Tierschutzkurier 5-2005 - Tierschutzverein für Tirol

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Tierschutzkurier 5-2005 - Tierschutzverein für Tirol
TIERSCHUTZVEREIN
FUR TIROL
NR. 5 / 2005
P.b.b., Verlagspostamt 6020 Innsbruck, GZ 02Z030037 M
Von der Autobahn ins Tierheim – eine Findlingshenne.
www.tierschutzverein-tirol.at
TIER
SCHUTZ
KURIER
TIERSCHUTZ
AKTU ELL
INGE WELZIG
GESCHÄFTSFÜHRUNG
A
cht Tage lang hat uns ein kleiner Hund an der
Nase herumgeführt und dabei einen unglaublichen Schutzengel gehabt. Begonnen hat es im
DEZ, von wo die Meldung kam, dass ein Terrier
orientierungslos herumstreune. Herbert und Trixi
haben zu verschiedenen Zeiten stundenlang probiert, den sichtlich herrenlosen Burschen einzufangen. Ohne Erfolg.
Dieser kleine Struppi lief wie aufgezogen tagelang
über die Autobahn, zum O-Dorf und nach Pradl. Er
ließ sich weder durch eine läufige Hündin stören,
noch durch Polizei oder den dichtesten Verkehr.
Ich selbst kam mir reichlich komisch vor, als mit
meinen gekochten Kutteln wie ein Bettler hoffnungsvoll stundenlang versuchte, den an mir vorbeilaufenden Hund zu stoppen. Einmal glaubte ich
schon an den Erfolg, als er sich in einer Pfütze niedergelegt hatte. Umsonst. Vielen anderen Tierfreunden in Innsbruck ging es ähnlich. Nach acht
Tagen gab der Streuner auf, landete nach Dienstschluss im Cafe von Kika und ließ sich willenlos
verhaften. In meinem Auto schlief er am Beifahrersitz sofort ein und fühlte sich danach auch im Tierheim sichtlich wohl. Weniger wohl fühlten sich seine Besitzer, die kein Wort Deutsch sprechen. Sie
waren inzwischen 800 km weit weg und hofften
auf ein Wunder, denn ihr Hund Willy, war an der
Autobahn-Raststätte Ampass verloren gegangen.
(Deshalb lief er immer wieder auf die Autobahn).
Die Organisation Animali Persi e ritrovali in Modena mit ihrer gut Deutsch sprechenden Raffaela Millonig beschäftigt sich ausschließlich mit Verlusttieren und kontaktierte uns. Zehn Tag nach dem Verschwinden von Willy konnten die Besitzer nach einer Fahrt von 800 km zwar müde, aber glücklich
ihren Liebling wieder in die Arme schließen.
Erster Sieg über den Schlamm.
Willi endlich eingefangen.
L
Müde, aber glücklich nach 800 km Fahrt.
2
TIERSCHUTZ-KURIER
eider gibt es für uns auch viele traurige Erlebnisse. Besonders durch das Hochwasser im
Außerfern. Auch wenn das menschliche Leid in
den Hochwassergebieten alles übersteigt, so machen die dazugehörigen Tiertragödien jeden Tierfreund betroffen. Wie viel Angst haben Hasen, Rehe mit ihren Kitzen oder Vögel mit Nestern im Gebüsch erlitten, bevor sie von den Wassermassen
weggespült wurden. Nicht zu vergessen die vielen
am und im Boden lebenden Kleintiere. Nicht mehr
gerettete Tiere im Stall haben zwar die Urgewalt
des Wassers weniger erlebt, im Schlamm konnten
sie trotzdem dem Tod nicht entrinnen.
Im Tierheim in Reutte war am Tag vor der der
großen Katastrophe evakuiert worden. Unser Super-Team hat rechtzeitig reagiert. Nicht mehr eingefangen werden konnten die 12 freilaufenden
Katzen um das Haus herum. Einige von ihren hatten einen Schlafplatz unter Dach, der sie auch nicht
retten konnte. Das Wasser schoss in einer Höhe
von zwei Metern durch das kleine Tierheim. Trotzdem haben zumindest vier dieser Katzen überlebt
und überwinden langsam den Schock. Eigentlich
war ich nach Reutte gefahren, um den Schaden zu
besichtigen. Bei den verzweifelten Gesichtern der
Mitarbeiter gab es nur noch Handeln: Hinein in
den schon unangenehm riechenden Schlamm und
gemeinsam das Haus schnellstens leer räumen. Ein
Mann der Feuerwehr hatte nämlich Hilfe angeboten, wenn alles ausgeräumt sei. Sein Versprechen
konnte er bald einlösen. Mit zehn Mann der Freiwilligen Feuerwehr Reutte rückten die Helfer mit
Geräten an und schufteten vier Stunden lang unermüdlich. Tausend Dank an die Feuerwehr. Natürlich auch an die tapferen Mitarbeiterinnen. Der
Dank gebührt genauso dem Bundesheer, das sich
später über die Verschlammung der Gehege mit all
dem angeschwemmten Müll hermachte. Auch sie
leisteten ihren Einsatz der Nächstenliebe mit all ihrer Kraft und Überwindung von Erschöpfung.
Über den 17 Jahre alte
Timmy schreibt uns Familie
Saurwein:
„Vor 17 Jahren erblickte ein
kleiner schwarzer Wollknäuel
das Licht der Welt, von dem
niemand wusste, was für Rassen vereint waren. Es war unser erster Schritt zur Hundehaltung. Eine befreundete Familie gab damals gerade einen von zwei Spitzmischlingen aus Platzmangel ab, wodurch Timmi bei uns einzog. (Ich war damals vor 17 Jahren gerade begeisteter Fan der 5Freunde-Bücher von Enid Blyton, daher der Name).
Unsere unerfahrene Hundehaltung scheint Tommi
gut zu tun, wie seine robuste Natur und sein Alter
beweisen. Timmi war oft ein gern gesehener Begleiter in alpinen Höhen, wo manche Mitglieder
unserer Familie gerne herum kraxelten. Mit Freude
lief er mit, um neue Gebiete zu entdecken. Heute
geht das natürlich nicht mehr, denn das Alter zeigt
sich. Er bewegt sich nicht mehr so spritzig, aber
immer noch hat er seinen jugendlichen Charme
und sein fast freches Auftreten. Besonders wenn er
etwas will. Heute sind seine Spielkameraden (vor
allem –innen) schon fast alle im Hundehimmel.
Nachwuchs hat er nicht, obwohl er einmal mit seiner Lieblingsfreundin zwei Wochen lang verschwunden war. Sicher ist er in Inzing der älteste
Hund.
Vor zwei Jahren im Alter von knapp 15 Jahren hat
sich etwas Unerklärliches ereignet: Auf der morgendlichen Markierungs-Tour mit Herrchen Albert
verlor Timmi plötzlich die Orientierung und war unauffindbar. Die ganze Familie suchte am Abend und
in der Nacht in Inzing und Umgebung. Keine Spur
M
ein Vorsatz, ruhig zu bleiben, wird immer
wieder zerstört. Wie im Zusammenhang mit
einer zauberhaften, acht Monate alten Hündin. Ich
kam gerade aus Kufstein, als die abendliche Meldung kam, dass im Unterland eine Hündin seit
vierzehn Tagen verletzt sei und inzwischen kaum
gehen könne. Ich fuhr mit dem Tier am Beifahrersitz zum Tierarzt. Nach einem Röntgenbild musste
festgestellt werden, dass die Verletzung in der
Hüfte ein lebenslanges Leiden bringen würde und
das Einschläfern eine Gnade sei. Der Hund war an
eine Türecke geschleudert worden und trug auch
über dem Auge eine Verletzung. Selten habe ich
eine Anzeige wegen Tierquälerei so wütend geschrieben.
