Distelblatt
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Distelblatt Distelblatt 2 Distelblatt Inhalt Titelthema 21 # Ein langer (sinnvoll verbrachter) Schultag: Was bringt die Ganztagsschule? MPG Inside 4 # Die unbekannten Orte im MPG 20 # Neues Hausaufgabenheft 26 # Es gibt doch einen guten Menschen! 34 # Deutschlandpremiere und Jugendknast (Porträt) Unterwegs 16 # Adler, Falkner & Co 28 # Kalifornien – ein Traum wird wahr 31 # Schottland – Sean Connery auf der Spur Querbeet 8 # Optische Täuschungen: Besser zweimal hingucken 10 # Sinnlose Gesetze 12 # Ein ganz „normaler“ Schultag (Erzählung) 38 # ICQ und Skype – wo bleibt die Zeit? 40 # „Fett-Mony(tor) vs. „Flachland“ (Glosse) Gesellschaft 24 # Kik - Deutschlands größter Wühltisch 43 # Kaiser Konstantin lebt! 34 # Comic 7, 26 # Witze 3 Distelblatt Das Distelblatt deckt auf: Die unbekannten Plätze im MPG Jeden Tag laufen unzählige von Schülern und Lehrern durch die vielen Räume und Gänge des MPGs und haben dabei meistens nur ein Ziel; ihren Unterrichtsraum. Doch wie viele geheimnisvolle Zimmer es in unserer Schule noch gibt wissen nur die wenigsten! Ich war für euch unterwegs und habe die verstecken Nischen und geheimen Fugen des MPGs erkundet. Meine „Expedition“ beginnt im 3. Stock im Altbau... Meine einzige Waffe: Eine Kamera! Hier gehe ich den Gang entlang, bis ich eine kleine weiße Tür bemerke, die sich wegen ihrer weißen Farbe mit der Wand fast eins ist. Ich sperre sie auf und steige die Steinstufen empor. Zum Anblick bietet sich mir ein riesiger Raum. Die hohen Holzbalken, die das Dach stützen, scheinen unendlich zu sein…Langsam verstehe ich, dass ich in dem großen Hohlraum bin, in dem sich auch die Schuluhr sich befindet. Der Staubschicht auf de knarrenden Treppen zufolge war hier schon lange keiner mehr. Ich gehe bis zum Ende des Speichers und bemerke eine Kuppel, die mit irgendetwas Silberfarbenem belegt ist. Nach kurzer Orientierung fällt mir auf, dass ich genau über der Aula stehe. 4 Distelblatt Demzufolge ist es das Dach der Aula und dieses „Irgendetwas“ wahrscheinlich deren Isolation. Ich durch eine andere Tür gelange ich in ein Zimmer, das ziemlich vollgestellt ist. Ich erkenne nicht direkt, was der Zweck dieses Raumes ist: An den Wänden hängen rote dreckige Waschbecken und auf dem Boden liegen haufenweise zusammengerollte, staubige Karten. Den Geruch den meine Nase aufnimmt ist auch nicht der schönste. Als ich die vielen Klammern an der Wand entdecke, verstehe ich, dass ich mich im alten Fotolabor befinde. Im nächsten Zimmer, eine Art Abstellraum, in dem jeder mögliche Kram liegt, stehen haufenweise unbeschriftete verstaubte Chemikalien. Nun begebe ich mich weiter durch die nächste Tür und gelange in einen Raum der sehr verlassen aussieht. Er ist vollgestellt mit Schränken, die aber großteils leer sind. Nur wenige Pappkartons mit unbekanntem Inhalt. Jetzt öffne ich die letzte Tür im Gang. Zum Vorschein kommt ein kleines Zimmer mit einem großen gelben „Etwas“. Nach kurzer Orientierung, wir mir klar, dass ich eigentlich genau über dem Aufzug stehen müsste, und das gelbe „Etwas“ demzufolge, die Maschine sein müsste die den Aufzug, mit dem die Lehrer immer ge-mütlich zu den Räu-men fahren, bewegt. 5 Distelblatt Es wird Zeit, dass ich mich in den Keller begebe. Auf dem Weg dorthin komme ich an der Frauentoilette vorbei. Und da kommt mir ein Gedanke: Fragt sich nicht jeder Junge am MPG, wie das Mädchenklo eigentlich aussieht?! Ich zögere kurz, doch dann denke ich an die vielen Jungen, deren Neugier ich befriedigen könnte… Vorsichtig öffne ich die erste Tür, die zur Mädchentoilette führt. Nun klopfe ich an der zweiten Tür an… Keine Antwort. Ich rufe einfach laut: „Ich komm jetzt rein!“, und schon bin ich drinnen. Totenstille herrscht… zum Glück. Schnell mache ich meine Fotos und verschwinde wieder. Als ich die Tür aufmache um die Toilette zu verlassen, steht vor mir ein Mädchen, dass gerade die Toilette betreten wollte. Sie starrt auf meine Kamera. Ihr Gesichtsausdruck lässt mich schmunzeln. Schnell erkläre Ich ihr, warum ich hier war, und sie geht weiter. Auf dem Weg in den Keller wird mir klar, dass das Frauenklo eigentlich genauso wie das der Jungen ist, nur dass es im Frauenklo keine Pissoirs gibt… 6 Distelblatt - Echt komisch?! Treffen sich zwei Schweizer Patienten im Krankenhaus. Fragt der eine: „Was haben sie denn angestellt???!!!“ Der andere: „Ich bin Motorrad gefahren und da kam auf einmal ein kleiner Baum. Da bin ich drumherum gefahren. Dann kam ein mittlerer Baum, da bin ich auch drumherum gefahren. Dann kam ein großer Baum, da bin ich gegen gefahren. Und was haben Sie gemacht?“ „Ich war auf Bärenjagd... Da kam einmal eine kleine Bärenhöhle. Ich rief: Bächeli, Bächeli, komm heraus!!!!! Da kam das Minibächeli, doch es war mir noch zu klein. Dann kam ich zu einer mittelgroßen Höhle und rief: Bächeli, Bächeli, komm heraus!!!!! Doch auch deren Bär war mir noch zu klein. Deshalb ging ich zu einer großen Höhle, ich rief: Bächeli, Bächeli, ...!!!!! Dann hat mich ein Zug erfasst...“ An der Tür eines Konzertsaales hängt ein Schild: „Hunde müssen draußen bleiben!“ Nach dem Konzert konnte man folgende handschriftliche Ergänzung lesen: „Der Tierschutzverein!“ 7 Distelblatt Optische Täuschungen: Besser zweimal hingucken ... Diejenigen, die ihnen irgendwo schon einmal begegnet sind, können sie meistens nicht richtig verstehen: optische Täuschungen. Diese sind Wahrnehmungstäuschungen des Sehsinns. Sie können nahezu alle Aspekte des Sehens betreffen. Es gibt Tiefenillusionen, Farbillusionen, geometrische Illusionen, Bewegungsillusionen und einige mehr. In all diesen Fällen scheint das Sehsystem falsche Annahmen über die Natur des Sehreizes zu treffen. Nur wenige Künstler auf der Welt sind der Kunst optische Täuschungen zu zeichnen mächtig. Der bekannteste unter ihnen ist wohl M. C. Escher. Hier nun ein paar Beispiele geometrischer Illusionen: Das Quadrat im Bild links besteht aus schachbrettartig angeordneten dunklen und hellen Teilquadraten. In einigen der dunklen Teilquadrate sind die Ecken durch kleine helle Quadrate gestört. Es entsteht der Eindruck, als seien die – nachweislich geraden – Trennlinien zwischen den Teilquadraten wellenförmig gekrümmt. Ist der Durchmesser des rechten mittleren Kreises wirklich größer als der des linken? Wie viele Füße hat dieser Elefant? Schaue auf den Punkt in der Mitte... (ziemlich nah über das Distelblatt beugen!) ... nach einer Weile verschwindet das Graue! 8 Distelblatt Bei diesem Bild handelt es sich um ein sogenanntes „Kippbild“. Das bedeutet, dass man je nach Betrachtung, zwei unterschiedliche Objekte erkennen kann. Was sieht man auf dem Bild? - Kein Kommentar – Und schon eine Idee? (alle Lösungen weiter unten) Na, und was könnt ihr hier erkennen? Sascha Moskovic, 9c 9 Distelblatt Sinnlose Gesetze Paragraph 2 Sinnlose Gesetze aus China Staatsgesetze: In China ist pro Familie nur ein Kind erlaubt. Wenn eine Familie mehr Kinder bekommt, muss sie dafür ein Bußgeld bezahlen. Wer die Universität besuchen will, muss intelligent sein! Ertrinkende Menschen dürfen nicht gerettet werden, weil dies ein Eingriff in ihr Schicksal wäre. In Hongkong darf den geschwätzigen Schülern der Mund mit Pflastern zugeklebt werden. Wenn man in der U-Bahn die Schuhe auf das gegenüberliegende Sitzpolster legt, kommt man für 9 Monate ins Gefängnis! Stadtgesetze: Beijing: Fahrer von motorbetriebenen Fahrzeugen können bestraft werden mit bis zu 5 Yuan oder erhalten eine Verwarnung, wenn Sie an einem Fußgängerüberweg anhalten! Sinnlose Gesetze aus Australien Staatsgesetze: In den Straßen umherzulaufen, ist verboten, wenn Sie schwarze Kleidung und Filzschuhe tragen und Ihr Gesicht mit schwarzer Schuhcreme gefärbt haben. Diese Eigenschaften sind die Erkennungszeichen für Katzenfänger. Auf der rechten Seite eines Fußwegs zu laufen ist illegal. Die "Australian Communications Authority" (ACA) Regeln besagen, dass ein Modem