BAUGESCHICHTE 1 (3) O.Univ-Prof.Mag.Dr. Graefe Rainer
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BAUGESCHICHTE 1 (3) O.Univ-Prof.Mag.Dr. Graefe Rainer
BAUGESCHICHTE 1 (3) O.Univ-Prof.Mag.Dr. Graefe Rainer WS 2008/09 Vorlesung Französische Revolution 1789 Industrielle Revolution 1760-80 . tiefgreifende Änderung – neue Aufgaben zu lösen für Architekten. neue Maschinen beginnen mit Textilindustrie - erste Eisenbrücke | frühe Hangebrücke Architekten arbeiten zuerst eher konservativ, beharren auf alte Architektur Spalt zwischen Bauingeneure und Architekten Historismus: nun sind mehrere Stile möglich (Stilpluralismus), voriges wird aufgelöst, abgelöst von Jugendstil Barock | Klassizismus Formaler Gegensatz – Wiederaufgreifen einfacher klassischer Formen, in der Antike Es kommen neue, exotische Formen – 1800 Versuch einer radikalen Erneuerung der Architektur – Sonderform des Klassizismus Revolutionsarchitektur Revolutionsarchitekten Étienne-Louis Boulleé + Claude-Nicolas Ledoux · Ungewöhnliche, seltsame Architekturideen (zB. Ägyptische Elemente) · Politische Zusammenhänge – keine Architekten den franz. Revolution: Boulleé war Anhänger des Königs, Ledoux später im Gefängnis · Mittel fehlten für große Bauten daher gibt es nur viel tolle Entwürfe ( was gebaut wurde kommt dem Revolutionsmythos nicht gleich) Etienne-Louis Boulleé 17281799 Versuch einer gezielten, radikalen Architektur ; Sonderform des Klassizismus nicht ernst genommen Entwürfe nicht klar erkennbar > Vergangenheit immer mitgenommen Details in der Pyramide > Entwurf für Museum >> 1 Boulleé unterrichtete an einer Ecole traditionelle Bauformen ( Brücken – Straßenbau) und hat später diese Formen dann selbst gebrochen. Kathedrale >> über Fierung Kuppel, Mauern kahl, nackt ; bis auf die Tempelfronten, Säulen für Flächenliederung Inspiriert von anderen > Größe und Nackheit betonen mit Säulen gespiet Wiederholung, Symmetrie um emotional zu packen: Erfurcht, Schauder vor Größe, Einschüchtern | Albert Speer – Kuppelsaal für Reichshauptstadt Ø 250m (Pantheon größte Kuppelkonstruktion) Kugel, Würfel, Pyramide „Körper der formvollsten Symmetrie“ Boulleé auf elementare Werte besinnen – sollen auf Sinne einwirken Auch in antiker Philosophie; göttliche Ordnung des Kosmos | Villa: Addition von Körper, harmonische Proportion, Ordnung der Welt Boulleé: wie wirkt Architekturform auf die Sinne? Sensualismus neue Architekturtheorien weniger um Proportionen und Struktur – mehr Wahrnehmung, subjektiv stereometrische Formen – Grundformen der Natur Bauten sollen Charaktäre haben Revolution richtet sich gegen alte soziale Bezugssysteme deshalb Architektur auch neu zu definieren 1793 Konvent „ Architektur muss durch geometrie erneuert werden“ -monumental –ewige –unveränderliche –kultisch Monument für Newton Doppelter ringförmiger Sockel, Pappeln als Säulenersatz, Größe, im Inneren Sternenhimmel Umkehrung Tag + Nacht bei Tag Sterne sichtbar 2 bei Nacht im Inneren Licht, Ø ca. 150-200m (damals nicht möglich – Realisierbarkeit?!) Macht des Menschen über natur zu demonstieren „Tempel der Natur und Vernunft“ > Natur und Vernunft waren für ihn gleichwertig im Äußeren auf Grundformen zurückgegriffen im Inneren schwer realisierbar Stück Natur, Felsental – wild (Schrecken) Gedanken von Newton weitergeführt Kathedrale von Bordeaux „heiliger Berg“ 1794 Claude-Nicolas Ledoux 1736-1809 wirkt weniger anspruchsvoll, naiver „Haus des Flurwächters“ > „Haus der Erziehung“ >> Kugel in Grube, traditionelle Bauformen brechen Grundidee Kugelhaus im Inneren unpraktisch (Kugel als Abbild des Universums bei Boulleé) Schiffsbrücke >> | „Haus der Holzfäller“ Beruf zu vermitteln „Haus des Reifenmachers“ > | „Haus der Strom/Flussbehörde“ „Haus der Liebe“ Phallus, nur im Grundriss sichtbar moralische Vorstellung: Sexualerziehung – zur Tugend geführt konventionelles Säulenmotiv, geometrisch ausgeprägte Körper, Harmonie, Spiel zusammengestellter Massen nackte Geometrie – revolutionär 3 „Prison d´aix en provence“ Geschlossener Bau - Bunker, starke Reduzierung einzelner Elemente, kleine Wandöffnungen, sparsame kleine Details, Betonung auf größe und Nackheit, nicht fertiggestellt vgl. mit Bau von Perenz Gesimms; überwältigend, Erinnerung an früher Ledoux 1804: Kreis und Quadrat Primärformen Ledoux in Praxis erfolgreicher als Bouleé, auch schon vorher bekannt als Architekt beide vereinigen die einfachen, bloßen Körper Bearbeiten den Einfluss auf menschliche Psyche Stadt für Ledoux, wo Architektur und Natur versöhnt sind (Gartenarchitektur) Salinenstadt Chaux, erweitert zu Kreis – Gartenstadt Idylle einer Stadt >> Säulenhalle > vorne groß, hinten klein; im Inneren Naturfels mit rinnendem Wasser, eigenartige Proportionen Renaissance von Florenz halbkreisförmiger Vorplatz Salzproduktion Ledoux - antike Motive übernommen „Haus des Flurwächters“ | Phillip C. Johnson geb. 1906 „School of Architecture“, Texas (1985) Johnson greift auf Ledoux zurück, Ledoux mehr banal aber auch Neu Paris Zollhäuser ca. 50 aber nicht alle gebaut > Rotonde de la Villete, Zoll-Wachhaus in Paris >> schöne kraftvolle Architektur, Gesamtgeometrie 4 Jean-Jacques Lequeu führte Ideen von Ledoux und Bouleé weiter Kreative Entwürfe, verrückt Kuhstall – nach Süden auf Wiese, Kuh mit Decke für gerade Wände Ausgang aus fürstlichem Jagdgebiet mit Jagdtrophäen -beschäftigt sich auch mit Pyramiden Johann Fischer von Erlach>> 1656-1723 Grundform der ägyptischen Pyramide; flächig, nackt, Kanten „Entwurf einer historischen Architektur“ Ledoux Eisenfabrik > Grabmal >> Geometrische Formen für Bauten> Baumeister Steinert Grabmal des Prinzen Heinrich in Rheinsberg (1802) Peter Speeth 1772-1831 Zuchthaus Würzburg (1810-27) > Sehr breit aber nur wenig tief gebaut, durch Gesimms in Teile gegliedert, wirkt schwer, geschlossen, Tempelfront… 10 Säulen, 10 Gebote 6 Fenster, Löwenkopf und Inschrift Klemtür – sehr eng, Zucht und Abgeschlossenheit Gesimmse teilen durch 3 Friedrich Gilly 1772-1800 deutscher Baumeister Rückkehr zu klaren, natürlichen Formen Entwurf für Theater in Berlin: symmetrisch nach hinten zeichnet nicht das was er sah sondern was er sehen wollte Skizzen und Entwürfe (1797-98) 5 Beginn der Neuzeit – Neuorientirung der Architektur Techniken ändern sich ständig – neue Lösungen, geometrische Formen psychologische Komponente tritt hervor romantische Hinwendung zur Natur – Ursprung - Klassizismus wendet sich der klassischen Vergangenheit zu klassische Formen wurden am öftesten wieder aufgenommen ist eine Architektur, die sich an der Antike und an antike Formen orientiert nach der Renaissance Säule als Größenmaßstab Renaissance –erste Versuche Architektur zu