Spencer Tracy - meine

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Spencer Tracy - meine
Spencer Tracy
Spencer Bonaventure Tracy (* 5. April 1900 in Milwaukee, Wisconsin; † 10. Juni 1967 in
Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmschauspieler. Tracy, der seine Laufbahn
auf der Bühne begann und später 20 Jahre lang zu den Spitzenstars von Metro-Goldwyn-Mayer
gehörte, gilt als einer der größten Charakterdarsteller des 20. Jahrhunderts.
Von 1930 bis 1967 hat er als Darsteller in 74
Spielfilmen mitgewirkt. Tracy war in ernsten Rollen
ebenso wie in komischen zu sehen und als Liebhaber
ebenso wie in klassischen Charakterrollen. Da er
besonders in seinen späteren Filmen immer wieder
anständige, empfindsame und weise Charaktere
dargestellt hat, deren Hauptanliegen die Verteidigung
von Gerechtigkeit und Menschlichkeit war, verkörperte
er für viele Kinobesucher das „humanitäre Gewissen der
Leinwand“.
Leben / Kindheit und Jugend
Spencer Tracy, der von seinen Freunden „Spence“
gerufen wurde, wurde in der Großstadt Milwaukee als
Sohn des frommen irisch-katholischen Geschäftsmannes
John Tracy geboren. Entgegen einem Mythos, den die
MGM später zu schaffen versuchte, war die Familie nicht
arm, sondern gehörte dem Mittelstand an; der Vater
war Verkäufer (General Sales Manager) bei der alten
Sterling Motor Truck Company und verdiente meist gut.
Die Mutter, Carrie Brown, eine Protestantin, stammte
aus einer vornehmen neuenglischen Familie und war
entfernt mit dem Gründer der Brown University
verwandt.
Tonangebend war in der Familie jedoch der Vater, der prügelte und durchsetzte, dass die Söhne katholisch
erzogen wurden. Ebenso wie sein vier Jahre älterer Bruder Carroll, der zeitlebens sein engster Freund und
Vertrauter blieb, war Spencer Tracy als Kind Messdiener.
Die Kindheit war problematisch. Tracy schwänzte oft den Unterricht oder prügelte sich mit anderen Schülern,
was dazu führte, dass er allein bis zum Ende der 8. Klasse mindestens 14 Mal die Schule wechselte. Bereits als
Junge liebte Tracy den Stummfilm und inszenierte mit Unterstützung anderer Jungen im Keller seines
Elternhauses Bühnenshows, in denen er Filmhandlungen nachspielte. Darüber hinaus war er Mitglied der
Pfadfinder und trieb mit Erfolg Boxsport und Baseball.
1916 zog die Familie nach Kansas City, kehrte aber, da ein Geschäftsprojekt des Vaters scheiterte, schon ein
halbes Jahr darauf wieder nach Milwaukee zurück. An der Highschool, die er seit dieser Zeit endlich besuchte,
war Spencer Tracy zunächst ähnlich erfolglos wie in der Grundschule, wechselte 1917 aber an die
renommierte, von Jesuiten geführte Marquette University High School. Er besuchte dort Kurse über katholische
Theologie und dachte darüber nach, aus diesem Interesse einen Beruf zu machen, zur Freude seines Vaters,
der gern einen der Söhne als Priester gesehen hätte.
1917, nach dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg, traten Tracy und sein Bruder, die überzeugte
Patrioten waren, den Streitkräften als Freiwillige bei. Tracy erhielt seine Grundausbildung im NavyHauptquartier Great Lakes bei Chicago und verbrachte – nach einem kurzen Aufenthalt in der Navy-Basis in
Lake Bluff, Illinois – die folgenden sieben Monate im Norfolk Naval Shipyard in Portsmouth, Virginia. Dort
erlebte er im November 1918 den Waffenstillstand, ohne jemals gekämpft zu haben. Nach der Entlassung aus
der Armee kehrte Spencer Tracy zunächst an die Marquette University High School zurück, wechselte im
Herbst 1919 jedoch an die Northwestern Military and Naval Academy, eine Kadettenanstalt in Lake Geneva,
Wisconsin, wo er im Juni 1920 schließlich seinen Highschool-Abschluss erwarb.
Studium
Im Januar 1921, im für die Zeit ungewöhnlich hohen Alter von fast 21 Jahren, schrieb Spencer Tracy sich am
Ripon College in Fond du Lac, Wisconsin ein, einer exklusiven kleinen Hochschule, in dem er trotz seiner
schlechten Noten Aufnahme fand, weil er im Krieg gedient hatte. Sein Engagement im Debattierclub der
Schule führte zu ersten Auftritten vor einem größeren Publikum und verstärkte in Tracy das Interesse an der
Schauspielerei so sehr, dass er auch der Theatergruppe des Colleges beitrat.
In einer Reihe von Studenteninszenierungen wirkte er als Hauptdarsteller
mit.
Im April 1922 begann Spencer Tracy ein Schauspielstudium an der New
Yorker American Academy of Dramatic Arts, wo Charles Jehlinger zu
seinem einflussreichsten Lehrer wurde. Bereits als ganz junger
Schauspieler empfahl Tracy sich aufgrund der Qualität seiner
Sprechstimme, seiner Körperbeherrschung und weil er mit verblüffender
Schnelligkeit und Sicherheit Texte auswendig lernte. Im Verlauf seiner
Ausbildung wirkte er an drei Studienproduktionen, so genannten
graduation plays, der Akademie mit. Finanzieren konnte Tracy das
Studium durch die Veteranenbezüge, die er dank seines Militärdienstes im
Ersten Weltkrieg beanspruchen konnte, durch Gelegenheitsjobs als
Bühnendarsteller und indem er sich die Unterkunft mit seinem
Jugendfreund und Kommilitonen Pat O’Brien teilte. Die Studiengebühren
trug sein Vater.
Anfänge am Theater
Spencer Tracy schloss das Studium an der Academy of Dramatic Arts im
März 1923 ab. Angebote für Bühnenengagements blieben zunächst aus,
sodass Tracy Gelegenheitsjobs unter anderem als Handelsvertreter
annehmen musste. Doch bereits im Juni 1923 erhielt er ein Engagement
in White Plains, New York, wo er bei einem Anfängergehalt von 20 Dollar
pro Woche eine große Bandbreite an Rollen spielte und Louise Treadwell,
die Leading Lady der Truppe, kennen lernte. Als sich das Ensemble
bereits nach drei Monaten wieder auflöste, begleitete er sie ans Repertory
Theater von Cincinnati, Ohio, wo er von da an als Treadwells Leading Man
auftrat. Obwohl Treadwell Protestantin war, machte Tracy ihr bald einen
Heiratsantrag. Die Ehe wurde am 12. September 1923 geschlossen.
Kurz darauf wurde er für eine Truppe engagiert, die am Broadway das
Lustspiel A Royal Fandango herausbringen sollte. Die weibliche Hauptrolle
spielte Ethel Barrymore, Tracy wirkte in einer kleinen Nebenrolle mit. Als
das Stück, nachdem die Kritik es verriss, schon nach 24 Vorstellungen
wieder abgesetzt wurde, verbrachte Tracy die folgenden Monate mit
wechselnden Gastspiel-Ensembles auf Tournee in der Provinz. Die
Institution des Repertoiretheaters, das häufig ein ambulantes Gewerbe
war, erlebte in den Jahren vor der Ankunft des Tonfilms eine Hochblüte,
und wie Spencer Tracy haben fast alle Schauspieler seiner Generation ihr
grundlegendes Trainingsprogramm on the road („auf der Straße“)
erhalten. Nach der Geburt seines Sohnes im Juni 1924 arbeitete Spencer
Tracy am Powers Theater in Grand Rapids, Michigan, für die er als
männlicher Hauptdarsteller neben Selena Royle auftrat. Obwohl er nicht
singen konnte – umso passabler tanzte er –, sammelte Tracy in dieser
Zeit Erfahrung in vielfältigen Genres wie Musicals, leichten Komödien und
Dramen. Die Winter-Spielsaison 1924/25 verbrachte er beim Montauk
Theater in Brooklyn, kehrte anschließend aber ans Powers Theater
zurück. Nachdem ihm dort gekündigt wurde, ging er zur Trent Theater
Stock Company nach Trenton, New Jersey, wo er als Leading Man neben
Ethel Remey spielte.
