Andrew Lesnie, ACS Der Räuber Hotzenplotz Digital
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Andrew Lesnie, ACS Der Räuber Hotzenplotz Digital
01/06 AUSGABE 1 VisionARRI Das internationale Magazin der ARRI RENTAL GROUP UND ARRI FILM & TV SERVICES KING KONG Einfach gigantisch! Interview mit Kameramann Andrew Lesnie, ACS Der Räuber Hotzenplotz Eine zauberhafte Geschichte Digital Intermediate Die neue Lustre Grading Suite Der ARRIMAX erhellt den Globus Der neue ARRI Scheinwerfer gibt sein Debüt Bleak House BBC setzt HD für neue Serie ein DIE WELT WÄCHST ZUSAMMEN Die ARRI Services Group bietet Ihnen den kompletten Service für Ihr Filmprojekt – vom Dreh bis zum fertigen Film. Die ARRI Rental Group mit ihrem weltweiten Netzwerk von Niederlassungen und Partnerfirmen stellt Ihnen das neueste und modernste Equipment zur Verfügung – wo immer Sie arbeiten. ARRI Film & TV Services in Deutschland verfügt über ein Film- und Fernsehstudio und ein klassisches Kopierwerk und bietet den kompletten Digital Intermediate Service, visuelle Effektbearbeitung (2D/3D) sowie alles für eine hochwertige Tonbearbeitung Ihres Filmes an. Kurzum, die ARRI Services Group stellt Ihnen alle Dienstleistungen für Ihre Produktion zur Verfügung – sie können sich sogar Ihren fertigen Film in unserem State of the Art Kino in München ansehen. ARRI SERVICES UNTERNEHMEN: ARRI RENTAL PARTNER: AUSTRALIEN ARRI Rental, Sydney Kamera, Digital Kate Walton, Bill Ross T +61 98 55 4300 [email protected] [email protected] BULGARIEN Boyana Film Studios, Sofia Kamera, Licht, Bühne Lazar Lazarov T +359 2958 2766 [email protected] TSCHECHIEN DEBRA, Prag Kamera Ivan Jiranek T+42 022 056 1684 [email protected] DEUTSCHLAND Maddel’s Camera GmbH, Hamburg Kamera, Bühne Matthias Neumann T +49 40 66 86390 [email protected] SÜDAFRIKA Media Film Service, Cape Town, Johannesburg, Durban, Namibia Kamera, Digital, Licht, Bühne, Studio Jannie Van Wyk T +27 215 113 300 [email protected] DEUTSCHLAND ARRI Rental, Berlin Kamera, Licht, Bühne Fritz Sammer T +49 30 3468 0024 [email protected] ARRI Rental, Köln Kamera Christian Hilgart T +49 221 170 6724 [email protected] ARRI Rental, München Kamera, Digital, Licht, Bühne Thomas Loher T +49 89 3809 1440 [email protected] ARRI Film & TV Services, München, Kopierwerk, Digital Intermediate, Visuelle Effekte, Ton, Studio, Kino Vertrieb international: Angela Reedwisch T +49 89 3809 1574 [email protected] Vertrieb national: Walter Brus T +49 89 3809 1772 [email protected] GROSSBRITANNIEN ARRI Lighting Rental, London Licht Tommy Moran T +44 1895 457 200 [email protected] Short Term Lichtverleih für Werbung & Promos Martin Maund, George Martin T +44 1895 810 000 [email protected] [email protected] ARRI Media, London Kamera, Digital Imaging, Bühne Philip Cooper T +44 1895 457 100 [email protected] ARRI Crew, London Diary Service (Crewvermittlung) Kate Collier T +44 1895 457100 [email protected] LUXEMBURG ARRI Rental, Luxemburg Kamera Steffen Ditter T +352 2670 1271 [email protected] TSCHECHIEN ARRI Rental, Prag Licht, Bühne Arno Sieberger T +42 023 431 3012 [email protected] USA ARRI CSC, New York Kamera, Digital, Licht Simon Broad, Hardwrick Johnson T +1 212 757 0906 [email protected] [email protected] ARRI CSC, Florida Kameras, Digital, Bühne Ed Stamm T +1 954 322 4545 [email protected] FRANKREICH Bogard, Paris Kamera, Digital, Bühne Didier Bogard, Alain Grellier T +33 149 331 635 [email protected] [email protected] IRLAND The Production Depot, Co Wicklow Kamera, Licht, Bühne John Leahey, Dave Leahey T +353 1276 4840 [email protected] [email protected] ISLAND Pegasus Pictures, Reykjavik Kamera, Licht, Bühne Elli Cassata T +354 414 2000 [email protected] NEUSEELAND Camera Tech, Wellington Kamera Peter Fleming T +64 4562 8814 [email protected] Illumination Dynamics, LA Licht Carly Barber, Maria Carpenter T +1 818 686 6400 [email protected] [email protected] RUSSLAND ACT Film Facilities Agency, Illumination Dynamics, St. Petersburg North Carolina, Kamera, Licht, Bühne Licht Sergei Astakhov Jeff Pentek T +7 812 71 020 80 T +1 704 679 9400 [email protected] [email protected] ZYPERN Seahorse Films, Nicosia, Paphos Kamera, Digital,Licht, Bühne, Studio Andros Achilleos T +357 2691 3064 [email protected] VISIONARRI Herzlich Willkommen zur ersten Ausgabe der VisionARRI 4 EINFACH GIGANTISCH! Kameramann Andrew Lesnie, ACS, spricht über Die ARRI Rental Group und die ARRI Film & TV Services haben dieses Magazin ins Leben gerufen, um mit Ihnen Neuigkeiten und Ausblicke über Produktionen in der ganzen Welt zu teilen. Die Globalisierung der Filmproduktionen führt dazu, dass die Produkte und Dienstleistungen unseres Unternehmens weltweit gefragt werden. Die enge Zusammenarbeit innerhalb der ARRI Dienstleistungsunternehmen ist unsere Antwort auf diese Tendenz. Lesen Sie über die Erfahrungen von Kreativen, Technikern und Produktionsteams mit unseren neuesten Technologien und unserer Arbeit. 8 ARRIFLEX D-20, DIE KUNDE MACHT DIE RUNDE Die Berichte und Interviews in unserem Magazin wollen Ihnen die Professionalität, Kompetenz und Motivation unserer Mitarbeiter und die eingesetzte Technik nahe bringen und Ihnen ein hoffentlich rundes Bild über die Dienstleistungsbereiche bei ARRI vermitteln. Verlassen Sie sich auf die gewohnte ARRI Qualität, wenn Sie mit uns arbeiten. Egal wo auf der Welt Sie drehen, wir stellen Ihnen das neueste Equipment und den besten Service zur Verfügung: Genießen Sie “The best support your vision can get“. seine Erfahrungen beim Dreh von King Kong Bericht über die jüngsten weltweiten Aktivitäten der D-20 11 AUTOMATISCH ZUM ERFOLG Illumination Dynamics setzt auf automatisierte Lichttechnik 12 MIT FARBEN ERZÄHLEN Digital Intermediate und die neue Lustre Grading Suite bei ARRI Film & TV Services 14 PERFUME: THE STORY OF A MURDERER Erster Kamera-Assistent Christian Almesberger über seine Erfahrungen mit den Master Primes beim Dreh von Das Parfum Unsere weltweiten Kontakte finden Sie auf der gegenüberliegenden Seite. 16 BLEAK HOUSE Drei Verantwortliche berichten über die neue INHALT BBC-Serie Bleak House 18 GROSSE MOMENTE Ein Rückblick auf Meilensteine der ARRIFLEX Kamerageschichte 21 DER RÄUBER HOTZENPLOTZ Eine zauberhafte Geschichte 21 24 DER ARRIMAX ERHELLT DEN GLOBUS Der neue ARRI Scheinwerfer gibt sein Debüt in “Munich“ 26 KINOSPASS AUS DER TÜRKEI Umfangreiche Postproduktion bei ARRI Film & TV in München 8 28 TAKE 10 28 WUSSTEN SIE SCHON? 29 AM SET MIT DEN MASTER PRIMES Kameramann August Jakobsson über den Einsatz der Master Primes 4 14 VisionARRI möchte folgenden Mitwirkenden danken: Didier Bogard, Simon Broad, Kate Collier, John Gresch, Jochen Hähnel, Mark Hope-Jones, Ingo Klingspon, Thomas Loher, Sandra Pirchmoser, Angela Reedwisch, Jeremy Sassen, Prof. Jürgen Schopper, DD. Michael, Marc Shipman-Mueller, Michelle Smith, Olly Tellet, An Tran, Kate Walton, Franz Wieser, American Cinematographer, The British Film Institute Reading Library. 30 NEUES AUS ALLER WELT 34 PRODUKT UPDATE 36 AKTUELLE PRODUKTIONEN 39 FESTIVALKALENDER Titelseite Standfoto von King Kong mit freundlicher Genehmigung von Weta Digital LTD./Universal Studios Kameramann Andrew Lesnie, ACS über King Kong EINFACH GIGANTISCH Sein erstes großes Filmabenteuer mit Peter Jackson bestand Kameramann und Oscar-Preisträger Andrew Lesnie (ACS) schon mit der “Herr der Ringe“-Trilogie. Lesnies letzte Arbeit, King Kong, liefert eine Neuauflage des Filmklassikers von 1933. Von der Ausgestaltung der Straßen Manhattans in der Ära der wirtschaftlichen Depression bis hin zur “Wiederbelebung“ des tragischen Primaten nutzte die Produktion rechnergenerierte Effekte aus dem Hause Weta Digital, der Postproduction Facility von Regisseur Peter Jackson in Wellington. Gleichzeitig wurden in der digitalen Bearbeitungsphase die visuellen Effekte (VFX) eingebaut, und zwar mehr als doppelt so viele wie bei der gesamten HdR-Trilogie. Lesnie entschied sich wieder für Kameras von ARRI, um die bewegende Story von Mensch und Bestie einzufangen. Das komplette Kamerapaket kam von ARRI Rental Deutschland, den technischen Support stellte Peter Fleming vor Ort in Wellington, Neuseeland, zur Verfügung. Eingesetzt wurden zwei ARRIFLEX 435 ADVANCED zusammen mit zwei ARRICAM LT, einer ARRICAM ST und einer ARRIFLEX 235. Für die digitale Bildbearbeitung und die visuellen Effekte wurde das Negativ am ARRISCAN digitalisiert. Nach Abschluß der VFX- und DI-Arbeiten wurde das Material am ARRILASER auf Film zurückbelichtet. Im folgenden Interview berichtet Andrew Lesnie über seine Erfahrungen bei den Dreharbeiten zu King Kong. Die Stars des Abenteuerfilms sind Naomi Watts, Jack Black und Adrien Brody. Ein hoch interessantes Making-of, einer Art “Behind the Scene“Video-Tagebuch über Andrew Lesnie, Peter Jackson und das King Kong-Team findet sich unter www.kongisking.net im Internet. Was speziell hat Sie am Drehbuch gereizt, sich künstlerisch so zu engagieren? Gab es eine besondere Herausforderung, die Sie dazu bewogen hat? Frage: Ich genieße es einfach, mit Peter Jackson zu arbeiten. Jedes seiner Projekte ist eine Herausforderung. AL: Können Sie etwas über die Vorgespräche mit Peter Jackson erzählen, in denen es um den Look des Films und seine Atmosphäre ging? F: Als das Projekt zum ersten Mal Thema wurde, dachte ich: “Großartig, wir werden nach New York reisen und nach Rarotonga und eine Kreuzfahrt AL: 4 machen.“ Ich war dann ziemlich überrascht, als Peter Jackson mir mitteilte, dass wir den ganzen Film im Stadtbezirk von Wellington realisieren würden. In Auckland nutzten wir das Civic Theatre mit 2000 Sitzplätzen als Innen-Set für das Kong-Theater, während die Second Unit mit der echten SS Venture entlang der Küste unterwegs war, zusammen mit dem Team für die Luftaufnahmen unter der Leitung von David Nowell. Der Film strotzt nur so vor Spezialeffekten. Welche Tests haben Sie im Vorfeld gemacht und was ist dabei herausgekommen? F: AL: In der Vorbereitungsphase habe ich vor allem zusammen mit unserem Produktionsdesigner Grant Major versucht, ein Gespür für den Film zu entwickeln. Er hatte eine Art Konzept-Raum eingerichtet, in dem die gesamte Story skizziert chronologisch an den Wänden ablief: Entwurfszeichnungen, Ausschnittsammlungen zu den Zeitumständen, in denen die Geschichte spielt, insgesamt eine immense Collage von visuellem Referenzmaterial zu diesem Film. Ich habe auch mit den Konzeptionskünstlern und den Spezialisten von Pre-Viz gesprochen, einer Abteilung, die 3D-Vorabvisualisierungen erstellt. Denn sehr vieles bei Filmen mit so aufwändigen CGIs (Computer Generated Images) und einem so starken Anteil der digitalen Postproduktion am gesamten Projekt wird auf dieser Ebene bereits im Vorfeld entschieden. Das Konzeptions-Design wurde in PhotoShop realisiert, so konnten wir mit der Farbpalette gemeinsam mit Peter Jackson herumspielen und experimentieren. Es war klar, dass der Film komplett digital bearbeit wird. Haben Sie den Film deshalb anders gedreht, als es ohne Digital Intermediate der Fall gewesen wäre? F: AL: Obwohl man weiß, dass die Endbearbeitung eines Films via DI erfolgt, will man den endgültigen Look des Films schon auf dem Negativ so gut wie möglich hinbekommen. Ich neige dazu, immer so viel es geht schon beim Dreh zu berücksichtigen. Ich lege aber am Set auch großen Wert darauf, dass bei den Darstellern eine gewisse Eigendynamik erhalten bleibt. Dabei kommt mir der Vorteil des DI-Prozesses entgegen, dass man sich mit gewissen Lichtsituationen später noch in der Postproduktion befassen kann. VISIONARRI Sie wollten, dass das Licht bei diesem Film “organisch“ wirkt im Sinne einer nahtlosen Integration in die Computergrafik. Was verstehen Sie darunter? F: Es war klar, dass dieses Projekt umfangreiche computeranimierte VFX-Umgebungen mit einbezieht: Stadtsilhouetten bei Nacht, Dschungel, Szenen in der Abenddämmerung, am Morgen und alles was dazwischen liegt. Wenn man will, dass die Darsteller im Schatten einer Schlucht stehen, während das Licht der Sonne auf den gegenüber liegenden Abhang fällt, wird der Bereich, in der diese Szene spielt, flacher ausgeleuchtet, als es in der endgültigen Aufnahme aussehen wird. Das Gleiche gilt zum Beispiel auch für eine Sequenz während eines sehr langen Sonnenaufgangs, mit all den sich daraus ergebenden Veränderungen in Farbtemperatur und–dichte. Die Dschungelszenen zum Beispiel waren sehr interaktiv, da haben wir uns echt angestrengt. AL: Da King Kong so gigantisch groß ist, was mussten Sie bei Bildausschnitt und Bildaufbau beachten – besonders wenn er zusammen mit einem Menschen aufgenommen wurde? F: Wir installierten ein Scheinwerfergerüst mit einem Ball in korrekter Augenhöhe als Bezugslinie für die Schauspieler. Damit wussten auch die Kameraleute, wo sie in Sachen Bildaufbau hinzuschauen hatten, nämlich nach oben. Unsere Geheimwaffe war Andy Serkis, der Kong am Set darstellte. Wir stellten Andy auf Türme, Scherenaufzüge oder einen Condor (Mikrofonausleger) in der richtigen Höhe, so konnten die Schauspieler mit ihm interagieren. Andy hatte ein Mikrofon an einem PA-System angeschlossen, und wenn er knurrte, konnten wir das alle hören und spüren. AL: 5 EINFACH GIGANTISCH Können Sie etwas zur Rolle von Ants Farrell sagen und erzählen, wie seine Verantwortung für die Durchgängigkeit der Ausleuchtung zustande kam? Welche Aufgaben hatte er und wie hat Ihnen das geholfen? F: AL: In früheren VFX-Filmen endete das Sammeln der nötigen Informationen zur Beleuchtung immer mit Wagenladungen von Papier oder jeder Menge Notizbüchern. Da es sich dabei im Wesentlichen um Datensammlung handelt, dachte ich mir, dass es eine effizientere Methode und Technik geben müsste, die uns nicht so viel Zeit kostet. Ich sprach darüber mit Chefbeleuchter Reg Garside, er stellte einige Nachforschungen an und wählte schließlich Ants Farrell aus, um das alles entsprechend umzusetzen. Ants war Best Boy bei Herr der Ringe und hatte bei einigen kleineren Spielfilmen in Neuseeland die Beleuchtung gemacht. In Kombination mit seinen Computerkenntnissen war er ideal qualifiziert, das System zu entwickeln und zu verfeinern. Die Beleuchtungsdaten wurden auf eine sichere Website überspielt, auf die auch die zweite Filmcrew, die Abteilung Miniaturen und Weta Digital Zugriff hatten. Dabei stellte sich schnell heraus, dass diese Informationen bei unseren Meetings besonders wertvoll waren. Wie stark waren Sie bei den Aufnahmen mit den Miniaturen beteiligt, oder hat das die Miniaturen-Crew ganz allein gemacht? F: AL: 6 Ich habe mich am Anfang mit Alex Funke (ASC) beraten, der die Miniaturenabteilung leitete. Nachdem Alex einmal meine Vorstellungen vom Aussehen des Projektes verinnerlicht hatte, haben wir nicht mehr darüber gesprochen. Alex ist ein Genie und ein überaus talentierter Künstler in seinem Fach. Ich kann mich nicht nur darauf verlassen, dass seine Arbeit exakt mit dem zusammenpasst, was ich aufgenommen habe, sondern häufig hebt er die Bildwirkung sogar in geradezu ungeahnte Höhen. Noch einmal die gleiche Frage hinsichtlich der Effektarbeiten: Wie stark waren Sie in diesen Prozess involviert, gerade unter dem Aspekt der speziellen Beleuchtung, die Sie während der Aufnahmen realisiert haben? F: AL: Weil die Lichtbestimmung in der Postproduktion in Wellington stattfand und die Abteilung Lichtbestimmung in das Aufgabenfeld von Weta Digital fiel, war ich bei der Entwicklung der VFX stark involviert. Ich hatte immer Probleme damit, mich nicht einzumischen. Ich habe einige Filmaufnahmen gesehen, wo Sie selbst hinter der Kamera