Probelesen
Transcription
Probelesen
3 / 2016 Editorial Induction furnace during the melt bath injection process; p. 164 World of Metallurgy – ERZMETALL 1912 - 1945 „Metall und Erz“ 1948 - 1968 „Zeitschrift für Erzbergbau und Metallhüttenwesen“ 1969 - 2003 „ERZMETALL“ Volume 69 (2016) Published bimonthly No. 3 · May / June 2016 ISSN 1613-2394 © GDMB Verlag GmbH Publisher: GDMB Verlag GmbH POB 1054 38668 Clausthal-Zellerfeld Germany e-mail: [email protected] Editor-in-Chief: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski Editorial Staff: Dipl.-Min. Frank-Detlev Liese Ulrich Waschki The externally peer-reviewed articles are marked Titelbild: Casa Hollywood di Torino, Turin, Italien (Bild: RHEINZINK) Printing: Oberharzer Druckerei Fischer & Thielbar GmbH 38678 Clausthal-Zellerfeld Germany Kreislaufwirtschaft als Chance begreifen Liebe Leserinnen und Leser der World of Metallurgy – ERZMETALL, es gibt immer Themen, die uns von Dritten in die Agenda diktiert werden und auf die wir als Unternehmen oder auch als Branche reagieren müssen. Bei uns in der Metallindustrie sind das vor allem Themen aus der Energie- und Klimapolitik sowie aus den Bereichen Rohstoff- und Umweltpolitik. Das Chemikalienrecht hält mit REACH gleich eine ganze Palette neuer Verpflichtungen mit teils ebenso ungeahnten wie weitreichenden Folgen für uns bereit. Oft genug kommen wir dabei aus einer reaktiven Rolle nicht heraus. Wir befinden uns im ständigen Abwehr- und Verteidigungsmodus. SABINA GRUND Und nach Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz – den Trendthemen der letzten Jahre – kommt jetzt auch noch Kreislaufwirtschaft. Wieder ein fachübergreifendes Maßnahmenpaket der EU, das neben Idealismus und Aktionismus auch viele neue Regelungen und Verpflichtungen mit sich bringt. Seit zu Beginn des vergangenen Jahres die neue Juncker-Kommission das Regelungspaket zur Kreislaufwirtschaft (engl. „Circular Economy“) der Vorgängerkommission zurückgenommen und dann im Dezember 2015 durch ein eigenes ersetzt hat, genießt das Thema viel Aufmerksamkeit. Ambitionierter sollte das neue Kreislaufwirtschaftspaket sein. Praktische Folgen im Abfallrecht wird es ganz sicher haben. Und es wird uns beschäftigen. „Ja und?“ hat mich ein Kollege gefragt, der seine Wurzeln in der Primärmetallerzeugung hat, „Was ist daran neu? Es geht doch um Recycling. Wir haben schon immer so viel recycelt, wie technisch und wirtschaftlich machbar war. Aus Nebenprodukten und Reststoffen ebenso wie aus Produkten.“ Diese Aussage ist in sich vollkommen korrekt. Wir Metallurgen haben schon immer Metallinhalte recycelt wann immer sich dafür eine Möglichkeit bot. Unsere Motivation dafür war und ist vor allem eine monetäre. Altmetall hat einen hohen Wert. Die Entsorgung von Reststoffen ohne Wertmetallrückgewinnung verursacht Kosten. Darüber hinaus sind auch strategische Motive von Bedeutung: Die Verfahren des Metallrecyclings haben Vorteile im Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz, Sekundärrohstoffe sind in Europa verfügbar, während Erze und deren Konzentrate oftmals aus ganz anderen Regionen der Erde stammen, in denen ihre langfristige Verfügbarkeit für Europa oft nicht abgesehen werden kann. Sich jetzt aber auf die Position zurückzuziehen, dass Metalle ohnehin Weltmeister im Recycling sind, mag sich langfristig als suboptimale Stra- 125 3 / 2016 Editorial (continued) Die Belegschaft der Norddeutschen Affinerie im Jahr 1887; S. 150 Technical Advisory Board: Prof. Dr. mont. Helmut Antrekowitsch Montanuniversität Leoben, Austria Prof. Dr.-Ing. Ihsan Barin Thermochem GmbH, Germany Maurits van Camp UMICORE Research, Belgium Dr.-Ing. André Ditze MetuRec, Germany Dr. Tanja Eckardt Dreieich, Germany Ass. Prof. Dr. Christian Edtmaier Vienna Univ. of Technology, Austria Prof. Dr. Sc. (Tech.) Olof Forsén Helsinki Univ. of Technology, Finland Prof. Tekn. Dr. Eric Forssberg Luleå Univ. of Technology, Sweden Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Bernd Friedrich RWTH Aachen, Germany Dr. Florian Kongoli FLOGEN Technologies, Canada/USA Dr. Günther Leuprecht Aurubis, Germany Dr. Adalbert Lossin Aurubis, Germany Dr. Urban Meurer BERZELIUS Stolberg GmbH, Germany Dipl.-Ing. Norbert L. Piret Piret & Stolberg Partners, Germany Prof. Dr.-Ing. Mohammad Ranjbar University of Kerman, Iran Prof. Dr. Markus Andreas Reuter Helmholtz Institute Freiberg for Resource Technology, Germany Prof. Dr.-Ing. Georg Rombach Hydro Aluminium Rolled Products GmbH, Germany Dr. Bruno Schwab Mülheim an der Ruhr, Germany Prof. Dr.