Mitgliedermagazin aktiv+ 3/2016 - KKH Kaufmännische Krankenkasse
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Mitgliedermagazin aktiv+ 3/2016 - KKH Kaufmännische Krankenkasse
aktiv leben, fit sein & genießen Ausgabe 3/2016 Sylvie Meis exklusiv „So ging es mir nach dem Krebs“ KKH Gesundheitsprogramme Besser leben mit Diabetes ERNÄHRUNG Was dürfen wir noch essen? Mehr Vertrauen in den gesunden Menschenverstand www.kkh.de/aktivplus Anzeige Mein Zeitsparklick! Sparen Sie Zeit, Kosten und den Weg zum Briefkasten: Briefpost mit dem E-POST MAILER digital versenden! Mit der kostenlosen Software E-POST MAILER sparen Sie sich beim Versand Ihrer Briefpost das Ausdrucken, Kuvertieren, Frankieren und den lästigen Weg zum Briefkasten. Sie verschicken Ihre Briefe direkt aus jedem Programm, mit dem Sie standardmäßig drucken können – und das sogar als Einschreiben und Serienbrief. Ein Klick und ab geht die Post. Weitere Informationen zum Produkt unter www.epost.de/mailer INHALT LEBEN 8 KKH Gesundheitsprogramme Besser leben mit Diabetes. 10 Interview Sylvie Meis und ihr Rezept für mehr Lebensfreude. 12 Krebs Interview mit einem Mutmacher. 14 Pro & kontra Helikopter-Eltern: Zu viel des Guten? 16 Serie: Reise ins Ich Teil 2: Enzyme und Hormone. 18 Verwaltungsrat Georg Kißner, Hobby: KKH! DAS + GENIESSEN 38 Steffen Henssler … … kocht Wolfsbarsch mit Rote-Bete-Mango-Salat. SERVICE 3 22 Impressum 4 Editorial KKH Vorstandschef Ingo Kailuweit zu aktuellen Themen. 5 News Trends und Aktuelles. 7 aktiv + Club 35 Spiel & Spaß Ernährung – was darf man eigentlich noch essen und was nicht? 12 22 Ernährung Warum wir uns nicht „verrückt“ machen lassen sollten. Titelfoto: [email protected] Fotos: freshidea/sharplaninac/WavebreakMediaMicro/studioloco/[email protected] • privat 30 Expertenrat Was eine Ernährungswissenschaftlerin uns empfiehlt. FIT SEIN 32 Radfahren Wie ein Urlaub auf dem Drahtesel richtig Spaß macht. 36 Faszien Was das Training von Yoga und Pilates unterscheidet. Alle QR-Codes in diesem Heft lassen sich mit einer App nutzen, zum Beispiel „Scanbot“ für Android und iOS. Krebs – wie man das Leben wieder genießen kann. 32 Besuchen Sie uns auch auf Facebook – aktuelle Infos, Diskussionen, Inhalte aus dem Heft und tolle Gewinnspiele. www.facebook.com/ KaufmaennischeKrankenkasse Radfahren – treten Sie in den Ferien doch mal richtig in die Pedale! Impressum Herausgeber: Kaufmännische Krankenkasse – KKH, Körperschaft des öffentlichen Rechts, Vorstand: Ingo Kailuweit (Vorsitzender), Dr. Ulrich Vollert (Mitglied des Vorstandes), Karl-Wiechert-Allee 61, 30625 Hannover, Tel.: 0511 2802-0, Fax: 0511 2802-2199, online: www.kkh.de, [email protected], Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE 811554035, Aufsicht: Bundesversicherungsamt, Friedrich-Ebert-Allee 38, 53113 Bonn Verantwortlich: Uwe Tüting, Anschrift s. o. Verlag: C3 Creative Code and Content GmbH, Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, Tel. 030 44032-0112-20, Geschäftsführung: Rainer Burkhardt, Gregor Vogelsang, Lukas Kircher, Karsten Krämer, Jeno Schadrack, Burkhard Tewinkel, in Kooperation mit va bene publishing GmbH, Linprunstraße 23 a, 80335 München, Tel.: 089 8099112-20 Chefredaktion/CvD: Sladjana Voges/Irina Porth/ Manuela Mundt, KKH Redaktion: Antonio De Mitri (Ltr., Geschäftsführung va bene), Günter Bregulla, Beate Frohn, Alexander Heintze, Lara Schwenner, Anja Wollschläger Druck: Mohn Media Mohndruck GmbH, Carl-Bertelsmann-Straße 161M, 33311 Gütersloh – gedruckt auf Papier aus umweltfreundlicher Waldbewirtschaftung Copyright: 2016 by KKH und C3 Creative Code and Content GmbH in Kooperation mit va bene publishing GmbH Hinweis: Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Anzeigen: Adrian Peipp, Tel.: 089 9250-3649. Sämtliche Anzeigen von Fremdanbietern stehen für sich selbst. Verlosungen: Bei Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Die Gewinner erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens und Wohnortes in aktiv+, aktiv+ -online und auf www.kkh.de einverstanden. An- und Abreise auf eigene Kosten. Der Gewinn ist nicht übertragbar. Alle Gewinne wurden freundlicherweise gestiftet. Eine Auszahlung ist nicht möglich. Mitarbeiter der KKH sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Gleichstellungshinweis: Zur besseren Lesbarkeit sind personenbezogene Bezeichnungen teilweise nur in der männlichen Form ausgeführt. Selbstverständlich sind damit jeweils beide Geschlechter gemeint. KKH aktiv + 3/2016 3 EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser, was darf ich eigentlich noch essen? Diese Frage beschäftigt viele von uns – und die Verunsicherung wächst stetig. Kein Wunder, werden wir doch in den Medien nahezu täglich mit Ernährungsempfehlungen konfrontiert, die häufig nicht widersprüchlicher sein könnten: Ist Kaffee nun gesund oder nicht? Darf ich noch rotes Fleisch essen? Sollte ich überhaupt noch Fleisch essen? Industriezucker oder nur Fruchtzucker? Und muss es wirklich bio sein? Denn grundsätzlich ist es heute gar nicht so schwer, sich gesund und bewusst zu ernähren. Lesen Sie hierzu die Beiträge in der vorliegenden Ausgabe unseres Mitgliedermagazins. Ich hoffe, auch bei den anderen Themen ist etwas Anregendes für Sie dabei. Fragen über Fragen, die dem Genuss und Wohlgefühl beim Essen leider häufig entgegenstehen. Ich meine, ein etwas entspannterer Umgang mit unserer Ernährungsweise würde uns sicher guttun. Ihr 4 Eine interessante Lektüre und einen erholsamen Sommer wünscht Ihnen mit herzlichen Grüßen Ingo Kailuweit KKH aktiv + 3/2016 Foto: Christian Wyrwa – Illustrationen: PictureP./Do Ra/fad82l/[email protected] Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH NEWS ALKOHOLKONSUM 66% Was denken die Deutschen beim Thema Alkohol? Die KKH wollte es wissen und beauftragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa mit einer repräsentativen Umfrage. Die Ergebnisse lassen aufhorchen: Zwar liegen die Deutschen mit einem Verbrauch von fast zwölf Litern reinen Alkohols pro Jahr ab dem 15. Lebensjahr mit an der europäischen Spitze. Andererseits sprechen sie sich deutlich für eine stärkere Kontrolle des Alkoholkonsums aus, wie die Umfrageergebnisse zeigen. 33% Deutsche für mehr Kontrolle + AKTIV I N FO 75% Hilfe beim Alkoholkonsum Zahlreiche Angebote der KKH helfen jedem, der bewusster mit Alkohol umgehen möchte. So können Sie zum Beispiel in einem einfachen Online-Test überprüfen, ob Ihr Trinkverhalten riskant ist sowie Ihren Konsum mit einem Trinktagebuch dokumentieren und hinterfragen. Wertvolle Tipps zum Umgang mit Alkohol gibt unsere Broschüre „Ich trinke doch nicht zu viel! Oder?“. Und unser Workshop-Programm „Tom & Lisa“ bietet Schulen die Möglichkeit, mit Teenagern im Unterricht mehr Verantwortung beim Alkoholkonsum zu üben. Alle Infos und Angebote zum Thema finden Sie unter: 50% befürworten eine höhere Alkoholsteuer auf Spirituosen (Wodka, Whisky, Rum, Obstler etc.). stimmen für eine höhere Alkoholsteuer auf Bier und bierähnliche Getränke sowie auf Wein und Sekt. sind dafür, Werbemöglichkeiten für alkoholische Getränke stärker einzuschränken. sind gegen den Verkauf von Alkohol in Geschäften, an Kiosken und Tankstellen nach 22 Uhr. & www.kkh.de/alkohol ANMELDEN UND GEWINNEN E-Mail-Service: schneller informiert Sie mögen kurze Kommunikationswege, einfache Kontaktaufnahme und schnellen Informationsaustausch? Dann nutzen Sie unseren E-Mail-Service und teilen uns einfach Ihre E-Mail-Adresse mit. Ihre Vorteile: Sie sind früher informiert, zum Beispiel über Themen im KKH Mitgliedermagazin aktiv+, können sich jederzeit im Online-Servicezentrum anmelden und erhalten exklusive Angebote durch den KKH Service-Newsletter. Einfach den QR-Code scannen oder im Internet das Webformular ausfüllen. & www.kkh.de/e-mail-aktion Übrigens: Unser Mitgliedermagazin aktiv+ können Sie auch im Internet schon vor dem gedruckten Heft lesen. Einfach hier registrieren: & www.kkh.de/aktivplus KKH aktiv + 3/2016 Als Dankeschön nehmen Sie automatisch an unserem nächsten Gewinnspiel teil. Wir verlosen in jedem Quartal Gutscheine im Wert von rund 60 Euro für eine sechsmonatige Mitgliedschaft beim Online-Fitness-Studio NewMoove.* * Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Alle Gewinne wurden freundlicherweise gestiftet von NewMoove by Fitness First. Eine Auszahlung ist nicht möglich. Der Gewinn ist nicht übertragbar. 5 Anzeige KUNDENZUFRIEDENHEIT Hohe Zufriedenheit FAMILIENURLAUB Spaß im Ferienpark Um unseren Service zu verbessern, fragen wir unsere Kunden regelmäßig nach ihrer Zufriedenheit – so auch wieder im vergangenen Jahr. Die Befragung hatten die Meinungsforscher von der Ipsos Loyalty GmbH durchgeführt. Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmern! Ihre Antworten helfen uns, unseren Service noch besser zu machen. Auf Basis der Ergebnisse hat die KKH erneut die Zertifizierung des TÜV NORD für geprüfte Kundenzufriedenheit erhalten. Auch in diesem Jahr führen wir unsere Befragung wieder durch. Falls Sie gefragt werden sollten: Bitte machen Sie mit, denn Ihre Meinung ist uns wichtig! Die Umfrageergebnisse 2015 85 % sind „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der KKH. 78 % sind „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit dem Service der KKH. 77 % würden die KKH weiterempfehlen. Besonders positiv hervorgehoben: Freundlichkeit und Höflichkeit der Mitarbeiter Zeitnehmen des Mitarbeiters für das Anliegen der Versicherten Kurze Wartezeiten vor Ort in den Servicestellen Gute telefonische Erreichbarkeit * Der TÜV NORD zertifizierte den Service der KKH sowie das hohe Zufriedenheitsniveau der KKH Versicherten. Mehr Infos: www.kkh.de/siegel 6 URLA U TIPP BS! Wer jetzt noch auf der Suche nach einem tollen Urlaubsspaß für die ganze Familie ist, dem ist vielleicht der Ferienpark Slagharen in den Niederlanden eine Reise wert. Slagharen liegt im grünen Flusstal der Vechte, im Nordosten der Provinz Overijssel. Dort können Sie mit Wanderungen und Radtouren etwas für Ihre Gesundheit tun, und an warmen Sommertagen bietet der Badesee De Oldemeijer bei Hardenberg herrliche Abkühlung. Im Ferienpark Slagharen reiht sich ein Abenteuer ans Nächste: Reisen Sie vom Wilden Westen nach Mexiko, feiern Sie in New Orleans Karneval oder begeben Sie sich im Yellowstone-Park auf Goldsuche. Mit über 30 Attraktionen, Theatershows, atemberaubenden Paraden und swingenden Straßenaufführungen gibt es hier für Jung und Alt jede Menge zu entdecken. Der autofreie Ferienpark liegt in einem großen Waldstück und verfügt über 622 Ferienhäuser, Supermarkt, Restaurants und den 5.200 Quadratmeter großen Wasserpark „Aqua Mexicana“. & www.kkh-reisewelten.de/slagharen + AKTIV I N FO Weitere Gesundheitsreisen für KKH Versicherte unseres Kooperationspartners Dr. Holiday finden Sie unter: & www.kkh.de/reisewelten KKH ONLINE-SERVICE Einfach, schnell und unkompliziert Ab sofort können die Mitglieder der KKH mit bis zu vier Angehörigen für die regelmäßige Überprüfung der Familienversicherung zusätzlich den neuen Online-Fragebogen nutzen. Zusammen mit dem Anschreiben wird das Einmal-Kennwort (PIN) mitgesandt. Die sicher übermittelten Angaben sind ohne Unterschrift gültig. Nach dem Senden kann der Fragebogen gespeichert und ausgedruckt werden. & www.kkh.de/bestandspflege KKH aktiv + 3/2016 Foto: Ferienpark Slagharen – Illustrationen: ma_rish/[email protected] • rashadashurov/Serj Siz`[email protected] [email protected] · Dr. Holiday · aktivshop · Deutsche Familienversicherung • bikeundco • toys-for-all • conrad | Illustrationen: Olena Antonova/[email protected] NEWS CLUB Tolle Preise! KKH empfehlen und mehrfach profitieren: Wenn Sie mit Ihrer KKH zufrieden sind, dann sagen Sie es weiter! Denn empfehlen lohnt sich – und das gleich mehrfach. Anzeige Los geht ’s – so einfa ch funkt ioniert e s: 1. Emp feh len Sie uns onli ne weit & w w w.k er: kh.de /k u n d e nw 2 . Wird erb en aus Ihre r Emp fe hlung e neues K in KH Mitg li e d , b e ko m m 25 Euro en Sie vo n uns . 