Dass es nie mehr so traurige Hundeaugen geben
möge, davon träumt
Ihre
von Timmi. Der saß längst im
Tierheim in Mentlberg. Inge
Welzig war gerufen worden,
weil ein völlig erschöpfter Hund
in der prallen Sonne „sterbend“
lag. Die Presse war auch verständigt worden und fotografierte Welzig gleich mit dem
ausgesetzten Hündchen. Timmi
hatte sein Halsband mit der
Hundemarke verloren, die ja sehr hilfreich gewesen
wäre. Daher fand er im Tierheim ein vorübergehendes Zuhause, wofür wir immer noch sehr dankbar
sind. Bei uns zu Hause war die Stimmung am Boden, aber ein Anruf gab Grund zur Hoffnung. Wir
machten uns auf den Weg ins Tierheim und waren
heilfroh, als wir unseren Liebling wieder in die Arme schließen durften.
Nun ist wieder einige Zeit verstrichen und Timmi
hat immer noch Freude am Leben. Obwohl Sehund Hörsinn nicht mehr richtig funktionieren und
sein Herz manchmal Schwierigkeiten macht, bin ich
mir schier, dass er noch viele schöne Stunden auf
dieser Welt verbringen wird. Wir werden jedenfalls
unser Möglichstes dafür tun.“
Nachsatz von Inge Welzig: „Der Zeitungsbericht
über den aufgefundenen Timmi hat sowohl mir, als
auch den Hundebesitzern Ärger gebracht. Den Besitzern, denen ein Aussetzen vorgeworfen wurde
und mir, dass ich die Presse geholt hätte. Kaum jemand hat mir geglaubt, dass der Journalist tatsächlich zufällig aus dem Geschäft kam und mich fragte,
was denn da los sei. Ich war ja selbst entsetzt über
den armen Hund, den ich bis zur glücklichen
Klärung der Sache für ausgesetzt hielt. Jedenfalls ist
es toll, dass er jetzt 17 Jahre alt ist.“
TIERSCHUTZ-KURIER
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Der Blick
von oben
hinab.
Ganz schön schwierig, den
Wasserstrahl zu fangen.
Der dreijährige Noah kümmert sich um die
Erziehung der drei Monate alten Nabu.
Stellungnahme zur Homepage:
W
Cindy wurde vor drei Jahren in Mentlberg
geholt und wird von Frauchen liebevoll
als ihre Unterhaltungs-Chefin
bezeichnet.
„Ich bin gerne inkognito.“
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TIERSCHUTZ-KURIER
ir bekamen in den letzten Wochen massive Vorwürfe, warum wir nicht wie andere
Vereine unsere Vierbeiner ins Internet stellen.
Das hat mehrere Gründe: Unsere Schützlinge
sind keine Handelsware für ganz Mitteleuropa.
Wir wollen die Menschen, die von uns ein Tier
wollen, selbst sehen und keine Spontanbesuche
von weit her wegen eines Fotos. Wir haben vor
etlichen Jahren Fotos auf die Homepage gesetzt
und damit negative Erfahrungen gemacht. In einem Fall kam es durch einen früheren Besitzer
zu einem sehr unangenehmen Rechtsstreit.
Dazu kommt, dass bei uns durch die vielen Besucher täglich die Aktualität verändert wird. Einfaches Beispiel: Man kann bei uns einen Hund ja
nicht gleich mitnehmen, sondern muss mit ihm
erst einmal zum Kennenlernen spazieren gehen.
Nach einem Überschlafen wird nach einer Beratung das Tier am nächsten oder einem anderen
Tag übergeben. Dazwischen taucht nach einer
weiten Anfahrt jemand auf, der dieses Tier im
Internet gesehen hat und unbedingt haben will.
Unnötige Diskussionen finden statt. Genauso
wenn jemand auf Grund des Internet-Bildes ein
Tier haben will, dieser jemand uns aber ungeeignet erscheint. Dadurch, dass so viele Besucher
zu uns kommen, brauchen wir zum Glück diese
Art der Werbung nicht. Irgendwann findet jeder
Hund seinen Besitzer. Wir haben nur noch einen
einzigen Hund, der ein halbes Jahr lang schon
hier ist. Er ist wegen seiner Vorgeschichte, die
wir nicht verheimlichen, etwas schwierig zu vermitteln. Aber auch er wird seine Dauerheimat
finden.
Dass wir jemandem verbieten würden, im Internet zu schreiben, ist natürlich Unsinn.
BERICHT VON OBMANN
GEBHARD JENEWEIN
Liebe Tierfreunde!
Licht und Luft ist immer noch schöner als
der Stall. Seit über zehn Jahren betreut Lydia mit Leib und Seele Schafe und Ziegen.
Da gibt es weder Urlaub noch Kranksein,
die Freude an den Tieren entschädigt dafür.
Das Hochwasser schadet wie
jede Katastrophe finanziell unserem Verein. Tierfreunde
sind Menschen des Mitgefühls und werden von den tragischen Bildern erschüttert. In
dieser Situation für die Hoch- Obmann
wasseropfer zu spenden ist Gebhard Jenewein.
eine menschliche Reaktion,
die auch einen Tierfreund betrifft. Genau einen
Tag vor diesem Naturereignis hatten wir unsere Gespräche um eine Subvention bei der Landesregierung angemeldet. Dass dies bis auf
weiteres hinfällig ist, kann sich jeder denken.
Tierschützer dürfen trotzdem ihren Optimismus nicht verlieren, denn Motivation kommt
aus dem Denken, dass es wieder besser wird.
Und so wird es auch sein – Dank Ihrer Hilfe.
Ihr Gebhard Jenewein
Eintracht nach
einer wilden
Spielstunde.
D
ass der Streichelzoo in Auland bei Seefeld
aufgelöst wurde, war längst überfälllig. Es
war nicht leicht, die vielen Tiere unterzubringen. Bis auf die Hängebauchschweine und die
verwilderten Kaninchen sind inzwischen alle
Tiere untergebracht. Für die Fütterung der übrigen Vierbeiner durch liebevolle Tierfreunde ist
gesorgt. Ein besonderer Dank für die Hilfe geht
an Erika Hauser-Scherl, Liesl Kerber, Familie
Crepaz und Amalie Eberl. Sie mussten sich besonders ärgern, weil ein Hasenkind nach einem
Schuss mit einem Luftdruckgewehr elend eingegangen ist. Die Natur (Fuchs, Dachs, und
Raubvögel) wird dort selbst dafür sorgen, dass
es zu keiner Explosion des Kaninchenbestandes kommt. Da bedarf es keiner Tierquälerei
durch Menschen.
Schmusen tut der Katze genauso gut wie diesem kleinen
Mädchen.
Nächtliche
Entdeckungsreise.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Margret Daghofer
Kassierin
Liebe Mitglieder!
Es gibt sicher etliche Betriebe, die von einer so
guten Kraft wie Trixi
Eder als Buchhalterin
träumen. Solch ordentliche und exakte Buchführung ist nicht selbstverständlich. Bei den
Unmengen an Rechnungen braucht es viel Konzentration, um keine
Fehler zu machen. (In diesem Jahr liegen die
Tierarztrechnungen bisher schon bei fast
200.000,– Euro, vor allem durch Kastrationen!!!!!). Was Trixi Eder im Tierheim Mentlberg
vollbringt, würde jedem Betrieb Ehre machen.
Gratulation zu dieser Leistung!
Ihre Margret Daghofer
Jimmy aus Kärnten wurde bei Verena
und Jacky zum Tiroler.
Uneinigkeit beim Abrichten
O
b die Methoden der Abrichtung eines Vereines bei Tierschützern dickes Lob oder
herbe Kritik bekommen, hängt von vielen Faktoren ab. Ein Hund, der als Familienmitglied
und Spielkamerad in einer Familie mit Kindern
lebt, braucht eine andere Abrichtung als ein
Jagdhund, ein Polizeihund oder ein Schlittenhund. In jedem Fall sollte der Besitzer Zeit und
Geduld mitbringen. Wenn die sanften Methoden den Erfolg vielleicht langsamer zeigen, so
ist ihr Vorteil ein besonders liebevolles Verhältnis. Bei der zweckorientierten Abrichtung wird
es nicht immer möglich sein, Tierschützer zu
begeistern. Selbst die so wertvolle Ausbildung
zum guten Therapiehund ist für das Tier nicht
immer einfach. Um den Welpen harmonisch
reifen zu lassen, darf dieser Vierbeiner ein
ganzes Jahr lang fröhlich in einer Familie ohne
besondere Anforderungen aufwachsen. Dann
allerdings kommt er Ernst des Lebens, der später einem behinderten Menschen helfen soll
und Freude machen wird.