nicht sofort beim ersten Klingelton antworten darf. Sollte dies 10 Distelblatt der Fall sein, ist die Genehmigung für Ihr Modem ungültig und die Strafe für das Benutzen eines nicht genehmigten Modems kostet $ 12.000. Um ein Bündel Heu im Kofferraum zu befördern, ist ein Taxi erforderlich. Bars müssen die Pferde ihrer Kunden unterstellen, füttern und mit Wasser versorgen. Stadtgesetze:Victoria: Das Wechseln einer Glühbirne ist nur ausgebildeten Elektrikern erlaubt. Zuwiderhandeln wird mit $ 10 bestraft. Ab Sonntag Mittag dürfen keine grellen pinkfarbenen Hosen getragen werden. Wer am "Brighton Beach" schwimmen möchte, muss Badekleidung tragen, die vom Hals bis zu den Knien reicht. Stadtgesetze:Tasmania: Bis zu den Krawallen von "Port Arthur", bei denen es auch Tote gab, war es erlaubt ein Maschinengewehr AK-47 zu besitzen. Schwul sein hingegen war verboten. Sinnlose Gesetze aus Kenia: In Kenia gibt es harte Strafen für Diebstahl: 1 Jahr Haft Ein Huhn: Eine Ziege: 2 Jahre Haft Eine Kuh: 6 Jahre Haft Quelle: http://www.sinnlosegesetze.de/ Felix Busch, 10 d „Wer glaubt, dass er ein Dummkopf ist", sagt der Lehrer zur Klasse, „der soll aufstehen." Endlich steht der Klassenbeste auf. „Was denn", wundert sich der Lehrer, „du hältst dich für einen Dummkopf?" „Eigentlich nicht, ich bringe es nur nicht fertig, Sie als einzigen stehen zu sehen..." Im Biologieunterricht: "Welche Tiere können nicht hören?" Natürlich die Tauben, Herr Lehrer!" 11 Distelblatt Ein ganz „normaler“ Schultag vom Wochenende folgte. Wieder in der Küche nahm ich mit größter Vorsicht mein Frühstück zu mir. Nach dem Essen eilte ich nach oben, um noch meine Sachen zu holen, ging dann wieder herunter , fuhr mein Fahrrad aus der Garage und wartete auf meinen Cousin. Als er endlich mit seinem Skateboard, mit dem er sich jeden Tag zur Schule aufmachte, aufkreuzte, fuhren wir zu-sammen zur Schule. Das heißt ICH fuhr. Denn mein Cousin schaff-te es nie, sich mehr als 3 Sekunden auf dem Skateboard zu hal-ten. Als er es endlich kapierte, dass er es nicht hinbekam, nahm er sein Skate-board unter den Arm und ging zu Fuß. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis wir die zwei Kilometer von unserm Haus bis zur Schule zu bewältigt hatten. Als ich am Montagmorgen aufwachte, wusste ich noch nicht, dass ich einen sehr großen Fehler begehen würde, an diesem Tag das Bett zu verlassen. Doch ohne Vorahnung stieg ich hinaus... Und schon ging alles los: Die Socken, die ich gestern einfach nur neben das Bett geworfen hatte, waren Ursache dafür, dass ich mich nur wenige Sekunden später wieder vom Boden aufrappeln musste. Sehr, sehr schlecht gelaunt schoss ich die Socken in eine Ecke und dachte: „Och ne. Das wird mal wieder ein Unglücks-tag!“ Da sollte ich mich nicht irren, denn es kam noch schlimmer: Gerade als ich die Küche betrat, um zu frühstücken, stolzierte mein Cousin Tim in seiner „GangsterAufmachung“ heran und rempelte mich so an, dass ich direkt eine unfreiwillige Dusche Kaffee ertragen musste. An der Schule angekommen, brachte ich mein Fahrrad in den dafür vorgesehenen Keller und machte mich auf den Weg in den vierten Stock. Tim musste nur in den zweiten. Als er sich mit einem verdächtig hämischen „Bis nachher!“ verabschiedete, hatte ich schon eine dunkle Vorahnung, obwohl ich mir nicht denken könn- Ich lief sofort ins Badezimmer, um mich zu waschen. Während ich mich anzog, ging mir durch den Kopf, dass ich vorhin gar nicht so falsch lag mit dem Beginn eines erneuten Pechtages, der zufälligerweise immer auf die Feten 12 Distelblatt te, was er schon wieder angestellt haben könnte. Mit dem Gedanken, dass ich ihn umbringen würde, falls es etwas sein sollte, das mit mir zu tun hätte, ging ich in die Klasse, setzte mich auf meinen Platz und suchte nach meinem Deutschheft, um noch die restlichen Hausaufgaben, die ich aus Faulheit noch nicht zuhause gemacht hatte, zu erledigen. Doch ich suchte und suchte, fand es aber nicht. Ich dachte mir, dass ich es einfach nur vergessen hätte. Als ich aber nach dem Matheheft suchte und dafür mein Bioheft fand, dachte ich mir, dass es wohl nur ein Versehen war. Doch als ich nachsah, ob überhaupt Sie ein Heft oder Buch da war, was ich gebrauchen konnte, und nur die Bücher des nächsten Tag fand, ballte sich meine Faust und schlug so fest auf den Tisch, dass der dadurch durch die Klasse fliegende Stift fast die hereinkommende Deutschlehrerin getroffen hätte. Natürlich bekam diese sofort einen Wutanfall und fragte, wer das gewesen war. Ich kramte mit knallrotem Kopf in meinem Ranzen, in Hoffnung, sie würde mich nicht bemerken, sah Sekunden später mit einem normaleren Gesicht wieder auf und tat ganz unschuldig. Da sie keinen Täter gesehen hatte, konnte sie nichts anderes tun, als stinksauer den Unterricht zu beginnen. Alle starrten mich böse an, da nie mit ihr zu spaßen war, wenn sie auf Hochtouren war. Also wagte ich es gar nicht erst meine Hausaufgaben schnell auf ein Blatt Papier zu kritzeln, sondern hoffte nur, dass sie meine Hausaufgaben nicht zu sehen verlangte. Doch sie wollte, wie ich mir schon fast gedacht hatte, da sie in letzter Zeit immer mich auf steigerte sich in ein Gekeife, bei dem es Spucke regnete 13 dem Kicker hatte, meine Hausaufgaben sehen, worauf ich nur verlegen ihr verkündete, dass ich meine Sachen zu Hause vergessen hatte. Das war wohl zu viel für sie. Ihr Kopf erreichte, wie lange schon nicht mehr, einen Rot-Ton, der einer Tomate glich, und sie fing an zu toben. „Was erlaubst du dir Distelblatt eigentlich? Was ist das für eine Mitarbeit!?“ „Aber ich hab doch ...“ , wollte ich mich rechtfertigen, doch sie ließ mich nicht ausreden, sondern steigerte sich nur in ein Gekeife und Geschreie hinein, bei dem es nur Spucke regnete. ich das wohl kaum bewerkstelligen, also musste es bis nach der Schule warten. In der Pause fing Tim mich ab und wollte wissen, was abgeht. Damit er sich nicht hier an Ort und Stelle einen ablacht, sagte ich nur, in der Versuchung meine Wut zu unterdrücken, dass es ganz okay sei. Als ich nach der Schule ganz gelassen auf Tim wartete, sah ich einige seiner Klassenkameraden lachend auf mich hindeutend an mir vorbeiziehen. Mir wurde klar, dass er der halben Schule erzählt hat, was er gemacht hatte. Darauf ballte sich meine Faust noch mehr und ich schwor mir, dafür noch fester zuzuschlagen. Nach dieser „feuchten“ Stunde war ich schon dermaßen schlecht gelaunt, dass ich nicht daran dachte, dass ich immer noch keine Mathe-Hausaufgaben hatte. Als mich unser Mathelehrer auch nach meinen Hausaufgaben fragte, fiel es mir wieder ein, und ich sagte nur, dass ich sie zu Hause vergessen hatte. Während dieser – allerdings ohne die feuchte Aussprache unserer Deutschlehrerin – damit drohte, dass ich sitzen bleiben werde, wenn ich weiter so faulen-zen würde, dachte ich wieder daran, dass ich unmöglich einfach nur meine Hefte und Bücher vertauscht haben konnte. In diesem Moment sah ich sein Gesicht wieder vor mir: Das verschmitzt lächelnde Gesicht von Tim, wie er sich verabschiedet hatte. Und ich schwor mir, ihm eine Faust voll Wut in sein dummes Gesicht zu donnern, sodass er erst gar nicht mehr auf sein Skateboard kommen würde. In der Schule konnte Als dieser aufgeblasene Trot-tel endlich kam, fragte ich ihn nur: „Willst du es eher einmal sehr fest oder ein paar Mal leich-ter?“ Er starrte mich blöd an und sagte „ Ähh. Keine Ahnung.“ Ich schwieg darauf, bis wir auf halbem Weg nach Hause waren. Ohne Vorwarnung schlug ich ihm mit aller Kraft, die ich noch aufbringen konnte ins Gesicht. Tim sackte zusammen und wischte sich das Blut ab. „Du.. Du... Das wird deiner Mutter gar nicht gefallen.“ Ich sah ihn einen Moment lang an und er starrte zurück. Er ging mit 14 Distelblatt für den Rest der Woche immer noch blutverschmiertem vorweisen konnte. Gesicht weg. Als ich einige Minuten später ihm nachging, wusste ich Ich wusste, dass ich einen schon, dass ich einen Mordsärger bekommen würde Mordsärger bekommen würde. Zuhause angekommen, ankam sah ich nur, dass meine Mutter Tim versorgte und Vater auf mich einstürmte und mich Sachen fragte wie: „Was hast du dir dabei gedacht?