roadrunner - Deutscher Laden Holloman
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roadrunner - Deutscher Laden Holloman
ROADRUNNER November 2015 Zeitung des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe, Holloman Air Force Base, New Mexico Redakteure/Ansprechpartner in den Gruppen Redaktion Chefredakteur Oberstlt Sven Korthaus sk stellv. Chefredakteur Tel.: +1 (575) 572-2612 Mail: [email protected] OStFw Frank Schlawin Redaktion & Lektorat Frau Astrid Burger-Weber Herr Kolja Böther OStGefr Nico Tennhardt Frau Rosemarie Wininger Frau Sonja Shafer fs abw kb nt rw ses Satz, Layout Frau Carolin Piendl cp Ausbildungsgruppe (AusbGrp) Hptm Björn Ostertag bo Ausbildungsstaffel (AusbStff) HptFw Martin Huber mh Bundeswehrverwaltungsstelle USA/CA (BWVSt) Herr Kolja Böther kb Elektronikstaffel (EloStff) HptFw Stefan Hollerbuhl sh Instandsetzungsstaffel (InstStff) StFw Christian Scherz cs Foto des Monats Artikel und Bilder Fragen und Anregungen Nachschub- und Transportstaffel (Nsch/TrspStff) HptFw Marcel Kuba [email protected] [email protected] Stab HptFw Sven Rosenplänter sr Titelbild Technische Gruppe (TechnGrp) HptFw Jan Grande jg Wartungs- und Waffenstaffel (Wtg/WaStff) StFw Gerhard Ziesel gz Ein Chevrolet Impala wird enthüllt. Bericht und Fotos ab Seite 16. Foto: abw. Deutsche Schule Alamogordo StDir Torsten Reinecke mk tr Der Kommandeur FlgAusbZLw trägt die Verantwortung für den Inhalt der Zeitschrift Roadrunner gegenüber den vorgesetzten Dienststellen. Beiträge von Mitgliedern der Redaktion und freien Mitarbeitern geben die Ansicht des Verfassers und nicht notwendigerweise die Meinung des BMVg oder der Verbandsführung wieder. Die Redaktion behält sich vor, die eingereichten Beiträge hinsichtlich Länge, Rechtschreibung, Grammatik und Richtigkeit zu kontrollieren und zu korrigieren. Alle Rechte sowie Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandtes Foto- und Textmaterial übernimmt die Redaktion keine Haftung. Redaktionsschluß ist jeweils der 15. jeden Monats. Der Roadrunner ist im Holloman Board und auf der Seite des Deutschen Ladens zu finden: www.deutscherladenholloman.de 2 VORWORT IMPRESSUM LIEBE LESERINNEN UND LESER, ROADRUNNER Es ist immer wieder beeindruckend, wie schnell die Zeit vergeht. Es kommt mir vor als hätte ich erst gestern mein Vorwort zur letzten Ausgabe des Roadrunners verfasst und doch sind seitdem bereits wieder vier Wochen vergangen. Es war für mich ein sehr beschäftigungsreicher Monat seit Übernahme meines Dienstpostens, der im Schwerpunkt geprägt war durch die Einarbeitung in mein Aufgabengebiet und natürlich den aktuellen Vorgängen, die bereits ihre Schatten auf das kommende Jahr werfen. Im Vordergrund steht auch hier wieder unser Fighter Weapons Instructor Course (FWIC), der sich nach einer vierwöchigen Theoriephase in Deutschland seit Anfang Oktober auf der Holloman AFB befindet und sich nun fliegerisch auf den Lehrgang vorbereitet. Ebenfalls zu Gast bei uns befindet sich seit Ende Oktober ein Kleinkommando des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33, das hier vor Ort eine optimierte Verbandsausbildung durchführt und durch das Fliegerische Ausbildungszentrum administrativ und durch Bereitstellung von Flugstunden unterstützt wird, die im Inland im laufenden Jahr leider nicht erbracht werden können. Aus diesem Grund werden wir in den verbleibenden Wochen dieses Jahres noch zwei weitere dieser Kleinkommandos bei uns begrüßen dürfen und damit unseren Beitrag zum Erhalt der Einsatzbereitschaft der Heimatverbände leisten. November 2015 Darüber hinaus aber waren auch in diesem Monat wieder viele Dienstreisende im Fliegerischen Ausbildungszentrum zu Gast. Im Mittelpunkt lagen hier die Besuche im Bereich Personalwesen. Durch die Bundeswehrverwaltungsstelle in Reston, VA, wurde der neue Arbeitsvertrag für unsere Ortskräfte vorgestellt und eine Delegation des Bundesamtes für Personalwesen der Bundeswehr stand für den Bereich der Unteroffiziere und Mannschaften zur Verfügung. Die mir zugetragene Resonanz zu diesen Besuchen war bisher durchweg positiv und ich hoffe, die Erwartungen und Wünsche konnten für alle Betroffenen weitestgehend erfüllt werden. Auch der nächste Monat wird sich nicht langweilig gestalten. Der laufende Ausbildungsbetrieb wird ein unverändert hohes Leistungsniveau fordern und langsam aber sicher nähern wir uns der Adventszeit. Mit unserem Weihnachtsmarkt am 28. November geht es in den besinnlichen Teil des Jahres und ich hoffe auf zahlreichen Besuch ihrerseits. Ich selber werde einen längeren Zeitraum des Monats in Deutschland auf Dienstreise verbringen, melde mich aber wie gewohnt im nächsten Roadrunner mit hoffentlich vielen neuen und interessanten Informationen zurück. Ihr Stephan Breidenbach 3 Ihr wollt eure Fotos hier sehen? Schickt sie an [email protected] BRIGADEGENERAL BURKHARD POTOTZKY Text: Redaktion Foto: nt BESUCH FOTO DES MONATS CLIFF WITH A VIEW Der Abteilungsleiter A3 im Zentrum für Luftoperationen besuchte am 7. Oktober das FlgAusbZLw im Rahmen des Pressetages der Übung Bold Quest 2015. BEFÖRDERUNGEN & ERNENNUNGEN & EHRUNGEN Ausblick auf Alamogordo vom Paragliding-Startplatz in den Sacramento Mountains. 4 Foto: Alice Flicke TaktAusbWbZ FlaRakLw USA AUS EL PASO, TX Text: HptFw Markus Focker Foto: nt WIR GRATULIEREN OStFw Markus Hagl Er bekam das Ehrenkreuz in Gold verliehen. 