EM.TV AG - Constantin Medien AG

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EM.TV AG - Constantin Medien AG
EM.TV AG
Sport
Geschäftsbericht 2004
Das Jahr 2004
Januar 2004 Die Gläubigerversammlung der im Jahr 2000 begebenen Wandelschuldverschreibung über
nominal 400 Mio. Euro der EM.TV & Merchandising AG stimmt mit einer Mehrheit von über 97 Prozent der
anwesenden Gläubiger der Veränderung der Anleihebedingungen zu.
Februar 2004 Die außerordentliche Hauptversammlung der EM.TV & Merchandising AG stimmt mit großer
Mehrheit der Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung 2000/2005 zu.
Ebenso nehmen rund 94,16 Prozent der Anleihegläubiger (bezogen auf den ausstehenden Nennbetrag der
Wandelschuldverschreibung) das Restrukturierungsangebot der EM.TV & Merchandising AG an.
März 2004 Die EM.TV & Merchandising AG übernimmt die restlichen 50 Prozent an der Junior.TV GmbH &
Co. KG von der KirchMedia GmbH & Co. KGaA i. In..
Die EM.TV & Merchandising AG und die RTV Family Entertainment AG, München, schließen eine weitreichende Vertriebskooperation über die exklusive Verwertung der Vertriebsrechte an allen Kinder- und
Jugendprogrammen von RTV in den wesentlichen ausländischen Märkten.
April 2004 Der Aufsichtsrat der EM.TV Vermögensverwaltungs AG verlängert den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Werner E. Klatten um drei Jahre bis zum 31. Dezember 2007.
Die Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV Vermögensverwaltungs AG wird wirksam.
Die Notierungsaufnahme der Aktien der EM.TV AG an der Frankfurter Wertpapierbörse im geregelten Markt
(Prime Standard) erfolgt.
Juli 2004 EM.TV einigt sich mit dem spanischen Programmanbieter DeAPlaneta und der italienischen Mediengruppe DeAgostini darauf, das gemeinsame Joint-Venture Planeta Junior auch auf Italien auszudehnen.
August 2004 Die EM.TV AG und ihre Tochtergesellschaft Junior.TV GmbH & Co. KG weiten die bestehende
Zusammenarbeit mit der Abo-TV-Plattform Premiere auf exklusiver Basis bis 31. Dezember 2009 aus.
Oktober 2004 Sämtliche Vertriebsaktivitäten im Bereich Entertainment werden in der Junior.TV GmbH &
Co. KG und in der neuen 100-Prozent-Tochtergesellschaft EM.Entertainment gebündelt.
Die EM.TV AG erhebt beim Landgericht München I Klage gegen drei frühere Organmitglieder wegen Sorgfaltspflichtsverletzungen beim Erwerb der Formel 1.
Dezember 2004 Susanne Schosser, bisher Programmdirektorin von Super RTL, wird neben Patrick Elmendorff in die Geschäftsführung der EM.Entertainment GmbH und der Junior. TV GmbH & Co. KG berufen.
Die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG, eine Tochtergesellschaft der EM.TV AG, verkauft die Beteiligung
von 45 Prozent an der Tele München Gruppe (TMG) an den Mitgesellschafter Dr. Herbert Kloiber. Die Erlöse
fließen den Inhabern der Null-Kupon-Anleihe im Februar 2005 zu.
Kennzahlen
2004
2003
2002
93,9
271,1
473,8
Langfristige Vermögenswerte
131,0
414,8
632,6
Bilanzsumme
426,6
675,9
886,8
65,6
146,0
145,8
Eigenkapital
153,1
-17,5
129,9
Eigenkapitalquote (in Prozent)
35,9%
-2,6%
14,6%
68,5
435,8
422,4
0,0
80,8
137.5
Umsatzerlöse
206,6
270,0
249,9
> Sport
177,6
89,6
0,0
29,0
179,6
248,5
0,0
0,8
1,4
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
73,2
-11,6
8,4
Abschreibungen
-22,5
-85,5
-96,9
Betriebsergebnis (EBIT)
50,7
-97,1
-88,5
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT)
142,5
-135,2
-340,2
Konzernperiodenergebnis
134,4
-129,9
-310,2
Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit
26,2
85,3
51,1
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
-19,4
-40,1
-63,8
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
-13,1
-14,5
-1,9
Anzahl Aktien im Umlauf in Mio.
49,3
146,0
145,8
Durchschnittliche Aktienzahl (unverwässert) in Mio.
41,7
146,0
145,4
Aktienkurs am 31.12. in Euro
2,87
0,85
0,93
Ergebnis je Aktie (unverwässert) in Euro
3,22
-0,89
-2,13
141,4
122,7
135,6
609
570
377
In Mio. Euro
Filmrechte und EDV-Programme
Gezeichnetes Kapital
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
> Unterhaltung
> Sonstige
Marktkapitalisierung (bezogen auf Aktien im Umlauf)
Mitarbeiter (Periodendurchschnitt)
Zielstruktur
Vereinfachte Zielstruktur wesentlicher Konzerngesellschaften der EM.TV-Gruppe*
100%
EM.Sport GmbH
EM.Entertainment GmbH
100%
50,1%
81,13%
DSF
Deutsches SportFernsehen
GmbH
100%
18,87%
100%
18,87%
100%
Sport1 GmbH
81,13%
Junior.TV GmbH & Co. KG
49,9%
Sport Media Holding
GmbH
PLAZAMEDIA GmbH
TV & Film Produktion
100%
100%
Junior Produktions
GmbH
Junior Productions
S.A.S
EM.TV & Wavery B.V.
50%
Yoram Gross–EM.TV
Pty. Ltd.
Planeta Junior S.L.
33,3%
SPORT
*
UNTERHALTUNG
Nach Reorganisation des Bereichs Entertainment, Verkauf der TMG-Beteiligung und der Zustimmung der Regulierungsbehörden zur Anteilsaufstockung bei DSF/Sport1
Inhalt
2
8
9
14
16
20
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Organe
Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden
Die Aktie der EM.TV AG
Unternehmensstrategie
Berichte der Geschäftsfelder
20
32
Sport
Unterhaltung
40
65
Konzernlagebericht und Lagebericht
Konzernabschluss
66
68
69
70
72
73
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
Entwicklung des Konzernanlagevermögens
Konzernkapitalflussrechnung
Konzern-Anhang
116
117
121
121
Bestätigungsvermerk
AG-Einzelabschluss
Finanzkalender
Impressum
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Einschätzungen künftiger Entwicklungen seitens des Vorstands basieren. Eine Reihe
außerhalb der Kontrolle des Unternehmens stehender Faktoren wie zum Beispiel Änderungen des allgemeinen wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfelds
sowie die Realisierung einzelner Risiken oder das Eintreten ungewisser Ereignisse können zur Folge haben, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von
den Prognosen abweichen. EM.TV beabsichtigt nicht, die in dem Geschäftsbericht enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen fortlaufend zu aktualisieren.
2 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
das Jahr 2004 war das erste Geschäftsjahr der neuen EM.TV AG, die gesellschaftsrechtlich aus der
rund drei Jahre langen Sanierung und strategischen Neuausrichtung unseres Unternehmens hervorgegangen ist.
Es war in vielfacher Hinsicht ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Durch die im ersten Halbjahr erfolgreich
abgeschlossene Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung über nominal 400 Mio. Euro konnten
wir die drohende Insolvenz von EM.TV abwenden und die seit 2001 erreichten strategischen und operativen Fortschritte sichern. Die von ihrer Komplexität her in Deutschland beispiellose Anleiherestrukturierung ist im Kapitalmarkt als gelungenes und innovatives Beispiel für das financial restructuring von
börsennotierten Gesellschaften gewürdigt worden.
Erstmals seit dem Jahr 1999 weist EM.TV im Berichtsjahr wieder ein positives Konzernergebnis aus. Um
einen Sondergewinn aus der Restrukturierung bereinigt, beläuft sich der Jahresüberschuss auf 43,9 Mio.
Euro. Er liegt damit in jener Brandbreite, die wir gegenüber dem Kapitalmarkt prognostiziert hatten. Auch
beim Konzernumsatz haben wir mit Erlösen von 207 Mio. Euro unser Ziel erreicht.
Das gute Ergebnis ist nicht zuletzt auf das im Jahr 2003 aufgebaute Segment Sport zurückzuführen,
das uns viel Freude macht. Die Aktivitäten haben sich 2004 deutlich besser entwickelt als zunächst
geplant. Das Deutsche SportFernsehen (DSF) erreichte die Ertragswende und schloss erstmals seit der
Gründung 1993 bei einem hohen Umsatzwachstum mit einem ordentlichen Gewinn nach Steuern ab.
Die Restrukturierung von Deutschlands führender Online-Plattform Sport1 wurde zügig umgesetzt und
deren Vernetzung zum DSF intensiviert. Und PLAZAMEDIA, eines der führenden Sport-Produktionsunternehmen in Deutschland, erwies sich trotz eines intensiven Wettbewerbsumfelds als eine sehr ertragsstarke Beteiligung.
Aber auch die zweite Säule unseres Konzerns, das Segment Unterhaltung, die das angestammte EM.TVGeschäft mit Kinder- und Jugendprogrammen umfasst, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Marktposition verbessern. Durch die Übernahme der restlichen 50 Prozent an der Junior.TV GmbH & Co. KG
vom bisherigen Joint-Venture-Partner KirchMedia ist EM.TV nun alleiniger Besitzer einer der weltweit
größten und hochwertigsten Rechtebibliotheken im Kinder- und Jugendsegment. Die Zusammenarbeit
mit wichtigen Kunden wie der Pay-TV-Plattform Premiere und der Gruppe ProSieben/Sat.1 haben wir im
Berichtsjahr auf eine neue, langfristige Grundlage gestellt. Und durch die gesellschaftsrechtliche Neuordnung des in Spanien und Portugal sehr erfolgreichen Beteiligungsunternehmens Planeta Junior und
dessen geografische Ausweitung auf den wichtigen italienischen Markt haben wir einen Meilenstein bei
der Internationalisierung des Segments Unterhaltung erreicht.
3
Der Kapitalmarkt, der EM.TV aus nachvollziehbaren Gründen lange Zeit skeptisch gegenüber stand, entdeckt zunehmend die Perspektiven der neuen, sanierten EM.TV und die daraus resultierende Potenziale
für die Aktie unseres Unternehmens. Es freut uns, dass seit dem vierten Quartal 2004 ein verstärktes
Interesse an unserem Unternehmen gerade von institutionellen Investoren zu registrieren ist. Damit geht
eine zuletzt sehr positive Entwicklung des Kurses der EM.TV-Aktie einher, die wir als Vertrauensbeweis
des Marktes werten.
Wir haben im vergangenen Jahr die Vergangenheit endgültig hinter uns gelassen. Die sanierte EM.TV ist
ein fest auf zwei Säulen stehendes Medienunternehmen mit einem gesunden und perspektivenreichen
operativen Geschäft, einer wieder sehr soliden Kapital- und Finanzierungsbasis sowie mit qualifizierten
und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
4 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Unser Unternehmen hat alle Voraussetzungen, um in den kommenden Jahren Marktchancen zu nutzen
und Wachstum zu generieren. Das abgelaufene Geschäftsjahr war dabei nur ein Zwischenschritt.
Wachstum und Größe sind jedoch keine Werte an sich. Unser oberstes Ziel ist es, die Profitabilität des
Konzerns auf allen Ebenen zu erhöhen und damit für unsere Aktionäre nachhaltig Werte zu schaffen.
Daran werden wir jede strategische Entscheidung, jedes einzelne Geschäft und jede Investition sorgsam
messen.
Zwei wichtige Schritte zu mehr Ertragskraft haben wir im ersten Quartal 2005 mit der Übernahme der
vom KarstadtQuelle-Konzern und dem Investor Dr. h.c. Hans-Dieter Cleven übernommenen Anteile am
DSF und an Sport1 getan. Dadurch besitzt EM.TV nun 100 Prozent an zwei Gesellschaften, deren Wert
in den vergangenen zwei Jahren erheblich gestiegen ist.
Beim DSF werden wir gezielt in attraktive Rechte investieren und neue, intelligente Formen der
Zuschaueransprache finden, um den Sender noch unabhängiger von den Einnahmen aus klassischer
Werbung zu machen. Im vergangenen Jahr machten Werbeformen wie T-Commerce oder B2C-Angebote
bereits mehr als 40 Prozent des DSF-Umsatzes aus. PLAZAMEDIA wird ihr Profil als innovatives, serviceorientiertes Produktionsunternehmen weiter schärfen sowie die Internationalisierung der Geschäfte vorantreiben. Und mit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006TM steht im kommenden Jahr das größte
Event dieses Jahrzehnts in Deutschland bevor, an dem EM.TV seit 2002 exklusiv für die FIFA die Vermarktung der Merchandising-Rechte in Europa vornimmt. Wir haben seitdem alle wichtigen Weichen gestellt,
damit dieses Großereignis für unser Unternehmen ein wirtschaftlicher Erfolg wird.
Die Märkte für Kinder- und Jugendprogramme sind zwar trotz partieller Besserungstendenzen noch
immer von einer verhaltenen Nachfrage und Druck auf die Lizenzpreise geprägt. Wir sind dennoch der
festen Überzeugung, dass wir die Potenziale, die dieses Segment national und international bietet, bei
weitem noch nicht ausgeschöpft haben. Unser vorrangiges Ziel lautet, unsere Inhalte- und Produktionskompetenz zu stärken. EM.TV hat traditionell ein großes Know-how in der Rechtevermarktung; nun muss
es verstärkt darum gehen, durch eigene Produktionen originäre Rechte mit einem großen Vermarktungspotenzial zu generieren. Auch der Bereich Home Entertainment ist ein Wachstumsfeld für EM.TV, denn
DVDs oder Hörbucher sind ein geradezu ideales Medium für hochwertige Kinder- und Jugendunterhaltung.
Darüber hinaus werden wir alle Möglichkeiten prüfen, bei der anhaltenden Konsolidierung des Marktes
für Kinder- und Jugendprogramme weiterhin eine aktive Rolle zu spielen. Wir wollen als einer der Gewinner
aus dieser Branchenkonsolidierung hervorgehen.
5
Um Wachstum zu generieren und zugleich die Ertragskraft des Konzerns zu steigern, werden weiterhin
große Anstrengungen notwendig sein. Wir können uns nicht leisten, die Hände selbstzufrieden in den
Schoß zu legen.
Für das Jahr 2005 lautet das wichtigste wirtschaftliche Ziel, bei einem moderaten Wachstum erstmals
ohne Einmal- und Sondereffekte ein positives Konzernergebnis vor Steuern zu erwirtschaften.
Wir sind auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen.
Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, danke ich herzlich für die Begleitung von EM.TV, selbst in
den schwierigsten Zeiten. Wir werden – wie bisher – mit Engagement und Kreativität dafür arbeiten,
dass unser Unternehmen den erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre fortsetzen kann und zu einem
begehrten und verlässlichen Medienwert auf dem deutschen Kurszettel wird.
Unterföhring, im März 2005
Mit freundlichen Grüßen
Werner E. Klatten, Vorsitzender des Vorstands
6
>>EM.TV will mit seinen Produkten und seinem unternehmerischen Handeln seiner
gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.<<
7
Rainer Hüther, Werner E. Klatten, Dr. Andreas Pres
8 Organe
Vorstand
Werner E. Klatten, Vorsitzender des Vorstands, CEO
Werner E. Klatten ist Vorstandsvorsitzender der EM.TV AG. Er ist verantwortlich für die Unternehmensstrategie, den Geschäftsbereich „Unterhaltung“, die Zentralbereiche Recht, Kommunikation, Personal
und Verwaltung sowie für die Beteiligungen.
Rainer Hüther, Vorstand Sport, COO Sports
Rainer Hüther ist verantwortlich für den Bereich Sport. Zusätzlich zu seiner Vorstandstätigkeit bei EM.TV
ist er seit 2. Juni 2003 Vorsitzender der Geschäftsführung des Sportsenders DSF.
Dr. Andreas Pres, Vorstand Finanzen, CFO
Dr. Andreas Pres ist Mitglied des Vorstands und verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Investor
Relations, Rechnungswesen, Controlling, IT und Prozessmanagement.
Aufsichtsrat
Dr. Bernd Thiemann, Vorsitzender
Prof. Dr. h.c. Roland Berger, Stellvetretender Vorsitzender
Dr. Andreas Meissner
Bericht des Aufsichtsrats 9
Bericht des Aufsichtsrats
Die aus der Restrukturierung der EM.TV Konzerns hervorgegangene EM.TV AG (früher: EM.TV Vermögensverwaltungs AG) hat sich im Berichtsjahr erfolgreich entwickelt. Im Zentrum der Restrukturierung stand
dabei die im Jahr 2000 von der Rechtsvorgängerin der Gesellschaft, der EM.TV & Merchandising AG,
begebene Wandelschuldverschreibung über nominal 400 Mio. Euro. Die Umsetzung des sehr komplexen
Restrukturierungskonzepts für diesen Bond stellte in vielerlei Hinsicht ein Novum auf dem deutschen
Kapitalmarkt dar.
Die für die Restrukturierung notwendigen umfangreichen Maßnahmen sowie zahlreiche, das operative
Geschäft betreffende Themen erforderten im Jahr 2004 ein außergewöhnlich großes Engagement des
Aufsichtsrates. Insgesamt fanden acht Sitzungen statt.
Der Aufsichtsrat bildete keine Ausschüsse, da das Gremium lediglich aus drei Mitgliedern besteht.
Der Aufsichtsrat hat die Geschäfte des Vorstands regelmäßig überwacht und mit Rat begleitet. Er befasste sich auf Basis von mündlichen und schriftlichen Berichten des Vorstands regelmäßig und eingehend
mit dem Geschäftsverlauf der Gesellschaft und des EM.TV-Konzerns, den Geschäftsplanungen und den
wesentlichen Geschäftsvorfällen. Mitglieder des Vorstands nahmen an Aufsichtsratssitzungen teil, um
den Aufsichtsräten Bericht zu erstatten und Fragen zu beantworten. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat
nach eigenem Ermessen externe Sachverständige hinzugezogen, insbesondere Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer. Auch zwischen den Sitzungen gab es einen ständigen mündlichen und schriftlichen Kontakt
zwischen den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrates, insbesondere mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden. Soweit zeitlich erforderlich, wurden Entscheidungen des Aufsichtsrates auch zwischen den
Sitzungen im Umlaufverfahren gefasst.
Der Aufsichtsrat der EM.TV AG behandelte im Jahr 2004 vor allem folgendeThemen:
Restrukturierung des EM.TV Konzerns
Der Aufsichtsrat hat sich mit der Restrukturierung des EM.TV Konzerns und insbesondere der Wandelschuldverschreibung aus dem Jahre 2000 gemäß dem Angebot der früheren EM.TV & Merchandising
AG an alle Bondholder vom 24. Dezember 2003 befasst. Im Vordergrund standen dabei die Vorbereitung und Durchführung aller hierfür erforderlichen gesellschaftsrechtlichen Maßnahmen (u. a. die Ausgliederung und Übernahme von Vermögensgegenständen der EM.TV & Merchandising AG, insbesondere
aus dem Geschäftsbereich Entertainment gegen eine Kapitalerhöhung der Gesellschaft, die Übertragung von Vermögenswerten der früheren EM.TV & Merchandising AG aus dem Geschäftsbereich Sport
auf die Gesellschaft gegen Übertragung einer Optionsanleihe in Höhe von 50 Mio. Euro, die Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die Gesellschaft mit der insbesondere der Restbestand der
10 Bericht des Aufsichtsrats
vorgenannten Wandelschuldverschreibung und mittelbar die Beteiligung an der Tele München Gruppe auf
die Gesellschaft überging sowie die Vornahme der entsprechenden Nachgründungsprüfungen). Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 5. März 2004 allen Transaktionen und Vereinbarungen zugestimmt,
die zur Durchführung der vorgenannten Maßnahmen erforderlich waren.
Portfoliomaßnahmen
Der Aufsichtsrat befasste sich insbesondere mit der Vereinbarung zwischen der Gesellschaft, der Junior.TV
GmbH & Co. KG und der KirchMedia GmbH & Co. KGaA i. In. über die Einigung hinsichtlich wechselseitiger Forderungen und Ansprüche („Kirch-Settlement“), in deren Zuge EM.TV die restlichen 50 Prozent der
Anteile an der Junior.TV GmbH & Co. KG erwarb. Ein weiteres wichtiges Thema waren die Verhandlungen
über den Verkauf der Anteile an der Tele München Gruppe, gehalten von der EM.TV Beteiligungs GmbH
& Co. KG, einem 100-Prozent-Tochterunternehmen der Gesellschaft, die im Dezember 2004 mit einer
Gesellschaft des bisherigen Mitgesellschafters zum Abschluss gebracht wurden.
Ansprüche gegen frühere Organmitglieder
In den Beratungen des Aufsichtsrats nahmen die Prüfungen von Vorstand und Aufsichtsrat zu Ansprüchen
der Gesellschaft gegen frühere Organmitglieder einen breiten Raum ein. Dabei ließ sich der Aufsichtsrat
regelmäßig von den beauftragten externen Gutachtern über den Stand der Prüfungen informieren. Das
Kontrollgremium fasste auf der Basis eines Gutachtens einer renommierten Rechtsanwaltskanzlei einstimmig den Beschluss, Schadenersatzansprüche gegen frühere Mitglieder des Vorstands der EM.TV &
Merchandising AG, geltend zu machen. Die Ansprüche beruhen auf Fehlverhalten im Zusammenhang
mit dem Erwerb der Formel 1-Beteiligung im Jahr 2000. Der Vorstand wiederum beschloss, Ansprüche
gegen den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden geltend zu machen.
Am 13. Oktober 2004 hat die EM.TV AG demgemäß beim Landgericht München I Klage gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden Thomas Haffa, den früheren stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden
Florian Haffa und den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Nickolaus Becker in einer Größenordnung
von knapp 200 Millionen Euro eingereicht. Weitere ehemalige Organmitglieder, bei denen die Gesellschaft
nicht den Schwerpunkt der Veranwortungsbeiträge sieht, haben Verjährungsverzichtserklärungen abgegeben und werden deshalb derzeit nicht in die Klage einbezogen.
Über diesen Vorgang hinaus hat der Aufsichtsrat im Berichtsjahr über weitere Sachverhalte beraten, die
möglicherweise ebenfalls Schadensersatzansprüche gegen frühere Organmitglieder begründen könnten
und, soweit erforderlich, den Eintritt der Verjährung durch geeignete Maßnahmen verhindert.
Operatives Geschäft
Der Aufsichtsrat hat sich im Jahr 2004 mit den strategischen Planungen für die beiden Kerngeschäftsfelder Sport und Unterhaltung beschäftigt. Dabei standen die voraussichtlichen Entwicklungen der Märkte
in den beiden Segmenten und die Prüfung von strategischen Handlungsoptionen im Vordergrund mit
11
dem Ziel, die Marktposition von EM.TV auszubauen und die Ertragskraft des Konzerns zu erhöhen. Desweiteren hat der Aufsichtsrat das Budget der Gesellschaft gebilligt, den Risikobericht mit dem Vorstand
diskutiert sowie – zusammen mit dem Vorstand – die gesetzlich erforderliche Corporate Governance
Erklärung abgegeben.
Die mit der Abschlussprüfung beauftragte PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat den Jahresabschluss der EM.TV AG, den Konzernabschluss sowie den mit dem
Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2004 geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der
Lagebericht wurden zusammen mit den Berichten des Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrates mit ausreichender Frist übermittelt. Die Prüfer berichteten dem Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 18. März 2005 über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Der Aufsichtsrat prüfte die
Abschlüsse von AG und Konzern sowie den mit dem Lagebericht zusammengefassten Konzernlagebericht eingehend und nahm die Ergebnisse des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis. Der Aufsichtsrat erhob nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände gegen den Jahresabschluss und den Konzernabschluss. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und
den Konzernabschluss der Gesellschaft. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
In der Hauptversammlung am 5. März 2004 und in der Aufsichtsratssitzung vom gleichen Tage wurden
die Gremien der EM.TV AG im Ergebnis entsprechend der bisherigen Zusammensetzung von Vorstand
und Aufsichtsrat der EM.TV & Merchandising AG zusammengesetzt: der Vorstand mit dem Vorsitzenden
Werner E. Klatten und den Mitgliedern Rainer Hüther und Dr. Andreas Pres; der Aufsichtsrat mit dem
Vorsitzenden Dr. Bernd Thiemann, dem stellvertretenden Vorsitzenden Prof. Roland Berger sowie
Dr. Andreas Meissner.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Restrukturierung verfügt der EM.TV Konzern über ein gesundes operatives Geschäft, eine solide Kapital- und Finanzierungsbasis und gute Zukunftsaussichten. Die Sanierungsleistung, die vom Kapitalmarkt, den Medien und der breiten Öffentlichkeit ausdrücklich anerkannt
und gewürdigt wurde, ist das Resultat des Engagements des Vorstands und aller Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Gesellschaft. Der Aufsichtsrat zollt ihnen für diese hervorragende Leistung Anerkennung
und Respekt.
Im März 2005
Der Aufsichtsrat der EM.TV AG
Dr. Bernd Thiemann, Vorsitzender des Aufsichtsrats
12
>>EM.TV will für seine Investoren eine nachhaltige Rendite erwirtschaften und sich
ihnen gegenüber transparent, kosteneffizient und generell verantwortungsbewusst
darstellen.<<
13
14 Die Aktie der EM.TV AG
Nach der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die heutige EM.TV AG wurde der Handel mit der „alten EM.TV-Aktie“ eingestellt. Der Handel mit der neuen Aktie
der EM.TV AG wurde am 27. April 2004 mit einer Erstnotiz von 3,70 Euro aufgenommen.
Die Aktie der EM.TV AG
Die Entwicklung des Kapitalmarktes
Seit der Neunotierung der EM.TV-Aktie entwickelten sich die deutschen Kapitalmärkte überwiegend
positiv. Der SDAX konnte bis zum Jahresende um 7,2 Prozent auf 3.144 Punkte zulegen, wohingegen
der Prime Media Index um 11,3 Prozent auf 155,5 Punkte fiel.
Die Entwicklung der neuen EM.TV-Aktie
Im Zeitraum von der Neunotierung bis Mitte Mai 2004 sank die Aktie bei anfänglich hohen Handelsvolumina auf einen Xetra-Kurs von 1,94 Euro. In dieser Phase trennten sich erwartungsgemäß insbesondere
ehemalige Bondholder von ihren Aktien, die sie im Rahmen der Restrukturierung erhaltenen hatten. Danach erholte sich der Kurs bei geringen Handelsvolumina kurzzeitig, um anschließend nochmals bis Mitte
August 2004 auf den Jahrestiefstkurs von 1,89 Euro zu sinken. In der Folge stieg die Aktie bei hohen
Kursschwankungen kontinuierlich und erreichte Anfang Dezember einen Kurs von 2,99 Euro bevor anschließend eine Seitwärtsbewegung einsetzte. Begleitet wurde dieser positive Kurstrend unter anderem
durch weitere positive Nachrichten aus den operativen Bereichen und positive Quartalsergebnis. Der
Aktienkurs der EM.TV-Aktie schloss am 31. Dezember 2004 bei 2,87 Euro.
Das Grundkapital der EM.TV AG belief sich per 31. Dezember 2004 auf rund 65,6 Mio. Euro. Davon hielt
die EM.TV AG 17,3 Mio. eigene, nicht stimmberechtigte Aktien, wovon 15,6 Mio. Aktien zur Bedienung
von Zertifikaten reserviert sind, die die Aktionäre der früheren EM.TV & Merchandising AG im Rahmen
der Verschmelzung auf die EM.TV AG erhalten hatten. Nach Abzug der eigenen, nicht stimmberechtigten
Aktien und unter Berücksichtigung von Aktien aus Zertifikats- und Optionsausübungen, deren Eintragung
im Handelsregister zum 31. Dezember 2004 noch ausstand, ergibt sich eine Anzahl von rund 49,3 Mio.
Aktien im Umlauf.
Investor Relations-Aktivitäten
Oberstes Ziel der Investor Relations-Aktivitäten von EM.TV ist es, nach der langen Phase der Restrukturierung das Vertrauen der Investoren und der Öffentlichkeit in das Unternehmen wieder zu stärken.
Dazu wird EM.TV in Veröffentlichungen die Finanzzahlen, Geschäftsvorgänge und Unternehmensstrategie
so zeitnah und transparent wie möglich darstellen. Die Investor Relations-Aktivitäten begleiten dieses
Bestreben unter anderem durch Conference Calls am Tag der Veröffentlichung von Jahresabschlussbzw. Quartalsberichten. Die Ergebnisse für das dritte Quartal wurden auf dem Deutschen Eigenkapitalforum 2004 vor Investoren und Analysten vor Ort sowie über das Internet präsentiert. Darüber hinaus
steht Investor Relations interessierten Investoren und insbesondere Analysten für weitere Informationen
jederzeit zur Verfügung. Ziel ist ferner, die „Research Coverage“ durch Analysten zu verbreitern. Umfangreiche Informationen zur EM.TV AG stehen auf unserer Homepage zur Verfügung.
15
Xetra-Schlusskurse der EM.TV-Aktie im Vergleich zu SDAX und Prime Media
Indizes zum Vergleich indexiert auf den EM.TV-Schlusskurs vom 27. April 2004 (Tag der Neunotierung)
120%
120%
SDAX
110%
110%
Prime Media
EM.TV AG
100%
90%
90%
80%
80%
70%
70%
60%
60%
27. Apr.
27. Apr.
18. Mai
18. Mai.
8. Jun.
8. Jun.
29. Jun.
29. Jun.
20. Jul.
20. Jul.
10. Aug.
10. Aug.
31. Aug.
31. Aug.
21. Sep.
21. Sep.
12. Okt.
12. Okt.
2. Nov.
2. Nov.
23. Nov.
23. Nov.
14. Dez.
14. Dez.
Aktionärsstruktur zum 31. Dezember 2004
Verteilung des Grundkapitals
Centaurus Capital LP
Constant Ventures B.V.
5,57%
7,40%
Eigene Aktien
26,39%
Streubesitz
60,64%
Verteilung der Stimmrechte
7,42%
Centaurus Capital LP
9,85%
Constant Ventures B.V.
82,73%
Streubesitz
Informationen zur EM.TV-Aktie zum 31. Dezember 2004
ISIN
DE000 914720 7
Segment
Prime Standard
Indizes
SDAX, Prime Media Index
Bloomberg/Reuters
EV4 GR/EV4G.DE
Aktienkurs
2,87 Euro
Jahreshöchstkurs/Jahrestiefstkurs
3,70 Euro/1,89 Euro
Grundkapital
65,62 Mio. Euro
Aktien im Umlauf
49,28 Mio. Stück
Potentielle Aktien aus ausgegebenen Optionen
> Zertifikate Serie 1 (Basispreis 2,50 Euro bis 18. April 2006)
> Zertifikate Serie 2 (Basispreis 3,50 Euro bis 18. April 2008)
> Optionen zur Optionsschuldverschreibung (Basispreis 1,00 Euro bis 30. März 2006)
> Sonstige (Mitarbeiterbeteiligungsprogramme/Wandelschuldverschreibung)
Marktkapitalisierung (basierend auf Aktien im Umlauf)
7,78
7,80
4,32
0,38
Mio. Stück
Mio. Stück
Mio. Stück
Mio. Stück
141,44 Mio. Euro
16 Unternehmensstrategie
Die EM.TV AG ist im Rahmen der Restrukturierung aus der EM.TV & Merchandising AG
hervorgegangen. Seit 2003 verfolgt die Gesellschaft mit den beiden Segmenten Sport
und Unterhaltung eine 2-Säulen-Strategie.
Unternehmenstrategie
Sport
Als EM.TV im April 2002 die europäischen Vermarktungsrechte im Merchandising an der FIFA FussballWeltmeisterschaft Deutschland 2006TM erwarb, war der Grundstein für den Aufbau des Geschäftsbereichs
Sport gelegt.
In den folgenden Jahren wurde diese Säule kontinuierlich ausgebaut. So erwarb EM.TV im Frühjahr 2003
mittelbar 100 Prozent an der PLAZAMEDIA GmbH TV & Film Produktion, Deutschlands größtem TV-Produktionsdienstleister im Sportbereich. Gemeinsam mit der KarstadtQuelle New Media AG und dem
Schweizer Sportinvestor Dr. h.c. Hans-Dieter Cleven beteiligte sich EM.TV Mitte 2003 darüber hinaus an
dem Fernsehsender DSF Deutsches SportFernsehen GmbH sowie an Deutschlands führender OnlineSport-Plattform Sport1 GmbH. Im Februar 2005 erwarb EM.TV die bislang von der KarstadtQuelle New
Media AG und Dr. Cleven gehaltenen Anteile an DSF und Sport1. Nach Genehmigung durch die östereichische Kartellbehörde, sowie die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) und die Kommission
zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) wird EM.TV alleiniger (mittelbarer) Gesellschafter
der beiden Sportgesellschaften sein.
Mit den Vermarktungsrechten an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006TM und den Beteiligungen an
DSF, PLAZAMEDIA und Sport1 ist EM.TV in der Lage, im Bereich Sport die gesamte mediale Wertschöpfungskette, von der Vermarktung des originären Lizenzrechts über die Produktion und Umsetzung bis
hin zur Distribution über die eigene TV- und Online-Plattform, abzudecken.
17
Unterhaltung
Das Segment Unterhaltung umfasst die Produktion von hochwertigen Kinder- und Jugendprogrammen,
den weltweiten Handel mit TV-Rechten sowie die Vermarktung von Home Entertainment und Merchandising-Rechten. Die Programmbibliothek des Unternehmens zählt im Kinder- und Jugendbereich zu den
größten der Welt. Sie umfasst Klassiker wie Die Biene Maja, Wickie und die starken Männer und Heidi,
aber auch Neuproduktionen wie Die Gruselschule und die dritten TV-Staffeln von Blinky Bill, Flipper &
Lopaka und Tabaluga.
Mit diesem umfangreichen Rechteportfolio, der gewachsenen Programm- und Vermarktungskompetenz
sowie ihrer Tochtergesellschaft Junior.TV und einer Reihe von Koproduktionsgesellschaften bildet EM.TV
die gesamte Wertschöpfungskette ab. Ferner betreibt Junior.TV einen eigenen Pay-TV-Kanal, der u. a. über
Premiere in Deutschland und Österreich sowie über Swisscom Broadcast und Cablecom in der Schweiz
verbreitet wird. Im Free-TV ist die Marke Junior weltweit mit eigenen Programmfenstern (sog. „Junior branded blocks) vertreten.
Für die weltweite Vermarktung der Bibliothek unterhält EM.TV ein Netzwerk von Beteiligungen in Frankreich, Italien, Spanien, Holland und Australien sowie Partnerschaften, z. B. in Mexiko für die Märkte
Mittel- und Lateinamerikas.
