Ausgabe 2/2007 - Projektwerkstatt
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Ausgabe 2/2007 - Projektwerkstatt
F rü h som m er 2007 1 3. Jah rgan g Zeitu n g für U mwel tsch u tz von u n ten G8 Protest-Berichte Störfälle und atomarer Irrsin überall Kohle und andere Klimakiller Veganismus Repression Gentechnik-Widerstand Beziehungs- und andere Utopien frühsommer 2007 » grünes blatt 2 Inhalt Eigentumsvorbehalt Social Ecology Kongress in London - Reflektionen und Lehren Steine für Morsleben Urteile zum Demonstrationsrecht Neoliberale Luft aus Kyoto Fight the Pipe! Gentechnik-Kongress in Magdeburg Eine bunte Mischung Repression (verschiedene Texte) Fog on Olkiluoto Gentechnik-Hintergründe & Widerstand (Gatersleben, Gießen) Kampagne gegen Schweizer “Fleisch”-Propaganda A call to radical ecological protest camp in Angarsk, Irkutsk Creating Common Ground Rechte Ökologie: Kameraden entdecken ihre Tier- und Naturliebe Vegan ist nicht genug Mächtige Rhetorik for Dummies Full Tanks, Empty Stomachs. Ethanol and Eco Colonialism Gentechnik-Hintergründe & Widerstand (Gießen, Rostock) Perspektiven der Selbstorganisation - Herrschaft und Technik Utopien-Seminar im September G8 - Das war der Gipfel! (verschiedene Texte) Renaissance der Kohlekraft Erlösungsplan BRD Utopie emotionaler Beziehungen Kein Schöner Wohnen Termine und Veranstaltungen Tatort Gutfleischstraße Impressum grünes blatt - Zeitung für Umweltschutz von unten http://gruenes -blatt.de/wiki/ Redaktion grünes blatt - Redaktion Postfach 32 01 19 D-39040 Magdeburg Fon: +49 391/72 72 657 Mobil: +49 162/78 68 204 E-Mail:[email protected] Hausanschrift Karl-Schmidt-Str. 4 D-39104 Magdeburg Spendenkonto: Stadtsparkasse Magdeburg KNr.: 30 120 859 BLZ: 810 532 72 Verlag SeitenHieb Verlag Jahnstraße 30 | D-35447 Reiskirchen www.SeitenHieb.info | [email protected] +49 700-seitenhieb (73483644) AutorInnen dieser Ausgabe Jan-Hendrik Cropp (jhc), Jörg Bergstedt (jb), Hanno Böck (hb), Falk Beyer (fb, V.i.S.d.P.), Sam Wilkinson, Patrick Neuhaus (pn), Kim Bim (kim), Gerrard Winstanley, R. Schwarzenberg, Achim Stößer, Maria Luise Beyer (MG), Willi Willsch (wutz), Matthias Bauer, Ulrike Müller (umi), Jean Sorgenacker (jes), Werner Braeuner, Susann Baehs (sb), Marianne Bäumler, uvm. Seite 3 Seite 4 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 8 Seite 8 Seite 10 Seite 12 Seite 14 Seite 15 Seite 16 Seite 19 Seite 20 Seite 23 Seite 26 Seite 28 Seite 32 Seite 34 Seite 35 Seite 43 Seite 44 Seite 47 Seite 52 Seite 55 Seite 56 Fotos Falk Beyer, Greenkids-Archiv, Espi Twelve, Indymedia, flickr.com, Internet Grafiken Greenkids Archiv, Umweltschnippelbilderbuch, Espi Twelve, Politisches Schnippelbilderbuch, radicalgraphics.org Satz und Layout Falk Beyer, Espi Twelve, Jean Sorgenacker, Kim Bim, Zymth Auflage 1.200 Hefte Das grüne blatt wird auf 100% Recyclingpapier gedruckt. Redaktionsschluss war der 10. Juni 2007. Nächste Ausgabe: Herbst 2007 Redaktionsschluss: 20. September 2007 Anzeigenschluss: 23. September 2007 Das grüne blatt versteht sich als ein Medium aus der Umweltbewegung. Die Redaktion bilden unabhängige MitarbeiterInnen. Die Arbeit der Redaktion wird über ein offenes Wiki im Internet koordiniert: http://gruenesblatt.de/redaktion/.* Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Herausgebers übereinstimmen. Ältere Ausgaben des grünen blatts können gegen Erstattung der Versandkosten (3 EUR) bei der Redaktion nachbestellt oder unter www.gruenes-blatt.de gelesen werden. * Zum Schutz vor Spambots und automatischer Indizierung des Redaktionswikis ist dieses passwortgeschützt. NutzerIn: redaktion, Passwort: grbl-passwort Diese Zeitung bleibt solange im Besitz der Redaktion, bis sie der/dem Gefangenen ausgehändigt wurde. "Zur Habe Nahme" ist keine persönliche Aushändigung im Sinne dieses Eigentumsvorbehalts. Wird ein Teil der Ausgabe nicht ausgehändigt, dann ist der beanstandete Teil, und nur dieser, unter Angabe der Gründe an den Vertrieb zurückzusenden, der Rest ist auszuhändigen. Gleiches gilt, wenn ein bestimmtes Heft beanstandet wird. Mitmachen beim grünen blatt: Das neue grüne blatt soll viel offener werden als bisher. Dazu wurde die Wiki-Internetseite http://gruenes-blatt.de/wiki/ eingerichtet, auf der du deine Artikel veröffentlichen kannst. Mach mit beim grünen blatt, egal ob Layout, Internetarbeiten, Redaktion, Verbreitung, Vernetzung... Melde dich! [email protected] Buchkritik: Schon wieder ein Schwarzbuch jes Das Schwarzbuch Beamte scheint ein Buch niedrigsten Niveaus zu sein. Schon der Untertitel Wie der Behördenapparat unser Land ruiniert und die dick aufgedruckten Wörter Aufgebläht. Teuer. Ineffizient. lassen ein reißerisches Buch vermuten. Wer trotzdem das Buch liest, ist positiv überrascht. Neben interessanten historischen Hintergründen, warum Beamte geschaffen wurden und wie sie die verschiedenen Zeiten überlebt haben, insbesondere von der NS-Zeit zur BRD, findet sich eine vielseitige Kritik am Beamtentum an sich. Statt auf faulen Beamten rumzuhacken oder auf angeblich zu viel Bürokratie wird die ganze Idee des Beamtentums fundiert kritisiert. Für fast jedes Gebiet, in dem Beamte aktiv sind, wird eingänglich erklärt, warum sie dort besser nicht als Beamte wirken sollten. Auch wenn der Schluss, Beamte zu Angestellten zu machen, auch um ihrer eigenen Freiheit willen, nicht sehr weit gedacht ist, bleibt es ein Buch, das jedem Staatskritiker gute Argumente zur Hand liefert. Nicht nur gegen Beamte. Thomas Wieczorek; Schwarzbuch Beamte; Knaur Verlag 2007 Sprachliche Konventionen Die AutorInnen verwenden jeweils ihre eigenen sprachlichen Konventionen. Zur Erläuterung: der Großbuchstabe (z.B. I) wird benutzt, um anzudeuten, dass sowohl männliche als auch weibliche Form gemeint sind. Manche AutorInnen verwenden Endungen wie -i/is etc. Diese Konvention entwickelte sich aus der Gender-Debatte und soll nicht nur eine sprachliche Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern auch all derer symbolisieren, die sich in derartige Schemata nicht einordnen wollen/können. Demnach steht -a für den weiblichen Singular, -as für den Plural. -o bzw. -os verkörpern den männlichen Part und -i bzw. -is stehen als Synonym für intersexuelle Bezeichnungen. ISSN 1612-2186 Am 17. März di eses Jahr es fan d i m Osten Lon dons ei ne Konfer enz mi t de m Ti tel „ An Ecol ogy of Fr eedo m− Cr eati ng Democr ati c Al ter nati ves ( Ei ne Ökol ogi e der Fr ei hei t − De mokr ati sche Al ter nati ven sc haffe n) “ mi t ca. 30 Teil neh mer n statt. Das Tr effe n wur de von Soci al Ecol ogy London − Lesezi r kel un d Ler n gr u ppe − i ni tii ert. De me ntspr ec he n d war von vor nher ei n kl ar, dass es r el ati v zentr al u m di e Theori en vo m Anar c hi sten Murr ay Bookchi n ( htt p: //de. wi ki pedi a. or g/ wi ki/ Bookchi n) gehen wi r d. Tr otz di eser Beschr än ku n gen entschl oss i ch mi ch tei l z u neh men, da i ch z uvor r echt weni g von Bookchi n bz w. ü ber Soci al Ecol ogy gel esen h abe u n d mi ch vi el von de m, was i ch wusste, neu gi eri g wer den l i e ß. N ach der obl i gatori schen Vorstel l u n gsr u n de wur de mensch von ei ne m Mi tgl i ed der Gr u ppe al l ge mei n i n di e Theori e von Bookchi n ei n gefü hrt. Sehr gr ob u mri ssen si eht das so aus: 1. Das H errsch aftsver h äl tni s ü ber di e N atur l i egt i n den sozi al en H errsch aftsver h äl tni ssen begr ü n det. 2. U m di ese sozi al en H errsch aftsver h äl tni sse z u ü ber wi n den, schl ägt Bookchi n di r ekte ( „face-to-face “) De mokr ati e vor, di e si ch i n l okal en Versa m ml u n gen, z u m Bei spi el i n Stadttei l en, konsti tui ert, di e n ach de m Mehr hei tspri nzi p fu n kti oni er en. I nsofer n u nterstr ei cht Bookchi n di e Wi chti gkei t der sozi al i sti schen I nter pr etati onen i m An ar chi smus. Di ese Zusa m men kü nfte bi l den dan n ei ne Föder ati on dur ch Del egati onen. 3. Bookchi n i st davon ü ber zeu gt, dass neue Tech n ol ogi en, di e mo mentan z ur wei ter en Ausbeutu n g der Mensch hei t ver wen det werden, ei ne Mögl i ch kei t bi eten, ei ne an ar chi sti sche Gesel l sch aftsor dn u n g z u sch affen, di e si ch di ese Tech nol ogi en anei gnet u n d z u N utze machen wi r d. 4. Fol gel ogi sch l eh nt Bookchi n i n di ese m Si n ne j ed weden I n di vi du al an ar chi s mus oder An arch o- Pri mi ti vi s mus mi t sei ner Tech nol ogi ekri ti k al s „ Li festyl e- An ar chi s mus “ ab. Auch Ti efen ökol ogi e ( http: //de. wi ki pedi a. or g/ wi ki /Ti efen ökol ogi e) wi r d al s i rr ati on al u n d daher ni cht e manzi patori sch abgel eh nt. Sehr ver kür zt. Bri n gt aber das von mi r Gel er nte auf den P u n kt. Dan ach durfte mensch si ch auf z wei vor defi ni erte Wor kshops auftei l en. I ch entschi ed mi ch für den Ti tel „ Gegen Hi er ar chi en “. Vi el verspr echen d. Von den j e wei l i gen Or gani sator en wur den n u n verschi edene Thesen vor gel esen u n d Ecken defi ni ert, di e ent weder für Abl eh n u n g oder Zusti m mu n g stan den. Auf di ese m Spektr u m h atte man si ch z u posi ti oni er en. Di e erste These l autete: „ Es gi bt ei n pri mär wi chti ges Hi er ar chi ever h äl tni s, das wi chti ger i st al s an der e. “. Das Er gebni s war vor herseh bar. Jene, di e si ch ber ei ts i n der Vorstel l u n gsr u n de al s Mar xi sten vor gestel l t h atten, sti m mten z u. Der Rest l eh nte di e These gr ö ßtentei l s ab. Ei n Gr o ßtei l der Di skussi on artete dan n i n Debatten ü ber di e Wi chti gkei t von „ Kl assenver h äl tni ssen “ al s Hi er ar chi e u n d di e „ Ökono mi sche H errsch aft “ dur ch di e „kapi tal i sti schen Pr odu kti onsver h äl tni sse “ aus. Ni cht das, was i ch mi r er hofft h atte. Weni g Zei t bl i eb für di e an der en z wei Thesen. Di e z wei te l autete: „ Es l i egt i n der N atur des Menschen, Do mi n anz ü ber an der e ausz u ü ben “. Auch hi er sti m mten di e „ Mar xi sten “ z u, währ en d di e an der en abl eh nten. Wi eder vor hersehbar. I m Laufe der Di skussi on wur de der i nter essante Vorschl ag ge macht, das Konzept „ N atur des Menschen “ ganz zu ver werfen. An der e hoben das kooper ati ve u n d parti zi pati ve n atürl i che Verl an gen i m Menschen her vor u n d betonten, dass di e egoi sti sche „ N atur des Menschen “ dur ch di e heuti gen H errsch aftsver h äl tni sse kü nstl i ch gesch affen wi r d. Der dri tten These, dass „ Hi er ar chi e i n j ede m Fal l u nethi sch “ i st, wur de gener el l z u gesti m mt, z war u nter sch werwi egen den Ei nschr än ku n gen dur ch di e Marxi sten ( „es ko m mt auf di e U mstän de an “), aber i m mer hi n. N ach ei ne m Mi ttagessen, das von den Soci al Ecol ogy- Menschen u msonst z ur Verfü gu n g gestel l t wur de, was mi r posi ti v auffi el ( Geschen kökono mi e), gi n g es i n di e z wei te Di skussi onsr u n de. Der Ti tel : „ Ei ne Be wegu n g für Ver än der u n g sch affen − Soci al Ecol ogy i n der Pr axi s u n d di e Be wegu n g für ei ne „ De mokr ati sche Al ter n ati ve i n Skan di n avi en “. Wi eder gab es l an ge Vortr äge der Gr u ppen mi tgl i eder z u m The ma u n d ei ne kur ze Schi l der u n g der I ni ti ati ve „ Demokr ati sche Al ter n ati ve “ von n or wegi schen Tei l neh mer n. Di ese setzt si ch für di e oben beschri ebene „face-to-face “ De mokr ati e ei n. Auf mei ne Fr age, ob den n di e H errsch aft der Mehr hei t ü ber di e Mi n der hei t kei ne Hi er ar chi e darstel l e, wur de gesagt, dass i n di esen „ wi r kl i ch “ de mokr ati schen I nsti tuti onen ei ne so „de mokr ati sche “ Di skussi on gefü hrt wi r d, dass di e Mi n der hei t schon Akzeptanz zei gen wi r d. Au ßer de m l i e ßen si ch ko mpl exe Di n ge wi e Sch ul e oder Gesu n dhei tssyste me ni cht mi t de m Model l der „fr ei en Menschen i n fr ei en Ver ei n bar u n gen “, das i ch vorschl u g, r eal i si er en. Di ese Ver ei n bar u n gen sei en z u u nsi cher u n d u nz uverl ässi g. Der dri tte u n d l etzte Tei l sol l te aus verschi edenen Wor ksh ops, di e von Tei l neh mer n i m vorhi nei n vor geschl agen wur den, bestehen. Di eses El e ment der Sel bstor gani sati on wur de ni cht wi r kl i ch gen utzt u n d so gab es ei ne dri tte Wor kshopr ei he, di e wi eder von den Gr u ppen mi tgl i eder n gel ei tet wur de. Di es mal sol l te es u m di e Wi rtsch aftstheori e „ P ar E con “ ( http: //de. wi ki pedi a. or g/ wi ki /P ar econ) gehen. I ch setzte mi ch aber mi t ei ner Kl ei n gr u ppe für ei ne offene Di skussi on ab, di e mi r dur ch den di r ekten Kontakt z u den Tei l i s sehr vi el eher z uspr ach. Lei der war en wi r schon ü ber de m „ Zei tpl an “ u n d mussten di e R äu ml i ch kei ten verl assen, al s es ger ade began n wi r kl i ch i nter essant z u wer den. I n di esen l etzten Di skussi on gi n g es et was detai l l i erter u m di e Zusa m men h än ge z wi schen sozi al en u n d ökol ogi schen H errsch aftsver h äl tni s- sen. Fazi t: Sehr vi el e i nter essante u n d i nspi ri er en de Menschen ken nen gel er nt, mi t denen i ch si cher i n Kontakt bl ei ben wer de. Lei der war das ganze für mi ch et was z u „en g “ u n d dog mati sch. Weni g Pl atz für Kri ti k u n d Sel bstr efl exi on. Es zei gt mi r aber auch, dass mensch al s sel bstorgani si erter, hi er achi en- kri ti scher Mensch i m mer offen u n d aufgeschl ossen gegen ü ber neuen I deen sei en muss, auch wen n sei ne ei genen vi el l ei cht al s „ Li festyl e- An ar chi mus “ den u nzi ert u n d abgel eh nt wer den. Es sol l te ei ne Stär ke sei n, ni cht äh nl i ch wi e das Gegen ü ber „ Fr ei e Menschen i n Fr ei en Ver ei n bar u n gen “ al s Dog ma z u gl ori fi zi er en. I ch bi n zu der Ü ber zeu gu n g geko m men, dass wi r mehr kon kr ete u n d vor al l e m l an gl ebi ge Pr oj ekte br auchen, di e „ Fr ei e Menschen i n Fr ei en Verei n bar u n gen “, Hi er achi efr ei hei t u n d Sel bstor gani sati on i n di e Pr axi s u msetzen. Außer de m müssen di e Pr oj ekte, di e für si ch ei nen sol chen Anspr uch defi ni er en, kri ti sch r efl ekti ert wer den: Der J u gen du mwel tkon gr ess i st für mi ch ei n gr o ß arti ges E xperi ment i n Sachen Sel bstor gani sati on u n d Hi er achi efr ei hei t. Aber es bl ei bt eben bei m z wei wöchi gen E xperi ment. I n di ese m Si n ne gl au be i ch, dass di e Pr oj ekte „ 3 65- Tage Ju kss “ oder „ Leben n ach de m Ju kss “ oder auch das „ N o maden- Netz wer k “ h offentl i ch i n der Zu ku nft für sol che l ebbar en Al ter n ati ven sorgen. I m Zusa mmen han g mi t den Pr oteste n ge gen den G8- Gi pfel i n Heili ge nda mm hat das Bun desverfassu n gsgeri c ht ei ne Vi el zahl von Entsc hei dun gen getr offen. In der Sac he hat es mei st z war De monstr ati onsver bote ver hän gt oder di ese bestäti gt, aber dabei di e vor her gel te n de n al s r ec hts wi dri g bezei c hnet. Von Be deut u n g i st der Spr uch des höc hsten Geri c htes, dass si c h Versa mml u ngsbehör de n, Poli zei u n d Geri c hte ni c ht al s Versa mml u n gsver hi n der er aufspi el en dürfe n, son der n i n der Hau ptsac he zu kl är e n haben, ob bz w. wi e ei ne Versa mml u n g dur c hf ü hr bar ( u n d ebe n ni c ht ver hi n der bar) i st. Di e E ntschei du n gen des Bu n desverfassu n gsgeri chts si n d auf der en Sei te ( http: // www. bverfg. de) z u l esen, etl i che Ko m mentar e fi n den si ch auf den Sei ten der G 8- Pr otesti er erI n nen u n d auf http: // www. de. i n dy medi a. or g. Fast zei tgl ei ch i st ei n Gi e ßener Urtei l aufgehoben wor den, bei de m es auch u m das De monstr ati onsr echt gi n g. Am 1 1. J an u ar 2 0 0 3 h atte der hessi sche I n nenmi ni ster − Vol ker Bouffi er − ei ne i h m u n an geneh me Versa m ml u n g dur ch di e Pol i zei zerschl agen l assen. Weder bestan d dafür ei n Gr u n d n och wur de di e De monstr ati on vor her aufgel öst, son der n sofort ei ne Gr u ppe mi t Tr anspar ent attacki ert u n d der Redner auf der De monstr ati on festgeno m men. Wei l si ch di eser ge wehrt h aben sol l te, wur de er z u ei ner mehr mon ati gen H aftstr afe ver urtei l t − oh ne Be währ u n g. Staatsan wal tsch aft u n d di e Geri chte al l er I nstanzen befan den den An gri ff auf di e Versa m ml u n g al s r echt mäßi g. Das Verfassu n gsgeri cht wi schte di ese Wertu n gen vo m Ti sch. Al l es sei von Anfan g an r echts wi dri g ge wesen. Da di e Rechtsfehl er sehr auffäl l i g war en, i st kau m anz u neh men, dass Staatsan wäl te, Ri chterI n nen u n d I n nen mi ni ster das ni cht wussten. Si e ver urtei l en i m Wi ssen, r echts wi dri g z u h an del n. Mehr ü ber http: // www. pr oj ekt wer kstatt. de/pr ozess. Das L an dgeri cht Rostock h at a m 3. J u ni 2 0 0 6 i n ei ne m Urtei l festgestel l t, dass ei n Ge wahr- steine für morsLeben der c har akter des ku nst pr oj e kts „stei ne f ür morsLeben “ beste ht dari n, mi ttel s künstl eri sc her gestal t u ng ei n pr obl e mt he ma aufzu gr ei fen un d da mi t i ns tägli c he der mensc hen zu hol en, di e mi t den zu sc haffen den ku nstobj e kte n konfr onti ert wer de n. der kü nstl er ki rsten neu bi g pl ant, skul ptur en z u sch affen, di e an mehr er en verschi edenen orten i n deutschl an d aufgestel l t wer den sol l en. di e skul ptur en wer den aus san dstei n bl öcken bestehen, di e i n di e for m von pfei l er n gebr acht wer den u n d auf der en sei ten i nschri ften ei n gearbei tet wer den sol l en. das ober e en de der skul ptur sol l aus ei ne m stei nsal z br ocken bestehen, der mi t de m san dstei n ver bu n den wi r d. i n i hr er erschei n u n gsfor m i st di e i nstal l ati on ei n mei l enstei n − i m mehr deuti gen si n ne. mi t der zei t wi r d ei n ver än der u n gspr ozess der ku nstobj ekte ei nsetzen, der vo m kü nstl er gewol l t u n d beabsi chti gt i st. di e ei n gear bei tete i nschri ft bei n h al tet ei ne entfer n u n gsan gabe z u der ato m mül l ki ppe i n morsl eben. so wi l l das ku nstpr oj ekt „stei ne für morsLeben “ ver bi n du n g herstel l en z wi schen der ato m mül l ki ppe morsl eben u n d de m ei nzel nen menschen. j eder mensch kan n i n sei ne m betr achtu n gspr ozess ei ner der z u sch affen den i nstal l ati onen sel bst di e ver bi n du n g z wi schen morsl eben u n d sei ne m l eben herstel l en − u n d wi r d so an ger egt, si ch mi t sei ner ei genen ver ant wortu n g ausei n an der z usetzen. di e j e wei l s i n di e skul ptur ei n gear bei tete entfer n u n gsan gabe n ach morsl eben sol l ei n be wusstsei n für di e n ähe der ato m mül l ki ppe morsl eben herstel l en. di e für di e i nstal l ati on ver wen deten stei nsal zbr ocken sta m men aus eben de m sal zstock, i n de m si ch der r adi oakti ve ato m mül l i n morsl eben z ur zei t befi n det. sel bstverstän dl i ch sol l kr eati ve pr esse- u n d öffentl i ch kei tsar bei t so wi e i nter netpr äsenz das ku nstpr oj ekt begl ei ten. pr oj ekt „stei ne für mors Leben “ ki rsten neu bi g dorfstr. 1 1 3 963 8 zobbeni tz 0 3 90 5 6/51 0 3 9 ki l aneu bi g @g mx. net sa m, bei de m ni cht sofort ei ne ri chterl i che Vorfü hr u n g erfol gt i st, auch ni cht dur ch ei ne später e hi nter her r echt mäßi g wer den kan n. Das hei ßt, wen n di e Vorfü hr u n g verschl eppt wur de ( mei st dur ch di e Pol i zei ), so i st di e I n h afti er u n g währ en d der Verschl eppu n g u n d auch dan ach r echts wi dri g. Ei n r echt mäßi ger Ge wahrsa m kan n ni cht aus ei ne m u nr echt mäßi gen entstehen. Zi tat aus de m Urtei l : „I m vorl i egen den Fal l i st n ach der Doku mentati on di e Festn ah me a m 0 2. 0 6. 2 0 0 7 u m 1 9. 0 5 U hr erfol gt u n d di e Zufü hr u n g z ur Gefan genensa m mel stel l e u m 2 0. 50 U hr ( di e Ka m mer geht davon aus, dass di e entspr echen de An gabe auf de m Kur z beri cht Bl . 7 d. A. neben der G E S A- Nr. di e Aufn ah mezei t i n der G E S A doku menti er en sol l ). Di e Dur chsuch u n g des Betr offenen i st aus wei sl i ch des Dur chsuch u n gspr otokol l s vo m 0 2. 0 6. 2 0 0 7 ( BI. 1 2 d. A. ) u m 2 1. 1 1 U hr dur ch gefü hrt worden. N ach der Aufn ah me i n der G E S A u n d der Dur chfü hr u n g der Dur chsuch u n g h ätte anschl i eßen d di e Vorfü hr u n g des Betr offenen vor den z ustän di gen Ri chter z ur H er bei fü hr u n g ei ner Fortdauer entschei du n g ver anl asst wer den müssen. Tatsächl i ch i st der Betr offene j edoch Stu n den später, n ä ml i ch a m Fol getage, de m 0 3. 0 6. 2 0 0 7 u m 0 4. 3 9 U hr de m Ri chter vor gefü hrt wor den, oh ne dass si ch den Akten entneh men l i e ße, dass di ese Ver zöger u n g aus sachl i chen Gr ü n den ger echtferti gt i st. Da so mi t n ach der Doku mentati on ni cht festgestel l t wer den kan n, dass di e Vorfü hr u n g des Betr offenen vor den Ri chter u nver z ü gl i ch erfol gt i st, kon nte di e I n ge wahrsa mn ah me ni cht aufr echt er h al ten bel ei ben. “ Di e z wei te I nstanz ( Lan dgeri cht) h at di e Ver urtei l u n g von z wei Fel dbefr ei erI n nen ( Badi n gen i m J ul i 2 0 0 6) bestäti gt. I m Pl ädoyer des Staatsan wal ts u n d i n der Urtei l sbegr ü n du n g des Ri chters h oben bei de vor al l e m dar auf ab, dass das De monstr ati onsr echt ei n hohes Rechtsgut i st, de m aber Gr enzen gesetzt si n d. Si tzbl ockaden sei en ger ade noch erl au bt, Sachbesch ädi gu n gen aber ni cht. Mi t der Ar gu mentati on des r echtferti gen den N otstan des setzten si ch bei de ni cht er nsth aft ausei n an der. E ntspr echen de Be wei santr äge wur den ei nfach abgel eh nt ( http: // www. gen dr eck- weg. de) An gesi c hts der akt uell wi eder auf kei men de n Di skussi on u m de n Kli masc hutz wi r d all e nt hal be n das Kyotopr otokoll , bz w. mögli c he Post- Kyoto- Ver ei n bar u n ge n, al s Heil sbri n ger pr äse nti ert. Es l ohnt si c h, ei ne n ge nauer en Bli c k dar auf zu werfe n, wessen Gei stes Ki n d di eses Papi er i st. Den Ausgan gspu n kt der wel t wei ten Be müh u n gen u m Kl i masch utz stel l t der U N- Wel tgi pfel für U mwel t u n d E nt wi ckl u n g 1 992 i n Ri o dar. Nebst de m P api er Agen da 2 1 (i n wel che m i m ü bri gen Ato mener gi e u n d gr ü ne Gentech ni k i hr en n ach h al ti gen Segen er h al ten) wur den verschi edene wei ter e Pr ozesse i n Gan g gesetzt. Ei ner davon: Di e sogen an nten C O Ps ( Confer ence of the P arti es), auf wel chen ü ber ei n z u kü nfti ges Kl i masch utz abko m men ver h an del t wer den sol l te. Di e dri tte C O P i m j apani schen Kyoto gab de m al l ge mei n bekan nten Abko m men sei nen N a men. N ach den geschei terten Ver h an dl u n gen 2 0 0 0 i n Den H aag durfte man si ch 2 0 0 1 i n Bon n l etzten dl i ch auf di e Sch ul ter kl opfen: Das KyotoPr otokol l tr at i n Kr aft. Wi ssensch aftl i che Gr u n dl age für di e Kyoto- Verh an dl u n gen bi l det das I nter gover n mental P anel on Cl i mate Ch an ge ( I P C C), wel ches den kür zl i ch i n den Medi en r ei chl i ch beachteten Kl i maberi cht verfasste. Jedoch, ber ei ts 2 0 0 1 l autete di e Pr ognose des I P C C: Z wi schen 60 % u n d 90 % Redu kti on der Tr ei bh ausgase i n ner h al b der n ächsten J ahr e sei en not wen di g, u m di e Fol gen des Kl i ma wan del s u nter Kontr ol l e z u h al ten. I ndes, di e Ver h an dl u n gen ü ber Redu kti onszi el e ka men ni cht mal an n äher n d i n der arti ge Regi onen, l etzten dl i ch ei ni gte man si ch auf 5 % ( gemessen z wi schen 1 990 u n d 2 0 1 2). Doch auch di ese l ächerl i chen Zi el e fi n den vor al l e m auf de m P api er statt. Di e l autesten Fürspr echer der Ver ei n bar u n g von Kyoto − das war en 2 0 0 1 vor al l e m J ür gen Tri tti n u n d Ger h ar d Schr öder. Man kl opfte si ch auch ger ne dafür auf di e Sch ul ter, dass man mi t 2 1 % Redu kti on deutl i ch mehr Last al s di e mei sten an der en L än der ü ber n ah m − weni g ü berr aschen d, exi sti erte 1 990 noch ei n Gr o ßtei l der ehe mal i gen D D R- I n dustri e − vor al l e m auf Gr u n dl age der Br au n kohl everstr o mu n g − di e i n den Fol gej ahr en massi v z ur ückgefahr en wur de. Ni cht aus ökol ogi schen Er wägu n gen, son der n al s Sani er u n gspr ogr a m mi m Zu ge der deutschen Ei n hei t. Dass Deutschl an d sei ne Redu kti onszi el e al l er vor aussi cht tr otzde m ni cht err ei chen wi r d ( u n d das war auch u nter Rot- Ggr ü n kau m u mstri tten), sei hi er n ur al s R an dn oti z er wäh nt. I n Zei ten der kapi tal i sti schen Kri senver wal tu n g exi sti ert ei n i m manentes Pr obl e m: Wi e wohl di e gesa mte Wi rtsch aftsor dn u n g auf ei nen per manenten Wachstu mspr ozess ausgeri chtet i st, i st j edes r eal e Wi rtsch afts wachstu m n atürl i chen Gr enzen u nter worfen. Ber ei ts 1 97 2 wur de di es i m i m mer n och aktuel l en Wer k » Di e Gr enzen des Wachstu ms« ( Den ni s Meado ws) festgestel l t. Dan k stei gen der Pr odu kti vkr aftent wi ckl u n g, i nsbeson der e i n Fol ge der i nfor mati onstech n ol ogi schen Revol uti on, den kt si ch der Kapi tal i s mus i m mer neue Meth oden der Wertver wertu n g aus. Ei n Bei spi el hi erfür si n d et wa di e i m mer r estri kti ver wer den den Regel u n gen z u sogen an nte m »gei sti gen Ei gentu m« − ei n an der es di e Mögl i chkei t, L uft i n For m von Versch mutzu n gszerti fi katen h an del bar z u machen. Das zentr al e El ement der Kyoto- Ver ei n bar u n g i st der Aufbau ei nes Mar ktes für Versch mutz u n gsr echte − z war noch ni cht Real i tät, aber abseh bar i st, dass auch E nt wi ckl u n gs- u n d Sch wel l enl än der Tei l di eses Mar ktes wer den sol l en. Si ch ausz u mahl en, dass bal d Versch mutz u n gszerti fi kate zur Sch ul denti l gu n g bei m I WF her h al ten dürfen − u n d da mi t j egl i che Mögl i ch kei t z u m wi rtsch aftl i chen Aufsti eg, mögl i cher wei se auch mi l i täri sch, behi ndert wi r d. N u n i st es kei nes wegs vor gesehen, al l en Län der n di e sel ben E mi ssi onsr echte, anh an d von Fl äche oder Bevöl ker u n gszahl , z uz ugestehen. Es wi r d i m mer von Redu kti onszi el en ausgegan gen ( al so wer bi sher vi el ver br aucht h at, darf das auch wei ter hi n) − di e gen auen Zahl en si n d Ver h an dl u n gsspi el r au m − der Begri ff Neokol oni al i s mus tri fft es wohl a m besten. Neben de m H an del mi t E mi ssi onszerti fi katen si n d wei ter e Mech ani s men vor gesehen, et wa di e För der u n g von Kl i masch utz maß n ah men i n E ntwi ckl u n gsl än der n ( Cl ean Devel op ment Mech ani s ms), di e Ge mei nsa me Erfül l u n g von Redu kti onszi el en (i nsbeson der e für di e E U dan k Osterwei ter u n g attr akti v), so wi e sogen an nte Sen ken. Das si n d et wa Aufforstu n gs maßn ah men − di e Abhol zu n g von Wäl der n wi r d j edoch u mgekehrt ni cht al s z usätzl i che Wem gehört die Lu ft? E mi ssi on an ger echnet. I nsbeson der e der Mech ani s mus der Sen ken i st pr obl emati sch − so i st es vorstel l bar, Mi sch wäl der dur ch Mon okul tur en z u ersetzen, di e gr ö ßer e C O2- Men gen spei cher n − der en ökol ogi scher Wert j edoch deutl i ch geri n ger i st u n d di e deutl i ch anfäl l i ger für Sch ädl i n gsbefal l u n d Stur msch äden si n d. Sel bst der Ei nsatz gentechni sch ver än derter Pfl anzen, di e beson ders vi el C O2 spei cher n, wi r d ni cht ausgeschl ossen. Di e N utz u n g von Ato mener gi e al s Cl ean Devel op ment Mech ani s m i st i m Mo ment ausgeschl ossen − taucht j edoch al s Vorschl ag, et wa von der I AE O, i m mer wi eder auf. Resol uti on des Bu n desökol ogi etr effens gegen das Kyotopr otokol l ( 2 0 0 1): I nz wi schen ei n gestel l te Zei tschri ft Ö- P u n kte; Do wnl oad der Ausgabe 2/2 0 0 1 z u m Kl i magi pfel i n Bon n mi t u mfan gr ei chen Hi nter gr u n dtexten mögl i ch: Braunkohle schützt das Klima (nicht) f b N ach der mehr Fl u gver kehr- sch ützt- das- Kl i - ma- Pr opagan da der Lufth ansa i n der vor heri gen S PI E G E L- Ausgabe ( si ehe Ko m mentar „ Di e gr ö ßte Kl i mal ü ge der L ufth ansa“, S. 1 4), setzt R WE i m S PI E G E L Nr. 2 3/2 0 0 7 noch mal ei nen dr auf: Br au n kohl e sol l j etzt auch z u m Kl i masch utz bei tr agen. Di e Konzer nstr ategi en bei der Anzei gen si n d ü ber ei nsti m men d: et was Kl i masch ädl i ches wi r d i n ei n gr ü nes Kl ei dchen z u packen versucht. Das i st bei der L ufth ansa der Fl u gver kehr, der z u den fol gensch wersten Tr ei bh aus- Macher n gehört, bei R WE n u n der Neu bau von Br au n- kohl ekr aft wer ken. N ur gel i n gt es der L ufth ansa et was besser, i hr e absur de Pr opagan da z u verschl ei er n, da si e mi t de m Fel d „ Fl u gsi cher u n g “ ei n für vi el e Menschen u n kl ar es Gebi et z ur Argu mentati on her anzi eht u n d erst i n den l etzten Zei l en dur ch bl i cken l ässt, was si e wi r kl i ch wi l l . R WE zei gt si ch u nver h ül l t dr ei st: Den Start i n ei n neues E ner gi ezei tal ter nen nt der Kl i ma- Macher den Bau neuer Br au n kohl ekr aft wer ke. Statt das Ausl aufen der al ten Dr eckschl eu der n zu m Anl ass z u neh men, auf r egener ati ve E nergi en u mz ustei gen, br üstet si ch R WE da mi t, di e C O2- E m mi ssi onen i hr er Anl agen u m ger ade mal 3 0 % sen ken z u wol l en. Das i st doch sch on mal was, mag mensch da z u n ächst den ken. Di ese „I nvesti ti onen “ betoni er en di e E ner gi eversor gu n g der n ächsten J ahr zeh nte er neut, den n kei n kapi tal i sti sches U nter neh men wi r d fr ei wi l l i g auf den Betri eb sei ner Anl agen verzi chten. Jetzt wär e der Zei tpu n kt, massi v erneuer bar e E ner gi en z ur Abdecku n g des dur ch den Wegfal l der al ten Dr eckschl eu der n entstehen den E ner gi ebedarfs zu decken. R WE bl ocki ert di esen Wan del u n d beschöni gt das auch noch al s „ Kl i masch utz “. $ Internationales (England) » Fight the Pipe! Sam Wilkinson The news of a 197-mile (316km) long high-pressure gas pipeline is relatively new to most people, if they have even heard about it, as many still havent. For some of us though the story goes back nearly 5 years. Bristol Channel. This shows that corporate interests are at stake and even vie with each other to determine that the route of the pipeline does not go through their land. There are many reasons to be concerned about this pipeline. National Grid are taking many risks in attempt to monopolise the European Gas Industry, the pipeline is not a necessary development and will not benefit the residents of the UK, yet it is causing a great deal of upset to thousands of people. Why should you be concerned? The answer is that Qatar, which has the third largest reserves of LNG in the world after Russia and Iran, is the staunchest ally of the USA in the Middle East. Coincidentally the LNG company operating out of Milford is owned by the US giant Carlyle group, whose involvement with the Bush Neo-cons is well documented, and who stand to make enormous profits. National Grid have successfully kept the development of this pipeline quiet, several years ago the government was put into a worrying position over the gas situation in the UK, it was realised that Britain now has a shortage of gas and that gas supply would have to come from external sources. With this panic in mind they basically told gas companies to do what ever they could to do ensure a good supply of gas. National Grids plan is to create a 197-mile (316km) pipeline to supply 20% of the supply of gas in Britain. The pipe will transport Liquid Natural Gas from Milford Haven in Pembroke, South Wales, to Tirley in Gloucestershire. Gas will be transferred through a single 48" pipe at high pressure (94 BAR = approx 1,400 lbs per sq inch), which has never been tried before in the UK. The route will go through Pembroke, Camarhen, the Swansea Valleys, Brecon Beacons National Park, Hay on Wye, Ross on Wye and Gloucestershire. The pipeline is being built in two phases. Phase 1 is almost complete and phase 2 is likely to be finished by the autumn. There has been many set backs along the way for National Grid and some feel that they will be struggling to get the pipeline running by October 2007, the date the project must be completed by. For each month past the deadline, National Grid will pay £2 £6million, up to a maximum of £36 million if the project isn't completed by March 2008. On one side of the Tawe Valley, Cwmtawe, in Welsh, is a village called Trebanos. In the recent past, the local geology has been deemed so unstable that some This is the biggest extension since the late 1960s with a cost of £800million for the pipeline and £6 billion for the terminal at Milford Haven. Two gas terminals are being built in Milford Haven in West Wales where gas ships arriving at Milford Haven, eventually at the rate of six a week will come from Qatar and, in the case of the smaller terminal further into the harbour, Malaysia. Milford Haven will see around 600 LNG dockings each year under these plans. Ships carrying LNG will start arriving at Milford Haven by the end of 2007. Why should this development come through the heartland of rural Wales? Reports suggest the terminal and re-gasification plant should be sited offshore and brought in somewhere along the residents of Trebanos have been refused a mains gas supply. To the surprise of many local people, National Grid's plan for the village was to use explosives to make way for its pipeline. In November last year, the DTI announced that it had ruled out any blasting in Trebanos, forcing the local route of the pipe to be prepared using a much slower technique known as "pecking". A letter from the department to National Grid said that Alastair Darling, the secretary of state for the DTI, had opted to "err on the side of caution". Councillor Huw Evans said the ruling proved "that local politics can work". The BBC reported that National Grid was "disappointed. In November 2006 activists opposed to this project squatted the pipeline at Trebanos with the landowners permission. National Grid had misinformed an elderly landowner, leading her to believe that the pipes would be of normal size, as she has encountered before. Before she realised National Grid had dug up half her land and placed monster pipes in her garden. The activists remained in the pipe for 10 days until threat of arrest hung over the landowner. Inspired by the initial protest, camps sprung up at Milford Haven, Trebanos and Cilfrew, with locals and activists regularly disrupting work. January saw a number of actions; Residents of Milford Haven pitched a tent along the closed public footpath that crossed the construction site. Several activists went to the construction site in Alltwen. Where they climbed onto a crane preventing work for 5 and half hours. National Grid showed their concern for their safety is paramount policy by starting the engine and moving the crane where one activist was attached by his neck, see the footage. In Trebanos National Grid came back to their construction site after the Christmas break to find it housed two tents, over 10 protesters and three dogs. One tent was continually manned day and night, in miserable weather for 17 days until its eviction. Later on that month workers arrived at the construction site to start their destructive work only to find that during the night the fencing blocking the footpath had mysteriously moved, re-opening the site. The first hour of the workers day was spent re-arranging the fencing. At the end of the month five people were arrested on the Trebanos construction site for picnicking on the illegally closed footpath. Brecon Beacons National Park Authority published a robust 70-page impact report. detailing its continued concerns regarding plans for a major new gas pipeline, 20 miles of which is proposed to run through the Park. The report, which provides details of the Authoritys views on a wide range of issues relating to the plans, including the pipelines effect on farmland, wildlife, woodlands, hedgerows, rivers, water table, geology, archaeology, rights of way, traffic, local economy and a whole host of other issues, is a response to National Grids published Environmental Statement for the 122 mile Felindre to Tirley pipeline. Some of the 20 miles cutting through the National Park goes directly into part of the 7 frühsommer 2007 » grünes blatt » Internationales (England) newly designated Geopark area, containing spectacular geology in the world. Brecon Beacons National Park Authority says, We believe that this pipeline contradicts UK policy on sustainable development. Transco has scrapped earlier plans to run the pipeline through the south of the Park and the World Heritage Site owing to the number of environmental designations there. However, this new route still has to fulfil the rules of sustainable development, i.e. meeting economic, environmental and social needs and we dont believe that it does. The Park Authority also says We are also concerned by the speed at which the pipeline is planned to be constructed, which is going to make good quality restoration of the landscape very difficult to achieve. The pipeline is also to run through a section of the Brecon Beacons National Park, which is a Site of Scientific Special Interest. Just opposite the Brecon Tree Camp there is a beautifully maintained area with a sign that reads: You are about to walk through an environmentally sensitive area that is classified as a SSSI. The area hosts a wide range of flora and fauna, and is a wildlife habitat for many species, including the otter, thank you for your help in aiding us to conserve this special environment. The footpath from this sign leads to the Tree Camp. A little further up this path are badger sets, owls nests, and other habitats, ancient woodlands, untouched land and a stream. All of this will be destroyed in order for this pipeline to go ahead. There are many other areas that National Grid are destroying, National Grid even believe that they can resort it back to its original natural beauty. It will take roughly thirty years for the land to develop back to what it was pre-national grid and another thousand years for the trees. There will be a corroding gas pipeline running beneath the surface of the National Park. Any damage to this pipe will affect the land surrounding it. In January, protesters set up a tree camp in part of the Brecon Beacons National Park. The protesters are trying to prevent the destruction of the beautiful ancient woodland and Sites of Scientific Special Interest. The tree site is in direct route of the pipeline and therefore eviction is necessary before the pipeline can continue. This site has become the new home for several protesters and there are many visitors supporting this tree camp. The camp is on the A40 approximately 5 miles west of Brecon. The people at the Brecon camp Perry Rhodan: Plophos 1 + 2 Die "Plophos"-Reihe bildet einen abgeschlossenen Zyklus im Perry Rhodan-Universum und behandelt einen Ausschnitt, der in den "Silberbänden" kaum Erwähnung fand. Plophos ist ein aufstrebendes System, das einst von Menschen besiedelt wurde. Obmann Iratio Hondro will die Macht im Imperium der Menschheit ergreifen und entführt das Flaggschiff mit Perry Rhodan und seinen engsten Vertrauten. Das Imperium zerfällt, konkurrierende Mächte versuchen das Erbe anzutreten und Iratio Hondro bereitet die Machtübernahme vor. Inzwischen erleben Rhodan und seine Begleiter eine Odyssee, in deren Verlauf sie den Händen Hondros zwar entfliehen, aber immer wieder in scheinbar aussichtslose Situationen geraten. Perry Rhodan lernt B> desperately need more donations of equipment, food and money. They also welcome other activists who want to stay and get involved. Being on the Brecon site takes you on a journey through bureaucracy, human interaction and intervention, passion, apathy and so much spirit that words fail to reach. You experience the highs and lows of people that are so naturally in touch with their surroundings, who live in the outdoors, their life is protesting. Living on protest sites aims to instigate a more sustainable way of living that avoids the ripples we release turning into tidal waves in places we cannot see and have no connection with. On arrival the greetings are always ones of welcome and appreciation, no matter who you are or however long you plan on staying. One of the most warming things about the protest sites is the gratitude, sincerity and immediate sense of friendship gained. As soon as you arrive you are part of a unit where trust is paramount, but everyone is accepted unless they prove themselves to be detrimental to the group. Currently there are thought to be only 60 permanent tree protesters living on sites across the UK, of which there are 6; Camp Bling, Nine Ladies, Titnore Woods, Brecon, Bilston Glen and Tara Valley. At the moment Brecon and the pipeline protests are receiving the most attention and dedication as the threat and gravity of the pipeline is so huge. In February, a group of activists went to raise awareness about the pipeline in Brecon Town Centre. They were joined by Rhythms of Resistance samba band who played alongside the stall and handed out flyers. Rhythms of Resistance also went to raise awareness at a car boot sale in Clydach the following day. of pipeline giving out leaflets and talking to local residents. Along the route she met many people, most knew very little about the issues regarding the pipeline, including farmers who felt they had no choice but to give up their land to National Grid. Despite all this most people in the UK have no idea this is happening. National Grid has insisted on ploughing on with this project regardless of public opinion. As this project has gone so far now those opposed to it understand it will not be stopped but they will carry on with the fight until the bitter end. The main aims now are to educate people about this pipeline so as future projects will come up against far more opposition much earlier on in the planning stages and to disrupt things for National Grid as much as possible so as they realise we will not let them just steamroller over our land with unsafe, ill thought out projects. This is an edited version, for the full version email [email protected] References: * http://www.fightthepipe.co.uk * http://www.myspace.com/fightingthepipe * http://www.bbc.co.uk * http://www.guardian.co.uk * http://www.foe.co.uk * http://www.earthfirst.org.uk * http://www.breconbeacons.org * http://www.risingtide.org.uk * http://www.gasandoil.com * http://www.myspace.com/flagsoffreedom * http://www.capriofcorse.co.uk * http://www.timrileylaw.com * http://www.nationalgrid.com Work in Brecon started in April, nearby the Brecon protest site there has been spottings of protected species, badgers, owls and bats. National Grid will recklessly destroy their homes, they have been informed and they seem to care very little about it. Earlier this year there was a march and rally in Trebanos to raise awareness and show opposition to the project. Claire Hall from Bristols Rising Tide cycled the route hier unter anderem eine Person kennen, die in seinem weiteren Leben für einige Zeit eine bedeutende Rolle spielen soll. Die Handlung an sich ist nicht außergewöhnlich, aber spannend erzählt. Diese Bände erschließen einige Zusammenhänge, die aus den Silberbänden allein nicht hervorgehen und erhöhen das Verständnis für die teils komplexen Vorgänge im "Perry Rhodan-Universum". Das macht "Plophos" besonders lesenswert, wenn auch hier zu bemängeln ist, dass die Science-Fiction-Reihe Perry Rhodan immer wieder nur eine Technik-Utopie, aber kaum nennenswerte gesellschaftliche Ansätze zu bieten hat. 5549-6 Perry Rhodan. Plophos Band 2: Soldaten für Kahalo. Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt 2006. ISBN 978-38118-5550-2 Die Frau im Fahrstuhl MG Den Leser erwarten im btb Leseband "Die Frau im Fahrstuhl" mitnichten Kriminalfälle wie von Helene Tursten gewöhnt - mit einer Ausnahme. Das ist die Erzählung "Rache, meine Schwester"; eine IreneHuss-Geschichte um eine tiefe Geschwisterliebe. Der Leser ist von Beginn an über das tatsächliche Geschehen informiert. Irene Huss spielt keine tragende Rolle. Sie kann das Vorgefallene trotz innerer Unzufriedenheit nicht aufklären. Wäre das Abschlußgespräch im Text unterblieben, wäre es wahrscheinlich ein Gewinn für die Handlung, zumal sich der Leser unterschätzt fühlt. Der Titel hätte zur Erkenntnis genügt.tiefe Geschwisterliebe. Der Leser ist von Beginn an über das tatsächliche Geschehen informiert. Irene Huss spielt keine tragende Rolle. Sie kann das Vorgefallene trotz innerer Unzufriedenheit nicht aufklären. Wäre das Abschlußgespräch im Text unterblieben, wäre es wahrscheinlich ein Gewinn für die Handlung, zumal sich der Leser unterschätzt fühlt. Der Titel hätte zur Erkenntnis genügt. Zum Buch selbst schreibt Helene Tursten u.a. in ihrem einleitenden Text: "Vermutlich wissen nicht viele von meinem Hobby. Ich sammle Gespenstergeschichten." Sie erzählt geradlinig ohne viel Schmuck in Wort und Stil und verbindet Alltagsgeschehen wie Krankenhausbetrieb, eine Urlaubsgeschichte, Ferienfahrt und Hochzeitsreise mit Gespenstischem und Geistern. Die einfache sachliche Sprache entspricht dem wirklichen Geschehen im Gegensatz zum Inhalt, der nicht real ist. Vielleicht erreicht sie gerade dadurch, dass der Leser länger beeindruckt und an eigene kaum erklärbare Erlebnisse erinnert wird. Rezensionen Perry Rhodan. Plophos Band 1: Feinde der Menschheit. Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt 2006. ISBN 978-3-8118- Helene Tursten, Erzählungen "Die Frau im Fahrstuhl" Originalausgabe 2003 in Stockholm, Deutsche Erstveröffentlichung 2004 by Verlagsgruppe Random House GmbH München. & frühsommer 2007 » grünes blatt Droht politischem Aktivisten die Psychiatrisierung? Hier soll versucht werden, einen gut vorbereitenden Angeklagten, der seine Verteidigungsrechte offensiv wahrnimmt, per psychiatrischer Diagnose auszuschalten. pn Am Montag, dem 19. März 2007 sollte vor dem Landgericht Tiergarten die Berufungsverhandlung gegen einen politischen Aktivisten stattfinden, der auf einer Demonstration gegen Studiengebühren einen Polizisten beleidigt haben soll. Ohne dass es überhaupt zum Aufruf der Sache kam, endete die Verhandlung mit einem Eklat: Richter Kiworr ordnete an, die Verhandlung auszusetzen und den Angeklagten aus medizinisch-psychiatrischer Sicht auf Verhandlungsfähigkeit zu untersuchen. Der Betroffene und unabhängige ProzessbeobachterInnen sprechen von dem Versuch, politischen Protest und offensive Verteidigung mit Psychiatrisierung zu ersticken. Hintergrund Am 27.August 2006 nahm E. Schönberg in Berlin an einer maßgeblich von StudentInnen getragenen Demonstration mit dem Motto "Das Leben ist kein Ponyhof!" teil. Dabei soll er den Polizeibeamten Ponikau mit den Worten "Kamera!Arschloch!" beleidigt haben. In erster Instanz wurde er vor dem Amtsgericht Tiergarten (Berlin) zu einer Geldstrafe verurteilt. Dagegen hatte er Berufung eingelegt. Hauptverhandlung am 19. März 2007 Der sich selbst verteidigende Angeklagte versuchte zu Beginn, einen Antrag auf Akteneinsicht - verbunden mit einem Aussetzungsantrag zu stellen. Mehrfach hatte er dies bereits im Vorfeld der Verhandlungen beantragt ohne Reaktion seitens des Gerichts, obwohl die Strafprozessordnung eindeutig die Möglichkeit vorsieht, Angeklagten ohne Wahl- oder Pflichtverteidiger Zugang zu denAkten zu ermöglichen. Zunächst wollte Ulrich Kiworr - der Vorsitzende der kleinen Strafkammer 74 - nicht einmal das Stellen des Antrages zulassen. Dabei drohte er dem selbstbewusst auftretenden Angeklagten Ordnungshaft oder den Ausschluss von der Verhandlung an. Nachdem Schönberg sich durchsetzen konnte und den Antrag formuliert hatte, wurde dieser vom Gericht zurückgestellt. In einer längeren Sitzungspause versuchte Kiworr anschließend, den Angeklagten dazu zu überreden, keine weiteren Anträge zu stellen. Bereits dieser Umstand zeigt, dass der Vorsitzende offensichtlich kein Interesse daran hatte, dass das Recht auf Verteidigung effektiv wahrgenommen wird, folgert Patrick Neuhaus, der als unabhängiger Prozessbeobachter an der öffentlichen Verhandlung teilgenommen hatte. Nach einer zweiten Sitzungsunterbrechung verfügte Kiworr die Aussetzung der Hauptverhandlung.Außerdem ordnete er an, den Angeklagten medizinisch darauf untersuchen zu lassen, ob dieser überhaupt verhandlungsfähig ist. Der Vorsitzende versucht mutmaßlich, mich über eine medizinische Diagnose für unzurechnungsfähig zu erklären, vermutet der Angeklagte. Unabhängige ProzessbeobachterInnen werfen Kiworr nun vor, seine Macht gezielt einzusetzen, um einen sich offensiv verteidigenden Angeklagten mundtot zu machen. Offenbar ist Richter Kiworr es gewöhnt, dass sich Menschen seiner Macht und kaum angreifbaren Stellung beugen, erklärt Patrick Neuhaus. Zwar seien Justizstrukturen grundsätzlich autoritär ausgelegt, die Entscheidung Kiworrs stelle aber eine besondere Zuspitzung dar: Psychiatrisierung ist ein besonders umfassender Entzug der Möglichkeit, Selbstbestimmung über das eigene Leben auszuüben. Der konkrete Fall zeige aber auch, dass psychiatrische Mittel nicht von medizinischen, sondern politischen Interessen bestimmt seien: Hier soll versucht werden, einen gut vorbereiteten Angeklagten, der seine Verteidigungsrechte offensiv wahrnimmt, per psychiatrischer Diagnose auszuschalten. Ausführlicher Bericht: http://de.indymedia.org/2007/03/171351.shtml Gentechnik-Kongress in Magdeburg Ende Juni fand in Magdeburg ein GentechnikKongress der AGFG (Allianz für Gesundheit, Frieden und soziale Gerechtigkeit) mit mehr als 120 TeilnehmerInnen statt. Themenschwerpunkte waren die gesundheitlichen Gefahren durch den Verzehr genetisch veränderter Organismen und die gentechnikfreie Landwirtschaft. Dazu waren einige Fachleute eingeladen worden, die Vorträge hielten und bei einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort standen. Unvermeidlich waren dabei anscheinend ständige Wiederholungen von Aussprüchen wie "Wir verkünden hier die Wahrheit" oder "Die Menschen warten auf Anworten auf ihre Fragen - wir können sie geben". Das ganze gemischt mit kruden Verschwörungstheorien zu einer dunklen Macht, die sich aus Konzernen, Politikern und anderen Interessengruppen zusammensetzen. Mit solcher vereinfachten Darstellung wird ein komplexes Herrschaftsverhältnisse erklärt, ohne der damit zusammenhängenden Wirkungsgefüge und Zusammenhänge gerecht werden zu können. Zwar wird dabei Macht kritisiert, aber scheinbar einfache Lösungen angeboten, die keiner tiefergehenden Analyse standhalten. B> Auch das Vokabular der AGFG-Funktionäre[1] wirkte befremdlich: Konzerne und Politiker werden als "Soldaten" und "Offiziere" der Gentechnik bezeichnet, die Ausbreitung von GMOs (Genetically Modified Organism) als "Krieg". Eine Person sagte mir, dass das für sie sehr nach Sekte klingt. In der Tat wird dieAGFG von vielen kritischen Polit-AktivistInnen als problematisch betrachtet. Einerseits bewegen sich - zumindest in Magdeburg - Parteileute innerhalb linker Gruppen und können daher nicht als unbedeutend abgetan werden. Andererseits enthält ihr Programm einige stark konservative Elemente und weist eine argumentative Nähe zu Positionen der Lebensschutzbewegung, die als rechtsökologische Strömung einzustufen ist, auf. Ich will damit keine politische Nähe unterstellen, sehe aber problematische Anknüpfungspunkte. Befremdliche Assoziationen weckten Formulierungen wie diese: "jeder Wissenschaftler, der sich nicht an diese (vorher aufgezählten, d.Verf.) Regeln hält, gehört vor ein Volkstribunal". sche Unterstützung für die Gentechnologie ankündigte) ein Gentechnik-kritischer Kongress stattfand. Dass diese Veranstaltung ausgerechnet von der AGFG organisiert wurde, ist allerdings problematisch. Die AGFG profiliert sich über das Thema und rührte massiv die Werbetrommel. Es war eine ganz klare Bezugnahme auf die Partei, die mit dieser Veranstaltung vorgenommen wurde, keine einfache Fachveranstaltung zum Thema Gentechnik. Die AGFG will sich als Lösungsstifterin für die großen Probleme der Welt vermarkten. Die AGFG scheint ihre Position aus einer Sammlung von populären Protestforderungen zu bilden, bei denen viele einen nicht sehr tiefgründigen Eindruck erwecken. Und immer wieder kommt die pauschale Ablehnung der Medizin zum Ausdruck, die offensichtlich weitestgehend verteufelt wird. Eine Vernetzung von Anti-Gentechnik-Aktivitäten über Verbandsgrenzen und Ideologien hinweg ist dagegen wichtig, um den herrschenden - hier Gentechnologie gegen den Willen der Menschen durchpeitschenden - Verhältnisse etwas Massives entgegensetzen zu können. Dazu müssen einige AkteurInnen (ich denke da an die renommierten Verbände) über ihren Schatten springen und mal auf Eigendarstellung und Label-Fixierung verzichten. Gleichzeitig sind Kritikfähigkeit (sowohl die offene Formulierung als auch das Aushalten grundlegender Kritik) unter den AkteurInnen, Transparenz über Aktivitäten und gleichberechtigtes Auftreten neben der eigentlich selbstverständlichen Autonomie der Projekte bzw. Organisationen wichtig. Das Publikum bestand aus überwiegend älteren Menschen, Jugendliche sind rar. Alle bekannten Magdeburger Öko- und PolitakteurInnen fehlten. Allerdings ist unklar, ob dies aus einer bewussten Distanz zu dieser Partei oder aus der bekannten Ignoranz gegenüber Initiativen anderer Organisationen resultierte. Es war wichtig, dass in Magdeburg, der Landeshauptstadt der Gentechnik-Befürwortung (Umweltministerin Wernicke versuchte Investoren nach Sachsen-Anhalt zu locken, indem sie massive politi- [1] - Die maskuline Endung ist bewusst gewählt - die Vorträge wurden ausschließlich von Männern gehalten. ' frühsommer 2007 » grünes blatt Spektakulärer Beschluss des OLG: Polizei- und Justizmethoden erinnern an Nazi-Schutzhaft In einem spektakulären Beschluss hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main am 18. Juni 2007 den Gießener Polizei- und Justizbehörden bescheinigt, willkürlich politisch unerwünschte Personen begangener Straftaten zu verdächtigen und grundlos einzusperren. Der 20. Zivilsenat brachte die in Gießen angewandte Verhaftungspraxis sogar mit Polizei- und Justizmethoden aus der Nazizeit in Verbindung und stellte fest: "Da das Instrument des Gewahrsams während der Nazizeit äußerst massiv missbraucht wurde, sollte es durch die Tatbestandsmerkmale 'unerlässlich' und 'unmittelbar bevorstehend' rechtlich unmöglich gemacht werden, dass die Vorschrift zu einer Ermächtigung zum sog. Vorbeugegewahrsam (früher: Schutzhaft) ausgeweitet wird." Mit Bezug auf die Gießener Methoden folgt: "Diese Voraussetzungen lagen hier von Anfang an sämtlich nicht vor." pm Hintergründe und Abläufe In der Nacht zum 14. Mai 2006 wurde Jörg Bergstedt zusammen mit drei weiteren politischen AktivistInnen festgenommen, nachdem er Badminton auf dem Justizkomplex gespielt hatte. An dem umfangreichen Polizeieinsatz waren Einheiten verschiedener Polizeistationen und - abteilungen sowie ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) beteiligt. In Folge wurde Bergstedt durch Beschluss des Amtsgericht Gießen in Unterbindungsgewahrsam verbracht. Die völlig unbelegten Vorwürfe bezogen sich auf Sachbeschädigungen an der CDU-Geschäftsstelle und dem privaten Anwesen des hessischen Innenministers Volker Bouffier. Gegen die Freiheitsentziehung hatte der Umweltaktivist sofortige Beschwerde eingelegt. Mehr als ein Jahr nach den skandalösen Ereignissen hat das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main einen für den gesamten Fall bemerkenswerten Beschluss gefasst. In der Entscheidung des 20. Zivilsenats vom 18.06.2007 heißt es klipp und klar: Ein hinreichender Anlass für einen Unterbindungsgewahrsam hat nicht bestanden. Die Ingewahrsamnahme des Betroffenen war insgesamt rechtswidrig. Dass der Betroffene Kritik am hessischen Innenminister übe oder nachts durch Gießen zieht, macht ihn jedenfalls noch nicht hinreichend verdächtig. Der gesamte Beschluss ist getragen von un- gewöhnlich deutlichen Vorwürfen gegenüber Amts- und Landgericht Gießen, welche Beweisanforderungen völlig vernachlässigt haben. Besonders hart fällt die Schelte für Amtsrichter Gotthardt aus, der den Unterbindungsgewahr-sam gegen Bergstedt angeordnet hatte: Keineswegs durfte das Amtsgericht wie geschehen den Betroffenen ohne irgendwelche Er wä-gungen zur Beweissituation hinsichtlich der Richtigkeit der Vorwürfe so behandeln, als ob alle Vorwürfe stimmten, heißt es auf Seite 6 der Entscheidung des OLG. Ganz im Gegen-teil: Was das Amtsgericht zu seiner Annahme veranlasst hat, bleibt im Dunklen, da es seine Annahme nicht begründet hat. Nähere Informationen auf der Internetseite zum Fall: www.projektwerkstatt.de/weggesperrt Verfassungsrichter heben Urteil gegen Polit-Aktivisten auf Von Innenminister Bouffier veranlasste Verhaftung war rechtswidrig Durch drei gerichtliche Instanzen wurde der Gießener Polit-Aktivist Jörg B. wegen politischer Straftaten und Widerstands gegen Polizeibeamte verurteilt. Das Bundesverfassungsgericht hob das gegen ihn verhängte Urteil von 8 Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung jetzt auf. Grund ist eine vom hessischen Innenminister Volker Bouffier veranlasste Verhaftung des Polit-Aktivisten, die rechtswidrig in dessen Grundrechte eingriff. Nun muss das Landgericht Gießen den Fall neu verhandeln. fb Am 10. Januar 2003 hatte die Polizei die Räume eines politischen Projekts nahe Gießen wegen AntiWahl-Aktionen durchsucht. Diese Hausdurchsuchung wurde vom Landgericht Gießen für rechtswidrig befunden. Mit einer Spontandemonstration protestierte eine Gruppe Aktivisten am Folgetag gegen die Polizeimaßnahme und passierte dabei auch einen CDU-Wahlstand mit dem hessischen Innenminister Volker Bouffier. Dieser und der ebenfalls anwesende Gießener Polizeipräsident Manfred Meise wollten sich das dem Karlsruher Urteil zufolge nicht bieten lassen. Die Polizei verhaf- tete Jörg B., wogegen sich dieser gewehrt haben soll. Im Zuge eines Tumults, der um seine Ingewahrsamnahme entstand, soll er einen Polizisten ins Gesicht getreten haben. Entlastende Zeugenaussagen nahmen die Gerichte nicht auf, sondern hielten sich ausschließlich an die teils widersprüchlichen Aussagen der Polizeizeugen. Ausgiebig belehren die Verfassungsrichter in ihrem Urteil die Gießener Justiz über die Wahrung der Versammlungsfreiheit, die im vorliegenden Fall missachtet wurde. So vertraten alle hessischen Gerichte in dem Verfahren die Auffassung, dass die Verhaftung des Aktivisten zulässig gewesen sei, da die Versammlung nicht genehmigt gewesen sei. Der Schutz des Grundrechts besteht unabhängig davon, ob die Versammlung anmeldepflichtig und angemeldet war, korrigiert das Bundesverfassungsgericht. Die Karlsruher Verfassungsrichter entschieden, dass die Verhaftung des Aktivisten gegen Artikel 8 des Grundgesetz das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit verstieß und daher rechtswidrig war. Die Polizei hatte weder die Versammlung formal aufgelöst noch Jörg B. vor seiner Ingewahrsamnahme aus der Versamm- lung ausgeschlossen. Somit war sein Handeln vom Grundgesetz geschützt und hätte nicht nach allgemeinem Polizeirecht eingeschränkt werden dürfen. Eine Verurteilung des Aktivisten nach § 113 StGB (Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte) schloss das Bundesverfassungsgericht aus, da nach § 113 Abs. 2 StGB Widerstand gegen rechtswidrige Polizeimaßnahmen nicht strafbar ist. Jedoch wies das Gericht darauf hin, dass dies keine Aussage über eine mögliche Verurteilung nach anderen Strafgesetzparagraphen sei. Zu dem Urteil äußerten sich die Staatsanwaltschaft Gießen und das erneut verhandelnde Landgericht bisher nicht. Auch die hessische Landesregierung nutzte die vom Karlsruher Gericht vor der Urteilsfassung eingeräumte Gelegenheit zur Stellungnahme nicht. Jörg B. dagegen sieht sich durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts bestätigt. Das Urteil sagt eindeutig aus, dass ich mit meiner Auffassung, die ich übrigens auch vor Gericht geäußert habe, Recht hatte. Allerdings ist er skeptisch in Hinsicht auf das weitere Vorgehen der Gießener Justiz: Eigentlich wäre ja zumindest ein 'Entschuldigung' angebracht, wo ich bereits fünf Tage wegen dieses rechtswidrigen Urteils in Haft saß. Aber wahrscheinlicher ist, dass die Gießener Strafbehörden sich jetzt eine neue Strategie ausdenken, um mich doch noch wegsperren zu können. frühsommer 2007 » grünes blatt Fog on Olkiluoto * For the first time in ten years a nuclear power plant is being built. The reactor Olkiluoto 3 on the Finnish west coast is glamourised as a cheap substitute for petroleum gas and coal energy and is a big hope for the nuclear industry which has been shaken by nuclear power phase-out plans. We looked at it a bit closer. Helsinki, 5 AM. Behind us lay about 1500 km on the ferry from Rostock, still 350 km to go by bus. It was not as cold as in the week before in Helsinki, -5°C temperatures are rather warm for a day in February. Climate change the Finnish way. We went from the ferry terminal to the bus terminal under the Kamppi and from there the bus brought us to Rauma, to the west coast. We saw snow covered landscapes passing by, small, red log houses were standing amongst huge forested areas. Wood is the most significant resource in Finnland. Like water and nuclear energy, renewable biomass energy from wood and peat is an important source of electricity and heat and raw material for the paper industry. In Rauma, we got into the taxi because there are no means of public transport to the nuclear reactors, which are also painted red. As we got off, we could see the two cube-like reactors in the fog. svo Nuclear Adventure Playground At the moment, Olkiluoto is being transformed into a nuclear adventure playground. It is here where in the near future will be a pressurized water reactor type EPR and a repository for highly radioactive waste next to the two boiling water reactors in western type construction. The power plant petting zoo also contains the coalburning power plant Mari-Pori and a wind engine. The operating company presented themselves as self-confident. There is a visitor's centre with an interactive exhibition and view of the nuclear site and at least according to the company's information website - they are happy to give guided tours at any time. But the nuclear site Olkiluoto will stay behind the fog which was laying over the peninsula this day, because except for a lecture and the exhibition we received nothing else to see. There was no tour of the building site of the EPR or to the future repository - No comment. The Company In the visitor's centre we were given a talk about the Finnish energy market. The operating company is actually a private enterprise (comparable to a german GmbH) and belongs to the companies consuming the energy or selling it to private households. The latter of these are the ones who dictate the price; energy should be as cheap as possible. Cheap energy is what the wood, paper and electrical industry of Finnland need. The Strategy Finnland, they tell us, wants to end its addiction to the import of energy and commodities. Russian petrol gas is especially sought to be replaced by nuclear power. The representative considered nuclear power a climate-friendly alternative to fossil fuels and keeped sustainable forms of energy production like photovoltaics out of consideration. Wind power is regarded as too unpredictable and appropriate locations for wind parks can not be found in Finnland and are, after all - with an investment volume of one million euro per megawatt - too expensive, he said, shrewdly keeping quiet about the fact that the EPR reactor will cost 3.2 billion euro (which is, assuming a gross-output of 1.600 megawatt, 2 million euro per megawatt - not counting the costs for the required uranium) and that the producer will thereby suffer losses. It is a political decision, the decision of a pro-nuclear government. The Reactors Two reactors, type Forsmark - which were well tended, had the newest upgrades and bugs fixed, we got assured - perform their task in Olkiluoto for nearly 40 years. Having an overall performance of about 1700 megawatt-hours, 15% of Finnland's energy is produced here. The two other Finnish nuclear reactors in Loviisa (Soviet type of construction) produce about 10% of the power demands. The EPR The European Pressurized Water Reactor (EPR) is a new type of reactor offered by Avera (formerly Framatome) and Siemens. Olkiluoto is the first site where it will actually be built. This project is not costcovering for Siemens and Avera. In 2003 the german government were about to give an export credit guarantee for the construction that failed due to political pressure. Without hesitating, the French * eine deutsche Version dieses Artikels gibt es im Wiki: http://www.gr uenesblatt.de/wiki/index.php/200702:Reisebericht_Endlagerstand ort_Finnland frühsommer 2007 » grünes blatt 11 pro-nuclear government gave Avera a cheap credit for about 610 million euro for the realisation of the project. (This action resulted in preliminary proceedings of the European Commission because of unauthorised state subsidies.) Siemens and Avera will not make profit with this project, more likely they will have losses of some hundred million euro. The intention to build this nuclear power plant is not to make money. The cheap price is just a strategy. It is about getting the foot back in the door building a new project after ten years during which no nuclear power plants were built. It is the struggle of the nuclear industry for the right to exist. The Repository In the future, not only energy will be produced in Olkiluoto, high level nuclear waste will also find its ultimate disposal place here. The spent fuel rods and contaminated materials from all the (four) nuclear power sites in Finnland shall be stored in a shaft with a depth of 500m in the granite rock next to the reactor in Olkiluoto. The waste from Olkiluoto 1 and 2, from the future EPR and from the two reactors of soviet style of construction in Loviisa are supposed to be placed into stock here. All in all the repository is going to contain 6 500 tons of high level radioactive waste. In contrast to the German repositories, where geological stability is the most important criterion for being classified as safe, in Finnland, safety is expressed by the stability of the storage containers - geological stability is taking a back seat. At least no abandoned mines have been declared as nuclear waste dumps: The mine is being built exclusively to serve as a repository. Thus, according to the current plans, the stored nuclear waste will be able to be retrieved if a better way of disposal for nuclear waste is found. Conclusion If the only purpose of our trip had been nuclear sightseeing, it would not have been worth it. But viewing it from a political angle, we found a lot of topics to argue about. Finnland is on the way from environmentally degrading fossil fuels to nuclear power. Renewable, Schattenfall - Krieg der Propheten 1 - fb Im "Krieg der Propheten" wird ein Heiliger Krieg vorbereitet. Der Fantasy-Roman von R. Scott Bakker ist gefüllt von Magiern, Priestern, Monarchen und Ungetümen. Eigentlich geht es immer wieder um die mehr oder weniger grausamen, oft absurden und unerbittlichen Machtkämpfe zwischen Leuten, denen Menschenleben oder -würde wenig bedeuten, wenn es sich nicht um ihren eigenen Stolz dreht. Unklarheit über die wirklichen Drahtzieher der Auseinandersetzung durchzieht den Roman von Anfang bis Ende. Jede neue Erkenntnis ist mit mindestens einem Fragezeichen versehen, so dass nie völlig durchsichtig wird, wer hier wen manipuliert und welche Ziele er hat. Möglicherweise eine spannende Geschichte, um sich die Komplexität von Machtwerken zu verdeutlichen, aber durch die dominierende Rolle von Magie und Hexenkünsten deutlich als nicht von dieser Welt zuordnenbar. R. Scott Bakker: Schattenfall. Krieg der Propheten 1. Klett-Cotta, Stuttgart 2006. 650 Seiten, Hardcover, Schutzumschlag. ISBN 978-3-608-93783-1 Workcamp im utopischen SelbstversorgungsExperimentier-Waldgarten Auch dieses Jahr gibt es wieder ein Workcamp in unserem utopischen Selbstversorgungs-ExperimentierWaldgarten vom 06.08.-16.8.06 in Verden/Niedersachsen. Mit Gärtnern, Bauen, Sensen, Diskutieren, Lagerfeuer, Goldruten-Jagen, Zelten, Kochen (vegan) und anderen schönen Sachen verbringen wir hoffentlich sonnige Tage auf unsrem Gelände! Für nähere Infos melde dich einfach: [email protected] oder 04231-905030 oder guck mal hier: http://www.davyd.de/allmende. allmende climate-neutral energy sources apart from biomass energy from wood and peat are completely disregarded in this discussion. Instead of spending billions of euro for the EPR, wind power plants, producing twice as much electricity could be built. Due to the huge water reservoir power stations there is the possibility to compensate electrical load drop and abrupt rises of consumption as they occur. The opportunity to use the reorientation of power generation to supply the main part of the country with renewable sources of energy is given away for a prestigious project that is only the last cry of a dying nuclear industry. Online: http://www.olkiluoto.info/ Olkiluoto information website in English and Finnish http://www.luontoliitto.fi/ the finnish environmental organisation that was part of our group Translated by xyz Allerdings ist so manches widersprüchlich: Wieso stehen bei den Rezepten Zutaten wie Thunfisch, der wie einige Seiten weiter vorn erwähnt, durch Überfischung vom Aussterben bedroht ist und Avocado, eine sicherlich nicht regionale Tropenfrucht, schon im ersten Rezeptvorschlag? Haggards dabei zu begleiten, wie er vorsichtig, aber nicht oberflächlich versucht die Leiden der von Menschen gequälten Lebewesen zu vermitteln. Immer wieder verhält sich die Hauptfigur (Mahatma) dabei zögerlich; offensichtlich steht eine solche jagdkritische Verhaltensweise nicht im Einklang mit den damaligen gesellschaftlichen Wertvorstellungen. n e n o si Unser kläglich Brot kim Eva Goris beschreibt in ihrem Buch Unser kläglich Brot Gute Ernährung kommt nicht aus der Tüte die Praktiken der Lebensmittelindustrie. Neben absurden Fooddesign-Kreationen wie cholesterinsenkender Margarine, Lady-Brot gegen Wechseljahrsbescherden, dem Apfel light und deren gesundheitliche Auswirkungen geht es um ethische und gesundheitliche Aspekte industriellen Fischfangs, Massentierhaltung und konventionellen Landbaus. An einigen Stellen auch um deren ökologische Auswirkungen. Doch die Kritik bleibt bei der leicht zu lesenden Lektüre der Bildzeitungsredakteurin meist an der Oberfläche. Es wird aufgerufen zu einer bewussteren Ernährung: saisonal, regional, ökologisch und gesund. n e z e R Eva Goris: Unser kläglich Brot ISBN: 3-426-27413-2 ISBN-13: 978-3-426-27413-2 Verlag: Droemer, Preis: 18,00 EUR Der Mahatma und der Hase fb Einen ungewöhnlichen Anti-JagdRoman stellt dieses Büchlein aus der Edition Phantasia dar. Die Geschichte ist fast schon historisch, aus dem 19. Jahrhundert von einem Beamten, Politiker und Ritter geschrieben. So verwundert es nicht, dass die Sprache der Figuren (einschließlich des Hasen) holprig zu lesen ist, etwas abgehoben klingt. Spannend ist es, Sir Henry Rider Die Story selbst ist nicht sehr komplex. Haggard erzählt von einem Traum, in dem er einem Hasen begegnet, der gerade gemetzelt wurde und der ihm nun von seinem Leiden berichtet. Später kommt sein Peiniger, der zufällig zum selben Zeitpunkt starb, dazu und muss sich einer neuen Ethik stellen. Diesbezüglich ist der Roman ein wenig zu mystisch/spirituell aufgeladen, aber trotzdem ein interessanter Ausschnitt Zeitgeschichte. Sir Henry Rider Haggard: Der Mahatma und der Hase. Edition Phantasia, Bellheim 2004. 120 Seiten. ISBN 3-937897-04-6 frühsommer 2007 » grünes blatt GERO AG betreibt GentechnologieZentrum in Gatersleben Vergelts Gott: Der fromme Biopark in Gatersleben Hätten Sies gedacht? Der Rheinische Merkur[1] hat uns darauf gebracht: Eines der führenden und aggressivsten AgroGentechnikzentren der Republik, der Biopark Gatersleben[2] gehört der katholischen Kirche, genauer der Gero AG des Bistums Magdeburg. Investitionsvolumen: 16,6 Mio . Quadratmeterpreise: 8,50 für B ü r o und Laborflächen, 10,25 im Gewächshaus und 1,50 für Freiflächen für gentechnische Experimente. Die werden nicht zuletzt deshalb heftig kritisiert, weil direkt neben dem kircheneigenen Biopark das Institut für Pflanzenzüchtung[3] die wichtigste deutsche Sammlung alter Sorten beherbergt und vermehrt. Auf der BioparkWebseite ist auch Platz für einen ethischen Diskussionskreis[4]. Doch der bietet außer dem Anblick eines Ministers zwischen zwei feschen Maderln bisher leider noch keinen Inhalt an.[5] Der Biopark entsteht in direkter Nachbarschaft zum Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, das auch Deutschlands größte Genbank für Kulturpflanzen mit über 150.000 Saatgutmustern beherbergt. Auf dem Biotech-Campus befindet sich auch das BASF-Tochterunternehmen SunGene und ein bereits voll ausgelastetes Biotech-Gründerzentrum mit jungen Biotech-Firmen. Damit bietet der Standort für die pflanzliche Biotechnologie in Sachsen-Anhalt und bundesweit beste Bedingungen, wirbt die Gero AG, ehemals Siedlungswerk St. Gertrud, in ihrem Geschäftsbericht. Im Biotech-Gründerzentrum finden diese jungen, innovativen Biotechfirmen ein ideales Klima zum Wachsen. Eingeweiht und gesegnet wurde das neue Forschungsgewächshaus im letzten Jahr stilecht mit Weihwasser durch Ordinariatsrat Lieb. Wir tragen das Thema Biotechnologie offensiv in die Öffentlichkeit, sagt Antje Guth, die Geschäftsführerin des Biopark und der Gero-Tochter Futura und bezeichnet gar das Kommunikationszentrum auch als das eigentliche Herzstück des neuen Zentrums. Sogar ein Labor für Schüler wurde dort eingerichtet, in dem sie erste Experimente machen können. Unter der gleichen Adresse wie die frommen VentureKapitalisten gibt auch die vom Gentechnik-Netzwerk Innoplanta[6] gesteuerte Arbeitsgemeinschaft Innovative Landwirte, AGIL, ihre Presseerklärungen heraus, in denen sie wahlweise Landwirtschaftsminister Seehofer der Fortschrittsverhinderung und GentechnikKritiker der Verblendung zeiht und selbst die absehbare Halbierung der zum Gentechnik-Anbau angemeldeten Maisflächen noch als einen Erfolg zu verkaufen versucht. Eines verbindet die Gentechnikfreunde und das Bistum Magdeburg [7]: Sie sind in der krassen Minderheit (auf katholisch: Diaspora). Während AGIL behauptet deutschlandweit 70 Landwirte zu repräsentieren (zum Vergleich: 26.307 Bäuerinnen und Bauern beteiligen sich aktiv an gentechnikfreien Regionen), sind im gesamten Bistum nur 3,7% der Bevölkerung katholisch. Aus Mitgliedsbeiträgen läßt sich da nicht viel bewegen. Der forsche Umgang ihrer Anlagenverwalterin mit dem Thema scheint allerdings auch innerhalb der Kirchenleitung nicht unumstritten. Von anderen kirchlichen Institutionen kam bereits geharnischte Kritik. Ein Professor für systematische Theologie, der um ein Gutachten gebeten wurde, half auch nicht recht weiter. Dem Rheinischen Merkur sagte er: EinAusstieg der Diözese aus dem Projekt Gatersleben wäre aus Gründen der Konfliktvermeidung vernünftig. Sie wäre aber, verstanden als Signal einer pauschal negativen Bewertung speziell im Blick auf die besonderen Bedingungen am Standort Gatersleben, aus meiner Sicht ethisch voreilig. Stattdessen empfiehlt er im Wesentlichen, zu diskutieren. Genug Stoff dafür gibt es allemal. Dieser Tage werden in Gatersleben GentechnikErbsen mit Schweine-Genen[8] ausgesät, im November wurde dort erstmals gentechnisch veränderter Weizen[9] ausgebracht. Zehntausende von Ein- wendungen konnten daran bisher nichts ändern. Das für die Genehmigungen zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittel empfiehlt stattdessen, die Vermehrung der Erhaltungssorten an einen anderen Standort zu verlagern, weil Verunreinigungen nicht ausgeschlossen werden könnten. Am 21. Mai soll in Gatersleben eine Demonstration Rettet die Genbank Gatersleben[10] um fünf vor Zwölf am dortigen Bahnhof beginnen. Das ganze Schlamassel auf einen Blick gibt es auch als pdf-file: http://www.ipk-gatersleben.de/ Internet/Infrastruktur/Institut/Stando rt/Biotech-Campus.pdf Benedikt Härlin, Jahrgang 57, befasst sich schon länger mit Fragen der Gentechnik. Er arbeitet für die Zukunftsstiftung Landwirtschaft (http://www.zs-l.de). "Save our Seeds" ist eine europäische Initiative der Zukunftsstiftung Landwirtschaft gegen Gentechnik im Saatgut (http://www.saveourseeds.org). Links 1. http://www.merkur.de/20258.0.html 2.http://www.bioparkgatersleben.de/seiten /navigator/navigator/index.php 3. http://www.ipk-gatersleben.de/ 4. http://www.bioparkgatersleben.de/seiten /aktuell/ethik/index.php 5. Ordinariatsrat Lieb nimmt die eigentliche Einweihung mit Weihwasser vor 6. http://www.innoplanta.de/ 7. http://de.wikipedia.org/wiki /Bistum_Magdeburg 8. http://www.umweltinstitut.org/frames/all /m441.htm 9. http://www.umweltinstitut.org/frames/gen /freis2006_03.htm 10. http://www.keine-gentechnik.de/termine /events/de/10133.html Quelle: http://taz.de/blogs/saveourseeds/2007/04/27/ v e r g e l t s - g o t t - d e r- f r o m m e - b i o p a r k - i n gatersleben/ (geringfügig redaktionell überarbeitet) frühsommer 2007 » grünes blatt 13 Sicherheitsforschung an Gen-Gerste: Das Ergebnis steht schon fest Ende März wurde auf dem Gelände der Gießener Universität zum zweiten Mal genetisch veränderte Gerste ausgesät. Laut Versuchsleiter Prof. Karl-Heinz Kogel ist ein wesentliches Ziel des gentechnischen B> wenn es tatsächlich um mögliche Auswirkungen auf die Umwelt gegangen wäre. Dann nämlich wäre der Versuchsaufbau wissenschaftlich betrachtet zerstört. Stattdessen habe er ohne weitere Untersuchungen verbreitet, dass es sich um einen Bluff von Versuchsgegnern handele und sofort ausgesät. Vor diesem Hintergrund erregt die mehrfache Abwehr unabhängiger Medienvertreter ebenfalls Misstrauen. Beim Versuch, das Gen-Gerste-Feld zu fotografieren schritt am 1. April sofort die Polizei ein und verhaftete den Journalisten und d i e Ve r t r e t e r einer lokalen Initiative, die ihm das Feld zeigen wollten. Bereits im Jahr zuvor war Übergeschnappte Polizei: ein Journalist Verhaftung wegen Fotografierens des Gen-Ackers Freilandversuchs die Untersuchung der Auswirkungen der Manipulation auf Bodenorganismen. Die jetzige Aussaat wurde vorgenommen, obwohl Kogel ein anonymes Bekennerschreiben vorlag, aus dem die Verseuchung des Standorts hervorging. Vier Genveränderungen umfasst der in der BRD einmalige Versuch: eine erhöhte Widerstandskraft gegen Pilzbefall, Einsatzmöglichkeit als Futtergetreide, ein Resistenzgen gegen das BAYER-Pestizid Basta und ein Markergen für die gentechnischen Arbeiten. Als Vorhaben der Sicherheitsforschung wird dieser Freisetzungsversuch von der Bundesregierung gefördert. Gleichzeitig ist dieses wissenschaftliche Projekt Wegbereiter für die großflächige Freisetzung genmanipulierter Gerstepflanzen. Kogel erklärte dazu in einem Interview mit der Lokalzeitung Gießener Anzeiger kurz vor der Aussaat, dass die gute landwirtschaftliche Praxis eine dreijährige Versuchsdauer erfordere. Das eigentliche Ergebnis - dass es keine negativen Nebeneffekte für die Umwelt gibt - stehe bereits fest. Jochen Kirdorf, Gentech-Kritiker aus der Nähe von Gießen, sieht sich durch solche Aussagen in seinen Befürchtungen bestätigt: Kogel enthüllt den Gen-Gerste-Versuch nun selbst als Feigenblatt. Eine Forschung, bei der die Ergebnisse schon am Anfang des Tests feststehen, ist unseriös. In Wirklichkeit geht es um die Marktzulassung der GentechPflanzen. Laut Kirdorf dürfte Kogel der Hinweis, der Boden sei durch Unbekannte verseucht worden, nicht kalt gelassen haben, Gießen (ots) Gerstenfeld beschädigt Pressemitteilung Polizei Mittelhessen Gießen: In der Nacht zum Mittwoch, dem 13.06.07, gg. 02:50 Uhr, wurde das für die Biosicherheitsforschung angelegte Feld mit gentechnisch veränderter Gerste der UNI Gießen im Alten Steinbacher Weg von unbekannten Tätern beschädigt. Sie überstiegen die äußere Umzäunung, durchschnitten den inneren Zaun und zogen Pflanzen heraus. Bei den Tätern soll es sich um drei unbekannte männliche Personen gehandelt haben, die von einem Zeugen gesehen wurden. Der Umfang des Sachschadens steht noch nicht fest. Die Ermittlungen dauern an. Hinweise erbittet die Kriminalpolizei in Gießen unter der Tel.-Nr. 0641-7006-2555. ausführlicher Artikel dazu: http://de.indymedia.org/2007/06 /184814.shtml beim Filmen einer Feldbefreiungsaktion des Feldes verwiesen worden. Selbst der Hessische Rundfunk wurde nach der Berichterstattung über die Kritik an dem Versuch von Politikern dafür angegriffen. Flutlicht, Security, Hund, Polizeistreifen, Überwachung, Käfig das Gerstenfeld (rechts) war gut bewacht " frühsommer 2007 » grünes blatt Kampagne gegen Schweizer "Fleisch"-Propaganda Quelle: www.schweizer-FLEIS.CH Siebenhundertzwanzig Hühner, dreihundertneunzig Fische, dreiunddreissig Schweine, fünfundzwanzig Kaninchen, acht Rinder, sechs Schafe, vier Rehe, zwei Ziegen, und ein halbes Pferd so viele Tiere isst ein Schweizer durchschnittlich in seinem Leben. Doch das Image von »Fleisch« ist angekratzt. Zwar über wiegend aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen (aktuell etwa die CO2Diskussion), doch auch ethische Aspekte, Tierrechte erlangen immer mehr Bedeutung. Die Tierausbeutungspropaganda läuft daher auf Hochtouren: »Schweizer Fleisch. Alles andere ist Beilage« (»Viande Suisse. Tout le reste n'est que garniture.«), so der absurde Slogan. Dem setzen Tierrechtler nun Fakten entgegen. Auf der Website www.schweizerFLEIS.CH werden statt der unkenntlichen Leichenteile die Opfer in den Vordergrund gestellt, mit entsprechend korrigierten Slogans. Der ursprüngliche, mittlerweile zwei Jahre alte, Werbeslogan ist inzwischen sehr bekannt, bereits nach einem dreiviertel Jahr erkannte ihn laut "Werbewoche" mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung. Die Tierrechtsinitiative Maqi drehte den Spiess um: "Veganismus. Alles andere ist Mord." So sieht sie aus, die aktuelle Propaganda, die jeweils in der Behauptung »Schweizer Fleisch. Alles andere ist Beilage.« gipfelt: vermeintlich appetitlich "angerichtete" Leichenteile, beschriftet mit "Für Vegetarier nicht geeignet", "Biologisch abbaubar", "Eisenpräparat", "Fast Food", "Ich war einmal Grünzeug", "Natürlicher Tofu-Ersatz", "Garantiert ohne pflanzliche Fette", "Offizieller ProteinLieferant der Schweiz". Ende März 2007 schrieb der Landwirtschaftliche Informationsdienst: "Herr und Frau Schweizer haben mehr Vertrauen in Fleisch als noch fünf Jahre zuvor. Dies ergab eine repräsentative Umfrage der Branchenorganisation Proviande. Auch der Produktdeklaration und der Tierhaltung vertrauen die Konsumenten mehr besonders bei Schweizer Fleisch. Nachdem in den Vorjahren der Fleischkonsum rückgängig war, deutet sich eine Trendumkehr an. Jedoch wird beim Einkauf vermehrt auf den Preis geschaut. Fleisch ist aus Sicht der Konsumenten eine gute Energiequelle. Als Hauptgrund für den Fleischkonsum geben jedoch die meisten an, dass sie das Fleisch geniessen." Wie diese »repräsentative Umfrage« ausgesehen haben mag, lässt schon die Formulierung ahnen. Wie wurde im Namen des Grossen Bruders verkündet? Die Schokoladenrationen seien erhöht worden ... Betrachten wir einige der Propagandaslogans näher. Natürlich? Natürlicher Tofuersatz: Damit soll suggeriert werden, dass Leichenfraß natürlich und somit etwas Gutes sei, im Gegensatz zu unnatürlichem bzw. künstlichem Tofu. Aber weshalb soll es »natürlicher« sein, Soja an in »natürliche« Mastanlagen eingesperrte, qualgezüchtete Tiere zu verfüttern, diesen die Kehle aufzuschlitzen, ihre Körper in »natürlichen« Kühlkammern, damit die Verwesung aufgehalten wird, aufzuhängen, bis die Leichenstarre nachläßt, ihre Körperteile dann mit »natürlicher« Elektrizität zu erhitzen warum also soll das »natürlicher« sein, als Sojabohnen gleich zu kochen, zu pürieren und zu Tofu einzudicken? Nur weil schon Cromagnons vor Äonen Tiere jagten und umbrachten, während »unnatürlicher« Ackerbau erst vor fünftausend Jahren eingeführt wurde, Tofu erst vor zweitausend erfunden? Davon abgesehen heißt »natürlich« nicht unbedingt gut, schließlich müssten die »natürlichen« Jäger nackt, ohne »künstliche« Kleidung oder gar Waffen, hinter der Beute herrennen, um die Leichenteile dann roh zu verzehren, statt sie »künstlich« zu braten. Wenigstens bekämen sie in der Schweiz keine Probleme mit giftigen, weil rohen Kartoffeln, da diese erst durch »künstliche« Schiffe nach Europa kamen. Probleme bekämen sie auf ihrer »natürlichen« Nahrungssuche lediglich mit den Bäumen, gegen die viele von ihnen rennen würden, so ganz ohne »künstliche« Sehhilfe, auf die manch einer angewiesen ist. Tofu-Ersatz Tofu, ein jahrtausendealtes Grundnahrungsmittel, ist selbstverständlich alles andere als ein »Fleischersatz«, wie das Bild vom "natürlichen Tofuersatz" einen glauben machen will. Die größte Klimalüge der Lufthansa fb Im SPIEGEL Nr. 22/2007 tituliert die Lufthansa eine redaktionell aufgemachte Anzeige folgendermaßen: "Wir sind bereit für das größte Klimaschutzprojekt." Wer jetzt glaubt, die Lufthansa habe ihre Verantwortung als einer der bedeutenden Klimastörer erkannt und würde nun die Einstellung ihrer Flüge bekanntgeben, liegt falsch. Hinter schönen Zahlenspielen verbirgt sich eine weitere Täuschungsstrategie der großen KlimaMacher. Es gehe um die Einsparung von "rund 142.000 Tonnen Kerosin", die die Lufthansa gerne vermeiden würde. Dafür solle die Flugsicherung in Europa zentralisiert und so Kosten und Umwege gespart werden. Hinter diesem Vorschlag, den der Luftfahrtkonzern zusammen mit der Initiative "Luftverkehr für Deutschland" bewirbt, stecken noch ganz andere Wünsche: "Engpässe an Drehkreuzen" abbauen und Flughafeninfrastrukturen nachfragegerecht anpassen - sprich: ausbauen. Und: "Wir brauchen beschleunigte Planungsund Genehmigungsverfahren (...)". Das kennen wir doch: wurden nicht gerade durch diese Beschleunigungsverfahren der 90er Jahre umweltpolitische Öko- und Beteiligungsstandards massiv beseitigt? Also, liebe Lufthansa, dieser Täuschungsversuch ist einfach zu plump. Vielmehr wäre umgekehrt »Fleisch« eher ein ethisch (und nebenbei bemerkt auch kulinarisch und ernährungsphysiologisch) äußerst minderwertiger Tofuersatz zumindest, was manche Arten der Tofuzubereitung angeht, für andere Tofugerichte (siehe tierrechtskochbuch.de) etwa Zupfkuchen, Frühlingssojabohnenquark oder Tofueiscreme wäre es völlig ungeeignet. Grünzeug Ein wahrer Kern steckt, wenn auch wohl unfreiwillig, im Slogan "Ich war einmal Grünzeug": Die Hälfte der Weltgetreideproduktion, 80% der Weltsojaproduktion wird verschwendet, um, neben ein paar Leichenteilen usw. für den Konsum, überwiegend Gülle etc. zu produzieren. Mit diesem »Grünzeug« könnte ein mehrfaches der Weltbevölkerung ernährt werden ... Der Propaganda werden folgende korrigierte Slogans - in Verbindung mit den Gesichtern der Opfer - entgegengesetzt: * Für ethisch Minderbemittelte geeignet * Biologisch tot * Leichenpräparat * Not Food * Ich war einmal lebendig * Minderwertiger Tofu-Ersatz * Garantiert ohne Mitgefühl * Leid-Lieferant # frühsommer 2007 » grünes blatt » Internationales (Russland) A call to radical ecological protest camp inAngarsk,IrkutskregionofSiberia regions. AM> In summer of 2006, during the G8summit, the Ecological protest camp is organized by Baikal Ecological Wave and Russian president Vladimir Putin promised that commercial secret. Russia will join an international program to spread One of the current plans is to found an nuclear energy. Russias role in this project is to be International a storage of nuclear waste. Uranium (MTsOU) to premises of AEHK. We are against nuclear energy as a whole, Main goal of the center is to answer to the and we demand giving up exploitation of all of demand of Uranium enrichment of companies nuclear energy, a transfer towards more Angarsk (AEHK) was founded 1954, it is located abroad. Actually this means that a new storage energy conservation and to the develop- on the South-Eastern border of the city of Angarsk, of nuclear waste is on the premises of the ment of alternative sources of energy. We 30 kilometers from Irkutsk and 90 kilometers company, but its contents are called valuable are against importing nuclear waste and from lake Baikal. It is a company involved in raw-materials in newspeak of the nuclear against the creation of an International nuclear fuel cycle, processing a concentrate industry. Center for Enrichment of Uranium, we including hexafluoride Since December 2006, three public protest demand public ecological control over (UF6), which in turn is enriched to Uranium-235 meetings have taken place in Irkutsk. Pickets activities of the company. for the Nuclear Industry. The Complex is under have been organized during several months in administration the center of the city. In Angarsk, during a The goal of the camp will also be to involve meeting between AEHK and IAEA, local ac- people from other regions surrounding lake tivists, anarchists Baikal to defend the environment, and to AEHK is far away showed up with a empower of the ecological movement of the from uranium mines, banner An- Siberian and the anti-nuclear movement in nuclear garsk is not the whole world. The Electro-Chemical Uranium to of Industrial Uranium Rosatom, Complex Russian Federal Agency on Atom Energy. plants Center radical for ecologists Enrichment and and a other parts of the Autonomous Action of Irkutsk. of nuclear dump, ma- Our protest camp will start 15th of July and thus both raw ma- de speeches it will last until victory. erials and final pro- in front nuclear fuel cycle, of ducts of the com- journalists You are welcome to join the camp! We may pany will be trans- and voiced not cover traveling costs, but food will be ferred by the Trans- their protest free in the camp for those who may not Siberian against The railway. transport of this afford it. Bring cutlery, a sleeping bag and a tent if you have one. project. the radioactive materials means additional risks for the people and environment. Accidents involving The project is initiated by the President of the Contact us if you need any more informa- trains with radioactive substances may result in Russian Federation, the government of the tion: serious pollution of the region. Products of AEHK Russian are sent through all of the biggest Siberian cities to Ministry of Nuclear Energy Rosatom, the ad- distant factories which produce nuclear fuel for ministration of the Irkutsk region,the board of Ecological Wave of Baikal nuclear power plants in the city of Elektrostal in the AEHK, the administration of the city of P.O. Box 21 Moscow Angarsk, the mainstream media of Angarsk 664033 Irkutsk (first of all the local pro-industry paper phone: +7 3952 52 58 69 Podrobnosti) and a number of right-wing fax: +7 3952 52 58 70 liberal parties. e-mail: [email protected] Region, and Ust-Kamenogorsk in Sverdlovsk region, as well as abroad. From 1996-2002 AEHK brought in nuclear waste, Federation represented by the claimed to be valuable raw materials, from the opposed Autonomous Action of Irkutsk, the local paper amount of the waste is not announced as it is a Vremya (Time) and ecologists from other The the [email protected], stored on the premises of the company, and the Baikal by Autonomous Action of Irkutsk: Movement, Diejenigen, die den Sozialkahlschlag vorangetrieben haben, finden ein Mittel gut, dass sich gegen die Folgen ihrer eigenen Politik richtet? Nicht erst die Globalisierung verursacht den Treibhauseffekt, das Waldsterben, Kriege, Ausbeutung und das Leid und den Tod mangels Geld vorenthaltener Bildung und Medizin. Und auch mit dem Kapitalismus kann nicht jedes dieser "Phänomene" erklärt werden. Unstrittig ist, dass der Kapitalismus in seiner akuellen globalisierten" Ausprägung Umweltzerstörung und Ausbeutung massiv beschleunigt. Aber auch eine "gebändigte Globalisierung" löst deren Ursachen nicht auf. Die Forderung nach neuen internationalen Steuern richtet sich an eben das Herrschaftssystem, das das staatlich legitimierte Töten und Leid erst formal möglich macht. Die Verhältnisse zu stärken, die solche Zustände fördern, scheint abwegig. is Wave, The waste is halted, but already imported waste is Internationale Besteuerung fb Wie von einem AttacSpitzenfunktionär wie Peter Wahl kaum anders zu erwarten, vertritt dieses Heft die Auffassung, dass eine Globalisier ungssteuer ein geeignetes Mittel im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Ausbeutung sei. Müsste es nicht misstrauisch machen, dass die von Attac propagierte "Tobin-Tax" von einer Vielzahl hoher Politiker bis in Regierungskreise befürwortet wird? Also genau von denen, die ganz wesentlich dafür verantwortlich sind, dass die Gesellschaft in den letzten Jahren immer härter geworden ist. Project Baikal Urenco-corporation. Currently the import of new ecological Besteuerung. Umsteuern Globalisierungsgewinne fairteilen! VSA Verlag, Hamburg 2006. 90 Seiten. 9783-89965-2 Projekte der Hoffnung jhc Das erste Aufschlagen macht stutzig: Ein Buch über alternative Nobelpreisträger gefördert durch die "BMW Group". Wa r u m e i n solches Unternehmen zum Sponsoring herangezogen wird, obwohl dies wohl die Ideale der portraitierten Menschen mit Füßen treten wird, ist bis zum Ende des Buches nicht http://www.avtonom-irk.mahost.org klar. Davon abgesehen kommen in "Projekte der Hoffnung - Der Alternative Nobelpreis. Ausblicke auf ein andere Globalisierung" zwölf Preistäger sowie der Stifter des "Right Livelihood Awards" Jakob von Uexküll zu Wort. Was diese Menschen zu sagen haben geht uns alle an. Die Vielfältigkeit der Themen lässt das Buch niemals langweilig werden und reicht von alternativen Auffassungen von Wissenschaft, Ökonomie, Ökologie, Organisations- und Widerstandsformen bis hin zu progressiver Spiritualität. Viele dieser Bereiche werden an den jeweiligen Projekten der Preisträger glaubhaft dargestellt. Die allermeisten dieser Anstrengungen lassen mensch wirklich "hoffen" und inspirieren zu eigenem Handeln. "Weltzukunftsrat" in linken Kreisen des öfteren vorgeworfen wird. Das aber auch nur solange, wie der Leser das Buch als Inspiration und nicht als "Anleitung" für eine besser Welt nimmt. Schließlich gibts immer Alternativen! Emanzipation ist bunt - und die Menschen in diesem Buch ein Teil des Farbenspektrums. Rezensionen Silke Ötsch, Peter Wahl: Internationale Alles in allem also ein gelungenes Buch das gerade nicht von einem solchen Elitismus durchzogen ist, der besonders Jakob von Uexküll und seiner Idee des Geseko von Lüpke und Peter Erlenwein: Projekte der Hoffnung - Der Alternative Nobelpreis. Ausblicke auf ein andere Globalisierung. Oekom Verlag, München 2006. 221 Seiten, 19,80 , ISBN 386581-006-3 16 Internationales (England) » Creating Common Ground A squatted community garden and a strategy for anti-capitalists. By Gerrard Winstanley of Reading. Having had their funding cut by In May this year, a few anarchists and other anticapitalists based in Reading, UK, opened the squatted Common Ground Community Garden to the public for the first time, recieving support from all sides of their community, breaking an injunction in the process and now facing eviction. This is the story so far according to one person involved. Some background, some inspiration and an idea Towards the end of 2006 I was heavily involved with Reading Grassroots Action (RGA), an anti- Reading Borough Council the Womens Centre team moved out and this building joined its run-down & long-term derelict neighbours - all owned by the Council. Over the next month or so, the plan to open a social centre was dropped, as we realised that we just didnt have the organising capacity to run a space effectively. Living and working in Katesgrove however, we quickly discovered the total lack of any green or community space. Looking over our wall at the derelict gardens next door, with the stories of New York's community gardens and Zapatista land occupations in 1. Recognise commonality between ourselves and others and facilitate the recognition of commonality between others. 2. Articulate and effectively communicate our analysis of society 3. Build collective confidence in ourselves and others. 4. Maintain our own organisations longterm. It seemed to me that creating this community garden would be a (relatively) short/medium term activity that could fulfill these objectives to some extent. For mind, I had an idea. our own group morale (and to fulfill do few of us were beginning to reach a consensus on A community garden as a strategy for anti capitalists? what we considered to be some of the strengths and This idea, to transform this derelict junkyard lasted and was used by our community, it capitalist and anti-authoritarian collective I had helped found two years earlier. Having taken part in various 'activist' mobilisations and activities, a faults of 'the movement', and were agreeing a rough idea of a direction forwards. Loosely speaking, this meant refocussing our activity towards issues in our local area, without abandoning international solidarity activity or losing the vibrant creativity and DIY direct-action mentality of Over these few months, myself and social centre in our another comrade developed what we town, inspired by the consider to be a clear and concise various radical social strategy, mainly for ourselves but centres springing up also applicable to others. Working around the UK. Being backwards in our minds from the slow to get this off the kind of world we would like to we see, through what we considered ended up squatting a as home to be the most likely way of this a coming about (a mass 'move- in- ment of movements' forming stead. around So by October 2006, we were living in had been feeling like many UK anti-capitalists part of any cohesive long term plan. to open a squatted building For quite a while, I and some close comrades and certainly without these things being were hatching a plan temporary possibly the first stage in a long-term strategy. effects or effectiveness of these things, Also around this time, we small in isolation in my mind. Instead I viewed it as out of habit, without considering the the late 90's and early 2000's. however, into a squatted community garden, did not sit - including ourselves - were doing things the anti-capitalist movements of ground objectives 3 and 4) I thought we needed to capitalism), former Womens In- tified formation Centre in Ein längst überfälliges Buch! Im herrschenden Diskurs gilt Demokratie, egal in welchem Milieu als etwas absolut Gutes und wenn auch nicht Perfektes als doch das "Beste was geht". Diese diskursive Herrschaft wird mit diesem Buch höchst erfolgreich dekonstruiert. Durch die durchgängige Einbindung von Materialien der Bundeszentrale für politische Bildung spricht der Staat oft für sich selbst. Das oft reicht um erschreckend offensichtliche Wahrheiten ans Licht zu bringen. Im Zuge der Kritik müssen auch "Rechtsstaat" und die her rschende Wirtschaftsordnung dran glauben. four jectives: the Katesgrove area jhc commonality, namely a common enemy; the Demokratie. Die Herrschaft des Volkes.Eine Abrechnung some we main idenob- something where we feel couldnt fail to achieve this. If the garden would be a great autonomous community project, self-organised and created through direct-action, and would hopefully be a positive way to introduce ourselves and our politics to our community. On the other hand, if the authorities tried to stop us or destroy the garden at any point, it would be easy to articulate ourselves and portray our politics as 'good' and the authorities as 'bad'. Eitherway, I felt we were onto a winner. At the same time, I anticipated that it would go some way to fulfilling objective 1. Firstly, creating a space like this allows normally atomised people to get together socially and chat, in itself a good thing. However, because of the way the space has been created, it also means much of that conversation focusses on the politics involved. Reading is already a highly developed town, with an economy centred on the retail/consumer and high-technology sectors. In addition to this, development is rampant with new shopping centres, posh offices and luxury hotels and apartments seemingly appearing every day. This is also causing gentrification, as prices increase and long-term working-class residents are andersetzung mit der Thematik zeugt. Sollte deshalb eigentlich zur Pflichtlektüre im Studium gehören. Denn eine so konsequente Dekonstruktion des herrschendes Demokratie-Ideals ist mir bis jetzt noch nicht unter die Finger gekommen. Einziges Manko: Die relative Freiheit die in einem demokratischen System gegeben ist und eine solch kritische Publikation möglich macht, wird nicht mit keinem Wort bedacht. Das ist im Gesamtkontext aber eigentlich nicht so gravierend, es würde dem Buch seine Radikalität nehmen und sollte nebenbei jedem aufmerksamen Leser klar sein. Die Enteigneten Eine ambivalente Utopie fb Auf dem Planeten Urras gibt es eine Revolte von AnarchistInnen, die vom herrschenden kapitalistischen System niedergeschlagen wird. Um die Unruhestifter loszuwerden, wird ihnen angeboten, den Nachbarplaneten Anarres zu besiedeln. Dort entsteht nun über Jahrhunderte eine "revolutionäre" Gesellschaft parallel zum Kapi-talismus auf Urras. Aber so herrschaftsfrei, wie zunächst gemeint wird, ist die Gesellschaft auf Anarres dann doch nicht. Mit der Zeit haben sich Notmaßnahmen aus Krisenzeiten, die es häufiger gibt, da Anarres ein karger Wüstenplanet ist, etabliert und immer mehr festgefahrene Strukturen sind entstanden. Innerhalb dieser Gesellschaft bilden einige Freunde ein "Initiavsyndikat" und werden immer mehr zu RevolutionärInnen in einer revolutionären Welt. Ähnlich wie in der präanarchistischen Gesellschaft werden sie ausgestoßen, gemieden, bekämpft - wenn auch nicht immer so offensichtlich, wie früher, so doch unterschwellig. Die Gesellschaft müsse sich ständig weiterentwickeln, im Fluss bleiben, hatten die anarchistischen SiedlerInnen erkannt und zentralistische und Herrschaftsstrukturen weitgehend abgeschafft. Allerdings entwickelte sich aus den Werken einer Vordenkerin, Odo, eine Art Moral oder Religion. Oder Gesetzbuch. Denn mit Bezug auf ihre Schriften wurden Mitglieder der Gesellschaft kritisiert und getadelt, wenn sie sich nicht normgerecht verhielten. Die Freiheit von Fremdbestimmung, die Möglichkeit sich immer frei entscheiden zu können, war vielfach nur noch Makulatur. Das erkennt Shevek, ein anarchistischer Physiker, immer mehr, als er Anarres verlässt und eine Zeit lang auf Urras arbeitet. Allerdings stellt er nach anfänglicher Blendung von der Schönheit, Vielfalt und Reichtum der kapitalistischen Nationen auf Urras fest, dass sie angesichts der ständigen Machtkämpfe, notwendiger Unehrlichkeit, Unterdrückung und Ausbeutung abschreckend und beängstigend sind. Rezensionen Von vielen unterschiedlichen Perspektiven aus wird die Demokratie als "Volksherrschaft" erfolgreich attackiert. Bemerkenswert ist auch die relativ einfache Verständlichkeit des Buches. Auf "akadmisches Geschwafel" wird größtenteils verzichtet und die Probleme auf den Punkt gebracht. Gleichzeitig werden viele kritische sowie demokratie-hörige politikwisschenaftliche Quellen mit eingebunden was von einer intensiven Ausein- would successful and this project seemed like it Demokratie? Nein Danke! Jörg Bergstedt: Demokratie. Die Herrschaft des Volkes. Eine Abrechnung. Seitenhieb Verlag. Gießen 2007. 