3 . 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Dank des dezent verstauten, aber leistungsstarken Elektromotors bekommen Sie sofort Unterstützung, wenn Sie sie brauchen. Eine Sechs-Gang-Kettenschaltung bietet für jedes Gelände den passenden Gang, die hochwertige Federgabel dämpft Stöße zuverlässig ab. & www.aktivshop.de 1 x iPad Mini 2 Genießen Sie mobiles Internetsurfen: Das iPad Mini 2 ist ausgestattet mit einem 7,9-ZollRetina-Display (Auflösung: 2048 x 1536 Pixel bei 326 ppi), 16 Gigabyte Speicher, Bluetooth und WLAN, einem Lightning-Anschluss auf USB-Kabel, einer Kamera für Foto- und Videoaufnahmen und dem Spracherkennungsprogramm Siri. Farbe: Silber. & www.dfv.ag Bei Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Gewinn ist nicht übertragbar. Eine Auszahlung ist nicht möglich. Die Gewinner erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens und Wohnortes in aktiv+, aktiv+-online und auf www.kkh.de einverstanden. Alle Gewinne wurden freundlicherweise gestiftet. KKH Mitarbeiter können sich beteiligen, nehmen jedoch nicht an der Auslosung der Gewinne teil. KKH aktiv + 3/2016 7 LEBEN KKH GESUNDHEITSPROGRAMME (DMP) Länger gesünder leben Die KKH bietet für bestimmte chronische Erkrankungen Gesundheitsprogramme an. aktiv+ sprach mit zwei Typ-2-Diabetikern, die davon rundum überzeugt sind. Schon in den ersten Gesprächen informierte der Arzt seine Patientin über das KKH Gesundheitsprogramm „Gut eingestellt“, das speziell auf die Bedürfnisse von Typ-2-Diabetikern zugeschnitten ist. Christine Braun meldete sich – wie 100.000 KKH Versicherte vor ihr – an 8 und hat die Entscheidung keinen Tag bereut. So genießt sie ärztliche Betreuung nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen und wird mit wichtigen Nachrichten rund um Typ-2-Diabetes sowie hilfreichen Tipps für den Alltag versorgt. Der Newsletter „KKH Aktuell“ hält sie regelmäßig auf dem Laufenden. „In den Beiträgen geht es zum Beispiel um typische Probleme von Diabetikern mit den Füßen oder den Augen. Das sind unerlässliche Informationen für mich.“ In Deutschland wissen circa 1,3 Millionen Menschen nicht, dass sie an Diabetes mellitus Typ 2, dem sogenannten Alterszucker, erkrankt sind. Ein unbehandelter oder ungenügend eingestellter Diabetes mellitus Typ 2 verkürzt langfristig die Lebenserwartung, da ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall, Herz- infarkt und Erblindung besteht. Zudem kann sich ein diabetischer Fuß (schwer heilende Wunden) entwickeln und im schlimmsten Fall zu Beinamputationen führen. Teilnehmer des Gesundheitsprogramms „Gut eingestellt“ informiert die KKH über diese Gefahren und wie man bestmöglich gegensteuert. So weiß Braun, dass es für sie wichtig ist, auf ihre Füße zu achten: „Mein Arzt fotografiert regelmäßig meine Füße. So können wir vergleichen, ob sich etwas verändert hat.“ Verletzungen werden sofort behandelt. Ein weiteres Extra des Gesundheitsprogramms: Als Teilnehmerin konnte Braun im März in der Türkei eine Woche Auszeit vom Alltag nehmen. „Ich bin alleinstehend, und dies war seit Langem KKH aktiv + 3/2016 Fotos: David [email protected] • privat Illustrationen: rashadashurov/azaze11o/matthias Enter/[email protected] • KKH Wenn Christine Braun auf ihren Arzt zu sprechen kommt, strahlen ihre Augen: „Auf den kann ich mich verlassen. Ich weiß immer ganz genau, wie es um meine Erkrankung steht und worauf ich achten muss.“ Die 60-Jährige ist eine von mehr als 4,6 Millionen Typ-2Diabetikern in Deutschland, allein circa 174.000 Versicherte der KKH sind von der Krankheit betroffen. meine erste richtige Erholungsfahrt.“ Bei der Gesundheitsreise, die der Reiseveranstalter TUI exklusiv KKH Programmteilnehmern anbietet, genoss sie ein Fünf-Sterne-Hotel direkt am Strand. Die Sportangebote nahm sie ebenso wahr wie die Gesundheitsvorträge, etwa die professionelle Ernährungsberatung. Die Tipps probierte Braun gleich am Buffet aus. „Meine Blutzuckerwerte waren bald darauf viel besser als sonst. Ich habe sogar abgenommen.“ Auch Holger Paradies, 60, aus Schenefeld bei Hamburg nimmt am KKH Gesundheitsprogramm „Gut eingestellt“ teil und ist „bekennender Fan“ der Gesundheitsreisen, wie er mit einem Augenzwinkern verrät. Was er besonders schätzt: „Die Trainer motivieren auch Versicherte, die sonst nicht sportlich sind, mitzumachen.“ Vor fünf Jahren hat Paradies die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 erhalten. „Die Krankheit ist bei mir auf einem gut eingestellten Level“, erzählt er. Mit Sport und vierteljährlichen Kontrollbesuchen bei seinem Arzt fühlt er sich sicher. An wichtige Untersuchungen wie den jährlichen Check beim Augenarzt erinnert ihn die KKH. Paradies tut dank des KKH Gesundheitsprogramms heute viel in Eigeninitiative, um mit seiner Krankheit besser leben zu können. Er achtet auf seine Ernährung und bewegt sich viel: Der Vorruheständler aus der Versicherungswirtschaft geht zum Lauftraining, Yoga oder Schwimmen und nutzt gerne das Betriebssportangebot seines früheren Arbeitgebers. Dort hat er Pilates für sich entdeckt. „Als Mann“, schmunzelt er, „bin ich dort zwar klar in der Minderheit. Aber: Man muss ja mit gutem Beispiel vorangehen.“ Testen Sie Ihr Risiko unter: & www.diabetes-risiko.de DI E KKH GESU N DH EITSPROGRAMME: J ETZT MITMACH EN! Die KKH Gesundheitsprogramme, auch DMP genannt (englisch: Disease Management Programs), richten sich an chronisch kranke Menschen, die an Diabetes Typ 1 oder Typ 2, Brustkrebs, Asthma, COPD* oder KHK** erkrankt sind. Ihre Vorteile: Die Behandlung erfolgt nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie erhalten interessantes Informationsmaterial und Tipps für den Alltag. Es entstehen Ihnen keine Kosten. Abgerechnet wird über die Gesundheitskarte. Unser Newsletter „aktuell“ informiert Sie regelmäßig über Behandlungsmethoden und -fortschritte. Alle Behandlungsschritte werden mit Ihnen genau abgestimmt. Unser Expertentelefon mit Ärzten hilft Ihnen Tag und Nacht weiter. Möglich sind Patientenschulungen. Dabei gibt Ihnen ein erfahrener Facharzt wertvollen Einblick in die Mechanismen und Auswirkungen Ihrer Erkrankung. Die Teilnahme an exklusiven Gesundheitsreisen ist möglich. Interesse? Einfach Unterlagen anfordern: )0351 652366-1701 & www.kkh.de/dmp * Chronisch obstruktive Lungenerkrankung, ** Koronare Herzkrankheit Seien Sie dabei: Film ab! UN SE R WE B-T IPP ! Wie einfach unsere Gesundheitsprogramme funktionieren und wie Sie gleich mitmachen können, zeigt ein animiertes Erklärvideo. Einfach auf unsere Homepage gehen, Film angucken, anmelden und los geht’s! & www.kkh.de/dmp KKH aktiv + 3/2016 9 LEBEN „Achte auf d Kein Zweifel: Sylvie Meis strahlt eine Lebensfreude Wir wollten von der 38-Jährigen wissen, was ihr Worauf achten Sie bei Ihrer Ernährung? Mir ist wichtig, mich gesund und ausgewogen zu ernähren. Beispielsweise verzichte ich zum Großteil auf Zucker, Fett und ungesunde Kohlenhydrate. Und was essen Sie besonders gerne? Ich liebe Fisch und Meeresfrüchte. Am liebsten sind mir Garnelen mit Grill-Gemüse. Gibt es für Sie Tabus beim Essen oder Trinken? Ich trinke wirklich nur ganz, ganz 10 selten Alkohol, und wenn, dann vielleicht mal ein oder zwei Gläser Champagner. Beim Essen habe ich keine generellen Tabus, aber es sollte nicht zu „künstlich“ produziert sein. Was ich beispielsweise gar nicht mag, sind künstliche Inhaltsstoffe. Und wenn Sie beim Essen mal sündigen wollen – was liegt dann auf dem Teller? Schokolade – da werde ich einfach viel zu schnell schwach (lacht). Wie halten Sie sich fit – haben Sie einen Trainingsplan? Ich mache vier bis fünf Mal in der Woche Sport. Das sind dann jeweils 30 Minuten Kardio- und 30 Minuten Krafttraining. Sie sind viel unterwegs: Wie achten Sie dabei auf Ernährung und Fitness, zum Beispiel bei Hotelaufenthalten? Ich übernachte möglichst in Hotels, die mit einem Fitness-Studio ausgestattet sind. Ansonsten findet man auch tolle Lernprogramme für Workouts ohne Geräte auf YouTube. Die schaue ich mir gerne auf dem Zimmer mit meinem Laptop an und übe nach den Anleitungen. Was halten Sie vom Schlankheitswahn vieler Models? KKH aktiv + 3/2016 Fotos: [email protected] Frau Meis, wie beginnen Sie Ihren Tag? Nach dem Aufstehen wird erst einmal gefrühstückt. Ich esse dann gerne einen Joghurt mit Müsli und Früchten, Rührei oder Omelett mit Tomaten und Kräutern und trinke einen Tee dazu, danach mache ich eine Runde Sport. Dann wird geduscht, und der Tag kann starten. ich, sei glücklich“ aus, wie sonst nur wenige prominente Gesichter im Fernseh-Business. Geheimrezept dafür ist. Solange alles in einem gesunden Rahmen ist, finde ich schlanke Models in Ordnung. Aber ich denke auch, eine Frau muss eigentlich Kurven haben. Die können ja sportlich definiert sein, aber das macht eine Frau doch auch aus, oder (schmunzelt)? Und was sagen Sie jungen Mädchen oder Frauen, die dem nacheifern wollen? Sport und gesunde, ausgewogene Ernährung sind das A und O. Wenn dies zu einem besseren Körpergefühl führt, ist das schön. Man sollte auf gar keinen Fall anfangen, zu hungern oder andere Sachen auszuprobieren, die zu einer vermeintlichen Traumfigur führen. Das ist alles nicht gesund, schadet Körper und Seele und ist im Ergebnis meist auch nicht von Dauer. Was machen Sie, wenn Sie einfach mal einen Tag faulenzen wollen? Ich habe einen anstrengenden und vollen Terminkalender. Wenn da mal etwas Freizeit übrig bleibt, lasse ich mir ein heißes Bad ein, zünde Kerzen an, drehe Musik auf und entspanne mich. Was ist das Geheimnis der Lebensfreude, die Sie ausstrahlen? KKH aktiv + 3/2016 Lebensfreude ist das Zauberwort an sich! Ich bin dankbar und glücklich, heute gesund sein zu dürfen, und das ist immer ein Grund zum Strahlen. Sie stehen sehr viel im Rampenlicht. Wie bewahren Sie dabei Ihre natürliche Ausstrahlung? Ich versuche immer, soweit es geht Sylvie zu sein, aber habe natürlich auch einen Job zu erfüllen. Ich probiere, so authentisch wie möglich zu bleiben und mein Bestes zu geben. Wie hat sich Ihre Lebenseinstellung nach Ihrem Sieg über den Krebs verändert? Genieße jeden Tag, sei dankbar für alles, was du hast, besonders deine Gesundheit! Und riskiere sie nicht durch einen ungesunden Lebenswandel. Achte auf dich, sei glücklich. Schauen Sie seitdem bewusster auf Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden? Ich nehme mir Auszeiten, wenn ich das Gefühl habe, sie zu brauchen, höre auf meinen Körper, wenn er mir Zeichen setzt wie etwa Erschöpfung oder Schmerzen. Was sagen Sie Menschen, die von der Krankheit betroffen sind? Sei stark, aber bleibe nicht alleine! Sprich mit deiner Familie, deinen Freunden, deinen Ärzten. Sprich über deine Ängste und Möglichkeiten der Behandlung. Diese Krankheit ist gemein, aber zum Glück gibt es Möglichkeiten, sie zu besiegen. Das Interview wurde uns freundlicherweise kostenlos gegeben. + AKTIV I N FO Sylvie Meis, 38, ist ausgebildete Personalmanagerin. Die Niederländerin begann nach ihrer Ausbildung frühzeitig, als internationales Model zu arbeiten. 