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>>EM.TV will mit seinen Produkten die Interessen und emotionalen Bedürfnisse seiner
Endkunden oder seiner Fernsehzuschauer erfüllen. Diese Produkte müssen kreativ,
emotional, qualitativ “state of the art” und inhaltlich integer sein.<<
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20 Berichte der Geschäftsfelder Sport
Berichte der Geschäftsfelder
Sport
DSF
Seit dem Sendestart am 1. Januar 1993 bereichert das DSF die deutsche Medienlandschaft mit dem
größten Sportangebot im Free-TV. Das DSF hat sich zu einer der profilstärksten TV-Stationen entwickelt
und ist mit einem Bekanntheitsgrad von über 95 Prozent in der deutschen Medienlandschaft fest etabliert. Hochwertiger Live- und Premium-Sport und die journalistisch fundierte Berichterstattung sind die
tragenden Säulen der Positionierung des DSF.
DSF erzielt Rekordergebnis im Jahr 2004
Im Fokus des Jahres 2004 standen bei DSF der konsequente Ausbau des Kerngeschäfts durch Investitionen in attraktive Sportrechte und die Verbesserung der Ertragslage. Unter der Führung des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Rainer Hüther und des Geschäftsführers Thomas Deissenberger konnte der
Sender sein bestes Geschäftsergebnis seit Bestehen erzielen und wies, nach einem leichten Verlust im
Vorjahr, 2004 ein deutlich positives operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 8,1 Mio. Euro (Einzelabschluss
nach HGB) aus.
Die Umsatzerlöse konnte DSF 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 30,3 Prozent auf 107,4 Mio. Euro
(Einzelabschluss nach HGB) steigern. Das gegenüber dem Gesamtmarkt (1 Prozent) deutlich überdurchschnittliche Wachstum basierte auf der positiven Entwicklung der beiden wesentlichen Umsatzträger:
So hat das DSF entgegen dem allgemeinen Markttrend bei klassischen Werbeerlösen im Vergleich zum
Vorjahr um 26,9 Prozent zulegen können. Mit der zweiten Säule T-Commerce (DRTV und interaktive Mehrwertdienste) verzeichnete der Sender gar ein Plus von 56,5 Prozent gegenüber 2003. Das Verhältnis
zwischen klassischen Werbeerlösen und den Umsätzen aus T-Commerce lag im Jahr 2004 bei 57 zu 43
Prozent.
Renommierte Kooperations- und Werbepartner
Im Gesamtjahr 2004 konnte das DSF im Bereich klassische Werbung und Sonderwerbeformen die Partnerschaften mit bedeutenden Kunden wie Telekom, Hasseröder, betandwin, Krombacher, DWS und
Erdinger Weißbräu verlängern. Darüber hinaus gewann das DSF zahlreiche namhafte Neukunden wie z.B.
die Audi AG als Kooperationspartner in der Sendung Doppelpass – die Krombacher Runde, oder TV Movie
als Gewinnspielpartner bei den Bundesliga-Formaten am Sonntag. Auch auf dem Gebiet der „Vernetzung“
ging das DSF neue Wege: Mit neuen Formaten wie Kreisklasse – die Fußballshow mit Suzuki Automobile
(u. a. für die Kunden Suzuki und PlayStation) sowie FC Bayern – das T-Com Magazin (u. a. für T-Com,
Paulaner, die HypoVereinsbank und oddset) bot das DSF im Berichtszeitraum die gesamte Bandbreite im
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Bereich Cross-Media. Ein weiterer Schwerpunkt war der Ausbau der B2C-Aktivitäten: z. B. durch interaktive Mehrwertdienste wurde der Zuschauer stärker eingebunden.
Leichte Marktanteilssteigerung im Gesamtjahr trotzt Fußball-EM und Olympia
Im TV-Jahr 2004 wurde Sport im Fernsehen wesentlich mehr genutzt als im Zeitraum 2003. So hat der
TV-Zuschauer (Zuschauer gesamt) im Berichtszeitraum 2004 durchschnittlich 90 Stunden Sport gesehen,
im Vorjahr waren es lediglich 74 Stunden. Davon entfielen durchschnittlich zehn Stunden Sport auf das
DSF. Trotz der starken Konkurrenz durch die Großereignisse Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele bei den öffentlich-rechtlichen Sendern konnte das DSF seinen Marktanteil im Berichtszeitraum in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre von 1,8 auf 1,9 Prozent leicht ausbauen. Bei den
Zuschauern gesamt bestätigte das DSF mit 1,1 Prozent den Wert des Vorjahres.
22 Berichte der Geschäftsfelder Sport
Auch mit seinem Teletext-Angebot war DSF im Berichtsjahr sehr erfolgreich und verzeichnete mit einem
Marktanteil in Höhe von 4,8 Prozent (Zuschauer gesamt) eine Steigerung um 32 Prozent gegenüber 2003
(3,6 Prozent). Gegenüber 1,2 Millionen im Vorjahr nutzten im Jahr 2004 täglich 1,4 Millionen Zuschauer
dieses Angebot. Dies entspricht einer Steigerung um 16 Prozent.
Zudem investierte das DSF im Berichtszeitraum stark in sein Programm und erwarb die Exklusivrechte
am Tennisturnier in Wimbledon, an den EM- und WM-Turnieren der Basketball-Nationalmannschaft und
an der Tour de Suisse (jeweils für die nächsten drei Jahre). Mit „British Sports“ – u. a. Dart, Billard,
Snooker und Bowling – nahm das DSF eine neue Programmfarbe in sein Portfolio auf, die sich beim Zuschauer schnell etablierte. So verzeichnete der Sender mit der Übertragung der Dart-WM im Dezember
2004 Spitzenreichweiten von bis zu 840.000 Zuschauern.
Top-Reichweiten des Gesamtjahres mit Handball-EM und Bundesliga – Der Sonntag
Das Quotenhighlight erzielte das DSF 2004 mit dem Finale der Handball-EM der Männer am 1. Februar
(4,44 Millionen Zuschauer im Schnitt und 5,23 Millionen Zuschauer in der Spitze). Mit diesen Zuschauerzahlen und Marktanteilen von 16,6 Prozent (Zuschauer gesamt) bzw. 22,5 Prozent in der Kernzielgruppe
verzeichnete das DSF die bislang zweitbeste Reichweite seit Senderbestehen. Die zweitbeste Reichweite
des Gesamtjahres 2004 erzielte das DSF mit Bundesliga – Der Sonntag am 25. April: Im Schnitt verfolgten 3,48 Millionen Zuschauer die Zusammenfassung der Sonntagsspiele im DSF (Marktanteil Männer
14 bis 49 Jahre: 12,7 Prozent). Bundesliga – der Sonntag belegte auch Platz 3 im Reichweiten-Ranking
2004: Am 13. Spieltag der Bundesliga-Saison 2004/2005 sahen vier Millionen Zuschauer (Zuschauer
gesamt) in der Spitze und durchschnittlich 3,44 Millionen das Erstliga-Format im DSF. Dies entsprach
einem Marktanteil von 10,4 Prozent (Zuschauer gesamt) bzw. 12,7 Prozent (Männer 14 bis 49 Jahre). Mit
der Fußball-Bundesliga hat sich das DSF im „relevant set“ der Zuschauer deutlich positioniert. Somit hat
sich der Erwerb der Bundesliga-Rechte bis zur Saison 2005/2006 als erfolgreiche Investition erwiesen.
Besonders positiv entwickelten sich im Gesamtjahr 2004 auch die Hattrick-Formate – seit der Saison
2002/2003 stiegen die Reichweiten kontinuierlich: Im Gesamtjahr steigerte Hattrick – Die 2. Bundesliga
am Sonntag mit 1,15 Mio. Zuschauern (Zuschauer gesamt) im Schnitt die Reichweite aus 2003 (0,81
Millionen Zuschauer) um insgesamt 42 Prozent. Hattrick am Freitag erhöhte seine Reichweite im
Gesamtjahr 2004 gegenüber 2003 um 13 Prozent (2004: 0,75 Millionen Zuschauer gegenüber 0,66
Millionen Zuschauer im Jahr 2003), das Live-Spiel am Montag steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um
fünf Prozent (1,17 Millionen im Jahr 2004 versus 1,11 Millionen im Vorjahr).
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Sport1
Sport1.de ging im Jahr 1999 aus einem Joint-Venture von DSF online, ran.de, Sportbild.de und der damaligen Sport1 hervor. Das Internet-Angebot des DSF hat sich Sport1 im Jahr 2004 zur attraktivsten interaktiven Sportplattform in Deutschland entwickelt. Zu den wesentlichen Geschäftsfeldern der Sport1
GmbH zählt neben Werbebuchungen der Vertrieb von Sport-Inhalten sowie E-Commerce und Paid-Content.
Insofern hat sich Sport1 über die aktuelle Berichterstattung hinaus mittlerweile als zentraler MultimediaSportdienstleister etabliert.
Fokussierung auf das Kerngeschäft und Portfoliobereinigung
Nach der in 2003 abgeschlossenen Restrukturierung stellte das neue Management unter der Führung
von Jörg Wacker, der mit Wirkung zum 1. Januar 2004 zum Geschäftsführer der Sport1 GmbH bestellt
wurde, das Geschäftsjahr 2004 ganz ins Zeichen der Konzentration auf die Kerngeschäftsfelder Media
Sales und den Vertrieb von Sportinhalten sowie einer konsequenten Portfoliobereinigung.
So trennte sich Sport1 im ersten Halbjahr 2004 von dem Geschäftzweig „Games und Community“, der
unter anderem für die Entwicklung neuer Spiele zuständig war, und ging Partnerschaften mit externen
Unternehmen ein, die seither diese Portale betreiben. Für den Bereich „Online-Spiele“ wurde eine Vereinbarung mit dem Hamburger Spieleentwickler Intenium und für das Portal „Mobile“ mit den Telekommunikationsunternehmen Debitel und Midray geschlossen.
Break Even im Jahr 2004 – Erfolgreichstes Geschäftsjahr seit Gründung
Die klare inhaltliche Fokussierung und die veränderte, deutlich straffere Unternehmensstruktur der Sport1
trugen erheblich zur positiven Ergebnisentwicklung der Sport-Online-Plattform bei. So konnte Sport1 im
Jahr 2004 seinen Umsatz um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 8,9 Mio. Euro (Einzelabschluss
nach HGB) steigern und erwirtschaftete erstmals ein positives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 0,2 Mio. Euro
(Einzelabschluss nach HGB). Damit verzeichnete Deutschlands führendes Sport-Online-Portal im vergangenen Jahr das erfolgreichste Geschäftsjahr seit seiner Gründung.
24 Berichte der Geschäftsfelder Sport
Massive Reichweitensteigerungen – Ausbau der Marktführerschaft
Sport-Großereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft in Portugal oder die Olympischen Spiele in
Athen sorgten dafür, dass sich der Sport-Online-Markt im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gut entwickelte und Sport zu den am stärksten gefragten Inhalten überhaupt zählte. Die erfolgreiche Umsetzung
u. a. auch dieser beiden Großevents auf Sport1 bildete die Grundlage für die Reichweitensteigerung über
45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit manifestierte Sport1 seine Rolle als Branchenführer unter
den deutschsprachigen Sport-Websites. Insgesamt erzielte das Angebot im Berichtszeitraum eine Reichweite von 125,4 Millionen Visits (Besuche) und über 862 Millionen Page-Impressions (Seitenabrufe). Im
August 2004 erzielte Sport1 mit 12,8 Mio. Visits die höchste Besucherzahl in der Unternehmensgeschichte.
Cross-Media-Konzept mit E-Plus und Adidas
Die ausgezeichneten Zugriffszahlen waren auch für das zunehmende Interesse an Cross-Media-Konzepten verantwortlich. So konnte Sport1 im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2004 gemeinsam
mit dem Telekommunikationsanbieter E-Plus eine bundesweite Cross-Promotion-Kampagne realisieren.
Ein gemeinsam mit E-Plus entwickeltes multimediales Kommunikationskonzept mit Rudi Völler als Testimonial und eine von der Sport1 neu konzipierte Java-Live-Ticker-Applikation waren die Basis für das erfolgreiche Projekt. Weitere Beispiele für diese innovativen und aufmerksamkeitsstarken Sonderwerbeformen, die auch Kunden wie Nike, Vodafone, Ebay, T-Com, Toyota, Dr. Oetker, Krombacher, Suzuki oder
McDonald’s nutzten, waren im Berichtszeitraum die Adidas-Kampagnen zur Markteinführung des roten
Trikots der Fußball-Nationalmannschaft sowie zum Launch des Fußballschuhs F50+, im Rahmen derer
sich die ganze Sport1-Homepage für einen Tag im „Look&Feel“ der jeweiligen Kampagne zeigte.
Launch Fussball.de – weltweit größter Ergebnisdienst im Amateurfußball
In Kooperation mit der SIS Sportmarketing GmbH, einem Unternehmen, an dem unter anderem die DFBMedien GmbH beteiligt ist, konzipierte Sport1 die neue Internetplattform Fussball.de. Seit dem Launch
am 1. Juli 2004 bietet Sport1 unter der Internet-Adresse www.fussball.de den weltweit größten Ergebnisdienst im Amateurfußball.
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26 Berichte der Geschäftsfelder Sport
PLAZAMEDIA
PLAZAMEDIA ist einer der führenden Full-Service-Dienstleister für TV und Neue Medien und Deutschlands
größter Sport-TV-Produzent. Mit den Geschäftsbereichen Außenproduktion, Studioproduktion, Postproduktion sowie Sendeabwicklung bietet PLAZAMEDIA sämtliche TV-Produktions-Dienstleistungen aus
einer Hand und produziert jährlich bis zu 80.000 Programmstunden. Auf über 3.000 qm2 Studiofläche
werden bekannte TV-Formate unter anderem für Sat.1, RTL II, Super RTL, Disney Channel, Tele5 oder
9Live sowie sämtliche Studioformate für das DSF hergestellt. Mit der Produktion der Konferenzkanäle
für die Fußball-Bundesliga und die Champions League auf der digitalen Pay-TV-Plattform Premiere sowie
den Mehrkanal-Übertragungen der Formel 1 setzt PLAZAMEDIA Maßstäbe in der Übertragungstechnik.
Leichte Marktverbesserung
Im Vergleich zum Jahr 2003 hat sich die Auftragslage von PLAZAMEDIA leicht verbessert, da Sender
und Produzenten wieder neue Formate entwickelten und Rechte erwarben. Durch die langfristigen Produktionsrahmenverträge mit Premiere und DSF konnte insgesamt eine gute Auslastung erzielt werden.
Darüber hinaus wurde das Kunden-Portfolio der PLAZAMEDIA u. a. durch die Produktion von Formaten
im Bereich interaktiver Mehrwertdienste im Studiosegment ausgebaut. Durch Investitionen in neue Technologien wie in die Sendeabwicklung, die mit dem Ausbau der Digitalisierung der Kabelnetze in Deutschland eine neue Dynamik und damit eine hohe Bedeutung für PLAZAMEDIA erfährt, und dem Start von
HDTV-Produktionen wurde zudem die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gestärkt.
Der Verlust des Auftrages zur Produktion des Basissignals für die 1. und 2. Fußball-Bundesliga ab der
Saison 2004/2005 konnte PLAZAMEDIA durch den Eintritt in internationale Märkte weitgehend kompensieren: Im Auftrag von Premiere Österreich produziert PLAZAMEDIA als Generalunternehmer seit Beginn
der Saison 2004/2005 sämtliche Fußballspiele der T-Mobile Bundesliga und der Red Zac Erste Liga.
Insgesamt verlief das Geschäftsjahr 2004 für PLAZAMEDIA sowohl auf Ertrags- wie Umsatzseite sehr
erfolgreich. So erzielte PLAZAMEDIA einen Umsatz in Höhe von 75,6 Mio. Euro (Einzelabschluss nach
HGB) und erwirtschaftete ein positives operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 11,2 Mio. Euro (Einzelabschluss nach HGB).
Ausbau der Geschäftsführung
Im Zuge des Ausbaus der Geschäftsaktivitäten verstärkt Peter Grab seit Mai 2004 als zweiter Geschäftsführer für die Bereiche Innen- und Außenproduktion sowie Technologie das Management des Produktionsdienstleisters. Florian Nowosad ist seit 1998 Geschäftsführer und seit 2002 Vorsitzender der Geschäftsführung. Peter Grab arbeitete zuletzt für die RTL Group in London und war von 2001 bis Mitte 2003 als
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Geschäftsführer für das Produktionsgeschäft der SZM Studios GmbH verantwortlich, einer Tochtergesellschaft der ProSiebenSat.1 Media AG.
Außenproduktion
Das Kerngeschäft der Außenproduktion ist die produktionstechnische Gesamtorganisation und Übertragung von nationalen und internationalen Großveranstaltungen mit dem Schwerpunkt Sport. Der größte
Kunde ist in diesem Bereich weiterhin PREMIERE Deutschland: Champions-League (u. a. das Finale in
der Arena auf Schalke in Dolby Digital), Leitungsführung bei der Fußball-Bundesliga, UEFA Intertoto Cup,
Formel 1, Eishockey und die Basketball-Bundesliga sind die wesentlichen seriellen Veranstaltungen der
Pay-TV-Plattform, die alle von PLAZAMEDIA produziert wurden. Im Rahmen der Euro 2004 in Portugal
hat PLAZAMEDIA die gesamte Produktion und technische Organisation für das DSF übernommen und
täglich zwei Stunden live produziert. Jeden Sonntag erfolgten Produktionen über die 1. und 2. FußballBundesliga und jeden Montag das Live-Spiel der 2. Fußball-Bundesliga. Hinzu kamen für das DSF auch
die Spitzenbegegnungen der Handball-Bundesliga sowie Spiele der Basketball-Nationalmannschaft im
Rahmen der Qualifikation zur EM 2005 in Serbien.
28 Berichte der Geschäftsfelder Sport
Über die Sportproduktionen hinaus realisierte PLAZAMEDIA im Berichtszeitraum auch verstärkt IndustrieGroßveranstaltungen u. a. für die ThyssenKrupp AG oder im Auftrag von BMW die Produktion der Kieler
Woche.
Deutschland-Premiere: Erste HDTV-Übertragung eines Fußball-Bundesliga-Spiels
Am 28. März 2004 zeigte PLAZAMEDIA zusammen mit seinem Partner Alfacam N.V., Belgien, erstmals
ein Fußball-Bundesliga-Spiel live in HDTV (High Definition) und machte damit die Qualität der fünffach
höheren Auflösung im Vergleich zur derzeitigen Produktionsnorm SD (Standard Definition) sichtbar. Damit setzte PLAZAMEDIA wichtige Impulse im Hinblick auf die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™,
für die HDTV der Produktionsstandard sein wird.
Mit dem Handy auch auf internationalen Märkten am Ball bleiben
Fußball bildet auch weiterhin die Speerspitze im Bereich Neue Medien: So produzierte PLAZAMEDIA im
Auftrag von T-Online sämtliche Video- und Bildsequenzen der 1. und 2. Fußball-Bundesliga für das Internet und mobile Endgeräte. Erstmals erwarb PLAZAMEDIA auch internationale Online- und Mobile-Rechte
an der Fußball-Bundesliga.
Ausbau der Studioproduktionen
PLAZAMEDIA gelingt es zunehmend, als Produktionsunternehmen neben Sport auch in anderen Programmsegmenten Fuß zu fassen. Im Entertainment-Sektor produzierte PLAZAMEDIA im Auftrag der
Entertainment Factory Film- und Fernsehproduktions GmbH TRAMITZ and friends für ProSieben sowie
im Auftrag der Constantin Film AG eine weitere Staffel von Hausmeister Krause für Sat.1. Die Janus TV
GmbH beauftragte die PLAZAMEDIA mit der Produktion der Spielsendung X-TIERIA.
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EM.TV vermarktet in Europa exklusiv die
Merchandising-Rechte an der FIFA FussballWeltmeisterschaft 2006™
Seit dem Erwerb der europäischen Vermarktungsrechte im Merchandising an der FIFA WM 2006™ im
April 2002 ist die EM.TV AG im Auftrag des Weltfußballverbandes FIFA als „Licensing Representative“
exklusiv im europäischen Raum tätig. Die Vermarktungsstrategie von EM.TV beschränkt sich nicht nur
auf die Vergabe von Lizenzrechten an der FIFA WM 2006™, sondern sieht darüber hinaus auch Kooperationen mit Lizenznehmern aus Produktion und Vertrieb vor, mit Hilfe derer gleichzeitig der Einzelhandel
bei der Integration von Offiziellen Lizenzprodukten unterstützt wird.
18 Lizenznehmer im Jahr 2004 akquiriert – Vermarktungsstrategie erfolgreich
Im Jahr 2004 konnte die EM.TV AG insgesamt 18 Lizenznehmer in den unterschiedlichsten Produktkategorien akquirieren und damit dokumentieren, dass ihre Strategie, möglichst frühzeitig mit der Vermarktung dieses bedeutenden Sport-Ereignisses zu beginnen und sich dabei auf ausgewählte Lizenznehmer
mit einem vielfältigen Produkte-Portfolio zu konzentrieren, erfolgreich ist.
Unter den im Jahr 2004 geschlossenen Lizenzverträgen sind die Vereinbarung mit der Tramondi Werbung
AG und der Mondo S.p.A. über die Exklusivlizenz an non-branded Bällen und insbesondere die Vereinbarung mit Bertelsmann hervorzuheben. Der Medienkonzern erwarb als exklusiver Print-Lizenzpartner das
Recht, die offiziellen Publikationen für die FIFA WM 2006™ im deutschsprachigen Raum herzustellen und
zu vertreiben. Dabei wird es sich um das größte Verlagsprogramm handeln, das es jemals zu einer FIFA
Fussball-Weltmeisterschaft™ gegeben hat. Das breite Spektrum sieht mittlerweile rund 65 Print- und Spieleprodukte vor. Die ersten Printprodukte wurden bereits im Herbst 2004 veröffentlicht.
Eröffnung der ersten Offiziellen FIFA WM 2006™ Shops
Im dritten Quartal eröffnete der Warenhaus- und Versandhandelskonzern KarstadtQuelle AG in den Austragungsorten die ersten der insgesamt über 300 Offiziellen FIFA WM 2006™ Shops. Damit konnte EM.TV
die erfolgreiche Umsetzung der innovativen Vermarktungsstrategie, zunächst auf den konsequenten Ausbau der Distributionskanäle zu setzen, unter Beweis stellen.
30 Berichte der Geschäftsfelder Sport
EM.TV sichert sich Vermarktungsrechte an der Offiziellen Maskottchen TV-Serie
Darüber hinaus beauftragte die FIFA EM.TV im vierten Quartal mit der Produktion und dem Vertrieb der
Offiziellen Maskottchen TV-Serie zur FIFA WM 2006™. Mit der Vereinbarung erwarb EM.TV die weltweiten Vertriebsrechte an der Offiziellen Maskottchen TV-Serie für die Bereiche Free-TV, Pay-TV und Home
Entertainment. Geplant ist eine Realserie mit Puppenanimation, deren Episoden im Umfeld der TV-Übertragung der Spiele sowie im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung zur FIFA WM 2006™ ausgestrahlt werden. Protagonisten der TV-Serie sind das Offizielle Maskottchen GOLEO VI und sein Freund
Pille, die sich im November 2004 in der ZDF-Show Wetten, dass..? erstmals einem Millionenpublikum
präsentierten. Idee und Design für GOLEO VI stammen von dem US-Puppenspezialisten The Jim Henson
Company, der bereits weltbekannte und beliebte Puppenklassiker wie Die Muppet Show und die Sesamstraße produziert hat.
Abbildung: Offizielles Lizenzprodukt GOLEO VI Plüschfigur zur FIFA WM 2006TM. Herstellung unter Lizenz durch die NICI AG
© The Official Emblem, the Official Mascot of the 2006 FIFA World Cup GermanyTM and the FIFA World Cup Trophy are copyrights and trademarks of FIFA. All rights reserved.
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32 Berichte der Geschäftsfelder Unterhaltung
Unterhaltung
Produktion
Beim Einkauf von Programmen und der Beteiligung an Neuproduktionen zeigten sich im Jahr 2004 vor
allem deutsche, aber auch einige europäische TV-Sender noch immer zurückhaltend. Vor diesem Hintergrund ist es für Produzenten besonders wichtig, auf starke, etablierte Programmmarken zu setzen und
diese weiter zu entwickeln bzw. auszubauen. Neben der Produktion von Folgestaffeln kann dies auch
die Adaption einer Zeichentrickserie für die große Leinwand oder die Entwicklung eines TV-Specials sein.
Der Kinofilm zur bekannten Trickfilmserie Flipper & Lopaka, deren Drehbuch EM.TV gemeinsam mit
ihrer 50-Prozent-Tochtergesellschaft Yoram Gross-EM.TV entwickelt hat, ist dafür ein Beispiel. Ähnliche
Projekte sind auch mit anderen bekannten Serienklassikern aus dem umfangreichen Programmportfolio
von Junior und EM.TV denkbar.
Nachdem die dritte Staffel der Tabaluga-Zeichentrickserie zunächst im ZDF Premiere feierte, gingen die
26 neuen Episoden Ende Februar 2004 im KI.KA an den Start. Mit Flipper & Lopaka III setzte EM.TV im
Frühjahr den Koproduktionsvertrag mit dem ZDF und dem australischen Zeichentrickstudio Yoram GrossEM.TV fort. Alle 26 Episoden der Serie werden voraussichtlich im Juni 2005 lieferbar sein. Die Gruselschule, eine Koproduktion von EM.TV, Happy Life, Alphanim und CINAR, wurde am 12. Oktober 2004
erstmals im KI.KA ausgestrahlt. Eine weitere EM.TV-Koproduktion, die dritte Staffel der Zeichentrickserie
Blinky Bill, wurde im November 2004 fertig gestellt. Die 26 neuen Episoden sind seit dem 14. März
2005 im KI.KA zu sehen.
Zu den Programmakquisitionen des Geschäftsjahrs 2004 zählten die 3D-Zeichentrickserie Zoé Kézako
sowie die Teenager-Realserie The Sleepover Club. An beiden Serien hat EM.TV die deutschsprachigen
TV- und Home Entertainment-Rechte erworben. Die deutschen Free-TV-Rechte wurden bereits an das
ZDF lizenziert; im Bereich Home Entertainment übernahm Universal Family Entertainment für EM.TV die
DVD-Auswertung von Zoé Kézako.
Im Dezember 2004 hat EM.TV einen Führungswechsel bei der EM.Entertainment GmbH und ihrer
Schwestergesellschaft Junior.TV GmbH & Co. KG angekündigt. So wird Susanne Schosser, langjährige
Programmdirektorin bei Super RTL, zum 1. April 2005 gemeinsam mit Patrick Elmendorff die Geschäftsführung beider Unternehmen übernehmen. Sie folgt auf Dr. Matthias Schulze, der EM.TV auf eigenen
Wunsch verlassen wird. Als ausgewiesene und erfahrene Programmexpertin soll Susanne Schosser die
Produktionskompetenz von EM.TV weiter ausbauen, das Geschäft im Bereich Home Entertainment vorantreiben und dem Pay-TV-Kanal Junior auf der Abo-TV-Plattform Premiere zusätzliche Impulse verleihen.
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TV Sales
Im Geschäftsfeld TV Sales zeigte sich im Berichtsjahr, dass internationale TV-Sender wieder ein stärkeres Interesse am Erwerb von Neuproduktionen, aber auch von bestehender Programmware für Kinder
und Jugendliche haben. Davon unberührt blieb allerdings das Preisniveau: die am Markt erzielbaren
Preise konnten trotz der wachsenden Kaufbereitschaft nicht gesteigert, zum Teil nicht einmal gehalten
werden. Das Angebot an Neuproduktionen konzentrierte sich vorwiegend auf die Genres Action und
Adventures und zielt somit auf die junge männliche Zielgruppe. Eine kontinuierliche Nachfrage verzeichneten aber auch bekannte Programme etablierter Marken, vor allem Klassiker und Kultserien aus den
70er und 80er Jahren. Die EM.Entertainment GmbH ist hier gut aufgestellt, da diese Programme einen
Großteil der umfangreichen Rechtebibliothek für Kinder und Jugendliche bilden.
34 Berichte der Geschäftsfelder Unterhaltung
Zu den Highlights des ersten Quartals 2004 gehörte der Abschluss einer internationalen Vertriebskooperation mit der RTV Family Entertainment AG, München. Als Lizenzagentur vertreibt EM.Entertainment,
damals noch in Gestalt der EM.TV & Merchandising AG, im Auftrag von RTV die gesamten Kinder- und
Jugendprogramme des Unternehmens in den wesentlichen ausländischen Märkten. Damit knüpft EM.TV
an bestehende erfolgreiche Vertriebspartnerschaften wie die mit Sesame Workshop oder Kiddinx an.
Im Rahmen der internationalen TV-Messe MIPTV, die vom 29. März bis 2. April 2004 in Cannes/Frankreich stattfand, gelang es der damaligen EM.TV & Merchandising AG, eine Reihe internationaler Rahmenverträge zu verlängern. So wurde die langjährige Geschäftsbeziehung zum ORF mit einem neuen
Volumenvertrag auf eine stabile Basis gestellt. Der österreichische Sender erwarb drei Kinder- und
Jugendserien aus der EM.TV-Rechtebibliothek sowie vier Serien aus dem Programmportfolio von RTV,
die – wie oben erwähnt – nun über EM.TV vertrieben werden. Darüber hinaus schloss EM.TV einen
Programmrahmenvertrag mit der französischen Pay-TV-Gruppe TPS Jeunesse, der den Erwerb von 520
halben Programmstunden vorsieht. Zudem verlängerte der irische Free-TV-Sender TG4 seinen bestehenden Volumenvertrag aus dem Jahre 2000 um weitere vier Jahre. Das damit neu lizenzierte Programmvolumen erstreckt sich auf 588 halbe Stunden.
Eine deutliche Stärkung der Vertriebskraft im Bereich Unterhaltung erreichte EM.TV im zweiten Quartal
durch die Vereinbarung mit dem spanischen Medienhaus DeAPlaneta. Aufgrund des Erfolgs des Gemeinschaftsunternehmens in Spanien und Portugal sind beide Partner übereingekommen, Planeta Junior
zusammen mit der italienischen Mediengruppe DeAgostini als drittem Partner nun auch auf Italien auszudehnen. Um das bisherige Programmangebot zu erweitern, hat EM.TV die Vertriebsrechte für Italien,
Spanien und Portugal an sämtlichen Kinder- und Jugendprogrammen in Planeta Junior eingebracht. Auch
der Partner DeAPlaneta erweiterte das Programmangebot des Gemeinschaftsunternehmens.
In Frankreich, einem weiteren Kernmarkt, baute EM.TV die enge Geschäftsbeziehung zu France 5 weiter
aus. Der Sender erwarb im zweiten und vierten Quartal beide Staffeln der EM.TV-Koproduktion Fairy Tale
Police Department (F.T.P.D.). Mit Abschlüssen im zweiten und dritten Quartal lizenzierte EM.TV an den
neuen RTL-Sender RTL Croatia insgesamt 300 halbstündige Episoden Kinder- und Jugendunterhaltung.
Zu den wichtigsten TV-Verkäufen des dritten Quartals zählte ein umfangreicher Volumenvertrag mit Power
International Multimedia (PIM). Das taiwanesische Unternehmen erwarb mit den exklusiven TV-Rechten
auch die Verwertungsrechte im Home Entertainment und Merchandising an über 250 halben Programmstunden für China. Damit wurde die bestehende Zusammenarbeit über Taiwan hinaus ausgeweitet.
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Im letzten Quartal des Geschäftsjahres wählte das Schweizer Fernsehen SF DRS über 1.000 halbe Programmstunden für den bestehenden Rahmenvertrag aus. Ebenfalls im Zusammenhang mit dem laufenden Koproduktions- und Programmrahmenvertrag entschied sich das ZDF für die neue EM.TV Koproduktion die Gruselschule sowie für Tabaluga III und den Weihnachtsfilm Tabaluga und Leo. Der WDR erwarb
zudem die Rechte an der kolorierten Fassung des TV-Klassikers Die kleinen Strolche.
Im wachsenden Geschäftsfeld Drittvertrieb baute EM.TV seine Tätigkeit als Lizenzagentur für das deutsche Medienunternehmen Kiddinx weiter aus. So wurden 83 halbe Stunden aus dem Rechteportfolio
von Kiddinx innerhalb des Junior-Programmblocks auf dem finnischen Free-TV-Sender MTV3 platziert.
Zudem verkaufte EM.TV im Auftrag von Kiddinx die bekannte Kinderserie Benjamin Blümchen an den
spanischen Sender TVE.
Merchandising
Im Lizenzmarkt für Kinder- und Jugendthemen war im Geschäftsjahr 2004 eine verstärkte Nachfrage
nach Tonträgern im Bereich Home Entertainment (DVD- und VHS-Produkte sowie Hörspiele und Hörbücher
auf CD) zu verzeichnen. Im Gegenzug ging der Umsatz mit klassischen Lizenzprodukten, insbesondere
aus dem Bereich Spielwaren, weiter zurück.
Ein Großteil der Produktlizenzen vergab EM.TV bzw. EM.Entertainment im Berichtszeitraum in den Kategorien Publishing und Food. Darüber hinaus waren Marketing-Kooperationen und Cross Promotions bei
den Lizenzpartnern nach wie vor sehr gefragt. Zu den wichtigsten Aktivitäten, die Lizenznehmer gemeinsam mit EM.TV bzw. EM.Entertainment entwickelt haben, zählte in 2004 eine dreiteilige Gastronomie-Promotion der Autobahn Tank & Rast GmbH & Co. KG anlässlich des 30-jährigen TV-Jubiläums der Zeichentrickserie Wickie und die starken Männer. Darüber hinaus veranstaltete die Scandlines Deutschland
GmbH in Zusammenarbeit mit dem ZDF Enterprises und EM.TV als Lizenzgeber im Mai 2004 eine dreitägige Wickie-Jubiläumsreise, die nach Schweden und Dänemark führte. Die Reise wurde von zahlreichen
Marketing-Maßnahmen begleitet.
Die Nürnberger Versicherung verlängerte im Berichtsjahr den Lizenzvertrag für den Biene Maja-Kinderschutzbrief um mehrere Jahre und weitete die Vereinbarung von Deutschland auf den gesamten
deutschsprachigen Raum aus.