zu sehen sind. Machen Sie die Kameraarbeit immer selbst? F: AL: Ich liebe es, hinter der Kamera zu stehen. Ich bin der Meinung, dass Beleuchtung und Kameraarbeit untrennbar miteinander verbunden sind. Unglücklicherweise kommen bei großen Filmprojekten ein Haufen Management-Aufgaben mit ins Spiel. Was wiederum bedeutet, dass ich nicht soviel Zeit hinter der Kamera verbringen kann, wie ich möchte. Der Grund VISIONARRI Bildnachweis: Szenenaufnahme aus King Kong mit freundlicher Genehmigung der Weta Digital Ltd. / Universal Studios. Foto Andrew Lesnie von Pierre Vinet / Universal Studios. KAMERAMANN ANDREW LESNIE und Regisseur Peter Jackson. (v.l.n.r.) dafür liegt darin, dass diese Arbeit sehr zeitaufwändig ist und mir die Möglichkeit nimmt, auch mal einen Schritt zurück zu machen, um den Gesamteindruck beurteilen zu können. Bei derartig großen Projekten wie King Kong endet es meistens damit, dass ich die zweite oder dritte Kamera bediene. Haben Sie bei den Szenen auf dem Schiff Venture, die ja in Wirklichkeit an Land aufgenommen wurden, die Kamera auf spezielle Weise bewegt, so als wäre das Schiff auf dem Wasser? F: Der größte Teil der Aufnahmen an Bord der “trocken“ liegenden Venture wurden mit Steadicam, aus der Hand oder über Kameras auf Kränen mit Fernbedienung realisiert, um sicher zu gehen, dass sich die Kamera ständig bewegt. Richtig lustig wurde es, als es darum ging, das Schiff in turbulenten Situationen zu zeigen. Die Kameraleute übten, sich im Gleichtakt hin und her zu werfen. Das war wie in der Tanzschule. Wir vermittelten den Eindruck, auf hoher See zu sein, auch mittels jeder Menge Beleuchtungseffekte. AL: Was waren Ihre speziellen Vorstellungen hinsichtlich der Ausleuchtung bei den Aufnahmen im Inneren des Schiffes? Wie sind Sie mit der Arbeit in den engen Räumen an Bord klar gekommen? F: Wir haben uns bemüht, eine möglichst bedrückende Atmosphäre im Inneren des Schiffes herzustellen. Es ist fast genauso schwierig auf engem Raum zu arbeiten wie bei weitläufigen Außenszenen. Reg und ich brachten Produktionsdesigner Grant Major dazu, eine ganze Reihe von Screenpanels zu entwerfen, die wir aufrufen konnten, um die Position von Licht und Kamera festzulegen. AL: F: Die Szene mit Ann Darrow in der Hand von King Kong wurde vollständig vor Green Screen gedreht. Wie haben Sie diese Sequenz ausgeleuchtet? AL: Ann ist in einer ganzen Reihe von Filmszenen in der Hand von Kong, in allen möglichen Umgebungen und zu unterschiedlichsten Tageszeiten. Da die Filmaufnahmen von einem festen Punkt aus erfolgten, musste ich mir vorstellen, welche Handlungseffekte an ihr vorbeiziehen, während sie horizontal oder vertikal davon geschleppt wird. Deshalb haben wir uns Hilfsmittel gebastelt, die das Schattenmuster eines Dschungels simulierten: zum Beispiel sich drehende Räder, zum einen bespannt mit unterschiedlichen Stoffen, zum anderen mit lichtdurchlässigem Gewebe. Einmal haben wir auch nur Zweige durchs Licht bewegt, ein anderes Mal das Licht rauf und runter reguliert. Gibt es eine spezielle Szene, auf deren Ergebnis Sie ganz besonders stolz sind? Es sind sicher eine ganze Reihe? F: AL: Da die Kamera A zumeist eine Steadicam und die Kamera B für die Nahaufnahmen zuständig war, arbeitete ich gewöhnlich mit Kamera C, die häufig auf einem “Giraffe-Kran” mit einem Scorpio Remote Head montiert war. Da sich Peter Jackson normalerweise auf die erste und zweite Kamera konzentrierte, hatten ich und die Bühnencrew immer wieder Gelegenheit, uns einige besonders schöne Shots auszudenken und zu realisieren. Q: Erzählen Sie etwas über Ihre Crew? AL: Ein Haufen Neuseeländer und Australier: Second Unit Kameramann war Richard Bluck, Oberbeleuchter Reg Garside (Matrix Trilogie), Key Grip Tony Keddy (Herr der Ringe), die Kamera Operator Cameron Maclean, Simon Harding, Rhys Duncan und John Cavill, die Focus Puller waren Colin Deane, Dean McCarroll, Andrew Strout und Sean Kelly, Rigging Gaffer Dave Brown und Practicals Gaffer Warwick Peace. Die Luftaufnahmen der Venture auf See wurden vom Kameramann David Nowell (ASC) aufgenommen. An Tran 7 ARRIFLEX DIE KUNDE MACHT DIE RUNDE “WAS MICH SOFORT BEEINDRUCKTE, WAR DAS ERGONOMISCHE DESIGN, DAS DEM EINER FILMKAMERA ENTSPRICHT. EINEN SENSOR MIT DER GLEICHEN AUFNAHMEFLÄCHE WIE EIN SUPER 35MM FILMBILD EINZUSETZEN, IST EIN KLUGER SCHACHZUG. DADURCH KANN MAN DIE GLEICHE TIEFENSCHÄRFE WIE BEI 35MM ERREICHEN.” DoP Dejan Georgevich DoP CURTIS CLARK, ASC beim Dreh eines Commercials mit der D-20 in Hollywood Das Technologie-Komitee der ASC nimmt ARRIs digitale Filmkamera unter die Lupe. Im Rahmen eines kontinuierlichen Entwicklungsprogramms wurden Vorabversionen der ARRIFLEX D-20 bei diversen Events ausgestellt, in Workshops eingesetzt und überall auf der Welt in ausgiebigen Feldversuchen getestet. Eine der letzten dieser Aktivitäten war ein Treffen mit Mitgliedern des Technologiekomitees der American Society of Cinematographers im Laser Pacific’s Theatre in Hollywood Anfang Oktober 2005. Bill Lovell, Digital Camera Product Manager bei ARRI, zeigte dort Testaufnahmen der D-20 und demonstrierte die Stärken der Kamera. 8 “Schon vor einigen Jahren erkannte ARRI, welchen Weg die Technik einschlagen wird, und dass die Rolle der digitalen Aufnahmetechnik ernsthaft bedacht werden muss. Wir wollten dabei aber nicht nur die notwendige Bildqualität sicherstellen, sondern auch die Wünsche der Filmemacher berücksichtigen“, erklärte Bill Lovell. Die D-20 verbindet das Handling und die Funktionalität der ARRI Filmkameras, um so eine moderne Digitalkamera im Stil einer klassischen Filmkamera anbieten zu können. Der CMOS-Sensor mit sechs Megapixeln, der das Herz der D-20 bildet, hat die gleiche Größe wie das Bildfenster des Super-35mmFilms. Das erlaubt die Verwendung und die kreative Auswahl von Objektiven für das Format 35mm und führt zu Aufnahmen, die die VISIONARRI D-20 gleiche Schärfentiefe haben wie 35mm. Das Handling der Kamera wird durch einen optischen Sucher ergänzt und ist kompatibel zu allem verfügbaren ARRI Zubehör. Viele betrachten den optischen Sucher als eine wesentliche Geräteverbesserung, und für das Publikum der ASC wie für viele andere wurde dieses Feature als ein hervorstechender Vorteil angesehen. “Ein Sucher, bei dem man wirklich durchschauen kann. Das ist einfach brillant“, bemerkte Rodney Charters (ACS, ASC). Da die Produktzyklen bei Digitalkameras wesentlich kürzer sind als bei Filmkameras, wurde das Design der D-20 modular ausgelegt, um Technikentwicklungen berücksichtigen zu können. “Modularität bedeutet jedoch nicht, dass man die Kamera am Set auseinander nehmen kann“, stellte Lovell klar. “Wir wollen nur vermeiden, dass die Kamera in ein paar Jahren veraltet ist. Deshalb haben wir das Design der Kamera modular ausgelegt, um sie zukunftssicher aufrüsten zu können.“ Den ASC Mitgliedern wurden auch Aufnahmen der D-20 von Anfang des Jahres gezeigt, die von der Master Class der Cine Gear mit dem Thema “The High End of Digital Image Capturing“ produziert worden waren. Die Master Class wurde geleitet von Bill Bennett (ASC), das Licht setzte Russell Carpenter (ASC). Beim Dreh wurde die Leistungsfähigkeit der D-20 in einem weiten Spektrum von Beleuchtungssituationen getestet. Kurz danach wurde Material vom gleichen Tag gezeigt, das DoP Dana Christiansaan in der Wüste von El Mirage, Kalifornien, aufgenommen hatte. Die D-20 war auf einem kreiselstabilisierten Kopf auf einem Ultimate Arm befestigt, der wiederum auf einem Automobil montiert war. Der Kamerawagen verfolgte Stunt-Fahrzeuge, die durch das Bett eines ausgetrockneten Sees rasten. Die D-20 wurde dabei Extremsituationen ausgesetzt: hohes Fahrtempo, Wind und jede Menge Staub. Das Bildmaterial kam ohne Farbkorrektur zur Vorführung. Die Fähigkeit der D-20, auch unter den Bedingungen der intensiven Wüstensonne Glanzlichter kontrastreich wiederzugeben, provozierte zahlreiche erstaunte Kommentare im Auditorium. Es wurde auch anerkennend vermerkt, dass sich die Kamera geradezu ideal für diese Art von Aufnahmen eignet, weil es keine Unterbrechungen bedingt durch das Einlegen neuer Filmrollen gibt. Lovell führte weiterhin aus, dass ARRI eine transportable Aufzeichnungslösung für die D-20 in Planung habe. Hintergrund hierfür ist eine Vereinbarung mit Grass Valley über die Nutzung ihres Solid State-Speichers als “on-board FlashMag“. Das ARRI FlashMag 112 ist ein portables Aufzeichnungsgerät, das direkt an die Kamera montiert werden kann und damit die D-20 von allen Kabeln befreit. “Es handelt sich um einen Rekorder mit 112 GigaByte Datenvolumen in der Größe eines 60 Meter-Filmmagazins, allerdings mit der Kapazität eines 300 Meter-Magazins“, erklärte Lovell. Die Daten aus dem FlashMag können auf Speichersysteme wie die HDCAM SR MAZ von Sony oder den S.two Digital Field Harddisk-Recorder aufgezeichnet werden oder direkt an die Postproduktion übergeben werden. D-20 TESTDREH in der Wüste El Mirage, Kalifornien Den Mitgliedern der ASC wurde deutlich gemacht, dass die digitale Revolution nicht einem technischen Selbstzweck frönt. Die D-20 steht vielmehr für eine kreative Alternative im visuellen Storytelling. “Schon in den 80er Jahren hieß es, der Realfilm werde in spätestens fünf Jahren Geschichte sein, aber es gibt ihn immer noch“, führte Lovell aus: “Auch in weiteren fünf Jahren wird der Film immer noch seine Stärken ausspielen. Dort wo seine Vorzüge nicht zu übertreffen sind, wird er auch künftig das Aufnahmeformat der Wahl bleiben. Aber wenn die Arbeit ein digitales Werkzeug erfordert, dann haben wir die richtige Kamera für Sie.“ ARRI CSC präsentiert die D-20 auf der New York Cine Equipment Show Die erste New York Cine Equipment Show (NYCES), die im September letzten Jahres in New Yorks Hilton Hotel abgehalten wurde, bot den Teilnehmern informative Seminare zur Filmarbeit und ein ganzes Ausstellungsstockwerk voll mit neuer wie auch bewährter Technik. Der passende Rahmen für den New Yorker Leihpark ARRI CSC, um die ARRIFLEX D-20 erstmals an der Ostküste vorzustellen. Andreas Weeber, der künftig die Abteilung Digital Imaging von ARRI CSC leiten wird, übernahm selbst die Aufgabe, den Anwesenden die Besonderheiten der Kamera näher zu bringen. Die Besucher konnten die Kamera selbst ausprobieren und sich einen Eindruck von Schärfeverhalten und Schärfentiefe verschaffen, da die Aufnahmen direkt auf einem High Definition Screen ausgegeben wurden. Weeber wird die Einweisung der Kunden in die neue Technik der D-20 übernehmen, ebenso wie für das digitale Hochgeschwindigkeits-Kamerasystem Tornado. Die DoPs Dejan Georgevich und Tom Houghton, Diskussionsteilnehmer an einem der “Aus der Praxis“-Seminare während des Treffens, hatten Gelegenheit, die Kamera genauer unter die Lupe zu nehmen: “Was mich sofort beeindruckte, war das ergonomische Design, das dem einer Filmkamera entspricht“, lautete Georgevichs Kommentar. 9 ARRIFLEX D-20 “Und einen Sensor mit der gleichen Aufnahmefläche wie ein Super 35mm Filmbild einzusetzen, ist ein kluger Schachzug. Dadurch kann man die gleiche Tiefenschärfe wie bei 35mm erreichen. Die Bildwiedergabe ist überaus beeindruckend, was nicht zuletzt daher resultiert, dass bei der D-20 mit 35mm Filmobjektiven die Schärfencharakteristik beliebig gewählt werden kann.“ NESTLÉ Commercial, produziert von Feel Films für Saatchi & Saatchi Für die Aufnahmen der von der Kritik gelobten TV-Serie Rescue Me verwendet Houghton die HDWF900 von Sony. Mit Denis Leary als Star behandelt die Serie das Leben einer Gruppe New Yorker Feuerwehrleute. Durch die Mischung von Studio- und Außenaufnahmen für Rescue Me ist Houghton auch bestens mit den Problemen vertraut, die die Arbeit in HD mit sich bringt: “Die neue Kamera macht einen tollen Eindruck“, kommentierte er, “der Fortschritt ist unverkennbar, nicht zuletzt, weil wir unsere gewohnten 35mm Objektive weiter verwenden können und der Sucher optisch ist und nicht nur elektronisch.“ Produktionsfirma in England zeigt sich von der D-20 beeindruckt Feel Films ist die erste Produktionsfirma in England, die die neue Digitalkamera im Stil einer Filmkamera, die ARRIFLEX D-20, für einen Werbespot eingesetzt hat. Ende Oktober 2005 kam zwei Tage lang eine der D-20 Kameras von ARRI Media, London, für einen Nestlé Spot von Saatchi & Saatchi zum Einsatz. Produzent Nick Hirschkorn traf die Entscheidung, statt des Formats 35mm die D-20 zu verwenden. Hirschkorn hatte 2004 Feel Films ins Leben gerufen, nachdem er zuvor für Hungry Eye, Arden Sutherland & Dodd und sein eigenes Unternehmen Krygier Hirschkorn tätig war. “Ich habe in den letzten 10 bis 15 Jahren immer im Format 35mm gearbeitet“, merkt Hirschkorn an, “aber wir sind hier auch zunehmend in die digitale Postproduktion eingebunden. Hierfür haben wir unseren Gerätepark deutlich erweitert. Ich sehe klare Vorteile, ein digitales Medium für die Aufnahmen einzusetzen, wenn es die gleiche Qualität liefert wie Film, allein schon deshalb, weil man die Aufnahmen noch am Abend des Drehs der Postproduktion zur Verfügung stellen kann.“ Hirschkorn hatte schon bei einem früheren Dreh in LA Erfahrungen im Format HD gesammelt, damals mit einer Sony HDW-F900. Er war von den Ergebnissen beeindruckt. Es hatte jedoch einiger aufwändigerer Anpassungen bedurft, um die von ihm gewünschte Schärfentiefe realisieren zu können und die Charakteristik von Realfilmabzubilden. Dann hörte er von der D-20 mit rotierender Spiegelblende, optischem Sucher und Filmobjektiven und kontaktierte postwendend ARRI Media. “Ich wollte die D-20 so schnell wie möglich an einem konkreten Job austesten. Die Gelegenheit ergab sich, und es sprach dabei eine ganze Reihe von Gründen für diese Digitalkamera. Zunächst einmal, weil eine Menge Postproduktion anfiel, für die die Bildstabilität der digitalen Aufnahmen sehr vorteilhaft ist, da die unerwünschte Eigenbewegung des Realfilms wegfällt. Zum anderen, weil Kinder an dem Spot beteiligt 10 waren. Mit Kindern zu arbeiten kann recht schwierig werden. Manchmal bekommt man etwas ganz unerwartet, oder auch wenn man ihnen sagt, dass man sie gerade nicht aufnimmt. Man muss wirklich alle Register ziehen, um ein gutes Ergebnis mit Kindern zu erreichen.“ Digital statt mit Film zu arbeiten, ermöglichte der Crew kontinuierlich zu drehen, in der Hoffnung, einen unerwarteten aber perfekten Augenblick einzufangen. “Also zwei Fliegen mit einer Klappe – klare technische Vorteile und zugleich auch kreative. Es hat uns viel Zeit gespart, weil wir nicht zwischendrin neue Filmrollen einlegen oder das Filmfenster prüfen mussten. So konnten wir auch dann noch drehen, wenn das sonst eigentlich nicht möglich gewesen wäre.“ DoP David Johnson zeigte sich sehr zufrieden mit der Kamera und wurde rasch ein Fan der D-20. “Das Hauptkriterium ist die Art und Weise, wie die Objektive mit dem CMOS zusammenarbeiten“, betont Hirschkorn, “normalerweise ist nämlich die Kontrolle über die Schärfentiefe der Knackpunkt. Mit der D-20 lief das ganz natürlich ab, die Kamera verhält sich wie eine ARRI Filmkamera. Obwohl das Gerät so neu ist, lässt sich klar feststellen, dass es nicht mehrerer Drehs bedarf, um sich an die Kamera zu gewöhnen. Eine gute Stunde reicht. Während des Aufbaus und des Briefings für die Kamera-Crew wurde klar, dass sich hier ein nahtloser Übergang vollzog.“ Zufrieden mit dem Ergebnis seiner Werbeaufnahmen freut sich Hirschkorn jetzt darauf, die D-20 bei zwei Spielfilmen auszutesten. “Ich würde jedem, der mich fragt, den Rat geben, die Kamera zu verwenden“, resümiert er. “Die Einsparungen auf verschiedenen Ebenen sind beachtlich – nicht nur in finanzieller Hinsicht.