208 Seiten. 14 Euro. ISBN 978-3-86747-004-9. Zu bestellen beim SeitenHieb Verlag. % frühsommer 2007 » grünes blatt » Internationales (England) being pushed further and further out of the town. With shops, offices and luxury flats on one side, and victorian working-class housing and council estates on the other, our squat seemed to me to symbolise the 'border' between the 'developed, gentrified and consumerist Reading' and the Reading where ordinary people lived their lives. As it was pretty obvious that the Council planned to sell our space to developers for yet more posh apartments, I felt this would be a perfect space and project to open up communication between ourselves and our neighbours about these issues. Struggling inside and outside: This is how we do it! With my proposal accepted by RGA, for the next three months we worked on our occupied land, clearing rubbish, needles and weeds, landscaping our new garden, obtaining materials, painting, planting and constructing decking, benches and a childrens play area. As well as members of RGA, a few other people became very involved including my Mother and Grandmother, both anti-capitalists and keen gardeners. Part of my proposal concerned the 'professionalism' of this project, by this I mean creating something that would fit fairly conventional views of being 'nice looking' and high quality, and that would appeal to people used to profesional services. Many activists argue that this idea of professionalism is something that has no place in movements based on DIY principles. However, I argue that doing things ourselves doesnt mean doing them badly, and self-organisation, directaction and autonomy are no excuses for not doing our best. And when part of the objective is to convince people that our methods 'work' it is important to not make everything look a mess or poor quality. With this in mind, a few people who were interested in 'designing' the garden got together once the weeds and junk were cleared, measured the garden and drew a proper design plan, proposing this to the rest of the group for agreement. Early on we also made the decision (controversial for a bunch of anti-authoritarians) to delegate somebody to be a recallable foreman for the project, to keep things moving to shedule and to a decent standard. However, this never happened, perhaps because of our squemishness about heirarchies, which in hindsight I feel was a mistake and a missed opportunity to experiment with different organisational forms. Two major issues became apparant fairly quickly and to my mind were never satisfactorily sorted out. It is also important to note that whether or not these issues were problems in reality or wether it was simply the fact that some people felt they were a problem that caused disagreements, is still subjective. In essence the issues were about the 'quantity' of work each person was doing (and wether it was 'enough') and also about the 'quality' of this work. Involved in this were complex issues about informal heirarchies, collectivity and individuality, 'ownership of' and 'responsibility for' collective decisions and what commitment means. These issues are too complex to go into here, but suffice to say that at the time some of us didnt feel like the work was being shared fairly or that others were pulling their weight. Also, frequently we felt that some jobs were rushed or done badly. It didnt help that there were issues about the treatment of the squat we lived in, and even little jobs like tidying up were often left for others to do. As Ive said, whether these criticisms were fair or not is subjective and still being debated, and Im sure others involved would level criticisms at me, but for whatever reason none of us found a way to really deal with them properly. In the end between two and five people (depending on how you determine who is a 'member'), including myself, left RGA. Despite this, we all continued to work together, in my view slightly better than we had done for a while. One way of solving the 'quantity of work' issue was to hold full 'work weekends' where lots of us came along, and we collectively provided food and drink for the evening. Despite many of us being strongly concerned about ecology, this was not really the central motive for creating the garden. This is largely due to the expectation that the garden would probably be destoyed by the authorities in the not too distant future, despite our intention to resist this. However, we definitely had in mind the lack of green space in our town and the diconnection we have with our natural environment. Also, for both financial and ecological reasons, much of the garden was created using stuff others were throwing away. We recieved things through the 'Freecycle' network as well as by finding things lying around the streets or in skips. We even managed to get all our fencing for free from a household who had just had theirs replaced. In itself though, this would never have been enough, or at least not in our timescale, and it is frustrating not being able to get on with the work until you get lucky and find the thing you need. So we also relied upon huge amounts of donations from family, friends and neighbours - particularly my Mum and Gran, our neighbours at the once squatted Rising Sun Arts Centre and another neighbour who saw one of our posters. Unnavoidable costs (£150 roughly) were funded out of the weekly subs (voluntarily £3.00) p a i d by RGA members. Ignoring the authorities, engaging with the media, opening the garden and meeting our neighbours. While most of the garden was finished fairly early and looking beautiful, we just managed to get the last areas finished, in a massive rush and with a healthy dose of good luck and good will from the Rising Sun, to a pretty decent standard the day before opening day. At the last minute (like usual!) we hung a banner on the fence, put up posters and distributed about 600 flyers door-to-door advertising our opening day on Saturday 19th May. Two days before this however, we were informed that the Council were taking out an injunction "preventing the opening day from taking place" and that they would be seeking a possesion order for the land and buildings. Our response was immediate - we distributed another 500 letters telling our neighbours about this and making it clear we would go ahead regardless, giving the same Rezensionen Zuletzt unterstützt er dort einen Aufstand einer neuen anarchistischen Bewegung, die abermals blutig niedergeschlagen wird. An diesem Punkt endet der Roman, er gibt keine Aussage darüber, welches Verhältnis die beiden Gesellschaften fortan prägen wird. Dass auf Anarres keine wirklich "anarchistische" Gesellschaft lebt, wird schnell deutlich. Bereits die Kindheit verläuft meist fremdbestimmt, denn eine Erziehung zum Anarchismus kann kaum funktionieren. Sie ist eher mit dem Auswendiglernen von Wissen vergleichbar, die jungen Menschen werden so zugerichtet, dass sie sich in der "anarchistischen" Gesellschaft angepasst verhalten. Das bedeutet aber nicht, dass sie selbstbestimmt und frei wären. Als Shevek auf Urras erlebt, wie dort Kinder gemaßregelt werden, stellt er fest, dass nur die Wort anders sind, die unterschwelligen Botschaften und Mechanismen aber sehr ähnlich wie auf Anarres sind. Ein anderes aus herrschaftskritischer Sicht problematisches Element der Gesellschaft der AnarchistInnen ist die Zwangsarbeit, an der alle Menschen jeden zehnten Tag teilnehmen müssen. Sie können begrenzt auswählen, in welchem Bereich sie arbeiten wollen. Und sie können auch ablehnen zu arbeiten. Aber dann werden sie über kurz oder lang aus der Gesellschaft verstoßen und müssen ins nächste Dorf ziehen, wo das Spiel von vorne losgeht. Mit den Hungernöten, die den Planeten immer wieder heimsuchen, verschärfen sich diese Zustände und der Zwang und Druck, jegliche "notwendige" Arbeiten zu machen steigt. Immer wieder machen sich die Figuren des Romans vor, sie könnten Nein sagen, wenn sie das unbedingt wollen, stellen aber später fest, dass sie das doch nicht so einfach konnten. "Diskursive Herrschaft" ist es, was hier wirkt: kein Gesetz ist es, was den Zwang ausübt, sondern die Wirkung von Diskursen, Normen und Moralvorstellungen. Vielleicht ein guter Hinweis darauf, dass diese Herrschaftsform keinesfalls unterschätzt werden sollte. Schade ist, dass Le Guin die herrschaftsfreie Gesellschaft als kärglich, am Rande des Überlebenskampfes, kaum fähig zu komplexen Organisationsformen darstellt. Dies ist natürlich zum Teil den schlechten natürlichen Bedingungen auf Anarres geschuldet. Aber es entsteht ein Bild von erzwungener Primitivität, die der Anarchismus mit sich bringe. Abgesehen von solchen Schwächen ist diese Utopie sehr lesenswert, nicht zuletzt zur kritischen Analyse solcher Gesellschaftsmodelle. Ursula K. Le Guin: Die Enteigneten. Eine ambivalente Utopie. Edition Phantasia, Bellheim 2006. 350 Seiten. ISBN 978-3-937897-20-2 Michel Foucault: Analytik der Macht B> Dieses Buch ist eine Sammlung von Interviews, Vorlesungsskripten, Artikeln und Diskussionen zur Analytik der Macht von Michel Foucault. Es zeigt dabei auch die Veränderung von Schwerpunktsetzungen in Foucaults Forschungen. Interessant sind immer wieder die Herleitungen und Belegungen von Begriffen wie Macht und Herrschaft durch den Autor, aber auch die Entwicklung von Erklärungsansätzen für komplexe gesellschaftliche Mechanismen. In der "Analytik der Macht" wechseln sich spannende und anregende Texte mit hochkompliziert formulierten, schwer verständlichen Beiträgen ab. Insgesamt macht das Buch Lust auf Foucaults umfangreichere Werke, auch trotz der zum Teil quälerischen Passagen, die gewiss auch dort vorkommen werden. Michel Foucault: Analytik der Macht. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005. 350 Seiten. ISBN 3-518-29359- 18 Internationales (England) » Autonomie und Herrscherkult fb In diesem sondern n e n o i s en kritische damit verbundenen Herrschaf tssymboliken erzählen. Als statt dessen die "har monische Einheit" von "Ying und kim mit Herrscherkult in der Geschichte, historische Grundlage für eine weitergehende kritische Yang" beschworen wird. Deutlich wird dabei, dass dieses zahlreichen Buch Auseinandersetzung Chakra Energie geht beschreibt es diesen nicht für um die eine Stadt Halle im Auseinandersetzung mit historischen Machtver hältnissen Prinzip sehr dualisitisch aufgebaut ist - der Autor Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Als kritische ist es daher geeignet, liefert aber keine eigenen kritischen spricht offen vom Weiblichen als dem passiven Element Reflekttion der Landesgeschichte hätte dieses Thema einigen Ansätze. z e R spannenden Stoff gegeben, aber leider scheinen sich auch usw. Das Buch "Yoga für dich und überall" hingegen ver zichtet darauf, esoterisch gefärbtes Hinter- GeschichtsforscherInnen nicht sehr häufig an einen solchen Jan Brademann: Autonomie und Herrscherkult. Adventus Blick auf historische Regionalhistorie heranzuwagen. und Huldigung in Halle (Saale) in Spätmittelalter und grundwissen zu vermitteln. Es beschränkt sich darauf, zur Früher Neuzeit. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006. 180 be- Seiten. ISBN 978-3-89812-270-2 ansprechend mit Bild und kur zem Text erklärt werden. Jan immer jung, schlank und schön wirken, also sehr Stattdessen hat dieser Landesgeschichte" schreibenden Brademann im Charakter Band der Reihe M itteldeutschen und ist, wie der "Studien Verlag Autor in seinem Vorwort schreibt, "der hallischen Stadtgeschichte verpflichtet, deren Erforschung, wie die Pflege des Ansehens dieser großartigen Stadt, lange Zeit vernachlässigt wurde". Brademann erklärt die symbolische und politische Bedeutung von ritualisiertem Verhalten gegenüber der Obrigkeit und zwischen VertreterInnen herrschender Schichten. Betrachtet werden Fragen wie: "In welcher Reihenfolge werden Bücher zur Entspannung? pn Tai Chi für Einführ ungswerk meditation, Anfänger in die die körperliche zu Personen die Anpassungsdr uck schaffen. Ansonsten über zeugt versteht chinesische wie geistige 'konventionellen ' Negativ fällt auf, dass die dargestellten Schönheits- und Geschlechter normen repräsentieren, sich als BewegungsEntspannug bereiten soll. Positiv fällt auf, dass die Methode im Gegensatz viele kleine Übungen für den Alltag dar zustellen, die Sportarten sehr auf der p r a g m a t is c h e Ansatz ohne z u s ä t z lic h e n 'Hokuspokus '. in Zürich, 141 S., 12, 90 EUR prices and Council neglect versus our selforganisation and direct-action. So, what now? Do we win? At the moment, the future for the garden doesn't look particularly great. Despite the judges assertion that we have all kinds of moral arguments on our side and had "done very well", she recently granted the Council an extended injunction making it illegal to open the garden until December 2007, by which time I guess they hope to have developed the site into something none of us want or could afford. The Council has also won a possesion order, meaning we will face eviction very soon - a rumoured date is 20th June. But really, that's not the point! Positivity is high, and things arent over yet! The garden is still being opened everyday and we plan to resist the eviction, with community support I hope. Although we stand little chance of winning in the longterm, to beat the first evicton attempt would strongly increase our collective confidence and maybe that of our community. If this happens, we are also looking at the possibility to hold a neighbourhood assembly to decide the future of the land, and then fight for that future. While mainly symbolic, this would be a good introduction for both us and our neighbours to this kind of radical grassroots democratic politics, and might hopefully happen again in more substantive forms in the not too distant future. The conversations this project has allowed us to have with many of our neighbours has strongly encouraged me, and the garden has definitely been a space where people can at least begin to recognize commonality, and a common enemy. Certainly, a few people take the view that whilst we have done a great thing by improving land left as a junkyard and providing a green space for our der warmfarbigen Abbildungen von Aufmachung und jungen, gängigen den mit Frauen erinnert das Buch stark an eine Werbebroschüre. Neben verschiedensten Yogaübungen und Informationen zu tradiotieneller indischer Philosopie hat die Autorin auch mehr oder weniger praktische Ratschläge wie z.B. "Tragen sie orangefarbene Kleidungsstücke, dekorieren sie ihre Wohnung oder ihren Arbeitsplatz mit Accesoires in Orange und essen Sie frische Apfelsinen oder andere Nahrungsmittel in dieser Farbe" parat. Dies soll zur Harmonisier ung des Svadhistana-Chakras (auch Sexualchakra genannt) beitragen. Unverständlich fand ich auch folgendes Zitat: "Wer nach außen schaut, träumt, wer nach innen schaut, erwacht. Wer auf irrationale Logiken und Positive-Energie-Gerede Thomas Methfesel: Tai Chi für Anfänger, Oesch Verlag abfährt, wird dieses Buch vielleicht anders bewerten, aber ich persönlich kann diesem Buch nichts abgewinnen. Wer sich nur für die Übungen interessiert, kann auch auf eines Rücken- und Gelenkschonung anglegt ist. Leider fallen die Ursula Karven, Yoga für dich und überall, Gräfe & bestimmte Akte durchgeführt? Wer begrüßt wen, wo und Fotografien in Größe und Menge zu gering aus, um die Unzer in München, 128 S., 12, 90 EUR wie? Wo entlang verläuf t der Weg durch die Stadt? Wo erklärten, teils komplexen Übungen selber gut umsetzen finden die einzelnen Akte statt? Welche Rolle spielen einzelne zu können. Zudem ärger n Passagen, welche die Tai Chi Orte, welche sind tabu? (...)". So kann dieses Buch viel über beeinflussenden Philosophien anführen, weil die Autonomiebestrebungen der Stadt Halle (Saale) und die gesellschaf tliche Verhältnisse ausgeblendet werden und message to the local media and inviting all to defend the garden from owners who clearly hadnt given a damn for five years, and to stand up for the communities right to decide what happens in our area. Early Saturday morning, pixies removed the front fence, opening the garden up onto the street fully. About midday, two Polish security guards turned up to serve the Council's injunction. After five minutes of being ignored they did the sensible thing and went and sat in their car. It's got to be said, they were great and just stayed out of the way all day, so a big thanks to them! Then we just waited for people to come along, and we werent dissapointed - the response from the public was fantastic! Through the day, many neighbours came through the garden, breaking the law to show their support and looking amazed at the difference to the area. Rumours are, we even had one local cop show her support on our petition! Overall we had about 200 people through the garden at various times, as well as the same number of signatures on a petition (supporting the garden and demanding community control over the land) and £100 in the donation bucket. The celebration in the evening was great! About 100 people enjoyed a great BBQ and plenty of alcohol late into the evening. The best thing was the diversity; activists and punks alongside neighbours aged 8 to 80! And the tunes were fantastic, again ranging from grey-haired country and bluegrass artists, to gravel voiced acoustic punkrock. Singing along with my middle-aged neighbours "Instead of war lets have a beer!" to acoustic punks PJ Sheppard and Gaby was class, and the blues version of Marley's 'Redemption Song' wasnt bad either! After the hungover tidy up, the garden has been visited by many more neighbours over the last few weeks, all equally supportive. Through this project we made a conscious effort to engage well with the media. Feeling that it would be difficult to represent the garden in a negative light, we figured we had nothing to lose and much to gain and, looking back, this approach has been really sucessful. The local press have run great articles about the garden and the surrounding court cases, and a few locals have written letters in our favour to the media and the council. We've even been on television now, as ITN Thames-Valley and BBC South-East have run brilliant pieces, featuring the Council sounding a bit silly, our neighbours sounding great and allowing us to get across our points about the lack of green space, the high house In Schönheitsidealen entsprechenden und sanft lächelnden der vielen anderen Yogabücher, die es mittlerweile gibt, zurückgreifen. Christiane Wolff: Chakra Energie 128 S., Knaur, ISBN 978-3426644317 community, property rights are sacred and that we should leave when the Council wants to actually do something with the land. However, many more have agreed outright with what I have said to them, and its been great to see how widely held is the view that the council's model of development - unaffordable flats, roads, posh offices, hotels and shopping centres i.e. capitalist development, gentrification and speculation - is not what local people want or need. Even some of the people living in the posh flats over the road have agreed with us! Conversations about local democracy and community control have also been very positive and to hear a couple of our neighbours use the word 'anarchist' in a positive way is really nice Despite all the internal difficulties we have been through and continue to struggle with, I would say that this has been the most successful anticapitalist initiative I have ever been involved with, and it absolutely fulfilled the objectives I thought it would to some extent. On the face of things it might seem like the initiative wasnt so good for the maintainence of our organisation, as some of us ended up leaving the collective. However, to me this doesnt go deep enough. At this point I have the impression that everybody involved feels the same kind of pride and success, and that this positivity will continue for some time to come. People are already debating even more demanding projects, such as social centres and creating concrete links with other local struggles against developers or the Council. Some of this might be a little over-ambitious and based on being a little 'high' from this project, but I certainly dont think thats a bad thing in the UK movements where many activists currently feel a little deflated and are setting sights low. Personally speaking I have every intention of continuing along the lines laid out in our strategy, working in Katesgrove with similar projects and trying to fulfill the objectives more each time. A message to everbody: Break down fences and get together - we've all got Common Ground! ' frühsommer 2007 » grünes blatt » Internationales (England) Rechte Ökologie: Kameraden entdecken ihre Tier- und Naturliebe Von R. Schwarzenberg Tshirt) Mit dem Ableben mehrerer Vordenker und Protagonisten war es in rechtsökologistischen Gefilden in den letzten Jahren wieder merklich ruhiger geworden (1993: Herbert Gruhl, 1999: Werner G. Haverbeck, 2003: Baldur Springmann). In letzter Zeit sind es vor allem junge Kameradschaftler, die für sich den Tier- und Naturschutz entdecken. Die mit der Aufschrift Umweltschutz ist Kreuzungsverbot verschiedener Tierarten und rassen. Dieses soll gewährleisten, dass sich die einzel- Heimatschutz zu erwerben. nen Arten und Rassen selbstbestimmt entwickeln Auch außerhalb des rechten Blätterwaldes entde- können. cken Rechtsextreme plötzlich ihr Herz für Tier und Natur. Seit kurzem besteht eine Gruppe namens Mit ihrer Betonung auf einer veganen Ernährung erin- nationalen Sozialisten der AG-Tierrecht[6]. Auf nert die Gruppe stark an den völkischen Flügel der deren Homepage gleich am Anfang wurde ein Bild Lebensreformbewegung. in Stürmer-Manier von schächtenden orthodoxen Kontakte von Ausgaben von immerhin drei neuen rechtextremen Tier- und Umweltschutzgruppen zu nichtrech- jüngeren grün-braunen Maga- ten zinen sind dieses und Ende Zielsetzung sind nicht bekannt, aber letztes Jahr erschienen. Im Organisationen ähnlicher Formulierungen wie Holocausts ge- September 2006 erschien die gen zweite Tierrecht erinnern stark an ähnliche rain Ausgabe einem von A5-Blatt fallen mit 52 die Tierwelt von Holocaustrelativierungen Seiten dass laut Eigenangabe schutzorganisation der AG der PeTA. Tier- Beson- in einer Auflage von 250 Stück ders erschien[1]. Als Kontaktadres- Tierschützern se Ablehnung des Schächtens, was da- für fallen rain wird Auschnitt aus der Internetseite der Nationalen Sozialisten, AG Tierrecht Edemissen[2] in Niedersach- angegeben. Christian Recklies aus Ein war bis zu einem Juden postiert. Dieses Bild stammt, wie ein Artikel des antifaschistischen nachweist[7], aus dem Autorenkollektiv NS-Kinderbuch redok Der Giftpilz, dass 1938 vom damaligen StürmerIn unbekannter Stückzahl erschien im November 2006 die 22seitigen des optisch Magazines nur Öko..? wenig ansprechende Logisch..![4] aus Hauptschriftleiter Ernst Hiemer herausgegeben und vom NS-Karikaturisten Fips erstellte Hefte sind recht eindeutig im Kameradschafts- Optisch ansprechender aber inhaltlich kaum weniger eindeutig hingegen ist das 32seitige Magazin Umwelt und Magazin für gesamtheitliches Denken), dessen zweite Ausgabe Ende Mai herauskam. Eindeutig ist eine neuheidnische Ausrichtung bereits an der Irminsul, einem germanischen Heiligtum, im Cover in Traunstein (Oberbayern). Im zugehörigen Onlineshop gibt es auch T-Hemden (Szenejargon für Nationalsozialisten erließen nach ihrem Machtantritt ein antisemitisches Gesetz gegen das Schächten. Dass die braunen Tierschützer ihren Worten auch Taten folgen lassen, konnte man erst vor kurzem beobachten. diesen Jahres nach dem Verteilen von Flugblättern gegen Zirkustierhaltung (Zirkus - Amüsement auf Kosten der Tiere) eine Zirkusfamilie attackiert[8]. zialistischen Bewegung lag, die Natur und auch die Tierwelt zu schützen, wird es nun endlich Zeit, Unklar ist ob die neu entdeckte Tierliebe wirklich im- dass auch wir wieder unsere Stimme und Fäuste mer ernst gemeint ist oder nur Mittel zum Zweck, um gegen den die grausame Ausbeutung der Tierwelt Holocaust zu relativieren, gegen religiöse durch den Menschen und für dessen egoistische Minderheiten zu hetzen, antiziganistische Vorurteile Luxusbedürfnisse erheben. zu schüren (gegen Fahrende und Roma) oder allge- erkennbar. Herausgeber ist ein Verein Midgard e.V. mit Postfach die Nationalen Sozialisten - AG Tierrecht am 18. März Wie sich ein rechtsextremer Tierschutz präsen- Da es schon immer im Interesse der nationalso- Das ihre In Laupheim (BaWü) hatten mehrere Mitglieder der Rupprecht) gezeichnet wurde. tiert, merkt man schnell bei Passagen wie dieser: umfeld zu verorten. (Untertitel: braunen wieder (Philipp Arendsee[5] (Sachsen-Anhalt). Beide im Fanzine-Outfit Aktiv bei und Muslimen praktiziert wird. Schon Edemissen Umwelt- und Tierschutzportals Bound for Nature[3]. Ausgabe immer Schlachtung von orthodoxen Juden Hackerangriff Anfang 2005 der Betreiber des rechten dritte wird ran liegen dürfte, dass diese Art der sen und als Kontaktperson ein Christian betont mein um Sympathien in der Bevölkerung zu sammeln. Auch Rassismus findet sich im braunen (Stand: 28.05.2007) Tierschutz versteckt: Wir fordern ein Zucht- bzw. Survival Marsch 23.- 27.7.07 NAJU Nun ist es wieder soweit. Zum dritten Mal gibt es die Flora und Fauna dieses Gebietes genauer unseren Survivalmarsch vor der Haustür. Ab dem 23. kennen lernen. Rothirsche und Wildschweine Juli lautet unser Motto: Durch Wald und durch die werden jeden Tag unseren Weg kreuzen, aber nach Wiedehopf, Baumfalke oder Kreuzotter müssen wir wohl etwas genauer Ausschau halten. Weiterhin werden wir mit verschiedenen Leute aus der Region Heide, gehen wir mit viel über Ihre Beziehung zu diesem Landstrich ins Freude. Gespräch kommen. Außerdem informieren wir uns auch über die Aufgaben und Tätigkeiten der Richtig erkannt. Unser diesjäh- Bundeswehr in der Heide. riger Marsch führt uns rings um die Colbitz-Letzlinger Ansonsten ist alles bestellt was wir für unseren Trip Heide. Sie ist das größte unbe- brauchen: Glühende Hitze, Mückenschwärme, die wohnte Gebiet Deutschlands die Sonne verdunkeln und hin und wieder eine und das größte zusammen- Fa(n)ta Morgana. hängende Heidegebiet Die Veranstaltung ist für Jugendliche ab 14 Jahren. Mitteleuropas. Bis heute werden große Teile der Heide von der Bundeswehr genutzt. Das Gebiet ist damit einer der flä- Der Teilnehmerbeitrag beträgt: 50 für Nichtmitglieder 40 für NAJU Mitglieder Kontakt Schleinufer 18a in 39104 Magdeburg chenmäßig größten militärischen Übungsplätze in unserem Land. Auf unserem Marsch um die C.-L.-Heide herum wollen wir Telefon: 0391/5 44 08 96 Fax: 0391/5 61 93 49 E-mail: [email protected] frühsommer 2007 » grünes blatt Vegan ist nicht genug Wie Binsenweisheiten als Veganismuskritik verbrämt werden von Achim Stößer Veganismus ist notwendig, aber nicht hinreichend: auch ein Veganer kann beispielsweise Rassist oder Speziesist sein. Antispeziesismus ist notwendig, aber nicht hinreichend: ein Haarmann oder Dahmer kann, ganz unspeziesistisch, Menschen ermorden, somit deren Recht auf Leben verletzen, um ihre Leichen zu verzehren (von einigen wenigen solcher Ausnahmefälle abgesehen impliziert Antispeziesismus aber natürlich Veganismus, wer nicht vegan lebt, ist Speziesist, der durch sein Konsumverhalten die elementaren Rechte anderer Tiere verletzt). Tierrechte sind notwendig, aber nicht hinreichend (so müssen etwa spezielle Rechte für manche Tiere, die offensichtlich nicht für alle gelten können, berücksichtigt werden, etwa das auf Bildung, das kaum als allgemeines Tierrecht zu implementieren ist). Antirassismus ist notwendig, aber nicht hinreichend. Pazifismus ist notwendig, aber nicht hinreichend. Etc. pp. Veganismus ist notwendig, aber nicht hinreichend: das ist so trival, so elementar, warum also darüber einen Text schreiben? Weil, basierend auf dieser Binsenweisheit, Veganismusgegner versuchen, Veganismus zu diskreditieren. Ein Beispiel hierfür ist der Text "Vegan - ökologisch politisch" von Jörg Bergstedt (erschienen in "Grünes Blatt, Winter 2006 sowie, in leicht überarbeiteter Fassung, in "Fragend voran", Nr. 2, 2006). Bergstedt verfolgt dabei im wesentlichen zwei "Argumentations"stränge, indem er Veganismus bzw. Veganern vorwirft: 1. Veganismus ist keine Universallösung für alle Probleme. 2. Unmögliches ist auch Veganern unmöglich. Die Schlussfolgerung, die Bergstedt damit impliziert, ist natürlich absurd: weil Veganismus weder Erdbeben durch Plattentektonik verhindert noch bei der Berechnung der Bahndaten einer Plutosonde hilft, und weil Veganer weder auf einen von Unveganern freien Planeten auswandern noch ameisengefährdungsfrei über dem Boden schweben können, ist Veganismus, sind Veganer also unvollkommen, was diesem verschrobenen Gedankengang zufolge Gewaltkonsum rechtfertigt. Auch wenn er das vielleicht nicht explizit sagt, ist es das, was der Text transportiert. Typisch für solche Antiveganismuspropaganda ist, dass der Autor entweder nicht die geringste Ahnung von der Materie hat, oder aber sie bewusst verzerrt darstellt: typische speziesistische Hetze, wie sie an jeder Straßenecke zu finden ist, wo Unveganer ihre Taten zu rechtfertigen versuchen. Eigentlich sollte doch zu erwarten sein, dass, wer einen Text zum Thema Veganismus schreibt, sich ein wenig mit den Argumenten auseinandergesetzt hat - und somit unter anderem auch die Widerlegung eben dieser speziesistischen Hetze kennen müsste. Doch Bergstedt hat nicht einmal eine vage Ahnung, was "vegan" überhaupt bedeutet: Nicht ohne Grund heißt es in der Agenda der Tierrechtsinitiative Maqi: "Es versteht sich von selbst und sollte eigentlich nicht erwähnt werden müssen, daß dies rassistisches, militaristisches, faschistisches, theistisches, sexistisches, homophobes - diese Aufzählung ist lediglich exemplarisch, nicht vollständig - Denken ebenso ausschließt wie speziesistisches." (http://maqi.de/txt/agenda.html) Veganismus ist die Lösung vieler und Teillösung vieler weiterer, nicht aber aller Probleme. Veganismus ist insbesondere und primär die Lösung bei der Abschaffung der Tierausbeutung. Daß Veganismus nebenbei zudem zwingend notwendig ist, um beispielsweise auch ökologisch korrekt zu leben, ist mittlerweile hinreichend bekannt und selbst in der "Welt am Sonntag" (13. August 2006) nachzulesen, die wohl unverdächtig ist, für Veganismus einzutreten (vgl. "Nur Veganer leben ethisch korrekt"). Und selbst bei der Vorbeugung gegen TsunamiAuswirkungen kann Veganismus überraschenderweise helfen, da die schützenden Mangroven-Wälder zur Garnelenzucht abgeholzt werden ("Tsunami durch Nichtveganismus"). "Vegane Ernährung ist der Verzicht auf den Konsum tierischer Produkte." (Bergstedt, a.a.O.) Analysieren wir diese "Definition" einmal: 1. Veganismus wird auf eine bloße Kostform, eine Diät reduziert. Ein weit verbreiteter Manipulationsversuch, der meist dazu dient, basierend auf Fällen mangelernährter Anhänger obskurer Ernährungslehren Veganismus zu diskreditieren. 2. Statt einer neutralen Formulierung - etwa "Vermeidung", "Ablehnung" - wird bewusst ein Dysphemismus eingesetzt: "Verzicht", die wohl am häufigsten in diesem Kontext von Veganismusgegnern verwendete Wortwahl. So soll der Leser gezwungen werden, mit Veganismus eine Form der Askese zu assoziieren (die Veganismus natürlich nicht ist, im Gegenteil ist gerade die vegane Ernährung um ein Vielfaches abwechslungsreicher als die übliche - was ein Unveganer natürlich kaum ahnen kann, da er lediglich "Verzicht" und einen halbleeren Teller sieht). Und um dem Vorwurf, dass auch dieser Text Dysphemismen enthält, zuvorzukommen: selbstverständlich. Ein Werkzeug, ob rhetorisches Mittel oder Hammer, ist nicht grundsätzlich abzulehnen, es kommt darauf an, was damit gemacht wird. Wenn jemand ein Werkzeug einsetzt, um Veganismus zu diskreditieren oder seinem Nachbarn den Schädel einzuschlagen ist das etwas anderes, als wenn jemand eben dieses Werkzeug verwendet, um Veganismus zu rehabilitieren oder Ketten von Gefangenen zu zerschlagen, um diese zu befreien. 3. Vegane Ernährung als Nichtkonsum "tierischer Produkte" zu definieren ist natürlich Unfug. Was hat vegane Ernährung etwa mit dem Konsum von "tierischen Produkten" wie unveganem Shampoo oder "Leder"schuhen zu tun? In der überarbeiteten Fassung wurde die Definition folgendermaßen geflickschustert: "Vegane Ernährung ist der Verzicht auf den Konsum tierischer Produkte, veganes Leben der Verzicht auf solche Produkte auch bei Kleidung, Medizin usw." (Bergstedt, a.a.O.) Auch das ist wieder kompletter Unsinn. Wie ist das zu verstehen? "Vegane Ernährung" bedeutet "keine tierischen Produkte" (keinerlei, denn er schreibt ja uneingeschränkt "tierischer Produkte", nicht "tierischer Nahrungsmittel" o.ä.), "veganes Leben" bedeutet "noch keinere tierischen Produkte"? Davon abgesehen bleibt die Kritik am ersten Halbsatz bestehen. "Allerdings fällt auf, dass vielfach der Blick nur oberflächlich bleibt - beschränkt auf die erste Wirkungsstufe." (Bergstedt, a.a.O.) Er unterstellt damit, dass Veganismus sich lediglich auf das Offensichtliche bezieht, das Enthaltensein von Leichenteilen etc. in Produkten. Was natürlich nicht mehr ist als eine Unterstellung: Selbstverständlich beinhaltet Veganismus auch "indirekte" Ausbeutung. Dass das in einer speziesistischen Gesellschaft nicht mit beliebiger Rekursivität zu vermeiden ist, ist eine Binsenweisheit, die Veganern ebenso wenig angelastet werden kann wie es Antifaschisten unter der Naziherrschaft angelastet werden konnte, dass sie über Straßen gingen oder Kartoffeln aßen, die mit der Asche aus Krematorien gebaut respektive gedüngt worden waren. Vielmehr ist der Versuch, dies Veganern anzulasten, nichts als das verzweifelte Zappeln der argumentlosen Tierausbeutungsapologeten (und derer, die darauf hereinfallen). Die Täter wälzen ihre Taten (und deren Konsequenzen) auf die, die sie bekämpfen, ab. Ein alter Trick. Der Folgesatz wird nun völlig absurd: "Betrachtet wird dabei nur die direkte Linie: Stammt ein Produkt vom vorher lebenden Tier, so [ist] es nicht vegan und wird nicht frühsommer 2007 » grünes blatt konsumiert. Stammt es nicht von einem solchen, so kann es bedenkenlos konsumiert werden politisch korrekt, soweit es auf diesen Punkt beschränkt wird." (Bergstedt, a.a.O.) Wenn ein Produkt, so behauptet er also, nicht von einem "lebenden Tier" stammt, würden Veganer es konsumieren. Demnach wäre also etwa ein "Schweineschnitzel", das offenbar von einem toten(nichtvoneinemlebenden)Tierstammt,vegan-wie alle alimentär konsumierten Leichenteile, von wenigen Ausnahmen wie Austern abgesehen. Ob da jemand den alten Witz, dass Veganer "kein Huhn" essen, weil da "Ei drin ist", missverstanden hat? Selbst wenn wir wohlwollend annehmen, dass die Aussage einfach nur wirr formuliert und nicht so gemeint ist: falsch bleibt sie in jedem Fall. Denn Veganer achten sehr wohl nicht nur auf Inhaltsstoffe, sondern auch auf Produktionsprozesse: Essig beispielsweise "stammt" nicht von (lebenden, toten, halb- oder scheintoten etc.) Tieren. Doch bei der Herstellung, beim Klären, kann Gelatine eingesetzt werden - und solchen ("indirekt" unveganen) Essig vermeidenVeganer,auchwennkeineGelatinemehrdarin enthaltenist,nuneinmal.Bergstedt: "Würde der Blick auf die komplexen einschließlich der indirekten Wirkungen von Konsum gerichtet, würde das Ergebnis möglicherweise anders ausfallen. Plötzlich würden dann auch viele pflanzliche Produkte nicht mehr vegan sein." (Bergstedt, a.a.O.) denundeinLebensinteressehaben,Artenabernicht, und daher Mord nicht durch Artenschutz zu rechtfertigen ist, sollte mittlerweile selbst der starrköpfigste Antiveganer begriffen haben, dass gerade auch Nichtveganismus eine der Hauptursachen für Artensterben ist. Die "Wiesen und Weiden", von denen Bergstedt fabuliert, wurden übrigens wohl kaum auf ehemaligen Autobahnen angelegt. Und in Wahrheit würde ein Ende der Gefangenhaltung von Milliarden Tieren natürlich bedeuten, dass nur ein BruchteilderlandwirtschaftlichenFlächewiebisher benötigt würde (da der Großteil lediglich dazu dient, die ausgebeuteten Tiere zu ernähren und somit überwiegendGüllezuproduzieren)-derRestkönnterenaturiert werden und so Lebensraum für Laubfrösche (die meisten Laubfroscharten sind - oder waren übrigens in den Regenwäldern zu finden, die mittlerweile großteils zur Schaffung von Rinderweiden brandgerodet wurden) und Myriaden anderer Individuen unterschiedlichster Arten bieten. Aber Fakten scheinen Antiveganismuspropagandisten ja nichtzustören.Demgemäßgehtesweiter: "Pflanzen [...] der Acker wird dann wohl mit Kunstdünger gedüngt (weil Stallmist ja fehlt). Die Öl- und Chemieindustrie mit ihren Folgen interessiert offenbar wenig. Nehmen wir die angesichts der Umweltauswirkungen gerade dieser Industrien fatale Ausblendung mal hin." (Bergstedt, a.a.O.) Was wir nicht hinnehmen, ist Bergstedts kontrafaktische Propaganda. Hat er noch nie von Gründüngung, Pflanzenjauche, Fruchtwechsel, Brache und all den anderen Methoden gehört, mit denenAnbausowohlohneExkrementealsauchohne "Kunstdünger" problemlos möglich ist? Werden nicht seit Jahren etwa im Sojaanbau Megatonnen "Kunstdünger" vermieden durch Einsatz von Bakterien als Wachstumsbeschleuniger (vgl. "Früherwarallesanders-heuteistallesMist")? Der Dünger-Lüge folgt eine Variante der bekannten Wheat-is-Murder-Propaganda: Viele "pflanzliche Produkte" sind nicht vegan (so wie übrigens auch viele nichtpflanzliche Produkte vegan sind). Veganern, auch wenn Allwissenheit und Allmächtigkeit selbst von Veganern zu viel verlangt ist, ist das bekannt und sie handeln danach. Offenbar eine großartige neue Erkenntnis - für jemanden wie Bergstedt, der wie es scheint keine Ahnung hat, was Veganismus bedeutet. Vielleicht projiziert er mit seiner Behauptung aber ja nur das Verhalten der sich vegan nennenden Personen aus seiner Umgebung auf Veganer. "Käfer- und Schmetterlingslarven würden die Dann könnte dies, das müsste allerdings dazu gesagt Pflanzen und Früchte gnadenlos auffuttern. werden, eine (berechtigte) Kritik am Pseudoveganismus, Mäuse, Hamster und mehr knabbern an ihnen jedoch keine Veganismuskritik, sein; und er sollte das herum. Dagegen muss etwas getan werden." (ethisch inakzeptable) Verhalten von Pseudoveganern nichtVeganernunterschieben. Anschließend schildert er diverse Methoden, wie Leichenfraß rechtfertigt Bergstedt mit dem absurden angeblich"etwasdagegengetanwerden[muß]": "Argument", dass ohne diesen angeblich diverse "Arten" "Häutungshemmer, d.h. die Insektenlarven bedrohtseien,denn können sich nicht mehr häuten. Sie wachsen "wenn wir deshalb das Ende der Tierhaltung fordern: Was würde der Laubfrosch sagen, der sich ausbreiten konnte, weil für die Tierhaltung Wiesen und Weiden angelegt wurden? Und mit ihm Tausende von Insektenarten, der Storch, die Wiesenweihe ...? Nicht nur die Tierhaltung ist ein Schlag gegen Tiere, sondern auch deren Ende." (Bergstedt, a.a.O.) Wie breit so ein ausgebreiteter Laubfrosch wohl sein mag?AlleindieseFormulierungzeigt,dassBergstedtunfähig ist, zwischen Individuen und Arten zu unterscheiden. Einmal davon abgesehen, dass zwar Individuen - etwa die von Leichenfressern und Vegetariern ermordeten Milliarden Hühner, Rinder, Schweine, Fische usw., - leigemeint ist, bekommt man schon bei dem Durchlesen der Anleitung das Gefühl, dass es wirklich so lange dauern könnte. Das komplexe Spiel selbst von der Kolonialmächte. Kolonialisierung Interessant sind eines dabei fiktiven vor Kontinentes allem die durch lehrreichen Ereigniskarten, die einen Einblick geben in die Möglichkeiten der damaligen Re Zeit. Wenn wir zum Beispiel Eingeborene töten, bekommen wir für das Spiel nützliche Dinge. Trotzdem ist das Spiel nicht so gelungen. Zum einen ist die Spielbalance durch die sehr bedeutsamen Ereigniskarten nicht so ausgeglichen. Zum anderen sind die Unabhängigkeitsbewegungen eher schwach und militärisch leicht unter Kontrolle zu halten. Übrig bleibt ein Spiel, das mir zwar manchmal eine Gänsehaut beschert hat, aber mich nicht zum all zu oft spielen animiert. Das oben Aufgeführte muss keineswegs erst "noch erfunden" werden. Und natürlich könnten in einer veganen Gesellschaft, selbst wenn es keine anderen Möglichkeiten gäbe, die bösen, bösen Käfer sogar problemlos einen Großteil der Ernte essen denn schließlich würde für die Menschen nur ein Bruchteil dessen benötigt, was in einer unveganen verschwendet wird: etwa vier Fünftel des Weltsoja- und die Hälfte des Weltgetreideanbaus beispielsweise wird derzeit vernichtet durch Missbrauch zur Ernährung sogenannter "Nutztiere" und damit primär Umwandlung in Gülle - stattdessen ließe sich daraus Tofu und Seitan herstellen, um ein Vielfaches der menschlichen Weltbevölkerung zu versorgen. Und in Wahrheit wäre solch großer Appetit denn doch zu viel verlangt von den Käfern - mit anderen Worten: selbst wenn es unvermeidbar wäre "etwas dagegen [zu tun]", so betrüge dies nur einen Bruchteil dessen, was durch Unveganismus (mit einem um ein Mehrfaches höheren Verbrauch an Pflanzen) verursacht wird. "[E]s gibt noch die biologische Landwirtschaft, vielleicht eine Rettung. Zwar ist das bereits selten, denn die meisten vegan Lebenden stehen mehr auf Aldi und anderen Billigfraß, aber es gibt Ausnahmen und außerdem wollen wir ja genau sein." (Bergstedt, a.a.O.) aber trotzdem und verrecken elendig am wachsenden Innendruck. Sie zermatschen sich quasi selbst. Und zwar zählbar in Millionen. Dann wären da noch Blutgerinnungshemmer im Angebot, z.B. für Nagetiere. Die kleinen Tiere laufen sie langsam aus, innerlich oder wenn eine Wunde nicht mehr heilen kann. [...] z.B. per Flamme einmal über den Boden (yeah, Gegrilltes - die Zahl der erfassten Tiere kann mensch nur vage schätzen)" (Bergstedt, a.a.O.) Für wie dumm hält Bergstedt seine Leser eigentlich? Davon abgesehen, dass es wohl auch bei Discountern mittlerweile Bio-Möhren und Äpfel gibt, ist das Angebot an veganen Produkten, von unverarbeitetem Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten abgesehen, doch eher rudimentär, so dass die Behauptung, "die meisten vegan Lebenden stehen mehr auf Aldi" nichts ist als billige Propaganda. An dieser Stelle wäre es interessant, zu erfahren, auf welche repräsentative Umfragen Bergstedt seine Behauptung begründet. Die Vermutung liegt nahe, dass es wieder eine handvoll seiner Bekanntensind,derenVerhaltenerprojiziert. Wenig überraschend ist es da, wenn Bergstedt Veganern (wenn auch nicht nur ihnen, er hat wie es scheint noch andere Lieblingsfeinde) "Binäres Natürlich hat er schon von bioveganem Landbau gehört (dass dieser in unserer unveganen Gesellschaft nur unzureichend etabliert ist, ist wohl kaum den Veganern anzulasten) - er verschweigt diese Alaizable Cray MG Daß ein Frauenname als Titel gewählt wurde, ist nicht nur der n o i s n ze dauern soll. Auch wenn eigentlich damit eine Spielzeit von ca. 5 Stunden handelt "Gibt es denn keinen Ausweg? Nein, sondern es kommt noch dicker. Wir bauen noch eine Ecke ein. Selbst wenn das bisher Genannte irgendwie anders machbar wäre (was in Sachen Agrotechnik erst noch erfunden werden müsste) [...]" (Bergstedt, a.a.O.) (Bergstedt, a.a.O.) Colony Colon Ein Spiel für 3-6 Spieler ab 14 Jahre, das mindestens 500 Jahre Möglichkeitaberbewusstundbehauptet: Spieltrieb GbR, ab 35 - http://www.colony-info.de In "Alaizable Cray" breitet sich vor dem Leser eine Hauptperson gedankt, sondern ist gleichzeitig Ausdruck für heruntergewirtschaftete Stadt aus mit Menschen, die noch immer in Zuneigung, gut erhaltenen und gehüteten Häusern leben und anderen, die in längst schwierigsten Situationen des Lebens. Wohltuend für den Leser. Liebe, Treue und Aufopferung gerade in unbewohnbaren Ruinen und Untergrundsystemen ihr Leben fristen; in Liebe und Haß und z.T. verworrenen Schicksalen einander verbunden. Ein raffinierter Horrorroman etwa in der Art Sergj Lukianenkos Wächter-Reihe; in einem Vorwort als "farbenprächtiges In Chris Woodings Roman müssen die Bewohner ständig auf der Hut Spektakel" bezeichnet. Zutreffender wäre Höllenszenario. Auch sein. Denn Hexlinge, aber auch Meister, die gegen diese Unwesen zu Woodings Buch gibt es bereits eine Fortsetzung. Jetzt kämpfen, beherrschen nachts die Straßen. Hilfsbedürftige, die Schutz 30jährig, aber mit 19 veröffentlichte er bereits sein erstes Buch. und Beistand suchen, flehen umsonst vor verschlossenen Türen. Wie konnte es in London soweit kommen, daß Chaos und Dunkel sich mehr "Alaziable Cray" von Chris Wooding wurde mit dem Smartie und mehr ausbreiten? Wer übt die Macht in dieser Stadt wirklich aus? Book Prize ausgezeichnet und erschien aus dem Englischen Sparsam läßt der Autor mit fortschreitender Handlung Informationen übersetzt 2002 by Arena Verlag Würzburg, seit 2004 auch als zu diesem Desaster einfließen. Taschenbuch. frühsommer 2007 » grünes blatt Denken in Schwarz-Weiß, Gut-Böse" (Bergstedt, a.a.O.) vorwirft. Was hat er nur gegen Schachbretter, ChaplinFilme oder Panda-Bären? Viele Dinge sind nun einmal schwarz-weiß, wer ein traditionelles Nonnenornat in schillernden Farben sieht hat ein Problem. Manches ist binär: ein bisschen schwanger gibt es nicht. Hexenverbrennung, religiöser Terror, Nationalsozialismus und Unveganismus sind, so ungern er das hören wird, definitiv nicht "gut", auch wenn ein Scheiterhaufen schön wärmt, Personen in Gebäuden um Ground Zero nun eine bessere Sicht genießen, Hitler die Autobahn gebaut hat und Bergstedt sich freut, "Würstchen" im Container zu finden. Apropos, da verwundert es auch nicht, dass er sich zu einer derzeit zunehmend beliebten Absurdität versteigt: "Die neutrale Wirkung des Containers ist unabhängig davon, ob er, sie oder es da Kartoffelchips oder Würstchen rausholt. In der realen Wirkung auf Tiere ist das blut-triefende MediumSteak aus dem Container deutlich Veganer[sic!] als die Erbsen aus dem Laden - weil es auf die Wirkungen auf Tiere ankommt, nicht auf den äußeren Schein!" (Bergstedt, a.a.O.) In Wahrheit ist die Wirkung - allein die Signalwirkung - durch die Betrachtung von Gewaltprodukten als "Lebensmittel", nur weil sie kostenlos sind, natürlich fatal, denn wer sie konsumiert, zementiert damit den Speziesismus in seinem eigenen Kopf und, tut er es öffentlich, den im Kopf der anderen. Da helfen auch vorgeschobene (in Wahrheit, z.B. an Medienberichten über Freeganismus zu erkennen, kaum praktizierte), "Erklärungen", dass nun gerade dieses spezielle Tierausbeutungsprodukt, weil gratis, keinen "Schaden" anrichte, nichts. Die Praxis sieht so aus: wer sich sowohl mit dem Adjektiv "vegan" schmücken als auch Tierausbeutungsprodukte konsumieren will, manipuliert eben idiosynkratisch das Wort vegan, nennt gefundene leichengefüllte Därme, abgelaufene Drüsensekretprodukte, über dem Haltbarkeitsdatum liegende Baumkuchen mit Vogelmenstruationsprodukten "container-vegan" oder "politisch vegan". Praktisch: Freibier ist also, egal was enthalten ist und wie es geklärt wurde, "politisch vegan". Probierwurst bei der Verkostung im Laden oder die Häppchen bei Vernissagen sowieso. Und wenn's bei McDonald's auf Coupon den zweiten Burger mal wieder umsonst gibt, gehen sie mit ihrem unveganen, pardon, wie können wir das euphemisieren, vielleicht "mental veganen" (d.h., er frisst Leichen, denkt dabei aber an Gras) Kumpel hin und teilen sich den Coupon. Im 3. Reich wurden beispielsweise Matratzen mit den Haaren von KZ-Gefangenen gefüllt. Hätte sich jemand, der eine solche vor gut sechs Jahrzehnten aus einem Abfallhaufen gezogen hätte, um sie dann zu benutzen, ernstlich "container-antifaschistisch" oder "politisch menschenrechtlerisch" nennen können? Manche haben eben immer noch nicht begriffen, dass Kuhmilch oder Hühnereier keine "Lebensmittel" für Menschen, sondern Todesprodukte für andere Tiere sind. Denn auch wenn sie aus dem Müll kommen - bezahlen muss dafür immer jemand. Mit dem Leben. Verwunderlich dagegen ist, dass Bergstedt alle Nase lang seine eigenen simplen Strickmuster als "komplex", als "um die Ecke denken", "kaum überschaubar", "kompliziertes Beziehungsgeflecht", "nur erfassbar mit einem aufmerksamen, durchdringenden Blick" usf. bezeichnet - das erinnert ein wenig an einen beinlosen, der das gemütliche Schlendern eines Spaziergängers als "Dahinrasen" wähnt. An dieser Stelle kann nicht en detail auf jedes der Pseudoargumente eingegangen werden - und muss auch nicht, schließlich sind diese Pseudoargumente so banal, dass sie tausendfach aus den Federn (pun intended) der Speziesisten kommen; und so bekannt, dass sie ebenfalls schon tausendfach allesamt widerlegt sind. Was wiederum zeigt, dass Bergstedt a) sich nicht informiert hat oder b) die Fakten bewusst unterschlägt. Das Bergstedt-Traktat ist schließlich nur ein Beispiel, ob der mangelnden Originalität könnte hier auch jede andere "Veganismuskritik" abgehandelt werden. Da ginge es dann vielleicht auch noch um "Kritikpunkte" wie den "Mähtod" (der de facto primär durch Unveganismus verursacht wird), esoterische "Pflanzenrechte", so etwa "das Schluchzen des Blumenkohls, das Wimmern des gestochenen Spargels, den Schrei der brutal zerhackten Petersilie" (Jutta Ditfurth, Entspannt in die Barbarei. Esoterik, (Öko-) Faschismus und Biozentrismus. Konkret Literatur Verlag, 1996), den Proteinmangel durch vegane Er-nährung oder die drohende Arbeitslosigkeit der Droschken-kutscher - in der Welt der Veganismuskritiker muss die Erde eine Scheibe sein, sonst würden wir schließlich