-Ing. Michael Stelter TU Bergakademie Freiberg, Germany 126 tegie erweisen. Wenn heute der Wunsch aus der Politik kommt, Kreisläufe noch weiter zu schließen, das so genannte Urban Mining weiter zu entwickeln und dazu die sich im Gebrauch befindenden Rohstoffe zu erfassen (Urbanes Lager oder anthropogene Lagerstätten), dann ist das für die Metallindustrie der richtige Zeitpunkt, ihre Bedeutung als Schlüsselindustrie für eine europäische Kreislaufwirtschaft offensiv und konstruktiv bekannt zu machen. Ja, Kreislaufwirtschaft ist eine gute Idee und wir leisten dazu schon heute viele Beiträge. Wenn es der Wunsch der EU-Kommission ist, Europas Wirtschaft noch stärker in Richtung Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, dann braucht sie eine funktionierende Metallindustrie. Dann sollten andere Regelungen, wie beispielsweise REACH, neu und ebenfalls am Ziel Kreislaufwirtschaft ausgerichtet werden. Aber auch dann, wenn wir zum Thema Kreislaufwirtschaft viele gute Beiträge leisten, sollten wir festhalten, dass es Bereiche gibt, in denen auch die Metallindustrie noch Entwicklungspotenziale hat. Es wäre ja auch traurig, wenn das nicht so wäre. Kreislaufwirtschaft bedeutet keinesfalls nur Recycling. Es bedeutet auch, dass die Weichen gestellt werden für Produkte, die länger halten, die wiederverwendet oder repariert werden können. Ökodesign und Ökolabel oder auch die „Grüne Öffentliche Beschaffung“ (GPP) sind Beispiele für bereits vorhandene Instrumente, in die die Kriterien der Kreislaufwirtschaft nun eingebunden werden. Für uns heißt das natürlich, dass wir genau verfolgen müssen, auf welche Weise das geschieht. Die Eigenschaften „Haltbarkeit“ oder „Recyclingfähigkeit“ klingen ja oberflächlich wie für Metallanwendungen gemacht. Auf die Umsetzung im Detail kommt es aber auch hierbei an. Und natürlich auf die richtigen, zukunftsweisenden Produkte, Verfahren und Geschäftsmodelle. Und was heißt das zusammenfassend? Mit dem Thema Kreislaufwirtschaft bietet sich eine Chance, pro-aktiv Stärken unserer Werkstoffe und Anwendungen bekannt zu machen. Wir können jetzt die Umsetzung der Kreislaufwirtschaftskonzepte mitgestalten und unsere Verfahren und Produkte entsprechend ausrichten. Das gilt für die primäre wie für die sekundäre Metallerzeugung gleichermaßen, denn kreislaufwirtschaftsfähige Produkte sichern zukünftige Märkte. Und wenn Ihnen nun der Gedanke kommt, dass das alles für Sie und für Ihr Unternehmen gar nicht zu schaffen ist, weil Sie ja auch noch die reaktiven Themen bearbeiten müssen, dann gibt es ja zum Glück die Branchen- und Dachverbände, die Ihnen einen Teil dieser Arbeit abnehmen. Und zusammen – schaffen wir das. Ihre Dr.-Ing. Sabina Grund INITIATIVE ZINK im Netzwerk der WVMetalle 3 / 2016 Contents „Metal Wheel“: Begleitelemente der Basismetalle in ihren Erzen; S. 158 Subscription and Advertising: GDMB Verlag GmbH POB 1054 38668 Clausthal-Zellerfeld Germany Telephone: +49 (0) 53 23 93 72 0 Telefax: +49 (0) 53 23 93 72 37 e-mail: [email protected] Subscription Rates 2016 Germany: Euro 255.00 incl. surface mail postage Worldwide: Euro 275.00 incl. surface mail postage Single issue price: Euro 50.00 Subscription rates apply to a minimum subscription period of one calendar year. Cancellation: at the latest 3 months before the end of the calendar year. Renewal invoices to be sent out in October. Claims for non receipt of issues must be made in writing within 6 months of publication of the issue or they cannot be honored without charge. Advertising Manager: Philipp Migura Telephone: +49 (0) 53 23 93 72 22 e-mail:[email protected] It is a condition of publication that manuscripts submitted to this journal have not been published and will not be published elsewhere. Exceptions to this rule will only be made by agreement in writing between the author and the publisher. By submitting a manuscript, the authors agree that the copyright for their article is transferred to the publisher if and when the article is accepted for publication. All rights reserved (including those of translation into foreign languages). The copyright covers the exclusive rights to reproduce and distribute the article, including reprints, photographic reproductions, microform or any other reproductions of similar nature and translations. No part of this publication may be reprodu ced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, electrostatic, magnetic tape, mechanical, photocopying, recording or otherwise, without the permission in writing from the copyright holder. The publisher cannot accept responsibility for unsolicited papers. All views expressed in this journal are those of the respective contributors. Printed and bound in Germany 128 Editorial Sabina Grund 125 Contents 128 Categories Economics, Technology and Science130 Personals147 Events148 Reviews and Excerpts154 Articles Carl van Dyken, Sabina Grund Primärzinkerzeugung und Kreislaufwirtschaft – nur scheinbar ein Widerspruch Primary recovery of zinc in a circular economy – no contradiction by nature 155 Gerald Stubbe, Carsten Hillmann, Christian Wolf Zinc and Iron Recovery from Filter Dust by Melt Bath Injection into an Induction Furnace Rückgewinnung von Eisen und Zink aus Filterstaub durch Schmelzbad-Injektion in einem Induktionsofen 161 Conveying gas Injection device Filter plant 3 / 2016 Exhaust gas Process gas Submerged injection lance Zinc oxide product Product iron Contents Induction-Furnace Scheme of the new melt bath injection process; p. 163 Call for Papers Jahressitzung des Chemikerausschusses der GDMB 8. bis 9. November 2016, Kassel Der Chemikerausschuss der GDMB