“ Die ARRIFLEX D-20 ist jetzt exklusiv bei ARRI Media London, ARRI Rental München und ARRI CSC New York verfügbar. An Tran/Mark Hope-Jones Weitere Informationen zur ARRIFLEX D-20 erhalten Sie bei: ARRI Media London Bill Lovell T: +44 1895 457 100 E: [email protected] ARRI Rental Munich Andreas Berkl T: +49 89 3809 1303 E: [email protected] ARRI CSC New York Andreas Weeber T: +1 212 757 0906 E: [email protected] VISIONARRI S Seit Anfang 2005 erweitert Illumination Dynamics ihr Servicespektrum in Kalifornien um den Aufbau einer Abteilung Automatisierung und Bühnenbeleuchtung (Automated & Theatrical Lighting). Diese interessante neue Ausrichtung für das Geschäft der sich ständig weiter entwickelnden Tochtergesellschaft von ARRI CSC, New York, ist eng verknüpft mit dem Namen eines Veteranen der Branche, Mark Rudge, der die neue Abteilung in Zukunft leitet. Mark bringt eine enorme Erfahrung in allen Belangen der Bühnen- und MusikeventBeleuchtungstechnik in seine neue Tätigkeit mit ein. Seinen herausragenden Ruf bei den Industrie-Profis wusste er sich nicht nur über Jahre im Verleih-Geschäft zu erarbeiten, sondern auch als freischaffender Lichtdesigner. Marks neues Ideenpaket beinhaltet eine komplette Linie an Beleuchtungseinheiten auf höchstem technischem Niveau, an Steuertechnik, SpezialLichtlösungen (inklusive LED-Technik), Dimming- und Kontrollsystemen sowie an Gerüst- und Installations-Equipment. Automatisch zum Erfolg Illumination Dynamics setzt auf automatisierte Lichttechnik “Ich fühle mich sehr wohl hier bei Illumination Dynamics, einem Unternehmen, das mich schon immer mit seinem unübertroffenen Kundenservice beeindruckt hat“, gesteht Mark. “Die Automated Lighting Division versteht sich als Speziallieferant für Fernsehsender und Unternehmen sowie für die Branchen Special-Event und Film. Unser Schwerpunkt liegt auf schlüsselfertigen Systemen, bei Bedarf einschließlich der nötigen Manpower im Bereich Programmierung und Technik. Wir nehmen diese Herausforderung mit von Grund auf neuen Gerätelösungen an. Der Schlüssel dabei ist der Kundendienst. Sowohl ARRI CSC wie auch ID stehen voll hinter diesem Projekt und haben sich verpflichtet, die beste Ausrüstung sowie den Service sicherzustellen. Dies war nur ein logischer Schritt für das Unternehmen, berücksichtigt man die Nachfrage nach automatisierten Lichtlösungen bei vielen der Kunden von ID aus der Unterhaltungsindustrie.“ Ergänzend zu ihrer Abteilung Automated & Theatrical Lighting bietet Illumination Dynamics ein lückenloses Angebot an Lichttechnik, Installationsbedarf, Generatoren, Stromverteilern und Klimatechnik -– einschließlich Planung, Ingenieurleistungen, Lizenzen, Installation und technischem Support – für Filmindustrie, TV-Sender, Rundfunk und Special-Event-Firmen. MARK RUDGE, Leiter der Abteilung Automated and Theatrical Lighting Carly Barber, Präsident von Illumination Dynamics, fasst die Firmenphilosophie zusammen: “Wir bei ID verfügen über reiche Erfahrungen und Ressourcen im Showgeschäft, haben uns aber das Engagement in allen Belangen des Kundendiensts und der Qualitätssicherung bewahrt. Den Bereich automatisierte Lichttechnik zu integrieren, war ein ganz natürlicher Schritt, schließlich streben wir als Teil der ARRI Gruppe danach, immer die neuesten und ausgereiftesten Produkte anbieten zu können. Wir können jetzt für unsere wichtigsten Kunden das ganze Spektrum an Lichtlösungen abdecken, konventionell wie automatisiert, aus einer Hand, mit dem vollen Service für Generatoren, Stromverteilern und Montagematerial.“ Simon Broad 11 MIT FARBEN ERZÄHLEN Digital Intermediate und die neue Lustre Grading Suite bei ARRI Film & TV Services Nach dem Bau eines der modernsten Kino-Tonmischstudios “Stage 1“ Ende 2002 vollendete ARRI im Sommer 2005 erneut ein großes Bauprojekt für die Postproduktion von Kinofilmen: ein State of the Art Color Grading Studio für Digital Intermediate (DI). Die hochmoderne Grading Suite mit Kino-Projektion und 20 Sitzplätzen für Kunden befindet sich bei ARRI Digital Film in München. Franz Kraus, Vorstand der ARRI AG: “Digitale Kinoprojektoren haben in den letzten Jahren in Bildqualität und Stabilität einen Standard erreicht, der es ermöglicht, in mittelgroßen Kinosälen Programme in einer zu 35mm vergleichbaren Qualität zu projizieren. Die Lustre Suite ist um einen Barco 100 Projektor, das Farbkorrektursystem Lustre von Autodesk gebaut. Das Daten- und das Colourmanagement (CMS), das dafür sorgt, dass die digital projizierten Bilder der späteren Kinokopie entsprechen, sind Eigenentwicklungen von ARRI ebenso wie der Filmscanner ARRISCAN und der Belichter ARRILASER. Farbkorrekturkinos mit dieser hochwertigen Ausstattung existieren weltweit nur sehr wenige.“ Digital Intermediate mit Lustre-Technologie Die bei ARRI eingesetzte Lustre-Software funktioniert als logarithmisches Farbgrading, als digitale Arbeitsplattform und als ein offenes hochauflösendes System. Es basiert auf den Kopierlichtern des klassischen Kopierwerks und ermöglicht problemlos die Kombination unterschiedlicher Medien und Materialien. “In der gleichen Art und Weise wie im Kopierwerk wird mit den drei Lichtpunkten Rot, Grün und Blau gearbeitet. Im Gegensatz zum analogen Filmgrading kann man am Lustre nicht nur ganze Szenen bzw. das gesamte Bild bearbeiten, sondern auch punktuell, dynamisch und sehr viel genauer die Sättigung oder einzelne Farben einer Szene korrigieren. Ein großer Vorteil dabei: Das Resultat ist als Preview sofort sichtbar und reversibel; d.h. man kann es sooft wiederholen und korrigieren, bis der Kunde mit dem Ergebnis 100-prozentig zufrieden ist“, erklärt Henning Rädlein. Ein weiterer Vorteil liegt wegen der Analogie zur klassischen KopierwerksLichtbestimmung darin, dass Kameramänner mit dieser Arbeitsweise vertraut sind. Bislang wurden mit dem neuen Verfahren bei ARRI unter anderem die Kinofilme Tristan & Isolde (Prod.: 20th Century Fox, Regie: Kevin Reynolds, Kamera: Artur Reinhart), Der Fischer und seine Frau (Prod. Constantin; Regie: Doris Dörrie, Kamera: Rainer Klausmann), NVA (Prod.: Boje Buck; Regie: Leander Haussmann, Kamera: Frank Griebe), Organize Isler (Prod.: BKM, Regie: Yilmaz Erdogan, Kamera: Ugur Icbak), Es ist ein Elch entsprungen (Prod.: SAM Film, Regie: Ben Verbong, Kamera: Jan Fehse), Der Räuber Hotzenplotz (Prod.: collina Film, Regie und Kamera: Gernot Roll) endbearbeitet. Highend Color Grading in der “Lustre-Suite” Das Color Grading findet unter realen Kinobedingungen statt. Denn die hochmoderne ca. 80 m2 große Lustre-Master-Suite mit ihren 20 Kinositzen für Kunden verfügt über eine 26 m2 Kinoleinwand, auf die der Film während des GradingProzesses projiziert wird. Die Leinwand hat eine Diagonale von 5,60 m und eine Breite von 5 m, auf welcher die Bildformate 1,85 und Cinemascope mit verstellbarem Cash projiziert werden können. Als Projektor ist der Barco DP 100 als Referenzmaschine im Einsatz, die speziell auf Filmgradig abgestimmt ist. Der Projektor ist in der Lage, 3D Look-up Tables in Echtzeit zu prozessieren. “Das heißt, man kann die Farbwiedergabe, so wie es auf Film später aussehen wird, simulieren. Über diese Vorabsimulation sehen wir immer, wie es im Endeffekt im Kino aussehen wird, weil eine sehr genaue Übereinstimmung auch zwischen digitaler Projektion und Filmprojektion besteht“, garantiert Henning Rädlein, Leiter von ARRI Digital Film. 12 Präzise und effektive Arbeitsvorteile Neben den Möglichkeiten der digitalen Primärkorrektur – z.B. exakter Farbabstufung, variabler Sättigung, veränderbaren Gamma- sowie Schwarzund Weißwerten – kann man einzelne Bildbereiche durch so genannte Shapes oder Formen mit dem Cursor einfach und schnell verändern. “Man setzt mit der Maus einfach ein paar Punkte. So lassen sich Formen wie Ovale, Drei- oder Vierecke aber auch handgezeichnete Masken verändern, überblenden und animieren. Man denke an die Formen bestimmter Objekte oder an ein Gesicht“, erläutern die Coloristen ihre Arbeitsweise. “Um bei diesem Beispiel zu bleiben: Man sieht im Film eine Person von vorne, dann kann man das Gesicht verändern, farbkorrigieren und es schmaler machen – es lässt sich praktisch alles dynamisch gestalten, DoP FRANK GRIEBE (rechts) mit Regisseur Leander Haussmann (NVA) LUSTRE SUITE in bei ARRI Film & TV in München verändern oder variieren. Der große Vorteil dabei: Man kann diese Maske sofort sehen, sie vom Hintergrund subtrahieren, addieren oder auch mehrere Shapes übereinander legen. Und bei Nichtgefallen, kein Problem, denn alles ist reversibel. Es ist ganz ähnlich wie man es vom Photoshop am PC her kennt“, fährt Henning Rädlein fort und ergänzt: “Natürlich kann man auch Sekundärfarben korrigieren, d.h. ich kann einen bestimmten Farbort nehmen und ihn verändern. Die primäre Station kann dies nicht: Sie filtert und verändert so, als würde ein Farbfilter über das gesamte Bild geschoben.“ VISIONARRI “AM LUSTRE-SYSTEM MIT DER KINOLEINWAND UND DEM 2K PROJEKTOR ZU ARBEITEN HAT MICH BEGEISTERT…” ARRI setzt Signale für die digitale Zukunft “Wir werden nicht warten, bis klassische Kopierwerkstechnologien nicht mehr gefragt sind, sondern erkennen den Zug der Zeit und sagen: die meisten Filme werden zukünftig digital in kino-ähnlichen Räumen gegradet, doch wir bieten schon jetzt unseren Kunden per Projektor und großer Leinwand eine entsprechende Grading-Situation an“, erklärt Kopierwerks-Chef Josef Reidinger. Franz Kraus: “ARRI baut sowohl bei der Produktentwicklung, aber auch bei den Kreativleistungen auf hybride workflows, bei denen die jeweils geeigneten und kostengünstigsten Technologien für Bildaufnahmen, Postproduktion, Distribution und Projektion in einem integrierten workflow miteinander verbunden werden. Dieses Konzept kann auch als Weg geringster Kompromisse in eine künftige volldigitale Kinoproduktion betrachtet werden, in dem analoge wie digitale Technologien im Wettbewerb stehen.“ Auf die Frage, in welche Richtung die digitale Zukunft des Filmes gehen und wo ihre Grenzen liegen könnte, antwortet Franz Kraus: “Die Reife und die Preisentwicklung heute verfügbarer digitaler 2K- aber auch 4K- Kinoprojektoren lässt eine Digitalisierung von Kinos in absehbarer Zeit erwarten.“ Das digitale Kino ist nach seinen Worten keine technische Frage mehr, sondern die des Geschäftsmodells, der Verfügbarkeit von Programmen, Distributionsinfrastruktur und der Verschlüsselung, um die Gefahr ernsterer Programmpiraterie zu vermeiden. “Ich persönlich sehe in wenigen Jahren in Städten wie München von den ca. 90 Leinwänden mindestens vier in “Premierenqualität“ und fünf bis zehn Säle in mittlerer Grösse für Arthausfilme. Qualitativ minderwertige Projektoren, die für szenisches Programm völlig ungeeignet sind, betrachte ich als eine hoffentlich sehr kurzfristige Übergangserscheinung, die der generellen Einführung hochqualitativer digitaler Kinos nicht im Wege stehen wird.“ Die Master-Station als Grading-Kino Alle Lustre-Stations sind im Hause ARRI verkoppelt mit einer großen Storage mit 26 Terrabyte Speicher. “Wir können vier Kinofilme von 100 Minuten Länge mit 2000 Schnitten gleichzeitig bearbeiten. Dazu kommen Trailer und Teaser, die aus diesem zentralen Speicher mehr oder weniger automatisch abgerufen werden können, wenn wir in die EDL einfüttern“, erklärt Henning Rädlein. Auch das bietet einen großen Qualitätsvorteil, weil der fertige Film oder Teile daraus nicht optisch dupliziert werden müssen, um Trailer zu schneiden. “Bei uns haben Trailer die gleiche Qualität und die gleiche Lichtbestimmung wie der Hauptfilm. Sie sind also nicht zwei, drei oder mehr Filmgenerationen älter. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn oftmals ist der Trailer eines der wichtigsten Werbemedien. Das Produkt, welches den Film bewirbt, sollte doch nicht in einer schlechteren Qualität laufen als der Hauptfilm“, so Henning Rädlein. Mit Blick in die Zukunft, die Zusammenarbeit mit ARRI und die digitale Postproduktion bei ARRI Digital Film sagt DoP Frank Griebe: “Ich hatte bei der Lichtbestimmung des Filmes NVA von Boje Buck zum ersten Mal die Gelegenheit, in der neuen Grading Suite von ARRI für das Digital Intermediate mit Traudl Nicholson am Lustre-System mit der Kinoleinwand und dem 2K Projektor zu arbeiten und bin begeistert davon. Dementsprechend freue ich mich, dass für das neue Projekt Das Parfüm, an dem ich derzeit als Kameramann zusammen mit Regisseur Tom Tykwer für Constantin Film arbeite, ebenfalls die digitale Lichtbestimmung bei ARRI bereits fest eingeplant ist.“ Jochen Hähnel 13 THE STORY OF A MURDERER Von Juni bis Oktober 2005 hatte Kameramann Frank Griebe (Heaven, Lola Rennt) Gelegenheit, eine Auswahl an Prototypen der Master Primes für den Kinofilm Das Parfum einzusetzen. Sie waren Teil des Pakets, das von ARRI Rental zusammen mit Kamera, Licht- und Bühnen-Equipment gestellt worden war. Der Film ist die Adaption des Bestsellers von Patrick Süskind, der weltweit über 15 Millionen Mal verkauft wurde und inzwischen in 42 Sprachen vorliegt. Regie führte Tom Tykwer (Heaven, Lola Rennt), produziert wird dieses aufwändige Projekt von Bernd Eichinger (Die Fantastischen Vier, Nirgendwo in Afrika, Der Name der Rose) bzw. der Constantin Film. Die tragenden Rollen in dem Film werden gespielt von Dustin Hoffman, Corinna Harfouch, Alan Rickman und Ben Whishaw. Es ist die Geschichte von Jean-Baptiste Grenouille, der sich die Aufgabe stellt, mit seinem nahezu übermenschlichen Geruchssinn das beste Parfum der Welt zu schaffen. Auf der Suche nach dem perfekten Duft stürzt ihn jedoch sein Werk schon bald in die dunkelsten Abgründe abscheulicher Verbrechen. Kameramann Frank Griebe hatte zunächst nur einige wenige Prototypen der Master Primes zur Verfügung. Er war aber von ihnen schon bald so überzeugt, dass er die noch fehlenden Brennweiten am Set haben wollte, sobald sie verfügbar waren. “Ich bin von der Blendenöffnung von T1,3, der Auflösung und der Brillanz der Aufnahmen, die mit den Master Primes möglich sind, begeistert“, gesteht er: “Die große Auswahl an Brennweiten, das angenehme Schärfeverhalten und die Intensität stellen jedes andere Objektiv in den Schatten. Ich liebe auch die absolut runde Irisblende, die diesem Historienfilm eine natürliche Anmutung verleiht. Meiner Meinung nach sind das die Objektive der Zukunft.“ Gegenwärtig arbeitet das erste Kamerateam von Frank Griebe mit einem nahezu vollständigen Satz von elf Master Primes – die optimale Ergänzung der ARRICAMs, 435 und 235 Kameras. 