In Tirol gibt es zwanzig über den Österreichischen Hütehundeverein ausgebildete Border
Collies. Wie beim Partnerhund begann ihre
Ausbildung erst nach einem Jahr absoluter Freiheit. Mit viel Geduld werden sie ab diesem Alter an Schafe und anderen Tiere herangeführt
und nach ihrer langjährigen Ausbildung ausschließlich an Bauern abgegeben. Da diese
Hunde mehr Geduld als Menschen haben, erfolgt ein Treiben langsamer und stressfreier als
durch Hirten unter Zeitdruck. Verwunderlich
ist, dass das Interesse von landwirtschaftlicher
Seite nicht größer ist, da diese ausgebildeten
Hunde durch eingesparte Mitarbeiter den
Geldbeutel des Bauern schonen würden.
In Wenns im
Pitztal wurde
dieser Rabenvogel
per Hand aufgezogen. Er durfte
bleiben und fühlt
sich als Chef von
sechs Katzen.
Normalerweis
herrscht Harmonie, aber beim
Futter legt dieser
Vogel Wert
darauf, der erste
zu sein.
Diese beiden Hängebauchschweine wurde als zwei männliche aufgenommen. Ungewollter Nachwuchs hat einen
anderen Beweis erbracht.
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TIERSCHUTZ-KURIER
Die Ferien sind vorbei und die Schule hat die Familien wieder im Griff. Zum Glück gibt es immer noch engagierte
Lehrer, denen die Schüler wirklich etwas bedeuten. Gerade bei diesen Pädagogen findet man meist die größte Tierliebe. Sie schätzen es
besonders, wenn über
das Programm der Landesregierung „Tier und
Wir“ eine spannende
Unterrichtsstunde stattfindet. Claudia Niedrist
mit ihrer Jamie ergibt
das ideale Schul-Team.
Bitte machen Sie die
Lehrer darauf aufmerksam, dass dieser Besuch nichts kostet. Terminvereinbarungen sind
über Claudia unter 0664/8228912 möglich, die schriftliche
Anmeldung erfolgt anschließend per Fax an die Landesregierung. Der umgekehrte Weg geht natürlich auch.
Aus dem Brief eines Urlauberpaares
Otto entpuppte sich als weiblich und wurde zur Gini. (Besitzer bitte melden, die
Adresse fehlt!)
Das gab ein glückliches Wiedersehen, als
Pascha von seinen Besitzern im Tierheim
abgeholt werden konnte. Er hat versprochen, nie wieder zu entlaufen.
„Beim Spazierengehen im Zillertal entdeckten wir einen total
verwahrlosten Hof. Davor ein sterbenskrankes Katzenbaby.
Das Fell stand struppig ab und vom Durchfall hatte es offene
Hinterbeine. Der Besitzer stritt erst ab, dass es der Katze nicht
gut ginge. Als ich ihm die blutigen Beine zeigte und sagte,
dass die Katze zum Tierarzt müsse, sagte er, dass sich das
nicht lohnen würde, es wäre doch nur eine Katze. Auf meinen Einwand, dass das Tier leiden würde, erwiderte er, dass
er es zu gegebener Zeit erlösen und verräumen würde. Ich
traf dann zufällig ein Polizeiauto und bat die Beamten, sich zu
kümmern. Nach einer Stunde tauchte ich am Hof mit einer
Schachtel wieder auf, wild entschlossen, das kranke Kätzchen
zum Tierarzt zu bringen. Dieses war aber nicht mehr zu entdecken. Ich bot sogar 50,– Euro an, aber der Mann lehnte ab
und verwies mich vom Grundstück. Ich rief bei der Polizei an,
die nach einer Stunde kam. Die Polizisten redeten auf den
Mann ein, mir die Katze zu geben. Auf Grund der Versicherung, dass er keine Tierarztrechnung bekommen würde, bekam ich die Katze dann. Im Auto bemerkte ich dann, dass es
nicht das Kätzchen war mit den offenen Beinen. Auch dieses
Kätzchen war krank. Es war dunkler getigert. Der Tierarzt war
nicht sicher, ob er das Kätzchen durchbringen würde.“
Wir haben die Behörde eingeschaltet und warten auf das Ergebnis. Vor allem auf die Information, dass die drei erwachsenen Katzen am Hof sofort kastriert werden können. Dass
eine Strafanzeige zwar nötig ist, aber nicht immer alle Probleme löst, liegt hier auf der Hand.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Wenn der Hund nur dem Image dient
Dass große Hunde immer wieder zum Angeben
angeschafft werden, ist nichts Neues. Wenn
dann auch noch die Hoffnung auf Reichtum
durch Zucht dazu kommt, wird es bedenklich.
Und wenn für so einen Züchter die Tierliebe ein
Fremdwort ist, dann wird es kritisch.
Im Tierheim Wörgl meldete sich vor wenigen Tagen ein Mann, um für seinen Freund eine Rottweiler-Hündin abzugeben. Man sah, dass diese
gerade Junge gehabt hatte, was auch bestätigt
wurde. Dazu wurde stolz verkündet, dass der
Besitzer eines der Rottweiler-Babys behalten
würde und dafür die Hundemutter abzugeben
sei. Dass diese Hündin alles andere als fröhlich
ist, kann man sich vorstellen.
Die Schwierigkeit liegt oft daran, dass in anderen
Kulturkreisen kaum Verständnis für unseren Entwicklungsstand im Tierschutz besteht, zumal
manche Tiere aus religiösen Gründen unrein
sind. Hier wartet auf unsere Pädagogen eine
schwierige Vermittlungsarbeit, um unter den
Kindern keine Aggressionen entstehen zu lassen. Ich erinnere mich an einen Abend in einer
Volksschule, wo ich für Eltern und Kinder über
Igel erzählen sollte. Ein Vater, der die deutsche
Sprache nicht besonders beherrschte, wollte immer wieder davon erzählen, wie gut Igel
schmecken. Es gelang der Lehrerin nur mit
Mühe, die Situation zu überspielen und damit zu
verhindern, dass der Sohn dieses Vaters dem
Spott ausgesetzt wurde.
Auch im Tierheim ist es wichtig, dass die Mitarbeiter die Nerven nicht verlieren, wenn jemand
seine alte Katze gegen ein Katzenbaby tauschen
will. Mit einem ruhigen, aufklärenden Gespräch
kann man zwar keine Wunder wirken, das Samenkorn für ein Umdenken wird vielleicht gelegt. Denn wenn wir ehrlich sind, so war noch
vor zwanzig Jahren auch bei uns das Wort „Tierschützer“ ein Schimpfwort.
Auto-Fan aus
Maurach.
Fütterung der herrenlosen Hunde im südlichsten Italien
durch Frau Irsperger. Die wichtigste Hilfe ist das Kastrieren der Straßenhunde. Wenn sie gekennzeichnet
sind, dürfen sie ihre Freiheit behalten und sind für die
Hundefänger tabu.
Diese Katze war
mit der Pfote in
der Falle.
Dieser Besitzer eines Schrebergartens
in Wörgl hört in Gedanken heute noch die verzweifelten Schreie seiner
Katze. Der Nachbar hatte eine Tötungsfalle scharf gemacht und die Falle in dessen Garten angekettet. Ob
das Tier schon die ganze Nacht mit der Pfote eingeklemmt war, steht nicht fest. Sie hat überlebt. Wer
einmal versucht hat, eine Schlagfalle zu öffnen weiß,
dass das normalerweise fast unmöglich ist.
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TIERSCHUTZ-KURIER
Kaninchen
Karniggel
bekam
Pimboli aus
dem Tierheim
zur Gesellschaft.
Das kleine
JuniorFrauchen
hat ihn
gezeichnet.