ist ein internationaler Kreis ausgewiesener Fachleute im Bereich der Analytik von Metallen, tätig in Betrieben der Metallindustrie, in naturwissenschaftlichen Einrichtungen von Forschungsgesellschaften, in der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, in Schiedslaboratorien sowie bei renommierten Anbietern von Analysegeräten. Die Vollsitzung des Chemikerauschusses soll den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, sich im Rahmen eines praxisorientierten Vortragsprogramms über den aktuellen Stand und die neuesten Entwicklungen im Bereich der Analytik für Nichteisen-Metalle und Sonderwerkstoffe zu informieren. Wir laden Sie herzlich ein, Ergebnisse Ihrer wissenschaftlichen Arbeiten und deren praktische Ergebnisse wie auch neueste instrumentelle Entwicklungen im Rahmen der Vollsitzung zu präsentieren. Dabei sind Vorträge zu folgenden Themen vorgesehen: • Methodenentwicklung für die chemische Analyse, •Neu- und Weiterentwicklung spektrometrischer Methoden für die Analytik, •Probenahme und Probenvorbereitung, •Oberflächenanalytik, •Prozesskontrolle, •Umweltanalytik, • Analytische Qualitätssicherung. Interessierte Autoren werden gebeten, ihr Thema mit Angabe des Namens und der Firma sowie einen Abstract von ca. 250 Wörtern bis zum 10. Juni an [email protected] zu senden. Angenommene Autoren werden bis zum 10. August benachrichtigt. Emília Sminčáková, Jarmila Trpčevská, Jana Pirošková, Katarína Blašková Agitation Leaching of Zinc from Sal-ammoniac Flux Residue in HCl Rührlaugung von Zink aus Salmiak-Flussmittelrückständen in HCl 169 About the Authors 174 129 Economics, Technology and Science Economics Energy Economy 2015 exhibits slight increase in energy consumption in Germany. Energy consumption in Germany peaked at 13,306 petajoules (PJ), or 454 million tons of coal equivalent (Mtce), in 2015 and, thus, was about 1 % above the previous year’s level. This increase is primarily due to the weather, which was slightly cooler than the much milder previous year, and the associated higher demand for heating energy explained the Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) – Working Group on Energy Balances (Energy Balances Group) when it presented its report on the development of energy consumption in Germany. According to calculations of the AG Energiebilanzen, the positive economic development as well as the growth in population also led to an increase in energy consumption which was, though, almost compensated by gains in energy efficiency. Without the contributory factor of the cooler weather conditions, energy consumption would have actually decreased by 0.4 %, announced the AG Energiebilanzen. The AG Energiebilanzen assumes that CO2 emissions will probably only increase slightly compared to last year due to the weather because the growth in consumption was primarily attributable to low-emission or emission-free energy carriers while the consumption of hard coal and lignite declined. In 2015, mineral oil consumption remained essentially unchanged at the same level as in the previous year and amounted to 4511 PJ or 153.9 Mtce. While the consumption of diesel fuel increased significantly due to higher demand from the transportation and construction sectors, gasoline exhibited a slight decrease because of the declining number of vehicles with gasoline engines. Sales of aviation fuels were on par with last year. Sales of light fuel oil did not increase because consumers met their increased demand primarily from existing oil stocks. Natural gas consumption increased by 5 % to 2812 PJ or 95.9 Mtce. The main reason were the 130 cooler weather conditions during the first half of the year compared to the very mild previous year and the associated increased use of natural gas for heating purposes. The weather conditions during the fourth quarter were once again very mild which dampened the growth, though, considerably. Consumption of hard coal dropped slightly to 1691 PJ or 57.7 Mtce in 2015. About two thirds of the entire consumption of hard coal in Germany is used for power generation. The use of hard coal decreased slightly despite a general increase in power consumption and very low prices for hard coal on the global market. Sales to the iron and steel industries were at the same level as last year. In 2015, the consumption of lignite stayed slightly below last year’s value and reached 1567 PJ or 53.5 Mtce. About 90 % of the production was used in power plants to generate electricity and heat. With about 155 tera watt hours (TWh), power generation from lignite stayed also at the same level as last year. Nuclear energy decreased by about 6 % which is attributable to the decommissioning of the Grafenrheinfeld nuclear power plant in mid 2015. Renewable energies increased their contribution in sum total by about 10 % to 1669 PJ or 56.9 Mtce. While electricity production from biomass increased by around 2 %, the contribution of hydropower (excluding pumped storage) dropped slightly. Onshore and offshore wind power exhibited an increase of more than 50 % compared to the