14 VISIONARRI CHRISTIAN ALMESBERGER, Erster Kamera-Assistent bei Das Parfum KAMERAMANN FRANK GRIEBE, Regisseur Tom Tykwer, Steadicam-Operator Jörg Widmer und Kamera-Assistentin Leah Striker folgen Darsteller Ben Whishaw mit einer ARRICAM Lite und einem Master Prime durch die Felder der Provence. Interview mit Christian Almesberger VisionARRI nutzte die Gelegenheit, Christian Almesberger, erster Kamera-Assistent bei Das Parfum, am Telefon einige Fragen zu stellen. Er befand sich zu dieser Zeit auf dem Weg zu einer neuen Location in Spanien. MARC SHIPMAN-MUELLER: Christian, was halten Sie von den Master Primes? CHRISTIAN ALMESBERGER: Sie sind atemberaubend. Die meiste Zeit arbeiten wir mit dem 27-er, dem 50-er, dem 75-er und dem 100-er. Aber es ist einfach großartig, all diese unterschiedlichen Brennweiten zur Verfügung zu haben. Es war wirklich eine gute Idee, alle zwölf zu entwickeln. Diese enorme Auswahl an Objektiven mit all den Zwischenstufen in den Brennweiten bei der Hand zu haben, ist ein erheblicher Vorteil für uns. Wir haben sie alle eingesetzt – und eigentlich auch alle benötigt. Wie Sie wissen, ist Das Parfum ein Film in historischer Umgebung; das schränkte oft die Bewegungsfreiheit der Kamera ein. Manchmal konnte man mit der Kamera keinen Schritt mehr vor oder zurück machen. Dann das optimale Objektiv einsetzen zu können, ist einfach toll. Für diese Art Film machen all diese verschiedenen Brennweiten wirklich Sinn. Wie bewerten Sie, aus der Sicht des Schärfeziehers, die Leistung der Objektive? CA: Ich liebe die Werteeinteilung auf dem Focusring. Sie ist sehr gut gemacht und die Zahlen sind leicht abzulesen. Ich finde es großartig, dass alle Master Primes die gleiche Baulänge und den gleichen Frontdurchmesser haben, und dass die Verstellringe für den Focus und die Irisblende immer an der gleichen Stelle sind. Auch, wo sie angebracht sind, macht die Arbeit mit dem Nachziehen der Schärfe und dem Objektivmotor sehr einfach. Die ganze Ergonomie ist sehr gut durchdacht. Ich habe auch den Eindruck, dass die Master Primes ein sehr natürliches Abfallen der Schärfe zeigen. Das macht es sehr angenehm, die Aufnahme zu betrachten, ein Punkt, den ich immer an den Cooke-Objektiven geschätzt habe. In dieser Hinsicht verhalten sich die Master Primes wie die Cookes – ich mag das sehr. Es macht auch das Schärfeziehen einfacher, es gibt keinen schlagartigen Abfall, keinen Punkt, an dem das Bild plötzlich unscharf wird – eher einen sanften Wechsel von scharf zu unscharf. Das macht meine Arbeit einfacher, obwohl es sich dabei um T1,3– Objektive handelt. MSM: Warum wurden die Master Primes ausgewählt? CA: Tom und Frank (Regisseur und Kameramann) haben sich für diese Objektive aus einer ganzen Reihe von Gründen entschieden, aber die beiden wesentlichen waren die schönen Glanzlichter im Unschärfebereich und die Unempfindlichkeit gegenüber Streulicht. Die Glanzlichter im Unschärfebereich sind entscheidend für eine bestimmte Aufnahmequalität – ein weiches, natürlich MSM: wirkendes Bild. Und die Unempfindlichkeit gegen Streulicht ist ebenfalls sehr wichtig für uns. Wir haben einige komplexe CGI-Arbeiten an Aufnahmen zu machen, in denen Lichtquellen im Bild sind. Streulicht im Objektiv würde die ganze Aufnahme beeinträchtigen und jede Menge Probleme machen. Die Master Primes sind in dieser Hinsicht unglaublich. Wir haben eine ganze Reihe von Testaufnahmen mit Lichtquellen gemacht, die direkt auf das Objektiv gerichtet waren, und es war erstaunlich, wie gut die Master Primes damit klar gekommen sind. Man kann weiches ebenso wie hartes Licht direkt ins Bild bringen und das ohne jeden Lens-Flare-Effekt – dabei sind Auflösung und Kontrastqualität bestechend. Das macht die Postproduktion deutlich einfacher. Mit welcher Blendenöffnung habt ihr gearbeitet? CA: Wir haben gewöhnlich mit T2, oder T2,5 gearbeitet, unsere Standardblenden bei Nacht. Mit den Master Primes bekommen wir bei diesen Blendenöffnungen eine außergewöhnliche Bildqualität. Am Tag nehmen wir mit T5,6 auf, das Ergebnis ist genauso gut. MSM: Verwendeten Sie noch andere Objektive mit fester Brennweite neben den Master Primes? CA: Nein. Die erste wie auch die zweite KameraCrew verwendeten Master Primes. Wir hatten elf Master Primes für die erste Crew, also alle Brennweiten abgesehen vom 65mm-Objektiv, das, soweit ich informiert bin, noch nicht verfügbar ist, und auch die zweite Crew hatte einige Master Primes. Warum sollten wir auch andere Objektive verwenden, wenn wir alles mit den Master Primes aufnehmen konnten? MSM: Mit welchen Kameras haben Sie gearbeitet? CA: Unsere Kamera A war eine ARRICAM Studio, Kamera B eine ARRICAM Lite, die wir auch für die Steadicam einsetzten. Wir verwendeten eine ARRIFLEX 235 für Aufnahmen aus der Hand und für “Spezialshots“ sowie ein ARRI Wireless Remote System. Alle Kameras arbeiteten in der 3-PerforationsTechnik. Die 235 ist eine handliche kleine Kamera, wir haben sie als so genannte “Nasen“– Kamera eingesetzt. Dazu montierten wir sie auf einen Fallschirmspringer-Helm, und die Kamera schaute in einen Spiegel, der auf die Nase des Darstellers gerichtet war. Auf diese Weise konnten wir die Nase in Bewegung zeigen, und das ganz natürlich. MSM: MSM: Danke für das Interview. Marc Shipman-Mueller 15 Bleak House E in neues Publikum und eine unverbrauchte Herangehensweise, das waren die motivierenden Faktoren hinter dem Projekt Bleak House, dem Überraschungserfolg der BBC des Jahres 2005 in der Sparte historisches Kostümdrama nach einer literarischen Vorlage. Ausgestrahlt 14-tägig in 15 Folgen von je einer halben Stunde an einem Sendeplatz ohne Altersbeschränkung – also dort, wo gewöhnlich die Seifenopern zu finden sind – ahmte das Format ganz bewusst Charles Dickens’ ureigene Methode der Serienveröffentlichung nach. Und auch die Zielgruppe unterschied sich letztendlich nicht wesentlich von der, die schon zwischen März 1852 und September 1853 monatlich für einen Shilling die Fortsetzungen erworben hatte: ein durchschnittliches Massenpublikum. Ein Schlüssel für den Wunsch der Programm-Macher, den ästhetischen und kulturellen Voreingenommenheiten zu entfliehen, die historischen Dramen anhängen, lag in der Entscheidung, die Aufnahmen in HDCAM zu realisieren – ein bedeutsamer Schritt für die BBC. VisionARRI sprach mit dem Produzenten, dem Regisseur und dem DoP über ihre Erfahrungen mit der Serie. “Bei Historienstücken geht es im Wesentlichen um die Herstellung einer Illusion“, betont Produzent Nigel Stafford-Clark. “Man hatte mich gewarnt, Hi-Def würde die Dinge zu scharf zeichnen, man würde alles sehen, was nicht gerade dazu beiträgt, eine Illusion herzustellen. Wenn man ein Magier auf der Bühne ist, will man ja auch nicht, dass man ständig im Rampenlicht steht und jeder sieht, was man gerade macht.“ Solche Warnungen waren das 16 einzige, was Stafford-Clarks zu hören bekam, als er sich dem HD-Format für das Projekt Bleak House zuwandte. Er selbst ist ein erfahrener Produzent von TV Historiendramen auf Film, zusammen mit dem unvergleichlichen Andrew Davies als Autor hatte er schon zwei umfangreichere TrollopeAdapationen realisiert. Bleak House sollte ihre dritte Zusammenarbeit sein. Die Branche hatte ihn jedoch gelehrt, nicht allem Glauben zu schenken, was ihm zu Ohren kam: “Wissen vom Hörensagen erweist sich meistens als falsch. Man muss es selbst überprüfen.“ Er benötigte also einen DoP, der sich von der Aussicht ein Historienstück auf HD zu drehen, nicht abschrecken ließ. Er fand ihn in Kieran McGuigan: “Kieran hatte einfach die richtige Einstellung, von dem Moment an, als er zur Tür herein kam – er war voll und ganz begeistert.“ Justin Chadwick, der Regisseur der Episoden 1 bis 9 (Susanna White übernahm 10-15), sah das genauso. Er fand es aufregend, sich dem neuen Medium zu nähern, er musste aber auch sicher gehen, dass die Kameras die Leistung seiner 40 Darsteller erfolgreich einfangen würden. Darüber hinaus mussten sie 21 hektischen Wochen mit Aufnahmen an unterschiedlichen Locations quer durch den Süden Englands gewachsen sein. Von den dreien konnte nur McGuigan Erfahrungen mit HD vorweisen, bevor die Testaufnahmen für Bleak House begannen. Er hatte bereits Werbeaufnahmen mit mehreren Kameras in Barcelona realisiert und war zutiefst beeindruckt von dem Format: “All die Gerüchte und Fehlinformationen wurden von den Erkenntnissen vom Tisch gefegt, die ich aus Spanien über HD mitbracht habe.“ VISIONARRI Getestet wurde, wie HD mit all den Ausstattungsdetails eines Historienstücks umgeht – Make-up, Kostüme, die Räume, Perücken und alles andere. Die Schärfe des Formats machte zwar deutlich, dass man hinsichtlich der Sorgfalt in allen Details mehr gefordert war, aber die Reaktion aus allen Abteilungen ergab, dass HD keine unüberwindbaren Probleme aufwarf. Der Scheinwerfer ruinierte also nicht die Illusion von Stafford-Clark. Viele Teammitglieder zeigten sich im Gegenteil von den Tests und den Möglichkeiten, die sich aus ihnen ergaben, begeistert: “Die Ergebnisse waren überwältigend“, erinnert sich Chadwick: “Es war so, als wären wir wieder alle in der Kunstschule – die Designer, Kostümbildner, Kieran und ich – wir sahen uns all diese Aufnahmen an, die Details und den Reichtum in den Bildern; worum es wirklich ging, war das Licht zu beherrschen, mehr als alles andere.“ “Ich muss meinen Hut vor ihnen ziehen, für ihre Geduld mit der Technik und ihre ständig gewachsene Zuversicht” Es fiel die Entscheidung, nicht nur mit einer Sony HDW-750 zu arbeiten, sondern mit zweien, und oft aus der Hand. Das lag zum einen an dem großen Volumen, das innerhalb des engen Zeitplans gedreht werden musste, zum anderen an den Materialkosten für Film und zum dritten an Dickens selbst. “Man könnte nie eine Geschichte von Jane Austen oder Trollope mit zwei Kameras – noch dazu aus der Hand – drehen, es würde nicht zum Stoff passen“, stellt Stafford-Clark fest. “Aber Dickens eignet sich wunderbar dafür. Es bringt mehr Spannung und Tempo ins Spiel, genau das, was auch die Romane von Dickens auszeichnet.“ Mit zwei Kameras zu arbeiten bedeutete auch in der Lage zu sein, einige ungewöhnliche Aufnahmen zu versuchen – aus Blickwinkeln, die für ein Historiendrama untypisch sind. “Ich wollte es nicht auf traditionelle Weise angehen“, bemerkt Chadwick: “Closeup, mittlere Entfernungen, jede Menge langsame Schwenks – ich wollte mitten im Geschehen sein.“ McGuigan wies den zwei Kameras recht unterschiedliche Aufgaben zu, um Abwechslung und eine gewisse Unruhe in das Material zu bringen: “Es entwickelte sich in die Richtung, dass Justin und ich sehr darauf bedacht waren, dass Kamera B stimmungsvollere Bilder einfing als Kamera A. So erfasste Kamera A den Augenblick unmittelbar, während Kamera B versuchte, das gleiche mehr aus einem Bauchgefühl heraus einzufangen.“ Ein Setup, das er mehrfach einsetzte, sah etwa so aus: Kamera A erfasste einen gut ausgeleuchteten Gegenstand direkt von vorn, eher konventionell, während mit Kamera B im Winkel von 90 Grad dazu ein im Schatten liegender Ausschnittgedreht wurde. “Kamera B konnte so wunderbar ein Profil mit vom Licht hart akzentuierten Umrisslinien einfangen, mit nicht allzu vielen Details im Schatten. McGuigan hält Aufhelllicht generell für “überflüssig“, und forderte daher auch von ARRI Lighting Rental keines an. Diese Art zu drehen ermöglichte ihm, mit wundervollen Schattenpartien zu arbeiten. “Ich bin mit der Ausleuchtung nie zu hoch gegangen, weil ich das Schwarz so intensiv halten wollte wie möglich. Die Augen der Darsteller blieben dabei im Schatten. Meine Absicht war es, das Restlicht in den Pupillen zu sehen. Das war also meine Strategie – die Ausleuchtung niedrig halten.“ Auf HD und nicht mit Film zu arbeiten, hatte auch den Vorteil, das Bildmaterial noch während des Drehs in voller Auflösung begutachten zu können. McGuigan legte Wert darauf, das Grading möglichst schon am Set festzulegen. Er verbrachte viel Zeit in einem speziell dafür aufgebauten schwarzen Zelt und prüfte die Aufnahmen unter kontrollierten Bedingungen auf einem hochwertigen HD-Monitor. Wenn er früher mit zwei Kameras arbeitete, so hatte er meist eine davon selbst bedient. Diesmal zwang ihm seine Aufgabe eine größere Distanz zum eigentlichen Geschehen auf, was ihn bisweilen frustrierte. Gleichzeitig genoss er die neue Dynamik, die diese Arbeitsteilung im Verhältnis zum Regisseur mit sich brachte: “Der kreative Prozess zwischen Justin und mir war eine wunderbare Erfahrung für mich. Es gab Momente, in denen ich zu ihm sagen konnte: ‘Wenn der Darsteller an dieser Stelle den Kopf ein wenig in die Hintergrundbeleuchtung dreht, dann wird das intensiver’“. Mit dem Monitor und seinen Grading Tools konnte er Chadwick vorführen, wie das Licht die Handlung auf äußerst subtile Weise beeinflusst. Und dieses Selbstbewusstsein veränderte auch das Geschehen am Set. “Einige der Schauspieler mit größerer Erfahrung, wie Gillian Anderson und Charles Dance, denen klar war was Licht bewirken kann, spielten ganz bewusst mit dem Chiaroscuro, das wir geschaffen hatten. Und diese leidenschaftliche Stimmung am Set war die alles überstrahlende Belohnung für die Entscheidung in HD zu arbeiten.“ Am Anfang des Drehs brachte die Crew das Equipment oft an seine Leistungsgrenze. Man musste lernen, Probleme zu überwinden und ein Gefühl für die Stärken und Schwächen des HDFormats entwickeln. Eine gute Partnerschaft mit dem Kamera-Rental war daher nach Maßgabe des unerbittlichen Zeitplans von vitalem Interesse. “ARRI Media hörte uns zu“, erinnert sich McGuigan. “Sie verbesserten ein paar Dinge an der Kamera, etwa durch eine robustere Verkabelung. Es war ein ständiger Lernprozess.“ Er ist auch voll Lob für die Crew, vor allem für seinen ersten Kameramann Ian Adrian: “Ich muss meinen Hut vor ihnen ziehen, für ihre Geduld mit der Technik und ihre ständig gewachsene Zuversicht.“ Die Probleme wurden schnell überwunden. Das Team lernte, das Medium optimal einzusetzen, und die Kameras arbeiteten zuverlässig auch unter Bedingungen wie Schnee und heftigem Regen. “Unsere Erfahrungen mit HD waren wirklich sehr gut“, stimmt auch Stafford-Clark zu: “Das Ergebnis machte uns sehr zufrieden, ebenso zufrieden wie wir mit der Unterstützung waren, die wir von ARRI Media erhalten haben.“ Das fertige Produkt entspricht genau dem, was er sich vorgenommen hatte, mit einem Unterschied, so Stafford-Clark, es sei besser geworden: “Wenn Dickens noch hier wäre, würde er bestimmt sagen: ‘Das ist die Art, wie man meine Geschichte erzählen muss. Davon bin ich fest überzeugt.’“ Mark Hope-Jones 17 GROSSE MOMENTE Ein Rückblick auf Meilensteine der ARRIFLEX Kamerageschichte Across 110th Street Die ARRIFLEX 35BL und ihr Debüt im Kinofilm “IN EVERY CITY YOU FIND THE SAME THING GOING DOWN, HARLEM IS THE CAPITAL OF EVERY GHETTO TOWN” Bobby Womacks Titelsong für den schonungslosen “Blaxploitation“-Streifen Across 110th Street vibriert in seinem klassischen Funk mit dem gleichen schmutzigen sozialen Realismus, der den ganzen Film definiert. Regisseur Barry Shear war in der Phase der Vorproduktion um keinen Preis von der Idee abzubringen, er könne nur an Originalschauplätzen die unbeschönigte und glaubwürdige Anspannung einer Geschichte voller Bandenkriege und blutiger Gewalt auf den Straßen für seinen Film einfangen. Seine Kollegen in Hollywood warnten ihn vor New York als dem übelsten Pflaster für Dreharbeiten: hohe Löhne, ein Behördenalptraum und mitten drin Harlem, der übelste Teil von New York mit dem Ruf, das gesetzloseste Ghetto in den USA zu sein. Doch Barry Shear ließ sich nicht beirren und holte Fouad Said als Co-Produzenten mit ins Boot, einen ausgewiesenen Experten für Dreharbeiten vor Ort. Said hatte sich seine Sporen als Kameramann für die Bahn brechende NBC TVSerie I Spy (deutscher Titel: Mit Tennisschläger und Kanonen) verdient. Die Mischung aus Studio-Aufnahmen und Filmmaterial von Schauplätzen in aller Welt setzte Maßstäbe für das amerikanische Fernsehen. Möglich wurde dieser Erfolg erst, weil man der leichten ARRIFLEX IIC vor der zwar allgegenwärtigen, aber sperrigen Mitchell-Kamera den Vorzug gegeben hatte. Während seiner Zeit bei I Spy entwickelte Said sein “Cinemobile“, einen Ford Econoline Lieferwagen ohne Seitenfenster, den er für die speziellen Anforderungen von Filmarbeiten vor Ort modifizierte: zwei Generatoren, sechs ARRIFLEX Kameras, drahtlose Mikrofone, Quarz- und Xenon-Scheinwerfer und ein Kamerawagen mit Schienen. 