Ü
ber die Herzlosigkeit im Tierschutz muss
man sich oft genug wundern. Trotzdem
gibt es die positiven Wunder. Eines davon ist
sogar geheimnisvoll. Wir bekamen wie im Vorjahr durch eine unbekannte Tierfreundin aus
dem Unterland eine großzügige Spende. Da
die Dame anonym agiert, können wir nur auf
diesem Wege ganz herzlich danken.
Der gleiche Dank geht an eine Dame, die zwar
ihren Namen nannte, aber noch nie im Tierheim war. Ergibt zweimal Weihnachten während des Jahres.
Wir waren sehr empört
über die Schafe, die
direkt unter den Strommasten weiden müssen. Nach Informationen, die wir bei verschiedenen Fachleuten
geholt haben, wurden
wir beruhigt, zumal
diese Tiere ja immer
nur kurzfristig dort
sind.
Kaninchenhaltung
im Luxus.
(Natürlich sind die
Männchen kastriert.)
Fliege in Gefahr.
Schweinisches Geheimnis.
Gut behütet.
Emanzipation der Männer
im Tierschutz
Tobi ist müde vom Gassigehen. Er wurde vom Tierheim
Wörgl vermittelt. Mit einem dicken Lob für das Heim und
Christian.
Auf diesem Gebiet hatten die Männer einen
echte Aufholbedarf. Noch vor zwanzig Jahren
galt das Wort Tierschützer als Schimpfwort und
war vor allem unter der Würde der Männer.
Damals waren Anrufe im Büro des Tierschutzvereins zu 99 % von Frauen. Schon seit zehn
Jahren hat sich dieses Verhältnis verschoben
und heute kommt die Hälfte aller Anrufe von
Männern. Dass die männlichen Ehrenamtlichen
noch in der Minderzahl liegen, dürfte vorwiegend auf Zeitmangel zurückzuführen sein. Was
nicht heißt, dass wir keine engagierten Männer
haben. Sicher noch zu wenige, aber kein Grund
den Optimismus zu verlieren.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Unentbehrliche Helfer
im und außerhalb des Tierheimes
Organisation Tierheim,
Katzen
Katzen
Hunde
Telefon,
Vögel
Hunde
Hasen,
Kleintiere
Michaela
Angela
Markus
Claudia
Herbert
Renate
Hunde
Verena
Verena Vollgger
Christian
(Wörgl)
Martina
Jaqueline
Caro
Helga
Yvonne
Isabella
… und viele andere
Tierheim Innsbruck-Mentlberg
W
ir sind zwar nicht Hochwasser gefährdet, der
Regen verschont uns trotzdem nicht. Für die
Hundegehege sind lange Regentage immer wieder ein Problem, weil unser Tierheim im Unterbau
aus Lehm besteht. Das wurde mittels eines Bohrloches bis in eine Tiefe von 36 Metern festgestellt.
Das war ja auch der Grund, warum wir vor Jahren
das Angebot der Stadt, uns eine biologische Kläranlage zu bauen, nicht annehmen konnten. Die
hätte nicht funktionieren können. Schon beim Bau
der Gehege haben Fachleute festgestellt, dass jede
Drainage zur Wasserableitung in absehbarer Zeit
verstopft und nicht mehr funktioniert. Die Hunde
finden das nicht so schlimm, dass sie in Regenzeiten recht schmutzig sind. Sie lieben es sogar, am
Ende des Tages von den Pflegern/innen abgerubbelt zu werden. Interessant ist dabei, dass es Hunde gibt, die sich nicht von jeder oder jedem abtrocknen lassen. Das ist die Individualität. Schließlich haben ja Mitarbeiter im Tierheim bei aller Tierliebe auch irgendwelche Abneigungen. Bei Michaela sind es die Kröten, die im Keller manchmal zu
finden sind und bei ihr spitze Hilfeschreie hervor-
10
TIERSCHUTZ-KURIER
rufen. Bei Herbert sind es die Bienen, bei Caro die
Schweine und bei Inge die Silberfischchen, die
übertriebene Reaktionen hervorrufen. Angela als
unsere Katzenspezialistin denkt schon wie ihre
Schützlinge und mag keine Mäuse. Die Ratten fallen bei Isabella aus der Tierliebe, die Spinnen bei
Manuela, die Fliegen bei Markus. Schlangen verjagen Helga und Verena I, während Verena II. vor
Kakerlaken Reißaus nimmt. Wären allerdings Tiere
aus diesen Gattungen verletzt, so würde vielleicht
der Tierarzt gerufen.
B
ei den Katzen hatten wir trotz gewaltiger erfolgreicher Arbeit immer wieder Kummer. Jede
kleine Katze, die unangemeldet vor dem Tierheim
abgegeben wird, bekommt vorerst misstrauische
Blicke. Immer sind es die Katzenbabys, die die
Seuche einschleppen. Unser Vorteil ist zwar, dass
wir relativ viele Zimmer haben und bei dem geringsten Anzeichen eine sofortige Sperre verfügen
können, die psychische Belastung für die Mitarbeiter ist trotzdem groß. Auch wenn das kranke Tier
überlebt, muss mit viel Aufwand der Raum danach
professionell desinfiziert werden. An dieser Stelle
ein Dank an das Gesundheitsamt der Stadt Innsbruck, das uns in solchen Situationen mit Rat und
Tat sofort zur Seite steht.
Tierheim Wörgl
Katzenheim Schwaz
V
or langer Zeit wurde das Katzenheim – damals
eher Bruchbude – mit dem Auftrag vermacht,
herrenlose Katzen bis zu ihrem Lebensabend dort
zu beherbergen. Inzwischen ist dank Frau Öfner ein
schmuckes Haus daraus geworden und ein Paradies für die dort lebenden Katzen. Es werden vom
Katzenheim aus aber auch andere Aufgaben erledigt wie z. B. Kastrationen herrenloser Katzen.
Und vor allem die Vermittlung von Katzen. Wer in
der Nähe wohnt, findet vielleicht dort seine neue
Samtpfote. Tel. 0664/4349668.
Christian mit dem 6 Jahre alten Robi.
D
ass unser neues Tierheim in Wörgl erstklassig
besetzt wurde, hören wir immer wieder. Christian Handler hat sich ganz toll eingearbeitet und
wird von den Tieren genauso geliebt wie von den
Besuchern. Auf Grund seiner ruhigen Art wird es
ihm auch immer wieder gelingen, die kommenden
Probleme mit ihren Emotionen im Tierschutz zu
meistern. Gerade weil die Tiere viel Zuwendung
bekommen, ist es ihm nicht möglich, die noch immer offenen Bauarbeiten im Dachboden weiterzubringen. Gibt es irgendwo einen Fliesenleger, der
in Wörgl helfen könnte?
Besucher sind von Dienstag bis einschließlich
Samstag zwischen 15 und 17 Uhr willkommen.
Das Tierheim ist leicht zu finden: Von der Autobahn Wörgl-West abfahren. Beim Kreisverkehr
rechts. Nach ungefähr einem Kilometer sieht man
auf der linken Seite riesig ein Holzlager. Davor
links zurück (Abbiegespur vorhanden). Nach einigen hundert Metern sieht man rechts ein großes,
sehr altes Bauernhaus. Das ist die Hundepension
Gismor. Unsere Tierheim ist daneben das wesentlich kleinere Gebäude, ein ehemaliges „Zuahäusl“.
Tel. 0664/8495351.
Dass eine Hundepension gleich daneben ist, ist
recht praktisch. Gerhard Schiestl, ein kompetenter
und erfahrener Hundefreund, hat sein Gelände
großflächig umzäunt und bietet demnächst fröhlichen Breitensport für Hunde mit ihren Zweibeinern an. Telefonnummer für Hundepension:
Tel. 0676/6069310.
Katzenstation Oberland
D
ie Leistungen der ehrenamtlichen Manuela Prantl
seien heute nur kurz erwähnt. Im Oberland ist die
Pitztalerin sowieso allseits
bekannt.
