Geschäftsbericht 2005 - Constantin Medien AG

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Geschäftsbericht 2005 - Constantin Medien AG
Geschäftsbericht 2005
Das Jahr 2005
Februar 2005 Die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co.
KG zahlt die Null-Kupon-Schuldverschreibung durch
Weiterleitung des Nettoerlöses aus dem Verkauf der
45-prozentigen Beteiligung an der Tele München
Gruppe (TMG) vollständig zurück.
Die EM.TV AG erwirbt die restlichen von der Karstadt
Quelle New Media AG und dem Schweizer Sport-Investor Dr. h. c. Hans-Dieter Cleven gehaltenen Anteile an
dem Sport-TV-Sender DSF und der Sport-Online-Plattform Sport1. Damit ist der EM.TV-Konzern alleiniger
Gesellschafter der beiden Sport-Gesellschaften.
EM.TV gewinnt mit C&A und der Deichmann-Gruppe
zwei renommierte Einzelhandelsunternehmen als neue
Lizenznehmer für die FIFA WM 2006™, die mit ihrem
umfangreichen Filialnetz im In- und Ausland entscheidend zum Ausbau der Distributionsflächen beitragen.
März 2005 Die EM.Entertainment GmbH einigt sich
mit dem ZDF über die Verlängerung des bestehenden
Rahmenvertrages bis zum Jahr 2012. Die Vereinbarung läuft ab 2006 und bezieht sich auf insgesamt
rund 625 halbe Stunden Programm. Darüber hinaus
vereinbaren die beiden Unternehmen, ihre gemeinsamen Koproduktionsaktivitäten im Kinder- und
Jugendbereich fortzusetzen.
Mai 2005 DSF erwirbt von der Sportrechte-Vermarktungsagentur SPORTFIVE ein umfangreiches
Rechteverwertungspaket an UEFA-Pokal-Spielen
über die nächsten drei Spielzeiten ab der Saison
2005/2006.
Juni 2005 Die EM.TV AG zahlt am 30. Juni vorzeitig
einen Teilbetrag der 8% Optionsschuldverschreibung
2004/2009 von nominal 10 Mio. Euro zurück.
September 2005 Nach den zahlreichen Jubiläumsaktivitäten zum 30. TV-Geburtstag der Zeichentrickserie
Wickie und die starken Männer wird die dreiteilige
Wickie-Promotion, die die EM.Entertainment GmbH
2004 in Kooperation mit der Autobahn Tank & Rast
GmbH veranstaltet hat, vom Lizenzverband LIMA zur
Promotion des Jahres gekürt.
Dezember 2005 Die EM.Entertainment GmbH macht
einen bedeutenden Schritt in der Ausweitung ihrer
Home Entertainment-Aktivitäten und schließt mit der
Universum Film GmbH, München, und der Warner
Bros. Entertainment GmbH, Hamburg, langfristige
Programmverträge ab.
Das DSF sichert sich von der DFL Deutsche Fußball
Liga GmbH ein umfangreiches Rechtepaket an der
1. und 2. Fußball-Bundesliga für die kommenden drei
Spielzeiten ab der Saison 2006/2007. Das Rechtepaket umfasst die exklusiven Erstverwertungsrechte im
Free-TV an den beiden Sonntagsspielen der 1. FußballBundesliga sowie die exklusiven Erstverwertungsrechte im Free-TV an der 2. Bundesliga inklusive des LiveSpiels am Montag.
PLAZAMEDIA einigt sich mit Premiere auf die Fortführung der langfristigen strategischen Partnerschaft ab
dem 1. Januar 2007. Im Rahmen der Partnerschaft
wird PLAZAMEDIA für Premiere umfangreiche Dienstleistungen im Bereich der Innenproduktion (Laufzeit
bis 30. Juni 2011) und Aussenproduktion (Laufzeit
bis 31. Dezember 2009) erbringen.
Zudem übernimmt PLAZAMEDIA von Premiere 100
Prozent der Anteile an dem Premiere-Tochterunternehmen Creation Club (CC) GmbH. Creation Club und
Premiere vereinbaren ferner einen umfangreichen
Produktionsrahmenvertrag mit einer Laufzeit von drei
Jahren, der um zwei Jahre verlängert werden kann.
Kennzahlen
In Mio. Euro
Langfristige Vermögenswerte
> Immaterielle Vermögenswerte
Bilanzsumme
Gezeichnetes Kapital
Eigenkapital
Eigenkapitalquote (in Prozent)
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
2005
178,9
89,8
316,2
66,6
153,6
48,6%
64,5
5,6
2004*
131,1
94,1
426,6
65,6
153,1
35,9%
181,9
0,0
2003
414,8
284,1
675,9
146,0
-17,5
-2,6%
435,8
80,8
Umsatzerlöse
> Sport
> Unterhaltung
> Sonstige
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
Abschreibungen
Betriebsergebnis (EBIT)
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Ergebnisanteil Anteilseigner
209,5
177,8
30,6
1,1
21,2
-15,5
5,7
0,8
0,2
206,6
177,6
29,0
0,0
73,1
-22,5
50,6
142,5
134,3
270,0
89,6
179,6
0,8
-11,6
-85,5
-97,1
-135,2
-129,9
Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
-4,0
53,5
-115,8
26,2
-19,4
-13,1
85,3
-40,1
-14,5
Anzahl Aktien im Umlauf in Mio.
Aktienkurs am 31.12. in Euro
Marktkapitalisierung (bezogen auf Aktien im Umlauf)
Durchschnittliche Aktienzahl (unverwässert) in Mio.
Ergebnis je Aktie (unverwässert) in Euro
53,1
4,33
229,9
51,5
0,00
49,3
2,87
141,4
41,7
3,22
146,0
0,85
122,7
146,0
-0,89
640
609
570
Mitarbeiter (Periodendurchschnitt)
*Adjusted: Aufgrund der erstmaligen Anwedungen von IFRS 2 wurden die Vorjahresangaben für 2004 angepasst.
Konzernstruktur I Vereinfachte Darstellung
EM.Entertainment GmbH
EM.Sport GmbH
100%
100%
Junior Produktions
GmbH
49,9%
81,1%
100%
Creation Club
(CC) GmbH
33,3%
Sport Media Holding
GmbH
PLAZAMEDIA GmbH TVund Film-Produktion
100%
50,1%
100%
100%
100%
EM.TV & Wavery B.V.
Niederlande
Planeta Junior S.L.
Spanien
81,1%
DSF Deutsches
SportFernsehen GmbH 18,9%
Yoram GrossEM.TV Pty. Ltd.
Australien
Junior.TV GmbH & Co. KG
Sport1 GmbH
18,9%
Segment Sport
100%
Segment Unterhaltung
EM.TV – Unser Profil
Wir sind ein mittelständisches Medienunternehmen, das in
den Kerngeschäftsbereichen Sport sowie Kinder- und Jugendunterhaltung tätig ist. Im Sport sind wir der führende
TV-Produzent Deutschlands und betreiben mit DSF und
Sport1.de führende Plattformen. In der Unterhaltung sind wir
international ausgerichtet, besitzen eine der größten Programmbibliotheken im Kinder- und Jugendbereich und zeichnen uns durch langjährige und im Markt geschätzte Erfahrung in der Entwicklung und Vermarktung von Lizenzthemen
und Charakteren aus. Nach erfolgreicher Restrukturierung
und Neuausrichtung in den Jahren 2001 bis 2004 verfügen
wir heute über ein attraktives Beteiligungsportfolio und eine
solide finanzielle Basis für weiteres Wachstum.
EM.TV – Unsere Stärken
Wir sind eine eigenständige Unternehmensgruppe und aufgrund dieser unabhängigen Position ein bewährter Partner
für eine Vielzahl von Unternehmen. Den Herausforderungen
unserer Märkte begegnen wir mit klassischen mittelständischen Tugenden wie Schnelligkeit, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Kreativität.
EM.TV – Unsere Ziele
Mit unseren Produkten und Dienstleistungen wollen wir die
emotionalen Bedürfnisse unserer Endkunden erfüllen. Dies
gelingt nur, wenn diese Produkte ein Höchstmaß an Kreativität und Qualität auszeichnet.
Für unsere Aktionäre wollen wir durch eine Wachstumsstrategie, die Marktchancen mit Augenmaß nutzt, Wert schaffen
und eine attraktive Verzinsung ihres Investments gewährleisten.
EM.TV will mit seinen Produkten und seinem unternehmerischen
Handeln seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.
Dr. Andreas Pres
Werner E. Klatten
Rainer Hüther
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf
Einschätzungen künftiger Entwicklungen seitens des Vorstands basieren.
Eine Reihe außerhalb der Kontrolle des Unternehmens stehender Faktoren
wie zum Beispiel Änderungen des allgemeinen wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfelds sowie die Realisierung einzelner Risiken oder das Eintreten
ungewisser Ereignisse können zur Folge haben, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Prognosen abweichen. EM.TV beabsichtigt nicht,
die in dem Geschäftsbericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen fortlaufend zu aktualisieren.
Inhalt
2
5
6
10
14
18
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Organe
Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden
Corporate Governance Bericht
Die Aktie der EM.TV AG
Unternehmensstrategie
22
22
24
25
27
Berichte der Geschäftsfelder I Sport
Fernsehen I DSF Deutsches SportFernsehen
Online I Sport1
Produktionsdienstleistung I PLAZAMEDIA
Licensing I European Licensing Representative
FIFA WM 2006™
30
30
31
33
34
35
Berichte der Geschäftsfelder I Unterhaltung
Produktion
TV Sales
Licensing I Merchandising
Licensing I Home Entertainment
Fernsehen I Junior Channel
38
38
42
45
46
48
49
50
51
57
57
Konzernlagebericht und Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Umsatz- und Ertragslage
Vermögenslage
Finanzlage
Investitionen
Personalbericht
Innovation
Risiko- und Chancenbericht
Angaben zu den Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
Prognosebericht
63
64
66
67
68
69
69
76
81
96
102
Konzernabschluss
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzernkapitalflussrechnung
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
107
108
108
111
Konzern-Anhang
Allgemeine Erläuterungen
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz
Erläuterungen zu einzelnen Posten der GuV
Erläuterungen zu einzelnen Posten der Kapitalflussrechnung
Segmentberichterstattung
Haftungsverhältnis und sonstige finanzielle
Verpflichtungen
Angaben zu den Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
Sonstige Pflichtangaben
Sonstige Erläuterungen und Angaben
Bestätigungsvermerk
113
114
116
AG-Einzelabschluss
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
117
117
Finanzkalender
Impressum
103
106
1
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
die EM.TV AG hat im Jahr 2005 ihre positive Entwicklung
fortgesetzt. Wir haben erstmals seit dem Jahr 1999 wieder
einen Konzerngewinn vor Steuern ohne Sonder- und Einmaleffekte ausgewiesen und den Konzernumsatz um einen
einstelligen Prozentsatz gesteigert. Dies entspricht exakt
den Prognosen, die wir zu Beginn des Geschäftsjahres
gegenüber der Öffentlichkeit abgegeben hatten. EM.TV hat
damit Wort gehalten. Dies ist mir sehr wichtig, denn die
neue EM.TV, die im Jahr 2004 im Zuge der Restrukturierung der früheren EM.TV & Merchandising AG entstanden
ist, soll ein verlässlicher und berechenbarer Teilnehmer des
Kapitalmarktes sein.
Das erreichte Ergebnis freut mich umso mehr, als wir uns
2005 gegen eine Vielzahl von Gegenwinden stemmen
mussten, die zu Beginn des Geschäftsjahres nicht oder
nicht in dieser Intensität absehbar gewesen waren:
> Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland im Jahr
2005 enttäuschte und konnte dem Werbemarkt keine
Impulse für eine durchgreifende Belebung verleihen.
Dies wirkte sich dämpfend auf die Umsatzentwicklung
unseres Free-TV-Senders DSF aus.
> Aufgrund des Zahlungsausfalls von zwei Geschäftspartnern musste das DSF eine Forderungswertberichtigung
in signifikanter Höhe vornehmen.
> EM.TV hat im vergangenen Jahr erheblich in attraktive
Programme und neue Geschäftsaktivitäten investiert.
Dazu gehören der Erwerb umfangreicher Rechtepakete
im Sport und Aufwendungen für die Vorbereitung des
Markteintritts im Bereich „Sportwetten“. Diese Investitionen führten zwar kurzfristig zu Ergebnisbelastungen,
auf mittlere Sicht werden sie jedoch das operative Geschäft erheblich stärken und einen positiven Ergebnisbeitrag liefern. Die Gelder sind also gut angelegt.
2
Das Jahr 2005 hat gezeigt, dass der EM.TV-Konzern mit
seinen beiden operativen Geschäftsbereichen Sport und
Unterhaltung strategisch richtig aufgestellt ist und profitabel agieren kann. Wir haben in beiden Segmenten Fortschritte gemacht und unsere Marktpositionen gesichert
und ausgebaut.
Im Segment Sport haben wir die Anteile der früheren Mitgesellschafter am DSF und am Online-Portal Sport1 zu
attraktiven Konditionen übernommen. Damit hält EM.TV
auch an diesen beiden Gesellschaften unmittelbar oder
mittelbar 100 Prozent der Anteile.
> Im Bereich Free-TV hat das DSF im Berichtsjahr seinen
Marktanteil in der Kernzielgruppe Männer von 14 bis
49 Jahren bei 1,9 Prozent stabilisiert. Mit dem Erwerb
von umfangreichen Rechtepaketen am UEFA Cup für
die Saisons 2005/2006 bis 2007/2008 und an der
1. und 2. Fußball-Bundesliga für die Spielzeiten 2006/
2007 bis 2008/2009 ist gesichert, dass das DSF den
Zuschauern auch künftig Spitzenfußball und damit seinen Werbekunden ein attraktives Werbeumfeld bieten
wird. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg des Senders. Diese Rechtekäufe zeigen zudem, dass es das DSF in den vergangenen drei Jahren durch ein klares Programmprofil
geschafft hat, eine der ersten Adressen im deutschen
TV-Markt zu werden. Die journalistische Qualität und
Unabhängigkeit des Senders wird sowohl bei den Zuschauern als auch in der Sportwelt geschätzt und
respektiert.
> Im Bereich Produktionsdienstleistungen hat unsere
Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA im Jahr 2005 bei
einer guten Auslastung in allen Geschäftsbereichen
ihren erfolgreichen Weg fortgesetzt. Das Unternehmen
realisierte knapp 90.000 Programmstunden und wickelte rund 1.500 nationale und internationale Produktionen ab. PLAZAMEDIA setzt bei ihren Dienstleistungen
auf zukunftsweisende Produktionstechnologien und
kann damit Kunden immer häufiger echten Mehrwert
bieten. Ein gutes Beispiel für diese Innovationskultur
ist, dass das Unternehmen den neuen Fernsehstandard „HDTV“ (High Definition Television) in der gesamten Produktionskette eingeführt hat. Damit hat PLAZ AMEDIA eine Alleinstellung im Markt. Den Kreativbereich
des Produktionsdienstleisters konnten wir Ende 2005
durch den Erwerb der Creation Club (CC) GmbH aus
dem Besitz der PREMIERE deutlich stärken. Der Creation
Club ist in den Bereichen Promotion, On- und Off-AirDesign, Werbung und TV-Formate erfolgreich positioniert und ergänzt damit ideal das Leistungsspektrum
der PLAZAMEDIA.
> Im Bereich Online konnte das Sport-Portal Sport1 mit
einer Steigerung der Reichweite um über 40 Prozent
seine Position als reichweitenstärkste deutschsprachige Sportwebsite nochmals deutlich ausbauen. Zunehmend erfolgreich agiert Sport1 auch im Bereich Media
Sales, also dem Verkauf von Sportinhalten für Teletext
und Mobile-Plattformen (SMS, MMS und WAP) an Dritte.
> Viel Freude haben uns im vergangenen Jahr die Vermarktungsaktivitäten im Merchandising für die FIFA
WM 2006™ bereitet. Ende 2005 bestanden Verträge
mit insgesamt 53 Lizenzpartnern – ein klarer Beweis,
dass unsere frühzeitig festgelegte Vermarktungsstrategie für dieses Mega-Event aufgegangen ist. Schon jetzt
steht fest, dass das wirtschaftliche Ergebnis des FIFAProjekts deutlich über unseren ursprünglichen Planungen liegen wird.
Im Segment Unterhaltung – der Produktion und Vermarktung hochwertiger Kinder- und Jugendprogramme – haben
wir im Jahr 2005 die strukturellen und personellen Voraussetzungen geschaffen, um das Geschäft auf einen nachhal-
tigen Wachstumskurs zu bringen. Dazu gehörte die Bündelung sämtlicher Produktions- und Vertriebsaktivitäten in der
EM.Entertainment GmbH, um zu einer klaren und transparenten Spartenverantwortung zu gelangen. Dazu gehörte
ferner die Stärkung der Produktionskompetenz durch die
teilweise Neubesetzung der Geschäftsführung EM.Entertainment. Unverändert ist es unser Ziel, durch neue, eigenproduzierte Programmrechte die Attraktivität unserer Bibliothek zu sichern.
Die Nachfrage nach Kinder- und Jugendprogrammen hat
zwar 2005 national wie international leicht zugenommen;
allerdings hat sich dieser Trend noch nicht auf die Preise
niedergeschlagen. Dass es in diesem Umfeld dennoch möglich ist, attraktive Geschäfte abzuschließen, haben zum
Beispiel die umfangreichen und langfristigen Vereinbarungen
im Bereich Home Entertainment gezeigt, die die EM.Entertainment im vierten Quartal mit der Universum Film GmbH
und Warner Bros. Entertainment GmbH abgeschlossen hat.
Das Segment Unterhaltung konnte trotz des schwierigen
Umfelds sein Ergebnis 2005 deutlich verbessern – ein
Beweis für die Substanz unseres Programmangebots.
Nach wie vor befindet sich der weltweite Markt für Kinderund Jugendprogramme in einer Konsolidierung. Der Vorstand hat im Berichtsjahr verschiedene Optionen geprüft,
die den Ausbau des Geschäftsbereichs Unterhaltung durch
M&A-Transaktionen zum Gegenstand hatten. Letztlich führten die intensiven Prüfungen nicht zu Ergebnissen, die uns
wirtschaftlich überzeugt haben. Ungeachtet dessen werden
wir unsere Bestrebungen, an der Branchenkonsolidierung
aktiv teilzuhaben, fortsetzen.
Die Fortschritte im operativen Geschäft spiegeln sich auch
in der Kursentwicklung der EM.TV-Aktie wider. Diese verzeichnete 2005 einen Wertzuwachs von 51 Prozent und
übertraf damit die Entwicklung des SDAX, der um 35 Prozent
stieg, erheblich. EM.TV war mit einem Tagesdurchschnitt
3
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
von 500.000 Aktien der meistgehandelte Wert im SDAX. Die
gute Kursentwicklung, die mit einem weiter steigenden
Interesse von Investoren und Analysten an unserer
Gesellschaft einhergeht, freut uns ganz besonders für jene
Aktionärinnen und Aktionäre, die EM.TV auch während der
langen Phase der Restrukturierung treu geblieben waren.
Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir unsere Marktpositionen in beiden Geschäftsbereichen ausbauen. Ein wichtiger
Schritt dazu war im Segment Sport die Anfang März abgeschlossene Vereinbarung zwischen PLAZAMEDIA und der
Arena Sport Rechte und Marketing GmbH, derzufolge PLAZAMEDIA exklusiver Produktionspartner für das Pay-TV-Angebot von Arena für die Fußball-Bundesliga werden wird. Um
Marktpositionen zu verbessern, wollen wir künftig auch
stärker Verbundeffekte zwischen unsere Sportbeteiligungen
nutzen, um Kunden „Lösungen aus einer Hand“ anbieten
zu können.
Die organisatorischen und konzeptionellen Vorbereitungen
für den Einstieg von EM.TV in den Bereich „Sportwetten“
sind weit fortgeschritten. Nach wie vor ist der deutsche
Markt nicht liberalisiert, so dass ein Engagement derzeit
noch nicht möglich ist. Wir messen diesem Geschäft weiter
hin große Umsatz- und Renditepotenziale bei. Wir werden
allerdings nur dann eine positive Entscheidung treffen,
wenn das wirtschaftliche Konzept stimmig und dessen juristische Basis über jeden Zweifel erhaben ist.
Im Segment Unterhaltung wird im Jahr 2006 der Start eigener Produktionen breiten Raum einnehmen. Zudem werden
wir die weitere Internationalisierung unserer Geschäfte vorantreiben, wobei insbesondere eine stärkere Präsenz im
angelsächsischen Raum ganz oben auf unserer Agenda
steht. Nicht zuletzt in diesem Zusammenhang sind Wert
steigernde M&A-Aktivitäten denkbar.
4
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
EM.TV hat sich in den vergangenen Jahren Marktpositionen
erarbeitet, die uns spannende Perspektiven eröffnen. Unser
oberstes Ziel lautet unverändert, den EM.TV-Konzern in
eine Phase nachhaltigen Wachstums zu überführen, die
von der stetigen Verbesserung unserer Profitabilität gekennzeichnet sein soll. In diesem Sinne wird EM.TV als unabhängiges, flexibles und im besten Sinne mittelständisch
geprägtes Unternehmen den Medienmarkt bereichern.
Unterföhring, im März 2006
Mit freundlichen Grüssen
Werner. E. Klatten
Vorsitzender des Vorstands
Organe
Vorstand
Werner E. Klatten, Vorsitzender des Vorstands, CEO
Werner E. Klatten ist Vorstandsvorsitzender der EM.TV AG.
Er ist verantwortlich für die Unternehmensstrategie, den
Geschäftsbereich „Unterhaltung“, die Zentralbereiche
Recht, Kommunikation, Personal und Verwaltung sowie für
die Beteiligungen.
Rainer Hüther, Vorstand Sport, COO Sports
Rainer Hüther ist verantwortlich für den Bereich Sport.
Zusätzlich zu seiner Vorstandstätigkeit bei EM.TV ist er seit
2. Juni 2003 Vorsitzender der Geschäftsführung des
Sportsenders DSF.
Dr. Andreas Pres, Vorstand Finanzen, CFO
Dr. Andreas Pres ist Mitglied des Vorstands und verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Investor Relations,
Rechnungswesen, Controlling, IT und Prozessmanagement.
Aufsichtsrat
Dr. Bernd Thiemann, Vorsitzender
Dr. Hans-Holger Albrecht, stellvertretender Vorsitzender
Arthur Bastings, Mitglied
5
Bericht des Aufsichtsrats
Dr. Bernd Thiemann I Vorsitzender des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat der EM.TV AG hat im Jahr 2005 insgesamt
sechsmal getagt, darunter war eine telefonische Sitzung.
Wie im Vorjahr bildete das Gremium, das entsprechend den
gesetzlichen Bestimmungen lediglich aus drei Mitgliedern
besteht, keine Ausschüsse.
Dem Aufsichtsrat obliegt nach dem Aktiengesetz die Überwachung der Vorstandstätigkeit. Der Aufsichtsrat der EM.TV
AG hat die Geschäfte des Vorstands im Berichtsjahr regelmäßig überwacht und mit Rat begleitet. Anhand von mündlichen und schriftlichen Berichten des Vorstands befasste
sich das Gremium eingehend mit dem Geschäftsverlauf der
EM.TV AG und des EM.TV-Konzerns, den Geschäftsplanungen, der laufenden Geschäftsentwicklung, den Risiken und
den wesentlichen Geschäftsvorfällen.
Der Aufsichtsrat war bei allen Sitzungen des Jahres 2005
vollständig vertreten. An den Sitzungen nahmen zudem alle
Mitglieder des Vorstands teil, um den Aufsichtsräten Bericht
zu erstatten und deren Fragen zu beantworten. Darüber
hinaus hat der Aufsichtsrat wie in den Vorjahren externe
Sachverständige zu den Beratungen hinzugezogen, und
zwar Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer. Auch zwischen
den Sitzungen gab es einen ständigen Kontakt zwischen
den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrates, insbesondere zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und
dem Vorsitzenden des Vorstands. Soweit zeitlich erforderlich, wurden Entscheidungen des Aufsichtsrats auf Basis
von Entscheidungsvorlagen auch zwischen den Sitzungen
im Umlaufverfahren gefasst.
Der Aufsichtsrat der EM.TV AG befasste sich im Jahr 2005
vor allem mit den folgenden Themen:
6
Geschäftslage und aktuelle Geschäftsentwicklung
Der Aufsichtsrat befasste sich während des gesamten
Berichtsjahres eingehend mit der aktuellen Geschäftslage
der EM.TV AG und des EM.TV-Konzerns. Dazu zählte vor
allem die Analyse des unterjährigen Geschäftsverlaufs in
den beiden Segmenten Sport und Unterhaltung, insbesondere mit Blick auf positive und negative Abweichungen von
den budgetierten Werten. Dabei erläuterte der Vorstand
ausführlich die aktuelle Geschäftslage und die Planungen
für die kommenden Jahre für die einzelnen Segmente und
für die EM.TV AG als Holdinggesellschaft sowie die Risiken
der Geschäftsentwicklung des Konzerns.
Wesentliche Investitionen in das operative Geschäft
Der Aufsichtsrat hat im Umlaufverfahren dem Erwerb umfangreicher Verwertungsrechte an den UEFA-Pokal-Spielen
der Saisons 2005/2006, 2006/2007 und 2007/2008 durch
das DSF zugestimmt. Ebenso erteilte er seine Zustimmung
zum Erwerb von Verwertungsrechten an der 1. und 2. Fußball-Bundesliga für die Saisons 2006/2007, 2007/2008
und 2008/2009 durch das DSF. Beide Rechteerwerbe sind
nach Ansicht des Aufsichtsrats geeignet, die Programmversorgung des DSF mit attraktivem Spitzensport langfristig
zu sichern. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für
den weiteren wirtschaftlichen Erfolg des Senders.
Portfoliomaßnahmen
Die EM.TV AG hat im Jahr 2005 die Reorganisation des Geschäftsbereichs Entertainment, in dessen Zuge die Gesellschaft die Funktion als Holding ohne operatives Geschäft
übernimmt, abgeschlossen. Der Aufsichtsrat stimmte im
Umlaufverfahren den in diesem Zusammenhang notwendigen Maßnahmen zu, die die Bündelung sämtlicher Produktions- und Vertriebsaktivitäten im Bereich Unterhaltung in
der EM.Entertainment GmbH, einer 100-Prozent-Tochtergesellschaft der EM.TV AG, und deren Tochtergesellschaften
zum Gegenstand hatten.
Ebenso erteilte das Gremium im Umlaufverfahren die Zustimmung zum Erwerb weiterer Anteile an den Sportgesellschaften DSF und Sport1 aus dem Besitz der bisherigen
Mitgesellschafter KarstadtQuelle New Media AG und Dr. h. c.
Hans-Dieter Cleven. Durch die Anteilserwerbe hält die EM.TV
AG mittelbar oder unmittelbar je 100 Prozent an den Sportgesellschaften. Der Aufsichtsrat betrachtet die Transaktionen als wichtige Stärkung des Segments Sports.
Der Aufsichtsrat erteilte im Umlaufverfahren seine Zustimmung zum Erwerb sämtlicher Anteile an der Creation Club
(CC) GmbH aus dem Besitz der PREMIERE durch die EM.TVTochtergesellschaft PLAZAMEDIA. Damit verbunden war die
Verlängerung des bis 31. Dezember 2006 laufenden Produktions-Dienstleistungsrahmenvertrages zwischen PLAZAMEDIA
und der PREMIERE um drei Jahre (Außenproduktion) bzw.
um viereinhalb Jahre (Innenproduktion). Durch den Erwerb
des Creation Club kann PLAZAMEDIA nach Überzeugung
des Aufsichtsrats die Wertschöpfung im Kreativbereich deutlich verbreitern; zugleich konnte mit der PREMIERE ein wichtiger Kunde langfristig an PLAZAMEDIA gebunden werden.
Rechtsfragen
Auch im Jahr 2005 nahm in den Beratungen des Aufsichtsrats die Überprüfung von Schadensersatzansprüchen der
Gesellschaft gegen frühere Organmitglieder breiten Raum
ein. Dabei ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig von den
beauftragten Rechtsanwälten sowie vom Vorstand über
den Stand der Überprüfungen und den Fortgang der am
13. Oktober 2004 beim Landgericht München I eingereichten Klage berichten.
Diese Klage richtet sich gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden Thomas Haffa, den früheren stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Florian Haffa sowie gegen den früheren
Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Nickolaus Becker; sie wird
auf fahrlässige Pflichtverletzungen im Zusammenhang mit
dem Erwerb der Formel-1-Beteiligung im Jahr 2000
gestützt. Die geltend gemachten Schadensersatzansprüche
belaufen sich auf annähernd 148 Mio. Euro sowie auf
Freistellung von Ansprüchen der Morgan-Grenfell-Gruppe.
Aufgrund des Termins zur mündlichen Verhandlung vom
31. März 2005 hat das Landgericht München I mit Beweisbeschluss vom 25. August 2005 angeordnet, dass über die
relevanten Tatsachenfragen Sachverständigenbeweis erhoben werden soll. Voraussichtlich wird das Sachverständigengutachten im Laufe des Jahres 2006 vorliegen.
Die intensive Überprüfung weiterer Sachverhalte hat mögliche Pflichtverletzungen im Zusammenhang mit der Gewährung von Darlehen an die TheatrO CentrO GmbH in den Jahren 2000 und 2001, dem Erwerb einer Beteiligung an der
Tabaluga Film- und Fernsehproduktion GmbH, der Gewährung einer Großspende sowie im Zusammenhang mit dem
Abschluss einiger Koproduktions- und Lizenzverträge ergeben. Nachdem die dazu angeforderten Stellungnahmen der
früheren Organmitglieder zu keiner anderen Bewertung dieser Vorgänge bei Vorstand und Aufsichtsrat geführt haben,
hat die Gesellschaft im August und September 2005 Klage
beim Landgericht München I erhoben. Die geltend gemachten Schadensersatzansprüche aus den Komplexen TheatrO
CentrO/Tabaluga/Spende belaufen sich auf ca. 17 Mio. Euro,
jene aus dem Komplex Koproduktions- und Lizenzverträge
insgesamt auf rund 18 Mio. Euro.
Mit Ausnahme der genannten Sachverhalte haben die sehr
zeitintensiven und komplexen Untersuchungen wesentlicher
Geschäftsvorfälle bei der früheren EM.TV & Merchandising
AG nicht zu dem Ergebnis geführt, dass aus dem Handeln
der damaligen Organmitglieder – trotz verschiedentlicher
Nachlässigkeiten – durchsetzbare Schadensersatzansprüche
entstanden sind. Dies betrifft insbesondere die großen
7
Bericht des Aufsichtsrats
Beteiligungserwerbe Junior.TV, Tele München Gruppe und
Jim Henson Company. Trotz der gebotenen vertieften Nachforschungen haben sich insoweit keine hinreichenden Anhaltspunkte dafür ergeben, dass der Gesellschaft aus einem
Fehlverhalten der damaligen Organmitglieder ein einklagbarer Schaden entstanden wäre. Gleiches gilt für die überprüften ca. zehn weiteren kleineren Unternehmenserwerbe, für
den Großteil der von der Gesellschaft abgeschlossenen größeren Koproduktions-, Rechtekauf- und Lizenzverträge
sowie für eine Reihe weiterer besonderer Geschäftsvorfälle.
Strategische Ausrichtung des Konzerns
Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr intensiv mit Fragen
nach der künftigen strategischen Ausrichtung des EM.TVKonzerns befasst. Dazu zählten vor allem Möglichkeiten der
strategischen Weiterentwicklung bei beiden Segmenten
Sport und Unterhaltung durch Akquisitions- und/oder Desinvestitionsmaßnahmen sowie durch die Entwicklung neuer
Geschäftsfelder. Breiten Raum in den Beratungen nahmen
die Planungen des Vorstands zur Aufnahme von Geschäftsaktivitäten im Bereich „Wetten“ ein. Dabei ließ sich der Aufsichtsrat detailliert über die in diesem Zusammenhang verfolgten verschiedenen strategischen Optionen berichten.
Personelle Veränderungen bei den Unternehmensorganen
Im Vorstand der Gesellschaft ergaben sich im Berichtsjahr
keine Veränderungen.
Im Aufsichtsrat legten die Mitglieder Prof. Roland Berger
und Dr. Andreas Meissner ihre Mandate mit Ablauf der
ordentlichen Hauptversammlung am 5. Juli 2005 nieder.
Herr Prof. Berger und Herr Dr. Meissner haben die Gesellschaft während der Restrukturierung und Neuausrichtung
begleitet und in dieser für EM.TV sehr schwierigen Phase
ihren Rat und ihre umfassenden Kenntnisse eingebracht.
Der Aufsichtsratsvorsitzende dankt Herrn Prof. Berger und
Herrn Dr. Meissner sehr herzlich für ihr Engagement zum
Wohle der Gesellschaft.
8
Die ordentliche Hauptversammlung am 5. Juli 2005 hat
die Herren Dr. Hans-Holger Albrecht und Arthur Bastings zu
neuen Mitgliedern des Aufsichtsrates gewählt. Mit Ihnen gewinnt EM.TV versierte und operativ tätige Medienmanager
mit großer internationaler Erfahrung. In seiner Sitzung am
5. Juli 2005 wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Albrecht einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums.
Die mit der Abschlussprüfung beauftragte Pricewaterhouse
Coopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat
den Jahresabschluss der EM.TV AG, den Konzernabschluss
sowie den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2005 geprüft und mit
einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Der Jahresabschluss, der Konzernjahresabschluss sowie der
Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns
wurden zusammen mit den Berichten des Abschlussprüfers
allen Mitgliedern des Aufsichtsrates mit ausreichender Frist
überreicht.
Die Prüfer berichteten dem Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung vom 23. März 2006 über die wesentlichen
Ergebnisse ihrer Prüfung. Der Aufsichtsrat prüfte die Jahresabschlüsse von AG und Konzern sowie den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht eingehend
und nahm die Ergebnisse des Abschlussprüfers zustimmend
zur Kenntnis. Der Aufsichtsrat erhob nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände gegen den
Jahresabschluss und den Konzernabschluss. Er billigte den
vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der Gesellschaft am 27. März 2006. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Nach dem Abschluss der tief greifenden Restrukturierung
im Jahr 2004 ist das Geschäftsjahr 2005 nach Ansicht des
Aufsichtsrats für den EM.TV-Konzern erfolgreich verlaufen.
Trotz zunächst nicht absehbarer Belastungen, u. a. durch
wichtige Programminvestitionen, und eines weiterhin schwierigen Marktumfelds konnte die Prognose, erstmals seit dem
Jahr 1999 ohne Sonder- und Einmaleffekte ein positives
Konzernergebnis vor Steuern auszuweisen, erreicht werden. Zudem wurde im Berichtsjahr durch eine Reihe erfolgreicher Geschäftsabschlüsse die Grundlage für die Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung gelegt. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern des Konzerns für ihr großes Engagement.
Im März 2006
Der Aufsichtsrat der EM.TV AG
Dr. Bernd Thiemann
Vorsitzender des Aufsichtsrats
9
Corporate Governance
Corporate Governance Bericht
Der Vorstand und der Aufsichtsrat berichten gem. Ziffer
3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex über die
Corporate Governance der EM.TV AG.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des
Unternehmens vertrauensvoll zusammen und fühlen sich
dem Grundsatz einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes verpflichtet. Die EM.TV AG hat das Ziel, dem
Vertrauen ihrer Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter sowie
ihrer gesellschaftlichen Verantwortung dauerhaft gerecht
zu werden. Hierbei steht die EM.TV AG für eine transparente
und zeitnahe Kommunikation.
Aktionäre und Hauptversammlung
Die EM.TV AG veröffentlicht im Geschäftsbericht und in den
Quartalsberichten regelmäßig Informationen zur Geschäftsentwicklung. Aktionäre haben dabei regelmäßig die Möglichkeit, im Internet den Analystenkonferenzen zu den Berichten live zu folgen. Weitere ausführliche Informationen
zur EM.TV AG sind auf unserer Homepage www.em.tv bereitgestellt.
Die Aktionäre der EM.TV AG können ihre Rechte in der
Hauptversammlung wahrnehmen und dort ihr Stimmrecht
ausüben. Jeder Aktionär ist berechtigt, an der Hauptversammlung teilzunehmen, dort das Wort zu den jeweiligen
Tagesordnungspunkten zu ergreifen und Fragen sowie Anträge zu stellen. Die EM.TV AG erleichtert ihren Aktionären
die persönliche Wahrnehmung ihrer Rechte durch die Bestellung eines an die Weisung der Aktionäre gebundenen
Stimmrechtsvertreters. Am 5. Juli 2005 wurde die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2004 abgehalten, auf
der rund 1.150 Aktionäre mit insgesamt rund 9,8 Mio.
Stimmen vertreten waren. Alle Beschlüsse wurden mit
Mehrheiten von mehr als 99 Prozent gefasst.
10
Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat
Die EM.TV AG als Obergesellschaft des Konzerns hat als
deutsche Aktiengesellschaft ein duales Führungs- und Kontrollsystem ("Two-Tier-System"), d.h. Vorstand und Aufsichtsrat sind personell strikt voneinander getrennt.
Der Vorstand der EM.TV AG besteht aus drei Mitgliedern.
Der Vorstand führt die Geschäfte der EM.TV AG in eigener
Verantwortung und vertritt diese gegenüber Dritten. Zu den
wesentlichen Aufgaben des Vorstands zählen die Festlegung
der strategischen Ausrichtung, die Führung des Konzerns
sowie die Überwachung des Risikomanagements.
Der Aufsichtsrat der EM.TV AG besteht aus drei Mitgliedern.
Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der
Unternehmensführung. Er ist unter anderem auch für die
Bestellung der Mitglieder des Vorstands und die Festlegung
der Vorstandsvergütung zuständig.
Der Vorstand arbeitet eng mit dem Aufsichtsrat zusammen.
Er informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für die Gesellschaft und den Konzern
relevanten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung,
der Risikolage und des Risikomanagements. Hierbei stimmt
der Vorstand die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab und erörtert die Strategieumsetzung in regelmäßigen Abständen.
Entscheidungsnotwendige Unterlagen, insbesondere der
Jahresabschluss der EM.TV AG, der Konzernabschluss und
der Prüfungsbericht, werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats vor einer Sitzung zugeleitet. In der Geschäftsordnung
für den Vorstand sind Zustimmungsvorbehalte zugunsten
des Aufsichtsrates für Geschäfte von grundlegender Bedeutung festgelegt. Im Geschäftsjahr 2005 wurden sechs Aufsichtsratssitzungen abgehalten.
Weitere Angaben zum Vorstand und zum Aufsichtsrat finden
Sie im Abschnitt Organe und im Konzernanhang.
Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat
Der Vorstandsvertrag mit Herrn Werner E. Klatten hat eine
Laufzeit bis zum 31. Dezember 2007.
Nachdem die EM.TV AG Anfang 2005 alle Anteile an der
DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und der Sport1
GmbH von KarstadtQuelle und Herrn Dr. h.c. Hans-Dieter
Cleven übernommen hat, wurden die beiden Engagements
von Herrn Rainer Hüther – zum einen für die EM.TV AG,
zum anderen für die DSF GmbH – mit Wirkung zum 1. Juni
2005 wieder in einem Vertrag zusammengeführt.
Der Vertrag von Herrn Hüther endet am 28. Februar 2009.
Der Vertrag des Finanzvorstandes Dr. Andreas Pres läuft
bis zum 31. Dezember 2008.
Gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex umfasst die Gesamtvergütung jedes Vorstandsmitgliedes sowohl fixe als auch variable Bestandteile. Die variablen Vergütungsteile wiederum setzen sich aus einmaligen Komponenten zusammen, die für außerordentliche Leistungen
durch den Aufsichtsrat gewährt werden, und aus Komponenten, die sich an den Ergebnissen des Konzerns bzw. der
Konzerntochtergesellschaften orientieren. Die Höhe dieser
variablen Vergütungskomponenten wird vom Aufsichtsrat
festgesetzt und ist vertraglich begrenzt.
Als variable Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung hatten seinerzeit die Vorstandsmitglieder der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG Aktienoptionspakete
des Optionsprogramms 2000 erhalten.