2003 startete sie als Moderatorin mit ihrer Fernsehkarriere. Dem deutschen Publikum wurde sie vor allem als Jury-Mitglied in der RTLShow „Das Supertalent“ und als Moderatorin bei „Let’s Dance“ bekannt, wofür sie den Bayerischen Fernsehpreis erhielt. Von 2005 bis 2013 war Meis mit dem niederländischen Fußballprofi Rafael van der Vaart verheiratet – aus der Ehe ging Sohn Damian hervor. 2009 besiegte sie nach einer Operation und Chemotherapie erfolgreich eine Brustkrebserkrankung. & www.sylviemeis.de 11 LEBEN Rudolf Hauke (li.) genießt nach seiner letzten Therapie das Leben wieder in vollen Zügen. Vertrauen in die Medizin Herr Hauke, dreimal Diagnose Krebs, dreimal Therapien – hat Sie der Mut verlassen? Überhaupt nicht. Im Gegenteil: Ich genieße mein Leben als frisch gebackener NeuRentner, reise viel, jogge jeden Tag in meinem Heimatort um den See. Und ich bin viel dankbarer für die kleinen Momente des Lebens. Haben Sie den Krebs endgültig besiegt? Ich habe eine fundierte, wissenschaftlich nachweisbare Diagnose. Und die lautet: Es gibt keinen Krebs mehr in meinem Körper. Das ist es, was für mich zählt. 12 Das klingt ziemlich nüchtern … Ich habe im Verlauf meiner Therapien gelernt, mich an die Fakten zu halten statt mich von sorgenvollen Spekulationen leiten zu lassen. Jede Behandlung erfolgt in mehreren definierten Schritten, die einer klaren Logik folgen. Die Heilungschancen liegen heutzutage dank des Fortschritts bei über 80 Prozent. Hatten Sie denn nie Angst vor dem, was kommen könnte? Sie meinen zu sterben? Aber natürlich, das ist doch völlig normal. Vor allem beim ersten Mal war es schlimm für mich und meine Familie. Allein der Gedanke an eine Chemo war fürchterlich, ich hatte ja keine Ahnung, was das bedeutet. Wie sah Ihr Alltag während der Behandlungen aus? Zum Glück habe ich die Chemos ganz gut vertragen, sodass ich bei den ersten beiden Erkrankungen weiter arbeiten gehen konnte. Auch meinen Sport habe ich weitergemacht – so gut das noch ging. Meine Devise war: Du ziehst das jetzt möglichst schnell durch, und das Leben geht weiter. Was hat Ihnen geholfen, Ihre Ängste zu überwinden? Vor allem die Ärzte. Vertrauen zum Klinikpersonal haben zu dürfen, ist ein unschätzbarer Wert. Man kann über das Gesundheitssystem sagen, was man will. Ich habe als ganz normaler Kassenpatient am eigenen Leib erfahren, wie glücklich wir uns schätzen können, dass wir eine so tolle Versorgung in Deutschland haben. KKH aktiv + 3/2016 Fotos: privat • KKH • [email protected] „Krebs ist heutzutage kein Todesurteil“, sagt der ehemalige KKH Vorstand Rudolf Hauke. Der 61-Jährige hatte Lymphdrüsenkrebs – und macht anderen Betroffenen Mut mit seinen Therapie-Erfahrungen. Gab es Momente, in denen Sie mit dem Schicksal gehadert haben? Auch da haben mir die Ärzte herausgeholfen. Es gibt zwei Fragen, die einem Betroffenen als Erstes durch den Kopf gehen: Warum ich? Und: Was habe ich falsch gemacht? Genau diese zwei Fragen darf man sich nicht stellen. Weil sie sich nicht beantworten lassen. Schuldgefühle helfen keinen Schritt weiter. Hat es Sie nicht frustriert, dass der Krebs zweimal zurückgekehrt ist? Als ich die Diagnose zum dritten Mal bekam, hat mich zeitweilig wirklich der Mut verlassen. Und doch hatte ich Glück: Es war das Jahr 2014, und die Medizin bot für mich neuere Möglichkeiten als in den Jahren 2001 und 2010. Mir wurde bewusst: Nach der Hochdosis-Chemo mit Stammzelltransplantation ist der Krebs ein für alle Mal weg – und ich habe zumindest noch ein langes und gutes Leben vor mir. Das komplette Interview lesen Sie unter: & www.kkh.de/aktivplus ZWEITMEI N U NG BEI KREBSBEFU N D ÄRZTL ICH ZWEIT E MEINU NG Diagnose Krebs – und jetzt? Die KKH hilft betroffenen Versicherten weiter und bietet ihnen die Möglichkeit, nach einer gesicherten Krebsdiagnose eine kostenlose Zweitmeinung vor einer Therapie einzuholen. Expertengremien, sogenannte Tumorboards, die mit unserem Kooperationspartner Health Management Online (HMO) zusammenarbeiten, besprechen die Befunde und erstellen anschließend ein ausführliches Gutachten mit fundierter Empfehlung. Ein persönlicher HMO-Berater betreut die Patienten und hilft ihnen, alle Unterlagen zusammenzustellen. Weitere Infos: HMO: ) 089 231414747 Übrigens – auch bei anstehenden Operationen an Herz, Knie, Hüfte, Rücken oder Schulter helfen wir Ihnen mit unserem Zweitmeinungsangebot bei der Entscheidung für oder gegen eine OP weiter: & www.kkh.de/zweitmeinung Rechtzeitig zur Vorsorge Die Heilungschancen bei Krebs sind dank der Fortschritte bei Krebsvorsorge, Früherkennung und Therapie in den letzten Jahren enorm gestiegen. Rechtzeitig erkannt und behandelt, liegen die Überlebenschancen für die nächsten fünf Jahre beispielsweise bei Haut-, Darm- oder Prostatakrebs bei 70 bis nahezu 95 Prozent. Ab welchem Alter Sie als Versicherter der KKH zu welcher Früherkennung kostenlos gehen können, erfahren Sie unter: & www.kkh.de/krebsvorsorge STICHWORT: STAMMZELLTRANSPLANTATION Bei Rudolf Hauke wurde 2001, 2010 und zuletzt 2014 das Non-Hodgkin-Lymphom festgestellt, umgangssprachlich als Lymphdrüsenkrebs bekannt. Nach der letzten Diagnose haben die Ärzte bei Hauke erstmals eine für ihn neuartige Form der Therapie angewendet: die Hochdosis-Chemotherapie mit Stammzelltransplantation. Dabei wird zunächst das kranke Knochenmark des Patienten zerstört. Anschließend werden gesunde Blutstammzellen – entweder des Patienten selbst oder eines Spenders – transplantiert, was durch eine stärkere Dosierung der vorherigen Chemotherapie ermöglicht wird. Angewandt wird die noch junge Methode bei Patienten, bei denen die herkömmlichen Chemotherapien trotz statistischer Heilungschancen von mehr als 80 Prozent versagt haben. Da es sich um ein stark belastendes Verfahren handelt, kommen hierfür nur Patienten infrage, die nach intensiver Prüfung als körperlich und auch seelisch geeignet gelten. Über seine Erfahrungen als Krebspatient hat Rudolf Hauke ein Buch geschrieben, das anderen Betroffenen Mut machen soll: & www.rudolfhauke.de KKH aktiv + 3/2016 13 A R T N O K PRO Helikopter-Eltern LEBEN Wie viel Kontrolle sollte bei Kindern sein, wie viel Freiheit darf sein? An dieser Frage scheiden sich in Elterngesprächen die Geister. PRO „Es geht nicht um Kontrolle …“ Daniela Wolf, Büroleiterin aus Heilbronn, lässt es gerne jeden wissen: „Ich bin eine Glucke.“ Nicht umsonst heißt ihr Blog auch „gluckeundso.de“. In ihren Beiträgen engagiert sich die 32-Jährige gegen das schlechte Image von HelikopterEltern. Ihr „Prinz“, wie sie ihn nennt, wird im Juli drei Jahre alt. Eine Glucke zu sein, hat für mich überhaupt nichts Negatives. Ich bin dafür da, meinen Sohn zu beschützen und ihm die Liebe zu geben, die er braucht. Ihn zu behüten, heißt aber nicht, ihn später unselbstständig in die Welt hinauszuschicken. Ganz im Gegenteil: Unser Prinz ist bereits jetzt sehr selbstbewusst und ganz und gar nicht unsicher. Er wird von 14 meiner Erziehung definitiv keinen Schaden nehmen, denn ich ermögliche ihm eine völlig freie Entfaltung. Das bedeutet auch, dass er meiner Fürsorge Grenzen setzen kann, wenn er älter ist. Als ich ein Kind war, konnte ich alleine raus und spielen gehen. Heute ist das nicht mehr so einfach. Denn die Welt ist in meinen Augen gefährlicher geworden: Der Straßenverkehr nimmt rasant zu, und immer häufiger gibt es Meldungen von vermissten oder entführten Kindern. Das alles bereitet mir schon große Sorgen. Deshalb habe ich auch einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt entwickelt. Ich bin stets in der Nähe meines Sohnes und lasse ihn nie aus den Augen. Wenn ich in Sichtweite bleibe, sehe ich, ob ihm etwas passieren könnte. Das heißt: Ich schaue hin, aber ich lasse ihn natürlich gewähren. Nur wenn etwas gefährlich zu werden droht, greife ich ein. Da sich mein Sohn rund um die Uhr beschützt fühlen soll, würde ich ihn niemals auch nur für ein paar Stunden woanders hingeben. Die Ausnahme ist die Kita, in die er vor eineinhalb Jahren gekommen ist. Natürlich hatte ich Bedenken, ihn hier alleine zu lassen und habe das auch von Anfang an geäußert – was sehr verständnisvoll aufgenommen wurde. Dennoch habe ich nach wie vor Angst, dass ihm dort etwas passiert. Es ist keineswegs peinlich, Helikopter-Eltern zu sein. Den Begriff finde ich allerdings schrecklich, er ist so negativ besetzt und mit Schubladendenken verbunden. Ich würde eher sagen, ich kreise um mein Kind. Ist das wirklich etwas Schlimmes? Wir Eltern sind für unsere Kinder ja schließlich der Fels in der Brandung … KKH aktiv + 3/2016 Fotos: privat – Illustration: [email protected] Für Mütter und Väter, die ihren Nachwuchs ständig unter Beobachtung haben, hat sich in den letzten Jahren ein Modewort etabliert, das für viele ein Horrorbild darstellt: Helikopter-Eltern. Ihr Blick auf die eigenen Kinder kreist wie die Rotorblätter eines Hubschraubers ständig um 360 Grad. Übertriebene Liebe? Oder verantwortungsvolles Verhalten in unsicheren Zeiten? Wir wollten es wissen und sprachen mit zwei Müttern – einer selbsternannten „Glucke“ und einer Autorin, die ihre Kinder bewusst Fehler machen lässt, damit sie fürs Leben lernen. A R T N KO „Kinder brauchen Wurzeln und Flügel“ Die Hamburgerin Silke Plagge, 46, findet die Fürsorge von Helikopter-Eltern problematisch. Die Mutter einer elf jährigen Tochter und eines neunjährigen Sohnes hält es für wichtig, dass Kinder Fehler und eigene Erfahrungen machen. Plagge ist Fachautorin für Familienthemen und schreibt als Chefredakteurin für das Familien-Online-Magazin Liliput-lounge.de. Ganz viel Fürsorge ist gut gemeint, aber wenn Eltern ihre Kinder zu sehr behüten, kann das für die Kleinen schwierig werden. Goethe hat mal gesagt, dass Eltern ihren Kindern Wurzeln und Flügel geben sollen. Das finde ich auch. Kinder müssen lernen, eigene Erfahrungen und auch Fehler zu machen. Eltern können ihre Kinder dabei unterstützen, indem sie sie stärken und ihnen entsprechend ihres Alters mehr und mehr zutrauen. Zur Helikopter-Mentalität von Müttern und Vätern tragen viele Faktoren bei. Eltern sind heute oft verunsichert, es kursieren so viele Informationen über mögliche Gefahren. Dazu kommt der Wunsch, alles richtig machen zu wollen und das Kind zu schützen – was sicherlich gut gemeint ist. Es führt aber dazu, dass Kinder nicht lernen, Verantwortung für sich zu übernehmen und mit Frustration umzugehen. KKH aktiv + 3/2016 Wem es zu sehr schwerfällt, loszulassen und seinen Kindern eigene Flügel wachsen zu lassen, für den kann der Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern oder auch professionelle Unterstützung hilfreich sein, etwa durch eine Erziehungsberatung. Das bedeutet auch, einmal einen Schritt zurückzutreten und sich zu fragen, ob es die eigenen Ängste sind, die man auf seine Kinder projiziert. Wenn alle potenziellen Gefahren und Herausforderungen von den Kindern ferngehalten werden, können sie keine eigenen Strategien entwickeln und sind dann erst recht gefährdet. Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Wer sein Kind immer überall mit dem Auto hinfährt, etwa jeden Morgen zur Schule, kann nicht davon ausgehen, dass es auch allein im Straßenverkehr als Fußgänger sicher unterwegs ist. Und was ist dann, wenn die Schule früher ausfällt oder ein Notfall eintritt? Ich kreise nicht ständig um meine Kinder herum, aber ich bin da. Oft aber eher im Hintergrund. Je älter sie werden, desto mehr vergrößern sie ihren Aktionsradius, und das ist wichtig. Sie sind glücklich, wenn man ihnen etwas zutraut und sie nicht ständig ermahnt mit Worten wie „Das kannst du nicht“ oder „Das ist zu gefährlich“. Ein erster Einkauf ganz allein im Supermarkt. Was da alles passieren könnte? Die Sorge muss ich als Mutter aushalten, um meinem Kind das Erfolgserlebnis zu gönnen. Die hier dargestellten Meinungen sind unabhängig vom Standpunkt der KKH. 15 LEBEN SE RI E REISE INS ICH – TEIL 2 Die Reise ins Ich geht weiter. In dieser Folge unserer Serie sind wir den Enzymen und Hormonen auf der Spur. Enzyme: Die Bio-Katalysatoren Substrate Spaltprodukte Substrat wird gespalten Enzym-/SubstratKomplex Enzym-/ProduktKomplex Enzyme sind Eiweißketten, die in der Lage sind, chemische Reaktionen zu beschleunigen. Deshalb bezeichnet man sie auch als Bio-Katalysatoren. Es gibt unzählige solcher Enzyme im menschlichen Körper, mit ganz unterschiedlichen Aufgaben. Zu den wichtigsten Funktionen gehört das Zerlegen der Nahrung in kleinere Bestandteile und die weitere Zerlegung dieser Bestandteile in Endprodukte in den Zellen. Umgekehrt können Enzyme Stoffe aber auch aus Einzelprodukten aufbauen. Auf diese Weise werden komplexe Moleküle in der Nahrung wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße Schritt für Schritt – von der Mundhöhle über den Magen zum Darm – in „kleinere“ Verbindungen wie Zucker, Fettund Aminosäuren zerlegt. Dies ist Voraussetzung dafür, dass diese Stoffe durch die Darmschleimhaut ins Blut und schließlich in die Zellen gelangen, wo sie von anderen Enzymen wiederum zur Energiegewinnung oder zum Aufbau anderer wichtiger Stoffe verwertet werden (siehe aktiv+ 2/2016). Laktase einnehmen – dieses Enzym spaltet Milchzucker und macht ihn so verdaulich.Auch in der Nahrung kommen wichtige Enzyme vor, die der Körper selbst nicht herstellen kann. Frisches Obst wie Bananen, Kiwis oder Birnen und Gemüse wie Brokkoli, Tomaten oder Gurken, möglichst wenig gegart, liefern zahlreiche Vitamine und Spurenelemente, die oft als Bestandteil von Enzymen für den Stoffwechsel unseres Körpers notwendig sind. Die Aufspaltung eines Stoffes erfolgt dabei immer nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Jedes Enzym hat ein sogenanntes aktives Zentrum, an das in der Regel nur ein einziger Stoff, Substrat genannt, andocken kann. Manchmal müssen Enzyme, die der Körper eigentlich selbst produzieren sollte, durch spezielle Präparate von außen zugeführt werden. Menschen mit Laktose-Unverträglichkeit kennen das: Sie müssen Tabletten mit Übrigens: Zahlreiche Lebensmittel entstehen erst durch das Einwirken von Enzymen in Bakterien: Sie wandeln beispielsweise Milchbestandteile in Käse, Joghurt und Brot in Säure um – das nennt man dann Gärung. 16 KKH aktiv + 3/2016 Fotos: vadymvdrobot/Jelena [email protected] – Illustrationen: Giovanni Cancemi/agsandrew/[email protected] Enzym (aktives Zentrum) Hormone: Die Boten Rezeptor Zellmembran Hormone sind Botenstoffe, die in speziellen Drüsen gebildet und über das Blut zu den Organen transportiert werden, um dort ganz unterschiedliche Aufgaben zu übernehmen. Jedes Hormon hat ein vorgegebenes Zielorgan, das heißt, es kann nur dort in der ihm bestimmten Art und Weise wirken. Beispiele: – Das Insulin und sein Gegenspieler, das Glucagon, aus der Bauchspeicheldrüse regulieren den Blutzuckerspiegel. – Hormone der Nebenniere sind unter anderem für den Mineralstoffwechsel wichtig. – Und die Schilddrüse produziert Hormone, die für Kreislauf und Wachstum eine große Rolle spielen. KKH aktiv + 3/2016 Das Hormon dockt am Rezeptor an. Zellfunktion wird aktiviert. Hormon Hormone wirken aber nicht nur auf die Organe, sie haben auch Einfluss auf unsere Psyche und unsere Stimmung. Bei sportlicher Aktivität schüttet der Körper Serotonin und Dopamin aus und erzeugt so Zufriedenheit und Glücksgefühle in uns. Adrenalin und Cortisol entstehen in der Nebenniere und sorgen normalerweise dafür, dass wir in Stressmomenten genug Energie haben. Langanhaltender Dauerstress führt zu übermäßiger Ausschüttung dieser Hormone. Mögliche Folgen sind Bluthochdruck und Erschöpfung – bis hin zum Herzinfarkt oder Burn-out. Der Schlüssel ist das Hormon, das Schloss (in der Fachsprache der Rezeptor) sind bestimmte Eiweiße, die entweder an der Zellmembran sitzen oder im Inneren der Zelle. Im letzteren Fall muss das Hormon die Membran durchdringen. Das Schloss öffnet sich nur, wenn Hormon und Rezeptor zusammenpassen. Dann kann das Hormon seine Arbeit erledigen. Ähnlich wie bei den Enzymen lässt sich auch bei den Hormonen die Funktionsweise mit dem Schlüssel-Schloss-Prinzip vergleichen. 17 LEBEN VERWALTUNGSRAT Sein Hobby? KKH! Herr Kißner, was hat zu Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im KKH Verwaltungsrat geführt? Mein Vater war schon immer bei der KKH und ich natürlich seit meiner Geburt auch. Als ich dann als Prokurist in einem mittelständischen Unternehmen tätig wurde, stellte sich für mich die Frage, ob ich mich ehrenamtlich für die KKH einsetzen möchte. Im Rahmen meiner damaligen Tätigkeit wurde mir immer deutlicher, 18 wie wichtig eine gute Krankenkasse für jeden Arbeitgeber ist. Ich habe zugleich den Wunsch verspürt, mich für die gesetzliche Krankenversicherung und somit für den Solidargedanken persönlich einzusetzen. Denn für unser Solidarsystem ist dieses ehrenamtliche Engagement von elementarer Bedeutung. Und wieso haben Sie sich für die Widerspruchsausschüsse entschieden? Nachdem ich mich selbstständig gemacht hatte, konnte ich mich zeitlich stärker einbringen. Somit bot ich mich 2001 an und engagiere mich inzwischen in zwei von drei Widerspruchsausschüssen der KKH. Dies auch deshalb, weil gerade die Arbeit dort trotz ihrer Zeitintensität sehr interessant und nah am Geschehen ist. Hier wird man schnell auf Probleme aufmerksam und kann Veränderungen anstoßen. KKH aktiv + 3/2016 Foto: privat Bei den Widerspruchsausschüssen des KKH Verwaltungsrates hat jeder Versicherte die Möglichkeit, gegen Entscheidungen seiner Krankenkasse Einspruch einzulegen. Wir sprachen mit Ausschussmitglied Georg Kißner über seine Aufgaben in dem Gremium. Wie oft tagen Sie? Die Sitzungen der Widerspruchsausschüsse finden jeweils im 14-tägigen Turnus statt. So kommt jeder Ausschuss auf mehr als 20 Sitzungen im Jahr. Warum ist der Solidargedanke bei Ihrer Arbeit so wichtig? Wenn man sich überlegt, dass ein Dialysepatient im Jahr Kosten von 200.000 Euro verursacht, dürften sehr viele Mitglieder strenggenommen nichts oder nur sehr wenig kosten, damit das System finanzierbar bleibt. Dass wir gleichwohl jeden Dialysepatienten entsprechend versorgen, ist für mich eine Stärke unseres Systems. Hier gibt es keine Altersgrenzen wie in anderen Ländern. Allerdings habe ich kein Verständnis, wenn Einzelne das Solidarsystem für private Belange nutzen wollen, wie etwa bei den Kosten für eine Reiseschutzimpfung bei einer privaten Urlaubsreise. Gibt es Fälle, über die Sie sich ärgern? Der Klassiker seit einigen Jahren ist die Beitragspflicht für Direktversicherungen, die, ehrlich gesagt, auch ich nur schwer verstehe. Hier hat die Politik den Vertrauensschutz verletzt, und nun müssen die einzelnen Kassen beziehungsweise die Widerspruchsstellen dies umsetzen – zum Ärger der Versicherten und letztlich allein zugunsten des Gesundheitsfonds. Ich bin mal gespannt, wie es in dieser Sache politisch weitergeht. Haben Sie auch persönlich schon etwas bewegen können? Vor einiger Zeit konnte ich aufgrund der Erfahrungen im Widerspruchsausschuss eine Veränderung in der Genehmigungspraxis von Schulter- KKH aktiv + 3/2016 bewegungsschienen anstoßen. Diese Schienen den Patienten unmittelbar nach einer Operation zur Verfügung zu stellen, ist eine sinnvolle Ergänzung zum Physiotherapeuten und trägt zur schnelleren Mobilisierung bei. Geraten Sie in schwierigen Fällen manchmal in Gewissenskonflikte? Wir entscheiden nicht etwa aus dem Bauch heraus, sondern bewegen uns auf der Basis von Gesetz und Satzung beziehungsweise folgen den Empfehlungen von Gutachtern des Medizinischen Dienstes, die gesundheitliche Fragen besser beurteilen können als wir. Darüber hinaus werden im Zweifel mehrere Gutachter oder Ärzte in die Entscheidungsfindung einbezogen. Natürlich gibt es auch Grenzfälle, in denen den Versicherten geholfen wird, allerdings behandeln wir solche Fälle in der Regel nicht erst im Ausschuss, diese werden bereits in der Regel im Vorfeld geklärt. Warum sind die Widerspruchsausschüsse aus Ihrer Sicht ein Stück gelebte Mitbestimmung? Ich bin ein Fan von Demokratie und Solidargemeinschaft. Es ist sehr wichtig, dass sich Menschen aller Altersund Berufsgruppen engagieren, um mehr soziale Gerechtigkeit zu erhalten. Das Widerspruchsverfahren ist eine notwendige Voraussetzung, wenn Sie vor dem Sozialgericht gegen einen Bescheid Ihrer Kasse klagen wollen. Insofern ist es vergleichbar mit der Güteverhandlung beim Arbeitsgericht. Wie bereiten Sie sich auf eine Sitzung vor? Eine Woche vorher erhalten wir die Sitzungsunterlagen per Post. Ich ver- suche, die Vorgänge – das können 60 bis 80 sein – möglichst komprimiert durchzuarbeiten, der Zeitaufwand beträgt dabei mindestens einen halben Tag, bei schwierigeren Fällen auch schon deutlich länger. Die jahrelange Erfahrung, aber auch das Internet, sind hierbei eine große Hilfe. Wie ist Ihre persönliche Bilanz für Ihre ehrenamtliche Tätigkeit bis heute? Ein Verwaltungsratskollege hat einmal gesagt: „Es ist wichtig, dass einer genauer hinsieht.