erneuern Säulenordnung „Bäume“ natürlichen Ursprung >> De Chaniuse – Stämme der Architektur „natürliche“ Bauform > Zeichnug von Laugier > Pflanzenbauwerke, Natur zur Einheit „zurück zur Natur“ „Essai sur l´architecture“ | Tempel aus Baumarchitektur zu Steinarchitektur Nikolaikirche >> mitteralterliche Hallenkirche in Leipzig Joh. Friedr. Carl Dauthe 1749-1816 umgebaut (um 1790) von Ideen Laugiers inspiriert „Dschungel in der Kirche“ (vgl. Ägypten) Palmenwald >> Skizzen von Palmensäulen, Stützen von Schinkel > 1670: Ostfassade des Louvre von Claude Berean Gebäude oft mit dder Umgebung verbunden im Barock Im Klassizismus: einfachere Flächen, geometrischer, strenger, Rahmensystem Invalidendom in Paris (1680-91) Jules Hardouin-Mausart (1646-1708) Mischung aus Barock und Klassizismus 3 Kuppeln untereinander – räumliche Wahrnehmungsschwierigkeiten Säulenmotiv der Front auf Zylinder wiederholt, Verbindung von Quader und Zylinder ist raffiniert, Fassade: Verdichtung zur Mitte 6 weitere Beispiele Patheon in Paris von J.-G. Soufflot St. Pauls Kathedrale in London von Christopher Wren Karl Friedrich Schinkel 1781-1841 Schüler von Gilly in der ersten Hälfte des 19. Jhdt war er der bedeutendste Architekt Lehrbuch als Muster für den entwerfenden Architekten beschäftigte sich mit neuen feuerfesten Materialen der Engländer verwendete später auch gotische Formen und Konstruktionen – Strebebogen Fachreferent für Ästhetik (Johann Gottlieb Fichte) vielfältig in Bauaufgaben nach Studium Malerei Panoramen Zauberflöte Bühnenbild Sternenhimmel Kuppelwirkung > Entwurf eines Landhauses in Sizilien, asymmetrisch, in Hügel reingebaut, Lichtaxial ausgedehnte Italienreise röm.griech., Renaissance, auch romanische Bauten, Nutzarchitektur auf dem Lande, erste Villenhäuser mit asymmetrischen Grundriss - organisch Entwurf für Grabmal der Königen Louise (1810) > gotisch, Innenraum Netzgewölbe – Palmen, unterschiedliche Stile Mittelalterlicher Dom am Fluss, gotisch – „typisch deutsch“ Bezug Landschaft und Berg nicht real > (Napoleon in Europa – „National ausgerichtete Romantik“) | Blick in Griechenlands Blüte, geheimer Oberbaurat beschränkt sich auf antike Kultur – Ideal der Jugendzeit nach Wiener Kongress – politische Resignation Bauaufträge für Schinkel von Adel – Freiheit der kleinen Leute zurückgedrängt Skizze in Reisebuch > Silhoutte am Flussufer, Manchester 1826 ungehöre Baumassen, ohne Figur, roter Backstein | Liverpool – nackt, nüchtern, Säulenmotiv studiert Bauweisen: Backstein, Guseisen Neue Wache in Berlin (1816) > kleiner monumentaler kräftiger Bau, bezieht Baumreihen ein – grüner Riegel - Isolation kubischer geschlossener Bau, dorische Säulen im Gegensatz zu Ecken 7 4 Eckpfeiler leicht abgesetzt = Pylone (vgl. röm.) griechische Front Rückseite statt Säulen nur Pfeiler Neugestaltung mit Skulptur Schauspielhaus (1818-21) Berlin Umgang mit Wand, nur Dekoration inspiriert von Florenz Mauerarchitektur Palazzo Pitti/ Strozzi (Frührenaissance) >> Entwurf Schauspielhaus > klassizistischer Bau Vorderfront wird für alle Seiten übernommen, wird zum Hauptmotiv des ganzen Gebäudes Eisen, Glas bieten neue Konstruktionsmöglicheiten Wiederspruch Form und Funkion- Konstruktiver Ilusionismus Kräftig tragendes Gerüst (scheint Skelett zu sein) Fassade durch Fenster stark gegliedert Haupteingang unter der Treppe Altes Museum (1822-28) Berlin 1822 Entwurf – 10 Jahre später fertig stark flächenbetont – Kasten, Säulenreihe von Ecke zu Ecke Beleuchtungsverhältnisse und Raumverhältnisse Kunsttempel – Kunstschätze des preuß. Hofes, Zugang für Bevölkerung (eines der ersten öff. Museen) horizontal und vertikal gegliedert korinthische Säulen: geschlossene Front Lage vor Berliner Schloss; städtebaulich geplant Paradefront, neuartig durch Säulen offen, oben Adler Säulen von Innen Verglasung neu Zugang durch Treppe ständig neue Eindrücke 8 vor Krieg und danach >> war im Krieg ausgebrannt Schloss wurde gesprengt > Diskussion über Wiederaufbau Kunststoffplanen dafür Plan >> Tempel zitiert für antike Skulpturen,2 Innenhöfe für Oberlicht Kuppelraum > hell, Kuppel durch Kubus verdeckt soll von außen nicht sichtbar sein greift über 2 Geschosse Skizze der Räume > Säulen nur für Gestaltung nicht für Konstruktion außen: Klarheit, einfach, monumental innen: durch wenige Mittel (schönen Geländer…) spannender Raum war Schinkels berühmtester Bau Nikolaikirche (1830-49) Potsdam Streit um Kuppel, König wollte keine, Kronprinz schon – daher erst später gebaut Kuppel nach Schinkels Tod, Stahl, auf Rollen (!) nur Vertikalkräfte, um Horizontalkräfte zu verpuffen zu lassen und Wärmedehnung auszugleichen– Bewegungselemte aus Maschinenbau abgesägte Tempelfront; Rundbogenfenster, Kreuzgewölbe schlechter Untergrund – Keile in Fugen halbrunde Fenster, hohe Bögen Stadtkontext von damals nicht mehr vorhanden (Krieg) > Neuer Pavillon (1826-28) Berlin – Charlottenburg Sommerhaus, Kronprinz Wilhelm IV Auftraggeber – Erinnerung an Italienreise (italienische Landhäuser, griech. dorischem Portikus zu Gärten hin) in Tradition Paladios gebaut klein 18x16,5m , 2 Stockwerke, Wüfel, zarter Balkon asymmetrische, romantische Anlage,oben „flach“ 9 feine Details rundherum 4 Loggien auf allen Seiten, 2 mit 2 ohne Säulen > 4 geschlossene Räume Bruch mit Erwartungen- simpel für König, bescheiden feinstes Mas an Proportionen Loggien deuten nicht auf das Innere hin, nur Verbindungen hat einen Brunnen in der Mitte erhöhter Mittelbau Bauvolumen – Freiplätze, Baukörper mit Natur im Einklang Zeltzimmer pompeian. Stil>> | röm.Bäder Potsdam >> (1834-40) von Innen nach Außen geplant > Grundriss, mit Tempelchen romantische Seite wendet sich gegen Symmetrie Charlottenhofgarten (1826-28) Potsdam Bauakademie (1831-36) Berlin aus Industrialisierung heraus gegenüber von Schloss (Zentrum) Pfeiler tragen,Relief zurückhaltend 4 Geschosse (EG Geschäfte, darüber Räume der Bauschule) kubischer Bau (vgl. engl. Fabriksbau) sehr funktionell, schlichter Stil Pfeiler nach oben in schmäler 10 Ziegelbau, Druckkonstruktion mit Innenhof, Säulensystem innen innen nicht so symmetrisch gleichmäßiges Rastersystem erster Ansatz der Skelettbauweise Gitter, Formsteine – feine Detail außen mit Pilastern Pfeilerstreifen mit Bögen verspannt Markieren System von tragbaren Pfeilern brannte aus – Steine geklaut feine Details auch am Türrahmen nur noch mehr ein Eck in Originalzustand Plakate für Wiederaufbau > Entwurf eines Kaufhaus (1827) hufeisenförmiger Bau gaukelt Skelettkonstruktion vor – Ziegelbau Zeltkonstruktion – Stoffwechsel (Tuch Metall) Form wichtig aber nicht in Konstruktion Konstruktion inszeniert Leo von Klenze 1784-1864 Studierte bei Gilly . Weggefährte von Schinkel Selbstkritisch, unterschiedliche Mittel der Architektur, hart arbeitend, skrupellos in Bayern . Aufträge vom König, geadelt 1833 orientiert an Antike: moderne Lösung röm. griech. Renaissance Klenze in Münche vgl. Schinkel in Berlin Klenze keine soziale Bauten (nicht wie bei Schinkel) Ludwigstr. 