Durch Beschluss der Hauptversammlung der ehemaligen
EM.TV & Merchandising AG vom 22. Juli 1999 (Optionsprogramm 1999), der durch Beschluss der Hauptversammlung
der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG vom 26. Juli
2000 geändert wurde (Optionsprogramm 2000), wurde der
Vorstand der ehemaligen EM.TV & Merchandising ermächtigt, in Abstimmung mit dem Aufsichtrat für Mitarbeiter und
Vorstände der Konzernunternehmen ein Aktienoptionspro-
gramm aufzulegen. Diese Optionen haben auch nach der Restrukturierung des Jahres 2004 grundsätzlich ihre Gültigkeit.
Im Rahmen der Restrukturierung hat die Hauptversammlung
der EM.TV AG am 19. März 2004 beschlossen, den Berechtigten aus Stock Options an Stelle des Rechts, zum Basispreis je Optionsrecht je eine Inhaberaktie der ehemaligen
EM.TV & Merchandising AG zu beziehen, das Recht zu gewähren, zum Basispreis je Optionsrecht je 10/73 InhaberStammaktien der EM.TV AG zu beziehen. Die zu gewährenden Aktien in Höhe von ursprünglich bis zu 1.488.012 Stück
werden aus dem dafür vorgesehenen Bedingten Kapital III
ausgegeben. Von dem Gesamtvolumen der Stock Options
waren 30 Prozent für Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführer der Konzernunternehmen und 70 Prozent für Mitarbeiter der Konzernunternehmen vorgesehen. Im Übrigen
gelten die Optionsbedingungen 1999 bzw. 2000 fort. Dies
schließt eine Reduzierung des Basispreis nach Maßgabe
der Optionsbedingungen im Hinblick auf die Ausgabe von
Zertifikaten an die Alt-Aktionäre im Rahmen der Verschmelzung ein (Verwässerungsschutz).
Das Optionsprogramm 2000 sieht vor, dass 50 Prozent der
Stock Options frühestens nach zwei Jahren (im Folgenden
Tranche 1) und die übrigen 50 Prozent frühestens nach vier
Jahren (im Folgenden Tranche 2) ausgeübt werden können.
Der Basispreis ermittelt sich aus dem Durchschnitt von
Eröffnungs- und Schlusskurs der EM.TV-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag des Ausgabebeschlusses
(Referenzpreis), jedoch mindestens der anteilige Betrag des
Grundkapitals für eine Stückaktie, zuzüglich 10 Prozent
Aufschlag für die Tranche 1 bzw. 20 Prozent Aufschlag für
Tranche 2. Die Stock Options haben eine Laufzeit von zehn
Jahren. Nach Ausübung der Stock Options erhält der Begünstigte Stammaktien der EM.TV AG, wobei die aus der
Ausübung hervorgehenden Aktien von Beginn des Geschäftsjahres an, indem sie durch Ausübung entstanden sind, am
Gewinn teilnehmen.
11
Corporate Governance
Zum 31. Dezember 2005 entfallen auf die Mitglieder des
Vorstandes insgesamt 600.000 Optionsrechte aus dem
Optionsprogramm 2000, die zum Bezug von insgesamt
82.190 Aktien der EM.TV AG berechtigen. Die Optionsrechte verteilen sich auf die Vorstandsmitglieder wie folgt:
Ursprünglicher
Basispreis1
Euro/Aktie
Optionsrechte
Anzahl
Stück
Aktie
Anzahl
Stück
Preis
je Aktie2
1. Tranche
Euro/Aktie
Preis
Kurs
je Aktie2
2. Tranche 31.12.05
Euro/Aktie
Euro
Name
Ausgabe
Datum
vom
Werner E. Klatten
31.01.02
2,28
200.000
27.397
17,48
19,14
4,33
Rainer Hüther
31.01.02
2,28
200.000
27.397
17,48
19,14
4,33
Dr. Andreas Pres
07.06.02
30.06.03
1,29
1,60
100.000
100.000
13.698
13.698
9,53
12,02
10,47
13,19
4,33
4,33
Aufgrund des Kursverlaufes der ehemaligen EM.TV & Merchandising-Aktie als auch der EM.TV AG-Aktie konnten bisher
zu keinem Zeitpunkt Optionen der Vorstände ausgeübt werden. Daher messen wir den Optionen derzeit keinen greifbaren Wert bei.
Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist in §12
12
Anmerkung:
1
Ursprünglicher Basispreis je Aktie der früheren EM.TV & Merchandising
AG vor Erhöhung gemäß Optionsbedingungen und Verwässerungsschutz
2
Bei Ausübung zu zahlender Preis je Aktie der EM.TV AG nach Erhöhung
gemäß Optionsbedingungen, Anpassung entsprechend dem Verschmelzungsverhältnis 73:10 und Verwässerungsschutz im Hinblick auf die Ausgabe von Zertifikaten
der Satzung der EM.TV AG geregelt. Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste
Vergütung. Die Einführung einer erfolgsorientierten Vergütung für den Aufsichtsrat wird zurückgestellt. Die feste
Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder im Geschäftsjahr
2005 stellt sich wie folgt dar:
Name
Funktion
Zeitraum
Feste Vergütung
Dr. Bernd Thiemann
Aufsichtsratsvorsitzender
01.01.2005 - 31.12.2005
90.000,00 Euro
Dr. Hans Holger-Albrecht
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender 05.07.2005 - 31.12.2005
22.068,49 Euro
Arthur Bastings
Mitglied des Aufsichtsrats
05.07.2005 - 31.12.2005
14.712,33 Euro
Prof. Dr. h.c. Roland Berger
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender 01.01.2005 - 05.07.2005
22.931,51 Euro
Dr. Andreas Meissner
Mitglied des Aufsichtsrats
15.287,67 Euro
01.01.2005 - 05.07.2005
Weder die Vorstandsmitglieder noch die Aufsichtsratsmitglieder haben im Geschäftsjahr 2005 mitteilungspflichtige
Erwerbs- und Veräußerungsgeschäfte getätigt. Der direkte
oder indirekte Besitz an von der EM.TV AG ausgebenen
Aktien war bei keinem Organmitglied größer als 1 Prozent.
Der Aktienbestand und -anspruch aus Optionen der Organmitglieder zum 31. Dezember 2005 stellt sich wie folgt dar:
Anzahl Aktien
Werner E. Klatten
0
Rainer Hüther
0
Dr. Andreas Pres
6.000
Ausichtsratsmitglieder
0
Aktienanspruch
aus Optionsrechten
27.397
27.397
27.396
0
Weitere Angaben zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats finden Sie im Konzernanhang und auf unserer
Homepage.
Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtrat der EM.TV AG haben erklärt, dass
den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance
Kodex in der Fassung vom 21. Mai 2003 mit nachstehenden Ausnahmen entsprochen wurde und dass den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005 mit den
gleichen Ausnahmen entsprochen werden wird:
> Ziffer 4.2.4 Absatz 2 des Kodex
Die Vergütungen der Vorstandsmitglieder werden nicht
individualisiert ausgewiesen, da es sich hierbei um persönliche Daten der Vorstandsmitglieder handelt. Die
Gesellschaft wird die Vorstandsvergütung, wie gesetzlich
vorgeschrieben, ab dem Geschäftsjahr 2006 individualisiert ausweisen.
> Ziffer 5.3.1 und 5.3.2 des Kodex
Auf die Bildung von Ausschüssen wird verzichtet, da der
Aufsichtsrat nur aus drei Mitgliedern besteht.
> Ziffer 5.4.7 des Kodex
Die Einführung einer erfolgsorientierten Vergütung für
den Aufsichtsrat wird zurückgestellt, da derzeit noch
Unklarheit über die Zulässigkeit von erfolgsorientierten
Vergütungsformen besteht.
> Ziffer 7.1.2 des Kodex
Die Frist für die Vorlage von Quartalsberichten (Zwischenberichten) wird derzeit noch nicht auf 45 Tage nach Ende
des Berichtszeitraums verkürzt. Der Vorstand strebt an,
dieser Empfehlung durch eine Optimierung der internen
Abläufe Rechnung zu tragen.
Die jeweils aktuelle Fassung der Entsprechungserklärung
zum Deutschen Corporate Governance Kodex sowie frühere
Fassungen sind auf unserer Homepage einsehbar.
> Ziffer 4.2.3 Absatz 2, letzter Satz des Kodex
Bei Aktienoptionen wird ein „Cap“ bei etwa neu auszugebenden Optionen vereinbart. Bei den bereits bestehenden Aktienoptionen, denen zurzeit kein Wert beigemessen wird, wurde auf eine Abänderung der geschlossenen Verträge in Hinblick auf einen „Cap“ verzichtet.
13
Die Aktie der EM.TV AG
Die Aktie der EM.TV AG
Die Entwicklung der EM.TV-Aktie
Im Jahr 2005 hat sich die EM.TV-Aktie bei hohen Kursschwankungen mit einem Wertzuwachs von 51 Prozent sehr
positiv entwickelt. Damit übertraf die prozentuale Steigerung
des Aktienkurses sowohl den SDAX, der um 35 Prozent
stieg, als auch den Prime Media Index, der um 1 Prozent
fiel. Im Zeitraum von Januar bis Mitte März stieg der Aktienkurs an und erreichte bei hohen Handelsvolumina seinen
aktuellen 52-Wochen-Hoch von 6,37 Euro. Danach setzte
bis Ende Mai eine Konsolidierung ein, bei der der Aktienkurs im April auf 4,76 Euro fiel. In der Folge stieg der
Aktienkurs bis Mitte Juli erneut an. Im Zeitraum von Mitte
Juli bis zum Jahresende sank der Aktienkurs und erreichte
im November sein aktuelles 52-Wochen-Tief von 3,68 Euro.
Der Kurs der EM.TV-Aktie schloss am Jahresende bei 4,33
Euro. Dies entspricht einem Kursgewinn von 1,46 Euro bzw.
51 Prozent.
serien reserviert. Nach Abzug der eigenen, nicht stimmberechtigten Aktien befanden sich zum 31. Dezember 2005
rund 53,1 Mio. Aktien im Umlauf.
Am 8. Juni 2005 unterschritt Centaurus Capital LP die
Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der EM.TV AG.
Am 31. Dezember 2005 hielt Constant Ventures B.V. einen
Anteil von 6,9 Prozent am Grundkapital bzw. 9,1 Prozent an
den Stimmrechten. Im Streubesitz befand sich somit ein
Anteil von 69,2 Prozent am Grundkapital bzw. 90,9 Prozent
der Stimmrechte.
Aktionärsstruktur zum 31. Dezember 2005
Constant
Ventures B.V.
6,9%
Eigene Anteile
23,9%
Streubesitz
69,2%
9,1%
Constant
Ventures B.V.
90,9%
Streubesitz
Im Jahr 2005 war die EM.TV-Aktie mit einem Handelsvolumen von rund 199 Mio. Stück (Tagesdurchschnitt 0,5 Mio.
Stück) der meistgehandelte Wert im SDAX. Über 12 Monate
betrachtet entspricht dieses Handelsvolumen dem rund
vierfachen der in Umlauf befindlichen Aktien und spiegelt
die hohe Liquidität in der Aktie wieder.
Grundkapital und Aktionärsstruktur
Das Grundkapital der EM.TV AG inklusive neuer Aktien aus
ausgeübten Optionen der Optionsschuldverschreibung,
deren Eintragung im Handelsregister zum Bilanzstichtag
noch ausstand, belief sich zum 31. Dezember 2005 auf
rund 69,9 Mio. Euro.
Die EM.TV AG hielt 23,9 Prozent des Grundkapitals bzw.
16,7 Mio. eigene, nicht stimmberechtigte Aktien. Davon
waren rund 15,0 Mio. Aktien zur Bedienung der Zertifikats-
14
Eigenemittierte Derivate der EM.TV AG
Im Rahmen der Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 wurden drei verschiedene Derivate ausgegeben, die zum Bezug von Aktien der EM.TV AG
berechtigen.
Im Jahr 2005 wurden rund 3,3 Mio. Aktien aus dem bedingten Kapital I nach Ausübung von Optionen zur 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 ausgegeben. Bis zum
Ende der Ausübungsfrist am 30. März 2006 können noch
weitere rund 1,0 Mio. Aktien zu einem Basispreis von 1,00
Euro je Aktie bezogen werden.
Im Rahmen der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising
AG auf die EM.TV AG haben die Altaktionäre neben Aktien
der EM.TV AG auch Zertifikate bekommen. Bei den Zertifikaten (Serie 1 und Serie 2) handelt es sich um gedeckte
Optionsscheine, d.h. bei einer Ausübung werden Aktien aus
dem Eigenbestand der EM.TV AG ausgegeben. Durch Ausübungen von Zertifikaten der Serie 1 wurden im Jahr 2005
0,5 Mio. Aktien ausgegeben. Bis zum Ende der Ausübungsfrist am 18. April 2006 können noch weitere rund 7,3 Mio.
Aktien zu einem Basispreis von 2,50 Euro je Aktie bezogen
werden. Zertifikatsausübungen bei der Serie 2 führten im
Jahr 2005 zur Ausgabe von 0,1 Mio. Aktien. Bis zum Ende
der Ausübungsfrist am 18. April 2008 können noch weitere
rund 7,7 Mio. Aktien zu einem Basispreis von 3,50 Euro je
Aktie bezogen werden.
Xetra-Schlusskurse der EM.TV-Aktie im Vergleich zu
SDAX und Prime Media
Indizes zum Vergleich indexiert auf den EM.TV-Schlusskurs zum 31. Dezember 2005
EM.TV AG
SDAX
Prime Media
7
7
6
6
5
4
3
3
2
1
1
0
0
01.01.05
31.03.05
30.06.05
30.09.05
31.12.05
15
Die Aktie der EM.TV AG
Investor-Relations-Aktivitäten
Die EM.TV AG will das Vertrauen der Investoren und der
Öffentlichkeit durch zeitnahe und transparente Veröffentlichung ihrer Finanzzahlen, Geschäftsvorgänge, Unternehmensstrategie sowie Chancen und Risiken rechtfertigen.
Umfangreiche Informationen zur EM.TV AG stehen auf
unserer Homepage www.em.tv zur Verfügung.
Im Jahr 2005 wurden die Investor-Relations-Aktivitäten
intensiviert. Sämtliche Quartalszahlen wurden telefonisch
oder persönlich Analysten sowie Investoren erläutert. Die
Ergebnisse für das dritte Quartal wurden auf dem Deutschen Eigenkapitalforum 2005 in Frankfurt präsentiert.
Die EM.TV AG nahm insgesamt an sechs Kapitalmarktkonferenzen sowie einer Roadshow in Frankfurt und London
teil. Ferner stand die EM.TV AG in einer Vielzahl von zusätzlichen Einzelterminen institutionellen Investoren zur Verfügung. Darüber hinaus wurden diverse Einzelanfragen von
privaten Investoren durch unseren Investor Relations Bereich bearbeitet.
Ein Schwerpunkt der Investor-Relations-Aktivitäten lag auf
der systematischen Ausweitung der Analysten-Coverage. Im
Laufe des Jahres 2005 nahmen drei weitere Institute
Coverage auf. Zurzeit werden regelmäßige Kontakte zu folgenden Instituten gepflegt:
> CA Cheuvreux
> DZ Bank
> Deutsche Bank
> WestLB
Ziel der Investor-Relations-Aktivitäten im Jahr 2006 ist insbesondere die Analysten-Coverage weiter auszubauen und
den Anteil an langfristig orientierten institutionellen
Investoren zu erhöhen.
16
Informationen zur EM.TV-Aktie per 31. Dezember 2005
ISIN
> Stammaktie
DE0009147207
> Junge Aktie*
DE000A0AHSX7
Segment
Prime Standard
Geregelter Markt
Indizes
SDAX, Prime Media Index
Bloomberg/Reuters
EV4 GR/EV4G.DE
Aktienkurs
4,33 Euro
52-Wochen-Hoch/52-Wochen-Tief
6,37 Euro/3,68 Euro
Grundkapital (inkl. Aktien aus ausgeübten Optionen der Optionsschuldverschreibung)
69,9 Mio. Euro
Aktien im Umlauf
53,1 Mio. Stück
Potentielle Aktien aus ausgegebenen Optionen
> Zertifikate Serie 1 (Basispreis 2,50 Euro bis 18.04.2006)
7,3 Mio. Stück
> Zertifikate Serie 2 (Basispreis 3,50 Euro bis 18.04.2008)
7,7 Mio. Stück
> Optionen der Optionsschuldverschreibung (Basispreis 1,00 Euro bis 30.03.2006)
1,0 Mio. Stück
> Sonstige (Mitarbeiterbeteiligungsprogramme/Wandelschuldverschreibung)
0,4 Mio. Stück
Marktkapitalisierung (basierend auf Aktien im Umlauf)
Marktpreis der eigenemittierten Derivate im Umlauf
230,1 Mio. Euro
29,2 Mio. Euro
*Sofern seit dem 1. Januar 2006 Aktien der EM.TV AG aus bedingtem Kapital ausgegeben werden, werden diese als „Junge Aktien“ unter einer separaten ISIN an der Börse
gehandelt. Hintergrund ist eine abweichende Gewinnberechtigung gegenüber den Stammaktien. Erst nach dem Beschluss der Hauptversammlung über die Gewinnverwendung
des abgelaufenen Geschäftsjahres 2005, werden die „Jungen Aktien“ in die Stammaktie
überführt.
17
Unternehmensstrategie
Unternehmensstrategie
EM.TV ist ein international agierendes, mittelständisches
Medienunternehmen, das sich durch schlanke Strukturen
und Flexibilität auszeichnet. In dem sich stetig verändernden
Medienmarkt ist EM.TV für nahezu alle Marktteilnehmer ein
potenzieller Geschäfts- und Kooperationspartner, da es keinem der großen Medienkonzerne zugerechnet wird.
Der Konzern verfolgt einen 2-Säulen-Strategie mit Fokus auf
die beiden Segmente Sport und Unterhaltung.
In beiden Segmenten strebt die Gesellschaft Wachstum an,
sowohl organisch als auch extern durch Akquisitionen.
Oberste Prämisse ist dabei die Sicherung und Steigerung
der Profitabilität des Konzerns sowie die Generierung eines
positiven Cash-Flows, vor außergewöhnlichen Investitionen.
Im Hinblick auf die Konsolidierungstendenzen in den für
EM.TV relevanten Märkten ist jedoch auch eine Veräußerung
von bestehenden Konzernaktivitäten nicht ausgeschlossen.
Strategie im Segment Sport
Im Segment Sport bietet EM.TV über seine Tochterunternehmen DSF, PLAZAMEDIA und Sport1 die gesamte Bandbreite
an integrierten Dienstleistungen von schlüsselfertigen
Produktionslösungen bis hin zum Zugang zu den medialen
Vertriebsplattformen TV, Internet und mobile Endgeräte an.
Es wird angestrebt, dass das DSF sein Profil als Sport-Spartensender mit der klaren Ausrichtung auf die Kernzielgruppe
Männer von 14 bis 49 Jahren weiter schärft, nicht zuletzt
durch die Steigerung der Programmstunden von nationalem
und internationalem Spitzensport. Dazu soll insbesondere
ein hoher Anteil an Live-Berichterstattung beitragen. Darüber
18
hinaus verfolgt der Sender auch weiterhin eine stabile und
profitable Erlösstruktur durch ein ausgewogenes Verhältnis
zwischen klassischen Werbeerlösen und Umsätzen aus
anderen Erlösquellen, wie T-Commerce mit interaktiven
Formaten. Ferner könnte angesichts der Digitalisierung der
Fernsehlandschaft mittelfristig auch das Angebot zusätzlicher digitaler DSF-Kanäle eine interessante Option für den
TV-Sender sein.
Über seine Marktstellung als einer der führenden Sportproduktionsdienstleister strebt PLAZAMEDIA eine intensivere
Marktdurchdringung im Sinne des Ausbaus seines Kundenportfolios an. Dabei soll PLAZAMEDIA für eine Reihe von
Sportevents zunehmend als Generalunternehmer fungieren,
der die produktionstechnischen Gesamtabläufe steuert
und verantwortet. Darüber hinaus könnte das Engagement
der PLAZAMEDIA bei der bevorstehenden FIFA WM 2006™
das Unternehmen für weitere ähnliche Produktionsaufträge
qualifizieren. Zudem bieten die steigende Nachfrage ausländischer TV-Sender sowie die Veränderungen in der Übertragungstechnik Chancen, von denen auch PLAZAMEDIA profitieren könnte. Dabei steht vor allem der neue Fernseh-Standard HDTV im Vordergrund, bei dem PLAZAMEDIA bereits
heute eine technologische Spitzenposition innehat.
Durch seine Position als führendes Online-Sportportal in
Deutschland strebt Sport1 die weitere Steigerung der Werbeumsätze und den Ausbau von strategischen Partnerschaften für Cross-Promotionen an. Zudem erwägt Sport1 auch
den Ausbau seiner Auslandsaktivitäten. Angesichts der dynamischen Entwicklung des Online-Werbemarktes in anderen
Ländern besteht für Sport1 Potenzial zur Steigerung seiner
Erträge.
Der Markt für Sportwetten hat sich in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Raum sehr positiv entwickelt und
bietet nach Ansicht der Gesellschaft erhebliche Umsatz- und
Renditechancen. Für den Fall der Liberalisierung wäre EM.TV
durch die umfangreichen Vorbereitungen im Jahr 2005 in
der Lage, unverzüglich in das Marktsegment einzusteigen
und an den guten Marktperspektiven zu partizipieren.
basis. Um seine Aktivitäten in diesen Gebieten auszubauen,
werden in der weltweit fragmentierten und sich konsolidierenden Branche Zukäufe, strategische Partnerschaften
oder Vertriebskooperationen in Erwägung gezogen.
Strategie im Segment Unterhaltung
Mit ihrer umfangreichen Rechtebibliothek strebt EM.TV über
seine Tochterunternehmen EM.Entertainment und Junior
Produktion die Produktion, den Erwerb und die internationale Vermarktung von hochwertiger Kinder- und Jugendunterhaltung auf sämtlichen relevanten Verwertungsstufen an.
Dabei soll die Steigerung der Produktionstätigkeit verstärkt
werden, um zunehmend originäre Programmrechte zu generieren und damit die Werthaltigkeit sowie Aktualität der
Programmbibliothek zu erhöhen. Es wird angestrebt, das
Programmangebot für ältere Jugendliche auszubauen und
neben Fernsehen auch andere Vertriebskanäle weiter zu
stärken. Auf diesem Wege soll die Abhängigkeit des
Segments von den Lizenzumsätzen aus dem klassischen
TV-Vertrieb von Kinder- und Jugendprogrammen reduziert
werden.
Darüber hinaus sucht die Gesellschaft den direkten Zugang
zu TV-Sendern und Vertriebsgesellschaften im Bereich
Audio, Video bzw. Home Entertainment. Zusätzlich könnte
die Rechteauswertung über Neue Medien wie z. B. mobile
Endgeräte attraktive Wachstumschancen bieten.
In wichtigen Territorien wie Großbritannien, USA oder Kanada verfügt EM.TV derzeit über eine begrenzte Vertriebs-
19
20
EM.TV will mit seinen Produkten die Interessen und emotionalen
Bedürfnisse seiner Endkunden oder seiner Fernsehzuschauer erfüllen.
Diese Produkte müssen kreativ, emotional, qualitativ „State of the Art“
und inhaltlich integer sein.
21
Berichte der Geschäftsfelder I Sport
Fernsehen I DSF Deutsches SportFernsehen
Das DSF ist seit seiner Gründung integraler Bestandteil der
deutschen Medienlandschaft. Mit einem klaren Fokus auf
die werberelevante Zielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre hat
sich das DSF eine unverwechselbare Positionierung erarbeitet. Kein anderer deutscher Free-TV-Sender berichtet so
umfassend über Sportereignisse – Unabhängigkeit, Neutralität und kritische Distanz zeichnen die Redaktion aus.
Verbreitung langfristig gesichert
Unter dem Motto „Mehr Sport, mehr Live“ wurden 2005
die im Vorjahr erworbenen hochwertigen Senderechte in
attraktive Sportberichterstattung umgesetzt. Gleichzeitig
konnten im Berichtszeitraum umfassende Premium-Fußballrechte für die Zukunft gesichert werden.
Einen weiteren operativen Schwerpunkt stellte der erfolgreiche Abschluss von Verbreitungsverträgen mit Kabelgesellschaften dar, die sowohl die analoge als auch die digitale
Verbreitung langfristig sicherstellen. Mit den Sportrechten
und der Verbreitungssicherheit hat das DSF ein tragfähiges
Fundament für den weiteren Ausbau des Senders gelegt.
Ergebnis durch Programminvestitionen und Sondereffekte
geprägt
Trotz eines schwierigen TV-Werbemarktes, in dem sich das
DSF – im Gegensatz zu 2004 – im Jahr 2005 bei den Werbeerlösen nicht mehr dem allgemeinen Trend widersetzen
konnte, blieb der Umsatz gegenüber dem Vorjahr konstant.
Das operative Ergebnis des DSF reduzierte sich im Vergleich
zum Geschäftsjahr 2004. Der Rückgang ist im Wesentlichen
auf die Kosten für die UEFA-Cup-Rechte und die Forderungswertberichtigungen gegen zwei Programmvermarkter, die
nicht durch andere positive Effekte kompensiert werden
konnten, zurückzuführen.
22
Zusammenarbeit mit bedeutenden Kunden ausgebaut
Trotz der schwierigen Gesamtlage im Berichtszeitraum
konnte das DSF im Bereich Sponsoring und Sonderwerbeformen die Zusammenarbeit mit bedeutenden Kunden verlängern oder ausbauen sowie neue Partnerschaften aufbauen.
Hochklassige Kunden wie die Deutsche Telekom, Hasseröder, Betandwin, DA Direkt, Nike, Erdinger Weißbräu oder
BMW haben ihre Partnerschaft verlängert. Darüber hinaus
haben Kunden ihre Zusammenarbeit mit dem DSF ausgebaut: So ist Krombacher (bisher Titelsponsor des DSFDoppelpass) auch Presenter der UEFA Cup-Übertragungen.
Suzuki Automobile engagiert sich neben Motorsportumfeldern auch im Fußball. Zu den Neukunden im Bereich
Sponsoring zählen neben anderen König Pilsener, LG Electronics, Puma und DiBa.
DSF baut Marktanteile gegenüber dem Vorjahr aus
In der Zielgruppe Zuschauer gesamt konnte das DSF seinen
Jahresmarktanteil gegenüber dem Jahr 2004 von 1,1 Prozent auf 1,2 Prozent ausbauen. In der Kernzielgruppe
Männer 14 bis 49 Jahre bestätigte das DSF mit 1,9 Prozent
den Vorjahreswert. Das Niveau des Vorjahres erreichte das
DSF darüber hinaus im vierten Quartal 2005: 1,1 Prozent
(Zuschauer gesamt) bzw. 1,9 Prozent Marktanteil (Männer
14 bis 49 Jahre) entsprachen exakt dem Wert des letzten
Quartals 2004. Signifikante Marktanteilszuwächse erzielte
der DSF-Teletext: Im Gesamtjahr 2005 konnte sich das DSF
gegenüber 2004 sowohl bei Zuschauer gesamt (von 4,8
auf 5,2 Prozent) als auch in der Zielgruppe Männer 14 bis
49 Jahre (von 6,3 auf 7,6 Prozent) steigern.
Rechte langfristig gesichert: Bundesliga, UEFA Cup,
FA Cup und Davis Cup
Das DSF bleibt weiterhin der Fußball-Sender im deutschen
Free-TV. Nach Vergabe der TV-Rechte durch die Deutsche
Fußball Liga (DFL) erhielt das DSF im Dezember 2005 für
die nächsten drei Jahre erneut die exklusiven Erstverwertungsrechte an den Sonntagsspielen der Bundesliga im FreeTV sowie die exklusiven Erstverwertungsrechte im Free-TV
an der 2. Bundesliga inklusive des Live-Spiels am Montag.
Der Lizenzaufwand hierfür fällt jeweils erst periodisch zum
Saisonstart an.
Neben der Bundesliga investierte das DSF im Geschäftsjahr 2005 in weitere langfristige, hochklassige Senderechte.
Das Top-Event, neben der Bundesliga, erwarb das DSF mit
dem UEFA Cup. Ab der Saison 2005/06 überträgt das DSF
bis einschließlich der Saison 2007/2008 an jedem Austragungstag bis einschließlich Halbfinale mindestens zwei
UEFA Cup-Spiele live. Darüber hinaus sicherte sich der Sender die exklusiven Live- und Nachverwertungsrechte für
den traditionellen englischen FA Cup für zwei Jahre bis einschließlich der Saison 2006/07 sowie die Live- und Exklusivrechte an den Spielen des deutschen Davis Cup-Teams
für 2005 und 2006.
DSF steigert Live-Anteil gegenüber dem Vorjahr
Das DSF blieb seinem zu Jahresbeginn ausgegebenen
Motto „Mehr Sport, mehr Live“ treu und präsentierte in
2005 eine Vielzahl von Programmhighlights. Neben TopFußball aus der 1. und 2. Bundesliga oder dem UEFA Cup
berichtete das DSF unter anderem live von der HandballWM (Januar), der Eishockey-WM (Mai), der Tour de Suisse
(Juni) sowie der Basketball-EM und dem Davis Cup (jeweils
im September). Dabei verzeichnete das DSF in 2005 einen
Anstieg der Live-Berichterstattung um knapp über sieben
Prozent. Allein im vierten Quartal 2005 konnte das DSF
diesen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres
um rund 17 Prozent steigern.
Darüber hinaus stellte das DSF 2005 eine Programminnovation vor: Erstmals konnten Zuschauer über einen Zeitraum
von sechs Wochen das Live-Spiel aus der Handball-Bundesliga selbst wählen. Mit der Aktion präsentierte das DSF ein
Novum im deutschen Sport-Free-TV.
Mit Bundesliga-Formaten und UEFA Cup auf Erfolgskurs
Die Fußball-Formate im DSF sind weiterhin auf Erfolgskurs.
Alle Formate der 1. und 2. Fußball-Bundesliga konnten ihre
Marktanteile (MA) in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 49
Jahre gegenüber dem Vorjahr signifikant steigern. So verzeichnete beispielsweise Bundesliga – Der Sonntag im
Berichtszeitraum einen Marktanteilszuwachs gegenüber
2004 von 10,1 auf 10,7 Prozent, der DSF-Doppelpass verbesserte sich von 7,9 auf 9,3 Prozent.
Mit Bundesliga – Der Sonntag erreichte das DSF am 13.
März 2005 einen Meilenstein in der Sendergeschichte: Die
Zusammenfassung der Sonntagsspiele Schalke 04 gegen
Bayern München und Borussia Dortmund gegen VfB Stuttgart erzielte eine Reichweite von durchschnittlich 4,7 Mio.
und in der Spitze 5,5 Mio. Zuschauern. Damit verbuchte
das DSF seine bislang zweitbeste Reichweite seit Senderbestehen und verpasste nur knapp den absoluten Rekord
des DSF aus dem Jahre 1993 (durchschnittlich 4,8 Mio.
Zuschauer sahen damals das UEFA Cup-Halbfinale Dortmund gegen Auxerre). Mit 17,6 Prozent Marktanteil in der
Zielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre erzielte das DSF ebenfalls am 13. März eine neue Bestmarke für Bundesliga –
Der Sonntag seit Erwerb der Bundesligarechte 2003.
Auch im Gesamtjahr 2005 war Bundesliga – Der Sonntag
das reichweitenstärkste Format des DSF.
Sehr gute Reichweiten erzielte das DSF neben der Bundesliga auch mit dem UEFA Cup: Durchschnittlich verfolgten
1,8 Mio. Zuschauer die Übertragungen im DSF; bei den
Männern 14 bis 49 Jahre erzielte das DSF damit einen
Marktanteil von 11,7 Prozent. Den Topwert erreichte der
Sender mit der UEFA Cup-Begegnung FSV Mainz 05 gegen
FC Sevilla: Durchschnittlich verfolgten 2,31 Mio. Zuschauer
23
Berichte der Geschäftsfelder I Sport
gesamt die Partie Live im DSF (MA Männer 14 bis 49 Jahre:
13,3 Prozent). Im vierten Quartal 2005 erzielte die LiveÜbertragung HSV gegen Viking Stavanger am 3. November
mit durchschnittlich 2,3 Mio. Zuschauern eine nahezu gleich
starke Quote (MA Männer 14 bis 49 Jahre: 11,9 Prozent).
Starke Reichweiten mit Basketball-EM und Handball-WM
Herausragende Ergebnisse konnten in 2005 auch bei anderen Sportarten erzielt werden: So verzeichnete das DSF mit
dem Finale der Basketball-EM im September zwischen
Deutschland und Griechenland mit durchschnittlich 1,34
Mio. Zuschauern starke Reichweiten und die Handball-EM
Ende Januar wurde mit Durchschnittsquoten bis zu 1,1 Mio.
Zuschauern ebenfalls sehr gut angenommen.
Online I Sport1
Sport1.de ist die reichweitenstärkste deutschsprachige
Sportwebsite mit topaktuellen, hintergründig recherchierten
Inhalten aus der Welt des Sports. Darüber hinaus bietet
Sport1 als Multimedia-Sportplattform Sportinhalte für Teletext und Mobile-Plattformen als SMS, MMS und WAP an.
Hierbei zählt Sport1 private TV-Anbieter wie auch führende
Telekommunikationsunternehmen zu Ihren Kunden.
Fokussierung auf das Kerngeschäft
Nach der in 2004 abgeschlossenen Portfoliobereinigung
stand das Geschäftsjahr 2005 ganz im Zeichen der Fokussierung auf die Kerngeschäftsfelder Media Sales und Contentsyndication. Aufgrund fehlender Sportgroßevents nutzte
Sport1 2005 als Vorbereitungsjahr für das Großereignis
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ in Deutschland.
Die erfolgreiche Strategie der Sport1, über das Kerngeschäft
hinaus gehende Bereiche mit externen Partnern zu betreiben wurde weiter fortgesetzt. Im ersten Quartal wurde für
den Bereich Auto&Motor eine Partnerschaft mit dem Produktionsbüro „onpact“ sowie eine Kooperation mit dem
Autoportal „mobile.de“ geschlossen. Dieses für die Sport1
risikominimierende Konzept konnte in ähnlicher Form für
den Bereich Games mit dem Partner „Gameduell“ erfolgreich umgesetzt werden.
24
Erfolgreichstes Geschäftsjahr seit Bestehen
Durch die nachhaltige Fokussierung auf das Kerngeschäft
konnte Sport1 die positive Geschäftsentwicklung des Vorjahres fortsetzen und verzeichnete 2005 das erfolgreichste
Geschäftsjahr seiner Firmengeschichte.
Massive Reichweitenzuwächse um mehr als 40 Prozent –
Marktführerschaft ausgebaut
Mit über 180 Mio. Visits und über 1,3 Mrd. Page Impressions im Geschäftsjahr 2005, und damit einer Reichweitensteigerung von deutlich über 40 Prozent gegenüber 2004,
konnte Sport1 die bestehende Marktführerschaft nochmals
deutlich ausbauen. Die höchste Besucherzahl in der sechsjährigen Unternehmensgeschichte von über 17,3 Mio.Visits
erzielte die Sport1 im September 2005.
Sport1 als Teletextproduzent bestätigt
Im zweiten Quartal 2005 konnte der wesentliche Vertrag
mit der SevenOne Interactiv GmbH über die Produktion und
Bereitstellung von redaktionellen Teletext-Inhalten für den
Bereich Sport bis 31. Dezember 2008 verlängert werden.
Damit produziert und liefert die Sport1 weiterhin die gesamten redaktionellen Sportinhalte für den Teletext der TV-Angebote ProSieben, Sat.1, kabel eins, N24 und DSF.
Kooperation mit Adidas und Suzuki
Mit dem Sportartikelhersteller Adidas konnte im Jahr 2005
eine langfristige strategische Kooperation geschlossen werden. Diese beinhaltet u.a. exklusive Werbekampagnen für
den DAX-Konzern im Bereich Fußball. Darüber hinaus konnte „Suzuki“ als strategischer und langfristiger Partner
gewonnen werden.
Werbeflächen unter www.sport1.de sowie das damit verbundene Ad-Management abgeschlossen. Mediasquares gehört
zu den leistungsstärksten Online-Vermarktern in Deutschland und ist für Sport1.de damit ein hervorragender strategischer Partner, der die eigenen Vermarktungsaktivitäten
im Rahmen von Sponsoring, Kooperationen und Crossmedia
ideal ergänzt.
Neuer Vermarkter mediasquares GmbH
Um dem stark wachsenden Online-Werbemarkt Rechnung
zu tragen, hat die Sport1 im Jahr 2005 den Vertrieb personell weiter ausgebaut. Des Weiteren wurde mit dem OnlineVermarkter mediasquares GmbH, Hamburg zum 1. März
2005 ein Vertrag über die Vermarktung der klassischer
Sport1 mit neuer Sportdatenbank
Im Hinblick auf die zukünftige Strategie der Sport1 wurde im
dritten Quartal 2005 eine eigene Sportdatenbank implementiert. Dieses technische Projekt wurde in Kooperation mit
dem norwegischen Sportdaten-Lieferanten „Betradar.comMarket Monitor AS“ umgesetzt.
Produktionsdienstleistung I PLAZAMEDIA
PLAZAMEDIA ist ein führendes Full-Service-Dienstleistungsunternehmen für TV und Neue Medien in den Geschäftsbereichen Außenproduktion, Studioproduktion, Postproduktion,
Neue Medien, Sendeabwicklung und Creative Services. Im
Berichtszeitraum realisierte das Unternehmen knapp
90.000 Programmstunden und wickelte rund 1.500 nationale und internationale Produktionen ab.
Positive Entwicklung im Geschäftsjahr 2005 und
Weichenstellung für weiteres Wachstum
Das Geschäftsjahr 2005 war geprägt von einer guten Auslastung in allen Geschäftsbereichen. Trotz des Auftragsverlustes der Produktion des Basissignals für die 1. und 2.
Fußball-Bundesliga ab der Saison 2004/2005 entsprach
die Geschäftsentwicklung der PLAZAMEDIA in 2005 den
Erwartungen. Zu dieser Entwicklung trugen im Berichtszeitraum im Wesentlichen Rentabilitätssteigerungen und
zusätzliche Aufträge bei. Die Erschließung von neuen
Technologien und Geschäftsfeldern wurde vorangetrieben
und soll auch weiterhin zu einem nachhaltigen Ausbau der
Gesellschaft führen.
So konnte PLAZAMEDIA im vergangenen Jahr die Basis für
zukunftsweisende Produktionstechnologien schaffen. Durch
die Einführung von „HDTV“ (High Definition Television) in der
gesamten Produktionskette hat das Unternehmen seine
Alleinstellung im Markt gefestigt. Dieses Produktions-Knowhow sicherte PLAZAMEDIA bedeutende Aufträge wie für
Host Broadcast Service (HBS) mit Sitz in der Schweiz, der
auch der offizielle Produktionspartner der FIFA WM 2006™
ist, bei der Produktion des FIFA Konföderationen-Pokals
2005. Dieses Turnier galt als Testlauf für die bevorstehende
FIFA WM 2006™ in Deutschland, welche erstmals in der Geschichte des Fernsehens komplett in HDTV produziert wird.
25
Berichte der Geschäftsfelder I Sport
Mit HBS wurden im vergangenen Geschäftsjahr auch Vereinbarungen über Dienstleistungen zur Produktion des weltweiten Fernsehbildes zur FIFA WM 2006™ geschlossen. So
hat die HBS PLAZAMEDIA beauftragt, mit zwei Venue-Produktionsteams die Erstellung des Weltsignals zu realisieren,
darunter u. a. auch das Finalspiel der FIFA WM 2006™ in
Berlin. Darüber hinaus wird PLAZAMEDIA im Auftrag von
HBS auch die City Profiles aller Austragungsorte (Host
Cities) der FIFA WM 2006™ erstellen.
Ferner konnten im Berichtszeitraum eine Vielzahl weiterer
Aufträge realisiert werden: So hat PLAZAMEDIA u.a. die Programmabwicklung des Dokumentationskanals PLANET übernommen; realisiert das PREMIERE SPORTPORTAL sowie die
erste live-fähige Sendeabwicklung in HDTV für PREMIERE
HD SPORT und produzierte den FIFA Konföderationen-Pokal
2005 sowie die UEFA Champions League (Saison 2005/
2006) für Premiere und den UEFA-Cup für das DSF. Darüber
hinaus erfolgte im Auftrag der Kabel Deutschland GmbH
die Konzeption und Produktion des Kabel Deutschland
Infokanals.