“ oder „Du bleibst von heute bis zum Wochenende in deinem Zimmer.“ Doch ich registrierte das alles gar nicht mehr. Ich ging wie in Trance in mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Der Rest der Woche verlief wie gewöhnlich, nur dass ich Tim nur dann begegnete, wenn meine Eltern dabei waren, und dass ich wenigstens meine Hausaufgaben Am Sonntag endete meine Strafe, ich durfte endlich wieder hinaus und mich mit meinen Freunden treffen. Wir waren bis abends zusammen und vergaßen die Schule, die Eltern, einfach alles. Zwischendurch kam jemand und brachte neues Bier, was wir schnell alles weg hatten. Ich ging erst sehr spät schlafen. Und als ich am Montagmorgen aufwachte, ... Lukas Mich, 9c Tolmun Wolltest du schon immer mal nach Mexiko? Interessieren dich politische Themen? Bist du gut in Englisch und willst dich mit anderen Kulturen auseinandersetzen? Dann bist du genau der/die Richtige für das Austauschprogramm Tolmun! Vom 18. bis zum 23. Oktober treffen sich interessierte Jugendliche in der mexikanischen Stadt Toluca, um dort an einer internationalen UNO-Simulation teilzunehmen. Hierbei wird in verschiedenen Councils gearbeitet, in denen über die Probleme der UNO debattiert wird. Außerdem wirst du die mexikanische Kultur in deiner Gastfamilie und bei den täglichen Ausflügen kennen lernen. Also, WE WANT YOU! Alter: ab 15 Jahre Kosten: Nur der Flug! Für weitere Infos: Frau Willinger-Rass Only one world, a shared responsibility 15 Distelblatt Diese dient den Vögeln zum Energiesparen, denn, wenn sie in diesen Aufwind gelangen, müssen sie sich nur „halten“ und nicht mehr mit den Flügeln schlagen. Der Vorführungsplatz liegt auf einem Berg in einer Waldlichtung. An diesem Tag scheint die Sonne auf uns herab und wir freuen uns schon auf die Vorstellung. Jeder fragt sich, was wohl das Beste an der Vogelshow sein würde. Wahrscheinlich das Gefühl, wenn die Tiere knapp über unsere Köpfe hinweg fliegen würden. Während sein Kollege Alexander Babitsch die nächsten Vögel aus dem Käfig holt, erklärt uns Falkner Wolfgang Klotzbücher den Körperbau der Vögel: „Die Federn der Vögel bestehen aus Keratin und die Knochen sind hohl, damit der Vogel leichter ist. Greifvögel besitzen kein Gebiss, es wäre viel zu schwer, sondern einen Hakenschnabel, mit dem sie ihre Beute zerreißen können. Außerdem gibt es eine Faust- Teima und Juhns, die ersten Vögel, die uns vorgestellt werden, sind zwei Wüstenbussarde. Schwungvoll landen sie auf dem Handschuh des Falkners und fressen genüsslich ein totes männliches Küken. Sie nutzen beim Fliegen die Thermik (Luftströmung/Aufwind) aus. 16 Distelblatt regel bei Vögeln: Je größer desto älter.“ Der Saarburger Greifvogelpark bekommt keine Förderung vom Staat und hat keine Sponsoren. Er finanziert sich hauptsächlich selbst durch die eigenen Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Patenschaften. Das meiste Geld benötigt die Parkleitung zum Einkauf von Futtermitteln. Es müssen auch immer einmal wieder neue Tiere dazugekauft werden, da der eigene Bestand durch frei lebende Vögel oder Raubtiere dezimiert wird. Durch die Vogelgrippe im letzten Jahr gingen die Einnahmen stark zurück, denn es kamen kaum noch Besucher in den Park. Da die Ausgaben des Parks nicht so hoch sind, konnte sich der Park Die Weißkopfseeadler Tago und Phönix lassen die Falkner dicht über unsere Köpfe fliegen: Sie besitzen in jungen Jahren (1 – 4) noch keinen weißen Kopf und keinen weißen Stoß. Mit fünf Jahren sind sie geschlechtsreif und bekommen dann auch den weißen Kopf und dazu den weißen Federschweif. Außerdem färben sich ihre Augen nun gelb, mit denen sie ca. 1,5 Kilometer weit sehen können. Die Männchen können bis zu 3,6 Kilogramm schwer werden, die Weibchen hingegen sogar bis zu fünf Kilogramm. Sie erreichen eine Flügelspannweite von zwei Metern. Der Falkner setzt Sakerfalken Speedy auf den Lederhandschuh 17 Distelblatt bis jetzt noch über Wasser halten. Um den Greifvogelpark Saarburg noch attraktiver zu machen, soll er in den kommenden Jahren vergrößert werden. Auf die Frage, wie lange er gebraucht hat, um die Vögel zu trainieren, antwortet Wolfgang Kotzbücher: „Zwei Vögel bei uns im Park haben es in drei Wochen geschafft, aber der Durchschnitt liegt bei drei Monaten..“ In dieser Zeit werden die Raubvögel jeden Tag zwei Stunden an Autos und Menschen gewöhnt, zu denen sie zuvor noch keinen Bezug hatten. Maske“ und legt wieder Futter hinein. Auf diese Weise gewöhnt er sich an seiner Haube. Inzwischen trägt er sie freiwillig!“ Der Uhu Floh gehört zu einer der 13 europäischen Uhu-Arten, der kleinste von ihnen ist der Sperlingskauz. Uhus habe sehr gute Augen, die sogar ein Neuntel ihres Kopfvolumens ausmachen. Sie jagen, indem sie schnell, aber sehr leise auf ihre Beute hinabstoßen. Als der Falkner Floh durch die Menge reicht, damit wir ihn streicheln können, bemerken wir, dass sich sein Gefieder wie Samt anfühlt. Es wird von den Wie gewöhnt man den Falken an Falkner aber weder gewaschen noch die Haube? geputzt. Die Vögel reinigen sich selbst in Wasser mit Als letzte Vögel zeigten uns die aufgelöstem Salz. Flohs Falkner den Sakerfalken Speedy samtweiches Federkleid ist ein und Floh, einen Uhu. Lange Zeichen dafür, dass das Tier waren Sakerfalken nicht in der gesund ist. Zwischendurch Show dabei, denn sie werden beobachteten wir sogar, wie von einheimischen Habichten Falkner Alexander Babitsch mit angegriffen und gefressen. Damit dem zutraulichen Floh „schmust“. Speedy keine Angst bekommt, Als Alexander Babitsch Speedy setzen ihm die Falkner vor jeder und Floh wieder in ihre Käfige Show eine Haube über den Kopf, bringt, erklärt uns sein Kollege die er auch während der Show Wolfgang Klotzbücher: „Wenn wir trägt. Sie hilft ihm ruhig zu wollen, dass die Vögel einen bleiben. Doch wie gewöhnt man Lebensraum haben und nicht den Sakerfalken an diese aussterben, müssen wir etwas Haube? Die Falkner erklären uns dafür tun!“ die Lösung: „Man gewöhnt Speedy daran, indem man Futter Jan Marc Guerin, Leonard Knoll, in die Haube legt und ihn dann 8a daraus fressen lässt. Dann streichelt man ihn mit „seiner 18 Distelblatt Impressum Felix Busch (Chefredakteur, V.i.S.d.P.), Lisa-Maria Britten, Vevgen Gugel, Janine Lakus, Gereon Lex, Lukas Mich, Sascha Moskovic, Yuri Naegelen, Michaela Parlasca, Thuong Quach, Tobias Wagner, Raphael J. Zingen, Beratender Lehrer: Jens Kornmüller Distelblatt: Schülerzeitung des Max-Planck-Gymnasium, Sichelstraße 3, 54290 Trier, 68. Ausgabe, Auflage: 300 Stück, www.mpg-trier.de: Medien Distelblatt Neues Hausaufgabenheft Mauerbau). Feiertage sind komplett überdruckt. Reichten die Seiten früher nur für die Schulwochen, hat der Verlag nun auch die Ferienwochen eingefügt. Sinnlos! Denn welcher Lehrer besucht seine Schüler in der kostbaren Ferienzeit mit einem Stapel Hausaufgaben in Händen? Der fatalste Fehlgriff der Designer findet sich jedoch in der Mitte des Buches: Mitten im Teil für die Hausaufgaben lauert nun der komplette Schulgesetzkatalog auf. Das ist sehr unpraktisch. Hinten finden sich allerdings noch zwei praktische Dinge: Einmal der Kalender 2007/2008 mit Platz für Termineintragungen. Danach folgt, für Vergessliche, noch eine Verleihliste für CDs, Hefte etc. Für die unter uns, die wegen nicht gemachter Hausaufgaben Eintragungen der Lehrer bekamen, gibt es jedoch zum Schluss noch die gute Nachricht: Der Teil „Informationen für Eltern und Lehrer“ wurde abgeschafft… Von der optischen Gestaltung her sind die neuen Aufgabenbücher gleich geblieben: Der einzige Unterschied zu den Heften der letzten Jahre ist, dass der Nutzer auf den roten Softcovers nicht mehr Mozart oder Einstein angelächelt wird, sondern auf eine Weltkugel mit zwei Hirschen blickt, die mit lächelnden Menschen, Ameisen, Pflanzen und sogar einer Libelle (!) drapiert ist. Doch fallen auf den ersten Seiten viele starke Veränderungen auf: Anstelle der zwei praktischen Stundenpläne befindet sich nun ein quietschbunter Ferienkalender. Der Platz für die Anschrift des Schülers und eines Erziehungsberechtigten wurde verkleinert und ein Inhaltsverzeichnis darunter angebracht. Das Herzstück des Buches, der Bereich für die Hausaufgaben, wurde einem kompletten Facelift unterzogen: Statt dem üblichen blauen Druck bekommt man alle paar Wochen eine neue Farbe zu sehen. Praktisch: Oben links ist das jeweilige Datum vorgedruckt. Die Zellen für die verschiedenen Tage sind mit Kürzeln der Wochntage gekennzeichnet. Darunter steht dann noch das aktuelle Sternzeichen und besondere Jahrestage eingetragen (z.B.: Eure Erfahrungen mit dem neuen Hausaufgabenheft könnt ihr in einem Internetforum austauschen. Zudem gibt es dort eine kleine Umfrage, deren Ausgang in der nächsten Ausgabe des Distelblatts veröffentlicht wird: www.aufgabenbuch-mpg.de.tl Raphael Zingen, 9c 20 Distelblatt Ein langer (sinnvoll verbrachter?) Schultag Was bringt die Ganztagsschule? 