immer bergab laufen. Und so scheinen auch Bergstedts "Argumente" containert - aus dem Müll gezogen, abgelaufen, überm Verfallsdatum. Denn in Wahrheit ist Bergstedt nichts weiter als ein Speziesist von vielen, der mit diesem Sammelsurium aus Halbwahrheiten seinen Speziesismus zu rechtfertigen versucht. Diesen seinen Speziesismus entlarvt er dankenswerter weise selbst: "Ich will mehr als dass nur die auffälligsten Formen von Tierleid beendet werden, während Milliarden anderer Tiere, zudem Pflanzen und Ökosysteme sowie, besonders dramatisch, Menschen und ihre Befreiung irgendwo im Nebel verschwinden." (Bergstedt, a.a.O.) "Besonders dramatisch" sind also nicht milliardenfache Morde an denkenden, fühlenden Individuen, sondern dass angeblich "Menschen und ihre Befreiung im Nebel verschwinden". Was, ganz davon abgesehen, wieder eine unhaltbare Unterstellung ist: Menschen sind Tiere, Tierrechte also selbstverständlich auch Menschenrechte. Schließlich tut, wer vegan lebt, automatisch etwas für Menschen, beispielsweise gegen das Welthungerproblem, und viele belassen es auch nicht dabei, sondern engagieren sich nicht nur allgemein für Tierrechte, sondern auch explizit für Menschen-, Kinder-, Frauenrechte usw. So hat allein die Tierrechtsinitiative Maqi zwei Projekte initiiert, die sich explizit mit Menschenrechten befassen (www.antitheismus.de und www.antisexismus.de). Wenn ich aber grade konkret Antirassismus fordere, dann ist es im Allgemeinen eher kontraproduktiv, dies ausschließlich völlig abstrakt zusammen mit allen anderen "Herrschaftsformen" zu formulieren. Gleiches gilt selbstverständlich für Veganismus. Sicher ist es bedauerlich, wenn manche Veganer nur "passiv" keine Tiere für ihren Konsum ermorden (lassen), keine Häftlinge "hinrichten", keine Sklaven halten, statt sich aktiv für Veganismus, gegen die "Todesstrafe", gegen Sklaverei usw. zu engagieren, doch das kann allenfalls diesen Individuen vorgeworfen werden und ist keinesfalls eine Kritik am Veganismus per se. Da wirkt es angesichts der massiven Antiveganismushetze, die er betreibt, reichlich zynisch, wenn Bergstedt zu Beginn seines Texts behauptet: "Dabei geht es nicht um eine Absage an veganes Leben, ganz im Gegenteil." (Bergstedt, a.a.O.) Das klingt a posteriori wie Ulbrichts: "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten." Angenommen es wäre wahr, Ulbricht hatte lediglich vor, als Mäzen für Graffitikünstler in die Geschichte einzugehen und Bergstedt wollte mit seinem Aufsatz "im Gegenteil" eine "Zusage" an "veganes Leben" erteilen ... Selbst hehre Motive unterstellt - es ist offensichtlich, dass es die nicht gibt - so ist seine Veröffentlichung bestenfalls verantwortungslos, denn die tatsächliche Wirkung des Texts (wenn die beabsichtigte eine ehrenwerte gewesen und der Autor lediglich missverstanden worden wäre) ist vielsagend. Das Ergebnis ist, dass der Text speziesistische Propaganda transportiert - und so den Ausbeutern ein Messer in die Hand drückt. Die zahlreichen Reaktionen des Gros' der Rezipienten sind eindeutig. Befürworter des Texts bezeichnen ihn explizit als "Veganismuskritik". Deutlich fasst ein anonymer Kommentar in einem Weblog zusammen: "Und gerade dieser Text wirft doch die Frage, warum überhaupt vegan, wenns[sic!] sowieso fürn[sic!] Arsch ist, überdeutlich auf." Veganismus ist jedoch im Gegenteil, es mag bereits erwähnt worden sein, notwendig, wenn auch nicht hinreichend. Dafür braucht es keinen mehrseitigen Artikel voller als großartige neue Erkenntnisse dargestellten Binsenweisheiten, Halbwahrheiten, bei denen die wesentlichen Aspekte - ob nun absichtlich oder aus Ignoranz sei dahingestellt - unterschlagen werden, und Lügen; keinen Artikel, der Blut auf die Mühlen der Tierausbeuter ist. "Der Kopf ist zum Denken da! Los, lass ihn uns nutzen - immer weiter Fragen stellen, Wissen sammeln, ausprobieren, wieder hinterfragen, reflektieren, Neues suchen und noch was Neues ausprobieren, sich austauschen, lernen, neue Ideen, wieder ausprobieren usw. [...] Denn dass etwas komplex ist, heißt doch nur, dass wir mehr Gehirnzellen aktivieren müssen, um es zu hinterfragen, zu analysieren und Handlungsstrategien zu entwerfen" (Bergstedt, a.a.O.) Wunderbar - soll er das machen, sich endlich informieren, Fakten und Argumente zur Kenntnis nehmen, zurückfinden in die Realität. Soll er anfangen zu denken statt frühsommer 2007 » grünes blatt 23 abstruse speziesistische Meme nachzuplappern. Wenn es ihm zu "komplex" wird, kann er sich ja gern an Leute we nden, d i e et w a s d av o n v e r s t e h e n - a u f www.veganismus.de zum Beispiel. Aber ein weiteres peinliches, speziesistisches, tierrechts- und veganismusfeindliches Traktat braucht wirklich keiner. Kirigami - Faszinierende Grußkarten Wer schon seine Begeisterung für die japanische Faltkunst Origami entdeckt hat, sollte beim Kirigami ebenso oder noch mehr in Verzückung geraten. Kirigami ermöglicht Figuren nicht nur alleinig durch Kniffen und Knicken, sondern auch durch wohl dosierte, gezielte Schnitte kunstvoll zu gestalten. In "Kirigami - Fasznierende Grußkarten" von Ramin Razani befindet sich eine Galerie gelungen, schön gestalteter Grußkarten in Farbfotografie. Jedoch sind die pseudoesoterischen Bilderklärungen inhaltlich eher deplatziert. Darauf hätte Ramin Razani gut verzichten und die Bilder in den meisten Fällen für sich sprechen laszen können. Was positiv zu bemerken ist, sind die Schnittmuster für jede einzelne Fotodarstellung. Somit ist ein Nachkonstruieren dieser Kunstwerke möglich. Aber genau da steckt der Pferdefuß. Es sind nur die Vorlagen aus dem Buch erklärt, aber leider keine allgemeinen Grundlagen des Kirigami selbst. Man muß also einige Bögen Papier zerschneiden bis man eigene Kreationen fertigen kann. Und so lange ist man eben auf die urheberrechtlich geschützten Vorgaben aus dem Buch von Ramin Razani angewiesen. Des Weiteren ist die Werkzeug- und Material-Liste so professionell und speziell, daß man richtig tief in die Tasche greifen müsste, um ein standardmäsziges Kirigami-Equipment sein Eigen nennen zu können. Diese Ausrüstungsempfehlung von Ramin wutz Razani erachte ich als überzogen. Besonders für Anfänger ist diese Liste ungeeignet, wenn man sich nur mal an Kirigami probieren möchte, um zu sehen, ob es ein Hobby für einen ist. Jedoch hat man erst einmal den Fehler gemacht und sich diese umfangreiche KirigamiSchnippelausrüstung zugelegt und merkt dann, daß man erhebliche Schwierigkeiten mit dieser räumlich geometrischen Kunstform hat, wird man diesen teuren und aufwendigen Kauf schnell bereuen. Und leider treten Schwierigkeiten auf, wenn man nach Buch arbeitet. Denn man muss schon wirklich genau lesen, um keinen Fehler zu begehen, der das beabsichtigte Ergebnis - die schöne Grußkarte -entstellt. Mein Fazit ist daher, dieses Buch sollte nur von geübten BastlerInnen genutzt werden, welche ohnehin einen Großteil der empfohlenden Gerätschaften und Materialen im Schreibtisch vorrätig zu liegen haben. Ihnen wird sich die Welt des Kirigami tatsächlich auf faszinierende Weise auftun. Jedoch für blutige Anfänger im Reich der Papierfaltkunst ist dieses Werk ungeeignet. n o i s n ze Bleibt als Fazit: die Verbreitung des Bergstedtschen Machwerks ist ethisch inakzeptabel und verantwortungslos - eben nichts als Antiveganismuspropaganda, die, da viele darauf hereinfallen (wollen), dem Veganismus und den Tierrechten schaden und somit Leben kosten wird. Re Ein Gutes hat der Text. Er demonstriert mit seiner Argumentlosigkeit, damit, dass der Autor gezwungen ist, die Realität zu verzerren, um scheinbar etwas gegen Veganismus einwenden zu können, eines: es gibt keine ernstzunehmende Veganismuskritik. Denn Veganismus mag nicht hinreichend sein, notwendig ist Veganismus allemal. Erschienen ist "Kirigami - Faszinierende Grußkarten" von Ramin Razani im Knauer Verlag, München für 12,95 unter der ISBN 3-426-64390-1 Mächtige Rhetorik for Dummies Ein kleiner Leitfaden zum wirkungsvollen Auseinandernehmen unliebsamer Texte Luther Blisset Ich kenne viele Menschen, die politische Texte Hätten Sie bemerkt, dass Jörg Bergstedt hier gar nicht vom schreiben. Einer davon ist Achim Stößer. Was mir an den Texten von Veganismus gesprochen hat, sondern sich auf die Individuen, die Achim Stößer oft auffällt ist das Vermögen des Autors, rhetorische diesen praktizieren, bezieht? Natürlich nicht, denn dies lässt sich nur Tricks anzuwenden. Aber fangen wir von vorne an. erschließen, wenn der Originaltext vorläge. Tut er aber nicht, daher Mein alter Schulfreund Jörg Bergstedt hat einen Text geschrieben, der sich mit dem auf ihre Ideologie inkonsequenten Verhalten vegan lässt sich Achim Stößers Aussage nicht im geringsten anzweifeln. Oder haben Sie Zweifel? Nein? Niemand hat Zweifel! Applaus! lebender Menschen befasst. Der Text ist vergleichsweise sachlich und daher ziemlich langweilig. Achim Stößer aber fühlt sich von diesem Text derart angegriffen, dass er einen Gegentext schrub. Nein, es ging dabei nicht um inhaltliche Kritik, sondern darum, die Lesendenschaft mit hochpräzisen rhetorischen Tricks zu verwirren. Eine emotional aufgeladene Behauptung ist besser als fünf logische Beweise Nirgendwo geht es weniger um die tatsächlichen Inhalte, als in Auseinandersetzungen in Bezug auf politische Themen. Ideologie ist zur nichts weiter als Emotion, Recht hat, wer ihrem Gegenüber in den Anschauung heranziehen, wenn ich nun eine kleine Einführung in die Augen des Lesenden auf moralischer Ebene beikommen kann. Doch Dieses Meisterstück rhetorischen Faustkampfes möchte ich plumpe Beleidigungen werden zu oft bemerkt. Beleidigen Sie spannende Welt machtvoller Rhetorik vermittle. inhaltlich Die goldenen Regeln machtvoller Rhetorik und versuchen Aussagen irgendwie Sie zu keinesfalls, beweisen. ihre Logik lenkt nur von der Emotion ab. Wieder Es kommt nicht darauf an, was Dein Gegenüber geschrieben hat, sondern nur, was deine Leserin wahrnimmt muss ich mich an den Meister der mächtigen Rhetorik halten: Mit der Länge eines Textes steigt auch Typisch für solche Antiveganismus- die reine Konsumhaltung der Leserin. propaganda Ein langer Text wird weniger genau unter die Lupe genommen, als ein ist, dass der Autor entweder nicht die geringste Ahnung kurzes von Statement. Hierin bietet sich ein unglaublicher der bewusst Vorteil. Atomisiere den Text Deines Gegenüber auf die Materie ver zer rt hat, oder darstellt: aber sie typische speziesistische Hetze, wie sie an jeder Straßenecke kleinstmöglichen Fragmente. Achte dabei nicht auf deren Sinn. zu finden ist, wo Unveganer ihre Taten zu rechtfertigen versuchen. Nur die Worte Deiner Antwort müssen sich ähneln, damit die Leserin auf Deiner Seite steht. Hierin ist Achim Stößer ein wahrer Meister: Würden Sie einem Text zustimmen, der als Hetze bezeichnet wird? Nein? Kein Mensch tut das! Bravo! "Allerdings fällt auf, dass vielfach der Blick nur oberflächlich bleibt beschränkt auf die erste Wirkungsstufe." (Bergstedt, a.a.O.) Er unterstellt damit, dass Veganismus sich lediglich auf das Offensichtliche bezieht, das Enthaltensein von Leichenteilen etc. in Produkten. Du musst nichts beweisen, wenn Du eine ansprechende Analogie bilden kannst Wie mein lieber Freund, der Logiker Kurt Gödel, eben nicht bewiesen hat, lässt sich nichts beweisen. Doch um Beweise geht es auch gar nicht, da die mächtige Rhetorik nicht rational argumentiert, sondern emotional. Analogien sind die neuen Beweise, fragen Sie Achim Stößer: frühsommer 2007 » grünes blatt 24 Wie viel Gemeinschaft braucht der Mensch? Der Kommunardi Steffen Andreae aus der Villa Lokumuna und sein tierischer Wegbegleiter sind gewandert. Genau genommen 2500 km von ihrer Kommune in Kassel nach Tarragona in Spanien und haben dabei 14 Gemeinschaften besucht. Der Leser bekommt einen authentischen Eindruck vom täglichen "unterwegs sein" und der Autor beschreibt mit einfachen aber treffend schönen Worten die vielen Merkwürdigkeiten und kleinen Abenteuer die einen solche Wanderschaft mit sich bringen. jhc etwas langwierig bleibt das Buch dadurch spannend das die besuchten Gemeinschaften unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Buch macht neugierig. Besonders wenn mensch schon von den besuchten Orten gehört hat wird das Interesse jene Gemeinschaften zu besuchen nur noch stärker. War es wirklich so? Wie würde ich in dieser Situation reagieren? Sind Fragen die man sich das Buch hindurch stellt. Wenn auch passagenweise braucht der Mensch? 2500 km zu Fuß von n o i s en z e R Vom persönlichen, der Lieben, zum politischen, den Kommunen und manchmal auch beidem gleichzeitig werden viele Gedanken mit dem Leser geteilt mit denen sich mensch auf einer einerseits einsamen Wanderung und andererseits in geschäftigten Gemeinschaften beschäftigt. Die Eindrücke in den vielen so unterschiedlichen Kommunen und Gemeinschaften sind sehr persönlich. Aber gerade das macht den Reiz aus. Es geht in diesem Buch nicht um objektive Projektbeschreibungen, was wohl auch langweilig wäre sondern um das intensive Erleben von Gemeinschaftserfahrungen die je nach persönlichem Hintergrund anders ausfallen könnten. Alles in allem: Ein aufrichtig persönliches Buch! Steffen Andreae "Wie viel Gemeinschaft Kassel nach Tarragona. Fünf Länder - Vierzehn Gemeinschaften", 196 Seiten, Selbstverlag, 12.90 , zu Kassel 2007. bestellen unter: http://www.kommunetour.de/buch.html Dass das in einer speziesistischen Gesellschaft nicht mit beliebiger "tierischer Produkte" zu definieren ist natürlich Unfug. Was hat vegane Rekursivität zu vermeiden ist, ist eine Binsenweisheit, die Veganern Ernährung etwa mit dem Konsum von "tierischen Produkten" wie ebenso wenig angelastet werden kann wie es Antifaschisten unter der Naziherrschaft angelastet werden konnte, dass sie über unveganem Shampoo oder "Leder"schuhen zu tun? Straßen gingen oder Kartoffeln aßen, die mit der Asche aus Krematorien Ja, Vegane Ernährung entspricht nicht Veganismus. Achim Stößer treibt ein geschicktes Verwirrspiel um d i e se Begriffe. Wissen Sie noch worauf sich Achim Stößer bezieht, auf Veganismus oder Vegane Ernährung? Niemand weiß das! Klasse! gebaut respektive gedüngt worden waren. Sind Sie ein Nazi? Nein! Niemand ist gern ein Nazi! Hut ab vor Achim Stößer! Je absurder eine Folgerung ist, desto weniger wird sie hinterfragt Wahrheit ist immer das, was Du schreibst Je unverständlicher ihnen etwas erscheint, desto mehr sagt Ihnen ihr Gehirn, dass sie gar nicht darüber nachdenken sollten. Glauben Sie nicht? Achim Stößer beweist Ihnen das Gegenteil: Die Schlussfolgerung, die Bergstedt damit impliziert, Jede Wahrnehmung ist subjektiv. Daher kann keine ihrer Leserinnen beurteilen, ob das was Sie schreiben wahr ist oder nicht. Wozu auch, Ihre Lesenden werden alles was Sie schreiben als Wahrheit ansehen, wenn Sie diesen Anspruch nur vermitteln. Achim Stößer handelt nach diesem Prinzip: ist natürlich absurd: weil Veganismus weder Erdbeben durch Plattentektonik verhindert noch bei der Berechnung der Bahndaten einer Plutosonde hilft, und weil Veganer weder auf einen von Unveganern ameisengefährdungsfrei Veganismus, verschrobenen sind freien Planeten über dem Veganer also Gedankengang Boden auswandern schweben unvollkommen, zufolge Gewaltkonsum noch können, was ist diesem rechtfertigt. Auch wenn er das vielleicht nicht explizit sagt, ist es das, was der Text Denn in Wahrheit ist Bergstedt nichts weiter als ein Speziesist von vielen, der mit diesem Sammelsurium aus Halbwahrheiten seinen Speziesismus zu rechtfertigen versucht. transportiert. Würden Sie sich auf eine Auseinandersetzung zu Plattentektonik und Plutosonden einlassen? Nein? Niemand würde das! Respekt! Des anderen Fehler sind Deine Goldgrube! Keine Freude ist schöner als Schadenfreude. Über nichts lässt es sich vortrefflicher schreiben als über die Fehler Ihres Gegenüber. Haben Sie keine Angst, in Ihren Ausführungen noch verwirrender zu werden oder die Fehler gar fortzuführen. Wenn Sie einmal aufgezeigt haben, dass Ihr Gegenüber Fehler macht, werden alle Fehler diesem angelastet werden: "Vegane Ernährung ist der Verzicht auf den Konsum tierischer Produkte." (Bergstedt, a.a.O.) Analysieren wird diese "Definition" einmal: eine bloße Kostform, eine Diät reduziert. 1. Veganismus wird auf Ein weit verbreiteter Manipulationsversuch, der meist dazu dient, basierend auf Fällen mangelernährter Anhänger obskurer Ernährungslehren Veganismus zu diskreditieren. [...] 3. Vegane Ernährung als Nichtkonsum Wenn das die Wahrheit ist, würden Sie dann behaupten, Achim Stößer habe nicht recht? Niemand würde das! Achim hat recht! Bücher wären notwendig um alle rhetorischen Tricks und Kniffe, wie sie in ihrer Vollkommenheit in Achim Stößers Text angewendet werden, zu beschreiben. Halten Sie die Augen offen. Mit einem kritischen Blick erkennen Sie all diese tollen mächtigen rhetorischen Tricks und können eine ganze Menge darüber lernen, wie Sie einen Text heruntermachen, ganz ohne inhaltlich auf diesen einzugehen oder ihn nur ansatzweise zu verstehen. <Dieser Text steht unter Public Domain> Eine Antwort auf den Text findet sich unter: http://www.gruenes-blatt.de/wiki/index.php/Diskussion:200702:Mächtige_Rhetorik_for_Dummies # frühsommer 2007 » grünes blatt Schwimmen am Samstag Dieser Beitrag stammt aus dem Begleitschreiben des Castorgegners Henning zu seinem bevorstehenden Knastaufenthalt. Hallo! Eigentlich wollte ich Samstag schwimmen gehen, im Weissen See. Der Plan hat sich gestern geändert. Jetzt fahre ich schon Freitag mittag, allerdings nicht nach Weissensee sondern nach Plötzensee. Und auch nicht zum Schwimmen, sondern zum Sitzen, in der JVA Plötzensee. Warum? Weil ich mich wie viele andere auch im Jahre 2004 im Wendland auf die Strasse gesetzt habe, um den Castortransport zu blockieren. Klar, der Müll muss irgendwo hin. Aber in der Wellblechscheune in Gorleben steht er auch nicht besser als dort, wo er herkommt. Und dort muss er weg, um Platz zu machen für neuen. Obwohl es nach 50 Jahren Atomenergie weltweit noch immer kein Endlager gibt, geschweige denn ein sicheres, wird noch weiter Müll produziert. Und das obwohl es Alternativen gibt. Im Angebot wären da nicht nur effiziente Gaskraftwerke mit KraftWärme-Kopplung -auch Biogas!- sondern auch ein Strom-netzverbund von Nordafrika und Europa. In einem solchen Netz könnten regenerative Energiequellen wie Wind, Wasser und Sonne räumlich so verteilt werden, dass sie möglichst effizient sind. der Strecke, im Wald oder gleich zu Hause wo es keiner sieht. Eine Demokratie sollte sich meiner Meinung nach den kritischen Stimmen stellen und sie nicht unterdrücken. Jedes Jahr nehmen sich viele Menschen das Recht ihre Meinung dort kundzutun, wo sie gehört wird; sie sitzen auf der Castorstrecke. Jedes Jahr erklärt die Polizei die Versammlung als verboten und verhängt Bußgelder. Einige Leute bezahlen, andere tragen den Protest in die Gerichtssäle und weigern sich das Bußgeld zu bezahlen. Eine hartnäckige Weigerung führt dann zur Androhung von Erzwingungshaft, das letzte Mittel des Staates den Sünder zum büßen EnBW, Vattenfall, Exxon, BP: Immer mehr Werbung für Fossil- und Atomkonzerne in der taz / Kritik unerwünscht "Wer Neckarwestheim 1 abschaltet, schaltet den Treibhauseffekt ein. Das Kernkraftwerk Neckarwestheim 1 ... liefert klimafreundliche Energie ohne CO2 - wie sonst nur die Erneuerbaren Energien. ..." Diese Anzeige brachte Anfang des Jahres kritische tazLeserInnen auf die Palme: Der Energieriese EnBW durfte mit farbenfrohen Bildern in der alternativen "tageszeitung" für seinen Atomstrom werben: Wer Neckarwestheim 1 abschaltet, schaltet den Treibhauseffekt ein. AnzeigenStückpreis: knapp 3.900 Euro netto. Die Warum gehen dann nicht die Massen auf die Strasse und sagen ihre Meinung? Das tun viele. Leider ist demonstrieren entlang der Castorstrecke verboten. Erlaubt ist es abseits Ich bin nicht der Meinung für die Teilnaheme an der Sitzblockade büßen zu müssen und weigere mich weiterhin das Bußgeld zu bezahlen. Das heißt nun eben sitzen und nicht schwimmen, jedenfalls nicht am Samstag. Dafür am Sonntag! Ich würde mich freuen, wenn der eine oder die andere am Sonntag Mittag um 13.00Uhr vor der JVA Plötzensee steht, Friedrich-Olbricht-Damm 16, 13627 Berlin, um mit mir schwimmen zu gehen. Liebe Grüsse, Henning Zensur bei der taz Den KritikerInnen antwortete die taz-Anzeigenabteilung per Serienbrief: Die Politik tut sich schwer mit dem Ausstieg. Die vier großen Stromerzeuger spekulieren auf Laufzeitverlängerung, zunächst um die ältesten Meiler in die neue Legislaturperiode rüber zuretten. Später dann, mit einer anderen Regierung könnte mensch den "Ausstieg" ja rückgängig machen. Angesichts solcher Katastrophen wie die in Tschernobyl und beinahe Katastrophen wie in Forsmark wirkt das ein bißchen zynisch. Wusstet ihr, dass das Atomkraftwerk Lingen im Emsland beinahe in die Luft flog, als es 1968 ans Netz ging. Einer der Ingenieure ist jetzt pensioniert und damit vor kurzem an die Öffentlichkeit gegangen. zu überreden. taz als Anzeigen- medium zu verkaufen ist mitunter eine sehr schwierige Aufgabe. So gesehen sind Anzeigen von EnBW (oder auch ExxonMobil) für uns ein großer Erfolg. Weitere Kritik wurde abgeblockt. Leserbriefe zur Anzeigenpolitik der taz werden nicht mehr gedruckt. Dass sich die Imagewerbung für die Energiekonzerne auszahlt, zeigt zum Beispiel BP (früher British Petroleum, jetzt beyond petroleum): Obwohl der Konzern nur ökologische Feigenblattprojekte [1] vorzuweisen hat, konnte er sein Image deutlich verbessern - auch durch seine Großanzeigen in der taz und durch tazArtikel wie Vorbildliche BP[2] und BP setzt auf Solar[3]. unabhängige Mailingliste: taz-Genoselbstverwaltet Die taz gehört keinem Konzern, sondern einer Genossenschaft. Auch hier wollen nicht alle den neuen Kurs mittragen. Kritische taz-Genossenschaftsmitglieder haben deshalb eine unabhängige Mailingliste eingerichtet. Zwar gibt es auch eine offizielle taz-Genossenschafts-Mailingliste, sie wird aber durch die tazGeschäftsführung kontrolliert. Diese zensierte in der Vergangenheit schon mehrere kritische Beiträge. Beispiele dafür sind Berichte über Unregelmäßigkeiten bei der Nord-taz sowie über ein Kooperationsprojekt der taz mit der EnBW-Tochter Naturenergie, die PseudoÖkostrom verkauft. taz-Geno-selbstverwaltet heißt die unabhängige Liste. Ihr findet sie auf listen.jpberlin.de - oder einfach nach taz geno googeln. Macht mit! Gefragt sind eure Ideen für eine bessere, kritische taz! Matthias Bauer, Gründungsmitglied der taz-Genossenschaft Links 1. http://www.nytimes.com/2006/08/14/opin ion/14kenney.html?ex=1313208000&en=e95a16 abcffd6abf&ei=5088&partner=rssnyt&emc=rss 2. http://www.taz.de/dx/2005/01/20/a0145. 1/text.ges,1 3. http://www.taz.de/dx/2005/12/01/a0035. 1/text.ges,1 $ Internationales (USA) » Full Tanks, Empty Stomachs Ethanol and Eco Colonialism Skyler Simmons The buzz about ethanol has grown tremendously in the past few years as oil prices skyrocket, racist right-wingers look for a way to be independent of the Middle East, and lefties look for a quick fix to global warming that doesnt require them to reduce their level of consumption. This January, President Bush announced a plan to produce 35 billion gallons of biofuels (mostly ethanol) per year by 2017. Yet there has been little attention paid to the real social and environmental impacts of ethanol production. In early March, Bush traveled to Brazil to secure massive imports of ethanol to the US. Bushs visit was met not with praise for supporting Brazilian agriculture but with militant protests decrying the environmental devastation and neo-colonialism perpetrated by Brazils ethanol industry. In the region of Ribeirão Preto, 900 women took over an ethanol plant owned by the agribusiness cartel Cargill. They also decried the increased land consolidation that is occurring as wealthy landowners grab more and more land for monoculture sugarcane farms. In São Paulo, demonstrators responded to Bushs visit by marching through the streets, carrying stalks of sugarcane and clashing with police. Protesters noted that increasing amounts of the Amazon rainforest are being cleared for monoculture farms to produce ethanol. Suzanne Pereira dos Santos of Brazils Landless Workers Movement, who helped organize the march, remarked, Bush and the US go to war to control oil reserves, and now Bush and his pals are trying to control the production of ethanol in Brazil, and that has to be stopped. In February, massive protests broke out in Mexico over the price of corn, a major staple in that country. More than 75,000 people marched through the streets of Mexico City to demand an immediate reduction of corn prices. Why are corn prices so high? Because everincreasing amounts of corn are going towards ethanol production, and this increased demand has caused corn prices to skyrocket. Corn is now going toward feeding the USs auto addiction rather than the worlds poor. The environmental impacts of ethanol production are also troubling. Growing the corn is incredibly energy intensive, in terms of fuel consumption by farm equipment and the large amounts of fossilfuel-based fertilizers used. In addition, large quantities of toxic pesticides must be used. Ethanol distillation also burns large amounts of fossil fuels. Most distilleries burn natural gas, though more and more are relying on coal. One plant in Goldfield, Iowa, burns 300 tons of coal every day! Overall, ethanol is incredibly inefficient, taking three units of energy to make four. Some argue that it actually takes more energy to produce ethanol than you get from burning it. Many proponents of ethanol claim that it is carbon neutral; since the carbon in the ethanol was originally sucked out of the atmosphere by the plant, they say it is a closed cycle. This ludicrous claim completely ignores the massive amounts of fossil fuels used in the growth, transportation and refinement of corn ethanol. In fact, when it comes to greenhouse gas emissions, the production and burning of ethanol is only slightly better than burning gasoline! The ethanol boom is one of many last-ditch attempts by industrial capitalism to continue its existence in a rapidly approaching post-oil world. The pursuit of ethanol is simply the continuation of an exploitative, colonial system that steals resources from the worlds poor communities to maintain the consumer lifestyles of the First World. Large-scale ethanol production can only lead to greater devastation of the Earth, as diverse ecosystems are converted to monoculture farms. Dispossession will increase as subsistence farmers and hunter-gatherers are forced off their land to make way for the USs new energy colonies. A turn to ethanol as a fuel source also means shifting a considerable portion of farmable land from food production to energy production. As demand for ethanol grows, we will see increasing tension between First World people choosing to fuel their green cars and the rest of the world simply struggling to eat. The events in Mexico have no doubt foreshadowed what is to come. There is no quick techno-fix to climate change or peak oil. We cannot accept a new wave of colonialism that offsets the problems created by our exorbitant First World lifestyles onto the Global South. The only answer to these problems is a dramatic reduction in our energy and resource consumption. Skyler Simmons enjoys seeing liberals go into convulsions as they realize that biofuels aren't going to save the world. Dieser Artikel erschien erstmals im amerikanischen Earth First! Journal (http://www.earthfirstjournal.org/) in der Ausgabe "Beltane 2007". World Future Council - Oder: Mein neues Gewissen jhc Ja. Richtig gelesen: Ich habe ein neues Gewissen. Aber nicht nur ich, sondern jeder einzelne auf diesem Planeten. Das jedenfalls kündigte der Weltzukunftsrat (World Future Council, WFC) bei seiner Gründungsveranstaltung vom 11.-13. Mai in Hamburg an. Als "Weltgewissen" wolle er sich für ökologische, soziale und ethische Belange auf globaler Ebene einsetzen. Na, dann brauchen wir uns ja keine Sorgen mehr zu machen. Noch mehr Leute, die das Handeln für mich übernehmen. Und nicht nur das. Sie übernehmen auch mein Denken, mein Gewissen. Ich kann mich also entspannt zurücklehnen und "die Guten" Entscheidungen für mich treffen lassen. So oder ähnlich hätte man die Nachricht des Wochenendes zusammenfassen können. Woher genau dieser Rat der Weisen seine Legitimität bezieht, bleibt schleierhaft. Aber den Anspruch hat die Institution auch scheinbar gar nicht: "Der World Future Council behauptet nicht, irgendjemand anderen zu repräsentieren." Umrahmen wir dieses Projekt also erst mal. Das Geld dieses Rates wird bei Berenberg, "der ältesten Privatbank Deutschlands" angelegt, die nicht nur mit dem ersten Aktienfonds der Ukraine auftrumpfen kann, der vom baldigen WTO-Beitritt des Landes profitieren wird, sondern auch "Wealth Management" für die gehobene Gesellschaft im Programm hat. Die ersten vier Millionen Euro kommen vom Otto Versand, dem im Schwarzbuch Markenfirmen "Ausbeutung, sexuelle Belästigung und andere Missstände in Zulieferbetrieben" vorgeworfen werden, und vom konservativen Hamburger Senat, der eines der repressivsten Polizeigesetze in Deutschland durchgedrückt hat und in Folge dessen sich uns Ole von Beust (CDU), Hamburgs Bürgermeister, als Freund der Gutmenschen präsentiert. Schließlich wird auch die Pressearbeit an Privat delegiert, nämlich "Straub & Linardatos", die sich damit rühmen, bei der Auftaktveranstaltung "13 TV-Teams, 50 Journalisten" angelockt und die Veranstaltung bis in die Bild-Zeitung gebracht zu haben. Zur Kompetenzliste des Medienunternehmens zählen dann unter anderem auch Axel Springer AG und Masterfoods GmbH. Man merkt, wohin die Reise geht. Aber zum Glück gab es Bio-Essen und Leitungswasser für alle. Fürs Gewissen, versteht sich. Das World Future Council sei "frei von % frühsommer 2007 » grünes blatt Dogmen", so heißt es. Wohl aber nicht von jenem, welches besagt, dass Menschen nicht autonom handeln können und beshalb bevormundet werden müssen von einer Elite von Gutmenschen. Das Weltgewissen schlägt dann auch gleich auf: Mit einem brennenden Appell an den G8-Gipfel. Schließlich gilt das Credo: "Regierungsentscheidungen bestimmen Regeln und beeinflussen unsere Werte. Sie befähigen den Privatsektor und uns alle, effektiver zu handeln." Genau: Regierungen bestimmen und beeinflussen. Und auch dem Privatsektor wird gerne geholfen effektiv zu handeln. Aber dem Rest ganz sicher nicht. Auf eine grundsätzliche Kritik an der Legitimität der G8, am internationalen Staatensystem und am globalisierten Kapitalismus als Wurzeln der heutigen Ausbeutung wird bewusst verzichtet. Frei nach dem Motto: Lobbying und elitäres Klüngeln mit Wirtschaft und Staat statt herrschaftsfreier Partizipation und selbstbestimmtem Handeln gegen die Ausbeutung und Vernichtung unserer Erde. Dazu passt die innovative Idee, das ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG) von Deutschland nach Afrika zu exportieren. Alles in allem: Dieser "Rat der Seher in die Zukunft kann emanzipativem Umweltschutz gestohlen bleiben und gehört enttarnt als das, was er ist. Nämlich ein entmündigender, gutmenschlicher Elite-Zirkel. Traurig nur, dass sich so emanzipatorische Persönlichkeiten wie Vandana Shiva unter diesen elitären Klüngel mischen. Und Jakob von Uexküll, Gründer des Rates, hatte mit der Einführung des Alternativen Nobelpreises auch schon mal bessere Ideen. Die Mitglieder des WFC sollten sich besser wieder ihrer teils bemerkenswerten Basisarbeit widmen, statt in ein solch visionsloses Unterfangen wie den Weltzukunftsrat ihre Energie zu stecken. PM "World Future Council appelliert an G8 PM "Hamburg Call to Action" Website des Weltzukunftsrates: http://www.worldfuturecouncil.org/deutsch.html Website der Berenberg Bank: http://www.berenberg.de/ Website von Straub und Linardatos GmbH: http://www.sl-kommunikation.de/ Website Schwarzbuch Markenfirmen: http://www.markenfirmen.com/firmen/otto.htm Quellen: Gericht stellt fest: Polizeihandeln am 11. September 2006 war rechtswidrig Die Klage eines Magdeburger Polit-Aktivisten gegen die Gießener Polizei wurde vor wenigen Tagen vom Verwaltungsgericht Gießen positiv beschieden. Die Polizei hatte gewaltsam eine in der Form harmlose Meinungsbekundung mehrerer AktivistInnen unterbunden. Diese hatten sich gegen die Law & Order-Politik des hessischen Innenministers Volker Bouffier gerichtet. Im Zuge der gerichtlichen Auseinandersetzung musste das Polizeipräsidium Mittelhessen schließlich eingestehen, dass diese polizeilichen Maßnahmen rechtswidrig waren. fb Am 11. September 2006 brachten AktivistInnen in Gießen vor der Anwaltskanzlei des hessischen Innenministers mit Kreide Botschaften gegen dessen Law & Order-Politik an[1]. Diese Innenpolitik zeichnet sich einerseits im Abschmettern von Ermittlungen gegen straffällige Polizisten aus. Auf der anderen Seite fährt Bouffier die höchsten ihm zur Verfügung stehenden Geschütze auf, um ihm unliebe politische KritikerInnen loszuwerden. Ersteres spielt auf die tödlichen Schüsse eines thüringischen Polizisten auf einen angeblichen Zigarettenautomaten-Knacker[2] an. Nach allerhand Vertuschung und der Suggestion, das Opfer sei an seiner Erschießung selbst schuld gewesen, wird der Todesschütze schließlich freigesprochen. Bouffiers Kanzlei führte das Verfahren. Während also Polizisten vor der Strafverfolgung geschützt werden, scheute der Innenminister keine Mühe, um einen unliebigen PolitAktivisten seiner Heimatregion hinter Gitter zu bringen: Am 14. Mai 2006 wird das Mobile Einsatzkommando (MEK), eine Spezialeinheit der hessischen Polizei, im Zusammenhang mit Farbanschlägen auf Bouffiers Kanzlei in Stellung gebracht. Fast alle Polizei- kräfte aus Gießen und den umliegenden Polizeistationen bis zur Bereitschaftspolizei werden zum Einsatz gebracht, um vier auf dem Gießener Justizgelände Badminton spielende AktivistInnen zu verhaften[3]. Gegen die öffentliche Thematisierung dieser Aspekte der bouffierschen Law & Order-Politik vor dessen Kanzlei trat sofort ein Mitarbeiter des Anwaltsbüros mit Tritten gegen einen Aktivisten und weiteren aggressiven Gesten auf. Die schnell hinzukommende Polizei nahm sich nun nicht etwa den Täter dieser Körperverletzungen vor, sondern dessen Opfer und die anderen AktivistInnen. Weitere Kreidemalereien wurden nun auch von den PolizeibeamtInnen aggressiv angegangen und schließlich griff Einsatzleiter PHK Klingelhöfer selbst handgreiflich ein. Die Kreide wurde sichergestellt, die öffentliche Meinungsäußerung unterbunden. Die Polizei hatte dabei selbst die Mindestanforderungen des Versammlungsrechts übergangen. Den daraufhin eingereichten Widerspruch gegen die Polizeimaßnahmen ließ das Polizeipräsidium trotz mehrfacher Nachfragen unbeschieden. Daher reichte ein Aktivist eine Untätigkeitsklage gegen die Polizei ein. Das Verwaltungsgerichtsverfahren hatte die Feststellung der Rechtswidrigkeit des Polizeihandelns zum Ziel. Zuletzt beschloss die 10. Kammer des Gießener Ver waltungsgerichts die Einstellung des Verfahrens zu Lasten der Polizei und erklärte in der Begründung, dass sich diese durch ihre Prozesserklärung in die Rolle des Unterlegenen begeben hat (VG Giessen, 10 E 726/07). Der Kläger resümiert: Selbst Kreidemalereien, die weder straf- noch ordnungsrechtlich belangbar sind, attackiert die Gießener Polizei und bricht dabei Grundrechte. Diesmal wurde sie nicht vom Verwaltungsgericht gedeckt, offensichtlich ging da das Polizeihandeln doch zu weit. Trotz dieses Erfolges bleibt ein Beigeschmack: das Aussitzen der Widersprüche durch die Polizei und die schließlich unumgängliche Einstellung des Verfahrens auf Polizeikosten, aber ohne Urteil, zeigt wie schwer es ist gegen die häufigen Rechtsbrüche der Gießener Staatsdiener vorzugehen. Inzwischen hat sich die Polizei neue Verfahren gegen die AktivistInnen ausgedacht: aus einer erlogenen Verweigerung der Personalienangabe bei einer Polizeikontrolle an einem Gießener Gentech-Versuchsfeld wurde ein Bußgeldverfahren gegen den Magdeburger Aktivisten und weitere Personen aus anderen Orten konstruiert[4]. Die Repressionen gegen politisch aktive Menschen laufen in Gießen also weiter, nur eben auf anderer Linie. Mehr Infos Informationen zur bouffierschen Law & OrderPolitik: http://www.im-namen-des-volkers.de.vu. Über das neuerliche Ermittlungsverfahren informiert die Seite http://www.gendreck-giessen.de.vu. Fußnoten 1. http://www.projektwerkstatt.de/antirepression/prozesse /farbgericht/instanz1/11_9_06tag2.html 2. http://www.rolf-goessner.de/FRTodesschusse.htm 3. http://www.projektwerkstatt.de/weggesperrt/mek_infos .html 4. http://www.projektwerkstatt.de/gen/staatsmacht.htm & frühsommer 2007 » grünes blatt Gentechnik-Skandale am laufenden Band: Was wussten die Gießener Versuchsleiter? prowe Eher unfreiwillig sickert seit einigen Tagen durch, dass der in Deutschland schon vielfach angebaute und am 23. April auch in Gießen ausgebrachte Mon810-Mais der Firma Monsanto seit dem 17. Oktober letzten Jahres nicht mehr legal ist. An diesem Datum lief die vorläufige Genehmigung für den AgroWeltkonzern aus, verbunden mit der Auflage, bis zu diesem Zeitpunkt ein Konzept über die Überwachung der Umweltauswirkungen vorzulegen. Monsanto kam dieser Auflage nicht nach. Die Genehmigungsstellen im Bundesministerium für Verbraucherschutz und Landwirtschaft verschwiegen die ausgelaufene Zulassung und setzten auf Verzögern und Vertuschen. Alt-Genehmigungen würden weiter gelten, war eine ihrer skandalösen Festsetzungen, obwohl nun klar war, dass das Ausbringen von Mon810-Mais ein unkalkulierbares und ungeprüftes Risiko darstellte. Am 27.4.2007, also über ein halbes Jahr später, teilte das BVL der Firma Monsanto endlich mit, dass die Genehmigung nicht mehr gelte. Zu diesem Zeitpunkt war die Aussaatphase gerade beendet Zufall? Wohl kaum, argwöhnen viele GentechnikkritikerInnen und fühlen sich bestätigt in ihrer Annahme, dass mit der Risikotechnologie gemauschelt und betrogen werde. Der ganze Ablauf wirft die Frage nach der Unabhängigkeit und Seriösität der Fachbehörden in Sachen Gentechnik auf. WasgeschahinGießen? Noch mehr Fragen stellen sich nun für den Mon810-Mais-Versuch in Gießen, denn dieser fällt nicht unter die Altgenehmigungen. Er wurde erst geplant, als der Mais bereits nicht mehr zugelassen war. Entweder haben die Herren Friedt und Kogel das gewusst dann sollen sie schnellstens abdanken, weil sie Lügner und Trickser sind. Oder sie haben es nicht gewusst, sich aber auch nicht gekümmert. Dann haben sie ihren Ruf als seriöse Wissenschaftler weiter verspielt, schimpft Jörg Bergstedt von der Aktivistengruppe FeldbefreierInnen über den neuesten Gentechnik-Skandal und seine Bedeutung für die Versuche der Universität Gießen. Chronik des Mon810-Skandals (Quellen sind auf www.gendreck-giessen.de.vu benannt) prowe EU genehmigt Mon810 unter Auflagen und befristet bis 17.10.2006. Auszug: Der EUMinisterrat beschloss im Juni 1999, dass der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der EU durch Beobachtungsprogramme zu begleiten ist. In der Folge wurden Monitoringprogramme für neue Genehmigungen im Oktober 2003 obligatorisch. Gleichzeitig sahen die Änderungen vor, dass bestehende Genehmigungen ohne Monitoring bis zum 17. Oktober 2006 begrenzt werden. Im Zusammenspiel mit neueren EU-Regelungen wurde diese Verpflichtung zum Monitoring für Altgenehmigungen hinausgeschoben. Ab dem 17.10.2006 ist es also eigentlich aus. Doch - Pustekuchen, es wird alles verschwiegen. Zudem weigert sich Monsanto, die Ergebnisse ihrer bisherigen Forschungen zu Mon810 zu veröffentlichen. Greenpeace zieht in einen juristischen Kampf mit dem Unternehmen. Im Frühjahr 2007, über ein halbes Jahr nach dem Auslaufen der Genehmigung, wird trotzdem fleißig ausgesät. Erst nach der Aussaat (das soll Zufall sein???) wird der Mon810 dann am 27.4.2007 gegenüber der Firma Monsanto verboten. Die Öffentlichkeit wird gar nicht informiert. Auszug: Mit dem nun vom BVL an Monsanto ergangenen Bescheid wird das Unternehmen verpflichtet, ein der aktuellen EU-Rechtslage entsprechendes Monitoring durchzuführen. Ende April entdeckte Greenpeace illegale Gentechnik-Maissorten von Monsanto der Kapitän eines Frachters hatte den entscheidenden Tipp gegeben. Am 9.5.2007, nachdem (!) der geheim an Monsanto geschickte Verbotsbescheid bekannt geworden und zudem eine Imkegruppe (Mellifera) vor dem Verwaltungsgericht Augsburg durchsetzen konnte, dass Mon810-Mais nicht weiter den Honig verunreinigen darf, veröffentlichte das BVL dann plötzlich, dass es nun mit der Erforschung der Koexistenzfähigkeit beginnen würde - nachdem der Mon810-Mais schon überall in der Landschaft steht, offensichtlich illegal, aber staatlich gedeckt. Auszug: Mit den bis 2009 ausgelegten Versuchen soll erprobt werden, wie das Nebeneinander des Anbaus von gentechnisch verändertem und konventionellem Mais (Koexistenz) realisiert werden kann, ohne dass ein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Konkret geht es um Mindestabstände für den Praxisanbau, den Einfluss von Zwischenkulturen aber auch des Klimas oder der Drillrichtung auf die Auskreuzung. Des Weiteren sollen Auskreuzungsraten bei unterschiedlicher Nutzung als Körner- oder Silomais ermittelt werden. Wenn dann noch die Pressesprecherin, die sich im Jahr zuvor noch als Gentechnikkritikerin aufgeplustert hat, nun die Öffentlichkeit für dumm verkaufen will, indem sie behauptet, es würde versucht, mit dem Bundessortenamt in Kontakt zu kommen, wirke alles nur noch als abgekartetes Spiel: Haben die keine Telefone in der Universität? Die neuerlichen Vorgänge sind Wasser auf die Mühlen der FeldbefreierInnen. Sie hatten bereits im Jahr 2006 deutliche Zweifel an der Seriösität des Gengersteversuchs angemeldet, der von der jetzt im Rampenlicht der Kritik stehenden Genehmigungsbehörde mit Sofortvollzug gegen viele Bedenken von BürgerInnen durchgeboxt wurde. Auch im konkreten Versuchsablauf meinten die FeldbefreierInnen immer wieder Unregelmäßigkeiten und Vertuschungen entdecken zu können, die sie auf ihrer Internetseite www.gendreckgiessen.de.vu und auf Ausstellungen und Flugblättern anprangerten. Bislang gab es eine seltsame Cliquenbildung zwischen Versuchsleiter, Umweltbürgermeisterin, SPD- und CDU-Führern, Unileitung, Genehmigungsbehörden und etlichen Medienvertretern. Es wird Zeit, dass das Kartell des Schweigens durchbrochen wird. Hier in Gießen wird betrogen, die wichtigen Details der Versuche werden verschwiegen und nur Beruhigungspillen verteilt, setzt der militante Gentechnikgegner seinen Protest fort. Nach seiner Auffassung ist der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen nicht nur ein ökologisches und gesundheitliches Risiko, eine Zuspitzung der Abhängigkeitsverhältnisse in der Landwirtschaft und eine gefährliche Einengung der Sortenvielfalt im Saatgut, sondern auch rechtswidrig. Die Koexistenz von Gentechnik mit nichtgentechnischer Landwirtschaft und Imkerei ist technisch nicht möglich, sagt Bergstedt. Da sie aber vom Gesetz her vorgeschrieben sei, sind alle aktuellen Gentechnikpflanzungen illegal. Das hätte am 9.5.2007 auch das Verwaltungsgericht Augsburg festgestellt, als es einem klagenden Imker Recht gab. Trotzdem werde nicht den LandwirtInnen, Konzernen und Versuchsleitungen der Prozess gemacht, sondern immer häufiger denen, die solchen Pflanzenbau verhindern wollen. Für den auch in Gießen bevorstehenden Prozess kündigt Bergstedt daher eine offensive Prozessführung an: Wir haben nichts zu verlieren. Die Gesetzesbrecher laufen auf den Fluren der Universität herum gedeckt von den Organen des Staates, der halt Konzerne mehr mag frühsommer 2007 » grünes blatt als die Menschen. Es ist aber unsere Chance der Anklage gegen uns, zu beweisen, dass Kogel, Friedt und andere die Gesetze brechen. Nicht die einzige unseriöse Vorgehensweise Die Liste an Vertuschungen, Abweichungen von den Genehmigungsauflagen und Irreführung der Öffentlichkeit ist inzwischen lang. Der inzwischen über ein Jahr alte Gengersteversuch am Steinbacher Weg weist dank fortgeschrittenen Alters eine längere Liste von Verfehlungen auf. Unterlassene Bodenuntersuchungen nach möglichen Verseuchungen, fehlende Wildschutzgitter, falsche Versuchsausführung der Versuch hätte auch nach dem Genehmigungsbescheid längst untersagt werden müssen. Aufklärung tut daher not. Doch die wird behindert. Einerseits von der Universität, ihrem Präsidenten und der Pressestelle sowie den Versuchsleitungen um die offensichtlich unseriösen sogenannten Wissenschaftler Kogel und Friedt. Andererseits aber auch von denen, die Aufklärung eigentlich zu ihrer eigenen Sache machen müssten. Während die größte Fraktion in der Gießener Stadtregierung inzwischen mit den typisch markigen Stammtischsprüchen ihres Fraktionschef selbst gemeinsame Beschlüsse aller Ratsfraktionen für irrelevant erklären, sind die Grünen und ihre Umweltbürgermeisterin erneut auf Tauchstation gegangen. Schon zur Gerstenaussaat 2006 hatten sie komplett geschwiegen. Als 2007 die Informationen zum Mon810-Mais durchsickerten, wusste WeigelGreilich schon bescheid, schwieg aber. So ist es auch jetzt wieder. Alle Informationen, sei es zum Gerstenfeld 2006 oder die unfrohe Kunde vom Maisacker 2007 bzw. jetzt den Skandalen um die dort ausgesäte Sorte stammen von unabhängigen Gruppen im Raum Gießen, die nicht müde werden zu recherchieren, zu veröffentlichen und Anträge auf Abbruch der Versuche an die zuständigen Stellen zu schicken. Zu letzteren gibt es inzwischen mehrere Beschwerden, seitenlang voller Fakten. Antworten bleiben völlig aus. Auch die hiesigen Medien haben bislang solche Informationen verschwiegen oder, wenn ihnen Informationen aus unabhängigen Gruppen von GentechnikgegnerInnen übermittelt wurden, immer nur Versuchsleitung oder gleich die Staatsanwaltschaft zu Wort kommen lassen. Auch darüber regen sich die FeldbefreierInnen auf: Das ist ein typischer provinzieller Filz. Offene Kritik und Aufklärung sind gar nicht möglich. Medien und Politik sind Teil des Desasters um die Gießener Gentechnikfelder. Koexistenz ' Im Anhang des Textes bei uni-protokolle.de erklärt das BVL das Koexistenz-Recht. Auszug: 1. Das Forschungsprogramm war 2004 war von der damaligen Ministerin Renate Künast initiiert worden. Die Umsetzung erfolgt in drei Ressortforschungseinrichtungen des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ), Biologische Bundesanstalt für Landund Forstwirtschaft (BBA) und Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und seit 2006 auch am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ). Die Koordination liegt bei der FAL. Im Jahr 2007 wird an 5 Standorten (Groß Lüsewitz, Wendhausen, Mariensee, Braunschweig und Forchheim) auf einer Fläche von 22,8 ha gentechnisch veränderter Bt-Mais angebaut. Unterschiedliche Versuchsanordnungen unter Einbindung von Feldern mit Klee/Gras, Getreide oder Sonnenblumen zwischen den Maisschlägen helfen, den Einfluss geschlossener Feldfruchtbestände zu bewerten. 2. Was ist Bt-Mais? Das Bt-Toxin ist ein Eiweiß, das von Bakterien gebildet wird, die überall im Boden vorkommen. Es hat eine giftige Wirkung auf bestimmte Insekten, ist aber für Säugetiere und Menschen harmlos. Bt-Präparate sind seit 1964 in Deutschland als Pflanzenschutzmittel zugelassen und werden besonders im integrierten und ökologischen Landbau verwendet. Beim Bt-Mais ist das BtToxin-Gen der Bakterien in das Erbgut der Maispflanzen eingebaut. Dieser somit gentechnisch veränderte Mais produziert sein eigenes Insektengift, das gezielt einen seiner ärgsten Feinde, den Maiszünsler, vernichtet. 3. Was heißt Auskreuzung? Wenn Maispflanzen blühen, bilden die männlichen Blüten Pollen. Der Maispollen gelangt mit dem Wind zu den weiblichen Blüten. Aus diesen bestäubten, weiblichen Maisblüten entwickeln sich die Samen, also die Maiskörner. Werden gentechnisch veränderter Mais und gentechnikfreier Mais benachbart angebaut, kann es bei gleichzeitiger Blüte beider Pflanzenbestände dazu kommen, dass der Pollen der männlichen Blüten des gentechnisch veränderten Mais auf die weiblichen Blüten des gentechnikfreien Mais gelangt. Die sich entwickelnden Maiskolben besitzen dann auch die neue Eigenschaft des gentechnisch veränderten Mais, in diesem Fall das Bt-Toxin-Gen. Je weiter zwei Maisbestände auseinander liegen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für eine solche Auskreuzung. Wind, Wege oder andere Pflanzenkulturen haben einen Einfluss auf die Auskreuzung. 4. Was bedeutet Koexistenz? Wenn es zu einer Auskreuzung kommt, so kann im Erntegut des nicht gentechnisch veränderten Mais das Bt-ToxinGen nachgewiesen werden. Wenn mehr als 0,9% des Ernteguts das BtToxin-Gen enthalten, muss der Landwirt seine Maisernte als "gentechnisch verändert" deklarieren. So hat es der Gesetzgeber geregelt. Der Landwirt kann dann unter Umständen seine Maisernte schlechter vermarkten und hat möglicherweise ökonomische Einbußen. Es handelt sich also um ein ökonomisches Problem, nicht um ein Sicherheitsproblem, da die neue Eigenschaft des Bt-Mais sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene geprüft und als unbedenklich bewertet wurde. Der Begriff "Koexistenz" beschreibt das Nebeneinander von gentechnisch veränderten und nicht gentechnisch veränderten Kulturpflanzensorten, ohne dass es zu einer Überschreitung des Schwellenwertes von 0,9% im Erntegut des letzteren kommt. ! frühsommer 2007 » grünes blatt Feld mit gentechnisch verändertem Mais zerstört Gießener Anzeiger 21.05.2007 Unbekannte durchtrennen Zaun und hacken Großteil der Pflanzen aus Universität stellt Strafanzeige - Schaden erheblich GIESSEN (had). Während die Universität am Wochenende ihren 400. Geburtstag feierte, haben Unbekannte das Maisfeld an der Weilburger Grenze zerstört, auf dem die Universität auch eine Sortenwertprüfung von gentechnisch verändertem Mais durchführt. Nach Angaben der Polizei zerschnitten die Täter den Zaun und hackten einen Großteil der Pflanzen aus. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. Die Zerstörungen waren am Montagmorgen um 8.15 Uhr von Mitarbeitern des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung festgestellt worden. Die Universität kündigte an, sie werde Strafantrag stellen. Vermutlich sei so viel so zerstört worden, dass die Wertprüfung nicht nur der gentechnisch veränderten Sorten nicht mehr durchgeführt werden könne, so Uni-Vizepräsident Prof. KarlHeinz Kogel. Endgültig werde vom Bundessortenamt, das die Aufträge für die Wertprüfungen erteilt, entschieden, wie es weiter gehen werde. Über die Höhe des entstandenen Schadens konnte Kogel keine Angaben machen. Klar sei allerdings, dass dieser erheblich sei. Kogel: "Das sind keine Peanuts." Den Versuch noch in diesem Jahr zu wiederholen sei unrealistisch, so der Uni-Vizepräsident weiter. Dafür sei es allein aus zeitlichen Gründen schon zu spät. Darüber hinaus wäre ein solches Vorgehen nach seiner Einschätzung auch "politisch äußert kritisch", nachdem das Bundesamt für Verbraucherschutz in der vergangenen Woche eine Studie veröffentlicht hatte, wonach es berechtigten Grund zu der Annahme gebe, dass von dem Anbau von Gießen: Mais fällt Im Aktionsbündnis gegen Gentechnik wurde die Nachricht des zerstörten GVMaisfeldes mit Freude aufgenommen. Wenn die offiziell zuständigen Behörden sich der Verantwortung entziehen und hinter Paragraphen und Formulierungen verstecken, tut Selbsthilfe not. Auch wenn WissenschaftlerInnen mit Politik ungerne zu tun haben möchten, müssen sie einsehen, dass jede Art von Forschung gesellschaftliche Auswirkungen hat. Und diese Gesellschaft nimmt sich in den letzten Jahren viel zu selten das "Recht", Ob die ZerstörerInnen des Gießener Maisfeldes wohl auch mit Sense, Skimaske und Anarchie-A unterwegs waren? sich "in ihre eigenen einzumischen". Angelegenheiten Auch die Unileitung scheint angesichts der vorherigen angespannten Situation nicht allzu traurig über den Ausgang des Gießener Feldes zu sein. Durch den Bescheid des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, der den Verkauf von MON810 seit dem 27.4.2007 untersagt, war auch für die Uni Gießen eine knifflige Situation entstanden. Haben gar Friedt, Hormuth oder Kogel selbst Hand angelegt, um das Problem aus der Welt zu schaffen? Es ist schon auffallend, dass mindestens der Versuchsleiter auch zwei Tage nach dem Vorfall keine Stellungnahme abgab... Doch bei aller "Feierlaune" gilt es nun, die noch verbleibenden Gentechnik-Versuche der Uni ins Auge zu fassen. In Groß-Gerau wurden auf einer wesentlich größeren Fläche die gleichen MON810-Kreuzungen ausgesät wie in Gießen. Die bewusst ausgesprochenen Unwahrheiten der Uniund der Versuchsleitung, diese Testreihen hätten mit Monsanto nichts zu tun, wurden durch Anfrage beim Bundessortenamt widerlegt. Eine vollständige Aufklärung der Sachlage und folgerichtige Konsequenzen stehen immer noch aus. Außerdem sollte über das Aufsehen um MON810 das umstrittene GV-Gerstenfeld nicht vergessen werden. Ein Teil des Aktionsbündnisses gegen Gentechnik in Gießen hat sich inzwischen in mühevoller Kleinarbeit daran gemacht, Kritikpunkte am Gerste-Versuch und dessen Versuchs- gentechnisch verändertem Mais der Sorte MON 810 eine Gefahr für die Umwelt ausgehe. Daraufhin war der Handel mit entsprechendem Saatgut gestoppt worden. Konsequenzen für bereits ausgebrachten Genmais hatte das Bundesagrarministerium allerdings nicht gezogen. Kogel sprach in diesem Zusammenhang von einem "äußersten Durcheinander". Zugleich machte er klar, dass die Zerstörungen nicht dazu führen dürften, dass Wertprüfungen von der Justus-LiebigUniversität nicht mehr durchgeführt würden. Dies gelte grundsätzlich auch für gentechnisch veränderte Pflanzen. Der Leiter des Projekts, Prof. Wolfgang Friedt, war gestern in München und für eine Stellungnahme ebenso wenig zu erreichen wie Unipräsident Stefan Hormuth, der sich gerade mit einer Delegation in Vietnam aufhält. jhc Alternative Deos Ich benutze seit ca. einem Jahr (nach Bedarf verdünnten) naturtrüben Apfelessig als Anti-Muff Mittel. Ich kam auf die Idee, da Essigwaschungen eine Tradition (sollte haben jahrhundertelange man auch mal ausprobieren - sehr erfrischend). Außerdem wollte ich ausschließlich unveränderte und rohe Naturstoffe an meinen Körper lassen. Das können auch die meisten "Öko-Deos" nicht leisten. Das ganze mag am Anfang zwar etwas ungewöhnlich sein, funktioniert aber in meinem Fall sehr gut. Preislich ist es auch unschlagbar. Natürlich kann es sein, dass empfindlichere Haut darauf anders reagiert. Alternativen wäre verschiedene Pflanzen- wasser, die als Naturkosmetik erhältlich sind, aber dementsprechend teurer. Apfelessig kann in Pfandflaschen im Bio-Laden gekauft werden und in alte Pump-Zerstäuber gefüllt werden. das ist Auch ver- packungstechnisch eigentlich unschlagbar. leiter Prof. Kogel zu sammeln. Diese Einwände werden nun der Überwachungsbehörde beim Regierungspräsidium Gießen und dem schon genannten Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) übergeben. Eine schon vor Wochen beim BVL eingereichte Kritik an der sogenannten Bio-Sicherheitsforschung wurde ohne Überprüfung der aufgeführten Sachverhalte zurückgegeben. Der Versuchsleiter selbst hätte bisher keine ungewöhnlichen Vorkommnisse gemeldet... Gesellschaftliche Überprüfung des durch Steuergelder finanzierten Projekts ausgeschlossen..?! ! frühsommer 2007 » grünes blatt Gescheiterte Genfeld-Besetzung in Groß Lüsewitz (bei Rostock) Nachhaltiger Unfug Wir sind turmhoch dageGEN Mitte April trafen sich etwa zwei Dutzend Gentechnik-GegnerInnen im Convergence-Center in Rostock um Aktionen gegen die GenVersuchsfelderinGroßLüsewitzzustarten. 12. April 2007. Die Sonne geht auf über Groß Lüsewitz. Dort wo das größte Gentechnik-Forschungsinstitut Deutschlands steht. Dort wo aber sonst nie etwas passiert, wo ein geklautes Fahrrad für ein paar Monate Dorfgespräch ausreicht. Wie jeden Tag fahren die Mitarbeiter des AgroBioTechnikums auf der Bundesstraße 110 zur Arbeit, direkt an den Versuchsfeldern vorbei, auf denen in wenigen Tagen gentechnisch veränderte Kartoffeln ausgepflanztwerdensollen.Dochheuteistnichtalles wie immer. Heute steht mitten auf dem Feld ein 18 Meter hoher Turm, an dem ein Transparent mit der Aufschrift:Cholera-Gene in Kartoffeln? Wir sind turmhoch dageGEN! hängt. Daneben steht ein Bauwagen, der mit abgeschraubten Rädern im Boden versenkt wurde. Am Straßenrand steht ein weiterer Bauwagen, in dem gerade das Frühstück vorbereitet wird. Die ersten Journalisten kommen, machenPhotosundinterviewendieAktivisten,... Soweit,sogut.DaswarderTraum. Die Aktion sollte durch verschiedenste Blockadetechniken die Aussaat der gefährlichen Gen-Pflanzen verhindern. Leider schaffte die Popelzei es per Zufall das Ganzezuverhindern. 2 bunte Lastwägen, die den Turm später hochziehen sollten, wurden unweit des Feldes abgestellt. Die Anwohner wurden misstrauisch und riefen die Polizei. Diese verfolgte die beiden Wägen erst in Zivil und später wurden beide Wägen von Uniformierten durchsucht. Diese fanden unter anderem Flugblätter, die am nächsten Tag verteilt werden sollten,aufdenenmitgeteilt wurde, dass ein Genfeld besetzt worden sei. Die alarmierte Polizei fuhr nun planlos durch die Gegend, weil sie nicht wusste, wo sich die Genfelder befinden, weil es in der Gegend so viele Genfelder gibt. Einer der Uniformierten musste pinkeln gehen. So ::N hielt ein Streifenwagen zufällig genau dort, wo ein Spaten die Stelle markierte, anderdieLastwägendenTurmhochziehen sollten. Vielleicht die erfolgreichste gescheiterte Aktion aller Zeiten... Am nächsten Tag berichtete die BildZeitung überraschend neutral auf Seite 3 über die Aktion. Bei den Aktivisten war schnell klar, dass es weiter gehen sollte. Schon am nächsten Tag erkletterten Aktivisten einen etwa 30 Meter hohen Funkturm, der direkt auf dem Gelände des AgroBioTechnikums steht, und entrollten das Transparent, das eigentlich für den Besetzungsturm gedacht war. Andere Aktivisten malten mit Kreide Sprüche auf die Straße oder klingelten bei den Leuten im Dorf und stellten sich als die Aktivisten der gescheiterten Aktion vor. Die Leute wussten bereits Bescheid und die Stimmung war erstaunlich positiv. In den nächsten Tagen fanden mehrere Aktionen im Dorf statt. So gab es zum Beispiel einen Bastel-Nachmittag, an dem gemeinsam Anti-Gentechnik-Schilder gebastelt wurden, die die Bewohner sich in den Garten stellen sollten, oder ein Fußballspiel fand auf dem Gentechnik-Ackerstatt. Heute ist nicht alle TageWir kommen wieder keine Frage! 5 Tage nach dem ersten Besetzungsversuch starteten die Aktivisten den 2. Versuch. In mehreren Gruppen wurde versucht, auf das Feld zu kommen. Außer einer Gruppe wurden aber alle von den Bullen abgefangen, wodurch auch dieserVersuchscheiterte. In der darauffolgenden Nacht wurde eins der frisch ausgesäten Felder zerstört. Die Polizei vermutete zuerst, dass es wohl Wildschweine waren, die das Feld durchwühlt hätten. Zeitgleich wurden gentechnikkritische Parolen gefunden, die an das AgroBiotechnikum geschrieben wurden. Ob das wohl auch Wildschweine waren? Einen grundlegenden Fehler macht Josef Plank vom Österreichischen BiomasseVerband, wenn er die Pro-Atomkraft-Politik der EU-Kommission als nicht nachhaltig kritisiert. Wie so oft liegt hier der Fehler im System. Es ist widersprüchlich von "fairem Wettbewerb", positivem Bezug zwischen staatlichen Institutionen und den hier lebenden Menschen und "Wirtschaftsstandort Europa" zu sprechen und dann zu kritisieren, diejenigen, die für Atomkraft lobbyieren, würden sich nicht im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsprinzipbewegen. Der Nachhaltigkeitsdiskurs ist Teil einer Politik, die ökologische und soziale Themen wirtschaftlichen und machtpolitischen Fragen unterordnet. Es ist falsch analysiert, der Atomkraftnutzung Nicht-Nachhaltigkeit vorzuwerfen. In ihrem Sinne ist der Betrieb von Atomkraftwerken genauso nachhaltig wie die unökologische Bewirtschaftung eines Waldes, die schließlich Geburtsort dieses Begriffes war. Das Prinzip der Nachhaltigkeit baut auf Wirtschaftlichkeit auf. Es geht darum, auch langfristig Holz produzieren zu können, nicht um möglichst niedrige Natureingriffe. So ist es mit der Atomkraft auch: In der Lesart ihrer BefürworterInnen kann es als "nachhaltig" bezeichnet werden, die bereits gebauten und hochsubventionierten Atomkraftwerkemöglichstlangeweiterzubetreiben. Da ihre Baukosten inzwischen abgeschrieben sind,produzierensienahezuReingewinn. Wer gegen Atomkraft eintritt, sollte andere Argumente wählen. "Nachhaltigkeit" ist kein brauchbares Prinzip für einen emanzipatorischen Umweltschutz. B> Fazit: Mit dieser gescheiterten Aktion hatte es eine kleine Gruppe von Aktivisten geschafft, lokal einen Kommunikationsprozess über Gentechnik in Gang zu bringen, sowie überregionale Aufmerksamkeit zu bekommen. Kaum auszumalen wie groß die Außenwirkung gewesen wäre, hätte die Aktion geklappt. Also: Lieber gut geplante, kreative Aktionen in Kleingruppen, als die heute üblichen Großdemonstrationen. Der Artikel erschien bereits in der Zeitschrift Gegenwind. Für das grüne blatt wurde er geringfügig überarbeitet und aktualisiert. Mehr Infos * http://gentech-weg.de.vu/ - Internetseite zur Feldbesetzung und weiteren Aktionen rund um Gentechnik * Interview mit einer FeldbesetzerIn: http://www.gruenes-blatt.de/wiki/ index.php/2007-02:Interview_mit_einer_FeldbesetzerIn Di e Kri ti k, di e de m Pri nzi p Sel bstor gani sati on un d Herrsc haftsfr ei hei t ent ge gen gebr ac ht wur de, br achte mi ch doch sehr zu m Nac h den ken. Au ßer de m br achte mi c h di e Auffassu n g, dass „ g ute “ Tec h ni k zu ei ner fr ei en Gesel sc haft f ü hrt, doc h sehr i ns St utzen. Di eser Arti kel soll daher di e I dee der Sel bstor gani sati on auf i hr e kon kr eten An we ndu n gs mögli c hkei ten ü ber pr üfen u n d her ausfi n den, ob besti mmte Hoc htec hnol ogi e n de m Pri nzi p der Hi er achi efr ei hei t ent gegen wi r ken. I n der Ei nl adu n g z u m Se mi n ar „ H errsch aftsfr ei e Wel t “ ( gr ü nes bl att, Fr ü hj ahr 2 0 0 7, S. 3 6) wur de ei ne sol che Utopi e- For mul i er u n g ganz kur z an gri ssen: „ Di e mei sten der Menschen hi er i m Ort, so erfu hr i ch, aßen i n di esen Vo Küs, al so Vol ks Küchen, u n d kü m merten si ch so ei n, z wei mal i n der Woche u ms Kochen. Manche, di e ger ne kochen, auch öfter − an der e hi n gegen sah mensch wohl sel ten i n der Küche, dafür kü m merten si e si ch ei fri g u m di e gr o ße Fahrr ad wer kstatt oder di e Bi bl i othek. , Wo den n di e N ahr u n gs mi ttel her kä men, wen n dafür gar kei n Gel d ei n gen o m men wi r d' , fr agte i ch verwi rrt u n d l i e ß mi ch bel ehr en, dass di e n atürl i ch z u m gr o ßen Tei l von Be woh nerI n nen hi er di r ekt an gebaut wür den, u n d so an der es wi e Kaffee bei spi el s wei se, br ächten Rei sen de oft mi t − dafür fu hr en di e dan n oft sch wer bepackt mi t Fahrr adtei l en wei ter, wel che i n der gr o ßen Fahrr adwer kstatt geferti gt wur den. “ Doch schon bei m Besch affen des Essens wi r d es r echt sch wi eri g. I ch beschr än ke mi ch hi er auf di e Sel bstversor gu n g mi t sel bst er zeu gten Lebens mi ttel n, wei l das Contai ner n für mi ch kei ne wi r kl i ch e manzi patori sche son der n n ur ei ne Ü ber gan gsl ösu n g sei en kan n. Schl i e ßl i ch i st si e vol l u n d ganz von der versch wen deri schen Lebens mi ttel i n dustri e abh än gi g. Kei n Kapi tal i smus, kei n Contai ner n. I n di ese m Kontext i st di e L an d wi rtsch aft ei ne l an gfri sti ge, j a r hythmi sche An gel egen hei t, di e Konti n ui tät erfordert u n d ni cht di e Spontani tät des Contai ner ns. Daher si n d schon hi er di e Pr obl e me für herrsch aftsfr ei e Sel bstor gani sati on hoch ko mpl ex, aber dur ch aus l ösbar. Ei ni ge Menschen, di e a m Garten bau i nter essi ert si n d, schl i e ßen si ch al so z usa m men u n d wol l en ei nen Garten anl egen u n d begi n nen di e Pl an u n g. Was wi r d an gebaut? Wi r d di ese Fr age l edi gl i ch u nter den Menschen, di e später den Garten pfl egen, gekl ärt? Oder wer den, sofer n der Garten ni cht n ur z ur Versor gu n g der ei nzel nen Tei l neh mer di enen sol l son der n der Al l ge mei n hei t, di e an der en Mi t menschen mi t ei n bezogen ? Wi r d n ur das an gebaut, was di ej eni - gen, di e den Garten pfl egen, an bauen möchten, oder wi r d auf Wü nsche „von au ßen “ ei n gegangen ? Vi el l ei cht mache i ch es al l es ko mpl i zi erter al s es i st, aber sol che Fr agen wür de i ch mi r stel l en. I n di ese m Zusa m men h an g i st wi chti g, z wi schen pur e m I n di vi du al i s mus ( pur e m I n di vi du al an ar chi s mus) − was dari n en den wür de, das j ede „sei n ei genes S ü ppchen kocht “ − u n d de m Ei nsatz von persönl i chen Fähi gkei ten j e n ach Moti vati on des I n di vi du u ms für di e „ Ge mei nsch aft “ z u u nterschei den. Mei ne Tei l - Lösu n g für di eses schei n bar e Di l e m ma wär e Per makul tur. Schl i e ßl i ch h at das Pri nzi p Per makul tur z u m Zi el , mi t mögl i chst weni g E ner gi eauf wan d mögl i chst vi el er nten z u kön nen u n d fr uchtbar e Ökosyste me zu sch affen, di e si ch sel bst er h al ten u n d n ur mi ni mal er „ Pfl ege “ bedürfen. Den noch bedarf auch ei n Per makul tur- Wal dgarten gen auerster Pl an u n g u n d verschl i n gt bei m Anl egen U n men gen an E ner gi e. Di ese kan n j edoch r echt ei nfach i n der Gr u ppe der „fr ei en Menschen i n fr ei en Ver ei nbar u n gen “ aufgebr acht wer den. Ei n mal an gel egt i st ei n sol cher Per makul tur- Garten ei n fl exi bl es u n d vor al l e m vi el fäl ti ges Syste m, das hoffentl i ch al l den Wü nschen der „ Ge mei nsch aft “ n ach ko m men kan n. Hi l fr ei ch wär e es n atürl i ch, wen n das Wi ssen der Menschen wei ter ver mi ttel t wi r d, da mi t der Garten auch wei ter exi sti er en kan n u n d di e Geschi chte u n d Pl an u n g detai l l i ert doku menti ert wur de, n ach de m ei ni ge Menschen abge wan dert si n d. I n ei ne m sol chen Szer n ari o kön nte der schei n bar e Wi derspr uch z wi schen „fr ei en Ver ei n bar u ngen “ u n d Ge mei nsch aft aufgel öst werden. N atürl i ch wür den i n der Pr axi s z ahl r ei che an der e Pr obl e me auftau- chen. Aber wer oder was i st schon perfekt? I n di ese m Si n ne sol l te auch ni cht al l es, was ni cht von vor n her ei n al s „herrsch aftsfr ei “ gel abel t wur de, kategori sch abgel eh nt wer den. Das wär e so, al s wen n man „ Fr ei e Menschen i n Fr ei en Ver ei n bar u n gen “ zu m Dog ma er heben wür de. Vi el mehr i st es wi chti g, di e I dee wei ter z uent wi ckel n u n d Potenti al e i n bestehen den Pr oj ekten wi e Ökodörfer n u n d Ko m mu nen ausz u machen, z u n utzen u n d konstr u kti ve Kri ti k z u ü ben u n d gl ei chzei ti g di e konstr u kti ve Kri ti k an sei nen ei genen I deen dur ch Sel bstr efl ekti on z u ber ücksi chti gen. Man kan n al so sehen, dass so gr u n dl egen de Di n ge wi e di e Essensbesch affu n g ( oh ne Ma mpf schl i e ßl i ch kei n Ka mpf) r echt ko mpl exe An gel egen hei ten sei en kön nen. Je ko mpl exer der Pr odu kti onsverl auf, desto sch wi eri ger wi r d es sei n, H errsch aftsfr ei hei t her z ustel l en. Di es i st der P u n kt an de m mei ne Tech nol ogi e- Kri ti k ansetzt. Ni m mt man bei spi el s wei se di ese Zei tschri ft, bei der der Redakti ons- u n d L ayoutpr ozess r echt hi er achi efr ei u n d hori zontal or gansi ert ( auch di es wi r d später kri ti sch hi nterfr agt) si n d, u n d geht davon aus, dass es ei ne Gr u ppe von Menschen gi bt, di e ei ne sol che Zei tu n g pr oduzi er en möchten, dan n br aucht man z. B. ei ne Dr uckwer kstatt u n d ei nen Co mputer. Zerl egt man den Bau von Dr ucker u n d Co mputer i n sei ne Ei nzel schri tte, beko m mt man ei nen zi e ml i chen ko mpl exen Pr odu kti onspr ozess. Anfan gen kön nte man bei der Rohstoff-, Ressour cen- u n d Che mi kal i en- Besch affu n g, di e n u n mal Ausgan gs materi al i en für di e H erstel l u n g von Co mputer n u n d Dr ucker n si n d. Mei ne Fr age l autet schl i cht u n d ei nfach: Kön nen todbri ngen de Jobs wi e das „aus de m Boden kr atzen “ von Rohstoffen mi t hoch gi fti gen Che mi kal i en u n d di e vi el en an der en „ Schei ßj obs “, di e für di e H erstel l u n g von Maschi nen i m Al l ge mei nen i m mer n öti g si n d, j e mal s hi er ar chi efr ei , gesch wei ge den n ökol ogi sch vertr etbar, sel bstorgani si ert wer den ? Das darf bez wei fel t wer den. . . Mi t di ese m Di l e m ma si n d al l e schei n bar „egal i tär en “ Pr odu kti onsfor men wi e z u m Bei spi el der An ar cho- Syn di kal i s mus konfr onti ert. Murr ay Bookchi n ( si ehe Arti kel „ Soci al Ecol ogy Kon gr ess i n Lon don − Refl ekti onen u n d Lehr en “, S. 3) schl ägt r otati onsförmi ge Ausfü hr u n g di eser „ Schei ßj obs “ vor. Tut mi r l ei d, aber i ch möchte auch ni cht mal i m geri n gsten spor adi sch mi t hoch gi fti gen Che mi ekal i en u n d todbri ngen der Ar bei t i n Kontakt ko m men. Bookchi n gl au bte an das „ H ei l der Tech ni k “, das u ns von al l en Z wän gen er- u ns „ Tech ni kfr eaks “ schei nen. N och u nter Menschen, di e j etzt i n i hr en späten 2 0i ger n si n d, gi bt es vi el e, di e ni cht wi r kl i ch mi t Co mputer n u mgehen kön nten, u m an de m „ Offenen Medi u m“ gr ü nes bl att mi tar bei ten z u kön nen. U n d was i st mi t der wachRoh stoffe u n d P roduktion sbedingu n gen von Com pu tern − l ieber au sbl en den? sen den Zahl an al ten Menschen ? Wi e kön nen di ej eni gen parti zi pi er en, di e i m mer noch ger ne Bri efe schr ei ben ? Es schei nt mi r wi chti g anl ösen wi r d, i st, zu bi eten, Arti kel auch per Post der Rewen n man es vordakti on z u ko m men z u l assen, di e di ese si chti gt for mudan n abti ppt. l i ert, zyni sch. Di eses Szen ari o Ei ne r echt si mpl e Lösu n g für das Barschei nt mi r n ur mögl i ch, wen n ri er epr obl e m. Di es l öst aber ni cht den man ü ber kur z oder l an g i m manent hi er ar chi schen Ch ar akter ei ne Di ktatur etabl i ert, di e von Maschi nen u n d Tech ni k, der oben dafür sor gt, dass gen u g beschri eben wur de, u n d auch von der Maschi nen pr oduzi ert wergr ü nen bl att- Redakti on hi n gen o m men den, u m di e „ Schei ßj obs “ zu wi r d. ü ber neh men. U n d wen n man sch on mal ei ne Ei n wei ter es Pr obl e m i m Pr odu kti onspr ozess sol che Autovon Maschi nen u n d Tech ni k i st di e Ei ntöni gkei t ri tät aufgebaut h at, war u m si e dan n ni cht gl ei ch der Ar bei t. Vi el e Dutzen d h ochspezi al i si erte Befür di e Wartu n g aufr echt er h al ten ? Maschi nen, r ufe si n d n öti g u n d mi n destens gen au so vi el e di e so gut wi e al l e beschi ssenen Ar bei ten ü berverschi edene Stufen Fl i e ß ban dar bei t, u m z u neh men, schei nen mi r wi e ei n „ Matri x- Szen aei ne m ferti gen Co mputer z u ko m men. Mi t Vi el ri o “. fal t u n d Kr eati vi tät h at das ü ber h au pt ni chts Was mi ch z u ei ne m an der en P u n kt gegen mehr zu tu n. Auch sei an ge mer kt, dass di e Hi ghTech ni k bri n gt. Gi bt es ei n H errsch aftsverTech- Forsch u n g heutzutage ko mpl ett de m kapi h äl tni s z wi schen Maschi ne u n d Mensch ? Kontal i sti schen Syste m di ent u n d von i h m abh än gt. tr ol l i ert der Co mputer di ch, oder kontr ol l i erst Ei n Gr o ßtei l der Erfi n du n gen war kei n Pr odu kt du den Co mputer ? Si n d vi el e Tech nol ogi en ni cht menschl i cher Neu gi er, son der n di ente de m I ntei m mer entfr e mden d, wi e es I van Il l i ch i n der r esse des Kapi tal i s mus. Di e el ektri sche Bel euch„ Pol i ti schen Kri ti k der Tech ni k “ for mul i erte? tu n g, mi t de m di e ArU n d u m auf di e Redakti ons- u n d Layoutar bei t bei ter j etzt auch des gr ü nen bl atts z ur ückzu ko m men: I st das I nn achts sch uften ter net ni cht ei ne ri esi ge Barri er e für al l j ene, kon nten, i st denen der Rech ner ni cht i n di e Wi ege gel egt n ur ei n wur de? Wi ki s si n d ni cht so ei nfach, wi e si e für Bei spi el . Zu wenig Bioprodukte? Zu viel Kapitalismus! fb Das „ Contai ner n “ wegge worfener Pr odu kte de maski ert h äufi g das al l z u sau ber e I mage von Su per mär kten u n d Lebens mi ttel h än dl er n. Sehr vi el e n och ver wen dbar e, z u m Tei l sogar völ l i g neu werti ge Lebens mi ttel wer den stän di g i n fast j ede m Su per mar kt z u Abfal l ge macht. „ Bi o “ i st da kei ne Ausn ah me. Zahl r ei che Bi opr odu kte fi n det mensch i m mer wi eder bei m Contai ner n sel bst bei konventi onel l en Mär kten. U n d i n den Mül l ton nen von Bi o- Su per mär kten si eht es mei st auch ni cht an ders aus al s bei der konventi onel l en Kon kurr enz. Das i st z war ni cht di e Ursache der Medi en mel du n gen vo m Anfan g des Jahr es, wo von ei ne m Defi zi t an Bi opr odu kten für di e N achfr agel age di e Rede i st. Aber es stö ßt är gerl i ch auf, dass di e Mar ktori enti er u n g i m Ökober ei ch z u ei ner Verschl echter u n g der ökol ogi schen Bi l anz von Bi opr odu kten gefü hrt h at. I m mer mehr u n d völ l i g u n n öti ge Ver packu n gen pr ägen i nz wi schen auch di e Bi ol äden, di e Pr odu kte neh men gr ö ßer e Tr ansport wege auf si ch u n d di e Tendenz moder ner Bi o mär kte geht i n Ri chtu n g Massenver kauf u n d - entsor gu n g. U mso mehr mar kt wi rtsch aftl i che Pri nzi pi en den Ökober ei ch do mi ni er en, u mso weni ger u mwel t- u n d sozi al vertr ägl i ch si n d sei ne Pr odu kte. r zu "B io für Dies er Text ist ein Kom m enta de/tp/r4/ al l e" au s Tel epol is, www. h eise. artik el /24/2452 4/1 . h tm l Schl i e ßl i ch geht es i n h arter Konsequenz n ur u m di e Ei n h al tu n g der Mi ni mal for der u n gen des Bi osi egel s − ob noch mehr ökol ogi sches Potenti al ge wesen wär e, ob kl ei nfl ächi ger er An bau besser ge wesen wär e, ob di e Mi tar bei terI n nen ausgebeutet wer den, spi el t hi erfür kei ne Rol l e. Ei ne Ökol ogi si er u n g der Gesel l sch aft sol l te ni cht auf Mar ktanr ei ze oder staatl i che Vorgaben setzen, son der n auf I nfor mati on, För der u n g sel bstbesti m mten H an del ns u n d ei nen kri ti schen Bl i ck auf al l es was „n or mal “ i st. Pr ofi t aus U mwel tsch utz i st da sehr kri ti sch z u betr achten. Bi o mär kte si n d oh nehi n n ur ei n kl ei ner es Ü bel al s di e konventi onel l en Gegenstücke − u n d si e n äher n si ch i n i hr en Konsequenzen i m mer mehr an. Besser wär e sch on ei ne Ori enti er u n g auf Ansätze, wo Ver br aucherI n nen ei nen „kur zen Dr aht “ z u den Pr oduzentI n nen h aben, al so z. B. auf r egi on al - ökol ogi sche Ei n kaufsge mei nsch aften ( Food Coops). Aber auch di e si n d ni cht das N on- Pl us- Ul tr a − i ntel l i gente Lösu n gen für di e al l tägl i che Lebens mi ttel - Versor gu n g si n d al so gefr agt. Mehr daz u i m Text „ Vegane N ahr u n gs mi ttel besch affu n g u nter e manzi patori schen Bl i ck wi n kel n “ ( http: //buch pr oj ekt. anti spe. or g/ wi ki / Texte: Contai ner n, Bi o). Letztl i ch sei en di e Konsequenzen der Tech ni kPr odu kti on er wäh nt, di e ei nen beson ders offensi chtl i chen Fal l von N or d- Sü d- I mperi al i s mus darstel l t, da di e Län der des gl obal en Sü dens al s Rohstoffgr u ben für di e Maschi neri e des N or dens her h al ten müssen. Hi nzu ko m men di e Ber ge an tei l wei se h och gi fti ge m El ektr oschr ott, di e di e Gr äben n ur noch ti efer wer den l assen. Ei n ei nfaches, aber erfül l tes Leben schei nt für mi ch erstr ebens wert, wen n man es er nst mei nt mi t Hi er ar chi en u n d Sel bstor gani sati on. Di es schl i e ßt n atürl i ch ni cht aus al l es, was di r ekt r ecycel t wer den kan n, wi eder z u ver wen den. Wi n dr äder kön nen bei spi el s wei se fast ko mpl ett aus Schr ott gebaut wer den u n d Laptops, di e j etzt sch on z usa m men geschr au bt si n d, gehör en n atürl i ch ni cht i n di e Mül l ton ne. Di e Rech ner müssten aber eben konsequent mi t „hi er achi efr ei er u n d sel bstor gani si erter “ (i n al l en Pr odu kti onsschri tten) E ner gi e versor gt wer den. I n di ese m Si n ne wi r d herrsch aftsfr ei e u n d sel bstorgani si erte Sel bstversor gu n g i n Bi or egi onen, ei ne an si ch verstau bte I dee, wi eder sehr r el evant. I n i hr er Essenz stär kt di ese Tech ni k- Kri ti k das Pri nzi p der H errsch aftsfr ei hei t u n d Sel bstor gani sati on. Je si mpl er, ei nfacher u n d pr akti scher der Pr odu kti onspr ozess ( wi e z. B. di e Essensbesch affu n g oben) i st, desto l ei chter l assen si ch di e Pri nzi pi en an wen den. Wi e beschri eben, schr ei en ger ade Tech ni k- Gl äu bi ge stufen wei se n ach mehr Z wan g, Repr essi on u n d Ko mpr o mi ssen. Je n ach Ko mpl exi tät wi r d ent weder n ach Mehr hei tsentschei den a l a „ An ar ch o- Syn di kal i s mus / Bookchi ns Di r ekter De mokr ati e “ ger ufen oder sch ärfer en Repr essi on mech ani s men i m N a men der I ndustri e-, Ser vi cegesel l sch aft u n d Tech ni k ger ufen. U n gekür zte Arti kel s: Fassu n g di eses ki m I m mer mehr El ektr oger äte h aben ei nen Stan dby( en gl . für ei nsatzber ei t)- Modus u n d ver br auchen al so auch, wen n si e ni cht gen utzt wer den, noch Str o m. Dur chsni ttl i ch machen Ger äte i m Stan dby modus 1 0 % von der Str o mr ech n u g i n H aush al ten i n der B R D aus. Ger äte oh ne ri chti gen Aussch al ter l assen si ch n ur dur ch Stecker zi ehen aussch al ten oder wen n si e an ei ne aussch al tbar e Steckdosenl ei ste an geschl ossen si n d. Ob ei n Ger ät n och Str o m ver br aucht, wen n es ausgesch al tet i st oder ni cht, kan n mensch mi t Hi l fe ei nes E ner gi e messger ätes feststel l en, was z. B. bei Ver br aucher zentr al en, E ner gi eversor ger n u n d Bau mär kten kostenl os ausl ei h bar i st. Wi e kan n ei ne herrsc haftsfr ei e Wel t ausse he n? Wel c he kni ffli ge n Fr age n soll ten an Utopi e- Ent würfe gestell t wer den? Wi e ko mme i c h vo m Hi er & Jetzt zu mei ner utopi schen Gesell schaft? Di ese un d vi el e wei ter e Fr agen will das Utopi e n- Semi nar „ Herrsc haftsfr ei e Wel t?“ vo m 13. - 16. Septe mber 2007 i n Mag debur g behan del n. Si n d Str afe u n d E manzi pati on ver ei n bar ? Wi e gehen di e Menschen i n ei ner herrsch aftsfr ei en Wel t mi t An dersden ken den u m? Stehen Fr ei hei t u n d Ar bei tsz wan g ni cht i m Wi derspr uch ? Wi e wi r d ge mei nsa m entschi eden ? War u m ü berh au pt u n d wor ü ber ? Gi bt es Ei gentu m, Besi tz oder an der e N utz u n gsbeschr än ku n gen ? Fr agen, denen si ch j ede e manzi patori sche Utopi e stel l en sol l te. Das Se mi n ar sol l Hi nter gr u n d wi ssen z u Utopi en, di e an der e sch on gedacht h aben, ver mi ttel n, den an al yti schen Bl i ck auf Gesel l sch aftsmodel l e sch ul en u n d hel fen, Ansätze i m Hi er & Jetzt aufzu bauen. Es i st al so neben ei ne m Gr u n dl agense mi n ar auch ei n Ver netz u n gstr effen. Wi r h aben u ns ei ni ge Mü he ge macht, das Semi n ar „ H errsch aftsfr ei e Wel t “ mögl i chst gut z u be wer ben. Den n wi r wol l en ger n ni cht n ur di e Menschen i n u nser e m wei ter en U mfel d err ei chen, son der n auch u n d beson ders sol che, di e wi r bz w. di e u ns n och ni cht ken nen u n d da mi t auch auf vi el l ei cht neue oder z u mi n dest an der e Vorstel l u n gen u n d Ansätze tr effen. Di e E ntwi ckl u n g bz w. Gestal tu n g vi el fäl ti ger Utopi en i st ei nes u nser er mi t de m Se mi n ar verfol gten Anl i egen. Es i st gut, wen n dabei ganz u nterschi edl i che Menschen aufei n an dertr effen. Di ese Materi al i en h aben wi r zu ei ne m gr o ßen Tei l sch on an et wa 3 0 0 bi s 50 0 Adr essen i m deutschspr achi gen R au m versan dt. Di es si n d ü ber wi egen d I nfol äden, N G Os u n d an der e Gr u ppen; aber auch ei ni ge persönl i che Kontakte, di e ü ber di e l etzten J ahr e entstan den si n d. Ei n Tei l der Adr essen i st auch i m 1 Adr essen pool z u fi n den. I hr kön nt di ese Materi al i en bei u ns bestel l en, u m si e i n gr ößer e m U mfan g z u vertei l en u n d wei ter e Leute z u m Se mi n ar ei nz ul aden. Sagt u ns daz u ei nfach eur e Anschri ft u n d di e Stückz ahl der ei nzel nen Materi al i en, di e i hr wol l t. Ob da ein er von U topien träum t? J u gen d- U mwel tbür o Karl - Sch mi dt- Str. 4 D- 3 91 0 4 Magdebur g Tel efon +49 3 91- 55 7 0 7 53 E- Mai l : magdebur g ÄTT pr oj ekt wer kstatt. de www: http: //j u gen d- u mwel tbuer o. i nfo 2 Di e Postkarte h at z wei „ Vor dersei ten “ mi t z wei verschi edenen Desi gns. Vi el l ei cht l i egen di e Karten dan n dur chei n an der ge würfel t nebenei n an der u n d das j e wei l s anspr echen der e Desi gn err egt di e Auf mer ksa mkei t der Betr achterI n. Leute kön nen si ch dan n auch di e Karte ansch auen, di e si e favori si er en. H at mensch I nter esse an der be wor benen Utopi en- Ver anstal tu n g ent wi ckel t, geht kau m ei n Weg dar an vor bei , auch di e an der e Sei te der Karte z u betr achten. Den n währ en d di e ei ne Sei te vor al l e m tech ni sche I nfos ( Kontakt, The ma, Ter mi n) bei n h al tet, gi bt di e An der e Ei nbl i cke i n di e Fr agestel l u n gen, di e beh an del t wer den sol l en. • Vor dersei te: http: //pr oj ekt wer kstatt. de/ magdebur g/docs/ Utopi en- Se mi n ar 0 7_ Karte V. pdf • R ücksei te: http: //pr oj ekt wer kstatt. de/ magdebur g/docs/ Utopi en- Se mi n ar 0 7_ Karte H. pdf Auch das Pl akat i m For mat DI N A2 verfol gt di e Logi k der „z wei Sei ten “. Di e Postkarten moti ve wur den hi er ver ar bei tet, aber bei de Pl akatsei ten mi t i denti schen Texten bestückt. Hi er i st di e I dee, dass j ede Person oder Ei nri chtu n g i hr e bevor z u gte Pl akatvari ante aus wähl en u n d aush än gen kan n. Das Pl akat bei n h al tet n och mal wesentl i ch mehr I nfor mati onen z u m Se mi n ar al s di e Postkarte. Ei ne kl ei ne utopi sche Geschi chte l ei tet i n das The ma ei n; wei ter e I nfos bezi ehen si ch auf di e Hi nter gr ü n de u n d U nterstütz u n g bei der Or gani sati on der Ver anstal tu n g. • Vor dersei te: http: //pr oj ekt wer kstatt. de/ magdebur g/docs/ Utopi en- Se mi n ar 0 7_ Pl akat V. pdf • R ücksei te: http: //pr oj ekt wer kstatt. de/ magdebur g/docs/ Utopi en- Se mi n ar 0 7_ Pl akat H. pdf Ei ne kn appe u n d anr egen de Ei nl adu n g gi bt ei nen Ei n bl i ck i n di e Gestal tu n gsi deen des Semi n ars. Auf der R ücksei te befi n det si ch ei n gr ob gefasster Pr ogr a m ment wurf u n d ei ne Ü bersi cht von I deen für The men bl öcke. • Ei nl adu n g: http: //pr oj ekt wer kstatt. de/ magdebur g/docs/ Utopi en- Se mi n ar 0 7_ Ei nl adu n g. pdf Dar ü ber hi n aus gi bt es ei nen Fl yer, der wei ter e Ver anstal tu n gen, Pol i ti kansätze, Ver netz u n gspr oj ekte u n d Akti onen be wi r bt u n d da mi t den Zusa m men h an g z wi schen der E nt wi ckl u n g von Utopi en u n d Ansätzen aus de m Hi er & Jetzt herstel l en wi l l . Di ese Vorl age kan n auf far bi ges P api er kopi ert wer den. Da er den Zei tr au m vo m So m mer bi s E n de des J ahr es u mfasst, macht es Si n n di e P D F- Datei al s Kopi er vorl age i m mer wi eder z u ver wen den ( al so n achz u dr ucken! ). • Ver anstal tu n gsfl yer: Mehr I nfos: 1. http: // www. deu. anar chopedi a. or g/ Offener _Adr essen pool 2. Zu m Schutz vor auto mati schen Mai l adr essen- Robots, di e n ach Adr essen suchen u n d di ese dan n mi t u ner wünschten Mai l s überfl uten, i st di ese Mai l adr esse für di ese Robots u nl eserl i ch for mati ert. U m ei ne korr ekte Mai l adr esse zu er hal ten muss ÄTT dur ch das @- Sy mbol ersetzt wer den. n , ist dies er Text gekü rzt. G8- Proteste n beko m m en h abe Wei l wir viel e B erich te zu denr: www.gru enes -bl att.d e/wi ki Lan gfas sun g ist onl in e l esba Die Al s wi r l etzten Sa mstag mi t vi el e n an der en bu nten u nd fr ohgesti mmten Gi pfel geg ner n i n de n ersten Zu g nac h Rostoc k sti ege n, u m an der Gr oßde mo teil zuneh men ( ni c ht j e der, der woll te, ka m mi t), ah nten wi r ni cht, was der Tag noc h f ür bri sante Sc hl agzeil e n bri n gen wür de. Auf der De monstr ati on sti e ßen wi r zu Fr e u nde n, di e ei nen gr oßen ' Herrschaftsver häl tni sse fr essen den' Dr ac hen (i n de m f ünf Personen gi n gen) mi t gebr ac ht hatte n. Mi t di ese m Dr ac he n li efen wi r i n u n d ne ben der De mo e ntl an g. Di e Sti m mu n g war tol l : Dutzen de Gr o ß pu ppen, mehr er e Sa mbagr u ppen u n d vi el e wei ter e kr eati ve Bei tr äge pr ägten den Zu g. Verschi edenste gesel l sch aftl i che Gr u ppen von Ki r chen, ü ber Gewer ksch aften bi s hi n z u Mi gr anten or gani sati onen war en vertr eten. „ Pi n k- Si l ver “- Cheerl eader h ü pften her u m u n d skan di erten „ Gr ü n i st out, Pi n k i st i n “. Di e Cl o wnsar mee marschi erte z u „ wi r si n d Cl o wns u n d wi r si n d fr ei , i hr sei d bei der Pol i zei “ u n d tri eb i hr en Ar meen u n d P ol i zei ver äppel n den Sch aber n ack. Es herrschte fast ei n weni g Vol ksfeststi m mu n g. Auch der „ Sch war ze Bl ock “ for mi erte si ch von Begi n n an i n der De mo, der aber n ur ei n kl ei ner Tei l der gr o ßen bu nten Masse war. Ei ne ganze Zei t l an g si n d wi r mi t Ch an gi e, u nser e m Dr achen neben de m „ Sch war zen Bl ock “ gel aufen. Vor ei ne m gr o ßen n obl en H otel , dass wei tr äu mi g von ei ne m gr o ßen Pol i zei aufgebot abgesperrt war, kn al l ten aus di ese m Bl ock ei ni ge Böl l er, sonst war es, so h atten wi r das Gefü hl , auch hi er r u hi g. Di e Pol i zei i gn ori erte di e Böl l er u n d auch sonst hi el t si e si ch i m I n nenstadtber ei ch i m Hi nter gr u n d ( ei n Pol i zei spr echer erkl ärte später i n der Ostseezei tu n g ei ne Eskal ati on an di ese m P u n kt sol l te auf j eden Fal l vermi eden wer den, der Sch aden wär e wohl auch n och gr ö ßer ge wesen al s a m H afen). Erst al s wi r a m H afen an ka men, ü ber h ol ten wi r den „ Sch war zen Bl ock “ en dgül ti g u n d l i efen auf den Ku n dgebu n gspl atz, oh ne z u ah nen, dass es j etzt erst l osgehen wür de. Et was später sahen wi r von wei ter weg wei ße H el me auf den Pl atz stür men u n d wi eder fl üchten. Et was n äher dr an sahen wi r dan n auch fl i egen de Stei ne u n d Fl aschen, h aben u ns dan n aber z ur ei genen Si cher hei t i n gr ö ßer e m Abstan d geh al ten. Al s wi r ei ne Stu n de später aufgr u n d des kü hl en u n d schl echten Wetters den Pl atz verl i e ßen, kon nten wi r sogar den Ber ei ch passi er en, wo si ch vor her di e Ausei n an dersetz u n gen abgespi el t h atten u n d später wi eder auffl a m men sol l ten. Den Wasser werfer u n d Tr änen gasei nsatz h aben wi r dan n ni cht mehr mi tbeko m men. Wen n Leute Ge wal t gegen Menschen ver ü ben, l eh nen wi r das entschi eden ab. Di es gi l t so wohl für Ge wal t gegen Pol i zi sten, al s auch für Ge wal t von Pol i zi sten gegen De monstr anten − di ese gab es n ä ml i ch auch, sogar r ei hen wei se bei völ l i g ge wal tfr ei en Akti onen. Ei n P u n kt, der bei de m auf den Sa mstag fol gen den Medi en hype ( der j a vi el fach auf Aussagen der Pol i zei gestützt war, di e i m N ach hi nei n r el ati vi ert wur den oder gar dur ch di e Medi en erfu n dene E nten hoch gekocht wurde), kau m beachtet wur de. Wer di e Eskal ati on her bei gefü hrt h at, wi r d si ch wohl ni e en dgül ti g kl är en l assen. Di e Pol i zei h at a m H afen i hr e Deeskal ati onsstr ategi e, u nser er Mei n u n g n ach, r echt sch nel l fal l en gel assen. Den n i hr e m Ei nschr ei ten gegen De monstr anten gi n g si cher kei n massi ver An gri ff von Sei ten der De monstr anten vor aus. An der ersei ts gab es si cher ei ni ge Demonstr anten, di e si ch ü ber di ese Gel egen hei t ge- fr eut u n d si e sogl ei ch auch er gri ffen h aben. Zu m Gl ück zei gten di e n ächsten Tage dan n auch n och ei n an der es Bi l d von Gi pfel gegner n u n d i hr en Akti onen, so dass ei ne i n h al tl i che Di skussi on wi eder mögl i ch wur de. An den fol gen den Tagen gab es mehr er e the mati sche Akti onstage bei denen wi r wi eder mi t de m Dr achen „ Ch an gi e “ u nter wegs war en, u m an vi el en u nterschi edl i chen Gel egen hei ten auf u nger echte u n d u nzul ässi ge H errsch aftsver h äl tni sse hi nz u wei sen. So gab es ei nen Akti onstag „gl obal e L an d wi rtsch aft “, ei nen Akti onstag Mi gr ati on u n d ei nen Akti onstag Anti - Mi l i tari si er u n g. I nsgesa mt, so h atten wi r das Gefü hl , ber u hi gte si ch di e At mosph är e an di esen Tagen wi eder. Auch wen n di e Pol i zei es ni e ver mi ed bei al l en Akti onen den De monstr anten mi t i hr e m massi ven Aufgebot i hr e Stär ke z u zei gen u n d Ei nsch üchter u n g z u versuchen: Stets wur den I denti täts- u n d Taschen kontr ol l en bei den Demonstr anten vor gen o m men ( ei ne von u ns musste bei ei ner di eser Kontr ol l en aufgr u n d des Verdachtes von R asi er kl i n gen i hr e Sch u he auszi ehen! ), al l e Ver anstal tu n gen gefi l mt u n d j eder, der ei nen sch war zen Kapuzen pul l i oder auch n ur Son nen bri l l en tr u g, gr u n dsätzl i ch ver dächti gt bei den Kr a wal l en a m Sa mstag betei l i gt gewesen z u sei n. Mi t Son der ei n hei ten wur den di r ekt bei Ver anstal tu n gen Ver dächti gte festgeno m men. Di e Mi gr ati onsde mo wur de stu n denl an g von der Pol i zei aufgeh al ten u n d mi t i m mer neuen Aufl agen bel egt. Al l di es sch ürte Demonstr anten i m mer wi eder auf u n d tr otz de m war di e Sti m mu n g auf den Ver anstal tu n gen mei st r echt fr öhl i ch. Stü n dl i che H u bschr auber ü berfl ü ge der Ca mps, di e dan n auch mal mor gens u m 6 für ei ne h al be Stu n de ü ber u nser en Zel ten kr ei sten, war en ei ne gezi el te Pr ovokati on bz w. Ei nsch üchter u n gsversuche. Am Mi tt woch gi n gen dan n en dl i ch ganz an der e Bi l der dur ch di e Pr esse. Zusa m men mi t et wa 60 0 0 an der en De monstr anten si n d wi r z u ei ner der Zufahrtsstr aßen von H ei l i gen da m m ge wandert. Das entschi edene u n d ge wal tfr ei e Vorgehen h at di e Pol i zei kapazi täten schl i cht ü berfor dert, so dass z u mi n dest bei u nser er Bl ockade n ur h al bher zi ge Versuche di e De monstr anten aufz u h al ten u nter no m men wur den. Wi r h aben dan n z usa m men mi t vi el en an der en gut gel au nten Personen 1 2 Stu n den auf der Str aße ver br acht ( di ese Bl ockade wur de dan n noch bi s Fr ei tag Mi ttag aufr echt geh al ten u n d dan n von den De monstr anten sel bst offi zi el l aufgel öst). E ntschei du n gen bez ü gl i ch der Bl ockade wur den von ei ne m Del egi erten pl en u m beschl ossen, z u de m si ch Vertr eter von Kl ei n gr u ppen ( soge- n an nten Bez u gsgr u ppen) versa m mel ten. An an der en Str aßen wur den j edoch bei Bl ockaden oder gl ei ch z ur R äu mu n g der Str aße Wasser werfer u n d Tr änen gas gegen fri edl i che Demonstr anten ei n gesetzt, u m di e personel l e Kn apphei t der Pol i zei wett zumachen. Di e gr o ße Bl ockade a m Mi tt woch vor de m H au pttor i n H ei l i gen da m m war ei n tol l es Erl ebni s. Si e h at gezei gt, dass man mi t Vi el en et was err ei chen kan n, dass ei n ge mei nsa mer Konsens ( auf kei nen Fal l Ge wal t gegen Personen, Barri kaden u n d Ge wal t gegen Sachen u nerwü nscht) auch bei 60 0 0 Menschen mögl i ch u n d u mgesetzt wer den kan n. Zu sehen u n d z u beobachten, dass et wai gen Stei nesa m ml er n mi t Argu menten der ge mei nsa me Konsens der Akti on dar gel egt wur de, dass E ntschei du n gen z ur Bl ockade u n d de m wei ter en Vor gehen i n ei ne m Del egi ertenfor u m entschi eden wur den u n d gl ei chzei ti g i m mer offen mi t Kri ti k u mgegan gen wur de, bestär kte u ns i n u nser e m Anl i egen u n d i n der For m der Akti on. Das gl ei che gi l t für das Ca mp u n d sei ne Sel bstor gani sati on. Es i st wi r kl i ch tol l , was dort an l ogi sti scher u n d or gani satori scher Ar bei t oh ne hi er ar chi sche ko m mer zi el l e Str u ktur en gel ei stet wur de. An gefan gen bei den Vol xküchen, di e di e Ca mpbe woh ner tägl i ch mi t war men Bi o mahl zei ten versor gten bi s hi n z u den ei nzel nen „ Barri o- “ ( Zel tdorf-) Pl enen, di e das gr u n dsätzl i che Vor gehen i m Ca mp entschi eden. Das Basi sdemokr ati e mögl i ch i st, h aben wi r dort erl ebt! Auch wen n der G 8- Gi pfel tr otz de m stattfan d, Fr au Mer kel i hr e Bi l der i m Str an dkor b beko m men h at, si ch Bush ni cht an ei ne m Er dbeertörtchen verschl uckt h at u n d es di e Ausschr ei tu n gen vo m Sa mstag gab, so h aben wi r den n och u nser en Pr otest ku n d getan u n d mi t den Bl ockaden den r ei bu n gsl osen Abl auf des Gi pfel s gestört. Neu moti vi ert si n d wi r n ach Berl i n zur ückgekehrt. Di e Or gani sati on der Ca mps, Vol xküchen, De mos u n d Bl ockaden l i ef z war ehr en a mtl i ch, h at j edoch ei ni ges Gel d für I nfr astr u ktur u n d Materi al i en gekostet. Di e Spen dentöpfe hi erfür si n d noch ni cht ausr ei chen d gedeckt, wer al so ei n paar E ur o entbehr en kan n u n d auf di ese m Wege di e Pr otestakti onen u nterstützen möchte, de m nen nen wi r hi er noch ei ni ge Mögl i ch kei ten: • Für di e Ca mps u n d Küchen ( www. ca mpi n g- 0 7. de): Ver ei n Kucku k, Konto 454880 1 0 3, Postban k Berl i n, BLZ 1 001 001 0 • Bl ock G 8 ( www. bl ock- g 8. or g): Konto 40 0 87 0 0 80 1, G L S Ge mei nsch aftsban k, B L Z 43 0 60 9 67 • Rechtshi l fe- Fon d ( www. er mi ttl u n gsausschuss. eu): Rote Hi l fe e. V. , Konto 1 91 1 0 0 462, Postban k Dort mu nd, B L Z 440 1 0 0 46, Sti ch wort: Gi pfel sol i en, ist dies er Text gekü rzt. G8- P rote sten beko m m en hab Wei l wir viel e Beri chte zu denr: www.gru en es-b latt.d e/wi ki esba l ine l on Lang fass u ng ist Die „ Ei ne Woc he Poli t- Akti vi s mus “, „ Ca mpen mi t ganz vi el en Leuten an der Ostsee “, „ Wahr neh mu n g mei ner staatsbür gerli c he n Rechte “ − i n di ese u n d noc h ganz ander e untersc hi edli c he Bezei ch n un gen li e ße si c h di e Woc he vo m 1. bi s 9. 6. 2007 ver packen. Aber was war en di e c hr onol ogi sc he n I nhal tsstoffe? Los gi n g es mi t der Auftaktde monstr ati on a m 2. 6. , wo di e Br ei te des versa m mel ten Spektr u ms − von eher bür gerl i chen Chri stI n nen bi s z u l i n ks- autono men Sch war z- Kapuzen − wohl di e H er ausfor der u n g darstel l te, di e ni cht wi r kl i ch ge mei stert wur de. Z war gel an g es der tol l en Moder atori n auf der Auftaktku n dgebu n g a m Bah n hof sehr gut, ei ne für al l e Demonstr antI n nen verstän dl i che Ausdr ucks wei se z u fi n den, bei der E n dku n dgebu n g a m H afen sah das aber ganz an ders aus: Di e Moder atori n dort war si chtl i ch ü berfor dert mi t der Aufgabe, di e u nterschi edl i chen pol i ti schen Verstän dni sse der An wesen den z u erfassen. So wi es si e an gesi chts der Ausei n an dersetz u n gen mi t der Pol i zei wi eder hol t dar auf hi n, das „ wi r ei ne ganz erfahr ene De mo- Lei tu n g h aben, u n d di e ver h an del t ger ade mi t der Pol i zei . “ Dass so ei n Ver wei s auf Autori täten u n d del egi erte Ver ant wortl i ch kei ten für vi el e Leute zi e ml i ch egal i st, schi en i hr ni cht bewusst z u sei n. Di ese I gn or anz von der Bü h ne her ab h at mei ner Mei n u n g n ach auch z ur Eskal ati on des Geschehens bei getr agen. Aber es gi n g währ en d der fol gen den Akti onstage an ders wei ter: Am Son ntag z u m The ma L an dwi rtsch aft, a m Montag z u Mi gr ati on. I m mer wur den i n h al tl i che Bei tr äge ber ei chert dur ch Kul tur, u. a. dur ch ei ne wu n derschöne sati ri sche Sho w „ Deutschl an d sucht den Su per deutschen. “ Al s wi r u ns a m Montag der Gr o ß de mo erst später anschl i e ßen wol l ten, machte u ns di e Pol i zei ei nen Stri ch dur ch di e Rech n u n g u n d hi el t di e De mo vor der I n nenstadt auf. So h aben wi r u ns di e Wartezei t mi t ei ner kl ei nen Spontande mo − doch n och i n der I n nenstadt! − vertri eben. Di e Betr ei beri n ei nes Ei scafés, das wi r z wi schen dur ch besucht h atten, zei gte si ch bei den Sei ten gegen ü ber aufgeschl ossen: Si e l i e ß Demonstr antI n nen ü ber den Hi nter ausgan g an ei ner Pol i zei sperr e vor bei , etl i che Pol i zi stI n nen di e Toi l ette ben utzen u n d ko m menti erte l etzter es mi t „I ch muss auch i m mer auf' s Kl o, wen n i ch An gst h abe. “ Sehr schön war es, währ en d der De mo- u n d Akti onstage, mi t Ch an gi e, de m „r adi cal e manci pator y tr ansfor mati on dr agon “ u nter wegs zu sei n. Mer ke: ei ne Gr o ß pu ppe macht bei vi el en Leuten gute Sti m mu n g, si eht nett aus − i nsbeson der e wen n di e De mo si ch far bl i ch dur ch gedi egen- mi l i tantes Sch war z auszei ch net − u n d macht dadur ch auch den Tr ägerI n nen Spaß. Di e Tag ab Mi tt woch war en dan n den Bl ockaden ge wi d met u n d verl i efen mei ner Ansi cht n ach sehr erfol gr ei ch. Es war zi e ml i ch tol l , bei der 5- Fi n ger- Takti k so vi el e zu sei n, dass ei n ei nzel ner Fi n ger gr ö ßer i st al s sonst di e ganze H an d! Am Zau n wur den wi r ei n mal von ei ne m Pol i zi sten begr ü ßt mi t der Fr age „J a, woher ko m mt i hr den n al l e noch ? Wi r dachten, das Ca mp i st i r gen d wan n mal l eer ? Ko m mt i hr aus der Er de oder was? “ Dar auf l i e ß si ch dan n ni cht vi el mehr entgegnen al s „ Tj a, wi r si n d h al t auch gut aufgestel l t. “ Auch a m Str an d kon nten wi r u n mi ttel bar an den Zau n her an u n d dort baden, wei ter e Akti önchen h atten wi r u ns an gesi chts des H u n des auf der an der en Sei te dan n aber doch gespart. Auf der Abschl ussku n dgebu n g a m Fr ei tag wur den Ei n dr ücke der u nterschi edl i chen Betei l i gten ( Akti vi stI n nen, E A etc. ) geschi l dert, was ei nen schönen Abschl uss bi l dete. N ur war di e Moder ati on er neut mi t der Br ei te des Spektr u ms ü berfor dert u n d wür gte ei n paar Leute u nschön ab. Fatal er war aber di e Tatsache, dass ni cht al l e Bei tr äge ü bersetzt wur den − u m Zei t z u spar en u n d mehr Leute zu Wort ko m men z u l assen. U n d di e vor heri ge Fr age, wi e den n mi t der Zei tnot u n d der Ü bersetz u n g u mz u gehen sei n, wur de n ur auf Deutsch gestel l t! Das i st für di e Abschl ussku n dgebu n g ei ner i ntern ati on al en Pr otest- Woche schon zi e ml i ch pei nl i ch. Am Aben d hi e ß es dan n Abschi edneh men vo m Ca mp Reddel i ch, al so von ei ne m sch önen Bei spi el von Sel bstor gani sati on, mi t l ecker er Vol xküche, ar chi tektoni sch sehr schi cken DuschKonstr u kti onen u n d ü ber h au pt total vi el en akti ven Leuten. Der Su pport, auch auf der Str aße, l i ef extr e m gut: Essen wur de z u den Bl ockaden gebr acht, Sani s u n d das Legal Tea m war en vor Ort etc. I n ei ner Gegen d au ßer h al b des Wen dl an ds, wo es al so kei ne ge wachsenen l okal en U nterstütz u n gsstr u ktur en gi bt, war das ei ne tol l e Lei stu n g. Wobei di e Verstän di gu n g mi t der Lokal bevöl ker u n g offensi chtl i ch erstau nl i ch gut gekl appt h at: Di e An woh nerI n nen h aben bei m Aufbau des Ca mps sehr vi el U nterstütz u n g gel ei stet, bei den Bl ockaden auf der Str aße wur den Er dbeer en aus de m ei genen Garten hi ngebr acht etc. I nsgesa mt bi n i ch al so a m Sa mstag ü ber aus moti vi ert n ach H ause gefahr en. Ob di e Bl ockaden wi r kl i ch vi el „behi n dert “ h aben, i st z war total fr agl i ch, aber si e war en medi al auf j eden Fal l ei n Erfol g − z u m ei nen, wei l si e mi t I n h al ten i n Verbi n du n g gebr acht wur den, u n d z u m an der en, wei l si e auch al s „ Bl ockaden “, al so al s mehr al s ei ne bl o ße Mei n u n gsku n dgabe, wahr geno m men wur den. Geär gert h abe i ch mi ch aber auch i n di esen Tagen − ü ber u n an ge messene Di stanzi er u n gen aus de m eher bür gerl i chen Pr otest- Spektr u m, aber auch ü ber vi el e l i n ksr adi kal e Reakti onen dar auf. Der aufko m men de Sol i dari si er u n gsdr uck, der ei nen Maul kor b für Kri ti k darstel l t, i st z war verstän dl i ch, aber auch sehr ner vi g u n d mei ner Mei n u n g n ach pol i ti sch u n kl u g. Vi el e, auch mi l i tanz- befür worten de Leute fan den di e Ausschr ei tu n gen a m Sa mstag i n Rostock str ategi sch fal sch. Di ese i nter ne pol i ti sche Kri ti k fan d kei nen R au m mehr, si e wur de ni cht i n gr ö ßer en R u n den the mati si ert, so wei t i ch das mi tbeko m men h abe. Di e Fähi gkei t z ur Sel bstkri ti k h al te i ch aber für ei ne wi chti ge Ei gensch aft für Leute, di e si ch al s pol i ti sch pr ogr essi v u n d l i n ks verstehen. Vi el l ei cht ko m men sol che Debatten noch, i ch h offe es. Ei n wei ter er P u n kt, der mi ch sehr gestört h at, war ei n ü berstei gertes Gefü hl des An gegri ffenwer dens i m Ca mp: Es gab auf den Pl en a zei ti ntensi ve Pl an u n gen für ei ne potenti el l e SpontanR äu mu n g, oh ne dass i ch i r gen d wel che An h al tspu n kte für so ei ne Pol i zei - Maß n ah me er ken nen kon nte oder von kon kr eten Erfahr u n gen i n Deutschl an d wüsste. Er gebni s sol chen vor verl agerten Si cher hei tsden kens i st et was, was i ch al s ei ne At mosph är e der ü bertri ebenen Vertei di gu n gsber ei tsch aft u n d Ei nschr än ku n g der r ati on al en Wahr neh mu n g ansehe. Pr o mpt gab es auch i n D R EI N ächten R äu mu n gs- Fehl al ar m − zi e ml i ch u n passen d, wen n ei n paar Stu n den später al l e Leute z u Bl ockaden wol l en u n d ei gentl i ch ausgeschl afen sei n sol l ten. Ei n Mensch wur de fäl schl i ch al s Zi vi l - Pol i zi st enttar nt u n d n achts vo m Ca mp gesch mi ssen. Bei sol chen Akti onen fr age i ch mi ch i m mer, woz u wi r di ese Aufr egu n g br auchen u n d ob wi r u nser e pol i ti sche I denti tät ni cht auch oh ne ei n z wei tes Gen u a kl ar h aben. Di e Ei nstel l u n g „ Vi el Fei n d, vi el E hr “ schei nt mi r doch sehr ver br ei tet z u sei n. Zu pr äzi ser pol i ti scher Kri ti k u n d de mentspr echen d zi el gen auen Akti onen tr ägt si e l ei der ni cht u n bedi n gt bei . I nsgesa mt war es aber ei ne sehr sch öne, moti vi er en de Woche, di e z war vi el Anl ass für kri ti sche Refl exi on bi etet, aber auch L ust macht auf mehr Akti on u n d Sel bstor gani sati on! „ Spi el r au m f ür Pr oteste besteht beson ders da, wo Unvor her gese henes si c h Pl atz sc hafft, wo deze ntr al e Akti onen si c h aufei nan der bezi e hen kön ne n, wo Koor di nati on f un kti oni ert. “ So steht es i m Sel bstverstän dni s von „Jetsa m- Radi o “ − ei ne m te mpor är e n Me di en pr oj ekt i n de m si c h anl ässli c h des G8- Gi pfel s 2007 i n Heili ge n da mm Mensc he n aus versc hi e de nen Teil en Deutsc hl ands un d dar über hi naus zusa mmengetan haben. Teil s akti v i n fr ei e n Radi osen der n, teil s hatten wi r vor her noch ni e et was mi t Radi o zu t un. Dur c h das pr oduzi erte Radi opr ogr a mm vo m 1. bi s 8. Ju ni woll ten wi r „ver bal Räu me un d Mögli ch kei te n öff nen, befl ü gel nd wi r ken, ( Aus-) Wege aufzei gen, aber auc h kri ti sc he Refl exi on er mögli c he n. “ Vor Ort wur den z wei Stu di os ei n geri chtet − ei ns i m I n depen dent Medi a Center ( I M C) i m Gebäu de des Conver gence- Center ( C C) Rostock Eversh agen u n d ei n „ Mobi l es Stu di o “ i n ei ne m Ü bertr agu n gs wagen i m Ca mp Reddel i ch. , Gesen det' wur de ü ber I nter net-l i ve- str ea m dessen Adr esse auf der i n dy medi a- Startsei te verl i n kt 1 war. Jetsa m wol l te mi t sei ne m R adi o- Pr ogr a m m di e Akti vi st_i n nen vor Ort u nterstützen. Di e Mögl i ch kei t de m R adi o z. B. an den I nfopu n kten z u l auschen wur de von ei ner u n bekan nten Gr u ppe er gänzt: Offensi chtl i ch wur de der fr ei z u gän gl i che I nter netstr ea m abgegri ffen u n d ü ber ei nen , Pi r atensen der' ausgestr ahl t − wi r h aben ni cht schl echt gestau nt al s Jetsa m pl ötzl i ch i m Ca mp Reddel i ch so wi e auf den Bl ockaden westl i ch von H ei l i gen da m m u n d i n Steffensh agen ü ber U K W z u e mpfan gen war. Danke! Di e kl ei ne Gr u ppe von R adi o machen den began n i hr e Ar bei t mei st u m 8 U hr mor gens mi t ei ne m R ückbl i ck auf den ver gan genen Tag, de m si ch ei ne kri ti sche Pr essesch au auf Mai nstr ea m medi en anschl oss − bei al l den Fehl mel du n gen u n d u n gepr üft ü ber n o m menen Pol i zei aussagen wur de di e N ot wen di gkei t von al ter n ati ven fr ei en Medi en mehr al s ei n mal deutl i ch. Di e Zusa mmen ar bei t mi t den gut or gani si erten I n dy medi a- Str u ktur en er wi es si ch dabei al s sehr si n nvol l − di e I nfor mati onen kon nten mi t denen u nser er Korr espondent_i n nen vor Ort ergänzt wer den, so abgesi chert u n d guten Gewi ssens ver öffentl i cht wer den. Den Tag ü ber gab es ei n mal stü n dl i ch „san dpi per “ − di e N achri chten auf mi ndestens deutsche u n d en gl i sche Spr ache z u hör en − wei ter e Spr achen er gaben si ch j e n ach Betei l i gu n g ( Fr anzösi sch, I tal i eni sch, R ussi sch war en zei twei se dabei ). Z wi schendur ch wur den aktuel l e Si tu ati onsbi l der dur ch Tel efonsch al tu n gen z u Korr espon dent_i n nen vor Ort, z. B. auf den Bl ockaden ei n gefan gen, Hi nter gr ü n de z. B. z u den Repr essi ons maß n ah men der Pol i zei r echerchi ert, i n h al tl i che Sch wer pu n kte z. B. zu den Akti onstagen dur ch I nter vi e ws mi t den Ver anstal ter _i n nen gesetzt u n d i m mer wi eder versucht Mut z u machen u n d Moti vati on an di e vi el en akti ven Menschen , dr au ßen' zur ückz u geben. N ach mi ttags gab es „ Ca mpi n g- Ci r cus “ − R adi opr ogr a m m vo m Ca mp i n Reddel i ch. Hi er wur den Gr u ppen vor gestel l t, I nfr astu ktur erkl ärt u n d i m mer wi eder echtes „l i ve- R adi o “ gemacht. Aben ds gegen 2 0. 