25 Dienstjahre Stabsfeldwebel Michael Brüderle Hat eine Dienstzeit von 25 Jahren vollendet. Markus Hagl Er wurde zum Oberstabsfeldwebel befördert. Am 28. Oktober 2015 besuchte das Taktische Aus- und Weiterbildungszentrum FlaRakLw USA mit dem Weiterbildungslehrgang FlaRak WaSys Lw unter Führung des Hörsaalleiters Oberstlt Oliver Lukas das FlgAusbZLw. Einem Vortrag zum Thema Luftverteidigung von Oberstlt Graves folgte die Besichtigung des Waffensystems Tornado im Rahmen eines Static Displays. Der letzte Programmpunkt auf der Agenda beinhaltete ein Static Display sowie einen Vortrag zu den RPA (Remotely Piloted Aircraft) MQ-1 und MQ-9 der United States Air Force. Michael Georg Sigl Er wurde zum Hauptfeldwebel befördert. Die Roadrunner-Redaktion gratuliert allen Kameraden recht herzlich! ROADRUNNER November 2015 5 Text: Oberstlt Guido Sperling Fotos: US Army Public Affairs, OLt Petri Fliegerleitoffiziere (JTACs) von Heer und Luftwaffe erproben in der Wüste von New Mexico digitale Kommunikationswege, zuvor muss das Ziel eindeutig identifiziert werden. Bold Quest ist eine jährlich stattfindende zweigeteilte Übungsserie, bei welcher neue militärische Technologien, Verfahren und Standards im Schwerpunkt aus dem Bereich der vernetzten Operationsführung erprobt werden. Die Federführung liegt beim US Joint Staff. An Bold Quest beteiligt sind alle Services der US-Streitkräfte und eine zweistellige Anzahl an Partnernationen. Nicht zuletzt aufgrund der Zahl und Ausdehnung der Übungsräume, der direkten Einbindung der Fachleute der Streitkräfte und der Industrie, wie auch der zentral gesteuerten Operationsführung bieten sich den teilnehmenden Nationen Erprobungsmöglichkeiten, die ihresgleichen suchen. Für Luftwaffe und Heer lag der diesjährige Interessensschwerpunkt zum Einen in der Erprobung digitaler Verfahren zur Luftnahunterstützung bzw. zur taktischen Feuerunterstützung der kämpfenden Truppe. Zum Anderen wurde der Prototyp eines Combat Identification Servers und der Schnittstellentrupp der Artillerie im Bold Quest-Missionsnetzwerk auf Herz und Nie6 ren getestet. Insgesamt beteiligten sich von deutscher Seite 50 Soldatinnen und Soldaten, vier zivile Mitarbeiter und sieben Firmenangehörige. Massiv unterstützt wurde das Kontingent vom Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe in Holloman. Zum Einsatz gelangten modifizierte taktische Land- und Luftfahrzeuge, wie beispielsweise Fennek und Tornado. Wie sah nun der Tagesablauf des Kontingents aus? Dies soll am Beispiel Luftnahunterstützung vereinfacht erläutert werden. Deutsche Fliegerleitoffiziere (JTACs) befanden sich im Operationsraum und forderten im abgesetzten Einsatz oder aus ihren taktischen Fahrzeugen heraus Wirkung im Ziel an. Durch den übergeordneten Gefechtsstand wurde die Anforderung geprüft und Luftnahunterstützung zugewiesen. Vom Standort Holloman starteten zu diesem Zweck zwei Tornado. Das digitale Zusammenspiel setzte sich nun zwischen Boden und Luftfahrzeug fort. Dieses Szenario wurde beliebig abgewandelt: Mal hatte der DEU JTAC eine ROADRUNNER amerikanische B-52 auf der Welle, mal der Tornado einen belgischen JTAC. Verschiedenste Geräteimplementierungen, alle mit dem Standard VMF (Variable Message Format), mussten zusammenspielen und sich beweisen. Waren die Tests nicht erfolgreich, schlug die Stunde der Techniker und Analysten. Jetzt galt es, Daten auszuwerten, Software oder Gerät anzupassen und von Neuem zu testen. Die durch Luftwaffe und Heer eingesetzten Prototypen haben sich durchgängig bewährt. Im Sinne der weiteren Optimierung und mit Blick auf die künftigen möglichen Seriengeräte konnten viele Erkenntnisse und Erfahrungen gewonnen werden. Die Auswertung der Daten wird in einzelnen Bereichen noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Eines ist klar – Was sich im multinationalen Rahmen in der Wüste von Texas und New Mexico praktisch bewährt hat, wird auch im Einsatz funktionieren. Diese Gewissheit und das gewonnene Vertrauen in das eigene Gerät ist es, was Bold Quest so wertvoll macht. Und deshalb sind sich alle einig, dass es auch künftig kein Bold Quest ohne deutsche Beteiligung geben darf. November 2015 ÜBUNGEN BOLD QUEST 2015 Die Kommunikation mit dem alliierten Jagdbomber erfolgt größtenteils digital. 7 Waffenlehrerausbildung in der Luftwaffe Die Fluggruppe 3 - Fighter Weapons Instructor Course (FlugGrp 3 - FWIC) ist Teil der Ausbildungsstaffel Tornado im Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe in Holloman. Sie wahrt die lange Tradition der deutschen Waffenlehrerausbildung in den USA, die mit der Aufstellung der United States Air Force / German Air Force Fighter Weapon School (USAF/GAF FWS) auf der Luke Air Force Base in Arizona begann. Diese führte als Teil der 69th Tactical Fighter Training Squadron (69 TFTS) von 1969 bis 1981 die Waffenlehrerausbildung von F-104G Starfighter-Piloten durch und war stark geprägt durch die renommierte USAF FWS auf der Nellis Air Force Base, Nevada. Eine zweite Abteilung der GAF FWS für F-4F Phantom II-Besatzungen nahm 1976 auf der George Air Force Base in Kali fornien ihren Betrieb als Teil der 20 TFTS auf, die 1992 in 20th Fighter Squadron (20 FS) umbenannt und nach Holloman verlegt wurde. Für die FWIC-Ausbildung von Tornado- Besatzungen der Luftwaffe und der Marine war von 1985 bis 1995 die 1. Jagdbomberstaffel des Jagdbombergeschwaders 38 in Schortens verantwortlich, bis 1996 ebenfalls die Verlegung nach Holloman erfolgte. Hiernach führten die F-4F und Tornado-Waffenschulen ihre FWIC-Lehrgänge parallel und teilweise 8 Text & Foto: Oberstlt Jan Richter zusammen durch, um den