previ- ous year. Solar energy’s (photovoltaics and solar thermal energy) contribution grew by 7 %. Biofuels recorded a decrease of 6 %. The export surplus of electricity increased significantly. The remaining energy carriers, primarily residential and industrial waste, increased by about 2 %. In 2015, domestic energy production increased by 1.6 % to 4,131 PJ or 139.3 Mtce. While renewable energy sources continued to increase their contribution to domestic energy production, domestic hard coal and natural gas production decreased. More than 80 % of domestic energy production comes from renewable energy sources and lignite. All told, domestic energy production was able to meet 31 % of the entire consumption last year. In addition to precise data of the trends in consumption, the Annual Report of the AG Energiebilanzen also provides detailed information on the consumption after its adjustment to the temperature effect, energy efficiency, the share of imports, domestic production, price trends as well as an initial estimate of the energy-related CO2 emissions. The Annual Report is, thus, an important source of data and a basis for monitoring the Federal Government’s mandated Energy Turnaround. The complete report on the primary energy consumption trends in 2015 is available for downloading at the website: www.ag-energiebilanzen. de. (Press Release, April 22, 2016) Emissionshandel: Emissionen der Industrie auch 2015 fast unverändert. 2015 emittierten die rund 1900 statio- Others Including Balance Exchange of Power 0.4 (0.8) % Fig. 1: Well balanced energy mix – proportion of energy sources of the primary energy consumption 2015 in Germany – total volume 13,306 PJ or 454 Mtce; proportion in % (previousyear in parentheses) (Source: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen) Renewables 12.5 (11.5) % Mineral Oil 33.9 (34.3) % Nuclear Energy 7.5 (8.1) % Lignite 11.8 (11.9) % Hard Coal 12.7 (12.9) % Natural Gas 21.1 (20.4) % World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Economics, Technology and Science nären Anlagen im Emissionshandel 456 Mio. t Kohlendioxidäquivalente und damit knapp 6 Mio. t (–1,2 %) weniger als 2014. Die Emissionen der Energieversorgung sanken um 1,7 %. Die Emissionen der Industrieanlagen blieben dagegen das zweite Jahr in Folge nahezu unverändert. „Das relativ konstante Emissionsniveau der Industrieanlagen im Emissionshandel macht mit Blick auf die langfristig notwendigen Emissionsminderungen Sorgen. Auch die Industrie muss ihren Beitrag leisten. Wegen der aktuell niedrigen CO2-Preise fehlen dort die erforderlichen Anreize für tiefgreifende Minderungen. Wir brauchen deshalb dringend ambitionierte Emissionsminderungsziele in der vierten Handelsperiode ab 2020. Dies wäre auch mit Blick auf das Pariser Klimaabkommen ein wichtiges klimapolitisches Signal der EU“, unterstreicht Maria Krautzberger, die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA). Emissionen der Industrie: Die Emissionen der energieintensiven Industrie liegen ähnlich wie 2013 und 2014 bei 123 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten. Dies entspricht einem Anteil von 27 % an den deutschen Emissionen im Emissionshandel. Auch 2015 setzte sich die gegenläufige Emissionsentwicklung in den einzelnen Branchen fort: Während Raffinerien, chemische Industrie und mineralverarbeitende Industrie Emissionsrückgänge verzeichneten, stiegen die Emissionen der Papier-, der Eisenund Stahl- sowie der Nichteisenmetallindustrie an. Emissionen der Energieversorgung: Die Emissionen der Energieversorgung sanken um 1,7 % auf 332 Mio. t Kohlendioxidäquivalente. Dies entspricht einem Anteil von 73 % an den deutschen Emissionen im Emissionshandel. Die Emissionen der einzelnen Energieträger veränderten sich unterschiedlich: Braunkohle und Erdgas gingen um 0,4 bzw. 1,0 % zurück, während die Treibhausgasemissionen beim Einsatz von Steinkohle um 1 % zunahmen. Diese Entwicklungen vollzogen sich trotz eines Anstiegs der Bruttostromerzeugung und deutlich höherer Stromexporte als im Vorjahr und lassen sich vor allem durch den gestiegenen Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung erklären. Emissionshandel und Gesamtemissionen: Der Anteil des Emissionshandels an den für das Jahr 2015 vom UBA geschätzten deutschen Treibhausgasemissionen entspricht etwa 50 %. Die offiziellen deutschen Gesamtemissionen 2015 werden am 15. Januar 2017 mit dem Nationalen Inventarbericht veröffentlicht. (Presse-Information v. 4.4.2016) Mineral Raw Materials 238 Mio. t Sand und Kies, aber nur 10 kg Gold, das sind die Extremwerte der Rohstoffgewinnung in Deutschland. Über 40 verschiedene Rohstoffe werden in Deutschland gewonnen – weitgehend in ihrer Bedeutung unbekannt und unbemerkt von der Bevölkerung (Abbildung 2). Um die heimische Rohstoffgewinnung bekannter zu machen, hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) jetzt in dem Kurzbericht „Rohstoffgewinnung in Deutschland – von tiefen Löchern und kleinen Filtern“ alle Rohstoffe zusammengestellt, die in Deutschland abgebaut werden. Dabei kam Erstaunliches „zu Tage“. Gigantische Mengen an Stein- und Braunkohle lagern noch in Deutschland. Dennoch ist das Ende des Steinkohlebergbaus beschlossen und auch der Braunkohleabbau wird klimapolitisch nicht mehr vorangetrieben. 