Geschäftsbericht 2005 - Constantin Medien AG
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Geschäftsbericht 2005 - Constantin Medien AG
Geschäftsbericht 2005 Das Jahr 2005 Februar 2005 Die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG zahlt die Null-Kupon-Schuldverschreibung durch Weiterleitung des Nettoerlöses aus dem Verkauf der 45-prozentigen Beteiligung an der Tele München Gruppe (TMG) vollständig zurück. Die EM.TV AG erwirbt die restlichen von der Karstadt Quelle New Media AG und dem Schweizer Sport-Investor Dr. h. c. Hans-Dieter Cleven gehaltenen Anteile an dem Sport-TV-Sender DSF und der Sport-Online-Plattform Sport1. Damit ist der EM.TV-Konzern alleiniger Gesellschafter der beiden Sport-Gesellschaften. EM.TV gewinnt mit C&A und der Deichmann-Gruppe zwei renommierte Einzelhandelsunternehmen als neue Lizenznehmer für die FIFA WM 2006™, die mit ihrem umfangreichen Filialnetz im In- und Ausland entscheidend zum Ausbau der Distributionsflächen beitragen. März 2005 Die EM.Entertainment GmbH einigt sich mit dem ZDF über die Verlängerung des bestehenden Rahmenvertrages bis zum Jahr 2012. Die Vereinbarung läuft ab 2006 und bezieht sich auf insgesamt rund 625 halbe Stunden Programm. Darüber hinaus vereinbaren die beiden Unternehmen, ihre gemeinsamen Koproduktionsaktivitäten im Kinder- und Jugendbereich fortzusetzen. Mai 2005 DSF erwirbt von der Sportrechte-Vermarktungsagentur SPORTFIVE ein umfangreiches Rechteverwertungspaket an UEFA-Pokal-Spielen über die nächsten drei Spielzeiten ab der Saison 2005/2006. Juni 2005 Die EM.TV AG zahlt am 30. Juni vorzeitig einen Teilbetrag der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 von nominal 10 Mio. Euro zurück. September 2005 Nach den zahlreichen Jubiläumsaktivitäten zum 30. TV-Geburtstag der Zeichentrickserie Wickie und die starken Männer wird die dreiteilige Wickie-Promotion, die die EM.Entertainment GmbH 2004 in Kooperation mit der Autobahn Tank & Rast GmbH veranstaltet hat, vom Lizenzverband LIMA zur Promotion des Jahres gekürt. Dezember 2005 Die EM.Entertainment GmbH macht einen bedeutenden Schritt in der Ausweitung ihrer Home Entertainment-Aktivitäten und schließt mit der Universum Film GmbH, München, und der Warner Bros. Entertainment GmbH, Hamburg, langfristige Programmverträge ab. Das DSF sichert sich von der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH ein umfangreiches Rechtepaket an der 1. und 2. Fußball-Bundesliga für die kommenden drei Spielzeiten ab der Saison 2006/2007. Das Rechtepaket umfasst die exklusiven Erstverwertungsrechte im Free-TV an den beiden Sonntagsspielen der 1. FußballBundesliga sowie die exklusiven Erstverwertungsrechte im Free-TV an der 2. Bundesliga inklusive des LiveSpiels am Montag. PLAZAMEDIA einigt sich mit Premiere auf die Fortführung der langfristigen strategischen Partnerschaft ab dem 1. Januar 2007. Im Rahmen der Partnerschaft wird PLAZAMEDIA für Premiere umfangreiche Dienstleistungen im Bereich der Innenproduktion (Laufzeit bis 30. Juni 2011) und Aussenproduktion (Laufzeit bis 31. Dezember 2009) erbringen. Zudem übernimmt PLAZAMEDIA von Premiere 100 Prozent der Anteile an dem Premiere-Tochterunternehmen Creation Club (CC) GmbH. Creation Club und Premiere vereinbaren ferner einen umfangreichen Produktionsrahmenvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren, der um zwei Jahre verlängert werden kann. Kennzahlen In Mio. Euro Langfristige Vermögenswerte > Immaterielle Vermögenswerte Bilanzsumme Gezeichnetes Kapital Eigenkapital Eigenkapitalquote (in Prozent) Langfristige Finanzverbindlichkeiten Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 2005 178,9 89,8 316,2 66,6 153,6 48,6% 64,5 5,6 2004* 131,1 94,1 426,6 65,6 153,1 35,9% 181,9 0,0 2003 414,8 284,1 675,9 146,0 -17,5 -2,6% 435,8 80,8 Umsatzerlöse > Sport > Unterhaltung > Sonstige Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) Abschreibungen Betriebsergebnis (EBIT) Ergebnis vor Steuern (EBT) Ergebnisanteil Anteilseigner 209,5 177,8 30,6 1,1 21,2 -15,5 5,7 0,8 0,2 206,6 177,6 29,0 0,0 73,1 -22,5 50,6 142,5 134,3 270,0 89,6 179,6 0,8 -11,6 -85,5 -97,1 -135,2 -129,9 Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit Cash-Flow aus Investitionstätigkeit Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit -4,0 53,5 -115,8 26,2 -19,4 -13,1 85,3 -40,1 -14,5 Anzahl Aktien im Umlauf in Mio. Aktienkurs am 31.12. in Euro Marktkapitalisierung (bezogen auf Aktien im Umlauf) Durchschnittliche Aktienzahl (unverwässert) in Mio. Ergebnis je Aktie (unverwässert) in Euro 53,1 4,33 229,9 51,5 0,00 49,3 2,87 141,4 41,7 3,22 146,0 0,85 122,7 146,0 -0,89 640 609 570 Mitarbeiter (Periodendurchschnitt) *Adjusted: Aufgrund der erstmaligen Anwedungen von IFRS 2 wurden die Vorjahresangaben für 2004 angepasst. Konzernstruktur I Vereinfachte Darstellung EM.Entertainment GmbH EM.Sport GmbH 100% 100% Junior Produktions GmbH 49,9% 81,1% 100% Creation Club (CC) GmbH 33,3% Sport Media Holding GmbH PLAZAMEDIA GmbH TVund Film-Produktion 100% 50,1% 100% 100% 100% EM.TV & Wavery B.V. Niederlande Planeta Junior S.L. Spanien 81,1% DSF Deutsches SportFernsehen GmbH 18,9% Yoram GrossEM.TV Pty. Ltd. Australien Junior.TV GmbH & Co. KG Sport1 GmbH 18,9% Segment Sport 100% Segment Unterhaltung EM.TV – Unser Profil Wir sind ein mittelständisches Medienunternehmen, das in den Kerngeschäftsbereichen Sport sowie Kinder- und Jugendunterhaltung tätig ist. Im Sport sind wir der führende TV-Produzent Deutschlands und betreiben mit DSF und Sport1.de führende Plattformen. In der Unterhaltung sind wir international ausgerichtet, besitzen eine der größten Programmbibliotheken im Kinder- und Jugendbereich und zeichnen uns durch langjährige und im Markt geschätzte Erfahrung in der Entwicklung und Vermarktung von Lizenzthemen und Charakteren aus. Nach erfolgreicher Restrukturierung und Neuausrichtung in den Jahren 2001 bis 2004 verfügen wir heute über ein attraktives Beteiligungsportfolio und eine solide finanzielle Basis für weiteres Wachstum. EM.TV – Unsere Stärken Wir sind eine eigenständige Unternehmensgruppe und aufgrund dieser unabhängigen Position ein bewährter Partner für eine Vielzahl von Unternehmen. Den Herausforderungen unserer Märkte begegnen wir mit klassischen mittelständischen Tugenden wie Schnelligkeit, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Kreativität. EM.TV – Unsere Ziele Mit unseren Produkten und Dienstleistungen wollen wir die emotionalen Bedürfnisse unserer Endkunden erfüllen. Dies gelingt nur, wenn diese Produkte ein Höchstmaß an Kreativität und Qualität auszeichnet. Für unsere Aktionäre wollen wir durch eine Wachstumsstrategie, die Marktchancen mit Augenmaß nutzt, Wert schaffen und eine attraktive Verzinsung ihres Investments gewährleisten. EM.TV will mit seinen Produkten und seinem unternehmerischen Handeln seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Dr. Andreas Pres Werner E. Klatten Rainer Hüther Zukunftsbezogene Aussagen Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Einschätzungen künftiger Entwicklungen seitens des Vorstands basieren. Eine Reihe außerhalb der Kontrolle des Unternehmens stehender Faktoren wie zum Beispiel Änderungen des allgemeinen wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfelds sowie die Realisierung einzelner Risiken oder das Eintreten ungewisser Ereignisse können zur Folge haben, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Prognosen abweichen. EM.TV beabsichtigt nicht, die in dem Geschäftsbericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen fortlaufend zu aktualisieren. Inhalt 2 5 6 10 14 18 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden Organe Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden Corporate Governance Bericht Die Aktie der EM.TV AG Unternehmensstrategie 22 22 24 25 27 Berichte der Geschäftsfelder I Sport Fernsehen I DSF Deutsches SportFernsehen Online I Sport1 Produktionsdienstleistung I PLAZAMEDIA Licensing I European Licensing Representative FIFA WM 2006™ 30 30 31 33 34 35 Berichte der Geschäftsfelder I Unterhaltung Produktion TV Sales Licensing I Merchandising Licensing I Home Entertainment Fernsehen I Junior Channel 38 38 42 45 46 48 49 50 51 57 57 Konzernlagebericht und Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen Umsatz- und Ertragslage Vermögenslage Finanzlage Investitionen Personalbericht Innovation Risiko- und Chancenbericht Angaben zu den Ereignissen nach dem Bilanzstichtag Prognosebericht 63 64 66 67 68 69 69 76 81 96 102 Konzernabschluss Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernkapitalflussrechnung Entwicklung des Konzerneigenkapitals 107 108 108 111 Konzern-Anhang Allgemeine Erläuterungen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz Erläuterungen zu einzelnen Posten der GuV Erläuterungen zu einzelnen Posten der Kapitalflussrechnung Segmentberichterstattung Haftungsverhältnis und sonstige finanzielle Verpflichtungen Angaben zu den Ereignissen nach dem Bilanzstichtag Sonstige Pflichtangaben Sonstige Erläuterungen und Angaben Bestätigungsvermerk 113 114 116 AG-Einzelabschluss Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung 117 117 Finanzkalender Impressum 103 106 1 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden die EM.TV AG hat im Jahr 2005 ihre positive Entwicklung fortgesetzt. Wir haben erstmals seit dem Jahr 1999 wieder einen Konzerngewinn vor Steuern ohne Sonder- und Einmaleffekte ausgewiesen und den Konzernumsatz um einen einstelligen Prozentsatz gesteigert. Dies entspricht exakt den Prognosen, die wir zu Beginn des Geschäftsjahres gegenüber der Öffentlichkeit abgegeben hatten. EM.TV hat damit Wort gehalten. Dies ist mir sehr wichtig, denn die neue EM.TV, die im Jahr 2004 im Zuge der Restrukturierung der früheren EM.TV & Merchandising AG entstanden ist, soll ein verlässlicher und berechenbarer Teilnehmer des Kapitalmarktes sein. Das erreichte Ergebnis freut mich umso mehr, als wir uns 2005 gegen eine Vielzahl von Gegenwinden stemmen mussten, die zu Beginn des Geschäftsjahres nicht oder nicht in dieser Intensität absehbar gewesen waren: > Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland im Jahr 2005 enttäuschte und konnte dem Werbemarkt keine Impulse für eine durchgreifende Belebung verleihen. Dies wirkte sich dämpfend auf die Umsatzentwicklung unseres Free-TV-Senders DSF aus. > Aufgrund des Zahlungsausfalls von zwei Geschäftspartnern musste das DSF eine Forderungswertberichtigung in signifikanter Höhe vornehmen. > EM.TV hat im vergangenen Jahr erheblich in attraktive Programme und neue Geschäftsaktivitäten investiert. Dazu gehören der Erwerb umfangreicher Rechtepakete im Sport und Aufwendungen für die Vorbereitung des Markteintritts im Bereich „Sportwetten“. Diese Investitionen führten zwar kurzfristig zu Ergebnisbelastungen, auf mittlere Sicht werden sie jedoch das operative Geschäft erheblich stärken und einen positiven Ergebnisbeitrag liefern. Die Gelder sind also gut angelegt. 2 Das Jahr 2005 hat gezeigt, dass der EM.TV-Konzern mit seinen beiden operativen Geschäftsbereichen Sport und Unterhaltung strategisch richtig aufgestellt ist und profitabel agieren kann. Wir haben in beiden Segmenten Fortschritte gemacht und unsere Marktpositionen gesichert und ausgebaut. Im Segment Sport haben wir die Anteile der früheren Mitgesellschafter am DSF und am Online-Portal Sport1 zu attraktiven Konditionen übernommen. Damit hält EM.TV auch an diesen beiden Gesellschaften unmittelbar oder mittelbar 100 Prozent der Anteile. > Im Bereich Free-TV hat das DSF im Berichtsjahr seinen Marktanteil in der Kernzielgruppe Männer von 14 bis 49 Jahren bei 1,9 Prozent stabilisiert. Mit dem Erwerb von umfangreichen Rechtepaketen am UEFA Cup für die Saisons 2005/2006 bis 2007/2008 und an der 1. und 2. Fußball-Bundesliga für die Spielzeiten 2006/ 2007 bis 2008/2009 ist gesichert, dass das DSF den Zuschauern auch künftig Spitzenfußball und damit seinen Werbekunden ein attraktives Werbeumfeld bieten wird. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg des Senders. Diese Rechtekäufe zeigen zudem, dass es das DSF in den vergangenen drei Jahren durch ein klares Programmprofil geschafft hat, eine der ersten Adressen im deutschen TV-Markt zu werden. Die journalistische Qualität und Unabhängigkeit des Senders wird sowohl bei den Zuschauern als auch in der Sportwelt geschätzt und respektiert. > Im Bereich Produktionsdienstleistungen hat unsere Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA im Jahr 2005 bei einer guten Auslastung in allen Geschäftsbereichen ihren erfolgreichen Weg fortgesetzt. Das Unternehmen realisierte knapp 90.000 Programmstunden und wickelte rund 1.500 nationale und internationale Produktionen ab. PLAZAMEDIA setzt bei ihren Dienstleistungen auf zukunftsweisende Produktionstechnologien und kann damit Kunden immer häufiger echten Mehrwert bieten. Ein gutes Beispiel für diese Innovationskultur ist, dass das Unternehmen den neuen Fernsehstandard „HDTV“ (High Definition Television) in der gesamten Produktionskette eingeführt hat. Damit hat PLAZ AMEDIA eine Alleinstellung im Markt. Den Kreativbereich des Produktionsdienstleisters konnten wir Ende 2005 durch den Erwerb der Creation Club (CC) GmbH aus dem Besitz der PREMIERE deutlich stärken. Der Creation Club ist in den Bereichen Promotion, On- und Off-AirDesign, Werbung und TV-Formate erfolgreich positioniert und ergänzt damit ideal das Leistungsspektrum der PLAZAMEDIA. > Im Bereich Online konnte das Sport-Portal Sport1 mit einer Steigerung der Reichweite um über 40 Prozent seine Position als reichweitenstärkste deutschsprachige Sportwebsite nochmals deutlich ausbauen. Zunehmend erfolgreich agiert Sport1 auch im Bereich Media Sales, also dem Verkauf von Sportinhalten für Teletext und Mobile-Plattformen (SMS, MMS und WAP) an Dritte. > Viel Freude haben uns im vergangenen Jahr die Vermarktungsaktivitäten im Merchandising für die FIFA WM 2006™ bereitet. Ende 2005 bestanden Verträge mit insgesamt 53 Lizenzpartnern – ein klarer Beweis, dass unsere frühzeitig festgelegte Vermarktungsstrategie für dieses Mega-Event aufgegangen ist. Schon jetzt steht fest, dass das wirtschaftliche Ergebnis des FIFAProjekts deutlich über unseren ursprünglichen Planungen liegen wird. Im Segment Unterhaltung – der Produktion und Vermarktung hochwertiger Kinder- und Jugendprogramme – haben wir im Jahr 2005 die strukturellen und personellen Voraussetzungen geschaffen, um das Geschäft auf einen nachhal- tigen Wachstumskurs zu bringen. Dazu gehörte die Bündelung sämtlicher Produktions- und Vertriebsaktivitäten in der EM.Entertainment GmbH, um zu einer klaren und transparenten Spartenverantwortung zu gelangen. Dazu gehörte ferner die Stärkung der Produktionskompetenz durch die teilweise Neubesetzung der Geschäftsführung EM.Entertainment. Unverändert ist es unser Ziel, durch neue, eigenproduzierte Programmrechte die Attraktivität unserer Bibliothek zu sichern. Die Nachfrage nach Kinder- und Jugendprogrammen hat zwar 2005 national wie international leicht zugenommen; allerdings hat sich dieser Trend noch nicht auf die Preise niedergeschlagen. Dass es in diesem Umfeld dennoch möglich ist, attraktive Geschäfte abzuschließen, haben zum Beispiel die umfangreichen und langfristigen Vereinbarungen im Bereich Home Entertainment gezeigt, die die EM.Entertainment im vierten Quartal mit der Universum Film GmbH und Warner Bros. Entertainment GmbH abgeschlossen hat. Das Segment Unterhaltung konnte trotz des schwierigen Umfelds sein Ergebnis 2005 deutlich verbessern – ein Beweis für die Substanz unseres Programmangebots. Nach wie vor befindet sich der weltweite Markt für Kinderund Jugendprogramme in einer Konsolidierung. Der Vorstand hat im Berichtsjahr verschiedene Optionen geprüft, die den Ausbau des Geschäftsbereichs Unterhaltung durch M&A-Transaktionen zum Gegenstand hatten. Letztlich führten die intensiven Prüfungen nicht zu Ergebnissen, die uns wirtschaftlich überzeugt haben. Ungeachtet dessen werden wir unsere Bestrebungen, an der Branchenkonsolidierung aktiv teilzuhaben, fortsetzen. Die Fortschritte im operativen Geschäft spiegeln sich auch in der Kursentwicklung der EM.TV-Aktie wider. Diese verzeichnete 2005 einen Wertzuwachs von 51 Prozent und übertraf damit die Entwicklung des SDAX, der um 35 Prozent stieg, erheblich. EM.TV war mit einem Tagesdurchschnitt 3 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden von 500.000 Aktien der meistgehandelte Wert im SDAX. Die gute Kursentwicklung, die mit einem weiter steigenden Interesse von Investoren und Analysten an unserer Gesellschaft einhergeht, freut uns ganz besonders für jene Aktionärinnen und Aktionäre, die EM.TV auch während der langen Phase der Restrukturierung treu geblieben waren. Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir unsere Marktpositionen in beiden Geschäftsbereichen ausbauen. Ein wichtiger Schritt dazu war im Segment Sport die Anfang März abgeschlossene Vereinbarung zwischen PLAZAMEDIA und der Arena Sport Rechte und Marketing GmbH, derzufolge PLAZAMEDIA exklusiver Produktionspartner für das Pay-TV-Angebot von Arena für die Fußball-Bundesliga werden wird. Um Marktpositionen zu verbessern, wollen wir künftig auch stärker Verbundeffekte zwischen unsere Sportbeteiligungen nutzen, um Kunden „Lösungen aus einer Hand“ anbieten zu können. Die organisatorischen und konzeptionellen Vorbereitungen für den Einstieg von EM.TV in den Bereich „Sportwetten“ sind weit fortgeschritten. Nach wie vor ist der deutsche Markt nicht liberalisiert, so dass ein Engagement derzeit noch nicht möglich ist. Wir messen diesem Geschäft weiter hin große Umsatz- und Renditepotenziale bei. Wir werden allerdings nur dann eine positive Entscheidung treffen, wenn das wirtschaftliche Konzept stimmig und dessen juristische Basis über jeden Zweifel erhaben ist. Im Segment Unterhaltung wird im Jahr 2006 der Start eigener Produktionen breiten Raum einnehmen. Zudem werden wir die weitere Internationalisierung unserer Geschäfte vorantreiben, wobei insbesondere eine stärkere Präsenz im angelsächsischen Raum ganz oben auf unserer Agenda steht. Nicht zuletzt in diesem Zusammenhang sind Wert steigernde M&A-Aktivitäten denkbar. 4 Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, EM.TV hat sich in den vergangenen Jahren Marktpositionen erarbeitet, die uns spannende Perspektiven eröffnen. Unser oberstes Ziel lautet unverändert, den EM.TV-Konzern in eine Phase nachhaltigen Wachstums zu überführen, die von der stetigen Verbesserung unserer Profitabilität gekennzeichnet sein soll. In diesem Sinne wird EM.TV als unabhängiges, flexibles und im besten Sinne mittelständisch geprägtes Unternehmen den Medienmarkt bereichern. Unterföhring, im März 2006 Mit freundlichen Grüssen Werner. E. Klatten Vorsitzender des Vorstands Organe Vorstand Werner E. Klatten, Vorsitzender des Vorstands, CEO Werner E. Klatten ist Vorstandsvorsitzender der EM.TV AG. Er ist verantwortlich für die Unternehmensstrategie, den Geschäftsbereich „Unterhaltung“, die Zentralbereiche Recht, Kommunikation, Personal und Verwaltung sowie für die Beteiligungen. Rainer Hüther, Vorstand Sport, COO Sports Rainer Hüther ist verantwortlich für den Bereich Sport. Zusätzlich zu seiner Vorstandstätigkeit bei EM.TV ist er seit 2. Juni 2003 Vorsitzender der Geschäftsführung des Sportsenders DSF. Dr. Andreas Pres, Vorstand Finanzen, CFO Dr. Andreas Pres ist Mitglied des Vorstands und verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Investor Relations, Rechnungswesen, Controlling, IT und Prozessmanagement. Aufsichtsrat Dr. Bernd Thiemann, Vorsitzender Dr. Hans-Holger Albrecht, stellvertretender Vorsitzender Arthur Bastings, Mitglied 5 Bericht des Aufsichtsrats Dr. Bernd Thiemann I Vorsitzender des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat der EM.TV AG hat im Jahr 2005 insgesamt sechsmal getagt, darunter war eine telefonische Sitzung. Wie im Vorjahr bildete das Gremium, das entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen lediglich aus drei Mitgliedern besteht, keine Ausschüsse. Dem Aufsichtsrat obliegt nach dem Aktiengesetz die Überwachung der Vorstandstätigkeit. Der Aufsichtsrat der EM.TV AG hat die Geschäfte des Vorstands im Berichtsjahr regelmäßig überwacht und mit Rat begleitet. Anhand von mündlichen und schriftlichen Berichten des Vorstands befasste sich das Gremium eingehend mit dem Geschäftsverlauf der EM.TV AG und des EM.TV-Konzerns, den Geschäftsplanungen, der laufenden Geschäftsentwicklung, den Risiken und den wesentlichen Geschäftsvorfällen. Der Aufsichtsrat war bei allen Sitzungen des Jahres 2005 vollständig vertreten. An den Sitzungen nahmen zudem alle Mitglieder des Vorstands teil, um den Aufsichtsräten Bericht zu erstatten und deren Fragen zu beantworten. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat wie in den Vorjahren externe Sachverständige zu den Beratungen hinzugezogen, und zwar Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer. Auch zwischen den Sitzungen gab es einen ständigen Kontakt zwischen den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrates, insbesondere zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden des Vorstands. Soweit zeitlich erforderlich, wurden Entscheidungen des Aufsichtsrats auf Basis von Entscheidungsvorlagen auch zwischen den Sitzungen im Umlaufverfahren gefasst. Der Aufsichtsrat der EM.TV AG befasste sich im Jahr 2005 vor allem mit den folgenden Themen: 6 Geschäftslage und aktuelle Geschäftsentwicklung Der Aufsichtsrat befasste sich während des gesamten Berichtsjahres eingehend mit der aktuellen Geschäftslage der EM.TV AG und des EM.TV-Konzerns. Dazu zählte vor allem die Analyse des unterjährigen Geschäftsverlaufs in den beiden Segmenten Sport und Unterhaltung, insbesondere mit Blick auf positive und negative Abweichungen von den budgetierten Werten. Dabei erläuterte der Vorstand ausführlich die aktuelle Geschäftslage und die Planungen für die kommenden Jahre für die einzelnen Segmente und für die EM.TV AG als Holdinggesellschaft sowie die Risiken der Geschäftsentwicklung des Konzerns. Wesentliche Investitionen in das operative Geschäft Der Aufsichtsrat hat im Umlaufverfahren dem Erwerb umfangreicher Verwertungsrechte an den UEFA-Pokal-Spielen der Saisons 2005/2006, 2006/2007 und 2007/2008 durch das DSF zugestimmt. Ebenso erteilte er seine Zustimmung zum Erwerb von Verwertungsrechten an der 1. und 2. Fußball-Bundesliga für die Saisons 2006/2007, 2007/2008 und 2008/2009 durch das DSF. Beide Rechteerwerbe sind nach Ansicht des Aufsichtsrats geeignet, die Programmversorgung des DSF mit attraktivem Spitzensport langfristig zu sichern. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg des Senders. Portfoliomaßnahmen Die EM.TV AG hat im Jahr 2005 die Reorganisation des Geschäftsbereichs Entertainment, in dessen Zuge die Gesellschaft die Funktion als Holding ohne operatives Geschäft übernimmt, abgeschlossen. Der Aufsichtsrat stimmte im Umlaufverfahren den in diesem Zusammenhang notwendigen Maßnahmen zu, die die Bündelung sämtlicher Produktions- und Vertriebsaktivitäten im Bereich Unterhaltung in der EM.Entertainment GmbH, einer 100-Prozent-Tochtergesellschaft der EM.TV AG, und deren Tochtergesellschaften zum Gegenstand hatten. Ebenso erteilte das Gremium im Umlaufverfahren die Zustimmung zum Erwerb weiterer Anteile an den Sportgesellschaften DSF und Sport1 aus dem Besitz der bisherigen Mitgesellschafter KarstadtQuelle New Media AG und Dr. h. c. Hans-Dieter Cleven. Durch die Anteilserwerbe hält die EM.TV AG mittelbar oder unmittelbar je 100 Prozent an den Sportgesellschaften. Der Aufsichtsrat betrachtet die Transaktionen als wichtige Stärkung des Segments Sports. Der Aufsichtsrat erteilte im Umlaufverfahren seine Zustimmung zum Erwerb sämtlicher Anteile an der Creation Club (CC) GmbH aus dem Besitz der PREMIERE durch die EM.TVTochtergesellschaft PLAZAMEDIA. Damit verbunden war die Verlängerung des bis 31. Dezember 2006 laufenden Produktions-Dienstleistungsrahmenvertrages zwischen PLAZAMEDIA und der PREMIERE um drei Jahre (Außenproduktion) bzw. um viereinhalb Jahre (Innenproduktion). Durch den Erwerb des Creation Club kann PLAZAMEDIA nach Überzeugung des Aufsichtsrats die Wertschöpfung im Kreativbereich deutlich verbreitern; zugleich konnte mit der PREMIERE ein wichtiger Kunde langfristig an PLAZAMEDIA gebunden werden. Rechtsfragen Auch im Jahr 2005 nahm in den Beratungen des Aufsichtsrats die Überprüfung von Schadensersatzansprüchen der Gesellschaft gegen frühere Organmitglieder breiten Raum ein. Dabei ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig von den beauftragten Rechtsanwälten sowie vom Vorstand über den Stand der Überprüfungen und den Fortgang der am 13. Oktober 2004 beim Landgericht München I eingereichten Klage berichten. Diese Klage richtet sich gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden Thomas Haffa, den früheren stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Florian Haffa sowie gegen den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Nickolaus Becker; sie wird auf fahrlässige Pflichtverletzungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Formel-1-Beteiligung im Jahr 2000 gestützt. Die geltend gemachten Schadensersatzansprüche belaufen sich auf annähernd 148 Mio. Euro sowie auf Freistellung von Ansprüchen der Morgan-Grenfell-Gruppe. Aufgrund des Termins zur mündlichen Verhandlung vom 31. März 2005 hat das Landgericht München I mit Beweisbeschluss vom 25. August 2005 angeordnet, dass über die relevanten Tatsachenfragen Sachverständigenbeweis erhoben werden soll. Voraussichtlich wird das Sachverständigengutachten im Laufe des Jahres 2006 vorliegen. Die intensive Überprüfung weiterer Sachverhalte hat mögliche Pflichtverletzungen im Zusammenhang mit der Gewährung von Darlehen an die TheatrO CentrO GmbH in den Jahren 2000 und 2001, dem Erwerb einer Beteiligung an der Tabaluga Film- und Fernsehproduktion GmbH, der Gewährung einer Großspende sowie im Zusammenhang mit dem Abschluss einiger Koproduktions- und Lizenzverträge ergeben. Nachdem die dazu angeforderten Stellungnahmen der früheren Organmitglieder zu keiner anderen Bewertung dieser Vorgänge bei Vorstand und Aufsichtsrat geführt haben, hat die Gesellschaft im August und September 2005 Klage beim Landgericht München I erhoben. Die geltend gemachten Schadensersatzansprüche aus den Komplexen TheatrO CentrO/Tabaluga/Spende belaufen sich auf ca. 17 Mio. Euro, jene aus dem Komplex Koproduktions- und Lizenzverträge insgesamt auf rund 18 Mio. Euro. Mit Ausnahme der genannten Sachverhalte haben die sehr zeitintensiven und komplexen Untersuchungen wesentlicher Geschäftsvorfälle bei der früheren EM.TV & Merchandising AG nicht zu dem Ergebnis geführt, dass aus dem Handeln der damaligen Organmitglieder – trotz verschiedentlicher Nachlässigkeiten – durchsetzbare Schadensersatzansprüche entstanden sind. Dies betrifft insbesondere die großen 7 Bericht des Aufsichtsrats Beteiligungserwerbe Junior.TV, Tele München Gruppe und Jim Henson Company. Trotz der gebotenen vertieften Nachforschungen haben sich insoweit keine hinreichenden Anhaltspunkte dafür ergeben, dass der Gesellschaft aus einem Fehlverhalten der damaligen Organmitglieder ein einklagbarer Schaden entstanden wäre. Gleiches gilt für die überprüften ca. zehn weiteren kleineren Unternehmenserwerbe, für den Großteil der von der Gesellschaft abgeschlossenen größeren Koproduktions-, Rechtekauf- und Lizenzverträge sowie für eine Reihe weiterer besonderer Geschäftsvorfälle. Strategische Ausrichtung des Konzerns Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr intensiv mit Fragen nach der künftigen strategischen Ausrichtung des EM.TVKonzerns befasst. Dazu zählten vor allem Möglichkeiten der strategischen Weiterentwicklung bei beiden Segmenten Sport und Unterhaltung durch Akquisitions- und/oder Desinvestitionsmaßnahmen sowie durch die Entwicklung neuer Geschäftsfelder. Breiten Raum in den Beratungen nahmen die Planungen des Vorstands zur Aufnahme von Geschäftsaktivitäten im Bereich „Wetten“ ein. Dabei ließ sich der Aufsichtsrat detailliert über die in diesem Zusammenhang verfolgten verschiedenen strategischen Optionen berichten. Personelle Veränderungen bei den Unternehmensorganen Im Vorstand der Gesellschaft ergaben sich im Berichtsjahr keine Veränderungen. Im Aufsichtsrat legten die Mitglieder Prof. Roland Berger und Dr. Andreas Meissner ihre Mandate mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 5. Juli 2005 nieder. Herr Prof. Berger und Herr Dr. Meissner haben die Gesellschaft während der Restrukturierung und Neuausrichtung begleitet und in dieser für EM.TV sehr schwierigen Phase ihren Rat und ihre umfassenden Kenntnisse eingebracht. Der Aufsichtsratsvorsitzende dankt Herrn Prof. Berger und Herrn Dr. Meissner sehr herzlich für ihr Engagement zum Wohle der Gesellschaft. 8 Die ordentliche Hauptversammlung am 5. Juli 2005 hat die Herren Dr. Hans-Holger Albrecht und Arthur Bastings zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrates gewählt. Mit Ihnen gewinnt EM.TV versierte und operativ tätige Medienmanager mit großer internationaler Erfahrung. In seiner Sitzung am 5. Juli 2005 wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Albrecht einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums. Die mit der Abschlussprüfung beauftragte Pricewaterhouse Coopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat den Jahresabschluss der EM.TV AG, den Konzernabschluss sowie den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2005 geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss, der Konzernjahresabschluss sowie der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns wurden zusammen mit den Berichten des Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrates mit ausreichender Frist überreicht. Die Prüfer berichteten dem Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung vom 23. März 2006 über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Der Aufsichtsrat prüfte die Jahresabschlüsse von AG und Konzern sowie den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht eingehend und nahm die Ergebnisse des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis. Der Aufsichtsrat erhob nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände gegen den Jahresabschluss und den Konzernabschluss. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss der Gesellschaft am 27. März 2006. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Nach dem Abschluss der tief greifenden Restrukturierung im Jahr 2004 ist das Geschäftsjahr 2005 nach Ansicht des Aufsichtsrats für den EM.TV-Konzern erfolgreich verlaufen. Trotz zunächst nicht absehbarer Belastungen, u. a. durch wichtige Programminvestitionen, und eines weiterhin schwierigen Marktumfelds konnte die Prognose, erstmals seit dem Jahr 1999 ohne Sonder- und Einmaleffekte ein positives Konzernergebnis vor Steuern auszuweisen, erreicht werden. Zudem wurde im Berichtsjahr durch eine Reihe erfolgreicher Geschäftsabschlüsse die Grundlage für die Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung gelegt. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konzerns für ihr großes Engagement. Im März 2006 Der Aufsichtsrat der EM.TV AG Dr. Bernd Thiemann Vorsitzender des Aufsichtsrats 9 Corporate Governance Corporate Governance Bericht Der Vorstand und der Aufsichtsrat berichten gem. Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex über die Corporate Governance der EM.TV AG. Der Vorstand und der Aufsichtsrat arbeiten zum Wohle des Unternehmens vertrauensvoll zusammen und fühlen sich dem Grundsatz einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes verpflichtet. Die EM.TV AG hat das Ziel, dem Vertrauen ihrer Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter sowie ihrer gesellschaftlichen Verantwortung dauerhaft gerecht zu werden. Hierbei steht die EM.TV AG für eine transparente und zeitnahe Kommunikation. Aktionäre und Hauptversammlung Die EM.TV AG veröffentlicht im Geschäftsbericht und in den Quartalsberichten regelmäßig Informationen zur Geschäftsentwicklung. Aktionäre haben dabei regelmäßig die Möglichkeit, im Internet den Analystenkonferenzen zu den Berichten live zu folgen. Weitere ausführliche Informationen zur EM.TV AG sind auf unserer Homepage www.em.tv bereitgestellt. Die Aktionäre der EM.TV AG können ihre Rechte in der Hauptversammlung wahrnehmen und dort ihr Stimmrecht ausüben. Jeder Aktionär ist berechtigt, an der Hauptversammlung teilzunehmen, dort das Wort zu den jeweiligen Tagesordnungspunkten zu ergreifen und Fragen sowie Anträge zu stellen. Die EM.TV AG erleichtert ihren Aktionären die persönliche Wahrnehmung ihrer Rechte durch die Bestellung eines an die Weisung der Aktionäre gebundenen Stimmrechtsvertreters. Am 5. Juli 2005 wurde die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2004 abgehalten, auf der rund 1.150 Aktionäre mit insgesamt rund 9,8 Mio. Stimmen vertreten waren. Alle Beschlüsse wurden mit Mehrheiten von mehr als 99 Prozent gefasst. 10 Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat Die EM.TV AG als Obergesellschaft des Konzerns hat als deutsche Aktiengesellschaft ein duales Führungs- und Kontrollsystem ("Two-Tier-System"), d.h. Vorstand und Aufsichtsrat sind personell strikt voneinander getrennt. Der Vorstand der EM.TV AG besteht aus drei Mitgliedern. Der Vorstand führt die Geschäfte der EM.TV AG in eigener Verantwortung und vertritt diese gegenüber Dritten. Zu den wesentlichen Aufgaben des Vorstands zählen die Festlegung der strategischen Ausrichtung, die Führung des Konzerns sowie die Überwachung des Risikomanagements. Der Aufsichtsrat der EM.TV AG besteht aus drei Mitgliedern. Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Unternehmensführung. Er ist unter anderem auch für die Bestellung der Mitglieder des Vorstands und die Festlegung der Vorstandsvergütung zuständig. Der Vorstand arbeitet eng mit dem Aufsichtsrat zusammen. Er informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für die Gesellschaft und den Konzern relevanten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements. Hierbei stimmt der Vorstand die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab und erörtert die Strategieumsetzung in regelmäßigen Abständen. Entscheidungsnotwendige Unterlagen, insbesondere der Jahresabschluss der EM.TV AG, der Konzernabschluss und der Prüfungsbericht, werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats vor einer Sitzung zugeleitet. In der Geschäftsordnung für den Vorstand sind Zustimmungsvorbehalte zugunsten des Aufsichtsrates für Geschäfte von grundlegender Bedeutung festgelegt. Im Geschäftsjahr 2005 wurden sechs Aufsichtsratssitzungen abgehalten. Weitere Angaben zum Vorstand und zum Aufsichtsrat finden Sie im Abschnitt Organe und im Konzernanhang. Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat Der Vorstandsvertrag mit Herrn Werner E. Klatten hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2007. Nachdem die EM.TV AG Anfang 2005 alle Anteile an der DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und der Sport1 GmbH von KarstadtQuelle und Herrn Dr. h.c. Hans-Dieter Cleven übernommen hat, wurden die beiden Engagements von Herrn Rainer Hüther – zum einen für die EM.TV AG, zum anderen für die DSF GmbH – mit Wirkung zum 1. Juni 2005 wieder in einem Vertrag zusammengeführt. Der Vertrag von Herrn Hüther endet am 28. Februar 2009. Der Vertrag des Finanzvorstandes Dr. Andreas Pres läuft bis zum 31. Dezember 2008. Gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex umfasst die Gesamtvergütung jedes Vorstandsmitgliedes sowohl fixe als auch variable Bestandteile. Die variablen Vergütungsteile wiederum setzen sich aus einmaligen Komponenten zusammen, die für außerordentliche Leistungen durch den Aufsichtsrat gewährt werden, und aus Komponenten, die sich an den Ergebnissen des Konzerns bzw. der Konzerntochtergesellschaften orientieren. Die Höhe dieser variablen Vergütungskomponenten wird vom Aufsichtsrat festgesetzt und ist vertraglich begrenzt. Als variable Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung hatten seinerzeit die Vorstandsmitglieder der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG Aktienoptionspakete des Optionsprogramms 2000 erhalten. Durch Beschluss der Hauptversammlung der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG vom 22. Juli 1999 (Optionsprogramm 1999), der durch Beschluss der Hauptversammlung der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG vom 26. Juli 2000 geändert wurde (Optionsprogramm 2000), wurde der Vorstand der ehemaligen EM.TV & Merchandising ermächtigt, in Abstimmung mit dem Aufsichtrat für Mitarbeiter und Vorstände der Konzernunternehmen ein Aktienoptionspro- gramm aufzulegen. Diese Optionen haben auch nach der Restrukturierung des Jahres 2004 grundsätzlich ihre Gültigkeit. Im Rahmen der Restrukturierung hat die Hauptversammlung der EM.TV AG am 19. März 2004 beschlossen, den Berechtigten aus Stock Options an Stelle des Rechts, zum Basispreis je Optionsrecht je eine Inhaberaktie der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG zu beziehen, das Recht zu gewähren, zum Basispreis je Optionsrecht je 10/73 InhaberStammaktien der EM.TV AG zu beziehen. Die zu gewährenden Aktien in Höhe von ursprünglich bis zu 1.488.012 Stück werden aus dem dafür vorgesehenen Bedingten Kapital III ausgegeben. Von dem Gesamtvolumen der Stock Options waren 30 Prozent für Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführer der Konzernunternehmen und 70 Prozent für Mitarbeiter der Konzernunternehmen vorgesehen. Im Übrigen gelten die Optionsbedingungen 1999 bzw. 2000 fort. Dies schließt eine Reduzierung des Basispreis nach Maßgabe der Optionsbedingungen im Hinblick auf die Ausgabe von Zertifikaten an die Alt-Aktionäre im Rahmen der Verschmelzung ein (Verwässerungsschutz). Das Optionsprogramm 2000 sieht vor, dass 50 Prozent der Stock Options frühestens nach zwei Jahren (im Folgenden Tranche 1) und die übrigen 50 Prozent frühestens nach vier Jahren (im Folgenden Tranche 2) ausgeübt werden können. Der Basispreis ermittelt sich aus dem Durchschnitt von Eröffnungs- und Schlusskurs der EM.TV-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag des Ausgabebeschlusses (Referenzpreis), jedoch mindestens der anteilige Betrag des Grundkapitals für eine Stückaktie, zuzüglich 10 Prozent Aufschlag für die Tranche 1 bzw. 20 Prozent Aufschlag für Tranche 2. Die Stock Options haben eine Laufzeit von zehn Jahren. Nach Ausübung der Stock Options erhält der Begünstigte Stammaktien der EM.TV AG, wobei die aus der Ausübung hervorgehenden Aktien von Beginn des Geschäftsjahres an, indem sie durch Ausübung entstanden sind, am Gewinn teilnehmen. 11 Corporate Governance Zum 31. Dezember 2005 entfallen auf die Mitglieder des Vorstandes insgesamt 600.000 Optionsrechte aus dem Optionsprogramm 2000, die zum Bezug von insgesamt 82.190 Aktien der EM.TV AG berechtigen. Die Optionsrechte verteilen sich auf die Vorstandsmitglieder wie folgt: Ursprünglicher Basispreis1 Euro/Aktie Optionsrechte Anzahl Stück Aktie Anzahl Stück Preis je Aktie2 1. Tranche Euro/Aktie Preis Kurs je Aktie2 2. Tranche 31.12.05 Euro/Aktie Euro Name Ausgabe Datum vom Werner E. Klatten 31.01.02 2,28 200.000 27.397 17,48 19,14 4,33 Rainer Hüther 31.01.02 2,28 200.000 27.397 17,48 19,14 4,33 Dr. Andreas Pres 07.06.02 30.06.03 1,29 1,60 100.000 100.000 13.698 13.698 9,53 12,02 10,47 13,19 4,33 4,33 Aufgrund des Kursverlaufes der ehemaligen EM.TV & Merchandising-Aktie als auch der EM.TV AG-Aktie konnten bisher zu keinem Zeitpunkt Optionen der Vorstände ausgeübt werden. Daher messen wir den Optionen derzeit keinen greifbaren Wert bei. Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist in §12 12 Anmerkung: 1 Ursprünglicher Basispreis je Aktie der früheren EM.TV & Merchandising AG vor Erhöhung gemäß Optionsbedingungen und Verwässerungsschutz 2 Bei Ausübung zu zahlender Preis je Aktie der EM.TV AG nach Erhöhung gemäß Optionsbedingungen, Anpassung entsprechend dem Verschmelzungsverhältnis 73:10 und Verwässerungsschutz im Hinblick auf die Ausgabe von Zertifikaten der Satzung der EM.TV AG geregelt. Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste Vergütung. Die Einführung einer erfolgsorientierten Vergütung für den Aufsichtsrat wird zurückgestellt. Die feste Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder im Geschäftsjahr 2005 stellt sich wie folgt dar: Name Funktion Zeitraum Feste Vergütung Dr. Bernd Thiemann Aufsichtsratsvorsitzender 01.01.2005 - 31.12.2005 90.000,00 Euro Dr. Hans Holger-Albrecht Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender 05.07.2005 - 31.12.2005 22.068,49 Euro Arthur Bastings Mitglied des Aufsichtsrats 05.07.2005 - 31.12.2005 14.712,33 Euro Prof. Dr. h.c. Roland Berger Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender 01.01.2005 - 05.07.2005 22.931,51 Euro Dr. Andreas Meissner Mitglied des Aufsichtsrats 15.287,67 Euro 01.01.2005 - 05.07.2005 Weder die Vorstandsmitglieder noch die Aufsichtsratsmitglieder haben im Geschäftsjahr 2005 mitteilungspflichtige Erwerbs- und Veräußerungsgeschäfte getätigt. Der direkte oder indirekte Besitz an von der EM.TV AG ausgebenen Aktien war bei keinem Organmitglied größer als 1 Prozent. Der Aktienbestand und -anspruch aus Optionen der Organmitglieder zum 31. Dezember 2005 stellt sich wie folgt dar: Anzahl Aktien Werner E. Klatten 0 Rainer Hüther 0 Dr. Andreas Pres 6.000 Ausichtsratsmitglieder 0 Aktienanspruch aus Optionsrechten 27.397 27.397 27.396 0 Weitere Angaben zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats finden Sie im Konzernanhang und auf unserer Homepage. Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex Vorstand und Aufsichtrat der EM.TV AG haben erklärt, dass den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 21. Mai 2003 mit nachstehenden Ausnahmen entsprochen wurde und dass den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005 mit den gleichen Ausnahmen entsprochen werden wird: > Ziffer 4.2.4 Absatz 2 des Kodex Die Vergütungen der Vorstandsmitglieder werden nicht individualisiert ausgewiesen, da es sich hierbei um persönliche Daten der Vorstandsmitglieder handelt. Die Gesellschaft wird die Vorstandsvergütung, wie gesetzlich vorgeschrieben, ab dem Geschäftsjahr 2006 individualisiert ausweisen. > Ziffer 5.3.1 und 5.3.2 des Kodex Auf die Bildung von Ausschüssen wird verzichtet, da der Aufsichtsrat nur aus drei Mitgliedern besteht. > Ziffer 5.4.7 des Kodex Die Einführung einer erfolgsorientierten Vergütung für den Aufsichtsrat wird zurückgestellt, da derzeit noch Unklarheit über die Zulässigkeit von erfolgsorientierten Vergütungsformen besteht. > Ziffer 7.1.2 des Kodex Die Frist für die Vorlage von Quartalsberichten (Zwischenberichten) wird derzeit noch nicht auf 45 Tage nach Ende des Berichtszeitraums verkürzt. Der Vorstand strebt an, dieser Empfehlung durch eine Optimierung der internen Abläufe Rechnung zu tragen. Die jeweils aktuelle Fassung der Entsprechungserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex sowie frühere Fassungen sind auf unserer Homepage einsehbar. > Ziffer 4.2.3 Absatz 2, letzter Satz des Kodex Bei Aktienoptionen wird ein „Cap“ bei etwa neu auszugebenden Optionen vereinbart. Bei den bereits bestehenden Aktienoptionen, denen zurzeit kein Wert beigemessen wird, wurde auf eine Abänderung der geschlossenen Verträge in Hinblick auf einen „Cap“ verzichtet. 13 Die Aktie der EM.TV AG Die Aktie der EM.TV AG Die Entwicklung der EM.TV-Aktie Im Jahr 2005 hat sich die EM.TV-Aktie bei hohen Kursschwankungen mit einem Wertzuwachs von 51 Prozent sehr positiv entwickelt. Damit übertraf die prozentuale Steigerung des Aktienkurses sowohl den SDAX, der um 35 Prozent stieg, als auch den Prime Media Index, der um 1 Prozent fiel. Im Zeitraum von Januar bis Mitte März stieg der Aktienkurs an und erreichte bei hohen Handelsvolumina seinen aktuellen 52-Wochen-Hoch von 6,37 Euro. Danach setzte bis Ende Mai eine Konsolidierung ein, bei der der Aktienkurs im April auf 4,76 Euro fiel. In der Folge stieg der Aktienkurs bis Mitte Juli erneut an. Im Zeitraum von Mitte Juli bis zum Jahresende sank der Aktienkurs und erreichte im November sein aktuelles 52-Wochen-Tief von 3,68 Euro. Der Kurs der EM.TV-Aktie schloss am Jahresende bei 4,33 Euro. Dies entspricht einem Kursgewinn von 1,46 Euro bzw. 51 Prozent. serien reserviert. Nach Abzug der eigenen, nicht stimmberechtigten Aktien befanden sich zum 31. Dezember 2005 rund 53,1 Mio. Aktien im Umlauf. Am 8. Juni 2005 unterschritt Centaurus Capital LP die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der EM.TV AG. Am 31. Dezember 2005 hielt Constant Ventures B.V. einen Anteil von 6,9 Prozent am Grundkapital bzw. 9,1 Prozent an den Stimmrechten. Im Streubesitz befand sich somit ein Anteil von 69,2 Prozent am Grundkapital bzw. 90,9 Prozent der Stimmrechte. Aktionärsstruktur zum 31. Dezember 2005 Constant Ventures B.V. 6,9% Eigene Anteile 23,9% Streubesitz 69,2% 9,1% Constant Ventures B.V. 90,9% Streubesitz Im Jahr 2005 war die EM.TV-Aktie mit einem Handelsvolumen von rund 199 Mio. Stück (Tagesdurchschnitt 0,5 Mio. Stück) der meistgehandelte Wert im SDAX. Über 12 Monate betrachtet entspricht dieses Handelsvolumen dem rund vierfachen der in Umlauf befindlichen Aktien und spiegelt die hohe Liquidität in der Aktie wieder. Grundkapital und Aktionärsstruktur Das Grundkapital der EM.TV AG inklusive neuer Aktien aus ausgeübten Optionen der Optionsschuldverschreibung, deren Eintragung im Handelsregister zum Bilanzstichtag noch ausstand, belief sich zum 31. Dezember 2005 auf rund 69,9 Mio. Euro. Die EM.TV AG hielt 23,9 Prozent des Grundkapitals bzw. 16,7 Mio. eigene, nicht stimmberechtigte Aktien. Davon waren rund 15,0 Mio. Aktien zur Bedienung der Zertifikats- 14 Eigenemittierte Derivate der EM.TV AG Im Rahmen der Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 wurden drei verschiedene Derivate ausgegeben, die zum Bezug von Aktien der EM.TV AG berechtigen. Im Jahr 2005 wurden rund 3,3 Mio. Aktien aus dem bedingten Kapital I nach Ausübung von Optionen zur 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 ausgegeben. Bis zum Ende der Ausübungsfrist am 30. März 2006 können noch weitere rund 1,0 Mio. Aktien zu einem Basispreis von 1,00 Euro je Aktie bezogen werden. Im Rahmen der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV AG haben die Altaktionäre neben Aktien der EM.TV AG auch Zertifikate bekommen. Bei den Zertifikaten (Serie 1 und Serie 2) handelt es sich um gedeckte Optionsscheine, d.h. bei einer Ausübung werden Aktien aus dem Eigenbestand der EM.TV AG ausgegeben. Durch Ausübungen von Zertifikaten der Serie 1 wurden im Jahr 2005 0,5 Mio. Aktien ausgegeben. Bis zum Ende der Ausübungsfrist am 18. April 2006 können noch weitere rund 7,3 Mio. Aktien zu einem Basispreis von 2,50 Euro je Aktie bezogen werden. Zertifikatsausübungen bei der Serie 2 führten im Jahr 2005 zur Ausgabe von 0,1 Mio. Aktien. Bis zum Ende der Ausübungsfrist am 18. April 2008 können noch weitere rund 7,7 Mio. Aktien zu einem Basispreis von 3,50 Euro je Aktie bezogen werden. Xetra-Schlusskurse der EM.TV-Aktie im Vergleich zu SDAX und Prime Media Indizes zum Vergleich indexiert auf den EM.TV-Schlusskurs zum 31. Dezember 2005 EM.TV AG SDAX Prime Media 7 7 6 6 5 4 3 3 2 1 1 0 0 01.01.05 31.03.05 30.06.05 30.09.05 31.12.05 15 Die Aktie der EM.TV AG Investor-Relations-Aktivitäten Die EM.TV AG will das Vertrauen der Investoren und der Öffentlichkeit durch zeitnahe und transparente Veröffentlichung ihrer Finanzzahlen, Geschäftsvorgänge, Unternehmensstrategie sowie Chancen und Risiken rechtfertigen. Umfangreiche Informationen zur EM.TV AG stehen auf unserer Homepage www.em.tv zur Verfügung. Im Jahr 2005 wurden die Investor-Relations-Aktivitäten intensiviert. Sämtliche Quartalszahlen wurden telefonisch oder persönlich Analysten sowie Investoren erläutert. Die Ergebnisse für das dritte Quartal wurden auf dem Deutschen Eigenkapitalforum 2005 in Frankfurt präsentiert. Die EM.TV AG nahm insgesamt an sechs Kapitalmarktkonferenzen sowie einer Roadshow in Frankfurt und London teil. Ferner stand die EM.TV AG in einer Vielzahl von zusätzlichen Einzelterminen institutionellen Investoren zur Verfügung. Darüber hinaus wurden diverse Einzelanfragen von privaten Investoren durch unseren Investor Relations Bereich bearbeitet. Ein Schwerpunkt der Investor-Relations-Aktivitäten lag auf der systematischen Ausweitung der Analysten-Coverage. Im Laufe des Jahres 2005 nahmen drei weitere Institute Coverage auf. Zurzeit werden regelmäßige Kontakte zu folgenden Instituten gepflegt: > CA Cheuvreux > DZ Bank > Deutsche Bank > WestLB Ziel der Investor-Relations-Aktivitäten im Jahr 2006 ist insbesondere die Analysten-Coverage weiter auszubauen und den Anteil an langfristig orientierten institutionellen Investoren zu erhöhen. 16 Informationen zur EM.TV-Aktie per 31. Dezember 2005 ISIN > Stammaktie DE0009147207 > Junge Aktie* DE000A0AHSX7 Segment Prime Standard Geregelter Markt Indizes SDAX, Prime Media Index Bloomberg/Reuters EV4 GR/EV4G.DE Aktienkurs 4,33 Euro 52-Wochen-Hoch/52-Wochen-Tief 6,37 Euro/3,68 Euro Grundkapital (inkl. Aktien aus ausgeübten Optionen der Optionsschuldverschreibung) 69,9 Mio. Euro Aktien im Umlauf 53,1 Mio. Stück Potentielle Aktien aus ausgegebenen Optionen > Zertifikate Serie 1 (Basispreis 2,50 Euro bis 18.04.2006) 7,3 Mio. Stück > Zertifikate Serie 2 (Basispreis 3,50 Euro bis 18.04.2008) 7,7 Mio. Stück > Optionen der Optionsschuldverschreibung (Basispreis 1,00 Euro bis 30.03.2006) 1,0 Mio. Stück > Sonstige (Mitarbeiterbeteiligungsprogramme/Wandelschuldverschreibung) 0,4 Mio. Stück Marktkapitalisierung (basierend auf Aktien im Umlauf) Marktpreis der eigenemittierten Derivate im Umlauf 230,1 Mio. Euro 29,2 Mio. Euro *Sofern seit dem 1. Januar 2006 Aktien der EM.TV AG aus bedingtem Kapital ausgegeben werden, werden diese als „Junge Aktien“ unter einer separaten ISIN an der Börse gehandelt. Hintergrund ist eine abweichende Gewinnberechtigung gegenüber den Stammaktien. Erst nach dem Beschluss der Hauptversammlung über die Gewinnverwendung des abgelaufenen Geschäftsjahres 2005, werden die „Jungen Aktien“ in die Stammaktie überführt. 17 Unternehmensstrategie Unternehmensstrategie EM.TV ist ein international agierendes, mittelständisches Medienunternehmen, das sich durch schlanke Strukturen und Flexibilität auszeichnet. In dem sich stetig verändernden Medienmarkt ist EM.TV für nahezu alle Marktteilnehmer ein potenzieller Geschäfts- und Kooperationspartner, da es keinem der großen Medienkonzerne zugerechnet wird. Der Konzern verfolgt einen 2-Säulen-Strategie mit Fokus auf die beiden Segmente Sport und Unterhaltung. In beiden Segmenten strebt die Gesellschaft Wachstum an, sowohl organisch als auch extern durch Akquisitionen. Oberste Prämisse ist dabei die Sicherung und Steigerung der Profitabilität des Konzerns sowie die Generierung eines positiven Cash-Flows, vor außergewöhnlichen Investitionen. Im Hinblick auf die Konsolidierungstendenzen in den für EM.TV relevanten Märkten ist jedoch auch eine Veräußerung von bestehenden Konzernaktivitäten nicht ausgeschlossen. Strategie im Segment Sport Im Segment Sport bietet EM.TV über seine Tochterunternehmen DSF, PLAZAMEDIA und Sport1 die gesamte Bandbreite an integrierten Dienstleistungen von schlüsselfertigen Produktionslösungen bis hin zum Zugang zu den medialen Vertriebsplattformen TV, Internet und mobile Endgeräte an. Es wird angestrebt, dass das DSF sein Profil als Sport-Spartensender mit der klaren Ausrichtung auf die Kernzielgruppe Männer von 14 bis 49 Jahren weiter schärft, nicht zuletzt durch die Steigerung der Programmstunden von nationalem und internationalem Spitzensport. Dazu soll insbesondere ein hoher Anteil an Live-Berichterstattung beitragen. Darüber 18 hinaus verfolgt der Sender auch weiterhin eine stabile und profitable Erlösstruktur durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen klassischen Werbeerlösen und Umsätzen aus anderen Erlösquellen, wie T-Commerce mit interaktiven Formaten. Ferner könnte angesichts der Digitalisierung der Fernsehlandschaft mittelfristig auch das Angebot zusätzlicher digitaler DSF-Kanäle eine interessante Option für den TV-Sender sein. Über seine Marktstellung als einer der führenden Sportproduktionsdienstleister strebt PLAZAMEDIA eine intensivere Marktdurchdringung im Sinne des Ausbaus seines Kundenportfolios an. Dabei soll PLAZAMEDIA für eine Reihe von Sportevents zunehmend als Generalunternehmer fungieren, der die produktionstechnischen Gesamtabläufe steuert und verantwortet. Darüber hinaus könnte das Engagement der PLAZAMEDIA bei der bevorstehenden FIFA WM 2006™ das Unternehmen für weitere ähnliche Produktionsaufträge qualifizieren. Zudem bieten die steigende Nachfrage ausländischer TV-Sender sowie die Veränderungen in der Übertragungstechnik Chancen, von denen auch PLAZAMEDIA profitieren könnte. Dabei steht vor allem der neue Fernseh-Standard HDTV im Vordergrund, bei dem PLAZAMEDIA bereits heute eine technologische Spitzenposition innehat. Durch seine Position als führendes Online-Sportportal in Deutschland strebt Sport1 die weitere Steigerung der Werbeumsätze und den Ausbau von strategischen Partnerschaften für Cross-Promotionen an. Zudem erwägt Sport1 auch den Ausbau seiner Auslandsaktivitäten. Angesichts der dynamischen Entwicklung des Online-Werbemarktes in anderen Ländern besteht für Sport1 Potenzial zur Steigerung seiner Erträge. Der Markt für Sportwetten hat sich in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Raum sehr positiv entwickelt und bietet nach Ansicht der Gesellschaft erhebliche Umsatz- und Renditechancen. Für den Fall der Liberalisierung wäre EM.TV durch die umfangreichen Vorbereitungen im Jahr 2005 in der Lage, unverzüglich in das Marktsegment einzusteigen und an den guten Marktperspektiven zu partizipieren. basis. Um seine Aktivitäten in diesen Gebieten auszubauen, werden in der weltweit fragmentierten und sich konsolidierenden Branche Zukäufe, strategische Partnerschaften oder Vertriebskooperationen in Erwägung gezogen. Strategie im Segment Unterhaltung Mit ihrer umfangreichen Rechtebibliothek strebt EM.TV über seine Tochterunternehmen EM.Entertainment und Junior Produktion die Produktion, den Erwerb und die internationale Vermarktung von hochwertiger Kinder- und Jugendunterhaltung auf sämtlichen relevanten Verwertungsstufen an. Dabei soll die Steigerung der Produktionstätigkeit verstärkt werden, um zunehmend originäre Programmrechte zu generieren und damit die Werthaltigkeit sowie Aktualität der Programmbibliothek zu erhöhen. Es wird angestrebt, das Programmangebot für ältere Jugendliche auszubauen und neben Fernsehen auch andere Vertriebskanäle weiter zu stärken. Auf diesem Wege soll die Abhängigkeit des Segments von den Lizenzumsätzen aus dem klassischen TV-Vertrieb von Kinder- und Jugendprogrammen reduziert werden. Darüber hinaus sucht die Gesellschaft den direkten Zugang zu TV-Sendern und Vertriebsgesellschaften im Bereich Audio, Video bzw. Home Entertainment. Zusätzlich könnte die Rechteauswertung über Neue Medien wie z. B. mobile Endgeräte attraktive Wachstumschancen bieten. In wichtigen Territorien wie Großbritannien, USA oder Kanada verfügt EM.TV derzeit über eine begrenzte Vertriebs- 19 20 EM.TV will mit seinen Produkten die Interessen und emotionalen Bedürfnisse seiner Endkunden oder seiner Fernsehzuschauer erfüllen. Diese Produkte müssen kreativ, emotional, qualitativ „State of the Art“ und inhaltlich integer sein. 21 Berichte der Geschäftsfelder I Sport Fernsehen I DSF Deutsches SportFernsehen Das DSF ist seit seiner Gründung integraler Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Mit einem klaren Fokus auf die werberelevante Zielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre hat sich das DSF eine unverwechselbare Positionierung erarbeitet. Kein anderer deutscher Free-TV-Sender berichtet so umfassend über Sportereignisse – Unabhängigkeit, Neutralität und kritische Distanz zeichnen die Redaktion aus. Verbreitung langfristig gesichert Unter dem Motto „Mehr Sport, mehr Live“ wurden 2005 die im Vorjahr erworbenen hochwertigen Senderechte in attraktive Sportberichterstattung umgesetzt. Gleichzeitig konnten im Berichtszeitraum umfassende Premium-Fußballrechte für die Zukunft gesichert werden. Einen weiteren operativen Schwerpunkt stellte der erfolgreiche Abschluss von Verbreitungsverträgen mit Kabelgesellschaften dar, die sowohl die analoge als auch die digitale Verbreitung langfristig sicherstellen. Mit den Sportrechten und der Verbreitungssicherheit hat das DSF ein tragfähiges Fundament für den weiteren Ausbau des Senders gelegt. Ergebnis durch Programminvestitionen und Sondereffekte geprägt Trotz eines schwierigen TV-Werbemarktes, in dem sich das DSF – im Gegensatz zu 2004 – im Jahr 2005 bei den Werbeerlösen nicht mehr dem allgemeinen Trend widersetzen konnte, blieb der Umsatz gegenüber dem Vorjahr konstant. Das operative Ergebnis des DSF reduzierte sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2004. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Kosten für die UEFA-Cup-Rechte und die Forderungswertberichtigungen gegen zwei Programmvermarkter, die nicht durch andere positive Effekte kompensiert werden konnten, zurückzuführen. 22 Zusammenarbeit mit bedeutenden Kunden ausgebaut Trotz der schwierigen Gesamtlage im Berichtszeitraum konnte das DSF im Bereich Sponsoring und Sonderwerbeformen die Zusammenarbeit mit bedeutenden Kunden verlängern oder ausbauen sowie neue Partnerschaften aufbauen. Hochklassige Kunden wie die Deutsche Telekom, Hasseröder, Betandwin, DA Direkt, Nike, Erdinger Weißbräu oder BMW haben ihre Partnerschaft verlängert. Darüber hinaus haben Kunden ihre Zusammenarbeit mit dem DSF ausgebaut: So ist Krombacher (bisher Titelsponsor des DSFDoppelpass) auch Presenter der UEFA Cup-Übertragungen. Suzuki Automobile engagiert sich neben Motorsportumfeldern auch im Fußball. Zu den Neukunden im Bereich Sponsoring zählen neben anderen König Pilsener, LG Electronics, Puma und DiBa. DSF baut Marktanteile gegenüber dem Vorjahr aus In der Zielgruppe Zuschauer gesamt konnte das DSF seinen Jahresmarktanteil gegenüber dem Jahr 2004 von 1,1 Prozent auf 1,2 Prozent ausbauen. In der Kernzielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre bestätigte das DSF mit 1,9 Prozent den Vorjahreswert. Das Niveau des Vorjahres erreichte das DSF darüber hinaus im vierten Quartal 2005: 1,1 Prozent (Zuschauer gesamt) bzw. 1,9 Prozent Marktanteil (Männer 14 bis 49 Jahre) entsprachen exakt dem Wert des letzten Quartals 2004. Signifikante Marktanteilszuwächse erzielte der DSF-Teletext: Im Gesamtjahr 2005 konnte sich das DSF gegenüber 2004 sowohl bei Zuschauer gesamt (von 4,8 auf 5,2 Prozent) als auch in der Zielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre (von 6,3 auf 7,6 Prozent) steigern. Rechte langfristig gesichert: Bundesliga, UEFA Cup, FA Cup und Davis Cup Das DSF bleibt weiterhin der Fußball-Sender im deutschen Free-TV. Nach Vergabe der TV-Rechte durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) erhielt das DSF im Dezember 2005 für die nächsten drei Jahre erneut die exklusiven Erstverwertungsrechte an den Sonntagsspielen der Bundesliga im FreeTV sowie die exklusiven Erstverwertungsrechte im Free-TV an der 2. Bundesliga inklusive des Live-Spiels am Montag. Der Lizenzaufwand hierfür fällt jeweils erst periodisch zum Saisonstart an. Neben der Bundesliga investierte das DSF im Geschäftsjahr 2005 in weitere langfristige, hochklassige Senderechte. Das Top-Event, neben der Bundesliga, erwarb das DSF mit dem UEFA Cup. Ab der Saison 2005/06 überträgt das DSF bis einschließlich der Saison 2007/2008 an jedem Austragungstag bis einschließlich Halbfinale mindestens zwei UEFA Cup-Spiele live. Darüber hinaus sicherte sich der Sender die exklusiven Live- und Nachverwertungsrechte für den traditionellen englischen FA Cup für zwei Jahre bis einschließlich der Saison 2006/07 sowie die Live- und Exklusivrechte an den Spielen des deutschen Davis Cup-Teams für 2005 und 2006. DSF steigert Live-Anteil gegenüber dem Vorjahr Das DSF blieb seinem zu Jahresbeginn ausgegebenen Motto „Mehr Sport, mehr Live“ treu und präsentierte in 2005 eine Vielzahl von Programmhighlights. Neben TopFußball aus der 1. und 2. Bundesliga oder dem UEFA Cup berichtete das DSF unter anderem live von der HandballWM (Januar), der Eishockey-WM (Mai), der Tour de Suisse (Juni) sowie der Basketball-EM und dem Davis Cup (jeweils im September). Dabei verzeichnete das DSF in 2005 einen Anstieg der Live-Berichterstattung um knapp über sieben Prozent. Allein im vierten Quartal 2005 konnte das DSF diesen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um rund 17 Prozent steigern. Darüber hinaus stellte das DSF 2005 eine Programminnovation vor: Erstmals konnten Zuschauer über einen Zeitraum von sechs Wochen das Live-Spiel aus der Handball-Bundesliga selbst wählen. Mit der Aktion präsentierte das DSF ein Novum im deutschen Sport-Free-TV. Mit Bundesliga-Formaten und UEFA Cup auf Erfolgskurs Die Fußball-Formate im DSF sind weiterhin auf Erfolgskurs. Alle Formate der 1. und 2. Fußball-Bundesliga konnten ihre Marktanteile (MA) in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre gegenüber dem Vorjahr signifikant steigern. So verzeichnete beispielsweise Bundesliga – Der Sonntag im Berichtszeitraum einen Marktanteilszuwachs gegenüber 2004 von 10,1 auf 10,7 Prozent, der DSF-Doppelpass verbesserte sich von 7,9 auf 9,3 Prozent. Mit Bundesliga – Der Sonntag erreichte das DSF am 13. März 2005 einen Meilenstein in der Sendergeschichte: Die Zusammenfassung der Sonntagsspiele Schalke 04 gegen Bayern München und Borussia Dortmund gegen VfB Stuttgart erzielte eine Reichweite von durchschnittlich 4,7 Mio. und in der Spitze 5,5 Mio. Zuschauern. Damit verbuchte das DSF seine bislang zweitbeste Reichweite seit Senderbestehen und verpasste nur knapp den absoluten Rekord des DSF aus dem Jahre 1993 (durchschnittlich 4,8 Mio. Zuschauer sahen damals das UEFA Cup-Halbfinale Dortmund gegen Auxerre). Mit 17,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre erzielte das DSF ebenfalls am 13. März eine neue Bestmarke für Bundesliga – Der Sonntag seit Erwerb der Bundesligarechte 2003. Auch im Gesamtjahr 2005 war Bundesliga – Der Sonntag das reichweitenstärkste Format des DSF. Sehr gute Reichweiten erzielte das DSF neben der Bundesliga auch mit dem UEFA Cup: Durchschnittlich verfolgten 1,8 Mio. Zuschauer die Übertragungen im DSF; bei den Männern 14 bis 49 Jahre erzielte das DSF damit einen Marktanteil von 11,7 Prozent. Den Topwert erreichte der Sender mit der UEFA Cup-Begegnung FSV Mainz 05 gegen FC Sevilla: Durchschnittlich verfolgten 2,31 Mio. Zuschauer 23 Berichte der Geschäftsfelder I Sport gesamt die Partie Live im DSF (MA Männer 14 bis 49 Jahre: 13,3 Prozent). Im vierten Quartal 2005 erzielte die LiveÜbertragung HSV gegen Viking Stavanger am 3. November mit durchschnittlich 2,3 Mio. Zuschauern eine nahezu gleich starke Quote (MA Männer 14 bis 49 Jahre: 11,9 Prozent). Starke Reichweiten mit Basketball-EM und Handball-WM Herausragende Ergebnisse konnten in 2005 auch bei anderen Sportarten erzielt werden: So verzeichnete das DSF mit dem Finale der Basketball-EM im September zwischen Deutschland und Griechenland mit durchschnittlich 1,34 Mio. Zuschauern starke Reichweiten und die Handball-EM Ende Januar wurde mit Durchschnittsquoten bis zu 1,1 Mio. Zuschauern ebenfalls sehr gut angenommen. Online I Sport1 Sport1.de ist die reichweitenstärkste deutschsprachige Sportwebsite mit topaktuellen, hintergründig recherchierten Inhalten aus der Welt des Sports. Darüber hinaus bietet Sport1 als Multimedia-Sportplattform Sportinhalte für Teletext und Mobile-Plattformen als SMS, MMS und WAP an. Hierbei zählt Sport1 private TV-Anbieter wie auch führende Telekommunikationsunternehmen zu Ihren Kunden. Fokussierung auf das Kerngeschäft Nach der in 2004 abgeschlossenen Portfoliobereinigung stand das Geschäftsjahr 2005 ganz im Zeichen der Fokussierung auf die Kerngeschäftsfelder Media Sales und Contentsyndication. Aufgrund fehlender Sportgroßevents nutzte Sport1 2005 als Vorbereitungsjahr für das Großereignis FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ in Deutschland. Die erfolgreiche Strategie der Sport1, über das Kerngeschäft hinaus gehende Bereiche mit externen Partnern zu betreiben wurde weiter fortgesetzt. Im ersten Quartal wurde für den Bereich Auto&Motor eine Partnerschaft mit dem Produktionsbüro „onpact“ sowie eine Kooperation mit dem Autoportal „mobile.de“ geschlossen. Dieses für die Sport1 risikominimierende Konzept konnte in ähnlicher Form für den Bereich Games mit dem Partner „Gameduell“ erfolgreich umgesetzt werden. 24 Erfolgreichstes Geschäftsjahr seit Bestehen Durch die nachhaltige Fokussierung auf das Kerngeschäft konnte Sport1 die positive Geschäftsentwicklung des Vorjahres fortsetzen und verzeichnete 2005 das erfolgreichste Geschäftsjahr seiner Firmengeschichte. Massive Reichweitenzuwächse um mehr als 40 Prozent – Marktführerschaft ausgebaut Mit über 180 Mio. Visits und über 1,3 Mrd. Page Impressions im Geschäftsjahr 2005, und damit einer Reichweitensteigerung von deutlich über 40 Prozent gegenüber 2004, konnte Sport1 die bestehende Marktführerschaft nochmals deutlich ausbauen. Die höchste Besucherzahl in der sechsjährigen Unternehmensgeschichte von über 17,3 Mio.Visits erzielte die Sport1 im September 2005. Sport1 als Teletextproduzent bestätigt Im zweiten Quartal 2005 konnte der wesentliche Vertrag mit der SevenOne Interactiv GmbH über die Produktion und Bereitstellung von redaktionellen Teletext-Inhalten für den Bereich Sport bis 31. Dezember 2008 verlängert werden. Damit produziert und liefert die Sport1 weiterhin die gesamten redaktionellen Sportinhalte für den Teletext der TV-Angebote ProSieben, Sat.1, kabel eins, N24 und DSF. Kooperation mit Adidas und Suzuki Mit dem Sportartikelhersteller Adidas konnte im Jahr 2005 eine langfristige strategische Kooperation geschlossen werden. Diese beinhaltet u.a. exklusive Werbekampagnen für den DAX-Konzern im Bereich Fußball. Darüber hinaus konnte „Suzuki“ als strategischer und langfristiger Partner gewonnen werden. Werbeflächen unter www.sport1.de sowie das damit verbundene Ad-Management abgeschlossen. Mediasquares gehört zu den leistungsstärksten Online-Vermarktern in Deutschland und ist für Sport1.de damit ein hervorragender strategischer Partner, der die eigenen Vermarktungsaktivitäten im Rahmen von Sponsoring, Kooperationen und Crossmedia ideal ergänzt. Neuer Vermarkter mediasquares GmbH Um dem stark wachsenden Online-Werbemarkt Rechnung zu tragen, hat die Sport1 im Jahr 2005 den Vertrieb personell weiter ausgebaut. Des Weiteren wurde mit dem OnlineVermarkter mediasquares GmbH, Hamburg zum 1. März 2005 ein Vertrag über die Vermarktung der klassischer Sport1 mit neuer Sportdatenbank Im Hinblick auf die zukünftige Strategie der Sport1 wurde im dritten Quartal 2005 eine eigene Sportdatenbank implementiert. Dieses technische Projekt wurde in Kooperation mit dem norwegischen Sportdaten-Lieferanten „Betradar.comMarket Monitor AS“ umgesetzt. Produktionsdienstleistung I PLAZAMEDIA PLAZAMEDIA ist ein führendes Full-Service-Dienstleistungsunternehmen für TV und Neue Medien in den Geschäftsbereichen Außenproduktion, Studioproduktion, Postproduktion, Neue Medien, Sendeabwicklung und Creative Services. Im Berichtszeitraum realisierte das Unternehmen knapp 90.000 Programmstunden und wickelte rund 1.500 nationale und internationale Produktionen ab. Positive Entwicklung im Geschäftsjahr 2005 und Weichenstellung für weiteres Wachstum Das Geschäftsjahr 2005 war geprägt von einer guten Auslastung in allen Geschäftsbereichen. Trotz des Auftragsverlustes der Produktion des Basissignals für die 1. und 2. Fußball-Bundesliga ab der Saison 2004/2005 entsprach die Geschäftsentwicklung der PLAZAMEDIA in 2005 den Erwartungen. Zu dieser Entwicklung trugen im Berichtszeitraum im Wesentlichen Rentabilitätssteigerungen und zusätzliche Aufträge bei. Die Erschließung von neuen Technologien und Geschäftsfeldern wurde vorangetrieben und soll auch weiterhin zu einem nachhaltigen Ausbau der Gesellschaft führen. So konnte PLAZAMEDIA im vergangenen Jahr die Basis für zukunftsweisende Produktionstechnologien schaffen. Durch die Einführung von „HDTV“ (High Definition Television) in der gesamten Produktionskette hat das Unternehmen seine Alleinstellung im Markt gefestigt. Dieses Produktions-Knowhow sicherte PLAZAMEDIA bedeutende Aufträge wie für Host Broadcast Service (HBS) mit Sitz in der Schweiz, der auch der offizielle Produktionspartner der FIFA WM 2006™ ist, bei der Produktion des FIFA Konföderationen-Pokals 2005. Dieses Turnier galt als Testlauf für die bevorstehende FIFA WM 2006™ in Deutschland, welche erstmals in der Geschichte des Fernsehens komplett in HDTV produziert wird. 25 Berichte der Geschäftsfelder I Sport Mit HBS wurden im vergangenen Geschäftsjahr auch Vereinbarungen über Dienstleistungen zur Produktion des weltweiten Fernsehbildes zur FIFA WM 2006™ geschlossen. So hat die HBS PLAZAMEDIA beauftragt, mit zwei Venue-Produktionsteams die Erstellung des Weltsignals zu realisieren, darunter u. a. auch das Finalspiel der FIFA WM 2006™ in Berlin. Darüber hinaus wird PLAZAMEDIA im Auftrag von HBS auch die City Profiles aller Austragungsorte (Host Cities) der FIFA WM 2006™ erstellen. Ferner konnten im Berichtszeitraum eine Vielzahl weiterer Aufträge realisiert werden: So hat PLAZAMEDIA u.a. die Programmabwicklung des Dokumentationskanals PLANET übernommen; realisiert das PREMIERE SPORTPORTAL sowie die erste live-fähige Sendeabwicklung in HDTV für PREMIERE HD SPORT und produzierte den FIFA Konföderationen-Pokal 2005 sowie die UEFA Champions League (Saison 2005/ 2006) für Premiere und den UEFA-Cup für das DSF. Darüber hinaus erfolgte im Auftrag der Kabel Deutschland GmbH die Konzeption und Produktion des Kabel Deutschland Infokanals. Eintritt in internationale Märkte und Erweiterung der Kapazitäten Die Außenproduktion realisierte auch 2005 zahlreiche nationale und internationale serielle Produktionen, darunter die Produktion der 1. und 2. Fußball Bundesliga für DSF, die Red Zac Erste Liga und T-Mobile Bundesliga für PREMIERE Austria, die Formel 1, BBL Basketball-Bundesliga sowie die DEL Eishockeyliga für PREMIERE oder die HBL Handball Bundesliga für das DSF. Gleichzeitig baute der Geschäftsbereich Neue Medien die internationalen Aktivitäten weiter aus. Im Auftrag des USamerikanischen Internetunternehmens Bluelake Media produzierte PLAZAMEDIA u.a. die 1. und 2. Fußball-Bundesliga, die IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2005, die BasketballEuropameisterschaft 2005, die Qualifikationsspiele der 26 FIFA WM 2006™ sowie dreisprachige Spielzusammenfassungen aller 16 Spiele des FIFA Konföderationen-Pokals 2005. Das japanische Unternehmen Softbank und das brasilianische Telekommunikationsunternehmen Terra Networks erhielten aufbereitete Videoclips der FußballBundesliga. Im vierten Quartal einigte sich PLAZAMEDIA mit Premiere auf die Fortführung der langfristigen strategischen Partnerschaft ab dem 1. Januar 2007 und verlängerte den Rahmenproduktionsvertrag, der umfangreiche Dienstleistungen im Bereich der Innen- und Außenproduktion vorsieht. Die Innenproduktionsdienstleistungen (Laufzeit bis zum 30. Juni 2011) umfassen im Bereich Sport auch künftig u.a. die komplette Sendeabwicklung der Premiere Sportprogramme sowie des HD-Angebotes von Premiere, die Postproduktion, Studioproduktion oder Produktion des Konferenzkanals für die Champions League-Spiele. Im Bereich der Außenproduktion wird PLAZAMEDIA für Premiere über eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2009 auch weiterhin u. a. die Produktion der UEFA Champions League sowie die MehrkanalÜbertragungen der Formel 1 übernehmen. Ausbau der Geschäftsführung und des Geschäftsfeldes Creative Services Darüber hinaus übernahm PLAZAMEDIA mit Wirkung zum 31. Dezember 2005 von Premiere auch 100 Prozent der Anteile an dem Premiere-Tochterunternehmen Creation Club (CC) GmbH. Mit diesem Erwerb erweitert PLAZAMEDIA sein Kreativ-Leistungsportfolio im Bestands- und Neukundengeschäft. Der Creation Club ist in den Bereichen Promotion, On-und Off-Air-Design, Werbung und TV-Formate erfolgreich positioniert. Zeljko Karajica, der Geschäftsführer vom Creation Club, ist auch in die Geschäftsführung von PLAZAMEDIA berufen worden. Licensing I EM.TV vermarktet in Europa exklusiv die Merchandising-Rechte an der FIFA WM 2006™ Seit dem Erwerb der europäischen Vermarktungsrechte im Merchandising an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ im Frühjahr 2002 hat die EM.TV AG das Ziel, ein breites Netz von Distributionskanälen für die Lizenznehmer zu schaffen, konsequent umgesetzt. Neben den insgesamt über 300 geplanten Offiziellen FIFA WM 2006™ Shops von KarstadtQuelle tragen C&A und Deichmann durch ihr umfangreiches Filialnetz im In- und Ausland entscheidend zum Ausbau der Distributionsflächen bei. 33 Lizenzverträge im Jahr 2005 vermittelt – umfassendes Lizenzprogramm realisiert Der stetig zunehmende mediale Fokus auf die FIFA WM 2006™ dokumentierte sich im vergangenen Jahr auch in der Anzahl von Lizenzverträgen. So vermittelte EM.TV im Berichtszeitraum 33 neue Lizenzverträge. Insgesamt lag die Zahl der Lizenznehmer bis Ende 2005 bei 53 Unternehmen. Dabei blieb EM.TV seiner Linie treu, mit einem überschaubaren Kreis von renommierten Unternehmen ein in den jeweiligen Produktkategorien umfassendes Lizenzprogramm zu realisieren. Aufgrund der bedeutsamen Vermarktungserfolge im Berichtsjahr konnte EM.TV die Erwartungen klar übertreffen und einen signifikanten Beitrag zum Ergebnis des Segments Sport leisten. Europaweiter Ausbau der Distributionsflächen Im ersten Quartal 2005 gewann EM.TV mit C&A und der Deichmann-Gruppe zwei international bedeutende Einzelhandelsunternehmen als Lizenznehmer für die FIFA WM 2006™. Das deutsche Modeunternehmen C&A erwarb eine nicht-exklusive Lizenz für non-branded Textilien, während sich die renommierte Schuhhandelsgruppe Deichmann exklusive Rechte für Schuhe mit Ausnahme von Flip-Flops und Badesandalen sicherte. Darüber hinaus erhielt die NICI AG die exklusive Lizenz für Plüschprodukte sowie nicht-exklusive Nutzungsrechte für Plüschkissen und Polyresinfiguren zur FIFA WM 2006™ für den europäischen Raum. Weitere Vereinbarungen wurden u.a. mit der van Dillen Asiatex GmbH, die ihren bestehenden Lizenzvertrag für Heimtextilien um eine nicht-exklusive Lizenz an Erwachsenenbekleidung (non-branded) erweiterte, und der SIGG Switzerland AG über die Exklusivrechte an wiederverwendbaren Trinkflaschen aus Aluminium und Plastik geschlossen. FIFA Konföderationen-Pokal 2005 steigert Nachfrage Der FIFA Konföderationen-Pokal 2005 prägte das zweite Quartal als eine Art „Generalprobe“ nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch im Hinblick auf das Lizenzprogramm zur FIFA WM 2006™. Das erhöhte Interesse im Umfeld der „Mini-WM“ schlug sich in einer gesteigerten Nachfrage nach Offiziellen Lizenzprodukten nieder. Zu den Abschlüssen im zweiten Quartal zählten u.a. die Verträge mit der cosmobrandlab AG und der TVMania GmbH. Die fortwährend hohe mediale Präsenz des Lizenzthemas wirkte sich auch im zweiten Halbjahr positiv auf die Vermarktung der Merchandising-Rechte aus. So akquirierte EM.TV im dritten Quartal u.a. die VIP Merchandising GmbH und im vierten Quartal neun weitere Lizenznehmer wie die DOBE Merchandising AG, die Selva S.p.A. und die MENTOR.NET Dienstleistungs- und Vermarktungs GmbH. Wichtige Impulse für das Weihnachtsgeschäft mit den Offiziellen Lizenzprodukten gingen von der Endrundenauslosung am 9. Dezember 2005 in Leipzig aus, die weltweit rund 350 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten und die den Countdown für die FIFA WM 2006™ einläutete. 