76 junge Pioniere stürzen sich im kommenden Schuljahr in das Abenteuer Ganztagsschule am MPG. Nach einem Jahr intensivster Planung und mühseliger Beschaffung der benötigten finanziellen Mittel durch die Koordinierungsgruppe erwarten alle nun gespannt die Umsetzung des Pilotprojektes Ganztagsschule, welches sich zu einer wertvollen Bereicherung des Schulalltages am MPG entwickeln kann. Basierend auf einem Interview mit Herrn Feder, einem Mitglied der Koordinierungsgruppe werden hier nun die wichtigsten Fragen beantwortet. Wer nimmt an der Ganztagsschule (GTS) teil? 76 Schüler und Schülerinnen haben sich angemeldet, welche größtenteils die 5., 6. und 7. Klasse besuchen. Was erwartet die Unter- und Mittelstufenschüler genau ? Montags bis donnerstags können alle teilnehmenden Schüler nach dem normalen Schulalltag ab 13:10 Uhr unter Aufsicht zweier Lehrer in zwei Schichten bis 13.55 Uhr Mittagessen. In der Zwischenzeit haben sie die Gelegenheit, sich auf dem Schulhof und in der kleinen Turnhalle auszutoben. Von 14.00 Uhr bis 14.45 Uhr stehen den Schülern AGs, Förderunterricht und themenbezogene Projekte zur Überwindung ihres „biorhythmischen Mittagstiefs“ (Frank Feder) zur Verfügung. Zuletzt steht die Hausaufgabenbetreuung an, welche bis 16.00 Uhr dauert. Einmal in der Woche besuchen die Schüler ab Klasse 7 allerdings anstelle des GTS-Angebotes ihren verpflichtenden Nachmittagsunterricht. Wo werden die Ganztagsschüler ihr Mittagessen einnehmen? Das AVG ermöglicht es auch den Ganztagsschülern des MPG in der Kantine unter der großen Turnhalle zu Mittag zu essen. Zu diesem Zweck wird diese erweitert. 21 Distelblatt Schülerbibliothek. Zudem wird ein breitgefächertes Angebot an AGs und die dafür notwendigen Materialien bezuschusst. Wie wirkt sich die GTS auf NichtGanztagsschüler aus? Bei einem Kollegium von 70-80 Lehrern wird es zumindest nur geringe Auswirkungen geben. Die Hausaufgabenbetreuung wird in drei großen Klassenräumen im Neubau stattfinden, der nachmittags meistens sowieso leer steht. Daher wird nicht mit räumlichen Engpässen gerechnet. Von der geplanten Umgestaltung und Verschönerung des Schulhofs werden auch NichtGanztagsschüler profitieren. Sowohl Schüler als auch Lehrer werden sich jedoch auf vertretene sechste Stunden einstellen müssen. Wie wird die Hausaufgabenbetreuung ablaufen? Die Schüler werden von einem Lehrer beaufsichtigt, dessen Aufgabe allerdings nicht darin besteht, privaten Nachhilfeunterricht zu erteilen. Auch Oberstufenschüler können die Schüler hierbei betreuen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass die Schüler Tischgruppen bilden und sich gegenseitig helfen. Wie wirkt sich die GTS auf das Hausaufgabenpensum aus? Die Lehrer sollten sich bemühen, dass Hausaufgaben gestellt werden, die innerhalb von 70 Minuten erledigt werden können. Aufgrund der individuellen Lernhaltung und des individuellen Lernverhaltens der einzelnen Schüler kann dies allerdings nicht in jedem Fall gewährleistet werden. Wer ist für die Organisation der GTS verantwortlich? Eine Koordinierungsgruppe, die aus Herrn Kottmann als Mitglied der Schulleitung und Herrn Kaurisch, Frau Brucherseifer, Frau Umbrich und Herr Feder besteht, befasst sich mit den Projekt GTS. Um Problemen vorzubeugen, besucht sie diverse Fortbildungen und tauscht sich dort mit Schulen aus, die dieses GTSProgramm bereits anwenden. Welche Ziele verfolgt das Ganztagsschulprogramm? Das Hauptziel der Ganztagsschule besteht darin, Schule nicht nur als Ort des Lernens, sondern auch als Ort des Lebens betrachten zu lernen. Zudem wird versucht, allen Schülern unabhängig von ihrer sozialen und familiären Lage die Welche Investitionen werden für die GTS getätigt? Es wurden 75.000 € Zuschüsse gewährt. Dieses Geld ist sowohl für Baumaßnahmen als auch für Zusatzangebote der GTS bestimmt, z.B. für eine Leseecke in der 22 Distelblatt gleichen Chancen auf Bildung zu bieten. Die Schüler können in einem bestimmten Rahmen individuell gefördert werden. Nach Bedarf können einige Schüler früher mit den Hausaufgaben beginnen. In Projekten können Unterrichtsthemen vertieft oder neue Themen erarbeitet werden. Schüler lernen zudem besser, wenn sie sich wohl fühlen. Ein gemeinsames Essen verbindet und trägt dazu bei, Schule als angenehmen Lebensraum kennen zu lernen. Durch die Fördergelder kann das MPG auch sein Angebot an AGs weiter ausbauen. schüler in einer Pausenumfrage diese. Mehrmals wurden die oben genannten Motive der Schulleitung als Begründung angeführt. Es gab aber auch durchaus originelle und unerwartete Gründe für den Besuch der Ganztagsschule: Ein Siebtklässler freute sich z. B. über „mehr Zeit in der Schule.“ Andere wählten das GTS-Programm, um gemeinsam mit ihren Freunden zu lernen. Die Hausaufgabenbetreuung wird auch von Schülern genutzt, deren Eltern wegen zu geringer Sprachkenntnisse ihren Kindern bei den Hausaufgaben nicht unterstützend zur Seite stehen können. Auch wenn das Konzept allge-mein überzeugt, befürchten viele, dass die Familienzeit, vor allem bei langen Nachhausewegen, zu kurz kommen wird. Eine Sechstklässlerin war allerdings der Meinung, dass „zu Hause allein zu sein in unserem Alter nicht schlimm“ ist. Die Reaktion der Schule auf die sich wandelnde Gesellschaft wird größtenteils positiv wahrgenommen, auch wenn der ausdrückliche Wunsch besteht, dass die Ganztagsschule auch weiterhin nur auf freiwilliger Basis angeboten wird. Michaela Parlasca, Lisa Britten, 12 Was denken die Schüler/innen? Auch wenn diese Neuerung von vielen nicht genutzt wird, befürworten die meisten Unterstufen23 Distelblatt Herzlich willkommen bei Kik. Der Textildiscounter aus dem westfälischen Bönen hat in den vergangenen zwölf Jahren 2000 Läden quer über Deutschland verteilt. Fast täglich eröffnet irgendwo in Deutschland ein neuer. Anfangs setzte sich die Firma mit ihren tristen Läden nur an die Stadtränder, jetzt geht es den Innenstädten an den Kragen. Bis Ende 2007 soll die 2500ste Filiale eröffnet haben. Zum Vergleich: Lidl ist momentan im Besitz von 2750 Geschäften. belag und dicht aneinander gedrängte Kleiderkarussells. Doch nun stellt sich die Frage: Wie kann man ein T-Shirt billiger als 6 Rollen Klopapier (1,99-€) verkaufen und dennoch einen Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro – Bilanz steigend – machen? Ganz einfach: Ähnlich wie bei Aldi und Lidl gleicht ein Geschäft dem anderen. Schnickschnack, der das Einkaufen sonst angenehm macht, wie z. B.: Glasvitrinen, Musik, flauschige Teppiche etc. gibt es nicht. In den 400-800 Quadratmeter großen Läden gibt es nur Blechregale, Nadelfilz als Boden- Anprobieren ist bei Kik auch nicht erwünscht: Die „Umkleidekabinen“ sind Kabuffs ohne Spiegel, die sich nur behelfsmäßig mit einem halbhohen roten Vorhang verschließen lassen. Wer den Sitz des neuen Bikinis oder Pullovers prüfen möchte, muss erst einmal durch das halbe Geschäft irren, um einen der drei bis vier fahrbaren Klappspiegel zu finden. 