Kurs in der Regel mit einer gemeinsamen und streitkräfteübergreifenden zweiwöchigen Mission Employment Großübung als Gast der USAF Waffenschule zu beenden. Mit der Außerdienststellung der 20 FS im Dezember 2004 verblieb die FlugGrp 3 - FWIC als letzte Teileinheit der Luftwaffe, welche die Kunst des Waffenlehrerhandwerks vermittelt und übernahm daher auch die Ausbildung von Ground Controlled Intercept Radarführerpersonal. Getreu ihres Mottos „Sola Praecisio Valet“ („Einzig Genauigkeit zählt“) bildet die FlugGrp 3 - FWIC für die Tornado- Einsatzstaffeln in Deutschland hochqualifiziertes Führungspersonal aus, das in der Lage ist, innovative Lösungen für unbekannte und komplexe Probleme zu entwickeln und dieses Wissen anschließend in einer zielgerichteten Ausbildung an junge Kampflugzeugbesatzungen in Deutschland weitergeben zu können. ten Theoriephase sollen zukünftig auch gemeinsame taktische fliegerische Phasen in Deutschland und in den USA realisiert werden, um möglichst viele Synergieeffekte der beiden Waffensysteme zu nutzen und taktische Einsatzverfahren zu optimieren. Diese Neukonzeption einer Verlagerung des Ausbildungsschwerpunktes von einer rein waffenspezifischen Ausbildung zu einer vertieften Einsatzmuster- und rollenübergreifenden Ausbildung wurde von der Luftwaffe schon seit längerer Zeit nach dem Vorbild der USAF Weapon School angedacht. Dieser Ansatz soll nicht nur rollenverwandte Einsatzmuster wie den Tornado und den Eurofighter in gemeinsamen Ausbildungsmodulen vereinen, sondern auch Lufttransport und Hubschrauber sowie auch Fachbereiche wie Radarführer, Luftnahunterstützer, Aufklärer und Personal der elektronischen Kampfführung mit integrieren. FWIC TORNADO 090/15 Der neu konzipierte Tornado FWIC Syllabus (Ausbildungskonzept) ist in drei grundlegende Phasen unterteilt. Die erste ist die Tactical Academics Phase, die alle plattformübergreifenden theoretischen Ausbildungsabschnitte umfasst. Danach folgt die Weapon System Specific Phase, wo unter anderem Luftkampftaktiken, Luft-Boden-Einsätze, elektroni- scher Kampf, Live-Verschuss und Abwürfe von Flugkörpern und Bomben trainiert und bewertet werden. Neuerungen sind dabei zum Beispiel die Nutzung der neuen Software ASST A3.0, die Präzisionsbewaffnung GBU-38/54 (siehe Seite 14 dieser Ausgabe) und die erstmalige Integration der Electronic Combat and Reconnaissance Plattform. Alle erworbenen Fertigkeiten und Taktiken werden am Ende in der Tactical Flying Phase vereint. In taktischen Missionen werden die angehenden Waffenlehrer unter stetig wechselnden Boden- und Luftbedrohungen nicht nur den eigenen Tornado in den verschieden Angriffsrollen leiten, sondern auch andere Waffensysteme und Plattformen koordinieren und einsetzen. Schließlich lernen die Waffenlehreranwärter während der Mission Employment Phase hochkomplexe, miteinander verbundene Luftkriegsoperationen durchzuführen und den Tornado effektiv zu integrieren. Diese letzte Phase findet als Übung Mountain Roundup 2016 auf der Mountain Home Air Force Base in Idaho statt. Im Zentrum stehen dabei verbundene Luftkriegsoperationen und der Einsatz der zukünftigen Waffenlehrer als Mission Commander. Die Mountain Home AFB bietet ideale Bedingungen für das Üben taktischer Szenarien. Diese Abschlussübung wird seit 2005 von der deutschen Luftwaffe ausge- ON BASE FWIC - DIE TOP GUN AUSBILDUNG IN DER LUFTWAFFE Neukonzeption in der Ausbildung Diese Geschichte in der deutschen Waffenlehrerausbildung wurde nun um ein neues Kapitel erweitert. Seit diesem Jahr wird in gemeinsamen Anteilen mit dem neukonzipierten und erstmalig durchgeführten Waffenlehrerkurs Eurofighter waffensystemübergreifend ausgebildet. Neben einer in Deutschland zusammen durchgeführROADRUNNER v.l.n.r.: Maj Stefan „Empty“ Lehr, „Virus“, Hptm Daniel „Blondie“ Schäfer, Maj Jens „Wanze“ Lauer, Maj Marcel „Marcy“ Herholz, Hptm Daniel „Krümel“ Krüger November 2015 9 Die Teilnehmer des Fighter Weapons Instructor Course 090/15 bei der gemeinsamen Modulausbildung in Nörvenich. richtet und bildet auch dieses Mal den krönenden Abschluss des Waffenlehrerkurses. Zum FWIC 090/15 sind dieses Jahr sechs Luftfahrzeugbesatzungen (drei Piloten und drei Waffensystemoffiziere) angetreten, um den höchst möglichen Ausbildungsgrad in der Karriere von Besatzungen strahlbetriebener Kampflugzeuge zu erlangen. Dieses Jahr werden allein vier Waffenlehreranwärter (Weapons Instructor Undergraduates, WUGs) vom Fliegerischen Ausbildungszentrum selbst gestellt. Verstärkt werden Sie durch zwei Kameraden des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“ (TaktLwG 51 „I“). Aber auch zwei Soldaten des Radarführungsdienstes werden in den meisten Ausbildungsabschnitten dazu stoßen. Sie werden nicht nur, wie bei vergangenen FWIC Kursen, die fliegerischen Missionen unterstützen, sondern genauso nach zahlreichen Tests und bewerteten Missionen an der Seite ihrer Fliegerkameraden am Ende des Kurses bei der Abschlussfeier offiziell als Waffenlehrer graduieren. Diese Graduationsfeier wird am 9. April 2016 im Club Holloman stattfinden und bildet den feierlichen Abschluss der gemeinsamen Waffenlehrerausbildung Tornado und Eurofighter. Der Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Müllner ist als Gastredner geplant. 