0 0 U hr fol gte ei ne Zusa m menfassu n g der Gescheh ni sse des Tages u n d dan n Aben dpr ogr a m m sol an ge , was l os war' u n d es noch Akti vi st_i n nen gab, di e di e Au gen offen h al ten kon nten. N achts durften si ch di e Zu h ör en den mehr mal s von l i ve- DJ- sets erfr euen l assen. P u h − ganz schön vi el passi ert i n den z wei Wochen! Für mi ch, di e so wohl den Sen debetri eb i m Ca mp al s auch i m I M C mi terl eben durfte, ei ne i ntensi ve Zei t. Ni cht n ur akute Str esssi tu ati onen , dr au ßen' ( z. B. R äu mu n g der Bl ockaden), sonder n auch i m Stu di o sel bst ( Am Don nerstag, de m 7. 6. gab es di e An kü n di gu n g, dass N azi s das C C an gr ei fen wol l ten. Zu di eser Bedr oh u n g ka m z usätzl i ch di e dur ch di e Pol i zei , di e das Gebäu de u mstel l te u n d Personen kontr ol l en an den Ei n- u n d Ausgän gen dur chfü hrte. ) erfor derten höchste Konzentr ati on, u m u nser en ei genen Gr u n dsätzen, kei ne P ani k z u ver br ei ten u n d n ur abgesi cherte I nfor mati onen wei ter z u geben, ger echt z u wer den. I ch möchte sagen, wi r h aben das gesch afft u n d i ch h abe sel ten so vi el gel er nt wi e i n di esen 2 Wochen. Gel er nt i m Ber ei ch der Moder ati on, der ( Stu di o-) Tech ni k aber auch was sel bstor gani si erte Pr oj ektar bei t an geht, Ko m mu ni kati on z wi schen (i nter n ati on al en) Gr u ppen u n d al l di e Ler n pr ozesse di e mensch sel ber erst vi el später be mer kt. Der Schl afman gel i st bal d ausgegl i chen, di e Er käl tu n g abgekl u n gen u n d was bl ei bt si n d di e vi el en neuen Kontaktr, I deen u n d das Wi ssen wi e wi chti g fr ei e Medi en i n ei ner Wel t si n d, i n der Mai nstr ea m medi en Pol i zei mel du n gen ü ber säur espri tzen de Cl o wns ü ber neh men, di e n ur P ustefi x i n i hr en Wasser pi stol en h atten. Feedback zu m R adi opr ogr a m m oder Kontakt 2 u nter j etsa m ÄTT n adi r. or g 1. Dort war en auch di e verschi edenen Str ea ms vo m For u mr adi o − ei ne m wel t wei ten Radi opr oj ekt zu fi nden, dazu si ehe http: //for u mder adi os. f m/ 2. Zu m Schutz vor auto mati schen Mai l adr essen- Robots, di e n ach Adr essen suchen u n d di ese dan n mi t Spa mMai l s ü berfl uten, i st di ese Mai l adr esse für di ese Robots u nl eserl i ch for mati ert. U m ei ne korr ekte Mai l adr esse zu er h al ten muss ÄTT dur ch das @- Sy mbol ersetzt wer den. Hall o E mma! Du warst bei den Pr otesten gegen das G8- Gi pfel tr effen i n Heili genda mm dabei . Was war dei ne Moti vati on? Ganz pl att gesagt, ko m mt mensch an so ei ne m Gr o ßer ei gni s ü berh au pt ni cht vorbei . Z wei tens i st es n a- wi chti gsten Sachen z u ver kl i cker n. Was h ätte besser ge macht wer den kön nen ? − Al so i ch gl au be, al l e Menschen, di e was gemacht h aben, h aben ri chti g, ri chti g gute Ar bei t gel ei stet. Al l es was noch besser h ätte l aufen kön nen, wär en n och mehr Leute, di e si ch i m Vorfel d noch kon kr et mi t Sachen ausei n an dersetzen u n d kon kr et an Sachen ar bei ten. Zu j etsa m r adi o: Was war über haupt euer Anli egen, was soll te j etsa m sei n: Nac hri c htenti c ker, Debatte, Austausc hfor u m, Bac kgr ou nd-I nfor mati on, . . . ? , ist G8- Proteste n beko m m en h aben Wei l wir viel e B eric h te zu den onl in e l esba r: ist g sun gfas Lan Die rzt. dies er Text gekü www.gru en es-b l att.d e/wi ki türl i ch so, dass di e G 8 ei n total de-l egi ti mes Gr emi u m si n d, das ei nfach ü ber Di n ge entschei det, di e ganz vi el e Menschen betr effen. U n d das oh ne dass di e Leute, di e da z usa m men ko m men, ü ber h au pt ei ne Ah n u n g davon h aben, was di e E ntschei du n gen, di e si e da tr effen, für di e Menschen bedeuten. Dar ü ber hi n aus war en di e Pr oteste für mi ch ei ne Gel egen hei t, wo ganz vi el e i nter essante Gegenent würfe z u de m was di e G 8 bedeuten vor Ort war en. Dort si n d Menschen zusa m men geko m men, mi t denen mensch si ch vernetzen kan n, di e an kon kr et stattfi n den den al ter n ati ven Lebensent würfen ar bei ten oder di ese schon l eben. U n d das fan d i ch ei nen ganz spannen den P u n kt. Wo genau warst du, was hast du ge mac ht? I ch h ab mi ch i n Rostock, i m Conver gence Center aufgeh al ten, i n de m si ch auch das I n depen dent Medi a Center befu n den h at, u n d i m Pr otestca mp Reddel i ch. An bei den Orten h abe i ch an ei ne m R adi opr oj ekt mi tge wi r kt, das „j etsa m r adi o “ hi e ß. Di eses R adi opr oj ekt sol l te di e Akti vi sti n nen u n d Akti vi sten vor Ort bei i hr e m Pr otest u nterstützen. I ch h abe bei m techni schen Aufbau mi tgeh ol fen, di e Recher chearbei t ge macht, Sen du n gen moderi ert − al l es was so z u m R adi o machen daz u gehört. U n d da mi t pr akti sch versucht, ei n Tei l der I nfr astr u ktur z u sei n di e den Akti vi st_i n nen vor Ort hi l ft. Mei nst du, dass der Wi derstand gege n den G8- Gi pfel g ut or gani si ert war? Was hätte dei ner Mei nu ng nac h besser ge mac ht wer den können? I ch war auf j eden Fal l kon kr et von der „ Bl ock G 8“- Ka mpagne sehr beei n dr uckt, i ch fan d di e ri chti g gut or gani si ert. Da h ätte auf j eden Fal l auch noch Besser es passi er en kön nen, wen n Menschen si ch i m Vorfel d mehr vor ber ei tet h ätten. Aber i ch fan d, dass z u m Bei spi el di ese Ka mpagne es wah nsi n ni g gut gesch afft h at, Leute, di e ü ber h au pt gar kei ne De monstr ati onserfahr u n g h atten, ei nz u bi n den u n d denen di e Wi r h aben i r gen d wan n mal gesagt, wi r möchten das R adi o so machen, wi e wi r u ns das wü nschen wür den, wen n wi r da dr au ßen auf den Str aßen wär en u n d versuchen wür den z u pr otesti er en. Das h at für u ns bedeutet, auf der ei nen Sei te − ganz wi chti g − I nfor mati onen, u n d z war abgesi cherte I nfor mati onen, mi t denen di e Leute auch was anfan gen kön nen, z u ver mi ttel n. I nfor mati onen ganz kon kr et ü ber di e l okal e Si tu ati on: wi e si eht es j etzt auf Str aße so u n d so ger ade aus, aber auch I nfor mati onen, di e dar ü ber hi n ausgehen − al so was wi r d a m n ächsten Tag an Akti onen passi er en, was für I nfr astr u ktur gi bt es ü ber h au pt vor Ort, wen n i ch j etzt an ko m me? U n d i n wel ches Ca mps kan n i ch gehen, wo kan n i ch mi r sel ber I nfor mati onen besor gen ? Aber auch Refl ekti on er mögl i chen, wen n Leute von Akti onen wi eder ko m men, i h nen di e Mögl i ch kei t geben dar ü ber z u r eden. Gl ei chzei ti g auch an den Tagen, wo Akti onstage si n d u n d wo es The men gab, ü ber di ese The men noch mal z u i nfor mi er en ( Bei spi el Mi gr ati onstag). Dan n n atürl i ch i m mer wi eder Musi k z wi schen dur ch. J a, u n d ei nfach ganz vi el Moti vati on. Wi r h aben ei nfach ganz vi el Moti vati on von den Menschen auf der Str aße beko m men u n d mi r war es ei n ganz wi chti ges Anl i egen, di ese Moti vati on auch wi eder z ur ück zu geben. Habt i hr mi t eur e m Radi o i n hal tli c he bz w. str ategi sc he Debatten i n ner hal b der Pr otestbe weg un g begl ei tet oder i ni tii ert? Gab es sol c he ü ber hau pt? Ei ne Debatte, di e bei u ns ver gl ei chs wei se fr ü h ei n gesetzt h at, war di e ü ber di e Rol l e der Medi en i n Zusa m men ar bei t mi t der Pol i zei . Wi r h aben ei nen Fal l r el ati v fr ü h entdeckt, i n de m Mai nstr ea m- Medi en u n gepr üft I nfor mati onen aus de m Pol i zei ti cker ü ber no m men h aben, di e si e dan n später al s Fal sch aussagen ken nzei ch nen mussten. I ch wei ß ni cht, ob wi r da mi t ei nen Di skurs ansto ßen kon nten, aber das war auf j eden Fal l et was, wo i ch das Gefü hl h atte, das i st bei u ns r echt fr ü h aufgeko m men u n d das wi r d mi ttl er wei l e auch an an der en Stel l en di skuti ert. Ei n für mi ch auch n och entschei den der Sch wer pu n kt war Pol i zei r epr essi on. Was passi ert da, war u m passi ert das, was kan n man da machen. Wur de dei ne Ar bei t al s Jour nali stI n von Poli zei & Mili tär behi ndert? Wi e stell te si c h das Ver häl t ni s z wi sc hen unabhängi gen Medi enmac herI n nen u n d den Si c her hei tskr äften dar? I ch h atte n ur z wei kon kr ete Kontaktsi tu ati onen mi t Pol i zei . I n der ersten war i ch dr au ßen auf der Str aße, al s di e Menschen, di e das Ca mp Wi ch man nsdorf aufbauen wol l ten, ger ade ei n gekessel t u n d mehr er e Stu n den festgeh al ten wurden. Da h at der Pr essespr echer der Kaval a- Ei nhei t sehr höfl i ch auf u ns r eagi ert u n d h at u ns auch ber ei t wi l l i g Ausku nft gegeben. Ei n an der es, sehr negati ves Erl ebni s h atte i ch i m I n depen dent Medi a Center, al s di e Pol i zei das Conver gence Center i n Rostock- E versh agen u mstel l t h at. Es gab mehr er e Si tu ati onen, i n denen das C C n ur gegen Person al i en kontr ol l e betr eten oder verl assen wer den kon nten. Da h at ei n Pr esseaus wei s ei nen an der en Effekt geh abt: „ Ach, das i st j a i nter essant − wi r wol l ten n ur mal gucken, wer si ch hi er so aufh äl t “. Wi e ka m j etsa m bei den Akti vi stI nne n r u nd u m Heili genda mm an? Gab es Beteili g ung, Feedbac k? J a, l ei der wi e i m mer bei Feedback, vi el z u weni g. Es gab i n Reddel i ch sehr posi ti ve R ück mel du n gen. Da gab es auch ei ne beson der e Si tu ati on, ü ber di e wi r u ns sehr gefr eut h aben: dort gab es n och ei ne z wei te Gr u ppe, von der wi r ni cht wi ssen, wer es war, di e u nser en I nternetstr ea m abgefan gen h at u n d ü ber U K W n och mal ausgestr ahl t h at, so dass j etsa m i m ganzen Ca mp z u hör en war, tei l wei se sogar auf den Bl ockaden. I n Steffensh agen u n d den Bl ockaden westl i ch von H ei l i gen da m m. I m Ca mp ka men mehrfach Menschen z u u ns u n d h aben gesagt, „es i st so tol l , dass es euch gab, es h at u ns ri chti g geh ol fen “. U n d es h at auch ei nfach das ge macht, was wi r wol l ten, n ä ml i ch moti vi ert u n d I nfor mati onen gebr acht. Ei n sol c hes Pr oj e kt zu mac hen, bede utet gewi ss auc h vi el auf den Bei nen, stän di g unterwegs sei n. Wi e bi st du da mi t u mgegangen? Gab es Pu nkte, an denen du ni c ht mehr wei ter mac hen konntest? Wi e bi st du de m dr ohen den Bur nout ausge wi c hen? I ch bi n de m dr ohen den Bur nout entko m men, i n de m i ch ei nfach ni cht aufgehört h abe mi t de m Wei ter machen. I ch war z wei Wochen vor Ort u n d bi n n ach wi e vor sehr beei n dr uckt, was Begei ster u n g be wi r ken kan n. I ch h ab dur ch das ener gi egel adene U mfel d mehr sch affen kön nen al s i ch dachte. Dur ch das sel bstor gani si erte Arbei ten u n d di e At mosph är e kon nte i ch mi r i m mer ei ne Aufgabe suchen, di e mi ch so i nter essi ert h at, dass i ch auch ei nfach ü ber mei ne Müdi gkei t hi n ausar bei ten kon nte. Es h at ganz vi el dazu bei getr agen, dass ei nfach j eder u n d j ede i m mer das ge macht h at, was si e ger ade wi chti g fan d u n d auch E ner gi e dafür h atte u n d si ch das tr otz de m z u ei ne m Ganzen z usa m men gesetzt h at. Oder ger ade des wegen. Wi e war dei n/euer Ver häl t ni s zu an der en ( Mai nstr ea m-)Jour nali stI nnen? Mi t Mai nstr ea m- Medi en h aben wi r gar ni cht z usa m men gear bei tet. Al so wi r h atten auch a m Ei n gan g z u m I n depen dent Medi a Center ei n gr o ßes Schi l d h än gen „ Al l es, was wi r hi er ni cht wol l en “ u n d da war auf j eden Fal l di e Mai nstr ea mPr esse mi t dabei . Begr ü n det dur ch ei n Mi sstr auen, das si ch dur ch aus auch al s gegenstän dl i ch her ausgestel l t h at. Dass eben Mai nstr ea m- Medi en z. B. Aufl agenzahl en hi nter her r en nen müssen u n d desh al b besti m mte Methoden ben utzen, di e wi r ei nfach ni cht gut fi n den u n d si ch oft an Abspr achen ni cht h al ten. Wel c he Bede ut u ng hatte j etsa m r adi o f ür den Wi derstand? Kon ntet i hr di e Leute err ei c hen, f ür di e i hr gesen det habt? I ch gl au be, wi r h aben auf j eden Fal l sehr vi el mehr Leute err ei cht dur ch di ese Gr u ppe, di e dan kens werter Wei se u nser Pr ogr a m m per U K W ausgestr ahl t h at. Wi r h aben dur ch den I nter netstr ea m auf j eden Fal l auch Leute au ßerh al b der Lokal i tät dort err ei cht, al so Leute, di e u ns i r gen d wo an ders i n Deutschl an d geh ört h aben. I ch wei ß, dass wi r i m Ca mp Rostock so gut wi e ni e man den err ei cht h aben, dass wi r i n Wi chman nsdorf n ur a m I nfopu n kt z u h ör en war en, dass wi r auf den Bl ockaden östl i ch von H ei l i genda m m ni cht z u hör en war en. Das fi n de i ch sehr sch ade. Da bestü n de n och Potenti al auch auf der Suche n ach Medi enfor men, di e das mögl i ch machen. Wür dest du bei m näc hsten Mal et was anders or gani si er en? − Was? N atürl i ch h ätten wi r mehr Leute gebr aucht, das i st j a oft so bei sol chen Pr oj ekten. An der ersei ts gab es auch vor Ort ei nfach i m mer Leute, di e für ei n, z wei Tage mi tge macht h aben. Mi t mehr Leuten h ätte di e Qu al i tät wahrschei nl i ch noch gestei gert wer den kön nen. Wi r d j etsa m r adi o nac h de m G8 fort gef ü hrt? Was entsteht j etzt aus eur en Kontakte n und de m Kno w- Ho w, das i hr euc h angeei g net habt? Es gi bt auf j eden Fal l ei ne ganze Rei he Leute, di e vo m R adi o machen ganz an gefi xt si n d, di e h offentl i ch i n di e Str u ktur en von Fr ei en R adi os i n Deutschl an d ei nstei gen wol l en. Es gi bt dur ch aus auch Ü berl egu n gen i n der Gr u ppe, ei nfach noch mal was zu machen, das i st aber al l es n och ni cht i n Sack u n d Tüten. U n d di e i nter n ati on al en Kontakte, di e gekn ü pft wur den, Ver netz u n gen, wer den bestehen bl ei ben − auf di eser oder j ener E bene. Wel c hen Ei ndr uc k hattest du von der Takti k der Poli zei ? Was war der en Str ategi e? Das i st sch wi eri g für di e ganze Zei t ü ber z u beant worten. N aj a, di e vi el gepri esene Deeskal ati onstakti k h ab i ch auf j eden Fal l ni cht i n al l en Tei l en so wahr geno m men. Mal so ganz vorsi chti g ausgedr ückt. Datensa m mel n war auf j eden Fal l ei ne ganz wi chti ge Str ategi e der Pol i zei . U n d ansonsten war das gl au b i ch auch ei n ri chti g gutes Dur chei n an der. Von der Auftaktde mo i n Rostock h abe i ch Beri chte geh ört, dass si ch tei l wei se Ei n hei ten gegensei ti g i n di e Ar bei t gefal l en si n d, sozusagen, wei l si e ei nfach u nterschi edl i che Befehl e h atten u n d dan n gegenei - n an der gear bei tet h aben. Al so i ch wei ß gar ni cht, ob man da so sehr von „der Takti k der Pol i zei “ spr echen kan n, wei l di e anschei nen d sehr wi derspr üchl i ch war. Es war sehr vi el von Ge wal t di e Rede. Wi e hast du das wahr geno m men? Gab es di e medi al dar gestell ten massi ven Aussc hr ei t ungen? Tr at di e Poli zei tatsäc hli c h ag gr essi ver auf al s sonst ohnehi n sc hon? Al so z u Medi en u n d Ge wal t: Di e Auftaktdemonstr ati on i st u m ei ni ges schl i m mer dar gestel l t wor den al s si e mei ner Mei n u n g n ach war. Al so es gab dort gen au ei n br en nen des Auto u n d z wei oder dr ei Autos mi t ei n ge worfenen Fensterschei ben. U n d di ese vi er Fahr zeu ge war en ei nfach auf sä mtl i chen Fotos, Fi l men z u sehen. Wen n es ei nen Br an dher d gi bt, dan n i st der ü ber al l aus sä mtl i chen Perspekti ven z u sehen u n d dan n si eht es so aus, al s h ätte es z wanzi g gegeben. Zur Ge wal t der Pol i zei : I ch h ab i m Vorfel d sehr vi el mehr An gst geh abt auch vor de m Hi ntergr u n d, was z u m Bei spi el bei m G 8 i n Gen u a passi ert i st. I m Ver gl ei ch da mi t bi n i ch sehr erl ei chtert. I ch muss aber tr otz de m sagen, dass es u nver h äl tni s mäßi g kr asse Sachen gegeben h at. Zu m Bei spi el , dass mi n destens ei n Mensch sei n Au ge verl or en h at, wei l er so ei nen star ken u n d gezi el ten Wasser werferstr ahl abbeko m men h at. Das si n d ei nfach Sachen, di e kan n man si ch fast gar ni cht vorstel l en, so was muss ei nfach ni cht sei n − ei ne fri edl i che Bl ockade mi t ei ne m Wasser werferstr ahl so gezi el t z u bo mbar di er en, das verstehe i ch ei nfach ni cht. ATTAC, Ki r c he, I L u nd ander e aus de m Orga- Kr ei s der Auftakt de mo a m 2. Juni gaben a m Tag nac h der De mo ei ne pei nli c he Pr essekonfer enz, bei der all e den gr ößten Teil i hr er Redezei t dar auf ver wen deten di e Poli zei zu l oben un d auf den „ Sc h warzen Bl oc k“ zu sc hi mpfen. Wi e hast du das wahr geno mmen? E hrl i ch gesagt gar ni cht so i ntensi v, wei l i ch an de m Tag mi t der Vor ber ei tu n g auf den n ächsten The mentag besch äfti gt war. Ei ni ge r eden j etzt davon, dass nac h de m Gi pfel kl ar sei , dass Kooper ati onen mi t ATTAC zukünfti g ni c ht mehr gehen wür den. Wel c he Mei n ung hast du dazu? I ch fi n de es ganz sch wi eri g, wen n si ch Leute von ei ner Pr otestfor m so di stanzi er en. Gl ei chzei ti g muss i ch sagen, dass ATTAC tr otzde m ei ne ganz wi chti ge fi n anzi er en de Rol l e für di ese Pr oteste gespi el t h at. I ch fi n de es pri nzi pi el l total wi chti g, dass si ch verschi edene Pr otestfor men ergänzen u n d wen n sch on das ni cht, dan n si ch weni gstens gegensei ti g akzepti er en. Wi e i st dei n Ei n dr uc k nac h de m G8- Gi pfel ? War der Wi derstan d erfol gr ei c h? Was hat di r di ese Zei t gebr ac ht? Dass di e gr o ßen Bl ockaden so fu n kti oni ert h aben, fi n de i ch auf j eden Fal l erfol gr ei ch. I ch h abe z u kei ne m Zei tpu n kt er wartet, dass es wi r kl i ch mögl i ch sei n wi r d, den Zau n z u stür men u n d i ns Ke mpi nski z u l aufen. Wi e gesagt fan d i ch aber auch ei nen an der en Tei l des Wi derstan des wi chti g − der Austausch z wi schen den vi el en verschi edenen Menschen di e dort zusa m men geko m men si n d. U n d das war eben für mi ch ei n ganz gr o ßer Ge wi n n dar an, z u sehen, wi e so gr o ße Str u ktur en fu n kti oni er en kön nen. I ch sel ber h ab ei nfach i m R adi o machen ganz vi el gel er nt, aber auch wi e i ch mi ch i n sel bstorgani si erte Str u ktur en ei n bri n gen kan n. Was si nd dei ne Pl äne f ür di e näc hste Zei t? I ch wer de auf j eden Fal l das dort Gel er nte hi er i n mei ne m l okal en Fr ei en R adi o wi eder ei nbri n gen u n d versuchen i n mei ne ' al l tägl i che Str u ktur en' z ur ückzutr agen. Der G8- Gi pfel i n Heili gen da m m war ver kehrte Wel t. Oder war es doc h das wahr e Le be n? I n Rostock gab es a m Sa mstag de m 02. 06. 07 ei ne fri edli c he u nd bu nte De monstr ati on, an der e m Ran d es a m En dpu n kt zu de n verr ufene n u n d medi al ausgesc hl ac htete n Ausschr ei t un gen ka m. Ei n br en ne n des Auto wur de i n der Pr esse stili sti sc h pl ur ali si ert u nd es war n ur noch di e Rede von Stei nesc h mei sser n. Di e Medi en konstr ui erten r egel r echt ei n Fei n dbi l d von ei ner sch war zver mu m mten, bl utr ü nsti gen H or de u n kontr ol l i er bar er, vor Wut gei fer n der Auton omer, gegen di e kei n noch so gut ausger üsteter Pol i zi st ei n r eal e Ch ance auf Ü berl eben h ätte. Es wur de sogar sch on von r egel r echte m Verhei zen der P ol i zei h u ndertsch aften beri chtet. Wor aufhi n der Ei nsatzl ei ter ausgetauscht wer den musste. Den Vogel sch oss dan n di e „ Bi l d- Zei tu n g „ ab mi t de m r ei ßeri schen u n d schl echt r echer chi erten Arti kel „ Bi l d er kl ärt den sch war zen Bl ock “. U n d n atürl i ch tri efte i n j eder Zei l e das Bl ut u n d der H ass. Man h ätte ü ber di esen Arti kel her zl i ch l achen kön nen, wen n man ni cht wüsste, dass di e Bi l dRedakti on di es er nst mei nte. Di e Beri chterstat- tu n g war anfan gs i n vi el en Fäl l en n ur ei ne ausgesch mückte Vari ante der Pol i zei beri chte. Di ese Beque ml i ch kei t der Jour n al i sten sol l te si ch i m Verl auf des Gi pfel s bi tter r ächen. L aut Pol i zei beri cht wur den 43 3 verl etzte Pol i zei bea mte i n Rostock r egi stri ert. Später e Ü ber pr üfu n gen er gaben, dass 3 6 verl etzt wur den, davon z wei stati on är beh an del t wer den mussten. Di ese Zahl en di skr epanz von 43 3 zu 3 6 verl etzten Pol i zi sten ka m n ur aus z wei Gr ü n den z ustan de. Zu m ei nen erfol gten di e Angaben fehl er h aft an di e Ei nsatzzentr al e dur ch di e Bea mten vor Ort. Zu m an der en wur den di e An gaben u n d Ei nsch ätz u n gen sei tens der Pol i zei aus j uri sti scher Si cht erst ei n mal aufgeno m men. Das hei sst al so, auch j eder n och so kl ei ne Kr atzer, wel cher eben aus medi zi ni scher Si cht ni cht ei n mal ei ner Beh an dl u n g bedarf, wur de aufgel i stet u n d al s l ei cht verl etzt ver mer kt. Al s al so di ese Ab wei ch u n g der Verl etzten bekan nt wur de, war di es wi eder u m ei n pei nl i cher Mo ment für di e sensati onsl üster ne Beri chterstattu n g. Seri öse Medi en mel deten sofort ei ne Ri chti gstel l u n g, di e u nseri ösen Medi en anstal ten l i e ßen dafür di e Sachver h al te auf si ch ber u hen. Den n 43 3 verl etzte Pol i zei bea mte kl i n gt doch n ach ei ne m schönen Ge metzel , u n d das i st es doch was di e Leute wol l en. Regi stri ert wur den bei der Ca mp AG 5 2 0 verl etzte De monstr anten al l er Coul eur. N ach medi zi ni schen ( u n d eben ni cht n ach j uri sti schen) Ei nstufu n gskri teri en war en al l e De monstr anten l ei cht verl etzt. Di e z wei te Pei nl i ch kei t der r ei ßeri schen Beri chterstattu n g ei ni ger Medi en anstal ten war auf di e Verl autbar u n g der Pol i zei u nr echer chi ert anzuspri n gen, dass „ver kl ei dete De monstr anten “ ( mei nt Cl o wns) Säur e- Attentate u n d Messer attacken auf Bea mte der Pol i zei ver ü bt h aben sol l en. Des wei ter en sol l en di e Cl o wns i n i hr en R ucksäcken Stei ne z u De monstr ati onen tr ansporti ert h aben. Es ka m z u verstär kten Kontr ol l en von Wasserspri tz pi stol en. Sel bst das Mi tfü hr en di eses Utensi l s wur de n u n auf De- monstr ati onen von der Pol i zei al s Anl ass gen o m men, u m Festn ah men vor neh men z u können. Aber auch an der e fadenschei ni ge Gr ü n de wur den für Festn ah men u n d Person al i en abfr agen ver wen det. So wur de ei n Cl o wn auch vor ü ber gehen d festgeh al ten, da er ei ne h an del sü bl i che − aber cl o wnesk u mgestal tete − Tar n- J acke der Bu n des wehr tr u g. Vor ge worfen wur de di ese m Cl o wn, er h ätte dur ch Tr agen di eser J acke si ch z u u nr echt al s An gehöri ger der Bu ndes wehr ausgegeben. Wen n das mal ni cht vorsch nel l war! ? Bei der Festn ah me di eses Cl o wns wur de auch dur ch ei nen fr ei en Beri chterstatter auf Di gi tal fi l m di e Mi ssh an dl u n g gegen ü ber de m Cl o wn dur ch ei nen Pol i zei bea mten festgeh al ten. Bi l der, di e Otto N or mal z u h ause ni cht auf den gr o ßen Sender n sehen wi r d. Vor al l e m das Ver h al ten gegen ü ber ausl än di schen Gi pfel gegnerI n nen war beän gsti gen d. Ausl än di sche Cl o wns wur den dur ch Pol i zi sti n nen gez wu n gen si ch i n ei ner Damen- Toi l ette vol l stän di g z u entkl ei den, da di e Bea mten Gel d u n d ersatz wei se auch Wertgegenstän de wi e U hr en si cherstel l en wol l ten, u m ei ne Kauti onsz ahl u n g i n H öhe von 2 50,- € für j eden vor Ort festgen o m menen, ausl än di schen Cl o wn ei nz utr ei ben. Di e z ahl r ei chen Fal sch mel du n gen gegen di e Cl o wns mussten j edoch sei tens der Pol i zei auf Dr uck von gut r echer chi erten Medi en mel du n gen z ur ückgeno m men wer den. N ächste P an ne war en di e Tage der Bl ockaden. Ei n J ahr Vor ber ei tu n g, U n men gen an Steuergel der n, Repr essal i en gegen G 8- GegnerI n nen mi t R azzi en u n d Ger uchspr oben, H u bschr au berei nsätze u n d vi el es mehr kon nten di e Menschen ni cht aufh al ten bi s z u m Zau n u n d auch − z u mi n dest ei ni ge weni ge − dar ü ber z u ko m men. Di e stän di ge Bl ockade des „east- gate “ war ei n Ei n gestän dni s der Pol i zei , da si e gn adenl os u n- ter besetzt war, u m a m „ west- gate “ n och Ei nsatz kr äfte verfü gbar zu h aben. Ver z wei fl u n gstaten wi e das Ü berfahr en der mi t Akti vstI n nen besetzten Gr een peace- Schl auch boote dur ch di e Wassersch utz pol i zei , das Kaputtstechen der Robi n Wood- Schl auch boote dur ch Pol i zei kr äfte, di e Ei nsätze der „ Taufpanzer “ ( ei ne Wortsch öpfu n g der Bi l d- Zei tu n g) a m west- gate; bei de m sel bst di e ei gene Kol l egen ü ber den H aufen gespri tzt wur den, zei gten deutl i ch di e pol i zei l i che U nfähi gkei t. Der ei nzi ge Aus weg, das Gesi cht ei ni ger Massen noch wahr en z u können, war sch on gl ei ch a m ersten Tag der Bl ockaden al l e u n d al l es für den G 8 Ben öti gte ü ber den L uft- u n d See weg r ei nz usch affen. Für di e Pol i zi sten vor Ort ei n schl i m mer Zustan d. Währ en d stän di g der Kavi ar u n d Del egi erte ei n gefl ogen wur den, gab es 1 6 Stu n den l an g kei ne l ogi sti sche Versor gu n g hi nter de m Zau n für di e Pol i zei bea mten − spri ch: ni cht mal ' ne Su ppe. Am 0 6. 0 6. 0 7 gesch ah dan n n och ei n n ächstes Gl anzstück. Fü nf „ Agents Pr ovocateurs “ wur den entl ar vt; vi er von i h nen kon nten fl i ehen, ei ner wur de der Pol i zei ü ber geben. Ei n „ Agent Pr ovocateur “ i st ei n Zi vi l pol i zi st, der De monstr anten z u Str aftaten auffor dert. I n di ese m Fal l e wol l ten di e fü nf Agents Pr ovocateurs ei ne Gr u ppe a m east- gate verl ei ten, Stei ne auf di e Pol i zi sten z u werfen u n d si ch so mi t des L an dfri edensbr uchs str afbar z u machen. Br e mer De monstr anten er kan nten den ei nen Zi vi l - Pol i zi sten wi eder, da di eser i n Br e men sei ne Ei nsatzstel l e h at. Anfan gs de menti erte di e Pr esseabtei l u n g der Pol i zei den Ei nsatz sol cher Zi vi l - Pol i zi sten. Doch es wur den di e Fotos des Vorfal l s an di e Medi en wei ter ger ei cht. U nter di eser er dr ücken den Be wei sl ast gab schl i essl i ch auch di e Pol i zei den Ei nsatz zu. Des wei ter en äu ßerten di e Pol i zei spr echer den Medi en gegenü ber, es sei en Stei ne u n d Mol oto w- Cocktai l s geworfen wor den. Jour n al i sten vor Ort h aben aber sol ch ei n Vor gehen sei tens der De monstr anten ni cht beobachtet. I m Gegentei l sol l en si ch di e De monstr anten fri edl i ch a m east- gate ver h al ten h aben. Di e vi erte aber ni cht di e Letzte der Pei nl i chkei ten war di e Verl autbar u n g der Ei nsatzl ei tu n g z u m Abschl uss des Gi pfel s. So war der G 8 ei n vol l er Erfol g, al l e Zi el e wur den err ei cht. Der stör u n gsfr ei e Abl auf des G 8 wur de ge währt. Dass de m ni cht so war, be wi esen di e Bl ockaden. Di e Si cher hei t der Del egi erten kon nte ge währl ei stet wer den. N ur wur de der Bus ei ner Del egati on ko mpl ett entgl ast, währ en d di e Del egi erten si ch n och i m Fahr zeu g befan den. U n d es wur den z u j eder Zei t fri edl i chen Demonstr ati onen ei ne stör u n gsfr ei e Dur chfü hr u n g er mögl i cht. Mehr er e Mal e wur de fri edl i chen De monstr ati onen der Weg dur ch Pol i zei kr äfte für mehr al s ei ne Stu n de versperrt. So mi t war auch di ese Mi ttei l u n g der Pol i zei ni cht mehr h al tbar. Man muss schon sehr staatstr eu u n d n ai v sei n, u m al l di ese Pei nl i chkei ten u n d di e mi tu nter absi chtl i ch, sch ar enwei se auftr eten den E nten z u ü ber gehen. Der G 8 war für di e Medi en wel t ei n her ber Ei n br uch i n Sachen Vertr auen gegenü ber Pol i zei mel du n gen u n d ei ne h arte Sel bster ken ntni s, besser z u r echer chi er en. U n d mal ehrl i ch, es i st doch ner vi g stän di g Ri chti gstel l u n gen z u ver öffentl i chen. Ei n Woc he war i ch auf den Festi vi täten r u n d u m den G8 u n d habe ei ni ges an I mpr essi one n mi t gebr ac ht, di e i c h so ni c ht er wartet hätte. Dazu gehört auc h di e gr oße Tol er anz z wi sc he n den vi el en versc hi edene n Wel tvorstell u n ge n der Gi pfel ge g nerIn nen u n d di e vi el e n I deen, ü ber di e an j eder Ecke di skuti ert wer den kon nte. Aber der Rei he nac h. Bei mei ner An ku nft a m Fr ei tag vor de m G 8- Tr effen stan d ganz Rostock schon i m Zei chen des Gi pfel s. Neben Tausen den vor wi egen d j u n gen Menschen u nterschi edl i chster Coul eur, deuteten auch di verse ver barri kadi erte Gesch äfte auf das ko m men de Gr o ßer ei gni s hi n. Auch di e Pol i zei war stär ker vertr eten, al s man das sonst i n Rostock ge woh nt i st. Al l es i n al l e m ei gentl i ch schon das perfekte Vorspi el für das Stück, das dan n a m Sa mstag wi e gepl ant aufgefü hrt wur de. N ach mon atel an ger P ani k mache i n den Medi en, R azzi en i m U mfel d der Be wegu n g wegen an gebl i cher terr ori sti scher Ver ei ni gu n gen u n d di versen Reden von al l en wi chti gen Sch arf macher n der Repu bl i k, ka m dan n auch al l es wi e schei n bar gepl ant. N ach de m di e Auftaktde mo erst ei n mal vi el z u fri edl i ch war, entschi ed si ch di e Pol i zei dan n doch n och kur z vor E n de des De monstr ati onsz uges, di r ekt aus der De mo mi t zi gtausen d Menschen, Ei nzel ne her ausz u gr ei fen u n d z u ver h aften. Dan ach eskal i erte di e Si tu ati on i m mer wei ter, bi s Wasser werfer u n d Tr änen gas i nsbeson der e i m hi nter en Tei l der De mo dafür sor gten, dass fri edl i ches De monstri er en u n mögl i ch wur de. So entstan den dan n auch di e Bi l der von gegen di e Pol i zei kä mpfen den Menschen, di e er wartet, j a, tei l wei se schon her bei gebetet wur den. War u m das ganze deeskal i er en d gen an nt wur de, entzog si ch j edoch mei nes Verstan des. I nsgesa mt war en di e Kr a wal l e dan n aber doch fri edl i cher al s gedacht u n d vi el fri edl i cher al s beri chtet. Der Sachsch aden von ca. 1 Mi l l i onen E ur o u n d di e z wei Pol i zi sten, di e i ns Kr an kenh aus mussten, war en geri n ger al s fast j eder 1. Mai i n Berl i n. I m mer hi n di stanzi erten si ch al l e mögl i chen Chefs von ei n an der u n d auch i n der Basi s br odel te es. Ei n Tei l u n g, wi e si e wohl beabsi chti gt war, ka m j edoch ni cht z ustan de. I n den Ca mps machte si ch dan n aber auch noch di e Sor ge br ei t, dass der offi zi el l e Auftakt dan n auch di e Woche pr ägen wür de, u n d ei ni ge r ei sten sogar aus Fur cht ab. Aber wei t gefehl t. Schon a m Son ntag bei m Tag der Artenvi el fal t bl i eb al l es fri edl i ch. Z war verl or en mehr er e Fel der mi t genver än derten Or gani s men i hr en Ertr ag, da di e Pol i zei aber wohl i m mer an ander en Stel l en aufpasste, war di es u n gefährl i ch. Auch „ Besuche “ von Cl o wns bei Fastfoodketten en deten so fri edl i ch, dass di e mei sten Medi en ei nfach ver gaßen, dar ü ber z u beri chten. Schei n bar da mi t si ch das fri edl i che Akti vsei n ni cht ganz dur chsetzt, began n a m Tag der Mi gr ati on dan n di e gr o ße De mo mi t vi el en Schi kanen. Bei ei ner De mo, i n der sogar offi zi el l ei n Bl ock oh ne P api er e mi tl i ef, sol l ten Vor kontr ol l en bei j ede m u n d Person al i en von j eder Person festgestel l t wer den, bevor di e De mo l osl aufen durfte. Da es hi er wi e er wartet zu kei ner Ei ni gu n g mi t den l aut Pol i zei an gaben 1 0 0 0 0 Tei l neh merI n nen ka m, wur de di e De mo von der Pol i zei u mstel l t u n d ge wartet. Wor auf bl i eb u nkl ar, aber wen n es Ausschr ei tu n gen war en, auf di e gehofft wur de, wur de di e Pol i zei enttäuscht. Mi ttl er wei l e h atten si ch schon wei ter e Spontan- de mos i n der I n nenstadt gebi l det u n d de monstri erten l usti g dr auf l os, ganz oh ne Pol i zei u n d sehr z u der en E ntsetzen. I r gen d wan n wur de dan n der gr o ßen De mo das Wei terl aufen erl au bt u n d den S pontan de mos das Hi nzusto ßen. Vor der I n nenstadt ri egel te di e Pol i zei dan n aber wi eder di e Str aßen ab u n d ver bot das Wei terl aufen, wei l es an gebl i ch z u vi el e De monstr anten war en u n d man si e ni cht i n di e I n nenstadt l assen wür de. N ach l än ger en er gebni sl osen Ver h an dl u n gen u n d ei ner sportl i chen Mei sterl ei stu n g u mgi n g di e De monstr ati on di e Pol i zei sperr en gr o ßr äu mi g u n d de monstri erte fri edl i ch dur ch di e I n nenstadt bi s z u m H afen, fast gen au wi e es gepl ant war. I nter essant war en dabei j edoch di e N achri chten i m Fer nsehen. Währ en d Tausen de fri edl i ch i n der I n nenstadt de monstri erten, mel dete di e Tagesch au, dass es Ausschr ei tu n gen gegeben h ätte u n d di e De mo ni cht bi s i n di e I n nenstadt gel an gt wär e. Ei nen Be wei s i hr er Si cht bl i eb si e sch ul di g. Ob si e di e Pr essei nfos der Pol i zei gel esen h atte, oh ne sel bst zu r echer chi er en ? Di ese Pr essei nfos bl i eben auch wei ter hi n u n gewöh nl i ch. Am Di enstag, de m Tag gegen Kri eg u n d Ge wal t, kon nte man von Säur ean gri ffen dur ch Cl o wns auf Pol i zi sten l esen. Später war dan n doch n ur Wasser i n den Wasser pi stol en. Al l es i n al l e m sor gte si e dafür, dass di e Sti mmu n g ger ei zt bl i eb. Auch di e u mfan gr ei chen Kontr ol l en al l er an der Fri edensde mo Tei l nehmen den ver besserte di es ni cht. N ur der Gegengi pfel wur de erstau nl i cher wei se ü ber h au pt ni cht von Pol i zei pr äsenz begl ei tet, auch wen n manche der For der u n gen zi e ml i ch r adi kal war en. So wur de von ni cht weni gen Menschen di e Absch affu n g des Kapi tal i s mus gefor dert. Et was, dass an an der er Stel l e wohl gl ei ch z u massi ven Ei ngri ffen der Staats macht gefü hrt h ätte. U ner wartet ka m dan n Bush sch on a m Di enstag an u n d so kon nten di e ersten h ar m- u n d eher erfol gl osen Bl ockaden begi n nen. Al l er di n gs kon nte man hi er i m mer hi n das erste mal den akti ven Ei nsatz von P anzer n i m I nl an d mi tbeko mmen. Et was, das i m Verl auf des Gi pfel s so wei t gi n g, dass ei n Pol i zi st mi r mi ttei l te, dass, wen n wi r dur ch den Zau n br echen wür den, di e Bu ndes wehr auch sch arf schi e ßen wür de. Ri chti g bl ocki ert wur de dan n erst ab Mi tt woch. E ntgegen den Er wartu n gen ei ner völ l i g ü berforderten Pol i zei , sch afften es tausen de Menschen an al l e Tor e des Zau nes u m H ei l i gen da m m u n d setzten da mi t di e L an dver bi n du n g z u m G 8- Tr effen au ßer Betri eb. Z war wur de per Schi ff u n d mi t vi el en H u bschr au ber n, auch von der Bu n des wehr, so wi e dur ch ei n neues von der Pol i zei gesch affenes Tor i m Zau n, di e Versorgu n g i n H ei l i gen da m m aufr echt er h al ten. Aber der Erfol g der Bl ocki er er war tr otz de m ei n Mi sserfol g der Pol i zei . I nsbeson der e dadur ch, dass di e ganzen Bl ocki er er entgegen der ständi gen Pol i zei pr essei nfos, völ l i g fri edl i ch war en. Sel bst das H u n ger n l assen der Pol i zei , di e tei l wei se 1 6 Stu n den oh ne Essen ausko m men musste, u n d di verse kl ei ne Pr ovokati onen br achte ni cht di e von der Ei nsatzl ei tu n g wohl ge wü nschte Eskal ati on. Z war ka men ab u n d z u N achri chten mel du n gen an, i n denen mi tgetei l t wur de, dass di e De monstr anten mi t Mol oto wCocktai l s u n d Stei nen di e Pol i zi sten an gr ei fen wür den, aber tr otz ei fri ge m Hi n- u n d H err en nen an der Bl ockade fan den di e h u n derten an wesen den Reporter di e Szene ei nfach i n der Real i tät ni cht wi eder. U n d ei ni ge h atten sogar den Mut, das z u beri chten. Am Don nerstag setzte di e Pol i zei dan n sogar offensi v Zi vi l pol i zi sten ei n, u m di e ge wü nschte Eskal ati on her bei z ufü hr en. Di ese wur den j edoch von den De monstr anten ü ber wäl ti gt u n d an di e Pol i zei ü ber geben. Ei n Fi asko, das erst z wei Tage später ei n gestan den wur de. Auch wen n di e Pol i zei n atürl i ch beh au ptet, dass si e ni cht pr ovozi ert h ätte u n d dass h u n derte De monstr anten al l er Lager vi el u n gl au b wür di ger si n d al s ei n Pol i zi st. Letzten dl i ch ri ss dan n doch i r gen d wan n der Faden der Gedul d bei der Pol i zei u n d u nter den Ei nsatz von 9 Wasser werfer n u n d Tausen den von Pol i zi sten wur de ei n E der Bl ockaden mi t al l er Ge wal t ger äu mt. Dass dabei ei ner Person sogar vo m Wasser werfer ei n Au ge ausgesch ossen wur de, sehen di e Ver ant wortl i chen wohl al s l egi ti m an. Di e offi zi el l e Begr ü n du n g für di e R äu mu n g war, dass si ch j e man d vermu m mt h ätte. Erstau nl i ch, si n d auf den Vi deos doch mehr Menschen mi t u n bekl ei deten Oberkör per z u sehen al s sonst wo. Auch Menschen des „n aked bl ock “ wur den ni cht versch ont. So wur de gegen si e tei l wei se Pfefferspr ay ei n gesetzt. Was an der N ackthei t so gefährl i ch war, bl i eb mi r auch u n kl ar. I m mer hi n gi bt es j etzt gen u g Vi deo materi al , das di e syste mati sche Gewal t gegen fri edl i che De monstr anten be wei st. U n d von denen vi el l ei cht sogar ei n weni g i n di e Medi en gel an gen kön nte, auch wen n di ese si ch al s vi erte Ge wal t di es mal mehr al s bl a mi ert h atten. Al s Fazi t bl ei bt mi r, dass der G 8- Wi derstan d vor Ort für Vi el e al s sehr er muti gen d wahr geno m men wur de. Tr otz Spr ach pr obl e men u n d u nterschi edl i cher Vorstel l u n gen wur de gezei gt, dass de m Syste m et was entgegen gesetzt wer den kan n. U n d dass ei gentl i ch auch Urtei l e vo m Bu n desverfassu n gsgeri cht, wel ches di e Bl ockaden höchstri chterl i ch ver boten h atte, bedeutu n gsl os si n d, wen n man ei nfach h an del t. Währ e n d Angel a Mer kel i nz wi sc he n zur wel t gr ößten U mwel tsc h ützeri n auf gesti ege n i st un d auf de m G8- Gi pfel gar ei ne Er kl är u n g dur c hsetzen kon nte, dass man es er nst haft i n Er wäg un g zi e he, gegen de n Kli ma wan del vorzugehen, zei gt eve nt uell ei n Bli c k auf di e Kli masch utzpoli ti k i m ei ge ne n Lan d, wi e er nst haft di ese Er wäg u n ge n sei n möge n. I nz wi schen i st von ü ber 3 0 neuen Kohl ekr aftwer ken di e Rede, di e i n den n ächsten J ahr en gebaut u n d ans Netz gehen sol l en − da mi t sol l ei n Gr o ßtei l des deutschen Kr aft wer kspar k dur ch fossi l e Kr aft wer ke ersetzt wer den, di e für di e n ächsten J ahr zeh nte di e E ner gi eversor gu n g domi ni er en wer den. Kohl ekr aft wer ke si n d di e mi t Abstan d kl i masch ädl i chste For m der E ner gi eversor gu n g − ci r ca 1 kg C O2 pr o ge won nene Ki l o wattstu n de Str o m ( di e Zahl en sch wan ken l ei cht − j e n ach de m ob i mporti erte oder ei n hei mi sche Kohl e, bz w. Stei n- oder Br au n kohl e ge[ 1] n utzt wi r d − si ehe für Detai l s). Ei n Gaskr aftwer k pr oduzi ert et wa di e H äl fte, di e verschi edenen For men er neuer bar er E ner gi en z wi schen ei ne m Zeh ntel u n d ei ne m Z wanzi gstel dessen, was ei n Kohl ekr aft wer k ausstö ßt. Zu de m geht di e N utz u n g von Kohl ekr aft i m mer ei n her mi t der Zerstör u n g von L an dsch aften u n d auch menschl i chen Si edl u n gen − kau m ei n ander er menschl i cher Ei n gri ff ver ursacht der arti ge Sch äden − Gr u n d wasser absen ku n gen, ger äu mte Dörfer, u n wi der bri n gl i che Zerstör u n g von N aturl an dsch aften − der Kohl etagebau hi nterl ässt gi ganti sche Spur en der Ver wüstu n g. Kl ei ner hi stori scher R ückbl i ck: » Kl i masch utz i st wähl bar « − so steht es auf ei ne m aktuel l en Pl akat der Gr ü nen. Wähl bar er Kl i masch utz − das dachten si ch wohl auch di e Be woh ner des Dorfes Gar z wei l er i n N or dr hei n- Westfahl en, wel ches bei der Lan dtags wahl 1 995 mehr hei tl i ch für den Kan di daten der Gr ü nen sti m mte. Jedoch, di e Gr ü nen h atten sei ner zei t Pri ori täten auf ei n an der es Pr oj ekt gesetzt − » Regi er u n gsfähi gkei t« − di e Regi er u n g i n N R W musste auf al l e Fäl l e fortgesetzt wer den − u n d di e Gr ü nen i m Vorfel d der Bu n destags wahl von 1 998 bewei sen, dass si e ber ei t si n d, für Mi ni ster posten j ede i n h al tl i che Posi ti on aufz u geben. Al so sti m mte man, mi t vi el Bauchsch mer zen, Wi derstän den u n d Beden ken, de m Br au n kohl etagebau [ 2] Gar z wei l er 2 zu ( z ur Rol l e der Gr ü nen si ehe ). I m Br an den bur gi schen Laco ma wi r d schon sei t D D R- Zei ten u m den Br au n kohl etagebau gestri tten. Di e Tei chl an dsch aft i st bei der E U al s F F HGebi et ge mel det wor den. I m Deze mber startete der Betr ei ber Vattenfal l mi t der Abh ol z u n g von Bäu men. Akti vi sten von Robi n Wood besetzten mehr er e Bäu me u n d ver zögerten so di e Ar bei ten. I m Febr u ar er zi el ten di e U mwel tver bän de ei nen gr o ßen Erfol g − ei n Geri cht stoppte z u n ächst di e Abbagger u n g. Ob di e Laco maer Tei chl an dsch aft i n Zu ku nft al s n atur n ahes Gebi et er h al ten bl ei bt oder ob si e Vattenfal l s Bagger n wei chen muss, schei nt i m Mo ment z u mi ndest offen. für den Zei tr au m, den Menschen auf der Er de l eben − si cher ei n gel agert wer den. Äh nl i che Geschi chten l i e ßen si ch si cher von vi el en Stan dorten er z ähl en, exe mpl ari sch ei ni ge Detai l s, wei l hi er verschi edene Bür geri ni ti ati ven schon sehr akti v u n d I nfor mati onen gut verfü gbar si n d. Der l okal e E ner gi eversor ger, di e Kr aft wer ke Mai nz- Wi esbaden ( K M W), beschl oss i m J u ni 2 0 0 6 den Bau ei nes neuen Kohl ekr aft wer ks i n der I n gel hei mer Aue z wi schen Mai nz u n d Wi esbaden. Der Chef der K M V, Wer ner Sti cksel , äu ßerte si ch gegen ü ber kri ti schen Fr agen z u m Kl i masch utz mi t der ko mpetenten Äu ßer u n g » Di es i st kei n Fon d für Ju gen d forscht, son der n ei n ban kenfi n anzi ertes Pr oj ekt«. Beson ders Pi kant: Di e K M W betr ei bt ber ei ts ei n r el ati v moder nes Gaskr aft wer k − wel ches dur ch das Kohl ekr aft wer k ersetzt wer den sol l . Am 1 2. Mai fan d ei ne erste De monstr ati on statt − 2 50 0 Menschen versa m mel ten si ch gegen das Kohl ekr aft wer k u n d für Kl i masch utz. Et was u n wohl an gesi chts der aktuel l en Debatte u m Kl i masch utz wur de es wohl den Stadtr äten i n Kr efel d. I m Che mi epar k U er di n gen ben öti gt der Che mi ekonzer n Bayer mehr Str o m − ei n gepl antes Kohl ekr aft wer k wur de j edoch, i nter essanter wei se quer dur ch al l e P artei en, vo m [ 3] Stadtr at abgel eh nt . Al l enth al ben wi r d ger ade ei n Pr oj ekt gehypt − das sogen an nte C O2-fr ei e Kohl ekr aft wer k. Vattenfal l baut i n der N ähe von Cottbus ei ne Pi l otanl age, R WE pl ant äh nl i ches. Dabei muss zu n ächst festgestel l t wer den, dass di e Tech n ol ogi e der C O2- Spei cher u n g i n gr o ße m Maßstab i m Mo ment ni cht mehr al s ei ne I dee i st − von der Real i si er u n g n och J ahr e, mögl i cher wei se J ahrzeh nte entfer nt. Für di e aktuel l gepl anten Kr aftwer ke spi el t si e kei ne Rol l e − di ese wer den mi ndestens für ei ni ge Jahr zeh nte C O2 i n di e At mosph är e pusten. Ob di e Tech nol ogi e j e mal s mar ktr ei f wi r d, schei nt mehr al s fr agl i ch − es wär e ni cht das erste gr o ße Pr oj ekt der E ner gi eversorgu n gsbr anche, wel ches au ßer der Versen ku n g von Mi l l i ar densu bventi onen ni chts vor z u wei sen h ätte ( Ker nfusi on, Sch nel l e Br üter). Des Wei ter en stel l en si ch mehr er e Fr agen z wecks der Si cher hei t − da C O2 gasför mi g i st, i st ei ne l an gfri sti ge L ager u n g al l es an der e al s tri vi al − mögl i cher wei se baut man si ch hi er, n ach de m Ato mmül l , di e n ächste gr o ße Bür de, mi t der ko m men de Gener ati onen kl ar ko m men müssen. I m Gegensatz z ur J ahrtausen de währ en den L ager u n g von Ato m mül l müsste das C O2 j edoch pr akti sch e wi g − U mwel takti vi sten müssen si ch al l enth al ben vorwerfen l assen, mi t de m Wi derstan d gegen ei ne gefährl i che Tech n ol ogi e ei ne an der e z u u nterstützen. So äu ßerte si ch et wa U mwel t mi ni ster Si g mar Gabri el » Wer den Neu bau von h ocheffi zi enten Kohl ekr aft wer ken abl eh nt, spi el t der Ato ml obby i n di e H än de« ( Quel l e: J u n gl e [ 4] Worl d, ). Auf der an der en Sei te n utzt di e Atomi n dustri e di e aktuel l e Debatte i ntensi v, u m si ch sel bst al s beson ders kl i mafr eu n dl i ch dar zustel l en − so startete der »I nfor mati onskr ei s Ker[ 5] nener gi e« kür zl i ch hi er z u ei ne Ka mpagne . Gl ückl i cher wei se l assen si ch di e Akti vi sten kau m auf der arti ge Debatten ei n − vi el e Anti Ato m- Gr u ppen betei l i gen si ch a m Wi derstan d gegen Kohl ekr aft wer ke, ei n erstes Ver netz u n gstr effen von I ni ti ati ven gegen di e Kohl e mei l er fan d par al l el z u m Wi derstan dsfest a m AK W Bi bl i s statt. Di e Ant wort auf di e E ner gi epr obl e me kan n ni cht l auten, ob wi r l i eber Ato m mül l oder Kl i ma wan del h aben wol l en − gen auso weni g wol l en wi r gentech ni sch opti mi erte E ner gi epfl anzen von Monsanto. Di e E ner gi e wen de muss bestehen aus der konsequenten Ei nspar u n g von E ner gi e u n d de m Ausbau dezentr al er, ökol ogi scher u n d i n Besi tz der Bevöl ker u n g or gani si erter Kl ei n anl agen. [ 1] [ 2] [ 3] [ 4] [ 5] Laco ma: Gar z wei l er: H euersdorf: Mai nz/ Wi esbaden: Lu b mi n: Karl sr u he ( I ni ti ati ve h at l ei der noch kei ne Websei te): Berl i n: Dui sbur g: Mann hei m: Wei ter e: Bei m B U N D gi bt' s ei ne Ü bersi cht über di e gepl anten Neu bauten u n d I ni ti ati ven dagegen: Ein Versuch über Christentum und deutsches Volk Bi s i n di e Ne uzei t hi n, zog si c h ei ne mehr er e Meter hohe ge mauerte Wan d quer dur c h di e Ki r c h gebäu de der Chri sten hei t u n d zerteil te di ese i n ei nen vor der en u nd hi nter en Ber ei c h. Di ese Wan d e ntzog den Pri ester, de n Al tar so wi e di e i n pr ac htvoll e m Gest ü hl i m Gevi ert u m den Al tar si tze n den Herrsc he n de n de n Bli c ken der i m hi nter en Ber ei c h des Ki r ch baus versa mmel te n Beherrsc hte n. Ei ne Person hoc h oben auf j e ner Wan d verfol gte di e Kul t han dl u nge n vor ne, u m denen hi nten per Han dzei c hen anzugeben, wann si e ei n Kr euz zu sc hl agen, auf di e Kni e zu fall en oder Gebete zu mur mel n hatten. I n den Zei ten daz wi sc hen hatte n di e I magi nati onen der Beherrsc hte n, was si c h wohl hi nter j ener ri esi ge n, l eer e n, al s „ Lett ner “ bezei ch neten wei ße n Wan d abspi el en moc hte, u n gestört fr ei e n Lauf. Ki r chen si n d r eal e Gebäu de u n d sy mbol i sche Orte i n ei ne m. I m Bau wer k ko m men Menschen z usa m men, a m Sy mbol ort spi ri tuel l er Gemei nsch aften: di e der Chri sten hei t, . . . der Chri sten hei t mi t den Verstorbenen, . . . mi t den H ei l i gen, . . . mi t Gott. Di e chri stl i chen Kul th an dl u n gen for der n wei tsch wei fi ge, tei l s ph antasti sche Vorstel l u n gen her aus, so z u m Bei spi el wer den i n der „ Wan dl u n g “ Br ot u n d Wei n i n den Lei b u n d das Bl ut des Chri sten gottes ü berfü hrt. Das l atei ni sche „ Hi c est cor pus “, „ Si ehe, der Lei b “, wel ches der Pri ester dabei spri cht, machten mi ttel al terl i che Ketzer z u de m bespöttel n den „ H okuspokus “. Di e Kul th an dl u n gen pr ovozi erten u n d i hr Taktl auf synchr oni si erte das Bi l d materi al vor de m i n ner en Au ge der Beherrschten. Ki r che war Ki n o, der Lettner ei ne Lei n wan d. Di e Bi l der u n d Vorstel l u n gen i m I n ner en der Beherrschten z u kontr ol l i er en, i st di e h öchste der H errsch aftskü nste u n d er kl ärt di e j ahr h u n dertel an ge