrisen in einigen
EU-Staaten nach wie vor hoch.
Risiken beim Einkauf von Filmlizenzen
Beim Erwerb von Auswertungsrechten an erfolgversprechenden Fremdproduktionen steht die Highlight Communications-
65
Gruppe im Wettbewerb mit zahlreichen anderen Unternehmen.
Auch wenn sich die Situation auf dem Einkaufsmarkt im
Berichtsjahr wieder entspannt hat, ist der Wettbewerb um die
Rechte an attraktiven Kinofilmen nach wie vor groß. Daraus
resultiert einerseits das Risiko relativ hoher Lizenzpreise.
Andererseits verbleibt das Restrisiko, ob der betreffende Film
den Publikumsgeschmack trifft und damit auch wirtschaftlich
erfolgreich ist. Beide Risiken werden durch die ausgeprägte
und langjährige Erfahrung der Constantin Film AG beim Einkauf von Filmrechten entsprechend gemindert.
Für die Constantin Film AG wird die Konkurrenzsituation bei
relevanten Lizenzprodukten nach wie vor wesentlich durch die
großen deutschen Wettbewerber Concorde (Tele MünchenGruppe) und Studiocanal (Canal+ Gruppe) bestimmt. So hat
Concorde beispielsweise einen Output-Deal mit dem Mini-Major
Summit Entertainment abgeschlossen, der im Januar 2012
von Lionsgate übernommen wurde. Mit Canal+ steht Studiocanal dagegen ein finanzstarkes Mutterunternehmen zur Seite.
Diese Gruppe möchte ihre Produktion weiter steigern und ihren
Kurs bei Akquisitionen fortsetzen. Darüber hinaus kaufen
Major-Studios wie beispielsweise Warner Bros. verstärkt deutsche Produktionen und treten damit als starker Wettbewerber
auf dem Einkaufsmarkt für einheimische Lizenztitel auf.
In der Programmgestaltung der relevanten TV-Sender – vor allem
in der Primetime – werden Spielfilme auch weiterhin eine tragende Säule sein. Seit Jahren ist dabei die Tendenz zu beobachten, dass die großen Sender weitestgehend auf hochbudgetierte Event-Filme oder Blockbuster der Hollywood-Studios
setzen, die gute Werbeeinnahmen versprechen. Die Constantin
Film AG steht damit unter einem starken Druck, entsprechende Produkte zur Lizenzierung an Sender zu erwerben und
unterliegt dabei dem Risiko, teuer erworbene Spielfilmlizenzen
nicht gewinnbringend an die Sender verkaufen zu können.
Risiken bei der Auswertung
Die Gruppe wertet die Filmrechte an Eigen- und Fremdtiteln
über die gesamte Wertschöpfungskette aus. Infolgedessen konkurriert sie auf allen Auswertungsstufen mit einer Vielzahl von
Anbietern. Neben dieser Wettbewerbssituation werden die
Erlöse in den Bereichen Kinoverleih und Home Entertainment
auch vom Publikumsgeschmack und – speziell in konjunkturell
schwierigen Zeiten – der privaten Konsumneigung beeinflusst.
Darüber hinaus ist der wirtschaftliche Erfolg in der Auswertung
mit einer Vielzahl von branchenspezifischen Risiken verbunden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen auf
die Ertrags- und Finanzlage der Gruppe nur schwer einzuschätzen sind. Risiken können z.B. aus einer veränderten
Marktsituation bei den Rechteverwertern in allen Auswertungsstufen resultieren. So können beispielsweise geänderte
Mediengesetze, Veränderungen des Werbemarktes oder Änderungen in der Gestaltung der TV-Ausstrahlungsarten (Pay-TV,
TV-on-Demand) die Filmauswahl der Rechteverwerter und die
Programmgestaltung von TV-Sendern sowie deren Einkaufspolitik beeinflussen.
berrechtsverletzungen e.V. (GVU) ein wichtiger Schlag gegen
das Raubkopiererportal kino.to. Mitte Juni 2011 wurden von
der Generalstaatsanwaltschaft Dresden mehrere Personen verhaftet und Streamhoster, auf deren Portalen verlinkte Raubkopien abgelegt waren, vom Netz genommen. Auch das
Vorgehen der US-Behörden gegen den Online-Speicherdienst
Megaupload.com im Januar 2012 ist ein großer Erfolg im
Kampf gegen die Internet-Piraterie. Dennoch fehlen noch
immer rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz geistigen
Eigentums im Netz, die das Risiko finanzieller Verluste der
Filmbranche durch Piraterie oder Rechtsstreitigkeiten mit
Filmpiraten mindern könnten.
Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht es den TV-Anbietern, ihr digitales Angebot im Internet immer stärker auszubauen. Mediatheken, Video-on-Demand, Games und OnlineShops sind für den Kunden auf digitalem Weg einfach zu
erreichen. Besonders bei den 20-25-jährigen Verbrauchern
erfreuen sich diese Vertriebsformen größter Beliebtheit. Dadurch kann mittel- und langfristig ein Wettbewerb – vor allem
zum Pay-TV entstehen.
7.5 Risiken im Segment Sport- und Event-Marketing
Im Hinblick auf die Sport- und Event-Marketing-Projekte können
Risiken aus der Abhängigkeit der TEAM-Gruppe von einem
Großkunden wie der UEFA bestehen. Allerdings tragen die bisherige Erfolgsbilanz und die Positionierung des Unternehmens
am Markt sowie die gezielte strategische Ausrichtung auf die
UEFA dazu bei, diese Situation zu relativieren. Dies spiegelt
sich auch in der im März 2010 unterzeichneten Verlängerung
der erfolgreichen Partnerschaft zwischen TEAM und der UEFA
bis mindestens Juni 2015 wider. Beim Erreichen vertraglich
vereinbarter Leistungsziele in diesem Zeitraum verlängert sich
dieser Vertrag automatisch bis mindestens Juni 2018.
Änderungen des Konsumverhaltens und des Kundengeschmacks können ebenfalls Marktanpassungen durch die
Rechteverwerter bewirken. Die Kinobranche hat immer stärker
mit medialen Konkurrenzprodukten wie Videospielen und dem
ansteigenden Konsum von Inhalten auf mobilen Endgeräten
und/oder sozialen Netzwerken zu kämpfen. Es ist zu erwarten,
dass sich diese Konkurrenzsituation in Zukunft noch verschärfen wird.
Nach wie vor besteht für die Filmbranche das Risiko, durch
Filmpiraterie im Internet erhebliche Umsatzeinbußen zu erleiden. Der Anstieg der illegalen Kopien könnte bewirken, dass
die Zahl der Kinobesucher abnimmt und die Erlöse für Home
Entertainment- und TV-Auswertungen von Filmen künftig
sinken. Die Sensibilisierung der Zuschauer, die Erweiterung
der legalen Internetangebote sowie die Unterstützung diverser
Interessenverbände sind Maßnahmen, die die Highlight Communications-Gruppe bereits ergriffen hat.
Darüber hinaus hat auch die Strafverfolgung der Täter im Jahr
2011 einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen die Piraterie
geleistet. So gelang der Gesellschaft zur Verfolgung von Urhe-
Die Aktien, die die Highlight Communications AG an der Team
Holding AG hält, und die Beteiligungen der Team Holding AG
an anderen Unternehmen der TEAM-Gruppe unterliegen einer
Aktienübertragungsbeschränkung gemäß den Bedingungen des
Agenturvertrags, der zwischen TEAM mit der UEFA abgeschlossen wurde. Gemäß den Bedingungen dieses Vertrags hat
die UEFA darüber hinaus ein Kündigungsrecht, das im Fall
eines Kontrollwechsels – entweder bei der Highlight Communications AG oder der Constantin Medien AG – greift.