36 Berichte der Geschäftsfelder Unterhaltung
Zu den wichtigsten klassischen Lizenzvereinbarungen zählten im Jahr 2004 Verträge mit der Düsseldorfer
Tulip Food Company für Tiefkühlprodukte zur Serie Wickie und die starken Männer sowie mit dem Verlag
Panini S.p.A. für Sticker und Stickeralben mit Heidi zur Verbreitung in Europa. Darüber hinaus verlängerte die Rosenthal AG im zweiten Quartal ihren Lizenzvertrag für Tabaluga-Kinderporzellan und die Firmen
The Art Group und Goldbuch Georg Brückner bleiben europäische Lizenzpartner für Papeterie-Produkte
mit dem Regenbogenfisch.
Darüber hinaus wurde der bestehende Volumenvertrag mit dem taiwanesischen Unternehmen Power
International Multimedia (PIM) im vierten Quartal sowohl inhaltlich als auch geografisch erweitert und
um eine weitere Lizenzzeit verlängert. Die Vereinbarung sieht vor, dass PIM neun Kinderthemen aus der
Junior-Programmbibliothek in China, Hongkong und Taiwan vermarktet. In diesen Gebieten wird das Unternehmen im Auftrag der EM.Entertainment als Lizenzagentur für Serienklassiker wie z. B. Die Biene Maja
und Heidi fungieren.
37
Home Entertainment
Im Bereich Video/DVD gelang es EM.TV im Geschäftsjahr 2004 zahlreiche Kinder- und Jugendprogramme
an Videohersteller und -vertriebsgesellschaften zu lizenzieren. So sicherte sich Koch Media Deutschland
die Video- und DVD-Rechte an den ersten drei Staffeln der Science-Fiction-Serie Farscape für Deutschland und Österreich. BMG Family Entertainment, bereits langjähriger Lizenznehmer im Bereich Home
Entertainment, erwarb die dritte Staffel von Tabaluga. DVD-Rechte an der Zeichentrickserie Bravestarr
sowie an drei Spielfilmen gingen an die Firma Nixbu DVD Services. Universal Family Entertainment, mit
der EM.TV bereits einen Rahmenvertrag im Bereich Home Entertainment unterhält, sicherte sich zusätzlich die Rechte an der Koproduktion Die Gruselschule sowie an der 3D-Zeichentrickserie Zoé Kézako.
Im internationalen Vertrieb von Home Entertainment-Rechten weitete EM.TV, die Zusammenarbeit mit
der französischen Videovertriebsgesellschaft L.C.J. Editions aus. Das Unternehmen erwarb insgesamt
323 halbstündige Episoden zur Auswertung auf Video und DVD. Darüber hinaus schloss EM.TV einen
umfangreichen Rahmenvertrag mit dem griechischen Videoanbieter VMC über 265 halbe Programmstunden. Den ersten bedeutenden Abschluss im französischsprachigen Kanada erzielte EM.TV mit dem
Distributor DEP: Das Unternehmen lizenzierte TV-Klassiker im Umfang von 127 halben Stunden. Der italienische Videodistributor Medianetwork, mit dem EM.TV seit vielen Jahren kooperiert, erwarb die DVDRechte an mehreren Klassikern aus der Junior-Programmbibliothek.
Junior Channel
Die EM.TV-Tochtergesellschaft Junior.TV GmbH & Co. KG ist Veranstalterin des kinder- und familienorientierten Pay-TV-Kanals Junior, der in Deutschland auf der Abo-TV-Plattform der Premiere Fernsehen GmbH
& Co. KG zu empfangen ist.
Im August 2004 stellte EM.TV die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Premiere auf eine
neue Grundlage, die die Präsenz der Marke Junior auf dem deutschsprachigen Abo-TV-Markt langfristig
sichert. So wurde die bestehende Vereinbarung zwischen EM.TV, Junior.TV und Premiere bis 31. Dezember 2009 ausgeweitet. Der neue Vertrag sieht die exklusive Verbreitung des Junior-Kanals über Premiere
in Deutschland, Österreich und Südtirol sowie die nicht-exklusive Verbreitung in der deutschsprachigen
Schweiz, in Luxemburg und Liechtenstein vor. Der Zuwachs an Abonnenten des Junior-Kanals lag auch
im Jahr 2004 über den Erwartungen.
In der Schweiz kann Junior neben der Cablecom GmbH seit Mitte April 2004 auch über das Pay-TV-Angebot des Infrastrukturanbieters Swisscom Broadcast AG empfangen werden.
38
>>EM.TV will kundenorientiert arbeiten. Dienstleister und Abnehmer sollen von dem
Qualitätsanspruch, der Wettbewerbsfähigkeit und dem Verantwortungsbewusstsein des
Unternehmens überzeugt sein.<<
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40 Konzernlagebericht und Lagebericht
Konzernlagebericht und Lagebericht
1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
1.1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Insgesamt hat sich der bereits im Jahr 2003 begonnene Aufwärtstrend der globalen Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2004 fortgesetzt. Zwar geht die Hauptantriebskraft für die Weltkonjunktur weiterhin
von den Vereinigten Staaten und Asien aus, jedoch tragen nun auch andere Regionen wie Osteuropa
oder Lateinamerika zunehmend zur globalen Erholung bei. Für das Jahr 2004 wurde mit einem weltweiten wirtschaftlichen Wachstum (BIP) von rund 5 Prozent gerechnet. In Europa hat sich die seit Mitte
2003 anhaltende konjunkturelle Erholung im Jahresverlauf 2004 fortgesetzt, jedoch leicht an Dynamik
verloren. Für das Gesamtjahr 2004 gingen Experten – bei teilweise großen Unterschieden zwischen den
Staaten – von einem Wirtschaftswachstum in Euroland von 1,8 Prozent aus. In Deutschland betrug das
BIP-Wachstum nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 1,6 Prozent. Bei einer weiterhin schwachen Inlandsnachfrage wurde der Zuwachs durch den Export getragen.
1.2. Branchenumfeld Sport
TV-Sender (DSF):
Nach Jahren des Rückgangs entwickeln sich die Brutto-Werbeeinnahmen der TV-Sender in Deutschland
seit dem Jahr 2003 leicht positiv: Nach einem moderaten Wachstum von 2,7 Prozent im Jahr 2003 war
zwar im ersten Halbjahr 2004 eine Steigerung gegenüber dem gleichen Zeitraum 2003 um 4,4 Prozent
auf 3,7 Mrd. Euro zu verzeichnen (Quellen: Media Perspektiven – Daten zur Mediensituation in Deutschland 2003; Nielsen Media Research). Im 2. Halbjahr 2004 zeigten sich bei den Werbeaufwendungen gegenüber den ersten sechs Monaten jedoch Abschwächungstendenzen. (Zahlen für das Gesamtjahr 2004
lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor).
Insgesamt ist kein durchgreifender Aufschwung der Werbeerlöse in Sicht. Die anhaltende Unsicherheit
über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bremst weiterhin die Investitionsbereitschaft
der werbungtreibenden Wirtschaft und führt zu eher kurzfristigem Buchungsverhalten für klassische TVWerbung. Umso mehr nimmt für Free-TV-Sender in Deutschland die Bedeutung neuer Erlösformen wie
Sponsoring, T-Commerce oder Mehrwertdienste zu, um die Abhängigkeit von klassischer TV-Werbung zu
verringern.
Online-Plattform (Sport1)
Die Akzeptanz des Online-Werbemarkts in Deutschland nimmt weiterhin nur langsam zu. Der Anteil am
Gesamtwerbeaufwand entsprach im Berichtsjahr knapp 1,7 Prozent. Im Jahr 2004 stiegen die Werbe-
41
aufwendungen laut Nielsen Media Research in dem für die Sport1 GmbH relevanten Online-Werbemarkt
auf über 308 Mio. Euro, ein Zuwachs von über 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Produktion (PLAZAMEDIA)
Der Markt für Produktionsunternehmen blieb auch im Jahr 2004 hart umkämpft und preisgetrieben, da
sich das restriktive Ausgabenverhalten der TV-Sender trotz einer leichten Erholung der TV-Werbeeinnahmen nicht wesentlich geändert hat. Neben den klassischen Dienstleistungen im Bereich der Innen- und
Außenproduktion rücken somit neue Kommunikationsformen wie mobile Endgeräte (UMTS) oder neue
Produktions- und Übertragungstechniken wie HDTV stärker in den Blickpunkt.
42 Konzernlagebericht und Lagebericht
1.3. Branchenumfeld Unterhaltung
TV Sales
Die Nachfrage der TV-Sender nach neuen Kinder- und Jugendprogrammen blieb auch im Jahr 2004 in
Deutschland, teilweise auch im europäischen Umfeld, verhalten. Nach Jahren einer restriktiven Einkaufspolitik mit stagnierenden oder rückläufigen Lizenzpreisen ist im Jahr 2004 das Interesse der TV-Sender
an dem existierenden Programmangebot etwas gestiegen. Neben dem wieder leicht wachsenden Werbemarkt trug dazu der anhaltende Konsolidierungsprozess im Kinder- und Jugendsegment bei, durch den
die Zahl der Produzenten und Programmhändler sinkt und sich das Programmangebot für die Sender
überschaubarer und transparenter gestaltet. Ein klarer programmlicher Trend im Nachfrageverhalten der
Sender ist jedoch nach wie vor nicht erkennbar.
Merchandising
Der Lizenzmarkt für Kinder- und Jugendthemen erfuhr 2004 eine verstärkte Nachfrage nach Inhalten
und Spielen für Mobilfunkgeräte und für Home Entertainment-Anwendungen (z.B. DVD, Hörspiele). Der Umsatz mit klassischen Lizenzprodukten wie etwa Spielzeuge ging dagegen weiter zurück. Immer beliebter
wird der Einsatz von etablierten Charakteren und Marken in der Werbung und für Promotionsmaßnahmen.
2. Restrukturierung und Neuausrichtung
2.1. Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung
2.1.1. Überblick
Die ersten Monate des Berichtsjahres standen im Zeichen der Restrukturierung der 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 über nominal 400 Mio. Euro, in deren Zuge eine tief greifende Umstrukturierung des EM.TV-Konzerns erfolgte.
Ausgangspunkt der Restrukturierung war die Einigung mit einem bedeutenden Teil institutioneller Bondgläubiger (Ad-hoc-Committee-Anleihegläubiger) über den vollständigen Erlass der Wandelschuldverschreibung durch die Anleihegläubiger gegen die Übertragung von Vermögenswerten durch die frühere
EM.TV & Merchandising AG. Ein entsprechendes Angebot der EM.TV & Merchandising AG wurde allen
Anleihegläubigern am 24. Dezember 2003 unterbreitet. Das komplexe Restrukturierungskonzept erhielt
im ersten Quartal 2004 die erforderlichen Zustimmungen der EM.TV-Aktionäre und der Anleihegläubiger.
Durch die erfolgreiche Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung konnte die drohende Insolvenz
der früheren EM.TV & Merchandising AG abgewendet werden. Die frühere Gesellschaft erlosch im Rahmen der Restrukturierung durch Verschmelzung; Rechtsnachfolgerin ist die EM.TV AG (zuvor: EM.TV Vermögensverwaltungs AG), die das operative Geschäft des EM.TV-Konzerns als Obergesellschaft fortsetzt.
43
2.1.2. Wesentliche Maßnahmen
Nachfolgend werden die wesentlichen Maßnahmen für die Restrukturierung der 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 dargestellt:
Die frühere EM.TV & Merchandising AG einigte sich am 27. November 2003 mit dem so genannten Adhoc-Committee der Anleihegläubiger auf ein Konzept zur Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung. Gegen den Erlass der Wandelschuldverschreibung erhielten die Bondholder im Gegenzug von der
EM.TV & Merchandising AG mehrere Vermögenswerte.
Gemäß dieses Konzepts übertrug die frühere EM.TV & Merchandising AG ihre 45-Prozent-Beteiligung an
der Tele München Gruppe (TMG) auf eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft, die EM.TV Beteiligungs GmbH
& Co. KG. Als Gegenleistung für die Übertragung erhielt die EM.TV & Merchandising AG eine unverzinsliche Forderung gegen die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG in Form von Zero-Coupon Notes (Null-KuponSchuldverschreibungen), besichert insbesondere durch die Vorausabtretung der Verkaufserlöse aus einem
künftigen TMG-Verkauf. Die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG verpflichtete sich zur Veräußerung der
TMG-Beteiligung, um die Schuld aus den Null-Kupon-Schuldverschreibungen zu tilgen.
Fast alle anderen Vermögenswerte der EM.TV & Merchandising AG – die beiden Geschäftsfelder Kinderund Jugendunterhaltung und Sport – wurden in die 100-Prozent-Tochtergesellschaft EM.TV Vermögensverwaltungs AG ausgegliedert bzw. an sie verkauft. Für die verkauften bzw. ausgegliederten Vermögenswerte erhielt die EM.TV & Merchandising AG die von der EM.TV Vermögensverwaltungs AG begebene
8 Prozent Optionsschuldverschreibung 2004/2009 sowie Aktien an der EM.TV Vermögensverwaltungs AG.
Im Zuge der Umstrukturierung verzichteten die Bondholder auf ihre Ansprüche aus der Wandelschuldverschreibung. Dafür wurden Ihnen folgende vier Vermögenswerte übertragen (vor Abzug der Gebühren
für den Finanzberater der Bondholder und bezogen auf die tatsächlich erreichte Annahmequote des
Angebots von 94,2 Prozent des Nominalbetrages der Wandelschuldverschreibung):
> eine Barzahlung in Höhe von 18,8 Mio. Euro.
> die von der EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG begebenen Null-Kupon-Schuldverschreibungen in
Höhe von nominal 141,3 Mio. Euro der insgesamt nominal 150,0 Mio. Euro. Diese verbriefen den
Anspruch auf die Erlöse aus dem Verkauf der TMG-Beteiligung, vorbehaltlich eines Besserungsscheins für die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG im Fall eines Verkaufserlöses von mehr als
150 Mio. Euro.
> die von der EM.TV Vermögensverwaltungs AG begebene 8 Prozent Optionsschuldverschreibung
2004/2009 (nominal 47,1 Mio. Euro). Mit der Schuldverschreibung sind Optionsrechte verbunden,
die zum Bezug von 112,5 Aktien der EM.TV Vermögensverwaltungs AG (jetzt: EM.TV AG) zum Preis
von 1 Euro pro Stück je Anleihe im Nominalwert von 1.000 Euro bis zum 30. März 2006 berechtigen.
> 56,6 Prozent der Gesellschaftsanteile an der EM.TV Vermögensverwaltungs AG (jetzt: EM.TV AG).
44 Konzernlagebericht und Lagebericht
39
Am 9. Januar 2004 stimmte die nach dem Schuldverschreibungsgesetz einberufene Gläubigerversammlung, die mehr als 75 Prozent des Nominalbetrags der Wandelschulverschreibung vertrat, mit einer Mehrheit von über 97 Prozent der anwesenden Gläubiger mit sofortiger Wirkung für alle Anleihegläubiger der
Änderung folgender Schuldverschreibungsbedingungen zu:
> Herabsetzung des jährlichen Zinssatzes der Wandelschuldverschreibungen für den Zeitraum zwischen dem 16. Februar 2003 und dem 15. Februar 2006 auf 0 Prozent.
> Verlegung des in den Wandelschuldverschreibungsbedingungen vorgesehenen Rückzahlungstermins auf den 9. Januar 2007.
> Verzicht auf die bis zum Tag der Abhaltung der Gläubigerversammlung unter den Wandelschuldverschreibungsbedingungen seit dem letzten Zinszahlungstermin aufgelaufenen Zinsen sowie auf
alle durch die Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung bzw. deren Vorbereitung etwaig
zustehenden Kündigungs- oder sonstigen Rechte.
Am 12. Januar 2004 begann die Angebotsfrist für das am 24. Dezember 2003 bekannt gemachte Angebot der EM.TV & Merchandising AG an alle Inhaber von Wandelschuldverschreibung der EM.TV & Merchandising AG mit dem Ziel, eine Annahmequote von 97,5 Prozent des Nominalbetrages der Wandelschuldverschreibung zu erreichen.
Am 5. Februar 2004 stimmte die außerordentliche Hauptversammlung der EM.TV & Merchandising AG
der Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung zu. Alle Punkte der Tagesordnung wurden bei einer
Präsenz von 47,2 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Abstimmung mit Zustimmungsquoten
von über 99,9 Prozent angenommen. Anfechtungsklagen wurden nicht erhoben.
Mit Ablauf der Annahmefrist am 27. Februar 2004 hatten rund 94,2 Prozent der Anleihegläubiger (bezogen auf den ausstehenden Nennbetrag der Wandelschuldverschreibung) das Angebot der Gesellschaft
angenommen. Nachdem die EM.TV & Merchandising AG zuvor von dem Recht Gebrauch gemacht hatte,
die Quote mit Zustimmung der Ad-hoc-Committee-Anleihegläubiger von 97,5 Prozent auf 94,0 Prozent zu
senken, war somit die erforderliche Annahmequote erreicht.
Am 5. März 2004 stimmte die Hauptversammlung der EM.TV Vermögensverwaltungs AG der Ausgliederung von Vermögensgegenständen der EM.TV & Merchandising AG, der Übertragung der Geschäftsanteile der EM-Sport Sportmarketing GmbH und der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf
die EM.TV Vermögensverwaltungs AG zu. Am 11. März 2004 wurde die Ausgliederung durch Eintragung
im Handelsregister wirksam.
Am 30. März 2004 schloss die EM.TV & Merchandising AG im Einklang mit ihrem Angebot an alle Inhaber
von 4 Prozent Wandelschuldverschreibungen 2000/2005 mit 94,2 Prozent der bisherigen Anleihegläu-
45
biger, vertreten durch die WestLB AG, den Erlassvertrag. Darin verzichteten diese Anleihegläubiger mit
sofortiger Wirkung auf sämtliche Rechte und Pflichten aus der Wandelschuldverschreibung.
Am 19. April 2004 wurde die Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV Vermögensverwaltungs AG durch Eintragung im Handelsregister wirksam. Die EM.TV Vermögensverwaltungs AG firmiert seitdem unter EM.TV AG. Mit der vollzogenen Verschmelzung erlosch die EM.TV & Merchandising
AG; entsprechend wurde der Handel der Aktie mit Ablauf des 19. April 2004 eingestellt. Ferner beschloss
der Vorstand am gleichen Tag, die den bisherigen Aktionären im Rahmen der Verschmelzung zugeordneten Vorzugsaktien in Stammaktien und Zertifikate umzuwandeln. Die bisherigen Aktionäre erhielten entsprechend dem Verschmelzungsverhältnis für 73 Aktien der alten Gesellschaft zehn Aktien der neuen
EM.TV AG sowie jeweils zehn Zertifikate in 2 Serien. Jedes Zertifikat berechtigt zum Bezug von 0,39
Stammaktien der EM.TV AG zu 2,50 Euro je Aktie (Serie 1, Bezugsfrist bis 18. April 2006) und 3,50 Euro
je Aktie (Serie 2, Bezugsfrist bis 18. April 2008).
Am 27. April 2004 erfolgte die Notierungsaufnahme der Aktien der EM.TV AG an der Frankfurter Wertpapierbörse im Geregelten Markt (Prime Standard Segment).
2.2. Kirch-Settlement
Die EM.TV & Merchandising AG unterzeichnete am 27. März 2004 mit der KirchMedia GmbH & Co.
KGaA i. In. einen Vertrag zur Übernahme der restlichen von deren Tochtergesellschaft TaurusLizenz
GmbH gehaltenen 50 Prozent an der Junior.TV GmbH & Co. KG sowie der Junior.TV Verwaltungs GmbH.
Das Joint-Venture war 1998 zwischen EM.TV und der damaligen KirchGruppe gegründet worden. Mit
zwei weiteren Vereinbarungen, an denen auch die Junior.TV beteiligt ist, wurden alle wesentlichen zwischen den Unternehmen bestehenden Rechte- und Lizenzthemen sowie gegenseitige Forderungen
abschließend geregelt bzw. abgegolten („Kirch-Settlement“). Insgesamt zahlten EM.TV und Junior.TV
13,5 Mio. Euro an KirchMedia. Nach Eintreten aller kartell- und medienrechtlichen Zustimmungen sowie
der Eintragung der Sonderrechtsnachfolge im Handelsregister wurde der Erwerb der restlichen 50
Prozent an Junior.TV Ende Juli 2004 wirksam.
2.3. Neuordnung Planeta Junior
Im Juni 2004 einigte sich EM.TV mit dem spanischen Programmanbieter DeAPlaneta darauf, das gemeinsame Joint-Venture Planeta Junior sowohl in geografischer als auch inhaltlicher Hinsicht auszuweiten. Die DeAPlaneta-Gruppe ist seit 2001 zu jeweils 50 Prozent im Besitz des spanischen Medienunternehmens Grupo Planeta und der italienischen Medien- und Verlagsgruppe DeAgostini.
46
EM.TV und DeAPlaneta kamen überein, Planeta Junior über die italienische Mediengruppe DeAgostini
auf Italien auszudehnen. Dieser Schritt stellte einen Meilenstein bei dem strategischen Ziel von EM.TV
dar, den Vertrieb von Kinder- und Jugendprogrammen stärker zu internationalisieren. Mit der Ausweitung
von Planeta Junior auf den italienischen Markt wurden die Gesellschafterverhältnisse neu geordnet:
EM.TV hält einen Anteil von 33,3 Prozent, DeAPlaneta von 66,6 Prozent. Damit kommen Planeta und
die DeAgostini-Gruppe auf eine durchgerechnete Beteiligung von jeweils 33,3 Prozent. Zuvor gehörte
das im Jahr 2000 gegründete Joint-Venture Planeta Junior, mit Sitz in Barcelona, jeweils zur Hälfte
EM.TV und DeAPlaneta.
2.4. Neuorganisation des Bereichs Entertainment
Um der Neuausrichtung auf die beiden operativen Geschäftsbereiche Sport und Unterhaltung auch in
rechtlicher Hinsicht Rechnung zu tragen, sind die Aktivitäten im Bereich Unterhaltung neu geordnet
worden:
Sämtliche Vertriebsaktivitäten im Bereich Unterhaltung sind seit dem 1. Oktober 2004 in der 100-Prozent-Tochtergesellschaft EM.Entertainment GmbH gebündelt worden. Mit Wirkung zum 1. Januar 2005
sind in diesem Zusammenhang auch die bisher von EM.TV gehaltenen Vertriebsrechte – soweit rechtlich möglich – auf die EM.Entertainment GmbH übertragen worden. Bisher bei der EM.TV AG liegende
Eigenrechte an Kinder- und Jugendprogrammen sind – ebenfalls soweit rechtlich möglich und mit Wirkung zum 1. Januar 2005 – auf die Junior Produktions GmbH übertragen worden. Seit dem 1. Januar
2005 schließlich werden sämtliche Produktionsaktivitäten in der Junior Produktions GmbH konzentriert.
Weiterhin sind mit Wirkung zum 1. Januar 2005 verschiedene inländische und ausländische Tochtergesellschaften, darunter die Junior Produktions GmbH, die Tabaluga Film- und Fernsehproduktion GmbH
sowie die Anteile an der EM.TV Yoram Gross Pty Ltd. und der Planeta Junior S.L. auf die EM.Entertainment
GmbH übertragen worden. Die Junior.TV GmbH & Co. KG mit ihrer umfangreichen Junior-Library hingegen wird weiterhin eine unmittelbare Tochtergesellschaft der EM.TV AG bleiben.
Durch die genannten Maßnahmen wurde eine klare Trennung zwischen den beiden operativen Segmenten EM.Sport und EM.Entertainment sowie dem administrativen Holding-Bereich herbeigeführt.
2.5. Verkauf der Beteiligung an der TMG
Am 15. Dezember 2004 verkaufte die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG, eine Tochtergesellschaft der
EM.TV AG, die Beteiligung von 45 Prozent an der Tele München Gruppe (TMG) an eine von dem weiteren
Gesellschafter Dr. Herbert Kloiber gehaltene Gesellschaft. Der Verkaufspreis betrug 118 Mio. Euro.
Konzernlagebericht und Lagebericht 47
EM.TV hatte sich im Rahmen der Restrukturierung der 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/
2005 der früheren EM.TV & Merchandising AG zum Verkauf verpflichtet (vgl. Ziffer 2.1. dieses Lageberichts). Die Erlöse aus dem Verkauf flossen den Inhabern der Null-Kupon-Schuldverschreibungen am
3. Februar 2005 zu, die im Gegenzug zum Erlass der 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005
den früheren Anleihegläubigern gewährt worden waren. Mit der Weiterleitung der Kaufsumme an die
Anleihegläubiger wurde die Null-Kupon-Schuldverschreibung vollständig zurückgezahlt. Der Verkauf und
die damit verbundene Tilgung der Null-Kupon-Schuldverschreibungen hatten keine Auswirkungen auf die
Umsatz- und nur geringe Auswirkungen auf die Ertragslage der EM.TV AG und des EM.TV-Konzerns, da
die Beteiligung an der TMG nach der Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung wirtschaftlich
von der neuen EM.TV AG entkoppelt worden war.
48 Konzernlagebericht und Lagebericht
3. Konzernrechnungslegung
3.1. Vergleichbarkeit der Angaben
Bei den Vergleichszahlen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Jahr 2003 bzw. bei den Bilanzangaben zum 31. Dezember 2003 handelt es sich um Angaben der durch Verschmelzung erloschenen
EM.TV & Merchandising AG. Aufgrund der zwischenzeitlich erfolgten, tief greifenden Restrukturierungen
sowie umfassenden Portfoliomaßnahmen zur Neuausrichtung des operativen Geschäfts ist die Vergleichbarkeit mit den Angaben für den Konzern der EM.TV AG für das Geschäftsjahr 2004 nur sehr eingeschränkt möglich. Aus diesem Grund wird bei der nachfolgenden Darstellung der Angaben zur Gewinnund Verlustrechnung und Bilanz des Konzerns weitestgehend auf eine vergleichende Kommentierung
verzichtet.
Da die EM.TV AG ihre Geschäftstätigkeit erst am 11. März 2004 durch die Ausgliederung bzw. Übertragung der wesentlichen Vermögenswerte der früheren EM.TV & Merchandising AG aufnahm, sind auf vergleichbarem Geschäftsumfang basierende Vorjahreszahlen nicht vorhanden. Aus diesem Grund wird
auch bei der Darstellung des Einzelabschlusses auf eine vergleichende Kommentierung verzichtet.
3.2. Bilanzierungsgrundsätze
Die EM.TV AG erstellt ihren Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards (IFRS).
Die Gesellschaft ist damit von der Aufstellung eines Konzernabschlusses gemäß den Vorschriften des
§ 290 HGB befreit.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften im vorliegenden Konzernabschluss sind gegenüber dem
Konzernjahresabschluss der erloschenen EM.TV & Merchandising AG zum 31. Dezember 2003 im Wesentlichen unverändert. Änderungen ergaben sich durch den überarbeiteten Rechnungslegungsstandard
des IASB. Hier führte die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen entsprechend den Anwendungsvorschriften des IFRS 3, der bereits vorzeitig angewendet wurde, zu den größten Abweichungen.
4. Umsatz- und Ertragslage
4.1. Konzernabschluss
Der EM.TV-Konzern weist für das Jahr 2004 einen Umsatz von 206,6 Mio. Euro aus, der damit im Rahmen der Planungen der Gesellschaft lag. Davon entfielen 177,6 Mio. Euro oder 86 Prozent des Gesamt-
49
umsatzes auf das Segment Sport. Auf das Segment Unterhaltung entfielen 29,0 Mio. Euro oder 14
Prozent des Gesamtumsatzes.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erreichten 76,8 Mio. Euro. Die Position ist geprägt durch den im
zweiten Quartal erzielten Ertrag aus der abschließenden Regelung der Geschäftsbeziehungen zwischen
der KirchMedia GmbH & Co. KGaA i. In., der Junior.TV GmbH & Co. KG und der EM.TV AG („Kirch-Settlement“, vgl. Ziffer 2.2. des Lageberichts). Daraus resultierte im Konzern ein saldierter Einmalertrag von
17,2 Mio. Euro. Des Weiteren führte die erfolgswirksame Vereinnahmung eines passivischen Unterschiedsbetrags („Badwill“) bei der Übergangskonsolidierung der Junior.TV GmbH & Co. KG zu einem nicht liquiditätswirksamen Ertrag von 31,0 Mio. Euro. Der Materialaufwand (117,9 Mio. Euro) und der Personalaufwand (48,2 Mio. Euro) entwickelten sich im Rahmen der Planungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 45,3 Mio. Euro enthalten als größte Position Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten (10,1
Mio. Euro), die im Wesentlichen im Zusammenhang mit laufenden bzw. anstehenden Klageverfahren
sowie dem Verkauf der TMG-Anteile stehen.
Der EM.TV-Konzern weist für 2004 ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) von 73,2 Mio. Euro aus.
In den Abschreibungen von 22,5 Mio. Euro sind außerplanmäßige Abschreibungen von 8,3 Mio. Euro enthalten, die das Ergebnis von Werthaltigkeitsprüfungen waren (Impairment Tests), in die die Bewertung veränderter Absatzmärkte einfloss. Dem standen Wertaufholungen in Höhe von 6,7 Mio. Euro gegenüber, so
dass sich saldiert aus dem Impairment der immateriellen Vermögensgegenstände ein negativer Effekt von
1,6 Mio. Euro ergibt. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 50,7 Mio. Euro.
Der Konzern weist ein negatives Finanzergebnis von 2,5 Mio. Euro aus. Die Zinsaufwendungen fielen in
erster Linie für die im Berichtsjahr begebene 8 Prozent Optionsschuldverschreibung 2004/2009 an.
Darüber hinaus enthält das Finanzergebnis Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des
Umlaufvermögens, die im Zusammenhang mit Abschreibungen auf die Tele München Gruppe stehen. Diesen Abschreibungen stand ein buchmäßiger Ertrag aus der Ausbuchung und anschließender Neueinbuchung der in der Gesellschaft verbliebenen 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 gegenüber.
Aus der Restrukturierung der Wandelschuldverschreibung der früheren EM.TV & Merchandising AG
resultierte ein nicht liquiditätswirksamer Restrukturierungsgewinn von 94,4 Mio. Euro. Aufgrund dieses
Sondereffektes weist der Konzern ein hohes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 142,5
Mio. Euro aus, das dem Ergebnis vor Steuern entspricht.
50 Konzernlagebericht und Lagebericht
Nach Steuern betrug das Ergebnis vor Anteilen anderer Gesellschafter 138,3 Mio. Euro. Bereinigt um
den Restrukturierungsgewinn belief es sich auf 43,9 Mio. Euro und lag damit im Rahmen der Prognose
der Gesellschaft. Gewinnanteile für andere Gesellschafter betrugen 4,0 Mio. Euro und fielen in erster
Linie beim DSF an. Nach Anteilen anderer Gesellschafter beläuft sich der Konzernjahresüberschuss auf
134,4 Mio. Euro (bereinigt um den Restrukturierungsgewinn: 40,0 Mio. Euro). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie beträgt 3,22 Euro, das verwässerte Ergebnis je Aktie unter Berücksichtigung von ausstehenden Optionsrechten 2,96 Euro.
Beide Segmente des Konzerns schlossen mit einem deutlich positiven Segmentergebnis ab. Der Bereich
Sport weist ein Ergebnis von 21,8 Mio. Euro aus. Das Ergebnis des Segments Unterhaltung beträgt 29,3
Mio. Euro und war wesentlich durch den Einmalertrag aus dem “Kirch-Settlement” geprägt. Als gegenläufiger Effekt ist allerdings zu berücksichtigen, dass im Segmentergebnis Unterhaltung die Kosten des
Holdingbereichs enthalten sind.
4.2. Einzelabschluss
Der Einzelabschluss der EM.TV AG, der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt wurde, weist einen Umsatz von 23,7 Mio. Euro aus. Davon entfielen 16,6 Mio. Euro auf Erlöse aus
TV-Lizenzverkäufen. Die sonstigen betrieblichen Erträge von 10,0 Mio. Euro sind im wesentlichen mit
2,8 Mio. Euro auf Umsatzsteuererstattungen und nachträgliche Umsätze aus Boxkampfvermarktungen,
mit 2,1 Mio. Euro auf die Auflösung von Wertberichtigungen und mit 1,8 Mio. Euro auf die Auflösung
von Rückstellungen zurückzuführen.
In den Abschreibungen von 12,4 Mio. Euro sind mit 8,1 Mio. Euro außerplanmäßige Abschreibungen auf
immaterielle Vermögenswerte enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erreichten den hohen Wert von 25,8 Mio. Euro. Die wesentlichen Posten sind mit 8,3 Mio. Euro Wertberichtigungen bzw. Ausbuchung von Forderungen und mit
8,2 Mio. Euro Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten, unter anderem im Zusammenhang mit laufenden
und anstehenden Klageverfahren.
Nach Berücksichtigung des negativen Finanzergebnisses von 6,5 Mio. Euro weist die EM.TV AG ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von -28,7 Mio. Euro aus. Aus der Verschmelzung der früheren EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV AG fiel im Einzelabschluss ein außerordentlicher Aufwand
von 9,6 Mio. Euro an. Nach Steuern weist die Gesellschaft im Einzelabschluss einen Jahresfehlbetrag
von 38,8 Mio. Euro aus.
51
5. Vermögens- und Finanzlage
5.1. Konzernabschluss
Der EM.TV-Konzern wies zum 31. Dezember 2004 eine Bilanzsumme von 426,6 Mio. Euro aus, die damit
um 249,3 Mio. Euro unter der Bilanzsumme am Stichtag des Vorjahres lag. Der Rückgang ist im Wesentlichen Folge der tief greifenden Restrukturierung des Konzerns. Mit 93,9 Mio. Euro waren Film- und
Merchandisingrechte sowie EDV-Programme der größte Posten der langfristigen Vermögenswerte. Der
ausgewiesene Geschäfts- und Firmenwert von 8,9 Mio. Euro entfiel im Wesentlichen auf die Beteiligung
am DSF. Den Verkauf der Beteiligung an der TMG im Dezember 2004, der zum Bilanzstichtag noch nicht
abgewickelt war, wurde abgebildet durch Verringerung der Position „übrige Beteiligungen“, die sich per
30. September 2004 noch auf 88,9 Mio. Euro belaufen hatte, auf 0,3 Mio. Euro zum Bilanzstichtag. Da
der Kaufpreis von 118,0 Mio. Euro für den Verkauf erst zu Beginn des Jahres 2005 bezahlt wurde,
wurde eine entsprechende kurzfristige Kaufpreisforderung in die Position „sonstige Vermögenswerte“ eingebucht. Die liquiden Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten) beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 106,0 Mio. Euro, das waren 25 Prozent der Bilanzsumme.