Eintritt in internationale Märkte und Erweiterung der
Kapazitäten
Die Außenproduktion realisierte auch 2005 zahlreiche
nationale und internationale serielle Produktionen, darunter
die Produktion der 1. und 2. Fußball Bundesliga für DSF, die
Red Zac Erste Liga und T-Mobile Bundesliga für PREMIERE
Austria, die Formel 1, BBL Basketball-Bundesliga sowie die
DEL Eishockeyliga für PREMIERE oder die HBL Handball
Bundesliga für das DSF.
Gleichzeitig baute der Geschäftsbereich Neue Medien die
internationalen Aktivitäten weiter aus. Im Auftrag des USamerikanischen Internetunternehmens Bluelake Media produzierte PLAZAMEDIA u.a. die 1. und 2. Fußball-Bundesliga,
die IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2005, die BasketballEuropameisterschaft 2005, die Qualifikationsspiele der
26
FIFA WM 2006™ sowie dreisprachige Spielzusammenfassungen aller 16 Spiele des FIFA Konföderationen-Pokals
2005. Das japanische Unternehmen Softbank und das
brasilianische Telekommunikationsunternehmen Terra
Networks erhielten aufbereitete Videoclips der FußballBundesliga.
Im vierten Quartal einigte sich PLAZAMEDIA mit Premiere
auf die Fortführung der langfristigen strategischen Partnerschaft ab dem 1. Januar 2007 und verlängerte den Rahmenproduktionsvertrag, der umfangreiche Dienstleistungen im
Bereich der Innen- und Außenproduktion vorsieht. Die Innenproduktionsdienstleistungen (Laufzeit bis zum 30. Juni
2011) umfassen im Bereich Sport auch künftig u.a. die
komplette Sendeabwicklung der Premiere Sportprogramme
sowie des HD-Angebotes von Premiere, die Postproduktion,
Studioproduktion oder Produktion des Konferenzkanals für
die Champions League-Spiele. Im Bereich der Außenproduktion wird PLAZAMEDIA für Premiere über eine Laufzeit
bis zum 31. Dezember 2009 auch weiterhin u. a. die Produktion der UEFA Champions League sowie die MehrkanalÜbertragungen der Formel 1 übernehmen.
Ausbau der Geschäftsführung und des Geschäftsfeldes
Creative Services
Darüber hinaus übernahm PLAZAMEDIA mit Wirkung zum
31. Dezember 2005 von Premiere auch 100 Prozent der Anteile an dem Premiere-Tochterunternehmen Creation Club
(CC) GmbH. Mit diesem Erwerb erweitert PLAZAMEDIA sein
Kreativ-Leistungsportfolio im Bestands- und Neukundengeschäft. Der Creation Club ist in den Bereichen Promotion,
On-und Off-Air-Design, Werbung und TV-Formate erfolgreich
positioniert. Zeljko Karajica, der Geschäftsführer vom
Creation Club, ist auch in die Geschäftsführung von PLAZAMEDIA berufen worden.
Licensing I EM.TV vermarktet in Europa exklusiv die Merchandising-Rechte
an der FIFA WM 2006™
Seit dem Erwerb der europäischen Vermarktungsrechte im
Merchandising an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft
2006™ im Frühjahr 2002 hat die EM.TV AG das Ziel, ein
breites Netz von Distributionskanälen für die Lizenznehmer
zu schaffen, konsequent umgesetzt. Neben den insgesamt
über 300 geplanten Offiziellen FIFA WM 2006™ Shops von
KarstadtQuelle tragen C&A und Deichmann durch ihr umfangreiches Filialnetz im In- und Ausland entscheidend zum
Ausbau der Distributionsflächen bei.
33 Lizenzverträge im Jahr 2005 vermittelt – umfassendes Lizenzprogramm realisiert
Der stetig zunehmende mediale Fokus auf die FIFA WM
2006™ dokumentierte sich im vergangenen Jahr auch in
der Anzahl von Lizenzverträgen. So vermittelte EM.TV im
Berichtszeitraum 33 neue Lizenzverträge. Insgesamt lag
die Zahl der Lizenznehmer bis Ende 2005 bei 53 Unternehmen. Dabei blieb EM.TV seiner Linie treu, mit einem überschaubaren Kreis von renommierten Unternehmen ein in
den jeweiligen Produktkategorien umfassendes Lizenzprogramm zu realisieren. Aufgrund der bedeutsamen Vermarktungserfolge im Berichtsjahr konnte EM.TV die Erwartungen
klar übertreffen und einen signifikanten Beitrag zum Ergebnis des Segments Sport leisten.
Europaweiter Ausbau der Distributionsflächen
Im ersten Quartal 2005 gewann EM.TV mit C&A und der
Deichmann-Gruppe zwei international bedeutende Einzelhandelsunternehmen als Lizenznehmer für die FIFA WM
2006™. Das deutsche Modeunternehmen C&A erwarb eine
nicht-exklusive Lizenz für non-branded Textilien, während
sich die renommierte Schuhhandelsgruppe Deichmann
exklusive Rechte für Schuhe mit Ausnahme von Flip-Flops
und Badesandalen sicherte.
Darüber hinaus erhielt die NICI AG die exklusive Lizenz für
Plüschprodukte sowie nicht-exklusive Nutzungsrechte für
Plüschkissen und Polyresinfiguren zur FIFA WM 2006™ für
den europäischen Raum. Weitere Vereinbarungen wurden
u.a. mit der van Dillen Asiatex GmbH, die ihren bestehenden Lizenzvertrag für Heimtextilien um eine nicht-exklusive
Lizenz an Erwachsenenbekleidung (non-branded) erweiterte, und der SIGG Switzerland AG über die Exklusivrechte an
wiederverwendbaren Trinkflaschen aus Aluminium und
Plastik geschlossen.
FIFA Konföderationen-Pokal 2005 steigert Nachfrage
Der FIFA Konföderationen-Pokal 2005 prägte das zweite
Quartal als eine Art „Generalprobe“ nicht nur aus sportlicher
Sicht, sondern auch im Hinblick auf das Lizenzprogramm
zur FIFA WM 2006™. Das erhöhte Interesse im Umfeld der
„Mini-WM“ schlug sich in einer gesteigerten Nachfrage nach
Offiziellen Lizenzprodukten nieder. Zu den Abschlüssen im
zweiten Quartal zählten u.a. die Verträge mit der cosmobrandlab AG und der TVMania GmbH.
Die fortwährend hohe mediale Präsenz des Lizenzthemas
wirkte sich auch im zweiten Halbjahr positiv auf die Vermarktung der Merchandising-Rechte aus. So akquirierte EM.TV
im dritten Quartal u.a. die VIP Merchandising GmbH und im
vierten Quartal neun weitere Lizenznehmer wie die DOBE
Merchandising AG, die Selva S.p.A. und die MENTOR.NET
Dienstleistungs- und Vermarktungs GmbH.
Wichtige Impulse für das Weihnachtsgeschäft mit den Offiziellen Lizenzprodukten gingen von der Endrundenauslosung
am 9. Dezember 2005 in Leipzig aus, die weltweit rund
350 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten und die den
Countdown für die FIFA WM 2006™ einläutete.
27
28
EM.TV will kundenorientiert arbeiten. Dienstleister und Abnehmer
sollen von dem Qualitätsanspruch, der Wettbewerbsfähigkeit und dem
Verantwortungsbewusstsein des Unternehmens überzeugt sein.
29
Berichte der Geschäftsfelder I Unterhaltung
Produktion
Die Bereitschaft nationaler wie internationaler TV-Sender,
in neue Programme zu investieren, war im Geschäftsjahr
2005 nach wie vor durch einen schwachen Werbemarkt
getrübt. Programmanbieter, die mit kreativen und innovativen Produktionen aufwarten konnten, hatten dennoch gute
Chancen, ein Kaufinteresse zu wecken. Neben einer starken Handlung und prägnanten Charakteren ist dabei das
Vermarktungspotenzial eines neuen Programms von entscheidender Bedeutung. Somit gilt: Je breiter die Auswertungsmöglichkeiten einer Neuproduktion, umso größer die
Absatzchancen auf dem TV-Markt.
Neben der Erschließung neuer Vertriebswege lag die Herausforderung für die EM.Entertainment GmbH auch darin,
möglichst viele Zielgruppen anzusprechen und bei der Themenentwicklung eine große Vielfalt anzubieten. Um diese
Anforderungen zu erfüllen, arbeitet das Unternehmen an
der Entwicklung und Produktion zahlreicher neuer Themen,
die Mädchen wie Jungen ansprechen und verschiedene
Altersgruppen abdecken. Neben Programmen für Schulkinder im Alter von acht bis zwölf Jahren reicht das Spektrum
von edukativer Unterhaltung im Vorschulalter bis hin zu Produktionen für Kleinkinder zwischen zwei und vier Jahren.
Verstärktes Interesse zeigten TV-Sender zudem an Sprachlernprogrammen für die Vorschulzielgruppe sowie an interaktiven TV-Formaten, bei denen sich Kinder beispielsweise
über ein Mobilfunkgerät in das Geschehen einschalten.
Zu den wichtigsten Geschäftsereignissen des ersten
Quartals 2005 zählte die Verlängerung des bestehenden
Rahmenvertrags mit dem ZDF. Im März 2005 hat sich die
EM.Entertainment GmbH mit dem Sender geeinigt, den
Vertrag bis zum Jahr 2012 auszuweiten. Die neue Vereinbarung betrifft den Zeitraum ab 2006 und bezieht sich auf
30
insgesamt rund 625 halbe Stunden Programm. Zudem wurden die Lizenzzeiten für zahlreiche Serien und Spielfilme
verlängert. Außerdem haben EM.TV und das ZDF vereinbart,
ihre gemeinsamen Koproduktionsaktivitäten fortzusetzen.
Zum 1. April 2005 übernahm Susanne Schosser neben
Patrick Elmendorff die Geschäftsführung der EM.Entertainment GmbH und ihrer Schwestergesellschaft Junior.TV
GmbH & Co. KG.
Mit Dominique Christina Neudecker konnte zum 1. Oktober
2005 eine ausgewiesene Kennerin des internationalen Programmmarktes und erfahrene Produzentin für die Leitung
des Bereichs Produktion gewonnen werden.
Im Dezember 2005 erwarb die Junior.TV GmbH & Co. KG
die exklusiven Pay-TV-Rechte an LazyTown – Los geht´s für
den deutschsprachigen Raum. Nach dem großen Erfolg der
Kinderserie auf Super RTL feierte die isländische Produktion
am 1. Januar 2006 ihre deutsche Pay-TV-Premiere auf
Junior. Das Lizenzpaket beinhaltet ebenfalls die Free-TVRechte für die deutschsprachige Schweiz, welche in den
bestehenden Rahmenvertrag mit dem Schweizer Fernsehen SF DRS eingebracht werden.
Darüber hinaus tätigten EM.Entertainment und Junior.TV
im vierten Quartal zahlreiche weitere Programmakquisitionen. Dazu zählten die Teenager-Realserie 15 Love, die Vorschulproduktion Strawberry Shortcake, die 2D-Comedy-Serien Trollz und Sponge Bob Square Pants sowie die Studioproduktion Finger Tips.
Bis Jahresende 2005 wurden 21 Episoden der Offiziellen
Maskottchen TV-Serie zur FIFA WM 2006™, GOLEO VI, in
deutscher und englischer Sprache fertig gestellt. Auch die
ersten 16 von insgesamt 24 Spots wurden abgedreht.
GOLEO VI ist eine Comedy für die ganze Familie, die sich
aus einer Realproduktion mit Puppentrick (21 Episoden à
40 Sekunden) und einer 3D-Animation mit 24 Spots à 10
Sekunden zusammensetzt. Beide Formate wurden im
Auftrag der Junior Produktions GmbH von der Creation Club
(CC) GmbH, die seit Ende 2005 zur EM.TV-Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA gehört, konzipiert und entwickelt.
TV Sales
Auch im Bereich Kabel und Satellit sind, vor allem in Asien
und Osteuropa, diverse neue Plattformen und TV-Kanäle
entstanden, durch die sich für Programmanbieter wie
EM.TV neue Verwertungsmöglichkeiten bieten.
Zu den wichtigsten Abschlüssen im Geschäftsfeld TV Sales
zählte im ersten Quartal 2005 die Lizenzierung von 65 halben Programmstunden an die italienische Mediengruppe
Mediaset. In Frankreich erwarb TF1 die Rechte an der dritten Staffel von Tabaluga und France 5 sicherte sich eine
Free-TV-Lizenz für 52 Episoden der Heidi-Zeichentrickserie.
Im Bereich Pay-TV gelangen der EM.Entertainment Verträge
mit AON.TV, dem Breitbanddienstleister der Telekom Austria,
und Nickelodeon Lateinamerika. So sicherte sich AON.TV
die exklusiven Pay-per-View-Rechte an diversen Klassikern
im Umfang von insgesamt 260 halben Programmstunden
und Nickelodeon erwarb die Pay-TV-Rechte an der EM.TVKoproduktion Die Gruselschule für den lateinamerikanischen Raum.
Auch mit dem Einzug neuer Technologien in den Bereichen
TV, Video und Mobile Entertainment sind im Geschäftsjahr
2005 eine Reihe neuer Absatzmärkte entstanden, die sich
in den kommenden Jahren noch vervielfältigen können. Im
Geschäftsfeld der EM.Entertainment, d.h. der Produktion
und Vermarktung von Kinder- und Jugendprogrammen, hat
dabei vor allem die Auswertung in den Bereichen Video-onDemand und Mobile Content an Bedeutung gewonnen. Hier
kann die EM.Entertainment bereits die Telekom Austria (für
Video-on-Demand) und die Firma Plan B, die mobile Inhalte
weltweit vermarktet, zu ihren Kunden zählen.
Das wichtigste Ereignis des zweiten Quartals war die TVMesse MIPTV im April 2005 in Cannes/Frankreich. Im Rahmen der Messe schloss die EM.Entertainment einen Volumenvertrag mit dem ukrainischen TV-Sender K1, der die
exklusive Auswertung von insgesamt 1.200 halbstündigen
Episoden über eine Laufzeit von drei Jahren vorsieht. Im
selben Quartal wurden sämtliche 104 Episoden der Biene
Maja an die bulgarische Vertriebsgesellschaft Diema Vision
lizenziert und die türkische Einkaufsgesellschaft Tara Film
erwarb die Free-TV-Rechte an 24 Zeichentrickfilmen für den
Sender ATV.
Im Geschäftsjahr 2005 sind eine Reihe neuer TV-Sender
an den Start gegangen, darunter auch Kindersender wie
beispielsweise NICK in Deutschland und Frankreich (Viacom-Gruppe) sowie der digital-terrestrische Sender GULLI,
ein Gemeinschaftsprojekt der Lagardère-Gruppe mit France
Télévisions. In Spanien wurden vier neue Lizenzen für landesweite TV-Sender, hier ebenfalls ein Kindersender, vergeben und zahlreiche Regionalprogramme genehmigt, die
seitdem im digital-terrestrischen Netz ausstrahlen.
31
Berichte der Geschäftsfelder I Unterhaltung
Im Bereich Pay-TV gelang es der EM.Entertainment, 40 Episoden der Serie Captain Future an die Sendergruppe Universal Studio Networks für ihren Kanal SCI FI zu lizenzieren.
Zu den Highlights des dritten Quartals zählte der Verkauf
von drei Staffeln der Realserie Clueless an Nickelodeon
Deutschland zur Ausstrahlung auf dem im September 2005
neu gestarteten Kindersender NICK. Darüber hinaus erwarb
der asiatische Medienkonzern Power International Multimedia (PIM) sämtliche 50 Episoden des Klassikers Anne
mit den roten Haaren zur Auswertung im Pay-TV.
Zur MIPCOM im Oktober 2005 – neben der MIPTV im Frühjahr die wichtigste TV-Messe im Jahr – konnte die EM.Entertainment mit zwei neuen Vertriebsthemen, den Kinderserien
Marvi Hämmer präsentiert NATIONAL GEOGRAPHIC WORLD
und Dogstar, aufwarten.
An der unterhaltsamen und bilingualen Wissenssendung
Marvi Hämmer erwarb die EM.TV-Tochtergesellschaft vom
Lizenzgeber YOUA edutainment GmbH & Co. KG die exklusiven weltweiten TV-Rechte mit Ausnahme des deutschsprachigen Raums. Das Rechteportfolio an der Comedy-Zeichentrickserie Dogstar umfasst die Bereiche Free-TV, Pay-TV und
Home Entertainment und erstreckt sich auf die deutschsprachigen Länder, den französisch-sprachigen Teil Europas
(mit Ausnahme der Schweiz), Spanien, Asien (ohne Japan)
und Lateinamerika. Dogstar wird zurzeit von dem australischen Zeichentrickstudio Media World Pictures Pty Ltd in
Kooperation mit dem ZDF, BCC, der EM.TV-Gruppe und
Daro Film Distribution produziert und soll im März 2007
fertig gestellt werden.
Zur MIPCOM im Oktober hat sich der Abo-TV-Anbieter Premiere die exklusiven Pay-TV-Rechte an GOLEO VI, der TVSerie zum Offiziellen Maskottchen der FIFA WM 2006™, für
den deutschsprachigen Raum gesichert. Zudem beinhaltet
der Vertrag eine Option auf den Erwerb der deutschsprachigen Free-TV-Rechte sowie die nicht-exklusiven Rechte für
die Auswertung im Radio.
Weitere bedeutende TV-Abschlüsse im vierten Quartal
waren der Verkauf von Farscape I an den Kindersender
NICK und die Platzierung der neuen Futurikon-Produktion
Die Drachenjäger beim ORF. In Frankreich erwarb TF1 die
Rechte an Flipper & Lopaka III und 30 Episoden der Realserie A Twist in the Tale wurden an den Disney Channel
lizenziert. Zudem sicherte sich Magyar RTL Television alle
vier Staffeln von Digimon, um diese in Ungarn, Tschechien,
der Slowakei und Rumänien auszustrahlen, und der niederländische Distributor AVRO kaufte die Free-TV-Rechte an
der gesamten Pippi Langstrumpf-Bibliothek.
Licensing I Merchandising
Wie im Vorjahr war der Lizenzmarkt für Kinder- und Jugendthemen neben den klassischen Auswertungskategorien von
einem großen Interesse an Promotion-Aktivitäten und gemeinsamen Marketing-Maßnahmen gekennzeichnet. Wachstumspotenzial birgt darüber hinaus der Bereich Baby & Klein-
28
32
kind, da dieses Segment im internationalen Vergleich noch
nicht vollständig ausgeschöpft ist. Die wichtigsten Distributionswege bleiben auf nationaler Ebene weiterhin die Kaufund Warenhäuser, wobei die Discounter ihren Marktanteil
im Berichtszeitraum erneut ausbauen konnten.
Im Hinblick auf ihr 30-jähriges TV-Jubiläum 2006 war die
Biene Maja im Berichtszeitraum eines der dominierenden
Themen. So erwarben zahlreiche Unternehmen bereits
2005 Lizenzen für eine Vielzahl von Produkten mit der beliebten Biene: Im ersten Halbjahr verlängerte die J. Bauer
GmbH & Co KG ihren Vertrag für Kinder-Molkereiprodukte
um weitere zwei Jahre. Im Bereich Schreibwaren/Papeterie
sicherten sich die Papstar Vertriebs GmbH & Co. KG die
europaweiten Rechte an Partyzubehör und die Wekre GmbH
eine Lizenz für Schreibwaren.
Neben der Biene Maja waren im ersten Halbjahr auch die
Charaktere aus den Serien Wickie und die starken Männer
und Tabaluga sehr gefragt: Die GlaxoSmith Kline Consumer
Healthcare GmbH & Co. KG erhielt die Rechte an dem kleinen Wikinger für Zahnpflege- und Mundhygieneprodukte im
deutschsprachigen Raum. Mit uniVersa Versicherungen ging
EM.Entertainment in Form einer Vereinbarung zum Einsatz
von Tabaluga als Namensgeber und Sympathieträger für
deren neues Kinder-Vorsorgekonzept eine strategische
Partnerschaft ein.
Zu den umsatzstärksten Lizenzkategorien zählten neben
Food die Bereiche Home & Living und Textilien: In der Kategorie Textilien wurden mit der SANETTA Textilwerk Gebrüder
Ammann GmbH & Co. KG und der TVMANIA GmbH Verträge
über Kinderbekleidung mit Charakteren der Serienklassiker
Wickie und die starken Männer bzw. Biene Maja geschlossen.
Das licensing.forum 2005, in dessen Rahmen EM.Entertainment gemeinsam mit der Autobahn Tank & Rast GmbH
für die dreiteilige Wickie-Promotion mit dem LIMA Award in
der Kategorie „Beste Promotion“ ausgezeichnet wurde,
zählte zu den Highlights des dritten Quartals.
Zu den weiteren Abschlüssen zählten im dritten Quartal u. a.
der Lizenzvertrag mit der Flötotto GmbH, die die Rechte an
Kinderzimmermöbeln im Biene Maja-Design erwarb, und
die Vertragsverlängerung der SIGG Switzerland AG über
Aluminium-Trinkflaschen. Weitere Lizenzen wurden z.B. an
die FUN LITES Handels- und Vertriebs GmbH (Lampen und
Leuchten), den Panini-Verlag (Biene Maja-Magazin) und an
die Firma Global Labels für Bettwäsche vergeben.
Im vierten Quartal wurde mit dem Ravensburger Spieleverlag
ein Lizenzvertrag über ein breites Spektrum an Puzzle-Spielen mit der Biene Maja für den gesamten deutschsprachigen Raum abgeschlossen, die im Laufe des Jahres 2006
auf den Markt kommen werden. Zudem verlängerte die
HEUNEC GmbH & Co. KG ihren Vertrag für Plüschspielzeug
mit der Biene und ihren Freunden.
Licensing I Home Entertainment
Im Geschäftsfeld Home Entertainment, das die Lizenzierung
von Auswertungsrechten in den Bereichen Video und DVD
beinhaltet, hat die EM.Entertainment GmbH im Berichtsjahr
2005 eine Reihe nationaler und internationaler Abschlüsse
getätigt.
So erwarb die Koch Media AG im ersten Quartal die Home
Entertainment-Rechte an der 10-teiligen Märchenreihe Prinzessin Fantaghiro für den gesamten deutschsprachigen
Raum. Zu den wichtigsten internationalen Verkäufen zählte
eine Vereinbarung mit TF1 Video, Frankreichs führendem
33
29
Berichte der Geschäftsfelder I Unterhaltung
Videohersteller und -distributor, über die exklusiven Auswertungsrechte an Flipper & Lopaka I und II sowie an dem
Tabaluga-Weihnachtsfilm.
Im zweiten Quartal erzielte die EM.Entertainment erstmals
einen Lizenzvertrag mit der Epix Media AG. Das Berliner
Unternehmen sicherte sich die Video- und DVD-Rechte an
den Kinderserien Anne mit den roten Haaren und Marco.
Für Frankreich schloss die EM.Entertainment einen Vertrag
mit Innovation Distribution Production (IDP). Die Vertriebsgesellschaft erwarb eine Video/DVD-Lizenz an allen 52
Episoden von Tao Tao.
Zu den Highlights des dritten Quartals zählte der Verkauf
von Exklusivrechten an der Heidi-Zeichentrickserie und
einem TV-Spielfilm an die lateinamerikanische Vermarktungsgruppe Tycoon Entertainment. Zudem erwarb die finnische Firma Panvision nach der Lizenzierung diverser
EM.TV-Koproduktionen nun auch die Rechte an den Klassikern Die Biene Maja und Tao Tao.
vierten Quartal. So schloss das Unternehmen zwei langfristige Vereinbarungen mit Universum Film und Warner Bros.
Entertainment, deren Gesamtumfang im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegt.
Der Programmvertrag mit Universum Film beinhaltet die
DVD- und Video-Auswertung beliebter Kinder- und Jugendprogramme aus der Rechtebibliothek von EM.Entertainment,
darunter Serien und Spielfilme nach der Romanvorlage von
Astrid Lindgren sowie die Klassiker Pippi Langstrumpf und
Heidi. Darüber hinaus berechtigt der Vertrag Universum Film,
bis zum Jahr 2011 aus sechs neuen Koproduktionen oder
Programmeinkäufen der EM.Entertainment drei Titel auszuwählen. Das Lizenzgebiet erstreckt sich auf Deutschland
und Österreich und beinhaltet bei einem Teil der Programme
auch die Schweiz.
Mit der zweiten Vereinbarung erwarb Warner Bros. Entertainment die Home Entertainment-Rechte für Deutschland und
Österreich an der Biene Maja-Zeichentrickserie sowie dem
Animationsfilm Die Biene Maja – Ihre schönsten Abenteuer.
Einen bedeutenden Schritt in der Ausweitung ihrer Home
Entertainment-Aktivitäten erzielte die EM.Entertainment im
Fernsehen I Junior Channel
Die EM.TV-Tochtergesellschaft Junior.TV GmbH & Co. KG ist
Veranstalterin des kinder- und familienorientierten Pay-TVKanals Junior, der in Deutschland über den Abo-TV-Anbieter
PREMIERE zu empfangen ist. Der Kanal ist sowohl einzeln
34
als auch über die Programmangebote „PREMIERE Kinder“
und „PREMIERE Thema“ sowie über das Gesamtangebot
„PREMIERE Komplett“ abonnierbar.
Neben der exklusiven Verbreitung in Deutschland, Österreich und Südtirol sieht die Vereinbarung mit Premiere auch
die nicht-exklusive Verbreitung in der deutschsprachigen
Schweiz, in Luxemburg und Liechtenstein vor. Weitere Partnerunternehmen in der Schweiz sind die Cablecom GmbH
und die Swisscom Broadcast AG, über deren Pay-TV-Angebote Junior ebenfalls zu empfangen ist.
Im ersten Halbjahr zeigte Junior zahlreiche Serien und Spielfilme als Erstausstrahlungen. Als Premiere im deutschen
Fernsehen gingen die Serie Der silberne Hengst und das
Märchen Es war einmal in einem fernen Land an den Start.
Zu den Kanal- und Plattform-Premieren zählten 2005 unter
anderem bekannte Kinderserien wie Hallo Spencer und
Catweazle sowie Zeichentrickfilme wie Die Schöne und das
Biest oder Sindbad, der Seefahrer. Ebenso feierten zahlreiche Animations- und Realserien, darunter Irre Kinderei,
Unendliche Geschichten für einen Drachen oder Rasmus
und der Vagabund nach der Romanvorlage von Astrid Lindgren ihre Kanal- bzw. Plattformpremiere.
35
36
EM.TV will seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Anforderungen
des Unternehmens und ihren Talenten entsprechend einsetzen und
fördern und sie auf der Grundlage der Unternehmensziele leistungsgerecht vergüten.
37
Konzernlagebericht und Lagebericht
1. Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Die Weltwirtschaft blieb im Jahr 2005 auf Wachstumskurs.
Konjunkturexperten gingen übereinstimmend von einem
Zuwachs des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von
etwas mehr als 4 Prozent aus. Damit liegt die Rate weiterhin über dem mittelfristigen Trendwachstum der Weltwirtschaft. Motoren der trotz des Ölpreisanstiegs sehr robusten
Weltkonjunktur waren erneut die USA sowie die boomenden
Volkswirtschaften China und Indiens. Unter den Industrieländern hat sich der Aufschwung in Japan im Jahr 2005
weiter verstärkt. Dagegen ließ das Erholungstempo in der
Europäischen Währungsunion und in Großbritannien zeitweise sogar nach. Insgesamt konnte die Konjunktur in der
Euro-Zone keinen Anschluss an den weltweiten Trend finden.
Das BIP-Wachstum 2005 in den Ländern der Europäischen
Währungsunion belief sich auf nur 1,3 Prozent (2004: +2,1
Prozent). Dabei lag Deutschland mit einem Plus von 0,9 Prozent am unteren Ende der Euro-Mitgliedsländer. Während
die deutsche Exportkonjunktur von den guten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitierte, blieb die Binnennachfrage schwach. Der private Konsum stagnierte und die
Bruttoanlageinvestitionen waren erneut leicht rückläufig.
Quellen:
Wirtschaftsprognose 2006, DZ Bank/F.A.Z. Institut, 18. November 2005
Konjunkturbericht Bundesverband deutscher Banken, November 2005
Eurostat, Pressemitteilung 14. Februar 2006
Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung 12. Januar 2006
1.2 Branchenumfeld Sport
Fernsehen
Die verhaltene gesamtwirtschaftliche Konjunktur in
Deutschland wirkte sich auch auf den TV-Werbemarkt aus.
Einbuchungen wurden vermehrt kurzfristig in Medien wie
38
Radio, Online oder Tageszeitungen vorgenommen. Diese
Entwicklung spiegelte sich vor allem in dem zurückhaltenden Buchungsverhalten der Marktteilnehmer im Bereich
Sponsoring und Sonderwerbeformen, besonders im ersten
Halbjahr des Berichtsjahres. Positiv entwickelte sich der
Bereich klassische Werbung.
Die leicht positive Entwicklung der Brutto-Werbeeinnahmen
von TV-Sendern hat sich im Jahr 2005 weiter fortgesetzt.
So erhöhten sich die Ausgaben der werbungtreibenden
Wirtschaft um rund 4,3 Prozent auf knapp über 8 Mrd. Euro
(Quelle: NielsenMedia Research). Bei der Betrachtung der
Nettoerlöse, also abzüglich Rabatte und Skonti, erscheint
allerdings fraglich, ob eine ähnliche Erholung stattgefunden
hat.
Als Wachstumsmotor im deutschen TV-Markt gilt weiterhin
das so genannte Transaktionsfernsehen wie z.B. Auktions-,
Spiel- und Wettangebote. Allerdings ist auch dieses Marktsegment durch einen zunehmenden Wettbewerb gekennzeichnet.
Online
Der Online-Werbemarkt in Deutschland hat sich im Jahr
2005 sehr positiv entwickelt. Die Werbeaufwendungen
stiegen in dem für die Sport1 GmbH relevanten OnlineWerbemarkt, laut Nielsen Media Research, auf über 410
Mio. Euro, einem Zuwachs von rund 33 Prozent gegenüber
2004, als das Wachstum nur 4 Prozent betragen hatte.
Zurückzuführen ist dies vor allem auf die starke Zunahme
der privat genutzten Internetzugänge, schnellere Internetverbindungen und die zunehmende inhaltliche Attraktivität
von Online-Services. Hierdurch hat das Thema Online-Werbung sehr stark an Bedeutung im Kommunikationsmix der
werbungtreibenden Unternehmen gewonnen. Das Internet
bietet den Unternehmen wie kein anderes Medium eine
direkte Interaktion mit dem Konsumenten. Ein Aspekt, der
dem veränderten Werbeverhalten – Trend von langfristig
orientierter Imagewerbung hin zu kurzfristig ausgerichteter
Abverkaufwerbung – entgegenkommt.
Produktionsdienstleistungen:
Das Geschäftsklima im deutschen Produktionsmarkt war
im Jahr 2005 grundsätzlich positiv. Die kontinuierliche Zunahme an neuen TV-Sparten-Sendern und TV-Formaten
sowie die erhöhte Nachfrage nach innovativen Produktionslösungen oder Programmen führten zu einer verbesserten
Auftragslage im Vergleich zum Geschäftsjahr 2004.
1.3 Branchenumfeld Unterhaltung
Produktion
Der Werbemarkt im Umfeld von Kinder- und Jugendprogrammen ist weiterhin angespannt und schafft für die Anbieter entsprechender Programme weiterhin ein schwieriges
Marktumfeld. Gefragt sind Formate, die sich in der gesamten Verwertungskette, die neben TV und Video/DVD-Nutzung auch Merchandising und Publishing umfasst, nutzen
lassen.
Um Produkte aufzubauen und Risiken zu minimieren, wollen
sich TV-Sender kreativ einbringen und als Koproduktionspartner aktiv werden. Oder aber sie treffen eine Kaufentscheidung erst, wenn bereits erste Episoden vorliegen,
sodass die Qualität der Serien eindeutig zu beurteilen ist.
In dem weiter angespannten Marktumfeld gehen Programmproduzenten dazu über, neue Zielgruppen zu erschließen
und neue Vertriebswege zu etablieren. Vermehrt werden
Programme für Kleinkinder im Alter von 1 bis 3 Jahre entwickelt, die in erster Linie für den Videomarkt produziert
werden. Dadurch sollen Eltern angesprochen werden, die
die Früherziehung ihrer Kinder fördern wollen. Auch Formate
mit edukativen Inhalten für die Preschool-Zielgruppe, die
Kinder frühestmöglich auf die Anforderungen von Kindergärten und Schule vorbereiten, finden verstärkt Nachfrage.
Im Aufwind befindet sich zudem die Verbreitung von Programminhalten auf Mobiltelefonen (mobile content). Neben
Klingeltönen und Downloads, die sich bereits bei Kindern
etabliert haben, steigt auch das Interesse an TV-Formaten,
die interaktiv und über Mobiltelefon die Zuschauer ins
Geschehen einbeziehen.
TV-Vertrieb
Der Markt für den weltweiten Vertrieb von TV-Rechten verzeichnete auch im Jahr 2005 einen leichten Aufwärtstrend,
was sich jedoch noch nicht in den zu erzielenden Preisen
wieder gespiegelt hat. Sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene stieg die Nachfrage der Sender nach
neuen Produktionen und nach bestehender Programmware.
Dies ist nicht zuletzt auf die Gründung einer Reihe von neuen Sendern zurückzuführen, darunter sowohl Vollprogramme als auch spezifische Kindersender (z.B. in Deutschland,
Frankreich und Spanien). Auch im Sektor Kabel und Satellit
sind weltweit, insbesondere in Asien und Osteuropa, diverse neue Plattformen und Sender entstanden, die Kinderund Jugendprogramme nachfragen.
Licensing
Im Bereich Merchandising war im Jahr 2005 kein dominierendes Topthema erkennbar. Zwar konnten sich etablierte
starke Charaktere im Markt durchsetzen, ohne allerdings
neue Trends zu setzen. Vor allem Lizenzen aus dem Bereich
Promotion wurden verstärkt nachgefragt; ebenso gewannen
Sportlizenzen an Bedeutung.
1.4 Konzernstruktur und -organisation
Die EM.TV AG ist ein international agierendes Medienunternehmen mit Sitz in Unterföhring bei München. Es ist im
Jahr 2004 im Rahmen der Restrukturierung aus der früheren EM.TV & Merchandising AG hervorgegangen. Seit dem
39
Konzernlagebericht und Lagebericht
Jahr 2003 gründet sich die operative Geschäftstätigkeit
des EM.TV-Konzerns auf die beiden Segmente Sport und
Unterhaltung.
Im Segment Sport ist EM.TV in den Bereichen Fernsehen
(v.a. DSF), Online (Sport1), Produktionsdienstleistung
(PLAZAMEDIA) und Licensing (European „Licensing Representative“ FIFA WM 2006™) tätig. Die EM.Sport GmbH ist
die Obergesellschaft des Segments Sport, die 100 Prozent
der Anteile an der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion hält. Die Anteile an der DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und an der Sport1 GmbH werden teilweise
direkt von der EM.TV AG und teilweise indirekt über die
EM.Sport GmbH bzw. deren Tochtergesellschaft Sport
Media Holding GmbH gehalten.
Das Segment Unterhaltung umfasst die Produktion von
hochwertigen Kinder- und Jugendprogrammen, den weltweiten Handel von TV-Rechten sowie die Vermarktung von
Home Entertainment- und Merchandising-Rechten. Zu diesem Zweck verfügt EM.TV neben den großen Studios
(Majors) über eine der weltweit größten Programmbibliotheken für Kinder- und Jugendunterhaltung. Sämtliche
Produktions- und Vertriebsaktivitäten im Bereich Unterhaltung sind seit dem Berichtsjahr in der EM.Entertainment
GmbH, die eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft der EM.TV
AG ist, und deren Tochtergesellschaften zusammengefasst.
Die umfangreiche Programmbibliothek ist in den Rechtebesitzgesellschaften Junior.TV GmbH & Co. KG und Junior
Produktions GmbH gebündelt.
Die Konzernobergesellschaft EM.TV AG fungiert als konzernleitende Holding. Ihr obliegt die Wahrnehmung von
Zentralfunktionen (Rechnungswesen, Recht, Finanzierung,
Investor Relations) sowie die strategische Steuerung des
Konzerns. Das Management der Konzernobergesellschaft
steuert die wesentlichen Gesellschaften unterhalb beider
Segmente durch Beiräte oder ähnliche Gremien. Die opera-
40
tive Verantwortung liegt bei den Geschäftsführungen der
jeweiligen Tochtergesellschaften. Dabei bilden Umsatz, Ergebnis- und Cash-Flow-Größen die maßgeblichen Steuerungskennzahlen innerhalb des Konzerns.
1.5 Veränderungen im Beteiligungsportfolio des Konzerns
Tele München Gruppe (TMG):
Am 15. Dezember 2004 verkaufte die EM.TV Beteiligungs
GmbH & Co. KG, eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft der
EM.TV AG, ihre Beteiligung von 45 Prozent an der Tele
München Gruppe (TMG) an eine von dem Mitgesellschafter
Dr. Herbert Kloiber gehaltene Gesellschaft. EM.TV hatte sich
im Rahmen der im ersten Halbjahr 2004 abgeschlossenen
Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/
2005 der früheren EM.TV & Merchandising AG zu dem Verkauf verpflichtet. Die Transaktion wurde am 3. Januar 2005
durch Zahlung des Kaufpreises von 118,0 Mio. Euro vollzogen. Am 3. Februar 2005 erfolgte die vollständige Tilgung
der Null-Kupon-Schuldverschreibung durch Weiterleitung
des Nettoerlöses nach Abzug von Kosten und sonstigen
Ausgaben an die Inhaber der Null-Kupon-Schuldverschreibungen, welche im Gegenzug zum Erlass der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 den früheren Anleihegläubigern gewährt worden war.
DSF/Sport1
EM.TV hat im Jahr 2005 die bestehenden Beteiligungen an
der DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und an der
Sport1 GmbH in zwei Schritten auf 100 Prozent erhöht.
Am 1. Februar 2005 einigte sich EM.TV mit der Karstadt
Quelle New Media AG über den Kauf der von KarstadtQuelle
gehaltenen Anteile (49,9 Prozent) an der Sport Media Holding GmbH zum Preis von 27,2 Mio. Euro. Dadurch erhöhte
die EM.TV AG ihre mittelbare Beteiligung an der Sport Media
Holding GmbH, die wiederum 81,13 Prozent an DSF und
Sport1 hält, auf 100 Prozent.
Am 10. Februar 2005 einigte sich EM.TV AG mit dem
Schweizer Investor Dr. h.c. Hans-Dieter Cleven über den
Erwerb von dessen 18,87-Prozent-Beteiligung an DSF und
Sport1 zum Kaufpreis von 12,6 Mio. Euro. Die Erhöhung
der Beteiligungen wurde nach Vorliegen aller kartell- und
medienrechtlichen Genehmigungen am 23. Mai 2005 vollzogen. Seitdem hält die EM.TV AG mittelbar und unmittelbar 100 Prozent an beiden Sportgesellschaften.
arena media
Mit Wirkung zum 12. Juli 2005 übernahm die EM.TV-Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA eine Beteiligung von 33,33
Prozent an der arena media GmbH mit Sitz in München.
Arena media startete am 27. September vergangenen Jahres den interaktiven Auktionssender arena. Die Beteiligung
der PLAZAMEDIA, die auch für die komplette Produktion
und Abwicklung des Senders zuständig ist, reduzierte sich
im Berichtsjahr durch den Einstieg eines weiteren Gesellschafters auf 25 Prozent. Dieser Anteil wird im EM.TVKonzern at equity konsolidiert.
Creation Club
Die EM.TV-Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA übernahm mit
Wirkung zum 31. Dezember 2005 sämtliche Anteile an der
Creation Club (CC) GmbH von der PREMIERE Fernsehen
GmbH & Co. KG. Der Creation Club, positioniert sich mit
Promotion, On- und Off-Air-Design, Werbung und TV-Formaten als eigenständiges und innovatives Unternehmen für
audiovisuelle Services im Markt. Das Spektrum der angebotenen audiovisuellen Dienstleistungen ist mit einem vernetzten Team von Grafikern, Animationsexperten, Textern,
Promotion-Producern, Redakteuren und Sound-Designern
sehr umfangreich. Das Unternehmen ist für seine kreativen
Produktionen bereits mit einer Reihe anerkannter Preise
ausgezeichnet worden u.a. mit dem „Eyes & Ears Award
2004“ oder bei den Promax & BDA International Awards
2005.
Das Unternehmen ist seit 31. Dezember 2005 Teil des
Konsolidierungskreises des EM.TV-Konzerns.