10 TACTICAL ACADEMICS PHASE Am 14. September 2015 startete erstmals die Modulausbildung des gemeinsamen Waffenlehrerkurses 090/15 Tornado und Eurofighter beim Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ in Nörvenich. Unter der Leitung der Kursleiter FWIC Tornado Oberstlt Richter, FWIC Eurofighter Oberstlt Pingel und dem verantwortlichen Projektoffizier der Theoriephase Oberstlt Hohmann wurde eine vierwöchige Theoriephase konzipiert. Ziel war es, eine anspruchsvolle theoretische Waffenlehrerausbildung zu entwickeln. Basierend auf waffensystemübergreifenden Lehrinhalten steht dabei der system- und streitkräfteübergreifende Ansatz im Vordergrund, um im Verbund mit anderen Plattformen und Unterstützungskräften die taktische Analyse, Planung und Durchführung von Luftkriegsoperationen in modernen Einsatzszenarien zu behandeln. Ungemein wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch die Vernetzung der einzelnen operationellen Einheiten, Fachinstituten und der Waffenlehrergemeinschaft, um in Zukunft noch zielorientierter und effektiver gemeinsame Einsätze oder Übungen zu planen und Informationswege, Verfahrensabläufe und Taktiken zu optimieren. ROADRUNNER Einsatzerfahrung ISAF im Bereich A-10 Close Air Support durch den Staffelkapitän der AusbStff TORNADO, Maj Jeschek, oder auch dem Kampf gegen ISIS, der durch den Niederländischen Waffenlehrerkurs FWIT vorgetragen wurde. In der letzten Woche wurden die Standorte Kalkar und Geilenkirchen besucht. Im Zentrum Luftkriegsoperationen wurden unter anderem die Themenbereiche CAOC-Operationen und das Weltraumlagezentrum behandelt. An der letzten Station dieses Theoriekurses ging es darum, einen tiefen Einblick in die Fähigkeiten der NATO AWACS Einheiten zu bekommen. SPENDENSCHECK OKTOBERFEST 2015 Text: Redaktion. Foto: nt. ON BASE Die ersten drei Wochen wurden im Eurofighter-Simulatorgebäude durchgeführt und behandelten unter anderem die Themenbereiche elektronische Kampfführung, Nachrichtenaufklärung, Informationen über Fähigkeiten anderer Nationen und möglicher Konfliktparteien, vernetzte Operationsführung mit Link 16, Fähigkeitsprofile von UAVs, A-400M, Patriot, Joint Fire Support/Army Integration, Tornado- und Eurofighter-Einsatzprofile, Waffenkunde und Kollateralschadenabschätzung. Highlights waren die Erfahrungsberichte und Vorträge aus den zurückliegenden und andauernden Einsätzen wie zum Beispiel Operation Unified Protector (OUP) Libyen, ENGAGEMENT FORTSETZUNG: FWIC - DIE TOP GUN AUSBILDUNG Der Leiter des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe, Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff, freute sich sichtlich nach dem erfolgreichen Oktoberfest 2015 einen Spendenscheck in Höhe von $1.000 an Susan Payne, Executive Director von Love INC of Otero County, übergeben zu können. Love INC wird das Geld für das Back Pack Ministry Program verwenden, bei dem jedes Wochenende rund 80 mit Lebensmitteln gefüllte Rucksäcke an bedürftige Kinder verteilt werden. November 2015 11 Text: StFw Schramm & HFw Peschel. Grafik: cp. NACH 530 TAGEN BUNT BALD WIEDER GRAU Text: Redaktion Fotos: D. Fenners OFF BASE VERANSTALTUNG OKTOBERFEST 2015 – IN ZAHLEN Oktoberfest 2015 Br u e r kr a u t ’ 3 2 5 k g Sa We S Le b ch ni t ’2 zel i ß wu St k . 50 0 r st ’ 2 5 0 P aa a t wu r st ’ 7. 0 0 0 Br e z n ’ 1. 50 0 St k r ’ 9. 1 5 0 Li t e r m m e l ’ 7. 0 0 0 S t k 50 k g äs ’ 4 erk Wu k r Bi e Se St r st sa l a t ’ 75 k g rt Ka Br aten o f f e l br e i ’ 2 5 0 so ß e ’ 2 5 0 L ite Am 31. August verließ die 46+05 – Holloman‘s Bunte Kuh – die Vereinigten Staaten, um die nächsten Monate in Deutschland zur Depotinstandsetzung bei der Industrie zu verbringen. Der erste deutsche Bodenkontakt fand beim Taktischen Luftwaffengeschwader 33 in Büchel statt, wo zunächst alle Außenlasten und Träger demontiert wurden. Am 6. Oktober erfolgte die Überführung nach Manching, wo über die kommenden Monate nicht nur die Depotinstandsetzung durchgeführt wird, sondern das Flugzeug auch mit dem Nachrüst progamm NRP31 ausgestattet wird. Nächstes Jahr wird der Tornado wieder im Flugbetrieb eingesetzt, allerdings mit einer komplett neuen Lackierung in Luftüberlegenheitsgrau. r kg Wir möchten uns beim gesamten Küchenteam auf diesem Wege herzlich bedanken. Ihr alle habt, egal ob im Catering, bei der Essenausgabe und -zubereitung oder beim Auf- und Abbau, einen super Job gemacht! Um eine ungefähre Vorstellung zu vermitteln, was die Küchencrew geleistet hat, einige Zahlen zum zubereiteten Essen und Trinken. Vielen Dank! Christopher Peschel Markus Schramm HauptfeldwebelStabsfeldwebel 12 ROADRUNNER November 2015 13 FRAU NADINE WILLER Text: Nadine Willer Foto: nt Sozialarbeiterin PERSONALIEN ON BASE Text: HptFw Kuba Foto: HptFw Kuba & Phillipp Hayer ES WIRD PRÄZISE Liebe Angehörige des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe, Der ASST A3 Tornado trägt zwei GBU-54. Er wurde so gesichtet in Manchingen. Foto: Philipp Hayer Boeing GBU-54 Seit Mitte diesen Jahres werden die ersten mit ASST A3 (Avionics System Software Tornado in Ada) ausgestatteten Tornados beim FlgAusbZLw im Flugbetrieb eingesetzt. Eine der Fähigkeiten, die der Tornado nun abdecken kann, ist das Bekämpfen von beweglichen Zielen mit Abwurfmunition - eine Fähigkeitslücke, die durch den Einsatz der präzisionsgelenkten Bombe GBU-54 geschlossen werden konnte. Diese wird nach dem Abwurf mittels Satellitennavigation ins Zielgebiet gelenkt und erreicht ihre enorme Treffgenauigkeit durch die Kombination von Laserzielsuchkopf und GPS-Steuerung. Das FlgAusbZLw hat seit Anfang Oktober die ersten Beladetrainer im Bestand, um das wartungs – und munitionstechnische Personal an dieser neuen Waffe auszubilden. 