Gismo
Tolles Katzenkinoprogramm in Fügen. Gismo
beschwert sich beim Tierschutzverein, dass
ihm Herrchen und Frauchen nicht verraten, wie
man an die Fische kommt. Dafür apportieren
die Zweibeiner Bälle und Plüschmäuse und
wurden von Gismo gut erzogen. Wenn sie
abends zu lange fernsehen, maunzt er deutlich,
damit endlich ins Bett gegangen wird.
Michaela
mit dem
Sorgenkind
Arco, der
inzwischen
seinen Platz
gefunden
hat.
TIERSCHUTZ-KURIER
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ke
ein
Me
mu
Ka
su
ne
ze
ne
sie
Tie
ruf
ge
Unter diesem Schlamm liegt der Zaun.
Geschirrspülen einmal anders.
Das Wasser reichte bis unters Dach.
Tierheim Reutte
D
Die freiwillige Feuerwehr Reutte leistete Übermenschliches.
Von den entfernten Feldern wurden
Heuballen angeschwemmt.
Petra, Gaby, Ute und Julia freuen sich,
dass der Großteil des Lehms entfernt ist.
Trotzdem ist es fraglich, ob sich die
nötigen Investitionen zur Wiederherstellung lohnen, solange die ständige
Wiederholungsgefahr besteht.
ie Sorge der ehrenamtlichen
Mitarbeiter ist groß, weshalb ein
neuer Standort gesucht wird, denn
jeder längere Regen bringt Angst
und Stress. Finanziell der größte
Schaden sind die Gehegezäune, die
durch den angeschwemmten Müll
jedes Mal aus ihren Fundamenten
gerissen werden. Dass es weitergehen muss ist klar, denn allzu oft müssen Tiere in Notsituationen aufgenommen werden. Wo und wie ist
ungewiss.
Dass acht der zwölf ums Haus lebenden Katzen noch fehlen, tut weh.
Zur Überraschung aller ist jedoch
zehn Tage nach dem Hochwasser
nach drei anderen noch eine vierte
aufgetaucht. Die Herrscherin. Und
genauso hat sie sich sofort wieder
benommen. „Erst komme ich, alle
anderen später“. Man könnte 10 Futterschüsseln aufstellen. Solange die
Herrscherin nicht gespeist hat, lässt
sie keine andere Konkurrentin fressen. Und weil die anderen Katzen
vor ihr Respekt haben, bleibt sie weiterhin die Chefin.
Viel Freude gab es, als diese beiden
Wildkatzen wieder auftauchten.
Ich hoffe zuversichtlich,
im Himmel meinen Hunden
wieder zu begegnen
Wieder aufgetaucht: Im Hochwasser
vermutlich auf einem Baum überlebende freilaufende Katze vom Tierheim.
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TIERSCHUTZ-KURIER
OTTO VON BISMARCK
(Sonst wäre es ja gar nicht der
ersehnenswerte Himmel)
Politiker lassen sich fast nie im Tierheim
blicken. Umso mehr freut es uns, wenn
sich einer ausgiebig Zeit nimmt.
So wie hier Vizebürgermeister Eugen
Sprenger, der von der Sauberkeit und
den Leistungen beeindruckt war.
Die 16 Jahre alte Anna
schickte uns einen zauberhaften Bericht über
ihren Rocky aus dem
Tierheim:
Unser Appenzellermix
entwickelt sich prächtig.
Es ist für uns noch immer erstaunlich, dass
wir einen Hund finden
konnten, der so viele
gute Eigenschaften, die
gerade auch für uns und unsere Wohnverhältnisse sehr
wichtig sind, auf einmal verkörpert. So ruhig, still und
verschmust er im Haus ist, mindestens so voll mit Power
und Energie ist er draußen, wenn er laufen darf (Unter
Besitzern seiner Hundefreunde ist er schon als ‘Turbo’
bekannt, weil er auch dann noch alleine seine Runden
dreht, wenn seine vierbeinigen Kollegen schon müde zu
ihren Frauchen/Herrchen zurück gekehrt sind).
Mit der Katze klappt es nach wie vor super. Manchmal
ist sie von seinen Spielaufforderungen ein wenig genervt, aber Rocky stört es dann auch nicht, eine Ohrfeige einzustecken. Des weiteren lernt er unheimlich
gerne und schnell, sofern auch eine entsprechende Belohnung für ihn dabei raus springt. Rocky kann nun
schon 15-20 Befehle unterscheiden. Wir machen außerdem noch einfaches Zug- und Apportiertraining. Mit
dem Grundgehorsam in den verschiedenen Situationen
klappt es allerdings weniger gut. Andere Hunde oder
flinke Eichhörnchen sind einfach doch viel interessanter
als ein Leckerchen. Um auch das noch zu verbessern
sind wir momentan aktiv auf Hundeschulensuche. Morgen sind wir wieder bei einer Schnupperstunde dabei.
Wir haben unseren Kerl nun seit mehr als einem halben
Jahr und können es uns nicht mehr ohne ihn vorstellen.
Er gehört einfach dazu.
Es gibt viele Situationen, in denen der Hund an die Leine
gehört. Warum diese beiden gehorsamen Freund nicht
auch mal ohne gehen sollen, ist schwer zu verstehen.
„Danke, ich weiß, dass ich gut aussehe,“
„Ich war wirklich
urlaubsreif.“
„Ist das für uns?“
Der Kampf um das persönliche
Eigentum eines Hundes.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Diskussion um Leinenzwang
(Inge Welzig)
In Hundeschulen sollte der Spaß für Mensch und Tier nicht
zu kurz kommen. Dazu ist Agility besonders geeignet, wie
auch der Breitensport. In jedem Fall sollte man mit Fachleuten darüber reden, was für den jeweiligen Hund und
seine Besitzer am besten geeignet ist. Nicht jeder Hund ist
für alle Sportarten geeignet.
Dass spielerisch gelernt werden kann, bringt jede Menge
Fröhlichkeit. Wer gute Erfahrungen mit Agility und Breitensport gemacht hat, wird um Information ans Tierheim gebeten. In jedem Fall liegen im Tierheim Nummern von
Schulen auf, die sehr gelobt werden.
Landschildkröte
mit Sonnengehege.
Ursula mit Jody
Ein böses Ende nahm
in Natters die Aktion
eines selbst ernannten Flurwächters.
Der Mann, der in der
Gemeinde mehr als
bekannt ist, fuhr Judy
mit dem Auto zu
Tode, wobei aus
rechtlichen Gründen
an dieser Stelle
(noch)nicht behauptet
werden darf, dass
dies absichtlich war.
So etwas dürfen wir
erst nach einem richterlichen Urteil sagen.
Timon aus dem
Ötztal muss nicht
steril aufwachsen.
Sein Kater Maxi wird
dazu beitragen, dass
er als Kind robuster
sein wird als jene
mit der ÜberHygiene. Ganz abgesehen von der
Psyche. Auch ein
kleines Kind genießt
das warme
Schnurren eines
Lebewesens.
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TIERSCHUTZ-KURIER
D
as waren massive Diskussionen. Wegen der
vielen gerissenen Rehe im Innsbruck (ca. 20)
wurde vorerst von der Jägerschaft verlangt, dass
ein Hund nie mehr von der Leine darf. Das Gleiche forderte die Landwirtschaft wegen des Hetzens von Weidevieh. Die Forderungen von dieser Seite sind verständlich, denn niemand hat
das Recht, andere Tiere durch das eigene zu
Schaden kommen zu lassen. Allerdings glaube
ich nicht, dass mit dem absoluten Leinenzwang
das Problem lösbar ist. Dazu gibt es zu viele
schwarze Schafe unter den Hundebesitzern, die
dann erst recht ihren Hund frei laufen lassen würden. Zumal man sich als Hundbesitzer oft genug
als Mensch zweiter Klasse fühlt und sauer ist.