24 Distelblatt Das mag zwar nach hirnlosem Schwachsinn klingen, ist aber ein wohlüberlegter Schachzug: Ohne Spiegel und Umkleidekabinen lässt sich nicht erkennen, ob der Pullover doch zu hell ist oder die Hose Falten wirft. Meistens landet die Ware dann nicht auf dem Umtauschtresen, sondern in der Altkleidersammlung. weder Kloschrub-ben noch Staubsaugen zum Auf-gabenbereich einer Verkäuferin, ge-schweige denn eines Azubis, doch bei Kik gilt das Motto: Wer meckert, macht sich nicht beliebt. So wurde eine Marktchefin, wie das Magazin STERN berichtet, wegen der zu hohen Diebstahlquote in ihrem Markt abgemahnt. Die Frau fühlte sich ungerecht behandelt und ging zu einer Gewerkschaft. Die Zentrale bekam jedoch Wind davon: Innerhalb von Tagen war das komplette Per-sonal des Markts ausgetauscht. Doch dass ist nicht alles: Für die rund 15.000 Mitarbeiter gibt es bis heute keinen Betriebsrat. In den Filialen arbeiten vor allem Azubis und Aushilfen, denn: Die sind billig und wehren sich nicht. Die Azubis verdienen im Monat 750,- Euro, die Aushilfen müssen sich mit 5,- € pro Stunde begnügen. Generell werden die Mitarbeiter streng behandelt: Sie müssen mehrmals im Jahr Kontrollen über sich ergehen lassen. Sie selbst und ihre Autos werden nach Kleidungsstücken durchsucht. Man könnte ja etwas geklaut haben… Die Fenster der Personalräume sind allesamt versiegelt und lassen sich maximal auf Kipp stellen, damit niemand Kleidungsstücke hinauswirft… Zudem warnt das sonst immer so freundlich lächelnde Maskottchen an der Tür: „Diebstähle sofort der Zentrale melden!“ Gewöhnlich beginnen die Azubis ihren Tag mit dem Auspacken von Kartons, bügeln anschließend die Klamotten auf, hängen sie auf Plastikbügel und stopfen sie auf Kleiderkarussells. Zwischendurch muss kassiert, der Papierkram erledigt und die Personaltoilette geputzt werden. Abends ist dann noch der Laden zu staubsaugen. Natürlich gehört Raphael Zingen, 8c 25 Distelblatt Es gibt doch noch einen guten Menschen! Rückblick auf Highlight 2006/07: Die Theater-AG spielte Bert Brecht Shen Te (Kristin Petersen) und Sun (Sebastian Michels) dem sie sich einen Tabakladen, ihre Existenzgrundlage, leisten kann. In der Hauptstadt von Sezuan suchen drei Götter einen guten Menschen, was sich in einer von Gleichgültigkeit und Egoismus geprägten Gesellschaft als eine schwierige Aufgabe herausstellt. Erst die Prostituierte Shen Te erweist sich als würdig, da sie bereit ist, für sich selbst Nachteile in Kauf zu nehmen, um jemandem helfen zu können. Sie nimmt, ohne es zu wissen, die Götter, die auf der Suche nach einem Nachtquartier sind, in ihre Wohnung auf. Sie muss deswegen aber einem Freier absagen und hat somit kein Geld um ihre Miete zu bezahlen. Als Belohnung erhält Shen Te von ihnen ein kleines Vermögen, von Zwang zum Doppelleben Dafür verspricht sie den Göttern, gut zu sein. In ihrem eigenen Glück bleibt Shen Te aber immer noch empfänglich für die Not ihrer MitMenschen. Sie hilft ihnen, verliert dadurch jedoch ihre ganze finanzielle Rücklage, den kleinen Tabakladen. Um weiterhin helfen zu können, führt Shen Te von nun an ein Doppelleben: Als Shen Te hilft sie ihren notleidenden Mitmenschen, in der Maske ihres imaginären Vetters Shui Ta presst sie das Geld, das sie als wohltätige Shen 26 Distelblatt benötigt, aus den Menschen heraus. Als sich Shen Te in den hilfesuchenden Arbeitslosen Flieger Stückes aufgenommen hat. Ihnen erzählt Shen Te ihre Geschichte. Doch auch die Götter wissen keine Antwort, der Schluss bleibt offen. Sun verliebt und ihm durch Bestechung zu einer Anstellung verhilft, muss sie ihr eigenes Geschäft verkaufen. Der vermeintliche Geliebte aber hat Shen Te in seiner eigenen Not nur benutzt, er verlässt die nun selbst in schweren Existenzproblemen steckende Frau. So muss Shen Te wieder in die Rolle des Shui Ta schlüpfen. Dieser baut eine Tabakfabrik auf, die er mit ausbeuterischen Methoden unterhält. Ausbeutung des Menschen Kernfrage des Parabelstücks "Der Gute Mensch von Sezuan" ist die Frage, ob ein an sich guter Mensch unter den widrigen Bedingungen dieser Welt überhaupt gut bleiben kann. Eine Ordnung, in der Menschen von Menschen ausgebeutet werden, lehnt Brecht ab. Stattdessen fordert er das Publikum auf, die (kapitalistischen) Verhältnisse zu ändern: Der Zwang des Menschen in eine Doppelrolle, eine private Alltagsrolle, in der der Mensch gut sein kann und in eine Berufsrolle, in der nur der wirtschaftliche Erfolg entscheidend ist, muss beseitigt werden. Darin besteht das Anliegen Brechts. Anklage wegen Mordes Der gefürchtete Shui Ta wird von den Menschen verdächtigt, Shen Te, die nicht mehr auftritt, ermordet zu haben und wird schließlich vor Gericht des Mordes angeklagt. Die Richter sind ausgerechnet jene drei Götter, die Shen Te zu Beginn des Gereon Lex, 12 - Echt komisch?! Polizist: „In Ihrem Zustand lautet die Devise: Hände weg vom Steuer!“ „Was denn??? Wenn ich betrunken bin soll ich noch freihändig fahren?!“ Moritz fährt mit seinem Opa in der Eisenbahn. An jeder Haltestelle ruft der Schaffner: „Bitte einsteigen, die großen Arschlöscher nach vorne, die kleinen Arschlöcher nach hinten!“ Als Fritz nach Hause kommt, baut er sofort seine Eisenbahn auf und ruft an jeder Haltestelle mit voller Lautstärke: „Bitte einsteigen, die großen Arschlöscher nach vorne, die kleinen Arschlöscher nach hinten!“ Da kommt seine Mutter ins Zimmer und schimpft: „Fritz, wenn du nicht aufhörst diese Schimpfwörter zu verwenden, dann musst du mir eine Stunde lang in der Küche helfen!“ Fritz jedoch hört nicht auf und muss dann eine Stunde in die Küche. Als er danach wiederkommt, ruft er an der nächsten Haltestelle: „Bitte einsteigen, die großen Arschlöscher nach vorne, die kleinen Arschlöscher nach hinten! Wegen des kleinen Arschlochs in der Küche haben wir jetzt eine Stunde Verspätung!!!“ Klasse 8a 27 Distelblatt Ein Traum wird wahr: Schüleraustausch 2007 andere nutzten die Gele-genheit etwas bei Starbucks zu erstehen. Dieser übte während unserer gesamten Reise eine magische Anziehungskraft auf die Gruppe aus. Für den für einige etwas gewöhnungsbedürftigen ersten Transatlantikflug wurden die Inhaber eines Fensterplatzes und, sehr zur Verärgerung des Piloten, auch sich verbotenerweise wieder abschnallende Flugpassagiere, im Landeanflug mit einem fantastischen Ausblick auf San Francisco belohnt. Zum Glück stellte sich die Durchquerung der amerikanischen Einreise- und Zollschranken als leichter als erwartet heraus, sodass wir zwar etwas müde, doch voll freudiger Erwartung in Fresno ankamen, wo wir über- Um 6 Uhr früh fanden wir 13 Schüler des MPG uns am Ostermontag mit unseren Begleitern und unermüdlichen Organisatoren Ulli Kaurisch und Stefan am Trierer Hauptbahnhof ein, um die lange, beschwerliche Reise zum Ort unserer Träume, Kalifornien, anzutreten. Entgegen der zu erwartenden Müdigkeit und trotz, oder gerade wegen, der lediglich lückenhaft vorhandenen Kenntnisse über die Gastfamilie und die neue Umgebung, war manch einer hellwach vor Aufregung und Vorfreude. Unser Tor zur Neuen Welt, von der die meisten abgesehen von Hollywoodfilmen und Fast Food doch relativ wenig kannten, war der Frankfurter Flughafen. Bereits hier betraten einige unbekanntes Terrain, 28 Distelblatt Geschäft an das nächste reiht und in der so manch einer an einem Nachmittag die Hälfte seines Ersparten ausgeben könnte. In der dritten Woche unseres Amerikaaufenthaltes holten wir dann die zweite Osterferienwoche, in der wir ja zur Schule gegangen waren, nach, indem wir ausgiebig die Nähe unseres Ferienhauses in Cayucos zum Strand und zum Basketballplatz genossen. Nun stieß auch Andi Kaurisch, der Sohn von Ulli Kaurisch, zu uns, um eines der für den Transport der Gruppe und des Gepäcks dringend notwen-digen drei Autos zu fahren. Mit diesen konnten wir nun auch zahlreiche lang ersehnte Ausflüge in die