14 Abmessungen Länge: 234 cm Masse 227 kg Explosivstoffmasse 87,1 kg Durchmesser: 27 cm mein Name ist Nadine Willer und ich werde die nächsten fünf Jahre als Sozialarbeiterin hier auf der Holloman Air Force Base tätig sein. Da der Dienstposten nach dem Weggang meines Vorgängers bedauerlicherweise längere Zeit vakant war, möchte ich die Gelegenheit nutzen, an dieser Stelle nicht nur meine Person vorzustellen, sondern auch die Arbeit des Sozialdienstes der Bundeswehr. Als studierte Sozialpädagogin war ich zunächst zehn Jahre in verschiedenen Stationen im sozialen Bereich außerhalb der Bundeswehr tätig. Hierzu zählten unter anderem die Bewährungshilfe, Sprachförderung an einer Grundschule, der Bereich der Kindertagespflege für das Jugendamt Aurich sowie die Arbeit als Bezirks sozialarbeiterin im Landkreis Friesland inklusive der Insel Wangerooge. Bevor ich im Jahre 2012 dem Ruf des Sozialdienstes der Bundeswehr folgte, war ich zuletzt als Ausbildungsvermittlerin bei der Agentur für Arbeit in Hamm tätig. Mein Lebensmittelpunkt und Wohnort blieb bei all diesen Tätigkeiten immer Dortmund, so dass ich weiterhin am Wochenende meiner Liebe zum BVB nachgehen konnte. Größere Strecken werde ich hier in der Wüste von New Mexico sicherlich auch zurücklegen müssen, um mein zweites großes Hobby, das Segeln, weiterhin ausüben zu können. Meine erste Station bei der Bundeswehr war zunächst die Tätigkeit als Sozialarbeiterin bei BwDLZ Mayen, bevor ich zum BwDLZ Düsseldorf mit den Dienstorten Kalkar und Wesel wechselte. Und jetzt hat es mich als dritte Station meiner „militärischen Karriere“ nach Alamogordo, New Mexico verschlagen. Als Sozialarbeiterin unterstütze ich sowohl militärisches als auch ziviles Personal und deren Familienangehörige bei der Bewältigung von Schwierigkeiten im dienstlichen Alltag (Versetzung, Konflikten am Arbeitsplatz), ebenso persönlichen, psychosozialen und wirtschaftlichen Hürden, Konflikten im privaten Bereich (Ehe, Kindererziehung) und im Umgang mit Krankheiten (auch Suchterkrankungen). Hier vor Ort spielen sicherlich auch die besonderen Belastungen in Berufs- und Privatleben aufgrund der kompletten Neuorientierung und der großen Entfernung zu Freunden und Familie in Deutschland eine besondere Rolle in meinen täglichen Gesprächen. Ich stehe sowohl für Einzelberatung in meinem Büro (Raum 2315) im Gebäude 45 auf der Holloman Air Force Base zur Verfügung, als auch für Familien gespräche sowie Hausbesuche zur Verfügung. Bitte scheuen Sie sich daher nicht, sich jederzeit vertrauensvoll telefonisch unter 575-572-2935 an mich zu wenden. Ihre Nadine Willer ROADRUNNER November 2015 15 16 ROADRUNNER November 2015 17 Text & Fotos: abw & cp „Hey guys, I wanna talk about that car here.“ Verzweifelt versucht Ron, seine Besucher zusammen zuhalten („It‘s like herding cats!“), denn jeden zieht es in eine andere Ecke der weitläufigen Garage, in der er gerade seinen Traumwagen entdeckt hat. „Da, da hinten, das ist doch…! Den muss ich unbedingt aus der Nähe sehen!“ Ron M. hat nicht nur den Bunker in den Bergen von Ruidoso zu einem Wohnhaus umfunktioniert, er hat ihn auch noch erweitert um unzählige, auch mehrstöckige Garagen, um seine immense Autosammlung zu beherbergen, die er auch gerne bei Führungen herzeigt. Außerdem hat er in der Stadt noch mehrere Storages, bei denen sich hinter jeder Tür eine Überraschung verbirgt, quasi ein Adventskalender für Männer. Ron trommelt seine Gäste zusammen und schon nach wenigen Sekunden lauscht man gespannt seinen kuriosen Geschichten zu den verschiedenen Autos. Aber bevor es weitergeht – die Kamera wird gezückt – muss ich unbedingt noch da hinten... 18 ROADRUNNER November 2015 FREIZEIT „DA: MEIN TRAUMAUTO!“ Hier noch ein paar O-Töne: »»WOW! »»Hier ist die ganze amerikanische Autogeschichte versammelt! »»Auf ein Auto gehören Streifen. »»Der original Bumblebee! »»Schwarzer Pontiac Trans Am mit goldenem Firebird darauf: „Welcher Typ würde denn so ein Auto fahren!?!“ – Caro: „Ich.“ »»Die gehören doch auf die Straße, damit andere auch was davon haben! »»Ich würde jeden Tag ein anderes Auto fahren! »»Das war der beste Tag in meinem bisherigen (Auto-)Leben! Fazit des Tages: Mann/Frau kann einfach nicht nur ein Traumauto haben. An dieser Stelle sei auf den ausführlichen Artikel aus dem Roadrunner vom Januar 2014 verwiesen, erhältlich auch online via Deutscher Laden. 19 Text & Fotos: jg 1998 fiel mir auf dem Flug von Memmingerberg nach Nellis AFB ein Artikel in die Hände: „Deutscher besteigt die 50 höchsten Punkte der US-Bundesstaaten“. Da das Jagdbombergeschwader 34 Allgäu zur Übung Red Flag damals mit der bundeswehreigenen Boeing 707 ohne Unterhaltungsprogramm verlegte, hatte man jede Menge Zeit, und so wurden sofort Pläne zur Besteigung der ersten Bundesstaaten- Highpoints geschmiedet. Zufällig war mein damaliger Kletterpartner auch auf dem Kommando und so erreichten wir noch während der vier Wochen Red Flag die ersten drei Highpoints (Nevada, Kalifornien und Utah). Aufgrund von Zeitmangel und weil wir schon oft in den Alpen eher schnell sowie mit wenig Gepäck und Ausrüstung unterwegs waren, wurden die Berge im Speed-Stil bezwungen. Dieser Stil erfordert sehr frühes Aufstehen, eine gewisse Geschwindigkeit, genaue Planung und sehr viel Ausdauer, um die Berge quasi rauf und wieder runter zu rennen. Der Vorteil ist sehr leichtes Gepäck und die Verkürzung des Aufenthaltes in der von Stein- und Eisschlag bedrohten Zone. Der Amerikaner bevorzugt dagegen eher die Campvariante und schleppt seinen Hausstand jeden Tag etwas weiter den Berg hinauf, um dann aus seinem komfortablen Basislager nach Sonnenaufgang aufzubre20 ROADRUNNER chen. So kamen wir am Mount Whitney, eigentlich eine Drei- bis Viertagestour, eine Stunde nach unserem Aufbruch, um 22 Uhr an einem Bergsteiger vorbei der gerade seinen letzten Burger grillte. Er wunderte sich nicht schlecht als zwei Gestalten mit Stirnlampen und Tagesrucksack an ihm vorbeistürmten. Auf die Frage „Wohin des Wegs?