“ Genau so sehe ich meine Aufgabe als Verwaltungsratsmitglied. Trotz manch unangenehmer Entscheidungen machen mir meine Aufgaben im Verwaltungsrat sehr viel Spaß. Vor allem die sehr gute Zusammenarbeit untereinander sowie mit dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kasse trägt dazu bei. Kurzum, ich fühle mich wohl bei der KKH. + AKTIV I N FO Georg Kißner, 58, aus dem unterfränkischen Westerngrund ist selbstständiger Unternehmensberater. Er hat drei erwachsene Kinder. „Meine Hobbies sind schnell aufgezählt“, sagt er schmunzelnd: „Lego und die KKH.“ Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit in den Widerspruchsausschüssen des KKH Verwaltungsrates gehört er auch dem Satzungs-, Haushalts- und Rechnungsprüfungsausschuss an. & www.kkh.de/verwaltungsrat 19 Das Beste für Fitness, Wellness und Aktionspreis! Anzeige Druckentlastung und perfekte Körperanpassung durch Visko Alu-Elektro-Tiefeinsteiger AluMarkenrad von 4 Wartungsarme 4 3-Gang-Nabenschaltung Führerschein- und zulassungsfrei Anfahr- & Schiebehilfe bis 6 km/h Kopfstütze abnehm- und verstellbar Lithium-Ionen Qualitäts-Akku (36 V/6 Ah) 12 Monate Garantie Leicht verstellbar – auch draußen nutzbar 1 Komfortdisplay: Alle Anzeigen gut im Blick, z. B. Geschwindigkeit, Motorunterstützung, Tageskilometer usw. Auch in schwarz! 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Was früher als Volksweisheit allgemein anerkannt war, wird heutzutage mit immer mehr Fragezeichen versehen. Sicher: Das Essen soll schmecken – aber was darf dabei noch sein und was nicht mehr? Geht man durch die Supermärkte, so findet man die Regale voller Produkte, die sich als „fettarm“, „zuckerfrei“ oder „ohne Gluten“ dem Käufer anpreisen. Wer dann zugreift, signalisiert: Ich esse bewusst, ich achte auf meine Linie und meine Gesundheit. „Essen“, bestätigt die Ernährungswissenschaftlerin Constanze Wach, „ist für viele Menschen heute Selbstinszenierung“ (siehe Interview Seite 30). Oft stehe hinter einer bestimmten Ernährungsweise gar keine echte Überzeugung, sondern eher ein bestimmter Zeitgeist. Und genau dies mache es für viele Verbraucher so schwierig: Muss ich bio kaufen, darf ich mir noch Wurst aufs Brot legen – oder sollte ich mich vom Fleischverzehr völlig verabschieden? Die Verwirrung bei den Verbrauchern ist groß. So ergab eine Umfrage der Meinungsforscher von TNS Emnid, dass fast die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) verunsichert ist, wenn es um das Thema Ernährung geht. Gleichzeitig werden die Verbraucher beinahe täglich mit Ernährungsratschlägen und Studien überflutet. Doch oft KKH aktiv + 3/2016 genug widersprechen sich die Ergebnisse: Mal warnen Quellen vor Cholesterin in Eiern, dann gibt es wieder Entwarnung, mal ist Kaffee schlecht für den Blutdruck, dann wieder nicht. Wie soll man sich da noch zurechtfinden? „Je mehr wir uns über Ernährung Sorgen machen, desto weniger gesund werden wir“, schreibt recht provokant Bestsellerautor Michael Pollan in seinem Buch „Lebens-Mittel“. Sein Credo ist zugegeben einfach: „Esst Nahrung, nicht zu viel und überwiegend Pflanzen.“ Vor allem plädiert Pollan für eins: das Essen wieder mehr dem gesunden Menschenverstand zu überlassen. Zu Letzterem wollen wir auf den folgenden Seiten anregen. Dass man auf Inhaltsstoffe wie Fett, Zucker und Salz achten sollte, versteht sich. Aber man muss nicht gleich ein schlechtes Gewissen haben, wenn in der Einkaufstüte Fleisch liegt oder auf keiner Verpackung das Wort „bio“ auftaucht. Was zählt, ist eine ausgewogene Ernährung. Und eins darf man vor allem nie vergessen: Schmecken soll es. In diesem Sinne: Guten Appetit! 23 DAS + Fett ist nicht gleich Fett Wir brauchen Fette, aber die richtigen. Welche das sind, darüber bestimmen lange Ketten von Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, die sogenannten Fettsäuren. Von ihnen gibt es drei Arten: gesättigte, einfach und mehrfach ungesättigte. Gesättigte Fettsäuren, die vor allem in tierischen Fetten stecken, bergen Risiken. Unter anderem erhöhen sie das schädliche LDL-Cholesterin im Blut und damit die Gefahr für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Einfach ungesättigte Fettsäuren wie in Oliven-, Raps- oder Leinöl und Omega-3-Fettsäuren, die in vielen Fischsorten vorkommen, sind dagegen gut für unseren Körper. Sie können den LDL-Cholesterinspiegel senken und den HDL-Cholesterinspiegel leicht anheben. Die mehrfach ungesättigten Fette, Omega-3- und Omega6-Fettsäuren, können vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Diese Fettsäuren sind jedoch besonders wichtig für das Wachstum, die körperliche Entwicklung und haben eine wichtige Funktion bei der Zellneubildung. Daher müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Der Verzehr von Nüssen, Pflanzenölen und fettreichen Fischarten wird daher empfohlen. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren verfügen auch über entzündungshemmende Eigenschaften. Beanspruchte Muskeln können sich damit beispielsweise schneller regenerieren. 24 Diese „guten“ Fette senken zudem den Blutdruck und schützen vor sogenannten freien Radikalen. Das sind aggressive Sauerstoffverbindungen, die beim Stoffwechsel im Körper entstehen können, unsere Zellen angreifen und sie zerstören. TIPP SO UMGEH EN SI E FETTFALLEN Bei Fleisch, Geflügel und Wurstwaren das sichtbare Fett entfernen Auf fettarme Zubereitungsmethoden umsteigen: Garen in Alu- oder Bratfolie, Braten in beschichteten oder mit Bratpapier ausgelegten Pfannen. Auch Tontopf und Mikrowelle helfen, Fett zu sparen. Bei Salatdressings statt Mayonnaise oder Crème fraîche saure Sahne, fettarmen Joghurt oder Magerquark verwenden Für Soßen statt Sahne oder Crème fraîche fettarme Milch und zum Überbacken fettarmen Käse nehmen. Wenn Schokolade, dann möglichst mit einem Kakaogehalt von mindestens 60 Prozent: je dunkler, desto mehr Kakao und desto weniger Fett. Aber das ist buchstäblich Geschmackssache ... Weitere Infos über „gutes“ und „schlechtes“ Cholesterin unter: & www.kkh.de/aktivplus ken Bio, vegan, ligh t – wie den uns auf Facebo ok – Sie darübe r? Schreiben Sie inung ! wir freuen uns auf Ihr e Me ww w.facebook.com / sse KaufmaennischeKrankenka KKH aktiv + 3/2016 Fotos: rdnzl/Kurhan/[email protected] – Illustrationen: macrovector/[email protected] Es stimmt schon: Zu viel Fett im Essen schadet der Gesundheit. Aber es kommt auch auf die Art von Fett an. Beispiel: Schon in den Achtzigerjahren sorgte die sogenannte Sieben-LänderStudie aus den USA für eine Sensation. Forscher hatten herausgefunden, dass die Menschen vor allem dort besonders gesund sind, wo zum Teil nahezu verschwenderisch mit Olivenöl im Essen umgegangen wird: rings um das Mittelmeer, insbesondere auf der Insel Kreta. Das Geheimnis: Wenig tierisches Fett, dafür stammen bis zu 40 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs aus Olivenöl. Die „Kreta-Diät“ war geboren, heute bekannt als „mediterrane Diät“. Fleisch: ja oder nein? An kaum einer Frage rund um unser Essen entzünden sich heutzutage mehr Diskussionen als an dieser. Der Vegetarierbund Deutschland spricht von 7,8 Millionen Vegetariern und rund 900.000 Veganern hierzulande. Für mehr als zwei Drittel sind beim Fleischverzicht moralische oder emotionale Gründe ausschlaggebend. Viele lehnen zum Beispiel den Verzehr wegen der Massentierhaltung ab. Andere kritisieren, dass der Anbau von Viehfutter den Ackerböden schadet und es stattdessen sinnvoller wäre, Nahrungsmittel zu kultivieren, die direkt von den Menschen gegessen werden können. Vegetarisch, vegan oder nicht – es handelt sich also in erster Linie um eine persönliche Gewissensentscheidung, die jeder für sich treffen muss. Aber wie sieht es mit dem Nährwert aus? Leben Vegetarier und Veganer tatsächlich gesünder? Eine aktuelle britische Langzeitstudie mit mehr als 60.000 Teilnehmern konnte keine Unterschiede in der Lebenserwartung beider Bevölkerungsgruppen feststellen. Was spricht also – rein gesundheitlich betrachtet – für Fleisch, was dagegen? Fleisch ist ein guter Eiweißtige Mineralstoffe. Dazu Eisen zur Blutbildung, system – und Selen, ein so- lieferant und enthält wichgehören unter anderem Zink – gut für das Immungenanntes Antioxidans, das vor freien Radikalen schützt. In Fleisch sind aber auch Vitamine enthalten: Vitamin B12 beispielsweise, das bei der Bildung roter Blutkörperchen mithilft, Vitamin B1, unerlässlich im Energiestoffwechsel, sowie das B-Vitamin Niacin, das bei der Bereitstellung von Energie eine bedeutende Rolle spielt. Was man gleichzeitig beachten sollte: Wer viel Fleisch isst, erhöht das Risiko, an Gicht oder Darmkrebs zu erkranken. Vor allem aber führen zu viele Steaks, Frikadellen oder Würstchen auf dem Teller zu einer überhöhten Fettzufuhr. Das wirkt sich bei mangelnder Bewegung nicht nur schnell auf der Waage, sondern auch ungünstig auf Cholesterin- und Blutfettwerte aus und steht im Verdacht, Krebs- sowie Herz-KreislaufErkrankungen zu fördern. Wer umgekehrt ganz auf tierische Produkte verzichtet, muss seinen Speiseplan entsprechend anpassen. Vor allem Getreide, Reis, Hülsenfrüchte und Kartoffeln sind wichtige Lieferanten von Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Nüsse und pflanzliche Öle stellen essenzielle Fettsäuren bereit. Ein Leben als echter Vegetarier oder Veganer sollte man behutsam einleiten, raten Ernährungswissenschaftler. Denn: Von heute auf morgen umzusteigen, führt häufiger zu Rückschlägen, als sich Schritt für Schritt auf seine neuen Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Der ideale Weg liegt für die meisten Menschen wohl in der Mitte. Denn auch wer nicht auf Fleisch verzichten kann, tut seiner Gesundheit einen Gefallen, wenn er den Verzehr reduziert und stattdessen mehr auf Obst, Gemüse und Getreide setzt. KKH aktiv + 3/2016 25 DAS + TIPP DI E ERNÄH RU NGSPYRAMI DE ALS WEGWEISER Eine praktische Anleitung für den richtigen Speiseplan ist die sogenannte Ernährungspyramide, die von unten nach oben zeigt, welche Lebensmittel besonders wichtig sind (weiter unten) und auf welche eher verzichtet werden sollte (weiter oben). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bietet ein dreidimensionales Modell für zwölf Euro an, das hier bestellt werden kann: & www.dge.de (Suchbegriff: Lebensmittelpyramide) Speziell für Vegetarier und Veganer gibt es vergleichbare Darstellungen beim Vegetarierbund Deutschland: & www.vebu.de (Suchbegriff: Ernährungspyramide) Jeder Vierte greift beim Einkauf inzwischen häufig oder ausschließlich zu Produkten mit entsprechender Kennzeichnung. Die wichtigsten Beweggründe: „Artgerechte Tierhaltung und die Unterstützung heimischer Betriebe durch regio den Kauf von regionalen Produk- 26 ten”, schreibt die Bundesregierung in ihrem aktuellen Ökobarometer. Besonders beliebt auf dem Einkaufszettel: Eier, Obst, Gemüse, Milchprodukte, Kartoffeln und Brot. Doch was ist wirklich dran an „bio“? Die Stiftung Warentest brachte es in ihrem jüngsten Testbericht auf den Punkt: „Insgesamt betrachtet sind biologisch hergestellte Lebensmittel nicht besser als konventionell hergestellte.“ Sowohl bei Qualität, Aussehen und Geruch als auch beim Geschmack handele es sich eher um ein „Kopf-an-KopfRennen“, so das Urteil der Tester. Allerdings: In punkto Schadstoffbelastung und Tierschutz liegen Bio-Produkte demnach klar vorn – offensichtlich trotz der Schlagzeilen um Öko-Erzeugnisse, die in Wahrheit keine waren. Andere Studien bestätigen diese Einschätzung. Wer dennoch Wert darauf legt, dass seine Lebensmittel mit einem Bio-Prädikat versehen sind, steht schnell vor der Frage: Woran soll man sich angesichts der unüberschaubaren Vielzahl von Siegeln orientieren? Grundsätzlich lässt sich zwischen behördlichen Siegeln wie das allgemein bekannte, staatlich kontrollierte deutsche Bio-Siegel und den Siegeln der Anbauverbände unterscheiden. In beiden Fällen geht es um die kontrollierte Erfüllung strengster Qualitätskriterien. Die Anbauverbände gehen bei ihren Anforderungen in der Regel noch über die Standards der Behörden hinaus oder haben ganz spezielle Schwerpunkte. So setzt Demeter zum Beispiel die komplette Umstellung des Landwirtschaftsbetriebes voraus. Ecoland in Baden-Württemberg wiederum legt großen Wert auf die genaue Herkunft der Produkte. Weitere Infos über Bio-Siegel und ihre Anforderungen: & www.bmel.de (Suchbegriff: Bio-Siegel) KKH aktiv + 3/2016 Foto: [email protected] – Illustrationen: eyewave/[email protected] • [email protected] Alles bio – oder was? „Ich vertrag’ das nicht!“ Bauchschmerzen, gereizter Darm, Verdauungsprobleme – kein Zweifel: Wer unter einer Lebensmittelunverträglichkeit leidet, muss bestimmte Inhaltsstoffe im Essen unbedingt meiden. Zu den bekanntesten Beschwerden gehören Laktose- und Fruktose-Intoleranz, also die Unverträglichkeit gegen Milchbeziehungsweise Fruchtzucker, die beide durch einen Mangel an bestimmten Enzymen hervorgerufen werden. Hinzu kommt die Zöliakie: Hier reagiert der Darm empfindlich auf das in Getreidemehl enthaltene „Kleber-Eiweiß“ Gluten und kann sich in schweren Fällen schmerzhaft entzünden. Produkten, die mit Zusätzen wie „laktosefrei“ oder „glutenfrei“ gekennzeichnet sind – ohne zu wissen, ob sie überhaupt unter einer Intoleranz leiden. Der Grund liegt für die Verbraucherzentrale Hamburg auf der Hand: „Mehr und mehr Verbraucher – auch Menschen, die gar keine Milchzuckerunverträglichkeit haben – greifen zu den Spezial-Nahrungsmitteln, weil sie vermuten, dass Laktosefreies generell gesünder sei.“ Die Lebensmittelindustrie habe es geschafft, laktosefreies Essen zu einem modernen Lifestyleprodukt zu machen. Nach Angaben des Deutschen Allergi„Es gilt schon fast als trendy, ker- und Asthma-Bundes sind maximal obwohl 85 Prozent der Deut30 Prozent der Bürger hierzulande von schen Milchzucker gut vereiner Fruktose-Intoleranz betroffen, bei tragen.“ Das Fazit der Laktose gerade einmal die Hälfte – und VerbraucherschütGluten vertragen nur rund 0,5 Prozent zer: „Laktosefreie der Bevölkerung nicht. Dennoch ist ein Lebensmittel regelrechter Boom um Lebensmittel sind teuer und entstanden, die auf diese Unverträglichin vielen Fällen keiten zugeschnitten sind. Immer mehr 0254 - Anzeige - 210x70 - greifen KKH - DEU npj-bar8.qxp_1 14:29 Seite 1 über flüssig.“ Verbraucher im -Supermarkt zu 04.05.6 Unser Tipp: Wer den Eindruck hat, dass ihm manche Lebensmittel Beschwerden bereiten, sollte am besten zum Arzt gehen. Selbst wenn keine Unverträglichkeit vorliegt – oft kann eine Lebensmittelallergie die Ursache sein. Nur ein medizinischer Test bringt wirklich Gewissheit. Tausch-Coupon Ja, bitte liefern Sie mir gegen Rechnung diese 5 offiziellen 2-€-Gedenkmünzen (5 x € 2,- = € 10,-) zum Tauschpreis von nur € 10,- zzgl. Versandkosten € 2,95 (Porto, Verpackung, Versicherung). Ich habe immer ein 14-tägiges Rückgaberecht und erhalte monatlich weitere 2-€-Gedenkmünzen unverbindlich zur Ansicht vorgestellt. Alles ohne Risiko und Kaufverpflichtung! Name Vorname Ø je 25,75 mm Sie tauschen € 10,- gegen € 10,und erhalten 5 x 2-€uro-Gedenkmünzen! Offizielle Zahlungsmittel in allen €uroländern in bankfrischer Sammlerqualität! 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Das hat mehrere Gründe: Selbsttäuschung: Viele Menschen gönnen sich aus „gutem Gewissen“ nach einem Light-Produkt ein paar Kalorien extra von herkömmlichen Lebensmitteln und kompensieren so unbewusst die zuvor eingesparten Kalorien. Schlechte Sättigung: Diätprodukte können das Hungergefühl verstärken. Von Aspartam, einem der am häufigsten verwendeten Süßungsmittel, ist dies bekannt. Etikettenschwindel: „Jetzt nur mit 0,1 % Fett!“ Dieses Versprechen klingt gut – aber ein Blick auf die Verpackung 28 kann schnell ernüchternd wirken. Denn viele Produkte ersetzen das fehlende Fett durch Kohlenhydrate, vor allem Zucker, damit der Geschmack nicht zu fade wird. Oft ist dann noch beschönigend von Fruktose oder Fruchtzucker die Rede – klingt gesünder, ist aber auch nur Zucker, und meist industriell hergestellter noch dazu. Ergebnis: weniger Fett, aber oft nahezu die gleiche Kalorienzahl wie beim Original. Experten raten, lieber einen bewussteren Umgang mit „normalen“ Lebensmittelprodukten zu üben, als blind den Verheißungen der Werbung zu vertrauen. So empfiehlt die Weltgesundheitsorganisa- tion zum Beispiel maximal sechs Teelöffel Zucker pro Tag. Das entspricht etwa 25 Gramm. Tatsache ist aber, dass wir im Schnitt auf bis zu 100 Gramm pro Tag kommen. Kein Wunder: Joghurt, Ketchup, Konfitüre, Krautsalat – ja, sogar in Wurst, Soßen und Müsli versteckt sich der süße Geschmacksträger. Die Risiken: Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes – um nur die häufigsten zu nennen. Verbraucherschützer fordern seit Jahren die Einführung einer sogenannten Ampelkennzeichnung, die dem Käufer eines Produktes auf einen Blick den tatsächlichen Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz signalisieren. KKH aktiv + 3/2016 Fotos: Piotr Marcinski/[email protected] – Illustrationen: freshidea/2dmolier/La [email protected] Joghurt, Käse, Wurst und Limo – in deutschen Supermärkten gibt es praktisch keine verarbeiteten Lebensmittel, die nicht auch in einer „Light“-Variante zu haben wären. Aber was bedeutet dieser vielversprechende Zusatz eigentlich? Die EU schreibt vor, dass solche Produkte mindestens 30 Prozent weniger Zucker und Fett – beziehungsweise Alkohol oder Koffein – enthalten als die Originalerzeugnisse. Doch die lässt auf sich warten. In der Zwischenzeit muss wohl jeder Verbraucher für sich eine Art „Ampel im Kopf“ entwickeln. Zum Beispiel: Weniger Zucker: Wenn Süßes, dann bewusst – etwa ein Stück Kuchen an ganz bestimmten Tagen. Und ansonsten bietet frisches Obst eine gesunde Alternative. Wegen des Fruchtzuckergehalts sollte man auch hier nicht übertreiben. Experten empfehlen 200 bis 300 Gramm pro Tag. Weniger Fett: Soll zum Frühstück Wurst aufs Brot? Ein Vergleich lohnt sich: 100 Gramm Kochschinken bringen es auf etwa fünf Gramm Fett. UNSER TIPP Die gleiche Menge Salami kommt auf etwa 30 Gramm Fett. gen Fallen im Essen ein Schnippchen zu schlagen – regelmäßige Bewegung. Schon dreimal in der Woche 30 Minuten Weniger Salz: Chips schmecken bei Laufen, Radfahren oder beispielsweise einem Fernsehabend besonders gut, Schwimmen wirken wahre Wunder für warum also nicht selber machen? mehr Fitness, Gesundheit und, gerade Kartoffeln in feine Scheiben schneiden, jetzt in der Sommerzeit: eine schöne in den Backofen schieben, eine Prise Strandfigur. Salz darüber. Fertig. Auch Hamburger vom Bratrestaurant sind echte Salz-, aber auch Fett- und Zucker-Bomben – selbstgemacht mit frischen Zutaten, und der echte Burger-Fan ist Herr über die Dosierung der Inhaltsstoffe. Übrigens: Neben einer bewussteren Ernährung gibt es vor allem ein Mittel, um den vielen Fett-, Zucker- und sonsti- OnlineErnährungsCoach Nutzen Sie kostenfrei unseren interaktiven OnlineErnährungsCoach. In zwölf Programmeinheiten über einen Zeitraum von drei Monaten finden Sie gezielte Hilfestellung, um Ihr Wohlfühlgewicht zu halten oder zu erreichen – mit Hintergrundinfos, leckeren Rezepten und Experten-Beratung. Und das Beste: Sie können das Angebot ganz bequem zu Hause oder in der Mittagspause nutzen – rund um die Uhr, wann immer Sie wollen. Die Bausteine: Balance-Trainer: Für jede Woche erhalten Sie Vorschläge für drei Mahlzeiten und Snacks. So bereichern Sie Schritt für Schritt Ihren Speiseplan. Sie möchten lieber selbst auswählen? Auch kein Problem, der Balance-Trainer berücksichtigt auch Ihre Wünsche. KKH aktiv + 3/2016 Knackige Rezepte: Lust, mal etwas Neues auszuprobieren? Eine große Auswahl an Rezepten bringt Sie mit Genuss Ihren Zielen näher. Fitnessprogramm: Walken, Radfahren, Laufen oder Schwimmen – ein Trainingsplan mit Tipps hilft Ihnen dabei, Ihren Alltag aktiv zu gestalten. Hilfreiche Experten: Ihre Fragen zu Essverhalten, Ernährung und Bewegung werden innerhalb von 48 Stunden per E-Mail beantwortet. Der ErnährungsCoach zählt zu den Präventionskursen und ist für unsere Versicherten kostenfrei. Voraussetzung ist, dass Sie im laufenden Kalenderjahr noch keine zwei Präventionskurse mit Unterstützung der KKH besucht haben. Melden Sie sich in unserem exklusiven Online-Servicezentrum an und nutzen Sie die vielen Vorteile. & www.kkh.de/ernaehrungscoach 29 DAS + „VOM VERBRAUCH ER GAR N ICHT MEH R ZU FI LTERN“ Frau Wach, warum herrscht heute so viel Verunsicherung darüber, wie man sich am besten ernähren sollte? Früher wurde die Ernährung nicht so stark hinterfragt. Heute jedoch erhält der Verbraucher – ob aus den Medien oder dem Internet – ständig neue Informationen, die Fragen aufwerfen und Verwirrung stiften. Ebenso wie die vielen Ernährungsinformationen im Internet, die vom Verbraucher gar nicht mehr zu filtern sind. So wird leider auch unseriösen Quellen Glauben geschenkt. Ist es denn tatsächlich so schwierig, gesund zu essen? Nein, gar nicht – sofern man ausgewogen isst. Das bedeutet, jeden Tag von jeder Lebensmittelgruppe etwas auf dem Teller zu haben: Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, Milch- und Getreideprodukte wie Brot oder Nudeln. Mit einer solchen ausgewogenen Mischkost muss man sich keine Gedanken über gesunde Ernährung machen. Haben Sie ein Beispiel? Statt etwa einen fertigen Erdbeerjoghurt zu kaufen, sollte man lieber selbst frische Erdbeeren – wenn die Saison dafür ist – in einen Naturjoghurt mischen. Dann weiß man genau, was drin ist und serviert sich keine Zusatz- und Geschmacksstoffe. Apropos: Bei verpackten Lebensmitteln sollte immer ein Blick auf die Liste der Zutaten und Inhaltsstoffe geworfen werden. Je kürzer sie ist, desto besser. Denn dann ist die betreffende Ware näher am ursprünglichen Ausgangsprodukt dran. Was empfehlen Sie, wenn jemand unsicher ist, was er denn heute überhaupt noch essen darf? Dem rate ich zum Beispiel, sich auf Lebensmittel aus der Mehr Infos zu Constanze Wach und ihrem Angebot unter: & www.alles-in-balance.de Anzeige Wellness an der Ostsee Gesponsert von: Dr. Holiday AG Region zu konzentrieren und nachzufragen, woher genau die jeweilige Ware kommt. So sollte man beispielsweise auf Spargel aus Peru verzichten. Zudem ist meine Empfehlung, so wenig industriell verarbeitete Nahrungsmittel wie möglich zu essen. Je naturbelassener die Waren sind, desto nährstoffreicher und damit gesünder sind sie. Das TRIHOTEL ist ein inhabergeführtes First-ClassSuperior Hotel in Rostock. Das mehrfach prämierte Hotel an der Ostsee verfügt über komfortabel und liebevoll eingerichtete Zimmer und Suiten. Das 1.800 Quadratmeter große Day-Spa bietet neben einer traumhaften Saunalandschaft, Panoramaschwimmbad und verschiedenen Bädern vor allem vielfältige Wellness-Anwendungen. Genießen Sie die einzigartige Erlebnisgastronomie im Restaurant „5 Elemente“. 