Wie sich das derzeitige Wirtschaftsklima auswirken wird, ist gegenwärtig noch nicht einzuschätzen. Die Übertragungs- und
Sponsorenrechte für die UEFA Champions League und die UEFA
Europa League wurden zwar durchweg an Partner mit sehr guter
Bonität vergeben und die Ausfallraten waren – selbst während
der jüngsten Konjunkturschwäche – bislang sehr gering. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass einzelne TV-Anbieter oder
auch Sponsoren in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten.
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ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | RISIKOBERICHT
Am 4. Oktober 2011 erließ der Europäische Gerichtshof (EuGH)
ein Urteil hinsichtlich der Vergabe von exklusiven TV-Rechten
für Fußballspiele. In diesem Urteil verkündete der EuGH, dass
die Vergabe territorialer Exklusivrechte an Sender im EU-Wirtschaftsraum, die ein Angebot ihrer TV-Dienste in anderen EUMärkten untersagt, gegen den Grundsatz des freien Dienstleistungsverkehrs in der EU verstößt. Obwohl die Auswirkungen
dieser Entscheidung derzeit noch nicht klar sind, besteht die
Möglichkeit, dass sie sich negativ auf die Vermarktung von
TV-Rechten in Europa durch die TEAM-Gruppe auswirken
könnte.
In jüngster Zeit hat der Kurs des Schweizer Franken gegenüber
dem Euro historische Höchststände erreicht. Durch die Tochtergesellschaften mit funktionaler Währung Schweizer Franken
bedingt ein dauerhaft starker Schweizer Franken eine Erhöhung
der Kostenbasis in der Constantin Medien-Gruppe, die möglicherweise nicht vollständig durch höhere Erlöse ausgeglichen
werden kann. Durch die Intervention der Schweizerischen
Nationalbank, die Anfang September 2011 einen Mindestkurs
von 1,20 Schweizer Franken in Relation zum Euro festsetzte,
scheint dieses Risiko auf kurzfristige Sicht allerdings begrenzt
worden zu sein.
7.6 Risiken im Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Die Escor-Aktivitäten, die in diesem neu gebildeten Segment
zusammengefasst sind, befinden sich gegenwärtig in einer
Phase der strategischen Neuausrichtung, was mit den üblichen
Risiken verbunden ist.
7.7 Finanzrisiken
Liquiditätsrisiken
Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsverpflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität
oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können. Zum
Bilanzstichtag 2011 verfügte der Constantin Medien-Konzern
unter Berücksichtigung freier kurzfristiger Kreditlinien über
Liquiditätsreserven. Refinanzierungsrisiken ergeben sich insbesondere auf Ebene der Constantin Medien AG infolge des Auslaufens eines Privatdarlehens.
Unverändert sahen sich zahlreiche Branchen, so auch die
Medienindustrie, mit steigenden Kreditkosten durch Erhöhung
der Risikoaufschläge oder strengeren Auflagen der Finanzwirt-
67
schaft mit Blick auf die von Kreditnehmern einzuhaltenden
Kriterien für die Kreditvergabe konfrontiert. Auch die Constantin Medien AG musste ihre Finanzierungspolitik modifizieren bzw. auf eine breitere Grundlage stellen. Trotz der freien
Betriebsmittellinien kann der Constantin Medien-Konzern
kurz- bis mittelfristig zur Aufnahme von Fremdkapital über den
Kapitalmarkt oder über Kreditinstitute sowohl zur Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten als auch zur Finanzierung
neuer Projekte gezwungen sein.
Daher besteht nach wie vor das Risiko, dass bei einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation des Konzerns weitere Finanzierungsmittel nicht oder nicht in ausreichendem
Umfang oder nur zu deutlich unvorteilhafteren Konditionen zur
Verfügung stehen könnten.
Kreditrisiken
Ein Kreditrisiko besteht, wenn ein Schuldner eine Forderung
nicht bzw. nicht fristgerecht begleichen kann. Das Kreditrisiko
umfasst das unmittelbare Adressenausfallrisiko als auch die
Gefahr einer Bonitätsverschlechterung.
Kreditrisiken können auf flüssige Mittel, auf Guthaben bei
Finanzinstituten, Wertpapiere, derivative Finanzinstrumente
sowie auf Kundenforderungen bestehen. Etwaige Risiken auf
flüssige Mittel werden durch Verteilung von Geldanlagen auf
mehrere Finanzinstitute weiter minimiert.
Darüber hinaus wird den potentiellen Ausfallrisiken auf Kundenforderungen durch regelmäßige Bewertung und bei Bedarf
durch Bildung von Wertberichtigungen kontinuierlich Rechnung getragen. Ferner sichert der Konzern das Risiko eines
Ausfalls durch Insolvenz eines Gläubigers auch durch Einholung von Bonitätsauskünften ab. Daher beurteilt der Konzern
die Kreditqualität für Forderungen, die weder überfällig noch
wertgemindert sind, als überwiegend gut. Das maximale
Kreditrisiko der Constantin Medien-Gruppe besteht in der Höhe
der Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte.
Marktrisiken
Unter Marktrisiken werden die Risiken aus Wechselkurs- und
Zinsschwankungen sowie sonstige Risiken aus der Veränderung einer Preisbasis verstanden.
Währungsrisiken
Die Constantin Medien-Gruppe ist im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt – dies
vor allem gegenüber dem US-Dollar, dem Schweizer Franken
und durch die Tochtergesellschaften mit funktionaler Währung
Schweizer Franken gegenüber dem Euro. Wechselkursschwankungen können zu unerwünschten und unvorhersehbaren
Ergebnis- und Cash-Flow-Volatilitäten führen.
Jede Tochtergesellschaft ist Risiken im Zusammenhang mit
Wechselkursänderungen ausgesetzt, wenn sie Geschäfte mit
internationalen Vertragspartnern abschließt und daraus in der
Zukunft Zahlungsströme entstehen, die nicht der funktionalen
Währung der jeweiligen Tochter entsprechen. Die Constantin
Medien-Gruppe geht keine Geschäftstätigkeiten in Währungen ein, die eine überdurchschnittliche Volatilität aufweisen
oder anderweitig als besonders risikoreich eingestuft werden
müssen.
Bei wesentlichen Transaktionen, insbesondere in US-Dollar
und in Schweizer Franken, versucht der Konzern das Währungsrisiko durch den Einsatz von geeigneten derivativen Finanzinstrumenten zu minimieren. Diese derivativen Finanzinstrumente werden mit Kreditinstituten abgeschlossen. Die Sicherungsinstrumente stehen überwiegend in Beziehung zu zukünftigen Fremdwährungszahlungsströmen für Filmprojekte und zu
Finanzverbindlichkeiten. Im Konzern wird dabei grundsätzlich
darauf geachtet, dass der Betrag des Sicherungsgeschäfts den
Betrag des Grundgeschäfts nicht übersteigt. Zudem werden zur
Absicherung von Währungsrisiken aus bilanzunwirksamen
festen Ansprüchen in US-Dollar auch Fremdwährungsverbindlichkeiten als Sicherungsinstrumente eingesetzt.
Zinsrisiko
Ein Zinsrisiko besteht grundsätzlich dann, wenn sich Marktzinssätze ändern und sich dadurch Einzahlungen bei der Geldanlage bzw. Auszahlungen bei der Geldaufnahme verbessern
oder verschlechtern können. Das Zinsänderungsrisiko im Konzern bezieht sich in erster Linie auf kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten. Darüber hinaus entsteht aus der Inkongruenz von Fristen ein Zinsänderungsrisiko, welches von der
Gruppe aktiv kontrolliert wird, insbesondere durch Beobachtung der Entwicklung der Zinsstrukturkurve.
Gegenwärtig bestehen im Constantin Medien-Konzern fest und
variabel verzinsliche kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und
festverzinsliche langfristige Finanzverbindlichkeiten.
Feste Zinsabreden bieten in Phasen steigender Zinsen eine
entsprechende Absicherung gegen zusätzliche Aufwendungen.