Auf der Passivseite des Konzerns stand zum 31. Dezember 2004 ein Eigenkapital von 153,1 Mio. Euro
zu Buche. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft belief sich auf 65,6 Mio. Euro und war eingeteilt in
ebenso viele Stückaktien. Mit 36 Prozent wies der Konzern zum Bilanzstichtag eine solide Eigenkapitalquote aus. Bei den langfristigen Verbindlichkeiten wurde in der Position „unverzinsliche Finanzverbindlichkeiten“ von 113,4 Mio. Euro die Fremdverbindlichkeit für die im Rahmen der Restrukturierung der
4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 begebenen Null-Kupon-Schuldverschreibungen ausgewiesen. Die Rückzahlung erfolgte am 3. Februar 2005 als Folge des im Dezember 2004 vereinbarten
Verkaufs der TMG-Beteiligung durch die EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG.
Die langfristigen verzinslichen Finanzverbindlichkeiten von 68,5 Mio. Euro bestanden aus der 8 Prozent
Optionsschuldverschreibung 2004/2009 und aus dem Restbestand der restrukturierten 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 der früheren EM.TV & Merchandising AG.
Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten dominierten „sonstige Verbindlichkeiten“ mit 35,9 Mio. Euro, bei
denen ausstehende Rechnungen sowie Lizenzen und Provisionen die größten Einzelpositionen darstellten. Zum 31. Dezember 2004 wies der EM.TV-Konzern keine Verbindlichkeiten gegenüber Banken aus.
52 Konzernlagebericht und Lagebericht
5.2. Einzelabschluss
Die Bilanzsumme im Einzelabschluss der EM.TV AG belief sich zum 31. Dezember 2004 auf 295,1 Mio.
Euro. Größter Posten auf der Aktivseite waren mit 130,9 Mio. Euro die „Anteile an verbundenen Unternehmen“ im Finanzanlagevermögen. Die liquiden Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten)
beliefen sich auf 73,4 Mio. Euro oder 25 Prozent der Gesamtaktiva.
Das Eigenkapital im Einzelabschluss betrug zum 31. Dezember des Berichtsjahres 163,1 Mio. Euro,
entsprechend einer soliden Eigenkapitalquote von 55 Prozent. Die Rückstellungen von 23,0 Mio. Euro
enthielten mit 10,7 Mio. Euro vorherzusehende Lizenzzahlungen an Konzerntöchter, vor allem aus dem
im Jahr 2004 abgeschlossenen Volumenvertrag mit der Planeta Junior S.L.. Die Verbindlichkeiten waren
zum Bilanzstichtag geprägt von Finanzverbindlichkeiten (73,6 Mio. Euro), die aus der 8 Prozent Optionsschuldverschreibung 2004/2009 und aus dem Restbestand der restrukturierten 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 bestanden. Die EM.TV AG wies zum 31. Dezember 2004 keine Bankverbindlichkeiten aus.
53
5.3. Cash-Flow Konzern
Wie die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz des EM.TV-Konzerns ist auch die Kapitalflussrechnung wegen der vielfältigen Veränderungen im Konsolidierungskreis nicht mit dem Vorjahr vergleichbar.
Der Konzern weist für 2004 einen positiven Cash-Flow für das Berichtsjahr von 60,9 Mio. Euro aus. Dieser
ist wesentlich geprägt durch einen Cash-Flow aus Entkonsolidierung von 67,2 Mio. Euro, der aus der Entkonsoldierung der Beteiligung an der TMG resultierte. Der operative Cash-Flow (Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit) erreichte den positiven Wert von 26,2 Mio. Euro. Dem standen negative Cash-Flows aus
der Investitionstätigkeit (-19,4 Mio. Euro) und aus der Finanzierungstätigkeit (-13,1 Mio. Euro) gegenüber.
In diesen Mittelabflüssen sind Einmaleffekte aus dem “Kirch-Settlement” und aus Abschlagszahlungen
an die früheren Gläubiger der restrukturierten 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 enthalten.
6. Investitionen
Die Investitionen im EM.TV-Konzern betrugen im Berichtsjahr 18,3 Mio. Euro. Davon entfielen 13,5 Mio.
Euro auf das Segment Unterhaltung, überwiegend für den Erwerb von Neuprogrammen im TV-Bereich.
Im Segment Sport wurden 4,8 Mio. Euro investiert, in erster Linie bei PLAZAMEDIA für die Modernisierung
des Sendezentrums und für digitale Kanäle.
7. Personalwesen
Im Geschäftsjahr 2004 waren im Konzern durchschnittlich 609 Mitarbeiter (Vorjahr: 570) beschäftigt.
Der Anstieg resultiert aus der erstmals ganzjährigen Zugehörigkeit der Sportgesellschaften zum Konzern.
Die Personalaufwendungen (Gehälter, Sozialkosten sowie Abfindungen) im Geschäftsjahr 2004 betrugen
konzernweit 48,2 Mio. Euro.
Die im Jahr 2003 begonnene Neuausrichtung mit den beiden Säulen Sport und Unterhaltung führte
im Berichtsjahr zu Veränderungen in der Personalstruktur des Konzerns. Sämtliche Funktionen, die
dem Segment Unterhaltung zugeordnet werden können, wurden weitgehend in der Tochtergesellschaft
EM.Entertainment GmbH gebündelt.
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten der EM.TV AG im Jahr 2004 sank im Vergleich zu der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl der EM.TV & Merchandising AG im Jahr 2003 von 94 auf 72. Die Verminderung resultiert primär aus der Restrukturierung der EM.TV AG im Zuge der Ausgliederung operativer
Einheiten in Tochtergesellschaften. Das Durchschnittsalter aller Beschäftigten in der EM.TV AG lag im
Jahr 2004 bei 33,4 Jahren.
54 Konzernlagebericht und Lagebericht
8. Risikobericht
8.1. Marktrisiken im Bereich Sport
DSF
Da das Thema Sport eine hohe Attraktivität besitzt, werden immer wieder Überlegungen zu neuen TVoder Internet-Sportangeboten laut. Im Mittelpunkt der aktuellen Diskussionen steht vor allem ein Wettbewerb um hochwertige Einzelrechte. Diese sind für das Angebot des DSF nur teilweise relevant. Das
DSF könnte sich daher verstärktem Wettbewerb sowohl auf der Rechteeinkaufsseite als auch beim Zuschauer und den Werbungtreibenden ausgesetzt sehen. Eine ähnliche Überlegung gilt langfristig auch
für Sport-Spartenangebote im Internet. Unabhängig von der Tatsache, dass die heutigen Technologien
noch keinen direkten Wettbewerb bei der Übertragung von Sportereignissen erlauben, ist das DSF durch
seine enge Verzahnung mit dem Online-Portal Sport1 vorbereitet, diesen Herausforderungen zu begegnen.
Das DSF strebt an, durch konsequenten Ausbau neuer Erlösquellen (Entwicklung von weiteren interaktiven Sendeformaten, Einstieg ins digitale Fernsehen) die Abhängigkeit vom klassischen Fernsehwerbemarkt weiter zu reduzieren.
Das DSF macht sich durch Eigenformate teilweise unabhängig von Rechten. Da sich überdies der Sender
wesentliche Rechte zum Teil weit über das Geschäftsjahr 2005 hinaus sichern konnte (z.B. die 1. Fußball
Bundesliga bis zum Ende der Saison 2005/2006, Wimbledon-Tennisturnier bis 2007), ist die Gefahr
eines kurzfristigen Anstiegs der Lizenzkosten reduziert. Allerdings ist auf mittlere Sicht ein Anstieg der
Lizenzaufwendungen nicht ausgeschlossen.
Das werbefinanzierte Fernsehen ist auf eine Verbreitung des Programms in möglichst viele Haushalte
angewiesen. Hierbei stehen die Verbreitung über Satellit und Kabelnetze im Mittelpunkt. Die Privatisierung der Kabelnetze in Deutschland könnte zu einer leichten Kostensteigerung für die flächendeckende
Verbreitung des DSF führen.
Sport1
Neben Special-Interest-Portalen werden in Zukunft vor allem die General-Interest-Portale mit ihren SportRubriken die wesentlichen Wettbewerber von Sport1 sein und den Wettbewerb möglicherweise verstärken. Durch die Sogwirkung sportlicher Großereignisse wie z. B. die FIFA WM 2006TM in Deutschland ist
mit einer stärkeren Konzentration der Medienhäuser im Bereich Sport zu rechnen. Auch die Gründung
neuer Sportportale ist nicht ausgeschlossen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem DSF, zum Beispiel bei der Cross-Media-Vermarktung, bereitet sich Sport1 auf diesen Wettbewerb vor.
55
PLAZAMEDIA
Das wesentliche Risiko bei der PLAZAMEDIA besteht in der Abhängigkeit von drei Großkunden, deren
Vertragsverlängerungen im Jahr 2006 anstehen. Somit ist es vonnöten, das Kundenportfolio zu erweitern, nicht zuletzt durch eine verstärkte Internationalisierung. Diese ist auch mit Blick auf den anhaltenden Preisdruck im Inland geboten.
Das vergangene Jahr war von einem gestiegenen Konkurrenzdruck geprägt, der sich nachteilig auf die
Gewinnmargen der PLAZAMEDIA auswirken kann. Die PLAZAMEDIA versucht einer solchen Entwicklung
durch Differenzierung und Verkaufsintensivierung entgegenzuwirken.
8.2. Marktrisiken im Segment Unterhaltung
Free-TV
Im Segment Unterhaltung ist EM.TV weiterhin schwierigen Marktbedingungen ausgesetzt. Zum einen
herrscht nach wie vor ein Überangebot an Kinder- und Jugendprogrammen. Zum anderen ist die Einkaufspolitik der TV-Sender trotz der leichten Erholung des Werbemarktes weiterhin restriktiv, so dass
seitens der TV-Sender generell nur geringfügig in neue Programme investiert wird. Dieses schwierige
Marktumfeld führt auch dazu, dass Produzenten und Lizenzhändler noch immer oftmals keine der Qualität der Programmware entsprechende Preise verlangen können. Zudem haben sich die TV-Sender bei
ihrer Programmgestaltung verstärkt auf die werbewirksame Zielgruppe der 14-49-Jährigen konzentriert,
anstatt in Kinder- und Jugendprogramme zu investieren, da der Zielgruppe der unter 14-Jährigen aus
Sicht der Werbenden weniger Nachfragepotential bzw. Kaufkraft beigemessen wird.
Aus Sicht der Gesellschaft ist nicht gesichert, dass die Werbeeinnahmen der TV-Sender in Zukunft
wieder nachhaltig steigen und damit auch die Voraussetzungen für eine zunehmende Nachfrage nach
Kinder- und Jugendprogrammen gegeben sein werden. EM.TV verfügt jedoch durch eine Vielzahl national und international geschlossener Rahmenverträge über eine gute Ausgangssituation im Kampf um
Sendeplätze für Kinder- und Jugendunterhaltung.
EM.TV hat in der Vergangenheit mehrfach Wertkorrekturen auf den Rechtebestand durchgeführt. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass künftige Werthaltigkeitsprüfungen zu weiteren Korrekturen
im Free-TV führen werden.
Pay-TV
Im Pay-TV ist die Entwicklung von Junior.TV stark an die Entwicklung der Pay-TV-Plattform Premiere gekoppelt. Allerdings profitiert der Junior-Kanal von der zunehmend positiven Abonnenten- und Geschäftsentwicklung von Premiere; das Pay-TV-Unternehmen ging im März 2005 an die Börse.
56
Nach wie vor ist für EM.TV die Internationalisierung der Pay-TV-Aktivitäten ein probates Mittel, um die
Abhängigkeit vom deutschen Markt zu reduzieren. Eine möglicherweise eintretende weitere Schwächung
des Pay-TV-Marktes könnte zur Folge haben, dass sich Junior.TV im Ausland nicht so zügig wie beabsichtigt etablieren kann. Insbesondere könnte bei Schwächen im deutschen Markt auch die Möglichkeit,
sich im gegenseitigen Austausch Zugang zu Programmfenstern bei ausländischen Pay-TV-Kanälen zu
beschaffen, entfallen.
Programm/Produktion
Im Bereich der Eigen- und Koproduktionen ist EM.TV dem Risiko ausgesetzt, dass die im Wege der Eigenoder Koproduktion produzierten Programme nicht in dem geplanten Umfang bzw. nur zu nicht kostendeckenden Lizenzpreisen an Dritte weiterlizenziert werden können. Negative Auswirkungen auf die Absatzmöglichkeiten von Fernsehprogrammen haben dabei insbesondere das herrschende Überangebot
an Kinder- und Jugendprogrammen sowie die unverändert restriktive Einkaufspolitik der Fernsehsender.
Darüber hinaus kann die Akzeptanz von neuen Programmen beim Publikum nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden.
Das anhaltend schwierige Marktumfeld erfordert bei Produktionen die Anwendung strenger Investitionskriterien, um die Wettbewerbsfähigkeit von EM.TV zu sichern. Zur Reduzierung des Produzentenrisikos
werden die Produktionskosten auf mehrere Koproduzenten verteilt. Grundsätzlich soll zudem die Refinanzierung von mindestens 80 Prozent des Investitionsvolumens durch künftige Verkäufe an TV-Sender
gesichert sein. Insbesondere soweit EM.TV Lieferverpflichtungen für Eigenproduktionen eingegangen ist,
kann es bei Produktionen zu einem Abweichen von diesen Kriterien kommen.
Merchandising
Das Merchandising-Geschäft ist typischerweise stark von der jeweils aktuellen Konjunkturlage sowie
der Attraktivität der zu vermarktenden Themen abhängig. Zudem kann sich auch bei anfänglich erfolgreichen Themen die Marktakzeptanz rasch negativ verändern, so dass sich wegen der meist kurzen
Laufzeiten von Merchandising- und Lizenzverträgen eine nachhaltige Verwertung nicht sicher prognostizieren lässt. Schließlich sind Anbieter von Merchandising- und Lizenzthemen darauf angewiesen, zusätzlich zu bereits erworbenen Themen sich kontinuierlich den Zugang zu neuen, attraktiven Themen in ausreichendem Umfang zu verschaffen. Auch EM.TV ist diesen marktüblichen Risiken ausgesetzt. Zudem
ist in der derzeitigen Marktsituation das Merchandising- und Lizenzhandelsgeschäft von einem spürbaren Überangebot von Lizenzthemen im Kinderbereich und von dem damit einhergehenden Rückgang des
Preisniveaus geprägt.
EM.TV begegnet diesen Risiken durch die Positionierung als Full Service Merchandising-Agentur, die
Lizenznehmern ein umfangreiches Paket an Service- und Beratungsleistungen anbietet. Auch im Merchandising-Bereich gilt eine vorsichtige Investitionspolitik. Zusätzlich soll eine Risikoreduktion durch eine Ausweitung der Zielgruppen erreicht werden.
Konzernlagebericht und Lagebericht 57
8.3. Finanzrisiken
Ausfallrisiken
Ein Bonitäts- oder Ausfallrisiko besteht in der Gefahr, dass der Schuldner einer Forderung diese nicht
mehr begleichen kann. Das maximale Ausfallrisiko bei den originären Finanzinstrumenten entspricht in
der Theorie dem Zeitwert aller Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten gegenüber denselben Schuldnern, soweit die Aufrechnungslage hergestellt werden kann. In den Jahresabschlüssen der EM.TV AG
und des EM.TV-Konzerns wurde identifizierten Ausfallrisiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Darüber hinaus sichert die Gesellschaft das Risiko eines Ausfalls durch Insolvenz eines Gläubigers
in weiten Teilen durch Versicherung von Forderungen ab.
Währungsrisiken
Ein Währungsrisiko besteht insbesondere dort, wo Forderungen oder Verbindlichkeiten in einer anderen
Währung als der dem Jahresabschluss zu Grunde liegenden Währung existieren. Wechselkursschwankungen können dann den Zeitwert in der Abschlusswährung Euro verändern. Für den Konzern spielt hier
vor allem das Wechselkursverhältnis des US-Dollars zum Euro eine Rolle, insbesondere in Verbindung
mit der Tätigkeit als “Licensing Representative” bei der Vermarktung der europäischen Merchandisingrechte zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006TM. Zur Verringerung der mit seiner Geschäftstätigkeit
verbundenen Wechselkursrisiken schloss der Konzern insbesondere beim US-Dollar Währungssicherungsgeschäfte ab. Derivative Absicherungsgeschäfte werden stets nur in Verbindung mit konkreten zukünftigen Fremdwährungspositionen abgeschlossen. Am Bilanzstichtag war ein Währungssicherungsgeschäft
im Zusammenhang mit der Vermarktung der Merchandisingrechte an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft
2006TM offen. Da die Entwicklung des US-Dollars zum Euro nicht vorhergesagt werden kann, können
hieraus auch in Zukunft weitere Ergebniseffekte entstehen.
Liquiditätsrisiken
Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsverpflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können. Zum Bilanzstichtag 2004
verfügte der EM.TV-Konzern jedoch über ausreichend Liquiditätsreserven.
Die EM.TV AG wies zum Bilanzstichtag 2004 keine Bankverbindlichkeiten aus. Nach der Restrukturierung
der 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 wies die Gesellschaft zum Bilanzstichtag lediglich noch folgende Finanzverbindlichkeiten aus:
> 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 mit einem Nominalwert von 23,127 Mio. Euro,
die im Januar 2007 mit 117,251 Prozent zurückzuzahlen ist,
> 8 Prozent Optionsschuldverschreibung 2004/2009 mit einem Nominalwert von 47,107 Mio. Euro,
die im März 2009 zu 100 Prozent zur Rückzahlung fällig ist. Die Optionsschuldverschreibung ist
durch Verpfändung der von EM.TV gehaltenen Anteile an der EM.Sport GmbH, Junior.TV Verwaltungs
GmbH, der Junior.TV GmbH & Co. KG sowie Einzahlungen aus der Ausübung von Zertifikaten und
Optionen besichert.
58 Konzernlagebericht und Lagebericht
> Null-Kupon-Schuldverschreibungen, die vollständig aus den Erlösen des am 15. Dezember 2004
vereinbarten Verkaufs der an der TMG gehaltenen Anteile zu tilgen sind. Die Tilgung erfolgte am
3. Februar 2005.
Obwohl gegenwärtig keine Bankverbindlichkeiten bestehen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass
die Gesellschaft für eine Ausweitung der Geschäftsaktivitäten oder bei Forderungsausfällen in der Zukunft
auf externe Finanzierungsquellen zugreifen muss.
8.4. Rechtsrisiken
Schadensersatzansprüche und Aktionärsklagen
Bisher sind insgesamt 95 Klagen und 10 Mahnbescheide von ca. 550 Aktionären sowie eine Reihe von
Anspruchsschreiben bei der EM.TV & Merchandising AG bzw. der EM.TV AG eingegangen. Außerdem
wurde ein Antrag auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe gestellt. Hintergrund ist der Kursrückgang der
EM.TV-Aktie. Die Ansprüche werden auf unterschiedliche Rechtsgrundlagen und Sachverhalte gestützt.
Alle bisher ergangenen Urteile (53 erstinstanzliche und 14 zweitinstanzliche Urteile) sind zugunsten von
EM.TV erfolgt. Die Gerichte der 2. Instanz haben jeweils die Revision nicht zugelassen. Hiergegen haben
die Kläger Beschwerde eingelegt, soweit dies zulässig war. In einem dieser Verfahren wurde die Revision
teilweise zugelassen, in einem weiteren Verfahren war die Beschwerde erfolglos.
33 Verfahren sind bereits rechtskräftig entschieden worden. Diese Verfahren waren von ca. 70 Klägern
angestrengt worden. In sechs weiteren Verfahren sind die Klagen vor einer gerichtlichen Entscheidung
zurückgenommen worden.
Bei der „ÖRA“, der Öffentlichen Rechtsauskunft- und Vergleichsstelle der Freien und Hansestadt Hamburg,
waren vier Anträge auf Durchführung eines Güteverfahrens gestellt worden. Die Ansprüche sind nach
dem Scheitern der Güteverfahren klageweise geltend gemacht worden.
Klagen von Bambino
Mitte 2004 wurde der Gesellschaft eine Feststellungsklage des Ecclestone Trusts Bambino Holdings (B.H.)
zugestellt, die sich gegen mehrere Parteien, darunter auch die Gesellschaft richtet. Mit der in Genf erhobenen Klage soll die Ernennung von Direktoren der Formula One Holdings (FOH) bestätigt und die Übertragung von Anteilen an Speed durch EM.TV sowie die Bestellung einer Sicherheit durch Speed für unwirksam erklärt werden; etwaige Schadensersatzansprüche gegen die Gesellschaft hat sich B.H. vorbehalten. Ende 2004 ist der Gesellschaft eine weitere von B.H. in Genf erhobene und ebenfalls auch gegen andere Parteien gerichtete Klage zugestellt worden, mit der die Bestätigung eines Beschlusses des
Board von FOH zur Zusammensetzung des Board der Formula One Administration erreicht werden soll.
Die Gesellschaft hat in beiden Fällen die Zuständigkeit des Genfer Gerichts bestritten. Das Gericht hat
59
über seine Zuständigkeit noch nicht entschieden. Damit steht auch eine Entscheidung in der Sache
noch aus. Die Gesellschaft ist der Auffassung, dass die geltend gemachten Ansprüche unbegründet sind.
Die Genfer Klagen können im Kontext der Auseinandersetzung zwischen den Eigentümern der Formel 1
Gruppe gesehen werden, die in London zu weiteren Gerichtsverfahren geführt haben, an denen die
Gesellschaft jedoch nicht beteiligt ist.
8.5. Steuerliche Risiken
Aus den Verlusten der vergangenen Jahre haben sich bei der EM.TV & Merchandising AG erhebliche
steuerliche Verlustvorträge angesammelt. Vorbehaltlich der Ergebnisse einer Betriebsprüfung beträgt
der körperschaftssteuerliche Verlustvortrag der AG rund 1,6 Mrd. Euro. Es muss davon ausgegangen
werden, dass durch die Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV Vermögensverwaltungs AG der Übergang der Verlustvorträge als nicht gesichert anzusehen ist. Der Übergang käme
nur zu Stande, wenn der Geschäftsbetrieb, der die Verluste verursacht hat, über den Verschmelzungsstichtag hinaus nach Art und Umfang auch in der neuen Gesellschaft fortgeführt würde. Angesichts der
in den vergangenen Jahren erfolgten Portfolioveränderungen im Zuge der Sanierung kann dies aber
nicht ohne Zweifel angenommen werden.
60 Konzernlagebericht und Lagebericht
9. Wesentliche Vorgänge nach Abschluss des
Geschäftsjahres
Am 3. Januar 2005 bezahlte die HK Beteiligungs GmbH den ausstehenden Kaufpreis für die Tele München Gruppe in Höhe von 118,0 Mio. Euro. Der Nettoverkaufserlös, d. h. der vereinbarte Verkaufspreis
zuzüglich Zinsen und abzüglich angefallener Kosten und sonstigen Abzügen steht den Gläubigern der
Null-Kupon-Schuldverschreibung zu. Gemäß den Anleihebedingungen erfolgte die Rückzahlung einen
Monat nach Geldeingang, am 3. Februar 2005. Die Rückzahlungssumme (Ausschüttungsbetrag) betrug
114,6 Mio. Euro.
Durch die Tilgung dieser Schuldverschreibung konnte EM.TV einen weiteren Restrukturierungsschritt
abschließen und gleichzeitig die Konzerneigenkapitalquote wesentlich verbessern.
Am 1. Februar 2005 einigte sich EM.TV mit der KarstadtQuelle New Media AG auf den Erwerb der von
KarstadtQuelle gehaltenen Anteile von 49,9 Prozent an der Sport Media Holding GmbH. Diese hält ihrerseits 81,13 Prozent an dem TV-Sender DSF und an der Online-Plattform Sport1. Dadurch erhöhte EM.TV
mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2005 die über die Sport Media Holding GmbH gehaltene
mittelbare Beteiligung an DSF und Sport1 auf 81,13 Prozent. Der Kaufpreis betrug 27,0 Mio. Euro. Die
Transaktion wurde vom Bundeskartellamt genehmigt, steht aber noch unter dem Vorbehalt weiterer
kartell- und medienrechtlicher Genehmigungen.
Am 10. Februar 2005 gab EM.TV eine Einigung mit dem Schweizer Investor Dr. h.c. Hans-Dieter Cleven
bekannt. Demnach übernimmt EM.TV dessen 18,87-Prozent-Beteiligung an DSF und Sport1 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2005. Dadurch wird EM.TV alleiniger Gesellschafter des Sportsenders
und der Online-Sportplattform. Der Kaufpreis betrug 12,6 Mio. Euro.
Die Transaktion wurde vom Bundeskartellamt genehmigt, steht aber noch unter dem Vorbehalt weiterer
kartell- und medienrechtlicher Genehmigungen. Zudem muss zuvor der Vertrag über den Verkauf sämtlicher von der KarstadtQuelle New Media AG gehaltenen Anteile an der Sport Media Holding GmbH an
EM.TV wirksam werden.
Die EM.TV Tochtergesellschaft EM.Entertainment GmbH hat sich am 10. März 2005 mit dem ZDF in
Form eines Deal-Memos über die Verlängerung des bestehenden Rahmenvertrages bis zum Jahr 2011
geeinigt. Die Vereinbarung, die in den nächsten Wochen in ein Vertragswerk umgesetzt werden soll,
betrifft den Zeitraum ab 2006 und bezieht sich auf insgesamt rund 625 halbe Stunden Programm.
Darüber hinaus einigten sich EM.TV und das ZDF, ihre gemeinsamen Koproduktionsaktivitäten im Kinderund Jugendbereich fortzusetzen und haben über die aus dem laufenden Vertrag noch anstehenden
Koproduktionen hinaus weitere vier Koproduktionsstaffeln geplant. Das Gesamtvolumen der Vertragsverlängerung über die gesamte Laufzeit bewegt sich im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
61
10. Ausblick
Nachdem im Jahr 2004 die Restrukturierung der Gesellschaft erfolgreich abgeschlossen werden konnte,
konzentriert sich EM.TV auf den Ausbau des operativen Geschäfts mit den beiden Säulen Sport und
Unterhaltung.
Dabei hat die Verbesserung der Profitabilität grundsätzlich Vorrang vor Volumenwachstum. Ein wichtiger
Schritt war in diesem Zusammenhang die Anfang 2005 erfolgte vollständige Übernahme aller Gesellschaftsanteile an DSF und Sport1 vor dem Hintergrund, dass beide Gesellschaften 2004 eine sehr
erfreuliche Ergebnisentwicklung verzeichnet hatten und somit in der Gewinn- und Verlustrechnung die
Anteile Dritter am Gewinn künftig entfallen.
Im Segment Sport strebt der Vorstand die Generierung von Wachstum u. a. durch folgende Maßnahmen an:
> Ausweitung neuer intelligenter Formen der Zuschaueransprache (T-Commerce, B2C-Angebote) mit
dem Ziel, die Abhängigkeit von klassischen Erlösquellen zu verringern;
> Investitionen in attraktive Programmrechte und damit weitere Schärfung des Profils des DSF als
männerorientierter Sportsender;
> Intelligentes Ausschöpfen der Potenziale der FIFA WM 2006TM, für die EM.TV die europäischen
Vermarktungsrechte im Merchandising besitzt;
> Weitere Optimierung der Servicequalität der PLAZAMEDIA, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern
und auszubauen, sowie eine stärkere Internationalisierung der Geschäfte der Produktionsgesellschaft.
Im Segment Unterhaltung stehen vor allem folgende strategische Aufgaben im Vordergrund:
> Stärkung des Profils von EM.TV auf der Produktions- und Inhalteseite und damit Generierung originärer Rechte für Kinder- und Jugendprogramme;
> Nutzung der internationalen Vertriebsstärke und Übernahme von Vertriebstätigkeit für Dritte;
> Ausweitung des Bereichs Home Entertainment;
> Prüfung von Akquisitionsmöglichkeiten im Zuge der laufenden Marktkonsolidierung des Kinderund Jugendsegments.
Für das Jahr 2005 strebt der Vorstand eine Steigerung des Konzernumsatzes zumindest im einstelligen
Prozentbereich an. Ziel ist es, erstmals ohne Sonder- und Einmaleffekte ein positives Konzernergebnis
vor Steuern auszuweisen.
Unterföhring, 18. März 2005
Der Vorstand
62
>>EM.TV will seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Anforderungen des Unternehmens und ihren Talenten entsprechend einsetzen und fördern und sie auf der
Grundlage der Unternehmensziele leistungsgerecht vergüten.<<
63
64
Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2004
Konzernabschluss
66 Konzernbilanz
68 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
69 Entwicklung des Konzerneigenkapitals
70 Entwicklung des Konzernanlagevermögens
72 Konzernkapitalflussrechnung
73 Konzern-Anhang
116 Bestätigungsvermerk
117 AG-Einzelabschluss
Bilanz/Gewinn- und Verlustrechnung
Am 18. März 2005 genehmigte der Vorstand die Freigabe des Abschlusses an den Aufsichtsrat. Der
Aufsichtsrat der EM.TV AG hat den Jahresabschluss am 18. März 2005 gebilligt; dieser ist damit festgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben.
66 Konzernbilanz
AKTIVA ZUM 31. DEZEMBER 2004 in TEUR
Anhang (III)
31.12.2004
31.12.2003
Langfristige Vermögenswerte
Film- und Merchandisingrechte, EDV-Programme
1
93.915
271.063
Geschäfts- oder Firmenwert
2
8.906
29.546
141
13.044
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
1.617
2.639
Technische Anlagen und Maschinen
3.965
1.715
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
1.702
1.991
Geleistete Anzahlungen
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
3
Übrige Beteiligungen
Sonstige Ausleihungen
Langfristige Forderungen
4
Aktive latente Steuern
5
73
33
2.768
1.867
258
65.328
64
3.125
12.761
14.280
4.862
10.197
131.032
414.828
0
269
Kurzfristige Vermögenswerte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Waren und unfertige Erzeugnisse / Leistungen
66
302
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
6
46.991
96.536
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
7
4.346
4.134
0
73
8
136.991
29.177
0
1.329
9
105.961
127.967
Forderungen gegen Joint Ventures
Sonstige Vermögenswerte
Sonstige Wertpapiere
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
1.203
1.265
295.558
261.052
426.590
675.880
67
PASSIVA ZUM 31. DEZEMBER 2004 in TEUR
Anhang (III)
31.12.2004
31.12.2003
Gezeichnetes Kapital
65.617
146.054
Eigene Anteile
-17.317
0
Eigenkapital
10
Zur Durchführung beschlossener
Kapitalerhöhung geleistete Einlagen
Kapitalrücklage
Sonderrücklage
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung
Konzernbilanzverlust
Anteile anderer Gesellschafter
Einlagen aus der Wandlung von Schuldverschreibungen, für die die Eintragung noch aussteht
Langfristige Verbindlichkeiten
983
0
100.631
1.968.527
50
581
-104
40
-7.883
-2.139.968
11.090
7.202
153.067
-17.564
0
17
4.646
11
Langfristige Rückstellungen
18
3.100
Unverzinsliche Finanzverbindlichkeiten
12
113.439
0
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
13
68.496
435.783
Passive latente Steuern
14
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Wandeldarlehen
15
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
16
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Joint Ventures
Sonstige Verbindlichkeiten
6.903
447.332
11
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
7.316
192.351
17
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Sonstige Rückstellungen
18
Steuerrückstellungen
19
30
31
0
80.769
3.100
3.967
18.759
72.563
0
6
1.675
2.737
35.915
53.973
596
1.385
16.871
26.961
4.226
3.703
81.172
246.095
426.590
675.880
68 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2004 in TEUR
Anhang (IV)
1.1 bis
31.12.2004
1.1 bis
31.12.2004
1.1 bis
31.12.2003
Umsatzerlöse
1
206.619
270.029
Andere aktivierte Eigenleistungen
2
1.152
2.388
Bestandsveränderung unfertige Leistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
3
0
114
207.771
272.531
76.847
46.863
Materialaufwand
Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material
4
Aufwendungen für bezogene Leistungen
-40.987
-47.494
-76.951
-147.462
-117.938
-194.956
Personalaufwand
Gehälter
-41.446
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
-42.530
-6.739
-6.629
-48.185
-49.159
-22.519
-85.481
-45.326
-86.946
50.650
-97.148
Abschreibungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
des Anlagevermögens und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
5
-22.519
6
Betriebsergebnis
-85.481
Finanzergebnis
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und übrigen Beteiligungen
7
-216
7.031
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
8
5.010
4.104
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
9
-2.925
-289
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
10
-4.363
-48.864
Restrukturierungsergebnis
11
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern
-2.975
Latente Steuern
-1.203
Ergebnis vor Anteilen anderer Gesellschafter
Gewinn-/Verlustanteile anderer Gesellschafter
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag
Konzernverlustvortrag
Entnahme aus der Kapitalrücklage
94.366
0
142.522
-135.166
-1.853
5.264
-4.178
3.411
138.344
-131.755
-3.977
1.808
134.367
-129.947
-2.139.968
-2.010.021
1.997.187
Entnahme aus der Sonderrücklage
531
Konzernbilanzverlust
Konzernjahresüberschuss je Aktie verwässert, in EUR
-38.018
12
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Konzernjahresüberschuss je Aktie unverwässert, in EUR
-2.494
13
-7.883
-2.139.968
3,22
-0,89
2,96
-0,89
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 69
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2004 in TEUR
Gezeichnetes
Kapital
Stand 1.1.2003
Einlage aus Wandlung von Wandeldarlehen
145.854
Beschlossene
KapitalEigene
Anteile erhöhung
0
200
Ausgleichsposten
Kapital- SonderWährungsrücklage rücklage umrechnung
1.968.520
598
7
-17
24.763
Bilanzverlust
Anteile
anderer
Gesellschafter
Summe
-2.010.021
7.846
137.760
-200
200
Kapitalerhöhung aus Wandeldarlehen
0
Unterschiede Währungsumrechnung
-10
4
-24.719
-1.808
-131.755
Ausbezahlte Gewinne
-537
-537
Einzahlung von Minderheiten
-876
-876
Effekte aus der Erstkonsolidierung
2.656
2.656
Effekte aus der Entkonsolidierung
-83
-83
7.202
-17.564
-24.723
Jahresfehlbetrag
Stand 31.12.2003
-129.947
146.054
0
0
1.968.527
Entnahme aus der Sonderrücklage
wegen Rückzahlung Wandeldarlehen
Einlage aus Wandlung von Wandeldarlehen
40
-24
-2.139.968
17
-28.660
-126.062
Kapitalerhöhung durch Anteilsausgabe
an Bondgläubiger (Erlass)
28.265
Schaffung eigener Anteile
17.343
126.062
-507
28.660
0
507
0
28.265
0
-17.343
Kapitalerhöhung aus Schuldverschreibungen
3.184
3.184
Kapitalerhöhung aus Optionsausübung
26
983
Verrechnung Kapitalrücklage mit Ergebnisvortrag
1.054
45
-1.968.527
0
1.968.527
Veränderung des Konsolidierungskreises
-2
Kapitalanpassungen
-84
Unterschiede Währungsumrechnung
Jahresüberschuss
65.617
-17.317
983
100.631
50
-104
-2
-84
-144
-144
Ausbezahlte Gewinne
Stand 31.12.2004
0
24
17
Entnahme aus Kapitalrücklage wegen
Untergang Wandlungsrecht Wandelanleihe
Kapitalherabsetzung durch Verschmelzung
(73:10)
581
-3
-3
134.367
3.977
138.344
-7.883
11.090
153.067
70 Entwicklung des Konzernanlagevermögens
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2004 in TEUR
ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
Veränderung
Konsoli1.1.2004 dierungskreis
Währungsunterschiede
Zugänge
13.575
Abgänge
Umbuchungen 31.12.2004
Immaterielle Vermögenswerte
Film- und Merchandisingrechte, EDV-Programme
646.138
936
-235
Geschäfts- oder Firmenwert
72.246
-48.241
-2
Geleistete Anzahlungen
14.397
-6.449
732.781
-53.754
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
5.110
-166
Technische Anlagen und Maschinen
3.839
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
6.845
Summe immaterielle Vermögenswerte
14.397
38
-237
6.492
652.509
-6.492
1.494
0
662.909
15.097*
13.613
29.494
8.906
Sachanlagen
172
12
3.265
223
6.881
298
6.612
-1.080
-37
1.182
15.827
-1.246
-37
4.659
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
13.539
242.013
-2
Übrige Beteiligungen
68.301
-68.046
1
Sonstige Ausleihungen
10.473
-10.445
-3
39
0
Summe Finanzanlagen
92.313
163.522
-4
71
840.921
108.522
-278
18.343
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Summe Sachanlagen
33
5.104
40
73
533
0
18.670
21
286
-244.801
10.484
11
244.801
244.801
267
245.087
0
10.815
275.114
0
692.394
Finanzanlagen
Summe Anlagevermögen
64
*Aufgrund der Erstanwendung von IFRS 3 erfolgt eine saldierte Darstellung.