Umgebung unternehmen. Im Süden Kaliforniens drangen wir mit passender Begleitmusik (u.a. Beach Boys) bis ins mediterran anmutende Santa Barbara vor, wo wir uns am herrlichen Sandstrand von einer anstrengenden Erkundung der State Street, der Flaniermeile der reichen Einwoh-ner, erholten. Die letzte Etappe unserer Reise war ein zweitägiger Roadtrip gen Nor-den entlang des Coastal Highway One, der sich entlang der kalifornischen Pazifikküste schlängelt. Hier konnten wir beobachten, wie die schwänglich von unseren Gastfamilien empfangen wurden. In dieser 500 000 Einwohner starken Stadt in Zentralkalifornien verbrachten wir die ersten zwei Wochen unserer Reise. Die Nähe zum Yosemite National Park wurde von vielen Familien am Wochenende genutzt, um mit ihren Austauschschülern die für Europäer faszinierend unbändige Natur, in Amerikas erstem Nationalpark, zu erkunden. Unter der Woche begleiteten wir unsere Austauschschüler jeden Morgen zur Schule. Ein wenig Ablenkung vom auf Dauer doch nicht sehr abwechslungsreichen amerikanischen Schultag bot uns eine Besichtigung der Universität in Fresno, auf der wir sogar die erstaunlich gut eingerichteten Umkleide- und Besprechungsräume der Collegebasketballmannschaft, der Fresno State Bulldogs, besichtigen konnten. Ein beliebtes Ausflugsziel von uns Deutschen in Fresno war die Mall, in der sich ein verlockendes 29 Distelblatt Küste immer felsiger wurde, bis man nahe San Franciscos kaum noch die Sandstrände erahnen konnte. Das Panorama mit Steilfelsen und bizarren Felsformationen war so faszinierend, dass wir häufig anhielten, u.a. in zwei Naturschutzgebieten mit paradiesisch weißen Strän-den und traumschiffreifem Ambiente. In einem Motel in San José verbrachten über-raschend komfortabel wir die Nacht. Den krönenden Abschluss der Reise bildete San Francisco. Dort genos-sen wir den Pier 39, einen Steg mit diversen Ge-schäften und Andenkenläden sowie dem legendären Hard Rock Café. Endlich fuhren wir dann mit dem Auto über die traumhafte Golden Gate Bridge von der sich uns der aus vielen Filmen und Serien bekannte Ausblick auf San Francisco bot, welches genau so klein wirkte wie die vielen Segelboote, die unter uns über das himmelblauen Wasser der San Francisco Bay glitten. Die ganze Situation war so atemberaubend, dass sie uns geradezu unecht. Einen anderen Ausblick auf San Francisco mit seinen ungewöhnlich steilen Straßen konnten wir vom Coil Tower aus genießen. Mit all unseren Sinnen richtig erfahren konnten wir San Francisco jedoch erst in China Town. Die größte chinesische Gemeinde außerhalb Asiens versucht mit allen Mitteln, ihre kulturelle Identität zu bewahren und wurde dadurch ironischerweise im Laufe der Jahre selbst zu einem festen Bestandteil der multikulturellen amerikanischen Gesellschaft. Nach der Rückkehr von drei abwechslungsreichen und lehrreichen Wochen hoffen wir nun, möglichst viele unserer amerikanischen Freunde im nächsten Frühling in Trier begrüßen zu können, um uns für diesen wertvollen Einblick in die amerikanische Kultur, die unserer auf den ersten Blick zwar ähnelt, sich im Detail aber doch stark unterscheidet, revanchieren zu können. Michaela Parlasca, 12 30 Distelblatt Austausch 2007 Auf den Spuren Maria Stuarts, William Wallaces und Sean Connerys Kaiserthermen vor unserm Auge wieder auferstehen, anschaulich schilderte sie die Palastaula aus den Augen eines römischen Audienzbesuchers und erklärte uns die Besonderheiten der Porta Nigra. Ein weiteres Highlight war der Besuch des Rosenmontagszugs in Trier, für den wir uns am Hauptmarkt positionierten. Einige unserer ausländischen Gäste genossen die Vorzüge des teilweisen lockeren deutschen Jugendschutzgesetzes in vollen Zügen: Bier und seltsamerweise auch Schwarzbrot erfreuten sich größter Beliebtheit. Was die deutsche Sprache betraf, zeigten sie sich äußerst lernbereit, die Kehrverse der Karnevalslieder lernten sie im Handumdrehen und sangen fleißig mit. Im Februar statteten uns fünf schottische Austauschschüler und ihre Deutschlehrerin Mrs White einen Besuch in Trier ab, der zur Sorge der betreuenden Lehrer auf unsere Karnevalsferien fiel. Nach einer etwas verspäteten Ankunft am Flughafen Hahn bot sich unseren schottischen Gästen am Freitag die Gelegenheit, einen deutschen Schultag live mitzuerleben. Die vielen Schüler und das kompakte Schulgelände schien den an weitgehend bekannte Gesichter und weitläufige Schulanlagen gewöhnten Schülern am Anfang etwas fremd. Die Schotten begleiteten ihre Austauschschüler in deren regulären Unterricht, wobeii die meisten in Frau Kecks EnglischLK den trotz Karnevalstimmung wissbegierigen Schülern Rede und Antwort stehen mussten. Besonders die Schilderungen ihres Schulalltags stießen auf großes Interesse. Natürlich bekamen die Schotten nicht nur das MPG, sondern auch Trierer Sehenswürdigkeiten gezeigt. Eine sehr enthusiastische Stadtführerin ließ die Ruinen der Im März statteten wir (Max, Johannes, Michaela, Esther und Stef, Esthers kanadische Austauschschülerin, und Frau Keck) einen Gegenbesuch ab. Bei unserer Ankunft empfingen uns 31 Distelblatt rufswahl. In Strathallan School, der Privatschule, die von unseren Gästen besucht wird, muss jeder Schüler an einer Schulsportart teilnehmen, die mindestens zweimal in der Woche trainiert wird. Wegen der Schulstruktur als Internat ist der Nachhauseweg für viele Schüler sehr weit. Als Ausgleich haben die Schüler mehr Ferien, dafür findet hier Samstags Unterricht statt. Nachmittagsunterricht ist in Schottland sowieso der Regelfall. Für alle war es eine sehr interessante Erfahrung, auch wenn wir uns alle einig sind, dass wir nicht in einem Internat leben wollen. Wind und Regen, typisches schottisches Wetter, und wir alle beteten inständig, dass es die nächsten Tage ausnahmsweise nicht so weitergehen werde. Das Wochenende verbrachten wir in den Familien. Am Montag waren wir dann an der Reihe, einen Tag im Leben eines schottischen Schülers mitzuerleben. In der Stufe 11 werden höchstens fünf, in der Stufe 12 höchstens vier Fächer belegt, dafür wird ein Fach von mehreren Lehrern unterrichtet. In diesem Schulsystem erwirbt man allerdings keine Hochschulzugangsberechtigung wie in Deutschland, die es einem ermöglicht, jeden beliebigen Studiengang zu beginnen. Die frühe Spezialisierung zwingt gleichzeitig zu einer frühen Be- Am nächsten Tag nahmen wir Tuchfühlung mit der Geschichte Schottlands auf: Wir nahmen an einer Führung in Sterling Castle, einer der wohl bedeutendsten Burgen Schottlands, in dem unter anderem Maria Stuart aufwuchs, teil. Von den Zinnen genossen wir einen phänomenalen Ausblick bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Highlands, die Dank des zwar kalten (so manch einer zog sich eine Erkältung zu), aber glasklaren Wetters zu erkennen waren. Nachdem wir uns gegenseitig auf dem Thron der Könige von Schottland fotografiert hatten, ging es weiter zum Wallace Monument mit einer Ausstellung über Schottlands Nationalhelden und Freiheitskämpfer William Wallace, der der Invasion der Engländer erbitterten Widerstand 32 Distelblatt leistete, am Ende aber doch hingerichtet wurde. Bekannt wurde er weltweit vor allem durch den Film 'Braveheart'. Seine militärischen Siege bei Stirling mündeten 1320 in die Unabhängigkeit Schottlands. Nach einem Shoppingbummel in der beschaulichen Stadt Perth, in deren Nähe die Schule liegt, besichtigten wir am Mittwochnachmittag die älteste Whiskydestillerie Schottlands. Nachdem wir einen Einblick in die Whiskyherstellung erhalten hatten, bekamen wir nun auch die Gelegenheit, die kulinarischen Spezialitäten des Gastlandes zu kosten. Ein Höhepunkt unseres Aufenthalts war ein Spaziergang am Loch Turret, einem malerischen schottischen See in den Highlands. Die Gastfreundschaft der Schotten und die Warmherzigkeit dieser Leute trotz des rauen Klimas und der etwas raueren Landschaft hinterließen einen bleibenden Eindruck bei uns. Michaela Parlasca,12 Comic 33 Distelblatt