Sie haben aber den Nachteil, dass die Gesellschaft in Phasen
sinkender Zinsen nicht von dieser Entwicklung profitiert. Bei
Finanzverbindlichkeiten ohne flexible Regelungen hinsichtlich
Inanspruchnahme und Rückzahlung sorgt eine Festzinsvereinbarung für ausreichende Planungssicherheit. Bei Kreditverträgen mit hoher Flexibilität tragen variable Zinsvereinbarungen dagegen den zukünftigen Schwankungen in der Kreditausnutzung Rechnung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,
über Zinssicherungsinstrumente bei Bedarf eine feste Verzinsungsgrundlage zu schaffen.
7.8 Risiken aus gerichtlichen Verfahren
Schadensersatzansprüche und Aktionärsklagen
Knapp 900 Aktionäre haben Klage gegen die frühere EM.TV &
Merchandising AG, jetzt Constantin Medien AG, erhoben. Derzeit
sind noch ca. 17 Verfahren von rund 90 Aktionären anhängig.
Die gesamten geltend gemachten Schadensansprüche der
noch anhängigen Verfahren belaufen sich zum 31. Dezember
2011 auf ca. 2,8 Mio. Euro.
Die Ansprüche werden auf unterschiedliche Sachverhalte und
Rechtsgrundlagen gestützt. Hintergrund ist der Kursrückgang
der EM.TV-Aktie in den Jahren 2000/2001. Fast 400 Verfahren
sind mittlerweile rechtskräftig abgeschlossen bzw. durch Klagerücknahmen erledigt.
In sechs Verfahren wurde mit den Klägern ein gerichtlicher Vergleich geschlossen. Im Übrigen ergingen die Entscheidungen
der Gerichte in fast allen Fällen zu Gunsten der Gesellschaft.
Bislang ist die Gesellschaft lediglich in vier Fällen zu Schadensersatz verurteilt worden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch weiteren Klägern Schadensersatz zugesprochen
wird, wenn die geltend gemachten Ansprüche nicht verjährt
sind, die Voraussetzungen für eine Haftung vorliegen und den
Klägern im Einzelfall der Nachweis der Kausalität gelingt. Im
Fall einer Inanspruchnahme jedweder Art wird die Gesellschaft
etwaige Regressansprüche gegen frühere Organmitglieder prüfen
und ggf. geltend machen.
68
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | CHANCENBERICHT
Mehrere Kläger haben Anträge auf Feststellung von Tatsachen
und Rechtsfragen nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrens-Gesetz gestellt. Die Anträge sind teilweise im Klageregister veröffentlicht worden. Bislang hat das OLG jedoch noch kein Musterverfahren öffentlich bekannt gemacht. Überwiegend hat das zuständige OLG München die Vorlagebeschlüsse des Landgerichts
zurückgewiesen. Eine dagegen gerichtete Rechtsbeschwerde zum
BGH war allerdings erfolgreich. Insofern ist mit einer Bekanntmachung des Musterverfahrens zu rechnen. Führt das Gericht die
Musterverfahren durch und erlässt Musterentscheide, haben
diese Bindungswirkung in allen Verfahren, deren Entscheidung
von der jeweiligen Tatsachen- bzw. Rechtsfrage abhängt.
Spruchverfahren
Ein aktienrechtliches Spruchverfahren, mit dem verschiedene
Antragsteller im Jahr 2004 die Unangemessenheit des
Umtauschverhältnisses im Rahmen der Restrukturierung der
EM.TV & Merchandising AG geltend gemacht haben und die
Festsetzung einer baren Zuzahlung durch die Constantin
Medien AG beantragt haben, wurde im September 2011 durch
das Landgericht München I wieder aufgenommen und wird
seither fortgeführt.
7.9 Steuerliche Risiken
Als Bestandteil der im Jahr 2004 vollzogenen Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 hatte
sich die frühere EM.TV AG verpflichtet, sich von der indirekt
gehaltenen Beteiligung an der Tele München Gruppe (TMG) zu
trennen. Ende 2004 verkaufte die EM.TV Beteiligungs GmbH
& Co. KG, ein Tochterunternehmen der EM.TV AG, diese Beteiligung. Dieser Vorgang löste keine unmittelbare Steuerbelastung
für die frühere EM.TV AG aus. Es kann nach wie vor nicht ausgeschlossen werden, dass Verluste aus dem Verkauf steuerlich
nicht anerkannt werden, und in der Zukunft daher nicht mehr
zur Verrechnung mit künftigen Gewinnen zur Verfügung stehen.
Latente Steuern auf diese Verlustvorträge wurden nicht gebildet.
Bei der Constantin Medien AG und deren Tochtergesellschaften
ist eine steuerliche Betriebsprüfung für die Jahre 2001 bis
2006 anhängig. Die Prüfung bei der Constantin Medien AG
dauert noch an. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass
es über getroffene Feststellungen hinaus zu weiteren Feststellungen und zu, von den bisherigen Veranlagungen abweichenden, Steuerfestsetzungen kommt.
69
8 Chancenbericht
8.1 Chancen im Segment Sport
Durch seine hohe technische Reichweite in rund 90 Prozent
der erreichbaren TV-Haushalte in Deutschland sieht sich der
Free-TV-Sender SPORT1 als Spartensender gut aufgestellt, um
dem regen Wettbewerb um attraktive Sportrechte zu begegnen.
SPORT1 verfügt mit Erstverwertungsrechten im Free-TV für die
2. Fußball-Bundesliga (noch bis einschließlich der Saison
2012/2013) über attraktive Top-Rechte, um die Präsenz von
Spitzenfußball auf dem Sender in den kommenden Jahren zu
sichern und die Attraktivität von SPORT1 für die werbetreibende Wirtschaft zu gewährleisten. Auch bei anderen Sportarten wie Handball, Motorsport, Eishockey, Tennis oder British
Sports hat sich der Sender ein attraktives Rechteportfolio teilweise weit über das Geschäftsjahr 2012 hinaus gesichert.
Der Anfang 2008 in Kraft getretene und durch Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs vom 8. September 2010 in
wesentlichen Teilen für europarechtswidrig befundenen
Glücksspielstaatsvertrag sieht – bis zum voraussichtlichen
Inkrafttreten der Novelle am 1. Juli 2012 – ein staatliches
Monopol zur Veranstaltung insbesondere von Sportwetten und
Online-Casinospielen sowie ein TV- und Internet-Werbeverbot
insbesondere für Sportwetten und Online-Casinospiele vor.
Dabei ist die weitere Aufrechterhaltung des Staatsmonopols
für das gesamte Glücksspielwesen der Länder mit Ausnahme
der Sportwetten und die Einführung eines „Dualen Systems“
für den Bereich der Sportwetten ab Mitte 2012 Gegenstand
des von den Ländern (mit Ausnahme von Schleswig-Holstein)
getragenen Gesetzgebungsprozesses. Danach könnten sowohl
staatliche als auch private Anbieter von Sportwetten Konzessionen erhalten und ggf. im Internet und – ggf. jedoch unter
Einschränkungen – auch im TV werben. Am 15. Dezember
2011 haben die Ministerpräsidenten der Bundesländer einen
entsprechend novellierten, neuen Glücksspielstaatsvertrag
unterschrieben. Die für dessen Inkrafttreten nötige Ratifikation des Staatsvertrages durch die einzelnen Parlamente der
Länder steht noch aus. Sollte diese erfolgt sein, könnte es
ab Mitte 2012 zu einer Zulassung privater Sportwettangebote
und ggf. auch zu einer Lockerung der Werbevorschriften kommen. Dies könnte sich positiv auf die Erlössituation von SPORT1
auswirken.