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2003 in TEUR
ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
Veränderung
Konsoli1.1.2003 dierungskreis
Währungsunterschiede
Zugänge
Abgänge
45.451
114.896
Umbuchungen 31.12.2003
Immaterielle Vermögenswerte
Film- und Merchandisingrechte, EDV-Programme
909.648
-185.626
-15.144
Geschäfts- oder Firmenwert
371.775
-273.639
-25.857
8.287
4
-1.294
14.105
1.289.710
-459.261
-42.295
59.556
114.929
8.503
-2.712
-266
2.555
2.970
208
2.771
897
37
3.839
27.522
-20.396
-1.697
2.333
917
6.845
6
1
36.233
-20.309
-1.963
5.791
3.925
8
2.449
3.391
971
252.651
Geleistete Anzahlungen
Summe immaterielle Vermögenswerte
6.705
646.138
72.246
33
-6.705
14.397
0
732.781
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Summe Sachanlagen
28
5.110
33
0
15.827
Finanzanlagen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Übrige Beteiligungen
Sonstige Ausleihungen
Summe Finanzanlagen
Summe Anlagevermögen
14.473
13.539
319.975
6
11.897
-11.804
8
3.096
72
7.348
10.473
346.345
-11.798
16
6.516
256.114
7.348
92.313
1.672.288
-491.368
-44.242
71.863
374.968
7.348
840.921
68.301
71
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
Veränderung
Konsolidie1.1.2004
rungskreis
Währungsunterschiede
Abschreibungen des
Geschäftsjahres
Außerplanmäßige
Abschreibungen
Zuschreibungen
10.960
8.312
6.685
375.075
174.058
-151
42.700
-27.601
-2
Abgänge
Umbuchungen 31.12.2004
31.12.2004
31.12.2003
2.975
558.594
93.915
271.063
0
8.906
29.546
1.353
141
13.044
559.947
102.962
313.653
2.639
15.097 *
1.353
419.128
146.457
2.471
-43
-153
2.124
10.960
6.685
18.072
0
1.068
9
3.487
1.617
964
172
2.916
3.965
1.715
248
4.910
1.702
1.991
-886
-25
1.215
9.449
-929
-25
3.247
11.672
-3.956
144.505
2.973
-2.973
9
4.854
8.312
RESTBUCHWERTE
0
0
0
429
0
73
33
0
11.313
7.357
6.378
-144.505
7.716
2.768
1.867
144.505
144.505
9
258
65.328
7.348
-7.348
0
64
3.125
21.993
-14.277
0
144.514
0
0
144.505
0
7.725
3.090
70.320
450.570
131.251
-178
158.721
8.312
6.685
163.006
0
578.985
113.409
390.351
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
Veränderung
Konsolidie1.1.2003
rungskreis
RESTBUCHWERTE
Währungsunterschiede
Abschreibungen des
Geschäftsjahres
Außerplanmäßige
Abschreibungen
Zuschreibungen
Abgänge
Umbuchungen 31.12.2003
31.12.2003
31.12.2002
32.052
6.238
16.249
375.075
271.063
473.797
28
42.700
29.546
23.004
1.353
13.044
8.287
419.128
313.653
505.088
7.529
435.851
-113.330
-6.757
49.746
348.771
-282.667
-25.860
2.484
0
1.353
784.622
-395.997
-32.617
53.583
32.052
0
16.277
974
438
-26
1.550
465
2.471
2.639
65
-56
2.201
86
2.124
1.715
143
21.670
-16.946
-1.386
2.333
817
4.854
1.991
5.852
-16.564
-1.412
6.084
0
0
22.709
0
0
1.368
0
0
33
0
9.449
6.378
13.524
12.610
108
1.046
11.672
1.867
1.863
238.718
-4.553
231.192
2.973
65.328
81.257
11.803
-11.803
7.348
-7.348
3.125
94
263.131
-11.803
0
-4.445
0
0
232.238
7.348
21.993
70.320
83.214
1.070.462
-424.364
-34.029
55.222
32.052
6.238
249.883
7.348
450.570
390.351
601.826
72 Konzernkapitalflussrechnung
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2004 in TEUR
Anhang (V)
1.1 bis
31.12.2004
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag
Materialaufwand durch verbrauchsbedingten Anlagenabgang
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Latente Steuern
1.1 bis
31.12.2004
1.1 bis
31.12.2003
134.367
-129.947
9.151
96.791
15.834
81.036
-520
-3.826
1.203
-5.101
Restrukturierungsgewinn
-94.366
0
Übrige nicht zahlungswirksame Posten
-38.113
5.312
Abnahme/Zunahme der Vorräte, Forderungen aLL sowie anderer Aktiva,
die nicht der Investitions- u. Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
14.126
49.313
-1.592
2.725
-17.877
-9.239
Zunahme/Abnahme von Rückstellungen
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aLL sowie anderer Passiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Minderheitenanteile
3.977
Cash-Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
Investitionen in Erwerbe von Unternehmen/Unternehmensanteilen
-1.808
26.190
3
Zugang in das immaterielle Anlagevermögen
Zugang in das Sachanlagevermögen
Zugang in das Finanzanlagevermögen
85.256
-1.828
-321
-13.613
-59.556
-4.659
-5.791
-71
-6.516
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten
620
1.861
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen
106
2.556
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen
89
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Cash-Flow durch Veränderung der liquiden Mittel durch Entkonsolidierung
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und Zuschüsse der Gesellschafter
4
Einzahlungen durch Aufnahme von langfristigen Verbindlichkeiten
-40.059
67.220
62.349
1.054
6
-3
-1.413
-18.853
-14.937
Auszahlungen von Dividenden an Minderheitsgesellschafter
Auszahlungen durch Tilgung von langfristigen Verbindlichkeiten
27.708
-19.356
4.684
1.868
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
-13.118
-14.476
Cash-Flow der Berichtsperiode
60.936
93.070
Nettofinanzmittel zu Beginn des Geschäftsjahres
47.573
-46.966
Nettofinanzmittel zum Ende des Geschäftsjahres
105.961
47.573
Auswirkungen Währungsdifferenzen
-2.548
Veränderung der Nettofinanzmittel
Kurzfristige flüssige Mittel
105.961*
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kredinstituten
Kurzfristige Nettofinanzmittel zum Ende des Berichtsjahres
1.469
60.936
93.070
128.342*
0
-80.769
105.961
47.573
Veränderung der liquiden Mittel
-22.381
37.764
Veränderung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten
-80.769
-56.775
*davon sind 8.040 TEUR bis max. 2006 für Sicherungszwecke gebunden (Vj. 7.569 TEUR)
Wir verweisen auf unsere “Erläuterungen zu einzelnen Posten der Kapitalflussrechnug” im Abschnitt 5 des Anhangs.
Konzern-Anhang 73
Konzern-Anhang für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004
1. Allgemeine Erläuterungen
1.1. Allgemeine Angaben zum Konzern
Die EM.TV AG als Obergesellschaft hat ihren Sitz in der Beta-Straße 11, Unterföhring bei München,
Deutschland.
Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns umfassen die folgenden Segmente:
> das Abdecken der gesamten medialen Wertschöpfungskette im Bereich Sport, beginnend mit dem
originären Lizenzrecht über die Produktion und Umsetzung von Inhalten bis hin zur Distribution
über die eigene TV- und Online-Plattform
> den Vertrieb von Fernseh- und Heimvideorechten sowie von Rechten an Tonträger-, Fernseh- und
Musikproduktionen einschließlich Merchandising und Promotion, ferner die Produktion bzw. Koproduktion von Film- und Fernsehbeiträgen.
Die Betragsangaben erfolgen grundsätzlich in tausend Euro (TEUR), sofern nichts anderes vermerkt ist.
Mit Ausnahme der Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd., Sydney, Australien, deren Geschäftsjahr zum 30. Juni
2005 endet, schließen die Konzerngesellschaften zum 31. Dezember 2004 ab. Bei Yoram Gross-EM.TV
PTY Ltd. wurde zur periodengerechten Zuordnung ein Zwischenabschluss auf den Konzernabschlusstermin erstellt.
1.2. Gesellschaftsrechtliche Veränderungen
Die EM.TV AG ist Rechtsnachfolgerin der EM.TV & Merchandising AG, welche am 19. April 2004 auf die
Gesellschaft verschmolzen wurde. Damit ist die EM.TV AG fortan die Konzernobergesellschaft.
Die EM.TV AG hat im zweiten Quartal 2004 die Restrukturierung des Konzerns erfolgreich abgeschlossen. Bereits im ersten Quartal hatten die Aktionäre und Bondgläubiger dem Restrukturierungskonzept
für die von der EM.TV & Merchandising AG begebenen Wandelschuldverschreibungen 2000/2005
über nominal 400 Mio. Euro mit den erforderlichen Mehrheiten zugestimmt. Dieses Konzept beinhaltete die Verschmelzung der früheren EM.TV & Merchandising AG auf die heutige EM.TV AG, in die zuvor
wesentliche Vermögensgegenstände und Schulden der EM.TV & Merchandising AG übertragen bzw.
ausgegliedert worden waren.
Durch die Verschmelzung ist die frühere EM.TV & Merchandising AG erloschen. Der Handel der Aktie
wurde in Folge der Verschmelzung eingestellt. Am 27. April 2004 erfolgte die Notierungsaufnahme der
Aktie der EM.TV AG im Geregelten Markt (Prime Standard Segment) an der Frankfurter Wertpapierbörse.
Die EM.TV AG führt das operative Geschäft der EM.TV & Merchandising AG mit den Segmenten Sport
und Unterhaltung uneingeschränkt fort.
74 Konzern-Anhang
1.3. Rechnungslegung
Anwendung der IFRS-Vorschriften
Der Konzernabschluss der EM.TV AG und ihrer Tochterunternehmen wird nach International Financial
Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) aufgestellt. Der Konzernabschluss steht entsprechend des Standards Nr. 1 des Deutschen Rechnungslegungs Standards
Committee (DRSC) insbesondere im Einklang mit der Richtlinie der Europäischen Union zur KonzernRechnungslegung (Richtlinie 83/349/EWG). Zur Erzielung der Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss werden alle wesentlichen über die Regelung
des IASB hinausgehenden Angaben und Erläuterungen gemacht. Der Konzernabschluss entspricht
somit auch den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB.
Eine Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen befindet sich in diesem Anhang. Die Auswirkungen sowohl der Erst- als auch der Entkonsolidierung von Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen werden im Abschnitt "Angaben zum Konsolidierungskreis" dargestellt.
Die Gewinn- und Verlust-Rechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
Den Jahres- bzw. Zwischenabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen den jeweiligen Geschäftstätigkeiten entsprechende einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Annahmen, die die Beträge der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie die Erträge
und Aufwendungen des Berichtsjahres beeinflussen. Nähere Angaben zu den Grundlagen der
Schätzungen finden Sie unter der jeweiligen Bilanzposition separat erläutert.
Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden gemäß IAS 8 nach der "Alternativ zulässigen Methode" vorgenommen.
Die Gesellschaft hat sich entschieden, den neu verabschiedeten IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse) in Verbindung mit IAS 36 (revised) und IAS 38 (revised) bereits vorzeitig für diesen vorgelegten
Abschluß anzuwenden. Ebenfalls findet IAS 39 (revised) in Verbindung mit IAS 32 (revised) Anwendung.
Zusätzlich wird der IAS 1 (revised) in Bezug auf die Darstellung des Abschlusses vorzeitig angewendet.
Erläuterung wesentlicher Unterschiede zwischen dem IFRS-Konzernabschluss und den deutschen
Rechnungslegungsvorschriften
Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte, insbesondere Film- und Merchandisingrechte (Produktion und Entwicklung), wurden, sofern die Voraussetzungen des IAS 38 erfüllt sind, im vorliegenden IFRSKonzernabschluss zu Herstellungskosten aktiviert. Nach HGB besteht hingegen ein Aktivierungsverbot.
Ein derivativer Geschäfts- oder Firmenwert (“Goodwill”) wird nach IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben. Stattdessen wird jährlich mittels eines Werthaltigkeitstests ein eventueller Abschreibungsbedarf
ermittelt. Nach HGB muß ein erworbener Geschäfts- oder Firmenwert planmäßig über die Nutzungsdauer verteilt oder in den Folgejahren zu mindestens je einem Viertel abgeschrieben werden.
75
Ein bei der Konsolidierung entstehender passivischer Unterschiedsbetrag (“Badwill”) wird nach IFRS 3
sofort ergebniswirksam aufgelöst. Nach HGB darf die ergebniswirksame Auflösung nur erfolgen, wenn
das den niedrigeren Kaufpreis begründende Ereignis eingetreten oder es klar ist, dass er zum Abschlussstichtag einem realisierten Gewinn entspricht.
In der Konzernbilanz wirkt sich die nach IFRS andere Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten
zum Bilanzstichtag aus. Im Gegensatz zu den Vorschriften des HGB, nach denen das Höchst- (Verbindlichkeiten) bzw. das Niederstwertprinzip (Forderungen) gilt, werden Fremdwährungsforderungen bzw. verbindlichkeiten nach IFRS, unabhängig von Fristigkeit und historischem Kurs, mit dem Stichtagskurs
bewertet. Korrespondierend zu dieser Vorgehensweise unterscheiden sich in der Gewinn- und Verlustrechnung die Erträge bzw. Aufwendungen aus der Währungsumrechnung.
Unterverzinsliche sowie unverzinsliche längerfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten sind nach
IFRS mit ihrem Barwert angesetzt, wohingegen der Ansatz nach HGB zu Nominalwerten bzw. Rückzahlungsbeträgen erfolgt.
Schuldverschreibungen werden nach IAS 32 in einen Eigen- und einen Fremdkapitalanteil aufgeteilt.
Daneben werden diese Anteile um die auf sie entfallenden Emissionskosten vermindert. Nach HGB
unterbleibt die Verrechnung der Emissionskosten und für den Fremdkapitalanteil wird, um die Verpflichtung zum Rückzahlungsbetrag zu bilanzieren, ein Disagio gebildet, welches über die Laufzeit ratierlich
abgeschrieben oder sofort ergebniswirksam vereinnahmt wird.
Nach IAS 37 wird auf die Bildung einer Rückstellung verzichtet, sofern die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme unter 50 Prozent liegt. Ist eine Inanspruchnahme nicht völlig unwahrscheinlich, hat allein
eine Erläuterung im Anhang zu erfolgen.
Latente Steuern werden nach IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode bilanziert,
wonach die temporären Differenzen durch einen Vergleich zwischen den in der Konzernbilanz bilanzierten und den in der Steuerbilanz ausgewiesenen Ansätzen ermittelt werden.
Nach IAS 39 sind sämtliche Finanzinstrumente anzusetzen und zu bewerten. Ein Finanzinstrument ist
ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem
anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Vom Anwendungsbereich
ausgenommen sind jedoch Anteile an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Joint Ventures, die gemäß IAS 27, 28 und 31 bilanziert werden. Gemäß IAS 39 sind Finanzinstrumente den Kategorien „zum beizulegenden Zeitwert ergebniswirksam bewertet“, „bis zur Endfälligkeit zu haltene Finanzinvestitionen“, „Kredite und Forderungen“ oder „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“
zuzuordnen. Die Wertansätze von „zum beizulegenden Zeitwert ergebniswirksam bewertete“ oder „zur
Veräußerung verfügbaren“ finanziellen Vermögenswerten sind an die Zeitwerte anzupassen. Im Gegensatz zu HGB muss unter bestimmten Bedingungen somit auch ein Ansatz über den ursprünglichen
Anschaffungskosten erfolgen.
Zum Abschlussstichtag lagen keine finanziellen Vermögenswerte der Kategorie „bis zur Endfälligkeit zu
haltene Finanzinvestitionen“ vor. Die Regelungen von IAS 39 weichen von dem nach handelsrechtlichen
Grundsätzen vorgeschriebenen Anschaffungskosten-, Realisations- und Imparitätsprinzip ab.
76 Konzern-Anhang
1.4. Angaben zum Konsolidierungskreis
Tochterunternehmen
TOCHTERUNTERNEHMEN in %
ACC-Agentur für Communication und Concept
Gesellschaft für Public Relation GmbH, Unterföhring
Anteil
am Kapital
In den Konzernabschluss
einbezogener Zeitraum
100
1.1. bis 31.12.2004
40,65
1.1. bis 31.12.2004
EM.Entertainment GmbH, Unterföhring (vormals EM.TV Home Entertainment)
100
1.1. bis 31.12.2004
EM.Sport GmbH, Unterföhring (vormals EM-Sport Sportmarketing GmbH)
100
1.1. bis 31.12.2004
EM Supply Handelsgesellschaft mbH i.L., Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2004
EM.TV France S.A.S., Paris, Frankreich
100
1.1. bis 31.12.2004
EM.TV Musikverlag GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2004
EM.TV Publishing GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2004
EM.TV USA Inc., New York, USA
100
nicht einbezogen
EM.TV Verwaltungs GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2004
EM.TV & Wavery B.V. Rijswijk, Niederlande
100
1.1. bis 31.12.2004
EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2004
EM-VA Film und TV-Produktions GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2004
Haffa Inc., Hermosa Beach, USA
100
nicht einbezogen
Junior Produktions GmbH, Unterföhring
100
1.1. bis 31.12.2004
Junior.TV GmbH & Co. KG, Unterföhring
100
30.6. bis 31.12.2004
Junior.TV Verwaltungs GmbH, Unterföhring
100
30.7. bis 31.12.2004
OM Oktoberfest München, Merchandising, Film und Fernseh GmbH i.L., Unterföhring
100
nicht einbezogen
PLAZAMEDIA GmbH Film & TV-Produktion, Ismaning
100
1.1. bis 31.12.2004
DSF Deutsches SportFernsehen GmbH, Ismaning
PMM Sports Production GmbH, Ismaning
85
1.1. bis 31.12.2004
Produktions-GbR Castillo II, Unterföhring
66,5
1.1. bis 31.12.2004
Produktions-GbR Cocco Bill, Unterföhring
60
1.1. bis 31.12.2004
Produktions-GbR Nick & Perry, Unterföhring
90
1.1. bis 31.12.2004
Produktions-GbR Tabaluga II, Unterföhring
65
1.1. bis 31.12.2004
Produktions-GbR The World of Tosh, Unterföhring
75
1.1. bis 31.12.2004
50,1
1.1. bis 31.12.2004
Sport1 GmbH, Ismaning
40,65
1.1. bis 31.12.2004
Sport1 Multimedia GmbH, Wien, Österreich
40,65
1.1. bis 31.12.2004
100
1.1. bis 31.12.2004
Sport Media Holding GmbH, Essen
Tabaluga Film- und Fernsehproduktion GmbH, Unterföhring
Die Tochterunternehmen werden mit Ausnahme der folgenden Gesellschaften, die wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert sind, im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.
EM.TV USA Inc., USA
Die 100-prozentige Beteiligung an der EM.TV USA Inc., New York, USA, gegründet am 25. Juli 2000 mit
einem gezeichneten Kapital von 10 USD (1000 Aktien a 0,01 USD) wurde nicht in den Konzernabschluss
einbezogen, da das Unternehmen die Geschäftstätigkeit noch nicht aufgenommen hat und insgesamt
von untergeordneter Bedeutung für den Konzernabschluss ist.
77
Haffa Inc., USA
Die 100-prozentige Beteiligung an der Haffa Inc., Hermosa Beach, USA, wurde nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da das Unternehmen die Geschäftstätigkeit 1995 eingestellt hat und insgesamt
von untergeordneter Bedeutung für den Konzernabschluss ist.
OM Oktoberfest München, Merchandising, Film- und Fernseh GmbH i.L., Unterföhring
Die 100-prozentige Beteiligung an der OM Oktoberfest München, Merchandising, Film- und Fernseh
GmbH i.L. wurde nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da mit Beschluss vom 10. Dezember
2003 die Gesellschaft aufgelöst und die Liquidation eingeleitet wurde.
Gemeinschaftsunternehmen
GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN in %
Anteil
am Kapital
In den Konzernabschluss
einbezogener Zeitraum
Junior.TV GmbH & Co. KG, Unterföhring
50
1.1. bis 30.6.2004
Junior.TV Verwaltung GmbH, Unterföhring
50
1.1. bis 30.7.2004
Planeta Junior S.L., Barcelona, Spanien
50
1.1. bis 30.6.2004
Produktions-GbR Fairy Tale Police Department, Unterföhring
50
1.1. bis 31.12.2004
Produktions-GbR Flipper + Lopaka 2, Unterföhring
50
1.1. bis 31.12.2004
Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd., Sydney, Australien
50
1.1. bis 31.12.2004
Die Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) werden im Wege der Quotenkonsolidierung in den
Konzernabschluss einbezogen.
Anteilige Beträge der Bilanzpositionen, die auf Joint Ventures entfallen
AKTIVA, JOINT VENTURES in TEUR
PASSIVA, JOINT VENTURES in TEUR
31.12.2004
31.12.2003
Langfristige Vermögenswerte
3.852
353.174
Langfristige Verbindlichkeiten
31.12.2004
1.052
31.12.2003
3.971
Kurzfrisitige Vermögenswerte
1.857
86.808
Kurzfristige Verbindlichkeiten
830
149.317
Anteilige Beträge der Gewinn- und Verlustrechnung, die auf Joint Ventures entfallen
GUV-POSITION, JOINT VENTURES in TEUR
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
1.1 bis
31.12.2004
1.1. bis
31.12.2003
8.454
110.714
960
7.052
-8.820
-84.457
Personalaufwand
-1.707
-6.037
Abschreibungen
-3.151
-55.969
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-4.654
-22.364
246
3.277
Finanzergebnis
Steueraufwand/-ertrag
-82
1.719
-8.754
-46.065
78 Konzern-Anhang
Assoziierte Unternehmen
ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN in %
Hermes Filmstudio Verwaltungs GmbH, Grünwald
Anteil
am Kapital
In den Konzernabschluss
einbezogener Zeitraum
42,75
1.1. bis 11.3.2004
25
nicht einbezogen
Planeta Junior S.L., Barcelona, Spanien
33,33
1.7. bis 31.12.2004
Planeta Junior s.r.I., Mailand, Italien
33,33
1.7. bis 31.12.2004
66,7
1.1. bis 31.12.2004
Lethe GmbH, Grünwald
Tabaluga Coproduktions GbR, Unterföhring
22,28
1.1. bis 11.3.2004
Tele-München Fernseh GmbH & Co. Produktionsgesellschaft, München
45
1.1. bis 11.3.2004
Tele-München Fernseh Verwaltungs GmbH, München
45
1.1. bis 11.3.2004
Tele-München Filmlizenzhandels GmbH & Co. Vertriebs KG, München
45
1.1. bis 11.3.2004
Tele-München Filmlizenzhandels GmbH, München
45
1.1. bis 11.3.2004
Tele-München Fernseh GmbH & Co. Medienbeteiligung KG, München
Die assoziierten Unternehmen werden „at equity“ in den Konzernabschluss einbezogen.
Tabaluga Coproduktions GbR, Unterföhring
Bei der Tabaluga Coproduktions GbR sind entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen
sämtliche wesentlichen Geschäftsentscheidungen mit qualifizierter Mehrheit (75 Prozent) zu treffen.
Demgemäß ist die Möglichkeit der Kontrolle durch die EM.TV nicht gegeben. Insofern kommt die quotale bzw. volle Konsolidierung nicht in Betracht. Die Beteiligung wurde trotz des nominalen Mehrheitsanteils „at equity“ einbezogen.
Im Geschäftsjahr 2004 fanden folgende Veränderungen des Konsolidierungskreises statt:
Entkonsolidierung
Tele München Gruppe, München
Mit Wirkung zum 1. Januar 2004 wurden die Beteiligungen an den Gesellschaften der Tele München
Gruppe aufgrund von gesellschaftsrechtlichen Veränderungen nicht mehr quotal, sondern nur noch
„at equity“ in den Konzernabschluss einbezogen. Durch den Kontrollverlust im Zusammenhang mit
dem Kauf- und Anteilsübertragungsvertrag sowie Eintragung in das Handelsregister vom 11. März 2004
erfolgte eine Entkonsolidierung der Beteiligung. Die Anteile wurden ab diesem Zeitpunkt als Finanzbeteiligung in der Kategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögen“ ausgewiesen. Mit Kaufvertrag vom 15. Dezember 2004 wurden die Anteile an den bisherigen Mitgesellschafter veräußert.
Der Verkaufspreis betrug 118.000 TEUR und muss zur Rückzahlung der Null-Kupon-Schuldverschreibung verwendet werden.
Planeta Junior S.L., Barcelona
Mit Wirkung zum 30. Juni 2004 wurde bei dieser Gesellschaft eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Die
Kapitalerhöhung erfolgte teilweise gegen Bareinlage und teilweise gegen Sacheinlage, wobei ein umfassendes Rechtepaket für den spanischen und portugiesischen Markt eingelegt wurde. Von der EM.TV AG
wurde diese Kapitalerhöhung nicht in vollem Umfang mit vollzogen. Dadurch fand eine Verwässerung
der Anteile von 50 Prozent auf 33,33 Prozent statt. Eine gemeinsame Führung gemäß IAS 31.3-7 liegt
nicht mehr vor. Da aber noch ein maßgeblicher Einfluß nach IAS 28.4-5 vorliegt, wird die Gesellschaft
ab diesem Zeitpunkt „at equity“ in den Konzernabschluss einbezogen.
79
Lethe GmbH, Grünwald
Diese Gesellschaft wurde nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da das Unternehmen insgesamt
von untergeordneter Bedeutung für den Konzernabschluss ist und im Wesentlichen keine eigene
Geschäftstätigkeit ausführt. Mit Kaufvertrag vom 23. Juli 2004 wurde die Finanzbeteiligung an einen
der anderen Gesellschafter veräußert.
Übergangskonsolidierung
Junior.TV Verwaltungs GmbH, Unterföhring
Mit Wirkung zum 30. Juli 2004 übernahm die EM.TV AG die restlichen 50 Prozent der Anteile und der
Stimmrechte vom bisherigen Joint Venture Partner. Der Kaufpreis betrug 13 TEUR und wurde bar
bezahlt. Seitdem wird die Gesellschaft mittels Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.
Junior.TV GmbH & Co. KG, Unterföhring
Mit Wirkung zum 30. Juni 2004 übernahm die EM.TV AG die restlichen 50 Prozent der Anteile und der
Stimmrechte vom bisherigen Joint Venture Partner. Der Kaufpreis betrug 5.477 TEUR und wurde bar
bezahlt. Seitdem wird die Gesellschaft mittels Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.
AUSWIRKUNGEN VON ÜBERGANGSKONSOLIDIERUNGEN in TEUR
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
Langfristige
Vermögenswerte
Kurzfristige
Vermögenswerte
Langfristige
Verbindlichkeiten
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
6.022
49.911
65.406
12.741
206
8.009
0
-164
0
14
0
7
6.451
-18.415
42.873
17.923
128
24.547
0
-109
0
8
0
2
2004 – Tochterunternehmen (vollkonsolidiert)
Junior.TV GmbH & Co. KG
Junior.TV Verwaltungs GmbH
2003 – Joint Ventures (Quote)
Junior.TV GmbH & Co. KG
Junior.TV Verwaltungs GmbH
Bei der Übergangskonsolidierung wurden die Vermögenswerte gemäß IFRS 3 zu ihren Zeitwerten bewertet. Hierbei entstand ein “Badwill”, der erfolgswirksam vereinnahmt wurde.
Wären die beiden Gesellschaften bereits zum 1. Januar 2004 voll in den Konzernabschluss einbezogen
worden, hätte das die folgenden Auswirkungen auf den Umsatz und das Ergebnis des Konzerns gehabt.
AUSWIRKUNGEN AUF UMSATZ UND ERGEBNIS in TEUR
01.01.-31.12.2004 (vollkonsolidiert)
Umsatzerlöse
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
8.273
47.811
0
-195
Junior.TV GmbH & Co. KG
Junior.TV Verwaltungs GmbH
Angaben zu den Auswirkungen von Entkonsolidierungen
Die Auswirkungen, die sich durch die Veräußerung und die Übergangskonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen auf die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten am Abschlussstichtag, auf den Erfolg der
Berichtsperiode sowie auf die entsprechenden Größen der Vorperiode ergeben, stellen sich wie in folgender Tabelle dar:
80 Konzern-Anhang
AUSWIRKUNGEN VON ENTKONSOLIDIERUNGEN in TEUR
JahresüberUmsatz- schuss/Jahresfehlbetrag
erlöse
Langfristige
Vermögenswerte
Kurzfristige
Vermögenswerte
Langfristige
Verbindlichkeiten
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
122.175
2004
Joint Ventures
0
-209
306.349
63.568
2.741
1.868
38
68
3.144
0
2.641
1.868
-171
306.417
66.712
2.741
124.816
96.182
-23.837
306.349
63.568
2.714
122.175
2.884
-108
127
2.500
0
1.396
99.066
-23.945
306.476
66.068
2.714
123.571
The Jim Henson Company Inc.
58.725
7.821
78.592
31.670
3.732
36.814
Euro-TV Mobil GmbH & Co. KG
88
190
113
119
0
194
0
250
0
0
0
0
58.813
8.261
78.705
31.789
3.732
37.008
Tele München Gruppe
Planeta Junior S.L.
Summe
2003
Vergleichszahlen zur Entkonsolidierung
Tele München Gruppe
Planeta Junior S.L.
Summe
Vergleichszahlen aus Desinvestments
FJE Film & TV GmbH
Summe
Konsolidierungsmethoden
Alle wesentlichen Tochterunternehmen, die unter der Kontrolle der Konzernobergesellschaft stehen,
werden voll in den Konzernabschluss einbezogen. Die Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen
(Joint Ventures) erfolgt anteilsmäßig. Die Bewertung der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
erfolgt anhand der Equity-Methode.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach IFRS 3 durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem
anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbes. Dabei
werden Vermögenswerte und Schulden mit ihrem Zeitwert angesetzt. Verbleibende aktivische Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert, welcher jährlich einer Überprüfung der Werthaltigkeit
unterzogen werden muss. Ein daraus resultierender Abschreibungsbedarf wird ergebniswirksam als
Aufwand erfasst. Ein aus der Kapitalkonsolidierung resultierender passivischer Unterschiedsbetrag wird
vollständig im Jahr des Entstehens als Ertrag ausgewiesen.
Die nach der Equity-Methode im Konzern erfassten Beteiligungen werden mit ihren Anschaffungskosten
im Erwerbszeitpunkt erfasst. Ein evtl. aufgedeckter Goodwill wird im Beteiligungsansatz erfasst und
nicht als eigenständiger Geschäfts- und Firmenwert bilanziert.
Unternehmen, die nicht länger als Tochterunternehmen zu klassifizieren sind, werden gemäß IAS 27
nicht mehr voll konsolidiert. Als Zeitpunkt der Entkonsolidierung wird dabei stets der Stichtag des Ausscheidens des Tochterunternehmens angesehen. Die Entkonsolidierung stellt sich in diesem Zusammenhang als Abgang aller auf das Tochterunternehmen entfallenden Vermögenswerte einschließlich
Geschäftswert und Schulden dar. Die bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen Aufwendungen und Erträge
bleiben weiterhin im Konzernabschluss berücksichtigt.
Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den voll konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet, bestehende Differenzbeträge werden erfolgswirksam eliminiert. Zwischengewinne werden, soweit sie wesentlich
sind, eliminiert. Konzerninterne Erträge werden mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet.
81
1.5. Währungsumrechnung
Die Bilanzen der ausländischen Konzerngesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen
Währung mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnung mit Jahresdurchschnittskursen und das Eigenkapital zu historischen Kursen umgerechnet. Sich hieraus ergebende Umrechnungsdifferenzen sowie Differenzen aus der Währungsumrechnung von Vorjahresvorträgen werden
ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.
In den Abschlüssen der einzelnen Konzerngesellschaften werden die in Fremdwährung geführten Posten,
die unterjährig zum Zeitpunkt der Transaktion bewertet werden, grundsätzlich zum Jahresendkurs umgerechnet und die daraus resultierenden Währungsdifferenzen unmittelbar ergebniswirksam gezeigt.
Die Wechselkurse der konzernrelevanten Währungen zum Euro veränderten sich wie folgt:
WECHSELKURS ZUM EURO: 1 EUR
Stichtagskurs
Durchschnittskurs
2004
2003
2004
2003
Australien
AUD
1,74849
1,67655
1,68668
1,74022
USA
USD
1,36040
1,24880
1,24386
1,13208
Basis der Stichtagskurse ist der amtliche Mittelkurs am letzten Handelstag des jeweiligen Wirtschaftsjahres.