27 28 EM.TV will kundenorientiert arbeiten. Dienstleister und Abnehmer sollen von dem Qualitätsanspruch, der Wettbewerbsfähigkeit und dem Verantwortungsbewusstsein des Unternehmens überzeugt sein. 29 Berichte der Geschäftsfelder I Unterhaltung Produktion Die Bereitschaft nationaler wie internationaler TV-Sender, in neue Programme zu investieren, war im Geschäftsjahr 2005 nach wie vor durch einen schwachen Werbemarkt getrübt. Programmanbieter, die mit kreativen und innovativen Produktionen aufwarten konnten, hatten dennoch gute Chancen, ein Kaufinteresse zu wecken. Neben einer starken Handlung und prägnanten Charakteren ist dabei das Vermarktungspotenzial eines neuen Programms von entscheidender Bedeutung. Somit gilt: Je breiter die Auswertungsmöglichkeiten einer Neuproduktion, umso größer die Absatzchancen auf dem TV-Markt. Neben der Erschließung neuer Vertriebswege lag die Herausforderung für die EM.Entertainment GmbH auch darin, möglichst viele Zielgruppen anzusprechen und bei der Themenentwicklung eine große Vielfalt anzubieten. Um diese Anforderungen zu erfüllen, arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung und Produktion zahlreicher neuer Themen, die Mädchen wie Jungen ansprechen und verschiedene Altersgruppen abdecken. Neben Programmen für Schulkinder im Alter von acht bis zwölf Jahren reicht das Spektrum von edukativer Unterhaltung im Vorschulalter bis hin zu Produktionen für Kleinkinder zwischen zwei und vier Jahren. Verstärktes Interesse zeigten TV-Sender zudem an Sprachlernprogrammen für die Vorschulzielgruppe sowie an interaktiven TV-Formaten, bei denen sich Kinder beispielsweise über ein Mobilfunkgerät in das Geschehen einschalten. Zu den wichtigsten Geschäftsereignissen des ersten Quartals 2005 zählte die Verlängerung des bestehenden Rahmenvertrags mit dem ZDF. Im März 2005 hat sich die EM.Entertainment GmbH mit dem Sender geeinigt, den Vertrag bis zum Jahr 2012 auszuweiten. Die neue Vereinbarung betrifft den Zeitraum ab 2006 und bezieht sich auf 30 insgesamt rund 625 halbe Stunden Programm. Zudem wurden die Lizenzzeiten für zahlreiche Serien und Spielfilme verlängert. Außerdem haben EM.TV und das ZDF vereinbart, ihre gemeinsamen Koproduktionsaktivitäten fortzusetzen. Zum 1. April 2005 übernahm Susanne Schosser neben Patrick Elmendorff die Geschäftsführung der EM.Entertainment GmbH und ihrer Schwestergesellschaft Junior.TV GmbH & Co. KG. Mit Dominique Christina Neudecker konnte zum 1. Oktober 2005 eine ausgewiesene Kennerin des internationalen Programmmarktes und erfahrene Produzentin für die Leitung des Bereichs Produktion gewonnen werden. Im Dezember 2005 erwarb die Junior.TV GmbH & Co. KG die exklusiven Pay-TV-Rechte an LazyTown – Los geht´s für den deutschsprachigen Raum. Nach dem großen Erfolg der Kinderserie auf Super RTL feierte die isländische Produktion am 1. Januar 2006 ihre deutsche Pay-TV-Premiere auf Junior. Das Lizenzpaket beinhaltet ebenfalls die Free-TVRechte für die deutschsprachige Schweiz, welche in den bestehenden Rahmenvertrag mit dem Schweizer Fernsehen SF DRS eingebracht werden. Darüber hinaus tätigten EM.Entertainment und Junior.TV im vierten Quartal zahlreiche weitere Programmakquisitionen. Dazu zählten die Teenager-Realserie 15 Love, die Vorschulproduktion Strawberry Shortcake, die 2D-Comedy-Serien Trollz und Sponge Bob Square Pants sowie die Studioproduktion Finger Tips. Bis Jahresende 2005 wurden 21 Episoden der Offiziellen Maskottchen TV-Serie zur FIFA WM 2006™, GOLEO VI, in deutscher und englischer Sprache fertig gestellt. Auch die ersten 16 von insgesamt 24 Spots wurden abgedreht. GOLEO VI ist eine Comedy für die ganze Familie, die sich aus einer Realproduktion mit Puppentrick (21 Episoden à 40 Sekunden) und einer 3D-Animation mit 24 Spots à 10 Sekunden zusammensetzt. Beide Formate wurden im Auftrag der Junior Produktions GmbH von der Creation Club (CC) GmbH, die seit Ende 2005 zur EM.TV-Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA gehört, konzipiert und entwickelt. TV Sales Auch im Bereich Kabel und Satellit sind, vor allem in Asien und Osteuropa, diverse neue Plattformen und TV-Kanäle entstanden, durch die sich für Programmanbieter wie EM.TV neue Verwertungsmöglichkeiten bieten. Zu den wichtigsten Abschlüssen im Geschäftsfeld TV Sales zählte im ersten Quartal 2005 die Lizenzierung von 65 halben Programmstunden an die italienische Mediengruppe Mediaset. In Frankreich erwarb TF1 die Rechte an der dritten Staffel von Tabaluga und France 5 sicherte sich eine Free-TV-Lizenz für 52 Episoden der Heidi-Zeichentrickserie. Im Bereich Pay-TV gelangen der EM.Entertainment Verträge mit AON.TV, dem Breitbanddienstleister der Telekom Austria, und Nickelodeon Lateinamerika. So sicherte sich AON.TV die exklusiven Pay-per-View-Rechte an diversen Klassikern im Umfang von insgesamt 260 halben Programmstunden und Nickelodeon erwarb die Pay-TV-Rechte an der EM.TVKoproduktion Die Gruselschule für den lateinamerikanischen Raum. Auch mit dem Einzug neuer Technologien in den Bereichen TV, Video und Mobile Entertainment sind im Geschäftsjahr 2005 eine Reihe neuer Absatzmärkte entstanden, die sich in den kommenden Jahren noch vervielfältigen können. Im Geschäftsfeld der EM.Entertainment, d.h. der Produktion und Vermarktung von Kinder- und Jugendprogrammen, hat dabei vor allem die Auswertung in den Bereichen Video-onDemand und Mobile Content an Bedeutung gewonnen. Hier kann die EM.Entertainment bereits die Telekom Austria (für Video-on-Demand) und die Firma Plan B, die mobile Inhalte weltweit vermarktet, zu ihren Kunden zählen. Das wichtigste Ereignis des zweiten Quartals war die TVMesse MIPTV im April 2005 in Cannes/Frankreich. Im Rahmen der Messe schloss die EM.Entertainment einen Volumenvertrag mit dem ukrainischen TV-Sender K1, der die exklusive Auswertung von insgesamt 1.200 halbstündigen Episoden über eine Laufzeit von drei Jahren vorsieht. Im selben Quartal wurden sämtliche 104 Episoden der Biene Maja an die bulgarische Vertriebsgesellschaft Diema Vision lizenziert und die türkische Einkaufsgesellschaft Tara Film erwarb die Free-TV-Rechte an 24 Zeichentrickfilmen für den Sender ATV. Im Geschäftsjahr 2005 sind eine Reihe neuer TV-Sender an den Start gegangen, darunter auch Kindersender wie beispielsweise NICK in Deutschland und Frankreich (Viacom-Gruppe) sowie der digital-terrestrische Sender GULLI, ein Gemeinschaftsprojekt der Lagardère-Gruppe mit France Télévisions. In Spanien wurden vier neue Lizenzen für landesweite TV-Sender, hier ebenfalls ein Kindersender, vergeben und zahlreiche Regionalprogramme genehmigt, die seitdem im digital-terrestrischen Netz ausstrahlen. 31 Berichte der Geschäftsfelder I Unterhaltung Im Bereich Pay-TV gelang es der EM.Entertainment, 40 Episoden der Serie Captain Future an die Sendergruppe Universal Studio Networks für ihren Kanal SCI FI zu lizenzieren. Zu den Highlights des dritten Quartals zählte der Verkauf von drei Staffeln der Realserie Clueless an Nickelodeon Deutschland zur Ausstrahlung auf dem im September 2005 neu gestarteten Kindersender NICK. Darüber hinaus erwarb der asiatische Medienkonzern Power International Multimedia (PIM) sämtliche 50 Episoden des Klassikers Anne mit den roten Haaren zur Auswertung im Pay-TV. Zur MIPCOM im Oktober 2005 – neben der MIPTV im Frühjahr die wichtigste TV-Messe im Jahr – konnte die EM.Entertainment mit zwei neuen Vertriebsthemen, den Kinderserien Marvi Hämmer präsentiert NATIONAL GEOGRAPHIC WORLD und Dogstar, aufwarten. An der unterhaltsamen und bilingualen Wissenssendung Marvi Hämmer erwarb die EM.TV-Tochtergesellschaft vom Lizenzgeber YOUA edutainment GmbH & Co. KG die exklusiven weltweiten TV-Rechte mit Ausnahme des deutschsprachigen Raums. Das Rechteportfolio an der Comedy-Zeichentrickserie Dogstar umfasst die Bereiche Free-TV, Pay-TV und Home Entertainment und erstreckt sich auf die deutschsprachigen Länder, den französisch-sprachigen Teil Europas (mit Ausnahme der Schweiz), Spanien, Asien (ohne Japan) und Lateinamerika. Dogstar wird zurzeit von dem australischen Zeichentrickstudio Media World Pictures Pty Ltd in Kooperation mit dem ZDF, BCC, der EM.TV-Gruppe und Daro Film Distribution produziert und soll im März 2007 fertig gestellt werden. Zur MIPCOM im Oktober hat sich der Abo-TV-Anbieter Premiere die exklusiven Pay-TV-Rechte an GOLEO VI, der TVSerie zum Offiziellen Maskottchen der FIFA WM 2006™, für den deutschsprachigen Raum gesichert. Zudem beinhaltet der Vertrag eine Option auf den Erwerb der deutschsprachigen Free-TV-Rechte sowie die nicht-exklusiven Rechte für die Auswertung im Radio. Weitere bedeutende TV-Abschlüsse im vierten Quartal waren der Verkauf von Farscape I an den Kindersender NICK und die Platzierung der neuen Futurikon-Produktion Die Drachenjäger beim ORF. In Frankreich erwarb TF1 die Rechte an Flipper & Lopaka III und 30 Episoden der Realserie A Twist in the Tale wurden an den Disney Channel lizenziert. Zudem sicherte sich Magyar RTL Television alle vier Staffeln von Digimon, um diese in Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Rumänien auszustrahlen, und der niederländische Distributor AVRO kaufte die Free-TV-Rechte an der gesamten Pippi Langstrumpf-Bibliothek. Licensing I Merchandising Wie im Vorjahr war der Lizenzmarkt für Kinder- und Jugendthemen neben den klassischen Auswertungskategorien von einem großen Interesse an Promotion-Aktivitäten und gemeinsamen Marketing-Maßnahmen gekennzeichnet. Wachstumspotenzial birgt darüber hinaus der Bereich Baby & Klein- 28 32 kind, da dieses Segment im internationalen Vergleich noch nicht vollständig ausgeschöpft ist. Die wichtigsten Distributionswege bleiben auf nationaler Ebene weiterhin die Kaufund Warenhäuser, wobei die Discounter ihren Marktanteil im Berichtszeitraum erneut ausbauen konnten. Im Hinblick auf ihr 30-jähriges TV-Jubiläum 2006 war die Biene Maja im Berichtszeitraum eines der dominierenden Themen. So erwarben zahlreiche Unternehmen bereits 2005 Lizenzen für eine Vielzahl von Produkten mit der beliebten Biene: Im ersten Halbjahr verlängerte die J. Bauer GmbH & Co KG ihren Vertrag für Kinder-Molkereiprodukte um weitere zwei Jahre. Im Bereich Schreibwaren/Papeterie sicherten sich die Papstar Vertriebs GmbH & Co. KG die europaweiten Rechte an Partyzubehör und die Wekre GmbH eine Lizenz für Schreibwaren. Neben der Biene Maja waren im ersten Halbjahr auch die Charaktere aus den Serien Wickie und die starken Männer und Tabaluga sehr gefragt: Die GlaxoSmith Kline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG erhielt die Rechte an dem kleinen Wikinger für Zahnpflege- und Mundhygieneprodukte im deutschsprachigen Raum. Mit uniVersa Versicherungen ging EM.Entertainment in Form einer Vereinbarung zum Einsatz von Tabaluga als Namensgeber und Sympathieträger für deren neues Kinder-Vorsorgekonzept eine strategische Partnerschaft ein. Zu den umsatzstärksten Lizenzkategorien zählten neben Food die Bereiche Home & Living und Textilien: In der Kategorie Textilien wurden mit der SANETTA Textilwerk Gebrüder Ammann GmbH & Co. KG und der TVMANIA GmbH Verträge über Kinderbekleidung mit Charakteren der Serienklassiker Wickie und die starken Männer bzw. Biene Maja geschlossen. Das licensing.forum 2005, in dessen Rahmen EM.Entertainment gemeinsam mit der Autobahn Tank & Rast GmbH für die dreiteilige Wickie-Promotion mit dem LIMA Award in der Kategorie „Beste Promotion“ ausgezeichnet wurde, zählte zu den Highlights des dritten Quartals. Zu den weiteren Abschlüssen zählten im dritten Quartal u. a. der Lizenzvertrag mit der Flötotto GmbH, die die Rechte an Kinderzimmermöbeln im Biene Maja-Design erwarb, und die Vertragsverlängerung der SIGG Switzerland AG über Aluminium-Trinkflaschen. Weitere Lizenzen wurden z.B. an die FUN LITES Handels- und Vertriebs GmbH (Lampen und Leuchten), den Panini-Verlag (Biene Maja-Magazin) und an die Firma Global Labels für Bettwäsche vergeben. Im vierten Quartal wurde mit dem Ravensburger Spieleverlag ein Lizenzvertrag über ein breites Spektrum an Puzzle-Spielen mit der Biene Maja für den gesamten deutschsprachigen Raum abgeschlossen, die im Laufe des Jahres 2006 auf den Markt kommen werden. Zudem verlängerte die HEUNEC GmbH & Co. KG ihren Vertrag für Plüschspielzeug mit der Biene und ihren Freunden. Licensing I Home Entertainment Im Geschäftsfeld Home Entertainment, das die Lizenzierung von Auswertungsrechten in den Bereichen Video und DVD beinhaltet, hat die EM.Entertainment GmbH im Berichtsjahr 2005 eine Reihe nationaler und internationaler Abschlüsse getätigt. So erwarb die Koch Media AG im ersten Quartal die Home Entertainment-Rechte an der 10-teiligen Märchenreihe Prinzessin Fantaghiro für den gesamten deutschsprachigen Raum. Zu den wichtigsten internationalen Verkäufen zählte eine Vereinbarung mit TF1 Video, Frankreichs führendem 33 29 Berichte der Geschäftsfelder I Unterhaltung Videohersteller und -distributor, über die exklusiven Auswertungsrechte an Flipper & Lopaka I und II sowie an dem Tabaluga-Weihnachtsfilm. Im zweiten Quartal erzielte die EM.Entertainment erstmals einen Lizenzvertrag mit der Epix Media AG. Das Berliner Unternehmen sicherte sich die Video- und DVD-Rechte an den Kinderserien Anne mit den roten Haaren und Marco. Für Frankreich schloss die EM.Entertainment einen Vertrag mit Innovation Distribution Production (IDP). Die Vertriebsgesellschaft erwarb eine Video/DVD-Lizenz an allen 52 Episoden von Tao Tao. Zu den Highlights des dritten Quartals zählte der Verkauf von Exklusivrechten an der Heidi-Zeichentrickserie und einem TV-Spielfilm an die lateinamerikanische Vermarktungsgruppe Tycoon Entertainment. Zudem erwarb die finnische Firma Panvision nach der Lizenzierung diverser EM.TV-Koproduktionen nun auch die Rechte an den Klassikern Die Biene Maja und Tao Tao. vierten Quartal. So schloss das Unternehmen zwei langfristige Vereinbarungen mit Universum Film und Warner Bros. Entertainment, deren Gesamtumfang im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegt. Der Programmvertrag mit Universum Film beinhaltet die DVD- und Video-Auswertung beliebter Kinder- und Jugendprogramme aus der Rechtebibliothek von EM.Entertainment, darunter Serien und Spielfilme nach der Romanvorlage von Astrid Lindgren sowie die Klassiker Pippi Langstrumpf und Heidi. Darüber hinaus berechtigt der Vertrag Universum Film, bis zum Jahr 2011 aus sechs neuen Koproduktionen oder Programmeinkäufen der EM.Entertainment drei Titel auszuwählen. Das Lizenzgebiet erstreckt sich auf Deutschland und Österreich und beinhaltet bei einem Teil der Programme auch die Schweiz. Mit der zweiten Vereinbarung erwarb Warner Bros. Entertainment die Home Entertainment-Rechte für Deutschland und Österreich an der Biene Maja-Zeichentrickserie sowie dem Animationsfilm Die Biene Maja – Ihre schönsten Abenteuer. Einen bedeutenden Schritt in der Ausweitung ihrer Home Entertainment-Aktivitäten erzielte die EM.Entertainment im Fernsehen I Junior Channel Die EM.TV-Tochtergesellschaft Junior.TV GmbH & Co. KG ist Veranstalterin des kinder- und familienorientierten Pay-TVKanals Junior, der in Deutschland über den Abo-TV-Anbieter PREMIERE zu empfangen ist. Der Kanal ist sowohl einzeln 34 als auch über die Programmangebote „PREMIERE Kinder“ und „PREMIERE Thema“ sowie über das Gesamtangebot „PREMIERE Komplett“ abonnierbar. Neben der exklusiven Verbreitung in Deutschland, Österreich und Südtirol sieht die Vereinbarung mit Premiere auch die nicht-exklusive Verbreitung in der deutschsprachigen Schweiz, in Luxemburg und Liechtenstein vor. Weitere Partnerunternehmen in der Schweiz sind die Cablecom GmbH und die Swisscom Broadcast AG, über deren Pay-TV-Angebote Junior ebenfalls zu empfangen ist. Im ersten Halbjahr zeigte Junior zahlreiche Serien und Spielfilme als Erstausstrahlungen. Als Premiere im deutschen Fernsehen gingen die Serie Der silberne Hengst und das Märchen Es war einmal in einem fernen Land an den Start. Zu den Kanal- und Plattform-Premieren zählten 2005 unter anderem bekannte Kinderserien wie Hallo Spencer und Catweazle sowie Zeichentrickfilme wie Die Schöne und das Biest oder Sindbad, der Seefahrer. Ebenso feierten zahlreiche Animations- und Realserien, darunter Irre Kinderei, Unendliche Geschichten für einen Drachen oder Rasmus und der Vagabund nach der Romanvorlage von Astrid Lindgren ihre Kanal- bzw. Plattformpremiere. 35 36 EM.TV will seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Anforderungen des Unternehmens und ihren Talenten entsprechend einsetzen und fördern und sie auf der Grundlage der Unternehmensziele leistungsgerecht vergüten. 37 Konzernlagebericht und Lagebericht 1. Geschäft und Rahmenbedingungen 1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld Die Weltwirtschaft blieb im Jahr 2005 auf Wachstumskurs. Konjunkturexperten gingen übereinstimmend von einem Zuwachs des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von etwas mehr als 4 Prozent aus. Damit liegt die Rate weiterhin über dem mittelfristigen Trendwachstum der Weltwirtschaft. Motoren der trotz des Ölpreisanstiegs sehr robusten Weltkonjunktur waren erneut die USA sowie die boomenden Volkswirtschaften China und Indiens. Unter den Industrieländern hat sich der Aufschwung in Japan im Jahr 2005 weiter verstärkt. Dagegen ließ das Erholungstempo in der Europäischen Währungsunion und in Großbritannien zeitweise sogar nach. Insgesamt konnte die Konjunktur in der Euro-Zone keinen Anschluss an den weltweiten Trend finden. Das BIP-Wachstum 2005 in den Ländern der Europäischen Währungsunion belief sich auf nur 1,3 Prozent (2004: +2,1 Prozent). Dabei lag Deutschland mit einem Plus von 0,9 Prozent am unteren Ende der Euro-Mitgliedsländer. Während die deutsche Exportkonjunktur von den guten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitierte, blieb die Binnennachfrage schwach. Der private Konsum stagnierte und die Bruttoanlageinvestitionen waren erneut leicht rückläufig. Quellen: Wirtschaftsprognose 2006, DZ Bank/F.A.Z. Institut, 18. November 2005 Konjunkturbericht Bundesverband deutscher Banken, November 2005 Eurostat, Pressemitteilung 14. Februar 2006 Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung 12. Januar 2006 1.2 Branchenumfeld Sport Fernsehen Die verhaltene gesamtwirtschaftliche Konjunktur in Deutschland wirkte sich auch auf den TV-Werbemarkt aus. Einbuchungen wurden vermehrt kurzfristig in Medien wie 38 Radio, Online oder Tageszeitungen vorgenommen. Diese Entwicklung spiegelte sich vor allem in dem zurückhaltenden Buchungsverhalten der Marktteilnehmer im Bereich Sponsoring und Sonderwerbeformen, besonders im ersten Halbjahr des Berichtsjahres. Positiv entwickelte sich der Bereich klassische Werbung. Die leicht positive Entwicklung der Brutto-Werbeeinnahmen von TV-Sendern hat sich im Jahr 2005 weiter fortgesetzt. So erhöhten sich die Ausgaben der werbungtreibenden Wirtschaft um rund 4,3 Prozent auf knapp über 8 Mrd. Euro (Quelle: NielsenMedia Research). Bei der Betrachtung der Nettoerlöse, also abzüglich Rabatte und Skonti, erscheint allerdings fraglich, ob eine ähnliche Erholung stattgefunden hat. Als Wachstumsmotor im deutschen TV-Markt gilt weiterhin das so genannte Transaktionsfernsehen wie z.B. Auktions-, Spiel- und Wettangebote. Allerdings ist auch dieses Marktsegment durch einen zunehmenden Wettbewerb gekennzeichnet. Online Der Online-Werbemarkt in Deutschland hat sich im Jahr 2005 sehr positiv entwickelt. Die Werbeaufwendungen stiegen in dem für die Sport1 GmbH relevanten OnlineWerbemarkt, laut Nielsen Media Research, auf über 410 Mio. Euro, einem Zuwachs von rund 33 Prozent gegenüber 2004, als das Wachstum nur 4 Prozent betragen hatte. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die starke Zunahme der privat genutzten Internetzugänge, schnellere Internetverbindungen und die zunehmende inhaltliche Attraktivität von Online-Services. Hierdurch hat das Thema Online-Werbung sehr stark an Bedeutung im Kommunikationsmix der werbungtreibenden Unternehmen gewonnen. Das Internet bietet den Unternehmen wie kein anderes Medium eine direkte Interaktion mit dem Konsumenten. Ein Aspekt, der dem veränderten Werbeverhalten – Trend von langfristig orientierter Imagewerbung hin zu kurzfristig ausgerichteter Abverkaufwerbung – entgegenkommt. Produktionsdienstleistungen: Das Geschäftsklima im deutschen Produktionsmarkt war im Jahr 2005 grundsätzlich positiv. Die kontinuierliche Zunahme an neuen TV-Sparten-Sendern und TV-Formaten sowie die erhöhte Nachfrage nach innovativen Produktionslösungen oder Programmen führten zu einer verbesserten Auftragslage im Vergleich zum Geschäftsjahr 2004. 1.3 Branchenumfeld Unterhaltung Produktion Der Werbemarkt im Umfeld von Kinder- und Jugendprogrammen ist weiterhin angespannt und schafft für die Anbieter entsprechender Programme weiterhin ein schwieriges Marktumfeld. Gefragt sind Formate, die sich in der gesamten Verwertungskette, die neben TV und Video/DVD-Nutzung auch Merchandising und Publishing umfasst, nutzen lassen. Um Produkte aufzubauen und Risiken zu minimieren, wollen sich TV-Sender kreativ einbringen und als Koproduktionspartner aktiv werden. Oder aber sie treffen eine Kaufentscheidung erst, wenn bereits erste Episoden vorliegen, sodass die Qualität der Serien eindeutig zu beurteilen ist. In dem weiter angespannten Marktumfeld gehen Programmproduzenten dazu über, neue Zielgruppen zu erschließen und neue Vertriebswege zu etablieren. Vermehrt werden Programme für Kleinkinder im Alter von 1 bis 3 Jahre entwickelt, die in erster Linie für den Videomarkt produziert werden. Dadurch sollen Eltern angesprochen werden, die die Früherziehung ihrer Kinder fördern wollen. Auch Formate mit edukativen Inhalten für die Preschool-Zielgruppe, die Kinder frühestmöglich auf die Anforderungen von Kindergärten und Schule vorbereiten, finden verstärkt Nachfrage. Im Aufwind befindet sich zudem die Verbreitung von Programminhalten auf Mobiltelefonen (mobile content). Neben Klingeltönen und Downloads, die sich bereits bei Kindern etabliert haben, steigt auch das Interesse an TV-Formaten, die interaktiv und über Mobiltelefon die Zuschauer ins Geschehen einbeziehen. TV-Vertrieb Der Markt für den weltweiten Vertrieb von TV-Rechten verzeichnete auch im Jahr 2005 einen leichten Aufwärtstrend, was sich jedoch noch nicht in den zu erzielenden Preisen wieder gespiegelt hat. Sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene stieg die Nachfrage der Sender nach neuen Produktionen und nach bestehender Programmware. Dies ist nicht zuletzt auf die Gründung einer Reihe von neuen Sendern zurückzuführen, darunter sowohl Vollprogramme als auch spezifische Kindersender (z.B. in Deutschland, Frankreich und Spanien). Auch im Sektor Kabel und Satellit sind weltweit, insbesondere in Asien und Osteuropa, diverse neue Plattformen und Sender entstanden, die Kinderund Jugendprogramme nachfragen. Licensing Im Bereich Merchandising war im Jahr 2005 kein dominierendes Topthema erkennbar. Zwar konnten sich etablierte starke Charaktere im Markt durchsetzen, ohne allerdings neue Trends zu setzen. Vor allem Lizenzen aus dem Bereich Promotion wurden verstärkt nachgefragt; ebenso gewannen Sportlizenzen an Bedeutung. 1.4 Konzernstruktur und -organisation Die EM.TV AG ist ein international agierendes Medienunternehmen mit Sitz in Unterföhring bei München. Es ist im Jahr 2004 im Rahmen der Restrukturierung aus der früheren EM.TV & Merchandising AG hervorgegangen. Seit dem 39 Konzernlagebericht und Lagebericht Jahr 2003 gründet sich die operative Geschäftstätigkeit des EM.TV-Konzerns auf die beiden Segmente Sport und Unterhaltung. Im Segment Sport ist EM.TV in den Bereichen Fernsehen (v.a. DSF), Online (Sport1), Produktionsdienstleistung (PLAZAMEDIA) und Licensing (European „Licensing Representative“ FIFA WM 2006™) tätig. Die EM.Sport GmbH ist die Obergesellschaft des Segments Sport, die 100 Prozent der Anteile an der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion hält. Die Anteile an der DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und an der Sport1 GmbH werden teilweise direkt von der EM.TV AG und teilweise indirekt über die EM.Sport GmbH bzw. deren Tochtergesellschaft Sport Media Holding GmbH gehalten. Das Segment Unterhaltung umfasst die Produktion von hochwertigen Kinder- und Jugendprogrammen, den weltweiten Handel von TV-Rechten sowie die Vermarktung von Home Entertainment- und Merchandising-Rechten. Zu diesem Zweck verfügt EM.TV neben den großen Studios (Majors) über eine der weltweit größten Programmbibliotheken für Kinder- und Jugendunterhaltung. Sämtliche Produktions- und Vertriebsaktivitäten im Bereich Unterhaltung sind seit dem Berichtsjahr in der EM.Entertainment GmbH, die eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft der EM.TV AG ist, und deren Tochtergesellschaften zusammengefasst. Die umfangreiche Programmbibliothek ist in den Rechtebesitzgesellschaften Junior.TV GmbH & Co. KG und Junior Produktions GmbH gebündelt. Die Konzernobergesellschaft EM.TV AG fungiert als konzernleitende Holding. Ihr obliegt die Wahrnehmung von Zentralfunktionen (Rechnungswesen, Recht, Finanzierung, Investor Relations) sowie die strategische Steuerung des Konzerns. Das Management der Konzernobergesellschaft steuert die wesentlichen Gesellschaften unterhalb beider Segmente durch Beiräte oder ähnliche Gremien. Die opera- 40 tive Verantwortung liegt bei den Geschäftsführungen der jeweiligen Tochtergesellschaften. Dabei bilden Umsatz, Ergebnis- und Cash-Flow-Größen die maßgeblichen Steuerungskennzahlen innerhalb des Konzerns. 1.5 Veränderungen im Beteiligungsportfolio des Konzerns Tele München Gruppe (TMG): Am 15. Dezember 2004 verkaufte die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG, eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft der EM.TV AG, ihre Beteiligung von 45 Prozent an der Tele München Gruppe (TMG) an eine von dem Mitgesellschafter Dr. Herbert Kloiber gehaltene Gesellschaft. EM.TV hatte sich im Rahmen der im ersten Halbjahr 2004 abgeschlossenen Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/ 2005 der früheren EM.TV & Merchandising AG zu dem Verkauf verpflichtet. Die Transaktion wurde am 3. Januar 2005 durch Zahlung des Kaufpreises von 118,0 Mio. Euro vollzogen. Am 3. Februar 2005 erfolgte die vollständige Tilgung der Null-Kupon-Schuldverschreibung durch Weiterleitung des Nettoerlöses nach Abzug von Kosten und sonstigen Ausgaben an die Inhaber der Null-Kupon-Schuldverschreibungen, welche im Gegenzug zum Erlass der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 den früheren Anleihegläubigern gewährt worden war. DSF/Sport1 EM.TV hat im Jahr 2005 die bestehenden Beteiligungen an der DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und an der Sport1 GmbH in zwei Schritten auf 100 Prozent erhöht. Am 1. Februar 2005 einigte sich EM.TV mit der Karstadt Quelle New Media AG über den Kauf der von KarstadtQuelle gehaltenen Anteile (49,9 Prozent) an der Sport Media Holding GmbH zum Preis von 27,2 Mio. Euro. Dadurch erhöhte die EM.TV AG ihre mittelbare Beteiligung an der Sport Media Holding GmbH, die wiederum 81,13 Prozent an DSF und Sport1 hält, auf 100 Prozent. Am 10. Februar 2005 einigte sich EM.TV AG mit dem Schweizer Investor Dr. h.c. Hans-Dieter Cleven über den Erwerb von dessen 18,87-Prozent-Beteiligung an DSF und Sport1 zum Kaufpreis von 12,6 Mio. Euro. Die Erhöhung der Beteiligungen wurde nach Vorliegen aller kartell- und medienrechtlichen Genehmigungen am 23. Mai 2005 vollzogen. Seitdem hält die EM.TV AG mittelbar und unmittelbar 100 Prozent an beiden Sportgesellschaften. arena media Mit Wirkung zum 12. Juli 2005 übernahm die EM.TV-Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA eine Beteiligung von 33,33 Prozent an der arena media GmbH mit Sitz in München. Arena media startete am 27. September vergangenen Jahres den interaktiven Auktionssender arena. Die Beteiligung der PLAZAMEDIA, die auch für die komplette Produktion und Abwicklung des Senders zuständig ist, reduzierte sich im Berichtsjahr durch den Einstieg eines weiteren Gesellschafters auf 25 Prozent. Dieser Anteil wird im EM.TVKonzern at equity konsolidiert. Creation Club Die EM.TV-Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA übernahm mit Wirkung zum 31. Dezember 2005 sämtliche Anteile an der Creation Club (CC) GmbH von der PREMIERE Fernsehen GmbH & Co. KG. Der Creation Club, positioniert sich mit Promotion, On- und Off-Air-Design, Werbung und TV-Formaten als eigenständiges und innovatives Unternehmen für audiovisuelle Services im Markt. Das Spektrum der angebotenen audiovisuellen Dienstleistungen ist mit einem vernetzten Team von Grafikern, Animationsexperten, Textern, Promotion-Producern, Redakteuren und Sound-Designern sehr umfangreich. Das Unternehmen ist für seine kreativen Produktionen bereits mit einer Reihe anerkannter Preise ausgezeichnet worden u.a. mit dem „Eyes & Ears Award 2004“ oder bei den Promax & BDA International Awards 2005. Das Unternehmen ist seit 31. Dezember 2005 Teil des Konsolidierungskreises des EM.TV-Konzerns. 1.6 Konzernrechnungslegung und Bilanzierungsgrundsätze Die EM.TV AG erstellt ihren Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS). Die Voraussetzungen gemäß § 315a HGB für die Aufstellung des Konzernabschlusses nach den IFRS, wie sie von der EU anzuwenden sind, sind erfüllt. Der Konzernabschluss wurde um weitere Erläuterungen sowie den Konzernlagebericht ergänzt. Die Aufstellung des Jahresabschlusses der Einzelgesellschaft erfolgte nach den Grundsätzen des Handelsgesetzbuches (HGB). Im vorliegenden Konzernabschluss zum 31. Dezember 2005 wurde gegenüber dem Konzernabschluss des Vorjahres der IFRS 2 (aktienbasierte Vergütung) neu angewendet, was zur Anpassung der Vorjahreszahlen führte. Die Bewertungs- und Bilanzierungsgrundsätze im Jahresabschluss der EM.TV AG blieben im Berichtsjahr unverändert. Mit Beginn des Jahres 2005 hat EM.TV die Segmentberichterstattung verändert. Zum Zwecke einer höheren Transparenz wird der Bereich „Sonstige“ ausgewiesen, der u.a. die Erträge und Kosten der EM.TV AG als Holdinggesellschaft des Konzerns beinhaltet. Zuvor war die Holding dem Segment Unterhaltung zugeordnet gewesen. Darüber hinaus ging das frühere Segment „Consumer Products“ in dem Segment „Sonstige“ auf. Die Vorjahresangaben für das neue Segment wurden angepasst, so dass Vergleichbarkeit gegeben ist. 41 Konzernlagebericht und Lagebericht 2. Umsatz- und Ertragslage 2.1 Gesamtbewertung Der EM.TV-Konzern hat sich im Jahr 2005 im Rahmen der Planungen entwickelt und seine wirtschaftlichen Ziele erreicht. Erstmals seit dem Jahr 1999 konnte der Konzern wieder ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT) ohne Berücksichtigung von Einmal- und Sondereffekten ausweisen. Dies gelang trotz zusätzlicher, ursprünglich nicht geplanter Aufwendungen, etwa für den Erwerb von attraktiven Sportrechten (z.B. UEFA Cup) oder für Vorbereitungen zum Einstieg in den Wett- und Spielbereich. Vor dem Hintergrund dieser Zusatzaufwendungen und angesichts der weiterhin angespannten Situation des TV-Werbemarktes wertet der Vorstand die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2005 positiv. 