1.6 Konzernrechnungslegung und Bilanzierungsgrundsätze
Die EM.TV AG erstellt ihren Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Die Voraussetzungen gemäß § 315a HGB für die Aufstellung des Konzernabschlusses nach den IFRS, wie sie von der EU anzuwenden sind, sind erfüllt. Der Konzernabschluss wurde um
weitere Erläuterungen sowie den Konzernlagebericht ergänzt. Die Aufstellung des Jahresabschlusses der Einzelgesellschaft erfolgte nach den Grundsätzen des Handelsgesetzbuches (HGB).
Im vorliegenden Konzernabschluss zum 31. Dezember
2005 wurde gegenüber dem Konzernabschluss des Vorjahres der IFRS 2 (aktienbasierte Vergütung) neu angewendet,
was zur Anpassung der Vorjahreszahlen führte.
Die Bewertungs- und Bilanzierungsgrundsätze im Jahresabschluss der EM.TV AG blieben im Berichtsjahr unverändert.
Mit Beginn des Jahres 2005 hat EM.TV die Segmentberichterstattung verändert. Zum Zwecke einer höheren Transparenz wird der Bereich „Sonstige“ ausgewiesen, der u.a. die
Erträge und Kosten der EM.TV AG als Holdinggesellschaft
des Konzerns beinhaltet. Zuvor war die Holding dem Segment Unterhaltung zugeordnet gewesen. Darüber hinaus
ging das frühere Segment „Consumer Products“ in dem
Segment „Sonstige“ auf. Die Vorjahresangaben für das
neue Segment wurden angepasst, so dass Vergleichbarkeit
gegeben ist.
41
Konzernlagebericht und Lagebericht
2. Umsatz- und Ertragslage
2.1 Gesamtbewertung
Der EM.TV-Konzern hat sich im Jahr 2005 im Rahmen der
Planungen entwickelt und seine wirtschaftlichen Ziele erreicht. Erstmals seit dem Jahr 1999 konnte der Konzern
wieder ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT) ohne Berücksichtigung von Einmal- und Sondereffekten ausweisen. Dies
gelang trotz zusätzlicher, ursprünglich nicht geplanter Aufwendungen, etwa für den Erwerb von attraktiven Sportrechten (z.B. UEFA Cup) oder für Vorbereitungen zum Einstieg in
den Wett- und Spielbereich. Vor dem Hintergrund dieser Zusatzaufwendungen und angesichts der weiterhin angespannten Situation des TV-Werbemarktes wertet der Vorstand die
Ergebnisse des Geschäftsjahres 2005 positiv.
2.2 Umsatz- und Ertragslage im Konzern
Der Umsatz des EM.TV-Konzerns im Geschäftsjahr 2005
belief sich auf 209,5 Mio. Euro. Dies ist eine Steigerung
von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (206,6 Mio.
Euro), womit die Prognose eines leichten Wachstums erreicht wurde. Von dem Jahresumsatz entfielen 63,0 Mio.
Euro auf das starke vierte Quartal (Vorjahr: 58,0 Mio. Euro).
Dabei wirkte sich unter anderem die im Dezember abgeschlossenen, langfristigen Programmverträge mit der Universum Film GmbH und der Warner Bros. Entertainment
GmbH im Bereich Home Entertainment positiv auf die
Erlösentwicklung im Schlussquartal aus.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 22,4
Mio. Euro und blieben damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 76,8 Mio. Euro, der jedoch in hohem Maße (48,2
Mio. Euro) durch Einmalerträge aus der abschließenden
Vereinbarung mit der KirchMedia GmbH & Co. KGaA i.In.
42
(„Kirch-Settlement“) geprägt war. Die sonstigen betrieblichen Erträge setzten sich im Berichtsjahr insbesondere aus
der Auflösung von Rückstellungen, Währungsdifferenzen
und periodenfremden Erträgen zusammen.
Der Materialaufwand lag mit 114,0 Mio. Euro um 3,3 Prozent unter dem Vorjahreswert von 117,9 Mio. Euro. Der Personalaufwand legte um 4,1 Prozent von 48,2 Mio. Euro auf
50,2 Mio. Euro zu; der Anstieg spiegelt die erhöhte Mitarbeiterzahl im EM.TV-Konzern. Die Abschreibungen betrugen
im Berichtszeitraum 15,5 Mio. Euro (2004: 22,5 Mio. Euro).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich
moderat um 4,0 Prozent von 45,3 Mio. Euro auf 47,1 Mio.
Euro. Sie setzten sich insbesondere aus Rechts- und Beratungskosten, Wertberichtigungen, Werbe- und Reisekosten
sowie Raumkosten zusammen. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Wertberichtigungen auf Forderungen des DSF gegenüber zwei wesentlichen Dienstleistungspartnern in Höhe von insgesamt 3,6 Mio. Euro enthalten.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) erreichte im Berichtsjahr 21,2 Mio. Euro nach
73,1 Mio. Euro im Vorjahr. Wird der Vorjahreswert um den
Einmalertrag aus dem Kirch-Settlement (48,2 Mio. Euro)
bereinigt, lag das EBITDA bei 24,9 Mio. Euro.
Die Abschreibungen lagen mit 15,5 Mio. Euro um 31,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (22,5 Mio. Euro). Im Berichtsjahr, waren keine außerplanmäßigen Abschreibungen
auf immaterielle Vermögenswerte, insbesondere auf das
Filmvermögen, erforderlich.
Nach Berücksichtigung der Abschreibungen weist der EM.TVKonzern ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von
5,7 Mio. Euro aus, das sich somit gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert verbessert hat (2004: 50,6 Mio. Euro
bereinigt um Kirch-Settlement: 2,4 Mio. Euro).
Das Finanzergebnis verschlechterte sich von -2,3 Mio. Euro
auf -4,9 Mio. Euro. Wesentliche Einflussfaktoren waren
geringere Zinserträge durch den Abbau liquider Mittel und
höhere Zinsaufwendungen durch die erstmalige Berücksichtigung der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009
über ein volles Jahr sowie einen nicht liquiditätswirksamen
Sonderaufwand aufgrund der vorzeitigen Tilgung eines Teilbetrags dieser Optionsschuldverschreibung.
Der Konzern weist für 2005 ein Ergebnis vor Steuern (EBT)
von 0,8 Mio. Euro aus, wovon 7,2 Mio. Euro auf das starke
vierte Quartal entfallen. Der Vorjahreswert von 142,5 Mio.
Euro war außer durch die Einmalerträge aus dem KirchSettlement vor allem durch einen hohen nicht liquiditätswirksamen Ertrag (94,4 Mio. Euro) aus der Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 der
früheren EM.TV & Merchandising AG geprägt. Das um
beide Effekte bereinigte EBT des Vorjahres belief sich auf
-0,1 Mio. Euro.
Das leicht positive EBT wurde trotz der intensiven Vorbereitungen für den vorgesehenen Einstieg ins Wettgeschäft erzielt. Insgesamt wurden im Konzern im Berichtsjahr dafür
2,7 Mio. Euro verwendet. Davon haben 1,5 Mio. Euro das
EBT belastet.
Der Konzern weist für 2005 einen Steuerertrag von 0,3
Mio. Euro aus, nach einer Steuerbelastung von 4,2 Mio.
Euro im Jahr 2004. Nach Steuern betrug das Ergebnis vor
Anteilen anderer Gesellschafter 1,1 Mio. Euro. Der Vorjahreswert belief sich auf 138,3 Mio. Euro, bereinigt um
das Kirch-Settlement und den Restrukturierungsgewinn
hatte das Nachsteuerergebnis -4,3 Mio. Euro betragen.
Die Gewinnanteile dritter Gesellschafter lagen mit 0,8 Mio.
Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahres (4,0 Mio. Euro).
Der Rückgang ist vor allem auf die Erhöhung der EM.TVAnteile an den Tochtergesellschaften DSF und Sport1 auf
jeweils 100 Prozent zurückzuführen; dadurch fielen seit
dem Stichtag 23. Mai keine Gewinnanteile dritter Gesellschafter mehr an.
Nach Anteilen anderer Gesellschafter weist der Konzern
einen Überschuss von 0,2 Mio. Euro aus (2004: 134,3 Mio.
Euro, bereinigt um Kirch-Settlement und Restrukturierungsgewinn: -8,3 Mio. Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie
beträgt null Euro (2004: 3,22 Euro), das verwässerte Ergebnis je Aktie unter Berücksichtigung von ausstehenden
Optionsrechten null Euro (2004: 2,96 Euro).
2.3 Segmententwicklung
Wichtige Werttreiber des Segments Sport sind vor allem
der Zugriff auf attraktive Sportrechte mit hohem Vermarktungspotenzial, die Vermarktungsaktivitäten für die FIFA
WM 2006™, die Entwicklung intelligenter Mehrwertdienste
sowie die Auslastung im Bereich Produktionsdienstleistungen durch technologisch hochwertige und innovative
Aufträge.
Das Segment Sport erreichte 2005 Umsatzerlöse von
177,8 Mio. Euro, die damit auf Vorjahresniveau (177,6 Mio.
Euro) blieben. Dabei standen leicht geringeren Erlösen bei
den Tochtergesellschaften PLAZAMEDIA und DSF erhöhte
Umsätze aus der Vermarktung der Merchandisingrechte an
der FIFA WM 2006™ gegenüber. Der Anteil des Segments
Sport am Konzernumsatz blieb mit 85 Prozent nahezu unverändert (Vorjahr: 86 Prozent). Das Segmentergebnis von
10,1 Mio. Euro lag dabei signifikant unter dem Vorjahreswert (21,8 Mio. Euro). Grund ist vor allem ein schwächerer
Ergebnisbeitrag des DSF, unter anderem auf Grund der
43
Konzernlagebericht und Lagebericht
Kosten für den UEFA Cup und hoher Forderungswertberichtigungen. Bei der PLAZAMEDIA wirkte sich der Wegfall des
Produktionsauftrages für das Basisisignal der 1. und 2. Fußball-Bundesliga ab der Saison 2004/2005 ertragsdämpfend
aus.
und Vertriebsaktivitäten in die EM.Entertainment GmbH
bzw. deren Tochtergesellschaften (vgl. Ziffer 1.4.). Auch die
meisten weiteren Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
wurden von dieser Reorganisation beeinflusst, insbesondere Materialaufwand und Abschreibungen.
Wichtige Werttreiber im Segment Unterhaltung liegen in der
Aufrechterhaltung der Programmqualität in der Library, im
Zugang zu Rechten und Produktionsstrukturen sowie in
einem nationalen und internationalen Vertriebszugang. Auf
das Segment entfiel 2005 ein Umsatz von 30,6 Mio. Euro
und damit 5,5 Prozent mehr als im Jahr 2004 (29,0 Mio.
Euro), entsprechend 14 Prozent des Konzernumsatzes
(2004: 14 Prozent). Das Segmentergebnis belief sich auf
5,7 Mio. Euro. Der Vorjahreswert von 43,4 Mio. Euro war
durch den Einmalertrag aus dem Kirch-Settlement geprägt
gewesen; bereinigt hatte er -4,8 Mio. Euro betragen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen blieben mit
19,6 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 25,8
Mio. Euro. Der Rückgang ist unter anderem auf geringere
Wertberichtigungen von Forderungen zurückzuführen, die
von 8,3 Mio. Euro auf 3,1 Mio. Euro sanken. Der Vorjahreswert war in erster Linie durch Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kirch-Settlement geprägt.
Das erstmals ausgewiesene Segment „Sonstige“ weist
einen Umsatz von 1,1 Mio. Euro aus Verträgen aus, die im
Rahmen der Reorganisation des Segments Unterhaltung in
der EM.TV AG verblieben sind. Das Ergebnis von -10,0 Mio.
Euro spiegelt die Kosten des Holdingbereichs. Der Vorjahreswert hatte -14,6 Mio. Euro betragen. Der Rückgang ist durch
strafferes Kostenmanagement und Kostenweiterbelastung
an die Segmente begründet ist.
2.4 Umsatz- und Ertragslage der EM.TV AG
Der Einzelabschluss der EM.TV AG, der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt wurde, weist
für das Jahr 2005 einen Umsatz von 8,8 Mio. Euro aus, der
im Wesentlichen auf die Vermarktung der Merchandisingrechte für die FIFA WM 2006™ zurückzuführen ist. Diese
Aktivität ist im Konzern dem Segment Sport zugeordnet. Der
Rückgang des Umsatzes gegenüber dem Vorjahreswert von
23,7 Mio. Euro ist Folge der Reorganisation des Geschäftsfeldes Unterhaltung mit der Einbringung aller Produktions-
44
Das Finanzergebnis konnte von -6,5 Mio. Euro auf den positiven Wert von 9,1 Mio. Euro verbessert werden. Dabei standen deutlich geringeren Erträgen aus Beteiligungen im Gegensatz zum Vorjahr keine wesentlichen Abschreibungen
auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
gegenüber. Im Vorjahr waren im Zusammenhang mit der
Begleichung konzerninterner Forderungen umfangreiche
Abschreibungen auf die Wertansätze verschiedener Beteiligungsgesellschaften vorgenommen worden. Darüber hinaus
verbesserte sich der im Finanzergebnis enthaltene Zinssaldo
von -5,6 Mio. Euro auf -2,0 Mio. Euro.
Die EM.TV AG weist für das Jahr 2005 ein Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 2,8 Mio. Euro aus
(2004: -28,7 Mio. Euro). Im Gegensatz zum Vorjahr fielen
im Berichtsjahr keine Aufwendungen mehr an, welche im
Zusammenhang mit der Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 entstanden. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 1,5 Mio. Euro nach einem Fehlbetrag von 38,8 Mio. Euro im Jahr 2004.
3. Vermögenslage
3.1 Vermögenslage des Konzerns
Die Bilanzsumme des EM.TV-Konzerns zum 31. Dezember
2005 lag mit 316,2 Mio. Euro um 25,9 Prozent oder 110,4
Mio. Euro unter dem Wert zum Jahresende 2004. Der wesentliche Grund für die starke Verkürzung ist der im ersten
Quartal erfolgte Vollzug des Verkaufs der 45-Prozent-Beteiligung an der TMG. Größte Vermögensposition des Konzerns
waren per Ende 2005 die immateriellen Vermögenswerte,
die 89,8 Mio. Euro erreichten. Der Rückgang gegenüber
dem Vorjahresstichtag (94,1 Mio. Euro) ist insbesondere
auf planmäßige Abschreibungen zurückzuführen. Der Geschäfts- und Firmenwert erhöhte sich deutlich von 8,9 Mio.
Euro auf 54,5 Mio. Euro, im Wesentlichen bedingt durch
die Erhöhung der Beteiligungen an den Sportgesellschaften
DSF und Sport1. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen nahmen von 2,8 Mio. Euro auf 5,3 Mio. Euro zu,
was auf die Minderheitsbeteiligung der PLAZAMEDIA an
der arena media GmbH zurückzuführen ist. Insgesamt stiegen die langfristigen Vermögensgegenstände von 131,1
Mio. Euro um 47,8 Mio. Euro auf 178,9 Mio. Euro.
Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen von 295,6 Mio.
Euro um 158,4 Mio. Euro auf 137,2 Mio. Euro ab. Der Rückgang ist außer auf den Vollzug des Verkaufs der Beteiligung
an der TMG, der zur Reduzierung der sonstigen Vermögensgegenstände von 138,2 Mio. Euro auf 19,9 Mio. Euro führte, auf die Verringerung der liquiden Mittel (Kassenbestand,
Guthaben bei Kreditinstituten) zurückzuführen. Diese nahmen von 106,0 Mio. Euro auf 45,8 Mio. Euro ab, in erster
Linie auf Grund der Beteiligungserwerbe im Segment Sport
(DSF, Sport1, Creation Club) und der Teiltilgung der 8%
Optionsschuldverschreibung 2004/2009. Dagegen nahmen
die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 21,7
Mio. Euro auf 68,7 Mio. Euro zu, zum großen Teil bedingt
durch die Vermarktung der Merchandisingrechte an der
FIFA WM 2006™.
Auf der Passivseite der Konzernbilanz stand zum 31. Dezember 2005 ein Eigenkapital von 153,6 Mio. Euro zu Buche. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahreswert (153,1
Mio. Euro) ist unter anderem durch die Verringerung der Anteile anderer Gesellschafter bedingt, da EM.TV im Berichtsjahr die Beteiligungen an DSF und Sport1 auf jeweils 100
Prozent erhöhte als auch durch die Erhöhung der zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleisteteten
Einlagen, welche im Zusammenhang mit der Optionsausübung aus der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009
stehen. Der Konzern wies zum Stichtag 31. Dezember 2005
eine solide Eigenkapitalquote von 48,6 Prozent aus, die auf
Grund der Bilanzverkürzung deutlich über dem Wert des
Vorjahres (35,9 Prozent) lag.
Nach der am 3. Februar 2005 erfolgten vollständigen Tilgung der Null-Kupon-Schuldverschreibung aus dem Verkauferlös für die Anteile an der TMG wies der Konzern Ende
2005 keine langfristigen unverzinslichen Finanzverbindlichkeiten mehr aus. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten
beliefen sich auf 64,5 Mio. Euro nach 181,9 Mio. Euro
Ende 2004. Der Rückgang ist auf die Teilrückzahlung in
Höhe von nominal 10,0 Mio. Euro der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 (Wert zum Bilanzstichtag: 34,3
Mio. Euro) zurückzuführen. Darüber hinaus ist in diesem
Posten der Restbestand der restrukturierten 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 der früheren EM.TV &
Merchandising AG enthalten (Wert zum Bilanzstichtag:
26,0 Mio. Euro). Darüber hinaus ist jener Teilbetrag in
Höhe von 4,2 Mio. Euro enthalten, der am Bilanzstichtag
45
Konzernlagebericht und Lagebericht
für den Erwerb von Geschäftsanteilen im Segment Sport
an einen früheren Mitgesellschafter noch zu zahlen war.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten werden durch den Posten
„sonstige Verbindlichkeiten“ geprägt, die 44,1 Mio. Euro
erreichten (31. Dezember 2004: 36,5 Mio. Euro). Sie beziehen sich überwiegend auf übliche Verbindlichkeiten im Rahmen der ordentlichen Geschäftstätigkeit wie ausstehende
Rechnungen oder noch nicht abgerechnete Provisions- und
Lizenzansprüche. Der Konzern wies zum Bilanzstichtag
kurzfristige Bankverbindlichkeiten von 5,6 Mio. Euro aus
(31. Dezember 2004: 0), die auf PLAZAMEDIA entfielen.
3.2 Vermögenslage der EM.TV AG
Die Bilanzsumme im Einzelabschluss der EM.TV AG belief
sich zum 31. Dezember 2005 auf 284,0 Mio. Euro (31. Dezember 2004: 295,1 Mio. Euro). Die im Berichtsjahr abgeschlossene Reorganisation des Segments Unterhaltung
durch die Einbringung der gesamten Produktions- und Vertriebsaktivitäten von der EM.TV AG auf die EM.Entertainment GmbH führte zu erheblichen Veränderungen in der
Struktur der Einzelbilanz. Die immateriellen Vermögensgegenstände reduzierten sich von 24,9 Mio. Euro auf 0,8 Mio.
Euro, da die Rechtebibliothek an die Junior Produktions
GmbH verkauft wurde. Durch die Beteiligungserwerbe im
Segment Sport und die Reorganisation im Segment Unter-
haltung nahmen die Anteile an verbundenen Unternehmen
von 130,9 Mio. Euro auf 197,5 Mio. Euro zu; insgesamt
stiegen die Finanzanlagen von 141,7 Mio. Euro auf 199,1
Mio. Euro.
Im Umlaufvermögen ist der Anstieg der Forderungen gegen
verbundene Unternehmen von 18,2 Mio. Euro auf 24,3 Mio.
Euro vor allem auf Effekte aus der Reorganisation des Segments Unterhaltung zurückzuführen. Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 14,6 Mio. Euro (31. Dezember 2004: 9,9 Mio. Euro) enthalten ein Darlehen von 4,0
Mio. Euro an die EM.TV Sport Management GmbH zur Entwicklung von Konzepten im Wett- und Spielbereich. Die
liquiden Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten) sanken auf Grund umfangreicher Investitionen im
Berichtsjahr von 73,4 Mio. Euro auf 25,9 Mio. Euro.
Die EM.TV AG wies zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2005
ein Eigenkapital von 169,5 Mio. Euro aus, ein Anstieg um
6,4 Mio. Euro gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Eigenkapitalquote erreichte 59,7 Prozent und
stieg um 4,4 Prozentpunkte gegenüber dem 31. Dezember
2004. Die Verbindlichkeiten aus Anleihen sanken durch die
Teiltilgung der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009
von 73,6 Mio. Euro auf 63,8 Mio. Euro. Die EM.TV AG wies
zum 31. Dezember 2005 keine Bankverbindlichkeiten aus.
4. Finanzlage
4.1 Cash-Flow des Konzerns
Der Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit betrug
im Geschäftsjahr 2005 4,0 Mio. Euro nach einem Mittelzufluss von 26,2 Mio. Euro im Vorjahr. Der Rückgang ist im
46
Wesentlichen im Zusammenhang mit den im Vorjahr vorhandenen Effekten aus der Restrukturierung zu sehen.
Bezogen auf das operative Geschäft haben sich das gestiegene Net Working Capital und der Anstieg der latenten
Steuern negativ ausgewirkt.
Im Berichtsjahr betrug der Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit 53,5 Mio. Euro nach einem Mittelabfluss von 19,4
Mio. Euro im Vorjahr. Die Investitionen in neue Filmrechte
waren im Geschäftsjahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr
rückläufig, da im Vorjahr im Rahmen des Kirch-Settlements
zusätzliche Investitionen getätigt worden waren. Dagegen
wurden im Bereich der Produktionstechnik verstärkt Investitionen vorgenommen. Die wesentlichen Mittelabflüsse für
Akquisition und Finanzanlagen setzten sich aus 39,8 Mio.
Euro für die Akquisition der ausstehenden Anteile am DSF
Deutsches SportFernsehen GmbH und der Sport1 GmbH
sowie einer zahlungswirksame Kaufpreisrate in Höhe von
10,0 Mio. Euro für den Erwerb der Anteile an der Creation
Club (CC) GmbH zusammen. Dagegen wirkten sich die Mittelzuflüsse aus der Abwicklung des Verkaufs der Anteile an
der Tele München Gruppe in Höhe von 118,0 Mio. Euro
positiv aus.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug 115,8
Mio. Euro und lag damit signifikant über dem Vorjahreswert
von 13,1 Mio. Euro. Der Mittelabfluss ist im Wesentlichen
durch die Rückzahlung der Null-Koupon-Schuldverschreibung in Höhe von 113,4 Mio. Euro und der erfolgten Teilrückzahlung der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/
2009 zurückzuführen. Darüber hinaus sind in diesem
Posten Zuflüsse aus der Aufnahme von langfristigen Finanzschulden in Höhe von 4,2 Mio. Euro sowie 4,8 Mio. Euro
aus der Ausübung von Optionsscheinen und Zertifikaten
enthalten.
verteilten sich die liquiden Mittel in Höhe von 18,0 Mio.
Euro auf das Segment Sport, in Höhe von 13,5 Mio. Euro
auf das Segment Unterhaltung und in Höhe von 14,3 Mio.
Euro auf das Segment Sonstige. Die Steuerung der liquiden
Mittel erfolgt durch die Konzernobergesellschaft in Abstimmung mit den operativen Gesellschaften.
Die Nettoverschuldung des EM.TV-Konzerns setzte sich
zum 31. Dezember 2005 wie folgt zusammen:
Liquide Mittel
./. Kurzfristige Finanzschulden
./. Langfristige Finanzschulden
= Nettoverschuldung
45,8 Mio. Euro
-5,6 Mio. Euro
-64,5 Mio. Euro
-24,3 Mio. Euro
Von den langfristigen verzinslichen Finanzschulden stehen
der Restbestand der 4% Wandelschuldverschreibung
2000/2005 bis zum 9. Januar 2007 und die 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 bis zum 30. März 2009
zur Rückzahlung an. Hierbei sind Geldzuflüsse aus den
ausgeübten Optionsscheinen und Zertifikaten der EM.TV
AG zweckgebunden für die Tilgung der Optionsschuldverschreibung.
4.2 Liquiditätslage und- management des Konzerns
Die kurzfristigen Finanzschulden stammen aus einer Inanspruchnahme einer Bankkreditlinie in Höhe von 5,6 Mio.
Euro durch die PLAZAMEDIA. Zum 31. Dezember 2005 verfügte der EM.TV-Konzern über Bankkreditlinien in Höhe von
insgesamt 17,5 Mio. Euro. Diese Bankkreditlinien entfallen
mit 10,0 Mio. Euro auf das DSF und mit 7,5 Mio. Euro auf
die PLAZAMEDIA. Bei den weiteren Konzerngesellschaften
bestanden zum Stichtag keine weiteren wesentlichen Bankkreditlinien.
Die liquiden Mittel des Konzerns beliefen sich zum 31. Dezember 2005 auf 45,8 Mio. Euro. Im Konzernabschluss
Bei dem konservativ ausgerichteten Liquiditätsmanagement
des EM.TV-Konzerns steht die Sicherung der Liquidität im
In der Summe der Zahlungsströme ergab sich ein Mittelabfluss von 66,4 Mio. Euro nach einem Mittelzufluss von
60,9 Mio. Euro im Vorjahr.
47
Konzernlagebericht und Lagebericht
Vordergrund. Die operativen Gesellschaften sollen ihren
Liquiditätsbedarf grundsätzlich aus dem Cash Flow aus
betrieblicher Geschäftstätigkeit finanzieren. Im Falle größerer Investitionen und Akquisitionen werden gegebenenfalls
zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit der Konzernobergesellschaft abgestimmt.
EM.TV möchte die Finanzierungsstruktur des Konzerns optimieren. Hierzu ist der Konzern laufend mit Banken im Gespräch, um günstige Marktgegebenheiten zur Finanzierung
von Wachstum oder zur Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten nutzen zu können. Zu diesem Zweck
kann es attraktiv sein, auf börsennotiertes Fremdkapital,
insbesondere Options- und Wandelschuldverschreibungen
zurückzugreifen. Ziel ist es, dass EM.TV seine Geschäftsaktivitäten mit einer angemessenen Fremdkapitalquote
betreiben kann. Dies dient letztlich dazu, die Eigenkapitalrendite zu steigern.
4.3 Liquiditätslage und- management der EM.TV AG
Die EM.TV AG wies im Einzelabschluss nach HGB zum
31. Dezember 2005 liquide Mittel von 25,9 Mio. Euro aus.
Die Nettoverschuldung der EM.TV AG setzte sich zum
31. Dezember 2005 wie folgt zusammen:
Liquide Mittel
./. Kurzfristige Bankverbindlichkeiten
./. Langfristige Finanzverbindlichkeiten
= Nettoverschuldung
25,9 Mio. Euro
-0,0 Mio. Euro
-68,0 Mio. Euro
-42,1 Mio. Euro
Bei der EM.TV AG bestand zum Stichtag keine Bankkreditlinie. Die Gesellschaft ist bestrebt, aktiven Zugang zu kurzund langfristigen Finanzquellen zu erhalten und sichert sich
ihre Liquidität unter anderem durch Ergebnisabführungen
der Tochtergesellschaften.
Von den langfristigen Finanzverbindlichkeiten stehen insbesondere der Restbestand der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 bis zum 9. Januar 2007 und die 8%
Optionsschuldverschreibung 2004/2009 bis zum 30. März
2009 zur Rückzahlung an. Hierbei sind die Geldzuflüsse
aus den ausgeübten Optionsscheinen und Zertifikaten der
EM.TV AG zweckgebunden für die Tilgung der Optionsschuldverschreibung.
5. Investitionen
Die Investitionen im EM.TV-Konzern betrugen im Berichtsjahr 64,6 Mio. Euro, wovon 52,3 Mio. Euro für Investitionen
in Unternehmenserwerbe und Finanzanlagen flossen. Im
Segment Unterhaltung wurden 3,9 Mio. Euro überwiegend
für den Erwerb von Neuprogrammen im TV-Bereich investiert. Im Segment Sport wurden 8,4 Mio. Euro überwie-
48
gend in neue Techniken investiert, um die gestiegenen
Kundenbedürfnisse abbilden zu können, aber auch dem
Erhalt der bestehenden Technik zu dienen.
6. Personalbericht
Im Geschäftsjahr 2005 waren im EM.TV-Konzern durchschnittlich 640 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr:
609) beschäftigt. Der Anstieg ist auf den moderaten Personalaufbau in den Sportgesellschaften zurückzuführen.
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten der EM.TV AG
sank im Jahr 2005 im Vergleich zu der durchschnittlichen
Mitarbeiterzahl des Vorjahres von 72 auf 49. Die Verringerung ist im Wesentlichen Folge der Reorganisation des Segments Unterhaltung, in dessen Zuge Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter von der Tochtergesellschaft EM.Entertainment
GmbH übernommen wurden.
Ziel der Personalpolitik von EM.TV ist es, eine Wert schaffende Unternehmenskultur in allen Gesellschaften des
Konzerns zu etablieren. Zu diesem Zweck setzt EM.TV die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Anforderungen der
einzelnen Unternehmen und ihren individuellen Talenten
und Fähigkeiten entsprechend ein. Der EM.TV-Konzern ist
nur mit qualifizierten und engagierten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern nachhaltig erfolgreich und wettbewerbsfähig.
nehmenskultur weiter festigen sowie die Zusammenarbeit
und das Verständnis zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten
verbessern. Weiterhin geht es darum, zwischen allen Beteiligten Ziele klar und verbindlich zu formulieren und zu vereinbaren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern individuelle
Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Die Vergütung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
EM.TV-Konzerns soll so weit wie möglich im Einklang mit
den jeweiligen individuellen Zielvereinbarungen und den
letztlich erreichten Ergebnissen stehen. Während diese
Vergütungsgrundsätze bei oberen und mittleren Führungskräften bereits weitgehend verbindlich sind, sollen in anderen Bereichen die Vergütungen noch stärker als bisher an
die persönliche Zielerfüllung gekoppelt werden.
Für eine erfolgreiche Personalpolitik sind klare Grundsätze
und Regeln der Personalführung unerlässlich. Die für den
EM.TV-Konzern entwickelten Führungsgrundsätze definieren, wie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammengearbeitet werden soll, um gemeinsam noch stärker
die Schlüsselqualifikationen „Kundenorientierung“, „Engagement“ und „Professionalität“ zu fördern.
Im Berichtszeitraum waren insgesamt 14 Auszubildende,
acht Volontäre und ein Student der Berufsakademie im
EM.TV-Konzern beschäftigt. Im kaufmännischen Bereich
werden die beiden Ausbildungsgänge „Bürokaufmann/frau“ und „Kaufmann/-frau für audiovisuelle Medien“ angeboten; im technischen Bereich sind es die Berufe „Mediengestalter Bild und Ton“ sowie „Veranstaltungstechniker“.
Durch die Förderung junger Menschen sichert sich das
Unternehmen frühzeitig qualifiziertes Personal, das sowohl
mit der jeweiligen Unternehmensstruktur als auch mit den
unternehmerischen Zielen vertraut ist. Auch im Jahr 2006
bietet der Konzern wieder Ausbildungsplätze sowohl im
kaufmännischen als auch im technischen Bereich an.
Auf Basis dieser Grundsätze wurde ein Leitfaden für strukturierte Mitarbeitergespräche entwickelt, der im April 2005
bei mehreren Konzerngesellschaften eingeführt wurde. Die
Grundsätze sollen die dialog- und feedbackorientierte Unter-
Darüber hinaus ermöglicht EM.TV jungen motivierten Menschen, über Praktika in verschiedenen Abteilungen des Unternehmens intensive Einblicke in die betrieblichen Abläufe
zu gewinnen.
49
Konzernlagebericht und Lagebericht
7. Innovation
Im EM.TV-Konzern finden in verschiedenen Bereichen
Innovationstätigkeiten statt.
Fernsehen
Bei DSF zielt die Umsetzung innovativer Programmkonzepte
darauf ab, die Marktanteile zu steigern und in diesem Zusammenhang ist das Thema TV-Zuschauerforschung ein
wichtiger Baustein. Die Tochtergesellschaft ist lizenznehmender Sender der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung, die
die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit der kontinuierlichen TV-Zuschauerforschung beauftragt. Das DSF
verfügt deshalb über alle Daten und Analysemöglichkeiten
dieses gemeinschaftlichen Forschungs-Systems. Den besonderen Ansprüchen eines Spartensenders trägt die Medienforschung des DSF innerhalb des Reichweitenreportings
durch tägliche detaillierte und schriftlich interpretierte Konkurrenzanalysen Rechnung. Spezielle Sporteventdatenbanken informieren über Reichweiten und Zielgruppen des
gesamten im deutschen Fernsehen gesendeten Sportprogramms der vergangenen vier Jahre.
Die Kombination von klassischer TV-Werbung und Sponsoring und Sonderwerbeformen spielt in der Werbewirkungsforschung des DSF eine herausgehobene Rolle. Neben den
üblichen Planungstools wie etwa dem „Zielgruppennavigator“ bietet DSF deshalb Werbepartnern nicht nur regelmäßige Trackings ihrer werblichen Engagements an (Cross-Media-Track Bundesliga und UEFA Cup), sondern auch Grundlagenstudien über die komplexen Wirkungsmuster integrierter Kommunikation auf die Marke. DSF ist darüber hinaus
an mehreren jährlich erstellten Studienreihen im Sponsoringbereich beteiligt.
50
Produktionsdienstleistungen
Im Bereich der Produktion von Sport-Content für Neue Medien realisierte PLAZAMEDIA im Jahr 2005 Produktionsprozesse, die durch HDTV erstmals möglich wurden. Bei der
„Pan-& Scan-Technologie“ werden durch die hohe Bildauflösung die Inhalte für das relativ kleine Display eines mobilen Endgeräts in einer sichtbar besseren Qualität erzeugt,
in dem der optimale Bildausschnitt gewählt und in das Bild
hineingezoomt werden kann.
Gemeinsam mit der TV Skyline GmbH aus Mainz als Technologiepartner entwickelt PLAZAMEDIA die „Camera Moving
Systems“. Das sind flexible und innovative Kamera- und
Hochgeschwindigkeits-Kameraschienensysteme, die auf
nationalen und internationalen Veranstaltungen zum Einsatz
kommen. Die Kamerafamilie ist seit 2005 HDTV-fähig und
wird kontinuierlich erweitert. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von TV Skyline entwickelt die innovativen
Kamerasysteme in Kooperation mit der Technischen Universität Ilmenau. Die Forschung und Herstellung orientiert
sich eng an den Produktionsbedürfnissen am Markt und
der TV-Produktion von PLAZAMEDIA.
8. Risiko- und Chancenbericht
8.1 Risikomanagement
Unter Risiken wird die Möglichkeit ungünstiger künftiger
Entwicklungen verstanden, die mit einer erheblichen, wenn
auch nicht notwendigerweise überwiegenden Wahrscheinlichkeit erwartet werden. EM.TV bewertet und steuert Risiken auf Grundlage einer Risikomanagement-Richtlinie, die
das Risikomanagementsystems des Konzerns definiert.
Diese Richtlinie gilt für alle in den Konzern einbezogenen
Gesellschaften.
Die erfassten Risiken werden zu einem quartalsweisen
Risikoreport zusammengefasst, der die Risiken und die
bereits gebildete Vorsorge für den Konzern pro Gesellschaft
konsolidiert sowie einzeln pro Gesellschaft auflistet und bewertet. Der Risikoreport wird im Vorstand diskutiert und in
den wesentlichen Auszügen dem Aufsichtsrat präsentiert.
Darüber hinaus werden wesentliche Einzelrisiken auch unabhängig vom Quartalsturnus aufgenommen und berichtet.
übertragungen als der mit Abstand populärsten Sportart in
Deutschland. Eine ähnliche Entwicklung gilt langfristig auch
für Sport-Spartenangebote im Internet.
Wie alle Free-TV-Sender ist auch die Umsatzentwicklung
des DSF von der Entwicklung der Werbemärkte in Deutschland abhängig. Der TV-Werbemarkt befindet sich unverändert in einer angespannten Situation. Mit einem durchgreifenden Anstieg der Werbeausgaben ist kurzfristig nicht zu
rechnen. Das DSF strebt weiterhin an, durch den konsequenten Ausbau neuer Erlösquellen (z.B. Entwicklung von
weiteren interaktiven Sendeformaten) einen ausgewogenen
Umsatzmix darzustellen, der die Abhängigkeit vom klassischen Fernsehwerbemarkt begrenzt.
Das DSF macht sich durch Eigenformate teilweise unabhängig von Rechten. Da sich überdies der Sender wesentliche
Rechte zum Teil weit über das Geschäftsjahr 2005 hinaus
sichern konnte, ist die Gefahr eines kurzfristigen Anstiegs
der Lizenzkosten reduziert. Allerdings ist auf mittlere Sicht
ein Anstieg der Lizenzaufwendungen nicht ausgeschlossen.
8.2 Risiken im Bereich Sport
Fernsehen
Für einen Sportsender wie das DSF ist die Verfügbarkeit
über attraktive Sportrechte von elementarer Wichtigkeit.
Das DSF befindet sich bei der Akquisition solcher Rechte in
einem intensiven Wettbewerb mit anderen Free-TV-Sendern
und zunehmend auch anderen Content-Anbietern wie beispielsweise Telekommunikationskonzernen. Der Sender
könnte sich daher in Zukunft einem verstärkten Wettbewerb
ausgesetzt sehen, sowohl auf der Rechteeinkaufsseite als
auch beim Zuschauer und bei der Werbung treibenden
Wirtschaft. Dies gilt insbesondere für Rechte an Fußball-
Der TV-Markt für Mehrwertdienste ist einem zunehmenden
Wettbewerb ausgesetzt und stößt bei den Zuschauern an
Sättigungsgrenzen. Vor diesem Hintergrund ist nicht gesichert, dass das DSF seine starke Stellung in diesem Erlösbereich dauerhaft halten können wird.
Zur Ausübung seiner Fernsehaktivitäten ist das DSF auf
befristete Zulassungen der deutschen Aufsichtsbehörden
für den privaten Rundfunk (Landesmedienanstalten) angewiesen. Zwar geht die Gesellschaft davon aus, dass die
bestehenden Sendelizenzen bzw. Genehmigungen, wie
schon in der Vergangenheit, verlängert werden, solange
51
Konzernlagebericht und Lagebericht
das DSF weiterhin die im Rahmen der Sendelizenzen und
Genehmigungen geltenden Bedingungen und Auflagen
erfüllt; indes besteht keine Gewähr, dass weitere Sendelizenzen oder Genehmigungen erteilt werden oder dass die
derzeitigen Sendelizenzen und Genehmigungen des DSF
nach ihrem Ablauf verlängert oder erneut gewährt werden.
Mit Ausnahme von einem Kabelnetzbetreiber hat das DSF
mit allen anderen langfristige Verträge über die Einspeisung
ins analoge und digitale Kabelnetz abgeschlossen. Für den
Fall jedoch, dass sich das DSF den Zugang zu digitalen Programmplattformen sichern muss, können negative Effekte
nicht ausgeschlossen werden.
Online
Neben Special-Interest-Portalen werden in Zukunft vor allem
die General-Interest-Portale mit ihren Sport-Rubriken die
wesentlichen Wettbewerber von Sport1 sein und den Wettbewerb möglicherweise verstärken. Auch die Gründung
neuer Sportportale ist nicht ausgeschlossen. Durch die enge
Zusammenarbeit mit dem DSF, zum Beispiel bei der CrossMedia-Vermarktung, bereitet sich Sport1 auf diesen Wettbewerb vor.
Produktionsdienstleistungen
Das wesentliche Risiko bei der PLAZAMEDIA und deren Tochterunternehmen Creation Club besteht in der Abhängigkeit
von dem Pay-TV-Anbieter Premiere. Durch die im Dezember
2005 zwischen PLAZAMEDIA und Premiere erfolgte Einigung
über einen neuen umfangreichen Rahmenproduktionsvertrag mit Wirkung vom 1. Januar 2007 und einer Laufzeit von
drei bzw. fünf Jahren hat PLAZAMEDIA an Planungssicherheit
für die kommenden Jahre gewonnen.