2. Bilanzierungs- und Bewertungsansätze
2.1. Film- und Merchandisingrechte, EDV-Programme
Hierunter werden im Wesentlichen Filmrechte, Merchandisingrechte und EDV-Programme ausgewiesen,
deren Bewertung zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer und außerplanmäßiger Abschreibungen sowie leistungsbezogener Abgänge erfolgt. Wir verweisen hierzu auf unsere Ausführungen unter
dem Abschnitt „Grundsätze der Gewinnrealisierung“. Der Ermittlung der Abschreibungen liegt grundsätzlich die Laufzeit (Film- und Merchandisingrechte) bzw. die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei
Jahren (EDV-Programme) zugrunde. In Einzelfällen werden Filmrechte außerplanmäßig abgeschrieben.
Film- und Merchandisingrechte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden gemäß IAS 38 nicht mehr planmäßig abgeschrieben sondern jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.
Produktionskosten für Lizenzen werden nach Fertigstellung der Filmproduktion aktiviert und nach denselben Maßstäben wie Film- und Merchandisingrechte abgeschrieben. Die Aktivierung umfasst direkt
zurechenbare Kosten.
2.2. Geschäfts- oder Firmenwert
Die erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Geschäftsoder Firmenwerte ergeben sich aus den Unterschieden zum Erwerbszeitpunkt zwischen den Anschaffungskosten und den Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden. Die
Geschäfts- oder Firmenwerte werden einzelnen Gesellschaften, als kleinste Zahlungsströme generierende Einheiten, zugeordnet.
82 Konzern-Anhang
Für die Geschäftswerte wird einmal jährlich und, wenn entsprechende Hinweise vorliegen, ein “impairment
test” nach IAS 36 vorgenommen, um den Nutzungswert festzustellen und dem Buchwert gegenüberzustellen. Liegt der ermittelte Nutzungswert unter dem Buchwert, ist eine außerplanmäßige Abschreibung
vorzunehmen. Eine planmäßige Abschreibung erfolgt nach IFRS 3 nicht. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert können in den Folgeperioden nicht zugeschrieben werden.
2.3. Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten werden mit ihren Anschaffungskosten, vermindert
um planmäßige Abschreibungen unter Zugrundelegung einer Nutzungsdauer von 25 Jahren, soweit Gebäude betroffen sind, bewertet. Technische Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung werden
mit ihren Anschaffungskosten abzüglich plan- bzw. außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Die
planmäßige Abschreibung erfolgt linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei bis zehn
Jahren. Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu 410 EUR werden von den in Deutschland ansässigen
Konzerngesellschaften im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben und als Abgang behandelt.
Im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, erfolgt
eine Aktivierung des Leasingobjektes und die Passivierung einer betragsgleichen Leasingverbindlichkeit,
sofern das wirtschaftliche Eigentum am Leasingobjekt dem Leasingnehmer zuzurechnen ist (Finanzierungsleasing). Dies ist gemäß IAS 17 der Fall, sofern der Leasingnehmer im Wesentlichen alle mit
dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken aus dem Leasingobjekt trägt. Die Aktivierung erfolgt
in diesen Fällen zum beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstandes zu Beginn des Leasingverhältnisses oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser niedriger ist. Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten werden unter den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten in
der Bilanz ausgewiesen. Der Zinsanteil der Leasingverbindlichkeit wird über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst.
Soweit das wirtschaftliche Eigentum am Leasingobjekt dem Leasinggeber zuzurechnen ist (OperatingLeasing), erfolgt die Bilanzierung des Leasingobjektes beim Leasinggeber. Leasingzahlungen im Zusammenhang mit Operating-Leasingverhältnissen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses
als sonstiger betrieblicher Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
2.4. Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
Die Finanzanlagen beinhalten Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, Ausleihungen an Joint Ventures, übrige Beteiligungen sowie sonstige Ausleihungen. Mit Ausnahme der nach der Equity-Methode
bewerteten Anteile an assoziierten Unternehmen werden die Beteiligungen und die Wertpapiere des
Umlaufvermögens gemäß IAS 39 der Kategorie „zum beizulegenden Zeitwert ergebniswirksam bewertete Vermögenswerte“ zugeordnet. Die Ausleihungen werden als Kredite und Forderungen klassifiziert
und zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
Das Management klassifiziert finanzielle Vermögenswerte jeweils zum Zeitpunkt des Erwerbs und
überprüft in regelmäßigen Abständen, ob die Kriterien für die Einstufung eingehalten werden. Alle
Ankäufe und Veräußerungen von finanziellen Vermögenswerten werden zum Handelstag erfasst. Die
Anschaffungskosten beinhalten die Transaktionskosten. In der Folgezeit werden die finanziellen Vermögenswerte, mit dem Zeitwert, der dem Börsenkurs zum Bilanzstichtag entspricht, neu bewertet. Die
realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste aus den Veränderungen des Zeitwerts dieser finanziellen Vermögenswerte werden zum Zeitpunkt ihrer Entstehung in der Gewinn- und Verlustrechnung im
Finanzergebnis ausgewiesen.
83
2.5. Vorräte
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und der Waren erfolgt zu Anschaffungskosten oder
den niedrigeren voraussichtlichen Nettoverkaufserlösen abzüglich noch anfallender Kosten (absatzorientierte verlustfreie Bewertung). Die Anschaffungs- und Herstellkosten werden nach der Durchschnittsmethode bewertet. Nicht gängige und schwer verkäufliche Bestände werden vollständig abgewertet.
2.6. Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Kurzfristige Forderungen sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Nicht verzinsliche monetäre Forderungen
mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit einem Zinssatz von 5,154 Prozent p.a. auf den
Barwert abgezinst. Als Basis wird auf den 3M EURIBOR zugegriffen, der um 300 Basispunkte erhöht
wird. Gemäß IAS 18 wird im vorliegenden Konzernabschluss in den Umsatzerlösen der Nettowert der
Transaktion unter Berücksichtigung der Finanzierungsaspekte ausgewiesen. Bestehen an der Einbringlichkeit der Forderung Zweifel, werden die Kundenforderungen mit dem niedrigeren realisierbaren Betrag
angesetzt. Neben den erforderlichen Einzelwertberichtigungen wird aufgrund historischer Erfahrungswerte eine Pauschalwertberichtigung für allgemeine Ausfallrisiken angesetzt. Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen annähernd den Zeitwerten.
2.7. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Diese Position beinhaltet Barmittel, Sichteinlagen bei Kreditinstituten sowie kurzfristige Finanzinvestitionen, die nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen sowie eine Fälligkeit von weniger als
drei Monate aufweisen.
Gleichzeitig werden unter dieser Position beschränkt verfügbare Sichteinlagen gezeigt, welche im Rahmen
von Bürgschaftsgewährungen zur Sicherung hinterlegt sind.
Die flüssigen Mittel sind zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt; Fremdwährungsbestände sind
zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag bewertet und entsprechen somit den Zeitwerten.
2.8. Aktienoptionen
Da IAS 19 keine detaillierten Vorschriften für die Bilanzierung und Bewertung von Aktienoptionsplänen
enthält, hat sich der Konzern an den Regelungen der US-GAAP (APB 25) orientiert. Da zu keinem Zeitpunkt der aktuelle Börsenkurs der EM.TV-Aktie über dem Ausübungspreis lag, ergaben sich aus der
Gewährung von Aktienbezugsrechten keine Auswirkungen auf das Periodenergebnis des Konzerns. Auf
eine vorzeitige Anwendung des IFRS 2 wurde verzichtet.
2.9. Rückstellungen
Die Rückstellungen berücksichtigen gemäß IAS 37 alle erkennbaren Verpflichtungen gegenüber Dritten,
deren Ursprung in der Vergangenheit liegt und bei denen es sowohl wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung
der Verpflichtung zu einem Mittelabfluss führt, als auch, dass eine zuverlässige Schätzung der Verpflichtungshöhe vorgenommen werden kann.
Die Rückstellungen werden in Höhe des erwarteten Mittelabflusses, oder bei längerfristigen Rückstellungen, sofern der Zinseffekt wesentlich ist, mit dem unter Verwendung des zutreffenden aktuellen Marktzinses berechneten Barwertes des erwarteten Mittelabflusses angesetzt.
84 Konzern-Anhang
2.10. Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten passiviert. Unterverzinsliche sowie
unverzinsliche längerfristige Verbindlichkeiten werden, soweit der Zinseffekt wesentlich ist, bei Anschaffung mit ihrem Barwert angesetzt und bis zur Fälligkeit periodengerecht aufgezinst. Die ausgewiesenen
Buchwerte der unter dieser Position erfassten monetären Verbindlichkeiten entsprechen deren Zeitwerten.
2.11. Latente Steuern
Der Konzern ermittelt latente Steuern für temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten und den
steuerlichen Wertansätzen der Vermögenswerte und Schulden sowie für steuerliche Verlustvorträge.
Aktive latente Steuern aus abzugsfähigen temporären Unterschieden und steuerlichen Verlustvorträgen
werden nur in dem Umfang ausgewiesen, in dem mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen
werden kann, dass das jeweilige Unternehmen ausreichend steuerpflichtiges Einkommen zur Realisierung erzielen kann.
2.12. Fremdkapitalkosten
Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind.
2.13. Grundsätze der Gewinnrealisierung
Zeitpunkt der Umsatzrealisierung
Umsatzerlöse im Segment Unterhaltung werden zum Zeitpunkt der Übertragung der Ausstrahlungsrechte
realisiert. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass unsere Gesellschaft ihre Verpflichtungen im Wesentlichen
erfüllt hat, das heißt, die Serie bzw. die TV-Programme zur Ausstrahlung bereit sind und lediglich vom TVSender angefordert werden müssen.
Im Merchandising-Bereich werden zumeist Verträge mit anrechenbarer Minimumgarantie geschlossen.
Diese führt bei Lizenzbeginn zu einem entsprechenden Umsatz. Werden von den Lizenznehmern über
diese Minimumgarantie hinaus weitere Umsätze gemeldet, werden diese ratierlich vereinnahmt.
Grundsätzlich erfolgt die Umsatzrealisierung erst dann, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
> es liegt ein vor dem Bilanzstichtag unterschriebener Vertrag vor;
> die Serien bzw. Programme sind fertig gestellt und ausgeliefert oder stehen zur Auslieferung bereit;
> es kann davon ausgegangen werden, dass nichts gegen die Begleichung der Forderungen spricht;
> der Gesamtbetrag der Lizenzgebühren steht fest, er ist mit dem Lizenznehmer vereinbart und auch
bei Nichtausstrahlung der Serien bzw. Programme seitens des Lizenznehmers zu zahlen;
> die Lizenzzeit hat begonnen.
Vertriebs- und Vermarktungsprovisionen für Film- und Merchandisingrechte werden bei Abschluss der
Verträge erfasst, da wir unsere Leistung erfüllt haben.
Bei den Sportgesellschaften werden die Umsatzerlöse zum Zeitpunkt der Leistungserbringung realisiert.
Soweit es sich um Werbeerlöse handelt, erfolgt die Umsatzrealisierung grundsätzlich am Tag der Ausstrahlung des Werbespots. Im Produktionsbereich erfolgt die Realisierung der Umsätze mit Fertigstellung
und Abnahme der Produktion durch den Auftraggeber.
85
Abschreibungen und lizenzzeitbezogene Aufwandserfassung
Laufzeitbezogene Abschreibungen
Filmrechte, die sich im Anlagevermögen befinden, werden linear über die Nutzungsdauer, in der Regel
zwischen fünf und 20 Jahre, abgeschrieben.
Soweit es sich um kurzlebiges Filmvermögen handelt, dessen Auswertungsrechte z.B. auf Kino beschränkt sind, kann die Abschreibungsdauer auch deutlich geringer sein (zwischen ein und fünf Jahren).
Verbrauchsbedingter Anlagenabgang
Zur verursachungsgerechten und leistungsbezogenen Aufwands- und Ertragsabgrenzung werden über
die laufzeitbezogene Abschreibung hinaus leistungsbezogene Abgänge kongruent zur gewährten Lizenzzeit verrechnet. Die zusätzlich zu erfassenden Abgänge werden unter den Materialaufwendungen ausgewiesen.
“Impairment test” nach IAS 36
Für Geschäfts- oder Firmenwerte und für immaterielle Vermögensgegenstände wird, ein „impairment
test“, d.h. eine Überprüfung auf zwischenzeitlich eingetretene Wertminderungen, bzw. bei bereits berücksichtigten Wertminderungen auf etwaige Wertaufholungen nach IAS 36, vorgenommen. Darüber hinaus
wird, wenn entsprechende Hinweise vorliegen für alle Vermögensgegenstände ein „impairment test“
durchgeführt. Anhaltspunkte für eine Wertminderung sind beispielsweise in einer deutlichen Zeitwertminderung des Vermögenswertes, signifikanten Veränderungen im Unternehmensumfeld, substanziellen Hinweisen für eine Überalterung oder in veränderten Ertragserwartungen zu sehen. Grundlage für
die Berechnung einer Impairment-Abschreibung ist die Ermittlung des erzielbaren Betrages, welcher der
höhere aus Nettoveräußerungspreis oder Nutzungswert eines Vermögenswertes ist. Sofern die Ermittlung
des erzielbaren Betrages in Form des Nutzungswertes erfolgt, werden hierbei entsprechende CashFlows zugrunde gelegt.
3. Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz
Die Entwicklung und Zusammensetzung des Konzernanlagevermögens ist im Anlagespiegel dargestellt.
3.1. Konzessionen, Filmrechte und EDV-Programme
Über den klassischen Lizenzrechtehandel hinaus betätigt sich der Konzern auch in der Koproduktion
und Kofinanzierung von Zeichentrickserien.
Im Konzern befinden sich derzeit 6 Programme in verschiedenen Stufen der Koproduktion. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich aus dem Cash-Flow oder durch spezielle Projektkredite.
Die immateriellen Vermögenswerte sind mit den beizulegenden Nutzungswerten angesetzt, die im
Rahmen eines “impairment test” mittels einer “Discounted Cash-Flow-Methode” ermittelt wurden. Dieser
Methode lag ein einheitlicher Diskontierungszinssatz von 6 Prozent zugrunde.
Der zukünftige Nutzungswert der Filmrechte ist maßgeblich durch das Wachstum der Werbeeinnahmen
der Fernsehsender beeinflusst. Das Unternehmen schätzt das jährliche Wachstumspotential, belegt
durch externe Studien, auf ca. 2 Prozent ein. Diese Annahme lag den Impairment-Betrachtungen zugrunde. Sollte sich das Wachstum um einen Prozentpunkt verändern, würde das eine Wertänderung um rund
3 Prozent des Nutzungswertes nach sich ziehen.
86 Konzern-Anhang
Aus dem „impairment test“ ergaben sich außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 8.312 TEUR (Vj.
32.052 TEUR), die in den Abschreibungen erfasst sind. Zusätzlich ergaben sich Wertaufholungen aus
in den Vorjahren durchgeführten außerplanmäßigen Abschreibungen von 6.685 TEUR (Vj. 6.238 TEUR).
Von den im Konzern ausgewiesenen Konzessionen, Filmrechten und EDV-Programmen sind 59.885
TEUR unter anderem als Sicherheit für die 8 Prozent Optionsschuldverschreibung 2004/2009 verpfändet (siehe Beschreibung Sicherheiten unter Punkt 3.13.).
3.2. Geschäfts- oder Firmenwert
Im Zusammenhang mit den in den Vorjahren und im Berichtszeitraum erworbenen Anteilen an Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen weist der Konzern folgende Geschäftswerte aus:
TOCHTERUNTERNEHMEN/BETEILIGUNGEN
Kaufpreis der
Anteile TEUR
Anteiliges
inkl. Nachtr.
EigenDatum Anschaffungskapital
Erwerb
kosten Anteile %
TEUR
Historischer
Geschäfts- Verbleibender
wert nach Geschäftswert
Währungsan- nach Abschreipassung TEUR bungen TEUR
EM.TV & Wavery B.V.
22.12.98
3.566
100,00
486
3.080
0
EM.Entertainment GmbH
28.09.98
56
51,00
52
4
0
Nacherwerb Anteil EM.Entertainment
17.08.00
25
24,00
25
0
0
Nacherwerb Anteil EM.Entertainment
06.10.00
26
25,00
26
0
0
11/12.01.99
13
50,00
11
2
0
Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd.
03.03.99
5.347
50,00
1.065
4.322
162
Tabaluga Film- und Fernsehproduktion GmbH
26.11.99
7.316
100,00
177
7.139
0
Nacherwerb EM.TV Publishing GmbH
25.07.00
592
36,00
286
305
0
Sport Media Holding GmbH
30.06.03
11.001
50,10
10.934
67
64
Sport1 GmbH
30.06.03
391
40,65
-377
768
743
Sport1 Multimedia GmbH
30.06.03
1
40,65
-40
41
39
DSF Deutsches SportFernsehen GmbH
30.06.03
10.396
40,65
2.222
8.174
7.898
EM.TV Verwaltungs GmbH
17.11.03
28
100,00
25
3
0
EM.TV Beteiligungs GmbH & Co. KG
17.11.03
1
100,00
0
1
0
Junior.TV Verwaltung GmbH
Gesamt
8.906
Der Rückgang der Firmenwerte steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung
der Tele München Gruppe. Diese beinhaltete einen Firmenwert von 20.616 TEUR. Im Rahmen der
Erstanwendung von IFRS 3 wurden die in der Vergangenheit aufgelaufenen Abschreibungen gemäß
IFRS 3.79 mit den historischen Anschaffungskosten saldiert.
Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes wurden zukünftige CashFlows auf Grundlage einer detaillierten 5-jährigen Planungsrechnung betrachtet. Zur Errechnung des
Barwertes wurde ein Diskontierungszinssatz von 12 Prozent herangezogen.
Der zukünftige Cash-Flow ist bei den Sportgesellschaften durch die Entwicklung des Werbemarktes beeinflusst; bei DSF Deutsches SportFernsehen insbesondere auch durch die Entwicklung der Zuschauermarktanteile. Das über dem Detailplanungszeitraum hinausgehende Wachstum wurde mit 0 Prozent
festgelegt. Sollte sich das Wachstum um einen Prozentpunkt ändern, würde das eine Wertveränderung
von rund 5 Prozent nach sich ziehen.
Aus dem mindestens einmal jährlich durchgeführten “impairment test“ ergab sich im Berichtszeitraum
kein Abschreibungsbedarf auf die Geschäfts- oder Firmenwerte.
87
3.3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Tabaluga Coproduktions GbR, Unterföhring
Bei einem Umsatz in Höhe von 0 TEUR (Vj. 57 TEUR) erzielte die Gesellschaft einen Jahresfehlbetrag in
Höhe von 46 TEUR (Vj. Jahresfehlbetrag 416 TEUR). Das Eigenkapital der Gesellschaft betrug zum
31. Dezember 2004 2.571 TEUR (Vj. 2.617 TEUR).
Planeta Junior S.L., Barcelona
Bei einem Umsatz in Höhe von 9.623 TEUR (Vj. 6.427 TEUR) erzielte die Gesellschaft einen Jahresüberschuss von 492 TEUR (Vj. 403 TEUR). das Eigenkapital der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag
8.391 TEUR (Vj. 993 TEUR). Das Eigenkapital der Gesellschaft wurde im abgeschlossenen Geschäftsjahr
sowohl durch Sach- als auch Bareinlagen erhöht.
3.4. Langfristige Forderungen
Langfristige Forderungen sind alle Forderungen mit einer Fälligkeit von über einem Jahr. In dem ausgewiesenen Nettoforderungsbestand in Höhe von 12.761 TEUR sind langfristige Forderungen gegen assoziierte Unternehmen von 3.775 TEUR enthalten.
LANGFRISTIGE FORDERUNGEN in TEUR
31.12.2004
31.12.2003
13.783
14.975
Abzinsungen
-1.022
-695
Summe
12.761
14.280
Langfristige Forderungen
Neue Forderungen, welche im Berichtszeitraum entstanden und nach dem 31. Dezember 2005 fällig
sind, wurden mit dem bei Entstehen gültigen Zinssatz von 5,154 Prozent (Vj. 5,124 Prozent) abgezinst.
Die schon vor dem Berichtszeitraum bestehenden und abgezinsten langfristigen Forderungen wurden
unter Anwendung des ursprünglichen Zinssatzes aufgezinst.
Der Zeitwert der langfristigen Forderungen beläuft sich auf 12.769 TEUR (Vj. 14.948 TEUR).
3.5. Aktive latente Steuern
Die aktiven latenten Steuern in Höhe von 4.862 TEUR (Vj. 10.197 TEUR) und die aktiven latenten Steuern
aus Verlustvorträgen stellen sich wie folgt dar:
AKTIVE LATENTE STEUERN AUS VERLUSTVORTRÄGEN
in TEUR
AKTIVE LATENTE STEUERN in TEUR
Temporäre Differenzen
der Einzelabschlüsse
Verlustvorträge
Unterschiede aus Konsolidierung
Wertberichtigung
Summe
31.12.2004
kumuliert
31.12.2003
kumuliert
Gesamt
53.864
771.917
Kein Ansatz aufgrund
fehlender Werthaltigkeit
-36.829
-742.291
31.12.2004
31.12.2003
97
62
17.035
29.626
0
38
-12.270
-19.529
Wertberichtigung
4.862
10.197
Summe
Summe vor Wertberichtigung
17.035
29.626
-12.270
-19.529
4.765
10.097
88 Konzern-Anhang
Da im Zuge der Restrukturierung mit anschließender Verschmelzung der Übergang der Verlustvorträge
der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV AG als nicht gesichert angesehen werden kann, reduzierte sich das Potenzial der aktiven latenten Steuern aus Verlustvorträgen, wie dargestellt, erheblich.
Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte zum Steuersatz von 37,5 Prozent. Sie sind als langfristig
anzusehen.
3.6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
FORDERUNGSENTWICKLUNG in TEUR
Bruttobestand
Einzelwertberichtigungen
Pauschalwertberichtigung
Nettobestand
31.12.2004
31.12.2003
97.519
153.361
-50.103
-56.048
-425
-777
46.991
96.536
Von den Einzelwertberichtigungen entfallen im Wesentlichen 40.647 TEUR auf Forderungen gegen die
Victory Media Group, 949 TEUR auf Forderungen gegen die Buena Vista International Inc. und 781 TEUR
auf Forderungen gegen die World Wrestling Federation Entertainment Inc..
3.7. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
FORDERUNGEN GEGEN ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN in TEUR
31.12.2004
31.12.2003
Planeta Junior S.L.
2.325
0
Planeta Junior s.r.l.
1.275
0
711
1.332
Tabaluga Coproduktions GbR
Tele-München Fernseh-GmbH & Co. Medienbeteiligung KG
Übrige Gesellschaften
Summe
0
2.029
35
773
4.346
4.134
Die Restlaufzeit der ausgewiesenen Forderungen beträgt weniger als ein Jahr.
3.8. Sonstige Vermögenswerte
Die sonstigen Vermögenswerte mit einer Laufzeit von unter einem Jahr und setzen sich wie folgt zusammen:
SONSTIGE VERMÖGENSWERTE in TEUR
31.12.2004
Kaufpreisforderung
31.12.2003
118.000
0
6.305
5.519
Garantiezahlungen
3.418
8.639
Geleistete Anzahlungen
1.985
1.998
Debitorische Kreditoren
1.604
1.904
Sonstige Vermögenswerte
5.679
11.117
136.991
29.177
Steuern
Summe
89
Die ausgewiesene Kaufpreisforderung von 118.000 TEUR besteht gegenüber der HK Beteiligungs GmbH.
Grundlage dieser Forderung, die am 3. Januar 2005 beglichen wurde, war der Verkauf der Anteile an
der Tele München Gruppe.
Die Garantiezahlungen beinhalten im Wesentlichen die Minimumgarantiezahlungen an die FIFA und stehen im Zusammenhang mit der Vermarktung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™.
Sie vermindern sich um die Zahlungsströme aus den vermittelten Umsätzen.
Die sonstigen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Optionsprämien, geleistete Kautionen und
Weiterbelastungen. Die Optionsprämie wird ergebniswirksam zum Marktwert bewertet. Die Anschaffungskosten der Währungsoption betrugen 655 TEUR; zum Bilanzstichtag belief sich der Marktwert auf 3.521
TEUR (Vj. 2.745 TEUR). Darüber hinaus ist in dieser Position noch ein Derivat in Höhe von 470 TEUR
enthalten, welches sich aufgrund der vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit zu 101 Prozent der 8 Prozent
Optionsschuldverschreibung in Verbindung mit einer angenommenen verbesserten Refinanzierung in
Höhe von 7,4 Prozent ergeben hat.
3.9. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Von den ausgewiesenen flüssigen Mitteln in Höhe von 105.961 TEUR (Vj. 127.967 TEUR) sind 9.500
KUSD bzw. 6.983 TEUR (Vj. 7.569 TEUR) zur Erlangung einer Zahlungsgarantie der Banken, im Zusammenhang mit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™, auf einem Sperrkonto hinterlegt. Die Barhinterlegung ist durch eine Währungsoption abgesichert. Des Weiteren sind 1.057 TEUR für die Rückzahlung der 8 Prozent Optionsschuldverschreibung 2004/2009 verpfändet.
Soweit es sich um Tagesgelder oder kurzfristige Sichteinlagen handelt, werden diese Gelder verzinst.
Bei Euro-Anlagen lag der Zinsdurchschnitt bei 2,0 Prozent. Bei USD-Anlagen konnte ein durchschnittlicher Zinssatz von 1,5 Prozent erzielt werden.
3.10. Eigenkapital
Wir verweisen auf die Darstellung der Entwicklung des Konzerneigenkapitals.
Grundkapital
Das Grundkapital der Konzernobergesellschaft EM.TV AG betrug zum 31. Dezember 2004 insgesamt
65.617.462 EUR, eingeteilt in 65.617.462 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen
Anteil von 1 EUR je Aktie.
Zum 31. Dezember 2003 betrug das Grundkapital der seinerzeitigen Konzernobergesellschaft EM.TV &
Merchandising AG 146.054.116 EUR, eingeteilt in 146.054.116 auf den Inhaber lautende Stückaktien.
Nach erfolgter Eintragung der zum 31. Dezember 2003 separat ausgewiesenen Position „Einlagen aus
der Wandlung von Schuldverschreibungen, für die die Eintragung noch aussteht“ mit Wirkung vom
11. März 2004, hat sich das Grundkapital durch die erfolgte Ausübung von Wandlungsrechten aus Wandeldarlehen in Höhe von 17.500 EUR auf insgesamt 146.071.616 EUR erhöht.
Im Rahmen der Restrukturierung der 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 wurde auf
Basis der Hauptversammlungsbeschlüsse der EM.TV & Merchandising AG und der EM.TV AG diverse
Maßnahmen mit Auswirkungen auf das Grundkapital vorgenommen.
90 Konzern-Anhang
(1) Die EM.TV & Merchandising AG hat im Wege der Ausgliederung und zugleich im Wege der Nachgründung gemäß Ausgliederungsvertrag vom 5. März 2004 mit Wirkung vom 11. März 2004, das Grundkapital der heutigen EM.TV AG durch Ausgabe von 45.557.652 Stammaktien und 20.009.810 Vorzugsaktien
mit einem rechnerischen Anteil von 1 EUR je Stamm- bzw. Vorzugsaktie von 50.000.EUR auf 65.617.462
EUR erhöht. Sämtliche Aktien der EM.TV AG wurden zu diesem Zeitpunkt von der EM.TV & Merchandising
AG gehalten, wobei 30.000.000 Stammaktien für die Ausgabe an die das Angebot zur Restrukturierung
annehmenden Gläubiger und die gesamten Vorzugsaktien für die Ausgabe an die Aktionäre der EM.TV
& Merchandising AG bei Durchführung der Verschmelzung vorgesehen waren.
(2) Nach Wirksamwerden der Ausgliederung übertrug die EM.TV & Merchandising AG unentgeltlich
15.607.652 Stammaktien auf die EM.TV AG.
(3) Im Rahmen der Restrukturierung der 400 Mio. EUR Wandelschuldverschreibung der EM.TV & Merchandising AG wurden am 5. April 2004 28.264.500 Stammaktien der EM.TV AG an die am Erlass teilnehmenden Anleihegläubiger ausgegeben. Die restlichen 1.735.500 Stammaktien verblieben bei der EM.TV
& Merchandising AG, da nicht alle Anleihegläubiger das Angebot zur Restrukturierung angenommen
hatten. Diese gingen durch die Verschmelzung auf die EM.TV AG über.
(4) Die Vorzugsaktien beinhalteten neben den mit einer Stammaktie verbundenen Rechten das zusätzliche Recht („Vorzugsrecht“), für die Dauer von zwei Jahren nach Wirksamwerden der Ausgliederung je
Vorzugsaktie 0,39 eigene Aktien der Gesellschaft zu einem Bezugspreis von 2,50 EUR („Serie 1“) je volle
eigene Aktie sowie für die Dauer von vier Jahren nach Wirksamwerden der Ausgliederung je Vorzugsaktie
0,39 eigene Aktien der Gesellschaft zu einem Bezugspreis von 3,50 EUR („Serie 2“) je volle eigene Aktie
zu beziehen. Weitere Vorzugsrechte waren in den Vorzugsaktien nicht enthalten. Die mit den Vorzugsaktien verbundenen Vorzugsrechten sind durch die Gewährung von selbständig verbrieften und im Freiverkehr handelbaren Bezugs- und Erwerbsrechten („Zertifikate“) an deren Inhaber mit Wirkung zum 19. April
2004 erloschen, so dass das Grundkapital danach in 65.617.462 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von je 1 EUR eingeteilt war.
(5) Durch die Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die heutige EM.TV AG am 19. April 2004
durch Eintragung ins Handelsregister erhielten die Altaktionäre 20.009.810 Stammaktien der EM.TV AG
zusammen mit jeweils 20.009.810 Zertifikaten der Serie 1 und 2, was einem Umtauschverhältnis von
73 zu 10 entsprach.
Durch diese Maßnahmen verfügte die EM.TV AG zum Bilanzstichtag über ein Grundkapital von
65.617.462 EUR.
Rücklage für eigene Anteile
Zur Bedienung der am 19. April 2004 gewährten Zertifikate wurden anfangs 15.607.652 Stammaktien
als eigene Aktien gehalten. Darüber hinaus konnten aufgrund der unter 100 Prozent liegenden Annahmequote für die Restrukturierung der 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 insgesamt
1.735.500 Stammaktien nicht an ehemalige Gläubiger der Wandelschuldverschreibung ausgegeben
werden.
Demnach verfügt die Gesellschaft nach Wirksamwerden der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV AG am 19. April 2004 über 17.343.152 eigene Aktien mit einem anteiligen
91
Betrag am Grundkapital von 1 EUR je eigene Aktie bzw. insgesamt 17.343.152 EUR. In dieser Höhe
wurde die gesonderte Rücklage für eigene Anteile gemäß IAS 32.33 gebildet.
Nachdem im Berichtszeitraum insgesamt 25.888 eigene Aktien nach Ausübung von Bezugs- und
Erwerbsrechten aus Zertifikaten ausgegeben wurden, reduzierte sich die Rücklage für eigene Aktien
zum 31. Dezember 2004 auf 17.317.264 EUR, was einem Bestand von 17.317.264 eigenen Aktien
entsprach. Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keinerlei Rechte zu.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage des Konzerns betrug zum 31. Dezember 2004 insgesamt 100.630.926,65 EUR.
Durch die im Zusammenhang mit der Restrukturierung durchgeführten Maßnahmen erhöhte sich die
noch zum 31. Dezember 2003 ausgewiesene Kapitalrücklage insgesamt um 97.401.115,09 EUR auf
2.065.928.206,93 EUR.
Mit Beschluss vom 15. August 2004 wurde die Kapitalrücklage um 1.968.527.092,00 EUR zur Verrechnung mit dem aufgelaufenen Bilanzverlust reduziert.
Des Weiteren erhöhte sich die Kapitalrücklage infolge eines für das Optionsrecht erzielten Emissionserlöses aus der Begebung einer Optionsschuldverschreibung (Laufzeit bis 2009) in Höhe von 3.184.025,37
EUR.
Die Ausübung von Bezugs- und Erwerbsrechten aus Zertifikaten führte im Geschäftsjahr zu einer Ausgabe
von insgesamt 25.888 eigenen Aktien und einer Erhöhung der Kapitalrücklage um 45.290 EUR aus
den damit verbundenen Zuzahlungen.
Sonderrücklage
Die Sonderrücklage betrug zum 31. Dezember 2004 insgesamt 50.437,60 EUR.
Aufgrund der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV AG gingen die ausstehenden, auf Basis des Beschlusses der Hauptversammlung vom 17. September 1997 abgeschlossenen
2 Prozent Wandeldarlehen 1997/2007, auf die EM.TV AG über. Die Inhaber der Wandeldarlehen haben
das Recht zum Bezug von neuen Stammaktien, deren rechnerischer Gesamtwert am Grundkapital den
Nennbetrag der Wandeldarlehen übersteigt. Nach § 218 Satz 2 AktG wurde zur Deckung des Unterschiedes zwischen dem Ausgabebetrag der Wandeldarlehen und dem höheren Gesamtnennbetrag der
zu gewährenden Bezugsaktien eine Sonderrücklage in Höhe von 5.873.510,48 EUR gebildet. Bei Ausübung von Wandlungsrechten aus Wandeldarlehen wird das gezeichnete Kapital aus dieser Rücklage
aufgefüllt. Bei Rückzahlung von Wandeldarlehen wird der entsprechende Betrag der Sonderrücklage
über erfolgsneutrale Zuführung mit dem Bilanzverlust verrechnet.
Im Zusammenhang mit den im Geschäftsjahr 2004 durchgeführten Darlehensrückzahlungen wurde die
Sonderrücklage um insgesamt 23.721,77 EUR auf 557.461,61 EUR verringert. Auf Grund der Verschmelzung haben sich auch die Wandlungsrechte des Wandeldarlehens im Umtauschverhältnis 73 zu 10 vermindert, so dass im Berichtszeitraum die Sonderrücklage um 507.024,01 EUR vermindert wurde. Der
verbleibende Betrag dient zur Deckung zukünftiger Wandlungsansprüche.
92 Konzern-Anhang
Genehmigtes Kapital
Genehmigtes Kapital I
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. März 2004 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 25. Juli 2005 durch ein oder mehrmalige Ausgabe
neuer auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage um bis zu insgesamt
6.561.000 EUR zu erhöhen und unter bestimmten Voraussetzungen, insbesondere bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlage, das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen.
Genehmigtes Kapital II
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. März 2004 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 25. Juli 2005 durch ein oder mehrmalige Ausgabe
neuer auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bareinlage um bis zu insgesamt 6.561.000 EUR zu
erhöhen und unter bestimmten Voraussetzungen das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen.
Bedingtes Kapital
Bedingtes Kapital I
Am 19. März 2004 hat die Hauptversammlung der Gesellschaft beschlossen, das Grundkapital der
Gesellschaft um bis zu 5.625.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 5.625.000 auf den Inhaber lautende
Stückaktien, bedingt zu erhöhen. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Optionsrechten
aus der ausgegebenen 8 Prozent Optionsschuldverschreibung 2004/2009.