machtpol i ti sche Ü berl egen hei t des Westens. I n der Vorstel l u n g der Beherrschten mussten di e hi nter Lei n wan d des Lettners des Fl ei sches u n d Bl utes des Chri sten gottes u n mi ttel bar ansi chti g wer den dürfen den H errschen den zu beson der en, gr o ß arti gen, ei ner höher en, j a z au beri schen Sph är e z uz ur ech nen den guten u n d sch önen Wesen wer den. Di e Pei tsche sol cher Wesen wür de ni e mal s pei ni gen u n d verskl aven, son der n aufhel fen, j a befr ei en wol l en. Aus z u al l er erst mi t Ge wal t U nter worfenen wur den wi l l i ge Skl aven menschen, di e der Pei tsche ni cht mehr bedurften. Der Lettner wur de z u Buch, Pr esse, R adi o, Fi l m, Fer nsehen, z ul etzt z u Vi rtu al Real i ty u n d Secon d Li fe. Da mi t ei n her gehen d, wur de aus personen gebu n dener n ach u n d n ach personen u n abh än gi ge, ei ne str u ktur el l e H errsch aft, di e mi t den bür gerl i chen Revol uti onen Vol l endu n g fan d u n d das Zei tal ter der Moder ne er öffnete. Fri edri ch Ni etzsche: „ Di e moder ne For m von H errsch aft i st ei ne von Skl aven ü ber Skl aven. “ Mi t de m Lettner war di e si chtbar e Schei du n g i n H errschen de u n d Beherrschte gefal l en, z u gl ei ch gi n g der Lettner vo m r el i gi ös- sakr al en i n den al l tägl i ch- pr ofanen R au m ü ber u n d kontr ol l i erte dort wei ter hi n das Den ken u n d Vorstel l en. Lässt si ch das bu ddhi sti sche I deal der Bedürfni sl osi gkei t dur ch aus al s Wi derstan d gegen di e Korr u mpi er bar kei t dur ch das H aben wol l en u n d mi thi n gegen H errsch aft geri chtet l esen, i st di e chri stl i che For der u n g völ l i ger Sel bstaufgabe di e n ach völ l i ger U nter werfu n g. Wi derstan d gegen Seh r p a u sch a l es H errsch aft l eh nt das Chri stentu m ausdr ückl i ch ab, Befr ei u n g sei al l ei n dur ch Aufgabe des Lei bes u n d den Ü ber gan g i n ei ne i m materi el l e, „gei sti ge “ Sph är e mögl i ch, i n wel che n ach de m Bei spi el des Chri sten gottes z u gel an gen sei : Tod − Aufersteh u n g − Hi m mel fahrt. Aus Lei b wer de Gei st! Sol cherl ei Logi k ebnet den Weg für di e moder ne, str u ktur el l e H errsch aftsfor m, di e si ch auf Geri n gsch ätz u n g des menschl i chen Lei bes stützt. Jene l etzter e erl au bt, ei ne sozi al e u n d i nsti tuti onel l e L an dsch aft her vor z ubri n gen, di e den ei nzel nen i ntegri ert, i n de m si e i h n physi ol ogi sch, l ei bl i ch, kon di ti oni ert u n d mi thi n r egel r echt dr essi ert. U mstän dl i ches r el i gi öses oder i deol ogi sches I n doktri ni er en h at da mi t ei nfacher beh avi ouri sti scher Steuer u n g u n d Kontr ol l e Pl atz ge macht. Erst mal s u n d gr ü n dl i ch fi n det di ese Dr essur i n der Sch ul e statt, wel che den l oh n ar bei tsfähi gen U ntertanen herstel l t, i n de m si e Bestr ebu n gen zu sel bstor gani si erte m Ler nen fr ustri ert u n d di e dar aus fol gen de Ver bl ödu n g den noch i n exakten Gr enzen z u h al ten versteht − ei n l an g wi eri ges U nterfangen. Di e Zu mutu n gen der kapi tal i sti schen Pr odu kti ons wei se ertr agen auf Dauer ausschl i e ßl i ch z u sol chen dr essi erten Ar bei tsaffen z u geri chtete Menschen, der en Lei ber sodan n i n ei ner „ Wan dl u n g “ ver gei sti gt wer den kön nen, spri ch, es wi r d Loh n ar bei t ver gel dl i cht z u Pr ofi t. I n der Loh nar bei t a mal ga mi er en pr ofaner Al l tag u n d chri stl i cher Kul t. Lei b wi r d Gei st, wi r d z u h öher en, abstr akten Werten: Gel d, Mehr wert oder auch z u Fortschri tt, Sozi al i s mus. Westen wi e chri stl i cher Osten si n d bi s i n di e fei nsten Ver ästel u n gen des Al l tags hi nei n kul ti sch, si n d „ Gottesstaat “. Mi t de m Lettner fi el auch di e U nterschei du n g i n H errschen de, Beherrschte u n d di e i n di e Pri ester. Der moder ne Skl aven mensch i st al l es i n ei ner Person, i n der en Al l tag der dorthi n ausgewan derte Lettner Pr oj ekti onsfl äche ni cht mehr der ei genen i n ner en, son der n fr e mder äu ßer er Bi l der u n d I magi n ati onen i st. So l etzter e von ebenfal l s moder nen Skl aven menschen ko m men, si n d es z u gl ei ch di e ei genen. I n sol che m Bedi ngu n gsr ah men wi r d der Lettner zu ei ne m Spi egel der gesel l sch aftl i chen Wi r kl i ch kei t, z u m zei tgen össi schen Medi u m. N u n al l er di n gs aus i hr en al ten, kl ar abgegr enzten Posi ti onen verr ückt u n d fei n dur chei n an der, wi r d di e Dr ei ei ni gkei t aus Pri ester, H errschen de m u n d Beherrschte m, der verr ückte Skl aven mensch, si ch sel bst spi egel n d vor gefü hrt. Al l e an der en i m sel ben Zustan de z u er bl i cken, l i efert mehr al s n ur ver- U r te i l ? r ückten Tr ost. Ei n E ntri n nen erschei nt u n mögl i ch: Der Wah n herrscht total . Es i st verr ückt, Sel bstaufgabe u n d Sel bstopfer posi ti v z u setzen, si ch fr ei wi l l i g ei ne m Leben z u u nter werfen, dessen Sch ädl i ch kei t al l tägl i ch z u spür en, fü hl en u n d z u er ken nen i st. Sch ädl i ches al s n ützl i ch u n d Sch ädi gen des al s gut u mz u deuten, i st „ U mwertu n g der Werte “ u n d er z wi n gt Sel bstfei n dsch aft, schl i e ßl i ch „ Dekadenz “, ei ne ver z wei fel t L ust an der Sel bstzerstör u n g ( Ni etzsche). Al l di es spi egel n di e Medi en, denen di e sakr al e Aur a des Lettners, von ei ner h öher en Macht ei n geri chtet z u sei n, wei ter hi n an h aftet, wes wegen das gespi egel te verr ückte ei genen Leben al s von ei ner Ü ber- Macht ge wol l te Wel t erschei nt. Di e Attr akti vi tät des Chri stentu ms l i egt i n dessen opti mi sti scher Botsch aft, di e menschl i che Gattu n g kön ne dauer h aft u n d erfol gr ei ch bestehen. Für di eses Ver mögen steht di e Fi gur ei nes Schöpfer gottes, der si ch mi t de m Menschen oh ne Abstri che ge mei n ge macht h at, wo mi t menschl i ches u n d göttl i ches Ver mögen, Wel t z u sch öpfen, sy mbol i sch i n ei ns gesetzt si n d. Di es i st al s Er z ähl u n g ü ber mi ttel t u n d erz wi n gt Pl ot. Dessen Dr a matur gi e muss di e R ückkehr des Gottes aus sei ne m Mensch- i n sei n Gottsei n n ahel egen, was si ch al s „ Gott wi r d Mensch bz w. Gei st wi r d Fl ei sch, u n d dan ach wi r d Fl ei sch wi eder Gei st “ dar z ustel l en an bi etet. Aus di ese m Pl ot l ässt si ch das Tei l bi l d „ Fl ei sch wi r d Gei st “ her ausl ösen u n d z u „ Fl ei sch sol l Gei st wer den “ akzentui er en u n d sodan n al s Ker n aussage der opti mi sti schen Botsch aft aus wei sen. „ Fl ei sch sol l Gei st wer den “ i st n u n z ur Bedi n gu n g für di e „ Erl ösu n g “ ( der menschl i chen Gattu n g aus der Gefahr i hr es U nter gan gs) ge wor den. Hi c est chri sti ani tas! Si ehe, das Chri stentu m! Mi t j ener Akzentverschi ebu n g i st ei ne „ Skl avenr el i gi on par excel l ence “ entstan den ( Ni etzsche). I n de m Maße, i n de m der Al l tag si ch n u n dur ch z u neh men de Ar bei tstei l u n g u n d mi t kapi tal i sti sch ver quer er tech ni scher E nt wi ckl u n g z uneh men d ver gesel l sch aften u n d der ei nzel ne so mehr u n d mehr gesel l sch aftl i ches Wesen wer den muss, muss si ch z wan gsl äufi g auch der i m Chri stentu m wesen de Wah nsi n n i m Al l tag u n d i m Den ken, Vorstel l en u n d H an del n ei nes j eden Skl aven menschen mani festi er en. Str äu ben di ese si ch gegen den Wah nsi n n, de monstri ert der spi egel n de Lettner di e Aussi chtsl osi gkei t des U nterfan gens, de m Wah nsi n n Wi derstan d zu l ei sten, u n d der Lettner su ggeri ert zu de m di e Metabotsch aft, di e Wi r kl i ch (i m Spi egel ) fol ge ei ne m höher en Pl an, den abz ul eh nen desh al b sü n dh aft sei . Wer den au ßer h al b des chri stl i chen Kul turkr ei ses gel egene Wel ten z ur ückgespi egel t, zei gen si e ei n n och u n wi rtl i cher es Leben al s das i m ei genen vor. N ur a m westl i chen ( U n-) Wesen sol l di e Wel t genesen. Auf di e sel be Wei se verfu hr der chri stl i che Osten, al s er an sei ner Oberfl äche n och ei n vo m westl i chen verschi edener Gottesstaat war. Di e ar bei ter- u n d tr adi ti ons mar xi sti sche sozi al i sti sche Lehr e von den Abfol gen der gesel l sch aftl i chen For mati onen von der „ Ur gesel l sch aft “ bi s hi n z u m hei l sbri n gen den „ Ko m mu ni s mus “ i st pr ofani si erte chri stl i che Wel t- u n d Erl ösu n gsl ehr e. Es musste di eser östl i che Gottesstaat bei Str afe sei nes U nter gan ges z u m westl i chen r ekonverti er en, da es i h m oh ne ei nen de m westl i chen l ei stu n gsgl ei chen Lettner u n d n ur u n d al l ei n mi t al ther gebr achter Pr edi gt u n d pl u mper I n qui si ti on ni cht gel i n gen kon nte, den al l tägl i chen Wah nsi n n aus U ntertanentu m, Zuri chtu n g u n d Loh n ar bei t al s Tei l ei nes höher en Pl ans ausz u geben. Di e Rekonversi on gel an g oh ne Mü he, da di e For mati onsl ehr e Kapi tal i s mus al s ei nen i m mer hi n ( Vor-) Schri tt i m Ü ber- Macht- Pl an hei l i gt, de m „ Pr odu kti vkr aftent wi ckl u n g “ das Al l er hei l i gste u n d Kapi tal i s mus so mi t vol l auf gottge wol l t i st. U n d oh nehi n wi r d di e Tür, di e pl an mäßi g aus de m Kapi tal i s mus fü hrt, j a den Sozi al i s mus z ur ückbri n gen müssen. N ur ei ne an der e Wel t i st mögl i ch, es gi bt n ur ei ne Tür hi n aus, ni cht 3 84 Tür en u n d ni cht 3 84 Tür en j eder zei t u n d gl ei chzei ti g. Gott wol l te es so. Skl aventu m u n d chri stl i che m Wah nsi n n u n mi ttel bar gr el l u n d bi s hi n z u U nertr ägl i ch kei t ausgel i efert, i st sel bst ei ne westl i che I n dustri earbei tersch aft heute mi t al l ei n ei ne m spi egel n den H ochl ei stu n gsl ettner ni cht mehr i n U ntäti gkei t z u h al ten. Versch ärfte Ausbeutu n g verl an gt hel l er en Wah n i m Wel tspi egel . Mi ttel s „ Ar bei t “ z u Mensch wer du n g aufhel fen, wol l te j a schon di e ostchri stl i che For mati onsl ehr e, i n wel cher „ Arbei t “ das „ Agens “ al l er E nt wi ckl u n g der gesel l sch aftl i chen For mati onen war. Der Gu Lag war sakr al e I nszeni er u n g sol chen Aufhel fens, di e si ch wegen der Bl utl eer e j ener h och abstr akten Ostl ehr e j edoch kau m wi r ku n gsvol l spi egel n l i e ß. Vi el besser geht das n u n mi t der bu nt-farbenfr ohen bi bl i schen Er z ähl u n g von der Vertr ei bu n g aus der H än ge matte. Si e wi r d von der pol i ti schen u n d ver bän di schen Vertr etu n g der I n dustri ear bei tersch aft auf wen di g al s Real Li fe H orr or Pi ctur e Sho w z wan gsr eal i si ert. Gl ückl i che Ar bei tsl ose u n d sozi al Sch wache, al l e mal Ketzer oder Wesen vor der Mensch wer du n g, wer den aus i hr e m är ml i chen P ar adi es i n arbei ts- u n d sozi al pol i ti sche Z wan gs maß n ah men vertri eben, wo si e i m Sch wei ße i hr es An gesi chts ni chts oder Ü berfl üssi ges z u verri chten h aben u n d bestenfal l s i n Ei n- E ur o- Jobs den „z usätzl i chen “ U nterskl aven des „not wen di gen “ ( ! ) N ormal ar bei tsskl aven mi men müssen. Vor al l e m an der en verl etzt di es das Gr u n dr echt auf fr ei e Rel i gi onsni chtausü bu n g; Gottes Wil l e steht ü ber de m Gesetz. Den n di e I n dustri eskl aven sch auen ei fri g TV u n d ar bei ten n u n mi t mehr Chri stenei fer. Fei er aben d für Fei er aben d bri n gt der Lettner i h nen di e H artz Pi ctur e Sh o w i n di e Woh nstuben. Di e Wan dl u n g des Lettners von ei ner Mauer hi n zu ei ner i m Al l tag al l pr äsenten u n d den Al l tag i n sei nen verr ückten Facetten spi egel n den moder nen Medi enl an dsch aft, mar ki ert ei nen Pr ozess, i n de m si ch Spi ri tuel l es u n d der Al l tag i n ei ner Wei se ver bi n den, wel che den urspr ü n gl i chen Geh al t des Spi ri tuel l en al l er di n gs u n an getastet gel assen u n d l edi gl i ch ver h ül l t h at. Aus j ener al ten spi ri tuel l en „ Ge mei nsch aft der Chri sten hei t “ si n d i n der Moder ne al s N ati onen bezei ch nete spi ri tuel l e Ge mei nsch aften chri stl i cher Skl aven menschen i n Staatsgr enzen ge worden. Ei ne sol che spi ri tuel l e Ge mei nsch aft von Skl aven menschen i st das „ Deutsche Vol k “. I n di ese m i st noch das Ban al ste i m Pol i ti schen spi ri tuel l dur chtr än kt. Muss das Pol i ti sche auf di e mei st u nvor herseh bar en Kri sen u n d di e Zufäl l e der hekti schen Konj u n ktur en der Wan dl u n gen menschl i cher Lei ber i n Pr ofi t fl exi bel r eagi er en u n d kur zfri sti g sei ne Ri chtu n g än der n kön nen, darf di es mi tni chten r uch bar wer den. Latente An gst u n d P ani k wür den an der nfal l s i m Vol ke − i m B R D- Ne wspeak „ Bevöl ker u n g “ gen an nt − mani fest wer den u n d di e Kapi tal ver wertu n g i rr epar abel besch ädi gen. Das Deutsche Vol k wehrt di eser Gefahr, i n de m di e i m Al l tag ü ber al l verstr euten Ü ber bl ei bsel chri stl i cher Wel t- u n d Gottesl ehr e al s Versatzstücke aufgen o m men u n d z u j e aktuel l passen den Fol i en z usa m men gestückel t wer den, di e ei ne an gsterr egen de Wi r kl i ch kei t mi t „ Si n n “ bel egen sol l en. Si n n aber i st i m Chri stentu m Erl ösu n g von Lei besl ei d, wel ches fl ei schl i che m Dasei n der Chri stenl ehr e ge mäß an h aften muss. „ Erl ösu n g “ i st i n Schri tten z u err ei chen, di e ei ne m vor gegebenen Pl an z u fol gen h aben, dessen Abl auf fol gen de El e mente h at: Sel bstaufgabe/Sel bstopfer; n ach dr ei Tagen i n der H öl l e Aufersteh u n g i m Fl ei sche; ei ni ge Wochen später E ntfl ei schl i ch u n g/ Ver gei sti gu n g u n d Auffahrt i n den Hi m mel zu Gottvater; z u dessen Rechter si tzen u n d herrschen ü ber Leben de u n d Tote; z wei tens Ko m men des Soh n gottes Chri stus i n di e Wel t; l etzter gr o ßer Ka mpf gegen das Böse; gr o ßes Str afgeri cht Gottes z ur Aus mer ze der Bösen u n d Ausl ese der Gutes; e wi ges Leben der Guten i n Ge mei nsch aft mi t Gott. Di ese El e mente l assen si ch bei n ahe bel i ebi g anei n an derfü gen, u m dar aus dur ch weg erschr ecken de Erl ösu n gspl äne z usa m menz u bastel n. Aus eben di ese m Si n n bau kasten si n d offen bar Hi tl ers „ Fol get mi r n ach! “, sei n Sel bst mor d bz w. der U nter gan g des hi er mi t sei ne m „ Fü hr er “ i denti sch z u setzen den Deutschen Vol kes, das si ch al s Chri stus, al s Wel tenerl öser i magi ni ert. I m ü bri gen si n d Fl ei sch u n d Bl ut ni cht wei t von Bl ut u n d Boden, das gr o ße göttl i che Str afgeri cht ni cht wei t von r assi scher Ausl ese u n d - mer ze, u n d Wel therrsch aft i st al l e mal Wel therrsch aft. Gottvater muss z uzei ten di e fü hr en de Su per- macht Gr o ß bri tan ni en ge wesen sei n. U n gl ückl i cher wei se verl i e ß es den deutschen Soh n l an ge bevor di eser a m j ü di sch- bol sche wi sti schen Kr euze hi n g u n d sei n „ Vater, Vater, war u m h abt i hr mi ch verl assen ? “ spr ach. Aus An gstabwehr be mü hen u n d sel bstverstän dl i ch ni cht aus Be wussthei t gen ährt, gi n g i n di ese m Wel ten pol i todr a m ei ni ges dur chei n an der, den noch i st sei ne H er ku nft u nz wei fel h aft chri stl i ch. Di e L ächerl i ch kei t des Skl aven menschen Hi tl er er wei st si ch an dessen z wan gh aft be mü hter H ybri s, Ju den z u ver ni chten, anstatt si ch von J u den verni chten z u l assen. Wi e n u n der Erl ösu n gspl an der dr ei h öl l i schen Jahr e 1 948 al s B R D wi eder auferstan denen deutschen Vol ksge mei nsch aft wohl aussehen kön nte, i st u nsch wer z u err aten. Al s erstes si n d Hi tl ers dr a matur gi sche P atzer u n d Ei gen mächti gkei ten ausz u bü gel n. Al l ei n Röh m u n d ni cht der Gr af von Stauffen ber g darf al s J u das dur chgehen. Ei n deutscher I n nen mi ni ster tr äu mt gar von I sl a mi sten, di e H el gol an d spr en gen u n d dan n sagen, si e wür den „u ns “ i ns Meer j agen. Ju den u n d Deutsche i n ei ne m Boot: Reh abi l i tati on bz w. Pl an korr ektur! Anschl i e ßen d wär e der Pl atz z ur Rechten des mi ttl er wei l e U S A ge wor denen Vaters z u verl assen, u m i n ei ne m „ Z wei ten Ko m men “ di e Wel t hei l sa m z u erl ösen, eventuel l mi t E ur opa al s Jü n gertr oss. U m di eses E ur opa be mü hen „ wi r “ u ns bekan ntl i ch i n ni gl i ch − n u n j a, Hi l fsvöl ker. De m väterl i chen U S- Vor bi l d fol gen d, wär en Ausl ese u n d - mer ze di es mal ni cht n ach z uvorderst r assi schen, son der n n ach sozi al en Gesi chtspu n kten vor z u neh men, wel che der Kapi tal ver wertu n g herrl i ch u mstan dsl os n ackt di enl i ch si n d. Da mi t begi n nen kön nen „ wi r “ − al l es, was Ar bei t sch afft, i st sozi al ! − der Ü bu n g h al ber schon ei n mal hi er, i n Gottes Soh ne ei gene m L an d, Deutschl an d, der „ Bu n desr epubl i k “, u n d j a, „ wi r “ si n d schon mi tten dri n dabei ! ( Gottes Soh ns ei genes L an d = B R D; Gottes ei genes L an d = U S A; Gottvater i st Ameri kaner! ) Das Chri stentu m, mi t sei ne m z u Geri n gsch ätz u n g des Lei bes hi n versch obenen Akzent, war z wei fel soh ne der Schöpfer der aktuel l en Wi r kl i ch kei t u n d „u nser er “ Wel t. Der Hi stori schDi al ekti sche Materi al i s mus war Versuch, j enen mi t den H än den z u gr ei fen den Wi r kl i ch kei tserzeu ger an ony m zu h al ten u n d i h m so ei nen ( sozi al i sti schen) Sei tenspr u n g zu er mögl i chen. Oh ne das Chri stentu m kei ne Zuri chtu n g z u Loh n ar bei t, ni cht Kapi tal i s mus, ni cht Sozi al i s mus u n d auch ni cht ei ne sol che Moder ne. Ni chts von al l di ese m H orr or oh ne das Chri stentu m! Von di eser Skl avenr el i gi on par excel l ence bl ei ben sol l te al l er di n gs der en opti mi sti sche Ei nsch ätz u n g des Ver mögens des Menschen, sei ne Nei gu n g z u gefährl i che m Wah n i n Zau m z u h al ten u n d zu besi egen wi e Davi d den Gol i ath. Ü ber- Macht, Gott, Erl ösu n gspl äne si n d gefährl i cher Wah n. 3 84 an der e Wel ten si n d mögl i ch! Si e si n d gl ei chzei ti g u n d j eder zei t mögl i ch, sogar par al l el , u n d si e schl i e ßen si ch mi tni chten aus, l edi gl i ch j ene al te Dr ehtür der moder nen I s men i st exkl usi v − für Skl aven menschen. Wer ner Br aeu ner, z. Zt. : J VA Seh n de, Sch nedebr uch 8, D- 3 1 3 1 9 Seh n de Der Sofort-Ausstieg ist möglich (und notwendig) f b Der Br an d i m Ato mkr aft wer k ( AK W) Kr ü m mel a m 2 8. J u ni 2 0 0 7 h at di e dri n gen de N ot wen di gkei t ei nes soforti gen Ato maussti egs er neut gezei gt. U nfäl l e si n d auch i n Hi gh- TechAnl agen wi e Ato mkr aft wer ken an der Tagesor dn u n g. Di es zei gen ei n dr ucksvol l di e mehr al s h u n dert Störfäl l e, di e j edes J ahr i n Ato mkr aftwer ken der B R D r egi stri ert wer den. I nfol ge der Netz ü berl astu n g i n N or ddeutschl an d wur de auch das AK W Br u nsbüttel vor ü ber gehen d abgesch al tet. Offensi chtl i ch i st der Betri eb di eser Ato mkr aft wer ke für di e E ner gi eversor gu n g ni cht n öti g. Das Anti - Ato m- Bü n dni s i m Magdebur ger J u gen d- U mwel tbür o for dert daher di e soforti ge Absch al tu n g al l er Ato manl agen. Der ker nener geti sche Tei l des AK W Kr ü m mel sei ni cht gefähr det ge wesen, beh au ptete sofort der N utz ni e ßer des Ato mkr aft wer ks, der E nergi ekonzer n Vattenfal l . Et was an der es ei nz u gestehen war von di eser Sei te auch ni cht z u er warten. Gr een peace wi es hi n gegen dar auf hi n, dass ei ne Gefähr du n g des AK W dur ch ei ne Ausbr ei tu n g des Br an des ü ber Kabel tr assen mögl i ch gewesen wär e. Ei n an der es Pr obl e m wur de völ l i g au ßen vor gel assen: „ Vo m Ato mkr aft wer k Kr ü m mel − u n d al l en ander en Ato manl agen − geht ei ne per manente Gefahr aus. Auch oh ne di ese − h äufi g wi eder kehr en den − Störfäl l e, di e manch mal n ur kur z an ei ner Katastr ophe vor bei schl i tter n, str ahl en Ato mkr aft wer ke stän di g ei ne Str ahl u n g aus. Di ese ver h ar ml osen d al s ' Ni edri gstr ahl u n g' bezei ch nete R adi oakti vi tät wi r d bi sher von den Behör den gedul det. Sei t Jahr en i st al l er di n gs u nstri tti g, dass auch von di eser Str ahl en bel astu n g Gesu n dhei tsri si ken ausgehen. Jede auch noch so geri n ge Dosi s kan n ber ei ts Zel l ver än der u n gen ausl ösen. Di e h ochener geti sche Str ahl u n g zerstört oder ver än dert di e Zel l en, di e si e dur ch dri n gt. Ledi gl i ch di e Wahrschei nl i ch kei t ei ner Er kr an ku n g er h öht si ch dur ch di e Ver änder u n g der Dosi s. Ei ne u n gefährl i che Dosi s gi bt es ni cht “, sagt ei n E Akti vi stI n aus de m Ju gen dU mwel tbür o. N achri chten mel du n gen z ufol ge er ei gneten si ch zei tgl ei ch Span n u n gssch wan ku n gen i n H a mbur g, di e zu kur zzei ti gen Ampel - u n d Si gn al anl agen- Ausfäl l en fü hrten. „ Anstatt di e E ner gi eversor gu n g von anfäl l i gen Gr o ß kr aft wer ken abh än gi g z u machen, sol l te l i eber auf dezentr al vertei l te, r egener ati ve E ner gi en gesetzt werden “, so di e Akti vi stI n. „ Wen n da ei ne Anl age ausfäl l t, si n d di e Aus wi r ku n gen für di e Netzversor gu n g i rr el evant. “ Das grüne blatt braucht Geld.. I n di ese m gr üne n bl att gi bt es sec hzeh n Sei te n me hr al s i m l etzte n (es gab so vi el e Arti kel , dass tr otzde m ni c ht all e i n der Dr uc kausgabe Pl atz fan de n) un d auc h di e Aufl age wur de auf 1000 Exe mpl ar e er höht. Jetzt kan n das gr ü ne bl att i n der gedr uckten For m an noch mehr Orten ausgel egt wer den u n d von noch mehr Leuten gel esen wer den. Al l er di n gs si n d dadur ch auch di e Dr uckkosten gesti egen. Sei t Anfan g 2 0 0 7 gi bt es kei ne wei ter en För der gel der vo m Ju gen da mt mehr. Desh al b müssen neue Fi n anzi er u n gs mögl i ch kei ten her u n d es wär e gut, wen n vi el e Leute daz u bei tr agen. Wen n vi el e et was Gel d auftr ei ben, kan n da vi el l ei cht ei ni ges z usa mmen ko m men. Wi e mensch Gel der or gani si er en kan n, i st vi el fäl ti g: sel bst Gel d spen den oder Spen derI n nen/ z ahl en de Abon nenti s auftr ei ben, Sol i partys- oder - ver anstal tu n gen or gani si er en, Wer beanzei gen or gani si er en, För der antr äge schr ei ben,. . . vi el l ei cht fäl l t euch n och mehr ei n. Bei m För der antr äge Schr ei ben wür de es Si n n machen, mi t an der en Leuten, di e si ch ü ber Fi n anzi er u n g ' nen Kopf machen, Kontakt aufz u nehmen, al so z. B. ei ne mai l an mai l @gr uenesbl att. de schr ei ben oder u nter Tel . : 0 3 91- 7 2 7 2 65 7 i m J u gen du mwel tbür o anr ufen. Vi el l ei cht l i e ße si ch so auch ei ne Fi n anz woche or gani si er en, u m ge mei nsa m Gel d r anz usch affen. pn N ach de m es ber ei ts i n der l etzten Ausgabe des gr ü nen bl att' s ei nen Fahr- r adtaschen- Test gab, h aben wi r di eses Mal das Model l „ S T W 2 60 0 KF Atl anti c “ von AB U S begutachtet. Dabei h an del t es si ch u m ei ne al s P aar gel i eferte Taschenko mbi n ati on, di e mi t de m Kl i ckfi x- Syste m sei tl i ch a m Gepäcktr äger befesti gt wer den kan n; mi ttel s ei nes Tr ageri e mens si n d di e Taschen − n ach de m Abstei gen vo m R ad − ko mfortabel tr ansporti er bar. Pr o Tasche stehen 2 4 Li ter Staur au m z ur Verfü gu n g, der dur ch das wasserfeste Au ßenmateri al gut vor Regen gesch ützt i st. Pr akti sch si n d di e n ach hi nten geri chteten Refl ektor en, kl ei ner e Sei tentaschen so wi e ei ne her ausneh mbar e Tasche ( z. B. für U nterl agen, P api er e) i m I n ner en. Fazi t: Al l es i n al l e m ei n sol i des Fahrr adtaschensyste m, das an gesi chts des Pr ei s − ca. 1 1 0 € − aber weni ger perfekt ver ar bei tet i st al s ver gl ei ch bar e Model l e ( z. B. von Ortl i eb). Auch i st fr agl i ch oder mi n destens u n gekl ärt, wel che ökol ogi schen Stan dar ds di e ver wen deten Materi al ei n auf wei sen. Spen den j eder Gr ö ße an: 47 frühsommer 2007 » grünes blatt Utopie emotionaler Beziehungen Thesen, Erläuterungen, Anmerkungen. Von Genduerilla Dieser Artikel ist aus meiner Sicht mit meinem Erfahrungshintergrund geschrieben. Ich nehme aber an, dass es eine nicht unbedeutende Anzahl von Leuten gibt, die diese Überlegungen interessieren. Über Reaktionen, Ergänzungen, Kritik freue ich mich. Nutzt dazu die Diskussionsseite zu diesem Artikel im grünes blatt-Wiki. Dieser Artikel ist eine gekürzte Fassung. Im grünen blatt - online kann er in voller Länge gelesen werden. Mehr unter: http://www.gruenes-blatt.de/wiki/index.php/2007-02:Utopie_emotionaler_Beziehungen Da sind einerseits die eigenen Unsicherheiten Solche Widersprüche muss ich auch akzeptieim Umgang mit einer Situation, mit der es auch ren können, um Schritt für Schritt meine Realiim Allgemeinen kaum wahrnehmbare Erfah- tät verändern zu können. Vielleicht ist aber gerungen gibt. Wie gehe ich mit den Bedürfnis- rade das in der Subkultur, die "freie Beziehunsen, Erwartungen, Sicherheitswünschen um, gen" idealisiert, schwierig. Zumindest ist meine die ich verspüre, von denen ich zum Teil denke, Erfahrung, dass es unangenehm ist, Diskredass sie mir eingetrichtert wurden, dass sie panzen zuzugeben. Es fehlt an einer toleranten, Ich möchte nicht, dass meine Liebe und emo- nicht da sein müssten? Diese Gefühle zu unter- fragenden, veränderungsbereiten Atmosphäre. tionalen Beziehungen sich auf einige wenige drücken, zu verdrängen, ist nur bedingt gesund. Die Gefahr ist groß, dass die Bedürfnisse wei- Ich möchte emotional sehr nahe Beziehungen. Personen beschränken. Diesem Anspruch gerecht zu werden, erlebe ich ter wirken, ich sie nur sehr lange nicht mehr be- Dies schließt die Aufmerksamkeit für das Tun immer wieder als schwierig. Erfahrungsgemäß merke, bis sie sich unangenehm Geltung ver- und Fühlen der anderen Person(en), die Sensibilität für ihr Befinden, ihre Bedürfnisse konzentriere ich meine Aufmerksamkeit sehr schaffen. stark auf einzelne Menschen, wenn ich diese fas- Andererseits denke ich, dass mensch sich auch und Leiden, mit ein und umfasst auch eine zinierend finde. Ich vermute, dass dies u.a. der in Hinsicht auf Offenheit gegenüber mehreren Bereitschaft in einem gewissen Maß "da zu Seltenheit zu schulden ist, in der ich Menschen Menschen trainieren kann. Das kann ein be- sein". treffe, die mich so sehr beeindrucken und bei de- wusster Prozess sein, bei dem ich mein Ver- Was ich mir vorstelle, ist ein vielfältiges nen ich den Eindruck habe, dass ich mich auf halten kritisch reflektiere und mit meinen Vor- Netzwerk von Beziehungen unterschiedlicher den Kontakt einlassen möchte. Ich habe auch stellungen abgleiche. Dass ich meine Ideale Intensität und Ausprägung, die zum Teil auch Angst vor enstehender Beliebigkeit, wenn ich nicht so schnell erfüllen kann, ist naheliegend. miteinander in Austausch stehen. Darunter könmich auf viele Menschen nur oberflächlich einlasse. Exkurs: Wahrscheinlich liegt die Fixierung der meisten Menschen auf einE PartnerIn oder zwei oder Verliebtheitsgefühle - eine Konstruktion?! drei Menschen (in einigen "offenen" Bezie- Ich empfinde intensive Gefühle - Euphorie, wusst, manchmal weil ich nicht reflektiert genug mit hungen) in der Sozialisation durch die uns um- Faszination, intensive Wahrnehmung, Glück, meiner Wahrnehmung umgehe. Seit einiger Zeit scheint mir, dass ich viel bewusster mit meiner Freude - gar nicht so selten, wenn ich entgebende Gesellschaft begründet. Fast alle Vertrauen, umgehe, dass ich für mich erfrage, ob spannt bin. Dann kann ich völlig unverhofft auf Menschen um uns herum leben Zweier- Menschen (meist in meiner Wahrnehmung von mir Gefühlswelt meine Empfindungen gerade auf sexuellen oder andeBeziehungen, meist heterosexueller Art. Kaum als "weiblich" konstruiert) stoßen und völlig einge- ren Bedürfnissen aufbauen könnten (meist ist das ja ein Märchen kommt ohne solche Rollenbilder nommen von ihnen sein. Ich schaue sie an und fühle nicht so klar) oder ob ich diese - aktuell - gar nicht aus. Medien, Familie, Schule und viele andere mich dabei aufblühen, erwachen, glücklich und zu- empfinde. Dabei versuche ich diese Bedürfnisse, Institutionen berichten ständig von anstrebens- frieden seiend. Häufig bin ich dann viel mehr von die- wenn sie da sind, auch zu akzeptieren, aber auch bewerten, glücklichen Liebesbeziehungen zu sen Emotionen erfüllt als diese Menschen. Das ist wusster mit meinem Verhalten umzugehen. zweit. Ein komplexes gesellschaftliches Gefüge auch nicht weiter schlimm, da ich auch ganz gut darü- Wenn ich dann feststelle, dass die bewunderte Person glücklich sein kann, diese Gefühle zu haben, mich von Institutionen, Moralvorstellungen und an- ber Verhaltensweisen an den Tag legt, die ich eigentlich ätzend finde, ich eigentlich nicht viel mit ihr "anfanderen Diskursen, Geschichten, individuellen selbst so intensiv zu fühlen. Menschen ist an der regelrechten Zurichtung Aber aus mir nicht ganz klaren Gründen schwindet gen" kann oder ihre "Selbstorganisation" meinen von zunächst noch ungeprägten Lebewesen be- dieses Gefühl nach einer unbestimmten Zeit (meist Ansprüchen nicht genügt, ist es wenig verwunderlich, spätestens drei Monaten) wieder und bisher kam wenn meine Faszination sinkt. Oder eigentlich doch teiligt. Mehr oder weniger offen formuliertes nach denn das Gefühl hat sich ja nicht aufes danach in dieser Intensität nicht mehr oder höchZiel: Anpassung und Reproduktion der herr- stens für Augenblicke wieder auf. Dies könnte in psy- verwunderlich, gebaut, weil ich mit diesem Menschen gerade ein polischenden Verhaltensweisen und Normen. tisches Projekt machen wollte, sondern weil mich ihchischen Abwehrmechanismen begründet sein, dass ich meine Psyche aus der Er fahr ung der re Art, ihr Verhalten, ihr Äußeres oder wie ich sie Der Ausbruch aus diesen Zurichtungen und (oder erst der eigenen Negativwahrgenommen habe, beeindruckt hat. Eigentlich Normierungen ist wahrscheinlich "naturbe- Nichterwiderung Empfindungen bei Wegfall der eigenen Gefühle?) vor scheint mein "Abgetörnt"-Sein darauf hinzuweisen, dingt" schwierig. Wer sich nicht normgerecht dem Neuaufbau dieser Empfindungen abschirme, dass ich also im Hintergrund doch Ansprüche oder verhält, ist häufig außen vor, wird an vielen dass damit diese Offenheit und intensive Vorstellungen habe, die sich dann als nicht realisierStellen komisch angeschaut, merkt ständig, Wahrnehmung der anderen Person(en) nicht herge- bar zeigen: dass sie "anders" ist als die Anderen. Im Prinzip stellt wird. + mit ihr politisch aktiv werden zu können, schwimmt mensch "gegen den Strom" der Nor- Ich weiß nicht, ob diese Abfolge von Offenheit - mich + mit ihr leben zu wollen (da ist mir malität, wenn mensch nicht die üblichen Bezie- einlassen, intensive Gefühle haben und dann wieder Selbstorganisation wichtig), hungsweisen praktiziert. Viele Erfahrungen (fast endgültig) erkalten - so ganz logisch erfolgen + spannende Unterhaltungen zu führen, visionäre Gedanken entwickeln fehlen noch, wurden noch nie probiert oder sind muss, oder ob es an weiteren konditionierten zumindest nicht so bekannt, dass viele spezielle Verhaltensmustern meinerseits liegt. Ist es logisch ge- Anderes habe ich dann vielleicht nicht wahrgenomFragen erst in vielen kleinen Schritten beant- folgert, dass meine Empfindungen - wenn sie so inten- men, weil solches Verhalten nicht unbedingt sofort gewortet werden können. Es gibt kein überein- siv sind, ich so verletzlich bin - irgendwann (endgül- schieht: Ein unfreundliches oder anders unangenehabstumpfen müssen, damit meine Psyche daran mes Verhalten mir gegenüber zum Beispiel, das es zustimmendes, vom Mainstream getragenes Bild tig) nicht kaputt geht? erst vielleicht nicht gab, weil meine ausgestrahlten davon, wie offene, freie Beziehungen allumfassend funktionieren können. Vielleicht wird es Es könnte aber auch daran liegen, dass ich mir im ers- Empfindungen als angenehm empfunden wurden und solche pauschale Antworten dazu auch nie ge- ten Moment der Faszination ein makelloses Bild die- deswegen auch das Verhalten der Anderen nicht so war. ser Person(en) gebaut habe, das gar nicht mit der ben. Realität übereinstimmt. Manchmal geschieht dies be- "& nen auch Menschen sein, die nichts oder nicht viel miteinander anfangen können, aber einzelnen Personen nahe stehen. Darin zeigt sich die Autonomie der Individuen, die ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Empfindungen haben und diese möglichst umfassend ausleben und sich damit entfalten können sollen. Es gibt keinen Zwang zur Einheitlichkeit. Es müssen nicht alle Menschen mit allen Personen, mit denen ihnen nahe Menschen in Beziehung stehen, intensiv zu tun haben. Wichtig ist jedoch, direkt oder indirekt zu klären, wie die gegenseitigen Befindlichkeiten und Wünsche aussehen, um möglichst optimale Bedingungen zu schaffen, damit alle Beteiligten ihre Vorstellungen möglichst weitgehend erfüllen können. Wenn von Beteiligten nicht die Bereitschaft zur Kommunikation mit anderen Personen besteht, kann es passieren, dass sie weniger optimale Beziehungsverhältnisse erreichen. Ausgangsbasis für den Umgang der Beteiligten des (offenen) Beziehungsnetzwerkes sollte Horizontalität bzw. das Anstreben dieses Zustandes sein. Erst dann können Beziehungen und entstehende Konflikte "auf gleicher Augenhöhe" ausgehandelt werden. Ich will keine Selbstverständlichkeit. Es ist nicht "selbstverständlich", dass ich für einen Menschen, den ich mag, "da bin", bestimmte Gefühle hege oder etwas bestimmtes mache. Auch wenn ich mir viel Geborgenheit, Zuneigung, Vertrauen und gemeinsame Aktivitäten wünsche, will ich nicht, dass es diese aus einer Erwartung heraus gibt bzw. ein solcher Anspruch an mich gestellt wird. Ich finde es sehr wichtig, für Menschen, die mir viel bedeuten, da zu sein, wenn es ihnen nicht gut geht, bzw. sie in ihrem Tun zu unterstützen. Aber das soll freiwillig sein und es muss auch akzeptiert werden, dass ich dazu nicht immer eine gleichhohe Bereitschaft habe. Auch hier kann es keine Sicherheit für einen bestimmten Umgang geben. Durch den Zwang zu einem bestimmten frühsommer 2007 » grünes blatt Verhalten wächst vielmehr die Gefahr, dieses Verhältnis prinzipiell in Frage zu stellen und es nicht mehr fortführen zu wollen. Ich wünsche mir aber ein gemeinsames Bedürfnis nach dieser Nähe; auch möchte ich den Anspruch an mich (und wünsche mir, dass die jeweils andere(n) Person(en) dies auch tun) stellen, in einem bestimmten Rahmen möglichst sensibel zu sein. Das umfasst auch die Möglichkeit, dass mal weniger oder keine Nähe, Sensibilität, Hilfe gegeben wird. Ich will keine Beliebigkeit. Dass mir ein Mensch besonders wichtig ist, soll nicht nur augenblicksbezogen sein. Allerdings lassen sich daraus auch keine Regeln ableiten. Veränderlichkeit und damit Entwicklungsfähigkeit von Beziehungen ist Voraussetzung für Emanzipation, ebenso wie der freie Charakter der Vereinbarung, also die Möglichkeit von Kooperationen bzw. Vereinbarungen zurückzutreten. Wichtig ist dafür ein umfassendes Vertrauensverhältnis, um auch mit unbefriedigenden Momenten besser umgehen zu können. Dieses Vertrauen kann aus der Praxis entstehen, sich gegenseitig Freiheit in der Beziehung zuzulassen. Aber auch keine Beliebigkeit zu leben, scheint mir eine wichtige Voraussetzung, um Vertrauen entstehen zu lassen. Dazu brauche ich Zeit. Zeit ist überhaupt ein wichtiger Faktor, wenn mensch herrschaftsfreie Utopien verwirklichen möchte. Da ist viel zu reflektieren, kreative Lösungsansätze für entstehende Probleme sind zu finden und Organisierungsansätze, Beziehungsweisen und Umgangsformen von einer Meta-Ebene aus zu betrachten. Immer wieder werden neue Fähigkeiten anzueignen sein, um unabhängiger und selbstbestimmter agieren zu können. Auch das Durchbrechen von Zurichtungen und Normalität braucht Zeit für Reflektionen und zum Experimentieren. Es geht aber auch darum zu reflektieren, was wir in unserem Umgang miteinander reproduzieren, welche Bilder, Ansprüche und ErwarKonstrukt "Verliebtheit" tungen wir aufeinander projizieren, was wir Diese Gefühle (Euphorie, ...) umschreibe ich häufig mit unserem Verhalten bewirken, herauszufinmit "verliebt sein". Offensichtlich spielen auch da den und zu konkretisieren, was wir wollen und schon Konstruktionen und Projektionen mit, obwohl tatsächlich tun. Auch um füreinander sensibel, mir zuerst schien, dass diese Faszination reine aufmerksam und im Bedarfsfall "da sein" zu Gefühlssache sei. Projektionen, weil ich meine Erfahrungen in emotionalen Beziehungen und gener- können, braucht es Konzentration und Enteller Art auf sie übertrage anhand zunächst natürlich spanntheit, die kaum unter Zeitdruck zu finden geringen Wissens über diesen konkreten Menschen sind. Das gleiche gilt für gemeinsame Aktivitäund ihr Verhalten. Und auch Projektionen meines ei- ten, die nur entwickelt werden können, wenn dagenen Verhaltens, oft von Verhaltensweisen, die ich für Zeit zu finden ist. Übliche Zeit- und Kraftan mir selbst nicht mag und auch bei anderen nicht ha- fresser wie Schule, Ausbildung, Universität ben möchte. Da ich diese von mir kenne, glaube ich de- oder Job stehen dem fast immer entgegen und ren Muster dann auch bei Anderen zu erkennen. müssten etwas anderem weichen, wenn mensch Dadurch kann es zu vorschnellen Schlüssen kommen. Mit diesen Projektionen steht häufig auch der es mit dem anderen (utopischen) Leben ernst Wunsch nach "mehr" in Zusammenhang, woraus sich meint. dann gegebenenfalls (meistens) die Enttäuschung und das "Abflachen der Gefühle" ergibt. Meine Wahrnehmung des "Verliebtseins" nährt das Konstrukt, wenn ich an mich selbst den Anspruch stelle, dieses Gefühl müsse da sein. Es ist dann nicht mehr nur das Gefühl von Euphorie, Zuneigung etc., sondern aus der Projektion meiner (teils unbewussten) Erwartungen und Ansprüche wächst etwas anderes, um das es zunächst gar nicht ging. Ich will nicht nur romantische Beziehungen, sondern Visionen entwickeln und umsetzen und gemeinsam aktiv sein. Das sollte aber nicht darauf hinauslaufen, dass mensch alles miteinander teilen muss. Im Gegenteil könnte es sinnvoll sein, bewusst mit dem Wunsch nach gemeinsamen Aktivitäten umzugehen und darauf zu achten, dass auch Konstrukt "Liebe” Noch deutlichere Merkmale eines "Konstrukts" nehme ich bei den Empfindungen und Bedürfnissen wahr, die ich mit einem anderen Containerbegriff als "Liebe" zusammenfassen würde. Eigentlich ist es nicht notwendig, gerade diese Wörter zu wählen, zumal sie für gewöhnlich einen ganzen "Rucksack von Assoziationen, Projektionen etc." mit sich bringen. Ich stelle fest, dass ich in manchen emotionalen Beziehungen nicht nur die spontane Euphorie, das Glücklichsein, die Faszination etc. fühle, sondern dass ich einen ganz starken Wunsch danach verspüre, mit diesen Menschen auch auf längere Sicht in Kontakt zu sein, mit ihnen Zeit zu verbringen, die Beziehung und mich selbst zusammen mit ihnen weiterentwickeln möchte, dass ich mir Perspektiven für "uns" wünsche. Wenn ich dann denke "ich liebe dich", dann ist damit nicht nur das Glücksempfinden durch die reine Existenz einer liebenswerten Person gemeint, sondern auch die Vorstellung, mich mit dieser Person weiterentwickeln zu wollen. "Liebe" ist meiner Meinung nach sehr deutliche eine Konstruktion. Mit diesem Wort verbinde ich mehr als die primär wahrgenommenen Emotionen, sondern darüberhinaus gehende Wünsche und Gefühle. Die Euphorie, das Glücksempfinden, die Faszination können durch das gegenseitige Spiegeln dieser positiven Empfindungen extrem gesteigert werden. Dass ich wahrnehme, dass eine Person mir nicht nur spontane Gefühle entgegenbringt, sondern dass diese auch über den Augenblick hinweg vorhanden sind, schafft Vertrauen und damit ein Gefühl von Sicherheit. Diese "Sicherheit" ist nicht gleichbedeutend mit der Illusion von Sicherheit, die viele Menschen in sogenannten "festen" Zweierbeziehungen suchen, die es aber nicht gibt, weil kein Mensch Garantien für die Dauerhaftigkeit der eigenen Gefühle und Bedürfnisse geben kann. Aber wenn etwas wegfällt oder geringer wird - das Spiegeln der eigenen Gefühle durch die andere Person oder als gemeinsam geglaubte Vorstellungen von der zukünftigen Weiterentwicklung des Zusammenlebens - bricht das Konstrukt in sich zusammen und plötzlich steht viel mehr in Frage als diese manchmal nur winzigen Details. Darin sehe ich eine Gefahr des unkritischen Konsums des Konstruktes "Liebe", wenn auch eine Menge superschöner Empfindungen durch dieses zustande kommen können. Über die Wünsche und Erwartungen aneinander kann mensch sich austauschen und klären, was gemeinsam möglich ist. Nicht möglich ist, daraus die Sicherheit abzuleiten, dass es so kommen wird. Aber der Gedankenaustausch hilft häufig schon, vorhandene Ängste abzubauen. Sehr viel von dem von mir als "übergreifender" wahrgenommenen, nicht nur auf Momente begrenzten, Gefühl hängt damit zusammen, dass ich mit der Beziehung zu diesen geliebten Person(en) auch Hoffnungen auf die Realisierbarkeit eines nach meiner Vorstellung angenehmen Lebens verbinde. nicht alles zusammen geschehen muss bzw. geschieht. Ich wünsche mir einerseits romantische, liebevolle Momente zu erleben, andererseits mich davon nicht blenden zu lassen und mein Reflektionsvermögen dabei nicht abzuschalten. Häufig führen romantische Beziehungen dazu, dass die Beteiligten weniger "auf die Reihe kriegen" und die Fehlerrate in der Organisation alltäglicher Arbeiten steigt. Ein anderes häufiges Phänomen romantischer Beziehungen, andere Menschen nicht mehr zu sehen bzw. nur noch wenig auf diese einzugehen, habe ich mehrfach erlebt. Der gemeinsame Moment scheint so "' frühsommer 2007 » grünes blatt schön und erfüllend zu sein, dass nichts anderes mehr wichtig ist. Erst später, wenn die Intensität der Gefühle nicht mehr so hoch ist oder die Beziehungen zu anderen Menschen bzw. weitere Kooperationen deutlich leiden, wird offensichtlich, dass diese Umgangsweise nicht sinnvoll ist. Ich möchte in Beziehungen bewusster mit dieser Problematik umgehen. chenden Menschen zu reden, oder nach einer anderen kreativeren Lösung gesucht werden, um den Bedürfnissen Aller nahe zu kommen. Eine horizontale Ausgangsbasis ist auch hier entscheidend für einen fairen Umgang miteinander. Hemmschwelle zur Thematisierung, vor allem wenn es um eigene Bedürfnisse oder die Unsicherheit über die Wahrnehmung der anderen Person(en) geht. Ich möchte, dass alles möglich ist, was wir Der Anspruch nach einer irgendwie auch individuell genormten Beziehungsweise steht der Kreativität und dem Entfalten der verschiedenen Persönlichkeiten, Befindlichkeiten und Wünsche im Weg und schafft mit der Vereinheitlichung etwas Ärmeres in Bezug auf die vorstellbaren Empfindungen, Konstellationen und Umgangsweisen. Die Art, wie mensch individuell die Beziehungen zu einzelnen Personen führt, sollte frei verhandelbar sein. Damit es viele Beziehungen unterschiedlicher Nähe, Dauerhaftigkeit und bezogen auf ganz verschiedene gemeinsame Bezugspunkte innerhalb eines Beziehungsnetzwerkes geben kann, ist auch hier Horizontalität bedeutend. miteinander tun wollen. Hinweis: Fußnoten und Erklärungen zu diesem Artikel finden sich auf der Internetseite des grünen blatts. Ich will keine Eifersucht und keine Besitzansprüche. Ich möchte nicht, dass sich aus meinen intensiven Empfindungen für einen Menschen Erwartungen an das Fühlen und Handeln der anderen Person aufbauen. Insbesondere will ich keinen Menschen für mich einnehmen, besetzen oder gar besitzen. Es ist schön, Vertrauen zueinander aufzubauen. Dieses sollte sich aber nicht aus Besitzansprüchen und dem Zwang, die Erwartungen aneinander zu erfüllen, ableiten. Ich glaube, dass sich erst aus diesen Erwartungen Eifersuchtsgefühle entwickeln können. Wenn klar ist, dass mensch frei lebt und liebt, gibt es keine Grundlage für die Erhebung von Ansprüchen und Eifersucht. Vielmehr möchte ich mich darüber freuen, wenn sich der andere Mensch in jemanden verliebt und nicht Angst um die Gefühle, die ich mir erhoffe, haben. Trotzdem kann es immer sein, dass Erwartungen, Eifersucht etc. auftreten das muss ich akzeptieren und das sollte auch offen thematisierbar sein. Ich will einen offenen Umgang miteinander. Das bedeutet, dass ich am liebsten über alles reden können möchte: Erlebnisse, Probleme, was mich bewegt, Wünsche, Perspektiven, Ängste. Auch möchte ich keine Geheimnisse voreinander haben, insbesondere ehrlich miteinander umgehen. Das betrifft vor allem Dinge, die nicht gesagt werden in der Hoffnung, unangenehme Situationen zu vermeiden. Häufig erweist es sich als besser, Probleme oder Unangenehmes frühzeitig anzusprechen, um darauf eingehen zu können und noch eine Verhandlungsbasis für Veränderungen zu haben. Aber es kann auch Momente und Dinge geben, in denen oder über die ich oder die andere(n) Person(en) nicht reden wollen. Das zu akzeptieren gehört zu der Freiheit, die ich geben möchte und zu dem Vertrauensverhältnis, das ich mir wünsche. Insbesondere sollte der Anspruch nach "Offenheit" nicht zu Ausgrenzung führen. Wenn ich nichts von einer Person oder dem Umgang einer mir nahestenden Person mit dieser hören möchte, weil mir das unangenehm erscheint, finde ich es nicht OK als Konsequenz zu fordern, dass diese ihre Beziehung abbrechen müsste. Dadurch wird nicht nur die mir fremde Person, sondern auch unser Vertrauensverhältnis belastet und Unfreiheit praktiziert. Statt in solchen Situationen auf kompromisslose Offenheit zu bestehen, könnte hier vereinbart werden, weniger von Situationen mit dem entspre- Mit sexueller Nähe möchte ich sehr sensibel umgehen. Das ist wichtig, um mich selbst wohl zu fühlen und kann auch für die andere(n) Person(en) wichtig sein. Vieles an unserem Verhalten und Fühlen ist durch Prägung und Diskurse sexuell aufgeladen. Das zeigt sich sehr deutlich, wenn mensch die Beziehung zu einem nahestehenden Menschen gleichen Geschlechts vergleicht mit den deutlich stärker gesellschaftlich zugerichteten zweigeschlechtlichen Beziehungen. Zu analysieren und reflektieren, dass die verspürten Bedürfnisse mit einiger Wahrscheinlichkeit durch Zurichtung geprägt sind, soll jedoch nicht bedeuten, dass wir nicht ausleben sollten, worauf wir Lust haben. Aber ich finde es auch wichtig die Meta-Ebene für das eigene Verhalten und dessen Ausstrahlung und Wirkung auf Andere nicht aus den Augen verlieren. Vielleicht lassen sich Bedürfnis und subversive Aktion zur Dekonstruktion von beispielsweise Zweigeschlechtlichkeit oder Ausschlussbeziehungen auch zu verbinden... Die offene Kommunikation auch über sexuelle Bedürfnisse und Probleme halte ich für sehr wichtig, da hier schnell Missverständnisse entstehen, die krasse Auswirkungen haben können. Gerade bezogen auf körperliche Nähe erlebe ich häufig (auch bei mir selbst) eine größere Exkurs: Ich möchte Beziehungsgeflechte unterschiedlicher Art und Ausprägung. Intensive egal ob Liebes- oder andere Beziehungen bedeuten auch immer Probleme, deren Lösung miteinander anzustreben ist. Das ergibt sich bereits aus der Häufigkeit und Bedeutung von Begegnungen und Aktivitäten, in denen mensch miteinander zu tun hat, und auch aus dem Vertrauen, das dabei aufgebracht wird. Dadurch wird mensch verletzlicher und es wird häufiger Situationen geben, in denen mensch den Umgang oder die Vorgehensweise der anderen Person(en) nicht gut finden wird. Komplexere Beziehungen bedeuten dabei vermutlich auch komplexere Schwierigkeiten, die es zu bewältigen gilt. Wichtigste Mittel zur Problemlösung und prävention sind meiner Meinung nach Kommunikation und Transparenz über Ansprüche, Bedürfnisse und die Spielräume innerhalb derer Beziehungen verhandelt werden können. Die Netzwerke, die ich mir hier vorstelle, beste- Emotionale Abhängigkeit "Emotionale Abhängigkeit" sehe ich als gegeben, wenn mir eine Welt zusammenbrechen würde, falls die emotionale Beziehung zu einer Person sich auflösen würde, und diese Angst dazu führt, dass ich andere Beziehungen oder mir eigentlich sehr wichtige Projekte dafür opfere. Auf diesen Aspekt bezogen gibt es eigentlich keinen Unterschied mehr zur Wirkung bürgerlicher Zweierbeziehungen alle anderen Beziehungen sollen der einen Beziehung untergeordnet werden. So kann auch das notwendige Vertrauen nicht entstehen, das ich für intensive Beziehungen und auch - in anderer Ausprägung - für die politische Arbeit notwendig finde. Dieses Abhängigkeitsverhältnis ist auch eine Gefahr für andere emotionale Beziehungen. Mit dem Wissen, dass es jederzeit passieren kann, dass die Beziehung in Frage gestellt wird, ohne dass zwischen uns ein Problem besteht, ist es schwer, Vertrauen aufzubauen. Eigentlich empfinde ich es gerade als vertrauensförderndes Element "offener" Beziehungen, dass kein Zwang besteht, zu entscheiden, ob mensch mit der einen oder anderen Person ein nahes Verhältnis eingeht. Dass also die Gefahr, dass eine geliebte Person sich in jemanden anders verliebt und sich damit automatisch gegen mich entscheidet, wegfällt. Andererseits ist es auch nicht verwunderlich, dass sich solche Abhängigkeit aufbaut, wenn ich scheinbar nur wenige Menschen finde, mit denen ich mir überhaupt Perspektiven vorstellen kann und sich dann viele Hoffnungen und Zukunftswünsche an diese Personen knüpfen. Wenn ich daran denke, wie elementar wichtig mir im Moment der Aufbau von Perspektiven ist und dass sich die Hoffnung an eine Umsetzbarkeit noch an wenigen Personen fest macht, habe ich Angst, dass eine vergleichbare Abhängigkeit entstehen könnte bzw. dass eine gewisse "Abhängigkeit" bereits da ist - wenn auch nicht in Hinsicht darauf, dass ich bereit wäre alle anderen Beziehungen und Kooperationen dafür hinzuschmeißen, sondern vielmehr bezogen auf meinen Durchhaltewillen ohne Perspektiven. Trotzdem glaube ich, dass auch diese Abhängigkeit so sehr im Widerspruch zu "freien Beziehungen" und auch zu einer vertrauensvollen Kooperation steht, dass ihr Abbau angestrebt werden muss. Bei den Überlegungen zur Entwicklung gemeinsamer Perspektiven finde ich es wichtig, die Gefahr zu berücksichtigen, dass sich neue Abhängigkeitsverhältnisse dieser Art aufbauen könnten. Es sollte analysiert werden, welche Bedingungen diese Form von Fremdbestimmung fördern und wie es möglich ist, Nähe und Vertrauen herzustellen, ohne dass dies Einzelnen gegenüber zu Abhängigkeiten führt. # frühsommer 2007 » grünes blatt Exkurs: Eine andere Welt... Ich wünsche mir eine Welt, in der ich mich möglichst ken und tun sollen. Längst geschieht das überwiegend frei entfalten kann. Wo ich die Einschränkungen aus- nicht mehr direkt in Form genauer Vorgaben, son- handele, denen ich mich füge. In der ich das Gefühl dern subtiler über Diskurse und die Verinnerlichung und Wissen habe, dass ich und andere die bestmögli- von Normen und Werten. Befreiung im Sinne einer chen Lösungen für auftretende Probleme suchen und Emanzipation (damit meine ich den Prozess der diese nicht nur einfach ausblenden oder als unabän- Befreiung aus Unterdrückung und Herrschaft) setzt derlich beiseite schieben. Das bedeutet vor allem, voraus, dass all diese Institutionen in Frage gestellt, dass Andere nicht über mich "bestimmen" können dür- viele davon beseitigt werden müssen. Freiheit kann