2.2 Umsatz- und Ertragslage im Konzern Der Umsatz des EM.TV-Konzerns im Geschäftsjahr 2005 belief sich auf 209,5 Mio. Euro. Dies ist eine Steigerung von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (206,6 Mio. Euro), womit die Prognose eines leichten Wachstums erreicht wurde. Von dem Jahresumsatz entfielen 63,0 Mio. Euro auf das starke vierte Quartal (Vorjahr: 58,0 Mio. Euro). Dabei wirkte sich unter anderem die im Dezember abgeschlossenen, langfristigen Programmverträge mit der Universum Film GmbH und der Warner Bros. Entertainment GmbH im Bereich Home Entertainment positiv auf die Erlösentwicklung im Schlussquartal aus. Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 22,4 Mio. Euro und blieben damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 76,8 Mio. Euro, der jedoch in hohem Maße (48,2 Mio. Euro) durch Einmalerträge aus der abschließenden Vereinbarung mit der KirchMedia GmbH & Co. KGaA i.In. 42 („Kirch-Settlement“) geprägt war. Die sonstigen betrieblichen Erträge setzten sich im Berichtsjahr insbesondere aus der Auflösung von Rückstellungen, Währungsdifferenzen und periodenfremden Erträgen zusammen. Der Materialaufwand lag mit 114,0 Mio. Euro um 3,3 Prozent unter dem Vorjahreswert von 117,9 Mio. Euro. Der Personalaufwand legte um 4,1 Prozent von 48,2 Mio. Euro auf 50,2 Mio. Euro zu; der Anstieg spiegelt die erhöhte Mitarbeiterzahl im EM.TV-Konzern. Die Abschreibungen betrugen im Berichtszeitraum 15,5 Mio. Euro (2004: 22,5 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich moderat um 4,0 Prozent von 45,3 Mio. Euro auf 47,1 Mio. Euro. Sie setzten sich insbesondere aus Rechts- und Beratungskosten, Wertberichtigungen, Werbe- und Reisekosten sowie Raumkosten zusammen. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Wertberichtigungen auf Forderungen des DSF gegenüber zwei wesentlichen Dienstleistungspartnern in Höhe von insgesamt 3,6 Mio. Euro enthalten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte im Berichtsjahr 21,2 Mio. Euro nach 73,1 Mio. Euro im Vorjahr. Wird der Vorjahreswert um den Einmalertrag aus dem Kirch-Settlement (48,2 Mio. Euro) bereinigt, lag das EBITDA bei 24,9 Mio. Euro. Die Abschreibungen lagen mit 15,5 Mio. Euro um 31,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (22,5 Mio. Euro). Im Berichtsjahr, waren keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, insbesondere auf das Filmvermögen, erforderlich. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen weist der EM.TVKonzern ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,7 Mio. Euro aus, das sich somit gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert verbessert hat (2004: 50,6 Mio. Euro bereinigt um Kirch-Settlement: 2,4 Mio. Euro). Das Finanzergebnis verschlechterte sich von -2,3 Mio. Euro auf -4,9 Mio. Euro. Wesentliche Einflussfaktoren waren geringere Zinserträge durch den Abbau liquider Mittel und höhere Zinsaufwendungen durch die erstmalige Berücksichtigung der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 über ein volles Jahr sowie einen nicht liquiditätswirksamen Sonderaufwand aufgrund der vorzeitigen Tilgung eines Teilbetrags dieser Optionsschuldverschreibung. Der Konzern weist für 2005 ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 0,8 Mio. Euro aus, wovon 7,2 Mio. Euro auf das starke vierte Quartal entfallen. Der Vorjahreswert von 142,5 Mio. Euro war außer durch die Einmalerträge aus dem KirchSettlement vor allem durch einen hohen nicht liquiditätswirksamen Ertrag (94,4 Mio. Euro) aus der Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 der früheren EM.TV & Merchandising AG geprägt. Das um beide Effekte bereinigte EBT des Vorjahres belief sich auf -0,1 Mio. Euro. Das leicht positive EBT wurde trotz der intensiven Vorbereitungen für den vorgesehenen Einstieg ins Wettgeschäft erzielt. Insgesamt wurden im Konzern im Berichtsjahr dafür 2,7 Mio. Euro verwendet. Davon haben 1,5 Mio. Euro das EBT belastet. Der Konzern weist für 2005 einen Steuerertrag von 0,3 Mio. Euro aus, nach einer Steuerbelastung von 4,2 Mio. Euro im Jahr 2004. Nach Steuern betrug das Ergebnis vor Anteilen anderer Gesellschafter 1,1 Mio. Euro. Der Vorjahreswert belief sich auf 138,3 Mio. Euro, bereinigt um das Kirch-Settlement und den Restrukturierungsgewinn hatte das Nachsteuerergebnis -4,3 Mio. Euro betragen. Die Gewinnanteile dritter Gesellschafter lagen mit 0,8 Mio. Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahres (4,0 Mio. Euro). Der Rückgang ist vor allem auf die Erhöhung der EM.TVAnteile an den Tochtergesellschaften DSF und Sport1 auf jeweils 100 Prozent zurückzuführen; dadurch fielen seit dem Stichtag 23. Mai keine Gewinnanteile dritter Gesellschafter mehr an. Nach Anteilen anderer Gesellschafter weist der Konzern einen Überschuss von 0,2 Mio. Euro aus (2004: 134,3 Mio. Euro, bereinigt um Kirch-Settlement und Restrukturierungsgewinn: -8,3 Mio. Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie beträgt null Euro (2004: 3,22 Euro), das verwässerte Ergebnis je Aktie unter Berücksichtigung von ausstehenden Optionsrechten null Euro (2004: 2,96 Euro). 2.3 Segmententwicklung Wichtige Werttreiber des Segments Sport sind vor allem der Zugriff auf attraktive Sportrechte mit hohem Vermarktungspotenzial, die Vermarktungsaktivitäten für die FIFA WM 2006™, die Entwicklung intelligenter Mehrwertdienste sowie die Auslastung im Bereich Produktionsdienstleistungen durch technologisch hochwertige und innovative Aufträge. Das Segment Sport erreichte 2005 Umsatzerlöse von 177,8 Mio. Euro, die damit auf Vorjahresniveau (177,6 Mio. Euro) blieben. Dabei standen leicht geringeren Erlösen bei den Tochtergesellschaften PLAZAMEDIA und DSF erhöhte Umsätze aus der Vermarktung der Merchandisingrechte an der FIFA WM 2006™ gegenüber. Der Anteil des Segments Sport am Konzernumsatz blieb mit 85 Prozent nahezu unverändert (Vorjahr: 86 Prozent). Das Segmentergebnis von 10,1 Mio. Euro lag dabei signifikant unter dem Vorjahreswert (21,8 Mio. Euro). Grund ist vor allem ein schwächerer Ergebnisbeitrag des DSF, unter anderem auf Grund der 43 Konzernlagebericht und Lagebericht Kosten für den UEFA Cup und hoher Forderungswertberichtigungen. Bei der PLAZAMEDIA wirkte sich der Wegfall des Produktionsauftrages für das Basisisignal der 1. und 2. Fußball-Bundesliga ab der Saison 2004/2005 ertragsdämpfend aus. und Vertriebsaktivitäten in die EM.Entertainment GmbH bzw. deren Tochtergesellschaften (vgl. Ziffer 1.4.). Auch die meisten weiteren Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden von dieser Reorganisation beeinflusst, insbesondere Materialaufwand und Abschreibungen. Wichtige Werttreiber im Segment Unterhaltung liegen in der Aufrechterhaltung der Programmqualität in der Library, im Zugang zu Rechten und Produktionsstrukturen sowie in einem nationalen und internationalen Vertriebszugang. Auf das Segment entfiel 2005 ein Umsatz von 30,6 Mio. Euro und damit 5,5 Prozent mehr als im Jahr 2004 (29,0 Mio. Euro), entsprechend 14 Prozent des Konzernumsatzes (2004: 14 Prozent). Das Segmentergebnis belief sich auf 5,7 Mio. Euro. Der Vorjahreswert von 43,4 Mio. Euro war durch den Einmalertrag aus dem Kirch-Settlement geprägt gewesen; bereinigt hatte er -4,8 Mio. Euro betragen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen blieben mit 19,6 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 25,8 Mio. Euro. Der Rückgang ist unter anderem auf geringere Wertberichtigungen von Forderungen zurückzuführen, die von 8,3 Mio. Euro auf 3,1 Mio. Euro sanken. Der Vorjahreswert war in erster Linie durch Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kirch-Settlement geprägt. Das erstmals ausgewiesene Segment „Sonstige“ weist einen Umsatz von 1,1 Mio. Euro aus Verträgen aus, die im Rahmen der Reorganisation des Segments Unterhaltung in der EM.TV AG verblieben sind. Das Ergebnis von -10,0 Mio. Euro spiegelt die Kosten des Holdingbereichs. Der Vorjahreswert hatte -14,6 Mio. Euro betragen. Der Rückgang ist durch strafferes Kostenmanagement und Kostenweiterbelastung an die Segmente begründet ist. 2.4 Umsatz- und Ertragslage der EM.TV AG Der Einzelabschluss der EM.TV AG, der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt wurde, weist für das Jahr 2005 einen Umsatz von 8,8 Mio. Euro aus, der im Wesentlichen auf die Vermarktung der Merchandisingrechte für die FIFA WM 2006™ zurückzuführen ist. Diese Aktivität ist im Konzern dem Segment Sport zugeordnet. Der Rückgang des Umsatzes gegenüber dem Vorjahreswert von 23,7 Mio. Euro ist Folge der Reorganisation des Geschäftsfeldes Unterhaltung mit der Einbringung aller Produktions- 44 Das Finanzergebnis konnte von -6,5 Mio. Euro auf den positiven Wert von 9,1 Mio. Euro verbessert werden. Dabei standen deutlich geringeren Erträgen aus Beteiligungen im Gegensatz zum Vorjahr keine wesentlichen Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens gegenüber. Im Vorjahr waren im Zusammenhang mit der Begleichung konzerninterner Forderungen umfangreiche Abschreibungen auf die Wertansätze verschiedener Beteiligungsgesellschaften vorgenommen worden. Darüber hinaus verbesserte sich der im Finanzergebnis enthaltene Zinssaldo von -5,6 Mio. Euro auf -2,0 Mio. Euro. Die EM.TV AG weist für das Jahr 2005 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 2,8 Mio. Euro aus (2004: -28,7 Mio. Euro). Im Gegensatz zum Vorjahr fielen im Berichtsjahr keine Aufwendungen mehr an, welche im Zusammenhang mit der Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 entstanden. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 1,5 Mio. Euro nach einem Fehlbetrag von 38,8 Mio. Euro im Jahr 2004. 3. Vermögenslage 3.1 Vermögenslage des Konzerns Die Bilanzsumme des EM.TV-Konzerns zum 31. Dezember 2005 lag mit 316,2 Mio. Euro um 25,9 Prozent oder 110,4 Mio. Euro unter dem Wert zum Jahresende 2004. Der wesentliche Grund für die starke Verkürzung ist der im ersten Quartal erfolgte Vollzug des Verkaufs der 45-Prozent-Beteiligung an der TMG. Größte Vermögensposition des Konzerns waren per Ende 2005 die immateriellen Vermögenswerte, die 89,8 Mio. Euro erreichten. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresstichtag (94,1 Mio. Euro) ist insbesondere auf planmäßige Abschreibungen zurückzuführen. Der Geschäfts- und Firmenwert erhöhte sich deutlich von 8,9 Mio. Euro auf 54,5 Mio. Euro, im Wesentlichen bedingt durch die Erhöhung der Beteiligungen an den Sportgesellschaften DSF und Sport1. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen nahmen von 2,8 Mio. Euro auf 5,3 Mio. Euro zu, was auf die Minderheitsbeteiligung der PLAZAMEDIA an der arena media GmbH zurückzuführen ist. Insgesamt stiegen die langfristigen Vermögensgegenstände von 131,1 Mio. Euro um 47,8 Mio. Euro auf 178,9 Mio. Euro. Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen von 295,6 Mio. Euro um 158,4 Mio. Euro auf 137,2 Mio. Euro ab. Der Rückgang ist außer auf den Vollzug des Verkaufs der Beteiligung an der TMG, der zur Reduzierung der sonstigen Vermögensgegenstände von 138,2 Mio. Euro auf 19,9 Mio. Euro führte, auf die Verringerung der liquiden Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten) zurückzuführen. Diese nahmen von 106,0 Mio. Euro auf 45,8 Mio. Euro ab, in erster Linie auf Grund der Beteiligungserwerbe im Segment Sport (DSF, Sport1, Creation Club) und der Teiltilgung der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009. Dagegen nahmen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 21,7 Mio. Euro auf 68,7 Mio. Euro zu, zum großen Teil bedingt durch die Vermarktung der Merchandisingrechte an der FIFA WM 2006™. Auf der Passivseite der Konzernbilanz stand zum 31. Dezember 2005 ein Eigenkapital von 153,6 Mio. Euro zu Buche. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahreswert (153,1 Mio. Euro) ist unter anderem durch die Verringerung der Anteile anderer Gesellschafter bedingt, da EM.TV im Berichtsjahr die Beteiligungen an DSF und Sport1 auf jeweils 100 Prozent erhöhte als auch durch die Erhöhung der zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleisteteten Einlagen, welche im Zusammenhang mit der Optionsausübung aus der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 stehen. Der Konzern wies zum Stichtag 31. Dezember 2005 eine solide Eigenkapitalquote von 48,6 Prozent aus, die auf Grund der Bilanzverkürzung deutlich über dem Wert des Vorjahres (35,9 Prozent) lag. Nach der am 3. Februar 2005 erfolgten vollständigen Tilgung der Null-Kupon-Schuldverschreibung aus dem Verkauferlös für die Anteile an der TMG wies der Konzern Ende 2005 keine langfristigen unverzinslichen Finanzverbindlichkeiten mehr aus. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten beliefen sich auf 64,5 Mio. Euro nach 181,9 Mio. Euro Ende 2004. Der Rückgang ist auf die Teilrückzahlung in Höhe von nominal 10,0 Mio. Euro der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 (Wert zum Bilanzstichtag: 34,3 Mio. Euro) zurückzuführen. Darüber hinaus ist in diesem Posten der Restbestand der restrukturierten 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 der früheren EM.TV & Merchandising AG enthalten (Wert zum Bilanzstichtag: 26,0 Mio. Euro). Darüber hinaus ist jener Teilbetrag in Höhe von 4,2 Mio. Euro enthalten, der am Bilanzstichtag 45 Konzernlagebericht und Lagebericht für den Erwerb von Geschäftsanteilen im Segment Sport an einen früheren Mitgesellschafter noch zu zahlen war. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten werden durch den Posten „sonstige Verbindlichkeiten“ geprägt, die 44,1 Mio. Euro erreichten (31. Dezember 2004: 36,5 Mio. Euro). Sie beziehen sich überwiegend auf übliche Verbindlichkeiten im Rahmen der ordentlichen Geschäftstätigkeit wie ausstehende Rechnungen oder noch nicht abgerechnete Provisions- und Lizenzansprüche. Der Konzern wies zum Bilanzstichtag kurzfristige Bankverbindlichkeiten von 5,6 Mio. Euro aus (31. Dezember 2004: 0), die auf PLAZAMEDIA entfielen. 3.2 Vermögenslage der EM.TV AG Die Bilanzsumme im Einzelabschluss der EM.TV AG belief sich zum 31. Dezember 2005 auf 284,0 Mio. Euro (31. Dezember 2004: 295,1 Mio. Euro). Die im Berichtsjahr abgeschlossene Reorganisation des Segments Unterhaltung durch die Einbringung der gesamten Produktions- und Vertriebsaktivitäten von der EM.TV AG auf die EM.Entertainment GmbH führte zu erheblichen Veränderungen in der Struktur der Einzelbilanz. Die immateriellen Vermögensgegenstände reduzierten sich von 24,9 Mio. Euro auf 0,8 Mio. Euro, da die Rechtebibliothek an die Junior Produktions GmbH verkauft wurde. Durch die Beteiligungserwerbe im Segment Sport und die Reorganisation im Segment Unter- haltung nahmen die Anteile an verbundenen Unternehmen von 130,9 Mio. Euro auf 197,5 Mio. Euro zu; insgesamt stiegen die Finanzanlagen von 141,7 Mio. Euro auf 199,1 Mio. Euro. Im Umlaufvermögen ist der Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen von 18,2 Mio. Euro auf 24,3 Mio. Euro vor allem auf Effekte aus der Reorganisation des Segments Unterhaltung zurückzuführen. Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 14,6 Mio. Euro (31. Dezember 2004: 9,9 Mio. Euro) enthalten ein Darlehen von 4,0 Mio. Euro an die EM.TV Sport Management GmbH zur Entwicklung von Konzepten im Wett- und Spielbereich. Die liquiden Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten) sanken auf Grund umfangreicher Investitionen im Berichtsjahr von 73,4 Mio. Euro auf 25,9 Mio. Euro. Die EM.TV AG wies zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2005 ein Eigenkapital von 169,5 Mio. Euro aus, ein Anstieg um 6,4 Mio. Euro gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Eigenkapitalquote erreichte 59,7 Prozent und stieg um 4,4 Prozentpunkte gegenüber dem 31. Dezember 2004. Die Verbindlichkeiten aus Anleihen sanken durch die Teiltilgung der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 von 73,6 Mio. Euro auf 63,8 Mio. Euro. Die EM.TV AG wies zum 31. Dezember 2005 keine Bankverbindlichkeiten aus. 4. Finanzlage 4.1 Cash-Flow des Konzerns Der Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2005 4,0 Mio. Euro nach einem Mittelzufluss von 26,2 Mio. Euro im Vorjahr. Der Rückgang ist im 46 Wesentlichen im Zusammenhang mit den im Vorjahr vorhandenen Effekten aus der Restrukturierung zu sehen. Bezogen auf das operative Geschäft haben sich das gestiegene Net Working Capital und der Anstieg der latenten Steuern negativ ausgewirkt. Im Berichtsjahr betrug der Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit 53,5 Mio. Euro nach einem Mittelabfluss von 19,4 Mio. Euro im Vorjahr. Die Investitionen in neue Filmrechte waren im Geschäftsjahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, da im Vorjahr im Rahmen des Kirch-Settlements zusätzliche Investitionen getätigt worden waren. Dagegen wurden im Bereich der Produktionstechnik verstärkt Investitionen vorgenommen. Die wesentlichen Mittelabflüsse für Akquisition und Finanzanlagen setzten sich aus 39,8 Mio. Euro für die Akquisition der ausstehenden Anteile am DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und der Sport1 GmbH sowie einer zahlungswirksame Kaufpreisrate in Höhe von 10,0 Mio. Euro für den Erwerb der Anteile an der Creation Club (CC) GmbH zusammen. Dagegen wirkten sich die Mittelzuflüsse aus der Abwicklung des Verkaufs der Anteile an der Tele München Gruppe in Höhe von 118,0 Mio. Euro positiv aus. Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug 115,8 Mio. Euro und lag damit signifikant über dem Vorjahreswert von 13,1 Mio. Euro. Der Mittelabfluss ist im Wesentlichen durch die Rückzahlung der Null-Koupon-Schuldverschreibung in Höhe von 113,4 Mio. Euro und der erfolgten Teilrückzahlung der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/ 2009 zurückzuführen. Darüber hinaus sind in diesem Posten Zuflüsse aus der Aufnahme von langfristigen Finanzschulden in Höhe von 4,2 Mio. Euro sowie 4,8 Mio. Euro aus der Ausübung von Optionsscheinen und Zertifikaten enthalten. verteilten sich die liquiden Mittel in Höhe von 18,0 Mio. Euro auf das Segment Sport, in Höhe von 13,5 Mio. Euro auf das Segment Unterhaltung und in Höhe von 14,3 Mio. Euro auf das Segment Sonstige. Die Steuerung der liquiden Mittel erfolgt durch die Konzernobergesellschaft in Abstimmung mit den operativen Gesellschaften. Die Nettoverschuldung des EM.TV-Konzerns setzte sich zum 31. Dezember 2005 wie folgt zusammen: Liquide Mittel ./. Kurzfristige Finanzschulden ./. Langfristige Finanzschulden = Nettoverschuldung 45,8 Mio. Euro -5,6 Mio. Euro -64,5 Mio. Euro -24,3 Mio. Euro Von den langfristigen verzinslichen Finanzschulden stehen der Restbestand der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 bis zum 9. Januar 2007 und die 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 bis zum 30. März 2009 zur Rückzahlung an. Hierbei sind Geldzuflüsse aus den ausgeübten Optionsscheinen und Zertifikaten der EM.TV AG zweckgebunden für die Tilgung der Optionsschuldverschreibung. 4.2 Liquiditätslage und- management des Konzerns Die kurzfristigen Finanzschulden stammen aus einer Inanspruchnahme einer Bankkreditlinie in Höhe von 5,6 Mio. Euro durch die PLAZAMEDIA. Zum 31. Dezember 2005 verfügte der EM.TV-Konzern über Bankkreditlinien in Höhe von insgesamt 17,5 Mio. Euro. Diese Bankkreditlinien entfallen mit 10,0 Mio. Euro auf das DSF und mit 7,5 Mio. Euro auf die PLAZAMEDIA. Bei den weiteren Konzerngesellschaften bestanden zum Stichtag keine weiteren wesentlichen Bankkreditlinien. Die liquiden Mittel des Konzerns beliefen sich zum 31. Dezember 2005 auf 45,8 Mio. Euro. Im Konzernabschluss Bei dem konservativ ausgerichteten Liquiditätsmanagement des EM.TV-Konzerns steht die Sicherung der Liquidität im In der Summe der Zahlungsströme ergab sich ein Mittelabfluss von 66,4 Mio. Euro nach einem Mittelzufluss von 60,9 Mio. Euro im Vorjahr. 47 Konzernlagebericht und Lagebericht Vordergrund. Die operativen Gesellschaften sollen ihren Liquiditätsbedarf grundsätzlich aus dem Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit finanzieren. Im Falle größerer Investitionen und Akquisitionen werden gegebenenfalls zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit der Konzernobergesellschaft abgestimmt. EM.TV möchte die Finanzierungsstruktur des Konzerns optimieren. Hierzu ist der Konzern laufend mit Banken im Gespräch, um günstige Marktgegebenheiten zur Finanzierung von Wachstum oder zur Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten nutzen zu können. Zu diesem Zweck kann es attraktiv sein, auf börsennotiertes Fremdkapital, insbesondere Options- und Wandelschuldverschreibungen zurückzugreifen. Ziel ist es, dass EM.TV seine Geschäftsaktivitäten mit einer angemessenen Fremdkapitalquote betreiben kann. Dies dient letztlich dazu, die Eigenkapitalrendite zu steigern. 4.3 Liquiditätslage und- management der EM.TV AG Die EM.TV AG wies im Einzelabschluss nach HGB zum 31. Dezember 2005 liquide Mittel von 25,9 Mio. Euro aus. Die Nettoverschuldung der EM.TV AG setzte sich zum 31. Dezember 2005 wie folgt zusammen: Liquide Mittel ./. Kurzfristige Bankverbindlichkeiten ./. Langfristige Finanzverbindlichkeiten = Nettoverschuldung 25,9 Mio. Euro -0,0 Mio. Euro -68,0 Mio. Euro -42,1 Mio. Euro Bei der EM.TV AG bestand zum Stichtag keine Bankkreditlinie. Die Gesellschaft ist bestrebt, aktiven Zugang zu kurzund langfristigen Finanzquellen zu erhalten und sichert sich ihre Liquidität unter anderem durch Ergebnisabführungen der Tochtergesellschaften. Von den langfristigen Finanzverbindlichkeiten stehen insbesondere der Restbestand der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 bis zum 9. Januar 2007 und die 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 bis zum 30. März 2009 zur Rückzahlung an. Hierbei sind die Geldzuflüsse aus den ausgeübten Optionsscheinen und Zertifikaten der EM.TV AG zweckgebunden für die Tilgung der Optionsschuldverschreibung. 5. Investitionen Die Investitionen im EM.TV-Konzern betrugen im Berichtsjahr 64,6 Mio. Euro, wovon 52,3 Mio. Euro für Investitionen in Unternehmenserwerbe und Finanzanlagen flossen. Im Segment Unterhaltung wurden 3,9 Mio. Euro überwiegend für den Erwerb von Neuprogrammen im TV-Bereich investiert. Im Segment Sport wurden 8,4 Mio. Euro überwie- 48 gend in neue Techniken investiert, um die gestiegenen Kundenbedürfnisse abbilden zu können, aber auch dem Erhalt der bestehenden Technik zu dienen. 6. Personalbericht Im Geschäftsjahr 2005 waren im EM.TV-Konzern durchschnittlich 640 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 609) beschäftigt. Der Anstieg ist auf den moderaten Personalaufbau in den Sportgesellschaften zurückzuführen. Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten der EM.TV AG sank im Jahr 2005 im Vergleich zu der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl des Vorjahres von 72 auf 49. Die Verringerung ist im Wesentlichen Folge der Reorganisation des Segments Unterhaltung, in dessen Zuge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Tochtergesellschaft EM.Entertainment GmbH übernommen wurden. Ziel der Personalpolitik von EM.TV ist es, eine Wert schaffende Unternehmenskultur in allen Gesellschaften des Konzerns zu etablieren. Zu diesem Zweck setzt EM.TV die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Anforderungen der einzelnen Unternehmen und ihren individuellen Talenten und Fähigkeiten entsprechend ein. Der EM.TV-Konzern ist nur mit qualifizierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nachhaltig erfolgreich und wettbewerbsfähig. nehmenskultur weiter festigen sowie die Zusammenarbeit und das Verständnis zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten verbessern. Weiterhin geht es darum, zwischen allen Beteiligten Ziele klar und verbindlich zu formulieren und zu vereinbaren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern individuelle Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Vergütung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des EM.TV-Konzerns soll so weit wie möglich im Einklang mit den jeweiligen individuellen Zielvereinbarungen und den letztlich erreichten Ergebnissen stehen. Während diese Vergütungsgrundsätze bei oberen und mittleren Führungskräften bereits weitgehend verbindlich sind, sollen in anderen Bereichen die Vergütungen noch stärker als bisher an die persönliche Zielerfüllung gekoppelt werden. Für eine erfolgreiche Personalpolitik sind klare Grundsätze und Regeln der Personalführung unerlässlich. Die für den EM.TV-Konzern entwickelten Führungsgrundsätze definieren, wie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammengearbeitet werden soll, um gemeinsam noch stärker die Schlüsselqualifikationen „Kundenorientierung“, „Engagement“ und „Professionalität“ zu fördern. Im Berichtszeitraum waren insgesamt 14 Auszubildende, acht Volontäre und ein Student der Berufsakademie im EM.TV-Konzern beschäftigt. Im kaufmännischen Bereich werden die beiden Ausbildungsgänge „Bürokaufmann/frau“ und „Kaufmann/-frau für audiovisuelle Medien“ angeboten; im technischen Bereich sind es die Berufe „Mediengestalter Bild und Ton“ sowie „Veranstaltungstechniker“. Durch die Förderung junger Menschen sichert sich das Unternehmen frühzeitig qualifiziertes Personal, das sowohl mit der jeweiligen Unternehmensstruktur als auch mit den unternehmerischen Zielen vertraut ist. Auch im Jahr 2006 bietet der Konzern wieder Ausbildungsplätze sowohl im kaufmännischen als auch im technischen Bereich an. Auf Basis dieser Grundsätze wurde ein Leitfaden für strukturierte Mitarbeitergespräche entwickelt, der im April 2005 bei mehreren Konzerngesellschaften eingeführt wurde. Die Grundsätze sollen die dialog- und feedbackorientierte Unter- Darüber hinaus ermöglicht EM.TV jungen motivierten Menschen, über Praktika in verschiedenen Abteilungen des Unternehmens intensive Einblicke in die betrieblichen Abläufe zu gewinnen. 49 Konzernlagebericht und Lagebericht 7. Innovation Im EM.TV-Konzern finden in verschiedenen Bereichen Innovationstätigkeiten statt. Fernsehen Bei DSF zielt die Umsetzung innovativer Programmkonzepte darauf ab, die Marktanteile zu steigern und in diesem Zusammenhang ist das Thema TV-Zuschauerforschung ein wichtiger Baustein. Die Tochtergesellschaft ist lizenznehmender Sender der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung, die die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit der kontinuierlichen TV-Zuschauerforschung beauftragt. Das DSF verfügt deshalb über alle Daten und Analysemöglichkeiten dieses gemeinschaftlichen Forschungs-Systems. Den besonderen Ansprüchen eines Spartensenders trägt die Medienforschung des DSF innerhalb des Reichweitenreportings durch tägliche detaillierte und schriftlich interpretierte Konkurrenzanalysen Rechnung. Spezielle Sporteventdatenbanken informieren über Reichweiten und Zielgruppen des gesamten im deutschen Fernsehen gesendeten Sportprogramms der vergangenen vier Jahre. Die Kombination von klassischer TV-Werbung und Sponsoring und Sonderwerbeformen spielt in der Werbewirkungsforschung des DSF eine herausgehobene Rolle. Neben den üblichen Planungstools wie etwa dem „Zielgruppennavigator“ bietet DSF deshalb Werbepartnern nicht nur regelmäßige Trackings ihrer werblichen Engagements an (Cross-Media-Track Bundesliga und UEFA Cup), sondern auch Grundlagenstudien über die komplexen Wirkungsmuster integrierter Kommunikation auf die Marke. DSF ist darüber hinaus an mehreren jährlich erstellten Studienreihen im Sponsoringbereich beteiligt. 50 Produktionsdienstleistungen Im Bereich der Produktion von Sport-Content für Neue Medien realisierte PLAZAMEDIA im Jahr 2005 Produktionsprozesse, die durch HDTV erstmals möglich wurden. Bei der „Pan-& Scan-Technologie“ werden durch die hohe Bildauflösung die Inhalte für das relativ kleine Display eines mobilen Endgeräts in einer sichtbar besseren Qualität erzeugt, in dem der optimale Bildausschnitt gewählt und in das Bild hineingezoomt werden kann. Gemeinsam mit der TV Skyline GmbH aus Mainz als Technologiepartner entwickelt PLAZAMEDIA die „Camera Moving Systems“. Das sind flexible und innovative Kamera- und Hochgeschwindigkeits-Kameraschienensysteme, die auf nationalen und internationalen Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Die Kamerafamilie ist seit 2005 HDTV-fähig und wird kontinuierlich erweitert. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von TV Skyline entwickelt die innovativen Kamerasysteme in Kooperation mit der Technischen Universität Ilmenau. Die Forschung und Herstellung orientiert sich eng an den Produktionsbedürfnissen am Markt und der TV-Produktion von PLAZAMEDIA. 8. Risiko- und Chancenbericht 8.1 Risikomanagement Unter Risiken wird die Möglichkeit ungünstiger künftiger Entwicklungen verstanden, die mit einer erheblichen, wenn auch nicht notwendigerweise überwiegenden Wahrscheinlichkeit erwartet werden. EM.TV bewertet und steuert Risiken auf Grundlage einer Risikomanagement-Richtlinie, die das Risikomanagementsystems des Konzerns definiert. Diese Richtlinie gilt für alle in den Konzern einbezogenen Gesellschaften. Die erfassten Risiken werden zu einem quartalsweisen Risikoreport zusammengefasst, der die Risiken und die bereits gebildete Vorsorge für den Konzern pro Gesellschaft konsolidiert sowie einzeln pro Gesellschaft auflistet und bewertet. Der Risikoreport wird im Vorstand diskutiert und in den wesentlichen Auszügen dem Aufsichtsrat präsentiert. Darüber hinaus werden wesentliche Einzelrisiken auch unabhängig vom Quartalsturnus aufgenommen und berichtet. übertragungen als der mit Abstand populärsten Sportart in Deutschland. Eine ähnliche Entwicklung gilt langfristig auch für Sport-Spartenangebote im Internet. Wie alle Free-TV-Sender ist auch die Umsatzentwicklung des DSF von der Entwicklung der Werbemärkte in Deutschland abhängig. Der TV-Werbemarkt befindet sich unverändert in einer angespannten Situation. Mit einem durchgreifenden Anstieg der Werbeausgaben ist kurzfristig nicht zu rechnen. Das DSF strebt weiterhin an, durch den konsequenten Ausbau neuer Erlösquellen (z.B. Entwicklung von weiteren interaktiven Sendeformaten) einen ausgewogenen Umsatzmix darzustellen, der die Abhängigkeit vom klassischen Fernsehwerbemarkt begrenzt. Das DSF macht sich durch Eigenformate teilweise unabhängig von Rechten. Da sich überdies der Sender wesentliche Rechte zum Teil weit über das Geschäftsjahr 2005 hinaus sichern konnte, ist die Gefahr eines kurzfristigen Anstiegs der Lizenzkosten reduziert. Allerdings ist auf mittlere Sicht ein Anstieg der Lizenzaufwendungen nicht ausgeschlossen. 8.2 Risiken im Bereich Sport Fernsehen Für einen Sportsender wie das DSF ist die Verfügbarkeit über attraktive Sportrechte von elementarer Wichtigkeit. Das DSF befindet sich bei der Akquisition solcher Rechte in einem intensiven Wettbewerb mit anderen Free-TV-Sendern und zunehmend auch anderen Content-Anbietern wie beispielsweise Telekommunikationskonzernen. Der Sender könnte sich daher in Zukunft einem verstärkten Wettbewerb ausgesetzt sehen, sowohl auf der Rechteeinkaufsseite als auch beim Zuschauer und bei der Werbung treibenden Wirtschaft. Dies gilt insbesondere für Rechte an Fußball- Der TV-Markt für Mehrwertdienste ist einem zunehmenden Wettbewerb ausgesetzt und stößt bei den Zuschauern an Sättigungsgrenzen. Vor diesem Hintergrund ist nicht gesichert, dass das DSF seine starke Stellung in diesem Erlösbereich dauerhaft halten können wird. Zur Ausübung seiner Fernsehaktivitäten ist das DSF auf befristete Zulassungen der deutschen Aufsichtsbehörden für den privaten Rundfunk (Landesmedienanstalten) angewiesen. Zwar geht die Gesellschaft davon aus, dass die bestehenden Sendelizenzen bzw. Genehmigungen, wie schon in der Vergangenheit, verlängert werden, solange 51 Konzernlagebericht und Lagebericht das DSF weiterhin die im Rahmen der Sendelizenzen und Genehmigungen geltenden Bedingungen und Auflagen erfüllt; indes besteht keine Gewähr, dass weitere Sendelizenzen oder Genehmigungen erteilt werden oder dass die derzeitigen Sendelizenzen und Genehmigungen des DSF nach ihrem Ablauf verlängert oder erneut gewährt werden. Mit Ausnahme von einem Kabelnetzbetreiber hat das DSF mit allen anderen langfristige Verträge über die Einspeisung ins analoge und digitale Kabelnetz abgeschlossen. Für den Fall jedoch, dass sich das DSF den Zugang zu digitalen Programmplattformen sichern muss, können negative Effekte nicht ausgeschlossen werden. Online Neben Special-Interest-Portalen werden in Zukunft vor allem die General-Interest-Portale mit ihren Sport-Rubriken die wesentlichen Wettbewerber von Sport1 sein und den Wettbewerb möglicherweise verstärken. Auch die Gründung neuer Sportportale ist nicht ausgeschlossen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem DSF, zum Beispiel bei der CrossMedia-Vermarktung, bereitet sich Sport1 auf diesen Wettbewerb vor. Produktionsdienstleistungen Das wesentliche Risiko bei der PLAZAMEDIA und deren Tochterunternehmen Creation Club besteht in der Abhängigkeit von dem Pay-TV-Anbieter Premiere. Durch die im Dezember 2005 zwischen PLAZAMEDIA und Premiere erfolgte Einigung über einen neuen umfangreichen Rahmenproduktionsvertrag mit Wirkung vom 1. Januar 2007 und einer Laufzeit von drei bzw. fünf Jahren hat PLAZAMEDIA an Planungssicherheit für die kommenden Jahre gewonnen. Auch Creation Club und Premiere haben im Dezember 2005 einen umfangreichen Produktionsrahmenvertrag geschlossen, der eine verbleibende Laufzeit von drei Jahren hat und um zwei Jahre verlängert werden kann. Eine negative Geschäftsentwicklung von Premiere birgt allerdings das 52 Risiko in sich, dass sowohl PLAZAMEDIA als auch der Creation Club mit deutlichen Umsatz- und Ergebnisbelastungen rechnen müssten. Daher ist es für beide Unternehmen weiterhin strategisches Ziel, das Kundenportfolio zu erweitern – für PLAZAMEDIA nicht zuletzt durch eine verstärkte Internationalisierung. Diese ist auch mit Blick auf den anhaltenden Preisdruck im Inland geboten. Insgesamt ist davon auszugehen, dass der Konkurrenz- und Preisdruck bei Produktionsdienstleistungen anhalten wird. Sportwetten EM.TV hat im vergangenen Jahr intensive Vorbereitungen für den Einstieg in das Sportwetten- und Spielegeschäft getroffen, welche entsprechende Beratungs-, Planungs- und Aufbaukosten nach sich zogen. EM.TV plant auch weiterhin, in diesen Bereich einzusteigen, was mit weiteren Kosten verbunden sein wird. Nach wie vor ist der Sportwettenmarkt in Deutschland allerdings reguliert, so dass ein Angebot von Sportwetten in Deutschland rechtlich nicht ohne weiteres möglich ist. Zwar rechnen Marktexperten und auch die Gesellschaft mit einer zügigen Liberalisierung des Marktes. Ob und wann diese letztlich stattfinden wird, obliegt vor allem der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, die für den 28. März 2006 erwartet wird. 8.3 Chancen im Segment Sport Das DSF ist durch seine enge Verzahnung mit dem OnlinePortal Sport1 gut vorbereitet, um dem zunehmenden Wettbewerb um attraktive Sportrechte zu begegnen. Überdies ist es dem Sender auch in den vergangenen Jahren gelungen, solche Rechte zu akquirieren (u.a. Sonntagsspiele der 1. und 2. Fußball-Bundesliga, umfassendes Rechtepaket am UEFA Cup für drei Saisons ab 2005/2006), die die Präsenz von Spitzenfußball im DSF in den kommenden Jahren sichern und die Attraktivität des Senders für die Werbung treibende Wirtschaft erhöhen. Dem Konkurrenz- und Preisdruck im Markt für Produktionsdienstleistungen wirkt PLAZAMEDIA durch die Positionierung als Premium-Anbieter von technologisch innovativen Lösungen entgegen. So sieht das Unternehmen für sich eine Vorreiterstellung im Markt im Bereich der neuen Fernsehtechnologie HDTV, bei der das Unternehmen bereits heute die gesamte Produktionskette abbilden kann. Der im Berichtsjahr erfolgte Erwerb der Creation Club (CC) GmbH erweitert das Kreativ-Leistungsportfolio der PLAZAMEDIA weiter. Diese gute technologische Aufstellung bietet die Chance, bestehende Kundenbeziehungen zu vertiefen und neue Kunden zu gewinnen. Der Markt für Sportwetten hat sich in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Raum sehr positiv entwickelt und bietet nach Ansicht der Gesellschaft erhebliche Umsatzund Renditechancen. Für den Fall der Liberalisierung wäre EM.TV durch die umfangreichen Vorbereitungen im Jahr 2005 in der Lage, unverzüglich in das Marktsegment einzusteigen und an den guten Marktperspektiven zu partizipieren. Zudem verfügt der Konzern mit DSF und Sport1 über zwei sehr geeignete Werbeplattformen für Sportwettenangebote. Es ist jedoch nicht gesichert, dass sich die Geschäftsvolumina in den kommenden Jahren derart dynamisch entwickeln werden, wie dies Marktexperten prognostizieren. 