30 + AKTIV GEWI N N EN Bewusstes Genießen, auch beim Essen – wann bietet es sich mehr an, als bei einem Verwöhn-Wochenende in einem wunderschönen Hotel? Wir verlosen: 2 Übernachtungen im TRIHOTEL am Schweizer Wald in Rostock für 2 Personen im Doppelzimmer inklusive Frühstück, Meditation und Frischekickpause am Samstag, 2 x Achtsamkeitsdinner (4-GängeMenü), kostenfreie Nutzung der Wellness- und Saunalandschaft. Teilnehmen an unserem Gewinnspiel können Sie unter: & www.kkh.de/aktiv-gewinnspiel An- und Abreise auf eigene Kosten. KKH aktiv + 3/2016 Fotos: privat • TRIHOTEL – Illustration: [email protected] Constanze Wach, 55, Diplom-Oecotrophologin, Dozentin und Verbraucherberaterin mit eigener Praxis in Lörrach, über die wachsende Unsicherheit der Verbraucher beim Thema Essen. Ausbildung bei der KKH – dein Weg zum Ziel Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen Duale Studiengänge: Alternative Schwerpunkte: Bachelor of Science – Wirtschaftsinformatik oder Bachelor of Arts – Health Management Neue Kunden überzeugen und gewinnen oder Kunden beraten und betreuen oder Organisieren und optimieren Alle Ansprechpartner und aktuelle Informationen unter www.kkh.de/ausbildung FIT SEIN RADREISEN Auf in die Pedale! Noch keine Idee für den Urlaub? Hier sind unsere Tipps für Radreisen durch wunderschöne Landstriche. „Ach, das ist einfach herrlich“, schwärmt Siegfried Kärle und erzählt, was er am Urlaub auf dem Rad so liebt: „Es ist ein Erlebnis für alle Sinne“, verrät er. „Man sieht traumhafte Gegenden, riecht den Duft der Felder und Wälder, hört Vögel zwitschern und Bäche plätschern.“ Keine Frage: Radfahren ist Kärles Leidenschaft. Zweimal im 32 Jahr schwingt sich der 60-Jährige mit seiner Lebensgefährtin auf den Sattel – für Tage oder sogar Wochen. Dann geht es zum Beispiel auf den Elberadweg, Deutschlands beliebtesten Radfernweg, der sich über 800 Kilometer von der tschechischen Grenze bis zur Nordseeküste hinter Hamburg erstreckt. Oder auf den Ilmtal-Radweg zwischen Magdeburg und dem Fichtelgebirge. „Diese Route hat es KKH aktiv + 3/2016 Fotos: [email protected] • Roland Sigwart • adfc Deutschland bietet Radurlaubern wunderschöne Ziele. Zum Beispiel den Moselradweg (Foto Mitte o., Hauptmarkt in Trier) oder den Donauradweg (Foto re.). uns besonders angetan“, berichtet Kärle. Sie sei mit 123 Kilometern nicht so lang, und auf weiten Teilen gehe es bergab. „Das ist gemütlich.“ Einen „Genussradler“ nennt er sich. „Ich bin nicht der Typ, der jeden Tag einen neuen Kilometerrekord aufstellen muss“, sagt er. Lange ausschlafen, gut frühstücken und dann los. Und wenn der Himmel seine Schleusen öffnet? „Dann bleiben wir schon mal einfach in unserer Unterkunft.“ Schließlich solle es neben der Fitness auch noch um die Erholung gehen, betont Kärle. Seit 20 Jahren hat der Bildungsberater schon kein Auto mehr. Auch auf dem Weg zum Büro tritt er in die Pedale – im Sommer wie im Winter. Der Lohn für die Mühen: Er fühlt sich kerngesund. „Mein Blutdruck ist ideal, und wann ich das letzte Mal krank war? Ich weiß es gar nicht“, schmunzelt er. Früher war er ein Auto- und Motorradfreak. Doch bei einer Radtour in Spanien und Portugal fing er Feuer für die Fort- KKH aktiv + 3/2016 bewegung mit dem Rad. Nach Albanien, Russland und durch die USA hat es ihn so schon gezogen, aber: „Was ich an Deutschland so faszinierend finde, ist die Vielzahl der unterschiedlichen Landschaften auf wenigen Kilometern.“ Sein Tipp an alle, die es ausprobieren wollen: „Einfach mal von Freitagabend bis Sonntag aufs Rad schwingen und da Rast machen, wo es einem gefällt.“ + AKTIV I N FO Tipps von der KKH Interessante Informationen rund ums Radfahren finden Sie in unserer Broschüre „Bewegt besser leben“. & www.kkh.de/bewegung Reiseplanung mit dem ADFC Auf seiner Website hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) zahlreiche Tipps und Informationen für alle, die Ausflüge oder einen Urlaub mit dem Fahrrad planen: ausführliche Beschreibungen der schönsten Radrouten Deutschlands, Radkarten, Apps und Radführer, ein Verzeichnis der Anbieter von Bett+Bike und vieles mehr. & www.adfc.de 33 FIT SEIN Siegfried Kärle MEI N E TI PPS FÜ R DEN RAD-U RLAU B Fahrrad: Ich nehme immer mein eigenes Rad mit, darauf bin ich eingestellt. Mit der Bahn, außer in ICEs, kann man Fahrräder transportieren, auch Fernbusse bieten Möglichkeiten an. Wer ein Rad mieten muss, sollte sich beim Verleih beraten lassen. Sicherheit: Zwei voneinander unabhängige Bremsen, Klingel, Licht und Reflektoren hinten und vorne sind ein Muss. Den Lenker so einstellen, dass die Arme nicht ganz ausgestreckt sind und der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt ist. Sattelhöhe: Die Ferse sollte bei ausgestrecktem Knie gerade auf dem Pedal stehen. Die Fußspitzen müssen den Boden berühren können. Ausrüstung: Maximal 15 Kilogramm mitnehmen, eher zehn. Meine Gepäckliste auch bei mehrtägigen Touren: Fahrrad- Stauraum: Ob man Koffertaschen bevorzugt oder lieber eine Reisetasche auf dem Gepäckträger ist Geschmackssache – aber 100 Prozent wasserdicht muss alles sein. Ich verstaue die Kleidung zusätzlich noch in wasserdichte Klarsichttaschen mit Reißverschluss. Verpflegung: eine Trinkflasche, ein paar Snacks – ansonsten: Der nächste Kiosk ist nie weit in Deutschland. Bord-Apotheke: Mullbinde, Pflaster, Salbe gegen Muskelkrämpfe, Sprühverband als Minimum. Unterkunft: eindeutig Bett+Bike – das ist ein dichtes Netz von 5.500 Hotels, Pensionen, Jugendherbergen, Naturfreundehäusern und Campingplätzen, die sich besonders auf die Bedürfnisse von Gästen mit Fahrrad einstellen. + AKTIV GEWI N N EN Genießen Sie die Radfahrsaison mit unserem Gewinnspiel! Anzeige Das Gästehaus Steker in Bad Driburg bietet beste Voraussetzungen für einen entspannten Fahrrad-Urlaub: das Naturparadies Teutoburger Wald vor der Haustür, die Bad-Driburg-Therme zum Relaxen, nette Menschen und ein Haus mit einem geschmackvollen Ambiente. Das Essen ist abwechslungsreich, die Küche verwendet regionale Produkte. Besucher übernachten in modernen und großen Zimmern mit einem phantastischen Blick auf eine wunderschöne Natur. 2 Übernachtungen für 2 Personen im Gästehaus Steker in Bad Driburg. Doppelzimmer inklusive Frühstück, 1 x Tageskarte für die Driburg-Therme inklusive Saunawelt pro Person, 1 x Eintritt in die Salzgrotte pro Person, Kurkarte mit Gutscheinheft. Inklusive KKH Reparaturset, das Radfahrern alles bietet, was sie im Falle einer Panne benötigen: Schraubendreher, Innensechskantschlüssel in verschiedenen Größen, Metall-Reifenheber, komplettes Flickzeug und noch so einige Extras mehr. Teilnehmen an unserem Gewinnspiel können Sie unter: & www.kkh.de/aktiv-gewinnspiel An- und Abreise auf eigene Kosten. KKH aktiv + 3/2016 Gesponsert von: Dr. Holiday AG • KKH Wir verlosen: Entspannen im Teutoburger Wald 34 helm, drei Paar Socken, zwei T-Shirts, ein Pullover, vier Unterhosen, zwei Paar Schuhe, eine zweite Hose, zwei Radlerhosen. Was schmutzig ist, kommt in die Handwäsche. Außerdem wichtig: ein Reparaturset. Im Sommer Sonnenschutzcreme und Anti-Mücken-Mittel nicht vergessen! Fotos: privat • adfc • Gästehaus Steke • Hudora • Amazonas • Russell Hobbs Einsteiger: Am besten an einem Wochenende mit schönem Wetter mit einer kurzen Strecke anfangen, die möglichst eben ist. Die ersten Minuten locker einfahren, dann das Tempo langsam erhöhen. So gewöhnt man sich an die körperlichen Beanspruchungen. Nicht überfordern und sich auch Pausen gönnen – es soll Spaß machen. Ältere oder sportlich Ungeübte sollten sich vorher beim Arzt durchchecken lassen. SPIEL & SPASS Heiter bis sonnig: Der Sommer ist da! Warmer Sonnenschein, lange Nachmittage im Garten und selbstgepflücktes Obst: So präsentiert sich der Sommer von seiner schönsten Seite. Wir verlosen bei „Spiel & Spaß“ drei tolle Gewinne für diese Jahreszeit. Machen Sie mit! Anzeige Einfach losrollern Reflektoren an Lenker und Trittbrett sorgen für die nötige Sicherheit. Und passend zur FußballEuropameisterschaft gibt es den Scooter als Special-EMEdition in Schwarz, Rot, Gold und mit vier Weltmeister-Sternen. Leckere Vitamine In den Sommermonaten werden wir reichlich mit köstlichen Früchten verwöhnt. Warum nicht mal selbst einen Saft oder Smoothie daraus machen? Mit dem 3 in 1 Ultimativen Entsafter von Russell Hobbs ist das Entsaften, Auspressen und Mixen kinderleicht. Durch die drei unterunter schiedlichen Aufsätze lassen sich immer wieder neue Kreationen herstellen. So schmecken Vitamine richtig gut! Die Aufsätze sind leicht abnehmbar und können in der Spülmaschine gereinigt werden. & www.russellhobbs.de & www.hudora.de Für die ganze Familie An einem schattigen Plätzchen die Seele baumeln lassen: So lassen sich auch tropische Temperaturen ganz entspannt aushalten. Besonders gut geht das in einer Hängematte wie der Amazonas Paradiso. Auf einer Liege fläche von 250 x 175 cm findet die ganze Familie Platz. 