18 Höhepunkt der Konstruktion war eine Dachplattform für die Kamera, die sich in 18 Sekunden um mehr als sieben Meteranheben ließ. Said, ein kleiner aber hartnäckiger Ägypter von 1,62 m erwies sich als Mann mit einer “Mission“. Sein Ziel war es, die ineffiziente Filmpraxis Hollywoods zu zerschlagen, sehr zum Ärger der Gewerkschaften. Rasch mauserte sich sein “Cinemobile“ zu einem erfolgreichen Fuhrpark. Die Vermarktung seines Equipments und seiner Expertise für Aussendrehs sorgte dafür, dass sein Name Anfang der 70er Jahre in einer Reihe von Abspännen in der Rubrik Produktion auftauchte. Im Zuge der vorbereitenden Fototermine in New York erfuhr Barry Said, dass das erste Produktions-Modell der sehnsüchtig VISIONARRI erwarteten ARRIFLEX 35BL eingetroffen war. Dank seiner langen und erfolgreichen Beziehung mit ARRIFLEX in den Jahren von I Spy überredete Said Volker Bahnemann, damals Vize-Präsident von ARRI in den USA, die 35BL der Crew von Across 110th Street als erstem Filmteam für eine Woche zu überlassen. Die Kamera erwies sich als revolutionärer Durchbruch für alles, was man auf den Straßen von Harlem erreichen wollte: Sie war mit Blimb, also nahezu geräuschlos, wog gerade mal 15 kg (im Vergleich zu 35-50 kg für andere Kameras mit Schallschutz) und trug ihr Coaxial-Filmmagazin mit zwei Abteilungen huckepack, für eine bessere Schulterbalance bei der Arbeit aus der Hand. “Die Kamera ist ein echter Knaller“, bestätigte DoP Jack Priestly damals: “Sie ist so leise wie eine Kirchenmaus und extrem flexibel mit ihrem geringen Gewicht. Ich weiß nicht, was ich ohne sie in vielen Fällen gemacht hätte, vor allem in diesen kleinen Räumen, in denen wir oft gedreht haben. Du setzt sie dir einfach auf die Schulter und läufst damit herum, beugst dich, setzt dich hin, hältst sie im Schoß – alles ist machbar. Ich denke, das wird der Filmindustrie enormen Aufschwung geben.“ In Harlem zu drehen erwies sich als weniger Furcht einflössend, als erwartet. Ärger gab es nur, wenn die harten Jungs vor Ort, die man zum Schutz der Produktion angeheuert hatte, untereinander Streit bekamen. Ansonsten zeigte sich die lokale Bevölkerung ausnahmslos fasziniert von der Anwesenheit der Crew. Viele Leute hingen am Set rum und applaudierten, wenn die Action besonders gelungen war. Nach einer Woche mit der 35BL, erwies sich diese als ein so wertvolles Werkzeug, dass Said in Verhandlungen trat, die Kamera auch für die letzten vier Wochen der Produktion zu behalten. Denn sie erlaubte dem Team mit Synchron-Ton zu drehen, und das an den engsten und unzugänglichsten Plätzen. 19 GROSSE MOMENTE “DIE LAUFRUHE DER ARRI 35BL ERLAUBT DIE AUFNAHME VON TONSZENEN IN BEENGTEN UMGEBUNGEN, DAMIT BRAUCHTEN WIR KEINE NACHTRÄGLICHE SYNCHRONISATION DER DIALOGE, WAS UNTER DIESEN BEDINGUNGEN GEWÖHNLICH NOTWENDIG WIRD.” FAST ACTION gedreht mit der ARRIFLEX 35BL DoP JACK PRIESTLY mit der Kamera auf den Dächern von New York “Wir machten Aufnahmen in Polizeistationen, Wohnblocks, Bars, Appartements und in was man wohl als ‚Häuser mit schlechtem Leumund’ bezeichnet“, kommentierte Jack Priestly: “Die Räume waren eng, schäbig und verdreckt. Überall liefen Ratten herum und Junkies schliefen in den Hauseingängen.“ Die Verwendung der 35BL im Zusammenspiel mit einer oder zwei anderen IIC-Kameras erzwang an engen Stellen oft die Verwendung von Objektiven mit längerer Brennweite, damit sich die Kameraleute nicht aus Versehen gegenseitig aufnahmen. Auch die schlechten Lichtverhältnisse in Verbindung mit Dunst oder Nebel bereiteten in Sachen Bildschärfe Kopfschmerzen. Vor allem bei schnellen Szenen, wie Faustkämpfen und Schiessereien. “Glücklicherweise hatten wir einen ersten Assistenten namens Fred Schuler“, erinnert sich Priestly, “der wirklich exzellent darin war, die Schärfe zu ziehen.“ Der Film erwies sich als fruchtbarer Boden für Talente: Fred Schuler hat später als DoP für Regisseure wie Martin Scorsese oder Brian De Palma gearbeitet. Auch der zweite Assistent Jim Contner startete hier seine Karriere als DoP und Regisseur. Kamera Operator Sol Negrin, später ein hoch angesehener DoP, berichtete über die 35BL: “Sie wurde in längeren Szenen mit Ton verwendet, vor allem an engen Plätzen, wo der Einsatz einer größeren Kamera unmöglich war, wir aber auf Tragbarkeit und Laufruhe angewiesen waren. Wir setzten sie auch auf den Dächern von Gebäuden in Little Italy ein, die keine Aufzüge hatten. Die Laufruhe der ARRI 35BL erlaubt die Aufnahme von Tonszenen in beengten Umgebungen, damit brauchten wir keine nachträgliche Synchronisation der Dialoge, was unter diesen Bedingungen gewöhnlich notwendig wird.“ 20 Die Kombination aus Fouad Saids grundlegenden Fähigkeiten im Umgang mit Locations und die Bahn brechende Technik der ARRIFLEX ermöglichten die Umsetzung von Shears Traum von einem realistischen Hintergrund für seine Geschichte. Unglaubliche 95 Prozent des Films wurden an 60 verschiedenen Plätzen in Harlem aufgenommen, außen wie innen. Said verkaufte schließlich “Cinemobile“, investierte in der ÖlIndustrie, spekulierte an der Börse und verdiente viele Millionen. Joachim Gerb und Erich Kästner von Arnold und Richter erhielten 1973 einen Oscar für die Entwicklung und ingenieurtechnische Realisierung der 35BL. Und Volker Bahnemann vertritt das Unternehmen in den USA noch immer als Präsident der ARRI Inc. Inzwischen setzt ARRI CSC New York die 50-jährige Tradition fort, kreative Filmemacher mit Kameras zu versorgen, die technisch ihresgleichen suchen – ARRICAM, ARRIFLEX 435 und 235. Mark Hope-Jones VISIONARRI Der Räuber Hotzenplotz Eine zauberhafte Geschichte Am Set mit Räuber Hotzenplotz “Ich raube mir, was mir gefällt, dafür bin ich bekannt“, prahlt der Räuber Hotzenplotz (Armin Rohde) - laut eigener Aussage der bedeutendste Räuber weit und breit. Und hätte er nicht ausgerechnet die geliebte Kaffeemühle der Großmutter (Christiane Hörbiger) geklaut, dann... ja dann hätten sich der Kasperl (Martin Stührk) und der Seppel (Manuel Steitz) nicht auf die gefahrvolle Suche gemacht und dabei ihre Mützen nicht getauscht (“damit der Räuber uns nicht wieder erkennt“). Dann wären vielleicht auch nicht der Wachtmeister Dimpfelmoser (Piet Klocke) und die Wahrsagerin Frau Schlotterbeck (Katharina Thalbach) zusammen gekommen (samt dem in ein Krokodil verwandelten Hund “Wasti“). Und die schöne Fee Amaryllis (Barbara Schöneberger) hätte für immer und ewig als hässliche Unke in den Verliesen des bösen Zauberers Petrosilius Zwackelmann (Rufus Beck) schmachten müssen. Aber am Schluss bekommt jeder das, was er verdient: Feenkraut, Kartoffeln, ein Miniaturschloss, einen mit Sand beladenen Goldwagen – und die Großmutter ihre Kaffeemühle zurück. 21 DER RÄUBER HOTZENPLOTZ “ICH RAUBE MIR, WAS MIR GEFÄLLT, DAFÜR BIN ICH BEKANNT” prahlt der Räuber Hotzenplotz. Auf Räuberjagd “Vor allem ist “Der Räuber Hotzenplotz“ ein fantasievolles, lustiges und spannendes Märchen. Wir wollten diese Geschichte mit großer Besetzung, ungewöhnlichen Kulissen, spektakulären Kostümen und vielen Special Effects umsetzen – und genau so haben wir es auch gemacht!“, erzählt stolz Ulrich Limmer, Produzent und (zusammen mit Claus Hant) Drehbuchautor, der bereits mit, “Das Sams“ und “Sams in Gefahr“ zwei enorm erfolgreiche Family Entertainment Filme realisiert hat. Und er fährt strahlend fort: “Ganz besonders freut mich das persönliche Engagement des gesamten Teams. Von den hervorragenden Schauspielern bis zur technischen Crew, alle waren mit Herzblut bei der Sache.“ Die aufwändige und liebevolle Verfilmung des legendären Klassikers von Otfried Preußler ist eine Produktion von Ulrich Limmers collina filmproduktion GmbH in Coproduktion mit Constantin Film, die den Film auch verleiht. Gefördert wurde das Projekt vom FFF (FilmFernsehFonds Bayern), von der FFA (Filmförderanstalt Berlin), dem BBF (Bayerischer Banken Fond) und dem BKM (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien). REGISSEUR UND DOP GERNOT ROLL und Franz Kraus, Vorstand der ARRI AG, am Set 22 Es gelang Ulrich Limmer, den ebenso erfahrenen wie erfolgreichen Gernot Roll als Regisseur und Kameramann zu gewinnen, der - inklusive Crew begeistert an die Sache ging: “Filme zu machen ist für mich wie immerwährende Kindheit“. Manfred Brey wurde mit der verantwortungsvollen Position des Herstellungsleiters betraut. An 42 Drehtagen entstand der Film in den fränkischen Städtchen Seßlach und Burgpreppach sowie in Prag und Umgebung. Gedreht wurde auf 35mm Film im 3-Perforations-Verfahren. Die gute Zusammenarbeit bei den letzten Projekten führten Ulrich Limmer und Manfred Brey auch bei diesem Projekt wieder zu Angela Reedwisch und Walter Brus von ARRI Film & TV. Alle Dienstleistungsbereiche von ARRI werden komplett - vom Anfang bis zum Ende der Produktionskette – genutzt. Drei ARRI 35mm 3-Perforation-Kameras (Operator: Michael Praun): 535B, ARRICAM ST, 435 mit LDS Ultra Primes und 24-290 Angenieux Optimo Zoom, sowie ARRI Motion im Einsatz, Licht (Oberbeleuchter: Harald Hauschildt), Bühne, Kopierwerksleistungen und Abtastung, Mischung (Tschangis Charokh-Zadeh), eine AVID-AdrenalinSuite (Schnitt: Horst Reiter), Digital Visual Effects (Creative Director / VFX Supervisor: Jürgen Schopper) sowie, da der Film komplett digital in 2K Filmauflösung lichtbestimmt wurde, der Bereich Digital Intermediate (Coloristin: Traudl Nicholson). Auch auf die Filmmusik wurde besonderer Wert gelegt und extra der renommierte Filmkomponist, Nicola Piovani verpflichtet, der für seine Musik zu Roberto Benignis Film “Das Leben ist schön“ einen Oscar erhielt. DER RÄUBER HOTZENPLOTZ, mit DoP Gernot Roll und Kamera Operator Michael Praun (v.l.n.r.) REGISSEUR UND DOP GERNOT ROLL, Armin Rohde als Räuber Hotzenplotz und Produzent Ulrich Limmer (v.l.n.r.) Der Räuber Hotzenplotz liegt ab dem 30.03.2006 in den deutschen Kinos auf der Lauer. Gehen Sie mit Kasperl und Seppel auf die Jagd. Credits: Produzent: Ulrich Limmer Regie und Kamera: Gernot Roll Kamera Operator: Michael Praun Oberbeleuchter: Harald Hauschildt Tonmeister: Tschangis Charokh-Zadeh Schnitt: Horst Reiter VFX Supervisor / Creative Director: Jürgen Schopper Digital Color Grading: Traudl Nicholson VISIONARRI Kasperltheater Otfried Preußler überschrieb seine Bücher mit “Eine Kasperlgeschichte“. Und tatsächlich bedient er sich aller Figuren des klassischen Kasperltheaters: Der Räuber, Kasperl und Seppel, die Großmutter, der Polizist, der böse Zauberer, die Fee, die Wahrsagerin, auch das Krokodil fehlt nicht. Dazu Gernot Roll: “Die Hotzenplotz Geschichten sind naiv, im positivsten Sinne. Naiv wie das Kasperltheater, das für Kinder seit jeher der Platz zum Träumen ist. Dieser Erzählweise folgt auch der Film konsequent.“ In “Der Räuber Hotzenplotz“ entsteht Komik durch ein Übermaß an Ernsthaftigkeit der handelnden Charaktere. Kinder, die es sich zutrauen, einen gefürchteten Räuber fangen zu können, ein Räuber, der seine Räubertätigkeit pünktlich in der Früh beginnt und sich ebenso pünktlich eine Mittagspause gönnt, ein Zauberer, der zu Kongressen auf seinem Mantel fliegt, aber unfähig ist, mit seinen Zauberkräften Kartoffeln zu schälen, eine Fee, die vor allem auf ihre Schönheit achtet und ein Dorfpolizist, der seine Fälle mit Hilfe einer Hellseherin löst, die wiederum ihren Hund versehentlich in ein Krokodil verwandelt hat. Ein - nach wie vor - weltweiter Erfolg: Die Hotzenplotz-Bücher wurden inzwischen in 34 Sprachen übersetzt und insgesamt über 4,9 Millionen Mal verkauft. Kasperlfilm Das Drehbuch folgt der Vorlage sehr genau und fasst die beiden ersten Hotzenplotz-Bücher zu einer gemeinsamen großen Geschichte mit allen Figuren zusammen. Dabei wird der zweite Hotzenplotz-Band geschickt als dritter Akt des Films genutzt. Kleine, filmdramatisch bedingte Veränderungen wurden von Otfried Preußler persönlich abgesegnet, wie überhaupt das ganze Drehbuch von ihm begeistert aufgenommen wurde. Dazu Ulrich Limmer: “Es war das Ziel, den Geist der Buchvorlage zu erhalten: ihre Märchenhaftigkeit, ihre Verspieltheit, ihre Naivität und mitunter auch ihre holzschnittartige Direktheit. “Der Räuber Hotzenplotz“ spielt in einer Zeit, in der es noch Räuber gab, die sich mit dem Diebstahl von Kaffeemühlen zufrieden gaben. Eine Modernisierung dieses Stoffes wäre der Tod eines solchen Filmes. Ein Märchen ist zeitlos.“ Analoge und digitale Zauberei Ganz bewusst greift Gernot Roll bei “Der Räuber Hotzenplotz“ auf einfache, lang bewährte Tricktechniken zurück, um das Naive und Märchenhafte zu betonen: Stopptricks, den Einsatz von 3M Leuchtfolien für das Feenkraut, echten Dampf und Rauch, Miniexplosionen, Doppelbelichtungen und viele day for night Shots. Hierbei stand die lange Tradition russischer und tschechischer Märchenfilme Pate. Aber auch am Computer wurden bei ARRI Digital Film (Postproduction Producer: Philip Hahn) weit über 100 Effekt-Einstellungen sowie die Titel bearbeitet: von Blue- und Green Screen Aufnahmen, über wire removals, digitale Matte Paintings bis hin zu komplexen Computeranimationen. Doch alle aufwändigen Digitaltricks, die nötig sind, um diese Zauber- und Märchenwelt zu erzählen, sind niemals Selbstzweck im Sinne eines “Visual Effect Filmes“, sondern dienen, als narratives Element, einzig und allein der Geschichte aus dem Kasperltheater. Professor Jürgen Schopper 23 Der ARRIMAX Der ARRIMAX gibt sein Debüt in “Munich“ und knackt den Jackpot in “Smokin’ Aces“ Einen blendenden Eindruck hat nach Meinung von Oberbeleuchter Michael Bauman (Los Angeles) der ARRIMAX 18/12 in zwei hochklassigen Filmproduktionen hinterlassen. Die neueste Entwicklung aus den ARRI Lichttechnik Laboren bietet eine optimale Lösung für Produktionen, die maximale Lichtausbeute erfordern. So feierte der ARRIMAX sein Debüt in Steven Spielbergs aktuellem Werk Munich und zog dann weiter, um die Zocker-Komödie Smokin’ Aces ins rechte Licht zu rücken. Munich basiert auf der wahren Geschichte des Olympia-Massakers von 1972, verübt von palästinensischen Extremisten an Athleten der Mannschaft Israels. Der Film folgt den Spuren einer geheimen Mission, in der Agenten des Mossad ausgesandt wurden, um Rache zu nehmen. 24 Die Aufnahmen für Munich stammen von Kameramann Janusz Kaminski, ASC (War of the Worlds, Catch Me If You Can). In den Hauptrollen sind Eric Bana, Geoffrey Rush und Mathieu Kassovitz zu sehen. Gedreht wurde auf Malta und in Ungarn. VISIONARRI erhellt den Globus Die Stärke des ARRIMAX liegt in seinem einzigartigen Reflektor-Konzept, welches den Einsatz von Vorsatzlinsen überflüssig macht. Er kombiniert die variable Fokussierung eines Fresnel-Scheinwerfers mit der Lichtleistung eines PAR-Systems. Der neue Reflektor mit einem Durchmesser von 580mm/22,8“ realisiert einen stufenlosen Abstrahlwinkel von 15° bis 50°. Der Verzicht auf Vorsatzlinsen garantiert einen klar definierten Schatten mit scharfen Rändern und eine um mehr als 50 Prozent höhere Lichtausbeute als bei einem 12kW PAR-Scheinwerfer. “IN TAHOE HATTE ICH DIE MÖGLICHKEIT MIT DEM ARRIMAX IN VIELEN UNTERSCHIEDLICHEN LICHTSITUATIONEN ZU ARBEITEN...” AM DREHORT in Tahoe Für eine spannende Szene auf einem Hausboot forderte die Produktion eine dramatische Lichtführung, erinnert sich Bauman: “Wir hatten eine großartige Ausleuchtung bei der die Sonne durch die Jalousien des Hausboots in Kombination mit Kunstnebel eine wirklich spannende Lichtstimmung erzeugte. Plötzlich war dann aber die Sonne weg, und genau hier rettete uns der ARRIMAX. Wir platzierten den Scheinwerfer auf einem zweiten Schiff etwa 20 Meter entfernt und bündelten die volle Lichtleistung von außen auf die Jalousie-Fenster des Hausboots. Wir bekamen schöne, scharfe Schatten, obwohl die Lichtquelle nicht nur klein, sondern auch noch ziemlich weit weg stand. Aus einem 18kW Fresnel hätte ich das nie herausgeholt.