“ und „'n Burger für Euch?“ wurde nur mit „No time for food!“ und „Auffi wollnma!“ geantwortet und schon waren wir wieder in der Nacht verschwunden. Nach dem Erreichen des Gipfels bei Sonnenaufgang und dem folgenden Abstieg trafen wir ihn wieder, als er gerade seinen Hausstand zusammenpackte. In den folgenden Jahren wurden auf Kommandos und meiner ersten Tour in Holloman weitere Highpoints gesammelt. Der Stil blieb wegen des fast immer extremen Zeitmangels gleich, nur wurden in Ermangelung geeigneter Partner die Highpoints oft solo erreicht. Dabei sind bei weitem nicht alle der höchsten Bundesstaatenpunkte schwierige Kletterberge. Die meisten sind nur Hügel oder kleine Erhebungen in der Landschaft und direkt mit dem Auto oder nach einer kurzen Wanderung auch mit Familie und Kindern zu erreichen. Oft sind diese einfachen Highpoints aber auf privatem Land, was den Zugang erschwert. Der höchste November 2015 SPORT FAST 50 MAL AUF DEM HÖHEPUNKT Punkt in Illinois, der Charles Mound, ist beispielweise nur an den jeweils ersten Wochenenden im Juni, Juli, August und September öffentlich zugänglich. Der Highpointers Club versucht mit seinen etwa 3.000 Mitgliedern, diese Punkte für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten. Wer dazu weitere Informationen möchte findet diese auf highpointers.org sowie auf facebook.com/Highpointers. Je nördlicher und westlicher die Bundesstaaten, desto mehr ist der Bergsteiger gefordert. Die drei schwierigsten Gipfel in den unteren 48 Bundesstaaten sind der Gannett Peak in Wyoming aufgrund seines sehr unzugänglichen und weit entfernten Standortes (50 Meilen Roundtrip), der Granite Peak in Montana wegen seiner im Gipfelbereich schwierigen Kletterstellen und der Mount Rainier im Bundesstaat Washington aufgrund seiner ausladenden und mit Spalten übersäten Gletscher, seiner Größe und den unberechenbaren Wetterverhältnissen. Der Mount Rainier sollte als letzter in meiner Sammlung der Lower 48's diesen Sommer bestiegen werden. Da Solobegehungen an diesem, von einem Nationalpark umgebenen Berg verboten sind, wurde von meinem Kletterpartner aus Arizona eine Besteigungsgenehmigung für uns beide besorgt. Aufgrund der großen Höhenunterschiede zwischen Parkplatz und Gipfel 21 SPORT FORTSETZUNG: FAST 50 MAL AUF DEM HÖHEPUNKT muss zur Akklimatisierung an die Höhe ein Camp auf dem Gletscher errichtet werden. Also wurde am ersten Tag im Camp-Stil die 30 kg Gepäck pro Mann 1.500 Höhenmeter auf den Gletscher geschleppt. Der Rest des Tages wurde mit dem Aufbau des Lagers und dem Schmelzen von Schnee verbracht, um die notwendige Menge an Flüssigkeit zu erhalten, die für das Kochen und Trinken notwendig ist. Nach einer kurzer Ruhepause, an Schlaf ist wegen der dünnen Luft nicht zu denken, starteten wir gegen Mitternacht, um mit leichtem Gepäck wieder im Speed-Modus pünktlich um 8 Uhr den Gipfel zu erreichen. Der Plan, die kompletten 3.000 Höhenmeter vom Gipfel bis zum Parkplatz noch am selben Tag abzusteigen, wurde inklusive eines kurzen Abbaustops im Camp gnadenlos umgesetzt. Die letzten Kilometer mit den immer schwerer werdenen Rucksäcken gestaltete sich jedoch etwas zäh. Nach 17 Stunden Bewegung in Fels und Eis war der Parkplatz und die Vollendung der Lower 48's Highpoints endlich erreicht. Natürlich wurde dies später im nächstgelegen Pub ordentlich gefeiert, wobei nicht viel Bier notwendig war, um uns in die notwendige Bettschwere zu versetzten. Für die Komplettierung der 50 fehlt jetzt nun nur noch einer. Der Denali steht in Alaska und ist mit seinen 6.168 Metern der höchste Berg in Nordamerika und einer der Seven Summits (die sieben höchsten Berge der sieben Kontinente). Wegen seiner Abgeschiedenheit im gleichnahmigen Nationalpark ist das Basislager nur mit einem kleinen Flugzeug erreichbar. Nach der Landung auf dem Gletscher wird die Ausrüstung samt Essen und Trinken für etwa sechs Wochen mit Schlitten und Skiern ins Basislager verfrachtet. Von dort beginnt man, die Höhenlager aufzubauen und sich dabei an die Höhe zu gewöhnen. Kopfschmerzen und Magenprobleme sind dabei ständiger Begleiter. Nach etwa drei Wochen ist der Körper soweit an die Höhe gewöhnt und es wird auf ein Wetterfenster für den Gipfeltag am wahrscheinlich kältesten Berg der Welt gewartet. An seinen Flanken sind auch im Sommer Temperaturen unter -30°C keine Seltenheit. Erschwerend gibt es wegen seiner exponierten Lage oft starke Stürme bis zu 100 km/h. Für eine Besteigung muss man deshalb etwa sechs Wochen einplanen ,um das richtige Wetterfenster zu erwischen. Chef - ich brauch' Urlaub! Sporttermine rund um Holloman 22 ROADRUNNER 31.10.2015 06.11.2015 Day of the Dead Marathon Series – Las Cruces http://goo.gl/y3i7z7 07.11.2015 Veterans Day Duathlon – White Sands Missile Range http://goo.gl/j9bZI2 14.11.2015 Desert Dash Half Marathon – Las Cruces asombro.org/dash.html 14.11.2015 Franklin Mountains Trail Run – El Paso http://goo.gl/aOfcIO November 2015 23 Sehr kurzfristig erfuhren wir von der Balloon Fiesta in Albuquerque und entschlossen uns