1200m lang Versuch München als moderne Großstadt Theatina Kirche – Altstadt/ erweiterung der Wohnstr. nicht im Sinne von Klenze Rechtwinklig, große Volumen 11 Königsbau (1832) München Vorbilder PalazzoPitti/Kolloseum Säulenordnung darauf gebügelt flaches feines Bauwerk rießige Fassade Grundriss innen unregelmäßig Außen – Innen Kontrast Nähe zu historischen Vorbildern Glyptothek (1834) München für antike Skulpturensammlung röm. griech. Renaissance Entwürfe >> quadr. Grundform, an röm. Antike orientiert – Nischen > Bauformen verschmilzen ineinander, in Marmor gebaut Inneren röm. festlich mit doppelter Säulenreihe Fensterlosigkeit der Fassade Alte Pinakothek (1836) München Gemäldegalerie, 900 Gemälde sichtbar (von 8500) seine Vorstellung moderner Architektur; verschmelzung von Antike und Renaissance länglicher Block, Unterkeller, beheizbar, Scheineingang, Südseite langer Gang, Obergeschoss Ausstellung Funktion vs. Form Grundriss >> sehr funktionell – Oberlicht 25 Fensterachsen wurde schwer beschädigt Restauriert von Döllgast -hat Scheineingang verändernt -nur Rohform, nicht Details -Treppe zur Diskussion Funtion sehr gut, Form schwierig 12 Friedrich von Gärtner 1792-1847 plante mehr öffentliche Bauten als Klenze Bayrische Staatsbibliothek in München (1840) Schwierige Aufgabenstellung vom König: nicht zu teuer etc. – Langeweile mühsame Entwurfsarbeiten 150m lang, horizontale Linien, Rundfenster, Ziegelwerk (vgl. Florenz) reduziert, einfach Eingang einfach Lichtführung oben Bibliothek, unten Archiv Skulpturen bei Treppenanlage 3 Bögen zum Eingang rießiges Treppenhaus >> Kontrast zu Außen Marmorsäule Rundbogenfenster nüchtern aber schön eleganter Entwurf Berfreiungshalle Kielheim Spektakulär in Landschaft Mehrstufige Terrasse 59m hoch ø 55m Kuppel, 18 Nischen mit flachen Bögen, Säulengalerie, beflügelte Siegesgöttinen Bronzeschildern Gärtner stirbt – Klenze ändert Pläne total England Um 1700 bürgerliche Wohnbebauung von Spekulanten Reihenhäuser – Siedlungsplanung „terraces“ – von Terrasse wegen unterschiedlichen Niveaus (two up two down) Grundeinteilung simple und klar Einzelwohnungen sind einfach und qualitätsvoll Versuche von Abwechslung, haltbar verschiedene Fassaden, Fensterdetails 13 ganze Stadtteile geplant – Abwechslung durch „squares“ begrünte Flächen, privat . Barth John Wood Stadtpläne Reihenhäuser in Kreis –Grün in der Mitte, Anschein eines Palastes, gutgestaltelte Reihung (vgl. Kolloseum) >> feine Details > gewaltige Anlagen; Königl. Halbmond – Öffnung in Landschaft ständige Wiederholungen Versuche Monotonie zu brechen durch unregelmäßige Welle John Nash 1792-1847 in London Stadt Reihenhäuser palastartig Fassaden in der Straße > Stuckfassaden (eher billig) monumental Regent´s Park von beschieden zu palastartig vorne hui – hinten pfui (Queen Anne front – Mary Anne back) Rund am Rand, Säulen, Wiederholungen Chester Terrace (1825) Cumberland Terrace (1826) Park Crescent (1812) Straße bis Stadtzentrum Kontrast früher und heute Regent Street Verändert im 20. Jahrhundert 14 All Souls in London (1824) Übersetzt ein gotisches Motiv in eine klassizistische Fomsprache Rundbau Kirche, schlanker Turm Versuch Gelenk zu bilden durch Säulen und Turm Inneren warme Töne ruhig, Säulen klassisch ungewöhnlich Gartenanlagen Architektur passt sich den Gärten an Stilmischung beginnt in Gärten: Renaissance > regelmäßig, Kreuzform, geht auf Antke zurück, traditionell europäisch, architektonisch Pflanzen in Form gebracht Barock ganz Europa architektonisch Pflanzen geometrisch in Form gebracht zB. Karlsruhe > Garten als Vorsaal des Schlosses Fortsetzung des arch. Innenraumes zB. Laubengang in Schwätzingen> 15 Gartenteile arch. Beschrieben, Architektur in Grün verlängert und ergänzt Schlossbau löst Übergange zu Natur auf aber Garten stark getrennt von wilder, unregulierter Natur klare Differenzierung zwischen Grundbereiche vermittelt eine Illusion von Natur später Barock zB Lustgarten in Würzburg | in Detail, eingefasst, enger Raum, Bauwerke eingeflochten, verschiedenen Nützungen / Stile Anspielung auf Natur (zB auch China…) kuriose Sammlung von allen Stilen und Epochen – Stilpluranismus (beginnt mit Fischer von Erlach „Entwürfe der Welt“ Zitate) in Musterbücher teppichartige Flächen englischer Garten neue Gartenkunst in England natürliche Umgebung wird neu erfahren – Antur wird nicht mehr beherrscht, man will, dass es unberürht aussieht Alexander Pope 1688-1744 Gartenanlage in Twickenham; England (seit 1720) unbeschmähte Natur, Wege, Hügel, Haus – alles scheinbar zufällig, unregelmäßig, nichts symmetrischbis auf das Haus (!) nichts zugeschnitten Pope schreibt Regeln/ Wegweiser - Kontrast - Überraschungen - Illusion beliebiges Stück Natur soll weitergehen neue Formen von Wegen, organisch, Fülle von Eindrücken, unregelmäßige Formen (Jugendstil) Antoine Richard anglo-chinesischer Garten in Versailles um 1780 Kontrast zu Petit Trianon (strenger Barock) China Gärten: willkürlich – inspiriert von englischen Garten Schlangenlinien/ Wellenform sehr beliebt weil natürlich (Bäche nachahmen) Richard Mique 1728-94 „Hameau“ Dörfchen in Versailles > für Marie Antoinette gebaut, naturnahes, unschuldiges, ländliche Idylle, man spielte Landwirt, Freuden des Landlebens; unregelmäßige Bauernhäuser, denen man nicht ansieht, dass sie so geplant wurden, 1780 englische Gartenkultur verbreitete sich in ganz Europa man will malerischen Wildwuchs erzeugen clumbs: geschlossene Baumgruppen auf Rasenflächen man modelliert Bodenflächen, unerwünschte Ausblicke mit Gehölz verdeckt Fürst von Pückler-Muskau 1785-1871 Park Muskau in Deutschland >> englischer Garten Wasserläufe, Seeteiche, Hügel Landschaftskompositionen bezogen aus Malerei > natürliche Bilder, gerahmte Ausblicke kunstvolle Umformung vgl. Barock 16 bemüht um malerischen Wildwuchs Rosseau „nirgends die Einwirkung von Kultur“ Anordnung der Bäume usw genau geplant negativ/ positiv Bsp. > Flächen genau modelliert > Wege, Bachläufe zB. in Berlin Muster, Park, Grabhügel wie man Gärten anlegt, Grenzgraben – weil Abgrenzung versteckt Ernst Alban Dampfmaschine 1840 Hintergrund Industrialisierung in England (Schafe + Holz) entsteht englische Landschaft, hügelig, für Werkanlagen Landschaft wird künstlich überhüllt Stimmungslandschaften – Paradies Neues Verhältnis zur Natur (früher Schrecken, bedrohlich) unberührte