8.4 Risiken im Segment Unterhaltung Programm/Produktion Im Bereich der Eigen- und Koproduktionen besteht das Risiko, dass die im Wege der Eigen- oder Koproduktion produzierten Programme nicht in dem geplanten Umfang bzw. nur zu nicht kostendeckenden Lizenzpreisen an Dritte weiterlizenziert werden können. Darüber hinaus kann die Akzeptanz von neuen Programmen beim Publikum nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden. Überdies besteht sowohl national als auch international ein großes Angebot an Kinder- und Jugendprogrammen, so dass höhere Lizenzpreise auch für Neuproduktionen nur schwer im Markt durchsetzbar sind. Das anhaltend schwierige Marktumfeld erfordert bei Produktionen die Anwendung strenger Investitionskriterien, um die Wettbewerbsfähigkeit von EM.TV zu sichern. Zur Reduzierung des Produzentenrisikos werden die Produktionskosten auf mehrere Koproduzenten verteilt. Grundsätzlich soll zudem die Refinanzierung eines Großteils des Investitionsvolumens durch künftige Verkäufe an TV-Sender oder andere Abnehmer gesichert sein. Insbesondere soweit EM.TV Lieferverpflichtungen für Eigenproduktionen eingegangen ist, kann es bei Produktionen zu einer unterschiedlichen starken Einhaltung dieser Kriterien kommen. TV-Vertrieb Zum einen herrscht nach wie vor ein Überangebot an Kinder- und Jugendprogrammen. Zum anderen ist die Einkaufspolitik der TV-Sender mit Blick auf den stagnierenden Werbemarkt weiterhin vorsichtig. Dieses Marktumfeld führt auch dazu, dass Produzenten und Lizenzhändler noch immer oftmals keine der Qualität der Programmware entsprechenden Preise verlangen können. Aus Sicht der Gesellschaft ist nicht gesichert, dass die Werbeeinnahmen der TV-Sender in Zukunft wieder nachhaltig steigen und damit auch die Voraussetzungen für eine zunehmende Nachfrage nach Kinder- und Jugendprogrammen gegeben sein werden. EM.TV hat in der Vergangenheit mehrfach Wertkorrekturen auf den Rechtebestand durchgeführt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass künftige Werthaltigkeitsprüfungen zu weiteren Korrekturen der Wertansätze des Programmstocks führen werden. Im Pay-TV ist die Entwicklung von Junior.TV stark an die Entwicklung der Pay-TV-Anbieter Premiere gekoppelt, mit 53 Konzernlagebericht und Lagebericht dem im August 2004 eine exklusive Verbreitung in Deutschland bis 31. Dezember 2009 vereinbart wurde. Hier bleibt die künftige Entwicklung abzuwarten, auch wenn sich der Junior-Kanal im Berichtsjahr positiv entwickelt hat. Nach wie vor strebt EM.TV die Internationalisierung der Pay-TV-Aktivitäten an, um die Abhängigkeit vom deutschen Markt zu reduzieren. Eine möglicherweise eintretende weitere Schwächung des Pay-TV-Marktes könnte zur Folge haben, dass sich Junior.TV im Ausland nicht so zügig wie beabsichtigt etablieren kann. Insbesondere könnte bei Schwächen im deutschen Markt auch die Möglichkeit, sich im gegenseitigen Austausch Zugang zu Programmfenstern bei ausländischen Pay-TV-Kanälen zu beschaffen, entfallen. Merchandising Das Merchandising-Geschäft ist typischerweise stark von der gesamtwirtschaftlichen Konjunkturlage sowie der Attraktivität der zu vermarktenden Themen abhängig. Zudem kann sich auch bei anfänglich erfolgreichen Themen die Marktakzeptanz rasch negativ verändern, so dass sich wegen der meist kurzen Laufzeiten von Merchandising- und Lizenzverträgen eine nachhaltige Verwertung nicht sicher prognostizieren lässt. Schließlich sind Anbieter von Merchandising- und Lizenzthemen darauf angewiesen, zusätzlich zu bereits erworbenen Themen sich kontinuierlich den Zugang zu neuen, attraktiven Themen in ausreichendem Umfang zu verschaffen. Auch EM.TV ist diesen marktüblichen Risiken ausgesetzt. Zudem ist in der derzeitigen Marktsituation das Merchandising- und Lizenzhandelsgeschäft von einem spürbaren Überangebot von Lizenzthemen im Kinderbereich und von dem damit einhergehenden Rückgang des Preisniveaus geprägt. EM.TV begegnet diesen Risiken durch die Positionierung als Full Service Merchandising-Agentur, die Lizenznehmern ein umfangreiches Paket an Service- und Beratungsleistungen anbietet. Zusätzlich soll eine Risikoreduktion durch eine Ausweitung der Zielgruppen erreicht werden. 54 8.5 Chancen im Segment Unterhaltung Im Bereich Produktion verfügt EM.TV als einer der weltweit führenden Anbieter von Kinder- und Jugendprogrammen über ein langjähriges und umfangreiches Know-how bei der Einschätzung der Marktchancen von Produktionen. Zudem wurde dieser Bereich im vergangenen Jahr personell gestärkt und organisatorisch neu geordnet. Diese Faktoren mindern das Risiko von Fehleinschätzungen der Marktchancen einzelner Produktionen und bieten die Möglichkeit, neue attraktive Programme mit entsprechenden Vermarktungschancen zu entwickeln und zu produzieren. Im TV-Vertrieb verfügt EM.TV durch eine Vielzahl national und international geschlossener Rahmenverträge über eine gute Ausgangssituation im Kampf um Sendeplätze für Kinder- und Jugendunterhaltung. Der Zugriff auf eine der größten Bibliotheken weltweit bietet zudem den Wettbewerbsvorteil, ganze Kanäle und Programmfenster mit hochwertigen Kinder- und Jugendprogrammen zu bestücken. Der weltweite Markt für Produzenten und Rechtehändler im Bereich Kinder- und Jugendprogramm befindet sich in einer Phase der Konsolidierung. Nach Ansicht von Marktexperten, denen sich die Gesellschaft anschließt, wird es zur Bildung größerer Einheiten und damit zum Ausscheiden kleinerer Wettbewerber kommen. EM.TV sieht in diesem Prozess die Chance, eine aktive Rolle zu spielen und aus der Konsolidierung gestärkt im Sinne der Verbesserung der nationalen und internationalen Marktposition hervorzugehen. 8.6 Finanzrisiken Ausfallrisiken Ein Bonitäts- oder Ausfallrisiko besteht in der Gefahr, dass der Schuldner einer Forderung diese nicht mehr begleichen kann. Das maximale Ausfallrisiko bei den originären Finanzinstrumenten entspricht in der Theorie dem Zeitwert aller Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten gegenüber denselben Schuldnern, soweit die Aufrechnungslage hergestellt werden kann. In den Jahresabschlüssen der EM.TV AG und des EM.TV-Konzerns wurde identifizierten Ausfallrisiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Darüber hinaus sichert die Gesellschaft das Risiko eines Ausfalls durch Insolvenz eines Gläubigers in weiten Teilen durch Versicherung von Forderungen ab. Zinsrisiko Die Gesellschaft ist nur in geringem Maße Zinsschwankungen ausgesetzt. Diese Zinsschwankungen beziehen sich auf zinssensible liquide Mittel, Bankverbindlichkeiten und Wandel- sowie Optionsschuldverschreibungen. Da die Gesellschaft nur über geringe variabel verzinsliche Finanzinstrumente verfügt, wurden keine Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Währungsrisiken Ein Währungsrisiko besteht insbesondere dort, wo Forderungen oder Verbindlichkeiten in einer anderen Währung als der dem Jahresabschluss zu Grunde liegenden Währung existieren. Wechselkursschwankungen können dann den Zeitwert in der Abschlusswährung Euro verändern. Für den Konzern spielt hier vor allem das Wechselkursverhältnis des US-Dollars zum Euro eine Rolle. Zur Verringerung der mit seiner Geschäftstätigkeit verbundenen Wechselkursrisiken schloss der Konzern insbesondere beim US-Dollar Währungssicherungsgeschäfte auf zukünftige Zahlungsmittelzuflüsse ab. Da die Entwicklung des US-Dollars zum Euro nicht vorhergesagt werden kann, können hieraus auch in Zukunft weitere Ergebniseffekte entstehen. 8.7 Risiken bei juristischen Verfahren Liquiditätsrisiken Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsverpflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können. Zum Bilanzstichtag 2005 verfügte der EM.TV-Konzern über ausreichend Liquiditätsreserven. Der EM.TV-Konzern könnte mittel- bis langfristig zur Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten oder zur Wachstumsfinanzierung zur Aufnahme von Fremdkapital über den Kapitalmarkt oder über Kreditinstitute gezwungen sein. Es ist aus heutiger Sicht nicht gesichert, dass diese Finanzierungsquellen zu marktgerechten Konditionen oder überhaupt zur Verfügung stehen. Schadensersatzansprüche und Aktionärsklagen Bisher sind insgesamt 140 Klagen und 21 Mahnbescheide sowie eine Reihe von Anspruchsschreiben bei der EM.TV & Merchandising AG bzw. der EM.TV AG eingegangen. Die gesamte Schadenssumme beläuft sich derzeit auf rund 13 Mio. Euro. Außerdem wurde ein Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe gestellt. Bei der „ÖRA“, der Öffentlichen Rechtsauskunft- und Vergleichsstelle der Freien und Hansestadt Hamburg, waren vier Anträge auf Durchführung eines Güteverfahrens gestellt worden. Die Ansprüche sind nach dem Scheitern der Güteverfahren klageweise geltend gemacht worden. Die Ansprüche werden auf unterschiedliche Rechtsgrundlagen und Sachverhalte gestützt; Hintergrund ist der Kursrückgang der EM.TV-Aktie. Alle bisher ergangenen Urteile (63 erstinstanzliche und 28 zweitinstanzliche Urteile) sind zugunsten von EM.TV erfolgt. Etwa 50 Urteile sind mittlerweile rechtskräftig. Eine Reihe von Klägern hat ihre Klagen vor einer gerichtlichen Entscheidung zurückgenommen. Ein Kläger hat in 2005 einen Antrag auf Feststellung einer Reihe von Tatsachen- und Rechtsfragen nach dem neuen Kapitalanleger Musterverfahrensgesetz (KapMuG) gestellt. 55 Konzernlagebericht und Lagebericht Es ist möglich, dass über bestimmte Fragen ein solches Musterverfahren durchgeführt wird, mit der möglichen Folge einer Bindungswirkung für andere Verfahren. den Gremien nicht eingeholt und bei der Entscheidungsfindung die jeweiligen wirtschaftlichen Grundlagen nicht hinreichend ermittelt wurden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Klägern im Einzelfall der Nachweis der Kausalität gelingt und sie ein zusprechendes Urteil erreichen. Sollte dieser Fall eintreten, wird die Gesellschaft etwaige Regressansprüche gegen frühere Organmitglieder geltend machen. Die Gesellschaft schätzt ihre Chancen in allen Verfahren als gut ein. Für die Führung der diversen Aktiv- und Passivprozesse der Gesellschaft entstehen teilweise erhebliche Rechtskosten (rund 1,3 Mio. Euro), die im Falle des Unterliegens nicht ausgeglichen werden können. 8.8 Chancen bei juristischen Verfahren Organhaftungsverfahren gegen ehemalige Organe Am 13. Oktober 2004 hat die EM.TV AG beim Landgericht München I Klage gegen frühere Organmitglieder im Zusammenhang mit dem Erwerb der Formel 1-Beteiligung im Jahr 2000 eingereicht. Zudem wird auch auf Feststellung geklagt, dass frühere Organmitglieder verpflichtet sind, die EM.TV AG von Ansprüchen der Deutsche Morgan Grenfell-Gruppe freizustellen. Neben diesem bereits bekannten Verfahren hat die Gesellschaft im August 2005 gegen eine Reihe von früheren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern wegen möglicher Pflichtverletzung im Zusammenhang mit der Theatro Centro GmbH, dem Beteiligungserwerb an der Tabaluga GmbH sowie einer Großspende an eine gemeinnützige Organisation eine weitere Klage vor dem Landgericht München I eingereicht. Darüber hinaus hat die EM.TV AG im September 2005 drei weitere Verfahren wegen Pflichtverletzungen früherer Organmitglieder eingeleitet bzw. fortgeführt, da nach Ansicht der Gesellschaft bei verschiedenen Ko-Produktions- bzw. Lizenzverträgen die erforderlichen Zustimmungen der entsprechen- 56 8.9 Steuerliche Risiken Als Bestandteil der in 2004 durchgeführten Restrukturierung hatte sich die EM.TV AG verpflichtet, die indirekt gehaltene Beteiligung an der Tele München Gruppe zu verkaufen. Ende 2004 verkaufte die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG, ein Tochterunternehmen der EM.TV AG, ihre Anteile an der Tele München Gruppe. Dieser Vorgang löste keine unmittelbare Steuerbelastung für die EM.TV AG aus, es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass der Abgang indirekt Auswirkungen auf den Restrukturierungsgewinn hat. Dies wiederum hätte Auswirkungen auf die steuerliche Situation der EM.TV AG nach der Restrukturierung. Als Risiko hieraus könnte eine Steuerlast von etwa 13 Mio. Euro für die EM.TV AG entstehen. Im Zusammenhang mit der Restrukturierung wurden verschiedene Gesellschaften an den die EM.TV AG einen Anteilsbesitz von mehr als 50 Prozent hielt innerhalb des Konzerns umstrukturiert. Sollte bei diesen Gesellschaften innerhalb der nächsten fünf Jahre überwiegend neues Vermögen zugeführt werden, würde der zum Zeitpunkt des Anteilsbesitzwechsels vorhandene steuerliche Verlustvortrag untergehen. 9. Angaben zu den Ereignissen nach dem Bilanzstichtag Am 11. Januar 2006 teilte die Gesellschaft mit, dass die EM.Entertainment GmbH die restlichen 50 Prozent an der Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd. übernommen hat. Damit besitzt EM.Entertainment GmbH nun 100 Prozent an der australischen Produktionsgruppe einschließlich einer Beteiligung von 45 Prozent an Yoram Gross Productions, einer Produktionseinheit der Gruppe, an der die Gründer weiterhin eine Mehrheitsbeteiligung halten werden. Am 14. Februar 2006 haben sich DSF und Premiere auf eine strategische Kooperation verständigt, die auf drei Jahre ausgerichtet ist. Unter der Marke „Champions TV“ präsentiert Premiere ab der Spielzeit 2006/2007 an jedem Spieltag eine europäische Top-Begegnung der UEFA Champions League live und unverschlüsselt im DSF. An den 13 Spieltagen wird „Champions TV“ ausgewählte Begegnungen aller deutscher Mannschaften und Highlights weiterer Spiele zeigen. „Champions TV“, das in Abstimmung mit der UEFA entwickelt wurde, wird von Premiere produziert. Durch diese Vereinbarungen ist von keinen signifikanten Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis von DSF auszugehen. Es wird jedoch eine Steigerung des Marktanteils und die Festigung der Positionierung als Fußballsender erwartet. Am 3. März 2006 haben sich PLAZAMEDIA und Arena Sport Rechte und Marketing GmbH (nachfolgend Arena) über eine weit reichende Zusammenarbeit geeinigt. Die Vereinbarung sieht vor, dass PLAZAMEDIA für Arena exklusiv die gesamte produktionstechnische Herstellung der von Arena angebotenen Live-Berichterstattung der Spiele der DFL Deutsche Fußball Bundesliga und 2. Fußball-Bundesliga für die Spielzeiten 2006/2007, 2007/2008 und 2008/2009 übernimmt. Das Transaktionsvolumen ist abhängig von dem seitens Arena geplanten Programmvorhaben und wird sich über die gesamte Laufzeit vermutlich im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, zumindest jedoch im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bewegen. 10. Prognosebericht 10.1 Konjunkturelles Umfeld Konjunkturexperten gehen davon aus, dass sich die robuste Entwicklung der Weltwirtschaft auch im Jahr 2006 fortsetzen wird. Als Motoren der Weltkonjunktur werden weiterhin die asiatischen Schwellenländer Indien und China, aber nach wie vor auch die USA und zunehmend auch Japan gesehen. Die Prognosen für die Euro-Zone sind übereinstimmend ver- halten optimistisch. So rechnet die OECD mit einem Wachstum des BIP in Höhe von 2,1 Prozent. Auch für Deutschland wird von einer leichten Belebung der wirtschaftlichen Entwicklung ausgegangen, wobei eine leichte Zunahme des privaten Konsums für möglich gehalten wird (Quellen: Wirtschaftsprognosen 2006, BZ Bank/F.A.Z. Institut, 18. November 2005; OECD Ausblick, 29. November 2005) 57 Konzernlagebericht und Lagebericht 10.2 Branchenumfeld 10.4 Prognose und Ausblick Allgemein wird 2006 nicht mit einer Belebung des TV-Werbemarktes gerechnet. Auch wenn die Ersteinbuchungen zu Jahresbeginn über Vorjahresniveau lagen, so wird eher von einer stagnierenden Entwicklung ausgegangen. Impulse können jedoch von Großereignissen ausgehen, insbesondere von der FIFA WM 2006™ (Quellen: GfK Werbeklima, OMG Sommermonitor 2005, OMW). Der EM.TV Konzern sieht sich gerade angesichts der jüngsten Veränderungen im Sportumfeld in Deutschland hervorragend positioniert. Das Auftreten neuer starker Marktteilnehmer im Pay-TV ermöglicht dem Konzern neue Kundenbeziehungen zu etablieren und strategische Partnerschaften einzugehen. In die gleiche Richtung wirken Digitalisierung und die zunehmende Übertragung bewegter Bilder im Internet. Für EM.TV eröffnet sich damit mittelfristig die Perspektive, für endkundenorientierte Verbreitungsnetze (Kabel, Satellit, breitbandiges Internet) Produzent oder wesentlicher Lieferant insbesondere von Sportinhalten zu werden, wobei sich offensichtliche Ansatzpunkte im Bereich Fußball ergeben. Sowohl Wachstum in Umsatz und Ergebnis wie eine Senkung der Volatilität der Umsätze angesichts geringerer Werbemarktabhängigkeit und breiterer Kundenbasis können so angestrebt werden. 10.3 Strategische Schwerpunkte Für das Jahr 2006 werden strategische Schwerpunkte sowohl im Ausbau des Sportbereiches als auch in der Stärkung des Entertainmentbereiches liegen. Im Sportbereich wird im Zuge der Neuvergabe der Übertragungsrechte der Bundesliga ein Hauptaspekt die Erweiterung des Kundenportfolio der PLAZAMEDIA sein. Ferner gilt es, die Markenstellung von Sport1 vor dem Hintergrund der FIFA WM 2006™ weiter auszubauen. Für DSF und Sport1 wird ein wesentlicher Schritt in der Realisierung von zusätzlichen Werbeerlösen aus dem Bereich der Wett- und Spieleanbieter liegen. Im Entertainmentbereich wird dem Start neuer Produktionen hohe Bedeutung zukommen. Gleichzeitig wird es gelten, die Auswertungsbreite zu erhöhen, insbesondere im Mobilfunkumfeld. Die anstehende Konsolidierung im Entertainmentumfeld enthält die Chance zu wertsteigernden M&AAktivitäten, idealerweise in Verbindung mit dem Zugang zu den angelsächsichen Märkten. Aus der Holdingperspektive ist zudem aus derzeitiger Sicht eine Umfinanzierung des Konzerns bis zum Jahr 2007 zu erwägen. Für das Geschäftsjahr 2006 erwartet der Vorstand eine Steigerung des Konzernumsatzes von etwa 10 Prozent. Für das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) wird derzeit noch keine konkrete Prognose abgegeben, da es unter anderem im Zusammenhang mit dem Aufbau von Neugeschäft (insbesondere im Bereich Sportwetten) zu derzeit noch nicht quantifizierbaren Ergebnisbelastungen kommen kann. Es ist jedoch bereits absehbar, dass die Ergebnisentwicklung in den wesentlichen operativen Einheiten des Konzerns im Jahr 2006 positiv sein wird. Unterföhring, 17. März 2006 Der Vorstand Werner E. Klatten, Vorsitzender Rainer Hüther, Mitglied Dr. Andreas Pres, Mitglied 58 59 60 EM.TV will für seine Investoren eine nachhaltige Rendite erwirtschaften und sich ihnen gegenüber transparent, kosteneffizient und generell verantwortungsbewusst darstellen. 61 62 Konzernabschluss I Inhalt Konzernabschluss 64 66 67 68 69 69 76 81 96 102 103 106 107 108 108 111 Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernkapitalflussrechnung Entwicklung des Konzerneigenkapitals Konzern-Anhang Allgemeine Erläuterungen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz Erläuterungen zu einzelnen Posten der GuV Erläuterungen zu einzelnen Posten der Kapitalflussrechnung Segmentberichterstattung Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Angaben zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag Sonstige Pflichtangaben Sonstige Erläuterungen und Angaben Bestätigungsvermerk AG-Einzelabschluss 114 116 Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung 63 Konzernabschluss I Konzernbilanz AKTIVA ZUM 31. DEZEMBER 2005 in TEUR Anhang 31.12.2005 31.12.2004 Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte 3.1 89.832 94.056 Geschäfts- oder Firmenwert 3.2 54.508 8.906 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 3.3 1.285 1.617 Technische Anlagen und Maschinen 3.3 7.806 3.965 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.3 4.026 1.702 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 3.3 790 73 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 3.4 5.253 2.768 328 322 Langfristige Forderungen 3.5 9.021 12.761 Aktive latente Steuern 3.6 Sonstige Finanzanlagen 6.069 4.895 178.918 131.065 Kurzfristige Vermögenswerte Waren und unfertige Erzeugnisse/Leistungen 64 72 66 68.650 46.991 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.7 Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 3.8 2.827 4.346 Sonstige Vermögenswerte 3.9 19.886 138.194 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.10 45.806 105.961 137.241 295.558 316.159 426.623 PASSIVA ZUM 31. DEZEMBER 2005 in TEUR Anhang 31.12.2005 31.12.2004 Eigenkapital 3.11 Gezeichnetes Kapital 3.11 66.601 65.617 Eigene Anteile 3.11 -16.726 -17.317 Zur Durchführung beschlossener Kapitalerhöhung geleistete Einlagen 3.11 3.274 983 Kapitalrücklage 3.11 101.600 100.631 Andere Rücklagen 3.11 Verlustvortrag Ergebnisanteil Anteilseigner Anteile Minderheiten 316 33 -7.937 -142.268 229 134.331 6.242 11.090 153.599 153.100 Langfristige Schulden Langfristige Rückstellungen 3.20 1.763 3.100 Finanzverbindlichkeiten 3.13 64.549 181.935 Pensionsrückstellungen 3.14 210 0 Passive latente Steuern 3.15 8.966 7.316 75.488 192.351 30 Kurzfristige Schulden Anleihen 3.16 30 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.17 5.577 0 3.353 3.100 17.516 18.759 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.18 Verbindlichkeiten gegenüber Joint Ventures 1.386 1.675 44.106 36.511 16.871 Sonstige Verbindlichkeiten 3.18 Sonstige Rückstellungen 3.19 9.837 Steuerrückstellungen 3.20 5.267 4.226 87.072 81.172 316.159 426.623 65 Konzernabschluss I Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2005 in TEUR Anhang 1.1 bis 31.12.2004 206.619 Umsatzerlöse 4.1 209.495 Andere aktivierte Eigenleistungen 4.2 569 1.152 210.064 207.771 22.413 76.847 Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material -44.647 -40.987 Aufwendungen für bezogene Leistungen -69.312 -76.951 -113.959 -117.938 -43.328 -41.503 Gesamtleistung Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand 4.3 4.4 Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung Personalaufwand 4.5 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen -6.857 -6.739 -50.185 -48.242 -15.548 -22.519 Abschreibungen 4.6 -15.548 -22.519 Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.7 -47.093 -45.326 5.692 50.593 -216 Betriebsergebnis Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 4.8 -16 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.9 2.685 5.010 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 4.10 -11 -2.925 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4.11 -7.565 -4.363 -4.891 -2.278 0 94.366 785 142.465 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.335 -2.975 Latente Steuern 1.625 -1.182 290 -4.157 1.075 138.308 Finanzergebnis Restrukturierungsergebnis 4.12 Ergebnis vor Steuern Steuern 4.13 Ergebnis nach Steuern davon Ergebnisanteil Minderheiten -846 -3.977 Ergebnisanteil Anteilseigner 229 134.331 0,00 3,22 0,00 2,96 Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR 66 1.1 bis 31.12.2005 4.14 Konzernabschluss I Kapitalflussrechnung 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2005 in TEUR 1.1 bis 31.12.2005 1.1 bis 31.12.2004 Ergebnisanteil Anteilseigner 229 134.331 Minderheitenanteile 846 3.977 Latente Steuern -1.638 1.224 Ertragssteuern 1.335 2.975 Zinsergebnis 4.880 -647 Anhang Ergebnis aus assoziierten Unternehmen Restrukturierungsgewinn Materialaufwand durch verbrauchsbedingten Anlagenabgang Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 16 216 0 -94.366 2.326 9.151 15.558 15.834 -47 -520 Übrige nicht zahlungswirksame Posten -5.735 -44.197 Zunahme/ Abnahme der Vorräte, Forderungen aLL, sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- u. Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -9.834 16.103 Abnahme der Verbindlichkeiten aLL sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -9.928 -21.473 Gezahlte Zinsen -4.215 -198 Erhaltene Zinsen 2.333 4.749 Gezahlte Ertragsteuern -401 -969 Erhaltene Ertragsteuern 243 0 -4.032 26.190 Cash-Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit Auszahlungen für Erwerbe von Unternehmen/Unternehmensanteilen 5.2 -49.772 -1.828 -4.597 -13.613 Auszahlung für das Sachanlagevermögen -7.737 -4.659 Auszahlung für Finanzanlagen -2.511 -71 5 620 81 106 Auszahlung für immaterielles Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen Cash-Flow aus Investitionstätigkeit Cash-Flow durch Veränderung der liquiden Mittel durch Entkonsolidierung Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und Zuschüsse der Gesellschafter Auszahlungen von Dividenden Einzahlungen von Minderheiten Auszahlungen durch Tilgung von langfristigen Verbindlichkeiten Einzahlungen durch Aufnahme von langfristigen Verbindlichkeiten Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit Cash-Flow der Berichtsperiode Nettofinanzmittel zu Beginn des Geschäftsjahres Nettofinanzmittel zum Ende des Geschäftsjahres 5.1 118.000 89 53.469 -19.356 0 67.220 4.833 1.054 0 -3 160 0 -124.986 -18.853 4.200 4.684 -115.793 -13.118 -66.356 60.936 105.961 47.573 40.229 105.961 Auswirkungen Währungsdifferenzen 624 -2.548 Veränderung der Nettofinanzmittel -66.356 60.936 67 Konzernabschluss I Entwicklung des Konzerneigenkapitals 1. JANUAR 2004 BIS 31. DEZEMBER 2005 in TEUR Gezeichnetes Kapital Stand 1.1.2004 146.054 Beschlossene Eigene KapitalAnteile erhöhung 0 0 KapitalAndere Ergebnisanteil rücklagen Rücklagen Verlustvortrag Anteilseigner 1.968.527 651 Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr Entnahme aus der Sonderrücklage wegen Rückzahlung Wandeldarlehen -24 Personalaufwand aus aktienbasierter Vergütung -129.965 -129.965 129.965 -28.660 -126.062 126.062 28.265 Schaffung eigener Anteile 17.343 -17.343 0 0 24 57 Kapitalerhöhung aus Optionsausübung -507 28.660 0 507 0 28.265 0 Kapitalerhöhung aus Schuldverschreibungen 26 983 Verrechnung Kapitalrücklage mit Ergebnisvortrag 3.184 3.184 45 1.054 -1.968.527 0 1.968.527 Veränderung des Konsolidierungskreises -2 Kapitalanpassungen -84 Unterschiede Währungsumrechnung 65.617 -17.317 983 100.631 33 Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr Einlage aus Wandlung von Wandeldarlehen 983 Kapitalerhöhung aus Schuldverschreibungen -3 -3 3.977 138.308 -142.268 134.331 11.090 153.100 134.331 -134.331 0 -983 0 3.274 3.274 1.560 969 591 Personalaufwand aus aktienbasierter Vergütung 65 65 Veränderung des Konsolidierungskreises Unterschiede Währungsumrechnung 184 184 -5.878 -5.878 229 846 1.075 229 6.242 153.599 218 218 Übernahme von Minderheiten Jahresüberschuss 66.601 -16.726 -84 134.331 Jahresüberschuss Stand 31.12.2004 -2 -144 -144 Ausbezahlte Gewinne 68 -17.552 17 Kapitalerhöhung durch Anteilsausgabe an Bondgläubiger (Erlass) Stand 31.12.2005 7.202 17 Entnahme aus Kapitalrücklage wegen Untergang Wandlungsrecht Wandelanleihe Kapitalerhöhung aus Optionsausübung Summe 57 Einlage aus Wandlung von Wandeldarlehen Kapitalherabsetzung durch Verschmelzung (73:10) -2.010.021 Anteile Minderheiten 3.274 101.600 316 -7.937 Konzernabschluss I Anhang 1. Allgemeine Erläuterungen 1.1 Allgemeine Angaben zum Konzern 1.2 Rechnungslegung Die EM.TV AG als Obergesellschaft hat ihren Sitz in der Beta-Straße 11, Unterföhring bei München, Deutschland. Anwendung der IFRS-Vorschriften Der Konzernabschluss der EM.TV AG wurde nach § 315a Abs. 1 HGB in Übereinstimung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind und den ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Es wurden alle zum 31. Dezember 2005 zwingend anzuwendenden IFRS/IAS sowie SIC/IFRIC beachtet. Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns umfassen die folgenden Segmente: Segment Sport Dieses Segment beinhaltet das Abdecken der gesamten medialen Wertschöpfungskette im Bereich Sport, beginnend mit dem originären Lizenzrecht über die Produktion und Umsetzung von Inhalten bis hin zur Distribution über die eigene TV- und Online-Plattform Segment Unterhaltung Dieses Segment beinhaltet den Vertrieb von Fernseh- und Heimvideorechten sowie von Rechten an Tonträger-, Fernsehund Musikproduktionen einschließlich Merchandising und Promotion, ferner die Produktion bzw. Koproduktion von Film- und Fernsehbeiträgen. Der Abschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale und die Berichtswährung des Unternehmens darstellt. Die Betragsangaben erfolgen grundsätzlich in tausend Euro (TEUR), sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Ausnahme der Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd., Sydney, Australien, deren Geschäftsjahr zum 30. Juni 2006 endet, schließen die Konzerngesellschaften zum 31. Dezember 2005 ab. Bei Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd. wurde zur periodengerechten Zuordnung ein Zwischenabschluss auf den Konzernabschlusstermin erstellt. Eine Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen befindet sich in diesem Anhang. Die Auswirkungen sowohl der Erst- als auch der Entkonsolidierung von Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen werden im Abschnitt "Angaben zum Konsolidierungskreis" dargestellt. Die Gewinn- und Verlust-Rechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Den Jahres- bzw. Zwischenabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen den jeweiligen Geschäftstätigkeiten entsprechende einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Annahmen, die die Beträge der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie die Erträge und Aufwendungen des Berichtsjahres beeinflussen. Nähere Angaben zu den Grundlagen der Schätzungen finden Sie unter der jeweiligen Bilanzposition separat erläutert. 69 Konzernabschluss I Anhang Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Gesellschaft erstmalig den IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ angewandt. Die Vergleichszahlen des Vorjahres wurden gemäß IFRS 2 Ziffer 55 angepasst. Laut IFRS 2 Ziffer 53 wurden alle nach dem 7. November 2002 gewährten und zum 1. Januar 2005 noch nicht ausübbaren Optionen in die Bewertung einbezogen. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung werden unter Punkt 2.8 dargestellt. Auf eine vorzeitige Anwendung des IFRS 7 „Finanzinstrumente: Anhangangaben“ (verpflichtend ab 1. Januar 2007), IFRS 6 „Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen“ (verpflichtend ab 1. Januar 2006), der Änderungen des IAS 39 (Wahlrecht der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert) (verpflichtend ab 1. Januar 2006) und des IAS 19 (Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, Gruppenpläne und Angabenpflichten) (verpflichtend ab 1. Januar 2006) sowie der IFRIC 4,5 und 6 (verpflichtend ab 1. Januar 2006) wurde verzichtet. Die Anwendung dieser Vorschriften führen bis auf die Änderung des IAS 39 voraussichtlich zukünftig zu keinen Änderungen in der Bilanzierung. Die Änderung des IAS 39 wird dazu führen, dass die bisher in „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ klassifizierten Finanzinstrumente u.U. in „zur Veräußerung verfügbar“ umklassifiziert werden müssen und deren Wertschwankungen im Eigenkapital anstatt in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet werden. Erläuterung wesentlicher Unterschiede zwischen den angewandten IFRS und den deutschen Rechnungslegungsvorschriften (HGB) Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte, insbesondere Film- und Merchandisingrechte (Produktion und Entwicklung), wurden, sofern die Voraussetzungen des IAS 38 erfüllt sind, im vorliegenden IFRS Konzernabschluss zu Herstellungskosten aktiviert. Nach HGB besteht hingegen ein Aktivierungsverbot. 70 Ein derivativer Geschäfts- oder Firmenwert (“Goodwill”) wird nach IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben. Stattdessen wird jährlich mittels eines Werthaltigkeitstests ein eventueller Abschreibungsbedarf ermittelt. Nach HGB muss ein erworbener Geschäfts- oder Firmenwert planmäßig über die Nutzungsdauer verteilt oder in den Folgejahren zu mindestens je einem Viertel abgeschrieben werden. Ein bei der Konsolidierung entstehender passivischer Unterschiedsbetrag (“Badwill”) wird nach IFRS 3 sofort ergebniswirksam aufgelöst. Nach HGB darf die ergebniswirksame Auflösung nur erfolgen, wenn das den niedrigeren Kaufpreis begründende Ereignis eingetreten oder es klar ist, dass der passivische Unterschiedsbetrag zum Abschlussstichtag einem realisierten Gewinn entspricht. Schuldverschreibungen werden nach IAS 32 in einen Eigenund einen Fremdkapitalanteil aufgeteilt. Daneben werden diese Anteile um die auf sie entfallenden Emissionskosten vermindert. Nach HGB unterbleibt die Verrechnung der Emissionskosten und für den Eigenkapitalanteil wird, um die Verpflichtung zum Rückzahlungsbetrag zu bilanzieren, ein Disagio gebildet, welches über die Laufzeit ratierlich abgeschrieben oder sofort ergebniswirksam verfasst wird. Nach IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ sind Optionen auf Bezug von Aktien des ausgebenden Unternehmens an Mitarbeiter und Organe mit ihrem beizulegenden Wert zum Ausgabezeitpunkt zu bewerten. Der so ermittelte Betrag ist über die Laufzeit der Option zu verteilen und als Personalaufwand zu berücksichtigen. Gleichzeitig wird ein gesonderter Posten im Eigenkapital in gleicher Höhe gebildet. Nach HGB werden die ausgegebenen Optionen zum Bilanzstichtag mit ihrem inneren Wert bewertet und die Differenz zum inneren Wert zu Periodenbeginn entsprechend als Aufwand und Rückstellung erfasst. Der innere Wert zum Bilanzstichtag kann erheblich vom Optionswert zum Zeitpunkt der Ausgabe abweichen. 