Broadway
1926 wurde Spencer Tracy durch seine ehemalige Bühnenpartnerin
Selena Royle dem Autor und bedeutenden Produzenten George M. Cohan
empfohlen, der am Broadway eine Produktion von Margaret Vernons
Melodrama Yellow vorbereitete. Obwohl das Stück künstlerisch
unbedeutend und die Rolle, die Tracy darin spielte, klein war, markiert
dieses Engagement einen Wendepunkt in seiner Karriere. Cohan gelangte
im Laufe der Zusammenarbeit zu der Überzeugung, dass Tracy
außerordentlich großes schauspielerisches Talent besaß, und setzte sich
seitdem mit seinem ganzen Einfluss für ihn ein.
Nach einem kurzen Engagement am Faurot Opera House in Lima, Ohio, in
dem er zum letzten Mal gemeinsam mit seiner Frau auf der Bühne stand,
spielte Tracy vom September 1927 an am Broadway die Hauptrolle in
Baby Cyclone, einem Stück, das Cohan ihm auf den Leib geschrieben
hatte. Im Frühjahr 1928 löste er William Harrigan als Hauptdarsteller in
Cohans Stück Whispering Friends ab.
1929 wirkte Tracy in einer Reihe anspruchsloser Unterhaltungsstücke mit,
die weder beim Publikum noch bei der Kritik gut ankamen. Beachtet
wurde seine Schauspielleistung lediglich in dem Stück Conflict, in dem er
einen berühmten Militärpiloten spielte, der nach dem Ende des Ersten
Weltkrieges im Leben nicht mehr Fuß fassen kann. Durch diese
Darstellung empfahl er sich einem jungen Produzententeam, das im
darauf folgenden Jahr das Wagnis eingehen wollte, am Broadway ein
realistisches, ernstes Drama zu produzieren.
In John Waxleys Stück The Last Mile, das im Februar 1930 Premiere
hatte, erschien Tracy, dessen wöchentliche Gage mittlerweile 1.000
Dollar betrug, in der Rolle eines zum Tode Verurteilten, der in die
Turbulenzen eines Gefängnisaufruhrs gerät, während seine Freunde seine
Unschuld zu beweisen versuchen.
Obwohl die Premiere mit dem Beginn der Großen Depression zusammenfiel – in eine Zeit also, in der leichte
Komödien weitaus eher gefragt waren als schwere Dramen –, wurden das Stück und sein Hauptdarsteller ein
sensationeller Erfolg.
Fox
Nach der Umstellung vom Stummfilm auf den Tonfilm, die zwischen 1927 bis 1930 stattfand, entstand in der
amerikanischen Filmindustrie ein ungeheurer Bedarf an Schauspielern, die über eine gute Diktion verfügten.
Daher wurde besonders am Broadway nach Talenten gesucht. Spencer Tracy wurde dabei zunächst jedoch
übersehen. Fox Film Corporation, MGM und Universal lehnten ihn nach Probeaufnahmen ab und Warner Bros.
setzte ihn 1930 nur in vier Kurzfilmen ein. Das Blatt wendete sich, als John Ford zwei Hauptdarsteller für eine
Filmkomödie benötigte, die die Fox Film Corporation produzieren wollte. Flussaufwärts sollte die Geschichte
zweier entlaufener Sträflinge erzählen. Fords Wahl fiel auf Spencer Tracy, weil er dessen beeindruckende
Häftlingsdarstellung in dem Stück The Last Mile gesehen hatte. Als Tracys Partner rekrutierte Ford ebenfalls
vom Broadway den jungen Humphrey Bogart, mit dem Tracy eine nicht enge, aber beständige Freundschaft
schloss, die bis zum Tod Bogarts im Jahr 1957 anhielt.
Einen langjährigen Vertrag mit Fox, deren Konditionen seinen Interessen nicht entsprachen, lehnte Spencer
Tracy ab und kehrte nach Abschluss der Dreharbeiten Mitte August an den Broadway zurück. Erst als The Last
Mile vom Programm genommen wurde, unterzeichnete Tracy bei der Fox einen Fünfjahresvertrag und zog mit
seiner kleinen Familie Ende November nach Hollywood. Um seine finanziellen Angelegenheiten kümmerte sich
von diesem Zeitpunkt an sein Bruder Carroll. Spencer Tracy erhielt bei der Fox eine wöchentliche Gage von
1.200 Dollar, musste dafür jedoch in einer vorgegebenen Anzahl von Filmproduktionen mitwirken. Tracy, der
bekanntermaßen zeitlebens nur schlecht die tatsächliche Qualität eines Drehbuchs beurteilen konnte, hatte zu
diesem Zeitpunkt seiner Karriere kaum Mitsprachrechte bei der Auswahl der Drehbücher.
Bis 1935 wirkte Tracy in einer großen Bandbreite von Rollen in 19 Filmen mit, die ihn zwar mit Stars wie Jean
Harlow, Joan Bennett und Loretta Young zusammenführten, deren Qualität ihn jedoch zunehmend enttäuschte.
Die einzigen nennenswerten Filme aus dieser Reihe sind Raoul Walshs Gangsterkomödie Me and My Gal (1932)
und die psychologische Studie The Power and the Glory. In diesem formal ambitionierten Film, der lange Zeit
als verschollen galt, liefert Tracy das einfühlsame Porträt eines Mannes, der an seinem eigenen Egoismus
zugrunde geht. Weitere interessantere Rollen spielt er in den Filmen, für die Fox ihn an andere
Filmgesellschaften „auslieh“, wie Michael Curtiz’ Gefängnisdrama 20.000 Jahre in Sing Sing (1932, Warner
Bros.). Columbia Pictures lieh Tracy für Frank Borzages Man’s Castle aus, einer für Borzage typischen
Geschichte um zwei einsame und verzweifelte Menschen, die trotz Armut und Elend versuchen, ihre Liebe
zueinander zu bewahren. Seine Partnerin war Loretta Young, mit der er während der Dreharbeiten ein
Verhältnis begann, das für viel Gesprächsstoff in der Klatschpresse sorgte. MGM verpflichtete den Schauspieler
für die wenig ambitionierte Komödie The Show-Off, die 1934 in den Verleih kam.
Anfang April 1935 verließ Spencer Tracy Fox. Ob dahinter seine Enttäuschung stand, dass das Unternehmen
ihm nicht genügend gute Rollen anbot, oder ob Fox ihn loswerden wollte, weil er nicht genug Geld einspielte,
ist in der Literatur umstritten.
MGM (1935-1941)
Unmittelbar nach seinem Weggang von Fox unterzeichnete Spencer Tracy bei MGM, wo sich vor allem Irving
Thalberg für ihn interessiert hatte, zunächst für sieben Jahre. Mit Stars wie Greta Garbo und Clark Gable war
MGM zu diesem Zeitpunkt das glamouröseste Filmunternehmen der Welt. Die PR-Abteilung von MGM begann
sogleich, gezielt an Tracys Biografie zu feilen. Die Studiopublicity verkaufte den Schauspieler als einen man’s
man – einen „besonders maskulinen Mann“ – von tadellosem privatem Lebenswandel. Gleichzeitig begann das
Studio, ihn gezielt zum Star aufzubauen. Sein Vertrag verpflichtete ihn, pro Jahr bis zu fünf Filme zu machen.