In 2004 wurden nach Ausübung von Optionsrechten 983.474 Aktien mit einem anteiligen Betrag am
Grundkapital von 983.474 EUR ausgegeben. Die Eintragung der Kapitalerhöhung beim Handelsregister
erfolgte am 3. Februar 2005, so dass sich die Position auf 4.641.526 EUR reduzierte.
Bedingtes Kapital II
Am 19. März 2004 hat die Hauptversammlung der Gesellschaft beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 181.096 EUR durch Ausgabe von bis zu 181.096 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt zu erhöhen.
Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Wandlungsrechten aus dem 2 Prozent Wandeldarlehen 1997/2007.
Bedingtes Kapital III
Am 19. März 2004 hat die Hauptversammlung der Gesellschaft beschlossen, das Grundkapital um bis
zu 1.488.012 EUR durch Ausgabe von bis zu 1.488.012 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt
zu erhöhen.
Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Wandlungsrechten, die aufgrund des Beschlusses
der Hauptversammlung der EM.TV & Merchandising AG vom 22. Juli 1999 bzw. aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung der EM.TV & Merchandising AG von 22. Juli 1999, geändert durch Beschluss
der Hauptversammlung der EM.TV & Merchandising AG vom 26. Juli 2000, ausgegeben wurden.
Bedingtes Kapital IV
Am 19. März 2004 hat die Hauptversammlung der Gesellschaft beschlossen, das Grundkapital um bis
zu 515.020 EUR durch Ausgabe von bis zu 515.020 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt zu
erhöhen.
93
Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Bedienung von Wandlungsrechten aus der von der EM.TV &
Merchandising AG im Februar 2000 begebenen 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005,
deren Rückzahlung durch die Gläubigerversammlung vom 9. Januar 2004 auf den 9. Januar 2007
verlängert wurde.
Zur Durchführung beschlossener Kapitalerhöhung geleistete Einlagen
Nach Ausübung von Optionsrechten im Jahr 2004 hat sich das Eigenkapital durch Ausgabe von 983.474
Stammaktien mit einen anteiligen Betrag am Grundkapital von 1 EUR je Aktie aus dem Bedingten
Kapital I um 983.474 EUR erhöht. Die Eintragung der Kapitalerhöhung erfolgt am 3. Februar 2005. Die
Aktien sind voll eingezahlt und lauten auf den Inhaber.
Aktienoptionen
Durch Beschluss der Hauptversammlung der EM.TV & Merchandising AG vom 22. Juli 1999 (Optionsprogramm 1999), der durch Beschluss der Hauptversammlung der EM.TV & Merchandising AG vom
26. Juli 2000 geändert wurde (Optionsprogramm 2000) wurde der Vorstand der EM.TV & Merchandising AG, in Abstimmung mit dem Aufsichtrat ermächtigt, für Mitarbeiter und Vorstände der Konzernunternehmen ein Aktienoptionsprogramm aufzulegen. Das Gesamtvolumen belief sich auf 10.862.484
Optionsrechte, wovon 30 Prozent auf Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführer und 70 Prozent auf
Mitarbeiter der Konzernunternehmen entfallen.
Im Zusammenhang mit der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV AG hat die
Hauptversammlung der Gesellschaft am 19. März 2004 beschlossen, den Berechtigten aus den Optionsprogrammen 1999 und 2000 an Stelle des Rechts, zum Basispreis je Optionsrecht je eine Inhaberaktie
der EM.TV & Merchandising AG zu beziehen, das Recht zu gewähren, zum Basispreis je Optionsrecht
10/73 Stammaktien der EM.TV AG zu beziehen. Die zu gewährenden Aktien werden aus dem dafür vorgesehenen Bedingten Kapital III ausgegeben. Im Übrigen gelten die Optionsbedingungen 1999 bzw.
2000 fort. Dies schließt eine Reduzierung des Basispreises nach Maßgabe der Optionsbedingungen im
Hinblick auf die Ausgabe von Zertifikaten an die Alt-Aktionäre im Rahmen der Verschmelzung ein
(Verwässerungsschutz).
Die Bedingungen zum Optionsprogramm 1999 sehen vor, dass maximal 50 Prozent der Optionsrechte
frühestens 2 Jahre und die restlichen 50 Prozent frühestens 4 Jahre nach ihrer Ausgabe ausgeübt werden
können. Dies gilt allerdings erst, wenn das Vorsteuer-DVFA-Ergebnis der Gesellschaft in den Geschäftsjahren seit Begebung und vor Ausübung des Optionsrechts um durchschnittlich mindestens 15 Prozent
p.a. gestiegen ist. Maßgeblich ist die Steigerung im Vergleich zum vor der Ausgabe der Optionsrechte
abgeschlossenen Geschäftsjahr. Als Basispreis ist der Durchschnitt der Schlusskurse im Xetra-Handel
für die letzten 10 Börsentage vor Ausgabe des Optionsrechts, zuzüglich eines Steigerungsfaktors von 5
Prozent p.a. für den Zeitraum bis zur Ausübung des Optionsrechts festzulegen.
Die Optionsbedingungen zum Optionsprogramm 2000 sehen vor, dass maximal 50 Prozent der gewährten Optionsrechte frühestens 2 Jahre (im folgenden „1. Tranche“) und die restlichen 50 Prozent frühestens 4 Jahre (im folgenden „2. Tranche“) nach ihrer Ausgabe ausgeübt werden können. Als Basispreis
ist der Durchschnittswert des Eröffnungs- und Schlusskurses der Aktie der EM.TV & Merchandising AG
an der Wertpapierbörse Frankfurt am Main am Beschlusstag des Aufsichtsrates über die Begebung von
Optionsrechten (Referenzpreis), jedoch mindestens der anteilige Betrag des Grundkapitals für eine Aktie,
zuzüglich eines Aufschlags von 10 Prozent auf den Referenzpreis als Erfolgsziel für Optionsrechte der 1.
Tranche bzw. 20 Prozent Aufschlag für Optionsrechte der 2. Tranche festzulegen (Referenzpreis-Methode).
94 Konzern-Anhang
Zum 31. Dezember 2004 waren aus der o.g. Ermächtigung insgesamt 2.017.500 Optionsrechte ausgegeben, die insgesamt zum Bezug von 276.369 Stammaktien der EM.TV AG berechtigen. Davon entfallen 365.500 Optionsrechte bzw. 50.068 Stammaktien auf das Optionsprogramm 1999 und 1.652.000
Optionsrechte bzw. 226.301 Stammaktien auf das Optionsprogramm 2000.
Ausschüttungen
Die EM.TV AG hat im Geschäftsjahr 2004 keine Dividende ausgeschüttet.
Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung
Der Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung enthält Umrechnungsdifferenzen, die sich im
Rahmen der Konsolidierung der Yoram Gross-EM.TV PTY Ltd., Sydney ergeben haben.
3.11. Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Die Fristigkeit der Rückstellungen und Verbindlichkeiten ergibt sich wie folgt:
FRISTIGKEIT DER RÜCKSTELLUNGEN UND VERBINDLICHKEITEN in TEUR
Bis 1 Jahr
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
1 bis 5 Jahre
Über 5 Jahre
Summe
3.051
49
19.971
4.226
16.871
4.226
7.316
Passive latente Steuern
7.316
Summe
21.097
10.367
49
31.513
Vorjahr
30.664
11.549
0
42.213
30
181.935
181.965
122
18.759
Darlehen/Anleihen/Schuldverschreibungen
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Joint Ventures
Sonstige Verbindlichkeiten
Passive Rechnungsabgrenzung
3.100
18.637
3.100
1.675
1.675
35.915
35.915
596
596
Summe
59.953
182.057
0
242.010
Vorjahr
214.046
435.678
105
649.829
3.12. Langfristige unverzinsliche Verbindlichkeiten
Im Rahmen der Restrukturierung der 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005 hatte die EM.TV
& Merchandising AG ihre Beteiligungen an der Tele München Gruppe auf die EM.TV Beteiligungs GmbH
& Co. KG übertragen und von dieser u.a. als Gegenleistung 1.500.000 Stück besicherte Null-KuponSchuldverschreibungen erhalten. Diese hatte die EM.TV & Merchandising AG nach Unterzeichnung des
Verzichts an die an der Restrukturierung teilnehmenden Anleihegläubiger übertragen. Auf Grund der
unter 100 Prozent liegenden Annahmequote wurden von den 1.500.000 Null-Kupon-Schuldverschreibungen lediglich 1.413.225 Stück ausgegeben. Die Null-Kupon-Schuldverschreibungen verbriefen das Recht
der Inhaber der Null-Kupon-Schuldverschreibungen auf Partizipation an den Nettoerlösen aus dem Verkauf der Beteiligung an der Tele München Gruppe in voller Höhe bis zu einem Betrag von 150 Mio. EUR
sowie in Höhe von 50 Prozent an den über 150 Mio. EUR hinausgehenden Nettoveräußerungserlösen.
95
Aufgrund eines am 15. Dezember 2004 geschlossenen Vertrages zum Verkauf der Beteiligung an der
Tele München Gruppe und der Erfüllung der aufschiebenden Bedingungen am 3. Januar 2005, erfolgte
in Übereinstimmung mit den Schuldverschreibungsbedingungen am 3. Februar 2005 die unwiderrufliche und vollständige Zurückzahlung der Schuldverschreibung. Der Rückzahlungsbetrag betrug 114.585
TEUR. Der Unterschied um Bilanzausweis von 113.439 TEUR resultiert aus den von der Konzernobergesellschaft selbst gehaltenen Titeln im Wert von nominal 1,5 Mio. EUR. Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung wurden diese eliminiert.
Der Börsenkurs der Null-Kupon-Schuldverschreibung zum 31. Dezember 2004 betrug 74,3 Prozent.
Im Zusammenhang mit dem Verkauf der Tele München Gruppe (Sicherungsgut) hat dessen Erwerber
zugesagt, dass er bei einem Verkauf des Sicherungsguts bis zum 1. September 2005 den Betrag, durch
den der Gesamtwert der durch den nachträglichen Verkauf erzielten Gesamtvergütung den Gegenwert
der Vergütung für den Verkauf des Sicherungsguts übersteigt, mit dem Emittenten teilen wird.
3.13. Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
Wandelschuldverschreibung
Die EM.TV & Merchandising AG hatte aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 22. Juli
1999 eine mit einem jährlichen Zinskupon von 4 Prozent ausgestattete Wandelschuldverschreibung über
nominal 400 Mio. EUR am 16. Februar 2000 über den Kapitalmarkt mit einer ursprünglichen Laufzeit
von 5 Jahren ausgegeben. Am 9. Januar 2004 hat die Gläubigerversammlung beschlossen, die Zinszahlung für den Zeitraum 16. Februar 2003 bis 16. Februar 2006 auf Null zu setzen und den Rückzahlungstermin auf den 9. Januar 2007 zu verschieben.
Auf Basis eines Angebotes an alle Anleihegläubiger waren bis zum Ablauf der Annahmefrist am 27. Februar 2004 bzw. der Kulanzfrist am 17. März 2004 insgesamt 376.860.000 EUR oder rd. 94,22 Prozent
der Anteile zum Schuldenerlass im Rahmen der Restrukturierung eingereicht worden. Nach Unterzeichnung des Erlassvertrages am 30. März 2004 war somit lediglich noch ein Nominalbetrag von 23.127.000
EUR ausstehend.
Im Rahmen der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV AG sind die ausstehenden
Wandelschuldverschreibungen auf die Gesellschaft übergegangen.
Im Zusammenhang mit der Verschmelzung hat die Hauptversammlung der Gesellschaft am 19. März
2004 beschlossen, den das Angebot nicht annehmenden Anleihegläubigern anstelle des sich nach den
Bedingungen der Wandelschuldverschreibung ergebenden Rechts zum Umtausch in eine bestimmte Zahl
von Inhaberaktien der EM.TV & Merchandising AG ein Recht zum Umtausch in die dieser Zahl entsprechende Zahl von Inhaberstammaktien der Gesellschaft, multipliziert mit dem Umtauschverhältnis im
Rahmen der Verschmelzung der EM.TV & Merchandising AG auf die Gesellschaft (10 : 73) zu gewähren.
Die zu gewährenden Aktien werden aus dem Bedingten Kapital IV ausgegeben.
Die Rückzahlung für nicht gewandelte Wandelschuldverschreibungsbeträge ist für den 9. Januar 2007
zu einem anwachsenden Nominalbetrag von 1.172,51 EUR für eine Wandelschuldverschreibung mit
einem Nominalbetrag von 1.000 EUR vorgesehen.
96 Konzern-Anhang
Nach Berücksichtigung der Verschmelzung berechtigt eine Wandelschuldverschreibung mit Nominalbetrag von 1.000 EUR zur Wandlung in 1,2894 Stammaktien der EM.TV AG, so dass zum Bilanzstichtag
Wandlungsrechte auf insgesamt 29.820 Stammaktien bestanden.
Die Wandelanleihe ist in einen Eigen- und in einen Fremdkapitalanteil aufgegliedert worden. Der Fremdkapitalanteil zinst sich über die Laufzeit der Anleihe gesehen bis zum Rückzahlungsbetrag auf.
WANDELSCHULDVERSCHREIBUNG in TEUR
31.12.2004
31.12.2003
Eigenkapitalanteil
1.760
48.238
Fremdkapitalanteil
24.226
433.419
Summe
25.986
481.657
Durch die Restrukturierung und die damit verbundene Veränderung der Verzinsung, musste die alte Wandelschuldverschreibung gemäß IAS 39 komplett erfolgswirksam ausgebucht werden. Der nicht durch
die Restrukturierung abgegangene Teil der Wandelschuldverschreibung wurde dann unter Berücksichtigung des zukünftig veränderten Cash-Flows (Effektivzinssatz 7,4 Prozent) neu eingebracht. Der Fremdkapitalanteil wird bis zur Endfälligkeit auf den Rückzahlungsbetrag aufgezinst.
Der zum Bilanzstichtag beizulegende Zeitwert der Wandelschuldverschreibung beträgt 22.664.460 EUR.
Optionsschuldverschreibung
Der Vorstand der Gesellschaft wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 5. März 2004 ermächtigt, bis zum 4. März 2009 einmalig eine Optionsschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von 50 Mio.
EUR auszugeben, die zum Bezug von 5.625.000 Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von 1 EUR berechtigen. Auf Basis dieser Ermächtigung wurde am 30. März 2004
die Optionsschuldverschreibung mit einem Zinssatz von 8 Prozent p.a. und einer Laufzeit von 5 Jahren
begeben und mit einem abtrennbaren und nach erfolgter Abtrennung selbständig handelbaren Optionsrecht zum Bezug von 112,5 Stammaktien der Gesellschaft zum Bezugspreis von 1 EUR je Stammaktie
ausgestattet. Die Bedienung der Optionsrechte erfolgt aus dem Bedingten Kapital I. Aufgrund der unter
100 Prozent liegenden Annahmequote für das Angebot zur Restrukturierung der 4 Prozent Wandelschuldverschreibung 2000/2005, konnte ein Nominalbetrag von 2.893.000 EUR nicht an ehemalige
Gläubiger der Wandelschuldverschreibung ausgekehrt werden und wurde am 28. September 2004 eingezogen.
Zum 31. Dezember 2004 war somit ein Nominalbetrag von 47.107.000 EUR ausstehend. Die Optionsschuldverschreibungen sind zum 30. März 2009 zum Nominalbetrag von 1.000 EUR zuzüglich aufgelaufener Zinsen fällig. Die Gesellschaft ist zum Rückkauf von Teilschuldverschreibungen am Markt berechtigt. Ferner ist die Gesellschaft zu einer vorzeitigen Rückzahlung zu 101 Prozent des Nominalbetrages zzgl. aufgelaufener Zinsen berechtigt.
Aufgrund dieser vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit ist zum Bilanzstichtag ein werthaltiges eingebettetes Derivat entstanden, da sich die Refinanzierungsmöglichkeiten der Gesellschaft verbessert haben.
Wir verweisen hierzu auf die Erläuterungen zu den sonstigen Vermögenswerten.
97
Die Optionsschuldverschreibung ist in einen Eigen- und in einem Fremdkapitalanteil aufgeteilt worden.
Der Fremdkapitalanteil zinst sich (Effektivzinssatz 10,9 Prozent) über die Laufzeit der Anleihe gesehen
bis zum Rückzahlungsbetrag auf.
OPTIONSSCHULDVERSCHREIBUNG in TEUR
31.12.2004
31.12.2003
Eigenkapitalanteil
3.184
0
Fremdkapitalanteil
42.628
0
Summe
45.812
0
Aufgrund der teilweise erfolgten Abtrennung von Optionsscheinen von der Optionsschuldverschreibung
ergab sich zum 31. Dezember 2004 bei den beizulegenden Zeitwerten folgendes Bild:
OPTIONSSCHEINE
Optionsschuldverschreibung cum
Optionsschuldverschreibung ex
Optionsscheine
Marktbewertung
Stückzahl
Zeitwert
117,0%
24.724
28.927.080 EUR
97,9%
22.383
21.912.957 EUR
110,50 EUR
38.365
4.239.333 EUR
In 2004 wurden insgesamt 8.742 Optionsrechte ausgeübt und daraufhin insgesamt 983.474 Stammaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 983.474 EUR ausgegeben. Die Eintragung der
Kapitalerhöhung beim Handelsregister erfolgte am 3. Februar 2005. Die verbliebenen Optionsrechte
berechtigen noch zum Bezug von insgesamt 4.316.063 Stammaktien der EM.TV AG.
Folgende Sicherheiten wurden für die Optionsschuldverschreibung gegeben
(Nettoreinvermögen im Konzern):
> Verpfändung sämtlicher Geschäftsanteile an der EM.Sport GmbH (17.135 TEUR)
> Verpfändung sämtlicher Geschäftsanteile an der Junior.TV Verwaltungs GmbH (24 TEUR)
> Verpfändung aller Kommanditanteile an der Junior.TV GmbH & Co. KG (63.821 TEUR)
> Verpfändung des bei der WestLB gehaltenen Kontos, auf das die Einzahlungen aus der Ausübung
der als Optionsscheine verbrieften Optionsrechte und Zertifikate zu leisten sind (1.057 TEUR)
3.14. Passive latente Steuern
Passive latente Steuern wurden in Höhe von 7.316 TEUR (Vj. 6.903 TEUR) abgegrenzt und entwickelten
sich wie in der Tabelle aufgezeigt.
PASSIVE LATENTE STEUERN in TEUR
Temporäre Differenzen aus Einzelabschlüssen
Unterschiede aus der Konsolidierung
Summe
31.12.2004
31.12.2003
6.336
6.609
980
294
7.316
6.903
Ferner verweisen wir auf unsere Erläuterungen zu dem Steueraufwand. Die Unterschiede aus der
Konsolidierung betreffen ergebniswirksame Konsolidierungseffekte.
98 Konzern-Anhang
Die passiven latenten Steuern setzen sich zusammen aus:
ZUSAMMENSETZUNG PASSIVE LATENTE STEUERN in TEUR
31.12.2004
31.12.2003
Wandel--/Optionsschuldverschreibung
2.556
2.420
Eigenproduktion Filme
1.331
1.738
Sonstige temporäre Differenzen
3.429
2.745
Summe
7.316
6.903
3.15. Wandeldarlehen
Der Vorstand der EM.TV & Merchandising AG hat aufgrund der Ermächtigung der ordentlichen Hauptversammlung der EM.TV & Merchandising AG vom 17. September 1997 mit 2 Prozent p.a. verzinsliche
Wandeldarlehen im Gesamtnennbetrag von bis zu 316.490 EUR (ehemals 619.000 DEM) mit einer
Laufzeit bis zu 10 Jahren, d. h. längstens bis zum 28. Oktober 2007 begeben. Das Wandelrecht kann
jeweils nur für mindestens ein Zehntel des Darlehensbetrags oder ein Mehrfaches hiervon ausgeübt
werden. Es kann erstmals für 50 Prozent der zu beziehenden Aktien zwei Jahre nach seiner Einräumung
und für weitere 50 Prozent vier Jahre nach seiner Einräumung ausgeübt werden. Der Wandlungspreis
für die umzutauschenden Aktien ermäßigt sich, wenn die Darlehensnehmerin unter Einräumung eines
unmittelbaren oder mittelbaren Bezugsrecht für die Aktionäre Schuldverschreibungen mit Wandel- und
Optionsrechten begibt oder das Kapital durch Ausgabe neuer Aktien erhöht und der Ausgabepreis den
maßgeblichen Wandlungspreis aus dem Wandeldarlehen unterschreitet, es sei denn, den Inhabern der
Darlehen wird ein Bezugsrecht eingeräumt.
Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat im Zusammenhang mit der Verschmelzung der EM.TV &
Merchandising AG auf die EM.TV AG am 19. März 2004 beschlossen, den Wandeldarlehensgläubigern
anstelle des Rechts zur Wandlung in je eine Inhaberstückaktie der EM.TV & Merchandising AG gegen
Zuzahlung des Differenzbetrags zwischen Wandlungspreis und Nennbetrag des umzutauschenden
Wandeldarlehens ein Recht zur Wandlung in je 10/73 Inhaber-Stammaktien der Gesellschaft gegen
Zuzahlung des Differenzbetrags zwischen dem Nennbetrag des umgetauschten Wandeldarlehens und
dem Wandlungspreis für eine Aktie der EM.TV & Merchandising AG nach Maßgabe der Bedingungen
der Wandeldarlehen zu gewähren. Die zu gewährenden Aktien werden aus dem Bedingten Kapital II
ausgegeben. Im Übrigen gelten die Bedingungen der Wandeldarlehen gemäß Darlehensverträgen zwischen Wandeldarlehensgebern und EM.TV & Merchandising AG entsprechend fort.
Der Restsaldo des Wandeldarlehens, der auch dem Zeitwert entspricht, beläuft sich zum 31. Dezember
2004 auf 30.038 EUR und beinhaltet Wandlungsrechte auf insgesamt 80.476 Stammaktien.
3.16. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung
Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind, abgesehen von den branchenüblichen Eigentumsvorbehalten,
nicht weiter besichert. Die ausgewiesenen Verbindlichkeiten in Höhe von 18.759 TEUR (Vj. 72.563 TEUR)
stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit Lizenzierungen oder Dienstleistungen.
99
3.17. Sonstige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich zusammen aus:
SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN in TEUR
31.12.2004
31.12.2003
Ausstehende Rechnungen
12.452
18.105
Provisionen und Lizenzen
7.463
2.749
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer
4.114
4.857
Personalaufwendungen
2.884
2.795
Kurzfristige Zinsverbindlichkeiten
2.834
14.008
Sonstige Steuern und Sozialabgaben
2.478
3.241
Kreditorische Debitoren
2.130
3.441
Verbindlichkeiten gegenüber außenstehenden Gesellschaftern
0
1.758
Sonstige
1.560
3.019
Summe
35.915
53.973
Der Anstieg bei den Provisionen und Lizenzverpflichtungen ist im Wesentlichen durch gestiegene Lizenzkosten im Sportsegment begründet.
Die Personalverbindlichkeiten betreffen Verpflichtungen aus Prämien, Altersvorsorge und Resturlaub.
Die Zinsverbindlichkeiten sanken gegenüber dem Vorjahr auf Grund der Restrukturierung der mit einem
jährlichen Zinskupon von 4 Prozent ausgestatteten Wandelschuldverschreibung 2000/2005.
Die Verbindlichkeiten gegenüber außenstehenden Gesellschaftern bestanden gegenüber dem Mitgesellschafter der Tele München Gruppe und ist im Zuge der Übergangskonsolidierung auf eine Finanzbeteiligung entfallen.
3.18. Rückstellungen
Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:
RÜCKSTELLUNGEN in TEUR
Stand
1.1.2004
Veränderung
Konsolidierungskreis
Inanspruchnahme
Auflösung
Umgliederung
Zuführung
Stand
31.12.2004
Lizenzen
3.883
0
-196
0
-2.270
4.190
5.607
Verluste aus schwebenden
Geschäften
6.292
-1.733
-4.147
-6
0
232
638
Rückstellung für Prozesskosten
5.337
-2.499
--419
-192
0
2.584
4.811
Rückstellungen für Personal
1.723
0
--655
-612
0
12
468
Übrige Rückstellungen
14.372
524
--6.598
-1.867
0
2.016
8.447
Summe
31.607
-3.708
-12.015
-2.677
-2.270
9.034
19.971
Währungseffekte ergaben sich im abgelaufenen Berichtszeitraum nicht.
100 Konzern-Anhang
Die Rückstellung für Lizenzen wurde für nicht abgerechnete Lizenzen von Lizenzgebern gebildet. Die
Rückstellung für Prozesskosten wurde gebildet, um für verschiedene anhängige und drohende Prozesse
Vorsorge zu treffen.
Die Umgliederungen bei den Lizenzen erfolgten in die sonstigen Verbindlichkeiten, da der Lizenzaufwand
konkretisiert wurde und kurzfristig fällig ist.
In den übrigen Rückstellungen sind 3.100 TEUR (Vj. 4.646 TEUR) langfristige Verpflichtungen aus leer
stehendem Büroraum und Rückbauverpflichtungen enthalten. Die Mieten unterliegen einer Steigerungsklausel.
3.19. Steuerrückstellungen
Die Steuerrückstellungen entwickelten sich wie folgt:
STEUERRÜCKSTELLUNGEN in TEUR
Stand
1.1.2004
Veränderung
Konsolidierungskreis
Währungsdifferenzen
Inanspruchnahme
Auflösung
Zuführung
Stand
31.12.2004
Körperschaftsteuer
1.176
-331
-2
--151
1.328
2.560
Gewerbesteuer
1.987
-1.150
0
--60
889
1.666
Summe
3.703
-1.481
-2
-211
2.217
4.226
0
4. Erläuterungen zu einzelnen Posten der
Gewinn- und Verlustrechnung
4.1. Umsatzerlöse
Zur Aufgliederung der Umsatzerlöse wird auf die nachfolgende Segmentberichterstattung des Anhangs
verweisen.
4.2. Andere aktivierte Eigenleistungen
Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 1.152 TEUR (Vj. 2.388 TEUR) betreffen selbst erstellte immaterielle Wirtschaftsgüter (Filmproduktionen). Der deutliche Rückgang ist auf die verminderte Produktionsleistung zurückzuführen.
4.3. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
101
SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE in TEUR
Ertrag aus dem Kirch-Settlement
1.1 bis
31.12.2004
1.1 bis
31.12.2003
48.220
0
Wertaufholung Filmvermögen
6.685
0
Ausbuchung von Verbindlichkeiten
4.717
3.907
Periodenfremde Erträge
3.721
3.324
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen
3.477
3.534
Abgang Tele München Gruppe
3.061
0
Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen
2.677
3.844
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen
629
4.097
Kursgewinne
420
5.036
Erträge aus Entkonsolidierung
Übrige betriebliche Erträge
Summe
0
19.570
3.240
3.551
76.847
46.863
Im Rahmen des Erwerbs der zweiten fünfzig Prozent der Junior.TV GmbH & Co. KG von der Kirch Media
GmbH & Co. KGaA i. In. wurde eine Vereinbarung über eine abschließende Regelung bzw. Abgeltung
aller zwischen Kirch Media, Junior.TV und der EM.TV AG bestehenden Rechte- und Lizenzthemen sowie
aller gegenseitigen Forderungen („Kirch-Settlement“) getroffen. Dies führte zu Einmalerträgen im Konzern
von 17.226 TEUR. Des Weiteren ist diese Position maßgeblich geprägt durch eine nach IFRS 3 erforderliche ergebniswirksame Vereinnahmung eines bei der Übergangskonsolidierung der Junior.TV GmbH &
Co. KG entstandenen passivischen Unterschiedsbetrags („Badwill“) in Höhe von 30.994 EUR.
Der Ertrag aus der Wertaufholung resultiert aus Werthaltigkeitsprüfung des Filmvermögens zum Jahresende. Dabei wurde festgestellt, dass die Entwicklung bei einem Teil des Filmstocks besser verlaufen ist
als in den Vorjahren angenommen. Deshalb wurden die außerplanmäßigen Abschreibungen der Vergangenheit teilweise wieder zurückgenommen.
Bei den Erträgen aus Ausbuchung von Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Auflösungen
von abgegrenzten Schulden, welche nicht in vollem Umfang anfielen.
Die periodenfremden Erträge resultieren aus nachträglichen Vertragsänderungen von in Vorperioden
geschlossenen Verträgen oder aus dem Wegfall von in früheren Jahren bilanzierten Verpflichtungen.
Der Ertrag aus dem Abgang der Tele München Gruppe ergab sich aus der Differenz des erzielten Nettoveräußerungspreises der Tele München Gruppe und dem korrespondierenden Zeitwert der Null-KuponSchuldverschreibung, vermindert um den realisierten Verlust der von der EM.TV AG im Veräußerungszeitpunkt selbst gehaltenen Anteile der Null-Kupon-Schuldverschreibung.
Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten eine Vielzahl von Posten, die sich keiner der separat genannten Positionen zuordnen lassen; unter anderem Versicherungsentschädigungen, Vermarktungsvergütungen, Abstandszahlungen, Lieferantenrückvergütungen und sonstige Rückerstattungen.
In den Kursgewinnen sind 190 TEUR Ergebniseffekt aus der Bewertung der Währungsoption und dem
korrespondierenden USD-Konto enthalten.
102 Konzern-Anhang
4.4. Materialaufwand
Die Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material in Höhe von 40.987 TEUR (Vj. 47.494 TEUR)
resultieren vollständig aus Aufwendungen für Lizenzen und Provisionen (Vj. 46.945 TEUR). Im Vorjahr
enthielt diese Position noch sonstigen Materialaufwand in Höhe von 549 TEUR.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 76.951 TEUR (Vj. 147.462 TEUR) setzen sich
zusammen aus verbrauchsbedingtem Anlagenabgang in Höhe von 9.151 TEUR (Vj. 96.790 TEUR),
Produktionskosten in Höhe von 59.767 TEUR (Vj. 44.247 TEUR) und Aufwendungen für bezogene
Dienstleistungen in Höhe von 8.033 TEUR (Vj. 6.425 TEUR).
4.5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen
In den Gesamtabschreibungen in Höhe von 22.519 TEUR (Vj. 85.481 TEUR) sind keine Abschreibungen
auf Geschäfts- und Firmenwerte (Vj. 2.484 TEUR) enthalten, da die Werthaltigkeitsprüfungen keinen
Bedarf für außerplanmäßige Abschreibungen ergaben.
Von den Gesamtabschreibungen betragen außerplanmäßige Abschreibungen insgesamt 8.312 TEUR (Vj.
32.052 TEUR), welche aufgrund von entsprechenden Impairment-Betrachtungen vorgenommen wurden.
Die außerplanmäßigen Abschreibungen als auch die Zuschreibungen auf das Filmvermögen resultieren
aus veränderten Absatzmärkten. So zeigt der Pay-TV Markt leicht steigende Tendenzen wohingegen im
Free-TV Umfeld weiterhin insbesondere bei hochwertigen Themen Druck auf die Absatzmärkte vorherrscht.
Diese Umstände spiegeln sich in veränderten Nutzungswerten wieder.
Bei der Impairment-Berechnung zur Ermittlung des Nutzungswertes wurde ein Diskontierungszinssatz
von 6 Prozent verwendet.
Nachfolgende Aufstellung zeigt detailliert die Unternehmen, deren immaterielle Vermögenswerte aufgrund
des “impairment test” einer außerplanmäßigen Abschreibung unterzogen wurden:
UNTERNEHMEN MIT EINER AUSSERPLANMÄSSIGEN ABSCHREIBUNG in TEUR
Filmvermögen EM.TV AG
Filmvermögen Tabaluga GmbH
Summe
Übrige Abschreibungen
Summe
Planmäßige
Abschreibungen
Außerplanmäßige
Abschreibungen
Summe
Abschreibungen
Restbuchwert
3.648
8.306
11.954
23.958
25
6
31
367
3.673
8.312
11.985
24.325
7.287
7.287
10.960
19.272
Zuschreibungen
-6.685
4.6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
-6.685
103
SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN in TEUR
1.1. bis
31.12.2004
1.1. bis
31.12.2003
10.120
29.993
Werbe- und Reisekosten
9.083
11.533
Miete, Reparaturen und Instandhaltung
6.713
7.796
Einstellungen in Wertberichtigungen
5.425
9.315
Kursverluste
3.026
5.198
Periodenfremde Aufwendungen
2.022
3.011
Administrative Kosten
1.641
2.537
IT Kosten
1.628
1.373
Versicherungen, Beiträge und Abgaben
1.600
2.036
Freie Mitarbeiter, sonstige Personalaufwendungen
1.250
2.736
Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten
Bankgebühren
854
147
Fahrzeugkosten
456
521
Aufwendungen aus schwebenden Geschäften
232
5.139
Kosten der Warenabgabe
204
780
1.072
4.831
45.326
86.946
Sonstige Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Summe
Die Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten blieben im Berichtszeitraum trotz Abschluss der Restrukturierung auf hohem Niveau. Hier wurde im Wesentlichen Vorsorge für laufende bzw. anstehende Klagen
getroffen. Des Weiteren sind die Kosten für den Verkauf der TMG-Beteiligung enthalten, denen jedoch
Erträge in ähnlicher Höhe entgegen stehen.
Die Verluste aus Wertminderungen bzw. Wertberichtigungen von Vermögenswerten des Umlaufvermögens
stehen überwiegend im Zusammenhang mit den Abwertungen von Vorauszahlungen von 1.278 TEUR,
einer Darlehenswertberichtigung gegenüber einer ehemaligen Beteiligungsgesellschaft von 767 TEUR
und einem erhöhten Forderungsrisiko gegenüber einem Programmvermarkter in Höhe von 1.291 TEUR.
4.7. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und
übrigen Beteiligungen
Das Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und übrigen Beteiligungen gliedert sich
wie folgt:
ERGEBNIS AUS BETEILIGUNGEN AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN in TEUR
1.1. bis
31.12.2004
1.1. bis
31.12.2003
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Beteiligungsaufwendungen aus der EM.TV AG
Beteiligungserträge aus der Tele München Gruppe
Beteiligungserträge/-aufwendungen aus sonstigen Gesellschaften
-164
0
0
1.934
-52
63
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen
Beteiligungserträge aus der EM.TV AG
0
476
Zuschreibungen aus der EM.TV AG
0
941
Zuschreibungen aus der Tele München Gruppe
0
3.617
-216
7.031
Summe
104 Konzern-Anhang
4.8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von 5.010 TEUR (Vj. 4.104 TEUR) entfallen
390 TEUR (Vj. 1.464 TEUR) auf Erträge aus Aufzinsung von Forderungen, sowie 1.771 TEUR auf die
Abzinsung der nicht gewandelten Anteile an der Wandelschuldverschreibung 2000/2005 bei deren
Neueinbuchung, 470 TEUR aus der Aktivierung eines eingebetteten Derivates im Rahmen der Optionsschuldverschreibung 2004/2009 sowie 2.379 TEUR (Vj. 2.640 TEUR) auf Zinserträge auf Bankguthaben
und ausgereichten Darlehen. Von den Darlehenszinsen unterlagen 55 TEUR (Vj. 67 TEUR) einer
Wertberichtigung.