“ Eine weitere Chance für den Beweis seiner herausragenden Lichtleistung bekam der ARRIMAX auf dem Set von Smokin’ Aces, einer EnsembleActionkomödie von Mauro Fiore, ASC (The Island, Tears of the Sun) mit Ben Affleck, Alicia Keys, Ryan Reynolds und Andy Garcia in den Hauptrollen. “Die Sonne verschwand hinter einem der Casinos“, berichtet Bauman, “also setzten wir den ARRIMAX ein und parkten einen Wagen davor, um ihn unsichtbar zu machen, es funktionierte hervorragend. Sogar bei voller Spot-Fokussierung bekommt man eine bessere Ausleuchtung des Randbereichs als mit einem 18kW Fresnel im gleichen Modus. Für Smokin’ Aces reiste die Produktion auch an den Lake Tahoe, Kalifornien, wo Bauman mit weiteren Einsatzmöglichkeiten für den neuen Scheinwerfer experimentierte. “In Tahoe hatte ich die Möglichkeit mit dem ARRIMAX in vielen unterschiedlichen Lichtsituationen zu arbeiten, für die wir in Europa einfach nicht genügend Zeit hatten“, erinnert sich Bauman, in dessen Karriere Filme wie Good Night and Good Luck, Ray und The Island verzeichnet sind. “Wir verwendeten ihn zusammen mit einem 18kW Fresnel für einen Effekt mit tief stehender Sonne. Aufgrund der größeren Lichtausbeute des ARRIMAX, lässt sich der Scheinwerfer weiter entfernt aufstellen, was die Schatten detailgetreuer und damit realistischer macht.“ “Der ARRIMAX eignet sich hervorragend als Ersatz für das Sonnenlicht“, lautet die Empfehlung des Oberbeleuchters in Hinblick auf die Lichtleistung und Qualität des neuen ARRI Scheinwerfers. “Um die gleiche Lichtstärke zu bekommen, mussten wir mehrere 18kW Fresnel einsetzen, was jedoch den Schattenwurf vervielfachen würde; die Vorteile des ARRIMAX liegen also klar auf der Hand.“ Die Lichtstärke des neuen Scheinwerfers versetzte auch einige Crew-Mitglieder in Staunen, als ihnen klar wurde, dass da nicht die Sonne scheint, sondern ein ARRIMAX seine Arbeit verrichtet. “Er hat eine Qualität, die sich leicht mit dem Sonnenlicht verwechseln lässt“, amüsiert sich Bauman: “Bei einer Szene hatte ich den Scheinwerfer voll im Spot fokussiert und Dave Emmerichs, der Kameramann, dachte, wir stünden voll in der Sonne.” 25 “FILMEMACHERN STEHEN DANK DI NAHEZU UNBEGRENZTE KREATIVE KAPAZITÄTEN ZUR VERFÜGUNG. ANDERS GESAGT: ICH KANN JETZT DINGE MACHEN UND IDEEN UMSETZTEN, DIE IN DER KLASSISCHEN ANALOGEN LICHTBESTIMMUNG BZW. BILDBEARBEITUNG IM KOPIERWERK EINFACH NICHT MÖGLICH SIND” DoP Ugur Icbak Kinospass aus DER TÜRKEI Umfangreiche Postproduktion bei ARRI Film & TV in München Neben diversen anderen internationalen Filmproduktionen, die erfolgreich mit ARRI realisiert wurden, wurde kürzlich das türkische Projekt “Organize Isler“ bei ARRI Film & TV in München bearbeitet. Die renommierte türkische Produktionsfirma BKM, deren Filme nicht nur in ihrem Heimatland immer ganz oben in den Kino-Charts rangieren, legt höchsten Wert auf internationale Qualitätskriterien ihrer Projekte. Dementsprechend war ARRI sofort ihre erste Wahl für die komplette Postproduktion inklusive Digital Intermediate (DI) in der neuen Lustre Grading Suite. BKM arbeitet damit bereits zum zweiten Mal mit ARRI in der Postproduktion eines Kinofilms zusammen. 26 Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller aller BKM-Filme ist Yilmaz Erdogan. Er hat in der Türkei einen vergleichbaren Bekanntheitsgrad und Erfolgsstatus wie z.B. Michael “Bully” Herbig im deutschsprachigen Raum. Kameramann Ugur Icbak ist nach eigenen Worten “seit frühester Jugend bekennender ARRI-Fan“ und dreht nur mit ARRI-Kameras. Produktionsleiter Birol Akbaba, der vor seiner Tätigkeit für BKM mehrere Jahre in Berlin gelebt hat, führt die Verhandlungen mit ARRI und fungiert als Bindeglied zwischen Produktion und Postproduktion. Postproduktionsleiter Taner Baltaci führt in der Türkei auch Regie für Commercials. Sie alle waren bereits bei der ersten Zusammenarbeit mit ARRI Film & TV, die seinerzeit noch als konventionelle Kopierwerksnachbearbeitung durchgeführt wurde, mit von der Partie. VISIONARRI Gedreht wurde in der Türkei im Sommer 2005 in und um Istanbul mit einer Moviecam 3-Perforation. Bereits vor Drehbeginn stand für BKM fest, dass der Film wegen der enormen kreativen Möglichkeiten als 2K Digital Intermediate bearbeitet werden sollte. Den Zuschlag für den Auftrag bekam ARRI in München laut Birol Akbaba nicht zuletzt wegen der Möglichkeit des Color-Gradings unter Kinobedingungen in der Lustre Grading Suite mit äußerst kompetenten Coloristen. Neben DI wurden alle Dienstleistungs- und Servicebereiche von ARRI Film & TV komplett genutzt: Negativentwicklung und Videorushes während des Drehs im ARRI-Kopierwerk sowie die komplette Kette der digitalen Postproduktion in 2K: Scanning über ARRISCAN, Colorgrading in der Lustre Suite (Colorist: Rainer Schmidt), Ausbelichtung über ARRILASER. Dazu kommen eine komplexe Titelanimation (Graphic Artist: Lutz Lemke) und diverse visuelle Effekte (VFX-Shots). Die finale Tonmischung (Mischtonmeister: Max Rammler) erfolgte im hochmodernen ARRI-Sound-Studio “Stage 1“. Es wurden bei ARRI die original türkische Fassung, eine deutsch synchronisierte sowie eine deutsch untertitelte Fassung erstellt. AM DREHORT in Istanbul (v. l.n.r.), Angela Reedwisch, Ugur Icbak, Yilmaz Erdogan und Josef Reidinger (ARRI Kopierwerk) LUSTRE SUITE Colorist Rainer Schmidt mit DoP Ugur Icbak HELIKOPTER kurz vor dem atemberaubenden Dreh über Istanbul DoP UGUR ICBAK am Set Auf die Frage, wie BKM auf ARRI als Postproduction-Facility aufmerksam geworden ist, erzählt Produktionsleiter Birol Akbaba: “In der Türkei ist man sich selbst in unserem Bereich noch nicht überall darüber im Klaren, dass ARRI als Service-Dienstleiter auch die Postproduktion macht. Man kennt das Unternehmen sehr gut, allerdings mehr als Hersteller von Kameras, Scannern etc. Wir sind vor etwa drei Jahren, als ich noch für eine andere Firma gearbeitet habe, zufällig auf die ARRI-Webseite gestoßen. So sind wir mit Frau Reedwisch in Kontakt gekommen, und erst sie hat uns letztendlich über all die vielen Möglichkeiten von ARRI als nationales und internationales Posthouse und als ,one stop shop´ unterrichtet.“ So sei es dann schnell zur ersten erfolgreichen Zusammenarbeit mit ARRI in München für den Film “Vizontele Tuuba“ gekommen. “Unsere Postproduction Facility in München ist qualitativ auf internationalem Niveau, daher wollen wir unsere Dienstleistungen natürlich auch über die Grenzen Deutschlands hinaus anbieten“, erklärt Angela Reedwisch, Key Account Manager ARRI Film & TV. “Die Möglichkeit, die komplette Bild- und TonPostproduktion von der Entwicklung bis zum fertigen Film unter einem Dach mit kompetentem Personal in allen Bereichen durchzuführen, ist sicher auch für nicht deutsche Filmproduktionen interessant. Nicht nur was den Bereich Digital Intermediate und Kinomischung angeht, spielt ARRI in der oberen Liga mit”, fährt sie fort. Des Weiteren berichtet die BKM-Crew, weshalb sie und andere ausländische Filmproduktionen den weiten Weg nach München nicht scheuen, um in der Isar-Metropole die gesamte Postproduction ihrer Filmprojekte durchzuführen: “Das PostproductionGeschäft hat sich zwar auch in der Türkei in den letzten Jahren sehr schnell und gut entwickelt. Es gibt aber nur Firmen, die in PAL- oder HD-Auflösung arbeiten können. Wenn es um höhere Auflösungen und Kino geht, sind die Techniker einfach nicht so kompetent und erfahren wie die bei ARRI. Die Erfahrung, das Know-how und das Engagement des ARRI-Teams ist für uns deshalb der entscheidende Faktor.“ Mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Mitbewerbern von ARRI in Europa und in aller Welt fährt Postproduction-Spezialist Taner Baltaci fort: “Wir haben mit vielen Postproduction-Firmen in Europa gearbeitet. Wenn es um Werbung und/oder digitale Postproduktion geht, ist man beispielsweise auch in London ganz gut aufgehoben. Aber ARRI steht für uns ganz klar als Synonym für ein erstklassiges Kopierwerk und als Top-Digital-Facility an erster Stelle.“ Die Vorteile des DI in der Lustre Suite beschreibt Kameramann Ugur Icbak so: “Ich habe hier sehr viele kreative Möglichkeiten, kann mit einzelnen Frames arbeiten und bestimmte Bildteile exakt herausgreifen, aber auch komplette Passagen des Films bearbeiten. Das bietet mir ein extrem kreatives Potenzial. Ich habe schon am Set mit diesem Background im Hinterkopf gearbeitet und wusste bereits beim Drehen und beim Setzen des Lichtes, wie ich später in der Post mit der digitalen Lichtbestimmung bestimmte Szenen optimieren kann.“ Er fährt fort: “Filmemachern stehen dank DI nahezu unbegrenzte kreative Kapazitäten zur Verfügung. Anders gesagt: Ich kann jetzt Dinge machen und Ideen umsetzten, die in der klassischen analogen Lichtbestimmung bzw. Bildbearbeitung im Kopierwerk einfach nicht möglich sind. Dazu kommt der nicht zu unterschätzende Vorteil, dass man im, Lustre-Kino´ von ARRI über die 2K Projektion in der Grading Suite den veränderten Film als Resultat sofort so sieht, wie er dann später im Kino zu sehen sein wird. Das spart enorm viel Zeit und Mühe - und damit auch Geld“, erklärt Ugur Icbak, der die digitale Lichtbestimmung bereits durch seine Arbeit mit Commercials kennt. An dieser Stelle unterstreicht er auch das tolle Engagement und Know-how sowie die gute Zusammenarbeit mit Colorist Rainer Schmidt und der gesamten ARRI-Crew. Erfolgreicher Kinostart der Kriminalkomödie “Organize Isler“ war sowohl in der Türkei als auch in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Österreich der 22. Dezember 2005. Jochen Hähnel 27 Take 10 2 3 4 5 6 7 8 9 King Kong 1933 schon? Olly Tellett Das Brüllen von King Kong war der Zusammenschnitt aus dem Gebrüll eines Löwen und eines Tigers, der einfach rückwärts abgespielt wurde. Um die Idee von King Kong an RKO zu verkaufen, entschied man sich dafür, die Stop-Motion-Sequenz eines Kampfs zwischen King Kong und einem T-Rex zu drehen. Dazu wurden Modelle verwendet, die weniger als einen halben Meter hoch waren. Die Verantwortlichen bei RKO waren vom Ergebnis überwältigt. Etwas Vergleichbares hatten sie noch nie gesehen. Erster Kamera-Assistent King Kong 2005 Olly Tellett arbeitet derzeit zusammen mit DoP Alwin Küchler (BSC) an Danny Boyles aktuellem Spielfilm Sunshine. Außerdem wirkte er kürzlich bei The Constant Gardener mit (DoP César Chalone), bei Kinky Boots als Second Unit Operator sowie bei Proof und The Mother, beide mit Alwin Küchler (BSC). Vor ihrem Tod gab es Gerüchte, dass man mit Fay Wray über ihren Auftritt im Film verhandelte. Peter Jackson wollte, dass sie die berühmte letzte Zeile des Films sprechen sollte: “Oh nein, es waren nicht die Flugzeuge, Schönheit hat die Bestie getötet.“ Olly ist – seit er sich erinnern kann – Anhänger des FC Liverpool und lebt mit seinem sieben Jahre alten Sohn Rafferty in Winchester. 1 Wußten Sie Welcher Film hat Dich denn zuerst auf die Idee gebracht, in dieser Branche zu arbeiten? Apocalypse Now. Er ist einfach immer noch einer der beiden Topfilme in meiner privaten Liste der besten Filme aller Zeiten. Was ist Dein Rezept gegen den Kater nach der Drehabschluss-Party? Zwei große Grappas und ein Schinken-Sandwich. Nenn uns drei Dinge, die Dir ein Lächeln entlocken? Wenn mein Sohn Rafferty für die Winchester Juniors im FußballTeam der unter 8-Jährigen Punkte macht. Die Antwort auf Frage 9 mit der Ergänzung durch Stinky Pete, allein schon wegen des Unterhaltungswerts. Wenn der FC Liverpool Manchester United schlägt – das ist die reinste Freude. Dein erstes Auto? Ein champagnerfarbener Scirocco von VW. Die beste Investition, die ich mit 800 Pfund je getätigt habe. Worauf könntest Du nie verzichten? Kann ich das aufteilen…? Einerseits mein Le-Monde-Fahrrad. Der Spaß, den ich damit habe, ist unersetzbar. Andererseits der sanfte Weckruf meines Sohnes, wenn er jeden Morgen auf mir herum springt. Wenn Dein Leben ein Film wäre, welcher wäre es dann und warum? Ich denke, O Brother Where Are Thou? Ich bin ständig auf dem Sprung und immer auf der Suche nach den badenden Schönheiten in The Watermeadows. Der peinlichste Moment? Bei der Arbeit: als ich einen Feuerlöscher hinten im Kamerawagen beim Dreh zu The Tenant of Wildfell Hall in Gang setzte. Während der Rest der Crew sich vor Lachen am Boden wälzte, erhielt ich vom Kameramann Daf Hobson (BSC) aus dem Stegreif meine erste überaus informative Lektion in walisischen Flüchen. Ich halte immer noch daran fest, dass es ein Unfall war. Im Privatleben: zu viele, um sie zu erwähnen, und keinesfalls druckfähig. Wer inspiriert Dich? Gruff Rhys, der Lead-Sänger von Super Furry Animals, einfach weil es ihn gibt. Josef Koudelka, weil er es drauf hat, immer den Augenblick einzufangen, und der große Fußballer Kenny Dalglish, ganz einfach, weil er Kenny Dalglish ist. Drei Personen (lebend oder tot), mit denen Du gerne essen gehen würdest? Ian McCallagh von Echo and the Bunnymen, Steve Marriot von den Small Faces, Marilyn Monroe – ihr alle wisst, woher sie kommt – sie und ich, alle an einem Tisch. Einfach genial. 10 Wie hieß der letzte Film, den Du gesehen hast? Wallace & Gromit: Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen im The Screen in Winchester. 