5.000 Fäden wurden hier in Handarbeit verwoben, dadurch ist die Hängematte gleichzeitig stabil und superweich. Gesponsert von: Hudora • Amazonas • Russell Hobbs Sportlich-modern und edel lässt sich der Sommer mit Schwung genießen. Mit dem Scooter Big Wheel RX Pro 205 von Hudora kommen Sie schnell und elegant ans Ziel. Der brandneue Scooter aus leichtem Aluminium hat ein extra-tiefes Trittbrett, das ein komfortableres Fahren ermöglicht. Es gibt sie in sechs Designs, und zu jeder Hängematte gehört eine farblich passende Tragetasche. & www.amazonas.eu + AKTIV GEWI N N EN Wir verlosen: 1 Hudora Scooter Big Wheel RX Pro 205 EM Edition im Wert von ca. 109 Euro. | 1 Hängematte Paradiso von Amazonas Hängematten im Wert von ca. 96,60 Euro. | 1 Mal den 3 in 1 Ultimativen Entsafter von Russell Hobbs im Wert von ca. 160 Euro. Teilnehmen an unseren Gewinnspielen können Sie unter: & www.kkh.de/aktiv-gewinnspiel KKH aktiv + 3/2016 35 FIT SEIN Fitness für F FASZIEN Faszien gelten als „geheimes FitnessOrgan“. Wer das Fasernetzwerk richtig trainiert, macht den Körper fit und geschmeidig. Mehr über Nina Richter erfahren Sie auf: & www.perfect-bodies.com + AKTIV I N FO Exklusive Fitness-Rabatte für KKH Versicherte Wir kooperieren mit Fitness First, einem der führenden Fitness- und Gesundheitsdienstleister mit über 80 Clubs in Deutschland. Als KKH Versicherter profitieren Sie von verschiedenen „Fitness-Rabatten“ oder „Mehrwerten“. Mehr Infos unter: & www.kkh.de/fitnessfirst 36 Fußballprofi Bastian Schweinsteiger schwört darauf ebenso wie US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow: Immer mehr Menschen bringen ihren Körper mit Faszien-Übungen in Form. Mittlerweile bieten zahlreiche Fitness-Studios auch hierzulande spezielle Trainings an, die flexibler, leistungsfähiger und schmerzfrei machen sollen. Wir wollten von Personaltrainerin Nina Richter wissen, was dran ist an dem „Hype“. Frau Richter, sind Dehnübungen und Faszientraining nicht im Prinzip das gleiche? Zunächst muss man unterscheiden zwischen der Massage und dem Training der Faszien. Bei der Massage üben wir mit einem Foamroller (Red.: eine Hartschaumrolle) oder einem kleinen Ball Druck auf spezielle Punkte des Körpers aus, um Verklebungen im Bindegewebe zu lösen. Beim Dehnen ziehen wir dagegen eher statisch an der Muskulatur. Das kann im Zweifel die kleinen Risse, die im Muskel durch Krafttraining entstehen, noch verstär- ken. Zur Regeneration der Muskeln nach dem Training empfehle ich deshalb die Faszienmassage. Wer sich dennoch gerne dehnen möchte, sollte das besser an trainingsfreien Tagen tun. Was ist der Unterschied zu anderen Bewegungsübungen wie Yoga oder Pilates? Das Workout ist bei allen drei Trainingsformen relativ ähnlich, da es sich um funktionelle Ganzkörperübungen handelt. Beim Faszientraining arbeiten wir allerdings mit federnden, schwingenden und dynamischen Bewegungen. Auf diese Weise wird das Fasziennetz, das jeden Muskel und jedes Gelenk unseres Körpers umschließt, am besten mobilisiert. Für wen eignen sich die Massage und das Training? In meinen Augen für jeden. Ob Hochleistungssportler, ambitionierter Freizeitsportler, eine Mutter, die nach der Schwangerschaft wieder fit werden will, oder Senioren. Das Fasziennetz ist KKH aktiv + 3/2016 Fotos: © Blackroll / Sebastian Schöffel • NewMoove Nina Richter, 36, hat bereits neben ihrem Studium der Sportwissenschaften als FitnessTrainerin in Frankfurt gearbeitet und sich fortlaufend spezialisiert, zum Beispiel auf Pilates, Rückenfitness und Muskelkräftigung. Als Personaltrainerin konzentriert sie sich vor allem auf funktionelles, präventives und rehabilitatives Training. Sie hat das Trainingsformat XROLL mit entwickelt, das auch in den Studios des KKH Kooperationspartners Fitness First angeboten wird. asern BITTE NACHMACHEN! 4 ÜBUNGEN ZUR FASZIENMASSAGE Ob zur Lockerung vor oder zum Ausklang nach dem Training: Durch Anspannung der Muskulatur bewegen Sie die Faszienrolle unter Ihrem Körper hin und her und massieren dabei die Faszien besonders beanspruchter Körperregionen. Für jede dieser Übungen empfehlen sich acht bis zehn Wiederholungen. Tipp von Nina Richter: „Wenn eine Übung zu schmerzhaft ist, nehmen Sie etwas Druck weg, indem Sie ein Bein auf dem Boden ablegen. Die Faszienmassage soll wohltuend sein und nicht quälen!“ Stichwort Faszien elementar für unseren Körper. Je gesünder es ist, desto weniger Verletzungen haben wir und desto vitaler fühlen wir uns. Übung 1: Vorderseite Oberschenkel Legen Sie beide Beine auf die Faszienrolle, strecken Sie die Zehen und rollen dann zwischen Knie- und Hüftknochen langsam hin und her. Achten Sie darauf, den Bauch nicht mit zu massieren. Übung 2: Außenseite Oberschenkel Positionieren Sie sich seitlich auf der Faszienrolle und rollen den Oberschenkel entlang bis fast zum Knie. Wichtig ist eine stabile Körperhaltung, spannen Sie deshalb auch die Bauch- und Beckenmuskeln an. Übung 3: Waden Positionieren Sie die Faszienrolle unter der Wade und heben den Po vom Boden ab. Rollen Sie nun die Wade von der Achillessehne bis zur Kniekehle möglichst langsam vor und zurück. Um den Winkel etwas zu verändern, lehnen Sie sich zwischendurch weiter nach links oder rechts. Übung 4: Oberer Rücken Legen Sie sich mit dem Rücken auf die Faszienrolle und verschränken zur Entlastung des Nackens die Hände unter dem Kopf. Rollen Sie nun entlang der Brustwirbelsäule und den Schultern. Diese Übung lässt sich alternativ auch im Stehen an einer Wand ausführen. Bei der in den Abbildungen verwendeten Faszienrolle handelt es sich um die Blackroll Standard. Anzeige Blackroll Worauf sollte man als Anfänger achten? Wie bei jedem Training sollte man den Körper nicht überfordern und ihm Zeit geben, sich an den Reiz anzupassen. Einsteigern empfehle ich deshalb ein bis zwei Tage Pause zwischen den Trainingsund Rolleinheiten einzulegen, damit sich das Fasziennetz regenerieren kann. Das komplette Interview lesen Sie unter: & www.kkh.de/aktivplus KKH aktiv + 3/2016 Die Blackroll ist ein Instrument zur Regeneration und Selbstmassage der Faszien. Abhängig vom Härtegrad und der Oberfläche gibt es sie in den Ausführungen Med, Standard, Groove und Pro. & www.blackroll.de NewMoove Online-Fitnessstudio KKH Versicherte können das Angebot 30 Tage gratis testen und danach bis zu 30 Prozent günstiger trainieren. Über 500 Fitnesskurse warten auf Sie – unter anderem XRoll mit Nina Richter. & www.kkh.de/newmoove + AKTIV GEWI N N EN Für alle, die neugierig auf die Faszienmassage geworden sind, verlosen wir die Blackroll Standard drei Mal. Gewinnen können Sie die Faszienrolle in verschiedenen Farben. Wer sich auch via Internet fit halten will, für den verlosen wir einen dreimonatigen Zugang zum Online-Angebot von NewMoove. Teilnehmen an unseren Gewinnspielen können Sie unter: & www.kkh.de/aktiv-gewinnspiel Gesponsert von: BLACKROLL AG · NewMoove Was sind Faszien? Das bis zu drei Millim eter dicke Fasernetz werk umschließt Muske ln, Sehnen, Organe und Knochen. Bei falsch er Belastung, wenig Bewegung oder Str ess kommt es zu Ve rklebungen der Fasern etze. Das kann zu Ve rspannungen in Gelenken oder im Rücken füh ren. Wozu ist Faszienfitne ss gut? Die zylinderförmige Schaumstoffrolle ma ssiert Beine, Rücken oder Fußsohlen un d schwemmt durch de n Druck auf die Mu skeln die alte Flüssigkeit aus den Faszien. Die s fördert die Durchblu tung und löst Versp annungen im umlieg enden Fasergeweb e. Die verklebten Faszien werden wieder „gl attgebügelt“, das Binde gewebe bleibt elastis ch. Tipp: Fast Food, Sü ßigkeiten und gesüß te Getränke übersäuern das Fasergewebe un d können zu verklebte n Faszien führen. Du rch eine ausgewogene Ernährung mit viel Wasser, vielen Mineralstoffen und Vitaminen kön nen Sie dem entgegenwirken. 37 Zutaten (für 4 Per sonen) Wolfsbarsch mit Rote-Bete-Mango-Salat KOCHEN MIT … Für die Beurre bla nc: 20 0 ml Weißwein 1 TL weiße Pfefferkö rner Lorbeerblatt Salz Pfeffer 20 0 g kalte Butter 3 EL Olivenöl Für den Salat: 1 Rote-Bete-Knolle (vorgegart) 1 vollreife Mango Saft von 1 Zitrone Olivenöl Salz und Pfeffer Für den Fisch: 4 ganz frische Wolfsbarschfilets Salz Pfeffer Zucker Saft und abgerieben e Schale von 1 Bio-Zi trone abgeriebene Schale von 1 Bio-Orange Und sonst noch: Mehl zum Wenden Pflanzenöl zum Frit tieren Schnittlauchröllchen zum Garnieren Steffen Henssler In dieser Ausgabe stellen wir wieder eine kreative Kochidee des bekannten TV-Kochs Steffen Henssler vor. Zur Koch-Show „Grill den Henssler“ auf Vox ist sein gleichnamiges Buch erschienen (GU Verlag 2015, ISBN-13: 978-3833845468, 19,99 Euro), das sein Erfolgsrezept fürs Leben und für die Küche verrät: großes Können, gepaart mit Improvisationstalent, Spontaneität und dem gewissen Etwas, um mit einfachen Zutaten faszinierende Überraschungseffekte zu erzielen. Unser Rezeptvorschlag diesmal: Wolfsbarsch mit Rote-Bete-Mango-Salat. Anzeige Pott Fischbesteck-Set 12-teilig Gesponsert von: mono GmbH Dieses Tafelbesteck ist aus einer Designlinie hervorgegangen, die Hannspeter Pott im Jahr 1992 gemeinsam mit dem Designer Ralph Krämer entwickelte und die aufgrund ihres nachhaltigen Erfolgs kontinuierlich ausgebaut wurde. Eleganz und Ergonomie sind perfekt austariert. Die edlen Oberflächen schmeicheln dem Auge, während die massiven, weich geschwungenen Griffe perfekt in der Hand liegen. Zubereitung: 1. Für die Beurre blanc (red.: weiße Buttersoße) Weißwein mit Pfefferkörnern und Lorbeerblatt in einem Topf aufkochen und offen bei starker Hitze um die Hälfte reduzieren. 2. Für den Salat die Rote Bete schälen, in ganz dünne Scheiben hobeln und auf vier Tellern auffächern. Die Mango schälen, Fruchtfleisch vom Kern schneiden. Fein würfeln und auf dem Carpaccio verteilen. Zitronensaft und Olivenöl über den Salat träufeln, mit Salz und Pfeffer würzen. 3. Die Haut vom Fisch ablösen und beiseite legen. Das Fischfilet schräg in hauchdünne Tranchen schneiden und diese auf dem Salat anrichten. Mit Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker, Zitronensaft und Zitrusschale würzen. 4. Mehl auf einen Teller geben, die Fischhaut darin wenden. Im heißen Öl kross frittieren und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die Weißweinreduktion mit Salz und Pfeffer würzen, Butter und Olivenöl unterziehen. Die Beurre blanc auf den Wolfsbarsch und Salat löffeln, mit Schnittlauchröllchen bestreuen. & www.mono.de/pott-bestecke.html + AKTIV GEWI N N EN Wir verlosen das Pott Fischbesteck-Set 12-teilig im Wert von 480 Euro. Teilnehmen an unserem Gewinnspiel können Sie unter: & www.kkh.de/aktiv-gewinnspiel 38 Laden Sie die Einkaufsliste mithilfe des QR-Codes auf Ihr Handy. KKH aktiv + 3/2016 Fotos: mono GmbH • Gräfe und Unzer/Jan-Peter Westermann GENIESSEN VORZUGS-AKTION – FÜR SIE ALS LESER: Anzeige 5 PRÄMIEN GRATIS*! 2 WIKO Handys 33% Tarif-Rabatt 4" Top s Di char sp fes la y 2 × WIKO Sunny 270 STUNDEN STAND-BY esamt Ihre G arnis: 1) Ersp im Wert von je 79,99 €1) für einmalig 1,– €* Sie sparen 158,98 € 78€ 11, 8 ALL-NET-FLAT 2× WLAN 19,– 99 ANDROID 6.0 ANTI VIRUS 1 MONAT GRATIS je + GRATIS : * GOOGLE Android 7" Tablet-PC im Wert von 149,– €1) €/Monat* statt 29,99 € = 33% RABATT + GRATIS : * FINLUX 32" SMART-TV im Wert von 269,90 €1) SmartTV bietet Zugriff auf eine Vielzahl an Apps Maße mit Fuß: 735 B × 478 H × 175 T Digitaler HD-Triple Tuner für Antennen-, Kabel- u. 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