Auch Creation Club und Premiere haben im Dezember 2005
einen umfangreichen Produktionsrahmenvertrag geschlossen, der eine verbleibende Laufzeit von drei Jahren hat und
um zwei Jahre verlängert werden kann. Eine negative
Geschäftsentwicklung von Premiere birgt allerdings das
52
Risiko in sich, dass sowohl PLAZAMEDIA als auch der
Creation Club mit deutlichen Umsatz- und Ergebnisbelastungen rechnen müssten. Daher ist es für beide Unternehmen weiterhin strategisches Ziel, das Kundenportfolio zu
erweitern – für PLAZAMEDIA nicht zuletzt durch eine verstärkte Internationalisierung. Diese ist auch mit Blick auf
den anhaltenden Preisdruck im Inland geboten. Insgesamt
ist davon auszugehen, dass der Konkurrenz- und Preisdruck
bei Produktionsdienstleistungen anhalten wird.
Sportwetten
EM.TV hat im vergangenen Jahr intensive Vorbereitungen
für den Einstieg in das Sportwetten- und Spielegeschäft
getroffen, welche entsprechende Beratungs-, Planungs- und
Aufbaukosten nach sich zogen. EM.TV plant auch weiterhin,
in diesen Bereich einzusteigen, was mit weiteren Kosten
verbunden sein wird. Nach wie vor ist der Sportwettenmarkt
in Deutschland allerdings reguliert, so dass ein Angebot von
Sportwetten in Deutschland rechtlich nicht ohne weiteres
möglich ist. Zwar rechnen Marktexperten und auch die
Gesellschaft mit einer zügigen Liberalisierung des Marktes.
Ob und wann diese letztlich stattfinden wird, obliegt vor
allem der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts,
die für den 28. März 2006 erwartet wird.
8.3 Chancen im Segment Sport
Das DSF ist durch seine enge Verzahnung mit dem OnlinePortal Sport1 gut vorbereitet, um dem zunehmenden Wettbewerb um attraktive Sportrechte zu begegnen. Überdies
ist es dem Sender auch in den vergangenen Jahren gelungen, solche Rechte zu akquirieren (u.a. Sonntagsspiele der
1. und 2. Fußball-Bundesliga, umfassendes Rechtepaket
am UEFA Cup für drei Saisons ab 2005/2006), die die Präsenz von Spitzenfußball im DSF in den kommenden Jahren
sichern und die Attraktivität des Senders für die Werbung
treibende Wirtschaft erhöhen.
Dem Konkurrenz- und Preisdruck im Markt für Produktionsdienstleistungen wirkt PLAZAMEDIA durch die Positionierung als Premium-Anbieter von technologisch innovativen
Lösungen entgegen. So sieht das Unternehmen für sich
eine Vorreiterstellung im Markt im Bereich der neuen Fernsehtechnologie HDTV, bei der das Unternehmen bereits
heute die gesamte Produktionskette abbilden kann. Der im
Berichtsjahr erfolgte Erwerb der Creation Club (CC) GmbH
erweitert das Kreativ-Leistungsportfolio der PLAZAMEDIA
weiter. Diese gute technologische Aufstellung bietet die
Chance, bestehende Kundenbeziehungen zu vertiefen und
neue Kunden zu gewinnen.
Der Markt für Sportwetten hat sich in den vergangenen
Jahren im deutschsprachigen Raum sehr positiv entwickelt
und bietet nach Ansicht der Gesellschaft erhebliche Umsatzund Renditechancen. Für den Fall der Liberalisierung wäre
EM.TV durch die umfangreichen Vorbereitungen im Jahr
2005 in der Lage, unverzüglich in das Marktsegment einzusteigen und an den guten Marktperspektiven zu partizipieren. Zudem verfügt der Konzern mit DSF und Sport1 über
zwei sehr geeignete Werbeplattformen für Sportwettenangebote. Es ist jedoch nicht gesichert, dass sich die Geschäftsvolumina in den kommenden Jahren derart dynamisch entwickeln werden, wie dies Marktexperten prognostizieren.
8.4 Risiken im Segment Unterhaltung
Programm/Produktion
Im Bereich der Eigen- und Koproduktionen besteht das
Risiko, dass die im Wege der Eigen- oder Koproduktion produzierten Programme nicht in dem geplanten Umfang bzw.
nur zu nicht kostendeckenden Lizenzpreisen an Dritte weiterlizenziert werden können. Darüber hinaus kann die
Akzeptanz von neuen Programmen beim Publikum nicht
mit Sicherheit vorhergesagt werden. Überdies besteht
sowohl national als auch international ein großes Angebot
an Kinder- und Jugendprogrammen, so dass höhere
Lizenzpreise auch für Neuproduktionen nur schwer im
Markt durchsetzbar sind.
Das anhaltend schwierige Marktumfeld erfordert bei Produktionen die Anwendung strenger Investitionskriterien, um
die Wettbewerbsfähigkeit von EM.TV zu sichern. Zur Reduzierung des Produzentenrisikos werden die Produktionskosten auf mehrere Koproduzenten verteilt. Grundsätzlich soll
zudem die Refinanzierung eines Großteils des Investitionsvolumens durch künftige Verkäufe an TV-Sender oder andere Abnehmer gesichert sein. Insbesondere soweit EM.TV
Lieferverpflichtungen für Eigenproduktionen eingegangen
ist, kann es bei Produktionen zu einer unterschiedlichen
starken Einhaltung dieser Kriterien kommen.
TV-Vertrieb
Zum einen herrscht nach wie vor ein Überangebot an Kinder- und Jugendprogrammen. Zum anderen ist die Einkaufspolitik der TV-Sender mit Blick auf den stagnierenden Werbemarkt weiterhin vorsichtig. Dieses Marktumfeld führt auch
dazu, dass Produzenten und Lizenzhändler noch immer oftmals keine der Qualität der Programmware entsprechenden
Preise verlangen können.
Aus Sicht der Gesellschaft ist nicht gesichert, dass die Werbeeinnahmen der TV-Sender in Zukunft wieder nachhaltig
steigen und damit auch die Voraussetzungen für eine zunehmende Nachfrage nach Kinder- und Jugendprogrammen
gegeben sein werden.
EM.TV hat in der Vergangenheit mehrfach Wertkorrekturen
auf den Rechtebestand durchgeführt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass künftige Werthaltigkeitsprüfungen
zu weiteren Korrekturen der Wertansätze des Programmstocks führen werden.
Im Pay-TV ist die Entwicklung von Junior.TV stark an die
Entwicklung der Pay-TV-Anbieter Premiere gekoppelt, mit
53
Konzernlagebericht und Lagebericht
dem im August 2004 eine exklusive Verbreitung in Deutschland bis 31. Dezember 2009 vereinbart wurde. Hier bleibt
die künftige Entwicklung abzuwarten, auch wenn sich der
Junior-Kanal im Berichtsjahr positiv entwickelt hat.
Nach wie vor strebt EM.TV die Internationalisierung der
Pay-TV-Aktivitäten an, um die Abhängigkeit vom deutschen
Markt zu reduzieren. Eine möglicherweise eintretende weitere Schwächung des Pay-TV-Marktes könnte zur Folge haben,
dass sich Junior.TV im Ausland nicht so zügig wie beabsichtigt etablieren kann. Insbesondere könnte bei Schwächen
im deutschen Markt auch die Möglichkeit, sich im gegenseitigen Austausch Zugang zu Programmfenstern bei ausländischen Pay-TV-Kanälen zu beschaffen, entfallen.
Merchandising
Das Merchandising-Geschäft ist typischerweise stark von
der gesamtwirtschaftlichen Konjunkturlage sowie der Attraktivität der zu vermarktenden Themen abhängig. Zudem kann
sich auch bei anfänglich erfolgreichen Themen die Marktakzeptanz rasch negativ verändern, so dass sich wegen der
meist kurzen Laufzeiten von Merchandising- und Lizenzverträgen eine nachhaltige Verwertung nicht sicher prognostizieren lässt. Schließlich sind Anbieter von Merchandising- und
Lizenzthemen darauf angewiesen, zusätzlich zu bereits erworbenen Themen sich kontinuierlich den Zugang zu neuen,
attraktiven Themen in ausreichendem Umfang zu verschaffen. Auch EM.TV ist diesen marktüblichen Risiken ausgesetzt.
Zudem ist in der derzeitigen Marktsituation das Merchandising- und Lizenzhandelsgeschäft von einem spürbaren Überangebot von Lizenzthemen im Kinderbereich und von dem
damit einhergehenden Rückgang des Preisniveaus geprägt.
EM.TV begegnet diesen Risiken durch die Positionierung
als Full Service Merchandising-Agentur, die Lizenznehmern
ein umfangreiches Paket an Service- und Beratungsleistungen anbietet. Zusätzlich soll eine Risikoreduktion durch
eine Ausweitung der Zielgruppen erreicht werden.
54
8.5 Chancen im Segment Unterhaltung
Im Bereich Produktion verfügt EM.TV als einer der weltweit
führenden Anbieter von Kinder- und Jugendprogrammen
über ein langjähriges und umfangreiches Know-how bei der
Einschätzung der Marktchancen von Produktionen. Zudem
wurde dieser Bereich im vergangenen Jahr personell gestärkt
und organisatorisch neu geordnet. Diese Faktoren mindern
das Risiko von Fehleinschätzungen der Marktchancen einzelner Produktionen und bieten die Möglichkeit, neue attraktive Programme mit entsprechenden Vermarktungschancen
zu entwickeln und zu produzieren.
Im TV-Vertrieb verfügt EM.TV durch eine Vielzahl national
und international geschlossener Rahmenverträge über eine
gute Ausgangssituation im Kampf um Sendeplätze für Kinder- und Jugendunterhaltung. Der Zugriff auf eine der größten Bibliotheken weltweit bietet zudem den Wettbewerbsvorteil, ganze Kanäle und Programmfenster mit hochwertigen Kinder- und Jugendprogrammen zu bestücken.
Der weltweite Markt für Produzenten und Rechtehändler im
Bereich Kinder- und Jugendprogramm befindet sich in einer
Phase der Konsolidierung. Nach Ansicht von Marktexperten,
denen sich die Gesellschaft anschließt, wird es zur Bildung
größerer Einheiten und damit zum Ausscheiden kleinerer
Wettbewerber kommen. EM.TV sieht in diesem Prozess die
Chance, eine aktive Rolle zu spielen und aus der Konsolidierung gestärkt im Sinne der Verbesserung der nationalen
und internationalen Marktposition hervorzugehen.
8.6 Finanzrisiken
Ausfallrisiken
Ein Bonitäts- oder Ausfallrisiko besteht in der Gefahr, dass
der Schuldner einer Forderung diese nicht mehr begleichen
kann. Das maximale Ausfallrisiko bei den originären Finanzinstrumenten entspricht in der Theorie dem Zeitwert aller
Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten gegenüber denselben Schuldnern, soweit die Aufrechnungslage hergestellt
werden kann. In den Jahresabschlüssen der EM.TV AG und
des EM.TV-Konzerns wurde identifizierten Ausfallrisiken
durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Darüber hinaus sichert die Gesellschaft das Risiko eines Ausfalls durch
Insolvenz eines Gläubigers in weiten Teilen durch Versicherung von Forderungen ab.
Zinsrisiko
Die Gesellschaft ist nur in geringem Maße Zinsschwankungen ausgesetzt. Diese Zinsschwankungen beziehen sich
auf zinssensible liquide Mittel, Bankverbindlichkeiten und
Wandel- sowie Optionsschuldverschreibungen. Da die Gesellschaft nur über geringe variabel verzinsliche Finanzinstrumente verfügt, wurden keine Zinssicherungsgeschäfte
abgeschlossen.
Währungsrisiken
Ein Währungsrisiko besteht insbesondere dort, wo Forderungen oder Verbindlichkeiten in einer anderen Währung
als der dem Jahresabschluss zu Grunde liegenden Währung
existieren. Wechselkursschwankungen können dann den
Zeitwert in der Abschlusswährung Euro verändern. Für den
Konzern spielt hier vor allem das Wechselkursverhältnis
des US-Dollars zum Euro eine Rolle. Zur Verringerung der
mit seiner Geschäftstätigkeit verbundenen Wechselkursrisiken schloss der Konzern insbesondere beim US-Dollar
Währungssicherungsgeschäfte auf zukünftige Zahlungsmittelzuflüsse ab. Da die Entwicklung des US-Dollars zum
Euro nicht vorhergesagt werden kann, können hieraus auch
in Zukunft weitere Ergebniseffekte entstehen.
8.7 Risiken bei juristischen Verfahren
Liquiditätsrisiken
Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsverpflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität
oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können.
Zum Bilanzstichtag 2005 verfügte der EM.TV-Konzern über
ausreichend Liquiditätsreserven.
Der EM.TV-Konzern könnte mittel- bis langfristig zur Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten oder zur
Wachstumsfinanzierung zur Aufnahme von Fremdkapital
über den Kapitalmarkt oder über Kreditinstitute gezwungen
sein. Es ist aus heutiger Sicht nicht gesichert, dass diese
Finanzierungsquellen zu marktgerechten Konditionen oder
überhaupt zur Verfügung stehen.
Schadensersatzansprüche und Aktionärsklagen
Bisher sind insgesamt 140 Klagen und 21 Mahnbescheide
sowie eine Reihe von Anspruchsschreiben bei der EM.TV
& Merchandising AG bzw. der EM.TV AG eingegangen. Die
gesamte Schadenssumme beläuft sich derzeit auf rund
13 Mio. Euro.
Außerdem wurde ein Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe gestellt. Bei der „ÖRA“, der Öffentlichen Rechtsauskunft- und Vergleichsstelle der Freien und Hansestadt
Hamburg, waren vier Anträge auf Durchführung eines Güteverfahrens gestellt worden. Die Ansprüche sind nach dem
Scheitern der Güteverfahren klageweise geltend gemacht
worden. Die Ansprüche werden auf unterschiedliche Rechtsgrundlagen und Sachverhalte gestützt; Hintergrund ist der
Kursrückgang der EM.TV-Aktie.
Alle bisher ergangenen Urteile (63 erstinstanzliche und 28
zweitinstanzliche Urteile) sind zugunsten von EM.TV erfolgt.
Etwa 50 Urteile sind mittlerweile rechtskräftig. Eine Reihe
von Klägern hat ihre Klagen vor einer gerichtlichen Entscheidung zurückgenommen.
Ein Kläger hat in 2005 einen Antrag auf Feststellung einer
Reihe von Tatsachen- und Rechtsfragen nach dem neuen
Kapitalanleger Musterverfahrensgesetz (KapMuG) gestellt.
55
Konzernlagebericht und Lagebericht
Es ist möglich, dass über bestimmte Fragen ein solches
Musterverfahren durchgeführt wird, mit der möglichen Folge einer Bindungswirkung für andere Verfahren.
den Gremien nicht eingeholt und bei der Entscheidungsfindung die jeweiligen wirtschaftlichen Grundlagen nicht
hinreichend ermittelt wurden.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Klägern im
Einzelfall der Nachweis der Kausalität gelingt und sie ein
zusprechendes Urteil erreichen. Sollte dieser Fall eintreten,
wird die Gesellschaft etwaige Regressansprüche gegen frühere Organmitglieder geltend machen.
Die Gesellschaft schätzt ihre Chancen in allen Verfahren
als gut ein.
Für die Führung der diversen Aktiv- und Passivprozesse der
Gesellschaft entstehen teilweise erhebliche Rechtskosten
(rund 1,3 Mio. Euro), die im Falle des Unterliegens nicht
ausgeglichen werden können.
8.8 Chancen bei juristischen Verfahren
Organhaftungsverfahren gegen ehemalige Organe
Am 13. Oktober 2004 hat die EM.TV AG beim Landgericht
München I Klage gegen frühere Organmitglieder im Zusammenhang mit dem Erwerb der Formel 1-Beteiligung im Jahr
2000 eingereicht. Zudem wird auch auf Feststellung geklagt,
dass frühere Organmitglieder verpflichtet sind, die EM.TV AG
von Ansprüchen der Deutsche Morgan Grenfell-Gruppe freizustellen. Neben diesem bereits bekannten Verfahren hat
die Gesellschaft im August 2005 gegen eine Reihe von früheren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern wegen möglicher Pflichtverletzung im Zusammenhang mit der Theatro
Centro GmbH, dem Beteiligungserwerb an der Tabaluga
GmbH sowie einer Großspende an eine gemeinnützige Organisation eine weitere Klage vor dem Landgericht München I
eingereicht.
Darüber hinaus hat die EM.TV AG im September 2005 drei
weitere Verfahren wegen Pflichtverletzungen früherer Organmitglieder eingeleitet bzw. fortgeführt, da nach Ansicht der
Gesellschaft bei verschiedenen Ko-Produktions- bzw. Lizenzverträgen die erforderlichen Zustimmungen der entsprechen-
56
8.9 Steuerliche Risiken
Als Bestandteil der in 2004 durchgeführten Restrukturierung
hatte sich die EM.TV AG verpflichtet, die indirekt gehaltene
Beteiligung an der Tele München Gruppe zu verkaufen. Ende
2004 verkaufte die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG, ein
Tochterunternehmen der EM.TV AG, ihre Anteile an der Tele
München Gruppe. Dieser Vorgang löste keine unmittelbare
Steuerbelastung für die EM.TV AG aus, es kann aber nicht
ausgeschlossen werden, dass der Abgang indirekt Auswirkungen auf den Restrukturierungsgewinn hat. Dies wiederum
hätte Auswirkungen auf die steuerliche Situation der EM.TV
AG nach der Restrukturierung. Als Risiko hieraus könnte
eine Steuerlast von etwa 13 Mio. Euro für die EM.TV AG
entstehen.
Im Zusammenhang mit der Restrukturierung wurden verschiedene Gesellschaften an den die EM.TV AG einen Anteilsbesitz von mehr als 50 Prozent hielt innerhalb des
Konzerns umstrukturiert. Sollte bei diesen Gesellschaften
innerhalb der nächsten fünf Jahre überwiegend neues Vermögen zugeführt werden, würde der zum Zeitpunkt des
Anteilsbesitzwechsels vorhandene steuerliche Verlustvortrag untergehen.
9. Angaben zu den Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
Am 11. Januar 2006 teilte die Gesellschaft mit, dass die
EM.Entertainment GmbH die restlichen 50 Prozent an der
Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd. übernommen hat. Damit besitzt
EM.Entertainment GmbH nun 100 Prozent an der australischen Produktionsgruppe einschließlich einer Beteiligung
von 45 Prozent an Yoram Gross Productions, einer Produktionseinheit der Gruppe, an der die Gründer weiterhin eine
Mehrheitsbeteiligung halten werden.
Am 14. Februar 2006 haben sich DSF und Premiere auf
eine strategische Kooperation verständigt, die auf drei Jahre
ausgerichtet ist. Unter der Marke „Champions TV“ präsentiert Premiere ab der Spielzeit 2006/2007 an jedem Spieltag eine europäische Top-Begegnung der UEFA Champions
League live und unverschlüsselt im DSF. An den 13 Spieltagen wird „Champions TV“ ausgewählte Begegnungen aller
deutscher Mannschaften und Highlights weiterer Spiele zeigen. „Champions TV“, das in Abstimmung mit der UEFA entwickelt wurde, wird von Premiere produziert.
Durch diese Vereinbarungen ist von keinen signifikanten
Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis von DSF auszugehen. Es wird jedoch eine Steigerung des Marktanteils und
die Festigung der Positionierung als Fußballsender erwartet.
Am 3. März 2006 haben sich PLAZAMEDIA und Arena Sport
Rechte und Marketing GmbH (nachfolgend Arena) über eine
weit reichende Zusammenarbeit geeinigt. Die Vereinbarung
sieht vor, dass PLAZAMEDIA für Arena exklusiv die gesamte
produktionstechnische Herstellung der von Arena angebotenen Live-Berichterstattung der Spiele der DFL Deutsche
Fußball Bundesliga und 2. Fußball-Bundesliga für die Spielzeiten 2006/2007, 2007/2008 und 2008/2009 übernimmt.
Das Transaktionsvolumen ist abhängig von dem seitens
Arena geplanten Programmvorhaben und wird sich über die
gesamte Laufzeit vermutlich im mittleren zweistelligen
Millionen-Euro-Bereich, zumindest jedoch im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bewegen.
10. Prognosebericht
10.1 Konjunkturelles Umfeld
Konjunkturexperten gehen davon aus, dass sich die robuste
Entwicklung der Weltwirtschaft auch im Jahr 2006 fortsetzen
wird. Als Motoren der Weltkonjunktur werden weiterhin die
asiatischen Schwellenländer Indien und China, aber nach
wie vor auch die USA und zunehmend auch Japan gesehen.
Die Prognosen für die Euro-Zone sind übereinstimmend ver-
halten optimistisch. So rechnet die OECD mit einem Wachstum des BIP in Höhe von 2,1 Prozent. Auch für Deutschland
wird von einer leichten Belebung der wirtschaftlichen Entwicklung ausgegangen, wobei eine leichte Zunahme des
privaten Konsums für möglich gehalten wird (Quellen: Wirtschaftsprognosen 2006, BZ Bank/F.A.Z. Institut, 18. November 2005; OECD Ausblick, 29. November 2005)
57
Konzernlagebericht und Lagebericht
10.2 Branchenumfeld
10.4 Prognose und Ausblick
Allgemein wird 2006 nicht mit einer Belebung des TV-Werbemarktes gerechnet. Auch wenn die Ersteinbuchungen zu
Jahresbeginn über Vorjahresniveau lagen, so wird eher von
einer stagnierenden Entwicklung ausgegangen. Impulse
können jedoch von Großereignissen ausgehen, insbesondere von der FIFA WM 2006™ (Quellen: GfK Werbeklima,
OMG Sommermonitor 2005, OMW).
Der EM.TV Konzern sieht sich gerade angesichts der jüngsten Veränderungen im Sportumfeld in Deutschland hervorragend positioniert. Das Auftreten neuer starker Marktteilnehmer im Pay-TV ermöglicht dem Konzern neue Kundenbeziehungen zu etablieren und strategische Partnerschaften
einzugehen. In die gleiche Richtung wirken Digitalisierung
und die zunehmende Übertragung bewegter Bilder im Internet. Für EM.TV eröffnet sich damit mittelfristig die Perspektive, für endkundenorientierte Verbreitungsnetze (Kabel,
Satellit, breitbandiges Internet) Produzent oder wesentlicher
Lieferant insbesondere von Sportinhalten zu werden, wobei
sich offensichtliche Ansatzpunkte im Bereich Fußball ergeben. Sowohl Wachstum in Umsatz und Ergebnis wie eine
Senkung der Volatilität der Umsätze angesichts geringerer
Werbemarktabhängigkeit und breiterer Kundenbasis können
so angestrebt werden.
10.3 Strategische Schwerpunkte
Für das Jahr 2006 werden strategische Schwerpunkte sowohl im Ausbau des Sportbereiches als auch in der Stärkung
des Entertainmentbereiches liegen.
Im Sportbereich wird im Zuge der Neuvergabe der Übertragungsrechte der Bundesliga ein Hauptaspekt die Erweiterung des Kundenportfolio der PLAZAMEDIA sein. Ferner gilt
es, die Markenstellung von Sport1 vor dem Hintergrund der
FIFA WM 2006™ weiter auszubauen. Für DSF und Sport1
wird ein wesentlicher Schritt in der Realisierung von zusätzlichen Werbeerlösen aus dem Bereich der Wett- und Spieleanbieter liegen.
Im Entertainmentbereich wird dem Start neuer Produktionen
hohe Bedeutung zukommen. Gleichzeitig wird es gelten,
die Auswertungsbreite zu erhöhen, insbesondere im Mobilfunkumfeld. Die anstehende Konsolidierung im Entertainmentumfeld enthält die Chance zu wertsteigernden M&AAktivitäten, idealerweise in Verbindung mit dem Zugang zu
den angelsächsichen Märkten.
Aus der Holdingperspektive ist zudem aus derzeitiger Sicht
eine Umfinanzierung des Konzerns bis zum Jahr 2007 zu
erwägen.
Für das Geschäftsjahr 2006 erwartet der Vorstand eine
Steigerung des Konzernumsatzes von etwa 10 Prozent. Für
das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) wird derzeit noch
keine konkrete Prognose abgegeben, da es unter anderem
im Zusammenhang mit dem Aufbau von Neugeschäft (insbesondere im Bereich Sportwetten) zu derzeit noch nicht
quantifizierbaren Ergebnisbelastungen kommen kann. Es
ist jedoch bereits absehbar, dass die Ergebnisentwicklung
in den wesentlichen operativen Einheiten des Konzerns im
Jahr 2006 positiv sein wird.
Unterföhring, 17. März 2006
Der Vorstand
Werner E. Klatten, Vorsitzender
Rainer Hüther, Mitglied
Dr. Andreas Pres, Mitglied
58
59
60
EM.TV will für seine Investoren eine nachhaltige Rendite erwirtschaften
und sich ihnen gegenüber transparent, kosteneffizient und generell verantwortungsbewusst darstellen.
61
62
Konzernabschluss I Inhalt
Konzernabschluss
64
66
67
68
69
69
76
81
96
102
103
106
107
108
108
111
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzernkapitalflussrechnung
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
Konzern-Anhang
Allgemeine Erläuterungen
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz
Erläuterungen zu einzelnen Posten der GuV
Erläuterungen zu einzelnen Posten der Kapitalflussrechnung
Segmentberichterstattung
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle
Verpflichtungen
Angaben zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
Sonstige Pflichtangaben
Sonstige Erläuterungen und Angaben
Bestätigungsvermerk
AG-Einzelabschluss
114
116
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
63
Konzernabschluss I Konzernbilanz
AKTIVA ZUM 31. DEZEMBER 2005 in TEUR
Anhang
31.12.2005
31.12.2004
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
3.1
89.832
94.056
Geschäfts- oder Firmenwert
3.2
54.508
8.906
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
3.3
1.285
1.617
Technische Anlagen und Maschinen
3.3
7.806
3.965
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3.3
4.026
1.702
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
3.3
790
73
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
3.4
5.253
2.768
328
322
Langfristige Forderungen
3.5
9.021
12.761
Aktive latente Steuern
3.6
Sonstige Finanzanlagen
6.069
4.895
178.918
131.065
Kurzfristige Vermögenswerte
Waren und unfertige Erzeugnisse/Leistungen
64
72
66
68.650
46.991
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
3.7
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
3.8
2.827
4.346
Sonstige Vermögenswerte
3.9
19.886
138.194
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
3.10
45.806
105.961
137.241
295.558
316.159
426.623
PASSIVA ZUM 31. DEZEMBER 2005 in TEUR
Anhang
31.12.2005
31.12.2004
Eigenkapital
3.11
Gezeichnetes Kapital
3.11
66.601
65.617
Eigene Anteile
3.11
-16.726
-17.317
Zur Durchführung beschlossener
Kapitalerhöhung geleistete Einlagen
3.11
3.274
983
Kapitalrücklage
3.11
101.600
100.631
Andere Rücklagen
3.11
Verlustvortrag
Ergebnisanteil Anteilseigner
Anteile Minderheiten
316
33
-7.937
-142.268
229
134.331
6.242
11.090
153.599
153.100
Langfristige Schulden
Langfristige Rückstellungen
3.20
1.763
3.100
Finanzverbindlichkeiten
3.13
64.549
181.935
Pensionsrückstellungen
3.14
210
0
Passive latente Steuern
3.15
8.966
7.316
75.488
192.351
30
Kurzfristige Schulden
Anleihen
3.16
30
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
3.17
5.577
0
3.353
3.100
17.516
18.759
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
3.18
Verbindlichkeiten gegenüber Joint Ventures
1.386
1.675
44.106
36.511
16.871
Sonstige Verbindlichkeiten
3.18
Sonstige Rückstellungen
3.19
9.837
Steuerrückstellungen
3.20
5.267
4.226
87.072
81.172
316.159
426.623
65
Konzernabschluss I Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2005 in TEUR
Anhang
1.1 bis
31.12.2004
206.619
Umsatzerlöse
4.1
209.495
Andere aktivierte Eigenleistungen
4.2
569
1.152
210.064
207.771
22.413
76.847
Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material
-44.647
-40.987
Aufwendungen für bezogene Leistungen
-69.312
-76.951
-113.959
-117.938
-43.328
-41.503
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
4.3
4.4
Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
Personalaufwand
4.5
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
des Anlagevermögens und Sachanlagen
-6.857
-6.739
-50.185
-48.242
-15.548
-22.519
Abschreibungen
4.6
-15.548
-22.519
Sonstige betriebliche Aufwendungen
4.7
-47.093
-45.326
5.692
50.593
-216
Betriebsergebnis
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
4.8
-16
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
4.9
2.685
5.010
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
4.10
-11
-2.925
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
4.11
-7.565
-4.363
-4.891
-2.278
0
94.366
785
142.465
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
-1.335
-2.975
Latente Steuern
1.625
-1.182
290
-4.157
1.075
138.308
Finanzergebnis
Restrukturierungsergebnis
4.12
Ergebnis vor Steuern
Steuern
4.13
Ergebnis nach Steuern
davon Ergebnisanteil Minderheiten
-846
-3.977
Ergebnisanteil Anteilseigner
229
134.331
0,00
3,22
0,00
2,96
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
66
1.1 bis
31.12.2005
4.14
Konzernabschluss I Kapitalflussrechnung
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2005 in TEUR
1.1 bis
31.12.2005
1.1 bis
31.12.2004
Ergebnisanteil Anteilseigner
229
134.331
Minderheitenanteile
846
3.977
Latente Steuern
-1.638
1.224
Ertragssteuern
1.335
2.975
Zinsergebnis
4.880
-647
Anhang
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Restrukturierungsgewinn
Materialaufwand durch verbrauchsbedingten Anlagenabgang
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
16
216
0
-94.366
2.326
9.151
15.558
15.834
-47
-520
Übrige nicht zahlungswirksame Posten
-5.735
-44.197
Zunahme/ Abnahme der Vorräte, Forderungen aLL, sowie anderer Aktiva,
die nicht der Investitions- u. Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
-9.834
16.103
Abnahme der Verbindlichkeiten aLL sowie anderer Passiva, die nicht der
Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
-9.928
-21.473
Gezahlte Zinsen
-4.215
-198
Erhaltene Zinsen
2.333
4.749
Gezahlte Ertragsteuern
-401
-969
Erhaltene Ertragsteuern
243
0
-4.032
26.190
Cash-Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
Auszahlungen für Erwerbe von Unternehmen/Unternehmensanteilen
5.2
-49.772
-1.828
-4.597
-13.613
Auszahlung für das Sachanlagevermögen
-7.737
-4.659
Auszahlung für Finanzanlagen
-2.511
-71
5
620
81
106
Auszahlung für immaterielles Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Cash-Flow durch Veränderung der liquiden Mittel durch Entkonsolidierung
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und Zuschüsse der Gesellschafter
Auszahlungen von Dividenden
Einzahlungen von Minderheiten
Auszahlungen durch Tilgung von langfristigen Verbindlichkeiten
Einzahlungen durch Aufnahme von langfristigen Verbindlichkeiten
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Cash-Flow der Berichtsperiode
Nettofinanzmittel zu Beginn des Geschäftsjahres
Nettofinanzmittel zum Ende des Geschäftsjahres
5.1
118.000
89
53.469
-19.356
0
67.220
4.833
1.054
0
-3
160
0
-124.986
-18.853
4.200
4.684
-115.793
-13.118
-66.356
60.936
105.961
47.573
40.229
105.961
Auswirkungen Währungsdifferenzen
624
-2.548
Veränderung der Nettofinanzmittel
-66.356
60.936
67
Konzernabschluss I Entwicklung des Konzerneigenkapitals
1. JANUAR 2004 BIS 31. DEZEMBER 2005 in TEUR
Gezeichnetes
Kapital
Stand 1.1.2004
146.054
Beschlossene
Eigene KapitalAnteile erhöhung
0
0
KapitalAndere
Ergebnisanteil
rücklagen Rücklagen Verlustvortrag Anteilseigner
1.968.527
651
Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr
Entnahme aus der Sonderrücklage
wegen Rückzahlung Wandeldarlehen
-24
Personalaufwand aus aktienbasierter
Vergütung
-129.965
-129.965
129.965
-28.660
-126.062
126.062
28.265
Schaffung eigener Anteile
17.343 -17.343
0
0
24
57
Kapitalerhöhung aus Optionsausübung
-507
28.660
0
507
0
28.265
0
Kapitalerhöhung aus Schuldverschreibungen
26
983
Verrechnung Kapitalrücklage mit
Ergebnisvortrag
3.184
3.184
45
1.054
-1.968.527
0
1.968.527
Veränderung des Konsolidierungskreises
-2
Kapitalanpassungen
-84
Unterschiede Währungsumrechnung
65.617 -17.317
983
100.631
33
Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr
Einlage aus Wandlung von Wandeldarlehen
983
Kapitalerhöhung aus Schuldverschreibungen
-3
-3
3.977
138.308
-142.268
134.331
11.090
153.100
134.331
-134.331
0
-983
0
3.274
3.274
1.560
969
591
Personalaufwand aus aktienbasierter Vergütung
65
65
Veränderung des Konsolidierungskreises
Unterschiede Währungsumrechnung
184
184
-5.878
-5.878
229
846
1.075
229
6.242
153.599
218
218
Übernahme von Minderheiten
Jahresüberschuss
66.601 -16.726
-84
134.331
Jahresüberschuss
Stand 31.12.2004
-2
-144
-144
Ausbezahlte Gewinne
68
-17.552
17
Kapitalerhöhung durch Anteilsausgabe
an Bondgläubiger (Erlass)
Stand 31.12.2005
7.202
17
Entnahme aus Kapitalrücklage wegen
Untergang Wandlungsrecht Wandelanleihe
Kapitalerhöhung aus Optionsausübung
Summe
57
Einlage aus Wandlung von Wandeldarlehen
Kapitalherabsetzung durch Verschmelzung (73:10)
-2.010.021
Anteile
Minderheiten
3.274
101.600
316
-7.937
Konzernabschluss I Anhang
1. Allgemeine Erläuterungen
1.1 Allgemeine Angaben zum Konzern
1.2 Rechnungslegung
Die EM.TV AG als Obergesellschaft hat ihren Sitz in der
Beta-Straße 11, Unterföhring bei München, Deutschland.
Anwendung der IFRS-Vorschriften
Der Konzernabschluss der EM.TV AG wurde nach § 315a
Abs. 1 HGB in Übereinstimung mit den International
Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU
anzuwenden sind und den ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Es wurden alle zum
31. Dezember 2005 zwingend anzuwendenden IFRS/IAS
sowie SIC/IFRIC beachtet.
Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns umfassen die folgenden Segmente:
Segment Sport
Dieses Segment beinhaltet das Abdecken der gesamten
medialen Wertschöpfungskette im Bereich Sport, beginnend mit dem originären Lizenzrecht über die Produktion
und Umsetzung von Inhalten bis hin zur Distribution über
die eigene TV- und Online-Plattform
Segment Unterhaltung
Dieses Segment beinhaltet den Vertrieb von Fernseh- und
Heimvideorechten sowie von Rechten an Tonträger-, Fernsehund Musikproduktionen einschließlich Merchandising und
Promotion, ferner die Produktion bzw. Koproduktion von
Film- und Fernsehbeiträgen.
Der Abschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale
und die Berichtswährung des Unternehmens darstellt. Die
Betragsangaben erfolgen grundsätzlich in tausend Euro
(TEUR), sofern nichts anderes vermerkt ist.
Mit Ausnahme der Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd., Sydney,
Australien, deren Geschäftsjahr zum 30. Juni 2006 endet,
schließen die Konzerngesellschaften zum 31. Dezember
2005 ab. Bei Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd. wurde zur periodengerechten Zuordnung ein Zwischenabschluss auf den
Konzernabschlusstermin erstellt.
Eine Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen
Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen befindet sich in diesem Anhang. Die Auswirkungen sowohl
der Erst- als auch der Entkonsolidierung von Tochter- und
Gemeinschaftsunternehmen werden im Abschnitt "Angaben zum Konsolidierungskreis" dargestellt.
Die Gewinn- und Verlust-Rechnung wurde nach dem
Gesamtkostenverfahren erstellt.
Den Jahres- bzw. Zwischenabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen den jeweiligen Geschäftstätigkeiten entsprechende einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Annahmen, die die Beträge der Vermögenswerte,
Verbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen zum
Bilanzstichtag sowie die Erträge und Aufwendungen des
Berichtsjahres beeinflussen. Nähere Angaben zu den Grundlagen der Schätzungen finden Sie unter der jeweiligen
Bilanzposition separat erläutert.
69
Konzernabschluss I Anhang
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Gesellschaft erstmalig den IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ angewandt. Die
Vergleichszahlen des Vorjahres wurden gemäß IFRS 2 Ziffer
55 angepasst. Laut IFRS 2 Ziffer 53 wurden alle nach dem
7. November 2002 gewährten und zum 1. Januar 2005
noch nicht ausübbaren Optionen in die Bewertung einbezogen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung werden
unter Punkt 2.8 dargestellt.
Auf eine vorzeitige Anwendung des IFRS 7 „Finanzinstrumente: Anhangangaben“ (verpflichtend ab 1. Januar 2007),
IFRS 6 „Exploration und Evaluierung von mineralischen
Ressourcen“ (verpflichtend ab 1. Januar 2006), der Änderungen des IAS 39 (Wahlrecht der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert) (verpflichtend ab 1. Januar 2006) und
des IAS 19 (Versicherungsmathematische Gewinne und
Verluste, Gruppenpläne und Angabenpflichten) (verpflichtend ab 1. Januar 2006) sowie der IFRIC 4,5 und 6 (verpflichtend ab 1. Januar 2006) wurde verzichtet. Die Anwendung dieser Vorschriften führen bis auf die Änderung des
IAS 39 voraussichtlich zukünftig zu keinen Änderungen in
der Bilanzierung. Die Änderung des IAS 39 wird dazu führen, dass die bisher in „erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet“ klassifizierten Finanzinstrumente u.U. in
„zur Veräußerung verfügbar“ umklassifiziert werden müssen und deren Wertschwankungen im Eigenkapital anstatt
in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet werden.
Erläuterung wesentlicher Unterschiede zwischen den
angewandten IFRS und den deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB)
Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte, insbesondere Film- und Merchandisingrechte (Produktion und
Entwicklung), wurden, sofern die Voraussetzungen des IAS
38 erfüllt sind, im vorliegenden IFRS Konzernabschluss zu
Herstellungskosten aktiviert. Nach HGB besteht hingegen
ein Aktivierungsverbot.
70
Ein derivativer Geschäfts- oder Firmenwert (“Goodwill”)
wird nach IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben. Stattdessen wird jährlich mittels eines Werthaltigkeitstests ein
eventueller Abschreibungsbedarf ermittelt. Nach HGB muss
ein erworbener Geschäfts- oder Firmenwert planmäßig
über die Nutzungsdauer verteilt oder in den Folgejahren zu
mindestens je einem Viertel abgeschrieben werden. Ein bei
der Konsolidierung entstehender passivischer Unterschiedsbetrag (“Badwill”) wird nach IFRS 3 sofort ergebniswirksam
aufgelöst. Nach HGB darf die ergebniswirksame Auflösung
nur erfolgen, wenn das den niedrigeren Kaufpreis begründende Ereignis eingetreten oder es klar ist, dass der passivische Unterschiedsbetrag zum Abschlussstichtag einem
realisierten Gewinn entspricht.
Schuldverschreibungen werden nach IAS 32 in einen Eigenund einen Fremdkapitalanteil aufgeteilt. Daneben werden
diese Anteile um die auf sie entfallenden Emissionskosten
vermindert. Nach HGB unterbleibt die Verrechnung der Emissionskosten und für den Eigenkapitalanteil wird, um die
Verpflichtung zum Rückzahlungsbetrag zu bilanzieren, ein
Disagio gebildet, welches über die Laufzeit ratierlich abgeschrieben oder sofort ergebniswirksam verfasst wird.
Nach IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ sind Optionen auf
Bezug von Aktien des ausgebenden Unternehmens an Mitarbeiter und Organe mit ihrem beizulegenden Wert zum Ausgabezeitpunkt zu bewerten. Der so ermittelte Betrag ist über
die Laufzeit der Option zu verteilen und als Personalaufwand zu berücksichtigen. Gleichzeitig wird ein gesonderter
Posten im Eigenkapital in gleicher Höhe gebildet.
Nach HGB werden die ausgegebenen Optionen zum Bilanzstichtag mit ihrem inneren Wert bewertet und die Differenz
zum inneren Wert zu Periodenbeginn entsprechend als Aufwand und Rückstellung erfasst. Der innere Wert zum Bilanzstichtag kann erheblich vom Optionswert zum Zeitpunkt
der Ausgabe abweichen.