Neben den bestehenden Vereinbarungen mit Tochterunternehmen von SES Astra, der Deutschen Telekom, Kabel
Deutschland, Unitymedia, Kabel BW sowie Vodafone über die
Verbreitung von SPORT1 in HD-Qualität hat SPORT1 mit der
Deutschen Telekom, Kabel Deutschland, Unitymedia sowie
Kabel BW Verträge über die Verbreitung des Pay-TV-Kanals
SPORT1+ in Deutschland geschlossen. Seit Mai 2011 ist
SPORT1+ zudem über die Kabelnetze von UPC Austria und
upc cablecom erstmals auch in Österreich und in der Schweiz
empfangbar. SPORT1 HD wird darüber hinaus bei Telekom
Austria auch in Österreich und seit Januar 2012 über sunrise
auch in der Schweiz verbreitet. Über diese Vereinbarungen
hinaus steht SPORT1 in aussichtsreichen Gesprächen mit
weiteren Infrastrukturanbietern hinsichtlich der Einspeisung
von SPORT1+ und SPORT1 HD. Im Fall von Vertragsabschlüssen mit diesen Infrastrukturanbietern ergibt sich die
Chance zur Generierung weiterer Erlöse für SPORT1. Zudem
werden durch die Verwertung der Sportrechte im Pay-TV auch
auf SPORT1+ die Effektivität der Auswertung weiter verbessert und die sich in Zusammenhang mit der Produktion von
SPORT1 ergebenden Synergien besser genutzt.
In einem Sportjahr mit der Fußball-Europameisterschaft der
Männer und den Olympischen Spielen bestehen für SPORT1.de
große Chancen Reichweiten und Vermarktungserlöse zu
steigern. Traditionell wird SPORT1.de gerade während solcher
Großereignisse sehr intensiv als Informationsquelle genutzt,
wodurch u.a. über eine Optimierung der stark frequentierten
Online-Bereiche Live-Ticker und Daten-Center einerseits die
Nutzung der bestehenden Userschaft intensiviert und andererseits auch neue User hinzugewonnen werden können.
Regelmäßig sind in Jahren mit sportlichen Großereignissen
auch höhere Werbebudgets in der Vergabe, die vor allem bei
den reichweitenstärksten Sportportalen platziert werden. Dabei
eignet sich insbesondere das qualitätsorientierte redaktionelle
Umfeld von SPORT1.de sehr gut für marken- und imageorientierte Werbung, auf die die Unternehmen trotz einer zunehmenden Performance-Orientierung auch zukünftig angewiesen
sein werden. Zu Gute kommt SPORT1.de dabei auch der konsequente inhaltliche Ausbau in den Bereichen Video/Livestream (Mediencenter), Mobile und Social/Casual Gaming.
Erhöhte wirtschaftliche Chancen liegen für SPORT1.de auf-
grund der hohen Affinität der Nutzer in einer Liberalisierung
des Sportwettenmarkts sowie einer Lockerung der Werberestriktionen durch den Gesetzgeber. Eine solche Lockerung
würde zu einem weitgehenden Wegfall der derzeit bei einer
Bewerbung von Sportwettangeboten bestehenden Risiken
führen. Darüber hinaus liegen Wachstumschancen, sowohl hinsichtlich der Reichweite als auch der Vermarktung, im eingeschlagenen Weg der Diversifizierung und zunehmenden
Verbreitung der SPORT1.de-Inhalte – vor allem in den Bereichen Video und Mobile.
Durch die konstant hochwertige redaktionelle und komplexe
produktionstechnische Sendabwicklung von LIGA total! konnte
die Constantin Medien-Gruppe ihre Wettbewerbsfähigkeit und
-position – insbesondere im Bereich IPTV und HD – weiter ausbauen. Im Hinblick auf die große Bedeutung der Entwicklung
neuer Produktionstechnologien oder technischer Features
gerade beim Übertragungsweg IPTV besteht für die Constantin
Sport Medien über das Projekt LIGA total! hinaus auch weiterhin strategisches und operatives Entwicklungspotenzial.
Aufgrund der Vielzahl an integrierten Dienstleistungen,
Prozessen und seiner technischen Ausstattung und Infrastruktur sowie der starken Positionierung im Markt, die auf der langjährigen Tätigkeit, Erfahrung und der nachgewiesenen Kompetenz basiert, ist PLAZAMEDIA auch in einem nach wie vor angespannten Produktionsmarkt sehr gut positioniert. Die zunehmende Digitalisierung und damit verbunden die wachsende
Anzahl an Sendern bzw. Verbreitungsplattformen sowie die anhaltend starke Nachfrage von Rechtehaltern wie Verbänden,
Ligen, Infrastrukturanbietern oder Plattformbetreibern nach zukunftsträchtigen Produktionen im High Definition-Standard
oder in 3D bieten dabei gute Wachstumschancen.
8.2 Chancen im Segment Film
Im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion setzt die Constantin
Film AG konsequent ihre Strategie um, das Auslandsgeschäft
– unter anderem durch die Erschließung neuer Märkte – verstärkt auszubauen und den Vertrieb bei weiteren Programmanbietern zu forcieren. Diese Maßnahmen werden die bestehende Abhängigkeit vom Inlandsgeschäft reduzieren.
Aufgrund der demnächst in Produktion gehenden großen,
internationalen Filmprojekte der Constantin Film AG besteht
70
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT
die Möglichkeit, dass dem Konzern signifikante Erlösbeteiligungen zufließen, wenn diese Filme sehr erfolgreich im nicht
deutschsprachigen Ausland laufen.
8.3 Chancen im Segment Sport- und Event-Marketing
Nach einer starken Vertriebsleistung im Vermarktungsprozess
der TV-Übertragungs- und Sponsorenrechte für die UEFA
Champions League und UEFA Europa League (Spielzeiten
2012/2013, 2013/14 und 2014/2015) im Berichtsjahr sind
die Aussichten für ein positives Gesamtergebnis gut. Wenn im
Rahmen dieses Vermarktungsprozesses vertraglich vereinbarte
Leistungsziele erreicht werden, verlängert sich der Vertrag zwischen TEAM und der UEFA automatisch bis mindestens Juni
2018.
Die Aussichten für die Musikprojekte sind aufgrund der bisherigen Erfolge und der starken Kundenbeziehungen ebenfalls
gut. Die im September 2010 unterzeichnete Vertragsverlängerung zwischen TEAM und den Wiener Philharmonikern und die
im Januar 2011 erfolgte Verlängerung der Vereinbarung
zwischen TEAM und der Europäischen Rundfunkunion (EBU)
für den Eurovision Song Contest schaffen gute Voraussetzungen für den Ausbau dieses Sektors innerhalb der Highlight
Communications-Gruppe (vgl. Nachtragsbericht Seite 56).
8.4 Chancen im Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Die strategische Neuausrichtung der Escor-Aktivitäten beinhaltet in einer ersten Phase eine Fokussierung auf die Bereiche
Social Gaming und Entertainment. In einer zweiten Phase
erfolgt dann eine zusätzliche Diversifizierung durch den weiteren Ausbau des Entertainment-Angebots. Die damit verbundene, verstärkte und zunehmend integrierte Zusammenarbeit
zwischen Escor und der Highlight Communications AG soll in
einer nachhaltigen Stärkung der Marktposition beider Gesellschaften münden und die Bearbeitung neuer Märkte ermöglichen.
71
9 Prognosebericht
9.1 Konjunkturelles Umfeld
Übereinstimmend gehen Konjunkturexperten von einem Abschwung der Weltwirtschaft im Jahr 2012 aus. Im Verlauf des
zweiten Halbjahres 2011 wurden die gesamtwirtschaftlichen
Prognosen ausnahmslos nach unten korrigiert, insbesondere
für die Euro-Zone. Die Gefahr des Abgleitens der Weltwirtschaft in eine Rezession sehen die Experten jedoch nicht.
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht neben der nach wie
vor schwelenden Staatschuldenkrise in Europa und den daraus
resultierenden Vertrauensverlusten von Unternehmen, Verbrauchern und Anlegern weitere relevante Krisenfaktoren: die
nach wie vor verhaltene Konjunktur in den ebenfalls hochverschuldeten Vereinigten Staaten, die Notwendigkeit in vielen
Schwellenländern, die richtige Balance zwischen kurzfristigem
Wirtschaftsboom und langfristiger Stabilität zu finden, sowie
wachsende protektionistische Tendenzen. Vor diesem Hintergrund geht das IfW von einem weltweiten Wirtschaftswachstum
von 3,4 Prozent im Jahr 2012 aus.