Natur wird entdeckt als Reiseziel 1788 erste Bergbesteigung, Mont Blanc etc. Humphrey Repton 1752-1818 Schrift „Sketches and Hints on Landscape Gardening“ 1794 > Abwechslung und Überraschung sehr wichtig Neues Interesse Pflanzensammlungen (wissenschaftlich) viele ausländische Pflanzen Garten als Gesamtkunstwerk Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorff 1736-1800 Gebäude liegen nie zufällig in Garten verstreut Wörlitzer Park früheste engl. Garten in Deutschland rein natürlicher Stil, große Wasserflächen, umfassende Wege, Nischen und Durchblicke Hauptziel: Veränderung des Bodens, Bäume zu Bildern konstruieren über Wasserwege bewegen verschiedene Methoden: 1.Vielzahl an Brücken: chinesisch > | Sonnenbrücke Eiserne Brücke (Nachbildung der ersten Eisenbrücke) Kettenhängebrücke wilder Stein 17 2.Boote > neue Technologien entstehen Abfolge von Garten und Architektur zu Fuß oder zu Wasser Schloß Wörlitz 1769-73 Prinzip der Verdoppelung Rechteckiger Grundriss einfach, klassisch, monumental Rückseite,einfach klar, Ausblick > >> Adel versucht demokratisch zu sein „Haus“ öffentliche Anlage auch Küchengebäude - Aussicht Venustempel >> Rosseau- Insel 1782 > wurde nachgeahmt |Anlage Italienreise nachempfunden Insel Stein mit Vesuv und Villa Hamilton >> Felsen, Grotte, Vulkan Landhaus – Erinnerung an Sir William Hamilton in Italien Floratempel > Blumentheater Blick engl. Haus 2 wichtige Sakralbauten in Wörlitz >> Durchblick auf Kirche und Synagoge > soll Eintracht symbolisieren · Synagoge – klassizistisch Georg Christoph Hesekiel · Dorfkirche neugotischer Umbau seit 1805 18 Gotisches Haus 1773-74 Erweiterung 1785-86 und 1811-13 Spätgotik ( venedisch), Museum, Stuck und Bleck, feine Details 40 Jahre später Vollendung mit Ziegel Neobarock Fernblicke – Blickpunkte von Sichtachsen des Gartens 2 verschiedene Fassaden Mischung von Feinarchitektur und Garten viele erhöhte Aussichtsterrasen Naturfrömmigkeit – Einsiedler sollen vermitteln künstliche Ruinen nachgebaut eigene Vergänglichkeit zu demonstrieren röm. Tempel angelegt mit großem Aufwand exotische Formen Stilvielfalt (gotisch, hölland., chin., russ., röm., Schweiz, …) Johann Gottlieb Bendel Schloß Pfaueninsel bei Berlin 1796 Holzbrücke Buschkabinett > Sehnsucht nach unberührter ferner Natur Südseeinsulaner, Schwarze, Zwerge, Riese wurden angesiedelt John Nash 1752-1835 hat außerhalb der Stadt freier gebaut Royal Pavillon in Brighton, England 1815 verschiedene Stile gotisch, indisch, islamistisch … exotische nicht europäische Architektur Zwiebelkuppeln, Türmchen … war schlecht fundiert , Eisenkonstruktionen in Bauten eingebaut >> chinesischer Salon nicht Original Innen: Kontraste, Überraschungen, Möbel aus Bambus, Gaslampen in Blütenform – neu! Kronleuchter | ersten Eisenstützen in Küchenraum > gigantischer Bau viel Kritik von Öffentlichkeit 19 Ludwig Persius 1803-1845 Pumpenhaus in Potsdam (1842) Wasser dorthin gepumpt, Funktion von Schornstein verdeckt, Form einer Moschee von Fürst so gewollt orientalische Motive Inneren Dampfmaschine 80PS orientalische Ausstattung auch bei Technik, Maschinen architektonisch verziert – dor. Säule Martin Hammitzsch Zigarettenfabrik Yenidze in Dresden 1910 >> Architektur als Reklame, Kuppel aus Glas Karl und Julius Mayreder Insektenpulverfabrik Wien 1890 > Form persischer Moschee Eduard Knoblauch und Friedrich August Stüler 1800-65 Neue Synagoge in Berlin (1859-66) > nach Aufklärung neue Möglichkeiten – islamistischen Bauformen, moderne Konstruktionen Verwendung islam. Stile aus Verlegenheit vgl. andere Gründe neue Stile werden gesucht – alle historischen Stile werden realisiert Klassizismus – Gotisch/ Neugotisch –Rundbögen neue soziale Funktion, neue Baustoffe, neue Technologie, Stilfrage Neugotik Historisierend (Stephansdom>>) konkurriert mit Klassizismus aber auch Gemeinsamkeiten zum Ursrung zurückkehrend, natürliche Theorien: - Astformen Ulmer Münster > Spitzbögen aus Bäumen - Waldtheorie – in Gotik versucht (Goethe) >> Astformen Liebfrauenmünster in Ingoldstadt > (Straßburger Münster) 20 James Hall >>> Gotische Urkirche (1813) aus Eschenpfosten und Weidenruten Versuchsbauten einzelne Bauformen treiben – Krabben (Blätterarchitektur) >> Kreuzgewölbe > Karl Friedrich Schinkel 1781-1841 Mausoleum – Pamenformen Unerschiede Innen und Außen Würfel mit stark betonter Horiontalen, gotischer Hallenraum in klassizistischen Würfel „aufnehmen und fortbilden“ Gotik durchläutern und reinigen für Gegenwart aufpeppen Friedrichwerdersche Kirche, Berlin 1824 > >> Mittelalterlich, 2 verschiedene Baustile – Kuppelreihung gotisch heller Innenraum, Box mit 2 Türmen, nach dem Krieg restauriert, Backsteinbau, leichte sparsame Bauweise, Kronprinz wollte mittelalterlichen Bau, warme Farbtöne Innen, Sternengewölbe, heller natursteinerne Pfeiler, hellem Holz Horizontale, einheitlich schön geschlossen, flaches Dach = ungotisch von Außen, wichtige Wahl des Materials, feine Ziegel (auch bei Bauakademie) qualitätvoll und preiswert, werkgerechte Ausführung - Handarbeit neues Verhältnis zum Material, Perfektion im Detail „gebremste Gotik“ Mailänder Dom – mitten im Stadtzentrum >> Bei Schinkel wird der Dom herausgenommen, frei, mitten in Natur, neu interpretiert Entwurfzeichnungen Berliner Dom 1815, 2 verschiedene Türme/Kuppel, Horizontale, steht auf Sockel – abgehoben von der Stadt, Denkmal um Sieg über Napoleon zu demonstrieren. 21 Denkmal auf dem Kreuberg, Berlin (1821) auf Berg in 40m Höhe, 19m hoch aus Guseisen, Formen kopiert, später auf 8m hochgehoben, beluchtet und Wasserfall, Nationalstolz Entwurf einer Schloßkirche Horizontal, auf Sockel, Zentralraum, großartig, Licht, Entwürfe von Außen und Innen Vorstellung von Natürlichkeit, Verbindung von Form und Konstruktion, neue Möglichkeiten der Technik Neugotik: Architekten sanieren alte Bauten - werden dadurch beeinflusst für neue Entwürfe Vollendung des Kölner Doms 1842Stich der Stadt >> 1248-1560 an Dom gebaut, teilweise fertig, größter gotischer Bau auf deutschem Boden, Symbol neuen Reiches, Lücken gefüllt viele Entwürfe (auch Schinkel) Georg Noller fand Originalriss bei Gastwirt, zweite Hälfte in Paris gefunden; 4x1m größte mittelalterliche Masszeichnung Nach 600 Jahren realisiert Vincenz Statz Kölner Dom Gemälde „und fertig wird er doch“ >> beide Türme 160m hoch (in Ulm höchster Steinturm) Schinkel für Weiterbau Erkenntnis der Gotik ist franz. – Preussen (luther.) Dom wird fertig gebaut um Katholiken zu besänftigen, Karikatur: Kritik an preuß. Herrschaft, seit Wiener Kongress Österr.+Preußen Machtdemonstration Statik musste neu erlernt werden Kran, neue Anlagen Perfektion in der Fassade Innere Ausbau dauerte noch Jahre unter dt. Kaiser Wiederentdeckung der Gotik des Mittelalters. 