Seine Freiheit, Filmrollen selbst auszuwählen, blieb zunächst jedoch ähnlich eingeschränkt wie bei Fox. Die
ersten Filme, in denen Tracy unter dem neuen Vertrag drehte, waren dabei wenig bemerkenswert. Die
Komödie Whipsaw aus dem Jahr 1935 war allenfalls deshalb interessant, weil Myrna Loy, die MGM längere Zeit
den Rücken gekehrt hatte, hier erstmals wieder in einem Film dieses Unternehmens auftrat.
1936 folgten drei der besten Filme, in denen Spencer Tracy in den
1930er Jahren überhaupt zu sehen war: Fury – Blinde Wut, San
Francisco und Lustige Sünder. Blinde Wut, der erste Film, den Fritz
Lang nach seiner Immigration in die USA inszenierte, war ein früher
Film noir. Tracy spielte darin die Rolle eines jungen Mannes, der nach
einer Kindesentführung unschuldig verhaftet wird und nur knapp einem
Mob entgeht, der ihn zu lynchen versucht. Seine Partnerin war Sylvia
Sidney. In San Francisco erscheint er neben Clark Gable und Jeanette
MacDonald in der Rolle eines katholischen Priesters, der am Vorabend
des Erdbebens von San Francisco einen Jugendfreund, der zum
windigen Barbesitzer geworden ist, auf den Weg der Humanität
zurückzuführen versucht. Dieser Auftritt brachte Tracy seine erste
Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller ein. In Jack Conways
Komödie Lustige Sünder spielt Tracy in einem All Star Cast neben Jean
Harlow, Myrna Loy und William Powell einen Zeitungschef, der, um eine
Verleumdungsklage abzuwenden, Intrigen spinnt, die ungewollt
weitreichende romantische Konsequenzen haben. Die Fachpresse lobte
die Vielseitigkeit von Tracy und verglich ihn bereits mit Paul Muni.
Nach dem Erfolg von Lustige Sünder erhielt Spencer Tracy einen neuen
Vertrag, in dem MGM seine Gage auf 5.000 Dollar wöchentlich erhöhte.
Von September 1936 bis Januar 1937 stand er für Victor Flemings
Abenteuerfilm Manuel vor der Kamera, eine aufwändige Adaption des
Romans von Rudyard Kipling. Tracy spielt in diesem Film die Rolle eines
warmherzigen portugiesischen Fischers, der einen verwöhnten und
eigensinnigen Sohn reicher Eltern, gespielt von dem damaligen
Kinderstar Freddie Bartholomew, vor dem Ertrinken rettet und dann zu
einem verantwortungsvollen Menschen erzieht. Der Film kam am 11.
Mai 1937 in die Kinos, und seine Darstellung brachte Tracy im Folgejahr
seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller ein. Da Tracy an diesem
Tag wegen einer Bruchoperation im Krankenhaus lag, nahm seine Frau
Louise den Preis für ihn entgegen. Mitte 1938 kam noch der Streifen
Big City in den Verleih, der Tracy als Ehemann der Oscar-Trägerin Luise
Rainer zeigte. Das mangelhafte Drehbuch erlaubte weder Rainer noch
Tracy ihr Talent zu zeigen.
Nachdem er als Co-Star neben Joan Crawford in Mannequin mitgewirkt
hatte, folgten im selben Jahr 1938 ein weiterer Film unter der Regie
von Victor Fleming, für den Tracy erneut gemeinsam mit Clark Gable
und Myrna Loy vor die Kamera trat. Der Testpilot war ein bei Publikum
und Kritik sehr beliebter Abenteuerfilm, in dem Tracy den Mechaniker
und besten Freund eines kühnen, aber windigen Fliegers spielt. Ein
drittes und letztes Mal arbeitete Tracy mit Gable später in dem Film
Boom Town (1940) zusammen.
1938 verkörperte Tracy in dem Film Teufelskerle unter der Regie von
Norman Taurog Father Flanagan einen katholischen Geistlichen, der
1921 in Omaha, Nebraska eine prominente Jugendhilfseinrichtung
(Boys Town) gegründet hatte. Der Film, der am 8. September 1938
uraufgeführt wurde, war enorm erfolgreich, und am 23. Februar 1939
erhielt Tracy für seine Darstellung zum zweiten Mal einen Oscar. In der
Geschichte der Oscar-Verleihung war Tracy der erste Schauspieler, der
in zwei aufeinander folgenden Jahren mit dem Preis als bester
Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Ein Sequel, das 1941 folgte,
erlangte jedoch nur noch einen Bruchteil der Beachtung des ersten
Films. Zwei der nächsten Filme, I Take This Woman (mit Louis B.
Mayers Protegé Hedy Lamarr) und der aufwändig produzierte
Technicolorfilm Nordwest-Passage (beide 1940), wurden von der Kritik
verrissen und spielten nur einen Teil ihrer Herstellungskosten ein. Die
einzigen Filme aus dieser Periode, die Tracy selbst für gelungen hielt,
waren seine Portraits des Entdeckers Henry Morton Stanley (Stanley
and Livingston, 1939, für 20th Century Fox) und des Erfinders Thomas
Edison (Der große Edison, 1940).
1940 erhielt Spencer Tracy – als einer der letzten MGM-Stars – einen
angepassten Vertrag, der ihn nur noch zur Mitwirkung an zwei Filmen
jährlich verpflichtete. Dennoch endete Tracys große Erfolgszeit, die
1936 begonnen hatte, bereits im Jahr 1941. Den Schlusspunkt bildete
der Film Arzt und Dämon, eine Adaption von Robert Louis Stevensons
Roman Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde, der bereits
mehrfach erfolgreich verfilmt worden war.
Obwohl Victor Fleming Regie führte, missriet der Film, unter anderem weil Tracy, der mit Maske nichts
anzufangen wusste, die Verwandlung zwischen den disparaten Charakteren Mr. Hyde und Dr. Jekyll weder
visuell noch schauspielerisch gelang.
MGM (1941-1955)
Nach Abschluss der Dreharbeiten für Arzt und Dämon sollte Spencer Tracy in dem Familienfilm Die Wildnis ruft
mitwirken, dessen Produktion jedoch abgebrochen wurde.
MGM konnte das Projekt erst fünf Jahre später und mit Gregory Peck in der Hauptrolle realisieren.
1940 kam Katharine Hepburn, die bereits einen Oscar vorweisen konnte und bisher bei RKO verpflichtet
gewesen war, zu MGM. 1941 bestand sie darauf, in der Screwball-Comedy Die Frau, von der man spricht
gemeinsam mit Spencer Tracy spielen zu dürfen. Dieser Film, in dem der sehr profilierte George Stevens Regie
führte und der am 19. Januar 1942 in die Kinos kam, war durch das effektive Zusammenspiel von Tracy und
Hepburn so erfolgreich, dass MGM bis 1957 fünf weitere Filme mit dem Paar produzierte. Seit den
Dreharbeiten zu ihrem ersten gemeinsamen Film waren Spencer Tracy und Katharine Hepburn auch privat ein
Paar.