Es kam in Rahmen von Gesprächen zum Plan, eine fair-play-Aktion zu versuchen. Verbunden mit
dem Versprechen der Stadt, an den Freilaufzonen endlich massiv zu arbeiten. In den Medienberichten ging diese Zusage unter und wir bekamen etliche Beschwerden von Hundebesitzern,
die meinten, dass wir deren Interessen verraten
hätten. Haben wir nicht, aber ein Kompromiss
ist immer noch mehr wert als der Leinzwang ohne Ausnahme mit saftigen Strafen. Wobei wir
betonen möchten, dass der Hund angeleint werden sollte, wenn Jogger entgegenkommen,
wenn ängstliche Mütter mit Kindern auftauchen
oder wenn die Gefahr einer Hunderauferei besteht. Ganz einfach – ein faires Verhalten.
Irritiert hat mich ein Anruf, der zu diesem Thema
heute kam: Ein sehr geschätzter Tierschützer rief
mich an und meinte, dass alle Hundebesitzer in
seinem Bekanntenkreis für den absoluten Leinenzwang seien. Ich bin so perplex, dass ich mir
gerne eine Meinung von anderen Hundebesitzern anhöre. Vielleicht senden Sie uns eine Karte, einen Brief oder ein Fax (5814519). Es ist für
uns alle interessant, was Ihre Meinung dazu ist.
Kaninchen im Kontrast-Look.
Der Gnadenhof Rechau
hat neue Mitarbeiter
Unglaubliche Geschmacklosigkeit: Einer toten
Katze wurde eine Bierflasche zwischen die
Pfoten gelegt. Unser Verdacht des Erschlagens
bestätigte sich zum Glück nicht. Laut Befund
der Bundesanstalt war die Katze von einem
Auto überfahren worden.
D
Dieser „Rotti“ wurde von uns auf
einen Traumplatz vermittelt.
Krähenvermehrung
E
in Mitglied aus Kitzbühel bat uns, im Tierschutzkurier über ein Problem mit Krähen zu
schreiben. Die Dame schilderte deprimiert, wie
im ganzen heurigen Jahr ein Krähenpaar die Nester der Singvögel in ihrem Garten ausraubte und
zerstörte. Dass einem Tierfreund dabei das Herz
blutet, liegt auf der Hand. Auch wir haben den
Eindruck, dass die Krähen im Zunehmen sind.
Wir haben uns bei einem Fachmann erkundigt,
um eine Erklärung dafür zu bekommen. Die Antwort war, dass der Rückgang der Habichte dabei
sicher eine große Rolle spielt. Erst in der letzten
Zeit hat man aufgehört, diese Raubvögel zu bejagen. Sie sind und waren die echten Feinde für die
Krähen.
Zur weiteren Frage, ob die Krähen geschützt seien:
Nein, aber der Kolkrabe, der selten geworden ist.
Meist werden die Krähen mit ihm verwechselt. So
ungeliebt die Krähen auch sind wenn sie Vogelnester zerstören, so sind sie trotzdem nützliche Vögel. Sie sind die Straßenkehrer der Natur und
schrecken auch vor unappetitlichem Müll nicht
zurück. Daneben vertilgen sie Schnecken, Insekten,
Larven und Mäuse.
Die traurige Tierfreundin kann ausgleichend wirken, indem sie weiterhin im Winter ihre Singvögel so verantwortungsbewusst versorgt. Zum
Trost gibt es viele Nester, die so angelegt sind,
das ein Rabenkrähe nicht dazu kann.
urch den bekannten und veranstaltungsreichen Gnadenhof bei Salzburg entstanden
völlig falsche Vorstellungen für unsere dagegen
sehr kleine Anlage. Umso mehr wollen wir bescheiden, aber liebevoll, unseren Hof für Tierfreunde öffnen. Aber nicht laut, sondern als Ort
für Menschen, die für eine oder kurze Zeit Besinnung suchen. Wir möchten Tierfreunden eine Begegnung der positiven Art bieten und
stellen uns dazu als Einstieg einen Samstag
Nachmittag vor. Dabei soll jeder Teilnehmer
frei entscheiden können, wie er am besten abschalten kann. Vier Eckpfeiler sind erst einmal
geplant: Meditation – sie wird von unserer
neuen Mitarbeiterin Jacqueline geleitet, die
trotz ihrer Jugend auf diesem Gebiet Erfahrung
hat. Die anderen drei Angebote sind Wanderung, Gespräche oder Malen. Man kann natürlich auch wechseln.
Die Themen der Gesprächsrunde werden sich
ebenfalls nach Wunsch der Teilnehmer richten.
Wobei unsere neue Mitarbeiterin Martina – sie
hat ein Deutschland die bei uns nicht anerkannte Ausbildung zur Tierheilpraktikerin gemacht –
auf Diskussionen einerseits aus dem Bereich
der Homöopathie hofft, andererseits aus dem
ethischen Bereich.
Bitte helfen Sie uns, die Differenzen mit dem
Bauern unterhalb unseres Gnadenhofes Rechau
zu beseitigen. Die Zufahrt ist ein Privatweg, der
nur teilweise asphaltiert ist. Das Schild „10
Stundenkilometer“ wurde anscheinend von unseren Besuchern deutlich missachtet.
Wer die Regeln einer disziplinierten Zufahrt
einhält und die kleine Wanderung von ca. 20
Minuten nach dem Parkplatz machen will, ist
auch unter der Woche herzlich willkommen. Es
ist sicher ein lohnender Ausflug. Die Anfahrt
erfolgt über Kustein-Süd, von dort Richtung
Söll/Felbertauern. Konsequent auf der Hauptstraße bleiben bis nach ca. 15 Kilometern das
Schild „Deponie“ kommt. Bei der ersten Kurve
rechts, dann immer weiter bis zum Parkplatz.
Davor liegt der Bauer, für den wir besonders
ums Langsamfahren bitten. Im Büro von Mentlberg kann erfahren werden, ob gerade Martina oder Jacqueline anwesend ist.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Jimmy wird von Caro entfilzt
Verwahrloste Tierhaltung
Manche Tierhalter machen es sich unglaublich leicht. Da
wird Jimmy ins Tierheim gebracht, weil das Kind allergisch
sei. Der Hund besteht im Fell nur noch aus Filz und Knoten. Auf die Frage, warum er nie gebürstet worden sei,
kam die Antwort, dass der Hund das nicht wolle. Eigenartig, dass er sich von der Mitarbeiterin im Tierheim stundenlang bearbeiten ließ, um wenigstens einen Teil der
Knoten weg zu bekommen. Wenn die Haut überhaupt keine Luft mehr bekommt, kann es leicht zu Ekzemen kommen, welche schwer ausheilen. Abgesehen davon, dass
sich Milben und andere Parasiten unter dieser dicken
Schicht einnisten können.
Ein echtes Problem kann das Verfilzen bei Perserkatzen
sein. Stur wie diese Tiere sein können, ist es tatsächlich
möglich, dass man am Widerstand beim Kämmen verzweifelt. Da kann man die Katze höchstens ablenken und heimlich immer wieder mit der Schere eingreifen. Wenn auch
das nichts mehr nützt, so kommt man um einen Besuch
beim Tierarzt nicht herum. Dort muss unter Narkose geschoren werden. Dass sich diese Langhaarkatze danach mit
nackter Haut nicht wohl fühlt, liegt auf der Hand. Da nützt
es auch nichts, dass die Tierärzte heute das armselige Aussehen dadurch mildern, dass sie kleine Löwen scheren. Am
Schwanz und an den Beinen bleiben lustige Buschen stehen, genauso wie eine Mähne als Halskrause. Nach sechs
Wochen ist die alte Schönheit wieder hergestellt.
Das Fell sollte auch bei Meerschweinchen beobachtet
werden. Sie neigen manchmal zu Pilzerkrankungen, die
sich durch runde, kahle Stellen zeigen. In diesen Fällen ist
der Besuch beim Tierarzt nötig, der je nach Bedarf die Medikamente verordnet. Mit konsequenter Verabreichung
und ein wenig Geduld heilt der Pilz völlig aus und das
Meerschweinchen fühlt sich wieder wohl.
Vierbeiniger
Brückenbau.
Papageien
sollten wie
hier nur
zu zweit
gehalten
werden.