Für das Euro-Währungsgebiet schwanken die Einschätzungen
für das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP)
2012 zwischen -0,4 und +1,0 Prozent. Die Entwicklung
innerhalb des Währungsraumes wird weiterhin sehr heterogen
sein: Zumindest weite Teile der Euro-Zone, darunter große
Volkswirtschaften wie Spanien, Italien oder Frankreich, wurden am Jahreswechsel 2011/2012 am Rande einer Rezession
gesehen. Dagegen dominierte in Deutschland der Optimismus,
sich auch im Jahr 2012 positiv von den Nachbarländern abzuheben. Dabei deuten die Stimmungsindikatoren auf eine
Grundzuversicht der deutschen Unternehmen hin: Nicht nur
Schlüsselindustrien wie die Automobilbranche, die Elektroindustrie oder der Maschinen- und Anlagenbau gehen 2012 von
steigender Produktion und wachsenden Umsätzen ihrer Mitgliedsunternehmen aus. Die Deutsche Bundesbank sah die
Chance, dass die deutsche Wirtschaft – unter der Voraussetzung
einer allmählich nachlassenden Verunsicherung von Investoren
und Verbrauchern sowie begünstigt von der expansiven Geldpolitik und einer wieder stärker wachsenden Weltwirtschaft –
im Verlauf des Jahres 2012 auf einen soliden Wachstumspfad
zurückkehren könnte.
Quellen: Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kiel: Weltkonjunktur mit geringer Dynamik, Medieninformation 20. Dezember 2011, Europäische
Zentralbank (EZB); Monatsbericht Dezember 2011, Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Dezember 2011, Börsen-Zeitung, 4. Januar 2012
9.2 Branchenumfeld
9.2.1 Segment Sport
Das Sportjahr 2012 wird maßgeblich unter dem Einfluss
zweier sportlicher Großereignisse stehen: der UEFA EURO
2012™, die vom 8. Juni bis 1. Juli in Polen und der Ukraine
ausgetragen wird und den Olympischen Sommerspielen, die
vom 27. Juli bis 12. August in London stattfinden werden. Vor
diesem Hintergrund ist 2012 mit plattformübergreifenden
investitionsintensiven Werbekampagnen im Vorfeld und während dieser Top-Events zu rechnen. Im TV-Bereich ist von entsprechenden Reichweiten- und Marktanteilsverschiebungen
hin zu den die Veranstaltungen übertragenden öffentlich-rechtlichen Sender auszugehen, während dies im Online- und
Mobile-Bereich eine sehr positive Entwicklung der Nutzerzahlen erwarten lässt.
Das Informations- und Medienunternehmen Nielsen hatte bis
zur Fertigstellung dieses Berichts noch keine Prognose zur Entwicklung des Werbemarkts 2012 abgegeben. Große FernsehEvents, wie die sogenannten Vier-Jahres-Ereignisse FußballEuropameisterschaft und Olympische Sommerspiele böten laut
Nielsen Media Research Werbungtreibenden in Deutschland
zwar einen gewissen Anreiz. Gleichzeitig befürchtet Nielsen jedoch, dass die Unsicherheit im Hinblick auf die Euro-/Schuldenkrise diese Wirkung relativieren könnte.
Noch im vergangenen Jahr prognostizierte der ZAW für das Jahr
2012 bei der Entwicklung der Gesamtwerbeinvestitionen in
Deutschland einen leichten Rückgang gegenüber 2011 um
-0,4 Prozent auf gesamt 29,83 Mrd. Euro. Bei den Medienumsätzen aus dem Werbegeschäft hatte der ZAW sogar einen
Rückgang um -1,5 Prozent auf 18,66 Mrd. Euro prognostiziert.
Quelle: ZAW „Trendanalyse Deutscher Werbemarkt“, November 2011,
Nielsen Werbestatistik, Nielsen Media Research, Pressemitteilung „Bruttowerbemarkt schließt 2011 mit solidem Plus ab“ vom 13. Januar 2012
Im Pay-TV-Bereich geht PwC von deutschlandweit insgesamt
5,3 Mio. Haushalten aus und erwartetet bis zum Jahr 2015
ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 8,7 Prozent
auf dann 6,7 Mio. Pay-TV-Haushalte. Entsprechend werde
auch der Anteil der Pay-TV-Haushalte in Deutschland steigen:
von 12,4 Prozent in 2011 auf 17 Prozent im Jahr 2015. Diese
zunehmende Nachfrage nach Pay-TV-Angeboten sei laut PwC
vor allem auch auf die weiter steigende Nachfrage nach kostenpflichtigen HD-Programmen sowie mittelfristig auch auf die
Nachfrage nach 3D-Angeboten zurückzuführen, auch wenn das
3D-Fernsehen zunächst noch eine Nische bleiben dürfte. Die
Erlöse aus Abonnement-Diensten werden nach Einschätzung
von PwC im Prognosezeitraum bis 2015 um jährlich durchschnittlich 3,9 Prozent auf 4,7 Mrd. Euro steigen. Dieses
Wachstum sei in erster Linie bedingt durch die Aufrüstung auf
Digitaltechnik, eine zunehmende Zahl von TV-Angeboten und
die Einführung neuer HD- und 3D-Kanäle.
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 –
2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Für das laufende Jahr prognostiziert der Online-Vermarkterkreis
(OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) ein vergleichsweise moderates Wachstum des Online-Bruttowerbevolumens in Deutschland von 11 Prozent auf mehr als 6,3
Mrd. Euro. Damit wächst die Online-Werbebranche zwar weiterhin, jedoch auf verhaltenerem Niveau. Die größte Steigerung
erwartet der OVK erneut im Displaybereich: Die klassische
Online-Werbung soll um 12 Prozent auf 3,68 Mrd. Euro zulegen. Suchmaschinenwerbung (plus 8 Prozent, 2,24 Mrd. Euro)
und Affiliate-Netzwerke (plus 11 Prozent, 415 Mio. Euro)
sollen hingegen weniger stark wachsen.
Quelle: Horizont.net: Statistik des Online-Vermarkterkreises (OVK) im
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), 27. Februar 2012
Gemäß einer Prognose von PwC wird die Online-Werbung im
Gesamt-Werbemarkt das wachstumsstärkste Segment bleiben
und weiterhin von einer Verlagerung der Werbebudgets profitieren: Bis 2015 erwarten die Marktforscher ein durchschnittliches Wachstum von jährlich 10,4 Prozent. Gründe
hierfür sind insbesondere technologische Innovationen in den
Bereichen Werbewirkungsforschung und Targeting sowie neue
Werbeformen wie Bewegtbildwerbung und Werbung in sozialen Netzwerken. Das Gesamt-Werbevolumen werde bis 2015
im Jahresschnitt um 3,2 Prozent auf 17,8 Mrd. Euro steigen.
Größtes Werbesegment werde dabei die Online-Werbung mit
einem Anteil von 33 Prozent vor dem Bereich TV sein.
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 –
2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
72
ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT
Die dynamische Entwicklung bei der IPTV-Nutzung wird sich
nach Einschätzung von PwC in Deutschland auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Dies liege insbesondere auch an
den Vorteilen, die IPTV gegenüber herkömmlichen Fernsehübertragungswegen biete: die Rückkanalfähigkeit, die verschiedenen interaktiven Dienste wie Video-on-Demand, das Abrufen
von Programminformationen sowie das Steuern des Programms
(z.B. „Time Shift“, Anhalten der laufenden Sendung).