Als die USA im Dezember 1941 in den Zweiten Weltkrieg eintraten, stand Spencer Tracy gerade für Victor
Flemings John Steinbeck-Adaption Tortilla Flat (1942) vor der Kamera. Da viele prominente Schauspieler –
darunter Clark Gable, Robert Montgomery, James Stewart, Robert Taylor und Tyrone Power – als Soldaten an
die Front gingen, rückte Tracy, der für den Kriegsdienst nicht mehr gesund genug war, 1942 ohne eigenes
Zutun zum prominentesten männlichen Star der MGM auf. Die meisten Filme, in denen er bis zum Ende des
Krieges eingesetzt wurde, hatten politischen oder patriotischen Charakter. In dem Drama Die ganze Wahrheit
(1942, mit Katharine Hepburn) spielt er einen Journalisten, der einer totalitären Verschwörung auf die Spur
kommt. Die ganze Wahrheit war der erste Film, in dem Tracy unter der Regie von George Cukor arbeitete,
einem persönlichen Freund von Katharine Hepburn, mit dem Tracy bis 1953 noch vier weitere gemeinsame
Filme machen sollte. Nach Abschluss der Dreharbeiten für Die ganze Wahrheit wirkte Tracy in Flemings
Kriegsfilm Kampf in den Wolken (1943), Fred Zinnemanns Holocaust-Film Das siebte Kreuz und Mervyn LeRoys
populärer Kriegsfilm Dreißig Sekunden über Tokio (beide 1944) mit. Im Frühjahr und Herbst 1943 trat Tracy
unter anderem im Radio auf, um für den Kauf von Kriegsanleihen zu werben. Im Jahr darauf wurde er, wie
viele andere Filmstars, in der Truppenbetreuung eingesetzt und trat als Sänger und Entertainer in Militärbasen
in Kalifornien, Hawaii und Alaska auf.
Kurz vor Kriegsende erschienen Tracy und Hepburn erneut gemeinsam in einer Komödie. Zu klug für die Liebe
(uraufgeführt im März 1945) handelt von einem Paar, das eine Vernunftehe eingeht, die sich trotz der
ständigen Zankereien der Partner am Ende als Liebe erweist. Im Winter 1945/46 kehrte Tracy noch einmal an
den Broadway zurück, um die Hauptrolle in Robert W. Sherwoods Kriegs-Problemstück The Rugged Path zu
spielen. Obwohl er für diese Schauspielleistung gute Presse erhielt, ist er danach nie wieder am Theater
aufgetreten. Anschließend erschien Tracy gemeinsam mit Hepburn in dem von Elia Kazan inszenierten
Western Endlos ist die Prärie (1946). Kazan, der von seinen Darstellern „Method Acting“ und ein intellektuell
gesteuertes Spiel erwartete, wusste mit einem vom Instinkt geleiteten Künstler wie Tracy jedoch zu wenig
anzufangen, um ihn wirkungsvoll in Szene zu setzen. Tracy zum „Method Acting“: „Die Jungen erzählen mir,
ich solle dieses neue ‚Method Acting‘ ausprobieren, aber ich bin zu alt und zu talentiert, um mich darum zu
kümmern.“ Für den von Frank Capra inszenierten Film Der beste Mann (1948) schlüpfte Tracy in die für sein
Image so charakteristische Rolle eines Politikers, der als „einfacher Mann“ in der Welt der Politik eigentlich ein
Fremder ist, sich dort – von seiner inneren Stimme geleitet – aber doch als der bessere Mann erweist. In dem
Film Das letzte Hurra (1958) trat Tracy später noch einmal als Politiker auf. Weitere Filme, in denen Tracy in
den späten 1940er Jahren mitwirkte, waren die Komödie Ehekrieg (der bis dahin erfolgreichste Film mit dem
Gespann Tracy/Hepburn), George Cukors Kriminalfilm Edward, mein Sohn und Richard Thorpes Kriegsfilm
Malaya (alle drei 1949).
In den 1950er Jahren, in denen die amerikanische Filmindustrie aufgrund der Verfolgungen der McCarthy-Ära
und der Ausbreitung des Fernsehens drastische Gewinnverluste hinnehmen musste, blieb Spencer Tracy für
MGM ein Einnahmengarant.
In dem Familienfilm Vater der Braut spielt Tracy 1950 einen Mann, dessen schöne Tochter (dargestellt von der
knapp 18-jährigen Elizabeth Taylor) ihre Heirat zu planen beginnt und der angesichts dieser Ereignisse, die
soviel größer sind als er selbst, in einen Strudel der Gefühle gerät. Der Film spielte so viel Geld ein, dass MGM
gleich darauf ein Sequel, Ein Geschenk des Himmels (1951), produzierte. Da Humphrey Bogart und Clark
Gable niemals Väter erwachsener Kinder gespielt haben, gilt Spencer Tracy oft als der einzige männliche
Filmstar seiner Generation, dem es gelungen sei, aus dem Liebhaber- ins Väterfach zu wechseln. In späteren
Filmen, in denen er ebenfalls als Vater flügger junger Frauen erschien, war Tracy ähnlich erfolgreich, etwa in
Cukors Künstlerdrama Theaterfieber (mit Jean Simmons, 1953) und in Rat mal, wer zum Essen kommt (1967).
Noch 1951 folgte John Sturges’ mittelmäßiger Film noir Der Mordprozess O’Hara (mit Tracys Jugendfreund Pat
O’Brien), 1952 die Tracy/Hepburn-Komödie Pat und Mike und der teuer in Farbe produzierte Mayflower-Film
Schiff ohne Heimat, 1953 der bereits erwähnte Film Theaterfieber und 1954 Edward Dmytryks Western Die
gebrochene Lanze (für 20th Century Fox). Der Vater der Braut brachte Tracy eine Oscar-Nominierung ein, für
seinen Auftritt in Theaterfieber erhielt er einen Golden Globe und wurde für einen BAFTA-Award nominiert.
Der ambitionierteste Film, in dem Spencer Tracy in den 1950er Jahren mitwirkte, war Stadt in Angst. Regie in
diesem Thriller führte sein damals bevorzugter Regisseur, John Sturges. Tracy spielt in dem Film einen
einarmigen Fremden, der kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in einer Kleinstadt im amerikanischen
Westen den Lynchmord an einem japanischen Farmer aufzuklären versucht. Der Film erhielt anschließend drei
Oscar-Nominierungen, und bei den Filmfestspielen in Cannes im Frühjahr 1955 wurde Tracy aufgrund seiner
Darstellung als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Die letzten Filme
Im Juni 1955 sollte Tracy in dem MGM-Western Mein Wille ist Gesetz mitwirken, blieb den Dreharbeiten jedoch
wiederholt fern und wurde darum bereits nach wenigen Wochen durch James Cagney ersetzt. Das Ausscheiden
aus diesem Filmprojekt bedeutete für Tracy gleichzeitig seine Trennung von MGM, die Tracys Vertrag
kündigten. Von den großen Stars der Studio-Ära war Tracy einer der letzten, die den Schritt in die
Selbstständigkeit unternahmen. Allerdings hatte er diesen Schritt vorhergesehen, wenn nicht vorbereitet. Mit
der Wahrnehmung seiner künstlerischen Interessen hatte Tracy bereits Mitte der 1940er Jahre die
renommierte William Morris Agency beauftragt.
Von 1955 arbeitete Tracy in freier Mitarbeit für ständig wechselnde Produktionsgesellschaften. Die erste davon
war Paramount, die ihn für das in Farbe und Vistavision produzierte Hochgebirgsdrama Berg der Versuchung
(1956) engagierte. Diese Verfilmung eines Romans von Henri Troyat war ein Lieblingsprojekt von Tracy, das er
gern schon bei MGM verwirklicht hätte, das ihm dort aus Kostengründen jedoch vorenthalten worden war. An
der Seite von Robert Wagner spielt Tracy, der für diesen Film eine Gage von 200.000 Dollar erhielt, einen alten
Bergführer, der nach einem Flugzeugunglück in den französischen Alpen Überlebende zu bergen versucht.