spontan zu einem Kurztrip dorthin. Von Alamogordo aus ging es am Samstagmorgen gen Norden und nach etwas über drei Stunden Fahrt erreichten wir gegen Mittag Albuquerque. Wir staunten nicht schlecht als wir keinen Stau auf der Zufahrtsstraße, kein Parken in der dritten Reihe und keine Menschenschlangen an der Kasse vorfanden. Beim Betreten des Veranstaltungsgeländes sahen wir dann doch einige Besucher und in den nächsten Stunden wurde es dann auch richtig voll. Das Wetter war herrlich! Blauer Himmel, angenehme spätsommerliche Temperaturen und strahlender Sonnenschein – ideal zum Ballonfahren! Auf dem Gelände wurde sehr viel geboten, unter anderem Livemusik, diverse Ausstellungen, ein Wettbewerb zur Herstellung von Holzarbeiten, jede Menge kulinarische Köstlichkeiten und natürlich das Highlight, das berühmte Balloon Glowing in der Abenddämmerung. Abgerundet wurde der Tag anschließend mit einem gelungenen Feuerwerk. Das Verlassen des Eventgeländes war sehr straff durchorganisiert und verlief trotz 24 ROADRUNNER Text: StFw Michael Kröger Fotos: StFw Michael Kröger, StUffz Serhat Begen FREIZEIT BALLOON FIESTA ALBUQUERQUE FÜR KURZENTSCHLOSSENE der inzwischen großen Zahl an Autos reibungslos. Die anschließende Suche nach einem Hotelzimmer war unproblematisch. Nach einer kurzen Internetsuche wurden wir schnell fündig und buchten ein Zimmer für $113 in einem Hotel nur wenige Straßen entfernt. Am Sonntagmorgen sahen die Zufahrt straßen zum Veranstaltungsgelände allerdings schon ganz anders aus und wir reihten uns in eine enorme Autoschlange ein. Schnell waren wir uns einig, dass wir es in dem Tempo niemals rechtzeitig zum Start der Heißluftballons schaffen würden. Also, wieder umdrehen, Navi herauskramen und die querfeldein Alternativroute wählen. Und siehe da: nur zehn Minuten später erreichten wir über mehrere Seitenstraßen das Gelände. Ein Parkplatz war schnell gefunden und für günstige $8 pro Person erhielten wir Zutritt zum Ballonstart. Noch in der Dunkelheit stiegen die ersten Ballons auf und in den folgenden Stunden starteten immer mehr in immer kürzeren Abständen. Hunderte von bunten Heißluftballons am tiefblauen Himmel im strahlenden Sonnenschein - ein unglaubliches Schauspiel, das man einmal erlebt habe sollte. Unser Fazit: Sehr Empfehlenswert! November 2015 25 Text & Fotos: OFw Tobias Schmidt FREIZEIT DER ETWAS ANDERE KANADAURLAUB Fahrt auf der Maiden of the Myst unterhalb der Niagarafälle. Im August diesen Jahres stand endlich mein dreiwöchiger Kanadaurlaub vor der Tür. Dieses Mal sollte es jedoch kein gewöhnlicher Roundtrip werden, denn gleichzeitig buchte ich einen Fremdsprachenkurs bei einer Sprachenschule, der vom hiesigen Berufsförderungsdienst (BFD) unterstützt wurde. Niagara Fälle Durch den Nebel der kleinen Niagarafälle. Downtown Toronto. 26 Wie so oft begann das Abenteuer erst einmal mit dem obligatorischen Reisetag, welcher abends mit einem ersten Spaziergang entlang der Niagara Fälle endete. Farbig beleuchtet entfalten die Wassermassen auch in der Nacht ihre ganze Schönheit. Am nächsten Morgen begab ich mich früh auf den Weg zu den Fällen, da es für diesen Tag viel zu entdecken gab: Auf kanadischer Seite lief ich in einem alten Tunnel hinter die Fälle, stand auf einer kleinen Insel direkt am Fuße des Horseshoes, fuhr mit der Maiden of the Mist in den Nebel der Niagara Fälle und überquerte mit einem antiken Cable Car den Niagara Whirlpool. Die Grenze zu den USA überquerte ich zu Fuß, denn auf der amerikanischen Seite hat man die Möglichkeit, sich auf hölzernen Brücken durch den Nebel der kleineren Niagara Fälle zu bewegen, welche auch öfters mal überflutet werden. Wer bis zu dieser Stelle immer noch nicht nass geworden ist, ROADRUNNER kann sich auf das Hurricane-Deck stellen, um vom herabstürzenden Wasser von allen Seiten bewässert zu werden. Toronto Die Hauptstadt der Provinz Ontario ist mit 2,6 Mio Einwohnern die größte Stadt Kanadas und war für zwei Tage mein Zuhause. Toronto ist eine sehr moderne Stadt, welche einen gewissen amerikanischen Einfluss nicht leugnen kann. Eine große Zahl an kulturellen Sehenswürdigkeiten und viele Möglichkeiten, den Abend zu gestalten, laden zu einem längeren Verweilen ein. Montréal Am vierten Tag meiner Reise erreichte ich Montréal, eine sehr bunte und weltoffene Stadt mit einem ruhigen „Pulsschlag“. Obwohl die Stadt mit 1,7 Millionen Menschen dieselbe Einwohnerzahl wie Manhatten hat, verteilen sich diese jedoch auf einer viermal so großen Fläche. Und eins ist mir auch aufgefallen: egal zu welcher Zeit man an welchem Ort unterwegs ist, irgendwo findet immer ein Konzert oder eine andere kulturelle Veranstaltung statt. Und in dieser bunten Umgebung begann nun für mich der Unterricht in der Fremdsprachenschule. Diese Sprachschulen sind meist private November 2015 Einrichtungen, welche Sprachunterrichte für jedes Leistungsniveau anbieten. Die Lehrer sind Muttersprachler und ich finde, dass dadurch der größtmögliche Lernerfolg erzielt werden kann. Man befindet sich den ganzen Tag im gewählten Kulturkreis und ist gezwungen, die zu lernende Fremdsprache auch anzuwenden. Die Schüler solcher Schulen könnten unterschiedlicher nicht sein: Neben Studenten verschiedenster Studiengänge trifft man dort auch auf Menschen, die einfach nur Spaß daran haben, eine andere Sprache zu erlernen, in ihrem Beruf besser qualifiziert sein wollen oder vielleicht sogar auswandern möchten bzw. kürzlich eingewandert sind. Und natürlich kommen alle diese Personen nicht aus