28 Der T-Rex hat drei (statt der wissenschaftlich korrekten zwei) Krallen an seinem Vorderlauf. Eine Hommage an den ursprünglichen King Kong von 1933, in dem der T-Rex auch eine zusätzliche Kralle hatte. Man erklärte das mit der Idee, dass sich die Dinosaurier auf Skull Island in den 65 Millionen Jahren weiterentwickelt hätten seitdem der Zwei-Krallen-T-Rex ausgestorben war. Troja 2004 Während der Dreharbeiten hatte Brad Pitt, Darsteller des Achilles, einen kleinen Unfall. Er zerrte sich die linke Achillessehne. The Shining 1980 Da Danny Lloyd, der Danny Torrance spielte, noch so klein war und er zum ersten Mal in einer Rolle auftrat, kümmerte sich Stanley Kubrick ganz besonders um den Jungen. Dank seiner cleveren Regiearbeit, erfuhr Danny Lloyd erst bei der Veröffentlichung des Films, dass er in einem Horrorfilm mitgespielt hatte. Alle Innenräume im Overlook Hotel wurden in den Elstree Studios in London gedreht, auch die Colorado Lounge, wo Jack an der Schreibmaschine sitzt. Wegen der extremen Hitze, die von großen Scheinwerfern ausging, deren Aufgabe es war, Sonnenlicht zu simulieren, brach Feuer auf dem LoungeSet aus. Glücklicherweise waren bereits alle Szenen an diesem Set abgedreht. Königreich der Himmel 2005 König Mohammed VI von Marokko gab seine Zustimmung, damit 1500 marokkanische Soldaten als Statisten verpflichtet werden konnten. Metropolis 1927 Metropolis war einer der teuersten Filme seiner Zeit: rund 5 Millionen Reichsmark. Das trieb die Produktionsfirma UFA beinahe in den Bankrott. Es gab noch kein Doppelbelichtungsverfahren zu dieser Zeit. Um einen Matte Effekt zu erzielen, wurde ein großer Spiegel in einem bestimmten Winkel platziert, um einen Teil der Miniaturbauten zu reflektieren, während Filmsequenzen auf die Rückseite des Spiegels projiziert wurden. Die Versilberung auf der Rückseite des Spiegels musste an den passenden Stellen abgekratzt werden, um die projizierte Filmsequenz sichtbar zu machen. Ein Fehler hätte den ganzen Spiegel ruiniert. Dies wurde für jeden einzelnen Take wiederholt, der auf diese Weise zusammengesetzt werden sollte. Das Verfahren wurde von Eugen Schüfftan entwickelt und ist als Schüfftan-Methode bekannt geworden. Die Dolmetscherin 2005 Die Dolmetscherin war der erste Film, der jemals im Inneren des Hauptsitzes der Vereinten Nationen aufgenommen wurde. Gedreht wurde nicht nur in der Generalversammlung und im Sicherheitsrat, sondern auch in den Gängen und Korridoren des Gebäudekomplexes. Crew und Darsteller filmten an Wochenenden, um den üblichen Arbeitsablauf nicht zu stören. VISIONARRI VA: August, Sie haben erstmals Prototypen der Master Primes für Werbespots im März 2005 verwendet. So weit wir wissen, arbeiteten Sie davor mit Zeiss Ultra Primes und einer ARRICAM ST. Jeremy Sassen, Ihr Kundenkontakt bei ARRI Media in London, hatte wohl den Vorschlag gemacht, ihnen die Objektive für Tests zu schicken? AJ: Ich glaube, ich habe eher ihn angerufen, geradezu nach ihnen gebettelt! Ich wusste, dass sie irgendwann 2005 verfügbar sein würden, aber ich war mir nicht sicher, wann genau. Darum rief ich regelmäßig an, um zu erfahren, ob es schon soweit sei. AJ: Ja, das stimmt. Was hat Ihnen an den Objektiven so zugesagt? AJ: Zunächst einmal die hohe Geschwindigkeit – T1,3. Innenaufnahmen im Studio bei Material mit 100 ASA und dann T1,3 – die schauen richtig gut aus, die Arbeit damit ist eine Freude. Die Objektive haben mir die Möglichkeit gegeben, wenig empfindliches Material zu verwenden und das mit der Ausleuchtung, die ich haben wollte. Ich konnte auch feststellen, wie schön die Fokussierung abfällt - den Hintergrund aus dem Focus zu nehmen, klappte hervorragend – anders als bei den Ultra Primes. VA: VA: Jeremy erinnert sich, dass Sie mit den Objektiven am ersten Tag nur wenig gearbeitet haben, nach den Resultaten am nächsten Tag schon öfter, und am dritten und letzten Tag haben Sie dann nur noch die Master Primes für die Aufnahmen verwendet. Haben sie die Objektive danach noch weiter verwendet? AJ: Ich glaube, bisher für vier Werbespots. Das hier ist der fünfte, aber es ist das erste Mal, dass ich die Objektive mit Super-16 ausprobiere. AM SET MIT DEN MASTER PRIMES VA: Hatten Sie Gelegenheit, die Master Primes in unterschiedlichen Beleuchtungssituationen einzusetzen? AJ: Ja, schon für den ersten Job. Wir drehten drinnen wie draußen, bei Tag und bei Nacht, und sie waren einfach großartig. Ich habe Classic Soft FX Filter eingesetzt. Dabei habe ich dann abwechselnd Aufnahmen mit und ohne die Filter gemacht. Beides hat prima geklappt. Konnten Sie schon alle Objektive aus der Serie der Master Primes einsetzen? AJ: Nach dem ersten Test habe ich für den nächsten Job alle Prototypen der Serie ausprobiert, die zu dem Zeitpunkt verfügbar waren. Für weite Shots hatte ich zwar auch ein 12mm Ultra Prime dabei, aber ich habe es nie eingesetzt. Ich bin beim 18mm Master geblieben, weil ich alle Aufnahmen mit den Master Primes drehen wollte. VA: Sie haben gegenwärtig das Master Zoom auf der Kamera. Das ist wohl auch das erste Mal? AJ: Das stimmt. Ich hatte es jedoch schon auf der BSC New Equipment Show zu sehen bekommen. Sie sehen also Objektive als Tools für unterschiedliche Jobs? Die Ultra Primes für den einen, die Master Primes für den anderen? AJ: Richtig – man nimmt das Objektiv, das zum jeweiligen Job passt. Will man mehr Lichtreflexe oder eine kühlere Optik, dann nimmt man eben eher die Ultra Primes. VA: VisionARRI sprach mit August Jakobsson, dem ersten DoP, der mit den Master Primes von ARRI Media arbeiten konnte, am Set seiner aktuellen Werbeaufnahmen. VA: Wie sind Ihre ersten Eindrücke? AJ: Ich mag es. Es ist richtig knackig – scharf bis auf große Distanzen ganz weit draußen. Wir drehen heute auf 16mm, darum ist das Ergebnis nicht ganz so gestochen, wie es sein könnte. Mit den Master Primes an einer ARRICAM ST zu drehen, ist richtig schön simpel. Der Kamera-Assistent kann ganz einfach die Schärfe ziehen und ich kann ihn gut dabei unterstützen, wenn ich mit langem Objektiv arbeite und wir eine schwierige Einstellung drehen müssen. VA: Also werden sie das Master Zoom bei Gelegenheit auch mit 35mm ausprobieren? AJ: Aber klar doch. VA: VA: Hatten Sie schon die Gelegenheit damit zu experimentieren, wie die Master Primes sich in Sachen Lens Flare verhalten? AJ: Ich bin gespannt, wie die Aufnahmen geworden sind, weil ich da sehr viel Licht direkt auf die Kamera gerichtet habe. Mal sehen, was dabei herauskommt. Durch den Sucher betrachtet, sieht das wirklich gut aus, nichts wirkt überstrahlt. Ich weiß, das Scheinwerferlicht geht direkt auf die Objektive, aber ich mag es, wie sie damit klar kommen. Ich bin zwar gewohnt, mit Filtern zu arbeiten, aber darauf verzichte ich im Moment, weil ich einfach sehen möchte, was die Objektive leisten können. 29 VA: Mark Hope-Jones Neues aus aller Welt ARRI Australien ARRI Rental Group jetzt auch in Down Under Im Zuge des kontinuierlichen Wachstums hat die ARRI Rental Group Ende 2005 ARRI Australien eröffnet. In einem eigens für diesen Zweck entworfenen Gebäudekomplex in North Ryde, Sydney, stellt ARRI Australien einen komplett ausgestatteten Kamera-Leihpark zur Verfügung. Hinzu kommen drei Bereiche für Tests, ein Dark Room und ein umfassendes Angebot an Materialien und Equipment für das Set. Vor Ort arbeitet ein kleines, aber hoch qualifiziertes Team von Technikern und Kundenberatern. Rental-Manager in Sydney ist Bill Ross. Er hat mehr als 30 Jahre Heinz Feldhaus, Aaron George, Kate Walton, Clive Teare, Bill Ross, Rey Adia, Clemens Danzer (v.l.n.r.) ARRI Australien wird zudem eine komplette Vertriebs- und Serviceinfrastruktur für Australien und Neuseeland zur Verfügung stellen, die neben Kameras und Beleuchtung auch Digital Imaging, ARRILASER und ARRISCAN beinhalten wird. 30 Berufserfahrung und ist ein bestens bekanntes Gesicht in der britischen und australischen Filmwirtschaft. Bill startete seine Karriere bei Samuelsons in London und wurde später National Marketing Manager für Panavision Australien. Kate Walton ist bei ARRI Australien verantwortlich für das Kundenmanagement. Auch Kate hatte für Samuelsons und Panavision Australien gearbeitet. Zuletzt arbeitete sie zwei Jahre lang im Bereich Kundenbetreuung Spielfilm bei ARRI Media in London. Das Service Team wird von Chef-Servicetechniker Clive Teare geleitet. Er ist ein hoch qualifizierter Spezialist für Wartungstechnik, der vielen Filmcrews in diesem Erdteil bereits bestens vertraut ist. Clive beherrscht alle Kamera- und Objektivsysteme perfekt. Seine Erfahrungen als Kameratechniker am Set von Produktionen wie “Vertical Limit” und “This Side of Heaven” haben ihm einen hervorragenden Ruf in der Branche eingebracht. Clive wird von Rey Adia, einem ebenfalls sehr erfahrenen Servicetechniker, sowie von Servicetechnik-Trainee Aaron George unterstützt. Australien gewinnt für die Filmwirtschaft zunehmend an Attraktivität. Das liegt zum einen an staatlichen und regionalen Steueranreizen, zum anderen an der wachsenden Zahl von erfahrenen Crews und einer ausgewiesenen Postproduction-Infrastruktur sowie nicht zuletzt an einem großen Angebot an abwechslungsreichen Locations. Die Markteinführung von ARRI Australien bietet der australischen und neuseeländischen Filmwirtschaft die aktuellste ARRI Technologie und den bewährten Service und Kunden-Support. VISIONARRI Bogard Frankreich Neuer Rental Partner in Frankreich Das französische Kamera Rental Unternehmen Bogard unterzeichnete kürzlich einen Vertrag mit ARRI Media London und ist damit Partner der ARRI Rental Group geworden. Bogard wurde im Jahr 1960 durch den Kameramann und Regisseur François Bogard gegründet und startete damals mit dem Verleih von 16mm Kameras. Seither ist das Unternehmen längst etabliert und erfreut sich eines sehr guten Rufs. Es wird heute von Didier Bogard geleitet und ist in Frankreich Marktführer. Zum Rentalangebot von Bogard gehört ein umfangreiches Sortiment an Film- und Digital-Kameras inclusive Zubehör. Die Zusammenarbeit zwischen ARRI Media und Bogard hat nicht nur den Impetus, Bogards Inventar mit 35mm Kameras aufzustocken, sondern auch, die Marktpräsenz der ARRI Produkte in Frankreich zu erhöhen. Bogard wird außerdem der offizielle französische Repräsentant der ARRIFLEX D-20 sein. Im Rahmen der gestiegenen Anforderungen, die durch den Vertrag mit ARRI Media enstanden sind, hat Bogard eine neue Niederlassung im Norden von Paris eröffnet: 1.500 m2 groß und ganz in der Nähe von Luc Bessons City of Cinema. Diese neue Zweigstelle wird sich auf Film – und HD–Equipment konzentrieren, wobei die ursprüngliche Niederlassung im 15. Distrikt von Paris sich um den Fernsehmarkt kümmern und weiterhin die Basis für Bogards Zubehörlager und Produktionsabteilung bleiben wird. BOGARD, PARIS, Renos Louka, ARRIs Rental Chef, und Didier Bogard BOGARDS Serviceabteilung DREHARBEITEN in Paris für den Film Michou D’auber 31 NEUES AUS ALLER WELT Neues aus aller Welt Tornado gewinnt Preis in Monaco Wie jedes Jahr lockte der 16te Annual Sportel Monaco Market, der vom 24. bis 27. Oktober 2005 stattfand, wieder Führungskräfte aus nahezu allen Sparten der internationalen Sport-Medien-Branche nach Monte Carlo. Besonders am Stand von ARRI Media drängten sich die Besucher, wo praxisorientierte Vorführungen und ein Show-Reel mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten des Tornado Systems – der digitalen HighSpeed-Kamera für extreme Zeitlupenaufnahmen von ARRI – gezeigt wurden. Schon bei früheren Vorführungen konnte das System seine Tauglichkeit für das Filmschaffen im Bereich Berichterstattung und Werbewirtschaft unter Beweis stellen. Auf der Sportel hatte Tornado die Gelegenheit, sein Potential als Tool für die Welt des Sport-Fernsehens ins rechte Licht zu rücken. Mit ihrer Aufnahme-Kapazität von bis zu 1000 Bildern pro Sekunde verwandelt die Kamera hektische Aktion in erstaunlich “samtige“ Zeitlupen-Bilder. Sie revolutionierte damit bereits die TV-Berichterstattung über Ereignisse des Spitzensports – unter anderem Wimbledon 2004 und die Ashes Series von 2005. Die Repräsentanten von ARRI waren angenehm überrascht, als die Produktionsfirma Sunset and Vine (UK) auf der Sportel mit dem Preis für den “Best Slow Motion – Isolated Camera Shot“ prämiert wurde. Ausgezeichnet wurde eine SuperZeitlupen-einstellung, die während “The Ashes“, der legendären Cricket-TurnierBiennale zwischen England und Australien, unter der Regie von Rob Sheerlock entstand. 32 Unter dem Titel “Impact“ zeigt sie, wie ein Cricketball mit voller Wucht auf den Griff eines Schlagholzes knallt, das sich unter der Einwirkung des Aufpralls durchbiegt und nachzittert. Ein Bild, das die Fähigkeit des Tornado-Systems perfekt demonstriert: Grazie und faszinierende Details werden in Situationen sichtbar, die für das bloße Auge vordergründig, unelegant und trivial erscheinen. ARRI Media beglückwünscht Sunset and Vine zu diesem Preis, aber auch zur durchweg exzellenten Qualität ihrer Berichterstattung von den Ashes. Das digitale High-Speed-Kamerasystem Tornado ist exklusiv bei ARRI Media London und ARRI CSC New York verfügbar. Ein Show-Reel auf DVD lässt sich unter der E-Mail-Adresse [email protected] anfordern. VISIONARRI Neues aus aller Welt Digital Imaging New York und München Die Unternehmen der ARRI Rental Group sind für den Support der ARRIFLEX D-20 gerüstet. Die mit Spannung erwartete Einführung der ARRIFLEX D-20, der Digital-Kamera mit dem “Look and Feel“ einer klassischen ARRI Filmkamera, wird zeitgleich mit der Etablierung DIE BENENNUNG VON ANDREAS WEEBER UND ANDREAS BERKL UNTERSTREICHT DAS FORTWÄHRENDE ENGAGEMENT DER RENTAL-UNTERNEHMEN eigenständiger Abteilungen für Digital Imaging sowohl bei ARRI CSC New York als auch bei ARRI Rental München begleitet. ARRI CSC in New York konnte dabei mit Andreas Weeber die Rückkehr eines in der Filmbranche der Stadt bestens bekannten Gesichts feiern. Weeber arbeitete bereits von 1995 bis 2000 für das Camera Service Center, wie es damals noch hieß. Er gab unter anderem den Anstoß zum Aufbau der Abteilung Quality Control, die sich inzwischen zu einem wertvollen ANDREAS WEEBER, ARRI CSC New York ANDREAS BERKL, ARRI Rental München Technical Support Team weiterentwickelt hat. Weebers Karriere bei der ARRI Group startete in der Abteilung Kamera, wo er seine Kenntnisse und Erfahrungen in das Training und die Unterstützung der New Yorker KameraCrews einbrachte zu einer Zeit, als diese zunehmend ihre Arbeit auf die neuen Kameras ARRIFLEX Sync. Sound umstellten. Er koordinierte sich dabei eng mit seinen Kollegen in den Vereinigten Staaten und in Europa, um den Support der umfangreichen Produktpalette an ARRI Kameras durch angemessene Einrichtungen und entsprechende Schulung der Mitarbeiter sicherzustellen. Sein Weg führte ihn wieder nach Europa, zunächst nach Wien, wo er für ARRI in der Forschung und Entwicklung tätig wurde. In der Folge kam er dann in seine Heimatstadt München, um am richtungweisenden ARRICAM System zu arbeiten und ein erfolgreiches Geschäftsfeld im Bereich Grafik Design zu entwickeln. Wieder zurück in New York begleitet er jetzt die Markteinführung der ARRIFLEX D-20 in den USA und baut eine Abteilung für Digital Imaging auf – ein Aufgabenfeld, für das er durch zeitintensive Praktika bei ARRI in München und ARRI Media in London bestens vorbereitet ist. Sein Ziel ist es, das erworbene Know-how an ein Team von Support-Technikern weiterzugeben, damit die ARRIFLEX D-20 das Niveau an Service und Unterstützung erfährt, für das ARRI CSC allgemein bekannt ist. Gleichzeitig hat ARRI Rental München Andreas Berkl damit beauftragt, ihre Abteilung für Digital Imaging offensiv voranzubringen. Nach dem Studium an der SRT (Schule für Rundfunktechnik) in Nürnberg als Techniker/Kameramann für FernsehSendetechnik kam Berkl 1987 zu ARRI TV München (jetzt ARRI Film & TV Services), wo er als Technischer Direktor/Leiter Bildregie die Verantwortung für die ARRI TV Studios übernahm. Im April 2005 wechselte Andreas Berkl zu ARRI Rental München, um hier die neue Abteilung für Digital Imaging aufzubauen. Die Benennung von Andreas Weeber und Andreas Berkl unterstreicht das fortwährende Engagement der RentalUnternehmen von ARRI in allen Aspekten des Kundenservice. Jeder, der die neue Digitaltechnik zum ersten Mal einsetzt, soll die Unterstützung durch vertraute Gesichter und die Ressourcen der weltweiten ARRI Group hinter sich wissen. 