Damit muss er sich mit seinem jüngeren Bruder auseinandersetzen, der ihn auf der gefährlichen Tour
begleitet, aber nur am Plündern interessiert ist. Die Kritik verriss den Film später, vor allem weil der bei den
Dreharbeiten 55-jährige Tracy und der 25-jährige Wagner aufgrund des Altersunterschiedes als Brüderpaar
nicht glaubwürdig waren. Es folgten eine weitere Komödie mit Katharine Hepburn (Eine Frau, die alles weiß,
1957) und Der alte Mann und das Meer (1958 nach dem preisgekrönten Roman von Ernest Hemingway), der
trotz Herstellungskosten von fast sechs Millionen Dollar am Ende billig produziert aussah, in den Kinos floppte
und Tracy mehrheitlich vernichtende Kritiken einbrachte. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences
ehrte Tracy für diesen Auftritt allerdings mit einer Oscar-Nominierung.
Für den Film Wer den Wind sät (1960) spielte Tracy erstmals unter der Regie von Stanley Kramer, der zu
diesem Zeitpunkt einen neuen Typ von unabhängigem Filmemacher verkörperte und mit Spencer Tracy nun
eine ständige Zusammenarbeit begann, aus der insgesamt vier Filme hervorgingen, die sowohl zu Tracys als
auch zu Kramers besten gehören sollten. Für drei dieser Filme erhielt Tracy Oscar-Nominierungen als bester
Hauptdarsteller, nur die Komödie Eine total total verrückte Welt ging leer aus. In Wer den Wind sät spielt er
die Rolle eines Rechtsanwalts (Henry Drummond), der 1925 einen jungen Lehrer verteidigt, der von einem
fundamentalistischen Eiferer (Fredric March) vor Gericht gebracht wird, weil er Darwins Evolutionstheorie lehrt.
Zu den besonders eindrucksvollen Szenen dieses Films gehört eine 11-minütige Plansequenz, in der
Drummond den Geschworenen sein Schlussplädoyer vorträgt. Weil Tracy solche schauspielerisch äußerst
schwierigen und sehr langen Szenen ohne Unterbrechungen und ohne Fehler spielen konnte, setzte Kramer ihn
auch in den folgenden gemeinsamen Filmen immer wieder in Plansequenzen ein.
Nach einem unbedeutenden Film von Mervyn LeRoy (Der Teufel kommt um 4, 1961), für den er noch die Rolle
eines katholischen Priesters spielte, trat Spencer Tracy zum zweiten Mal unter der Regie von Stanley Kramer
auf. In Das Urteil von Nürnberg (1961) spielt er – neben Burt Lancaster, Maximilian Schell und Marlene
Dietrich – die Rolle eines pensionierten Richters, der vor der Aufgabe steht, in einem Verfahren gegen eine
Reihe von NS-Richtern deren Verbrechen gegen die Menschlichkeit abzuurteilen. Das Thema wurde in den
frühen 1960er Jahren noch als so delikat empfunden, dass für das Projekt nur mit Mühe eine Produktionsfirma
gefunden werden konnte. Nach seiner Veröffentlichung im Dezember 1961 gewann der Film jedoch eine Reihe
von internationalen Preisen und gilt als einer der besten, in denen Tracy je zu sehen war.
In den folgenden sechs Jahren wirkte Spencer Tracy, dessen Gesundheitszustand sich immer mehr
verschlechterte, nur noch in zwei Filmen mit. Ein Angebot für Sidney Lumets Literaturverfilmung Long Day’s
Journey Into Night lehnte er trotz Katharine Hepburns Mitwirkung ab. 1963 erschien Tracy zum dritten Mal in
einem Film von Stanley Kramer. Eine total, total verrückte Welt war eine übermütige Komödie, in der Tracy als
alternder Polizeioffizier eine Reihe von Gaunern jagt. Nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch im Juli
1963, von dem er sich nur langsam erholte, musste Tracy eine Rolle in John Fords Western Cheyenne (1964)
ablehnen. Auch eine Rolle in Cincinnati Kid konnte er nicht spielen. In beiden Fällen wurde er durch Edward G.
Robinson ersetzt.
Der letzte Film, in dem Spencer Tracy auftrat, war Stanley Kramers Columbia-Film Rat mal, wer zum Essen
kommt. Neben Katharine Hepburn, Sidney Poitier und Hepburns Nichte Katharine Houghton spielt Tracy darin
Matt Drayton, einen alternden Mann, der mit seinen liberalen Überzeugungen in Konflikt gerät, als seine
(weiße) Tochter einen farbigen Mann wählt. Das Skript zu diesem Film ist Spencer Tracy auf den Leib
geschrieben und enthält nicht nur eine Plansequenz, in der Tracy einen langen und sehr bewegenden Monolog
hält, sondern besonders viele Szenen, in denen er ganz ohne Worte spielt. Berühmt geworden ist insbesondere
die Szene, in der sein Charakter, Drayton, während eines einsamen Ganges durch den Garten seine
Auffassung darüber, was seine Tochter tun soll, revidiert: Ein Prozess von höchster Komplexität, für dessen
Gestaltung Tracy keine weiteren Hilfsmittel als sein Gesicht benötigt. Der Film, der am 11. Dezember 1967 in
die Kinos kam, gewann mehrere internationale Preise und wurde der finanziell erfolgreichste Film in Tracys
gesamter Karriere. Rat mal, wer zum Essen kommt spielte allein in den USA mehr als 56 Millionen Dollar ein.
Die Dreharbeiten endeten am 26. Mai 1967. Tracy starb 17 Tage später an Herzversagen. Die Trauerfeier fand
in der Immaculate Heart of Mary Catholic Church in Hollywood statt. Sein Grab befindet sich auf dem Forest
Lawn Memorial Park Cemetery in Glendale bei Los Angeles.
Schauspielerisches Profil
Bandbreite
Das Starsystem von Hollywood beruhte auf dem Wieder erkennungswert der Darsteller. Für die Schauspieler
hatte dies weitreichende Konsequenzen. Einige, wie Clark Gable, Humphrey Bogart oder Gary Cooper,
bezahlten ihren beispiellosen Erfolg damit, dass sie vor der Kamera immer wieder sich selber spielten mussten.
Bei anderen, wie Fredric March oder Ronald Colman, war jede Filmrolle eine künstlerische Originalschöpfung –
ganz große Stars wurden solche Darsteller jedoch kaum. Von der Regel, dass im Studiosystem von Hollywood
schauspielerische Bandbreite Starruhm ausschloss, bildet Spencer Tracy eine Ausnahme.
Über den Schauspieler, der selbst in jungen Jahren nie als gut aussehend gegolten hatte, wurde bereits im
Alter von 29 Jahren gesagt, er sehe knorrig aus. Sein Haar zu färben oder ein Korsett zu tragen – beides war
in Hollywood auch bei Männern stark verbreitet – hat Tracy stets abgelehnt. Schon mit 50 Jahren – in einem
Alter, in dem Humphrey Bogart und Clark Gable längst noch als ewig frische Liebhaber zu sehen waren – hat
er nur noch Väter, Politiker und andere Männer im gesetzten Alter verkörpert. Bogart und Gable hatte er
jedoch voraus, dass er aus den grauhaarigen Charakteren, auf die sein Alter ihn nun einmal festlegte, etwas zu
machen wusste und sie – wie in den Filmen mit Katharine Hepburn – etwa in romantische reife Liebhaber
verwandeln konnte.
Ähnlich wie James Stewart hat Spencer Tracy – selbst als Priester oder Jurist – immer wieder den gemeinen
Mann und unscheinbare Durchschnittstypen verkörpert, mit denen das Publikum sich leicht identifizieren
konnte. Typische Züge der von ihm dargestellten Charaktere sind Unprätentiösheit und Zurückhaltung, gepaart
mit einem hohen Maß an Kraft, Aufrichtigkeit, moralischer Integrität, Abgeklärtheit und persönlicher Reife.