22 Heinrich Hübsch 1795-1863 Romantiker der Architektur „In welchem Stile sollen wir bauen“ Westfront des Speyerer Doms (1854-58) riesige Anlage mit vielen Türmen, Teil zerstört, man sucht nach Lösungen, Wettbewerb, Sohn eines berühmten Architekten gewinnt: Neumann, modernen Lösung, wurde abgerissen, Hübsch baut besser, romanischer (> u-r) Zeichnung aus 17. Jahrhundert, Unterschiede zu Neubau Wechsel von rotem zu hellem Sandstein Kalte Front Inneren - bayr. König bemalt romanisch/barock Fassade perfekte Details Hübsch: Romantiker, Konstruktionsprinzip mit Hängemodellen (Zug) von Robert Hook (auch schon bei Gaudi und in Ägypten Fatti) > >> 23 kleiner Bau – Entwurf Drucklinien in Säulen, Belastungsversuche, Reihe von Gebäuden mit Hängekonstruktionen Kirche in Karlsruhe-Bulach (1837) Stilfrage: bayr. König 1850 „Maximilianstil“ Wettbewerb mit 17 Architekten Ergebnis: Gemisch aus verschiedenen Stilen Eisen im Brückenbau Eisen als Baumaterial nicht neu In Gewölben oder Balken (in Florenz zur Renaissance…) Eisen früher sehr teuer – jetzt in großen Mengen verfügbar (Paris Vorhalle Schmiedebewährung 18.Jhdt Subkonstruktion) Industrialisierung: 1737 Koksofen hergestellt 1814 erste Lokomotive 1835 in Nürnberg Eisenbahn Beginn Trennung Bauingenieur und Architekt neues Verständnis des Bauwerkes und Aufbau/ Kräfte früher aus Gefühl heraus, jetzt neue technische Möglichkeiten für Konstruktionen Brückenbau führend: Robert Stephenson 1803 - 1859 Britannia Bridge England 1846-50 500m lang, nur für Eisenbahn, Kastenform, neue Bauweise – Gewicht, Metallplatten genietet, schlichte Form, oben Löcher für Vorsichtsmaßnahme = Hilfskonstruktion für Statik (Unsicherheit) 1950 Stahlträger erneuert 24 Hängebrücken schon aus Lianen in Peru >> im Himalaya Zugkraft > Material sparendes Bauen Form nicht manipulierbar (steil – mehr Eisen, flach – stärkere Horizontalkräfte) weiche Konstruktion, Gefahr der Verformung (gegenspannen, unterspannen, Hänger verteilt) erste Hängebrücke 1815 in Europa, England (in Amerika schon früher) Thomas Telford 1757 – 1834 Hängebrücke von Menai, England (1819-1826) Hängebrücke von Conway Castle, England (1822-26) 180m Spannweite Flachstreben gelenkig verbunden, heute als Fußgängerbrücke belassen, gleiche Konstruktion, Originalketten dahinter Burgtürme gebaut – angepasst an Burg daneben Konflikt zwischen alt und neu Isambard K. Brunel 1769 – 1849 Clifton Bridge, England (1836-53) sehr leicht, flach Pfeilerform, große Podeste Aufbau- von ägyptischem Tempel Parabelform in Budapest Eisenkonstruktion > Mischbau Böden steife Konstruktion um Verformungen zu verhindern ausgesteiftes Hängewerk Einbeziehung der Architekten zB. auch bei Reichsautobahn 25 John A. Roebling 1806- 69 aus Deutschland in die USA ausgewandert Niagara Railway Bridge (1853-55) in der Nähe von den Niagara Fällen nach unten abgespannt und räumlich auch flächenförmige Abhängungen elegante, schöne Konstruktion 250m Spannweite unten Fußgänger oben Eisenbahn Brooklyn Bridge New York (1883 vollendet) 486m Spannweite Konstruktion schwierig – langsam vorschieben (bis heute üblich) Problem der Verformung (vgl. Golden Gate Bridge San Francisco) flacher Bau „not walk close together“ Unsicherheit größte Problem: Fundierung der Pfeiler von unten abgegraben + absetzen lassen Arbeit Lebensgefährlich (Druck) Roeblings Vater selbst schwer krank technischer Fortschritt Verbindung der Ufer (auch in anderen Städten) Vorraussetzung Eisen und Stahl zu Verfügung Entwicklungen neuer Baukonstruktionen Friedrich Schnirch 1790-1868 in Wien 1824 Erfinder der Hängekettendachkonstruktion > Erstes Eisenhängedach in Banska Bystrica (Neusohl) Slowakei (1826) Jakon Ignaz Hittdorf 1792-1867 Panorama mit Hängedach, Paris (1839) Rundgemälde, Fensterbank Hängedachkonstruktion über Stützen verankert in der Wand 26 Pendelstütze neue Erfindung – Verhinderung der Biegekräfte bewegliche Gelenke er führt Konstruktion vor für Betrachter >> er versucht Architektur zu malen Frei Otto deutscher Pavillon in Montreal, Zeltbau > Iwan Petrowitsch Kulibin Brücke über die Newa in St. Petersburg (Entw. 1776) 300m Spannweite, aus Holz bogenförmige Träger – komplizierte Konstruktion Flächentragwerk Holznetz – Statik, Belastungsversuche Abraham Darby und John Wilkinson Eiserne Bogenbrücke in Coalbrookdale, England (1779) erste Eisenbrücke der Welt 30m Spannweite Guseisen – hart, haltbar, Druck, schwer Schmiedeeisen auf Zug und Druck beanspruchbar Bögen mit Abstandshalter, Eselsbrücke, Zwickel mit Ringen merkwürdige Lösungen (Holzbau) viele Details Gesamtbau vom Steinbau übernommen Thomas Telford 1757-1834 Eiserne Bogenbrücke in London (Entwurf 1801) Druck beanspruchbar, flach, durchbrochene gusseiserne Platten Konstruktion 200m Spannweite | vereinfachte Version realisiert Beispiele > in Dublin aus Guseisen | von Eiffel mit runden Pfeilern 27 Etzel Diana-Bad in Wien (1843) Dachkonstruktion, Spannweite 70m gusseiserne Bogenträger aus 5 Teilstücken darauf hölzerne Konstruktion, von unten Zugkonstruktion, eingeschobene Pfeiler, durchbrochene Platten aus Guseisen Nachteil: spröde, großes Gewicht Kirche in St. Petersburg abgeschuat von Montferrand Bogenform von Stein, versteckt unter Holz > Auguste Richard de Montferrand 1786-1858 Isaaks-Kathedrale in St.Petersburg Innen gusseiserne Rippen, außen Kuppelattrappe leichte Guseisenkonstruktion Streben zwischen den Kuppeln Blechwannen für Kondenswasser Bohlenträger , Brettstücke und Keile > > Delong ? von ländlichen Bauten Kornhalle in Paris > Georg Moller 1784-1852 Gitterkuppel über Vierungsturm des Mainzer Doms (1828) Netz aus Bögen und Ringen W.H. Barlow und R.M. Ordish Bahnhofshalle St.Pancras Station, London (1866-68) 30m Höhe – 300m Spannweite gotische Formen vor kurzem renoviert 28 Hübsch >> Zugelemente bei Träger Gitterträger mit Druckstab Eckpavillons Eiffel |Westbahnhof in Budapest nur vertikale Lasten außen Segmentbögen und Glasfassade Camille Polonceau Dachbinder (sogen. Polonceau-Binder) in den 30er Jahren des 19.Jhdt Polonceaus Konstruktionsprinzip definierte die hölzernen Dachsparren als »unterspannte Träger«; die beiden außenliegenden Enden der Sparren eines Satteldaches verband ein Zugband aus Schmiedeeisen. Als Druckglieder dienten Stützen aus Gusseisen 1617 erste Darstellung eines linsenförmigen gespreizten Trägers bei Faustus Verantius >> 1825 Stephenson | Georg L.Fr. Laves 1789-1864 Fischbauchträger (1834) > Lavesträger , nur nach unten Vertikalkräfte Hannover mit X Druckstäben >> | für Scheune verschieden Formen des Lavesträger > I. K. Brunel Royal Albert /Brunel Bridge 1859 