33 PRODUKT UPDATE ARRI Zeiss Master Primes Zwölf neue Festbrennweiten mit der Öffnung T1,3 bieten unübertroffene Leistung in jeder Beleuchtungssituation, bei Tag wie bei Nacht, innen wie außen. Neueste Technik auf der Grundlage einzigartiger, unabhängiger Dual Floating Elemente sorgt für überragende Schärfeleistung, gleichmäßige Ausleuchtung bis in die Randbereiche und das nahezu ohne den störenden Pumpeffekt beim Schärfeziehen. IM ÜBERBLICK Zwölf Objektive, von 16mm bis 100mm Alle Objektive haben einheitliche Baulängen und einen Front-Durchmesser von 114mm. Die Verstellringe für Fokus und Blende befinden sich immer an der gleichen Position Dual Floating Elemente verhindern Pumpeffekte beim Schärfeziehen Die Vergütung (T*XP) der Objektive auf neuestem technischen Stand verbessert die Kontrastleistung, sorgt für ein tieferes Schwarz und reduziert Streulicht Keine sichtbare optische Verzeichnung Asphärische Linsen-Elemente reduzieren chromatische Aberrationen und verbessern die Abbildungsqualität Die hochpräzise Irisblende sorgt in allen Öffnungsbereichen für eine natürliche Wiedergabe der Glanzlichter außerhalb des Schärfebereichs Eingebautes Lens Data System (LDS) Alle Objektive sind Super Colour Matched Austauschbare Entfernungsringe für den schnellen Wechsel zwischen Meter- und Feet-Einteilung 34 VISIONARRI Ultra Prime 8R Ein neues, extrem weitwinkliges T2,8 Objektiv mit einem eigenständigen Erscheinungsbild. Das “R“ in der Typen-Bezeichnung steht für “Rectilinear“, auf Deutsch “geradlinig“. Dieses rectilineare Design ermöglicht dem Ultra Prime 8R einen besonders großen Bildwinkel ohne die üblichen Verzeichnung – im Gegensatz zum Fisheye-Objektiv bleiben gerade Linien gerade. Das Objektiv zeichnet den gesamten ANSI Super 35-Bildbereich aus. IM ÜBERBLICK Eigenständiges Erscheinungsbild dank rectilinearem Design: extrem weitwinklig, ohne die typische Fischaugenverzeichnung Das rectilineare Objektiv mit dem größten Bildwinkel Der gesamte ANSI Super 35 Bildbereich wird abgedeckt Mit den optischen Qualitäten eines Ultra Prime: maximale Auflösung und Kontrast Die neue Zeiss T*XP Mehrschicht-AntireflexVergütung liefert mehr Kontrastleistung, ein tieferes Schwarz und weniger Streulicht Super Colour Matched Das asphärische Front-Element reduziert Baulänge und Gewicht Handkurbel HC-1 Mit der Handkurbel HC-1 wird aus jeder ARRIFLEX 435 Xtreme oder 435 Advanced nun wieder die “handgekurbelte“ Atmosphäre aus den Kindertagen des Filmgewerbes eingefangen. Die HC-1 wird mit dem ARRIHEAD Handrad gekurbelt, wobei die Rotation des Handrads die Geschwindigkeit der Kamera reguliert. Unregelmäßigkeiten der Geschwindigkeit bedingt durch die natürliche Bewegung des Arms erzeugen als Effekt eine “historische“ Anmutung, die an alte Aufnahmen erinnert. Mit ihrer regulierbaren Bremse läßt sich das Drehmoment der Kurbel individuell anpassen. Auf dem Display der Kamera lassen sich drei Ganggeschwindigkeiten einstellen: 5, 10 oder 20 Vollbilder pro Umdrehung. Mit der HC-1 können Geschwindigkeiten von 0 bis 150 Bilder pro Sekunde vorwärts oder rückwärts gekurbelt werden. 35 EINE AUSWAHL AKTUELLER PRODUKTIONEN ARRI CSC Titel Produktionsfirma Kameramann Oberbeleuchter Equipment Ausgestattet durch Astronaut Farmer Warner Independent Pictures David Mullen Steven Litecky Lighting & grip Illumination Dynamics Awake Open Heart Russell Carpenter ARRICAM ST & LT 435 & 235 ARRI CSC NY The Devil Wears Prada 20th Centuary Florian Ballhaus Andy Day Camera support & Lighting & grip ARRI CSC NY First Born First Born Film Works Alex Martinez Mike Marzovilla 535B Lighting & grip ARRI CSC NY Griffin & Phoenix Griffin & Phoenix Prods. David Dunlap John Woods ARRICAM ST & LT Lighting & grip ARRI CSC NY The Inside Man Universal Studios Matthew Libatique, John Velez 3 x ARRICAM ST Lighting & grip ARRI CSC NY Gene Engels ARRICAM ST & LT Lighting & grip ARRI CSC NY ASC Invasion Oliver Pictures Inc. Rainer Klausmann Kank Dillywood Productions Anil Mehta Last Time Forever Metropolis Films Ivan Jordana Pete Roseman ARRICAM LT Lighting & grip ARRI CSC FL Little Children Avery Pictures Antonio Calvache Russell Engels ARRICAM ST & LT Lighting & grip ARRI CSC NY Margaret Peggy Prods. LLC Ryszard Lenczewski Mike Marzovilla ARRICAM ST & LT ARRI CSC NY North Country Warner Bros. Chris Menges, Steven Litecky Lighting & grip Illumination Dynamics The Sopranos Soprano Productions, Inc. South Beach Paramount Pictures Corp. Tom Priestley Jr, Southland Tales Cherry Road Productions Steven Poster, ARRICAM LT & 435 ARRI CSC NY Kevin Janicelli ASC ASC Super Ex-Girlfriend SE Productions Inc. Don Burgess, Waist Deep Shane Hurlbut Bromley Productions ASC, BSC ASC Elan Yaari Mo Flamm Lighting & grip ARRI CSC NY 2 x 16SR3 Adv. ARRI CSC FL Lighting & grip Illumination Dynamics Lighting & grip ARRI CSC NY ARRICAM ST, 2 x LT ARRI CSC NY 435, 235 - 3 Perf ARRI RENTAL DEUTSCHLAND Titel Produktionsfirma Regisseur Kameramann Aeon Flux Studio Babelsberg Karyn Kusama Stuart Dryburgh Auf Immer und Ewig und Einen Tag Babel Elementarteilchen d.i.e. film Markus Imboden Babel Productions Constantin Filmproduktion Alejandro Gonzalez Inarritu Oskar Röhler Enigma - Eine Uneingestandene Liebe Es ist ein Elch Entsprungen Neue Bioskop Film Volker Schlöndorff SamFilm Ben Verbong Helen, Fred und Ted teamWorx Sherry Hormann Ich bin die Andere Clasart Film Margarethe von Trotta King Kong Love Me Crazy Perl oder Picar Big Primate Productions Olga Film Red Lion s.àr.l. Peter Jackson Peter Gersina Pol Cruchten Perfume: Constantin Filmproduktion The Story of a Murderer Polizeiruf 110 - Er sollte tot TV60Film Dominik Graf Der Räuber Hotzenplotz collina Filmproduktion Gernot Roll Tote Hose Dreamtool Entertainment Simon X. Rost The Hills Have Eyes Fox Searchlight Alexandre Aja 36 Tom Tykwer Equipment ARRICAM ST & LT, 535B, 435, 235, Lighting, Grip Jo Heim ARRIFLEX 16SR3, Lighting, Grip Rodrigo Prieto, AMC, ASC ARRICAM LT, 16SR3 Carl-Friedrich Koschnik ARRICAM ST & LT, 435, 3 Perforation, Lighting, Grip Thomas Erhart ARRIFLEX 16SR3, Lighting, Grip Jan Fehse ARRICAM LT & ST, 435, 3 Perforation Hanno Lentz ARRIFLEX 16SR3, Lighting, Grip Axel Block ARRICAM ST & LT, Lighting, Grip Andrew Lesnie, ACS ARRICAM ST & LT, 435,235 Markus Hausen ARRIFLEX 16SR3 Jerzy Palacz 535B, 435, MOVIECAM SL, Lighting Frank Griebe ARRICAM ST & LT, 435, 235, 3 Perforation, Lighting, Grip Alexander Fischerkoesen ARRIFLEX 16SR3, Lighting, Grip Gernot Roll ARRICAM ST, 535B, 435, 3 Perforation, Lighting, Grip Stephan Schuh ARRIFLEX 16SR3, Lighting, Grip Maxime Alexandre ARRICAM ST, MOVIECAM Compact, Lighting, Grip VISIONARRI ARRI MEDIA Titel Produktionsfirma Regisseur Kameramann Equipment A Cock and Bull Story Alien Autopsy Shandy Films Michael Winterbottom Marcel Zyskind Sony HDW-750, Grip Alien Films Jonny Campbell Simon Chad Amazing Grace ARRICAM ST & LT, Grip Clapham Productions Michael Apted Remi Adefarasin, BSC ARRICAM ST & LT Are You Ready for Love? RFL Ltd Helen Grace Nick Tebbet Sony HDW-900 Bleak House Smallweed Productions Justin Chadwick Kieran McGuigan Sony HDW-750, Children of Men Quietus Productions Alfonso Cuaron Emmanuel Lubeski ARRICAM LT, 435, 235 The Da Vinci Code Rose Line Productions Ron Howard Salvatori Totino ARRICAMDT & LT, 435, 235. Grip Elizabeth Virgin Queen BBC Coky Giedroyc David Odd, BSC ARRIFLEX 16SR3, Grip Hyperdrive BBC John Henderson John Ignatius, BSC ARRIFLEX 16SR3, Grip Life N' Lyrics Lyric Films Ken Williams John Daly, BSC Moviecam SL/Compact, Grip Sixty Six Working Title Paul Weiland Dan Landin ARRICAM ST & LT Sunshine DNA Films Danny Boyle Alwin Küchler, BSC ARRICAM ST & LT 435, 235 Grip V for Vendetta Warner Bros James McTeigue Adrian Biddle, BSC ARRICAM ST & LT, 435,Grip The Flying Scotsman Mel Films Ltd Douglas Mackinnon Gavin Finney, BSC ARRICAM ST & LT, 235 ARRI LIGHTING RENTAL Titel Produktionsfirma Regisseur Bleak House Smallweed Productons Justin Chadwick Kieran McGuigan Mark Clayton Amazing Grace Clapham Productions Michael Apted Remi Adefarasin, BSC Jimmy Wilson Life N’ Lyrics Lyric Films Ken Williams John Daly, BSC Craig Davies Children of Men Quietus Productions Alfonso Cuaron Emmanuel Lubezski,ASC, AMC John Higgins Elizabeth Virgin Queen BBC Coky Giedroyc David Odd, BSC Tim Wylie The Flying Scotsman Mel Films Ltd Douglas Mackinnon Gavin Finney, BSC Brandon Evans V for Vendetta Warner Bros Adrian Biddle, BSC Kevin Day Afterlife Clerkenwell Films Maurice Phillips Andy Collins, BSC Brian Beaumont Footballers Wives Shed Productions David Knight Ian Howes Darren Harvey James McTeigue Kameramann Oberbeleuchter ARRI FILM & TV – POST PRODUCTION SERVICES – SPIELFILME Titel Produktionsfirma Regisseur Kameramann Service Vier Töchter Claussen + Wöbke Rainer Kaufmann Klaus Eichhammer Lab, TV Mastering, Sound Appolonia Margarete Steiff Film-Line Productions Xaver Schwarzenberger Xaver Schwarzenberger Lab, TV Mastering, Sound Charleston and Vendetta Blue Pen Uros Stojanovic Dusan Ivanovic Lab, DI, Sound Der Räuber Hotzenplotz Collina Filmproduktion Gernot Roll Gernot Roll Lab, DI, Sound, VFX Es ist ein Elch Entsprungen SamFilm Ben Verbong Jan Fehse Lab, DI, Sound Forgotten Hero Provobis Volker Schlöndorff Andreas Hofer Lab, TV Mastering Ich bin die Andere Clasart Film Margarethe von Trotta Axel Block Lab, HD Mastering No Snow NFP Teleart Robert Young Hannes Hubach Lab Finishing Organize Isler BKM Film Yilmaz Erdogan Ugur Icbak Lab, DI, Sound, VFX Reine Formsache independent players Ralf Huettner Hannes Hubach Lab, TV Mastering, Sound Special Hofmann & Voges Anno Saul Peter Nix Lab, DI, Sound Perfume: The Story of a Murderer Constantin Filmproduktion Tom Tykwer Frank Griebe Lab, DI Marcus H. Rosenmüller Stefan Biebl Lab, TV Mastering Wer früher stirbt, ist länger tot Roxy Film 37 EINE AUSWAHL AKTUELLER PRODUKTIONEN ARRI FILM & TV POST PRODUCTION SERVICES – COMMERCIALS Titel Untertitel Produktionsfirma Agentur Regisseur Kameramann McDonald`s Polly Pocket e+p Heye & Partner Serge Guerand Stafano Morcaldo Chio Chips Snapshot e+p TBWA, Düsseldorf Dennis Gansel Joachim Berc McDonald`s Inbox e+p Heye & Partner Fahrnholz, Junghans, Florian Seidel Sebastian Pfaffenbichler Ouzo Gute Freunde e+p Raetzel Claude Mougin Michael Schreitel Landliebe Diverse Spots e+p Leo Burnett Raymond Bark Joachim Berc Vodafone Ringuptones e+p J. Walter Thompson Dennis Gansel Daniel Gottschalk Ferrero Pocket Coffee Ballerina Gameboy e+p Xynias Wetzel Dongowski & Simon Idee & Konzept: Dennis Gansel Britta Mangold Südwestbank Collage, Trailer Leithaus Leithaus Werner Kranwetvogel Dieter Deventer Bahrain TV MBC / Vivafilm MBC, Creative Services Alexander Grinke Chris Hof Vivafilm Young & Rubicam Andreas Grassl Mathias Fuchs ADAC Masseur Mercedes Crash/Telecine und Schnitt GAP Springer Jacoby HH Andreas Link Stefan von Borbely DiBa Stabhochsprung Helliventures Wüscher Rohwer Baier Georg Dehghan Markus Krämer DiBa Freeskier HelliVentures Wüschner Rohwer Baier Georg Dehghan Bill Heath Provinzial Jogger Wonderboys Ogilvy & Mather Jean-Marc Piché Daniel Gottschalk adidas + 10 Hager Moss TBWA Bruce St. Clair Manel Ruiz Toyota Corolla GAP Change, Frankfurt Charley Stadler Paolo Caimi CAMERA SPECIFICATION OVERVIEW FORMATS SHUTTER FORWARD RUN/REVERSE RUN NOISE LEVEL WEIGHT (APPROX) ARRIFLEX 16 SR3 Advanced Standard 16 Super 16 45 - 180° F 5 - 75fps 20 dB/A +2 dB/A Body 4.9kg (10.8lbs) 800ft Mag 4.2kg (9.3lbs) ARRIFLEX 16 SR3 Advanced High-Speed Standard 16 Super 16 45 - 180° F 5 - 150fps 27 dB/A +2 dB/A Body 4.2kg (9.3lbs) 400ft Mag 2.2kg (4.9lbs) 800ft Mag 4.2kg (9.3lbs) ARRICAM ST Available with 3 perforation movement Anamorphic Super 35 Standard Spherical 0 - 180° Below 20 dB/A Body 11.5kg (25.4lbs) 400ft Mag 3.4kg (7.5lbs) 1000ft Mag 5.2kg (11.5lbs) ARRICAM LT Available with 3 perforation movement Anamorphic Super 35 Standard Spherical 0 - 180° ARRIFLEX 535B Available with 3 perforation movement Anamorphic Super 35 Standard Spherical 11 - 180° ARRIFLEX 535B ES Anamorphic Super 35 Standard Spherical 11 - 180° Anamorphic Super 35 Standard Spherical 11.2 - 180° Anamorphic Super 35 Standard Spherical 11.2 - 180° ARRIFLEX 435 ES Advanced Available with 3 perforation movement Anamorphic Super 35 Standard Spherical 11.2 - 180° ARRIFLEX 435 Xtreme Available with 3 perforation movement Anamorphic Super 35 Standard Spherical 11.2 - 180° ARRIFLEX 235 Anamorphic Super 35 Standard Spheric 45 - 180° ARRIFLEX 435 ARRIFLEX 435 ES 38 F 1 - 60fps R 1 - 32fps F 1 - 40fps Below 24 dB/A R 1 - 32fps F 3 - 60fps About 20 dB/A R 3 - 60fps F 3 - 50fps About 20 dB/A R 24/25fps F 1 - 150fps - Body 8.4kg (18.5lbs) 400ft Mag 1.8kg (4lbs) 400ft Steadicam Mag 2.2kg (4.9lbs) 1000ft Mag 4.1kg (9lbs) - Body 8.3kg (18.3lbs) 400ft Mag 1.8kg (4lbs) 400ft Steadicam Mag 2.2kg (4.9lbs) 1000ft Mag 4.1kg (9lbs) - Body 8.7kg (19.2lbs) 400ft Mag 1.8kg (4lbs) 400ft Steadicam Mag 2.2kg (4.9lbs) 1000ft Mag 4.1kg (9lbs) - Body 5kg (11lbs) 200ft Shoulder Mag 1.4kg (3.1lbs) 400ft Shoulder Mag 1.7kg (3.7lbs) 400ft Steadicam Mag 2.1kg (4.6lbs) R 0.1 - 150fps F 0.1 - 150fps R 0.1 - 150fps F 1 - 60fps R 25fps Body 11.75kg (25.9lbs) 400ft Mag 4.6kg (10.1lbs) 400ft Steadicam Mag 3kg (6.6lbs) 1000ft Mag 6.3kg (13.9lbs) Body 7.15kg (15.8lbs) 400ft Mag 1.8kg (4lbs) 400ft Steadicam Mag 2.2kg (4.9lbs) 1000ft Mag 4.1kg (9lbs) R 1 - 150fps F 0.1 - 150fps Body 11.5kg (25.4lbs) 400ft Mag 4.6kg (10.1lbs) 400ft Steadicam Mag 3kg (6.6lbs) 1000ft Mag 6.3kg (13.9lbs) - R 1 - 150fps F 1 - 150fps Body 7.3kg (16.1lbs) 400ft Shoulder Mag 2.8kg (6.2lbs) 400ft Steadicam Mag 2.8kg (6.2lbs) VISIONARRI FESTIVALKALENDAR 2006 Country January Australia France Thailand USA USA USA USA February France Germany Germany Germany Germany UK USA March Bulgaria France France UK USA USA April China China Thailand May France France France June Australia China France Germany Japan Russia Russia South Africa USA USA USA July Czec Republic Ireland New Zealand UK July/August Australia Australia August Canada China UK September Australia Canada Canada USA USA USA October Germany Hungary Japan Poland Poland UK UK USA November Ireland Japan POLAND SOUTH AFRICA USA Location Event Website Sydney Cannes Bangkok Beverly Hills Los Angeles Palm Springs Utah Annonay Berlin Berlin Berlin Berlin London Los Angeles Sofia Cannes Paris London Beverly Hills New York Hong Kong Singapore Bangkok Cannes Cannes Cannes Sydney Shanghai Cannes Munich Tokyo Moscow St Petersburg Durban Los Angeles Los Angeles Los Angeles Karloy Galway Auckland London Brisbane Melbourne Montreal Beijing Edinburgh Sydney Ontario Toronto Los Angeles Los Angeles New York Hof Budapest Tokyo Toruñ Warsaw London London Hollywood Dublin Osaka Lodz Cape Town Santa Monica Flickerfest International Short Film Festival IDIFF International Digital Film Forum Bangkok International Film Festival Academy Awards Scientific & Technical Achievements Awards Annual Golden Globe Awards Palm Springs International Film Festival Sundance Film Festival International Festival du Premier Film Berlin International Film Festival European Film Market International Forum of New Cinema Panorama British Academy Film Awards (BAFTA) Annual ASC Outstanding Achievement Awards Sofia International Film Festival MIP-TV International Film and Programme Market for Television Paris Film Festival BSC New Equipment Show Annual Academy Awards New Directors/New Films Hong Kong International Film Festival Singapore International Film Festival Bangkok Film Festival Cannes International Film Festival Directors’ Fortnight International Critics’ Week Sydney Film Festival Shanghai International Film Festival International Advertising Festival Munich Film Festival PIA Film Festival Moscow International Film Festival Festival of Festivals' International Film Festival Durban International Film Festival Los Angeles Film Festival US International Film and Video Festival Cine Gear Expo Karlovy Vary International Film Festival Galway Film Fleadh New Zealand International Film Festival Rushes Soho Shorts Festival Brisbane International Film Festival Melbourne International Film Festival Montreal World Film Festival BIRTV Edinburgh International Film Festival First and The Last Experimental International Film Festival Canadian International Annual Film Festival (CIAFF) Toronto International Film Festival Annual Emmy Awards Creative Arts Emmy Awards New York Film Festival Hof International Film Festival Titanic Film Festival Budapest Tokyo International Film Festival Torun Film Festival TOFFI Warsaw International Film Festival Raindance Film Festival The Times bfi London Film Festival Hollywood Film Festival Darklight Digital Festival Osaka European Film Festival Camerimage - 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Due to our constant endeavour to improve quality and design, modifications may be made to products from time to time. Details of availability and specifications given in this publication are subject to change without notice. 39