Seine persönlichen Konflikte hat Tracy, wie Angela Lansbury bemerkt hat, aus seiner Darstellung immer
sorgfältig verbannt. Gelegentlich – etwa in den Komödien mit Hepburn – konnte die Geradlinigkeit und
Dickköpfigkeit dieser Charaktere jedoch auch in kleinliche Bösartigkeit umschlagen. Von Kollegen ist Tracy
gelegentlich als „Meister der stichelnden Bemerkungen“ bezeichnet worden; Bette Davis berichtet, er habe
„vernichtend sarkastisch“ sein können. Die Bandbreite seiner darstellerischen Möglichkeiten reichte jedoch von
hemdsärmeligen, rauen, realistischen Typen (Nordwest-Passage) über liebenswerte, naive „große Jungen“
(The Power and the Glory) bis hin zu stillen, warmen und weisen Charakteren mit größter humanitärer Tiefe
(Das Urteil von Nürnberg).
Arbeitsweise und Schauspielstil
Zu den Schauspielern, an denen Spencer Tracy sich am stärksten orientiert hat, zählt Lionel Barrymore.
Bewundert hat er darüber hinaus Fredric March, Will Rogers, Walter Huston und Paul Muni. Jüngere Kollegen,
von deren Talent er viel hielt, waren Laurence Olivier, Bette Davis, Lee J. Cobb, Ingrid Bergman, Marlon
Brando und Rod Steiger.
Charakteristisch für Tracys Darstellungskunst ist sein ausgeprägtes Unterspielen, das im Kino der 1930er und
1940er Jahre noch selten zu sehen war. In einigen Filmszenen (zum Beispiel Stadt in Angst) wagte er, um die
Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen, sogar den Konventionsbruch, von der Kamera abgewandt
zu spielen. Ein Trick, den Tracy in seinen späteren Filmen wiederholt einsetzte, bestand darin, dass er einer
Replik, mit der er einen intensiven dramatischen Effekt erreichen wollte, zehn Sekunden Schweigen
vorausgehen ließ. Seine Charaktere erfand Tracy für jeden Film von Grund auf neu. Diese Charaktere hatten
mit seiner privaten Persönlichkeit wenig zu tun, sondern bildeten immer neue Variationen des „öffentlichen“
Spencer Tracy, dessen Image MGM kreiert hatte. Tracy verlieh seinen Filmcharakteren von seinen frühesten
Filmen an äußerste Komplexität und stattete sie mit individuellen Manierismen aus, die so regelmäßig
wechselten, dass die Zeitgenossen wiederholt darauf hingewiesen haben, dass Tracy – anders als zum Beispiel
Bogart oder Gable – nicht habe imitiert werden können.
Tracy, dessen formale Berufsausbildung nach heutigen Maßstäben sehr kurz war, hatte wie viele Zeitgenossen
die Schauspielerei in erster Linie auf der Bühne erlernt. Er verfügte infolgedessen weder über eine bestimmte
schauspielerische Methode – wie zum Beispiel Marlon Brando – noch hat er – wie Katharine Hepburn –
versucht, die Charaktere, die er darstellen wollte, intellektuell zu durchdringen. Zur Vorbereitung einer
Filmrolle hat Tracy stets gründlich seinen Text gelernt, aber kaum „Realstudien“ getrieben und Gesten,
Handbewegungen und ähnliches nicht im Voraus geplant. Kollegen, mit denen er zusammengearbeitet hat,
waren stets gefesselt von seiner Fähigkeit, vor der Kamera aus der Intuition zu schöpfen, seinen Mitspielern
aufmerksam zuzuhören – etwas, das Schauspieler meist nicht gut können – und authentisch auf sie zu
reagieren. Tracy wusste ungewöhnlich genau, wie ein menschliches Wesen in den unterschiedlichsten
Situationen unter den verschiedensten Bedingungen reagieren würde, und war daher in der Lage, in unfehlbar
glaubwürdiger Weise spontan zu reagieren, und zwar nicht als Spencer Tracy, sondern aus dem Charakter
heraus. Viele Filmkollegen waren begeistert über Tracys „symbiotische“ Beziehung zur Kamera, mit der er
nach dem Urteil seiner Regisseure sachverständiger zusammenarbeitete als die meisten anderen Darsteller.
Orson Welles und Stanley Kramer stellten fest, man könne auf der Leinwand buchstäblich sehen, wie Spencer
Tracys Charaktere denken.
Die meisten Regisseure arbeiteten mit Tracy sehr effektiv zusammen, weil er seinen Text beherrschte und am
Set so diszipliniert und konzentriert war, dass beim Drehen einer Szene, in der er auftrat, meist bereits der
erste Take verwendet werden konnte. Im Gegensatz zu vielen anderen Schauspielern griff Tracy auch nie in
die Arbeit des Regisseurs ein.
Für die Kollegen wurde Tracy in den 1950er Jahren zu einer „lebenden Legende“, einem „Riesen“, dem sie mit
Respekt und Ehrfurcht, häufig sogar eingeschüchtert begegneten. In seinen letzten Lebensjahren wurde Tracy
häufig als the pope (deutsch: „der Papst“) bezeichnet. Dennoch wurde immer wieder die Auffassung geäußert,
die Rollen, die Tracy gespielt hat, seien für einen Schauspieler seines Talents zu einfach gewesen. Laurence
Olivier hat versucht, Tracy für Shakespeare-Rollen zu gewinnen, die von ihm jedoch immer abgelehnt wurden.
Auffällig ist, dass Tracy Rollen in Adaptionen klassischer Stoffe versucht (Arzt und Dämon, Tortilla Flat, Der
alte Mann und das Meer), seine besten schauspielerischen Leistungen jedoch in Filmen gezeigt hat, deren
Drehbücher von vornherein für die Leinwand bestimmt waren.
Hintergründe
Alkoholismus
Wie sein Biograf Bill Davidson 1987 mit Hinweis auf Auskünfte von Ralph Bellamy aufgezeigt hat, litt Spencer
Tracy spätestens seit 1925 an Alkoholismus. Obwohl er sich am Set vollkommen professionell verhielt und
meist nüchtern war, blieb er den Dreharbeiten oft fern, um sich in ein Hotelzimmer zurückgezogen tagelang zu
betrinken. Die Werbeabteilung der MGM bemühte sich erfolgreich, diese Vorfälle vor der Presse abzuschirmen.
In den späten 1940er Jahren, als die ersten schweren gesundheitlichen Folgen auftraten, gab Tracy das
Trinken zwar nicht auf, die Situation milderte sich jedoch deutlich ab.
Ehe, Familie und Privatleben
Mit seiner Ehefrau, der Bühnenschauspielerin Louise Treadwell (1896-1983), hatte Spencer Tracy zwei Kinder:
John (*1924) und Louise, genannt Susie (*1932). John wurde gehörlos geboren. Um ihn zu fördern, gab
Louise 1927 ihre Berufstätigkeit auf, bildete sich fort und gründete im September 1942 in Los Angeles die noch
heute bestehende John-Tracy-Klinik, deren Fundraising-Aktivitäten ihren Erfolg zum großen Teil der Prominenz
von Spencer Tracy verdankte, der in der Klinik auch Mitglied des Board of Directors war. Von 1936 bis 1942
bewirtschaftete das Paar gemeinsam eine Ranch in Encino bei Los Angeles. Tracys kurze Affäre mit Loretta
Young während der Dreharbeiten zu dem Film Man’s Castle führte 1933 zu einer vorübergehenden Trennung
des Ehepaares. Ein Jahr später kehrte Tracy jedoch zu seiner Frau zurück.
Spencer Tracy war ein bekennender Katholik, der sich im Verlaufe seines Lebens zunehmend mit
Glaubensfragen auseinandersetzte. Über die Bekanntschaft mit Will Rogers kam Tracy 1932 zum Polosport, für
den er bald eine Reihe eigener Pferde anschaffte. Außerdem segelte er, hat Kunst gesammelt und seit den
1950er Jahren auch selbst gemalt.