merkwürdiger Anschluss Hamburger Elbebrücke > nach Brunel System 1877 Fahrbahn unten heute Linsenform nicht mehr benützt da schlecht berechenbar und mit modernen Baukonstruktionen schwierig zu vereinbaren 29 Glas und Eisen als Baustoff Im 19.Jhdt. viele neue Materialien früher Eisen sehr teuer, Glas sehr wertvoll, wurde verbunden mit Steinkonstruktionen in Kirchen wie zB. Aachener Dom > neue Produktionsmethoden: Glas in Massen in England in Gewächshäusern (auch für Feste genutzt) gekrümmte Träger, große Raumhöhen, dünne filigrane Gitterkonstruktionen, zunächst Holz dann Eisen John Claude Loudon 1783-1843 Gewächshäuser seit ca. 1825 bewusst dünne Glashaut als Tragfläche Form verzweigt auch Wintergärten in Paris 100 x 40m 7000-8000 Menschen Pfaueninsel Illusion des Freien Palmenhaus vergitterte Scheiben Blattstruktur dünne Scheiben Loudon 1823 Entwürfe für Gewächshäuser riesige Raumhöhen, darin engl. Garten; Zoo, … Utopie einer künstlichen Landschaft (vgl. Frey Otto) Traum unberührte Natur zu sich zu holen Heinrich II 1869 Dach bei Münchner Residenz > Becken Kiosk … Grundriss engl. Garten, Teich Architekt August von Voit (Münchner Glaspalast) Nach Tot abgerissen 1. Weltausstellung 1851 in London Glas und Eisen im Ausstellungsbau Sir Joseph Paxton 1803 – 1865 Kristallpalast London 1850 Jänner: engl. Hof Ausstellungskommission gründet Baukomitee, im Hyde Park, internationaler Wettbewerb Mai 245 Entwürfe aber keiner gebaut 30 1. Preis Thurner Kuppel, Längsschiffe, 5schiffig Oberlichter > Juni: eigenes Projekt, 61m hohe Kuppel, riesige Anlage, Öffentlichkeit dagegen, zu hohe Kosten Gleichzeitig Gärtner Paxton, beschäftigt sich mit Glaskonstruktionen Skizze für neuen Kristallpalast Juli: radikaler, nüchterner, simpler Entwurf, gleiche Elemente, dieses Projekt sehr beliebt Fox & Henderson Eisenfirma zusammen mit Paxton nach 1 Woche erstellt, 2 Wochen später Vertrag mit nur kleinen Veränderungen, abgerundetes Dach, höher für Bäume September: 1. Säule aufgestellt, nur 9 Monate Bauzeit 1851 1.Mai Eröffnung unglaubliche Leistung geringer Materialaufwand, völlig neue Bauanforderungen konstruktives, flexibles System 92000 m² (auch Holz und Stein im Fundament) Wiederholung der Elemente Tragendes Gerüst, Nietentechnik Fertigbauteile, demontierbar Gebäude aus einem Raummodul aufgebaut Grundmaß damals größte mögliche Glasplatte 50x10 Zoll Glas geblasen, auf Blech gerollt, geglättet großes räumliches Volumen „1851“ Fuß lang ca. 560m, 124m breit Mittelschiff lief durch, 22m Höhe Bausystem; alles gegossen daher kein Problem, kompliziert Regenwasserableitung – gutes Entwässerungssystem System mit komplizierten Details bei Blick in die Quertonne sind die erhaltenen Bäume sichtbar hölzerne Balken mit Holung Kondenswasser abgeführt alles sehr gewaltig, sehr groß riesiger Materialbedarf gedeckt durch neue Maschinen (Dampfmaschine, Triebriemen,…) Montage durchdacht, von Mitte nach Außen ca. 200 Einheiten Teile leicht, schnell montierbar 31 Skelettbau, Bögen für das Querschiff Verschiedene Tests der Haltbarkeit Wiederaufbau in Sydenham in London Lewish Längsschiff und Kuppel viele Raffinessen zB. Ferngesteuerte Lüftungsklappen im Innenraum vollkommen neuer Eindruck große Mühe bei Farbgebung Owen Jones gelb-blau-rot 5:3:8 viele Details auch in Struktur völlig neue Raumgrenzen, feines Netzwerk große Begeisterung Gottfried Semper: Kritiker magere Eisen/Glaskonstruktion je dünner desto besser viele Kritiker der neuen Möglichkeiten konstruktives Wagnis 1:1 Versuche bei Bauten, nicht sicher, Probleme bei Wiederaufbau (Wärmedehnung…) „Unwissenheit ist manchmal ein Segen“ Robert Mathea 1889 Jubiläum 100 Jahre französische Revolution Paris Weltausstellung Eiffelturm und Maschinenhalle Ing. Victor Contamin 1840-98 und Arch. Charles Dutert 1845-1906 Maschinenhalle in Paris, 1889 riesige Spannweiten 111m, Höhe 47m, Länge 422m 20 Binder, 3 Gelenkbogen (vgl. Pendelstütze, Schinkelkirche) Architektur sehr einfach, zurückhaltend balanciert auf Gelenken, Spiel mit Kräften, merkwürdige „Leichtigkeit“ 32 große Galerie Seitenschiffe verbrettert mit Ausstellung Fassade Eisenkonstruktion sichtbar gelassen > >> > >> Vorbilder aus dem Brückenbau John Fowler und Benjamin Baker Firth of Forth Brücke, Schottland beg. 1882 Spannweite 518m Differenzierung der Teile – sparsam, ausgemagert viel Körperarbeit Papierbleche zusammengenietet Vielzahl unterschiedlicher Konstruktionselemente Paul Bodin u.a. Viaur- Eisenbrücke in Südfrankreich Beg. 1887 Spannweite Mittelbogen 220m Gustave Eiffel 1832-1923 Eiffelturm 1889 (zusammen mit Nougier und Koechlin) Weltausstellung in Paris Realisierung eines Traumes von einem 300m hohen Turm (zB. kurioser verglaster Turm von Burton) Vorentwurf entwickelt von Nougier und Koechlin 1887 begonnen 4/5 der Bausumme d.h. 8 000 000 Franc von Eiffel selbst investiert In den ersten Monaten 2 000 000 Besucher Bauarbeiten, riesige Fundamente in den Füßen hydraulische Pressen (wegen Unsicherheit) 33 Stützgerüste benötigt Schritt für Schritt Bauweise Form: erheblicher Widerstand von Intellektuellen Silhouette aus Windkräften entwickelt – rein konstruktiv Konstruktiv richtig = schön feine Details 4eckige Träger – Knotenelemente hochkompliziert Klarheit der Konstruktion räumlicher Knoten sternförmig, gotisch ♣ oben Ziernaht heruntergeklopft Gitterkonstruktion Plattform in 48m Höhe Café, Theater, … Aufzüge 4eckige Bogen nicht durch Statik erklärbar Bogen nur schön bei Ausstellung zelebriert Vorentwürfe 34 Eiffelturm Inspiration für andere Türme Kinkel und Pohl Projekt Columbus Tower in Chicago 1890 verzweifelter Versuch historisch thèátre francais, Paris 1786 neuer Baustoff Eisen gibt neue Möglichkeiten Wiederholungen, Probleme mit Details dünne Teile (Platzersparnis) - Proportion der Säulenordung nicht damit in Einklang Säulen aus Guseisen ahmen Pflanzenformen nach zB. Brighton Pavillon erste sichtbare Säule > Gaudi – Kettenkonstruktion Louis Auguste Boileau 1812-96 Saint-Eugene, Paris 1854 extrem schlank in Eisenbau (von Kirche übernommen) > Säule im Materialwechsel Hängedach >> Gelenk bei Pendelstütze – neue technische Lösung, Risse in Gewölben George und Henry Godwin St. Jude´s Church London 1870 > Eugene Emmanuel Viollet-le-Duc 1814-79 Wölbkonstruktion aus Eisen und Mauerwerk, um 1865 neue Interpretation der gotischen Skelettbauweise, Zeichnung Mischbauweise aus Eisen und Stein – Rippenbauweise Wintergarten von Schloss Liechtenstein, Eisgrub (Lednice) Tschechien 1843 Beispiel der Maschinenhalle in Paris auf dünnen Pendelstützen bei Nachbau in Chicago darauf verzichtet 35 Bibliothek ständig wachsende Buchbestände – mehr Räume Saalbibliothek wird zum