1.3 Angaben zum Konsolidierungskreis VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN in % Anteil am Kapital In den Konzernabschluss einbezogener Zeitraum ACC-Agentur für Communication und Concept Gesellschaft für Public Relation GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 Creation Club (CC) GmbH, Unterföhring 100 31.12. bis 31.12.2005 DSF Deutsches SportFernsehen GmbH, Ismaning 100 1.1. bis 31.12.2005 EM.Entertainment GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 EM.Sport GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 0 1.1. bis 31.12.2005 EM Supply Handelsgesellschaft mbH i.L., Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 EM.TV France S.A.S., Paris, Frankreich 100 1.1. bis 31.12.2005 EM.TV Musikverlag GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 EM.TV Publishing GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 EM.TV USA Inc., New York, USA 100 nicht einbezogen EM.TV Verwaltungs GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 EM.TV & Wavery B.V. Rijswijk, Niederlande 100 1.1. bis 31.12.2005 EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 EM-VA Film und TV-Produktions GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 Haffa Inc., Hermosa Beach, USA 100 nicht einbezogen Junior Produktions GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 Junior.TV GmbH & Co. KG, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 Junior.TV Verwaltungs GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 60 22.12. bis 31.12.2005 EM.TV Sport Management GmbH MUC Media GmbH, München OM Oktoberfest München, Merchandising, Film und Fernseh GmbH i.L., Unterföhring 100 nicht einbezogen PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion, Ismaning 100 1.1. bis 31.12.2005 85 1.1. bis 31.12.2005 Produktions-GbR Castillo II, Unterföhring 66,5 1.1. bis 31.12.2005 Produktions-GbR Cocco Bill, Unterföhring 60 1.1. bis 31.12.2005 Produktions-GbR Nick & Perry, Unterföhring 90 1.1. bis 31.12.2005 Produktions-GbR Tabaluga II, Unterföhring 65 1.1. bis 31.12.2005 Produktions-GbR The World of Tosh, Unterföhring 75 1.1. bis 31.12.2005 Sport Media Holding GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 Sport1 GmbH, Ismaning 100 1.1. bis 31.12.2005 Sport1 Multimedia GmbH, Wien, Österreich 100 1.1. bis 31.12.2005 Tabaluga Film- und Fernsehproduktion GmbH, Unterföhring 100 1.1. bis 31.12.2005 PMM Sports Production GmbH, Ismaning 71 Konzernabschluss I Anhang Gemeinschaftsunternehmen Die Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) werden im Wege der Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN in % Anteil am Kapital In den Konzernabschluss einbezogener Zeitraum Produktions-GbR Fairy Tale Police Department, Unterföhring 50 1.1. bis 31.12.2005 Produktions-GbR Flipper + Lopaka 2, Unterföhring 50 1.1. bis 31.12.2005 Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd., Sydney, Australien 50 1.1. bis 31.12.2005 Anteilige Beträge der Bilanzposten, die auf Joint Ventures entfallen Anteilige Beträge der Gewinn- und Verlustrechnung, die auf Joint Ventures entfallen AKTIVA, JOINT VENTURES in TEUR GuV-POSITION, JOINT VENTURES in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Langfristige Schulden 4.044 3.852 Kurzfrisitige Schulden 2.332 1.857 Gesamtleistung Sonstige betriebliche Erträge PASSIVA, JOINT VENTURES in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 1.104 1.052 Kurzfristige Schulden 1.140 830 1.1. bis 31.12.2004 3.465 8.454 260 960 Materialaufwand -1.053 -8.820 Personalaufwand -1.213 -1.707 Abschreibungen -1.313 -3.151 -465 -4.654 Finanzergebnis 70 246 Steuerertrag/-aufwand 16 -82 -233 -8.754 Sonstige betriebliche Aufwendungen Langfristige Schulden 1.1 bis 31.12.2005 ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN in % Anteil am Kapital In den Konzernabschluss einbezogener Zeitraum Planeta Junior S.L., Barcelona, Spanien 33,33 1.1. bis 31.12.2005 Planeta Junior s.r.I., Mailand, Italien 33,33 1.1. bis 31.12.2005 66,7 1.1. bis 31.12.2005 Tabaluga Coproduktions GbR, Unterföhring 72 Trackdown Digital Pty. Limited, Sydney, Australien 21 1.1. bis 31.12.2005 arena media GmbH, München 25 12.7. bis 31.12.2005 Assoziierte Unternehmen Die assoziierten Unternehmen werden „at equity“ in den Konzernabschluss einbezogen. Eine detaillierte Darstellung über die Vermögenswerte, die Schulden, die Erlöse und die Periodenergebnisse der assoziierten Unternehmen findet sich unter Punkt 3.4. Tabaluga Coproduktions GbR, Unterföhring Bei der Tabaluga Coproduktions GbR sind entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen sämtliche wesentlichen Geschäftsentscheidungen mit qualifizierter Mehrheit (75 Prozent) zu treffen. Demgemäß ist die Möglichkeit der Kontrolle durch die EM.TV nicht gegeben. Insofern kommt die quotale bzw. volle Konsolidierung nicht in Betracht. Die Beteiligung wurde trotz des nominalen Mehrheitsanteils „at equity“ einbezogen. Im Geschäftsjahr 2005 fanden folgende Veränderungen des Konsolidierungskreises statt: Erstkonsolidierungen: EM.TV Sport Management GmbH, Ismaning Mit Wirkung zum 1. Januar 2005 wurde diese Gesellschaft in den Konzernabschluss einbezogen. Die EM.TV AG besitzt eine jederzeit ausübbare Option, 90 Prozent der Anteile und Stimmrechte zu übernehmen. Hierbei handelt es sich um potentielle Stimmrechte gemäß IAS 27.14. Ein Kaufpreis wurde nicht entrichtet. Die Gesellschaft entwickelt neue Geschäftsmodelle im Bereich Sport. Das Stammkapital beträgt 25 TEUR. arena media GmbH, München Mit Wirkung zum 12. Juli 2005 erwarb die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film- Produktion, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der EM.TV AG, 33,33 Prozent an der arena media GmbH. Die Kapitaleinlage betrug 2.500 TEUR und wurde bar bezahlt. Das Stammkapital wurde im Zuge der Kapitalerhöhung von 50 TEUR auf 75 TEUR erhöht. Diese Gesellschaft betreibt einen interaktiven Auktionskanal. Mit Wirkung zum 27. September 2005 wurde der Anteil der PLAZAMEDIA durch eine Kapitalerhöhung auf 100 TEUR und den Einstieg eines weiteren Gesellschafters auf 25 Prozent reduziert. MUC Media GmbH, München Mit Vertrag vom 22. Dezember 2005, erwarb die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft, sämtliche Anteile an der MUC Media GmbH. Als Kaufpreis wurden 25 TEUR in bar geleistet. Die Gesellschaft ist im Bereich Herstellung und Abwicklung von TV-Produktionen tätig. Das Stammkapital betrug 25 TEUR. Im Zuge des Erwerbes wurde eine Kapitalerhöhung durch Ausgabe von zwei neuen Geschäftsanteilen um 75 TEUR auf nunmehr 100 TEUR vorgenommen, wodurch sich der Anteilsbesitz der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion auf 60 Prozent reduzierte. Im Rahmen dieser Kapitalerhöhung wurden weitere 284 TEUR in bar für den Geschäftsanteil und ein Agio geleistet. Creation Club (CC) GmbH, Unterföhring Mit Wirkung zum 31. Dezember 2005, erwarb die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion, eine 100 prozentige Tochtergesellschaft, für die Summe von 16.433 TEUR sämtliche Anteile an der Creation Club (CC) GmbH. Der Kaufpreis wurde bzw. wird in bar geleistet. Die Gesellschaft erbringt Dienstleistungen in den Bereichen On Air Design und On Air Promotion. Das Stammkapital beträgt 25 TEUR. Wäre die Creation Club (CC) GmbH bereits zum 1. Januar 2005 in den Konzernabschluss einbezogen worden, hätte das folgende Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis des Konzerns gehabt. 73 Konzernabschluss I Anhang AUSWIRKUNGEN AUF UMSATZ UND ERGEBNIS in TEUR Umsatzerlöse Ergebnis nach Steuern 18.266 395 1.1.-.31.12.2005 (vollkonsolidiert) Creation Club (CC) GmbH Alle anderen Gesellschaften waren Neugründungen bzw. nahmen erst nach Einstieg des EM.TV Konzerns ihre Geschäftstätigkeit auf. Deshalb hätte eine Einbeziehung zum Beginn des Geschäftsjahres Umsatz und Ergebnis nicht beeinflusst. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden bei der Creation Club (CC) GmbH langfristige Kundenverträge in Höhe von 5.271 TEUR aktiviert, die über die Vertragslaufzeit abgeschrieben werden. Die Aktivierung erfolgte auf Basis einer Fünfjahresergebnisplanung. Darüber hinaus wurden keine weiteren aktivierungsfähigen immateriellen Werte identifi- ziert. Des Weiteren entsprechen die Buchwerte der übrigen Bilanzposten weitgehend den Zeitwerten. Der den Geschäftswert bzw. Goodwill repräsentierende Mehrpreis lässt sich aufgrund der positiven Geschäftsaussichten, sowie bestehender Synergien zwischen der Angebotspalette der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion als auch der Dienstleistungen der Creation Club (CC) GmbH begründen. Des Weiteren können mit Hilfe der PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion besser neue Kunden für die Creation Club (CC) GmbH akquiriert werden. Die übernommenen Vermögenswerte und Schulden werden detailliert pro Bilanzposten bei den Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung (Pos. 5.2) dargestellt. Bei der MUC Media GmbH sowie bei der EM.TV Sport Management GmbH wurden keine Kaufpreisallokationen vorgenommen, da hier keine stillen Reserven bzw. Lasten vorlagen. AUSWIRKUNGEN VON ERSTKONSOLIDIERUNGEN in TEUR Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Umsatzerlöse Ergebnis nach Steuern EM.TV Sport Management GmbH 0 -1.055 1.486 1.461 0 181 Creation Club (CC) GmbH 0 0 19.357 2.068 2.186 2.805 MUC Media GmbH 0 -1 521 121 0 74 0 -344 2.156 0 0 0 Langfristige Schulden Langfristige Schulden Tochterunternehmen (vollkonsolidiert) Beteiligungsunternehmen (at equity) arena media GmbH Unternehmenszusammenschlüsse nach dem 31.12.2005 Yoram Gross-EM.TV Pty Ltd., Sydney, Australien Mit Vertrag vom 11. Januar 2006 übernahm die EM.Entertainment GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft 74 der EM.TV AG, die ausstehenden 50 Prozent des bisherigen Gemeinschaftsunternehmens Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd. Der Kaufpreis betrug 4.674 TEUR, Verkäufer ist der bisherige Partner Yoram Gross Holdings. Ab diesem Zeitpunkt wird die Gesellschaft mittels Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden (bisher quotal). Der Kaufpreis wird zu 623 TEUR auf stille Reserven im vorhandenen Filmvermögen, zu 623 TEUR auf eine technische Neuentwicklung im interaktiven Spielebereich und zu 156 TEUR auf den Beteiligungsbuchwert der Beteiligung Trackdown Digital Pty. Ltd. verteilt. Weitere aufdeckungsfähige und bilanzierbare Potentiale bzw. Risiken existieren nicht. Der Restbetrag stellt den Goodwill der Akquisition dar. Dieser Goodwill ist dadurch gerechtfertigt, dass jetzt die Potentiale und Synergien besser genutzt werden können, als es vorher als Gemeinschaftsunternehmen möglich war, sowie aufgrund der positiven Geschäftsaussichten der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften. Aufgrund noch nicht vorliegender Abschlüsse zum Akquisitionszeitpunkt können Angaben zu den zu übernehmenden Vermögenswerten und Schulden und die genaue Höhe des Firmenwertes noch nicht gemacht werden. Konsolidierungsmethoden Alle wesentlichen Tochterunternehmen, für die die Möglichkeit der Beherrschung durch die EM.TV AG besteht, werden voll in den Konzernabschluss einbezogen. Die Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) erfolgt anteilsmäßig, d.h. Vermögenswerte und Schulden, sowie Aufwendungen und Erträge werden entsprechend der Beteiligungsquote in den Konzernabschluss übernommen. Die Bewertung der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen erfolgt anhand der Equity-Methode. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach IFRS 3 durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem neu bewerteten anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbes. Dabei werden Vermögenswerte und Schulden mit ihrem Zeitwert angesetzt. Verbleibende aktivische Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert, welcher jährlich einer Überprüfung der Werthaltigkeit unterzogen werden muss. Ein daraus resultierender Abschreibungsbedarf wird ergebniswirksam als Aufwand erfasst. Ein aus der Kapitalkonsolidierung resultierender passivischer Unterschiedsbetrag wird vollständig im Jahr des Entstehens als Ertrag ausgewiesen. Die nach der Equity-Methode im Konzern erfassten Beteiligungen werden mit ihren Anschaffungskosten im Erwerbszeitpunkt erfasst. Ein evtl. aufgedeckter Goodwill wird im Beteiligungsansatz erfasst und nicht als eigenständiger Geschäftsund Firmenwert bilanziert. Die Ergebnisse der Gesellschaften werden anteilig in den Konzern übernommen und dem Beteiligungsbuchwert zugerechnet. Unternehmen, die den Konsolidierungskreis verlassen, da eine Beherrschungsmöglichkeit nicht mehr besteht, werden gemäß IAS 27 nicht mehr voll konsolidiert. Als Zeitpunkt der Entkonsolidierung wird dabei stets der Stichtag des Ausscheidens des Tochterunternehmens angesehen. Die Entkonsolidierung stellt sich in diesem Zusammenhang als Abgang aller auf das Tochterunternehmen entfallenden Vermögenswerte einschließlich Geschäftswert und Schulden dar. Die bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen Aufwendungen und Erträge bleiben weiterhin im Konzernabschluss berücksichtigt. Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den voll konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet, bestehende Differenzbeträge werden erfolgswirksam eliminiert. Zwischengewinne werden, soweit sie wesentlich sind, eliminiert. Konzerninterne Erträge werden mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet. 75 Konzernabschluss I Anhang 1.4 Währungsumrechnung Die Bilanzen der ausländischen Konzerngesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnung mit Jahresdurchschnittskursen und das Eigenkapital zu historischen Kursen umgerechnet. Sich hieraus ergebende Umrechnungsdifferenzen sowie Differenzen aus der Währungsumrechnung von Vorjahresvorträgen werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. In den Abschlüssen der einzelnen Konzerngesellschaften werden die in Fremdwährung geführten Posten, die unterjährig zum Zeitpunkt der Transaktion bewertet werden, grundsätzlich zum Jahresendkurs umgerechnet und die daraus resultierenden Währungsdifferenzen unmittelbar ergebniswirksam gezeigt. Die Wechselkurse der konzernrelevanten Währungen zum Euro veränderten sich wie folgt: WECHSELKURS ZUM EURO: 1 EUR Australien – AUD USA – USD Stichtagskurs 2005 1,61090 1,17970 2004 1,74849 1,36040 2005 1,63060 1,24539 2004 1,68668 1,24386 Durchschnittskurs Basis der Stichtagskurse ist der amtliche Mittelkurs am letzten Handelstag des jeweiligen Wirtschaftsjahres. 2. Bilanzierungs- und Bewertungsansätze 2.1 Immaterielle Vermögenswerte Hierunter werden im Wesentlichen Filmrechte, Merchandisingrechte und EDV-Programme sowie im Rahmen von Kaufpreisallokationen aufgedeckte immaterielle Werte wie z.B. Kundenbeziehungen ausgewiesen, deren Bewertung zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer und außerplanmäßiger Abschreibungen sowie leistungsbezogener Abgänge erfolgt. Wir verweisen hierzu auf unsere Ausführungen unter dem Abschnitt „Grundsätze der Gewinnrealisierung“. Der Ermittlung der Abschreibungen liegt grundsätzlich die Laufzeit (Film- und Merchandisingrechte, Kundenbeziehungen) bzw. die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei Jahren (EDV-Programme) zugrunde. In Einzelfällen werden Filmrechte außerplanmäßig abgeschrieben. Film- und Merchandisingrechte mit unbegrenzter 76 Nutzungsdauer werden gemäß IAS 38 nicht planmäßig abgeschrieben sondern jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. (weitere Erläuterungen unter Punkt 2.13) Produktionskosten für Lizenzen werden nach Fertigstellung der Filmproduktion aktiviert und nach denselben Maßstäben wie Film- und Merchandisingrechte abgeschrieben. Die Aktivierung umfasst direkt zurechenbare Kosten wie auch den Produktionen zurechenbare Entwicklungskosten. Gemäß IAS 38 unterblieb eine Aktivierung von allgemeinen Forschungs- und Entwicklungskosten. 2.2 Geschäfts- oder Firmenwert Die derivativen Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben sich aus den Unterschieden zum Erwerbs- zeitpunkt zwischen den Anschaffungskosten und den Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden den Segmenten, als kleinste Zahlungsströme generierende Einheiten, zugeordnet. Für die Geschäftswerte wird einmal jährlich und, wenn entsprechende Hinweise vorliegen, ein “impairment test” nach IAS 36 vorgenommen, um den erzielbaren Betrag festzustellen, der den höheren Wert aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert darstellt, und dem Buchwert gegenüberzustellen. Liegt der ermittelte erzielbare Betrag unter dem Buchwert, ist eine außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen. Eine planmäßige Abschreibung erfolgt nach IFRS 3 nicht. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den Geschäftsoder Firmenwert können in den Folgeperioden nicht wieder zugeschrieben werden. 2.3 Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten werden mit ihren Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen unter Zugrundelegung einer Nutzungsdauer von 25 Jahren, soweit Gebäude betroffen sind, bewertet. Technische Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich plan- bzw. außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei bis zehn Jahren. Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, erfolgt eine Aktivierung des Leasingobjektes und die Passivierung einer betragsgleichen Leasingverbindlichkeit, sofern das wirtschaftliche Eigentum am Leasingobjekt dem Leasingnehmer zuzurechnen ist (Finanzierungsleasing). Dies ist gemäß IAS 17 der Fall, sofern der Leasingnehmer im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken aus dem Leasingobjekt trägt. Die Aktivierung erfolgt in diesen Fällen zum beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstandes zu Beginn des Leasingverhältnisses oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser niedriger ist. Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten werden unter den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten in der Bilanz ausgewiesen. Der Zinsanteil der Leasingverbindlichkeit wird über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Soweit das wirtschaftliche Eigentum am Leasingobjekt dem Leasinggeber zuzurechnen ist (Operating-Leasing), erfolgt die Bilanzierung des Leasingobjektes beim Leasinggeber. Leasingzahlungen im Zusammenhang mit Operating-Leasingverhältnissen werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als sonstiger betrieblicher Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. 2.4 Finanzielle Vermögenswerte Die finanziellen Vermögenswerte beinhalten Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, übrige Beteiligungen, sonstige Ausleihungen sowie Derivate, die unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen werden. Mit Ausnahme der nach der Equity-Methode bewerteten Anteile an assoziierten Unternehmen werden die Beteiligungen und die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte gemäß IAS 39 der Kategorie „zum beizulegenden Zeitwert ergebniswirksam bewertete Vermögenswerte“ zugeordnet. Das Management klassifiziert finanzielle Vermögenswerte jeweils zum Zeitpunkt des Erwerbs und überprüft in regelmäßigen Abständen, ob die Kriterien für die Einstufung eingehalten werden. Alle Ankäufe und Veräußerungen von finanziellen Vermögenswerten werden zum Handelstag erfasst. Die Anschaffungskosten beinhalten die Trans- 77 Konzernabschluss I Anhang aktionskosten. In der Folgezeit werden die übrigen Beteiligungen und die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte wie Derivate, mit dem Zeitwert, der dem Börsenkurs zum Bilanzstichtag entspricht, neu bewertet. Soweit kein Marktwert vorliegt, wird mit anderen Bewertungsmethoden ein beizulegender Zeitwert ermittelt. Die realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste aus den Veränderungen des Zeitwerts dieser finanziellen Vermögenswerte werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die Ausleihungen werden als Kredite und Forderungen klassifiziert und zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. 2.5 Vorräte Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und der Waren erfolgt zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren voraussichtlichen Nettoverkaufserlösen abzüglich noch anfallender Kosten (absatzorientierte verlustfreie Bewertung). Die Anschaffungs- und Herstellkosten werden nach der Durchschnittsmethode bewertet. Nicht gängige und schwer verkäufliche Bestände werden vollständig abgewertet. 2.6 Forderungen und sonstige Vermögenswerte Kurzfristige Forderungen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Nicht verzinsliche monetäre Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit einem Zinssatz von 5,488 Prozent p.a. auf den Barwert abgezinst. Gemäß IAS 18 wird im vorliegenden Konzernabschluss in den Umsatzerlösen der Nettowert der Transaktion unter Berücksichtigung der Finanzierungsaspekte ausgewiesen. Bestehen an der Einbringlichkeit der Forderung Zweifel, werden die Kundenforderungen mit dem niedrigeren realisierbaren Betrag angesetzt. Neben den erforderlichen Einzel- 78 wertberichtigungen wird aufgrund historischer Erfahrungswerte eine pauschalierte Einzelwertberichtigung für allgemeine Ausfallrisiken angesetzt. Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen annähernd den Zeitwerten. 2.7 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten Diese Position beinhaltet Barmittel und Sichteinlagen bei Kreditinstituten, die nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen sowie eine Fälligkeit von weniger als drei Monate aufweisen. Gleichzeitig werden unter diesem Posten beschränkt verfügbare Sichteinlagen gezeigt, welche im Rahmen von Bürgschaftsgewährungen zur Sicherung hinterlegt sind. Die flüssigen Mittel sind zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt; Fremdwährungsbestände sind zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag bewertet und entsprechen somit den Zeitwerten. 2.8 Aktienoptionen Gemäß IFRS 2 Ziffer 53 wurden sämtliche nach dem 7. November 2002 an Mitarbeiter oder Organe ausgegebenen und zum 1. Januar 2005 noch nicht ausübbaren Optionen mit dem Zeitwert zum jeweiligen Ausgabetag bewertet. Der sich daraus ergebende Personalaufwand wird über die verbleibenden Haltefristen unter Berücksichtigung der Fluktuation verteilt. Für Optionen, die vor dem 7. November 2002 gewährt wurden und nicht nach IFRS 2 bewertet werden, bestehen lediglich bestimmte Angabepflichten (s. Abschnitt 3.11). Nach IFRS 2 Ziffer 55 ist eine Anpassung der Vergleichsinformationen und ggf. des Eröffnungsbilanzwertes der Gewinnrücklagen für die früheste dargestellte Berichtsperiode vorzunehmen. Dadurch ergaben sich Anpassungen in der Gewinn- und Verlustrechnung als auch in der Bilanz des Vorjahres. (siehe folgende Tabelle) AUSWIRKUNGEN DER ERSTMALIGEN ANWENDUNG VON IFRS 2 in TEUR 1.1. bis 31.12.2005 1.1. bis 31.12.2004 Personalaufwand -65 -57 Latente Steuern 24 21 GuV-Effekt Anpassung Bilanz zum 31.12.2004 Anpassung Rücklage 87 Verlustvortrag -54 Aktive latente Steuern 33 Durch die erstmalige Anwendung des IFRS 2 ergeben sich nur marginale, nicht darstellbare (weniger als ein Cent pro Aktie) Auswirkungen auf das unverwässerte und verwässerte Ergebnis je Aktie. 2.9 Rückstellungen Die Rückstellungen berücksichtigen gemäß IAS 37 alle erkennbaren Verpflichtungen gegenüber Dritten, deren Ursprung in der Vergangenheit liegt und bei denen es sowohl wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung zu einem Mittelabfluss führt, als auch, dass eine zuverlässige Schätzung der Verpflichtungshöhe vorgenommen werden kann. Die Rückstellungen werden in Höhe des erwarteten Mittelabflusses, oder bei längerfristigen Rückstellungen, sofern der Zinseffekt wesentlich ist, mit dem unter Verwendung des zutreffenden aktuellen Marktzinses berechneten Barwertes des erwarteten Mittelabflusses angesetzt. Die versicherungsmathematische Bewertung der leistungsorientierten Pensions- und ähnlichen Verpflichtungen innerhalb der Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen beruht auf dem Anwartschaftsbarwertver- fahren. Aufgrund des anzuwendenden Anwartschaftsbarwertverfahrens („projected unit credit method“) werden die zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet. Bei der Bewertung werden Trendannahmen für die relevanten Größen, die sich auf die Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Als relevante Größen werden die erwarteten Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Pensionsverpflichtungen wurden auf der Basis eines versicherungsmathematischen Gutachtens ermittelt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden bei ihrer Entstehung vollumfänglich erfolgswirksam erfasst. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (Drohverlustrückstellungen) werden gebildet, wenn die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung eines Geschäftes höher als der erwartete wirtschaftliche Nutzen sind. Bevor eine Rückstellungsbildung in Frage kommt, werden Wertminderungen auf Vermögenswerte, die mit diesem Geschäft zusammenhängen, vorgenommen. 2.10 Schulden Unter Schulden werden lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (Anleihen, Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute), Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten, erhaltene Anzahlungen und sonstige Verbindlichkeiten subsumiert. Diese werden jeweils mit den fortgeführten Anschaffungskosten passiviert. Unterverzinsliche sowie unverzinsliche längerfristige Schulden werden, soweit der Zinseffekt wesentlich ist, bei Anschaffung mit ihrem Barwert angesetzt und bis zur Fälligkeit periodengerecht aufgezinst. Die ausgewiesenen Buchwerte der unter diesem Posten erfassten monetären Schulden entsprechen deren Zeitwerten. Wegen der Bilanzierung der langfristigen Finanzverbind- 79 Konzernabschluss I Anhang lichkeiten wird auf die gesonderte Erläuterung unter Punkt 3.14 verwiesen. 2.11 Latente Steuern Der Konzern ermittelt latente Steuern für temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden sowie für steuerliche Verlustvorträge. Aktive latente Steuern aus abzugsfähigen temporären Unterschieden und steuerlichen Verlustvorträgen werden nur in dem Umfang ausgewiesen, in dem mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass das jeweilige Unternehmen ausreichend steuerpflichtiges Einkommen zur Realisierung erzielen kann. Die latenten Steuern für temporäre Differenzen in den Einzelabschlüssen werden in Übereinstimmung mit IAS 12.47 auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. künftig anzuwenden sind. Im Konzern werden latente Steuern einheitlich mit 37,5 Prozent angesetzt. Soweit die aktiven und passiven latenten Steuern gegenüber demselben Steuerschuldner (-gläubiger) bestehen, dieselbe Steuerart betreffen und sich im gleichen Geschäftsjahr wieder ausgleichen, wurde eine Saldierung vorgenommen. Verpflichtungen im Wesentlichen erfüllt hat, das heißt, die Serie bzw. die TV-Programme zur Ausstrahlung bereit sind und lediglich vom TV-Sender angefordert werden müssen. Im Merchandisingbereich werden zumeist Verträge mit anrechenbarer Minimumgarantie geschlossen. Diese führt bei Lizenzbeginn zu einem entsprechenden Umsatz. Werden von den Lizenznehmern über diese Minimumgarantie hinaus weitere Umsätze gemeldet, werden diese ratierlich vereinnahmt. Grundsätzlich erfolgt die Umsatzrealisierung erst dann, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: > es liegt ein vor dem Bilanzstichtag unterschriebener Vertrag vor; > die Serien bzw. Programme sind fertig gestellt und ausgeliefert oder stehen zur Auslieferung bereit; > es kann davon ausgegangen werden, dass nichts gegen die Begleichung der Forderungen spricht; > der Gesamtbetrag der Lizenzgebühren steht fest, er ist mit dem Lizenznehmer vereinbart und auch bei Nichtausstrahlung der Serien bzw. Programme seitens des Lizenznehmers zu zahlen; > die Lizenzzeit hat begonnen. Vertriebs- und Vermarktungsprovisionen für Film- und Merchandisingrechte werden bei Abschluss der Verträge erfasst, da wir unsere Leistung erfüllt haben. 2.12 Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. 2.13 Grundsätze der Periodenabgrenzung Zeitpunkt der Periodenabgrenzung Umsatzerlöse im Segment Unterhaltung werden zum Zeitpunkt der Übertragung der Ausstrahlungsrechte realisiert. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Gesellschaft ihre 80 Bei den Sportgesellschaften werden die Umsatzerlöse zum Zeitpunkt der Leistungserbringung realisiert. Soweit es sich um Werbeerlöse handelt, erfolgt die Umsatzrealisierung grundsätzlich am Tag der Ausstrahlung des Werbespots. Im Produktionsbereich erfolgt die Realisierung der Umsätze mit Fertigstellung und Abnahme der Produktion durch den Auftraggeber. Abschreibungen und lizenzzeitbezogene Aufwandserfassung Laufzeitbezogene Abschreibungen Filmrechte, die sich im Anlagevermögen befinden, werden linear über die Nutzungsdauer, in der Regel zwischen fünf und 20 Jahre, abgeschrieben. Soweit es sich um kurzlebiges Filmvermögen handelt, dessen Auswertungsrechte z.B. auf Kino beschränkt sind, kann die Abschreibungsdauer auch deutlich geringer sein (zwischen ein und fünf Jahren). Verbrauchsbedingter Anlagenabgang Zur verursachungsgerechten und leistungsbezogenen Aufwands- und Ertragsabgrenzung werden über die laufzeitbezogene Abschreibung hinaus leistungsbezogene Abgänge kongruent zur gewährten Lizenzzeit verrechnet. Die zusätzlich zu erfassenden Abgänge werden unter den Materialaufwendungen ausgewiesen. „Impairment test“ Für Geschäfts- oder Firmenwerte und für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wird gemäß IAS 36 jährlich ein „impairment test“ durchgeführt. Dies bedeutet, dass diese Vermögenswerte auf eingetretene Wertminderungen überpürft werden. Dabei sind mögliche Wertaufholungen auf in Vorperioden durchgeführte Wertminderungen zu berücksichtigen. Darüber hinaus muss, wenn entsprechende Hinweise auf Wertminderungen vorliegen ein „impairment test“ auch unterjährig erfolgen. Anhaltspunkte für eine Wertminderung sind beispielsweise in einer deutlichen Zeitwertminderung des Vermögenswertes, signifikanten Veränderungen im Unternehmensumfeld, substanziellen Hinweisen für eine Überalterung oder in veränderten Ertragserwartungen zu sehen. Grundlage für die Berechnung einer Impairment-Abschreibung ist die Ermittlung des erzielbaren Betrages, welcher der höhere aus Nettoveräusserungspreis oder Nutzungswert eines Vermögenswertes ist. Sofern die Ermittlung des erzielbaren Betrages in Form des Nutzungswertes erfolgt, werden hierbei entsprechende Cash-Flows zugrunde gelegt. Soweit sich aus den „impairment tests“ Wertaufholungen ergeben, werden diese erfolgswirksam vorgenommen, maximal bis zu den theoretisch bestehenden fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Ausgenommen von den Wertaufholungen sind Wertminderungen auf Firmenwerte. 3. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz 3.1 Immaterielle Vermögenswerte Über den klassischen Lizenzrechtehandel hinaus betätigt sich der Konzern auch in der Koproduktion und Kofinanzierung von Zeichentrickserien. Im Konzern befinden sich zum Bilanzstichtag 4 Programme in verschiedenen Stufen der Koproduktion. Die Finanzierung erfolgt entweder aus vorhandener Liquidität oder durch spezielle Projektkredite. Die immateriellen Vermögenswerte sind mit den beizulegenden Nutzungswerten angesetzt, die im Rahmen eines „impairment test“ mittels einer “Discounted Cash-FlowMethode” ermittelt wurden. Dieser Methode lag ein einheitlicher Diskontierungszinssatz von 6 Prozent zugrunde. Die Ermittlung dieses Zinssatzes erfolgte nach der Sicherheitsäquivalenzmethode. 81 Konzernabschluss I Anhang IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE in TEUR Immaterielle Vermögenswerte Geleistete Anzahlungen Summe immaterielle Vermögenswerte 652.509 1.494 654.003 8.906 5.569 0 5.569 45.601 1 Geschäftsoder Firmenwert Anschaffungs- und Herstellungskosten 2005 1. Januar 2005 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsunterschiede 491 0 491 3.556 1.040 4.596 0 15.817 0 15.817 0 646.308 2.534 648.842 54.508 558.594 1.353 559.947 0 322 0 322 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 12.227 0 12.227 0 Abgänge 13.486 0 13.486 0 557.657 1.353 559.010 0 646.138 14.397 660.535 72.246 936 -6.449 -5.513 -48.241 -2 Sonstige Zugänge Abgänge Summe 31. Dezember 2005 Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2005 Währungsunterschiede Summe 31. Dezember 2005 0 Anschaffungs- und Herstellungskosten 2004 1. Januar 2004 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsunterschiede -235 0 -235 Sonstige Zugänge 13.575 38 13.613 0 Abgänge 14.397 0 14.397 15.097 Umbuchungen 6.492 -6.492 0 0 652.509 1.494 654.003 8.906 1. Januar 2004 375.075 1.353 376.428 42.700 Veränderung Konsolidierungskreis 174.058 0 174.058 -27.601 Summe 31. Dezember 2004 Kumulierte Abschreibungen Währungsunterschiede -151 0 -151 -2 10.960 0 10.960 0 Außerplanmäßige Abschreibungen 8.312 0 8.312 0 Zuschreibungen 6.685 0 6.685 0 Abgänge 2.975 0 2.975 15.097 558.594 1.353 559.947 0 Restbuchwerte 2005 88.651 1.181 89.832 54.508 Restbuchwerte 2004 93.915 141 94.056 8.906 Abschreibungen des Geschäftsjahres Summe 31. Dezember 2004 82 Der zukünftige Nutzungswert der Filmrechte wird von einer Vielzahl von Auswertungsformen beeinflusst. Maßgeblich ist dabei das Wachstum der Werbeeinnahmen der Fernsehsender. Das Unternehmen schätzt, belegt durch externe Studien, das jährliche Wachstumspotential ein. Diese Annahme lag den Impairment-Betrachtungen zugrunde. Sollte sich das Wachstum um einen Prozentpunkt verändern, würde sich nach diesem Modell eine Wertänderung des Nutzungswertes von rund drei Prozent nach sich ziehen. Der zukünftige Cash-Flow ist bei den Sportgesellschaften modelltheoretisch durch die Entwicklung des Werbemarktes beeinflusst; bei DSF Deutsches SportFernsehen GmbH insbesondere auch durch die Entwicklung der Zuschauermarktanteile. Das über dem Detailplanungszeitraum hinausgehende Wachstum wurde mit 0 Prozent festgelegt. Sollte sich das Wachstum um einen Prozentpunkt ändern, würde das eine Wertveränderung von rund 5 Prozent nach sich ziehen. Aus dem „impairment test“ ergaben sich im aktuellen Berichtszeitraum keine außerplanmäßige Abschreibung (Vj. 8.312 TEUR). Im Vorjahr erfolgte zusätzlich eine Wertaufholung aus in den Vorjahren durchgeführten außerplanmäßigen Abschreibungen von 6.685 TEUR. Von den im Konzern ausgewiesenen immateriellen Vermögenswerten sind 53.045 TEUR (Vj. 59.885 TEUR) unter anderem als Sicherheit für die 8% Optionsschuldverschreibung 2004/ 2009 verpfändet (siehe Beschreibung Sicherheiten unter Punkt 3.13). Im Zusammenhang mit den in den Vorjahren und im Berichtszeitraum erworbenen Anteilen an Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen weist der Konzern folgende Geschäftswerte aus: GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 162 162 Segment Sport 54.346 8.744 Gesamt 54.508 8.906 Segment Entertainment Bei unserer derzeitigen Abschreibungsquote beträgt die durchschnittliche Restnutzungsdauer des Filmvermögens im Konzern 7 Jahre. Der Buchwert von 88.651 TEUR (Vj. 93.915 TEUR) beinhaltet selbst erschaffene immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 13.510 TEUR (Vj. 12.634 TEUR). 3.2 Geschäfts- oder Firmenwert Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes wurden zukünftige Cash-Flows auf Grundlage einer detaillierten 5-jährigen Ergebnisplanungsrechnung betrachtet. Zur Errechnung des Barwertes wurde ein Diskontierungszinssatz von 12 Prozent herangezogen. Dieser Zinssatz wurde mit Hilfe der Risikozuschlagsmethode ermittelt. 