Spencer Tracy und Katharine Hepburn
Neben seiner Ehe hatte Spencer Tracy eine in äußerster Diskretion geführte Partnerschaft mit Katharine
Hepburn, die von ihrem Kennen lernen 1942 bis zu seinem Lebensende Bestand hatte. Trotz dieser Beziehung,
die zu einem dauerhaften getrennten wohnen von Tracy und seiner Frau führte, ließen die Eheleute sich
niemals scheiden. Als Grund hierfür gab er gelegentlich seinen Katholizismus an, aber nach Einschätzung
seiner Biografen waren die Hintergründe in Wirklichkeit komplexer. Die Presse, die mit MGM zum Schutze des
populären Stars einen ungewöhnlichen informellen Bund geschlossen hatte, bewahrte über diese Beziehung bis
1962 Stillschweigen. Als Tracy seit den späten 1950er Jahren zunehmend krank wurde, stellte Hepburn immer
wieder ihre eigene Karriere zurück, um Tracy zu betreuen und um seine Arbeit zu fördern.
Gemeinsam waren Tracy und Hepburn in den Filmen Die Frau, von der man spricht, Die ganze Wahrheit (beide
1942), Zu klug für die Liebe (1945), Endlos ist die Prärie (1947), Der beste Mann (1948), Ehekrieg (1949), Pat
und Mike (1952), Eine Frau, die alles weiß (1957) und Rat mal, wer zum Essen kommt (1967) zu sehen.
Die Vermarktung zweier Schauspieler als wieder erkennbares Leinwandpaar war in der Zeit des Starsystems in
Hollywood recht verbreitet. Tracy und Hepburn zählten jedoch zu den beständigsten und populärsten aller
amerikanischen Leinwandpaare. Besonders erfolgreich waren ihre gemeinsamen Komödien – Die Frau, von der
man spricht, Zu klug für die Liebe, Ehekrieg und Pat und Mike –, die als klassische Darstellung des
„Geschlechterkampfes“ bis heute ikonischen Charakter haben. Das Erfolgsrezept der Tracy-Hepburn-Filme
bestand unter anderem in dem reizvollen Identifikationsangebot, mit dem die beiden Charaktere ihr weibliches
und männliches Publikum bedienten: Hepburns weibliche Charaktere waren hochgradig modern, intelligent,
kultiviert, selbstbewusst und emanzipiert. Tracys Charaktere dagegen entsprachen dem idealtypischen
amerikanischen Mann – sportlich, maskulin, willensstark, nüchtern und konservativ. Erst im Kontrast zu den
männlich-gelassenen Charakteren Tracys blühten Hepburns sprühende Frauencharaktere zu ihrem vollen Reiz
auf. Andererseits war für die Zuschauer von Anfang an offensichtlich, dass Tracys bodenständig-vernünftiger
männlicher Charakter das letzte Wort behalten würde. Sympathisch war dem Publikum auch die romantischoptimistische Botschaft dieser Filme, die immer wieder zeigten, wie zwei grundlegend unterschiedliche
Menschen sich über alle Gegensätze hinweg tief und aufrichtig lieben können.
Wirkung
Die Nachrichtenagentur AP ermittelte Spencer Tracy 1950 in einer Meinungsumfrage als besten
Filmschauspieler der Gegenwart. So unterschiedliche Schauspieler wie Montgomery Clift und Steve McQueen
haben sich an seinem Stil orientiert. Viele Filmkollegen – darunter George M. Cohen, Laurence Olivier, James
Cagney, Humphrey Bogart, Lee Strasberg, David Lean, Robert Wagner, Stanley Kramer und Katharine
Hepburn – hielten Spencer Tracy für den besten Filmschauspieler überhaupt. Bud Spencer, der anfangs unter
seinem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli auftrat, nahm seinen Künstlernamen in den 1960er Jahren zu
Ehren von Spencer Tracy an. Auch außerhalb der Vereinigten Staaten, zum Beispiel in der Sowjetunion, besaß
Tracy große Popularität.
Als Verkörperung des prototypischen pragmatischen Amerikaners, des „Self-made man“ war Spencer Tracy
eine nationale Ikone und ein Repräsentant seiner Zeit, mit dessen Filmcharakteren seine Generation sich stark
identifiziert hat. In den 1960er Jahren wuchs in den USA jedoch eine Generation heran, die dieses Leitbild der
um 1900 Geborenen zwar noch respektierte, es aber als zunehmend altmodisch empfand. Viele Filme, in
denen Tracy interessante zeitlose Charaktere verkörperte – wie z. B. The Power and the Glory – kamen nicht
ins Fernsehen und blieben dem jüngeren Publikum darum unbekannt.
Erneute Beachtung erhielt Tracy, als 1986 – 19 Jahre nach seinem Tod – der Dokumentarfilm The Spencer
Tracy Legacy: A Tribute by Katharine Hepburn herauskam. Zudem wurden weitere Beiträge zum Thema im
Kabelfernsehen gesendet, die American Academy of Dramatic Arts im New Yorker Majestic Theater
präsentierte eine Live-Show zu Ehren Tracys, der nun postum mit einem Lifetime Achievement Award
ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus entstand der Stipendien-Fond Spencer Tracy Endowment Fund.[59] 1988
gründete Spencer Tracys Tochter Susie gemeinsam mit der Campus Events Commission der University of
California in Los Angeles (UCLA) den Spencer Tracy Award, einen Preis, der seitdem alljährlich für
schauspielerische Leistungen im Film verliehen wird.
Ein beiläufiges Portrait von Tracy hat Martin Scorsese 2004 in seinem Spielfilm Aviator geliefert, in dem der
Schauspieler von Kevin O’Rourke dargestellt wird.
Zusatzinformationen / Auszeichnungen und Nominierungen
Filmpreise:
1936: Most Distinguished Performance of the Month, Auszeichnung der Screen Writers Guild, verliehen in zwei
aufeinanderfolgenden Monaten für Blinde Wut und San Francisco
1938: Oscar als bester Hauptdarsteller in Manuel
1939: Oscar als bester Hauptdarsteller in Teufelskerle (Die Statue trägt die Gravur Dick Tracy)
1954: Golden Globe als bester Schauspieler in Theaterfieber
1955: Bester Schauspieler bei den Filmfestspielen von Cannes für Stadt in Angst
1958: Bester Schauspieler, National Board of Review, in Der alte Mann und das Meer
1963: Bester ausländischer Darsteller, Fotogramas de Plata für Das Urteil von Nürnberg
1969: BAFTA als bester Schauspieler in Rat mal, wer zum Essen kommt (postum)
Auf dem Hollywood Walk of Fame wurde dem Schauspieler ein Stern gewidmet (bei 6812 Hollywood
Boulevard).