4.9. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des
Umlaufvermögens
Die Abschreibung auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 2.925 TEUR
(Vj. 289 TEUR) entfallen fast ausschließlich auf Abschreibungen der als Finanzbeteiligung gehaltenen Tele
München Gruppe. Der Abschreibung liegt lediglich der Anteil an der Tele München Gruppe zugrunde, welche aufgrund der nicht vollständigen Ausreichung der Null-Kupon-Schuldverschreibungen an die ehemaligen Gläubiger (5,7 Prozent) von der Gesellschaft konzernintern gehalten werden.
4.10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
ZINSAUFWENDUNGEN in TEUR
ZINSEN UND ÄHNLICHE AUFWENDUNGEN in TEUR
1.1. bis
31.12.2004
1.1. bis
31.12.2003
Zinsaufwand aus der Optionsschuldverschreibung 2004/2009
3.441
0
Zinsaufwand aus der Wandelschuldverschreibung 2000/2005
724
44.438
Zinsaufwand Konsortialkredit
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Summe
0
4.064
198
362
4.363
48.864
4.11. Restrukturierungsgewinn
Aus der Restrukturierung der 400 Mio. Euro Wandelschuldverschreibung 2000/2005 ist im Konzern
ein einmaliger Gewinn von 94.366 TEUR entstanden. Dieser setzt sich wie folgt zusammen:
RESTRUKTURIERUNGSGEWINN in TEUR
1.1. bis
31.12.2004
Verzicht der Gläubiger (Ausbuchung der Verbindlichkeit)
Hingabe Null-Kupon-Schuldverschreibung
Abschreibung der Beteiligung an der Tele München Gruppe
422.146
-91.619
-144.505
Hingabe Optionsschuldverschreibung
-47.108
Hingabe Eigenkapitalinstrumente
-28.265
Barabfindung
-18.843
Auflösung passiver latenter Steuern
Sonstiges
Summe
2.565
-5
94.366
105
4.12. Steueraufwendungen
STEUERÜBERLEITUNGSRECHNUNG (IAS 12.81) in TEUR
Gewinn vor Ertragssteuern (Vj. Verlust)
1.1. bis
31.12.2004
1.1. bis
31.12.2003
142.522
-135.166
Erwartete Steuern bei Steuersatz 37,5 Prozent (Vj. 37,5 Prozent)
Nicht angesetzte aktive latente Steuern aus Verlusten
Wertberichtigung aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge
Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte im Konzern
Permanente Differenzen
Auswirkungen abweichender Steuersätze bei Auslandstöchtern
Periodenfremde Steuererträge/Steueraufwendungen
Steuerfreie Einkünfte
Übrige Effekte
Tatsächliche Steuern
Effektiver Steuersatz in Prozent
-53.446
50.687
0
-55.090
-677
-3.494
0
-361
14.171
0
0
-497
0
722
35.387
8.681
387
2.763
-4.178
3.411
2,9
-2,5
Der erwartete Steuersatz (37,5 Prozent) wurde kalkuliert in Höhe der Körperschaftsteuer (25 Prozent)
zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer) sowie der dementsprechenden
Gewerbeertragsteuer (11,1 Prozent).
Laufende und latente Steuern
Die Ertragsteuerberechnung beruht auf den im Geschäftsjahr geltenden Steuergesetzen. Für die Berechnung der latenten Steuern wurde ein erwarteter durchschnittlicher Steuersatz von 37,5 Prozent verwendet. Dieser berücksichtigt die unterschiedlichen länderspezifischen Steuersätze. Es wird davon ausgegangen, dass der errechnete Satz bei Realisierung der latenten Steuern voraussichtlich gelten wird.
Die Differenz zwischen den Bewegungswerten der bilanziellen Steuerlatenzen und dem latenten Steueraufwand lässt sich durch Währungsumrechnungen begründen und betrifft temporäre Differenzen aus
den Einzelabschlüssen. Die Währungsdifferenz beträgt 93 TEUR.
4.13. Konzernjahresergebnis je Aktie
KONZERNJAHRESERGEBNIS JE AKTIE
Konzernjahresüberschuss (Vj. Konzernjahresfehlbetrag)
1.1. bis 31.12.2004
1.1. bis 31.12.2003
134.367 TEUR
129.947 TEUR
41.669.042 Stück
146.037.130 Stück
Anzahl der im Durchschnitt potenziell vorhandenen Aktien aus Optionsrechten
3.757.236 Stück
6.603.531 Stück
Konzernjahresüberschuss (Vj. Konzernjahresfehlbetrag) je Aktie unverwässert
3,22 EUR
0,89 EUR
Konzernjahresüberschuss (Vj. Konzernjahresfehlbetrag) je Aktie verwässert*
2,96 EUR
0,89 EUR
Anzahl der im Durchschnitt ausgegebenen Aktien
*Bei einem Kozernjahresfehlbetrag: Die Ermittlung des verwässerten Konzernjahresfehlbetrages je Aktie führt auf Basis des IAS 33.40 zum gleichen Ergebnis wie die Ermittlung des unverwässerten Konzernjahresfehlbetrages je Aktie. Mögliche Effekte, die sich aus der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und Aktienoptionen ergäben,
blieben unberücksichtigt, da sie einer Verwässerung entgegenwirken.
106 Konzern-Anhang
5. Erläuterungen zu einzelnen Posten der
Kapitalflussrechnung
5.1. Cash-Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
In dem nach der indirekten Methode ermittelten Cash-Flow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit
sind unter anderem folgende Posten enthalten:
CASH-FLOW AUS BETRIEBLICHER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT in TEUR
1.1. bis
31.12.2004
1.1. bis
31.12.2003
Einzahlungen für sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
4.749
3.128
Auszahlungen für Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-198
-23.237
1.1. bis
31.12.2004
1.1. bis
31.12.2003
5.2. Cash-Flow aus Steuerzahlungen
CASH-FLOW AUS STEUERZAHLUNGEN in TEUR
Mittelabfluss aus Steuern vom Einkommen und Ertrag
-969
-137
0
1.716
Mittelzufluss aus Steuererstattungen
5.3. Cash-Flow durch Akquisitionen
CASH-FLOW DURCH AKQUISITIONEN in TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
Langfristige Forderungen
Langfristige Vermögenswerte
29.229
2.432
31.661
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
4.538
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
9.807
Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
728
Forderungen gegen Joint Ventures
149
Sonstige Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Liquide Mittel
Kurzfristige Vermögenswerte
143
2.499
1.163
19.027
50.688
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
-8.238
Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen
-106
Verbindlichkeiten gegen Joint Ventures
-154
Sonstige Verbindlichkeiten
Passive Rechnungsabgrenzung
Sonstige Rückstellungen
Kurzfristige Verbindlichkeiten
-3.866
-64
-1.776
-14.204
-14.204
Nettovermögen
36.484
Badwill
-30.994
Kaufpreis
5.490
Erworbene liquide Mittel
3.662
Veränderungen des Cash-Flow durch Akquisitionen
1.828
107
5.4. Cash-Flow durch Desinvestments
Hierbei handelt es sich um Übergangskonsolidierungen von zuerst quotal konsolidierten Gemeinschaftsunternehmen auf Beteiligungen, die “at equity” zum beizulegenden Wert bewertet werden. Die Übergangskonsolidierung führte daher zu keinem Liquiditätszufluss aufgrund eines bezahlten Kaufpreises.
CASH-FLOW DURCH DESINVESTMENTS in TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
Goodwill
Aktive latente Steuern
Sachanlagen
Finanzanlagen
Langfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen
Sonstige Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Liquide Mittel
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Kurzfristige Vernögenswerte
-208.849
-20.639
-6.690
-317
-69.921
-306.416
-496
-50.187
-1.122
-1.074
-13.566
-59
-66.504
-372.920
Währungsdifferenzen
15
Anteile Dritter
2
Eigenkapital
17
Langfristige Darlehen
1.132
Passive latente Steuern
1.583
Langfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2.715
80.786
2.942
30.973
Sonstige Verbindlichkeiten
3.150
Sonstige Rückstellungen
5.484
Steuerrückstellungen
Kurzfristige Verbindlichkeiten
1.481
124.816
127.548
Zeitwert abgegangenes Nettovermögen
-245.372
Zugang liquider Mittel
0
Abgang liquider Mittel
-13.566
Abzüglich kurzfristge Bankverbindlichkeiten
80.786
Veränderungen des Cash-Flow durch Desinvestment
67.220
108 Konzern-Anhang
6. Segmentberichterstattung
6.1. Segmentinformationen nach Geschäftsfeldern
SEGMENTINFORMATIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN 1.1. BIS 31.12.2004 in TEUR
Unterhaltung
Sport
Sonstige
Konzern
28.973
177.646
0
206.619
1.152
0
0
1.152
0
0
0
0
Übrige Segmentserträge
67.860
8.614
373
76.847
Segmentaufwendungen
Umsatz nach Abzinsungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Bestandsveränderung unfertige Leistung
-68.723
-164.483
-762
-233.968
> davon Abschreibungen
-19.802
-2.717
0
-22.519
> davon außerplanmäßig
-8.312
0
0
-8.312
29.262
21.777
-389
50.650
-216
0
0
-216
Segmentergebnis
Periodenergebnis assoziierter Unternehmen
und übrige Beteiligungen
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere
des Umlaufvermögens
-2.925
Zinsaufwendungen
-4.363
Zinserträge
5.010
94.366
Restrukturierungsergebnis
142.522
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Weitere Segmentinformationen:
Segmentvermögen
331.922
86.244
472
426.590
Vermögen des Konzerns
Segmentschulden
50.225
29.248
543
80.016
193.507
Nicht zugeordnete Elemente
273.523
Schulden des Konzerns
Segmentinvestitionen
418.638
7.952
Nicht zugeordnete Elemente
13.525
4.818
0
18.343
109
SEGMENTINFORMATIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN 1.1. BIS 31.12.2003 in TEUR
Unterhaltung
Sport
Sonstige
Konzern
179.621
89.638
770
270.029
2.388
0
0
2.388
114
0
0
114
Übrige Segmentserträge
40.403
5.872
588
46.863
Segmentaufwendungen
-416.542
Umsatz nach Abzinsungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Bestandsveränderung unfertige Leistungen
-319.451
-95.515
-1.576
> davon Abschreibungen
-80.784
-4.697
0
-85.481
> davon außerplanmäßig
-25.814
0
0
-25.814
-96.925
-5
-218
-97.148
7.031
0
0
7.031
Segmentergebnis
Periodenergebnis assoziierter Unternehmen
und übrige Beteiligungen
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere
des Umlaufvermögens
-289
Zinsaufwendungen
-48.864
Zinserträge
4.104
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-135.166
Weitere Segmentinformationen:
Segmentvermögen
517.397
76.882
1.084
Nicht zuogeordnete Elemente
80.517
Vermögen des Konzerns
Segmentschulden
595.363
675.880
130.659
35.346
233
166.238
Nicht zugeordnete Elemente
527.189
Schulden des Konzerns
693.427
Segmentinvestitionen
70.022
1.841
0
Alle nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen befinden sich im Segment
Unterhaltung.
71.863
110 Konzern-Anhang
6.2. Segmentinformationen nach Regionen
Die Aufteilung der Umsätze und der Vermögenswerte auf die Regionen erfolgt nach dem geographischen Firmensitz der Konzernunternehmen.
SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN 1.1. BIS 31.12.2004 in TEUR
Umsatz nach Abzinsung
Periodenergebnis assoziierter Unternehmen
und übrige Beteiligungen
Segmentvermögen
Segmentinvestitionen
Deutschsprachig
Restliches
Europa
USA und
Kanada
Restliche
Welt
Summe
200.320
3.201
0
3.098
206.619
-185
21
0
-52
-216
407.890
6.588
0
4.160
418.638
16.826
113
0
1.404
18.343
SEGMENTINFORMATIONEN NACH REGIONEN 1.1. BIS 31.12.2003 in TEUR
Umsatz nach Abzinsung
Periodenergebnis assoziierter Unternehmen und
Ergebnisvereinnahmung aus Joint Ventures
Segmentvermögen
Segmentinvestitionen
Deutschsprachig
Restliches
Europa
USA und
Kanada
Restliche
Welt
Summe
203.041
5.815
58.725
2.448
270.029
7.040
0
0
-9
7.031
578.054
12.392
0
4.917
595.363
62.483
3.387
4.758
1.235
71.863
7. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle
Verpflichtungen
7.1. Miet- und Leasingverpflichtungen
Die Gesellschaft mietet, pachtet und least Büros, Lagerräume und Einrichtungen. Die Verträge haben
Restlaufzeiten zwischen 1 und 7 Jahren.
Die Miet- und Leasingverträge sind der Kategorie „operating lease“ gemäß IAS 17 zuzuordnen.
Die Mindestverpflichtungen für die unkündbaren Verträge stellen sich zum 31. Dezember 2004 wie in
folgender Tabelle dar:
MIET- UND LEASINGVERTRÄGE AUS JOINT VENTURES
in TEUR
MIET- UND LEASINGVERTRÄGE in TEUR
31.12.2004 31.12.2003
Fällig innerhalb eines Jahres
Fällig innerhalb von
ein bis fünf Jahren
Fällig nach fünf Jahren
Summe
16.428
16.766
Fällig innerhalb eines Jahres
36.941
54.872
Fällig innerhalb von
ein bis fünf Jahren
255
4.499
53.624
76.137
Fällig nach fünf Jahren
Summe
31.12.2004
31.12.2003
75
11.877
125
16.568
63
0
263
28.445
111
7.2. Haftungsverhältnisse
Zum 31. Dezember 2004 bestanden Bürgschaften und Garantien in Höhe von 33.402 TEUR
(Vj. 35.799 TEUR).
EM.TV hat im Zuge des Verkaufes der Jim Henson Company übliche Garantien und Zusicherungen übernommen. Die Verjährungsfrist für die Garantieansprüche beträgt im Regelfall 24 Monate ab Vollzug des
Verkaufes (31. Juli 2003). Hiervon ausgenommen sind Garantien, insbesondere für rechtliche Verhältnisse der Gesellschaft sowie für Steuern und Umweltangelegenheiten. Das Haftungsrisiko der EM.TV AG
ist hinsichtlich der meisten Garantien auf einen Gesamtbetrag von 35 Mio. USD begrenzt.
Für den Fall einer eintretenden Überschuldung der Beteiligungsgesellschaften Junior Produktions
GmbH, EM Supply Handelsgesellschaft mbH i.L., sowie der EM.Sport GmbH, alle Unterföhring als auch
der EM.TV France S.A.S., Paris, hat die Konzernobergesellschaft Patronatserklärungen bzw. Finanzierungszusagen abgegeben, in denen sie sich verpflichtet, die vorstehend genannten Gesellschaften
finanziell in der Weise auszustatten, dass diese sämtliche Verpflichtungen ordnungsgemäß erfüllen
können. Die Summe dieser Verpflichtungen beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 672 TEUR (Vj. 904 TEUR).
Im Zusammenhang mit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006TM muss die Gesellschaft
in 2006 noch eine Minimumgarantie in Höhe von 6.983 TEUR (9,5 Mio. USD) an die FIFA zahlen.
7.3. Eventualverbindlichkeiten
Die Eventualverbindlichkeiten belaufen sich zum 31. Dezember 2004 auf 7.067 TEUR (Vj. 1.000 TEUR).
Davon betreffen 2.790 TEUR (Vj. 500 TEUR) nicht abgerufene Darlehenszusagen, 3.000 TEUR nicht bilanzierte Prozessrisiken und 1.277 TEUR Kaufpreishaftungen und eventuelle nachträgliche Kaufpreise.
7.4. Bestellobligo
Zum Bilanzstichtag bestanden vertragliche Verpflichtungen für den Erwerb von Lizenzrechten und erteilten Aufträgen für Dienstleistungen im Rahmen von Produktionen im Bereich Kinder- und Jugendprogramme und Sportrechte in Höhe von 78.991 TEUR (Vj. 60.073 TEUR).
Vom Obligo entfallen 74.895 TEUR (Vj. 51.139 TEUR) auf den Erwerb von Lizenzrechten sowie 4.096
TEUR (Vj. 1.364 TEUR) auf Dienstleistungen.
8. Angaben zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
Am 3. Januar 2005 bezahlte die HK Beteiligungs GmbH den ausstehenden Kaufpreis für die Tele München Gruppe in Höhe von 118,0 Mio. Euro. Der Nettoverkaufserlös, d. h. der vereinbarte Verkaufspreis
zuzüglich Zinsen und abzüglich angefallener Kosten und sonstigen Abzügen steht den Gläubigern der
Null-Kupon-Schuldverschreibung zu. Gemäß den Anleihebedingungen erfolgte die Rückzahlung einen
Monat nach Geldeingang, am 3. Februar 2005. Die Rückzahlungssumme (Ausschüttungsbetrag) betrug
114,6 Mio. Euro.
Durch die Tilgung dieser Schuldverschreibung konnte EM.TV einen weiteren Restrukturierungsschritt
abschließen und gleichzeitig die Konzerneigenkapitalquote wesentlich verbessern.
112 Konzern-Anhang
Am 1. Februar 2005 einigte sich die EM.TV AG mit der KarstadtQuelle New Media AG auf den Erwerb
der von KarstadtQuelle gehaltenen Anteile von 49,9 Prozent an der Sport Media Holding GmbH. Diese
hält ihrerseits 81,13 Prozent an dem TV-Sender DSF und an der Online-Plattform Sport1. Dadurch erhöhte die EM.TV AG mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2005 die über die Sport Media Holding
GmbH gehaltene mittelbare Beteiligung an DSF und Sport1 auf 81,13 Prozent. Der Kaufpreis betrug 27
Mio. Euro. Die Transaktion wurde vom Bundeskartellamt genehmigt, steht aber noch unter dem
Vorbehalt weiterer kartell- und medienrechtlicher Genehmigungen.
Am 10. Februar 2005 gab die EM.TV AG eine Einigung mit dem Schweizer Investor Dr. h.c. Hans-Dieter
Cleven bekannt. Demnach übernimmt die EM.TV AG dessen 18,87-Prozent-Beteiligung an DSF und Sport1
mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2005. Dadurch wird die EM.TV AG alleiniger Gesellschafter
des Sportsenders und der Online-Sportplattform. Der Kaufpreis betrug 12,6 Mio. Euro. Die Transaktion
wurde vom Bundeskartellamt genehmigt, steht aber noch unter dem Vorbehalt weiterer kartell- und
medienrechtlichen Genehmigungen. Zudem muss zuvor der Vertrag über den Verkauf sämtlicher von
der KarstadtQuelle New Media AG gehaltenen Anteile an der Sport Media Holding GmbH an EM.TV
wirksam werden.
Die EM.TV Tochtergesellschaft EM.Entertainment GmbH hat sich am 10. März 2005 mit dem ZDF in
Form eines Deal-Memos über die Verlängerung des bestehenden Rahmenvertrages bis zum Jahr 2011
geeinigt. Die Vereinbarung, die in den nächsten Wochen in ein Vertragswerk umgesetzt werden soll, betrifft den Zeitraum ab 2006 und bezieht sich auf insgesamt rund 625 halbe Stunden Programm.
Darüber hinaus einigten sich die EM.TV AG und das ZDF, ihre gemeinsamen Koproduktionsaktivitäten im
Kinder- und Jugendbereich fortzusetzen und haben über die aus dem laufenden Vertrag noch anstehenden Koproduktionen hinaus weitere vier Koproduktionsstaffeln geplant. Das Gesamtvolumen der Vertragsverlängerung über die gesamte Laufzeit bewegt sich im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
9. Sonstige Pflichtangaben
9.1. Sonstige Angaben zu den Beziehungen zu nahestehenden
Firmen und Personen
Innerkonzernliche Verkäufe und Erlöse werden grundsätzlich zu Preisen erbracht, wie sie auch mit
Dritten vereinbart werden würden.
Assoziierte Unternehmen
Mit der assoziierten Beteiligung an der Tabaluga GbR bestehen Geschäftsbeziehungen aus der Vermittlung von Verkäufen von Film- und Merchandisingrechten. Im laufenden Jahr fielen keine Provisionszahlungen der Tabaluga GbR (Vj. 55 TEUR) an Konzerngesellschaften an. Stattdessen mussten von
Konzerngesellschaften Erlösbeteiligungen in Höhe von 43 TEUR an diese Gesellschaft entrichtet werden.
Mit der assoziierten Beteiligung Planeta Junior S. L., Barcelona und deren 100 prozentigen Tochtergesellschaft Planeta Junior s. r. l., Mailand bestehen Geschäftsbeziehungen aus dem Verkauf von Film- und
Merchandisingrechten. In 2004 wurden sämtliche im Konzern befindlichen Rechte für die Märkte Spanien,
Portugal und Italien in diese Gesellschaften teilweise als Kapitalerhöhung eingelegt und teilweise verkauft. Aus dem Verkauf resultierten im Konzern Umsatzerlöse von insgesamt 9.005 TEUR, wovon Teile
bereits 2003 realisiert wurden. Die Entwicklung der Forderungen und Verbindlichkeiten sind unter den
entsprechenden Bilanzpositionen zu erkennen.
113
Sonstige nahe stehende Personen
Gegenüber sonstigen nahe stehenden Personen oder Gesellschaften bestanden zum Bilanzstichtag
keine Forderungen oder Verbindlichkeiten.
10. Sonstige Erläuterungen und Angaben
10.1. Finanzrisiken
Liquiditätsrisiko
Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, wenn die Auszahlungsverpflichtungen des Konzerns nicht aus vorhandener Liquidität oder entsprechenden Kreditlinien gedeckt werden können. Zum Bilanzstichtag verfügt der
EM.TV-Konzern über ausreichend Liquiditätsreserven.
Sollte sich aufgrund der marktüblichen außerordentlichen Kündigungsmöglichkeiten der Gläubiger der
Wandelschuldverschreibungen als auch der Optionsschuldverschreibungen, gemäß den entsprechenden Schuldverschreibungsbedingungen, eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung ergeben, müsste
sich die Gesellschaft extern refinanzieren.
Ausfallrisiko
Ein Bonitäts- oder Ausfallrisiko besteht in der Gefahr, dass der Schuldner einer Forderung diese nicht
mehr begleichen kann. Das maximale Ausfallrisiko bei den originären Finanzinstrumenten entspricht in
der Theorie dem Zeitwert aller Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten gegenüber denselben Schuldnern, soweit die Aufrechnungslage hergestellt werden kann. Im Jahresabschluss wurde identifizierten
Ausfallrisiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Darüber hinaus sichert die Gesellschaft
das Risiko eines Ausfalls durch Insolvenz eines Gläubigers in weiten Teilen durch Versicherung von
Forderungen ab.
Währungsrisiko
Ein Währungsrisiko besteht insbesondere dort, wo Forderungen oder Verbindlichkeiten in einer anderen
Währung als der dem Jahresabschluss zugrunde liegenden Währung existieren. Wechselkursschwankungen können dann den Zeitwert in der Abschlusswährung Euro verändern. Für den Konzern spielt hier
vor allem das Wechselkursverhältnis des US-Dollars zum Euro eine Rolle insbesondere in der Tätigkeit
als Licensing Representative bei der Vermarktung der europäischen Merchandisingrechte zur FIFA
Fussball-Weltmeisterschaft 2006TM. Zur Verringerung der mit seiner Geschäftstätigkeit verbundenen
Wechselkursrisiken schloss der Konzern insbesondere beim US-Dollar Währungssicherungsgeschäfte ab.
Derivative Absicherungsgeschäfte werden stets nur in Verbindung mit einer konkreten zukünftigen Fremdwährungsposition abgeschlossen. Am Bilanzstichtag war ein Währungssicherungsgeschäft im Zusammenhang mit der Vermarktung der Merchandisingrechte an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006TM
offen, welches nach IAS 39 der Kategorie „zum beizulegenden Zeitwert ergebniswirksam bewertet“ zugeordnet wird. Die sich hieraus ergebenden Gewinne und Verluste werden ergebniswirksam erfasst.
114 Konzern-Anhang
10.2. Anzahl der Mitarbeiter
Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich konzernweit im Jahresdurchschnitt wie folgt entwickelt:
ANZAHL DER MITARBEITER
Angestellte
2004
2003
2002
2001
2000
2.Hj. 1999
1.Hj. 1999
609
570
377
623
815
226
218
0
0
0
1
4
1
1
Gewerbliche Arbeitnehmer
Von den genannten Mitarbeitern entfallen anteilsmäßig 32 (Vj. 79) Mitarbeiter auf Unternehmen, welche
quotal in den Konzernabschluss einbezogen wurden.
10.3. Gesellschaftsorgane
Vorstand
Werner E. Klatten, Hamburg (Vorsitzender)
Rainer Hüther, München
Dr. Andreas Pres, München
Die oben genannten Vorstände sind im Übrigen Mitglieder der folgenden Kontrollgremien:
Herr Werner E. Klatten ist Mitglied in den folgenden Kontrollgremien:
> Beiratsmitglied bei der Tele München Gruppe, München (bis 31.01.2005)
> Aufsichtsratsmitglied bei der EM.TV Vermögensverwaltungs AG (bis 05.03.2004)
Dr. Andreas Pres ist Mitglied in den folgenden Gremien:
> Beiratsmitglied bei der Tele München Gruppe, München (bis 31.01.2005)
Herr Rainer Hüther ist Mitglied in den folgenden Kontrollgremien:
> Aufsichtsratsmitglied der EM.TV Vermögensverwaltungs AG (bis 05.03.2004)
Bezüge des Vorstands und Vergütung des Aufsichtsrats
Die Aufwendungen für Bezüge des Vorstands betrugen im Geschäftsjahr 2004 2.866 TEUR (Vj. 2.195
TEUR). Die Gesamtbezüge enthalten feste Bezüge von 1.746 TEUR und variable Bezüge von 1.120 TEUR.
AKTIEN- UND OPTIONSBESTAND DER VORSTÄNDE
Anzahl Aktien
Aktienanspruch aus Optionsrechten*
Werner E. Klatten
0
23.397
Rainer Hüther
0
23.397
6.000
23.396
Dr. Andreas Pres
*Anmerkung: Im Rahmen der Restrukturierung der EM.TV & Merchandising AG auf die EM.TV AG hat die Hauptversammlung der EM.TV AG am 19.03.2004 beschlossen,
den Berechtigten aus bestehenden Optionsprogrammen entsprechend dem Verschmelzungsverhältnis (73:10) 10/73 Inhaber-Stammaktien der EM.TV AG zu gewähren.
115
Aufsichtsrat
Dr. Bernd Thiemann, Bankkaufmann, Frankfurt a.M. (Vorsitzender)
Prof. Dr. h.c. Roland Berger, Unternehmensberater, München (stellvertretender Vorsitzender)
Dr. Andreas Meissner, Rechtsanwalt, Hamburg
Herr Dr. Bernd Thiemann ist Mitglied in den folgenden Aufsichts- und Beiräten:
> Bankhaus Hallbaum AG & Co
> Berentzen Gruppe AG (stellvertretender Vorsitzender)
> Celanese AG (Vorsitzender)
> Deutsche Euroshop AG
> Fraport AG
> M.M. Warburg Bank & Co KGaA (stellvertretender Vorsitzender)
> Rothschild GmbH (Vorsitzender)
> ThyssenKrupp Steel AG
> VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a.G.
> Adolf Würth GmbH & Co. KG (stellvertretender Vorsitz)
> EM.TV Vermögensverwaltungs AG (bis 31.03.2004, Vorsitzender)
Herr Prof. Dr. h.c. Roland Berger ist Mitglied in den folgenden Aufsichts- und Beiräten:
> Alcan Inc.
> Bmp AG (Vorsitzender)
> Humaine Gesellschaft für Klinikmanagement GmbH (Vorsitzender)
> Loyalty Partner GmbH
> M. DuMont Schauberg GmbH & Co. KG (bis 14.06.2004, stellvertretender Vorsitzender)
> Schuler AG
> WMP EUROCOM AG
> Roland Berger Strategy Consultants GmbH (Vorsitzender)
> EM.TV Vermögensverwaltungs AG (ab 05.03.2004 bis 31.03.2004, stellvertretender Vorsitzender)
Herr Dr. Andreas Meissner ist Mitglied in den folgenden Aufsichts- und Beiräten:
> EM.TV Vermögensverwaltungs AG (ab 05.03.2004 bis 31.03.2004)
Die Aufsichtsratsvergütung betrug im Wirtschaftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2004
165 TEUR (Vj. 165 TEUR). An die Aufsichtsratsmitglieder wurden keine Aktienoptionen ausgegeben.
Darüber hinaus wurden von den Aufsichtsratsmitgliedern auch keine Aktien an der Gesellschaft gehalten.
Unterföhring, 18. März 2005
Der Vorstand der Konzernobergesellschaft
Werner E. Klatten, Vorsitzender des Vorstands
Rainer Hüther, Vorstand
Dr. Andreas Pres, Vorstand
116 Bestätigungsvermerk
11. Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers
Wir haben den von der EM.TV AG aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und
Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses nach den International Financial Reporting Standards des IASB (IFRS) liegen in der Verantwortung
des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den IFRS entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit
hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben
im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bilden.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IFRS ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.
Unsere Prüfung, die sich auch auf den vom Vorstand aufgestellten Bericht über die Lage der Gesellschaft
und des Konzerns erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt
der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zusammen mit den übrigen Angaben des
Konzernabschlusses insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die
Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss
und der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2004 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung
eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem Recht erfüllen.
München, den 18. März 2005
PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Wagner, Wirtschaftsprüfer
Fell, Wirtschaftsprüfer
117
AG-Einzelabschluss
Bilanz/Gewinn- und Verlustrechnung
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2004
118 AG-Bilanz
AKTIVA ZUM 31. DEZEMBER 2004 in EUR
Anhang (III)
31.12.2004
31.12.2004
31.12.2003
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
1
Film- und Merchandisingrechte, EDV-Programme
0,00
24.876.017,59
Geleistete Anzahlungen
3.402,61
0,00
24.879.420,20
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken
1.160.093,47
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
576.251,81
0,00
0,00
1.736.345,28
Finanzanlagen
0,00
2
0,00
3
Anteile an verbundenen Unternehmen
130.854.405,06
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
1.975.734,71
Beteiligungen
8.338.349,48
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
0,00
0,00
577.627,54
0,00
141.746.116,79
0,00
168.361.882,27
0,00
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
4
18.265.457,00
0,00
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
5
18.214.421,41
0,00
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
6
5.368.524,97
0,00
Sonstige Vermögensgegenstände
7
9.856.238,81
109,65
51.704.642,19
109,65
Sonstige Wertpapiere
8
1.145.850,00
0,00
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
9
73.428.464,46
50.000,00
126.278.956,65
50.109,65
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
412.500,82
0,00
295.053.339,74
50.109,65
119
PASSIVA ZUM 31. DEZEMBER 2004 in EUR
Anhang (III)
Eigenkapital
31.12.2004
31.12.2004
31.12.2003
10
Gezeichnetes Kapital
Zur Durchführung beschlossener Kapitalerhöhung
geleistete Einlagen
Kapitalrücklage
65.617.462,00
50.000,00
983.474,00
0,00
135.272.971,63
Gewinnrücklagen
0,00
> andere Gewinnrücklagen
Bilanzverlust
50.437,60
0,00
-38.810.104,93
-3.466,63
> davon Verlustvortrag 3 TEUR
163.114.240,30
46.533,37
Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
11
22.974.649,40
2.500,00
22.974.649,40
Verbindlichkeiten
12
Anleihen
13
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
73.567.741,94
2.500,00
0,00
2.975.240,07
0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
14
9.687.691,84
274,96
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
15
14.900.245,01
801,32
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
16
3.096.993,33
0,00
Sonstige Verbindlichkeiten
17
4.736.537,85
0,00
108.964.450,04
1.076,28
295.053.339,74
50.109,65
120 AG-Gewinn- und Verlustrechnung
1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2004 in EUR
Anhang (III)
1.1 bis
31.12.2004
1.1 bis
31.12.2004
11.8 bis
31.12.2003
Umsatzerlöse
18
23.719.044,09
0,00
Sonstige betriebliche Erträge
19
9.983.921,36
0,00
Materialaufwand
Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material
20
Aufwendungen für bezogene Leistungen
-10.011.806,34
0,00
-536.012,53
0,00
-10.547.818,87
0,00
Personalaufwand
Gehälter
-6.420.306,39
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
> davon für Alterversorgung 26 TEUR (Vorjahr 0 TEUR)
0,00
-677.109,06
0,00
-7.097.415,45
Abschreibungen
21
auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-12.440.983,33
22
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
0,00
-12.440.983,33
0,00
-25.819.335,71
-3.466,63
-22.202.587,91
-3.466,63
23
Erträge aus Beteiligungen
> davon aus verbundenen Unternehmen 26.496 TEUR
(Vorjahr: 0 TEUR)
> davon aus Gewinnabführungsverträgen 13.229 TEUR
(Vorjahr: 0 TEUR)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
> davon aus verbundenen Unternehmen: 1.831 TEUR
(Vorjahr: 0 TEUR)
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
> davon an verbundene Unternehmen: 0 TEUR
(Vorjahr: 0 TEUR)
39.725.595,32
0,00
3.834.989,76
0,00
-40.639.999,39
0,00
-9.374.108,55
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis
0,00
-6.453.522,86
0,00
-28.656.110,77
-3.466,63
24
Außerordentliche Aufwendungen
-9.632.829,96
0,00
-9.632.829,96
Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
Jahresfehlbetrag
Verlustvortrag aus dem Vorjahr
Bilanzverlust
0,00
0,00
25
-516.694,79
0,00
-1.002,78
0,00
-517.697,57
0,00
-38.806.638,30
-3.466,63
-3.466,63
0,00
-38.810.104,93
-3.466,63
Finanzkalender
24. Mai 2005 Bericht 1. Quartal 2005
5. Juli 2005 Hauptversammlung der EM.TV AG für das Geschäftsjahr 2004
23. August 2005 Bericht 2. Quartal 2005
22. November 2005 Bericht 3. Quartal 2005
Impressum
Herausgeber
EM.TV AG, Beta-Straße 11, D-85774 Unterföhring, Tel. +49 (0) 89 99 500-0, Fax +49 (0) 89 99 500-111
E-Mail [email protected], www.em.tv, HRB 148 760 AG München
Redaktion
EM.TV AG Kommunikation/Investor Relations, Frank Elsner Kommunikation für Unternehmen GmbH, Westerkappeln
Konzept und Gestaltung
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