83 Konzernabschluss I Anhang 3.3 Sachanlagen SACHANLAGEN in TEUR Grundstücke, grundstücksgleicheRechte und Bauten Technische Anlagen und Maschinen 5.104 49 Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe Sachanlagen 6.881 6.612 73 18.670 0 2.098 0 2.147 0 0 69 0 69 123 5.710 1.189 717 7.739 Anschaffungs- und Herstellungskosten 2005 1. Januar 2005 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsunterschiede Sonstige Zugänge Abgänge Summe 31. Dezember 2005 0 161 298 0 459 5.276 12.430 9.670 790 28.166 3.487 2.916 4.910 0 11.313 0 0 50 0 50 504 1.867 950 0 3.321 Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2005 Währungsunterschiede Abschreibungen des Geschäftsjahres Abgänge Summe 31. Dezember 2005 0 159 266 0 425 3.991 4.624 5.644 0 14.259 5.110 3.839 6.845 33 15.827 -166 0 -1.080 0 -1.246 0 0 -37 0 -37 172 3.265 1.182 40 4.659 Anschaffungs- und Herstellungskosten 2004 1. Januar 2004 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsunterschiede Sonstige Zugänge Abgänge Summe 31. Dezember 2004 120 2.230 298 0 533 5.104 6.881 6.612 73 18.670 2.471 2.124 4.854 0 9.449 -43 0 886 0 -929 0 0 -25 0 -25 1.068 964 1.215 0 3.247 Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2004 Veränderung Konsolidierungskreis Währungsunterschiede Abschreibungen des Geschäftsjahres Abgänge 84 9 172 248 0 429 Summe 31. Dezember 2004 3.487 2.916 4.910 0 11.313 Restbuchwerte 2005 1.285 7.806 4.026 790 13.907 Restbuchwerte 2004 1.617 3.965 1.702 73 7.357 3.4 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen LANGFRISTIGE FORDERUNGEN in TEUR Die unter den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ausgewiesenen Gesellschaften haben in ihren Abschlüssen zum 31. Dezember 2005 (außer Trackdown Digital Pty. Ltd., hier wurde der letzte verfügbare Abschluss vom 30. Juni 2005 zugrunde gelegt) folgende Werte ausgewiesen: ANGABEN ZU ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN in TEUR GuV-Effekte Umsatzerlöse Ergebnis nach Steuern Assoziierte Unternehmen Tabaluga Coproduktions GbR Planeta Junior Gruppe arena media GmbH Trackdown Digital Pty. Ltd. 127 69 11.890 1.042 268 -1.376 0 -242 31.12.2005 31.12.2004 9.608 13.783 -587 -1.022 9.021 12.761 Langfristige Forderungen Abzinsungen Summe Neue Forderungen, welche im Berichtszeitraum entstanden und nach dem 31. Dezember 2006 fällig sind, wurden mit dem bei Entstehen gültigen Zinssatz von 5,488 Prozent (Vj. 5,154 Prozent) abgezinst. Als Basis wird auf den 3M EURIBOR zugegriffen, der um 300 Basispunkte erhöht wird. Die schon vor dem Berichtszeitraum bestehenden und abgezinsten langfristigen Forderungen wurden unter Anwendung des ursprünglichen Zinssatzes aufgezinst. Der Zeitwert der langfristigen Forderungen beläuft sich auf 8.983 TEUR (Vj. 12.769 TEUR). ANGABEN ZU ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN in TEUR Bilanz-Effekte Summe Vermögen Summe Schulden 5.836 3.255 20.595 11.162 5.200 1.430 741 665 Assoziierte Unternehmen Tabaluga Coproduktions GbR Planeta Junior Gruppe arena media GmbH Trackdown Digital Pty. Ltd. 3.6 Aktive latente Steuern Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 6.069 TEUR (Vj. 4.895 TEUR) und die aktiven latenten Steuern aus Verlustvorträgen stellen sich wie folgt dar: AKTIVE LATENTE STEUERN in TEUR 31.12.2005 3.5 Langfristige Forderungen Temporäre Differenzen der Einzelabschlüsse Langfristige Forderungen sind alle Forderungen mit einer Fälligkeit von über einem Jahr. In dem ausgewiesenen Nettoforderungsbestand in Höhe von 9.021 TEUR sind langfristige Forderungen gegen assoziierte Unternehmen von 4.028 TEUR (Vj. 3.775 TEUR) enthalten. Diese bestehen ausschließlich gegen die Planeta Junior S.L., Barcelona sowie deren 100-prozentige Tochtergesellschaft Planeta Junior s.r.l. Mailand. Verlustvorträge Unterschiede aus Konsolidierung Summe 31.12.2004 135 130 5.920 4.765 14 0 6.069 4.895 Die Vorjahreszahl wurde aufgrund der Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung“ um 33 TEUR gegenüber dem Vorjahreswert erhöht. 85 Konzernabschluss I Anhang AKTIVE LATENTE STEUERN AUS VERLUSTVORTRÄGEN 31.12.2005 kumuliert 31.12.2004 kumuliert Gesamt 52.377 53.864 Kein Ansatz aufgrund fehlender Werthaltigkeit -46.457 -49.099 negativer Zeitwert (-313 TEUR) der Devisentermingeschäfte vor, so dass die Bilanzierung unter den sonstigen Verbindlichkeiten erfolgte. 3.8 Forderungen gegen assoziierte Unternehmen AUFGLIEDERUNG in TEUR 5.920 Summe 4.765 31.12.2005 31.12.2004 Planeta Junior S.L. 256 2.325 Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte zum Steuersatz von 37,5 Prozent. Sie sind als langfristig anzusehen. Insgesamt liegen im Konzern steuerliche Verlustvorträge von 139.672 TEUR (Vj. 143.637 TEUR) vor. Planeta Junior s.r.l. 812 1.275 1.131 711 3.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Nettobestand Von den Einzelwertberichtigungen entfallen im Wesentlichen 2.167 TEUR auf Forderungen gegen die Q1 Deutschland GmbH, 1.628 TEUR auf Forderungen gegen die SAT1 Satelliten Fernsehen GmbH, 1.622 TEUR auf Forderungen gegen die Buena Vista International Inc. und 1.471 TEUR auf Forderungen gegen die Dr. Weinsziehr Media GmbH. 3.9 Sonstige Vermögenswerte FORDERUNGSENTWICKLUNG in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Bruttobestand 84.116 97.519 Einzelwertberichtigungen -14.975 -50.103 -491 -425 68.650 46.99 Pauschalisierte Einzelwertberichtigung Tabaluga Coproduktions GbR arena media GmbH Aufgrund hoher Forderungsbestände in US-Dollar hat sich die Gesellschaft im Berichtszeitraum entschlossen, Währungsabsicherungen in Form von Devisentermingeschäften vorzunehmen. Da die Bedingungen für Hedge Accounting gemäß IAS 39 nicht gegeben sind, werden die Effekte direkt ergebniswirksam vereinnahmt. Am Bilanzstichtag lag ein 86 0 77 35 2.827 4.346 Übrige Gesellschaften SONSTIGE VERMÖGENSWERTE in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Sonstige Steuern 4.683 4.451 Garantiezahlungen 4.383 3.418 Ertragssteuern 2.226 1.854 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 1.590 1.203 Debitorische Kreditoren 1.521 1.604 Geleistete Anzahlungen 1.108 1.985 0 118.000 4.375 5.679 19.886 138.194 Kaufpreisforderung Sonstige Vermögenswerte Summe Nettobestand 551 Die im Vorjahr ausgewiesene Kaufpreisforderung von 118.000 TEUR bestand gegenüber der HK Beteiligungs GmbH. Grundlage dieser Forderung, die am 3. Januar 2005 beglichen wurde, war der Verkauf der Anteile an der Tele München Gruppe. Die Garantiezahlungen beinhalten im Wesentlichen die Minimumgarantiezahlungen an die FIFA und stehen im Zu- sammenhang mit der Vermarktung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™. Sie vermindern sich um die Zahlungsströme aus den vermittelten Umsätzen. USD-Anlagen konnte ein durchschnittlicher Zinssatz von 2,7 (Vj. 1,5) Prozent erzielt werden. 3.11 Eigenkapital Die sonstigen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Optionsprämien, geleistete Kautionen und Weiterbelastungen. Die Optionsprämie wird ergebniswirksam zum Marktwert bewertet. Die Anschaffungskosten der Währungsoption (s.Punkt 3.10) betrugen 655 TEUR; zum Bilanzstichtag belief sich der Marktwert auf 2.539 TEUR (Vj. 3.521 TEUR). Darüber hinaus ist in diesem Posten noch ein Derivat in Höhe von 207 TEUR (Vj. 470 TEUR) enthalten, welches sich aufgrund der vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit zu 101 Prozent der 8% Optionsschuldverschreibung in Verbindung mit einer angenommenen verbesserten Refinanzierung in Höhe von 7,4 Prozent ergeben hat. Der Rückgang ist zum einen auf die vorzeitige Teilrückzahlung von nominal 10 Mio. Euro zum 30. Juni 2005 und zum anderen auf die Verminderung des Zeitwertes zurückzuführen. 3.10 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten Von den ausgewiesenen flüssigen Mitteln in Höhe von 45.806 TEUR (Vj 105.961 TEUR) sind 9.500 TUSD bzw. 8.053 TEUR (Vj. 6.983 TEUR) zur Erlangung einer Zahlungsgarantie der Banken, im Zusammenhang mit der FIFA Fussball-Weltmeiterschaft 2006™, auf einem Sperrkonto hinterlegt. Die Barhinterlegung ist durch eine Währungsoption abgesichert, welche unter den sonstigen Vermögensgegenständen bilanziert ist. Des Weiteren sind 2.379 TEUR (Vj. 1.057 TEUR) aus der Einlösung von Optionen und Zertifikaten (s. auch Punkt 3.11) für die Rückzahlung der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 verpfändet. Soweit es sich um Tagesgelder oder kurzfristige Sichteinlagen handelt, werden diese Gelder verzinst. Bei Euro-Anlagen lag der Zinsdurchschnitt bei 2,2 (Vj. 2,0) Prozent. Bei Wir verweisen auf die Darstellung der Entwicklung des Konzerneigenkapitals. Grundkapital Das Grundkapital der Konzernobergesellschaft EM.TV AG betrug zum 31. Dezember 2005 insgesamt 66.600.936 EUR, eingeteilt in 66.600.936 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von 1,00 EUR je Aktie. Zum 31. Dezember 2004 betrug das Grundkapital der EM.TV AG 65.617.462 EUR, eingeteilt in 65.617.462 auf den Inhaber lautende Stückaktien. Nach erfolgter Eintragung des zum 31. Dezember 2004 separat ausgewiesenen Postens „Zur Durchführung beschlossener Kapitalerhöhung geleistete Einlagen“ mit Wirkung vom 3. Februar 2005, hat sich das Grundkapital durch die erfolgte Ausübung von Optionsrechten aus der Optionsanleihe in Höhe von 983.474 EUR auf insgesamt 66.600.936 EUR erhöht. Eigene Anteile Zur Bedienung der am 19. April 2004 gewährten Zertifikate wurden anfangs 15.607.652 Stammaktien als eigene Aktien gehalten. Darüber hinaus konnten aufgrund der unter 100 Prozent liegenden Annahmequote für die Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/ 2005 insgesamt 1.735.500 Stammaktien nicht an ehemalige Gläubiger der Wandelschuldverschreibung ausgegeben werden. Demnach verfügte die Gesellschaft nach Abschluss der Restrukturierung über 17.343.152 eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je eigene 87 Konzernabschluss I Anhang Aktie bzw. insgesamt 17.343.152 EUR. In dieser Höhe wurde die gesonderte Rücklage für eigene Anteile gemäß IAS 32.33 gebildet. Nachdem im Berichtszeitraum insgesamt 591.115 eigene Aktien nach Ausübung von Bezugs- und Erwerbsrechten aus Zertifikaten ausgegeben wurden, reduzierte sich die Rücklage für eigene Aktien zum 31. Dezember 2005 auf 16.726.149 EUR, was einem Bestand von 16.726.149 eigenen Aktien entsprach. Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keinerlei Rechte zu. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage des Konzerns betrug zum 31. Dezember 2005 insgesamt 101.599.782,15 EUR. Die Ausübung von Bezugs- und Erwerbsrechten aus Zertifikaten führte im Geschäftsjahr zu einer Ausgabe von insgesamt 591.115 eigenen Aktien und einer Erhöhung der Kapitalrücklage um 968.855,50 EUR aus den damit verbundenen Zuzahlungen. Andere Rücklagen In den anderen Rücklagen sind die Sonderrücklage für das Mitarbeiterwandeldarlehen in Höhe von 50 TEUR (Vj. 50 TEUR), die Rücklage für das Mitarbeiteroptionsprogramm von 152 TEUR (Vj. 87 TEUR ) und die Rücklage aus der Währungsumrechnung von 218 TEUR (Vj. -104 TEUR) subsumiert. Im Rahmen der Restrukturierung gingen die ausstehenden 2% Mitarbeiterwandeldarlehen 1997/2007, die auf Basis des Hauptversammlungsbeschlusses vom 17. September 1997 ausgegeben wurden, auf die EM.TV AG über. Die Inhaber der Mitarbeiterwandeldarlehen haben das Recht zum Bezug von Stammaktien, deren rechnerischer Gesamtwert am Grundkapital den Nennbetrag der gewandelten Darlehen übersteigt. Nach § 218 Satz 2 AktG wurde 88 eine Sonderrücklage zur Deckung der Differenz zwischen dem gewandelten Darlehen und dem anteiligen Betrag am Grundkapital der zu gewährenden Stückaktien gebildet. Bei Ausübung von Wandlungsrechten aus dem Mitarbeiterwandeldarlehen wird das gezeichnete Kapital aus dieser Rücklage aufgefüllt. Bei Rückzahlung von Mitarbeiterwandeldarlehen wird der entsprechende Betrag der Sonderrücklage über erfolgsneutrale Zuführung dem Bilanzergebnis zugeführt. Aufgrund der Anwendung von IFRS 2 wird der Aufwand aus dem Mitarbeiteroptionsprogramm (s.u.) gleichzeitig in die Rücklagen eingestellt. Gemäß dem Standard wurde auch das Vorjahr entsprechend angepasst. Die Rücklage aus der Währungsumrechnung enthält Umrechnungsdifferenzen, die sich im Rahmen der Konsolidierung der Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd., Sydney ergeben haben. Genehmigtes Kapital Genehmigtes Kapital I Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 4. Juli 2010 einmal oder mehrmals durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu insgesamt 9.000.000 EUR zu erhöhen und unter bestimmten Voraussetzungen, insbesondere bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlage, das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen. Bedingtes Kapital Bedingtes Kapital I Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 5.625.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 5.625.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapital- erhöhung dient der Bedienung von Optionsrechten aus der von der Gesellschaft als Gegenleistung für den Erwerb der EM.Sport GmbH (ehemals EM-Sport Sportmarketing GmbH) ausgegebenen 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009. Nach dem die Kapitalerhöhung für die in 2004 ausgegebenen 983.474 Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie am 3. Februar 2005 im Handelsregister eingetragen wurde, beläuft sich das Bedingte Kapital I zum 31. Dezember 2005 auf 4.641.526 EUR. In 2005 wurden nach Ausübung von Optionsrechten weitere insgesamt 3.273.967 Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie aus dem Bedingten Kapital I ausgegeben. Die Eintragung der Kapitalerhöhung ins Handelsregister erfolgte am 7. Februar 2006. Zum 31. Dezember 2005 waren weitere 9.263 Optionsrechte ausstehend, die zum Bezug von bis zu 1.042.087 Stückaktien der EM.TV AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie berechtigen. Bedingtes Kapital II Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 181.096 EUR durch Ausgabe von bis zu 181.096 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Wandlungsrechten aus dem von der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG zugeteilten 2% Mitarbeiterwandeldarlehen 1997/2007. Zum 31. Dezember 2005 waren Wandeldarlehen über 30.038 EUR nominal ausstehend, die Wandlungsrechte auf 80.476 Stückaktien der EM.TV AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie verbriefen. Bedingtes Kapital III Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 1.488.012 EUR durch Ausgabe von bis zu 1.488.012 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Optionsrechten, die nach Hauptversammlungsbeschlüssen der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG vom 22. Juli 1999 und 26. Juli 2000 ausgegeben wurden (im Folgenden „Stock Options“). Zum 31. Dezember 2005 waren insgesamt 1.915.000 Optionsrechte ausgegeben, die zum Bezug von insgesamt 262.329 Stückaktien der EM.TV AG mit einen anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie berechtigen. Bedingtes Kapital IV Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19. März 2004 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 515.020 EUR durch Ausgabe von bis zu 515.020 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Wandlungsrechten aus der von der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG im Februar 2000 begebenen 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005. Zum 31. Dezember 2005 waren Schuldverschreibungen über 23.127.000 EUR nominal ausstehend, die Wandlungsrechte auf 29.820 Stückaktien der EM.TV AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie verbriefen. Bedingtes Kapital V Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 15.000.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 15.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Wandlungs- und Optionsrechten aus auf Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 5. Juli 2005 bis zum 4. Juli 2010 ausgegebenen Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen mit 89 Konzernabschluss I Anhang einem Gesamtvolumen von bis zu 100 Mio. Euro nominal. Bis zum 31. Dezember 2005 wurde von dieser Ermächtigung kein Gebrauch gemacht. Schlusskurse für die EM.TV-Aktie vor Ausgabe zuzüglich 5 Prozent p.a. für den Zeitraum von Ausgabe bis Ausübung. Die Stock Options haben eine Laufzeit von 10 Jahren. Zur Durchführung beschlossener Kapitalerhöhung geleistete Einlagen Nach Ausübung von Optionsrechten im Jahr 2005 hat sich das Eigenkapital durch Ausgabe von 3.273.967 Stückaktien der EM.TV AG mit einen anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie aus dem Bedingten Kapital I um 3.274.967 EUR erhöht. Die Aktien sind voll eingezahlt und lauten auf den Inhaber. Bis zur Eintragung der Kapitalerhöhung im Handelsregister ist dieser Betrag separat auszuweisen. Die Eintragung der Kapitalerhöhung beim Handelsregister erfolgte am 7. Februar 2006. Das Optionsprogramm 2000 sieht vor, dass 50 Prozent der Stock Options frühestens nach 2 Jahren (im Folgenden Tranche 1) und die übrigen 50 Prozent frühestens nach 4 Jahre (im Folgenden Tranche 2) ausgeübt werden können. Der Basispreis ermittelt sich aus dem Durchschnitt von Eröffnungs- und Schlusskurs der EM.TV-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag des Ausgabebeschlusses (Referenzpreis), jedoch mindestens der anteilige Betrag des Grundkapitals für eine Stückaktie, zuzüglich 10 Prozent Aufschlag für die Tranche 1 bzw. 20 Prozent Aufschlag für Tranche 2. Die Stock Options haben eine Laufzeit von 10 Jahren. Aktienoptionen Im Rahmen der Restrukturierung hat die Hauptversammlung der EM.TV AG am 19. März 2004 beschlossen, den Berechtigten aus Stock Options, die von der ehemaligen EM.TV & Merchandising AG auf Basis der Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. Juli 1999 (Optionsprogramm 1999) und 26. Juli 2000 (Optionsprogramm 2000) ausgegeben wurden, an Stelle des Rechts, zum Basispreis je Optionsrecht je eine Inhaberaktie der EM.TV & Merchandising AG zu beziehen, das Recht zu gewähren, zum Basispreis je Optionsrecht je 10/73 Stammaktien der EM.TV AG zu beziehen. Die zu gewährenden Aktien werden aus dem dafür vorgesehenen Bedingten Kapital III ausgegeben. Das Optionsprogramm 1999 sieht vor, dass 50 Prozent der Stock Options frühestens nach 2 Jahren und die übrigen 50 Prozent frühestens nach 4 Jahren nach Ausgabe ausgeübt werden können, sofern das Vorsteuer-DVFA-Ergebnis der Gesellschaft in den Geschäftsjahren seit Begebung und vor Ausübung des Optionsrechts um durchschnittlich mindestens 15 Prozent p.a. gestiegen ist. Der Basispreis ermittelt sich jeweils aus dem Durchschnitt der zehn letzten XETRA- 90 Zum 31. Dezember 2005 standen insgesamt 1.915.000 Optionsrechte (Vorjahr: 2.017.500) aus, die zum Bezug von insgesamt 262.329 Stückaktien (Vorjahr 276.369) der EM.TV AG mit einen anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie berechtigen. Davon entfallen 348.000 Optionsrechte bzw. 47.672 Stückaktien auf das Optionsprogramm 1999 und 1.567.000 Optionsrechte bzw. 214.658 Stückaktien auf das Optionsprogramm 2000. Der Rückgang zum Vorjahr erklärt sich mit dem Einzug von Stock Options nach dem Ausscheiden von Mitarbeitern. Zur Bewertung der Optionen zum Ausgabezeitpunkt wurde das Black-Scholes-Modell unter Zugrundelegung oben genannter Annahmen verwendet. Die erwartete Volatilität ist eine Ableitung der historischen Schlusskurse der letzten 250 Handelstage (entspricht einem Jahr) vor dem Beschluss-/Ausgabetermin. Für die Zeit 2002 bis 2007 wurden keine Dividenden angenommen, da auch zum Ausgabezeitpunkt nicht mit Dividenden gerechnet werden konnte. Die Basis für den risikolosen Zins bilden sogenannte „stripped“ Bundesanleihen, wonach durch Trennung der Zinsansprüche vom Kapitalbetrag wirtschaftlich gesehen ein Zinssatz für eine „synthetische Null-Kupon-Anleihe“ mit dem Ziel des Ausschlusses der Wiederanlageproblematik für ausgeschüttete Zinsen entsteht. An jedem Bilanzstichtag werden die Schätzungen überprüft. Die Auswirkungen der gegebenenfalls zu berücksichtigenden Änderungen ursprünglicher Schätzungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung und durch eine entsprechende Anpassung im Eigenkapital über den verbleibenden Zeitraum berücksichtigt. Die bei der Ausübung der Optionen erhaltenen Zahlungen werden dem gezeichnetem Kapital (Nominalwert) und der Kapitalrücklage gutgeschrieben. AUSGEGEBENE OPTIONEN OHNE BILANZIERUNG NACH IFRS 2 Referenzkurs nach Verschmelzung in EUR Anzahl berechtigter Optionen Anzahl Aktien Zu Beginn der Periode ausstehend Am Ende der Periode ausstehend 15. November 1999 357,55 348.000 47.671 365.500 348.000 3. August 2000 381,43 2.500 342 2.500 2.500 1. März 2001 47,45 184.500 25.273 184.500 180.500 31. Januar 2002 Ausgabedatum 16,64 1.043.000 142.876 1.061.000 992.500 7. Juni 2002 9,42 119.000 16.301 123.500 119.000 20. Dezember 2002 6,64 58.000 7.945 58.000 54.000 PARAMETER ZUR BERECHNUNG DER BEIZULEGENDEN ZEITWERTE DER NACH IFRS 2 BILANZIERTEN OPTIONEN 20.12.2002 30.06.2003 19.09.2003 2. Tranche 1. Tranche 2. Tranche 1. Tranche 2. Tranche 19.000 Ursprünglich ausgegebene Optionen Stück 66.500 78.250 78.250 19.000 Wartefrist Jahre 4 2 4 2 4 20.12.2012 30.06.2013 30.06.2013 19.09.2013 19.09.2013 Ablaufdatum Marktpreis Euro 0,91 1,60 1,60 1,51 1,51 Ausübungspreis bei Begebung* Euro 1,09 1,76 1,92 1,66 1,81 Jahre 7 3 7 3 7 Risikoloser Zins Prozent 3,084 2,479 3,523 3,021 3,955 Erwartete Volatilität Prozent 67,29 68,89 68,89 65,43 65,43 Geschätzte Fluktuation Prozent 30 30 30 30 30 erwartete Dividendenrendite Prozent 0 0 0 0 0 Euro 7,96 12,84 14,01 12,12 13,22 Durchschnittliche Laufzeit der Option *Ausübungspreis nach Verschmelzung 91 Konzernabschluss I Anhang AUSGEGEBENE OPTIONEN MIT BILANZIERUNG NACH IFRS 2 Ausgabedatum Referenzkurs nach Verschmelzung in EUR Anzahl berechtigter Optionen Anzahl Aktien Zu Beginn der Periode ausstehend Am Ende der Periode ausstehend 6,64 58.000 7.945 58.000 54.000 30. Juni 2003 11,68 137.500 18.835 137.500 137.500 19. September 2003 11,02 27.000 3.698 27.000 27.000 20. Dezember 2002 Ausschüttungen Die EM.TV AG hat im Geschäftsjahr 2005 keine Dividende ausgeschüttet. 3.12 Rückstellungen und Verbindlichkeiten FRISTIGKEIT DER RÜCKSTELLUNGEN UND VERBINDLICHKEITEN in TEUR Bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Summe Langfristige Schulden 1.763 Langfristige Rückstellungen 1.763 210 Pensionsrückstellungen Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten Passive latente Steuern 210 64.549 64.549 8.966 8.966 Summe 0 75.278 210 75.488 Vorjahr 0 192.302 49 192.351 Kurzfristige Schulden Anleihen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Joint Ventures Sonstige Verbindlichkeiten 92 30 30 5.577 5.577 3.353 3.353 17.516 17.516 1.386 1.386 44.106 44.106 Sonstige Rückstellungen 9.837 9.837 Steuerrückstellungen 5.267 5.267 Summe 87.072 0 0 87.072 Vorjahr 81.172 0 0 81.172 3.13 Langfristige Finanzverbindlichkeiten Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich in erster Linie aus diesen Positionen zusammen: Wandelschuldverschreibung Die ehemalige EM.TV & Merchandising AG hatte aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 22. Juli 1999 eine mit einem Zinskupon von 4 Prozent p.a. ausgestattete Wandelschuldverschreibung über nominal 400 Mio. Euro am 16. Februar 2000 über den Kapitalmarkt mit einer Laufzeit von fünf Jahren ausgegeben. Die Wandelschuldverschreibung wurde im Jahr 2004 durch ein Angebot an alle Anleihegläubiger, einen Erlassvertrag mit der EM.TV & Merchandising AG abzuschließen, durch den die Anleihegläubiger der EM.TV & Merchandising AG ihre Verbindlichkeiten aus den Wandelschuldverschreibungen vollständig erlassen sollten, restrukturiert. Bei Ablauf der Annahme- und Kulanzfrist am 17. März 2004 hatten rund 94,22 Prozent der Anleihegläubiger das Angebot der EM.TV & Merchandising AG angenommen, so dass ein Nominalbetrag von 23.127.000 EUR ausstehend blieb. Nach Berücksichtigung der Verschmelzung berechtigt eine Wandelschuldverschreibung mit Nominalbetrag von 1.000,00 EUR zur Wandlung in 1,2894 Stammaktien der EM.TV AG, so dass zum 31. Dezember 2005 noch Wandlungsrechte auf insgesamt 29.820 Stückaktien der EM.TV AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie bestanden. Die Wandelschuldverschreibungen werden ab dem 16. Februar 2006 mit 4 Prozent p.a. nachträglich verzinst und sind am 9. Januar 2007 zu 1.172,51 EUR je Schuldverschreibung mit Nominalbetrag von 1.000,00 EUR zuzüglich aufgelaufener Zinsen zur Rückzahlung fällig. Die Wandelschuldverschreibung ist in einen Eigen- und in einen Fremdkapitalanteil aufgegliedert worden. Der Fremdkapitalanteil zinst sich über die Laufzeit der Anleihe gesehen bis zum Rückzahlungsbetrag auf. Der Effektivzinssatz der Wandelschuldverschreibung beträgt 7,4 Prozent. Der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert beträgt 26.017.875 EUR (Vj. 22.664.460 EUR). WANDELSCHULDVERSCHREIBUNG in TEUR Im Rahmen der Restrukturierung sind die ausstehenden Wandelschuldverschreibungen auf die Gesellschaft übergegangen. Ferner hatte die Hauptversammlung der Gesellschaft am 19. März 2004 beschlossen, den das Angebot nicht annehmenden Anleihegläubigern anstelle des sich nach den Anleihebedingungen der Wandelschuldverschreibung ergebenden Rechts zum Umtausch in eine bestimmte Zahl von Inhaberaktien der EM.TV & Merchandising AG ein Recht zum Umtausch in die dieser Zahl entsprechende Zahl von Stückaktien der EM.TV AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie multipliziert mit dem Verschmelzungsverhältnis 10/73 zu gewähren. Die zu gewährenden Aktien werden aus dem Bedingten Kapital IV ausgegeben. 31.12.2005 31.12.2004 Eigenkapitalanteil 1.760 1.760 Fremdkapitalanteil 26.020 24.226 Summe 27.780 25.986 Optionsschuldverschreibung Der Vorstand der Gesellschaft wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 5. März 2004 ermächtigt, bis zum 4. März 2009 einmalig eine Optionsschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von 50 Mio. Euro auszugeben, die zum Bezug von 5.625.000 Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von 1,00 EUR 93 Konzernabschluss I Anhang berechtigen. Auf Basis dieser Ermächtigung wurde am 30. März 2004 die Optionsschuldverschreibung mit einem Zinssatz von 8 Prozent p.a. und einer Laufzeit von 5 Jahren begeben und mit einem abtrennbaren und nach erfolgter Abtrennung selbständig handelbaren Optionsrecht zum Bezug von 112,5 Stammaktien der Gesellschaft zum Bezugspreis von 1,00 EUR je Stammaktie ausgestattet. Die Bedienung der Optionsrechte erfolgt aus dem Bedingten Kapital I. Aufgrund der unter 100 Prozent liegenden Annahmequote für das Angebot zur Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005, konnte ein Nominalbetrag von 2.893.000 EUR nicht an ehemalige Gläubiger der Wandelschuldverschreibung ausgekehrt werden und wurde am 28. September 2004 eingezogen. Zum 1. Januar 2005 war somit ein Nominalbetrag von 47.107.000 EUR ausstehend. Die Optionsschuldverschreibungen sind zum 30. März 2009 zum Nominalbetrag von 1.000,00 EUR zuzüglich aufgelaufener Zinsen fällig. Die Gesellschaft ist zum Rückkauf von Teilschuldverschreibungen am Markt berechtigt. Ferner ist die Gesellschaft zu einer vorzeitigen Rückzahlung zu 101 Prozent des Nominalbetrages zzgl. aufgelaufener Zinsen berechtigt. Zum 30. Juni 2005 wurde vom Rückzahlungsrecht Gebrauch gemacht und ein Teilbetrag von nominal 10.000.000 EUR zurückgezahlt. Dadurch ist zum 31. Dezember 2005 nur noch ein Nominalbetrag von 37.107.000 EUR ausstehend. Aufgrund der oben beschriebenen Rückzahlungsmöglichkeiten besteht zum Bilanzstichtag ein werthaltiges eingebettetes Derivat, da sich die Refinanzierungsmöglichkeiten der Gesellschaft verbessert haben. Wir verweisen hierzu auf die Erläuterungen zu den sonstigen Vermögenswerten. 94 Die Optionsschuldverschreibung ist in einen Eigen- und in einen Fremdkapitalanteil aufgeteilt worden. Der Fremdkapitalanteil zinst sich (Effektivzinssatz 10,9 Prozent) über die Laufzeit der Anleihe gesehen bis zum Rückzahlungsbetrag auf. Im Zuge der vorzeitigen Teilrückzahlung wurden sämtliche bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht von den Optionsschuldverschreibungen abgetrennten Optionen abgetrennt und als selbständig handelbares Optionsrecht an der Börse notiert. In 2005 wurden insgesamt 29.102 Optionsrechte (Vorjahr 8.742) ausgeübt und daraufhin insgesamt 3.273.967 Stückaktien (Vorjahr: 983.474) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie ausgegeben. Die Eintragung der Kapitalerhöhung beim Handelsregister erfolgte am 7. Februar 2006. Die verbliebenen 9.263 Optionsrechte (Vj. 38.365) wurden zum 31.12.2005 mit einem Schlusskurs von 375 EUR (Vj. 110,50 EUR) je Optionsrecht notiert, was einem Zeitwert von 3.473.625 EUR (Vj. 4.239.333 EUR) entspräche, und berechtigen zum Bezug von insgesamt 1.042.087 Stückaktien (Vj. 4.316.063) der EM.TV AG mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 1,00 EUR je Aktie. Folgende Sicherheiten wurden für die Optionsschuldverschreibung gegeben (Nettoreinvermögen im Konzern): > Verpfändung sämtlicher Geschäftsanteile an der EM.Sport GmbH (37.601 TEUR) > Verpfändung sämtlicher Geschäftsanteile an der Junior.TV Verwaltungs GmbH (28 TEUR) > Verpfändung aller Kommanditanteile an der Junior.TV GmbH & Co. KG (69.508 TEUR) > Verpfändung des bei der WestLB gehaltenen Kontos, auf das die Einzahlungen aus der Ausübung der als Optionsscheine verbrieften Optionsrechte und Zertifikate zu leisten sind (2.379 TEUR) OPTIONSSCHULDVERSCHREIBUNG in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Eigenkapitalanteil 3.184 3.184 Fremdkapitalanteil 34.272 42.628 Summe 37.456 45.812 Kaufpreisfinanzierung Die langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 4.200 TEUR (Vj. 0 EUR) stehen im Zusammenhang mit der Finanzierung des Kaufs der 18,87 Prozent an DSF Deutsches SportFernsehen GmbH und der Sport1 GmbH. Die Finanzverbindlichkeiten werden marktüblich verzinst, so dass der Zeitwert dem Buchwert entspricht. Null-Kupon-Schuldverschreibung Die im Vorjahr hier ausgewiesenen 113.439 TEUR resultierten aus der Null-Kupon-Schuldverschreibung, die im Rahmen der Restrukturierung der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 begeben wurde. Diese wurde mit dem Nettoerlös aus dem Verkauf der Tele München Gruppe mit einer Erfüllungsquote von 76,39 Prozent im Februar 2005 vollständig zurückgezahlt. sofort bei Ihrer Entstehung erfasst werden, entspricht der Anwartschaftsbarwert („present value of defined benefit obligation – DBO“) der Pensionszusagen und pensionsähnlichen Verpflichtungen der in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellung. Da die Pensionsrückstellung erst durch Unternehmenserwerb zum 31. Dezember 2005 zugegangen ist, kann keine Entwicklung des DBO dargestellt werden. Der Buchwert, der gleichzeitig dem Zeitwert („fair value“) entspricht beträgt zum Bilanzstichtag 210 TEUR. Dadurch, dass die Pensionsverpflichtungen erst zum 31. Dezember 2005 in den Konzernabschluss einbezogen wurden, ergeben sich daraus für das Berichtsjahr keine Effekte in der Gewinn- und Verlustrechnung. ANNAHMEN ZUR BERECHNUNG DER PENSIONSRÜCKSTELLUNG 31.12.2005 Zinsatz 4,25% Rententrend 1,50% Gehaltstrend 2,00% Fluktuationsrate 8,30% 3.14 Rückstellungen für Pensionen 3.15 Passive latente Steuern Bei der zum 31.12.2005 erstkonsolidierten Gesellschaft Creation Club (CC) GmbH existieren Pensionszusagen für Mitarbeiter. Bei diesen Pensionsplänen handelt es sich um leistungsorientierte Pensionszusagen, bei denen die Pensionsverpflichtung vom Arbeitslohn des jeweiligen Mitarbeiters bei Renteneintritt abhängig ist. Die Pensionszusage umfasst neben der Altersvorsorge auch eine Witwen-, Waisen- und Invalidenrente. Passive latente Steuern wurden in Höhe von 8.966 TEUR (Vj. 7.316 TEUR) abgegrenzt und entwickelten sich wie folgt: PASSIVE LATENTE STEUERN in TEUR Temporäre Differenzen der Einzelabschlüsse Unterschiede aus Konsolidierung Da kein Planvermögen i.S.d. IAS 19 vorhanden ist und alle versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste Summe 31.12.2005 31.12.2004 8.623 6.336 343 980 8.966 7.316 95 Konzernabschluss I Anhang Die sonstigen temporären Differenzen setzen sich aus einer Vielzahl von Positionen zusammen. In erster Linie betreffen sie Fremdwährungsbewertungen von Forderungen und Verbindlichkeiten, steuerliche Abschreibungen auf Firmenwerte und andere steuerlich abweichende Nutzungsdauern von Vermögenswerten. Ferner verweisen wir auf unsere Erläuterungen zum Steueraufwand. Die Unterschiede aus der Konsolidierung betreffen ergebniswirksame Konsolidierungseffekte. ZUSAMMENSETZUNG PASSIVE LATENTE STEUERN in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Schuldverschreibungen 1.361 2.556 Eigenproduktion Filme 1.223 1.331 Aktivierung Kundenstamm 1.977 0 Nichtbildung von Rückstellungen 1.881 1.125 Sonstige Temporäre Differenzen 2.524 2.304 Summe 8.966 7.316 3.16 Anleihen Wandeldarlehen Der Vorstand der EM.TV & Merchandising AG hat aufgrund der Ermächtigung der ordentlichen Hauptversammlung der EM.TV & Merchandising AG vom 17. September 1997 mit 2 Prozent p.a. verzinsliche Wandeldarlehen im Gesamtnennbetrag von bis zu 316.490 EUR (ehemals 619.000 DEM) mit einer Laufzeit bis zu 10 Jahren, d. h. längstens bis zum 28. Oktober 2007 begeben. Das Wandelrecht kann jeweils nur für mindestens ein Zehntel des Darlehensbetrags oder ein Mehrfaches hiervon ausgeübt werden. Es kann erstmals für 50 Prozent der zu beziehenden Aktien zwei Jahre nach seiner Einräumung und für weitere 50 Prozent vier Jahre nach seiner Einräumung ausgeübt werden. Der Wand- 96 lungspreis für die umzutauschenden Aktien ermäßigt sich, wenn die Darlehensnehmerin unter Einräumung eines unmittelbaren oder mittelbaren Bezugsrecht für die Aktionäre Schuldverschreibungen mit Wandel- und Optionsrechten begibt oder das Kapital durch Ausgabe neuer Aktien erhöht und der Ausgabepreis den maßgeblichen Wandlungspreis aus dem Wandeldarlehen unterschreitet, es sei denn, den Inhabern der Darlehen wird ein Bezugsrecht eingeräumt. Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat im Zusammenhang mit der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV AG am 19. März 2004 beschlossen, den Wandeldarlehensgläubigern anstelle des Rechts zur Wandlung in je eine Inhaberstückaktie der EM.TV & Merchandising AG gegen Zuzahlung des Differenzbetrags zwischen Wandlungspreis und Nennbetrag des umzutauschenden Wandeldarlehens ein Recht zur Wandlung in je 10/73 Inhaber-Stammaktien der Gesellschaft gegen Zuzahlung des Differenzbetrags zwischen dem Nennbetrag des umgetauschten Wandeldarlehens und dem Wandlungspreis für eine Aktie der EM.TV & Merchandising AG nach Maßgabe der Bedingungen der Wandeldarlehen zu gewähren. Die zu gewährenden Aktien werden aus dem Bedingten Kapital II ausgegeben. Im Übrigen gelten die Bedingungen der Wandeldarlehen gemäß Darlehensverträgen zwischen Wandeldarlehensgebern und EM.TV & Merchandising AG entsprechend fort. Der Restsaldo des Wandeldarlehens, der auch dem Zeitwert entspricht, beläuft sich zum 31. Dezember 2005 auf 30.038 EUR und beinhaltet Wandlungsrechte auf insgesamt 80.476 Stammaktien. 3.17 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Hierbei handelt es sich um einen kurzfristigen Geldmarktkredit. Der Rückzahlungstermin ist der 31. Januar 2006. Der Nominalzinssatz beträgt 4,128 Prozent, der gleichzeitig auch den Effektivzinssatz darstellt. 3.18 Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind, abgesehen von den branchenüblichen Eigentumsvorbehalten, nicht weiter besichert. Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten in Höhe von 17.516 TEUR (Vj. 18.759 TEUR) stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit Lizenzierungen oder Dienstleistungen. Die hohen Verbindlichkeiten aus ausstehenden Rechnungen resultieren im Wesentlichen aus dem nachgelagerten Rechnungseingang von Dienstleistern im Segment Sport. Die Personalverbindlichkeiten betreffen Verpflichtungen aus Prämien, Altersvorsorge, die die Kriterien des IAS 19 zum Ansatz einer Rückstellung nicht genügen, Ansprüchen aus geleisteten Überstunden und Resturlaub. 3.19 Sonstige Verbindlichkeiten SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Ausstehende Rechnungen 12.994 12.452 Provisionen und Lizenzen 7.618 7.463 Kaufpreisverbindlichkeit 6.434 0 Personalverbindlichkeiten 5.180 2.884 Sonstige Steuern und Sozialabgaben 2.723 2.478 Kurzfristige Zinsverbindlichkeiten 2.347 2.834 Kreditorische Debitoren 2.215 2.130 Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer 1.966 4.114 Passive Rechnungsabgrenzungsposten 1.343 596 Sonstige 1.286 1.560 Summe 44.106 36.511 Die Zinsverbindlichkeiten, im Wesentlichen aus der Optionsschuldverschreibung begründet, sanken gegenüber dem Vorjahr auf Grund der zum 30. Juni 2005 erfolgten Teilrückzahlung von Nominal 10 Mio. Euro zuzüglich der bis zum Auszahlungsstichtag aufgelaufenen Zinsen. Durch die Teilrückzahlung konnte die laufende Zinsbelastung deutlich gemindert werden. Die gezeigte Kaufpreisverbindlichkeit steht im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an der Creation Club (CC) GmbH und ist spätestens am 15. März 2006 fällig. 3.20 Sonstige Rückstellungen SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN in TEUR Lizenzen Verluste aus schwebenden Geschäften Rückstellungen für Prozesskosten Rückstellungen für Personal Übrige Rückstellungen Summe Stand 1.1.2005 Veränderung Konsolidierungskreis Inanspruchnahme 5.607 0 638 0 4.811 0 Auflösung Zuführung Stand 31.12.2005 2.093 44 200 3.670 313 306 88 107 282 1.874 97 2.752 468 85 133 324 134 230 8.447 1 823 3.260 476 4.841 19.971 86 3.644 5.808 995 11.600 97 Konzernabschluss I Anhang Die Rückstellung für Lizenzen wurde für nicht abgerechnete Lizenzen von Lizenzgebern gebildet. Die Rückstellung für Prozesskosten wurde gebildet, um für verschiedene anhängige und drohende Prozesse Vorsorge zu treffen. In den übrigen Rückstellungen sind 1.763 TEUR (Vj. 3.100 TEUR) langfristige Verpflichtungen aus leer stehendem Büroraum und Rückbauverpflichtungen enthalten. Die Mieten unterliegen einer Steigerungsklausel. 4. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung 4.1 Umsatzerlöse Zur Aufgliederung der Umsatzerlöse wird auf die nachfolgende Segmentberichterstattung des Anhangs (Abschnitt 6) verwiesen. 4.2 Andere aktivierte Eigenleistungen Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 569 TEUR (Vj. 1.152 TEUR) betreffen selbst erstellte immaterielle Wirtschaftsgüter (TV-/Filmproduktionen). 4.3 Sonstige betriebliche Erträge Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen setzen sich in erster Linie zusammen aus der Auflösung der übrigen Rückstellungen in Höhe von 3.260 TEUR. Hierin sind u.a. enthalten die Auflösung einer Rückstellung für den Rechteeinkauf zur Bedienung eines Rahmenvertrages (2.374 TEUR) und die Auflösung einer Rückstellung für Rückbauverpflichtungen (700 TEUR), da man sich mit dem Vermieter über einen Wegfall dieser Verpflichtung geeinigt hatte. Des Weiteren wird diese Position geprägt durch die Auflösung von Rückstellungen für Prozesskosten (1.874 TEUR). Diese resultieren teilweise aus der Beendigung der zugrunde liegenden Prozesse, sowie aus geänderten Risikoeinschätzungen. 98 Im Vorjahr wurde im Rahmen des Erwerbs der zweiten fünfzig Prozent der Junior.TV GmbH & Co. KG von der Kirch Media GmbH & Co. KGaA i. In. eine Vereinbarung über eine abschließende Regelung bzw. Abgeltung aller zwischen Kirch Media, Junior.TV und der EM.TV AG bestehenden Rechte- und Lizenzthemen sowie aller gegenseitigen Forderungen („Kirch-Settlement“) getroffen. Dies führte zu Einmalerträgen und -aufwendungen bei den Konzerngesellschaften von saldiert 17.226 TEUR. Des Weiteren führte die durch eine nach IFRS 3 erforderliche ergebniswirksame Vereinnahmung des bei der Übergangskonsolidierung der Junior.TV GmbH & Co. KG entstandenen passivischen Unterschiedsbetrags („Badwill“) zu einem Ertrag in Höhe von 30.994 TEUR. Der Ertrag aus der Wertaufholung im Vorjahr resultierte aus Werthaltigkeitsprüfung des Filmvermögens zum Jahresende. Dabei wurde festgestellt, dass die Entwicklung bei einem Teil des Filmstocks besser verlaufen ist als in den Vorjahren angenommen. Deshalb wurden die außerplanmäßigen Abschreibungen der Vergangenheit teilweise wieder zurückgenommen. Die Werthaltigkeitsprüfung in 2005 ergab keinen Wertaufholungsbedarf. Bei den Erträgen aus Ausbuchung von Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Auflösungen von abgegrenzten Schulden, welche nicht in vollem Umfang anfielen. Die periodenfremden Erträge resultieren aus nachträglichen Vertragsänderungen von in Vorperioden geschlossenen Verträgen oder aus dem Wegfall von in früheren Jahren bilanzierten Verpflichtungen. Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten eine Vielzahl von Posten, die sich keiner der separat genannten Positionen zuordnen lassen; unter anderem Versicherungsentschädigungen, Vermarktungsvergütungen, Abstandszahlungen, Lieferantenrückvergütungen und sonstige Rückerstattungen. von 44.629 TEUR (Vj. 40.987 TEUR) und aus sonstigem Materialaufwand in Höhe von 18 TEUR (Vj. 0 TEUR). Die Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 69.312 TEUR (Vj. 76.951 TEUR) setzen sich zusammen aus verbrauchsbedingtem Anlagenabgang in Höhe von 2.326 TEUR (Vj. 9.151 TEUR), Produktionskosten in Höhe von 60.958 TEUR (Vj. 59.767 TEUR) und Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen in Höhe von 6.028 TEUR (Vj. 8.033 TEUR). 4.5 Personalaufwand In den Kursgewinnen sind 88 TEUR (Vj. 190 TEUR) Ergebniseffekt aus der Bewertung der Währungsoption und dem korrespondierenden USD-Konto enthalten. Aus beitragsorientierten Zusagen wurde ein Aufwand von 3.698 TEUR berücksichtigt, davon sind 2.968 TEUR an die gesetzliche Rentenversicherung geleistet worden. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 5.808 2.677 Kursgewinne 4.598 420 Periodenfremde Erträge 3.100 3.721 Erträge aus Teletext 2.738 2.213 Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen 1.970 3.477 Ausbuchung von Verbindlichkeiten 1.561 4.717 Ertrag aus dem Kirch-Settlement 0 48.220 Wertaufholung Filmvermögen 0 6.685 Ertrag aus dem Verkauf der TMG 0 3.061 2.638 1.656 22.413 76.847 übrige betriebliche Erträge Summe 4.4 Materialaufwand 4.6 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen In den Gesamtabschreibungen in Höhe von 15.548 TEUR (Vj. 22.519 TEUR) sind keine Abschreibungen auf Geschäftsund Firmenwerte enthalten, da die Werthaltigkeitsprüfungen keinen Bedarf für außerplanmäßige Abschreibungen ergaben. Ebenfalls sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Filmvemögen enthalten (Vj. 8.312 TEUR), da aufgrund von entsprechenden Impairment-Betrachtungen kein zusätzlicher Wertberichtigungsbedarf ermittelt wurde. Im Rahmen der „impairment tests“ wurden die zukünftigen Nutzungswerte des Anlagevermögens mit Hilfe der Discounted Cash-Flow-Methode ermittelt. Bei dieser Ermittlung wurde ein Diskontierungszinssatz von 6 Prozent verwendet. Die Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material in Höhe von 44.647 TEUR (Vj. 40.987 TEUR) resultieren aus Aufwendungen für Lizenzen und Provisionen in Höhe 99 Konzernabschluss I Anhang Wertberichtigungen aufgrund von nicht beglichenen AltRahmenverträgen in Höhe von 2.300 TEUR. 4.7 Sonstige betriebliche Aufwendungen SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Werbe- und Reisekosten 9.919 9.083 Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten 9.312 10.120 Einstellungen in Wertberichtigungen auf Forderungen 9.287 5.425 Miete, Reparaturen und Instandhaltung 7.302 6.713 Administrative Kosten 2.766 1.641 IT Kosten 1.660 1.628 Versicherungen, Beiträge und Abgaben 1.538 1.600 Kursverluste 4.8 Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ERGEBNIS AUS BETEILIGUNGEN in TEUR 1.1. bis 31.12.2005 1.1. bis 31.12.2004 1.480 3.026 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen Sonstige Aufwendungen des Personalbereichs 931 1.250 Beteiligungserträge aus der Planeta Junior Gruppe 347 21 Periodenfremde Aufwendungen 578 2.022 Fahrzeugkosten 394 456 Beteiligungsaufwendungen aus sonstigen Gesellschaften -363 -237 Kosten der Warenabgabe 119 204 -16 -216 Bankgebühren Übrige Aufwendungen Summe 101 854 1.706 1.304 47.093 45.326 In den Werbe- und Reisekosten werden u.a. neben Messekosten auch Kosten für Werbeagenturen und Marketingberatung ausgewiesen. Die Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten umfassen eine Vielzahl von Positionen für zahlreiche Projekte, u.a. wurden hier Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit der Vermarktung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ erfasst (1.833 TEUR). Im Vorjahr waren dort auch die Kosten für den Verkauf der TMG-Beteiligung enthalten. Der Aufwand aus Wertminderungen von Forderungen steht überwiegend im Zusammenhang mit den Abwertungen von Vorauszahlungen von 639 TEUR (Vj. 1.278 TEUR), einem erhöhten Forderungsrisiko gegenüber einem Programmvermarkter in Höhe von 2.346 TEUR (Vj. 1.291 TEUR) und 100 In den Kursverlusten sind TEUR 313 aus der Bewertung von Devisentermingeschäften enthalten. Summe 4.9 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von 2.685 TEUR (Vj. 5.010 TEUR) entfallen 527 TEUR (Vj. 390 TEUR) auf Erträge aus Aufzinsung von Forderungen, sowie 2.158 TEUR (Vj. 2.379 TEUR) auf Zinserträge auf Bankguthaben und ausgereichten Darlehen. Von den Darlehenszinsen unterlagen 60 TEUR (Vj. 55 TEUR) einer Wertberichtigung. Im Betrag des Vorjahres war ein Ertrag von 1.771 TEUR aus der Abzinsung der nicht gewandelten Anteile an der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 bei deren Neueinbuchung und 470 TEUR aus der Aktivierung eines eingebetteten Derivates im Rahmen der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 enthalten. 4.13 Steueraufwendungen 4.10 Abschreibungen auf sonstige langfristige Finanzanlagen Die Abschreibung betrug 11 TEUR (Vj. 2.925 TEUR) Im Vorjahr entfielen sie fast ausschließlich auf Abschreibungen der als Finanzbeteiligung gehaltenen Tele München Gruppe. 4.11 Zinsen und ähnliche Aufwendungen ZINSAUFWAND in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Zinsaufwand aus der 8% Optionsschuldverschreibung 2004/2009 5.015 3.441 Zinsaufwand aus der 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 1.795 724 Bewertung Derivate 262 0 Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 493 198 7.565 4.363 Summe 4.12 Restrukturierungsgewinn Aus der Restrukturierung der 400 Mio. Euro 4% Wandelschuldverschreibung 2000/2005 ist 2004 im Konzern ein einmaliger Gewinn von 94.366 TEUR entstanden. Der erwartete Steuersatz (37,5 Prozent) wurde kalkuliert in Höhe der Körperschaftsteuer (25 Prozent) zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer) sowie der dementsprechenden Gewerbeertragsteuer (11,1 Prozent). Laufende und latente Steuern Die Ertragsteuerberechnung beruht auf den im Geschäftsjahr geltenden Steuergesetzen. Für die Berechnung der latenten Steuern wurde ein erwarteter durchschnittlicher Steuersatz von 37,5 Prozent verwendet. Dieser berücksichtigt die unterschiedlichen länderspezifischen Steuersätze. Es wird davon ausgegangen, dass der errechnete Satz bei Realisierung der latenten Steuern voraussichtlich gelten wird. Die Differenz zwischen den Veränderungen der aktiven und passiven Bilanzansätze der latenten Steuern zwischen dem Berichtsjahr und dem Vorjahr entspricht nicht dem latenten Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung und lässt sich durch Währungsumrechnungen begründen. Die Währungsdifferenz beträgt 90 TEUR (Vj. 93 TEUR). STEUERÜBERLEITUNGSRECHNUNG in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 785 142.465 Erwartete Steuern bei Steuersatz 37,5 Prozent -294 -53.425 Abweichende Steuersätze -113 0 Gewinn vor Ertragssteuern RESTRUKTURIERUNGSGEWINN in TEUR 31.12.2004 Verzicht der Gläubiger (Ausbuchung der Verbindlichkeit) Hingabe Null-Kupon-Schuldverschreibung Abschreibung der Beteiligung an der Tele München Gruppe 422.146 -91.619 -144.505 Wertberichtigung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge 0 -677 Steuerfreie Erträge 0 35.387 -114 -14.171 -1.155 0 Hingabe Optionsanleihe -47.108 Permanente Differenzen Hingabe Eigenkapitalinstrumente -28.265 Aktivierung steuerlicher Verluste Barabfindung -18.843 Aperiodische Ertragsteuern 411 0 Übrige Effekte -755 387 Tatsächliche Steuern 290 -4.157 Effektiver Steuersatz in Prozent 36,9 2,9 Auflösung passiver latenter Steuern Sonstiges Summe 2.565 -5 94.366 101 Konzernabschluss I Anhang 4.14 Jahresergebnis je Aktie JAHRESERGEBNIS JE AKTIE 1.1. bis 31.12.2005 1.1. bis 31.12.2004 229 TEUR 134.331 TEUR Anzahl der im Durchschnitt ausgegebenen Aktien 51.527.546 Stück 41.669.042 Stück Anzahl der im Durchschnitt potenziell vorhandenen Aktien aus Optionsrechten 17.734.393 Stück 3.757.236 Stück Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert 0,00 EUR 3,22 EUR Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert 0,00 EUR 2,96 EUR 5. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Kapitalflussrechnung 5.1 Zusammensetzung der Nettofinanzmittel ZUSAMMENSETZUNG DER NETTOFINANZMITTEL in TEUR Kurzfristige flüssige Mittel* Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kredinstituten 1.1 bis 31.12.2005 1.1. bis 31.12.2004 45.806 105.961 -5.577 0 Kurzfristige Nettofinanzmittel zum Ende des Berichtsjahres 40.229 105.961 Veränderung der liquiden Mittel -60.155 -22.381 5.577 -80.769 Veränderung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten *davon sind 10.432 TEUR für Sicherungszwecke gebunden (Vj. 8.040 TEUR) 5.2 Mittelabfluss durch Veränderungen des Konsolidierungskreises In „Sonstige“ sind die Zugänge MUC Media GmbH und EM.TV Sport Management GmbH, in der Spalte „Sportgesellschaften“ die Minderheitenzukäufe von DSF, Sport1 102 und Sport Media Holding enthalten. Die Zugänge von Vermögenswerten und Schulden bei den beiden Erstgenannten ist insgesamt unwesentlich. Bei den Minderheitenzukäufen veränderten sich nur die Minderheitsanteile und der Goodwill, da diese Gesellschaften bereits vorher voll konsolidiert wurden. MITTELABFLUSS DURCH AKQUISITIONEN in TEUR Creation Club (CC) GmbH Sportgesellschaften Sonstige Summe Immaterielle Vermögenswerte 5.570 5.570 Materielle Vermögenswerte 2.147 2.147 Langfristige Vermögenswerte 7.717 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.030 Sonstige Vermögenswerte Liquide Mittel Kurzfristige Vermögenswerte 0 0 7.717 2.030 32 50 82 6 301 307 2.068 0 351 2.419 10.136 Minderheiten 5.877 -25 5.852 Pensionsrückstellungen -210 -210 Passive latente Steuern -1.977 -1.977 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Sonstige Rückstellungen Schulden -956 -956 -1.763 -86 -1.849 -86 -5.077 -85 -4.991 -85 0 775 Nettovermögen 4.794 5.877 240 10.911 Goodwill 11.640 33.891 71 45.602 Kaufpreis 16.434 39.768 311 56.513 Erworbene liquide Mittel Noch nicht bezahlter Kaufpreis Mittelabfluss durch Akquisitionen 307 -6.434 49.772 6. Segmentberichterstattung Die Aufteilung der Umsätze und der Vermögenswerte auf die Regionen erfolgt nach dem Ort der Leistungserbringung der Konzernunternehmen. Verkäufe und Leistungen zwischen den Geschäftsfeldern werden grundsätzlich zu Preisen erbracht, wie sie auch mit Dritten vereinbart werden würden. 103 Konzernabschluss I Anhang 6.1 Segmentinformationen vom 1.1. bis 31.12.2005 SEGMENTINFORMATIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN in TEUR Außenumsätze Konzerninnenumsätze Andere aktivierte Eigenleistungen Unterhaltung Sport Sonstige Überleitung Konzern 30.637 177.757 1.101 0 209.495 80 132 0 -212 0 569 0 0 0 569 Übrige Segmenterträge 6.311 8.900 9.828 -2.626 22.413 Segmentaufwendungen -31.919 -176.733 -20.971 2.838 -226.785 > davon Abschreibungen -11.366 -3.126 -1.055 0 -15.547 5.678 10.056 -10.042 0 5.692 328 -344 0 Segmentergebnis Periodenergebnis assoziierter Unternehmen -16 Nicht zugeordnete Ergebniselemente -11 Abschreibungen auf sonstige Finanzanlagen Zinsaufwendungen -7.565 Zinserträge 2.685 785 Ergebnis vor Steuern Weitere Segmentinformationen: Segmentvermögen > davon Anteile an assoz. Unternehmen 133.019 145.084 31.659 309.762 3.097 2.156 0 5.253 6.397 Nicht zugeordnete Elemente 316.159 Vermögen des Konzerns Segmentschulden 17.439 39.951 78.171 20.781 84.389 Nicht zugeordnete Elemente 162.560 Schulden des Konzerns Segmentinvestitionen 3.893 11.119 15.193 181 SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN in TEUR Umsatz nach Abzinsung Periodenergebnis assoziierter Unternehmen Segmentvermögen > davon Anteile an assoz. Unternehmen Segmentinvestitionen 104 Deutschsprachig Restliches Europa Restliche Welt Summe 205.316 1.305 2.874 209.495 -344 347 -19 -16 294.621 10.270 4.871 309.762 2.171 3.082 0 5.253 12.688 1.142 1.363 15.193 6.2 Segmentinformationen vom 1.1. bis 31.12.2004 SEGMENTINFORMATIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN in TEUR Außenumsätze Unterhaltung Sport Sonstige 28.973 177.646 0 Überleitung Konzern 206.619 1.152 0 0 1.152 64.491 8.614 3.742 76.847 Segmentaufwendungen -51.238 -164.483 -18.304 -234.025 > davon Abschreibungen -18.688 -2.717 -1.114 -22.519 > davon außerplanmäßig -8.312 43.378 21.777 -14.562 -216 0 0 Andere aktivierte Eigenleistungen Übrige Segmenterträge Segmentergebnis Periodenergebnis assoziierter Unternehmen -8.312 0 50.593 -216 Nicht zugeordnete Ergebniselemente Abschreibungen auf sonstige Finanzanlagen -2.925 Zinsaufwendungen -4.363 Zinserträge 5.010 94.366 Restrukturierungsgewinn 142.465 Ergebnis vor Steuern Weitere Segmentinformationen: Segmentvermögen > davon Anteile an assoz. Unternehmen 334.690 86.244 472 421.406 2.768 2.768 5.217 Nicht zugeordnete Elemente 426.623 Vermögen des Konzerns Segmentschulden 50.225 29.248 80.016 543 193.507 Nicht zugeordnete Elemente 273.523 Schulden des Konzerns Segmentinvestitionen 13.525 4.818 18.343 0 SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN in TEUR Umsatz nach Abzinsung Periodenergebnis assoziierter Unternehmen Segmentvermögen > davon Anteile an assoz. Unternehmen Segmentinvestitionen Deutschsprachig Restliches Europa Restliche Welt Summe 200.320 3.201 3.098 206.619 -185 21 -52 -216 407.905 9.323 4.178 421.406 15 2.735 18 2.768 16.826 113 1.404 18.343 105 Konzernabschluss I Anhang 7. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen 7.1 Miet- und Leasingverpflichtungen 7.2 Haftungsverhältnisse Die Gesellschaft mietet, pachtet und least Büros, Lagerräume und Einrichtungen. Die Verträge haben Restlaufzeiten zwischen 1 und 7 Jahren. Zum 31. Dezember 2005 bestanden Bürgschaften und Garantien in Höhe von 8.073 TEUR (Vj. 33.402 TEUR). Das im Vorjahr ausgewiesene Haftungsrisiko der EM.TV AG gegenüber der Jim Henson Company aus dem Verkauf ist hinsichtlich der meisten Garantien zum 31. Juli 2005 abgelaufen. Dennoch bestehen weiterhin nach US-amerikanischem Recht gesetzliche Garantieansprüche, deren Verjährung noch nicht eingetreten ist. Die Miet- und Leasingverträge sind der Kategorie „operating lease“ gemäß IAS 17 zuzuordnen. Die Mindestverpflichtungen für die unkündbaren Verträge stellen sich zum 31. Dezember 2005 wie folgt dar: MIET- UND LEASINGVERTRÄGE in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Fällig innerhalb eines Jahres 13.689 16.428 Fällig innerhalb von ein bis fünf Jahren 31.318 36.941 3.680 255 48.687 53.624 Fällig nach fünf Jahren Summe MIET- UND LEASINGVERTRÄGE AUS JOINT VENTURE in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 Fällig innerhalb eines Jahres 76 75 Fällig innerhalb von ein bis fünf Jahren 77 125 0 63 153 263 Fällig nach fünf Jahren Summe 106 Für den Fall einer eintretenden Überschuldung der Beteiligungsgesellschaften Junior Produktions GmbH sowie der EM Supply Handelsgesellschaft mbH i.L, alle Unterföhring als auch der EM.TV France S.A.S., Paris, hat die Konzernobergesellschaft Patronatserklärungen bzw. Finanzierungszusagen abgegeben, in denen sie sich verpflichtet, die vorstehend genannten Gesellschaften finanziell in der Weise auszustatten, dass diese sämtliche Verpflichtungen ordnungsgemäß erfüllen können. Die Summe dieser Verpflichtungen beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 500 TEUR (Vj. 672 TEUR). Die Gesellschaft hat sich durch eine Liquiditätsausstattungsgarantie gegenüber der mittelbaren Tochtergesellschaft PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion bis zu einem Höchstbetrag von 15 Mio. Euro verpflichten, sie in der Weise finanziell auszustatten, dass die PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion jederzeit in der Lage ist, sämtlichen Zahlungsverpflichtungen gegenüber ihren gegenwärtigen und künftigen Gläubigern fristgerecht nachzukommen. 7.3 Eventualverbindlichkeiten 7.4 Bestellobligo Die Eventualverbindlichkeiten belaufen sich zum 31. Dezember 2005 auf 5.000 TEUR (Vj. 7.067 TEUR). Davon betreffen 4.500 TEUR (Vj. 3.000 TEUR) Prozesskosten und 500 TEUR (Vj. 1.277 TEUR) nachträgliche Anschaffungskosten. Zum Bilanzstichtag bestanden vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von Lizenzrechten und erteilten Aufträgen für Dienstleistungen im Rahmen von Produktionen im Bereich Kinder- und Jugendprogramme und Sportrechte in Höhe von 47.371 TEUR (Vj. 78.991 TEUR). Vom Obligo entfallen 42.324 TEUR (Vj. 74.895 TEUR) auf den Erwerb von Lizenzrechten sowie 4.047 TEUR (Vj. 4.096 TEUR) auf Dienstleistungen. Die Eintrittswahrscheinlichkeiten der Eventualverbindlichkeiten liegen deutlich unter 50 Prozent. 8. Angaben zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag Am 11. Januar 2006 teilte die Gesellschaft mit, dass die EM.Entertainment GmbH die restlichen 50 Prozent an der Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd. übernommen hat. Damit besitzt EM.Entertainment GmbH nun 100 Prozent an der australischen Produktionsgruppe einschließlich einer Beteiligung von 45 Prozent an Yoram Gross Productions, einer Produktionseinheit der Gruppe, an der die Gründer weiterhin eine Mehrheitsbeteiligung halten werden. Am 14. Februar 2006 haben sich DSF und Premiere auf eine strategische Kooperation verständigt, die auf drei Jahre ausgerichtet ist. Unter der Marke „Champions TV“ präsentiert Premiere ab der Spielzeit 2006/2007 an jedem Spieltag eine europäische Top-Begegnung der UEFA Champions League live und unverschlüsselt im DSF. An den 13 Spieltagen wird „Champions TV“ ausgewählte Begegnungen aller deutscher Mannschaften und Highlights weiterer Spiele zeigen. „Champions TV“, das in Abstimmung mit der UEFA entwickelt wurde, wird von Premiere produziert. Durch diese Vereinbarungen ist von keinen signifikanten Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis von DSF auszuge- hen. Es wird jedoch eine Steigerung des Marktanteils und die Festigung der Positionierung als Fußballsender erwartet. Am 3. März 2006 haben sich PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion und Arena Sport Rechte und Marketing GmbH (nachfolgend Arena) über eine weit reichende Zusammenarbeit geeinigt. Die Vereinbarung sieht vor, dass PLAZAMEDIA GmbH TV- und Film-Produktion für Arena exklusiv die gesamte produktionstechnische Herstellung der von Arena angebotenen Live-Berichterstattung der Spiele der DFL Deutsche Fußball Bundesliga und 2. FußballBundesliga für die Spielzeiten 2006/2007, 2007/2008 und 2008/2009 übernimmt. Das Transaktionsvolumen ist abhängig von dem seitens Arena geplanten Programmvorhaben und wird sich über die gesamte Laufzeit vermutlich im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, zumindest jedoch im niedrigen zweistelligen Millionen-EuroBereich bewegen. 107 Konzernabschluss I Anhang 9. Sonstige Pflichtangaben 9.1 Beziehungen zu Assoziierten Unternehmen Mit der Tabaluga GbR bestehen Geschäftsbeziehungen aus der Vermittlung von Verkäufen von Film- und Merchandisingrechten. Im laufenden Jahr fielen Provisionszahlungen der Tabaluga GbR von 48 TEUR (Vj. 0 TEUR) an Konzerngesellschaften an. Außerdem mussten von Konzerngesellschaften Erlösbeteiligungen in Höhe von 47 TEUR (Vj. 43 TEUR) an diese Gesellschaft entrichtet werden. Mit der Planeta Junior S. L., Barcelona und deren 100 prozentigen Tochtergesellschaft Planeta Junior s. r. l., Mailand bestehen Geschäftsbeziehungen aus dem Verkauf von Film- und Merchandisingrechten. Daraus resultierten im abgelaufenen Jahr keine Umsatzerlöse (Vj. 9.005 TEUR). Mit der arena media GmbH, München bestehen Geschäftsbeziehungen aus der Erbringung von Dienstleistungen im Rahmen der Programmerstellung und Abwicklung. Daraus ergaben sich in 2005 Umsatzerlöse von 315 TEUR. Die Entwicklung der Forderungen und Verbindlichkeiten sind unter den entsprechenden Bilanzpositionen zu erkennen. 9.2 Beziehungen zu nahe stehenden Personen Die nahe stehenden Personen des Konzerns sind die unter Punkt 10.5 aufgeführten Vorstände und Aufsichtsräte und deren Angehörige. Die Ehefrau eines Vorstands erbrachte im Berichtzeitraum Beratungsleistungen von TEUR 12. Die Rechnung wurde vollständig bezahlt. Gegenüber Gesellschaften der Modern Times Group, die durch das Aufsichtsratsmitglied Dr. Hans-Holger Albrecht kontrolliert werden, wurden Leistungen von insgesamt 120 TEUR erbracht. Zum Bilanzstichtag bestehen keine offenen Posten. Ein Büro der Anwaltskanzlei des ehemaligen Aufsichtsrats Dr. Andreas Meissner rechnete bis zu seinem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat Leistungen in Höhe von 32 TEUR ab. Erläuterungen über die Bezüge der Vorstände und Aufsichtsräte sind unter Punkt 10.5 zu finden. 10. Sonstige Erläuterungen und Angaben 10.1 Finanzrisiken Liquiditätsrisiko Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsverpflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können. Der EM.TV-Konzern könnte mittel- bis langfristig zur Refinan- 108 zierung bestehender Finanzverbindlichkeiten oder zur Wachstumsfinanzierung zur Aufnahme von Fremdkapital über den Kapitalmarkt oder über Kreditinstitute gezwungen sein. Es ist aus heutiger Sicht nicht gesichert, dass diese Finanzierungsquellen zu marktgerechten Konditionen oder überhaupt zur Verfügung stehen. Zum Bilanzstichtag 2005 verfügte der EM.TV-Konzern über ausreichend Liquiditätsreserven. Ausfallrisiko Ein Bonitäts- oder Ausfallrisiko besteht in der Gefahr, dass der Schuldner einer Forderung diese nicht mehr begleichen kann. Das maximale Ausfallrisiko bei den originären Finanzinstrumenten entspricht in der Theorie dem Zeitwert aller Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten gegenüber denselben Schuldnern, soweit die Aufrechnungslage hergestellt werden kann. In den Jahresabschlüssen der EM.TV AG und des EM.TVKonzerns wurde identifizierten Ausfallrisiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Darüber hinaus sichert die Gesellschaft das Risiko eines Ausfalls durch Insolvenz eines Gläubigers in weiten Teilen durch Versicherung von Forderungen ab. Währungsrisiko Ein Währungsrisiko besteht insbesondere dort, wo Forderungen oder Verbindlichkeiten in einer anderen Währung als der dem Jahresabschluss zu Grunde liegenden Währung existieren. Wechselkursschwankungen können dann den Zeitwert in der Abschlusswährung Euro verändern. Für den Konzern spielt hier vor allem das Wechselkursverhältnis des US-Dollars zum Euro eine Rolle. Zur Verringerung der mit seiner Geschäftstätigkeit verbundenen Wechselkursrisiken schloss der Konzern insbesondere beim US-Dollar Währungssicherungsgeschäfte auf zukünftige Zahlungsmittelzuflüsse ab. Da die Entwicklung des US-Dollars zum Euro nicht vorhergesagt werden kann, können hieraus auch in Zukunft weitere Ergebniseffekte entstehen. schaft nur über geringe variabel verzinsliche Finanzinstrumente verfügt, wurden keine Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. 10.2 Aufwendungen für den Abschlussprüfer Im sonstigen betrieblichen Aufwand wird ein Aufwand gegenüber der PriceWaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, dem Konzernabschlussprüfer, in Höhe von 379 TEUR ausgewiesen. Dieser Betrag bezieht sich ausschließlich auf Prüfungsleistungen, Beratungsleistungen wurden in der Berichtsperiode nicht in Anspruch genommen. 10.3 Deutscher Corporate Governance Kodex Vorstand und Aufsichtsrat der EM.TV AG haben sich darauf verständigt, den Deutschen Corporate Governance Kodex für börsennotierte Gesellschaften anzuwenden. Dem Empfehlungskatalog wurde nur in wenigen Fällen nicht gefolgt. Die Erklärung ist auf der Homepage unter www.em.tv veröffentlicht. 10.4 Anzahl der Mitarbeiter Von den genannten Mitarbeitern entfallen anteilsmäßig 21 (Vj. 32) Mitarbeiter auf Unternehmen, welche quotal in den Konzernabschluss einbezogen wurden. Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich konzernweit im Jahresdurchschnitt wie folgt entwickelt: ANZAHL DER MITARBEITER Zinsrisiko Die Gesellschaft ist in geringem Maße Zinsschwankungen ausgesetzt. Diese Zinsschwankungen beziehen sich auf zinssensible liquide Mittel, Bankverbindlichkeiten und Wandel- sowie Optionsschuldverschreibungen. Da die Gesell- Angestellte Gewerbliche Arbeitnehmer Summe 2005 2004 640 609 0 0 640 609 109 Konzernabschluss I Anhang Die Aufsichtsratsvergütung betrug im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2005 165 TEUR (Vj. 165 TEUR). An die Aufsichtsratsmitglieder wurden keine Aktienoptionen ausgegeben. Darüber hinaus wurden von den Aufsichtsratsmitgliedern auch keine Aktien an der Gesellschaft gehalten. 10.5 Gesellschaftsorgane Vorstand Werner E. Klatten, Hamburg (Vorsitzender) Rainer Hüther, München Dr. Andreas Pres, München Die oben genannten Vorstände sind im Übrigen Mitglieder der folgenden Kontrollgremien: Herr Werner E. Klatten ist Mitglied in den folgenden Kontrollgremien: > Beiratsmitglied bei der Tele München Gruppe, München (bis 31.01.2005) Dr. Andreas Pres ist Mitglied in den folgenden Gremien: > Beiratsmitglied bei der Tele München Gruppe, München (bis 31.01.2005) Herr Rainer Hüther war im Berichtszeitraum nicht Mitglied in einem Kontrollgremium. Bezüge des Vorstands und Vergütung des Aufsichtsrats Die Aufwendungen für Bezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2005 2.824 TEUR (Vj. 2.866 TEUR). Die Gesamtbezüge enthalten feste Bezüge von 1.594 TEUR und variable Bezüge von 1.230 TEUR. Zusätzlich wurden aufgrund der ausgegebenen Optionsrechte an Vorstandsmitglieder 28 TEUR (Vj. 31 TEUR) als Aufwand erfasst. AKTIEN- UND OPTIONSBESTAND DER VORSTÄNDE Anzahl Aktien Aktienanspruch aus Optionsrechten Werner E. Klatten 0 27.397 Rainer Hüther 0 27.397 6.000 27.396 Dr. Andreas Pres 110 Aufsichtsrat Dr. Bernd Thiemann, Geschäftsführender Gesellschafter Drueker & Co. GmbH Co. KG, Frankfurt a. Main (Vorsitzender) Prof. Dr. h.c. Roland Berger, Unternehmensberater, München (stellvertretender Vorsitzender bis 5. Juli 2005) Dr. Andreas Meissner, Rechtsanwalt, Hamburg (bis 5. Juli 2005) Dr. Hans-Holger Albrecht, Präsident und Vorstandsvorsitzender Modern Times Group AB, Stockholm (stellvertretender Vorsitzender ab 5. Juli 2005) Arthur Bastings, Geschäftsführer der Discovery Networks Europe, London (ab 5. Juli 2005) Unterföhring, 17. März 2006 Der Vorstand der Konzernobergesellschaft Werner E. Klatten, Vorsitzender des Vorstands Rainer Hüther, Vorstand Dr. Andreas Pres, Vorstand Konzernabschluss I Bestätigungsvermerk 11. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der EM.TV AG aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht der EM.TV AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht steht im Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. München, den 17. März 2006 PricewaterhouseCoopers AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wagner, Wirtschaftsprüfer Fell, Wirtschaftsprüfer 111 112 AG-Einzelabschluss I Inhalt AG-Einzelabschluss 114 116 Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung 113 AG-Einzelabschluss I Bilanz AKTIVA ZUM 31. DEZEMBER 2005 in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 837 24.876 Anlage vermögen Film- und Merchandisingrechte, EDV-Programme Geleistete Anzahlungen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Anteile an verbundenen Unternehmen Ausleihungen an verbundene Unternehmen Beteiligungen 3 3 928 1.160 479 576 197.529 130.854 0 1.976 1.098 8.338 439 578 201.313 168.361 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17.837 18.266 Forderungen gegen verbundene Unternehmen 24.270 18.214 0 5.369 14.631 9.856 Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Umlaufvermögen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Sonstige Wertpapiere Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten Rechnungsabgrenzungsposten Aktiva 114 0 1.146 25.909 73.429 82.647 126.280 42 412 284.002 295.053 PASSIVA ZUM 31. DEZEMBER 2005 in TEUR 31.12.2005 31.12.2004 66.601 65.617 Eigenkapital Grundkapital Zur Durchführung beschlossener Kapitalerhöhung geleistete Einlagen Kapitalrücklagen Andere Gewinnrücklagen Bilanzverlust 3.274 983 136.833 135.273 50 50 -37.266 -38.810 169.492 163.113 Rückstellungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen 1.155 0 17.619 22.975 18.774 22.975 63.841 73.568 Verbindlichkeiten Anleihen Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.652 2.975 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.746 9.688 14.759 14.900 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.211 3.097 Sonstige Verbindlichkeiten 8.527 4.737 95.736 108.965 284.002 295.053 Passiva 115 AG-Einzelabschluss I Gewinn- und Verlustrechnung 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2005 in TEUR Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material Aufwendungen für bezogene Leistungen Materialaufwand Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung Personalaufwand Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis Erträge aus Beteiligungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 1.1 bis 31.12.2004 8.795 23.719 12.556 9.984 -41 -10.012 -2 -536 -43 -10.548 -6.512 -6.420 -507 -677 -7.019 -7.097 -1.055 -12.441 -19.589 -25.819 -6.355 -22.202 11.273 39.725 2.613 3.835 -153 -40.640 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -4.598 -9.374 Finanzergebnis 9.135 -6.454 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2.780 -28.656 Außerordentliche Aufwendungen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern 0 -9.633 -1.234 -517 -2 -1 1.544 -38.807 Verlustvortrag -38.810 -3 Bilanzverlust -37.266 -38.810 Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 116 1.1 bis 31.12.2005 Finanzkalender 2006 23. Mai 2006 30. Juni 2006 Bericht 1. Quartal 2006 Hauptversammlung der EM.TV AG für das Geschäftsjahr 2005 22. August 2006 Bericht 2. Quartal 2006 21. November 2006 Bericht 3. Quartal 2006 Anmerkung: Am Tag der Veröffentlichung der Jahresabschluss- bzw. Quartalszahlen wird i.d.R. eine Telefonkonferenz für Analysten abgehalten. Impressum Herausgeber EM.TV AG Beta-Straße 11, D-85774 Unterföhring Tel. +49 (0) 89 99 500-0, Fax +49 (0) 89 99 500-111 E-Mail [email protected], www.em.tv, HRB 148 760 AG München Redaktion EM.TV AG Kommunikation/Investor Relations Frank Elsner Kommunikation für Unternehmen GmbH, Westerkappeln Konzept und Gestaltung EM.TV AG Grafik Bildnachweis Andreas Pohlmann Fotografie, PLAZAMEDIA, DSF, Yoram Gross-EM.TV EM.TV AG Beta-Straße 11 D-85774 Unterföhring Tel. +49 (0) 89 99 500 -0 Fax +49 (0) 89 99 500 -111 E-Mail [email protected] Internet www.em.tv HRB 148 760 AG München