Deutschlandpremiere und Jugendknast Im Jahre 1982 hat Manfred May die Musiktheater-AG am MPG gegründet, die somit im Schuljahr 2006/2007 mit „Swinging St. Pauli“ ihr 25-jähriges Jubiläum feierte. May hat die Musiktheater-AG bis 1998 in den ersten 14 Produktionen geleitet. Konnten Sie wissen, welche Welle Sie mit der Gründung dieser AG losgelassen haben? Zu glauben, dass nach 25 Jahren immer noch mit gleicher Begeisterung das Musiktheater am MPG gepflegt würde, wäre damals vermessen gewesen. Wie kamen Sie überhaupt auf die Idee, die Musiktheater-AG zu gründen? Musiktheater war seit meinem 10. Lebensjahr die Kunstgattung, der mein größtes Interesse galt. Diese „Jugendliebe“ war ein entscheidender Grund, mit Schülerinnen und Schülern Musiktheater zu machen. Die bittere Erfahrung, dass beachtliche Aufführungen Wie waren die Startbedingungen? Wie lief die Finanzierung? Die wichtigste Startbedingung war, dass die Schulleitung meine Absichten ideell voll unterstützte, dass ich mit dem Kollegen Bernhard Hoffmann, der zu dieser Zeit eine hervorragende Schauspieltruppe am MPG leitete, einen engagierten Mitarbeiter für die szenische Gestaltung gewinnen konnte und dass der Förderverein unser Vorhaben finanziell unterstützte. Der finanzielle Erfolg der „Anatevka“Aufführungen war die Grundlage der Finanzierung des nächsten Projektes. Die Musiktheater-AG konnte ihre Produktionen immer selbst finanzieren. von Kammer-, Orchester- und Chormusik am MPG fast nur von Angehörigen und Freunden der Ausübenden besucht wurden, ließ mich den Versuch starten, über das Medium „Musiktheater“ mehr innerschulische Resonanz für künstlerische Schülerproduktionen zu erreichen. Nach dem Erfolg der 1. Produktion „Anatevka“ mit 8 Aufführungen am MPG und einem auswärtigen Gastspiel war klar, dass die MusiktheaterAG keine Eintagsfliege sein würde. 34 Distelblatt Kantate „Carmina Burana“ und die „Dreigroschenoper“ erweiterten das Spektrum des MPGMusiktheaters. Wurden die Stücke auch umgeschrieben und wurde die Musik auch mal selbst komponiert? Ja, fast alle Stücke wurden umgeschrieben. Die Orchesterpartitur wurde, da sie nicht erhältlich war, von uns selbst erstellt. Auch die Kostüme beschaffte sich jeder Mitwirkende selbst. Für den mehrstimmigen Einsatz des ca. 80-köpfigen Schulchores mussten, die „Carmina Burana“ ausgenommen, immer Chorsätze erstellt werden. In „Cats“ wurde dem Theaterkater und seiner Angebeteten ein koloraturreiches Duett geschrieben, Bustapher Jones machte einen Streifzug durch bekannte Trierer Lokale, die Lausbuben „Max und Moritz“ wurden integriert und in „Suppertime“ wurde ein Elternduett und eine Hawai-Szene von einem Schüler dazukomponiert. Wer hat die Stücke ausgesucht,die ja eher aus dem klassischen Repertoire kamen, wie z.B. Anatevka, Orpheus in der Unterwelt,...? Das Team der musikalischen und szenischen Leitung suchte nach geeigneten Stücken. Später gab es auch Vorschläge von Schülerseite, z.B. „Suppertime“ oder “Horrorladen“. Entscheidend war, dass der Stoff gut war, die Musik überzeugte und vokal und instrumental realisierbar war, dass viele Akteure auftreten und der Schulchor konzertant mitwirken konnte. So blieb es nicht bei der ursprünglichen Musicalkonzeption. Auch Opern wie „Porgy and Bess“, die mit prunkvollen Kostümen des Trierer Theaters ausgestattete barocke „The Beggars Opera“, die komische Oper „Orpheus in der Unterwelt“, die szenisch-tänzerisch aufgeführte Manfred May ist der Chorleiter und Gründer des Trierer Konzertund Kammerchores. Nach den Staatsexamen in Musik, Sport, Philosophie und Pädagogik absolvierte er ein Kapellmeisterstudium. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit als Dirigent arbeitete er bis 1998 als Fachleiter und Lehrer für Musik und Sport am Staatlichen Studienseminar in Trier. 35 Distelblatt Vom Stimmt es, dass die Deutschlandpremiere „Cats“ 1985 im MPG statt fand? Ja, anlässlich einer Konzertreise nach Wien sah ich das damals neue und in Deutschland noch unbekannte Musical „Cats“. In Wien konnte ich ein Songbook erwerben, die deutschsprachigen Nachdichtungen der englischen Originalgedichte besorgten die Kollegen Dr. Kann und Bernhard Hoffmann. Das instrumentale Arrangement wurde nach der Londoner Schallplatte von einer Musikreferendarin erstellt. Vierstimmige Chöre wurden von mir geschrieben. Die Band stellte der damalige Leistungskurs Musik. Leiter der Jugendvoll- zugsanstalt, einem regen Trierer Konzertbesucher, erfuhr ich, dass es in der Jugendvollzugsanstalt gelegentlich Theateraufführungen für die Untersuchungshäftlinge gab. Daraufhin lud ich den Leiter zu einer Aufführung des Musicals „West Side Story“ ein. Spontan erging die Einladung, das Stück im Gefängnis aufzuführen. Die Häftlinge reagierten auf das Stück sehr betroffen, wie spätere Briefe an unsere Darsteller bekundeten, aber auch zornig oder Brutalität und Ermordung fordernd. 1997 gastierten Sie mit einem Auftritt der „West Side Story“ in der Jugendvollzugsanstalt in Trier. Wie kamen Sie auf die Idee, das Stück im Knast aufzuführen? Welche Rolle spielten Tanz, Gesang und Schauspiel unter Berücksichtigung der großen Teilnehmerzahl und sehr geringen Mädchenquote? Tanz und Chor war immer dabei, insbesondere bei „West Side Story“, „Jesus Christ Superstar“ 36 Distelblatt theaterstücke auf, in denen sie am MPG mitgewirkt hatten. Die Bühnen- und Konzertsänger engagiere ich immer noch häufig als Solisten meiner Konzerte. und den tänzerisch-szenisch präsentierten „Carmina Burana“. Trotz des geringeren Mädchenanteils an unserer Schule waren die Theater-AG und der Schulchor zu zwei Dritteln mit Mädchen besetzt. Durch Pflege des Gesanges von der 5. Klasse an, in der der Pflichtchores eingeführt wurde, durch zahlreiche Schauspiel- und MusiktheaterAufführungen in den 6. und 8. Klassen, durch das stimmliche Reservoir des großen Chores, welcher die Basis der jeweiligen solistischen Ensembles bildete, war es möglich, qualifizierten Gesang anzustreben. Die schauspielerische Erarbeitung wurde nur den stets doppelt besetzten Bühnenakteuren zuteil. Inwieweit hatte die Musical-AG Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Schule? Nicht nur in Trier und der Region, sondern auch bei Gastspielreisen nach Westerburg, Barr, Obernai, Paris und München wurden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler des MPG mit Begeisterung aufgenommen. Zu-dem stiegen die Zahlen der Neuanmeldungen an das MPG. Wie sehen Sie Ihre Leistungen im Rückblick auf die letzten 25 Jahre? Ich hoffe, dass die AG zur Persönlichkeitsentfaltung, zu sozialer Verantwortung gegenüber den Mitspielern, zu Verlässlichkeit und Disziplin, zu dauerhaften Freundschaften und zu lebenslangen kulturellen Interessen beigetragen hat. Ich möchte meiner Freude Ausdruck verleihen, dass das Musiktheater am MPG in so hervorragender Weise weitergeführt wird. Wie stehen Sie zu den Künstlern, die Sie am MPG hervorgebracht haben? Die meisten Schülerinnen und Schüler, die Theater oder Musik zu ihrem Beruf gemacht haben, halten den Kontakt zu mir aufrecht. Nicht selten führten sie, wenn sie Lehrer wurden, Musik- Herr May, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Janine Lakus, 12 37 Distelblatt ICQ und Skype – wo bleibt die Zeit? Tja, was haben wir nur gemacht, bevor wir unsere Zeit vor dem Computer sitzend verplempert haben? Hatten wir nicht so viel freie tolle Zeit, bevor sich ICQ und Skype in unser Leben geschlichen haben? Nehmen uns diese Chatprogramme nicht jeglichen Raum von Freiheit, indem sie uns in eine Art Zwang reinschieben, der uns täglich vor den PC zieht? Ja, ist Chatten nicht nur eine Art Kommunikationsersatz, die sich in dem visuellen Raum abspielt? Hausaufgaben, die man nicht verstanden hat. Allerdings fehlt einem die Zeit, die man täglich vor dem Computer verbringt für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, wie z.B. Freunde, Sport, Musik… Dies hat negative Auswirkung en auf den schulischen, aber ebenso auf den privaten