Filmpreis-Nominierungen:
1937:
1951:
1954:
1955:
1957:
1959:
1959:
1959:
1961:
1961:
1961:
1962:
1968:
1968:
1968:
Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in San Francisco
Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Vater der Braut
BAFTA-Nominierung als bester ausländischer Schauspieler in Theaterfieber
Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Stadt in Angst
BAFTA-Nominierung als bester ausländischer Schauspieler in Berg der Versuchung
Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Der alte Mann und das Meer
Golden-Globe-Nominierung als bester Schauspieler in Der alte Mann und das Meer
BAFTA-Nominierung als bester ausländischer Schauspieler in Das letzte Hurra
Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Wer den Wind sät
Nominierung als bester Hauptdarsteller, Laurel Awards, in Wer den Wind sät
BAFTA-Nominierung als bester ausländischer Schauspieler in Wer den Wind sät
Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Das Urteil von Nürnberg
Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Rat mal, wer zum Essen kommt (postum)
Golden-Globe-Nominierung als bester Schauspieler in Rat mal, wer zum Essen kommt (postum)
Nominierung als bester Hauptdarsteller, Laurel Awards, für Rat mal, wer zum Essen kommt (postum)
Sonstige Auszeichnungen
10. Juni 1940: Ehrendoktorwürde der Schauspielabteilung des Ripon College
1950: Auszeichnung der Women’s Research Guild of America als der Mann, der amerikanische Frauen
emotional am stärksten beeinflusst
1950: Preis der Catholic Stage Guild von Irland
Bühnenauftritte (Auswahl)
Schauspiel:
22. Juni 1921-Anfang 1922: The Truth (Autor: Clyde Fitch; Ripon College) – Warder
November 1921: The Valiant (Autoren: Halworthy Hall, Robert Middlemass; Ripon College) – Gefangener
Dezember 1921: The Great Divide (Autor: William Vaughn Moody; Ripon College)
1922: R. U. R. (Autor: Karel Capek; Theater Guild, New York) – (Kleinstrolle)
März 1923: The Wooing of Eve (Autor: Hartley Manners; Academy of Dramatic Arts, Lyceum Theater)
März 1923: The Marrying of Ann Leete (Autor: Harley Granville Barker; Academy of Dramatic Arts, Lyceum
Theater)
März 1923: The Importance of Being Earnest (Autor: Oscar Wilde; Academy of Dramatic Arts, Lyceum
Theater) – Minister
Juni 1923: The Man Who Came Back (Autor: Jules Eckert Goodman; White Plains)
Juni 1923: Getting Gertie’s Garter (Autor: Wilson Collison; Fall River, Massachusetts)
1923: Buddies (Repertory Theater, Cincinnati)
12. November 1923-Dezember 1923: A Royal Fandango (Autorin: Zoe Atkins; Plymouth Theatre, Broadway) –
Holt, Detektiv
1924: Page the Duke (Grand Rapids)
Sommer 1924: The Sheep Man (Stamford, Connecticut)
1925: The Song and Dance Man (Autor: George M. Cohan; Trent Theater Stock Company, Trenton)
21. September 1926-Januar 1927: Yellow (Autorin: Margaret Vernon; National Theatre, Broadway) – Jimmy
Wilkes, Bankangestellter
Frühjahr 1927: Laff That Off (Autor: Don Mullally; Faurot Opera House, Lima)
Frühjahr 1927: Applesauce (Autor: Barry Conners; Faurot Opera House, Lima)
12. September 1927-Februar 1928: The Baby Cyclone (Autor: George M. Cohan; Henry Miller’s Theatre,
Broadway) – Gene Hurley
1928: Ned McCobb’s Daughter (Autor: Sidney Howard; Chicago, Princess Theater)
Frühjahr 1928: Whispering Friends (Autor: George M. Cohan; Hudson Theatre, Broadway) – Joe Sanford
Weihnachten 1928: Tenth Avenue (Baltimore)
6. März 1929-April 1929: Conflict (Autor: Warren F. Lawrence; Fulton Theatre, Broadway) – Richard Banks
20. September 1929-September 1929: Nigger Rich/The Big Shot (Autor: John McGowan; Royale Theatre,
Broadway) – Eddie Perkins
1929: Dread (das Stück wurde bereits eingestellt, bevor es an den Broadway gelangte)
1929: Veneer (Autor: Hugh Stanislaus Stange; Sam H. Harris Theatre, Broadway)
13. Februar 1930-Oktober 1930: The Last Mile (Autor: John Waxley; Sam H. Harris Theatre, Broadway) – John
Mears
10. November 1945-19. Januar 1946: The Rugged Path (Autor: Robert W. Sherwood; Plymouth Theatre,
Broadway) – Morey Vinion
Andere Auftritte:
1944: Lincoln Portrait (Komponist: Aaron Copland; Los Angeles Philharmonic Orchestra, Dirigent: Alfred
Wallenstein) – Erzähler
Filmografie (Auswahl)
1930:
1932:
1932:
1933:
1933:
1934:
1935:
1936:
1936:
1936:
1937:
1938:
1938:
1938:
1939:
1940:
1940:
Flussaufwärts (Up the River) – Regie: John Ford
20.000 Jahre in Sing Sing (20,000 Years in Sing Sing) – Regie: Michael Curtiz
Me and My Gal – Regie: Raoul Walsh
The Power and the Glory – Regie: William K. Howard
Man’s Castle – Regie: Frank Borzage
Marie Galante – Regie: Henry King
The Murder Man – Regie: Tim Whelan
San Francisco – Regie: W. S. Van Dyke
Blinde Wut (Fury) – Regie: Fritz Lang
Lustige Sünder (Libeled Lady) – Regie: Jack Conway
Manuel (Captains Courageous) – Regie: Victor Fleming
Mannequin – Regie: Frank Borzage
Der Testpilot (Test Pilot) – Regie: Victor Fleming
Teufelskerle (Boys Town) – Regie: Norman Taurog
Stanley and Livingstone – Regie: Henry King, Otto Brower
Nordwest-Passage (Northwest Passage) – Regie: King Vidor
Der große Edison (Edison the Man) – Regie: Clarence Brown
1940:
1941:
1942:
1942:
1942:
1943:
1944:
1944:
1945:
1947:
1948:
1949:
1949:
1949:
1950:
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1953:
1954:
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1958:
1958:
1960:
1961:
1962:
1962:
1963:
1967:
Boom Town – Regie: Jack Conway
Arzt und Dämon (Dr. Jekyll and Mr. Hyde) – Regie: Victor Fleming
Die Frau, von der man spricht (Woman of the Year) – Regie: George Stevens
Tortilla Flat – Regie: Victor Fleming
Die ganze Wahrheit/Hüter der Flamme (Keeper of the Flame) – Regie: George Cukor
Kampf in den Wolken (A Guy Named Joe) – Regie: Victor Fleming
Das siebte Kreuz (The Seventh Cross) – Regie: Fred Zinnemann
Dreißig Sekunden über Tokio (Thirty Seconds Over Tokyo) – Regie: Mervyn LeRoy
Zu klug für die Liebe (Without Love) – Regie: Harold S. Bucquet
Endlos ist die Prärie (The Sea of Grass) – Regie: Elia Kazan
Der beste Mann (State of the Union) – Regie: Frank Capra
Ehekrieg (Adam’s Rib) – Regie: George Cukor
Edward, mein Sohn (Edward, My Son) – Regie: George Cukor
Malaya – Regie: Richard Thorpe
Vater der Braut (Father of the Bride) – Regie: Vincente Minnelli
Ein Geschenk des Himmels (Father’s Little Dividend) – Regie: Vincente Minelli
Der Mordprozess O'Hara (The People Against O'Hara) – Regie: John Sturges
Pat und Mike (Pat and Mike) – Regie: George Cukor
Schiff ohne Heimat (Plymouth Adventure) – Regie: Clarence Brown
Theaterfieber (The Actress) – Regie: George Cukor
Die gebrochene Lanze (Broken Lance) – Regie: Edward Dmytryk
Stadt in Angst (Bad Day at Black Rock) – Regie: John Sturges
Berg der Versuchung (The Mountain) – Regie: Edward Dmytryk
Eine Frau, die alles weiß (Desk Set) – Regie: Walter Lang
Der alte Mann und das Meer (The Old Man and the Sea) – Regie: John Sturges
Das letzte Hurra (The Last Hurrah) – Regie: John Ford
Wer den Wind sät (Inherit the Wind) – Regie: Stanley Kramer
Der Teufel kommt um 4 (The Devil at 4 O'Clock) – Regie: Mervyn LeRoy
Das Urteil von Nürnberg (Judgment at Nuremberg) – Regie: Stanley Kramer
Das war der Wilde Westen (How the West Was Won) – Regie: John Ford (Erzähler)
Eine total total verrückte Welt (It’s A Mad Mad Mad Mad World) – Regie: Stanley Kramer
Rat mal, wer zum Essen kommt (Guess Who’s Coming to Dinner) – Regie: Stanley Kramer