1.3 Angaben zum Konsolidierungskreis
VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN in %
Anteil
am Kapital
In den Konzernabschluss
einbezogener Zeitraum
ACC-Agentur für Communication und Concept
Gesellschaft für Public Relation GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
Creation Club (CC) GmbH, Unterföhring
100
31.12. bis 31.12.2005
DSF Deutsches SportFernsehen GmbH, Ismaning
100
1.1. bis 31.12.2005
EM.Entertainment GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
EM.Sport GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
0
1.1. bis 31.12.2005
EM Supply Handelsgesellschaft mbH i.L., Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
EM.TV France S.A.S., Paris, Frankreich
100
1.1. bis 31.12.2005
EM.TV Musikverlag GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
EM.TV Publishing GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
EM.TV USA Inc., New York, USA
100
nicht einbezogen
EM.TV Verwaltungs GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
EM.TV & Wavery B.V. Rijswijk, Niederlande
100
1.1. bis 31.12.2005
EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
EM-VA Film und TV-Produktions GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
Haffa Inc., Hermosa Beach, USA
100
nicht einbezogen
Junior Produktions GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
Junior.TV GmbH & Co. KG, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
Junior.TV Verwaltungs GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
60
22.12. bis 31.12.2005
EM.TV Sport Management GmbH
MUC Media GmbH, München
OM Oktoberfest München, Merchandising, Film und Fernseh GmbH i.L., Unterföhring
100
nicht einbezogen
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion, Ismaning
100
1.1. bis 31.12.2005
85
1.1. bis 31.12.2005
Produktions-GbR Castillo II, Unterföhring
66,5
1.1. bis 31.12.2005
Produktions-GbR Cocco Bill, Unterföhring
60
1.1. bis 31.12.2005
Produktions-GbR Nick & Perry, Unterföhring
90
1.1. bis 31.12.2005
Produktions-GbR Tabaluga II, Unterföhring
65
1.1. bis 31.12.2005
Produktions-GbR The World of Tosh, Unterföhring
75
1.1. bis 31.12.2005
Sport Media Holding GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
Sport1 GmbH, Ismaning
100
1.1. bis 31.12.2005
Sport1 Multimedia GmbH, Wien, Österreich
100
1.1. bis 31.12.2005
Tabaluga Film- und Fernsehproduktion GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2005
PMM Sports Production GmbH, Ismaning
71
Konzernabschluss I Anhang
Gemeinschaftsunternehmen
Die Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) werden
im Wege der Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.
GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN in %
Anteil
am Kapital
In den Konzernabschluss
einbezogener Zeitraum
Produktions-GbR Fairy Tale Police Department, Unterföhring
50
1.1. bis 31.12.2005
Produktions-GbR Flipper + Lopaka 2, Unterföhring
50
1.1. bis 31.12.2005
Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd., Sydney, Australien
50
1.1. bis 31.12.2005
Anteilige Beträge der Bilanzposten, die auf Joint
Ventures entfallen
Anteilige Beträge der Gewinn- und Verlustrechnung, die
auf Joint Ventures entfallen
AKTIVA, JOINT VENTURES in TEUR
GuV-POSITION, JOINT VENTURES in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Langfristige Schulden
4.044
3.852
Kurzfrisitige Schulden
2.332
1.857
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
PASSIVA, JOINT VENTURES in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
1.104
1.052
Kurzfristige Schulden
1.140
830
1.1. bis
31.12.2004
3.465
8.454
260
960
Materialaufwand
-1.053
-8.820
Personalaufwand
-1.213
-1.707
Abschreibungen
-1.313
-3.151
-465
-4.654
Finanzergebnis
70
246
Steuerertrag/-aufwand
16
-82
-233
-8.754
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Langfristige Schulden
1.1 bis
31.12.2005
ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN in %
Anteil
am Kapital
In den Konzernabschluss
einbezogener Zeitraum
Planeta Junior S.L., Barcelona, Spanien
33,33
1.1. bis 31.12.2005
Planeta Junior s.r.I., Mailand, Italien
33,33
1.1. bis 31.12.2005
66,7
1.1. bis 31.12.2005
Tabaluga Coproduktions GbR, Unterföhring
72
Trackdown Digital Pty. Limited, Sydney, Australien
21
1.1. bis 31.12.2005
arena media GmbH, München
25
12.7. bis 31.12.2005
Assoziierte Unternehmen
Die assoziierten Unternehmen werden „at equity“ in den
Konzernabschluss einbezogen.
Eine detaillierte Darstellung über die Vermögenswerte, die
Schulden, die Erlöse und die Periodenergebnisse der assoziierten Unternehmen findet sich unter Punkt 3.4.
Tabaluga Coproduktions GbR, Unterföhring
Bei der Tabaluga Coproduktions GbR sind entsprechend
den gesellschaftsvertraglichen Regelungen sämtliche
wesentlichen Geschäftsentscheidungen mit qualifizierter
Mehrheit (75 Prozent) zu treffen. Demgemäß ist die Möglichkeit der Kontrolle durch die EM.TV nicht gegeben. Insofern kommt die quotale bzw. volle Konsolidierung nicht in
Betracht. Die Beteiligung wurde trotz des nominalen Mehrheitsanteils „at equity“ einbezogen.
Im Geschäftsjahr 2005 fanden folgende Veränderungen
des Konsolidierungskreises statt:
Erstkonsolidierungen:
EM.TV Sport Management GmbH, Ismaning
Mit Wirkung zum 1. Januar 2005 wurde diese Gesellschaft
in den Konzernabschluss einbezogen. Die EM.TV AG besitzt
eine jederzeit ausübbare Option, 90 Prozent der Anteile und
Stimmrechte zu übernehmen. Hierbei handelt es sich um
potentielle Stimmrechte gemäß IAS 27.14. Ein Kaufpreis
wurde nicht entrichtet. Die Gesellschaft entwickelt neue
Geschäftsmodelle im Bereich Sport. Das Stammkapital
beträgt 25 TEUR.
arena media GmbH, München
Mit Wirkung zum 12. Juli 2005 erwarb die PLAZAMEDIA
GmbH TV- und Film- Produktion, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der EM.TV AG, 33,33 Prozent an der arena
media GmbH. Die Kapitaleinlage betrug 2.500 TEUR und
wurde bar bezahlt. Das Stammkapital wurde im Zuge der
Kapitalerhöhung von 50 TEUR auf 75 TEUR erhöht. Diese
Gesellschaft betreibt einen interaktiven Auktionskanal. Mit
Wirkung zum 27. September 2005 wurde der Anteil der
PLAZAMEDIA durch eine Kapitalerhöhung auf 100 TEUR
und den Einstieg eines weiteren Gesellschafters auf 25
Prozent reduziert.
MUC Media GmbH, München
Mit Vertrag vom 22. Dezember 2005, erwarb die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion, eine 100-prozentige
Tochtergesellschaft, sämtliche Anteile an der MUC Media
GmbH. Als Kaufpreis wurden 25 TEUR in bar geleistet. Die
Gesellschaft ist im Bereich Herstellung und Abwicklung von
TV-Produktionen tätig.
Das Stammkapital betrug 25 TEUR. Im Zuge des Erwerbes
wurde eine Kapitalerhöhung durch Ausgabe von zwei
neuen Geschäftsanteilen um 75 TEUR auf nunmehr 100
TEUR vorgenommen, wodurch sich der Anteilsbesitz der
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion auf 60
Prozent reduzierte. Im Rahmen dieser Kapitalerhöhung
wurden weitere 284 TEUR in bar für den Geschäftsanteil
und ein Agio geleistet.
Creation Club (CC) GmbH, Unterföhring
Mit Wirkung zum 31. Dezember 2005, erwarb die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion, eine 100 prozentige
Tochtergesellschaft, für die Summe von 16.433 TEUR
sämtliche Anteile an der Creation Club (CC) GmbH. Der
Kaufpreis wurde bzw. wird in bar geleistet. Die Gesellschaft
erbringt Dienstleistungen in den Bereichen On Air Design
und On Air Promotion. Das Stammkapital beträgt 25 TEUR.
Wäre die Creation Club (CC) GmbH bereits zum 1. Januar
2005 in den Konzernabschluss einbezogen worden, hätte
das folgende Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis des
Konzerns gehabt.
73
Konzernabschluss I Anhang
AUSWIRKUNGEN AUF UMSATZ UND ERGEBNIS in TEUR
Umsatzerlöse
Ergebnis
nach Steuern
18.266
395
1.1.-.31.12.2005 (vollkonsolidiert)
Creation Club (CC) GmbH
Alle anderen Gesellschaften waren Neugründungen bzw.
nahmen erst nach Einstieg des EM.TV Konzerns ihre Geschäftstätigkeit auf. Deshalb hätte eine Einbeziehung zum
Beginn des Geschäftsjahres Umsatz und Ergebnis nicht
beeinflusst.
Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden bei der Creation
Club (CC) GmbH langfristige Kundenverträge in Höhe von
5.271 TEUR aktiviert, die über die Vertragslaufzeit abgeschrieben werden. Die Aktivierung erfolgte auf Basis einer
Fünfjahresergebnisplanung. Darüber hinaus wurden keine
weiteren aktivierungsfähigen immateriellen Werte identifi-
ziert. Des Weiteren entsprechen die Buchwerte der übrigen
Bilanzposten weitgehend den Zeitwerten.
Der den Geschäftswert bzw. Goodwill repräsentierende
Mehrpreis lässt sich aufgrund der positiven Geschäftsaussichten, sowie bestehender Synergien zwischen der Angebotspalette der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion
als auch der Dienstleistungen der Creation Club (CC) GmbH
begründen. Des Weiteren können mit Hilfe der PLAZAMEDIA
GmbH TV- und Film-Produktion besser neue Kunden für die
Creation Club (CC) GmbH akquiriert werden.
Die übernommenen Vermögenswerte und Schulden werden detailliert pro Bilanzposten bei den Erläuterungen zur
Kapitalflussrechnung (Pos. 5.2) dargestellt.
Bei der MUC Media GmbH sowie bei der EM.TV Sport
Management GmbH wurden keine Kaufpreisallokationen
vorgenommen, da hier keine stillen Reserven bzw. Lasten
vorlagen.
AUSWIRKUNGEN VON ERSTKONSOLIDIERUNGEN in TEUR
Langfristige
Vermögenswerte
Kurzfristige
Vermögenswerte
Umsatzerlöse
Ergebnis
nach Steuern
EM.TV Sport Management GmbH
0
-1.055
1.486
1.461
0
181
Creation Club (CC) GmbH
0
0
19.357
2.068
2.186
2.805
MUC Media GmbH
0
-1
521
121
0
74
0
-344
2.156
0
0
0
Langfristige
Schulden
Langfristige
Schulden
Tochterunternehmen (vollkonsolidiert)
Beteiligungsunternehmen (at equity)
arena media GmbH
Unternehmenszusammenschlüsse nach dem 31.12.2005
Yoram Gross-EM.TV Pty Ltd., Sydney, Australien
Mit Vertrag vom 11. Januar 2006 übernahm die EM.Entertainment GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft
74
der EM.TV AG, die ausstehenden 50 Prozent des bisherigen Gemeinschaftsunternehmens Yoram Gross-EM.TV PTY
Ltd. Der Kaufpreis betrug 4.674 TEUR, Verkäufer ist der
bisherige Partner Yoram Gross Holdings.
Ab diesem Zeitpunkt wird die Gesellschaft mittels Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden (bisher quotal).
Der Kaufpreis wird zu 623 TEUR auf stille Reserven im vorhandenen Filmvermögen, zu 623 TEUR auf eine technische
Neuentwicklung im interaktiven Spielebereich und zu 156
TEUR auf den Beteiligungsbuchwert der Beteiligung Trackdown Digital Pty. Ltd. verteilt. Weitere aufdeckungsfähige und
bilanzierbare Potentiale bzw. Risiken existieren nicht. Der
Restbetrag stellt den Goodwill der Akquisition dar.
Dieser Goodwill ist dadurch gerechtfertigt, dass jetzt die
Potentiale und Synergien besser genutzt werden können, als
es vorher als Gemeinschaftsunternehmen möglich war, sowie
aufgrund der positiven Geschäftsaussichten der Gesellschaft
und ihrer Tochtergesellschaften.
Aufgrund noch nicht vorliegender Abschlüsse zum Akquisitionszeitpunkt können Angaben zu den zu übernehmenden
Vermögenswerten und Schulden und die genaue Höhe des
Firmenwertes noch nicht gemacht werden.
Konsolidierungsmethoden
Alle wesentlichen Tochterunternehmen, für die die Möglichkeit
der Beherrschung durch die EM.TV AG besteht, werden voll in
den Konzernabschluss einbezogen. Die Konsolidierung von
Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) erfolgt anteilsmäßig, d.h. Vermögenswerte und Schulden, sowie Aufwendungen und Erträge werden entsprechend der Beteiligungsquote in den Konzernabschluss übernommen. Die Bewertung
der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen erfolgt anhand der Equity-Methode.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach IFRS 3 durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem neu bewerteten
anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbes. Dabei werden Vermögenswerte und
Schulden mit ihrem Zeitwert angesetzt. Verbleibende aktivische Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert,
welcher jährlich einer Überprüfung der Werthaltigkeit unterzogen werden muss. Ein daraus resultierender Abschreibungsbedarf wird ergebniswirksam als Aufwand erfasst. Ein aus der
Kapitalkonsolidierung resultierender passivischer Unterschiedsbetrag wird vollständig im Jahr des Entstehens als
Ertrag ausgewiesen.
Die nach der Equity-Methode im Konzern erfassten Beteiligungen werden mit ihren Anschaffungskosten im Erwerbszeitpunkt erfasst. Ein evtl. aufgedeckter Goodwill wird im Beteiligungsansatz erfasst und nicht als eigenständiger Geschäftsund Firmenwert bilanziert. Die Ergebnisse der Gesellschaften
werden anteilig in den Konzern übernommen und dem
Beteiligungsbuchwert zugerechnet.
Unternehmen, die den Konsolidierungskreis verlassen, da
eine Beherrschungsmöglichkeit nicht mehr besteht, werden
gemäß IAS 27 nicht mehr voll konsolidiert. Als Zeitpunkt der
Entkonsolidierung wird dabei stets der Stichtag des Ausscheidens des Tochterunternehmens angesehen. Die Entkonsolidierung stellt sich in diesem Zusammenhang als Abgang aller
auf das Tochterunternehmen entfallenden Vermögenswerte
einschließlich Geschäftswert und Schulden dar. Die bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen Aufwendungen und Erträge bleiben weiterhin im Konzernabschluss berücksichtigt.
Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden
eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den
voll konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet, bestehende Differenzbeträge werden erfolgswirksam eliminiert. Zwischengewinne werden, soweit sie wesentlich sind, eliminiert. Konzerninterne Erträge werden mit den
korrespondierenden Aufwendungen verrechnet.
75
Konzernabschluss I Anhang
1.4 Währungsumrechnung
Die Bilanzen der ausländischen Konzerngesellschaften
werden nach dem Konzept der funktionalen Währung mit
den Mittelkursen am Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnung mit Jahresdurchschnittskursen und das Eigenkapital zu historischen Kursen umgerechnet. Sich hieraus
ergebende Umrechnungsdifferenzen sowie Differenzen aus
der Währungsumrechnung von Vorjahresvorträgen werden
ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.
In den Abschlüssen der einzelnen Konzerngesellschaften
werden die in Fremdwährung geführten Posten, die unterjährig zum Zeitpunkt der Transaktion bewertet werden,
grundsätzlich zum Jahresendkurs umgerechnet und die
daraus resultierenden Währungsdifferenzen unmittelbar
ergebniswirksam gezeigt.
Die Wechselkurse der konzernrelevanten Währungen zum
Euro veränderten sich wie folgt:
WECHSELKURS ZUM EURO: 1 EUR
Australien – AUD
USA – USD
Stichtagskurs
2005
1,61090
1,17970
2004
1,74849
1,36040
2005
1,63060
1,24539
2004
1,68668
1,24386
Durchschnittskurs
Basis der Stichtagskurse ist der amtliche Mittelkurs am
letzten Handelstag des jeweiligen Wirtschaftsjahres.
2. Bilanzierungs- und Bewertungsansätze
2.1 Immaterielle Vermögenswerte
Hierunter werden im Wesentlichen Filmrechte, Merchandisingrechte und EDV-Programme sowie im Rahmen von
Kaufpreisallokationen aufgedeckte immaterielle Werte wie
z.B. Kundenbeziehungen ausgewiesen, deren Bewertung zu
Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer und
außerplanmäßiger Abschreibungen sowie leistungsbezogener Abgänge erfolgt. Wir verweisen hierzu auf unsere Ausführungen unter dem Abschnitt „Grundsätze der Gewinnrealisierung“. Der Ermittlung der Abschreibungen liegt
grundsätzlich die Laufzeit (Film- und Merchandisingrechte,
Kundenbeziehungen) bzw. die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei Jahren (EDV-Programme) zugrunde. In
Einzelfällen werden Filmrechte außerplanmäßig abgeschrieben. Film- und Merchandisingrechte mit unbegrenzter
76
Nutzungsdauer werden gemäß IAS 38 nicht planmäßig
abgeschrieben sondern jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung
unterzogen. (weitere Erläuterungen unter Punkt 2.13)
Produktionskosten für Lizenzen werden nach Fertigstellung
der Filmproduktion aktiviert und nach denselben Maßstäben wie Film- und Merchandisingrechte abgeschrieben. Die
Aktivierung umfasst direkt zurechenbare Kosten wie auch
den Produktionen zurechenbare Entwicklungskosten. Gemäß IAS 38 unterblieb eine Aktivierung von allgemeinen
Forschungs- und Entwicklungskosten.
2.2 Geschäfts- oder Firmenwert
Die derivativen Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu
Anschaffungskosten angesetzt. Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben sich aus den Unterschieden zum Erwerbs-
zeitpunkt zwischen den Anschaffungskosten und den Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte
und Schulden. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden
den Segmenten, als kleinste Zahlungsströme generierende
Einheiten, zugeordnet.
Für die Geschäftswerte wird einmal jährlich und, wenn entsprechende Hinweise vorliegen, ein “impairment test” nach
IAS 36 vorgenommen, um den erzielbaren Betrag festzustellen, der den höheren Wert aus Nettoveräußerungswert
und Nutzungswert darstellt, und dem Buchwert gegenüberzustellen. Liegt der ermittelte erzielbare Betrag unter dem
Buchwert, ist eine außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen. Eine planmäßige Abschreibung erfolgt nach IFRS 3
nicht. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den Geschäftsoder Firmenwert können in den Folgeperioden nicht wieder
zugeschrieben werden.
2.3 Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten werden mit ihren Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen unter Zugrundelegung einer
Nutzungsdauer von 25 Jahren, soweit Gebäude betroffen
sind, bewertet. Technische Anlagen sowie Betriebs- und
Geschäftsausstattung werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich plan- bzw. außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Die planmäßige Abschreibung erfolgt
linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von
drei bis zehn Jahren. Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als
Aufwand erfasst.
Im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen, bei denen
der Konzern als Leasingnehmer auftritt, erfolgt eine Aktivierung des Leasingobjektes und die Passivierung einer
betragsgleichen Leasingverbindlichkeit, sofern das wirtschaftliche Eigentum am Leasingobjekt dem Leasingnehmer zuzurechnen ist (Finanzierungsleasing). Dies ist gemäß
IAS 17 der Fall, sofern der Leasingnehmer im Wesentlichen
alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken
aus dem Leasingobjekt trägt. Die Aktivierung erfolgt in diesen Fällen zum beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstandes zu Beginn des Leasingverhältnisses oder mit dem
Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser niedriger ist. Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten
werden unter den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten in der Bilanz ausgewiesen. Der Zinsanteil der Leasingverbindlichkeit wird über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst.
Soweit das wirtschaftliche Eigentum am Leasingobjekt dem
Leasinggeber zuzurechnen ist (Operating-Leasing), erfolgt
die Bilanzierung des Leasingobjektes beim Leasinggeber.
Leasingzahlungen im Zusammenhang mit Operating-Leasingverhältnissen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als sonstiger betrieblicher Aufwand in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
2.4 Finanzielle Vermögenswerte
Die finanziellen Vermögenswerte beinhalten Beteiligungen
an assoziierten Unternehmen, übrige Beteiligungen, sonstige
Ausleihungen sowie Derivate, die unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen werden. Mit Ausnahme der
nach der Equity-Methode bewerteten Anteile an assoziierten
Unternehmen werden die Beteiligungen und die kurzfristigen
finanziellen Vermögenswerte gemäß IAS 39 der Kategorie
„zum beizulegenden Zeitwert ergebniswirksam bewertete
Vermögenswerte“ zugeordnet.
Das Management klassifiziert finanzielle Vermögenswerte
jeweils zum Zeitpunkt des Erwerbs und überprüft in regelmäßigen Abständen, ob die Kriterien für die Einstufung eingehalten werden. Alle Ankäufe und Veräußerungen von
finanziellen Vermögenswerten werden zum Handelstag
erfasst. Die Anschaffungskosten beinhalten die Trans-
77
Konzernabschluss I Anhang
aktionskosten. In der Folgezeit werden die übrigen Beteiligungen und die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte
wie Derivate, mit dem Zeitwert, der dem Börsenkurs zum
Bilanzstichtag entspricht, neu bewertet. Soweit kein Marktwert vorliegt, wird mit anderen Bewertungsmethoden ein
beizulegender Zeitwert ermittelt. Die realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste aus den Veränderungen
des Zeitwerts dieser finanziellen Vermögenswerte werden
zum Zeitpunkt ihrer Entstehung in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Die Ausleihungen werden als Kredite und Forderungen
klassifiziert und zu fortgeführten Anschaffungskosten
bilanziert.
2.5 Vorräte
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und der
Waren erfolgt zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren
voraussichtlichen Nettoverkaufserlösen abzüglich noch anfallender Kosten (absatzorientierte verlustfreie Bewertung).
Die Anschaffungs- und Herstellkosten werden nach der
Durchschnittsmethode bewertet. Nicht gängige und schwer
verkäufliche Bestände werden vollständig abgewertet.
2.6 Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Kurzfristige Forderungen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Nicht verzinsliche monetäre Forderungen mit einer
Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit einem Zinssatz von 5,488 Prozent p.a. auf den Barwert abgezinst.
Gemäß IAS 18 wird im vorliegenden Konzernabschluss in
den Umsatzerlösen der Nettowert der Transaktion unter
Berücksichtigung der Finanzierungsaspekte ausgewiesen.
Bestehen an der Einbringlichkeit der Forderung Zweifel, werden die Kundenforderungen mit dem niedrigeren realisierbaren Betrag angesetzt. Neben den erforderlichen Einzel-
78
wertberichtigungen wird aufgrund historischer Erfahrungswerte eine pauschalierte Einzelwertberichtigung für allgemeine Ausfallrisiken angesetzt. Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen annähernd den Zeitwerten.
2.7 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Diese Position beinhaltet Barmittel und Sichteinlagen bei
Kreditinstituten, die nur unwesentlichen Wertschwankungen
unterliegen sowie eine Fälligkeit von weniger als drei Monate
aufweisen. Gleichzeitig werden unter diesem Posten beschränkt verfügbare Sichteinlagen gezeigt, welche im Rahmen von Bürgschaftsgewährungen zur Sicherung hinterlegt
sind. Die flüssigen Mittel sind zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt; Fremdwährungsbestände sind zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag bewertet und entsprechen
somit den Zeitwerten.
2.8 Aktienoptionen
Gemäß IFRS 2 Ziffer 53 wurden sämtliche nach dem 7. November 2002 an Mitarbeiter oder Organe ausgegebenen
und zum 1. Januar 2005 noch nicht ausübbaren Optionen
mit dem Zeitwert zum jeweiligen Ausgabetag bewertet. Der
sich daraus ergebende Personalaufwand wird über die verbleibenden Haltefristen unter Berücksichtigung der Fluktuation verteilt.
Für Optionen, die vor dem 7. November 2002 gewährt wurden und nicht nach IFRS 2 bewertet werden, bestehen
lediglich bestimmte Angabepflichten (s. Abschnitt 3.11).
Nach IFRS 2 Ziffer 55 ist eine Anpassung der Vergleichsinformationen und ggf. des Eröffnungsbilanzwertes der Gewinnrücklagen für die früheste dargestellte Berichtsperiode
vorzunehmen. Dadurch ergaben sich Anpassungen in der
Gewinn- und Verlustrechnung als auch in der Bilanz des
Vorjahres. (siehe folgende Tabelle)
AUSWIRKUNGEN DER ERSTMALIGEN ANWENDUNG VON
IFRS 2 in TEUR
1.1. bis
31.12.2005
1.1. bis
31.12.2004
Personalaufwand
-65
-57
Latente Steuern
24
21
GuV-Effekt
Anpassung Bilanz zum 31.12.2004
Anpassung Rücklage
87
Verlustvortrag
-54
Aktive latente Steuern
33
Durch die erstmalige Anwendung des IFRS 2 ergeben sich
nur marginale, nicht darstellbare (weniger als ein Cent pro
Aktie) Auswirkungen auf das unverwässerte und verwässerte Ergebnis je Aktie.
2.9 Rückstellungen
Die Rückstellungen berücksichtigen gemäß IAS 37 alle erkennbaren Verpflichtungen gegenüber Dritten, deren Ursprung in der Vergangenheit liegt und bei denen es sowohl
wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung zu
einem Mittelabfluss führt, als auch, dass eine zuverlässige
Schätzung der Verpflichtungshöhe vorgenommen werden
kann.
Die Rückstellungen werden in Höhe des erwarteten Mittelabflusses, oder bei längerfristigen Rückstellungen, sofern
der Zinseffekt wesentlich ist, mit dem unter Verwendung
des zutreffenden aktuellen Marktzinses berechneten Barwertes des erwarteten Mittelabflusses angesetzt.
Die versicherungsmathematische Bewertung der leistungsorientierten Pensions- und ähnlichen Verpflichtungen innerhalb der Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen
Verpflichtungen beruht auf dem Anwartschaftsbarwertver-
fahren. Aufgrund des anzuwendenden Anwartschaftsbarwertverfahrens („projected unit credit method“) werden die
zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum
Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche
bewertet. Bei der Bewertung werden Trendannahmen für
die relevanten Größen, die sich auf die Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Als relevante Größen werden die
erwarteten Steigerungen von Gehältern und Renten
berücksichtigt. Die Pensionsverpflichtungen wurden auf
der Basis eines versicherungsmathematischen Gutachtens
ermittelt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene
Zinsanteil wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden bei
ihrer Entstehung vollumfänglich erfolgswirksam erfasst.
Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden
Geschäften (Drohverlustrückstellungen) werden gebildet,
wenn die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung eines
Geschäftes höher als der erwartete wirtschaftliche Nutzen
sind. Bevor eine Rückstellungsbildung in Frage kommt,
werden Wertminderungen auf Vermögenswerte, die mit diesem Geschäft zusammenhängen, vorgenommen.
2.10 Schulden
Unter Schulden werden lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (Anleihen, Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute),
Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten, erhaltene Anzahlungen und sonstige Verbindlichkeiten subsumiert. Diese
werden jeweils mit den fortgeführten Anschaffungskosten
passiviert. Unterverzinsliche sowie unverzinsliche längerfristige Schulden werden, soweit der Zinseffekt wesentlich ist,
bei Anschaffung mit ihrem Barwert angesetzt und bis zur
Fälligkeit periodengerecht aufgezinst.
Die ausgewiesenen Buchwerte der unter diesem Posten
erfassten monetären Schulden entsprechen deren Zeitwerten. Wegen der Bilanzierung der langfristigen Finanzverbind-
79
Konzernabschluss I Anhang
lichkeiten wird auf die gesonderte Erläuterung unter Punkt
3.14 verwiesen.
2.11 Latente Steuern
Der Konzern ermittelt latente Steuern für temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten und den steuerlichen
Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden sowie für
steuerliche Verlustvorträge. Aktive latente Steuern aus abzugsfähigen temporären Unterschieden und steuerlichen
Verlustvorträgen werden nur in dem Umfang ausgewiesen,
in dem mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen
werden kann, dass das jeweilige Unternehmen ausreichend
steuerpflichtiges Einkommen zur Realisierung erzielen kann.
Die latenten Steuern für temporäre Differenzen in den
Einzelabschlüssen werden in Übereinstimmung mit IAS
12.47 auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in den
einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw.
künftig anzuwenden sind. Im Konzern werden latente
Steuern einheitlich mit 37,5 Prozent angesetzt.
Soweit die aktiven und passiven latenten Steuern gegenüber
demselben Steuerschuldner (-gläubiger) bestehen, dieselbe Steuerart betreffen und sich im gleichen Geschäftsjahr
wieder ausgleichen, wurde eine Saldierung vorgenommen.
Verpflichtungen im Wesentlichen erfüllt hat, das heißt, die
Serie bzw. die TV-Programme zur Ausstrahlung bereit sind
und lediglich vom TV-Sender angefordert werden müssen.
Im Merchandisingbereich werden zumeist Verträge mit anrechenbarer Minimumgarantie geschlossen. Diese führt bei
Lizenzbeginn zu einem entsprechenden Umsatz. Werden
von den Lizenznehmern über diese Minimumgarantie hinaus weitere Umsätze gemeldet, werden diese ratierlich vereinnahmt.
Grundsätzlich erfolgt die Umsatzrealisierung erst dann,
wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
> es liegt ein vor dem Bilanzstichtag unterschriebener
Vertrag vor;
> die Serien bzw. Programme sind fertig gestellt und ausgeliefert oder stehen zur Auslieferung bereit;
> es kann davon ausgegangen werden, dass nichts gegen
die Begleichung der Forderungen spricht;
> der Gesamtbetrag der Lizenzgebühren steht fest, er ist
mit dem Lizenznehmer vereinbart und auch bei Nichtausstrahlung der Serien bzw. Programme seitens des Lizenznehmers zu zahlen;
> die Lizenzzeit hat begonnen.
Vertriebs- und Vermarktungsprovisionen für Film- und Merchandisingrechte werden bei Abschluss der Verträge erfasst,
da wir unsere Leistung erfüllt haben.
2.12 Fremdkapitalkosten
Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
2.13 Grundsätze der Periodenabgrenzung
Zeitpunkt der Periodenabgrenzung
Umsatzerlöse im Segment Unterhaltung werden zum Zeitpunkt der Übertragung der Ausstrahlungsrechte realisiert.
Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Gesellschaft ihre
80
Bei den Sportgesellschaften werden die Umsatzerlöse zum
Zeitpunkt der Leistungserbringung realisiert. Soweit es sich
um Werbeerlöse handelt, erfolgt die Umsatzrealisierung
grundsätzlich am Tag der Ausstrahlung des Werbespots. Im
Produktionsbereich erfolgt die Realisierung der Umsätze
mit Fertigstellung und Abnahme der Produktion durch den
Auftraggeber.
Abschreibungen und lizenzzeitbezogene Aufwandserfassung
Laufzeitbezogene Abschreibungen
Filmrechte, die sich im Anlagevermögen befinden, werden
linear über die Nutzungsdauer, in der Regel zwischen fünf
und 20 Jahre, abgeschrieben. Soweit es sich um kurzlebiges
Filmvermögen handelt, dessen Auswertungsrechte z.B. auf
Kino beschränkt sind, kann die Abschreibungsdauer auch
deutlich geringer sein (zwischen ein und fünf Jahren).
Verbrauchsbedingter Anlagenabgang
Zur verursachungsgerechten und leistungsbezogenen Aufwands- und Ertragsabgrenzung werden über die laufzeitbezogene Abschreibung hinaus leistungsbezogene Abgänge
kongruent zur gewährten Lizenzzeit verrechnet. Die zusätzlich zu erfassenden Abgänge werden unter den Materialaufwendungen ausgewiesen.
„Impairment test“
Für Geschäfts- oder Firmenwerte und für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wird gemäß
IAS 36 jährlich ein „impairment test“ durchgeführt. Dies
bedeutet, dass diese Vermögenswerte auf eingetretene
Wertminderungen überpürft werden. Dabei sind mögliche
Wertaufholungen auf in Vorperioden durchgeführte Wertminderungen zu berücksichtigen. Darüber hinaus muss, wenn
entsprechende Hinweise auf Wertminderungen vorliegen
ein „impairment test“ auch unterjährig erfolgen. Anhaltspunkte für eine Wertminderung sind beispielsweise in
einer deutlichen Zeitwertminderung des Vermögenswertes,
signifikanten Veränderungen im Unternehmensumfeld,
substanziellen Hinweisen für eine Überalterung oder in veränderten Ertragserwartungen zu sehen. Grundlage für die
Berechnung einer Impairment-Abschreibung ist die
Ermittlung des erzielbaren Betrages, welcher der höhere
aus Nettoveräusserungspreis oder Nutzungswert eines
Vermögenswertes ist. Sofern die Ermittlung des erzielbaren
Betrages in Form des Nutzungswertes erfolgt, werden hierbei entsprechende Cash-Flows zugrunde gelegt.
Soweit sich aus den „impairment tests“ Wertaufholungen
ergeben, werden diese erfolgswirksam vorgenommen,
maximal bis zu den theoretisch bestehenden fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Ausgenommen von den
Wertaufholungen sind Wertminderungen auf Firmenwerte.
3. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz
3.1 Immaterielle Vermögenswerte
Über den klassischen Lizenzrechtehandel hinaus betätigt
sich der Konzern auch in der Koproduktion und Kofinanzierung von Zeichentrickserien. Im Konzern befinden sich zum
Bilanzstichtag 4 Programme in verschiedenen Stufen der
Koproduktion. Die Finanzierung erfolgt entweder aus vorhandener Liquidität oder durch spezielle Projektkredite.
Die immateriellen Vermögenswerte sind mit den beizulegenden Nutzungswerten angesetzt, die im Rahmen eines
„impairment test“ mittels einer “Discounted Cash-FlowMethode” ermittelt wurden. Dieser Methode lag ein einheitlicher Diskontierungszinssatz von 6 Prozent zugrunde. Die
Ermittlung dieses Zinssatzes erfolgte nach der Sicherheitsäquivalenzmethode.
81
Konzernabschluss I Anhang
IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE in TEUR
Immaterielle
Vermögenswerte
Geleistete
Anzahlungen
Summe
immaterielle
Vermögenswerte
652.509
1.494
654.003
8.906
5.569
0
5.569
45.601
1
Geschäftsoder Firmenwert
Anschaffungs- und Herstellungskosten 2005
1. Januar 2005
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
491
0
491
3.556
1.040
4.596
0
15.817
0
15.817
0
646.308
2.534
648.842
54.508
558.594
1.353
559.947
0
322
0
322
0
Abschreibungen des Geschäftsjahres
12.227
0
12.227
0
Abgänge
13.486
0
13.486
0
557.657
1.353
559.010
0
646.138
14.397
660.535
72.246
936
-6.449
-5.513
-48.241
-2
Sonstige Zugänge
Abgänge
Summe 31. Dezember 2005
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2005
Währungsunterschiede
Summe 31. Dezember 2005
0
Anschaffungs- und Herstellungskosten 2004
1. Januar 2004
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
-235
0
-235
Sonstige Zugänge
13.575
38
13.613
0
Abgänge
14.397
0
14.397
15.097
Umbuchungen
6.492
-6.492
0
0
652.509
1.494
654.003
8.906
1. Januar 2004
375.075
1.353
376.428
42.700
Veränderung Konsolidierungskreis
174.058
0
174.058
-27.601
Summe 31. Dezember 2004
Kumulierte Abschreibungen
Währungsunterschiede
-151
0
-151
-2
10.960
0
10.960
0
Außerplanmäßige Abschreibungen
8.312
0
8.312
0
Zuschreibungen
6.685
0
6.685
0
Abgänge
2.975
0
2.975
15.097
558.594
1.353
559.947
0
Restbuchwerte 2005
88.651
1.181
89.832
54.508
Restbuchwerte 2004
93.915
141
94.056
8.906
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Summe 31. Dezember 2004
82
Der zukünftige Nutzungswert der Filmrechte wird von einer
Vielzahl von Auswertungsformen beeinflusst. Maßgeblich
ist dabei das Wachstum der Werbeeinnahmen der Fernsehsender. Das Unternehmen schätzt, belegt durch externe
Studien, das jährliche Wachstumspotential ein. Diese Annahme lag den Impairment-Betrachtungen zugrunde. Sollte
sich das Wachstum um einen Prozentpunkt verändern,
würde sich nach diesem Modell eine Wertänderung des
Nutzungswertes von rund drei Prozent nach sich ziehen.
Der zukünftige Cash-Flow ist bei den Sportgesellschaften
modelltheoretisch durch die Entwicklung des Werbemarktes beeinflusst; bei DSF Deutsches SportFernsehen GmbH
insbesondere auch durch die Entwicklung der Zuschauermarktanteile. Das über dem Detailplanungszeitraum hinausgehende Wachstum wurde mit 0 Prozent festgelegt.
Sollte sich das Wachstum um einen Prozentpunkt ändern,
würde das eine Wertveränderung von rund 5 Prozent nach
sich ziehen.
Aus dem „impairment test“ ergaben sich im aktuellen
Berichtszeitraum keine außerplanmäßige Abschreibung
(Vj. 8.312 TEUR). Im Vorjahr erfolgte zusätzlich eine Wertaufholung aus in den Vorjahren durchgeführten außerplanmäßigen Abschreibungen von 6.685 TEUR. Von den im
Konzern ausgewiesenen immateriellen Vermögenswerten
sind 53.045 TEUR (Vj. 59.885 TEUR) unter anderem als
Sicherheit für die 8% Optionsschuldverschreibung 2004/
2009 verpfändet (siehe Beschreibung Sicherheiten unter
Punkt 3.13).
Im Zusammenhang mit den in den Vorjahren und im Berichtszeitraum erworbenen Anteilen an Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen weist der Konzern folgende Geschäftswerte aus:
GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
162
162
Segment Sport
54.346
8.744
Gesamt
54.508
8.906
Segment Entertainment
Bei unserer derzeitigen Abschreibungsquote beträgt die
durchschnittliche Restnutzungsdauer des Filmvermögens
im Konzern 7 Jahre.
Der Buchwert von 88.651 TEUR (Vj. 93.915 TEUR) beinhaltet selbst erschaffene immaterielle Vermögenswerte in
Höhe von 13.510 TEUR (Vj. 12.634 TEUR).
3.2 Geschäfts- oder Firmenwert
Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder
Firmenwertes wurden zukünftige Cash-Flows auf Grundlage
einer detaillierten 5-jährigen Ergebnisplanungsrechnung betrachtet. Zur Errechnung des Barwertes wurde ein Diskontierungszinssatz von 12 Prozent herangezogen. Dieser Zinssatz
wurde mit Hilfe der Risikozuschlagsmethode ermittelt.
83
Konzernabschluss I Anhang
3.3 Sachanlagen
SACHANLAGEN in TEUR
Grundstücke,
grundstücksgleicheRechte
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
5.104
49
Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
Sachanlagen
6.881
6.612
73
18.670
0
2.098
0
2.147
0
0
69
0
69
123
5.710
1.189
717
7.739
Anschaffungs- und Herstellungskosten 2005
1. Januar 2005
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
Sonstige Zugänge
Abgänge
Summe 31. Dezember 2005
0
161
298
0
459
5.276
12.430
9.670
790
28.166
3.487
2.916
4.910
0
11.313
0
0
50
0
50
504
1.867
950
0
3.321
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2005
Währungsunterschiede
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Abgänge
Summe 31. Dezember 2005
0
159
266
0
425
3.991
4.624
5.644
0
14.259
5.110
3.839
6.845
33
15.827
-166
0
-1.080
0
-1.246
0
0
-37
0
-37
172
3.265
1.182
40
4.659
Anschaffungs- und Herstellungskosten 2004
1. Januar 2004
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
Sonstige Zugänge
Abgänge
Summe 31. Dezember 2004
120
2.230
298
0
533
5.104
6.881
6.612
73
18.670
2.471
2.124
4.854
0
9.449
-43
0
886
0
-929
0
0
-25
0
-25
1.068
964
1.215
0
3.247
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2004
Veränderung Konsolidierungskreis
Währungsunterschiede
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Abgänge
84
9
172
248
0
429
Summe 31. Dezember 2004
3.487
2.916
4.910
0
11.313
Restbuchwerte 2005
1.285
7.806
4.026
790
13.907
Restbuchwerte 2004
1.617
3.965
1.702
73
7.357
3.4 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
LANGFRISTIGE FORDERUNGEN in TEUR
Die unter den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
ausgewiesenen Gesellschaften haben in ihren Abschlüssen
zum 31. Dezember 2005 (außer Trackdown Digital Pty. Ltd.,
hier wurde der letzte verfügbare Abschluss vom 30. Juni
2005 zugrunde gelegt) folgende Werte ausgewiesen:
ANGABEN ZU ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN in TEUR
GuV-Effekte
Umsatzerlöse
Ergebnis
nach Steuern
Assoziierte Unternehmen
Tabaluga Coproduktions GbR
Planeta Junior Gruppe
arena media GmbH
Trackdown Digital Pty. Ltd.