Ein privater
Urwald entspricht dem
Paradies.
„Ich bin zwar eine Katze,
fühle mich aber pudelwohl.“
Meisenkonzert
für die
Ersatzmami.
„He Alter, wach auf, ich will spielen.“
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TIERSCHUTZ-KURIER
Von Familie Happacher bekamen wir folgenden Brief:
W
ir schreiben Ihnen heute, um Ihnen vom bevorstehenden Geburtstag
einer Samtpfote zu erzählen, die wir über Ihren Verein bekommen
haben. 1995 wurde eine Katzenmutter mit ihrem Wurf aus einer Baumhöhle in Hötting geborgen. Zu dieser Zeit waren wir gerade auf der Suche
nach einer Samtpfote und wurden durch einen Anruf beim Tierschutzverein zur Pflegemama der Katzenkinder verwiesen. Und so kam das wunderschöne Schildpattmädchen Ginger zu uns, das zu einer stattlichen Katzendame heranwuchs. Heuer wird Ginger also 10 Jahre alt und war noch
nie krank. Ginger teilt sich ihr Zuhause mit Kater Romeo, den wir vor sieben Jahren aus dem Tierheim holten. Und mit der Katzendame Muck, die
wir vor sechs Jahren als Streunerin von der Straße zu uns holten und die
sich wunderbar als Wohnungskatze macht. Alle drei vertragen sich ohne
Probleme, ohne Streit und sind freundlich und verschmust und echte Familienmitglieder, die wir um nichts auf der Welt hergeben würden.
(Kommentar von Welzig: Wochenlang hatten wir die Jungen einer Kätzin
gesucht. Immer wieder hatte ich selbst Zäune überklettert – die Jungen
mussten irgendwo hier sein. Es blieb tatsächlich nur noch die Baumkrone in einem Garten übrig. Der
Gartenbesitzer war hilfreich und stellte eine lange Leiter auf. Es war ein unglaubliches Glücksgefühl,
als ich in der Baukrone in eine Höhle hineingriff und weiches Fell spürte. Der Gartenbesitzer übergab
mir dann den Korb mit den Katzenbabys. Eines davon wurde Ginger – siehe oben).
Tierschützer und Jäger
B
eide haben die schwarzen Schafe und beide
die Tierfreunde. Und für beide ist es legitim, über diese schwarzen Schafe zu berichten.
Uns liegt eine polizeiliche Niederschrift vor, aus
der folgender Vorfall hervorgeht: Eine Hundebesitzerin, die mit ihrem Labradorrüden bereits drei Abrichte-Kurse besucht hatte und
ihren Hund normalerweise immer an der Leine
hat, wollte auf einer abgemähten Wiese erlerntes Verhalten wieder üben. Sie nahm ihren
Hund von der Leine und befahl ihm, sitzen zu
bleiben und entfernte sich ca. zehn Meter weit.
Der Jäger verlangte ein sofortiges Anhängen,
obwohl der Hund brav am befohlenen Platz in
der Wiese saß. Da die Hundebesitzerin erklärte, dass sie den Hunde erst nach der Übung
anhängen werde, ging der Jäger zum Auto, lud
vor den Augen der Frau seine Waffe und richtete sie auf den Hund. Da die Frau dazwischen
ging, konnte der Mann nicht schießen. Dieser
Vorfall in Birgitz ist sicher nicht im Sinne der Jägerschaft.
Igelrettung
W
er ab Bodenfrost einen kleinen Igel findet, wird die Waage zur Beurteilung
brauchen. Wenn es draußen keine Insekten
oder Schnecken mehr gibt, muss einem Igel
unter 500 Gramm geholfen werden. Über 500
Gramm wiegende Stachelfreunde können im
Freien mit Katzenfutter zugefüttert werden.
Gesunde und mit genug Gewicht ausgestattete
Igel gehen bei durchgehendem Bodenfrost in
den Winterschlaf. Irren sie geschwächt herum,
gehören sie tierärztlich angeschaut.
Für die Haltung von untergewichtigen Igeln
gibt es Anleitungen in allen Tierheimen und
Igelstationen. Die Überwinterung eines Igels ist
nicht schwierig, man sollte sich aber fachlich
davor genau erkundigen. Damit der Wintergast
im Frühjahr gesund entlassen werden kann.
Zufriedenheit
von hinten.
■ Nachts oder am Wochenende ist nicht jeder
Tierarzt zu erreichen. In Innsbruck gibt es einen
Tierärzte-Notruf, die Nummer ist im amtlichen
Telefonbuch. Wenn es um das Leben eines Tieres geht, können Sie auch unseren eigenen
Notruf in der Nacht anrufen. Wir forschen immer irgendwo einen Tierarzt aus.
Tel. 0664/2745964.
TIERSCHUTZ-KURIER
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Korbsessel mit Ausguck.
Ausnahmen bei der Tierabgabe
N
ormalerweis werden unsere Tier nur nach
tierärztlicher gesund-Erklärung abgegeben.
Trotzdem haben wir uns zu Ausnahmen entschlossen: Beispiel: Es kommt vor, dass sich ein
Besucher im Tierheim ausgerechnet in ein Tier
verliebt, das noch in tierärztlicher Behandlung ist.
Das kann etwas ganz Einfaches, aber dafür Langwieriges sein. Z.B. eine schlecht heilende Stelle
auf der Haut oder eine noch nicht ganz abgeklungenen Rötung bei einer Ohrenentzündung. Für
das Tier wäre es sicher von Vorteil, wenn es bereits zu den neuen Besitzern sein darf. Für den
Heilungsprozess sind Schmusestunden ebenfalls
von Vorteil. Wir werden in Zukunft vertrauenswürdigen Tierfreunden auch in einer Heilphase
mitgeben. Die Kosten für die Fertigbehandlung
übernehmen wir selbstverständlich. Wir bitten
um Verständnis, dass wir bei allem Vertrauen sicher gehen wollen, dass die Behandlung von einem Tierarzt als beendet bestätigt wird. Darum
wird ein Einsatz verlangt, der dann wieder
zurückbezahlt wird.
Dass wir in der Abgabe toleranter werden mussten, sollte sich bald durchsprechen. Es kann
nicht angehen, dass wir für das Münchner Tierheim Kontrollen machen für Tiroler, die noch immer der Meinung sind, dass man im Tierheim Innsbruck-Mentlberg mindestens dreimal kommen
muss. Wir wollen weiterhin, dass man seine Entscheidung für einen Hund von uns überschläft
und erst am nächsten Tag den Abgabevertrag
macht. (Auch hier wird es vereinzelt Ausnahmen
brauchen). Da der Hund erst im neuen Wohnbereich seine wahren Eigenschaften zeigt, würde
manchmal auch ein zehnmaliger Spaziergang
nichts klären. Noch wichtiger scheint die Tatsache, dass die Liebe zum Tier im eigenen Haus
viel besser wachsen kann und Vorbehalte eines
anderen Familienmitgliedes durch den Charme,
den unsere Vierbeiner haben, weggewischt werden. Die Erfahrungen anderer Tierheime haben
gezeigt, dass mit mehr Eigenverantwortung an
den neuen Besitzer die Anzahl der Rückgaben an
das Tierheim nicht steigt. Verhindern kann man
Rückgaben nie. In der Praxis kommen sie besonders bei Scheidungen vor. Wichtig ist vor allem
eine ehrliche Beratung von unserer Seite.
„Ich bin froh,
dass ich dich
bei mir habe.“
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TIERSCHUTZ-KURIER
Mia und Tootsie
Unser Mitglied Walter W. aus California hat uns
ausführlich über seine beiden schwarzen Katzen berichtet. Die beiden Schwestern haben eine riesige Wohnung mit Balkon, auf dem sie
durch Plexiglas gegen Hinunterfallen geschützt
sind. Außerdem gibt es dort nicht die vielen
Sandflöhe, die im Freien am Boden lauern. Die
Probleme, die uns von Walter W. geschildert
werden, kommen uns sehr bekannt vor. Der
Tierfreund füttert zwei herrenlose Katzen, was
er wegen eines Verbotes heimlich tun muss.