Quelle: Studie „German Entertainment and Media Outlook: 2011 –
2015“, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Wichtiger Indikator für den deutschen Produktionsmarkt ist die
Entwicklung des Werbemarkts. Zusätzlich werden die UEFA
EURO 2012™ sowie die Olympischen Sommerspiele den
Sportproduktionsmarkt 2012 positiv beeinflussen. Dennoch
wird der deutsche TV-Produktionsmarkt auch weiterhin durch
eine hohe Wettbewerbsintensität und die Nachfrage durch eine
starke Budgetdisziplin der Kunden gekennzeichnet sein.
In diesem Marktumfeld wird es weiterhin wichtig sein, als kompetenter und flexibler Dienstleiter ein breites Angebotsspektrum
abdecken zu können. Dabei ist ein plattformübergreifendes
Content-Handling vor allem bei file-basierten Produktionen
und Live-Streamings notwendig, um die multimediale Nutzung
von Inhalten gewährleisten zu können, die in Zukunft noch
mehr an Bedeutung gewinnen wird.
73
Pixar-Film „Brave“, der zweite Teil von „Breaking Dawn – Biss
zum Ende der Nacht“ und Peter Jacksons „Der Hobbit – Eine
unerwartete Reise (3D)“.
Im TV-Bereich prognostizieren Branchenexperten für das Jahr
2012 einen relativ stabilen Werbemarkt. Wie sich diese Entwicklung auf den Markt für TV-Auftragsproduktionen auswirken wird, bleibt abzuwarten. Zu beachten ist, dass Google für
2012 angekündigt hat, auch in Deutschland mit einer TVSuchmaschine für das Web starten zu wollen. Dadurch könnte
sich eine neue Verbreitungsmöglichkeit für den Content deutscher Produktionsunternehmen ergeben, falls Google beabsichtigt, Programm selbst einzukaufen oder zu produzieren.
Somit könnte sich Google für die Produzenten zukünftig
einerseits als interessanter Partner, andererseits jedoch auch
als Wettbewerber positionieren.
Nach der sehr positiven Entwicklung des deutschen Home
Entertainment-Marktes im Jahr 2011 blickt die Branche optimistisch in das neue Geschäftsjahr. Das Geschäft mit Videoon-Demand dürfte 2012 in Verbindung mit höheren Absatzzahlen bei Hybrid-TV-Geräten weiter zunehmen. Darüber
hinaus ist zu erwarten, dass auch der Absatz von Blu-ray-3DDiscs aufgrund eines umfangreicheren Filmangebots noch
ansteigen wird.
9.2.2 Segment Film
Für die Produktion und den Verleih deutscher Kinofilme wird
es besonders wichtig sein, dass in absehbarer Zeit ein Branchenkonsens über das Filmförderungsgesetz (FFG) gefunden
wird. Ein zukunftsorientiertes FFG kann dazu beitragen, den
deutschen Film für die kommenden Jahre nachhaltig zu
fördern und ihn in einem sich immer schneller entwickelnden
medialen Zeitalter auch weiterhin rentabel zu halten.
Um ihrem Publikum ein ansprechendes Programm anbieten
zu können, sind die TV-Sender ständig auf interessante Filmprodukte angewiesen. Daher wird auch 2012 ein intensiver
Lizenzhandel zwischen Filmproduktionsunternehmen und
Sendern erwartet. Bei der TV-Auswertung bieten neue Verwertungsformen – beispielsweise in Mediatheken oder über Videoon-Demand – neue Möglichkeiten, dem Publikum Produkte
anzubieten. Für 2012 ist daher auch in diesen Bereichen mit
weiteren Angeboten zu rechnen.
Bei den Umsatz- und Besucherzahlen ist davon auszugehen,
dass die Vorjahreswerte im Jahr 2012 gesteigert werden
können. Denn dem Publikum wird – neben einer Reihe erfolgversprechender deutscher Produktionen – eine Vielzahl internationaler Top-Titel verschiedener Genres geboten. Zu nennen
sind dabei vor allem der bereits sehr erfolgreich gestartete französische Überraschungshit „Ziemlich beste Freunde“, der
neue „James Bond“, „Star Wars 3D“, „Titanic 3D“, der neue
9.2.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Nach Einschätzungen von PricewaterhouseCoopers werden die
weltweiten Umsätze in der Unterhaltungs- und Medienbranche
in den kommenden Jahren um durchschnittlich 5,7 Prozent
pro Jahr ansteigen. Im Jahr 2015 würde die Branche demnach
ein Gesamtvolumen von knapp 1,9 Billionen US-Dollar erwirtschaften. Für die gesamten Werbeeinnahmen prognostiziert
PwC dabei ein durchschnittliches Wachstum von 5,5 Prozent
jährlich auf 578 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015. Das wichtigste Werbemedium bleibt das Fernsehen, das im Jahresdurchschnitt um 6,5 Prozent wachsen soll. Doppelt so hohe
Zuwachsraten werden allerdings im Bereich der Online-Werbung erwartet.
Quelle: Studie „Global Entertainment and Media Outlook 2011 –
2015”, PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
9.3 Strategische Schwerpunkte
9.3.1 Konzern
Der Constantin Medien-Konzern verfolgt unverändert das strategische Ziel, einen im deutschsprachigen Raum führenden
Medienkonzern zu formen, der stabile positive Ergebnisse
erwirtschaftet.
9.3.2 Segment Sport
Für SPORT1 steht 2012 neben der Forcierung der Multimedia-Strategie und der damit verbundenen Ausweitung der Verbreitung von SPORT1 HD bzw. SPORT1+ oder Sportinhalten
über weitere Infrastrukturanbieter und Plattformbetreiber insbesondere jedoch die langfristige Sicherung wichtiger Kernrechte
im Fokus. Darüber hinaus bilden auch der konsequente Ausbau bestehender und die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung
neuer Geschäftsmodelle über den klassischen Online- und
Free-TV-Bereich hinaus einen Schwerpunkt der Aktivitäten von
SPORT1.
Auch im Online-Bereich zielen die Aktivitäten im Geschäftsjahr 2012 auf eine weitere Verbreitung der Marke SPORT1 ab.
Dabei stehen die Themen Video und Mobile erneut im Mittelpunkt. Daneben wird auch die Erweiterung des Online-Angebots über neue, zusätzliche Portale, die SPORT1.de thematisch
flankieren bzw. ergänzen, konsequent vorangetrieben, insbesondere der sukzessive Ausbau im Bereich Social/Casual
Online Gaming.
Nach der erfolgreichen Aufbau- und Einführungsphase des
Bundesliga-Live-Senders LIGA total! im Jahr 2009, der Einführung innovativer Produktionstechnologien und -Features in den
Jahren 2010/2011, stehen 2012 weiterhin die Aufrechterhaltung der hohen redaktionellen und produktionstechnischen
Kompetenzen und die Produktweiterentwicklung im Fokus.
Die strategischen Schwerpunkte der PLAZAMEDIA liegen weiter-
hin auf dem konsequenten Ausbau bestehender Kundenbeziehungen im In- und Ausland und insbesondere auf der Entwicklung und Weiterentwicklung neuer Geschäftsmodelle. Der
Ausbau der Technologie-Marktführerschaft im Bereich HD, die
Weiterentwicklung technologischer Innovationen wie 3D, die
steigende Nachfrage nach interaktiven, digitalen oder mobilen
Zusatzangeboten sowie die digitale Archivierung und Distribution von Content werden dabei auch weiterhin die Treiber im
Produktionssektor bleiben. Sie bilden für PLAZAMEDIA eine
gute Grundlage, um das nachgewiesene Know-how in diesen
Bereichen auch auf neue Kundengruppen und Geschäftsfelder
transferieren zu können.
Im Jahr 2012 liegen die Schwerpunkte der Constantin Sport
Marketing in dem verstärkten Ausbau der integrierten
Vermarktungsmodelle über sämtliche Marken des Sportsegments hinweg und damit verbunden einer weiteren strukturellen und inhaltlichen Bündelung der entsprechenden
Kompetenz-Bereiche. Darüber hinaus steht insbesondere die
Intensivierung der Zusammenarbeit mit Sportverbänden,
Sportrechtehaltern und -vermarktern im Fokus. In der Mediavermarktung konzentriert sich die Constantin Sport Marketing
auch weiterhin auf die Erschließung zusätzlicher Geschäftsfelder und neuer Erlösquellen. Auch die Erweiterung des
Vermarktungsportfolios um neue Mandanten bleibt Schwerpunkt.