127
69
11.890
1.042
268
-1.376
0
-242
31.12.2005
31.12.2004
9.608
13.783
-587
-1.022
9.021
12.761
Langfristige Forderungen
Abzinsungen
Summe
Neue Forderungen, welche im Berichtszeitraum entstanden
und nach dem 31. Dezember 2006 fällig sind, wurden mit
dem bei Entstehen gültigen Zinssatz von 5,488 Prozent
(Vj. 5,154 Prozent) abgezinst. Als Basis wird auf den 3M
EURIBOR zugegriffen, der um 300 Basispunkte erhöht wird.
Die schon vor dem Berichtszeitraum bestehenden und abgezinsten langfristigen Forderungen wurden unter Anwendung
des ursprünglichen Zinssatzes aufgezinst. Der Zeitwert der
langfristigen Forderungen beläuft sich auf 8.983 TEUR
(Vj. 12.769 TEUR).
ANGABEN ZU ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN in TEUR
Bilanz-Effekte
Summe
Vermögen
Summe
Schulden
5.836
3.255
20.595
11.162
5.200
1.430
741
665
Assoziierte Unternehmen
Tabaluga Coproduktions GbR
Planeta Junior Gruppe
arena media GmbH
Trackdown Digital Pty. Ltd.
3.6 Aktive latente Steuern
Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 6.069 TEUR (Vj.
4.895 TEUR) und die aktiven latenten Steuern aus Verlustvorträgen stellen sich wie folgt dar:
AKTIVE LATENTE STEUERN in TEUR
31.12.2005
3.5 Langfristige Forderungen
Temporäre Differenzen
der Einzelabschlüsse
Langfristige Forderungen sind alle Forderungen mit einer
Fälligkeit von über einem Jahr. In dem ausgewiesenen
Nettoforderungsbestand in Höhe von 9.021 TEUR sind
langfristige Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
von 4.028 TEUR (Vj. 3.775 TEUR) enthalten. Diese bestehen ausschließlich gegen die Planeta Junior S.L., Barcelona
sowie deren 100-prozentige Tochtergesellschaft Planeta
Junior s.r.l. Mailand.
Verlustvorträge
Unterschiede aus Konsolidierung
Summe
31.12.2004
135
130
5.920
4.765
14
0
6.069
4.895
Die Vorjahreszahl wurde aufgrund der Auswirkungen der
erstmaligen Anwendung von IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ um 33 TEUR gegenüber dem Vorjahreswert erhöht.
85
Konzernabschluss I Anhang
AKTIVE LATENTE STEUERN AUS VERLUSTVORTRÄGEN
31.12.2005
kumuliert
31.12.2004
kumuliert
Gesamt
52.377
53.864
Kein Ansatz aufgrund
fehlender Werthaltigkeit
-46.457
-49.099
negativer Zeitwert (-313 TEUR) der Devisentermingeschäfte
vor, so dass die Bilanzierung unter den sonstigen Verbindlichkeiten erfolgte.
3.8 Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
AUFGLIEDERUNG in TEUR
5.920
Summe
4.765
31.12.2005
31.12.2004
Planeta Junior S.L.
256
2.325
Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte zum Steuersatz
von 37,5 Prozent. Sie sind als langfristig anzusehen. Insgesamt liegen im Konzern steuerliche Verlustvorträge von
139.672 TEUR (Vj. 143.637 TEUR) vor.
Planeta Junior s.r.l.
812
1.275
1.131
711
3.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Nettobestand
Von den Einzelwertberichtigungen entfallen im Wesentlichen
2.167 TEUR auf Forderungen gegen die Q1 Deutschland
GmbH, 1.628 TEUR auf Forderungen gegen die SAT1 Satelliten Fernsehen GmbH, 1.622 TEUR auf Forderungen gegen
die Buena Vista International Inc. und 1.471 TEUR auf Forderungen gegen die Dr. Weinsziehr Media GmbH.
3.9 Sonstige Vermögenswerte
FORDERUNGSENTWICKLUNG in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Bruttobestand
84.116
97.519
Einzelwertberichtigungen
-14.975
-50.103
-491
-425
68.650
46.99
Pauschalisierte Einzelwertberichtigung
Tabaluga Coproduktions GbR
arena media GmbH
Aufgrund hoher Forderungsbestände in US-Dollar hat sich
die Gesellschaft im Berichtszeitraum entschlossen, Währungsabsicherungen in Form von Devisentermingeschäften
vorzunehmen. Da die Bedingungen für Hedge Accounting
gemäß IAS 39 nicht gegeben sind, werden die Effekte direkt
ergebniswirksam vereinnahmt. Am Bilanzstichtag lag ein
86
0
77
35
2.827
4.346
Übrige Gesellschaften
SONSTIGE VERMÖGENSWERTE in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Sonstige Steuern
4.683
4.451
Garantiezahlungen
4.383
3.418
Ertragssteuern
2.226
1.854
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
1.590
1.203
Debitorische Kreditoren
1.521
1.604
Geleistete Anzahlungen
1.108
1.985
0
118.000
4.375
5.679
19.886
138.194
Kaufpreisforderung
Sonstige Vermögenswerte
Summe
Nettobestand
551
Die im Vorjahr ausgewiesene Kaufpreisforderung von
118.000 TEUR bestand gegenüber der HK Beteiligungs
GmbH. Grundlage dieser Forderung, die am 3. Januar
2005 beglichen wurde, war der Verkauf der Anteile an der
Tele München Gruppe.
Die Garantiezahlungen beinhalten im Wesentlichen die
Minimumgarantiezahlungen an die FIFA und stehen im Zu-
sammenhang mit der Vermarktung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™. Sie vermindern sich
um die Zahlungsströme aus den vermittelten Umsätzen.
USD-Anlagen konnte ein durchschnittlicher Zinssatz von
2,7 (Vj. 1,5) Prozent erzielt werden.
3.11 Eigenkapital
Die sonstigen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen
Optionsprämien, geleistete Kautionen und Weiterbelastungen. Die Optionsprämie wird ergebniswirksam zum Marktwert bewertet. Die Anschaffungskosten der Währungsoption
(s.Punkt 3.10) betrugen 655 TEUR; zum Bilanzstichtag
belief sich der Marktwert auf 2.539 TEUR (Vj. 3.521 TEUR).
Darüber hinaus ist in diesem Posten noch ein Derivat in
Höhe von 207 TEUR (Vj. 470 TEUR) enthalten, welches sich
aufgrund der vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit zu 101
Prozent der 8% Optionsschuldverschreibung in Verbindung
mit einer angenommenen verbesserten Refinanzierung in
Höhe von 7,4 Prozent ergeben hat. Der Rückgang ist zum
einen auf die vorzeitige Teilrückzahlung von nominal 10
Mio. Euro zum 30. Juni 2005 und zum anderen auf die
Verminderung des Zeitwertes zurückzuführen.
3.10 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Von den ausgewiesenen flüssigen Mitteln in Höhe von
45.806 TEUR (Vj 105.961 TEUR) sind 9.500 TUSD bzw.
8.053 TEUR (Vj. 6.983 TEUR) zur Erlangung einer Zahlungsgarantie der Banken, im Zusammenhang mit der FIFA Fussball-Weltmeiterschaft 2006™, auf einem Sperrkonto hinterlegt. Die Barhinterlegung ist durch eine Währungsoption abgesichert, welche unter den sonstigen Vermögensgegenständen bilanziert ist. Des Weiteren sind 2.379 TEUR (Vj. 1.057
TEUR) aus der Einlösung von Optionen und Zertifikaten (s.
auch Punkt 3.11) für die Rückzahlung der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 verpfändet.
Soweit es sich um Tagesgelder oder kurzfristige Sichteinlagen handelt, werden diese Gelder verzinst. Bei Euro-Anlagen lag der Zinsdurchschnitt bei 2,2 (Vj. 2,0) Prozent. Bei
Wir verweisen auf die Darstellung der Entwicklung des
Konzerneigenkapitals.
Grundkapital
Das Grundkapital der Konzernobergesellschaft EM.TV AG
betrug zum 31. Dezember 2005 insgesamt 66.600.936
EUR, eingeteilt in 66.600.936 auf den Inhaber lautende
Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von 1,00 EUR
je Aktie.
Zum 31. Dezember 2004 betrug das Grundkapital der
EM.TV AG 65.617.462 EUR, eingeteilt in 65.617.462 auf
den Inhaber lautende Stückaktien. Nach erfolgter Eintragung des zum 31. Dezember 2004 separat ausgewiesenen
Postens „Zur Durchführung beschlossener Kapitalerhöhung
geleistete Einlagen“ mit Wirkung vom 3. Februar 2005, hat
sich das Grundkapital durch die erfolgte Ausübung von
Optionsrechten aus der Optionsanleihe in Höhe von
983.474 EUR auf insgesamt 66.600.936 EUR erhöht.
Eigene Anteile
Zur Bedienung der am 19. April 2004 gewährten Zertifikate wurden anfangs 15.607.652 Stammaktien als eigene
Aktien gehalten. Darüber hinaus konnten aufgrund der
unter 100 Prozent liegenden Annahmequote für die Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/
2005 insgesamt 1.735.500 Stammaktien nicht an ehemalige Gläubiger der Wandelschuldverschreibung ausgegeben
werden.
Demnach verfügte die Gesellschaft nach Abschluss der
Restrukturierung über 17.343.152 eigene Aktien mit einem
anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je eigene
87
Konzernabschluss I Anhang
Aktie bzw. insgesamt 17.343.152 EUR. In dieser Höhe
wurde die gesonderte Rücklage für eigene Anteile gemäß
IAS 32.33 gebildet.
Nachdem im Berichtszeitraum insgesamt 591.115 eigene
Aktien nach Ausübung von Bezugs- und Erwerbsrechten
aus Zertifikaten ausgegeben wurden, reduzierte sich die
Rücklage für eigene Aktien zum 31. Dezember 2005 auf
16.726.149 EUR, was einem Bestand von 16.726.149
eigenen Aktien entsprach. Aus eigenen Aktien stehen der
Gesellschaft keinerlei Rechte zu.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage des Konzerns betrug zum 31. Dezember 2005 insgesamt 101.599.782,15 EUR.
Die Ausübung von Bezugs- und Erwerbsrechten aus Zertifikaten führte im Geschäftsjahr zu einer Ausgabe von insgesamt 591.115 eigenen Aktien und einer Erhöhung der
Kapitalrücklage um 968.855,50 EUR aus den damit verbundenen Zuzahlungen.
Andere Rücklagen
In den anderen Rücklagen sind die Sonderrücklage für das
Mitarbeiterwandeldarlehen in Höhe von 50 TEUR (Vj. 50
TEUR), die Rücklage für das Mitarbeiteroptionsprogramm
von 152 TEUR (Vj. 87 TEUR ) und die Rücklage aus der
Währungsumrechnung von 218 TEUR (Vj. -104 TEUR) subsumiert.
Im Rahmen der Restrukturierung gingen die ausstehenden
2% Mitarbeiterwandeldarlehen 1997/2007, die auf Basis
des Hauptversammlungsbeschlusses vom 17. September
1997 ausgegeben wurden, auf die EM.TV AG über. Die
Inhaber der Mitarbeiterwandeldarlehen haben das Recht
zum Bezug von Stammaktien, deren rechnerischer Gesamtwert am Grundkapital den Nennbetrag der gewandelten Darlehen übersteigt. Nach § 218 Satz 2 AktG wurde
88
eine Sonderrücklage zur Deckung der Differenz zwischen
dem gewandelten Darlehen und dem anteiligen Betrag am
Grundkapital der zu gewährenden Stückaktien gebildet. Bei
Ausübung von Wandlungsrechten aus dem Mitarbeiterwandeldarlehen wird das gezeichnete Kapital aus dieser Rücklage aufgefüllt. Bei Rückzahlung von Mitarbeiterwandeldarlehen wird der entsprechende Betrag der Sonderrücklage
über erfolgsneutrale Zuführung dem Bilanzergebnis zugeführt.
Aufgrund der Anwendung von IFRS 2 wird der Aufwand aus
dem Mitarbeiteroptionsprogramm (s.u.) gleichzeitig in die
Rücklagen eingestellt. Gemäß dem Standard wurde auch
das Vorjahr entsprechend angepasst.
Die Rücklage aus der Währungsumrechnung enthält
Umrechnungsdifferenzen, die sich im Rahmen der
Konsolidierung der Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd., Sydney
ergeben haben.
Genehmigtes Kapital
Genehmigtes Kapital I
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005
wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 4. Juli 2010 einmal
oder mehrmals durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu
insgesamt 9.000.000 EUR zu erhöhen und unter bestimmten Voraussetzungen, insbesondere bei Kapitalerhöhungen
gegen Sacheinlage, das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen.
Bedingtes Kapital
Bedingtes Kapital I
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004
ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 5.625.000
EUR durch Ausgabe von bis zu 5.625.000 auf den Inhaber
lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapital-
erhöhung dient der Bedienung von Optionsrechten aus der
von der Gesellschaft als Gegenleistung für den Erwerb der
EM.Sport GmbH (ehemals EM-Sport Sportmarketing GmbH)
ausgegebenen 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009.
Nach dem die Kapitalerhöhung für die in 2004 ausgegebenen 983.474 Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am
Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie am 3. Februar 2005 im
Handelsregister eingetragen wurde, beläuft sich das Bedingte Kapital I zum 31. Dezember 2005 auf 4.641.526 EUR.
In 2005 wurden nach Ausübung von Optionsrechten weitere
insgesamt 3.273.967 Aktien mit einem anteiligen Betrag
am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie aus dem Bedingten
Kapital I ausgegeben. Die Eintragung der Kapitalerhöhung
ins Handelsregister erfolgte am 7. Februar 2006.
Zum 31. Dezember 2005 waren weitere 9.263 Optionsrechte ausstehend, die zum Bezug von bis zu 1.042.087
Stückaktien der EM.TV AG mit einem anteiligen Betrag am
Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie berechtigen.
Bedingtes Kapital II
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004
ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 181.096 EUR
durch Ausgabe von bis zu 181.096 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Wandlungsrechten aus dem
von der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG zugeteilten
2% Mitarbeiterwandeldarlehen 1997/2007.
Zum 31. Dezember 2005 waren Wandeldarlehen über
30.038 EUR nominal ausstehend, die Wandlungsrechte
auf 80.476 Stückaktien der EM.TV AG mit einem anteiligen
Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie verbriefen.
Bedingtes Kapital III
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004
ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 1.488.012
EUR durch Ausgabe von bis zu 1.488.012 auf den Inhaber
lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Optionsrechten, die
nach Hauptversammlungsbeschlüssen der ehemaligen
EM.TV & Merchandising AG vom 22. Juli 1999 und 26. Juli
2000 ausgegeben wurden (im Folgenden „Stock Options“).
Zum 31. Dezember 2005 waren insgesamt 1.915.000
Optionsrechte ausgegeben, die zum Bezug von insgesamt
262.329 Stückaktien der EM.TV AG mit einen anteiligen
Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie berechtigen.
Bedingtes Kapital IV
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004
ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 515.020
EUR durch Ausgabe von bis zu 515.020 auf den Inhaber
lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Wandlungsrechten aus
der von der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG im
Februar 2000 begebenen 4% Wandelschuldverschreibung
2000/2005.
Zum 31. Dezember 2005 waren Schuldverschreibungen
über 23.127.000 EUR nominal ausstehend, die Wandlungsrechte auf 29.820 Stückaktien der EM.TV AG mit einem
anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie
verbriefen.
Bedingtes Kapital V
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005 ist
das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 15.000.000
EUR durch Ausgabe von bis zu 15.000.000 auf den Inhaber
lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Wandlungs- und Optionsrechten aus auf Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005 bis zum 4. Juli 2010 ausgegebenen Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen mit
89
Konzernabschluss I Anhang
einem Gesamtvolumen von bis zu 100 Mio. Euro nominal.
Bis zum 31. Dezember 2005 wurde von dieser Ermächtigung kein Gebrauch gemacht.
Schlusskurse für die EM.TV-Aktie vor Ausgabe zuzüglich 5
Prozent p.a. für den Zeitraum von Ausgabe bis Ausübung.
Die Stock Options haben eine Laufzeit von 10 Jahren.
Zur Durchführung beschlossener Kapitalerhöhung geleistete Einlagen
Nach Ausübung von Optionsrechten im Jahr 2005 hat sich
das Eigenkapital durch Ausgabe von 3.273.967 Stückaktien
der EM.TV AG mit einen anteiligen Betrag am Grundkapital
von 1,00 EUR je Aktie aus dem Bedingten Kapital I um
3.274.967 EUR erhöht. Die Aktien sind voll eingezahlt und
lauten auf den Inhaber. Bis zur Eintragung der Kapitalerhöhung im Handelsregister ist dieser Betrag separat auszuweisen. Die Eintragung der Kapitalerhöhung beim Handelsregister erfolgte am 7. Februar 2006.
Das Optionsprogramm 2000 sieht vor, dass 50 Prozent der
Stock Options frühestens nach 2 Jahren (im Folgenden
Tranche 1) und die übrigen 50 Prozent frühestens nach 4
Jahre (im Folgenden Tranche 2) ausgeübt werden können.
Der Basispreis ermittelt sich aus dem Durchschnitt von
Eröffnungs- und Schlusskurs der EM.TV-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag des Ausgabebeschlusses
(Referenzpreis), jedoch mindestens der anteilige Betrag
des Grundkapitals für eine Stückaktie, zuzüglich 10 Prozent Aufschlag für die Tranche 1 bzw. 20 Prozent Aufschlag
für Tranche 2. Die Stock Options haben eine Laufzeit von
10 Jahren.
Aktienoptionen
Im Rahmen der Restrukturierung hat die Hauptversammlung der EM.TV AG am 19. März 2004 beschlossen, den
Berechtigten aus Stock Options, die von der ehemaligen
EM.TV & Merchandising AG auf Basis der Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. Juli 1999 (Optionsprogramm
1999) und 26. Juli 2000 (Optionsprogramm 2000) ausgegeben wurden, an Stelle des Rechts, zum Basispreis je
Optionsrecht je eine Inhaberaktie der EM.TV & Merchandising AG zu beziehen, das Recht zu gewähren, zum Basispreis je Optionsrecht je 10/73 Stammaktien der EM.TV AG
zu beziehen. Die zu gewährenden Aktien werden aus dem
dafür vorgesehenen Bedingten Kapital III ausgegeben.
Das Optionsprogramm 1999 sieht vor, dass 50 Prozent der
Stock Options frühestens nach 2 Jahren und die übrigen
50 Prozent frühestens nach 4 Jahren nach Ausgabe ausgeübt werden können, sofern das Vorsteuer-DVFA-Ergebnis der
Gesellschaft in den Geschäftsjahren seit Begebung und vor
Ausübung des Optionsrechts um durchschnittlich mindestens 15 Prozent p.a. gestiegen ist. Der Basispreis ermittelt
sich jeweils aus dem Durchschnitt der zehn letzten XETRA-
90
Zum 31. Dezember 2005 standen insgesamt 1.915.000
Optionsrechte (Vorjahr: 2.017.500) aus, die zum Bezug von
insgesamt 262.329 Stückaktien (Vorjahr 276.369) der
EM.TV AG mit einen anteiligen Betrag am Grundkapital von
1,00 EUR je Aktie berechtigen. Davon entfallen 348.000
Optionsrechte bzw. 47.672 Stückaktien auf das Optionsprogramm 1999 und 1.567.000 Optionsrechte bzw. 214.658
Stückaktien auf das Optionsprogramm 2000. Der Rückgang
zum Vorjahr erklärt sich mit dem Einzug von Stock Options
nach dem Ausscheiden von Mitarbeitern.
Zur Bewertung der Optionen zum Ausgabezeitpunkt wurde
das Black-Scholes-Modell unter Zugrundelegung oben
genannter Annahmen verwendet. Die erwartete Volatilität
ist eine Ableitung der historischen Schlusskurse der letzten
250 Handelstage (entspricht einem Jahr) vor dem
Beschluss-/Ausgabetermin. Für die Zeit 2002 bis 2007
wurden keine Dividenden angenommen, da auch zum
Ausgabezeitpunkt nicht mit Dividenden gerechnet werden
konnte. Die Basis für den risikolosen Zins bilden sogenannte „stripped“ Bundesanleihen, wonach durch Trennung der
Zinsansprüche vom Kapitalbetrag wirtschaftlich gesehen
ein Zinssatz für eine „synthetische Null-Kupon-Anleihe“ mit
dem Ziel des Ausschlusses der Wiederanlageproblematik
für ausgeschüttete Zinsen entsteht.
An jedem Bilanzstichtag werden die Schätzungen überprüft. Die Auswirkungen der gegebenenfalls zu berücksichtigenden Änderungen ursprünglicher Schätzungen werden
in der Gewinn- und Verlustrechnung und durch eine entsprechende Anpassung im Eigenkapital über den verbleibenden Zeitraum berücksichtigt.
Die bei der Ausübung der Optionen erhaltenen Zahlungen
werden dem gezeichnetem Kapital (Nominalwert) und der
Kapitalrücklage gutgeschrieben.
AUSGEGEBENE OPTIONEN OHNE BILANZIERUNG NACH IFRS 2
Referenzkurs
nach Verschmelzung
in EUR
Anzahl
berechtigter
Optionen
Anzahl
Aktien
Zu Beginn der
Periode ausstehend
Am Ende der
Periode
ausstehend
15. November 1999
357,55
348.000
47.671
365.500
348.000
3. August 2000
381,43
2.500
342
2.500
2.500
1. März 2001
47,45
184.500
25.273
184.500
180.500
31. Januar 2002
Ausgabedatum
16,64
1.043.000
142.876
1.061.000
992.500
7. Juni 2002
9,42
119.000
16.301
123.500
119.000
20. Dezember 2002
6,64
58.000
7.945
58.000
54.000
PARAMETER ZUR BERECHNUNG DER BEIZULEGENDEN ZEITWERTE DER NACH IFRS 2 BILANZIERTEN OPTIONEN
20.12.2002
30.06.2003
19.09.2003
2. Tranche
1. Tranche
2. Tranche
1. Tranche
2. Tranche
19.000
Ursprünglich ausgegebene Optionen
Stück
66.500
78.250
78.250
19.000
Wartefrist
Jahre
4
2
4
2
4
20.12.2012
30.06.2013
30.06.2013
19.09.2013
19.09.2013
Ablaufdatum
Marktpreis
Euro
0,91
1,60
1,60
1,51
1,51
Ausübungspreis bei Begebung*
Euro
1,09
1,76
1,92
1,66
1,81
Jahre
7
3
7
3
7
Risikoloser Zins
Prozent
3,084
2,479
3,523
3,021
3,955
Erwartete Volatilität
Prozent
67,29
68,89
68,89
65,43
65,43
Geschätzte Fluktuation
Prozent
30
30
30
30
30
erwartete Dividendenrendite
Prozent
0
0
0
0
0
Euro
7,96
12,84
14,01
12,12
13,22
Durchschnittliche Laufzeit der Option
*Ausübungspreis nach Verschmelzung
91
Konzernabschluss I Anhang
AUSGEGEBENE OPTIONEN MIT BILANZIERUNG NACH IFRS 2
Ausgabedatum
Referenzkurs
nach Verschmelzung
in EUR
Anzahl
berechtigter
Optionen
Anzahl
Aktien
Zu Beginn der
Periode ausstehend
Am Ende der
Periode
ausstehend
6,64
58.000
7.945
58.000
54.000
30. Juni 2003
11,68
137.500
18.835
137.500
137.500
19. September 2003
11,02
27.000
3.698
27.000
27.000
20. Dezember 2002
Ausschüttungen
Die EM.TV AG hat im Geschäftsjahr 2005 keine Dividende
ausgeschüttet.
3.12 Rückstellungen und Verbindlichkeiten
FRISTIGKEIT DER RÜCKSTELLUNGEN UND VERBINDLICHKEITEN in TEUR
Bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Summe
Langfristige Schulden
1.763
Langfristige Rückstellungen
1.763
210
Pensionsrückstellungen
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
Passive latente Steuern
210
64.549
64.549
8.966
8.966
Summe
0
75.278
210
75.488
Vorjahr
0
192.302
49
192.351
Kurzfristige Schulden
Anleihen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Joint Ventures
Sonstige Verbindlichkeiten
92
30
30
5.577
5.577
3.353
3.353
17.516
17.516
1.386
1.386
44.106
44.106
Sonstige Rückstellungen
9.837
9.837
Steuerrückstellungen
5.267
5.267
Summe
87.072
0
0
87.072
Vorjahr
81.172
0
0
81.172
3.13 Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich in
erster Linie aus diesen Positionen zusammen:
Wandelschuldverschreibung
Die ehemalige EM.TV & Merchandising AG hatte aufgrund
der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 22. Juli
1999 eine mit einem Zinskupon von 4 Prozent p.a. ausgestattete Wandelschuldverschreibung über nominal 400 Mio.
Euro am 16. Februar 2000 über den Kapitalmarkt mit
einer Laufzeit von fünf Jahren ausgegeben.
Die Wandelschuldverschreibung wurde im Jahr 2004 durch
ein Angebot an alle Anleihegläubiger, einen Erlassvertrag
mit der EM.TV & Merchandising AG abzuschließen, durch
den die Anleihegläubiger der EM.TV & Merchandising AG
ihre Verbindlichkeiten aus den Wandelschuldverschreibungen
vollständig erlassen sollten, restrukturiert. Bei Ablauf der
Annahme- und Kulanzfrist am 17. März 2004 hatten rund
94,22 Prozent der Anleihegläubiger das Angebot der
EM.TV & Merchandising AG angenommen, so dass ein
Nominalbetrag von 23.127.000 EUR ausstehend blieb.
Nach Berücksichtigung der Verschmelzung berechtigt eine
Wandelschuldverschreibung mit Nominalbetrag von
1.000,00 EUR zur Wandlung in 1,2894 Stammaktien der
EM.TV AG, so dass zum 31. Dezember 2005 noch Wandlungsrechte auf insgesamt 29.820 Stückaktien der EM.TV
AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00
EUR je Aktie bestanden.
Die Wandelschuldverschreibungen werden ab dem 16. Februar 2006 mit 4 Prozent p.a. nachträglich verzinst und
sind am 9. Januar 2007 zu 1.172,51 EUR je Schuldverschreibung mit Nominalbetrag von 1.000,00 EUR zuzüglich aufgelaufener Zinsen zur Rückzahlung fällig.
Die Wandelschuldverschreibung ist in einen Eigen- und in
einen Fremdkapitalanteil aufgegliedert worden. Der Fremdkapitalanteil zinst sich über die Laufzeit der Anleihe gesehen bis zum Rückzahlungsbetrag auf.
Der Effektivzinssatz der Wandelschuldverschreibung beträgt 7,4 Prozent. Der zum Bilanzstichtag beizulegende
Zeitwert beträgt 26.017.875 EUR (Vj. 22.664.460 EUR).
WANDELSCHULDVERSCHREIBUNG in TEUR
Im Rahmen der Restrukturierung sind die ausstehenden
Wandelschuldverschreibungen auf die Gesellschaft übergegangen. Ferner hatte die Hauptversammlung der Gesellschaft am 19. März 2004 beschlossen, den das Angebot
nicht annehmenden Anleihegläubigern anstelle des sich
nach den Anleihebedingungen der Wandelschuldverschreibung ergebenden Rechts zum Umtausch in eine bestimmte
Zahl von Inhaberaktien der EM.TV & Merchandising AG ein
Recht zum Umtausch in die dieser Zahl entsprechende
Zahl von Stückaktien der EM.TV AG mit einem anteiligen
Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie multipliziert
mit dem Verschmelzungsverhältnis 10/73 zu gewähren.
Die zu gewährenden Aktien werden aus dem Bedingten
Kapital IV ausgegeben.
31.12.2005
31.12.2004
Eigenkapitalanteil
1.760
1.760
Fremdkapitalanteil
26.020
24.226
Summe
27.780
25.986
Optionsschuldverschreibung
Der Vorstand der Gesellschaft wurde durch Beschluss der
Hauptversammlung vom 5. März 2004 ermächtigt, bis zum
4. März 2009 einmalig eine Optionsschuldverschreibung im
Gesamtnennbetrag von 50 Mio. Euro auszugeben, die zum
Bezug von 5.625.000 Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von 1,00 EUR
93
Konzernabschluss I Anhang
berechtigen. Auf Basis dieser Ermächtigung wurde am
30. März 2004 die Optionsschuldverschreibung mit einem
Zinssatz von 8 Prozent p.a. und einer Laufzeit von 5 Jahren
begeben und mit einem abtrennbaren und nach erfolgter
Abtrennung selbständig handelbaren Optionsrecht zum Bezug von 112,5 Stammaktien der Gesellschaft zum Bezugspreis von 1,00 EUR je Stammaktie ausgestattet.
Die Bedienung der Optionsrechte erfolgt aus dem Bedingten
Kapital I.
Aufgrund der unter 100 Prozent liegenden Annahmequote
für das Angebot zur Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005, konnte ein Nominalbetrag von
2.893.000 EUR nicht an ehemalige Gläubiger der Wandelschuldverschreibung ausgekehrt werden und wurde am
28. September 2004 eingezogen.
Zum 1. Januar 2005 war somit ein Nominalbetrag von
47.107.000 EUR ausstehend. Die Optionsschuldverschreibungen sind zum 30. März 2009 zum Nominalbetrag von
1.000,00 EUR zuzüglich aufgelaufener Zinsen fällig. Die
Gesellschaft ist zum Rückkauf von Teilschuldverschreibungen am Markt berechtigt. Ferner ist die Gesellschaft zu
einer vorzeitigen Rückzahlung zu 101 Prozent des Nominalbetrages zzgl. aufgelaufener Zinsen berechtigt.
Zum 30. Juni 2005 wurde vom Rückzahlungsrecht Gebrauch
gemacht und ein Teilbetrag von nominal 10.000.000 EUR
zurückgezahlt. Dadurch ist zum 31. Dezember 2005 nur
noch ein Nominalbetrag von 37.107.000 EUR ausstehend.
Aufgrund der oben beschriebenen Rückzahlungsmöglichkeiten besteht zum Bilanzstichtag ein werthaltiges eingebettetes Derivat, da sich die Refinanzierungsmöglichkeiten
der Gesellschaft verbessert haben. Wir verweisen hierzu
auf die Erläuterungen zu den sonstigen Vermögenswerten.
94
Die Optionsschuldverschreibung ist in einen Eigen- und in einen Fremdkapitalanteil aufgeteilt worden. Der Fremdkapitalanteil zinst sich (Effektivzinssatz 10,9 Prozent) über die Laufzeit der Anleihe gesehen bis zum Rückzahlungsbetrag auf.
Im Zuge der vorzeitigen Teilrückzahlung wurden sämtliche
bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht von den Optionsschuldverschreibungen abgetrennten Optionen abgetrennt und als
selbständig handelbares Optionsrecht an der Börse notiert.
In 2005 wurden insgesamt 29.102 Optionsrechte (Vorjahr
8.742) ausgeübt und daraufhin insgesamt 3.273.967
Stückaktien (Vorjahr: 983.474) mit einem anteiligen Betrag
am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie ausgegeben. Die
Eintragung der Kapitalerhöhung beim Handelsregister
erfolgte am 7. Februar 2006.
Die verbliebenen 9.263 Optionsrechte (Vj. 38.365) wurden
zum 31.12.2005 mit einem Schlusskurs von 375 EUR (Vj.
110,50 EUR) je Optionsrecht notiert, was einem Zeitwert
von 3.473.625 EUR (Vj. 4.239.333 EUR) entspräche, und
berechtigen zum Bezug von insgesamt 1.042.087 Stückaktien (Vj. 4.316.063) der EM.TV AG mit einem anteiligen
Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie.
Folgende Sicherheiten wurden für die Optionsschuldverschreibung gegeben (Nettoreinvermögen im Konzern):
> Verpfändung sämtlicher Geschäftsanteile an der
EM.Sport GmbH (37.601 TEUR)
> Verpfändung sämtlicher Geschäftsanteile an der
Junior.TV Verwaltungs GmbH (28 TEUR)
> Verpfändung aller Kommanditanteile an der Junior.TV
GmbH & Co. KG (69.508 TEUR)
> Verpfändung des bei der WestLB gehaltenen Kontos, auf
das die Einzahlungen aus der Ausübung der als Optionsscheine verbrieften Optionsrechte und Zertifikate zu leisten sind (2.379 TEUR)
OPTIONSSCHULDVERSCHREIBUNG in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Eigenkapitalanteil
3.184
3.184
Fremdkapitalanteil
34.272
42.628
Summe
37.456
45.812
Kaufpreisfinanzierung
Die langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von
4.200 TEUR (Vj. 0 EUR) stehen im Zusammenhang mit der
Finanzierung des Kaufs der 18,87 Prozent an DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und der Sport1 GmbH. Die
Finanzverbindlichkeiten werden marktüblich verzinst, so
dass der Zeitwert dem Buchwert entspricht.
Null-Kupon-Schuldverschreibung
Die im Vorjahr hier ausgewiesenen 113.439 TEUR resultierten aus der Null-Kupon-Schuldverschreibung, die im
Rahmen der Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 begeben wurde. Diese wurde mit
dem Nettoerlös aus dem Verkauf der Tele München Gruppe
mit einer Erfüllungsquote von 76,39 Prozent im Februar
2005 vollständig zurückgezahlt.
sofort bei Ihrer Entstehung erfasst werden, entspricht der
Anwartschaftsbarwert („present value of defined benefit
obligation – DBO“) der Pensionszusagen und pensionsähnlichen Verpflichtungen der in der Bilanz ausgewiesenen
Pensionsrückstellung.
Da die Pensionsrückstellung erst durch Unternehmenserwerb zum 31. Dezember 2005 zugegangen ist, kann keine
Entwicklung des DBO dargestellt werden. Der Buchwert,
der gleichzeitig dem Zeitwert („fair value“) entspricht beträgt zum Bilanzstichtag 210 TEUR.
Dadurch, dass die Pensionsverpflichtungen erst zum 31. Dezember 2005 in den Konzernabschluss einbezogen wurden,
ergeben sich daraus für das Berichtsjahr keine Effekte in
der Gewinn- und Verlustrechnung.
ANNAHMEN ZUR BERECHNUNG DER PENSIONSRÜCKSTELLUNG
31.12.2005
Zinsatz
4,25%
Rententrend
1,50%
Gehaltstrend
2,00%
Fluktuationsrate
8,30%
3.14 Rückstellungen für Pensionen
3.15 Passive latente Steuern
Bei der zum 31.12.2005 erstkonsolidierten Gesellschaft
Creation Club (CC) GmbH existieren Pensionszusagen für
Mitarbeiter. Bei diesen Pensionsplänen handelt es sich um
leistungsorientierte Pensionszusagen, bei denen die Pensionsverpflichtung vom Arbeitslohn des jeweiligen Mitarbeiters bei Renteneintritt abhängig ist. Die Pensionszusage
umfasst neben der Altersvorsorge auch eine Witwen-,
Waisen- und Invalidenrente.
Passive latente Steuern wurden in Höhe von 8.966 TEUR
(Vj. 7.316 TEUR) abgegrenzt und entwickelten sich wie folgt:
PASSIVE LATENTE STEUERN in TEUR
Temporäre Differenzen
der Einzelabschlüsse
Unterschiede aus Konsolidierung
Da kein Planvermögen i.S.d. IAS 19 vorhanden ist und alle
versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
Summe
31.12.2005
31.12.2004
8.623
6.336
343
980
8.966
7.316
95
Konzernabschluss I Anhang
Die sonstigen temporären Differenzen setzen sich aus
einer Vielzahl von Positionen zusammen. In erster Linie
betreffen sie Fremdwährungsbewertungen von Forderungen
und Verbindlichkeiten, steuerliche Abschreibungen auf Firmenwerte und andere steuerlich abweichende Nutzungsdauern von Vermögenswerten.
Ferner verweisen wir auf unsere Erläuterungen zum Steueraufwand. Die Unterschiede aus der Konsolidierung betreffen ergebniswirksame Konsolidierungseffekte.
ZUSAMMENSETZUNG PASSIVE LATENTE STEUERN
in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Schuldverschreibungen
1.361
2.556
Eigenproduktion Filme
1.223
1.331
Aktivierung Kundenstamm
1.977
0
Nichtbildung von Rückstellungen
1.881
1.125
Sonstige Temporäre Differenzen
2.524
2.304
Summe
8.966
7.316
3.16 Anleihen
Wandeldarlehen
Der Vorstand der EM.TV & Merchandising AG hat aufgrund
der Ermächtigung der ordentlichen Hauptversammlung der
EM.TV & Merchandising AG vom 17. September 1997 mit 2
Prozent p.a. verzinsliche Wandeldarlehen im Gesamtnennbetrag von bis zu 316.490 EUR (ehemals 619.000 DEM)
mit einer Laufzeit bis zu 10 Jahren, d. h. längstens bis zum
28. Oktober 2007 begeben. Das Wandelrecht kann jeweils
nur für mindestens ein Zehntel des Darlehensbetrags oder
ein Mehrfaches hiervon ausgeübt werden. Es kann erstmals für 50 Prozent der zu beziehenden Aktien zwei Jahre
nach seiner Einräumung und für weitere 50 Prozent vier
Jahre nach seiner Einräumung ausgeübt werden. Der Wand-
96
lungspreis für die umzutauschenden Aktien ermäßigt sich,
wenn die Darlehensnehmerin unter Einräumung eines unmittelbaren oder mittelbaren Bezugsrecht für die Aktionäre
Schuldverschreibungen mit Wandel- und Optionsrechten
begibt oder das Kapital durch Ausgabe neuer Aktien erhöht
und der Ausgabepreis den maßgeblichen Wandlungspreis
aus dem Wandeldarlehen unterschreitet, es sei denn, den
Inhabern der Darlehen wird ein Bezugsrecht eingeräumt.
Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat im Zusammenhang mit der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG
auf die EM.TV AG am 19. März 2004 beschlossen, den Wandeldarlehensgläubigern anstelle des Rechts zur Wandlung
in je eine Inhaberstückaktie der EM.TV & Merchandising AG
gegen Zuzahlung des Differenzbetrags zwischen Wandlungspreis und Nennbetrag des umzutauschenden Wandeldarlehens ein Recht zur Wandlung in je 10/73 Inhaber-Stammaktien der Gesellschaft gegen Zuzahlung des Differenzbetrags zwischen dem Nennbetrag des umgetauschten Wandeldarlehens und dem Wandlungspreis für eine Aktie der
EM.TV & Merchandising AG nach Maßgabe der Bedingungen der Wandeldarlehen zu gewähren. Die zu gewährenden
Aktien werden aus dem Bedingten Kapital II ausgegeben.
Im Übrigen gelten die Bedingungen der Wandeldarlehen
gemäß Darlehensverträgen zwischen Wandeldarlehensgebern und EM.TV & Merchandising AG entsprechend fort.
Der Restsaldo des Wandeldarlehens, der auch dem Zeitwert entspricht, beläuft sich zum 31. Dezember 2005 auf
30.038 EUR und beinhaltet Wandlungsrechte auf insgesamt 80.476 Stammaktien.
3.17 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Hierbei handelt es sich um einen kurzfristigen Geldmarktkredit. Der Rückzahlungstermin ist der 31. Januar 2006.
Der Nominalzinssatz beträgt 4,128 Prozent, der gleichzeitig auch den Effektivzinssatz darstellt.
3.18 Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung
Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind, abgesehen von
den branchenüblichen Eigentumsvorbehalten, nicht weiter
besichert. Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten in Höhe von
17.516 TEUR (Vj. 18.759 TEUR) stehen im Wesentlichen im
Zusammenhang mit Lizenzierungen oder Dienstleistungen.
Die hohen Verbindlichkeiten aus ausstehenden Rechnungen
resultieren im Wesentlichen aus dem nachgelagerten
Rechnungseingang von Dienstleistern im Segment Sport.
Die Personalverbindlichkeiten betreffen Verpflichtungen
aus Prämien, Altersvorsorge, die die Kriterien des IAS 19
zum Ansatz einer Rückstellung nicht genügen, Ansprüchen
aus geleisteten Überstunden und Resturlaub.