Lesesaal Problem der Brennbarkeit – Eisen scheinbar nicht brennbar Henri Labrouste 1801 – 75 Bibliotheque Sante Genevieve Paris 1850 einfacher, langer, 2geschossiger Bau, kleine Fenster, oben Leseraum, unten Magazin, geschlossene Steinkiste, regelmäßige Wiederholungen Innen: Stützenreihe, auf hohe Steinpfeiler, eine transparente Reihe, 2 Tonnen durch eiserne Bögen, selbst dekorativ, Widerholungen schöner, heller Raum (vg. Außen) transparent Unterkonstruktion – Pfeiler für oben runde Fenster, hohe Regale Bibliotheque Nationale, Paris 1870 Außen Steinkiste, Innen Eisenkonstruktion gitterartige Rundbögen, quadratischer Grundriss Bögen sitzen auf Eisensäule auf – freie Konstruktion Stutzkuppel Attrappen fein dekoriert Kuppel Keramik verkleidet Glaswände zu Buchbeständen erinnert an traditioneller Bauform Untergeschoß Buchmagazin (vgl. Maschinenraum) gitterförmige Böden 25km Bücherregale transparent, nüchtern Schokoladenfabrik 1870 in Frankreich auf einer Brücke wegen Wasserkraft Fachwerksbau, hauchdünne Elemente sichtbar, Außenwände Keramikflächen Stahlskelett unten genietete Träger sichtbar 36 Einkaufspassage entstehen im 19.Jhdt überdacht, Straßenzüge mit Glasfassaden übersetzt neuer Ladentyp (Geist – Berliner) Guiseppe Mengoni 1829-77 Galleria Vittorio Emanuele, Mailand (1864-67) direkt vor Mailänder Dom Einkaufslandschaft mit Portal Wege kreuzen sich in Kuppel 40m Spannweite kleine Kuppel darauf Glastonnen zeigt Luxus, spektakulär, fein aufgelöstes, dekoratives Gitterwerk Triumphbogen (Renaissance) harmoniert nicht A.N. Pomerancev und Vladimir G. Suchov Kaufhaus GUM, Moskau ca. 1890 hauchdünne 250m lange Glastonne modern, nüchtern Häuser in russ. Historismus (Spätbarock, Klassizismus) Bahnhof neue Aufgabe seit Eisenbahn Überdachungen Philip Hardwick Old Euston Station, London 1837 Überdachung in Renaissance Träger Bahnsteige neben Gleise, am Ende Bahnhofgebäude hohe große Dächer große Halle William Barlow und Ing. Rowland M. Ordish Arch. George Gilbert Scott 1811-79 St. Pancras Station, London 1867 74m Spannweite in einem Bogen, damals größte Dachkonstruktion Gitterbögen gotisierend, gotische Zitate 31m hoch Bahnhofsgebäude: neue Raumentwicklung Scott baute Neugotisch, riesiger Ziegelsteinbau, bezieht sich auf „Spitzbogen des Daches“ Inneren Eisenkonstruktion auch Neugotisch, Hotel Verzicht auf harmonische Verbindung 37 Jakob Ignaz Hittorf 1792-1867 deutscher Architekt Gare du Nord, Paris 1865 Kopfbahnhof (vgl. Durchgangsbahnhof) 3 Gleisanlagen Neorenaissancereform viel Kritik da klassische Säulenordnung nicht eingehalten wurde Licht und Schatteneffekte im Relief blödes neues Dach Innen „Balkon“ Satteldach großzügig Stützen aus Guseisen doppelte Reihen, feine Details, „dünne“ gewaltige Säulen durchbrochene Wand, die Dächer stützt atemberaubender Raumeindruck, interessante Details zarte Glasschürze Seitentrakt: vorne Pfeiler, hinten Bogenöffnung Lewis Cubitt Kings Cross Station, London 1852 Kontrast Eisen Innen, Stein Außen Kopfbahnhof: 2 Stützenpfeiler, 2 Tonnen im Anschluss an Halle Mitte Uhr angebracht = Markenzeichen unten Segmentbögen, um Proportionen für Menschen anzupassen einfache Bausteine Halle ursprünglich Holz, dann durch Eisen ersetzt Thema ist die Tonne feine Details Ringe in Druck – Schmuckelemente Eisen in Wandpfeiler Gustave Eiffel Westbahnhof in Budapest, 1874-77 abgeschaut (schon 300 Jahre davor) Polonceau – Träger Reduzierung der Größe Skelettbaukonstruktion Halle von Eiffel große Glasfassade 19. Jhdt viele neue Aufgaben viele Versuche später auch wieder aufgegriffen zB. Wohnbauten: Entstehung der neuen Mietwohnung in der Stadt Beginn in Dresden: neue Villenwohnung (engl. Gotik) Kaserne Bevölkerungsexplosion: neuer Wohnraum, neue Baufassaden, differenzierter Grundriss 38 Gefängnisbau neuer Strafvollzug – Leute zu bessern neue Typen sehr beliebt für Architekten (spielen) (früher: Späth in Würzburg, Le Doux) einsperren statt bestrafen ein Zentralraum, mehrere Straßen viele heute noch benutzt Louis Hyppolyte Lebas 1782-1867 Gefängnis Alt-Moabit in Berlin, 1870 > funktionell durchdacht romanisch, ägyptisch Jugendanstalt „La Petite Roquette“ in Paris James Bunstone Bunning 1802 – 63 Gefängnis Holloway in London, 1852 “Burg” optische Anlage Vorbild für in England 54 spätere Bauten John Haviland 1792-1852 Gefängnis New Jersey State Penitentiary in Trenton Krankenhäuser Krankheiten als Schicksal nun neue Möglichkeiten: neue Behandlung Weg von Vielzweckbauten, Trennung der Stationen gute Lüftung, mehr Hygiene Martin-Pierre Gauthier Hopital Lariboisière, Paris 1854 Pavillonanlage >> wegen Infektionsgefahr auseinander unterirdische Tunnelverbindungen mit Kirche Charles Auguste Questel Hopital Sainte-Anne, Paris 1867 > Lluís Doménech i Montaner Hospital de la Sante Creu i Sant Pau, Barcelona 1905-10 > Jugendstil aber traditionell Pavillonanlage großer Eingangsbereich unterirdisches Tunnelsystem viel Mühe Rathausfassade Innen Naturstein Keramik verkleidete Kuppel schöne Fassade Vielzahl historischer Zitate liebevolle Details 39 Georg Brown Post 1837-1913 New York Hospital 1877 David Bryce New Royal Infirmary Edinburgh 1879 Kaufhaus Vorreiter Schinkel mit Blechdächern, täuscht Skelettbau vor im 19. Jhdt Handel wird zum Schauspiel von Frankreich ausgehend große, Lichtdurchflutete Räume Fassade aufgelöst Louis Charles Boileau 1837-1910 Kaufhaus „Au Bon Marche“ Paris um 1870 mit Treppen und Aufzüge durch Eisen erst Schaufenster möglich große Halle mit Oberlixhtern Roosevelt Store New York Fassade aufgelöst > La Fayettte >> Paris Jugendstil mit großer Glaskuppel schon Beton verwendet Paul Sedille 1838-1900 Kaufhaus „Les Grands Magazins du Printemps“ Paris 1889 Jugendstil große farbige Glaskuppel, Guseisernsäulen schöne Fassade, aufgelöst in große Fensterflächen Sehring & Lachmann Kaufhaus Hermann Tietz, Berlin 1898 Glasfassade, aufgelöst Sehr große Glasflächen 26x17m Steinbau tritt zurück auf schmale Randelemente, nimmt Curtain Walls vorweg 16m Höhe, 26m Länge Im Inneren Treppenanlagen, ähnlich wie barocke Palasttreppen 40 Burg Karl Friedrich Schinkel 1781-1841 Burg Stolzenfels am Rhein 1836 Ruine aufgebaut neugotischer Raum mit Metallstützen maßvolle Gestaltung Carl Alexander von Heideloff 1789-1865 Burg Liechtenstein seit 1840 > Geschichte erfunden Eduard Riedl Burg Neuschwanstein 1869-86 >> Entwürfe von Theatermaler merkwürdige Verbindung der Stile, kitschig perfekt in Landschaft gesetzt Innen eine der modernsten Küche der Zeit Hochhausbau in den USA: Entstehung des Hochhauses, Skyscraper, Wolkenkratzer, … vertikal größer als horizontal warum gegen die Schwerkraft arbeiten: Erleuchtung Beobachtung, Aussicht Burgturm