90 % der heimischen Erdgasproduktion stammen aus Niedersachsen, aber seit zehn Jahren hat sich die Förderung mehr als halbiert. Die deutschen Moore sind bedroht, aber sicherlich nicht durch den Torfabbau, denn nur auf 0,7 % der Moorflächen Deutschlands wird noch Torf gestochen. Das größte Kieswerk nicht nur Deutschlands, sondern Europas liegt in Mühlberg an der Elbe. Abb. 2: Produktion von mineralischen Rohstoffen in Deutschland nach Menge (Angaben in 1000 t soweit nicht anders gekennzeichnet) World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 131 Economics, Technology and Science Hier zählt nur der Kies, der zu 95 % per Zug abtransportiert wird. Mithalten kann der größte Hartsteinbruch Deutschlands. Er liegt aber nicht etwa in einem der deutschen Mittelgebirge, sondern im Westen Sachsen-Anhalts, bei Flechtingen. Noch wesentlich größer sind die beiden größten Kalksteinbrüche Deutschlands und zugleich Europas: Rohdenhaus und Silberberg. Sie beliefern das Kalkwerk WüfrathFlandersbach in Nordrhein-Westfalen mit jährlich über 10 Mio. t Kalkstein. Aus 510 Gruben beziehen die 155 deutschen Ziegelwerke jährlich rund 13 Mio. t Ton und fertigten daraus im Jahr 2014 unter anderem 660 Millionen Stück Dachziegel. Das tiefste Dachschieferbergwerk Deutschlands ist das Moselschiefer-Bergwerk Katzenberg in Mayen, hier wird mittlerweile in 360 m Tiefe Dachschiefer gewonnen. Ein weiterer sehr alter und zugleich einer der kleinsten Rohstoffabbaubetriebe Deutschlands liegt in Sachsen. Seit 1764 wird in Seilitz hochwertigster Kaolin gewonnen und hat seither nur einen Kunden: die Porzellanmanufaktur Meißen. Bei Steinsalz steht Deutschland an vierter und bei Kalisalzen sogar an fünfter Stelle der Weltproduktion. Seit der Stilllegung der bisher letzten Erzbergwerke Deutschlands, 1991 im Erzgebirge und 1992 im Harz, gibt es in Deutschland keine Metallproduktion mehr. Stimmt diese häufig zitierte Behauptung wirklich? „Nein, das ist einer der vielen Irrtümer über das „rohstoffarme Deutschland‘“, so Dr. Harald Elsner, Hauptautor des BGRBerichts. „121 t Silber und Kupfer stammen noch aus einem Bergwerk im Schwarzwald und geschätzt 10 kg Gold werden jährlich in Kieswerken aus Flusskiesen, z.B. des Rheins, gewonnen.“ Noch viel größer und bedeutender sind natürlich die Metallmengen, die aus dem Recycling stammen. 599 000 t Aluminium, 285 000 t Kupfer, 248 000 t Blei und 30 000 t Zink war 2014 die stattliche Ausbeute aus Schrotten. Fazit des Berichts: Deutschland ist reich an einer Vielzahl von Rohstoffen, jedoch nur untergeordnet an Metallerzen und Kohlenwasserstoffen. Auch nach über einem Jahrtausend Bergbau in Deutschland ist dieser noch immer sehr aktiv. Im Jahr 132 2014 wurden in Deutschland noch 188 Mio. t Kohle und Erdöl sowie 10,5 Mrd. m3 Erd- und Grubengas im Wert von 12,5 Mrd. ¥ sowie 584 Mio. t mineralische Rohstoffe im Wert von 5,6 Mrd. ¥ gewonnen. Mit diesen stolzen Produktionszahlen leistet der heimische Bergbau immer noch einen wichtigen Beitrag zur Rohstoffversorgung Deutschlands. Die Industrie nutzt die im Land gewonnenen Rohstoffe vorwiegend als Ausgangsstoffe für ihre Produktion. Die heimischen mineralischen Rohstoffe und Energierohstoffe sind damit weiterhin eine wesentliche Grundlage der wirtschaftlichen Wertschöpfung in Deutschland. Ohne sie wäre unser wirtschaftlicher Wohlstand nicht denkbar. (Presse-Information v. 19.2.2016) thyssenkrupp schließt exklusives Marketingabkommen für Graphit ab. thyssenkrupp Metallurgical Products hat seine Vertriebsaktivitäten für Graphit weiter ausgebaut. Die Rohstoffexperten haben mit dem kanadischen Bergbauunternehmen Elcora Advanced Materials Corp. und dem JointVenture-Partner Sakura Graphite (PVT) Ltd., Sri Lanka, ein exklusives Marketingabkommen für Graphit vereinbart. Im Rahmen der Vereinbarung übernimmt thyssenkrupp 50 % des jährlichen Produktionsvolumens. Dies entspricht voraussichtlich einem Umfang von circa 9000 t pro Jahr in fünf Jahren. Mit dem Abkommen wird thyssenkrupp exklusiver Vertriebspartner in der EU, Russland, Türkei, den USA und Kanada. Das Abkommen hat eine Laufzeit von zehn Jahren und kann optional um weitere fünf Jahre verlängert werden. Das Produkt hat die höchste Qualitätsstufe für natürlichen Graphit weltweit mit einem Kohlenstoffgehalt von mehr als 90 %. Graphit kommt unter anderem in effizienten Energiesystemen wie Lithium-Ionen-Batterien und Akkus sowie weiteren Anwendungen in der Spitzentechnologie zum Einsatz. (Presse-Information v. 23.2.2016) Light Metals Alcoa’s future Value-Add company to be named “Arconic. Alcoa unveiled the name, logo and tagline of its future Value-Add company: “Arconic. Innovation, Engineered.” The future Up- stream company will operate under the Alcoa name. The Company’s separation into two, independent, publicly-traded companies in the second half of 2016 remains on track. Both