9.3.3 Segment Film
Im Geschäftsfeld Kinoproduktion/Rechteerwerb liegen die strategischen Schwerpunkte der Constantin Film AG auf der Beibehaltung und Optimierung der hohen Standards ihrer nationalen
und internationalen Eigen- und Koproduktionen sowie dem
Einkauf hochwertiger Lizenztitel. Produziert werden sollen in
erster Linie Titel, die emotional stark auf die Bedürfnisse des
Publikums ausgerichtet sind, konzeptionell überzeugen und
ein überschaubares Budget- und Besucherrisiko haben.
Für 2012 ist unter anderem die Produktion folgender Titel
geplant: das Schülerdrama „Ich knall Euch ab!“, das Drama
„Die Giftküche/The Poison Kitchen“, die neue Mario Barth-Komödie „Der Paartherapeut“, „3096“ – ein Film über die Entführung von Natascha Kampusch, die auf der Romanreihe der
Bestseller-Autorin Cassandra Clare basierende Verfilmung „The
Mortal Instruments/Die Chroniken der Unterwelt“, eine weitere
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ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT
Komödie von Bora Dagtekin sowie der Tier-Dokumentarfilm
„Krieg und Frieden unter Ameisen“.
Strategisches Ziel der Constantin Film AG und ihrer Tochterunternehmen im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktion ist es
nach wie vor, den TV-Sendern erstklassige TV-Formate zu
adäquaten Preisen anzubieten. Um dabei möglichst gute
Ergebnisse erzielen zu können, müssen der weltweite TV-Markt
und die Ansprüche des Fernsehpublikums stets genau beobachtet werden. Nur auf diese Weise können neue Trends aufgegriffen und in innovativen Formaten umgesetzt werden.
Einen wichtigen Stellenwert nimmt in diesem Geschäftsfeld
auch der Ausbau der TV-Aktivitäten der Constantin Entertainment-Gruppe im Ausland ein.
Im deutschen TV-Markt wird die Constantin Television GmbH
unter anderem die SAT.1-Serie „Gertschie und der Graf“ produzieren. Darüber hinaus realisiert sie im Auftrag des ZDF mit
„Die Pfeiler der Macht“ die Verfilmung eines Erfolgsromans
von Bestsellerautor Ken Follet. Bei der MOOVIE – the art of
entertainment GmbH befinden sich „Das Jerusalem-Syndrom“
(SWR), „Der Wagner-Clan“ (ZDF) der Event-Zweiteiler „Hotel
Adlon“ (ZDF) sowie ein „Polizeiruf 110“ (BR) in der Vorbereitung für einen Dreh im Jahr 2012. Die Olga Film GmbH plant
für das laufende Jahr zwei neue Folgen der erfolgreichen ZDFKriminalserie „Kommissarin Lucas“, eine Familienkomödie für
das ZDF sowie eine Spielfilmproduktion mit Regisseur Ralph
Huettner.
Die Constantin Entertainment GmbH wird 2012 mit ihrem spanischen Partner CUARZO in Madrid ein Scripted-Reality-Format für den spanischen Markt produzieren. In Deutschland
ging Ende Januar 2012 mit „Shopping Queen“ eine neue Daily
bei VOX auf Sendung, während Ende Februar 2012 das neue
Bühnenprogramm von Jürgen von der Lippe in Berlin aufgezeichnet wurde. Im März 2012 kehrte die Scripted Reality
„Lenßen & Partner“ wieder zurück ins tägliche Programm von
SAT.1 und im April 2012 wird eine weitere neue Scripted-Reality-Daily für VOX produziert. Außerdem werden im weiteren
Verlauf des Jahres neue Folgen von „Klick Stars“, „Extrem
Schön“ und „Frauentausch“ bei RTL II sowie von „Die Dreisten
Drei“ bei SAT.1 zu sehen sein.
Im Geschäftsfeld Kinoverleih hält die Constantin Film AG an
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der bewährten Strategie fest, erstklassige Eigen- und Koproduktionen mit vielversprechenden Lizenztiteln zu kombinieren.
Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Kinoauswertung in
einem von starkem Wettbewerb geprägten Umfeld ist dabei
unter anderem die Auswahl des richtigen Startdatums für den
jeweiligen Film. Für das Verleihjahr 2012 ist bisher ein gutes
Dutzend Kinostarts vorgesehen, wobei der Schwerpunkt – wie
schon in den Vorjahren – auf dem Spätsommer bzw. Frühherbst
liegen wird. In diesem Zeitraum starten unter anderem der
Lizenztitel „Step Up 4“ und die internationale Constantin
Film-Eigenproduktion „Resident Evil: Retribution“ – beide in
3D gedreht.
Den Auftakt des Verleihjahres 2012 markierte Anfang Januar
der Lizenztitel „New Kids Nitro“, der mehr als 316.000 Kinobesucher anlocken konnte. Der Jugendfilm „Fünf Freunde“,
dessen Auswertungsrechte sich Constantin Film im Vorjahr
gesichert hatte, ging Ende Januar 2012 an den Start und
begeisterte bereits mehr als 750.000 Zuschauer.
Quelle: Box Office Report Germany, täglich aktuell von Rentrak EDI
Die bewährte Strategie der Constantin Film AG im Bereich
Home Entertainment ihre starken Eigenproduktionen mit hochwertigen Lizenztiteln anzureichern, wird auch im Geschäftsjahr 2012 beibehalten. Zu den Highlights der diesjährigen
Programmstaffel zählen unter anderem die Kinoerfolge „Die
drei Musketiere“, „Wickie auf großer Fahrt“ und „Krieg der
Götter“, die alle sowohl in 2D als auch in 3D vermarktet werden. Außerdem ist geplant, die Lizenztitel „The Courier“ (ein
Actionthriller mit Jeffrey Dean Morgan, Til Schweiger und
Mickey Rourke) und „Movie 43“ (ein Episodenfilm aus mehreren Comedy-Sketchen) als Direct-to-Video-Veröffentlichungen
herauszubringen.
Im Geschäftsfeld Lizenzhandel/TV-Auswertung wird die
Constantin Film AG ihre langjährigen und guten Kontakte zu
den großen deutschen TV-Sendern weiter ausbauen, ihnen
erstklassige Produkte anbieten und darüber hinaus neue Partner akquirieren. In der Free-TV-Auswertung sind zu Beginn des
laufenden Jahres dabei Umsätze aus der Lizenzierung von
Filmen wie „vincent will meer“, „Zeiten ändern Dich“, „Die
Friseuse“, „Dinosaurier – Gegen uns seht Ihr alt aus!“, „Hier
kommt Lola!“ und „Gesetz der Rache“ zu erwarten. Für das PayTV werden unter anderem die Rechte von „Resident Evil: After-
life“, „Konferenz der Tiere“, „Die Superbullen“ und „Werner –
Eiskalt!“ lizenziert.
9.3.4 Segment Sport- und Event-Marketing
Strategisches Ziel der TEAM-Gruppe ist es, ihre Marktposition
als eine der weltweit führenden Vermarktungsagenturen für
internationale Großveranstaltungen weiter zu festigen und auszubauen. Wesentliche Erfolgsfaktoren sind in diesem Zusammenhang das nachweislich große fachliche Know-how des
Unternehmens sowie seine engen und über Jahre gewachsenen Kundenbeziehungen.
Der Vermarktungsprozess der TV- und Sponsorenrechte für den
neuen Vertragszyklus der UEFA Champions League und der
UEFA Europa League (Spielzeiten 2012/2013, 2013/2014
und 2014/2015) wird noch bis zum Sommer 2012 andauern.