Bereich. Im letzteren hat man nämlich die Ehre, sich Vorträge darüber anhören zu dürfen, dass man seine komplette Zeit vor dem PC verplempert und dabei alles andere, wie beispielsweise die Versorgung der Haustiere, vergisst. Zudem chattet man häufig nur mit einer eigentlich ungewünschten Person, weil die gewünschten Personen selten on sind. Beziehungsweise kommen die gewünschten Personen immer genau dann on, wenn man selbst gerade gehen muss, wodurch man wiederum noch stundenlang vor dem Computer festgehalten wird, da man nicht so unhöfflich sein will, ohne „richtigen Grund“ (aus der Sicht der anderen versteht sich) zu gehen. Und wenn man dann eine halbe Stunde erklärt hat, dass man jetzt zum Sportverein gehen Natürlich gibt es nicht zu vergessen auch positive Aspekte dieser Konversation. Erstens ist sie kostenlos und man spart die zahlreichen Telefonkosten. Zweitens kann man sich mit Leuten unterhalten, mit denen man sonst nie Kontakt hätte, weil Briefeschreiben zu lange dauern würde und zu teuer wäre. Und drittens kann Chatten als einfache Art angesehen werden, um sich zu streiten und Probleme zu lösen, was man sich im persönlichen Bereich nicht traut. Zudem ist zu beobachten, dass Chatten viele der sozialen Probleme zwischen den Jugendlichen lösen kann, die sonst weiter bestehen würden. Außerdem bietet diese Konversation die Möglichkeit, sich kurz über Dinge zu beraten, wie z.B. die Anfertigung der 38 Distelblatt muss, und über die nutzlose „warum-denn-das?“-Frage debattiert hat, wird man, wenn man sich nochmals verabschiedet hat, mit einer „wohin“-Frage konfrontiert und fast in den Wahnsinn getrieben, da man diese doch zuvor ausführlich erklärt hat. Da fragt man sich doch, wo das Gegenüber in seinen Gedanken ist, und ob man sich überhaupt zuhört oder eher gesagt überhaupt liest, was man tippt! herabsinkt, wem man schon welche Dinge erzählt hat, da sich zu dem Geschriebenen aufgrund mangelnder persönlicher Handschrift oder Stimme nur sehr schwer eine persönliche Beziehung herstellen lässt. So können leicht Verwirrungen Noch besser ist es allerdings, wenn man auf eine Antwort wartet, aber keine bekommt, weil dem Gesprächspartner eingefallen ist, dass er ganz plötzlich weg muss, und keine Zeit mehr für das Wort „ciao“ hat. Aber man selbst muss sich jeden Tag rechtfertigen, wenn an dann ein Mal nicht on war und am nächsten Morgen alle auf einen zugestürmt kommen, mit der vorwurfsvollen Frage: „Warum warst du gestern nicht on?!“. Außerdem weiß man nach ungefähr zwei Stunden, spätestens aber nach zwei Tagen nicht mehr, welches Thema (sei es Schule, Lästern oder sonst was) man mit seinem Gegenüber noch nicht zigmal durchgekaut hat. Dies hat auch wiederum zur Folge, dass man sich, wenn man sich dann sieht, auch nichts mehr zu erzählen hat, da man alles Neue schon schriftlich ausgetauscht hat. Tatsächlich zeigen wissenschaftliche Studien, dass beim Chatten die Merkfähigkeit auftreten. Zuletzt fördert die Verwendung dieser Chatprogramme, wenn man sich zu sehr an die Kleinschreibung aller Wörter, die Kurzformen wie „lol“, „vllt“, etc. und die Zeichen für Smileys wie :-), :-( usw. gewöhnt. Aber sind Jugendlichen überhaupt noch fähig, auf „normalem“ Weg zu kommunizieren? Heutzutage trifft man sich seltener in der Stadt als im Chatroom, sodass der visuelle Raum an die Stelle der persönlichen Begegnung und des Briefeschreibens getreten ist. Tja, bleibt zu guter Letzt das Gegenargument, dass Chatten einfach nur Spaß macht – aber leider auch süchtig. Ich könnte das jetzt noch ein wenig weiter ausführen, aber ein andermal mehr davon. Der Computer wartet schon… Janine Lakus,12 39 Distelblatt „Fett-Mony(tor)“ vs. „Flachland“ Man nehme ein Leistungsmonster von einem Computer, einen hirntoten Spielfreak und einen Flachbildschirm, der so flach ist wie der Vorbau von Piratenbraut Elisabeth Swan (Keira Knightley) und man erhält die perfekte Kombination von Power, Dummheit und netter Pixelanzahl. Röhrenbildschirmbesitzer werden jetzt Fäuste ballend und kriegsbeilausgrabend Einspruch erheben, denn manchmal ist ein solches Ungetüm hilfreicher als sein dürrer Nachfolger. Zum Beispiel wenn deine Freunde sturzbesoffen bei dir Krawall machen und du diese Hooligans nicht aus der Bude kriegst. Dann tut ein Schlag auf den Hinterkopf mit einem Kastenmonitor mehr weh als mit einem LCD–Schirm. Außerdem sind die Überreste einer solchen Klapperkiste sehr gut als Waffe gegen die Polizei, „deinen Freund und Helfer“, geeignet, wenn diese dich heimsucht. Kennt jemand die Situation? Man hat gerade einen HardcorePor... äh, ich meine, einen Kurzfilm mit starkem Nachdruck auf den Genitalbereich heruntergeladen und man langt mit seinen Grabschern an den Flachbildschirm, um dem Vergnügen noch näher zu sein... Doch fällt der Monitor nach hinten. Da hat man ein großes Problem auf dem Boden liegen und man weiß nicht, wo man seine Griffel hinstecken soll. Szeneriewechsel. Du hockst gerade am PC, spielst dein Lieblingskillerspiel und bereitest dich auf deinen morgendlichen „Paintball“ vor, da dein virtuelles Töten die Mordlust nicht gestillt hat. Doch was ist das? Da du einen SEHR alten Röhrenbild40 Distelblatt chirm benutzt und dieser eine Auflösung von 640 x 480 verwendet, erkennst du beim Gruppenspiel-Klassiker Counter-Strike einen Gegner nicht und der verpasst dir eine Ladung Blei aus der Entfernung. Du als gebürtiger Emsdetter lässt dir das natürlich nicht gefallen und überhaupt haben sich deine Mitschüler immer so lustig über dich gemacht... Das alles wäre nicht passiert, wenn Oma Heide dir einen großen LCD- Monitor zum Geburtstag geschenkt hätte und nicht die Schüssel Waffeln! Na ja, egal, egal was Du Dir auch kaufst, irgendeinen Nutzen hat der Ramsch immer. Vevgen Gugel, 9c Lehrerwitze Ein Lehrer sitzt in der Kantine und isst. Ein Schüler setzt sich ungefragt ihm gegenüber. Etwas verärgert meint der Lehrer: „Also, seit wann essen denn Adler und Schwein an einem Tisch?!!" Der Schüler: „Ok, dann flieg ich halt weiter..." Im Hörsaal sind zwei Garderobenhaken angebracht worden. Darüber ein Schild: „Nur für Lehrpersonen!" Am nächsten Tag klebt ein Zettel drunter: „Aber man kann auch Mäntel daran aufhängen..." Warum stehen Stu- denten schon um sechs Uhr auf? Weil um halb sieben der Supermarkt zu macht. Der Biolehrer: „Nen- nen Sie mir ein eisenhaltiges Abführmit-tel!" Der Schüler: „Handschellen!" 41 Distelblatt Kaiser Konstantin lebt wieder! Vielleicht waren einige von euch schon drin. Für die anderen sind hier ein paar Informationen über die – sehr gelungene – große Konstantin-Ausstellung: Die drei großen Veranstalter dieses Spektakels, Rheinland-Pfalz, das Bistum Trier und die Stadt Trier, haben geplant, die Ausstellung in drei verschiedenen Bereichen stattfinden zu lassen. Dies alles geschieht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler und ist noch bis zum 4.November für Zuschauer aus ganz Deutschland geöffnet. Dort wird bestimmt auch den Konstantinkennern noch etwas beigebracht. Die Ausstellung ist in drei Teile geteilt werden. Diese sind: Das Rheinische Landesmuse-um: Hier wird Konstantin als Herrscher über das römische Reich dargestellt. Es werden seine Eroberungen und Kriege näher erläutert und die Hintergründe werden geklärt. Des Weiteren wird die Ausbreitung des Römischen Reiches unter Konstantin bildlich dargestellt. Das Dom- und Diözesanmuseum: In diesem Museum wird die Bindung zwischen Konstantin und Christen erklärt. Neuerdings ein Untoter: Im Stadtmuseum Simeonstift wird einem die Tradition der Römer Kaiser Konstantin näher gebracht. Wie sie lebten, welchen Tagesablauf sie hatten, wie sie sich gegen Feinde wehrten... Was ist Mythos, was die Wahrheit? Hier wird geschildert, was an den Geschichten über Konstantin wirklich dran war. Führungen gibt es für alle Altersklassen von der Grundschule bis zur Sekundarstufe zwei und weitere Informationen gibt es im Internet. Tobias Wagner, 9c 42 Distelblatt 43 Distelblatt 44