Arconic and Alcoa will be domiciled in the United States and listed on the New York Stock Exchange, Arconic as ARNC and Alcoa as AA. Both will be industry-leading, FORTUNE 500 companies. The Upstream Company will comprise the five business units that today make up Global Primary Products: Bauxite, Alumina, Aluminum, Cast Products and Energy. Arconic will include the three business segments that today comprise Alcoa’s Value Add portfolio: Global Rolled Products, Engineered Products and Solutions, and Transportation and Construction Solutions. (Press Release, March 15, 2016) The Malaysian bauxite export ban has been extended by an additional three months to July 15, 2016. The extension was announced by Natural Resources and Environment Minister Datuk Seri Dr. Wan Junaidi Tuanku Jaafar at a press conference. In announcing the ban, Dr. Wan Junaidi made reference to an estimated 29 kt of bauxite at the port, 1.3 mill. t outside the port and 2.3 mill. t “at the mining site”, totalling around 4 mill. t yet to be exported. The original bauxite export ban came into force on January 15 this year, the three-month moratorium called for a halt to bauxite mining activities to address industry concerns such as pollution, a lack of regulations as well as excessive extraction by operators. According to The Bauxite Index, the ban is unlikely to have any immediate impact on bauxite prices, given the significant stockpile of bauxite in China. However, should the ban be extended beyond July, supply may begin to be affected and Chinese refiners may become more active in sourcing alternative supply. (alcircle.com, April 11, 2016) Alcoa signs bauxite supply contracts worth more than $ 350 mill. Alcoa announced that Alcoa World Alumina and Chemicals (AWAC) has secured multiple bauxite supply contracts valued at more than $ 350 mill. over the next two years. Under the contracts, the Company will supply bauxite to World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Economics, Technology and Science external customers from three of its global mines as it continues to successfully build its third-party bauxite business. The new contracts cover customers in China, Europe and Brazil. Alcoa is the world’s largest bauxite miner, with 45.3 mill. bone dry metric tons of production in 2015. Alcoa has ownership in seven active bauxite mines globally, four of which are operated by the Company. These mines are strategically located near key Atlantic and Pacific markets, including the Huntly mine in Australia, the second largest bauxite mine in the world. The AWAC group of companies is owned 60 % by Alcoa and 40 % by Alumina Limited of Australia. (Press Release, April 6, 2016) NALCO records the highest-ever bauxite and alumina. At a time when 70 % aluminium companies world over have reported loss and the aluminium industry is reeling under heavy pressure due to sluggish international market, National Aluminium Company Limited (NALCO), a Govt. of India PSU, has remained profitable all through by successfully handling the market downturn by focusing on its bauxite mining and alumina refining arm, besides effecting several cost reduction measures, particularly in metal production. In the process, the aluminium major has registered an all-time high production of 6,340,142 t of bauxite in 2015-16 fiscal i.e. 10.47 % higher, and 1,953,000 t of alumina i.e. 5.51 % higher than the corresponding figures of the previous fiscal. The Navratna PSU also produced 372,183 t of metal registering an increase of 13.79 % as compared to the corresponding figure of the previous fiscal, which include the highest-ever production of 101,380 t of wire rods. During the year, the metal sale was higher by 14.21 % at 372,424 t and power generation was up by 13.84 % at 5841 million units, as compared to previous year. It is also heartening that the mining lease of South Block and Central & North Block at Panchpatmali bauxite mines of the company in Koraput district has been extended up to March 2020 by Odisha Govt., which were operating under deemed extension till now. (Press Release, April 4, 2016) German aluminium semis producers upbeat for 2016. Despite a slight decline in production in 2015, the German aluminium semis industry is looking forward to 2016 with optimism. “Although we recorded growth in the automotive sector, other markets like the building and construction industry remained flat,” explained Bernd Schäfer, chairman of the Semi-Finished Products Trade Association of Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA), speaking at the association’s General Meeting mid-March in Düsseldorf. “Our outlook for 2016 is positive,” he added. The aluminium rolling mills in Germany account for almost half of all European rolled aluminium products and the highest share of German aluminium semis production. In 2015 the production of aluminium rolled products totalled 1.857 mill. t. The production of extruded or drawn aluminium products was 586,900 t. According to Bernd Schäfer, GDA’s Semi-Finished Products Trade Association is forecasting