Die Vermarktung innerhalb der TV-Märkte und Sponsoren-Produktkategorien erfolgt gestaffelt und wird taktisch so geplant,
dass optimale Ergebnisse erzielt werden können. Im Musikbereich werden sich die Marketingaktivitäten auf den Abschluss
der Vermarktung des Eurovision Song Contest 2012 konzentrieren.
Auf der operativen Seite begann mit dem Neujahrskonzert der
Wiener Philharmoniker ein veranstaltungsreiches Jahr 2012.
Auf die K.o.-Phasen der UEFA Europa League und der UEFA
Champions League werden die Endspiele folgen, die am 9. Mai in
Bukarest bzw. am 19. Mai 2012 in München ausgetragen werden.
Das Finale des Eurovision Song Contest findet dann am 26. Mai
2012 in Baku/Aserbaidschan statt und das Open-Air-Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker am 7. Juni 2012.
9.3.5 Segment Übrige Geschäftsaktivitäten
Eine verstärkte und zunehmend integrierte Zusammenarbeit
zwischen Escor und der Highlight Communications AG soll in
einer nachhaltigen Stärkung der Marktposition beider Gesellschaften münden. Insbesondere die Nutzung des ausgewiesenen Know-hows der Highlight Communications AG bei der
Vermarktung internationaler Top-Events und der Entwicklung
von Unterhaltungsthemen sollte zum erfolgreichen Aufbau des
Entertainment-Angebots von Escor und zur Möglichkeit der
Bearbeitung neuer Märkte, insbesondere im Bereich Social
Gaming, führen.
9.4 Finanzielle Ziele
Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich von den Erwartungen über voraussichtliche Entwicklungen abweichen können, wenn sich die den zukunftsbezogenen Aussagen zugrundeliegenden Annahmen als unzutreffend erweisen sollten.
Im Vergleich zu 2011 geht der Vorstand im Segment Sport für
die Geschäftsjahre 2012 und 2013 von einem moderaten Umsatzwachstum und einer Ergebnissteigerung aus. Aufgrund der
rückläufigen Entwicklung bisheriger Diversifikationsgeschäftsmodelle im Bereich Free-TV setzt der Konzern dabei weiterhin
konsequent auf die Entwicklung und den Auf- und Ausbau
neuer Geschäftsfelder in den Bereichen Verbreitung und
Online. Im Produktionssektor bilden die langfristige Festigung
der bestehenden Kundenbasis und deren Verbreiterung einen
Schwerpunkt. Die Geschäftsentwicklung des Sportsegments ist
auch vom Inkrafttreten des sich derzeit bei der EU-Kommission
im Ratifizierungsverfahren befindenden neuen Glücksspielstaatsvertrags und der Ausgestaltung der Richtlinien zur
Bewerbung von Glücksspielangeboten abhängig.
Im Segment Film ist für die Geschäftsjahre 2012 und 2013
auf dem deutschen Markt im Bereich Kino- und TV-Produktion
auch weiterhin ein intensiver Wettbewerb zu erwarten. Im
Kinoverleih ist auf Basis der Erfahrungswerte der Vergangenheit sowie unter Berücksichtigung des Genres von einer konservativen Einschätzung der Besucherzahlen und Erlöse auszugehen. Im Bereich Home Entertainment blickt die Branche
positiv ins Jahr 2012. Das Geschäft im Bereich Video-onDemand wird 2012 in Verbindung mit höheren Absätzen von
Hybridgeräten weiter zunehmen. Doch, auch wenn sich der
digitale Vertrieb positiv entwickelt, kann es zu Umsatzverlusten
im klassischen DVD-Vertrieb kommen, die durch die Erlöse aus
dem Video-on-Demand-Sektor nicht kompensiert werden können. Schwierig könnte sich das Geschäft im Bereich Lizenzhandel und TV-Auswertung entwickeln. Mit Blick hierauf und
unter Berücksichtigung der durch Unsicherheiten geprägten
Marktsituation rechnet der Konzern im Segment Film in den
Geschäftsjahren 2012 und 2013 mit moderaten Umsatzsteigerungen. In Abhängigkeit von der Performance der Kinostarts
und der Entwicklung des deutschen TV-Auftragsproduktionsmarktes ist im Geschäftsjahr 2012 im Vergleich zu 2011 von
einem Ergebnisrückgang auszugehen. Für das Geschäftsjahr
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ZUSAMMENGEFASSTER KONZERNLAGE- UND LAGEBERICHT | PROGNOSEBERICHT
2013 geht der Vorstand von einem im Vergleich zu 2012 steigenden Segmentergebnis aus, das jedoch nicht an das Niveau
zurückliegender Geschäftsjahre heranreichen wird.
Im Segment Sport- und Event-Marketing ist durch den Wegfall
bestimmter operativer Verantwortlichkeiten im Bereich der
Match-Organisation für die UEFA Champions League und die
UEFA Europa League ab der Saison 2012/2013 für die
Geschäftsjahre 2012 und 2013 im Vergleich zu 2011 von
geringeren Umsätzen auszugehen. Aufgrund des Wegfalls von
Einmaleffekten und letztmalig anfallenden PPA-Abschreibungen rechnet der Vorstand im Geschäftsjahr 2012 mit einer
Ergebnissteigerung gegenüber 2011. Für 2013 wird von einer
nochmaligen Ergebnisverbesserung ausgegangen.
Das neue Segment Übrige Geschäftsaktivitäten, das die Aktivitäten der Escor Casinos & Entertainment SA umfasst, befindet sich in einer Phase der strategischen Neuausrichtung, die
insbesondere die Diversifizierung auf neue Märkte im Bereich
Social Gaming zum Ziel hat. Vor diesem Hintergrund ist für
das Geschäftsjahr 2012 noch von einem negativen Segmentergebnis auszugehen, während 2013 mit einem positiven
Ergebnis zu rechnen ist. Die Umsätze für die Geschäftsjahre
2012 und 2013 werden jeweils im niedrigen einstelligen
Millionen-Euro-Bereich erwartet.
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Auf Basis der Entwicklung in den Segmenten und unter
Berücksichtigung der Holding-Kosten sowie der Finanzierungsaufwendungen und Steuern prognostiziert der Vorstand für das
Geschäftsjahr 2012 gegenwärtig einen Konzernumsatz in einer
Größenordnung zwischen 460 Mio. Euro und 480 Mio. Euro
und ein ausgeglichenes auf die Anteilseigner entfallendes Konzernergebnis. Für das Geschäftsjahr 2013 geht der Vorstand
von einer stabilen Umsatzentwicklung bei einem leicht positiven auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnis aus.
Für den Einzelabschluss der Constantin Medien AG rechnet
der Vorstand für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 aus
heutiger Sicht mit einem negativen Ergebnis im einstelligen
Millionen-Euro-Bereich.
Ismaning, 21. März 2012
Constantin Medien AG
Bernhard Burgener
Vorsitzender des
Vorstands
Antonio Arrigoni
Vorstand Finanzen
Thilo Proff
Vorstand Sport
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER | JAHRESABSCHLUSS
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER
„Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Constantin
Medien AG vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der
Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die
wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen
Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.“
Ismaning, 21. März 2012
Constantin Medien AG
Bernhard Burgener
Vorsitzender des
Vorstands
Antonio Arrigoni
Vorstand Finanzen
Thilo Proff
Vorstand Sport
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JAHRESABSCHLUSS | BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS
„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Constantin
Medien AG, Ismaning, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften
liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss
unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in
Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefasstem
Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen
des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
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Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den
gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der
Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
München, 21. März 2012
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Petra Justenhoven
Wirtschaftsprüferin
ppa. Katharina Deni
Wirtschaftsprüfer
CONSTANTIN MEDIEN AG
Münchener Straße 101g 85737 Ismaning, Germany Tel +49 (0) 89 99 500 - 0 Fax +49 (0) 89 99 500 - 111
HRB 148 760 Amtsgericht München [email protected] www.constantin-medien.de