der näheren Umgebung. Europa, Asien, Südamerika, Afrika, Australien, Nordamerika, ja Menschen aus der ganzen Welt, treffen hier aufeinander. So wird der Unterricht zu einem gelebten Austausch zwischen den Kulturen und den Menschen dieser Herkunftsländer. Für den Sprachunterricht werden moderneTechnologien verwendet sowie Unterrichtsmaterialien, welche sich an aktuellen Themen orientieren. Gruppenarbeiten und Diskussionsrunden sorgen dafür, dass jeder zum praktischen Anwenden der Sprache animiert wird. Die Sprachschulen bieten zur Unterbrin27 ANZEIGE FREIZEIT FORTSETZUNG: DER ETWAS ANDERE KANADAURLAUB gung meist mehrere Möglichkeiten an. So kann der Sprachschüler zwischen einer Studienwohnung, einem Studentenwohnheim oder der Unterbringung in einer Gastfamilie wählen. Letzteres kann ich nur unbedingt empfehlen, da so auch nach dem Unterricht der Kontakt mit Muttersprachlern gegeben ist und der Lernerfolg optimiert wird. Ich hatte für meinen dreiwöchigen Aufenthalt einen zweisprachigen Intensivkurs gebucht. Morgens Französisch und nachmittags abwechselnd Business-Englisch und eine Diskussionsklasse zum Thema Global Citizenship. Meine Gastfamilie sprach sowohl Englisch als auch Französisch. Meiner Meinung nach eine der schönsten Städte der USA! Das Highlight dort war für mich Wale in freier Wildbahn beim sogenannten Whale Watching aus nächster Nähe beobachten zu können. Kanada - ich komme wieder! Ottawa und Québec Viele Sprachschulen bieten für die Wochenenden auch Ausflüge an. So ging es für mich einmal nach Ottawa, der Hauptstadt Kanadas, und einmal nach Québec, einer sehr schönen, fast schon europäisch wirkenden Stadt. Auch in diesen Städten gab es sehr viel zu entdecken, wobei ich Québec für eine Kanadareise wärmstens empfehlen kann. Auch über die natürlichen Sehenswürdigkeiten in der Nähe Québecs sollte man sich vor Reiseantritt informieren und diese mit in die Planung einbeziehen! Der Rückweg Zurück flog ich über Boston, wo ich auch mein letztes Urlaubswochenende verbrachte. 28 ROADRUNNER November 2015 29 1 2 7 9 9 8 4 7 1 4 2 VERMISCHTES KIRCHE NEUES AUS DEN KIRCHENGEMEINDEN 8 1 Johannes Der Täufer Kirche Ab 1. November 2015 tritt der neue katholische Militärpfarrer, Mil.-Pf Bernhard Tschullik seinen Dienst an. Heilige Messe Katholische Gemeinde 08.11., Sonntag 10.30 Uhr Die Termine der Gottesdienste für den Monat Dezember, sowohl für die evangelische als auch für die katholische Militärseelsorge, werden per Lotus Notes und entsprechenden Aushängen bekannt gegeben. 2 3 6 1 5 8 6 8 3 1 9 } Es gibt kaum Studien zur Intelligenz von Katzen, weil diese sich weigern, an den Experimenten teilzunehmen. } Wissenschaftlich bestätigt: Nach dem Ansehen von Katzenvideos fühlt man sich besser. Ab 1. Dezember 2015 tritt der neue evangelische Militärpfarrer, Mil.-Pf Herr Ralf Jung seinen Dienst an. } Katzen können – aufgrund eines Parasiten – beim Menschen Persönlichkeitsänderungen und Schizophrenie hervorrufen. } Sich in Schachteln zu verstecken, baut bei Katzen Stress ab. } In den USA wird Katzenstreu zur Lagerung von Atommüll verwendet. } Kater sind meistens Linkspföter, Katzen machen das Meiste mit rechts. } Katzen können sich durch Schnurren schneller heilen. Die Resonanz des Schnurrens hat eine positive Auswirkung auf die Heilung von Knochenbrüchen. } In der Antarktis sind Hunde verboten. } Hunde sehen nicht schwarz-weiß, sondern gelb-blau. } Hunde richten sich nach der Nord-Süd-Achse des Erdmagnetfelds aus, wenn sie ihr Geschäft verrichten. Gottesdienst zum Weihnachtsmarkt mit Mil.-Pf Ralf Jung Evangelische Gemeinde 28.11., Samstag 14.30 Uhr 30 5 4 {UNWINÜSSTZENES } NOV DEZ Evangelisches Gemeindehaus 1311 Galway Drive links der Kirche 3 6 Heilige Messe Katholische Gemeinde 22.11., Sonntag 10.30 Uhr Veranstaltungsorte: 5 • St. Martinsfeier Katholische Gemeinde 11.11., Mittwoch 17.30 Uhr Gottesdienst mit Mil.-Pf Becker aus Reston Evangelische Gemeinde 15.11., Sonntag 10.00 Uhr 7 } Weintrauben sind für Hunde Gift. } Wenn die gesamte Familie übergewichtig ist, ist es deren Hund in der Regel auch. Johannes Der Täufer Kirche 1451 Galway Drive Katholisches Pfarrzentrum 1451 Galway Drive rechts der Kirche ROADRUNNER } Polizeihunde in Lettland verstehen deutsch. November 2015 31 WAS? WANN? WO? SAN ELIZARIO CHRISTKINDLEMARKET wann Freitag, 4. Dezember, 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr Samstag, 5. Dezember, 12.00 Uhr bis 20.00 Uhr Sonntag, 6. Dezember, 12.00 Uhr bis 20.00 Uhr wo Main Street, San Elizario, TX 79849 wieviel kostenlos Info www.visitelpaso.com/events/community/11025 Im Herzen des San Elizario Historic District sorgt der Christkindelmarkt für Weihnachtsstimmung und verursacht vielleicht etwas Heimweh. Am Freitagabend wird der Nikolaus erwartet und bei Einbruch der Dunkelheit die Weihnachtsbäume festlich erleuchtet. EARTH, WIND AND FIRE wann Freitag, 5. November, 19.00 Uhr wo Don Haskins Center 121 Glory Road El Paso, TX 79902 wieviel $45 - $350 Info www.utepspecialevents.com/calendar/249 Earth, Wind and Fire, eine der erfolgreichsten amerikanischen Musikgruppen, verzaubert seit 1969 mit ihrer Bühnenshow das Publikum. ALAMOGORDO CHRISTMAS PARADE wann Samstag, 12. Dezember, 17.00 bis 19.00 Uhr wo Start Ecke Oregon / 10th Street wieviel freier Eintritt Info www.alamogordo.com Der Umzug beginnt an der Ecke Oregon und 10th Street, geht weiter Richtung Westen auf der 10th zur New York Avenue, dort südwärts und endet schließlich an der 7th Street. ROADRUNNER November 2015