fen. nicht anerzogen werden, sie entsteht erst durch einen Ich kann mir diese Gesellschaft nur vorstellen, wenn auch alle anderen die gleichen Möglichkeiten haben, dass ich also nicht die gewünschte Freiheit als Prozess des Hinterfragens, durch die Dekonstruktion von Normen, Rollenbildern und angeblichen Sachzwängen. Privileg erhalte. Denn um dieses müsste ich ständig Die Utopie, die ich habe und der ich mich annähern bangen, da logischerweise andere es auch haben wol- will, erfordert also Prozesse von Emanzipation. Es ist len würden. Einen Großteil meiner Freiheit müsste unwahrscheinlich, dass alle Menschen oder auch nur ich verschwenden, um andere abzuwehren und zu be- ein Großteil der Gesellschaft von einem Moment zum kämpfen - und sie einzuschränken. Und irgendwann anderen alle Herrschaftsverhältnisse in Frage stellen mein Privileg doch zu verlieren. Denn ich halte es und von dem Augenblick an anders handeln wird. nicht für realistisch, solche Abwehrkämpfe dauerhaft Vielfach wird das auch einfach nicht funktionieren, zu bestehen. da die Gesellschaft als Ganzes zu komplex ist. Es be- Ich wünsche mir also eine Gesellschaft, in der alle sich frei entfalten können und gleichberechtigt - horizontal - miteinander aushandeln, wenn sie sich darf der Entwicklung von Methoden herrschaftsfreien Umgangs und der Übung mit der Lösung von Problemen, die mit Sicherheit auftreten werden. Einschränkungen auferlegen. Ich will anderen keine Die letzten Jahre - gefüllt mit Aktivismus und persön- Freiheit oder Ideale aufdrängen, wer das braucht, licher Weiterentwicklung - haben mir gezeigt, dass es kann sich auch Zwänge aufbauen, sofern diese nur ge- aussichtslos ist, selbst auf mich allein bezogen, dieser genüber Leuten wirken, die das auch wollen. Das fin- Utopie nahe zu kommen, wenn ich Projekte und de ich nur fair, da ich nicht erkennen kann, warum das Aktivitäten weitestgehend allein oder höchstens mal Bedürfnis nach Einschränkung auch gegen diejen- unter eingeschränkter Einbeziehung anderer Men- igen, die das garnicht wollen, wirken sollte. schen organisiere. Dann erfüllen diese Projekte zwar Diese Gesellschaft kann meiner Meinung nach nicht entstehen, indem eine große Revolution einfach nur die bestehenden Herrschaftsstrukturen zerschlägt. Die Funktionsweise von Herrschaft ist komplexer, als dass sie nur durch Polizei, Militär und Regierung wirken würde. Gewiss, diese Institutionen müssen auch weg, aber sie allein auszuschalten, den Rest aber so zu belassen, wie er ist, führt wahrscheinlicher in neue meine für viele sehr hohen Ansprüche, aber der "Absturz" (siehe auch Artikel Wieder allein im letzten grünen blatt) ist vorprogrammiert, da ich immer wieder auf viele Leute stoße (ich mache politische Arbeit Ich möchte keine Beschränkung auf heterosexuelle Beziehungen. Nähe, Häufigkeit gemeinsamen Zusammenseins und gewiss einiges mehr können noch schneller kollidieren, da da noch andere Menschen sind, die gleichwertig neben mir stehen. Es wird also nötig sein, sich intensiv mit den Bedürfnissen, Befindlichkeiten, Wünschen und Problemen anderer Menschen und auch mit der Form und Struktur der Kommunikation auseinanderzusetzen. Ich gehe davon aus, dass die gesellschaftlich erlebbare Fixierung auf das jeweils "andere Geschlecht" oder auch die Zuordnung der eigenen Sexualität auf eine bestimmte Kategorie sehr stark von Zurichtung und Sozialisation geprägt sind. Es gibt gewiss immer auch persönliche Vorlieben, die aber nicht bedeuten müssen, dass anderes dadurch ausgeschlossen ist. Die von mir erlebten Schwierigkeiten beim offenen Umgang mit meinen Gefühlen und Nähebedürfnissen leite ich von meiner Konditionierung darauf, körperliche Bedürfnisse gegenüber gleichgeschlechtlichen Menschen nicht zu haben, ab. Ich denke, dass ich daher mehr Offenheit und Reflektion brauche, um meine Faszination oder Bedürfnisse gegenüber solchen Personen zu entdecken, als ich dies bezogen auf Menschen anderen Geschlechts erlebe. Diese Sozialisation scheint sehr stark verankert zu sein und es fällt mir nicht leicht, sie abzubauen. Ich möchte mit einigen Menschen zusammen "Emotionale" Beziehungen jenseits von "Lie- "leben". Auch die Beziehung zwischen Menschen, die intensiv an einem gemeinsamen Projekt arbeiten, ist häufig emotional geprägt. Wenn ich jahrelang mit einer Person zusammen in einem Projekt lebe, den Alltag teile, mich viel miteinander austausche, mich sehr viel aufeinander beziehe, ist naheliegend, dass da auch eine emotionale Beziehung entsteht, die nicht automatisch eine "Liebes"-Beziehung ist. Dass solche emotionalen Beziehungen in der Regel nicht als solche wahrgenommen werden, ist schon problematisch, da hiermit auch die Bewertung von und unüberlegt handeln und ständig das herrschende System reproduzieren, gegen das ich ankämpfe. Um zumindest im Kleinen zu probieren, wie Herrschaftsfreiheit entwickelt werden kann und um auch in diesem System zu funktionieren, was häufig damit gleichbedeutend ist, es nicht grundsätzlich in Frage zu stellen. Medien, Schule, Militär oder Ersatzdienste, Job, Ausbildung, Uni, aber auch die herkömmlichen Familien, Beziehungen und Erziehung überhaupt hämmern uns immer wieder ein, was wir den- hen aus Menschen, die sich mögen und einander nahe sein können, aber auch aus Konstellationen von Personen, die emotional und/oder körperlich nicht so viel miteinander anfangen können. Also keine Festlegung auf einen bestimmten Grad an Nähe oder Ähnliches. Diese Netzwerke bzw. die einzelnen Menschen darin miteinander werden vermutlich einen steigenden Anspruch an Kommunikation und Transparenz bewältigen müssen, um die komplexeren Schwierigkeiten befriedigend zu lösen. Da kann es Probleme zwischen und Befindlichkeiten bezogen auf einzelne Personen geben, denen gegenüber steht, dass es gemeinsame Bezugspersonen gibt, die sich nicht einfach für den einen oder anderen Menschen positionieren wollen. Vor allem bei sexueller Nähe zwischen mehreren Menschen in einem offenen Netzwerk wird es immer wichtiger, die Übertragungsgefahr von - auch ungefährlichen Krankheiten zu berücksichtigen, da sich diese sehr schnell verbreiten könnten. Bedürfnisse an Dazu gehört für mich über das "Zusammensein" zu reflektieren, Utopien dazu zu entwickeln und umzusetzen. Ich wünsche mir kein starres Beziehungsbild, sondern eine ständige Weiterentwicklung, die ruhig auch und besonders mit neuen Menschen stattfinden soll. D.h. ich möchte eine Offenheit für neue Menschen und andere Ideen. Was wie verwirklicht wird, soll zwischen den Menschen, die es betrifft, gleichberechtigt ausgehandelt werden. "Perspektiven haben" bedeutet für mich einerseits nicht nur in dem Moment zu leben (aber auch!) und andererseits auch nicht die Zukunft schon festzumachen. Das ist sehr vage formuliert, aber hoffentlich in der Tendenz verständlich. treffen), die aus meiner Sicht ziemlich unreflektiert Welt. werden in tausender Art und Weise konditioniert, um Ich möchte gemeinsame Perspektiven haben. ja nicht für mich, sondern mit dem Ziel auf andere zu Herrschaftsverhältnisse als in eine herrschaftsfreie Die Menschen in unserer gegenwärtigen Gesellschaft auf die die Leute, die sie machen, mehr Lust haben, die insgesamt aber zu einer funktionierenden und effektiven Organisierung des Lebens und politischen Agierens führt. Vorstellbar und reizvoll finde ich auch die Idee, an verschiedenen Orten des "Lebens" mit wechselnden Menschen so zu leben. Allerdings werden dabei vermutlich die Herausforderungen vor allem an die Fähigkeiten zur Selbstorganisation größer, da es schwieriger ist, sich an verschiedenen Orten gut auszukennen und einen Durchblick über Möglichkeiten und Notwendigkeiten (was gibt's wo? was fehlt gerade?) zu behalten. Kraft aus erfüllendem, zumindest partiell beglückendem Leben schöpfen zu können, brauche ich den Austausch und die Kooperation mit anderen Menschen, die ähnliche Utopien haben und bei denen ich den Eindruck habe, dass sie diese ernsthaft umsetzen wollen, dafür auch bereit sind, ganz viel von dem bisher Gewohnten und Angenommenen über den Haufen zu werfen. Es wäre schön, wenn es zu diesen Menschen auch eine nahe emotionale Beziehung gibt; auf jeden Fall muss aber das politische und organisatorische Verhalten "passen". Das umfasst den Alltag zu organisieren (Selbstorganisation) und politische Aktivitäten zu führen (aber nicht unbedingt alles mit allen). Dabei habe ich nicht den Anspruch oder Wunsch, dass jede konkrete damit in Zusammenhang stehende Aktivität mit jeder Person stattfinden muss. Schön wäre ein Zusammenspiel verschiedener Aktivitäten, be" & co. 51 frühsommer 2007 » grünes blatt Exkurs: Bedeutungsüberladene “Liebes"-Beziehungen "Liebes"-Beziehungen sind häufig mit Bedeutung überladen. Im Vergleich zu anderen emotionalen Beziehungen werden sie meistens wichtiger genommen und erhalten höhere Priorität. In der Praxis führt dies auch dazu, dass Vereinbarungen mit anderen Menschen unreflektiert übergangen werden, wenn wieder mal eine "Beziehungskrise" ansteht. Dabei wird außen vor gelassen, dass auch zu Anderen Beziehungen und Verabredungen bestehen. Die Überbewertung von emotionalen "Liebes"Beziehungen hat wahrscheinlich auch einen erheblichen Anteil daran, dass wahrgenommene Unstimmigkeiten zeptiert werden Bewusstsein weniger können, sehr stark unverkrampft dass von das der ak- "Selbst"- Spiegelung durch Personen abhängig gemacht wird, mit denen mensch in einer "nahen" Beziehung steht. Bei aller Schönheit der Gefühle, die mensch in solchen Beziehungen erleben kann, habe ich den Eindruck, dass etwas mehr Abstand sinnvoll ist. Wie soll ich Toleranz für abweichende Bedürfnisse und Erwartungen aufbauen, wenn ich ständig meine Wahrnehmung verstärke, dass dieser konkrete Mensch, diese spezielle Beziehung für mein Leben von extremer Bedeutung sei? Häufig ist dies eine Selbsttäuschung, denn auch wenn die Beziehung von hoher Qualität und großer Tiefe ist, so ist sie in der Regel zeitlich begrenzt und verändert sich dann wieder. Etwas anderes zu beanspruchen erscheint mir auch schwer möglich, wenn ich meine Freiheit und die der anderen Person erhalten will. "Liebes"-Beziehungen unverhältnismäßig ausfällt. Leider ist auch dieser Text ein Beispiel dafür, dass emotionale Beziehungen sehr stark als "Liebes"-Beziehungen Vielleicht Fassung gelingt oder es einem gedacht einer neuen werden. überarbeiteten Artikel Manko zu beseitigen. Entschwörungstheorie. Niemand regiert die Welt sb Mit diesem Buch ver- sucht der Autor aufzuräumen mit politischen Verschwörungstheorien aller Art, welche vor allem wieder nach dem Anschlag auf das WTC im Jahr 2001 große Popularität erlangten. In insgesamt acht Kapiteln nähert er sich dem Thema zunächst mit einer historischen Betrachtungsweise über die Entstehung von Verschwörungstheorien an. Diese siedelt er im 18. Jh. zur Zeit des französischen Absolutismus an, welcher, so der Autor, das Aufkommen von Verschwörungsdenken selbst gefördert hat. An zahlreichen historischen Beispielen, wie der IlluminatenHysterie des 18. Jahrhunderts oder des Antisemitismus des 20.Jh. verdeutlicht Kulla, dass die Funktion von Verschwörungstheorien in der einfachen (wenn auch falschen, dieses Vitopia - eine Utopie leben Vitopia ist sowohl ein soziokulturelles Hausprojekt als auch ein gemeinnütziger Verein. Der Name Vitopia (zusammengesetzt aus den Wörtern Vita aus dem Lateinischen und Utopia aus dem Griechischen) bedeutet gelebte Utopie. Ziel des Hausprojektes ist, einen Raum für gemeinschaftliches, ökologisches Wohnen zu schaffen und dabei im Zusammenhang mit dem Projektumfeld öffenlichkeitswirksame Projekte zu entwickeln. Die Pfeiler von Vitopia sind der solidarische basisdemokratische Umgang miteinander, das gesellschaftliche Engagement und ein ganzheitliches Bewusstsein für die Umwelt. Geplant ist die Sanierung eines Gebäudes aus dem Altbestand in Passivenergiehaus-Standard in Magdeburg. Im Haus sollen unterschiedliche generationsübergreifende Lebensformen ermöglicht werden mit der Schnittstelle gemeinschaftlicher und gesellschaftlicher Aktivitäten. Wir suchen jetzt Interessenten, die sich am Projekt beteiligen wollen. cm aber wen stört das schon, wenn es sich nur leicht verdaut) Erklärung komplexer Zusammenhänge in der Welt (z.B. durch eindeutige Feindbilder - die Juden, die Islamisten, ...) sowie dem Schutz und Erhalt des eigenen Weltbildes dient. Das Eigene wird dabei grundsätzlich als konfliktfrei und gut, das Fremde als spalterisch und schlecht empfunden. So eignen sich Verschwörungstheorien auch prima zur Förderung eines nationalen Bewusstseins sowie dem Ablenken bzw. Abwälzen der eigenen Schuld auf andere. Auch die politische Linke bekommt bei Kulla ihr Fett weg; denn auch sie sind seiner Ansicht nach mit ihren Lieblingsfeinden Bush, USA oder Kapitalismus konspirationistischem Denken verfallen oder zumindest dafür anfällig. In welcher Form kannst du dich jetzt einbringen? Erstmal als Mitglied einer Interessentengruppe. Wir bleiben dadurch in Kontakt und suchen gemeinsam nach weiteren konkreteren und für dich passenden Möglichkeiten der Einbindung ins Hausprojekt. Diese könnten zum Beispiel sein: + als Projektinitiatior, d.h. bei der Umsetzung der Projektideen (Projekte sollen innerhalb des Hausprojektes autonom sein) + potentielle Projekträume als Helfer, d.h. handwerklich direkt bei der Sanierung des Hauses mitzugestalten oder uns Sachen zu spenden + als Förderer (Spender, Kreditgeber, Bürge, ...), d.h. uns mit Geld zu unterstützen oder finanzielle Verantwortung in der Gründungsund Übergangsphase zu tragen + als Mitglied der Kerngruppe, d.h. als Initiator des Hausprojektes im Vorstand von Vitopia e.V. dich intensiv mit der Realisierung des Gesamtprojektes auseinanderzusetzen und mitzuwirken. schaft ausüben können. Der Autor arbeitet mit etlichen Beispielen, die jedoch nicht immer zur Erhellung seiner Gedankengänge beitragen, sondern z.T. vielmehr verwirren, da viel Vorwissen vorausgesetzt wird. Trotzdem ein empfehlenswertes Buch für alle, die etwaige Weltverschwörungsideen vielleicht auch mal von der anderen Seite betrachten wollen. Der Perspektivenwechsel lohnt sich auf jeden Fall. ger entstehen, umrissen. Dabei ist das Buch durchweg gut verständlich geschrieben. Eine weitergehende wissenschaftliche Analyse wie auch vernünftige Auswege aus diesen Problemen werden leider nicht vorgenommen. Sowohl der Appell an die Endverbraucher, doch bitte darüber nachzudenken was ihre Billigeinkäufe verursachen, wie gerade die Lösung durch billige Ökoketten das Problem in den Griff kriegen zu wollen, leuchten nicht ein. Wo gerade vorher vor Augen geführt wird, was uns das immer billiger gebracht hat. Alles in allem ein etwas billiges Buch, das nur für Menschen, die noch nie einen Gedanken an die wahren Kosten ihrer Einkäufe verschwendet haben, interessant sein dürfte. n e n o si n e z e R Außerdem setzt er sich mit der Frage auseinander, welche gesellschaftlichen Voraussetzungen die Neigung zum Verschwörungsdenken fördern bzw. welchen Einfluss Verschwörungstheorien auf eine Gesell- Daniel Kulla: Entschwörungstheorie. Niemand regiert die Welt. Verlag Systemausfall ´90, Berlin Die billige Billig Lüge Das Buch Die Billig Lüge beschäftigt sich nach eigenen Aussagen mit den Tricks und Machenschaften der Discounter. An konkreten Beispielen von Billiganbietern wie durch die Analyse des Gesamtproblems werden die ökonomischen, sozialen und ökologischen Probleme, die durch das Credo immer billi- jes Franz Kotteder: "Die billig Lüge" Droemer 2005; 18:00 ISBN: 3-42627371-3 frühsommer 2007 » grünes blatt 52 Kein 'Schöner Wohnen' - offenes Projekt im Entstehen Stelldirvor... delt sich dabei um etwas, das mensch als (fb) ...ein großes Haus mit Raum für Seminare, Werkstätten, Medienplattform, Bibliothek und mehr. Anlaufpunkt und Ausgangsbasis für emanzipatorisch interessierte politische Leute. Aber auch offen für alle Anderen und Reibungsfläche mit der Normalität. Ein großes Grundstück bietet Platz für Garten, Wägen, Anbauten und neue Ideen. Hier gibt es keinen Vorstand oder Plenum, das für alle geltende Entscheidungen trifft, keine allgemeingültigen Regeln was zu geschehen hat, und kein Plenum segnet die Vorschläge kreativer Menschen ab. Das Haus, die Projekte darin und drumherum sind ein laufender Prozess aus Kommunikation, Aktivitäten und Veränderung. Da es niemanden gibt, "die den Hut aufhat", tauschen sich die Menschen hier über ihre Ideen und Vorhaben aus und teilen einander mit, wenn sie Probleme sehen. Kritik ist willkommen, alles kann in Frage gestellt werden, aber die Entscheidung darüber, was sich dann auch wirklich verändern wird, liegt immer bei denen, die konkret betroffen sind. "Schlösschen in einem Park" bezeichnen könnte. Wir haben uns entschieden, das geplante Projekthaus in Braunschweig aufzubauen. Für diese Stadt sprechen die verkehrstechnisch günstige Lage auf relevanten Bahn- und Autobahn-Trampstrecken, das Vorhandensein einer eigenen Raststätte an der A39 (zum Trampen wichtig) und die ziemlich zentrale Lage in der BRD. Damit liegt der neue Projektort praktisch zwischen all den anderen Projekten, mit denen wir zukünftig gern näher in Austausch stünden - Bad Oldesloe, Berlin, Gießen, Magdeburg und auch Salzwedel sind von hier gut ansteuerbar. Weitere Wünsche an den neuen Ort waren eine angenehme politische Szene, eine Großstadt mit nicht viel mehr als 500.000 EinwohnerInnen und ein Bundesland, in dem noch keines der bisherigen Netzwerkprojekte seinen Sitz hat. Die bisher an der Projektidee Beteiligten waren sich in einem schon sicher - dass dies kein weiteres "Schöner Wohnen"-Projekt mit ein biss- Esgehtlos... Einige Leute aus dem "Kein 'Schöner Wohnen'"Umfeld sind Anfang Juni für einige Tage nach Braunschweig gefahren und haben dort nach Grundstücken und Häusern gesucht. Wir sind ziemlich schnell fündig geworden und mit der Stadt über in Verhandlung getreten. Das Feedback war bisher ganz gut. Das Objekt, das wir erwerben wollen, liegt relativ zentral in einem ziemlich grünen Bereich, aber auch nahe zu anderen politischen Projekten. Entfernung zur nächsten Haltestelle etwa 400 Meter. Es han- Den endgültigen Kaufpreis wissen wir noch nicht, aber es sieht so aus, dass um bis zu 530.000 EUR gepfeilscht werden soll. Das ist nur der Grundstückspreis (4.600 m² in Innenstadtnähe), das Haus bekommen wir umsonst. Wir hoffen diesen Preis weiter herunterhandeln zu können - klar ist aber, dass wir ein möglichst hohes Eigenkapital als Verhandlungsmasse brauchen. Und das auch noch sehr schnell, denn die offizielle Ausschreibung, bei der nicht die Höchstbietende, sondern das beste Konzept den Zuschlag erhält (der Kaufpreis wird vorher festgesetzt), soll schon Ende Juli/ Anfang August sein. Um die Summe zusammenzubekommen, brauchen wir deine Unterstützung! Erste sichere Zusagen gibt es bereits für ca. 56.000 EUR. Wir hoffen von befreundeten Organisationen und Menschen Spenden, Darlehen oder auch Bürgschaften, die wir für Kredite brauchen, zu erhalten. Warum"KeinschönerWohnen"...? Mehr Abos für das grüne blatt: Damit wir das grüne blatt besser kalkulieren können und um zumindest einen Teil der Herstellungs-Kosten zu finanzieren, suchen wir weitere AbonnentInnen. Überleg doch, ob du das grüne blatt abonnieren möchtest und frag auch andere Leute danach. Den AboSchnippel findest du auf Seite 55. chen politischem Anspruch werden soll, sondern es um ein politisches Zentrum geht, wo aktive Leute selbstverständlich auch leben können. Dieses Zentrum soll nicht das Projekt einiger Leute werden, die hier nun ihren Schwerpunkt sehen. Vielmehr geht es um die Idee eines Netzwerkes "Offener Räume", von denen dieser nur einer ist. Diese Projekte sollen nicht speziellen Gruppen zugeordnet sein, sondern von immer wechselnden Menschen genutzt und "betrieben" werden. Damit wäre es ein Teil des Netzwerkes, das auch als "WiderstandsNomadInnen" diskutiert wurde. Projektideen Das Projekt entwickelt sich gerade erst - was im folgenden hier steht, sind erste konkretisierte Ideen, weitere Ansätze werden bereits diskutiert. Das meiste ist noch völlig offen auch für grundlegend andere Ideen. Und es gibt noch immer genug Raum, der noch mit deinen Ideen gefüllt werden kann. Nimm doch einfach Kontakt Deine Unterstützung und Mitwirkung ist wichtig! Um die vielen Ideen verwirklichen zu können, werden zu allererst dieses Haus und Grundstück benötigt. Dafür bitten wir um finanzielle Unterstützung.Aber wir wünschen uns auch weitere Menschen, die eigene Ideen einbringen oder an bereits geplanten Projekten mitwirken wollen. Wenn du uns eine Summe (am liebsten ab 500 EUR) leihen oder eine Bürgschaft übernehmen möchtest, nimm bitte Kontakt mit uns auf. Geld-Spenden für das Projekt - für die du auch eine steuerabzugsfähige Spendenbescheinigung bekommen kannst - kannst du auf folgendes Konto überweisen: Kontoinhaber: Stiftung FreiRäume Verwendungszweck: Kein 'Schöner Wohnen' Kontonummer: Bankleitzahl: Kreditinstitut: 60046 53261700 Raiffeisenbank Aulatal Kirchheim zu uns auf bzw. beteilige dich an den schon bestehenden Projektansätzen. OffenesBüro Das Offene Büro will Menschen alle nötige Infrastruktur und Technik zur Verfügung stellen, um eigenständig Projekte umsetzen zu können. Z.B. können dies Schüler-, Vereins- oder Projektzeitungen sein, die hier entworfen und layoutet werden, oder auch Broschüren, Flugblätter oder Bücher. Das Offene Büro kann auch zur Kampagnenarbeit oder zur Vorbereitung von Aktionen genutzt werden. Pressearbeit, Mobilisierung zu Veranstaltungen und alles andere, was zur Organisation politischer Aktivitäten gemacht wird, soll hier möglich sein. IndependentMediaCenter Die Grundidee des Independent Media Centers (IMC) ist es, Zugang zu unabhängigen Medien wie beispielsweise Indymedia zu ermöglichen. Dazu muss ein ausreichend schneller Internetzugang und softwareseitig mindestens einfache Bildbearbeitungs-, Videoschnitt, Audioschnitt und Office-Programme vorhanden sein. Das Independent Media Center ist als freies Pressezentrum vorstellbar, das "von unten" gleichberechtigt von Menschen, die Medien machen wollen, genutzt werden kann. Es soll die nötige Technik geben, damit mensch journalistisch unterwegs sein kann - z.B. Digitalfotoapparate, Videokameras und Diktiergeräte. Regionalzeitung Im Tageszeitungsformat soll ein neues Regionalmedium entstehen. Auf vorerst einem Zeitungsbogen soll monatlich in großer Auflage über regionale Themen, Projekte und Veranstaltungen informiert werden. Auch überregionale Themen sollen hier Platz finden, aber die Zeitung nicht dominieren. Die Regionalzeitung wird als Hauswurfsendung in Braunschweig verteilt. Die LeserInnen werden offensiv eingeladen, die Zeitung mitzugestalten. #! frühsommer 2007 » grünes blatt Kontakt zu den Bibliothek Eine Bibliothek mit allerhand Literatur, die es in üblichen städtischen Bibliotheken nicht zu E-Mail: [email protected], finden gibt, soll Bestandteil des Projekthauses [email protected] sein. Hier gibt es gemütliche Leseecken, Arbeitsplätze mit Computern und KopiermöglichInternet: www.kein-schoener-wohnen.de.vu keiten. Die Bibliothek wird ständig mit neuen Telefon: +49 (0)391 55 70 753 (Kim oder Büchern gefüllt, die Verlage kostenlos bereitFalk, im Jugend-Umweltbüro Magdeburg) stellen, und auch mit gebrauchter Literatur aus Auflösungen, Umsonstläden und Spenden erDazu wird auch zu Schreib- und Layoutwork- weitert. Zwei bereits jetzt erkennbare Schwershops eingeladen. Im besten Fall wird die Re- punktbereiche der Bibliothek sind Ökologie und gionalzeitung eine ernstzunehmende Alter- Science Fiction. Hinzu kommen Literatur mit native zur kommerziellen Lokalzeitung vor allgemeinem Grundlagenwissen, IT-Bücher, Belletristik und Literatur zu den meisten politiOrt. schen Themen. Gegenöffentlichkeit ist ein wichtiges Element für emanzipatorische Politik. Dabei ist der Archiv Mediensektor Tageszeitung (neben dem Das Archiv setzt sich aus unterschiedlichen Fernsehen) ein sehr wichtiger Ort von Mei- zum Teil selbständigen - Bereichen zusammen. nungsbildung und -verbreitung. In den üblichen Hier entsteht eine Dokumentation politischer Massenmedien ist dieser Prozess der Entwick- Bewegungen, von Diskursen, Publikationen lung von Diskursen häufig fremdbestimmend, und weiterem Material. Das Archiv wird von poes wird mehr Meinungsmache betrieben als litischen Gruppen und Einzelpersonen "gefütdass ein gleichberechtigter Austausch unter- tert", die ihre Unterlagen bereitstellen oder exschiedlicher Meinungen und freier Zugang zu tra für das Archiv Publikationen besorgen. Informationen gewährleistet würde. Unabhän- Darüberhinaus spenden Verlage und Organisagige Medien bilden daher meistens auch eine tionen aus den Beständen ihrer Publikationen. Gegenöffentlichkeit zum Mainstream der Die thematische Zuordnung und "Pflege" des Diskurse. Allerdings sind diese genauso häufig Archivs erfolgt durch diejenigen, die es für sich auch lediglich durch andere Interessengruppen nutzen. Es sollen nicht einzelne Personen für beherrscht und bilden nur ihre eigenen die Erhaltung des Archivs zuständig sein. Meinungen ab. Ein Teil der Archivbestände wird von MitwirDie Braunschweiger Regionalzeitung soll hier kenden am Projekthaus bereitgestellt. So z.B. einen Schritt weiter gehen. Gewiss, die Initia- eine Vielzahl von Materialien des MagdeburtorInnen sind nicht unparteiisch, sondern ha- ger Jugend-Umweltbüros. Weiteres kommt ben eigene Vorstellungen von einer Welt, in der ständig über Zusendungen von anderen Organisie leben wollen. Und sie möchten mit diesem sationen und über Zeitschriften-Abos hinzu. Im Zeitungsprojekt dem Ziel einer aufgeklärteren, Laufe der Zeit stellen Gruppen und Einzelperoffeneren, bunteren Gesellschaft näher kom- sonen selbst angelegte Archive zur Verfügung men. Es geht aber nicht um einseitige Mei- bzw. werden immer wieder neue Materialien nungs- und Informationsverbreitung, sondern vorbeigebracht. um ein lebendiges, möglichst gleichberechtig- Beim Aufbau eines Archives ist die größte tes Projekt, an dem alle Beteiligten - also Re- Herausforderung die Sortierung und ErschliedakteurInnen, LeserInnen, VerteilerInnen, ßung der Bestände. Ohne die Möglichkeit der LayouterInnen etc. - die gleichen Rechte und Schlagwort-Suche oder eine sehr gut durchgleichen Zugang zur Öffentlichkeit haben. schaubare Sortierung ist ein großes Archiv Schon jetzt gibt es einige MedienaktivistInnen, kaum nutzbar. Die wenigsten Menschen haben die Zeit und Energie in die Regionalzeitung ste- oder nehmen sich die Zeit, um alles zu durchsucken wollen. Sie möchten - auch alternative - chen, wenn sie eine spezielle Information suInformationen zu Ereignissen in der Region zu- chen. Allerdings ist die Pflege solcher Archivsammentragen, zum Teil selbst recherchieren, datenbanken sehr aufwändig und bedarf kontizu Diskussionen anregen. Das Zeitungsprojekt nuierlicher und zuverlässiger Arbeit daran. kann auch helfen, dass nichtkommerzielle Das Archiv braucht daher ständig Leute, die beAlternativen und Projekte bekannter und brei- reit sind zeitweise oder längerfristig an der ter genutzt werden. Es wird daher auch Dokumentation politischer Arbeit mitzuwirTerminkalender umfassen, die über anstehende ken. Häufig geht Veranstaltungen informieren, Projekte vorstel- es um wenig krealen und Kontakte vermitteln. Einen größeren tive Arbeiten wie Anteil sollen LeserInnenzuschriften ausma- das Eingeben von chen, ein reger Austausch unter den Menschen bisher nicht erin der Region möglich werden - unabhängig von fassten Publikader Beeinflussung durch einen großen Verlag tionen in eine Daoder die politische Führung der Stadt. tenbank. Etwas mehr Denkleisgrünes blatt In Braunschweig soll eine weitere Redaktion tung verlangt die entstehen, in der Aktive Beiträge erarbeiten Zuordnung in das und an der Produktion der Zeitung mitwirken bestehende Archivsystem. Aber können. es ist auch immer Projekt-Beteiligten Förder-Kreis für das grüne blatt: Seit diesem Jahr muss das grüne blatt finanziell eigenständig getragen werden. Eine Idee dazu ist der grünes blatt-Förderkreis. Wir suchen Menschen, die zur Unterstützung des grünen blatts einen regelmäßigen Beitrag spenden würden. Wenn du dich angesprochen fühlst, melde dich bitte bei uns: [email protected] wieder spannend, solche Dokumente in der Hand zu haben und sich neue Eindrücke und Wissen zu verschaffen. Wer Lust hat, kann das Potential des Archivs für eigene Rechercheprojekte nutzen und mit eigenen Publikationen einzelne Bereiche aufbereiten, damit sie anderen leichter zugänglich sind. Eine Idee, um neue Menschen zu erreichen und die anfallenden Arbeiten zu erledigen, sind regelmäßige Archiv-Workshops, zu denen öffentlich eingeladen wird. Dann werden neue Materialien sortiert, die Datenbank aktualisiert und natürlich auch in die Bestände "reingeschnuppert". Das gibt Raum für spannende Gespräche und neue Kontakte und vielleicht hin und wieder ein interessantes neues Projekt. Für alle Archivbereiche gilt, dass die Materialien nicht mitgenommen werden sollen, damit sie immer zur Verfügung stehen. Stattdessen gibt es bequeme Leseecken im gesamten Archiv- und Bibliotheksbereich. Notfalls können Artikel auch kopiert werden, um sie Zuhause zu lesen oder natürlich auch, um sie für die weitere Arbeit zu nutzen. Überall im Archiv gibt es kleinere Ecken, um sich zurückzuziehen, zu unterhalten, in den Materialien zu stöbern oder am Computer zu arbeiten. Diese OpenSpace-Ecken sollen Vielfalt herstellen und ermöglichen, dass viele unterschiedliche Dinge zur gleichen Zeit möglich sind. Die Ecken sollen auch unterschiedlich gestaltet sein - gemütlichere Bereiche zum Hinfläzen mit Sofas und Ecken mit traditionellen Arbeitstischen, kleine versteckte Einzelplätze und größere offene Bereiche für Kleingruppen. Kurz gesagt: für jedE soll etwas dabei sein. Statt die Notwendigkeit für einheitliche Regelungen soll der Rahmen für ganz viel Unterschiedlichkeit geschaffen werden. #" Umsonstladen Der Umsonstladen ist nicht nur eine Bereicherung für den Stadtteil und die Region, sondern ist auch Teil der Gratisökonomie, die einige Menschen im Projekthaus anstreben. Hier gibt es viele Geräte und Materialien einfach und kostenlos. Seminarhaus Ein Seminarbereich, der von Gruppen für Veranstaltungen genutzt werden kann, mit verschiedenen Gruppenräumen, Open Space Ecken, Schlafräumen. Werkstätten Die Werkstätten sollen offen für alle sein und barrierefrei gestaltet werden und auch von kleinen Menschen genutzt werden können. Zum Beispiel könnten auch spezielle Kurse angeboten werden. Die NutzerInnen der Werkstatt sind dafür verantwortlich, sorgsam mit vorhandenem Material umgzuehen und neue Materialien zu organisieren. Literatur und Anleitungen sollten entweder in den Werkstätten selbst oder einer Leseecke bei den Werkstätten vorhanden sein. Schlaf- und Ausruhräume Es sollte sowohl reine Schlaf- und AusruhRäume geben, als auch in anderen Räumen Sofas, Matrazen bzw. Hochbetten geben, so dass auch dort Menschen schlafen können. Allerdings soll auch darauf Rücksicht genom- frühsommer 2007 » grünes blatt men werden, dass es Leute gibt, die sich dadurch eingeschränkt fühlen, wenn in funktionellen Räumen mit anderem Nutzungszweck geschlafen wird und die sich dann anders verhalten würden. Das könnte z.B. dadurch gelöst werden, dass bei Vorhandensein mehrerer Räume mit gleicher Funktion mindestens einer frei von Schlafstätten bleibt. Bezogen auf "Rückzugsräume" wurde diskutiert, ob das Vorhandensein solcher Räume notwendig bzw. einem Kommunikationsprozess hinderlich sein könnten, da mensch sich tendenziell ohne Vermittlung aktueller Befindlichkeiten zurückzieht. Solche Räume könnten dann sowohl sehr leicht zu "Privaträumen" und damit dem Zugang Anderer entzogen werden, als auch eine Stigmatisierung derer bewirken, die sich dort aufhalten. Als Alternativkonzept wurde besprochen, dass viele kleinere Nischen überall im Haus, die immer ein wenig abgeschirmt vom Rest des Raumes sind, auch zum teilweisen Zurückziehen geeignet wären, aber nicht per Definition auf solches beschränkt wären und stattdessen auch für kleinere Treffen genutzt werden könnten. Küche Die Küche steht auch außerhalb von VoKü-Terminen offen für Menschen, die einfach nur Kochen wollen. Nach Möglichkeit soll dabei immer für Mehrere und mit Mehreren gekocht werden. Hierzu könnte es auch Kochkurse oder Spenden für das grüne blatt: Unser Finanzierungskonzept sieht eine Mischung aus AbonnentInnen, Fördermitteln, Anzeigen und Spenden vor. Diese Idee läuft gerade erst an. In den letzten Ausgaben war die Finanzierung nicht gesichert. Wenn möglich, unterstütze das grüne blatt doch mal mit einer Spende: Konto: 30120859, BLZ: 8115342, Stadtsparkasse Magdeburg, Inhaber: Greenkids e.V., Verwendungszweck: grünes blatt freiwillige Kochpläne geben (Idee: perfect dinnner), die zum Kochen animieren, damit nicht immer nur einzelne Kochen und andere nur konsumieren ('ich kann ja nicht kochen'). Weitere Ideen Es gibt folgende Projektansätze, die noch nicht ausformuliert wurden: + Ökogarten + Stadtteilkino und Kleinkunstbühne + Sport-/Trainingsräume + Gastronomie-Angebot (noch etwas unklar) Magdeburger Umsonst-Netzwerk wächst: Lebensmittelkooperative gegründet In Magdeburg ist aus dem Umfeld der Initiative gegen die Vernichtung von Lebensmitteln eine neue Kooperative gegründet worden. Den Initialfunken bildete eine erfolgreiche Unterstützungsanfrage bei einer regionalen Bäkkerei, die es nun notwendig machte, sich zu koordinieren, um die jetzt regelmäßig kostenlos erhältlichen Brote abzuholen. Idee ist ein vielschichtiges Netzwerk von Menschen, die Lebensmittel (und anderes) organisieren und sich austauschen wollen. Ziel ist es, sich bei möglichst niedrigem Aufwand möglichst gut selbst zu versorgen. Wer beim Containern z.B. sehr viele Bananen findet, kann die auf weitere Menschen verteilen. Ebenso kann mensch mitteilen, wenn Bedarf an etwas besteht, was vielleicht andere haben. Außerdem sind viele Dinge einfacher zu organisieren, wenn mehrere Leute beteiligt sind. Zum Beispiel hochwertige Öko-Lebensmittel von Biofirmen zu schnorren bzw. langfristige Connections aufzubauen, wo mensch sich dann wieder die Abholung einteilt. Die Ideen der Lebensmittelkooperative stecken noch in den Kinderschuhen. Überlegt wurden miteinander abgesprochene Container-Touren, Aufstrich-Kochen, Gratis-Anfragen bei Bioläden, Spenden-Mailings an Biofirmen, die Veranstaltung von Volxküchen und Aktionen gegen Lebensmittelvernichtung und die dahintersteckende Herrschaftslogik. Davon läuft bisher regelmäßig nur die Brot-Connection. Hier fb waren bisher ein halbes Dutzend Menschen aktiv beteiligt, die die Brote vom Vortag (also noch völlig frische Nahrungsmittel) abholten und an die verschiedenen Projekte und Menschen verteilten. Nur zweimal klappte diese Koordination bisher nicht - eines davon war die heiße G8-Phase, wo einfach kaum Leute in Magdeburg waren. Technische Hilfsmittel für die Vernetzung sind eine Mailingliste und ein passwortgeschütztes Wiki. Auf letzterem werden Termine koordiniert und Container-Erfolge dokumentiert. Das Wiki soll schrittweise zu einem Nachschlagewerk für erfolgreiches Containern (mit detaillierten Standort-Informationen) und SpendenAnfragen bei Firmen werden. Der Passwortschutz wurde als sinnvoll erachtet, um der Gegenseite - vor allem den lebensmittelvernichtenden Supermärkten - die Verhinderung der Lebensmittelpiraterie nicht allzu einfach zu machen. Einige AktivistInnen planen eine Veranstaltungsserie im Magdeburger Umsonstladen zum Thema Gratisökonomie. Dort soll es dann testweise über einige Wochen gratis organisierte Lebensmittel in Verbindung mit dem Aufruf sich an deren Beschaffung zu beteiligen, geben. Verschiedene Abende sollen über Ideen der Selbstorganisation in Alltag und Politik informieren und zum Mitwirken einladen. Diese Veranstaltungsphase soll auch Anlass für gezielte koordinierte Container-Aktivitäten sein, die selbst wiederum zu regelmäßigeren Touren und Austauschen unter den AktivistInnen führen könnten. Die Initiative gegen die Vernichtung von Lebensmitteln erhält mehrfach im Monat Anfragen von JournalistInnen, die über das Thema Containern Reportagen machen wollen. Da diese Anfrageflut - selbst nach der Aussortierung arroganter Medienkontakte - kaum zu bewältigen ist, werden solche Nachfragen häufiger auch an die Kooperative weitervermittelt. Dies kann beispielsweise mediale Unterstützung bei den schon länger geplanten Aktionen vor ausgewählten, besonders auffälligen Lebensmittelvernichtern (z.B. Rewe in der Hopfenbreite, Netto in der Schönebecker Str.) bedeuten. Unterstützung und Beteiligung ist willkommen. Die Kooperative soll sich aus Menschen zusammensetzen, die in irgendeiner Form aktiv werden und damit die Organisation von Din-gen für den Lebensbedarf erleichtern wollen. Beispiele: Kochen bei den freitäglichen Volxküchen im Thiembuktu, Containern, das so gewonnene Gemüse säubern, Lebensmittelspenden erfragen, Aufstriche und Marmeladen aus diesen zubereiten, Aktionen machen, Geld für zusätzliche, schwierig gratis zu bekommende Lebensmittel organisieren, Brote abholen, weitere Gratis-Connections aufbauen. Kontakt zur Lebensmittelkooperative: [email protected] 55 frühsommer 2007 » grünes blatt Mahnwache gegen den Krieg Regelm ä montags, 17 , Breiter Weg [Frieden jetzt!] Wunsch-Kinoabend Student. Antikriegsgruppe montags, 20 , Thiembuktu [Thiembuktu] dienstags, 19 , Café UniBibliothek, [Stud. AKG] "# Umsonstladen MD montags und freitags, 15 -17 Brandenburger Str. [Lirumlarum] ATTAC-Plenum FoodCoop donnerstags 16 -18 , ÖZIM [FoodCoop] 2. und 4. Montag im Monat, 19 , eineWelt-Haus, Schellingstr. 3-4 [ATTAC] ! ! Greenpeace MD donnerstags 19 , Thiembuktu [GP MD] Magde burg ßige Te rmine Reze Das wärmste Jäckchen ist das Konjäckchen, so spricht der erfahrene Volksmund gern in unseren zunehmend zugigen Zeiten. Gemeint damit ist die zunächst verführerisch wohltuende Wirkung von Alkohol jeglicher Art auf die menschliche Seele. Die Sorgen von Männern und Frauen um ihre Zukunft sind groß, die unsichere Perspektive, wie alles weiter gehen soll im Beruf, in der Familie, mit der Welt insgesamt sie zerren beträchtlich an den Nerven. Wohin aber mit diesen quälenden Gedanken, mit der Angst im Bauch, mit dem Gefühl eigener Unzulänglichkeit? Überforderung, wohin das Auge blickt, allerdings möglichst vertuscht, um bloß nicht blöd aufzufallen in der perfekten Hochglanzidylle unserer medialen Umfelder. Allüberall wird gestrahlt, was das Zeug hält, der Tempowahn hält uns in Atem, macht müde und unfroh. Sich möglichst nichts anmerken lassen, mit dieser latenten Resignation, bloß kein Gesichtsverlust, nach dem Motto: der oder zunehmend auch die ist nicht mehr belastbar. Was läge da näher als der Getränkediscount um die Ecke? Ein Schlückchen in Ehren... Der Stoff ist billig, für die Armen, und teuer, edler für die Reichen, in jedem Fall als Muntermacher oder Entspannungstrunk gesellschaftlich in allen Kreisen anerkannt. Denn die Frage lautet angesichts einer überwältigenden Statistik von Prokopf Verbrauch und hohen medizinischen Folgekosten nicht: Wer ist so asozial und trinkt regelmäßig Alkohol, sondern vielleicht eher, wer trinkt (noch) nicht. n nsio Über alle unschönen Aspekte, über die weit verbreitete Lust an der legalen Betäubung, über die verheerenden Folgen, die dieser ätzende Stoff im Lauf der Zeit auf unsere inneren Organe ergießt, hat Simon Borowiak mit ALK ein dennoch lesenswertes, weil bis in die Körperchemie hinein informatives und unglaublich unterhaltsames Buch geschrieben, das vor allem eines auszeichnet: es ist nie predigthaft, obwohl es dem Autor, der selbst eine Entzugstherapie mit Erfolg hinter sich bringen konnte, gar nicht anders als todernst zumute war. Selten habe ich bei der Lektüre über Sucht so viel gelacht. Mit diesem genialen Buch kriegt das ganze Thema legale Droge Alkohol trotz alledem so seine Beckettsche Komik zurück, gerade wie Simon Borowiak all die phantasievollen Ausflüchte, die Lebenslügen, die panische Egozentrik von Alkoholabhängigen schildert, indem er deren Neigung, sich den eigenen Niedergang noch bohemehaft schön zu trinken, in aller kuriosen Tragik auf den existenziellen Punkt schlimmsten Schadens bringt - echt sensationell. Damit kann er in der Tat etliche Abhängige erreichen, denn er nimmt sie ernst, ihre Beschämung und ihr Leiden, und: er belehrt sie überhaupt nicht. Die Einstiegsdrogen bei alkoholisch durchtrainierten Kulturen wie der unsrigen sind Bier und Sekt. "Wenn Frau Kröger um 10 Uhr 30 mit den Worten auf meine baldige Beförderung! im Großraumbüro eine Sektflasche entkorkt, ist das relativ unauffällig. Die Kollegen gratulieren, würgen erst ihren Sozialneid und dann den Sekt runter, und mit einem Pegel von 0,3 bis 0,8 sieht die Beförderung der dummen Kuh Kröger schon rosiger aus. Würde Frau Kröger um 10 Uhr 30 mit den Worten auf meine baldige Beförderung! eine Flasche Doppelkorn aufschrauben, man würde sie relativ schief ansehen." Simon Borowiak schildert kenntnisreich manche Trickserei, wie die steigernde Alkohol-Abhängigkeit eine Weile vor den Angehörigen und in der Arbeitsstelle sich verheimlichen lässt, aber er zeigt auch: es gibt nichts zu beschönigen an der alltäglichen Zerstörungsmacht von Alkohol, und es ist im Grunde eine Schande, dass unser Markt Staat mit all der offiziell erlaubten Reklame sich zynisch an diesem Big Deal in Form von Steuern cool beteiligt. Insofern handelt es sich um beim "Alk" um die "Angebotsdroge" schlechthin. Der schöne menschliche Körper sinnvoll in seinem Aufbau, die Milliarden Zellen unserer Organe, der Haut, des schöpferischen Gehirns all diese Potenzen gehen kaputt, erst allmählich, schließlich rasant. Die unheilvollen Trinkgewohnheiten von Familienvätern haben oft fürchterliche Gewalt zur Folge. Von dieser Bedrohtheit, von dieser Maßlosigkeit wissen etliche Kinder ein trauriges Lied zu singen. Und da hören dann die sarkastischen Formulierungen des Autors Borowiak auch wieder auf. Er zeigt, dass es konkrete Hilfe gibt, stationär "Entgiftungen" möglich sind, die immer einher gehen sollten mit fundierter Psychotherapie, um sich endlich auch den verschütteten Ursachen zu widmen, damit ein Weiterleben ohne diese Volksdroge Nummer Eins möglich ist, er empfiehlt schwere Wege auch mit ambulanter Beratung und Selbsthilfegruppen, die konkrete Chancen bieten, die Sucht als solche zu erkennen, und aus ihr sich zu befreien. Dr. Marianne Bäumler Simon Borowiak: Alk Fast ein medizinisches Sachbuch. Eichborn Verlag, 2006. 175 Seiten, EUR 14,90 Aktion Gen-Feldbefreiung 2007 19.-22. Juli im Oderbruch www.gendreck-weg.de FAU Magdeburg-Treffen 1., 3. und 5. Montag im Monat, 19³°, Blaue Welt Archiv [FAU MD] Camp: A-Camp in Nieder-Österreich 20.-29. Juli www.a-camp.info Vegane Volxkueche freitags, 18 , Thiembuktu [USK] "Alk" - Das klarste Buch über die trüben Aussichten der deutschen Sucht Nr. Eins: Alkoholismus Demnächst Atomkonzern will Windkraftunternehmen übernehmen Vom Gejammer marktorientierter REGLobbyistInnen fb Einen Aufschrei der Empörung hat die Ankündigung des Atomkonzerns Areva ausgelöst, den Windkraftkonzern Repower übernehmen zu wollen (was dieser gar nicht schlimm findet). Klar will das Atomunternehmen damit sein nukleares Image verschönern. Doch eigentlich zeigt die Empörung unter Regerative Energien-AktivistInnen deren bisherige Naivität. Wer Umweltschutz ökonomisch denkt, braucht sich nicht zu wundern, wenn Wirtschaftsdenken Ökotechnologien übernimmt. Seit über zehn Jahren propagieren "moderne" UmweltschützerInnen unreflektiert, Ökonomie und Ökologie seien jetzt doch vereinbar. Noch schlimmer: wer Umweltschutz wolle, müsse mit Wirtschaft und Staat kooperieren. Damit haben sich Öko-NGOs und viele EinzelaktivistInnen die wichtigsten politischen Kampfmittel genommen: den Druck von der Straße und die Argumente. Prozess: Gen-Feldbefreiung 2006 in Gießen 23. Juli Amtsgericht Gießen www.gendreck-giessen.de.vu Camp: A-Camp Burg Lutter 23.-31.Juli Burg Lutter www.a-camp.burg-lutter.de Camp: Sommercamp im Wendland 28.Juli bis 5. August in Gedelitz www.sommercamp-im-wendland.de Camp: Elbe-Saale-Camp 4.-12. August in Barby (bei Schönebeck) www.netzwerk-flusslandschaften.de/elsa/ Seminar: Anti-Jagd-Camp 16.-19. August Traumschule Riebau www.arbeitskreis-gegen-jagd.de.vu Workshop: grünes blatt: Wiki-Einführung 25. August 10°° Uhr Jugend-Umweltbüro MD Einstieg in die Wiki-Software “MediaWiki” www.jugend-umweltbuero.info Aktionswoche: Schulkritische Aktionswoche ab 28. August in Niedersachsen Eine Woche gegen Zwangsbeschulung und Altersdiskriminierung Infos: [email protected] Camp: WAS TUN! Anti-Atom Bastelcamp 8. bis 16. September Traumschule Riebau Anti-Castor-Camp zum Planen und Basteln Zukünftig wird das Umweltthema noch mehr von Profitdenken und dem Verfall ökologischer Ansprüche getroffen sein - trotz immer reicherer und mitgliederstärkerer Öko-NGOs und obwohl oder auch: wegen - der Aufnahme des Themas durch die Konzerne und Institutionen, die die bedeutensten Umweltzerstörer sind. Demonstration: Anti-Endlager-Demo 1. September in Gorleben www.castor.de Seminar: Utopien einer herrschaftsfreien Welt 13.-16. September im Ökozentrum Magdeburg Grundlagen, Utopien entwickeln, Analyse www.herrschaftsfreie-welt.de.vu Ein Ausweg aus dieser Sackgasse kommt kaum an der Wiederaneignung der Erkenntnis vorbei, dass Ökonomie (im marktwirtschaftlichen Sinne) und Ökologie nicht vereinbar sind. Ohne auf die Bedürfnisse und Interessen der betroffenen Menschen einzugehen und die herrschenden Verhältnisse grundlegend in Frage zu stellen, wird Umweltschutz nicht umfassend realisierbar sein. Camp: Ich abonniere ab sofort das “grüne blatt” für ein Jahr! Bitte schickt mir jeweils O ein Exemplar (10,-EUR/Jahr) O 10 Exemplare (30,- EUR/Jahr) Ich habe Briefmarken / Bargeld beigelegt. Schickt das grüne blatt bitte an: _________________________ ________________________________________________________ Name Anschrift grünes blatt Ausschneiden und ab an: grünes blatt, Postfach 32 01 19, 39040 Magdeburg Gatwick No Border Camp 2007 19.-24. September in Gatwick, U.K. www.noborder.org Seminar: Geschlechterverhältnisse bewusst machen 12.-15. Oktober 2007 in Berlin Reflektion, (Selbst)Veränderung, Widerstand http://gender-trouble.de.vu Ich will Abo !!! D ie fi esen 1 2 Men sch en m ach en ein e Gedich tel esu n g . . . u n d l an den im Pol izeikn ast m it dem Vorwu rf, ein en B ran dan sch l ag versu ch t zu h aben . E in en B ran dsatz h aben sich die B u l l en sel bst gebastel t. D as gl au bt n iem an d? D ie Pol izeiakten sel bst bel egen es. Aber das ist n u r ein Fal l : Verfol gu n g wegen Graffitis, die es n ie gab. Gipsabdrü cke von Sch u h en des Täters, die aber n ich t am Tatort, son dern von der Pol izei später sel bst h ergestel l t wu rden . Videofil m e der Pol izei verschwin den , Fal sch au ssagen werden gedeckt: Das Leben ist ein B on d-F il m . Tatort Gu tfl eisch straße ist ein ersch recken des, zu weil en witziges u n d span n en des B u ch m it kon kreten F äl l en , Au szü gen au s n ich töffen tl ich en Pol izei- u n d Gerich tsakten − ein tiefer B l ick h in ter das Grau en von Pol izei- u n d Ju stizal l tag. Mit dem B u ch sin d weitere I deen verkn ü pft, z. B. . . . Veranstaltungen E s h at in zwisch en sch on ein ige Aben de m it ein em P rogram m au s den au sgewäh l ten Fal l beispiel en gegeben . D abei war zu seh en , dass das Kon zept seh r gu t an gen om m en wird u n d ein e in teressan te Misch u n g au s Span n u n g, U n terh al tu n g u n d pol itisch er E n th ü l l u n g darstel l t. B erich te u n d Tön e au s den Veran stal tu n gen : www. projektwerkstatt.de/fiesetricks. Noch auf der Suche . . . der Film zum Buch D as B u ch l iegt h ierm it vor − ersch ien en im n eu gegrü n deten Verl ag Seiten H ieb (www. seiten h ieb. in fo). D ort gibt es bereits ein e Reih e „Akten E in sich t“ m it ju stizkritisch en Veröffen tl ich u n gen . Au s dem B u ch sol l ein F il m werden − so jeden fal l s der Trau m ! Dafü r werden sowoh l ein e U m setzu n gsform , die u m setzen de Gru ppe u n d Wege der Veröffen tl ich u n g gesu ch t. Al l es ist den kbar: E in Wettbewerbsfil m , im Kin o u n d/oder Fern seh en . E ben so wäre ein Vertrieb al s DVD m ögl ich . Internet Au f der Webseite zu m B u ch , www. projektwerkstatt.de/ fiesetricks, gibt es n och viel m eh r Material ien sowie L in ks zu in zwisch en drei Doku m en tation en von weiteren absu rden Pol izeiein sätzen , E rm ittl u n gs- u n d Gerich tsverfah ren in Mittel h essen . L in ks fü h ren zu Seiten m it gru n dsätzl ich er Kritik an Ju stiz, Kn ast u n d Strafe sowie m ögl ich en Al tern ativen . Tric ks von P oli zei un d Ju sti z Der Tatort E n tl an g der Gu tfl eisch straße reih en sich Am ts- u n d Lan dgerich t sowie offen er u n d gesch l ossen er Strafvol l zu g. Wer den Sch au pl atz m it den ral en Akteu rI n n en besu ch en wil l : D er Au tor dieses B u ch es sieh t sich ein er F ü l l e weiterer An kl agen gegen ü ber. F ragl os wird jedes Verfah ren zu ein er offen siven Au sein an dersetzu n g (www. projektwerkstatt.de/ prozess). Datenbasis B u ch , I n tern et u n d an dere D arstel l u n gsform en sol l en au ssch l ießl ich gu t bel egte B egeben h eiten doku m en tieren − u n d zwar in ein er Form , die sowoh l in form ativ-en th ü l l en d wie au ch u n terh al tsam -span n en d ist. E n tstan den sin d Misch u n gen au s Krim in al -Reportage u n d D oku m en tation . D as Material stam m t au s dem F u n du s von drei u m fan greich en D oku m en tation en ü ber Pol izei- u n d Ju stizh an dl u n gen im Rau m Gießen . Al s roter Faden der Gesch ich tserzäh l u n g sol l dieser räu m l ich e B ezu gspu n kt dien en : D ie Stadt u n d die Gebäu de, in den en Rech t gesproch en , gebroch en u n d vol l zogen wird. Wer sel bst rech erch ieren wil l : I n der Saasen er P rojektwerkstatt befin den sich säm tl ich e Akten zu den Vorgän gen , die im B u ch verwen det wu rden . Al l e An gaben des B u ch es kön n en exakt bel egt werden . Die Arch ive der P rojektwerkstatt sin d fü r jederm en sch zu gän gl ich . Sie sin d Teil ein er u m fan greich en pol itisch en B ibl ioth ek, die sich l oh n t. Sich wehren! I m Zu ge der Au sein an dersetzu n gen m it Pol izei u n d Ju stiz h aben sich etl ich e Aktivistis erh ebl ich es Kn ow-H ow in Pol izei- u n d Strafrech t, z.T. au ch in Versam m l u n gs- u n d Verfassu n gsrech t an geeign et. Sie geben dieses gern e weiter, beraten von Pol izei- u n d Ju stizgewal t betroffen e Aktivistis, m ach en Train in gs, Sem in are, Worksh ops u n d m eh r. Kontakt K.O. B. R . A. An tirepression spl attform c/o P rojektwerkstatt, Lu dwigstr. 11 , 35447 Reiskirch en -Saasen , Tel . 06401 /90328-3, Fax -5, kobra@ projektwerkstatt.de F ü r Rech erch en zu den F äl l en sin d die drei ben an n ten Doku m en tation en u n d die dazu geh örigen I n tern etseiten „www. pol izeidoku -giessen .de.vu “ zu em pfeh l en . E in B esu ch vor Ort u n d E in bl ick in die Akten ist n ach Term in kl äru n g jederzeit m ögl ich .