sakrale Bauten (Kirchen, Moscheen, …) verschieden Beispiele durch die Zeit: aus Irland 11. Jhdt >> Moschee 16. Jhdt | Entwurf von Burg „wunderbarlich hoch“ Daniel Specher 1590 > Turm zu Babel, immer höher, Einheitlichkeit zerfällt | in der christlichen Welt Türme als Anmaßung an Gott – dennoch eine Vielzahl errichtet Preisgau >> Stephansdom | höchster Backsteinturm Langau Straßburger Münster | Ulmer Münster, Höhe funktionell nicht gerechtfertigt, höchste steinerne Turm >> hohes Risiko weil viele Einstürze Rathaustürme > Friedrich von Schmidt 41 Wiener Rathaus, neugotisch Höhe keine Funktion außer Stolz Geschlechtertürme Italien 13. Jhdt >> in Bologna > Venedig, Campanile bei Einsturz >> dünne Konstruktion heute > Alessandro Antonelli, störrisch, merkwürdig, hochbegabt Mole Antonelliana | San Gaudenzio in Novara hohe schlanke Steinkonstruktion >> Eiffelturm > Wettrennen wer als erster 1000ft Turm baut eigentliche Entwicklung in Amerika auch heute noch (zB. Mythos 9/11 warum so schnell etwas Neues gebaut?) Begeisterung für ständige Neubauten zB in Petersburg,…. obwohl es sich nicht wirtschaftlich rechnet letztes ¼ des 19. Jhdt in den USA, warum? Städteraster ohne bauliche Höheneinschränkungen Bevölkerungswachstum – Boden verkauft Stadt als Nutzungsobjekt Pioniergeist, Rekordsucht schnelles Fortschreiten der Technik Richard Upjohn Trinity Church, New York 1848 >> durch Guseisernen Skelettbau Fortschritt möglich zB. > Weiterentwicklung des eisernen Stockbaus Pioniere James Borgades und Daniel Badger gehen viele spätere Bauten davon aus Bau aus vorfabrizierten Guseisen Teilen, alles aus Eisen, mit Bolzen und Nieten verbunden, billige Bauweise, schnell, demontierbar, steif >> 42 Ausstellungshalle in Chicago Turm + Hängekonstruktion, gusseisernen konventionelle Bauform 1860 Badger und Johnson > George Brown Post 1837-1913 Western Union Telegraph Company Building, New York 1873-75 wuchtig, villenartig baut in Tradition französischer Villenarchitektur > Daniel Badger Warenhaus 1857 |> 5stöckig, konstruktiv, innen Eisenskelett, außen Guseisenfassade, korinthische Säule, italienische Theaterfassade von italienischen Beispielen übernommen, preiswerte komplizierte Formen, monoton American Metallic Renaissance Ortis Erfinder des nicht absturzgefährdeten Aufzuges (vgl. Eiffelturm) >> großer Brand von Chicago 1871 Eisen verformt sich bei Hitze > Folge Stahl wird mit Stein ummantelt neue gestalterische Aufgabe bei Hochhäusern Adler und Sullivan „form follows function“ auch in Europa von USA übernommen, Corbusier und Gropius beschäftigen sich intensiv damit – USA naiv aber vital, „Ingenieure sind gesunde Leute“, ungeahnte Majestät William Le Baron Jenny 1832-1907 Erstes Leiter Building, Chicago 1879 > Skelettkonstruktion, Außenwand als tragende Hülle – wird immer weniger, Ziegelpfeiler kaum tragend, schlank, klein, fein Home Insurance Building, Chicago 1883-85 | erste eigentliche Wolkenkratzer, Stahlskelett hinter Fassade, Stützen in Granit untermauert, ansonsten mit Ziegel bzw. Sandstein ummauert Gleichmaß etwas verschleiert, genietete Eisenträger, dünne Konstruktionen nicht sichtbar erstes Gebäude mit Feuerschutz, Fahrstuhl etc. – modern zuerst 9 Etagen, dann 2 hinzugefügt 43 Buffington selbsttragende Skelettkonstruktion, diagonale Streben und Zugspannen Entwurf Büroturm 1888 mit 28 Stockwerken >> Nutzung unsympathisch da X vor Fenstern Fair Store Versuch aus Skelettkonstruktion Architektur zu machen, 11 Geschosse zu gliedern, bemerkenswert Versuch zu gliedern, Pilaster mit Kapitel, Stein, Säulenordnung, 2 Renaissancepaläste übereinander aus der Not heraus Leiter Building dünne Säulenstützen, 8stöckig, von 1.-3. Stock durchgehende Säulen, gleichmäßige Gitterstruktur, zeigt zum ersten Mal Skelettkonstruktion, Befreiung von klassizistischen Formen Zweites Leiter Building aus moderner Konstruktion, neue Fassadenlösung feine Akzente, Säulen angedeutet, „einfache“ Kiste, Stahlskelett moderne gute Lösung Pilaster über 3 Etagen Loslösung von Klassischem Hollabird & Roche City Hall 1911 > Säulenordnung, Untergeschoß aufgebauscht, eindrucksvoll, kraftvoll, wuchtig Daniel Hudson Burnham 1846-1912 Reliance Building, Chicago 1895 gotischer Gerüstbau Versuch, dünne vertikale Elemente, einfach, glatt, ungeschminkt, schön, sparsam, gotisch besser geeignet als klassisch ausgebildete Erker D.H.Burnham und John Wellborn Root 1850-91 Monadnock Building, Chicago 1891-93 Fassade träft mit, Vorstudie – leichte Verbreitung nach unten, sehr reduziert, einfach, kleine ägyptische Zitate, schöne Proportionen Chicago Fenster markiert das Ende einer Bauepoche und Beginn einer anderen 44 dicke, schwere Wände an der Basis schmale Pfeiler, große Fenster H.H. Richardson neuromanischer, richtungweisender Architekt auch kraftvolle Privathäuser Marshall Field Wholesale Store Rundbogenstil, natursteinverkleidete Fassade schafft schlichte Monumentalität, Rundbogenmotiv = wichtiges Element der Chicago School, flache Segmentbögen, Rhythmus der Bogenkonstruktion unterschiedlich – Einleitung, für hohe Häuser neue Formulierung, unten schwere Rustikawand Luis Henry Sullivan 1856-1924 schwer beeindruckt und kupfert ab Auditorium Building, Chicago Stilmix der Säulen und Türmchen, nicht hinreißend, Entwurf – Änderungen, Kopie schlechter als Vorbild, Mitte eine Säule gegen Regel, komische Kiste, verspielter, gewaltiger Turm, feine Details, großer beeindruckender Theaterraum L.H.Sullivan und Dankmar Adler 1844-1900 Wainwright Building in St.Louis, 1981 roter Backstein, unten rosa Sandstein Schaft und Dachabschluss, Einheitlich 10 Stockwerke übereinander, moderner Entwurf, vertikaler Schwung, 3 Teilung von Klassik, Pfeiler völlig gleich aber nur jeder 2/3 tragend, Fassade gaukelt uns etwas vor (Kontrast) 45 Guaranty Building in Buffalo 1894-95 sehr klares Gebäude, kaum Schmuckornamente erster moderner Wolkenkratzer, roter Sandsteinbau, Natursteinverkleidung, gleiche Elemente, nach oben mit Dach abgeschlossen Pfeiler kleine Rundbögen, feine Details, weg von Säulenordnung Luis Henry Sullivan 1856-1924 Schlesinger & Mayer Store, Chicago 1899-1904 (heute: Carson Pirie Scott) bei Renovierung verändert feine Details, moderner Abschluss, Flüssigkeit in Konstruktion, Fenster sind gleichmäßig, lebhafte Struktur die Form und Funktion vereint, Ornament im untersten Stockwerk, in Szene gesetzter Eisenguss, der oberen 12 Ebenen Design recht einfach Sullivan toller Zeichner, pflanzlich> Kontrast zu gusseiserner Struktur spätere historisierende Formen Chicago University Club Hollabi + Roche Chicago Master + Fox vergrößerte Villenarchitektur, verspielt Flucht in Zitate, Rückschritt, eindrucksvoll 46