3.19 Sonstige Verbindlichkeiten
SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Ausstehende Rechnungen
12.994
12.452
Provisionen und Lizenzen
7.618
7.463
Kaufpreisverbindlichkeit
6.434
0
Personalverbindlichkeiten
5.180
2.884
Sonstige Steuern und Sozialabgaben
2.723
2.478
Kurzfristige Zinsverbindlichkeiten
2.347
2.834
Kreditorische Debitoren
2.215
2.130
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer
1.966
4.114
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
1.343
596
Sonstige
1.286
1.560
Summe
44.106
36.511
Die Zinsverbindlichkeiten, im Wesentlichen aus der Optionsschuldverschreibung begründet, sanken gegenüber dem
Vorjahr auf Grund der zum 30. Juni 2005 erfolgten Teilrückzahlung von Nominal 10 Mio. Euro zuzüglich der bis zum
Auszahlungsstichtag aufgelaufenen Zinsen. Durch die Teilrückzahlung konnte die laufende Zinsbelastung deutlich
gemindert werden.
Die gezeigte Kaufpreisverbindlichkeit steht im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an der Creation Club (CC)
GmbH und ist spätestens am 15. März 2006 fällig.
3.20 Sonstige Rückstellungen
SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN in TEUR
Lizenzen
Verluste aus schwebenden Geschäften
Rückstellungen für Prozesskosten
Rückstellungen für Personal
Übrige Rückstellungen
Summe
Stand
1.1.2005
Veränderung
Konsolidierungskreis
Inanspruchnahme
5.607
0
638
0
4.811
0
Auflösung
Zuführung
Stand
31.12.2005
2.093
44
200
3.670
313
306
88
107
282
1.874
97
2.752
468
85
133
324
134
230
8.447
1
823
3.260
476
4.841
19.971
86
3.644
5.808
995
11.600
97
Konzernabschluss I Anhang
Die Rückstellung für Lizenzen wurde für nicht abgerechnete
Lizenzen von Lizenzgebern gebildet. Die Rückstellung für
Prozesskosten wurde gebildet, um für verschiedene anhängige und drohende Prozesse Vorsorge zu treffen.
In den übrigen Rückstellungen sind 1.763 TEUR (Vj. 3.100
TEUR) langfristige Verpflichtungen aus leer stehendem
Büroraum und Rückbauverpflichtungen enthalten. Die
Mieten unterliegen einer Steigerungsklausel.
4. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
4.1 Umsatzerlöse
Zur Aufgliederung der Umsatzerlöse wird auf die nachfolgende Segmentberichterstattung des Anhangs (Abschnitt
6) verwiesen.
4.2 Andere aktivierte Eigenleistungen
Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 569
TEUR (Vj. 1.152 TEUR) betreffen selbst erstellte immaterielle Wirtschaftsgüter (TV-/Filmproduktionen).
4.3 Sonstige betriebliche Erträge
Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen setzen
sich in erster Linie zusammen aus der Auflösung der übrigen
Rückstellungen in Höhe von 3.260 TEUR. Hierin sind u.a.
enthalten die Auflösung einer Rückstellung für den Rechteeinkauf zur Bedienung eines Rahmenvertrages (2.374
TEUR) und die Auflösung einer Rückstellung für Rückbauverpflichtungen (700 TEUR), da man sich mit dem Vermieter über einen Wegfall dieser Verpflichtung geeinigt hatte.
Des Weiteren wird diese Position geprägt durch die Auflösung von Rückstellungen für Prozesskosten (1.874 TEUR).
Diese resultieren teilweise aus der Beendigung der zugrunde liegenden Prozesse, sowie aus geänderten Risikoeinschätzungen.
98
Im Vorjahr wurde im Rahmen des Erwerbs der zweiten fünfzig Prozent der Junior.TV GmbH & Co. KG von der Kirch
Media GmbH & Co. KGaA i. In. eine Vereinbarung über eine
abschließende Regelung bzw. Abgeltung aller zwischen
Kirch Media, Junior.TV und der EM.TV AG bestehenden
Rechte- und Lizenzthemen sowie aller gegenseitigen Forderungen („Kirch-Settlement“) getroffen. Dies führte zu Einmalerträgen und -aufwendungen bei den Konzerngesellschaften von saldiert 17.226 TEUR. Des Weiteren führte die
durch eine nach IFRS 3 erforderliche ergebniswirksame
Vereinnahmung des bei der Übergangskonsolidierung der
Junior.TV GmbH & Co. KG entstandenen passivischen
Unterschiedsbetrags („Badwill“) zu einem Ertrag in Höhe
von 30.994 TEUR.
Der Ertrag aus der Wertaufholung im Vorjahr resultierte
aus Werthaltigkeitsprüfung des Filmvermögens zum Jahresende. Dabei wurde festgestellt, dass die Entwicklung bei
einem Teil des Filmstocks besser verlaufen ist als in den
Vorjahren angenommen. Deshalb wurden die außerplanmäßigen Abschreibungen der Vergangenheit teilweise wieder zurückgenommen. Die Werthaltigkeitsprüfung in 2005
ergab keinen Wertaufholungsbedarf.
Bei den Erträgen aus Ausbuchung von Verbindlichkeiten
handelt es sich im Wesentlichen um Auflösungen von
abgegrenzten Schulden, welche nicht in vollem Umfang
anfielen.
Die periodenfremden Erträge resultieren aus nachträglichen Vertragsänderungen von in Vorperioden geschlossenen Verträgen oder aus dem Wegfall von in früheren Jahren bilanzierten Verpflichtungen.
Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten eine Vielzahl
von Posten, die sich keiner der separat genannten Positionen zuordnen lassen; unter anderem Versicherungsentschädigungen, Vermarktungsvergütungen, Abstandszahlungen, Lieferantenrückvergütungen und sonstige
Rückerstattungen.
von 44.629 TEUR (Vj. 40.987 TEUR) und aus sonstigem
Materialaufwand in Höhe von 18 TEUR (Vj. 0 TEUR).
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von
69.312 TEUR (Vj. 76.951 TEUR) setzen sich zusammen
aus verbrauchsbedingtem Anlagenabgang in Höhe von
2.326 TEUR (Vj. 9.151 TEUR), Produktionskosten in Höhe
von 60.958 TEUR (Vj. 59.767 TEUR) und Aufwendungen für
bezogene Dienstleistungen in Höhe von 6.028 TEUR (Vj.
8.033 TEUR).
4.5 Personalaufwand
In den Kursgewinnen sind 88 TEUR (Vj. 190 TEUR) Ergebniseffekt aus der Bewertung der Währungsoption und dem
korrespondierenden USD-Konto enthalten.
Aus beitragsorientierten Zusagen wurde ein Aufwand von
3.698 TEUR berücksichtigt, davon sind 2.968 TEUR an die
gesetzliche Rentenversicherung geleistet worden.
SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
5.808
2.677
Kursgewinne
4.598
420
Periodenfremde Erträge
3.100
3.721
Erträge aus Teletext
2.738
2.213
Erträge aus der Auflösung von
Wertberichtigungen auf Forderungen
1.970
3.477
Ausbuchung von Verbindlichkeiten
1.561
4.717
Ertrag aus dem Kirch-Settlement
0
48.220
Wertaufholung Filmvermögen
0
6.685
Ertrag aus dem Verkauf der TMG
0
3.061
2.638
1.656
22.413
76.847
übrige betriebliche Erträge
Summe
4.4 Materialaufwand
4.6 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
des Anlagevermögens und Sachanlagen
In den Gesamtabschreibungen in Höhe von 15.548 TEUR
(Vj. 22.519 TEUR) sind keine Abschreibungen auf Geschäftsund Firmenwerte enthalten, da die Werthaltigkeitsprüfungen keinen Bedarf für außerplanmäßige Abschreibungen
ergaben.
Ebenfalls sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen
auf das Filmvemögen enthalten (Vj. 8.312 TEUR), da aufgrund von entsprechenden Impairment-Betrachtungen kein
zusätzlicher Wertberichtigungsbedarf ermittelt wurde.
Im Rahmen der „impairment tests“ wurden die zukünftigen
Nutzungswerte des Anlagevermögens mit Hilfe der Discounted Cash-Flow-Methode ermittelt. Bei dieser Ermittlung
wurde ein Diskontierungszinssatz von 6 Prozent verwendet.
Die Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material
in Höhe von 44.647 TEUR (Vj. 40.987 TEUR) resultieren
aus Aufwendungen für Lizenzen und Provisionen in Höhe
99
Konzernabschluss I Anhang
Wertberichtigungen aufgrund von nicht beglichenen AltRahmenverträgen in Höhe von 2.300 TEUR.
4.7 Sonstige betriebliche Aufwendungen
SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Werbe- und Reisekosten
9.919
9.083
Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten
9.312
10.120
Einstellungen in Wertberichtigungen
auf Forderungen
9.287
5.425
Miete, Reparaturen und Instandhaltung
7.302
6.713
Administrative Kosten
2.766
1.641
IT Kosten
1.660
1.628
Versicherungen, Beiträge und Abgaben
1.538
1.600
Kursverluste
4.8 Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen
ERGEBNIS AUS BETEILIGUNGEN in TEUR
1.1. bis
31.12.2005
1.1. bis
31.12.2004
1.480
3.026
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Sonstige Aufwendungen
des Personalbereichs
931
1.250
Beteiligungserträge aus
der Planeta Junior Gruppe
347
21
Periodenfremde Aufwendungen
578
2.022
Fahrzeugkosten
394
456
Beteiligungsaufwendungen
aus sonstigen Gesellschaften
-363
-237
Kosten der Warenabgabe
119
204
-16
-216
Bankgebühren
Übrige Aufwendungen
Summe
101
854
1.706
1.304
47.093
45.326
In den Werbe- und Reisekosten werden u.a. neben Messekosten auch Kosten für Werbeagenturen und Marketingberatung ausgewiesen.
Die Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten umfassen
eine Vielzahl von Positionen für zahlreiche Projekte, u.a.
wurden hier Beratungsaufwendungen im Zusammenhang
mit der Vermarktung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft
2006™ erfasst (1.833 TEUR). Im Vorjahr waren dort auch
die Kosten für den Verkauf der TMG-Beteiligung enthalten.
Der Aufwand aus Wertminderungen von Forderungen steht
überwiegend im Zusammenhang mit den Abwertungen von
Vorauszahlungen von 639 TEUR (Vj. 1.278 TEUR), einem
erhöhten Forderungsrisiko gegenüber einem Programmvermarkter in Höhe von 2.346 TEUR (Vj. 1.291 TEUR) und
100
In den Kursverlusten sind TEUR 313 aus der Bewertung
von Devisentermingeschäften enthalten.
Summe
4.9 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe
von 2.685 TEUR (Vj. 5.010 TEUR) entfallen 527 TEUR (Vj.
390 TEUR) auf Erträge aus Aufzinsung von Forderungen,
sowie 2.158 TEUR (Vj. 2.379 TEUR) auf Zinserträge auf
Bankguthaben und ausgereichten Darlehen. Von den
Darlehenszinsen unterlagen 60 TEUR (Vj. 55 TEUR) einer
Wertberichtigung.
Im Betrag des Vorjahres war ein Ertrag von 1.771 TEUR
aus der Abzinsung der nicht gewandelten Anteile an der
4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 bei deren
Neueinbuchung und 470 TEUR aus der Aktivierung eines
eingebetteten Derivates im Rahmen der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 enthalten.
4.13 Steueraufwendungen
4.10 Abschreibungen auf sonstige langfristige
Finanzanlagen
Die Abschreibung betrug 11 TEUR (Vj. 2.925 TEUR) Im Vorjahr entfielen sie fast ausschließlich auf Abschreibungen
der als Finanzbeteiligung gehaltenen Tele München Gruppe.
4.11 Zinsen und ähnliche Aufwendungen
ZINSAUFWAND in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Zinsaufwand aus der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009
5.015
3.441
Zinsaufwand aus der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005
1.795
724
Bewertung Derivate
262
0
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen
493
198
7.565
4.363
Summe
4.12 Restrukturierungsgewinn
Aus der Restrukturierung der 400 Mio. Euro 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 ist 2004 im Konzern ein
einmaliger Gewinn von 94.366 TEUR entstanden.
Der erwartete Steuersatz (37,5 Prozent) wurde kalkuliert in
Höhe der Körperschaftsteuer (25 Prozent) zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer) sowie
der dementsprechenden Gewerbeertragsteuer (11,1 Prozent).
Laufende und latente Steuern
Die Ertragsteuerberechnung beruht auf den im Geschäftsjahr geltenden Steuergesetzen. Für die Berechnung der latenten Steuern wurde ein erwarteter durchschnittlicher Steuersatz von 37,5 Prozent verwendet. Dieser berücksichtigt
die unterschiedlichen länderspezifischen Steuersätze. Es
wird davon ausgegangen, dass der errechnete Satz bei Realisierung der latenten Steuern voraussichtlich gelten wird.
Die Differenz zwischen den Veränderungen der aktiven und
passiven Bilanzansätze der latenten Steuern zwischen dem
Berichtsjahr und dem Vorjahr entspricht nicht dem latenten Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung
und lässt sich durch Währungsumrechnungen begründen.
Die Währungsdifferenz beträgt 90 TEUR (Vj. 93 TEUR).
STEUERÜBERLEITUNGSRECHNUNG in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
785
142.465
Erwartete Steuern bei Steuersatz 37,5 Prozent
-294
-53.425
Abweichende Steuersätze
-113
0
Gewinn vor Ertragssteuern
RESTRUKTURIERUNGSGEWINN in TEUR
31.12.2004
Verzicht der Gläubiger (Ausbuchung der Verbindlichkeit)
Hingabe Null-Kupon-Schuldverschreibung
Abschreibung der Beteiligung an der Tele München Gruppe
422.146
-91.619
-144.505
Wertberichtigung aktiver latenter
Steuern auf Verlustvorträge
0
-677
Steuerfreie Erträge
0
35.387
-114
-14.171
-1.155
0
Hingabe Optionsanleihe
-47.108
Permanente Differenzen
Hingabe Eigenkapitalinstrumente
-28.265
Aktivierung steuerlicher Verluste
Barabfindung
-18.843
Aperiodische Ertragsteuern
411
0
Übrige Effekte
-755
387
Tatsächliche Steuern
290
-4.157
Effektiver Steuersatz in Prozent
36,9
2,9
Auflösung passiver latenter Steuern
Sonstiges
Summe
2.565
-5
94.366
101
Konzernabschluss I Anhang
4.14 Jahresergebnis je Aktie
JAHRESERGEBNIS JE AKTIE
1.1. bis 31.12.2005
1.1. bis 31.12.2004
229 TEUR
134.331 TEUR
Anzahl der im Durchschnitt ausgegebenen Aktien
51.527.546 Stück
41.669.042 Stück
Anzahl der im Durchschnitt potenziell vorhandenen Aktien aus Optionsrechten
17.734.393 Stück
3.757.236 Stück
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert
0,00 EUR
3,22 EUR
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert
0,00 EUR
2,96 EUR
5. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Kapitalflussrechnung
5.1 Zusammensetzung der Nettofinanzmittel
ZUSAMMENSETZUNG DER NETTOFINANZMITTEL in TEUR
Kurzfristige flüssige Mittel*
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kredinstituten
1.1 bis
31.12.2005
1.1. bis
31.12.2004
45.806
105.961
-5.577
0
Kurzfristige Nettofinanzmittel zum Ende des Berichtsjahres
40.229
105.961
Veränderung der liquiden Mittel
-60.155
-22.381
5.577
-80.769
Veränderung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten
*davon sind 10.432 TEUR für Sicherungszwecke gebunden (Vj. 8.040 TEUR)
5.2 Mittelabfluss durch Veränderungen des
Konsolidierungskreises
In „Sonstige“ sind die Zugänge MUC Media GmbH und
EM.TV Sport Management GmbH, in der Spalte „Sportgesellschaften“ die Minderheitenzukäufe von DSF, Sport1
102
und Sport Media Holding enthalten. Die Zugänge von Vermögenswerten und Schulden bei den beiden Erstgenannten ist insgesamt unwesentlich. Bei den Minderheitenzukäufen veränderten sich nur die Minderheitsanteile und der
Goodwill, da diese Gesellschaften bereits vorher voll konsolidiert wurden.
MITTELABFLUSS DURCH AKQUISITIONEN in TEUR
Creation Club
(CC) GmbH
Sportgesellschaften
Sonstige
Summe
Immaterielle Vermögenswerte
5.570
5.570
Materielle Vermögenswerte
2.147
2.147
Langfristige Vermögenswerte
7.717
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2.030
Sonstige Vermögenswerte
Liquide Mittel
Kurzfristige Vermögenswerte
0
0
7.717
2.030
32
50
82
6
301
307
2.068
0
351
2.419
10.136
Minderheiten
5.877
-25
5.852
Pensionsrückstellungen
-210
-210
Passive latente Steuern
-1.977
-1.977
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen
Schulden
-956
-956
-1.763
-86
-1.849
-86
-5.077
-85
-4.991
-85
0
775
Nettovermögen
4.794
5.877
240
10.911
Goodwill
11.640
33.891
71
45.602
Kaufpreis
16.434
39.768
311
56.513
Erworbene liquide Mittel
Noch nicht bezahlter Kaufpreis
Mittelabfluss durch Akquisitionen
307
-6.434
49.772
6. Segmentberichterstattung
Die Aufteilung der Umsätze und der Vermögenswerte auf
die Regionen erfolgt nach dem Ort der Leistungserbringung
der Konzernunternehmen.
Verkäufe und Leistungen zwischen den Geschäftsfeldern
werden grundsätzlich zu Preisen erbracht, wie sie auch mit
Dritten vereinbart werden würden.
103
Konzernabschluss I Anhang
6.1 Segmentinformationen vom 1.1. bis 31.12.2005
SEGMENTINFORMATIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN in TEUR
Außenumsätze
Konzerninnenumsätze
Andere aktivierte Eigenleistungen
Unterhaltung
Sport
Sonstige
Überleitung
Konzern
30.637
177.757
1.101
0
209.495
80
132
0
-212
0
569
0
0
0
569
Übrige Segmenterträge
6.311
8.900
9.828
-2.626
22.413
Segmentaufwendungen
-31.919
-176.733
-20.971
2.838
-226.785
> davon Abschreibungen
-11.366
-3.126
-1.055
0
-15.547
5.678
10.056
-10.042
0
5.692
328
-344
0
Segmentergebnis
Periodenergebnis assoziierter Unternehmen
-16
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
-11
Abschreibungen auf sonstige Finanzanlagen
Zinsaufwendungen
-7.565
Zinserträge
2.685
785
Ergebnis vor Steuern
Weitere Segmentinformationen:
Segmentvermögen
> davon Anteile an assoz. Unternehmen
133.019
145.084
31.659
309.762
3.097
2.156
0
5.253
6.397
Nicht zugeordnete Elemente
316.159
Vermögen des Konzerns
Segmentschulden
17.439
39.951
78.171
20.781
84.389
Nicht zugeordnete Elemente
162.560
Schulden des Konzerns
Segmentinvestitionen
3.893
11.119
15.193
181
SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN in TEUR
Umsatz nach Abzinsung
Periodenergebnis assoziierter Unternehmen
Segmentvermögen
> davon Anteile an assoz. Unternehmen
Segmentinvestitionen
104
Deutschsprachig
Restliches
Europa
Restliche
Welt
Summe
205.316
1.305
2.874
209.495
-344
347
-19
-16
294.621
10.270
4.871
309.762
2.171
3.082
0
5.253
12.688
1.142
1.363
15.193
6.2 Segmentinformationen vom 1.1. bis 31.12.2004
SEGMENTINFORMATIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN in TEUR
Außenumsätze
Unterhaltung
Sport
Sonstige
28.973
177.646
0
Überleitung
Konzern
206.619
1.152
0
0
1.152
64.491
8.614
3.742
76.847
Segmentaufwendungen
-51.238
-164.483
-18.304
-234.025
> davon Abschreibungen
-18.688
-2.717
-1.114
-22.519
> davon außerplanmäßig
-8.312
43.378
21.777
-14.562
-216
0
0
Andere aktivierte Eigenleistungen
Übrige Segmenterträge
Segmentergebnis
Periodenergebnis assoziierter Unternehmen
-8.312
0
50.593
-216
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
Abschreibungen auf sonstige Finanzanlagen
-2.925
Zinsaufwendungen
-4.363
Zinserträge
5.010
94.366
Restrukturierungsgewinn
142.465
Ergebnis vor Steuern
Weitere Segmentinformationen:
Segmentvermögen
> davon Anteile an assoz. Unternehmen
334.690
86.244
472
421.406
2.768
2.768
5.217
Nicht zugeordnete Elemente
426.623
Vermögen des Konzerns
Segmentschulden
50.225
29.248
80.016
543
193.507
Nicht zugeordnete Elemente
273.523
Schulden des Konzerns
Segmentinvestitionen
13.525
4.818
18.343
0
SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN in TEUR
Umsatz nach Abzinsung
Periodenergebnis assoziierter Unternehmen
Segmentvermögen
> davon Anteile an assoz. Unternehmen
Segmentinvestitionen
Deutschsprachig
Restliches
Europa
Restliche
Welt
Summe
200.320
3.201
3.098
206.619
-185
21
-52
-216
407.905
9.323
4.178
421.406
15
2.735
18
2.768
16.826
113
1.404
18.343
105
Konzernabschluss I Anhang
7. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
7.1 Miet- und Leasingverpflichtungen
7.2 Haftungsverhältnisse
Die Gesellschaft mietet, pachtet und least Büros, Lagerräume und Einrichtungen. Die Verträge haben Restlaufzeiten zwischen 1 und 7 Jahren.
Zum 31. Dezember 2005 bestanden Bürgschaften und
Garantien in Höhe von 8.073 TEUR (Vj. 33.402 TEUR). Das
im Vorjahr ausgewiesene Haftungsrisiko der EM.TV AG
gegenüber der Jim Henson Company aus dem Verkauf ist
hinsichtlich der meisten Garantien zum 31. Juli 2005 abgelaufen. Dennoch bestehen weiterhin nach US-amerikanischem Recht gesetzliche Garantieansprüche, deren Verjährung noch nicht eingetreten ist.
Die Miet- und Leasingverträge sind der Kategorie „operating lease“ gemäß IAS 17 zuzuordnen.
Die Mindestverpflichtungen für die unkündbaren Verträge
stellen sich zum 31. Dezember 2005 wie folgt dar:
MIET- UND LEASINGVERTRÄGE in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Fällig innerhalb eines Jahres
13.689
16.428
Fällig innerhalb von
ein bis fünf Jahren
31.318
36.941
3.680
255
48.687
53.624
Fällig nach fünf Jahren
Summe
MIET- UND LEASINGVERTRÄGE AUS JOINT VENTURE
in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
Fällig innerhalb eines Jahres
76
75
Fällig innerhalb von
ein bis fünf Jahren
77
125
0
63
153
263
Fällig nach fünf Jahren
Summe
106
Für den Fall einer eintretenden Überschuldung der Beteiligungsgesellschaften Junior Produktions GmbH sowie der
EM Supply Handelsgesellschaft mbH i.L, alle Unterföhring
als auch der EM.TV France S.A.S., Paris, hat die Konzernobergesellschaft Patronatserklärungen bzw. Finanzierungszusagen abgegeben, in denen sie sich verpflichtet, die vorstehend genannten Gesellschaften finanziell in der Weise
auszustatten, dass diese sämtliche Verpflichtungen ordnungsgemäß erfüllen können. Die Summe dieser Verpflichtungen beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 500 TEUR (Vj.
672 TEUR).
Die Gesellschaft hat sich durch eine Liquiditätsausstattungsgarantie gegenüber der mittelbaren Tochtergesellschaft
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion bis zu einem
Höchstbetrag von 15 Mio. Euro verpflichten, sie in der
Weise finanziell auszustatten, dass die PLAZAMEDIA
GmbH TV- und Film-Produktion jederzeit in der Lage ist,
sämtlichen Zahlungsverpflichtungen gegenüber ihren
gegenwärtigen und künftigen Gläubigern fristgerecht nachzukommen.
7.3 Eventualverbindlichkeiten
7.4 Bestellobligo
Die Eventualverbindlichkeiten belaufen sich zum 31. Dezember 2005 auf 5.000 TEUR (Vj. 7.067 TEUR). Davon betreffen
4.500 TEUR (Vj. 3.000 TEUR) Prozesskosten und 500 TEUR
(Vj. 1.277 TEUR) nachträgliche Anschaffungskosten.
Zum Bilanzstichtag bestanden vertragliche Verpflichtungen
für den Erwerb von Lizenzrechten und erteilten Aufträgen
für Dienstleistungen im Rahmen von Produktionen im Bereich Kinder- und Jugendprogramme und Sportrechte in
Höhe von 47.371 TEUR (Vj. 78.991 TEUR). Vom Obligo entfallen 42.324 TEUR (Vj. 74.895 TEUR) auf den Erwerb von
Lizenzrechten sowie 4.047 TEUR (Vj. 4.096 TEUR) auf
Dienstleistungen.
Die Eintrittswahrscheinlichkeiten der Eventualverbindlichkeiten liegen deutlich unter 50 Prozent.
8. Angaben zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
Am 11. Januar 2006 teilte die Gesellschaft mit, dass die
EM.Entertainment GmbH die restlichen 50 Prozent an der
Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd. übernommen hat. Damit besitzt EM.Entertainment GmbH nun 100 Prozent an der
australischen Produktionsgruppe einschließlich einer
Beteiligung von 45 Prozent an Yoram Gross Productions,
einer Produktionseinheit der Gruppe, an der die Gründer
weiterhin eine Mehrheitsbeteiligung halten werden.
Am 14. Februar 2006 haben sich DSF und Premiere auf
eine strategische Kooperation verständigt, die auf drei
Jahre ausgerichtet ist. Unter der Marke „Champions TV“
präsentiert Premiere ab der Spielzeit 2006/2007 an jedem Spieltag eine europäische Top-Begegnung der UEFA
Champions League live und unverschlüsselt im DSF. An den
13 Spieltagen wird „Champions TV“ ausgewählte Begegnungen aller deutscher Mannschaften und Highlights weiterer
Spiele zeigen. „Champions TV“, das in Abstimmung mit der
UEFA entwickelt wurde, wird von Premiere produziert.
Durch diese Vereinbarungen ist von keinen signifikanten
Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis von DSF auszuge-
hen. Es wird jedoch eine Steigerung des Marktanteils und
die Festigung der Positionierung als Fußballsender erwartet.
Am 3. März 2006 haben sich PLAZAMEDIA GmbH TV- und
Film-Produktion und Arena Sport Rechte und Marketing
GmbH (nachfolgend Arena) über eine weit reichende Zusammenarbeit geeinigt. Die Vereinbarung sieht vor, dass
PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion für Arena
exklusiv die gesamte produktionstechnische Herstellung
der von Arena angebotenen Live-Berichterstattung der
Spiele der DFL Deutsche Fußball Bundesliga und 2. FußballBundesliga für die Spielzeiten 2006/2007, 2007/2008
und 2008/2009 übernimmt. Das Transaktionsvolumen ist
abhängig von dem seitens Arena geplanten Programmvorhaben und wird sich über die gesamte Laufzeit vermutlich
im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, zumindest jedoch im niedrigen zweistelligen Millionen-EuroBereich bewegen.
107
Konzernabschluss I Anhang
9. Sonstige Pflichtangaben
9.1 Beziehungen zu Assoziierten Unternehmen
Mit der Tabaluga GbR bestehen Geschäftsbeziehungen aus
der Vermittlung von Verkäufen von Film- und Merchandisingrechten. Im laufenden Jahr fielen Provisionszahlungen der
Tabaluga GbR von 48 TEUR (Vj. 0 TEUR) an Konzerngesellschaften an. Außerdem mussten von Konzerngesellschaften
Erlösbeteiligungen in Höhe von 47 TEUR (Vj. 43 TEUR) an
diese Gesellschaft entrichtet werden.
Mit der Planeta Junior S. L., Barcelona und deren 100 prozentigen Tochtergesellschaft Planeta Junior s. r. l., Mailand
bestehen Geschäftsbeziehungen aus dem Verkauf von
Film- und Merchandisingrechten. Daraus resultierten im
abgelaufenen Jahr keine Umsatzerlöse (Vj. 9.005 TEUR).
Mit der arena media GmbH, München bestehen Geschäftsbeziehungen aus der Erbringung von Dienstleistungen im
Rahmen der Programmerstellung und Abwicklung. Daraus
ergaben sich in 2005 Umsatzerlöse von 315 TEUR.
Die Entwicklung der Forderungen und Verbindlichkeiten sind
unter den entsprechenden Bilanzpositionen zu erkennen.
9.2 Beziehungen zu nahe stehenden Personen
Die nahe stehenden Personen des Konzerns sind die unter
Punkt 10.5 aufgeführten Vorstände und Aufsichtsräte und
deren Angehörige. Die Ehefrau eines Vorstands erbrachte
im Berichtzeitraum Beratungsleistungen von TEUR 12. Die
Rechnung wurde vollständig bezahlt. Gegenüber Gesellschaften der Modern Times Group, die durch das Aufsichtsratsmitglied Dr. Hans-Holger Albrecht kontrolliert werden,
wurden Leistungen von insgesamt 120 TEUR erbracht.
Zum Bilanzstichtag bestehen keine offenen Posten. Ein
Büro der Anwaltskanzlei des ehemaligen Aufsichtsrats
Dr. Andreas Meissner rechnete bis zu seinem Ausscheiden
aus dem Aufsichtsrat Leistungen in Höhe von 32 TEUR ab.
Erläuterungen über die Bezüge der Vorstände und Aufsichtsräte sind unter Punkt 10.5 zu finden.
10. Sonstige Erläuterungen und Angaben
10.1 Finanzrisiken
Liquiditätsrisiko
Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsverpflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität
oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können.
Der EM.TV-Konzern könnte mittel- bis langfristig zur Refinan-
108
zierung bestehender Finanzverbindlichkeiten oder zur
Wachstumsfinanzierung zur Aufnahme von Fremdkapital
über den Kapitalmarkt oder über Kreditinstitute gezwungen sein. Es ist aus heutiger Sicht nicht gesichert, dass
diese Finanzierungsquellen zu marktgerechten Konditionen
oder überhaupt zur Verfügung stehen.
Zum Bilanzstichtag 2005 verfügte der EM.TV-Konzern über
ausreichend Liquiditätsreserven.
Ausfallrisiko
Ein Bonitäts- oder Ausfallrisiko besteht in der Gefahr, dass
der Schuldner einer Forderung diese nicht mehr begleichen kann. Das maximale Ausfallrisiko bei den originären
Finanzinstrumenten entspricht in der Theorie dem Zeitwert
aller Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten gegenüber denselben Schuldnern, soweit die Aufrechnungslage
hergestellt werden kann.
In den Jahresabschlüssen der EM.TV AG und des EM.TVKonzerns wurde identifizierten Ausfallrisiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Darüber hinaus sichert
die Gesellschaft das Risiko eines Ausfalls durch Insolvenz
eines Gläubigers in weiten Teilen durch Versicherung von
Forderungen ab.
Währungsrisiko
Ein Währungsrisiko besteht insbesondere dort, wo Forderungen oder Verbindlichkeiten in einer anderen Währung
als der dem Jahresabschluss zu Grunde liegenden Währung
existieren. Wechselkursschwankungen können dann den
Zeitwert in der Abschlusswährung Euro verändern. Für den
Konzern spielt hier vor allem das Wechselkursverhältnis
des US-Dollars zum Euro eine Rolle. Zur Verringerung der
mit seiner Geschäftstätigkeit verbundenen Wechselkursrisiken schloss der Konzern insbesondere beim US-Dollar
Währungssicherungsgeschäfte auf zukünftige Zahlungsmittelzuflüsse ab. Da die Entwicklung des US-Dollars zum
Euro nicht vorhergesagt werden kann, können hieraus
auch in Zukunft weitere Ergebniseffekte entstehen.
schaft nur über geringe variabel verzinsliche Finanzinstrumente verfügt, wurden keine Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen.
10.2 Aufwendungen für den Abschlussprüfer
Im sonstigen betrieblichen Aufwand wird ein Aufwand gegenüber der PriceWaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, dem
Konzernabschlussprüfer, in Höhe von 379 TEUR ausgewiesen. Dieser Betrag bezieht sich ausschließlich auf Prüfungsleistungen, Beratungsleistungen wurden in der Berichtsperiode nicht in Anspruch genommen.
10.3 Deutscher Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat der EM.TV AG haben sich darauf
verständigt, den Deutschen Corporate Governance Kodex
für börsennotierte Gesellschaften anzuwenden. Dem Empfehlungskatalog wurde nur in wenigen Fällen nicht gefolgt.
Die Erklärung ist auf der Homepage unter www.em.tv veröffentlicht.
10.4 Anzahl der Mitarbeiter
Von den genannten Mitarbeitern entfallen anteilsmäßig 21
(Vj. 32) Mitarbeiter auf Unternehmen, welche quotal in den
Konzernabschluss einbezogen wurden.
Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich konzernweit im
Jahresdurchschnitt wie folgt entwickelt:
ANZAHL DER MITARBEITER
Zinsrisiko
Die Gesellschaft ist in geringem Maße Zinsschwankungen
ausgesetzt. Diese Zinsschwankungen beziehen sich auf
zinssensible liquide Mittel, Bankverbindlichkeiten und Wandel- sowie Optionsschuldverschreibungen. Da die Gesell-
Angestellte
Gewerbliche Arbeitnehmer
Summe
2005
2004
640
609
0
0
640
609
109
Konzernabschluss I Anhang
Die Aufsichtsratsvergütung betrug im Geschäftsjahr vom
1. Januar bis zum 31. Dezember 2005 165 TEUR (Vj. 165
TEUR). An die Aufsichtsratsmitglieder wurden keine Aktienoptionen ausgegeben. Darüber hinaus wurden von den Aufsichtsratsmitgliedern auch keine Aktien an der Gesellschaft
gehalten.
10.5 Gesellschaftsorgane
Vorstand
Werner E. Klatten, Hamburg (Vorsitzender)
Rainer Hüther, München
Dr. Andreas Pres, München
Die oben genannten Vorstände sind im Übrigen Mitglieder
der folgenden Kontrollgremien:
Herr Werner E. Klatten ist Mitglied in den folgenden
Kontrollgremien:
> Beiratsmitglied bei der Tele München Gruppe, München
(bis 31.01.2005)
Dr. Andreas Pres ist Mitglied in den folgenden Gremien:
> Beiratsmitglied bei der Tele München Gruppe, München
(bis 31.01.2005)
Herr Rainer Hüther war im Berichtszeitraum nicht Mitglied
in einem Kontrollgremium.
Bezüge des Vorstands und Vergütung des Aufsichtsrats
Die Aufwendungen für Bezüge des Vorstands betrugen im
Geschäftsjahr 2005 2.824 TEUR (Vj. 2.866 TEUR). Die
Gesamtbezüge enthalten feste Bezüge von 1.594 TEUR
und variable Bezüge von 1.230 TEUR. Zusätzlich wurden
aufgrund der ausgegebenen Optionsrechte an Vorstandsmitglieder 28 TEUR (Vj. 31 TEUR) als Aufwand erfasst.
AKTIEN- UND OPTIONSBESTAND DER VORSTÄNDE
Anzahl
Aktien
Aktienanspruch aus
Optionsrechten
Werner E. Klatten
0
27.397
Rainer Hüther
0
27.397
6.000
27.396
Dr. Andreas Pres
110
Aufsichtsrat
Dr. Bernd Thiemann, Geschäftsführender Gesellschafter
Drueker & Co. GmbH Co. KG, Frankfurt a. Main (Vorsitzender)
Prof. Dr. h.c. Roland Berger, Unternehmensberater,
München (stellvertretender Vorsitzender bis 5. Juli 2005)
Dr. Andreas Meissner, Rechtsanwalt, Hamburg (bis 5. Juli
2005)
Dr. Hans-Holger Albrecht, Präsident und Vorstandsvorsitzender Modern Times Group AB, Stockholm (stellvertretender
Vorsitzender ab 5. Juli 2005)
Arthur Bastings, Geschäftsführer der Discovery Networks
Europe, London (ab 5. Juli 2005)
Unterföhring, 17. März 2006
Der Vorstand der Konzernobergesellschaft
Werner E. Klatten, Vorsitzender des Vorstands
Rainer Hüther, Vorstand
Dr. Andreas Pres, Vorstand
Konzernabschluss I Bestätigungsvermerk
11. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der EM.TV AG aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht der
EM.TV AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den
IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des
Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch
den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage wesentlich auswirken, mit
hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse
der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,
der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der
wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses
und des zusammengefassten Lageberichtes. Wir sind der
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht
steht im Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
München, den 17. März 2006
PricewaterhouseCoopers AG,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Wagner, Wirtschaftsprüfer
Fell, Wirtschaftsprüfer
111
112
AG-Einzelabschluss I Inhalt
AG-Einzelabschluss
114
116
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
113
AG-Einzelabschluss I Bilanz
AKTIVA ZUM 31. DEZEMBER 2005 in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
837
24.876
Anlage vermögen
Film- und Merchandisingrechte, EDV-Programme
Geleistete Anzahlungen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anteile an verbundenen Unternehmen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Beteiligungen
3
3
928
1.160
479
576
197.529
130.854
0
1.976
1.098
8.338
439
578
201.313
168.361
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
17.837
18.266
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
24.270
18.214
0
5.369
14.631
9.856
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Umlaufvermögen
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Sonstige Wertpapiere
Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Rechnungsabgrenzungsposten
Aktiva
114
0
1.146
25.909
73.429
82.647
126.280
42
412
284.002
295.053
PASSIVA ZUM 31. DEZEMBER 2005 in TEUR
31.12.2005
31.12.2004
66.601
65.617
Eigenkapital
Grundkapital
Zur Durchführung beschlossener Kapitalerhöhung geleistete Einlagen
Kapitalrücklagen
Andere Gewinnrücklagen
Bilanzverlust
3.274
983
136.833
135.273
50
50
-37.266
-38.810
169.492
163.113
Rückstellungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
1.155
0
17.619
22.975
18.774
22.975
63.841
73.568
Verbindlichkeiten
Anleihen
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
1.652
2.975
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
3.746
9.688
14.759
14.900
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
3.211
3.097
Sonstige Verbindlichkeiten
8.527
4.737
95.736
108.965
284.002
295.053
Passiva
115
AG-Einzelabschluss I Gewinn- und Verlustrechnung
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2005 in TEUR
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Erträge
Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Materialaufwand
Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
Personalaufwand
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Erträge aus Beteiligungen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
1.1 bis
31.12.2004
8.795
23.719
12.556
9.984
-41
-10.012
-2
-536
-43
-10.548
-6.512
-6.420
-507
-677
-7.019
-7.097
-1.055
-12.441
-19.589
-25.819
-6.355
-22.202
11.273
39.725
2.613
3.835
-153
-40.640
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-4.598
-9.374
Finanzergebnis
9.135
-6.454
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
2.780
-28.656
Außerordentliche Aufwendungen
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
0
-9.633
-1.234
-517
-2
-1
1.544
-38.807
Verlustvortrag
-38.810
-3
Bilanzverlust
-37.266
-38.810
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
116
1.1 bis
31.12.2005
Finanzkalender 2006
23. Mai 2006
30. Juni 2006
Bericht 1. Quartal 2006
Hauptversammlung der EM.TV AG
für das Geschäftsjahr 2005
22. August 2006
Bericht 2. Quartal 2006
21. November 2006 Bericht 3. Quartal 2006
Anmerkung: Am Tag der Veröffentlichung der Jahresabschluss- bzw. Quartalszahlen wird i.d.R. eine Telefonkonferenz für Analysten abgehalten.
Impressum
Herausgeber
EM.TV AG
Beta-Straße 11, D-85774 Unterföhring
Tel. +49 (0) 89 99 500-0, Fax +49 (0) 89 99 500-111
E-Mail [email protected], www.em.tv, HRB 148 760 AG München
Redaktion
EM.TV AG Kommunikation/Investor Relations
Frank Elsner Kommunikation für Unternehmen GmbH,
Westerkappeln
Konzept und Gestaltung
EM.TV AG Grafik
Bildnachweis
Andreas Pohlmann Fotografie,
PLAZAMEDIA, DSF, Yoram Gross-EM.TV
EM.TV AG
Beta-Straße 11
D-85774 Unterföhring
Tel. +49 (0) 89 99 500 -0
Fax +49 (0) 89 99 500 -111
E-Mail [email protected]
Internet www.em.tv
HRB 148 760 AG München