continued growth in demand for rolled or extruded aluminium products in future; the demand forecast for the next few years prepared by the association is quite positive. “The lightweight construction megatrend means the use of aluminium in the motorcar is continuing to exhibit outstanding growth potential.” Demand for aluminium rolled products in Europe will exceed the five-million-tonne mark for the first time in 2016 thanks in particular to the good demand from this sector. GDA’s Semi-Finished Products Trade Association represents the largest producer group within the German aluminium industry. In 2015, the sector produced 2.45 mill. t of aluminium semis with an annual turnover of some 6 bn Euros. Germany is by far the largest producer of aluminium semis in Europe and one of the largest worldwide. Aluminium semis include sheet, strip, plate, profiles, rod and bar, tube, wire and forgings. (alcircle.com, March 23, 2016) Rusal to start Boguchansk aluminium smelter in H1. Russia’s Rusal Plc plans to start its new Boguchansk aluminium smelter in the first half of 2016, the company said, after reporting a 53 % slide in its fourth-quarter core profit. Rusal, the world’s largest aluminium World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 producer, has been hit by weak metal prices and the start of its Boguchansk smelter in Russia’s Krasnoyarsk region has been repeatedly postponed. “Everything is ready from the technical point of view, and the first stage is running in a test mode,” said Oleg Mukhamedshin, deputy chief executive. The smelter’s first stage has a capacity of 147,000 t/a of aluminium. Rusal, controlled by Oleg Deripaska and part-owned by Glencore, is also still considering a plan to reduce the company’s total output capacity by 200,000 t, excluding the new Boguchansk smelter, Mukhamedshin added. Rusal also said it expected global aluminium demand to rise 5.7 % in 2016 to 59.6 mill. t as Chinese appetite for the metal expands 7 % to 31 mill. t. (alcircle.com, March 10, 2016) Power firms saving billions by swapping copper for aluminium. Manufacturers in the electricals segment are abandoning copper for its lighter and cheaper rival aluminium after a decade of technological innovation that is saving some companies hundreds of millions of dollars. Sapa, a supplier of aluminium components, said it has seen a pickup in demand. Developments in aluminium wiring that compensate for lower conductivity and less flexibility, new ways to stop corrosion and more efficient conductors, mean there is more scope to replace copper in power grid cables, auto wiring, air conditioning and refrigeration systems. Saudi Electricity Co. said it has already saved 2.4 bn riyals ($ 640.09 mill.) by shifting from copper to aluminium in its medium voltage distribution network. A push for innovation to overcome the obstacles to substituting the two metals gathered speed in 2011 when copper prices spiked to $ 10,000 a tonne while aluminium, suffering from a supply glut, was $ 2525. The price gap has more than halved, but aluminium is still around $ 3400 cheaper than its rival. The biggest potential for switching from copper is in the power sector, where aluminium is already widely used in overhead high-voltage cables from power stations but is now attractive for wiring branching off from substations. Japan’s Kansai Electric Power last year began replacing 50-year-old 133 Economics, Technology and Science copper distribution cabling in Osaka prefecture with aluminium. A spokesman said its plans to replace some 140,000 km of copper cabling over 30 years would save tens of billions of yen. Their new aluminium wires compensated for the downside of being thicker with a dimpled design that reduces wind pressure and helps repel snow meaning they can use existing electric poles and lower the risk of cables snapping, the spokesman said. Air conditioning and refrigeration is another area of competition for the two metals. Sapa supplies aluminium components to air conditioner makers and said in a presentation it expects sales growth after improvements in aluminium tubing made them more competitive as a replacement for copper tubes. (alcircle.com, March 16, 2016) SQM investing in Argentina with Lithium Americas. The lithium world saw a bit of a shakeup this Easter Monday when Chile’s Sociedad Química y Minera de Chile announced it would be entering a joint venture with Lithium Americas. Under the terms of the agreement, SQM will pay US$ 25 mill. for a 50 % stake in Lithium Americas’s Cauchari-Olaroz lithium project in Jujuy, Argentina. The payment will go to Minera Exar, a wholly owned subsidiary of Lithium Americas that is currently developing the project. US$ 15 mill. will go towards repaying intercompany loans between Minera Exar and Lithium Americas, while the remaining US$ 10 mill. will go towards development of the project. SQM and Lithium Americas are looking at completing an updated feasibility study for the project, which would contemplate a nameplate production capacity of 40,000 t/ar of lithium carbonate. “SQM