Mit Tierfreundinnen hat er sich in Verbindung
gesetzt, um mittels einer Lebendfalle die Tiere
einzufangen und kastrieren zu lassen. (Kastrieren heißt es auch beim Weibchen fachlich richtig). Und natürlich auf den alten Platz zurückbringen.
P. S.: Ach hätten wir mehr so erfolgreiche Mitglieder wie Walter W. in Kalifornien! Durch ihn
bekamen wir zwei zusätzliche Mitglieder. Wer
versucht hat, für 10,– Euro pro Jahr Mitglieder
für uns zu werben, wird wissen, wie schwer
das ist. Würde nur jedes dritte Mitglied ein
weiteres werben, so wäre ein Welzig-Traum erfüllt: Mehr Mitglieder als der Tiroler Jägerverband.
Kater Pascha schrieb uns:
„Ihr habt Euch einige Monate liebevoll um
mich gekümmert. Mein Frauchen hat mich
2000 in Mentlberg geholt. Vor ca. zwei Jahren
bin ich abgehauen und hab nicht mehr heim
gefunden. Frauchen und Herrchen haben mich
gesucht und nicht gefunden, mir ging es richtig schlecht. Nach einiger Zeit sind meine
traurigen Besitzer ins Tierheim Mentlberg gegangen, sie wollten wieder einen schwarzen
Kater haben. Oh Wunder – sie haben ausgerechnet mich, ihren alten Kater mitgenommen. Als ich wieder in die alte Wohnung kam,
bin ich vor Glück fast ausgeflippt. Alle waren
da. Frieda, Gustl und die Ersatzmami Margit.
Habe als Freundin die schöne Susi, Frauchen
sagt immer Prinzessin zu ihr. Ich fühle mich
katzenwohl und laufe nie wieder weg. Katzenehrenwort!
Mit tierischen Grüßen Euer Pascha“
F
rau Schmied aus Axams konnte sich nur mit einem Sprung vor einem Traktor retten, dessen
Fahrer eine Katze von ihr vermutlich absichtlich
überfahren hatte.
I
n England wurde der Hund Archie am Bahnhof
von seinem Besitzer getrennt. Archie fand sein
Herrchen nicht mehr, stieg in den nächsten Zug
zurück und an der richtigen Station aus. Die Wiedersehensfreude war groß.
I
n Brasilien ist derzeit ein Ziegenbock berühmt
geworden: Er gibt Milch. (Emanzipation im Tierreich, allerdings umgekehrt)
E
R
W
in besonderer Dank an Johanna Meisinger und
Isabella Polka für ihre Mitgliederwerbung.
einhard Dilp ist uns eine große Hilfe
bei Katzen.
ir danken dem Bundesverband der Tierversuchsgegner für sein Engagement. Ein dickes
Lob gebührt auch Prof. Heinz Nau von der Tierärztlichen Schule in Hannover. Er arbeitet intensiv an
der tierversuchsfreien Forschung. Die Zeit, in der
Tierversuche nicht mehr gemacht werden, wird
von Tierfreunden schon lange herbeigesehnt.
Trotz der großen Ohren keine Fledermaus.
Fata Morgana bei 35 Grad
im Schatten.
Aufstiegs-Chancen.
D
ie Zeitschrift Konsument testete Katzenfutter.
Im Allgemeinen gab es kaum Beanstandungen. Interessant ist allerdings, dass die teuren
Marken durchschnittlich schlechter wegkamen als
die billigen. Wichtig ist nur, dass das Futter immer
frisch gereicht wird.
F
rau Hildegard hat uns informiert wegen toter
Vögel an einer Glaswand. Wir haben dies weitergeleitet und unsere Klebevögel angeboten. Wir
hätten noch eine Frage, es ist aber weder Familienname, noch Adresse dabei.
W
N
ir wünschen der verdienten Katzenmutter
Antonia Petr zum 80er alles Gute.
icht auszurotten ist die unsinnige Meinung,
Katzen sollten wenigstens einmal werfen. Sogar einige Tierärzte sagen so etwas. Etwa deshalb,
weil mit einem Wurf von fünf Kätzchen Einnahmen
von weiteren fünf Kastrationen möglich sind?
D
as alte Auto einer Mitarbeiterin hat den Geist
aufgegeben. Es gibt noch ältere Autos, deren
Geist noch funktioniert. Aus Gründen von vorhandenen Ersatzteilen wird ein alter Golf gesucht. Angebote an Welzig.
So schüchtern ist dieses Katzenkind nicht immer. Bei Familie Dilp mit den vielen Katzen kann es auch ganz schön
rund gehen.
Natürlich kann man ohne Hund leben.
Aber es lohnt sich nicht.
HEINZ RÜHMANN
TIERSCHUTZ-KURIER
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W E L T T I E R S C H U T Z TA G 2 0 0 5
Offiziell wird dieser Tag als Dank an den Heiligen Franziskus seit 1931 am 4. Oktober gefeiert. Dieser Tag ist sein Todestag aus dem Jahre 1226. Auch wenn es im Tierschutz oft traurig zugeht, so war
Franziskus ein fröhlicher Mensch. Freude gibt Kraft für das Schwere und daher wollen wir am Samstag, dem ersten Oktober die positiven Seiten im Tierschutz erleben. Wie jedes Jahr mit einem
Tag der offen Tür im Tierheim Mentlberg
Am Samstag, dem 1. Oktober von 14.00 bis 18.00 Uhr
■ Wie immer mit der Möglichkeit, unsere vierbeinigen Schützlinge zu besuchen. Dazu wird bei Unterhaltung auch für das leibliche Wohl gesorgt. Unsere Tombola darf nicht fehlen.
■ Ganz besonders freuen wir uns auf das Kinderprogramm, das von Maturantinnen der Abendschule HAK in Wörgl gestaltet wird. Drei junge Damen haben sich bewundernswert engagiert und
haben es geschafft,
Ingo Rotter
ins Tierheim zu holen. Er wird extra für Kinder lustige Tiergeschichten lesen. Er beginnt damit um
14.30 Uhr. Daneben gibt es Rätselspaß und die Möglichkeit zum Basteln und Malen.
Und weil wir hinter der Idee der jungen Damen nicht nachstehen können, wird um 15.30 Uhr
Intendantin Brigitte Fassbaender
den Erwachsenen mit einer Lesung heiterer Tierliteratur Freude machen.
Carlo bewacht
sein Eigentum.
Wer kennt Firmen, die im Tierheim auf einer Gehegewand Werbung machen wollen? Keine andere Werbefläche wirkt so lange, denn unsere
Besucher gehen langsam durch die Anlage und
sind dabei besonders aufmerksam. Es wäre eine
tolle Hilfe, wenn jemand eine solche Unterstützung vermitteln könnte. Anfragen und Angebote bei Welzig, bzw. Tierheim.
Arco ist ein Clown, der sein
Frauchen in Wattens auf Trab hält.
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TIERSCHUTZ-KURIER
3 Kuscheltiere
Impressum:
Tierschutzverein für Tirol, Tierheim Innsbruck-Mentlberg,
Völser Straße 55, Tel. 0 51 2 / 58 14 51, Fax 0 51 2 / 58 14 51-9
Bürozeiten: Montag – Freitag, 9.00 – 12.00, 14.00 – 17.00 Uhr
Tierheim Mentlberg – Öffnungszeiten: 14.00 – 17.00 Uhr an Werktagen.
(Katzen und Kleintiere auch am Samstag von 15.00 – 17.00 Uhr).
Obmann: Gebhard Jenewein.
Geschäftsführung und Redaktion: Inge Welzig.
Ehrenpräsidenten: Kammerschauspieler Helmuth Wlasak,
Rechtsanwalt Dr. Klaus Eberherr und Intendantin Brigitte Fassbaender
Katzenheim Schwaz, Tierheim Wörgl und Gnadenhof Rechau
(Telefonnummern über Tierheim Mentlberg)
www.tierschutzverein-tirol.at
Tiroler Sparkasse Kto.-Nr. 0000-025189, BLZ 20503