is the world leader in lithium production with decades of development and operating experience and a strong team of technical and commercial talent,” said Lithium Americas CEO Tom Hodgson in a statement. “It also has a track record of success as a partner in many global joint ventures.” Certainly, securing a partnership with one of the world’s biggest lithium producers looks to be another big vote of confidence for Lithium Americas and Cauchari-Olaroz. SQM, which is also a significant producer of potash and iodine, 134 came under scrutiny last year as part of a probe into bribery and tax evasion by the Chilean government. Lithium Americas, which recently changed its name from Western Lithium, was formed through the combination of two junior lithium companies last year. That merger put Western Lithium’s Kings Valley project in Nevada and Lithium Americas’ Cauchari-Olaroz project in Argentina under one umbrella. Cauchari-Olaroz garnered plenty of attention earlier last year as market watchers focused on a budding relationship with Korean Steelmaker POSCO. Lithium Americas announced last May that it was in talks regarding the use of POSCO’s proprietary lithium extraction process in the development of Cauchari-Olaroz. (investingnews.com, March 29, 2016) Lionergy to purchase spodumene concentrate from Altura’s Pilgangoora project in Australia. Altura Mining has signed a letter of intent (LoI) for China-based Lionergy to purchase spodumene concentrate each production year from Altura’s Pilgangoora Lithium project in Western Australia. Under the LoI, Lionergy will purchase a minimum of 100,000 t and up to 150,000 t of spodumene concentrate for 20 years. Altura’s Pilgangoora Lithium project has been confirmed as a significant new discovery, and increased in size with a JORC mineral resource estimate of 25.2 mill. t. The project is a hard rock spodumene deposit with shallow, thick and high-grade lithium intercepts and is 100%-owned by Altura. (mining-technology.com, February 22, 2016) Base & Precious Metals Top Chilean copper miner Codelco posts historic loss in 2015. Codelco, the world’s biggest copper producer, reported a 3.6 % rise in output in 2015 but a fall in the price of the metal led it to post a historic earnings loss. The Chilean state-run company said that it produced 1.73 mill. t of copper last year from its wholly owned mines. Declining ore grades at its older sites were counterbalanced by a boost from the new Ministro Hales mine. Mining companies globally have been reducing output and jobs as a way of coping with a six-year low in the copper price, and Codelco has been cutting costs. Despite the cost cuts, last year it said it had a pre-tax loss of $ 2.19 bn, significantly down from a $ 3.03 bn profit in 2014, and its worst bottom-line result since it began issuing earnings reports in the early 1990s. Codelco was nationalised in the 1970s and returns all its profits to the state, providing an important source of income to the government. The fall in the copper price, sparked by cooling demand in key buyer China, has forced the centre-left government of President Michelle Bachelet to curb budget spending and reduce economic growth forecasts. Codelco said its production cost per pound was $ 1.39 in 2015, down 8 % from the previous year. (miningweekly.com, March 24, 2016) Aurubis: Vorjahresergebnis mehr als verdoppelt. „Wir haben das Vorjahresergebnis mehr als verdoppelt, von 137 Mio. ¥ auf 343 Mio. ¥. Dies ist ein Rekordergebnis in der 150jährigen Firmengeschichte“, erklärte Erwin Faust, Sprecher des Vorstands, unter Bezugnahme auf das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) auf der Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2014/15 der Aurubis AG vor rund 1500 Aktionären und Gästen am 24. Februar in Hamburg. Der Return on Capital Employed lag deutlich verbessert bei 18,7 % und damit über der Konzern-Zielgröße von 15 %. Neben dem operativen EBT ist die operative Rendite auf das eingesetzte Kapital die zweite wichtige Konzernsteuerungsgröße. Zur finanziellen Verlässlichkeit von Aurubis erklärte Faust: „Dahin gehend sind unsere Kennzahlen kerngesund. Wir haben mit allen Kennzahlen unsere gesteckten Ziele übertroffen.“ Der Vorstandssprecher verwies vor allem auf die operative Eigenkapitalquote von 47,3 % und die operative Schuldendeckungskennzahl von 0,1 zum Geschäftsjahresende. Faust resümierte: „Die Gesellschaft ist weiterhin in einer hervorragend robusten bilanziellen Verfassung. Die vorgelegte Bilanz ist gesund, stabil, widerstandsfähig und unterstützt unser Geschäftsmodell. Aurubis ist gestärkt für die Herausforderungen der Zukunft.“ Zu dem sehr guten Ergebnis des Geschäftsjahres 2014/15 hatten insbesondere deutlich gestie- World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Economics, Technology and Science gene Schmelz- und Raffinierlöhne für die Einsatzmaterialien Kupferkonzentrate und Altkupfer, weltweit gestiegene Schwefelsäurepreise sowie eine höhere Kathodenprämie beigetragen. (Nach Presse-Information v. 24.2.2016) Technip to provide Dorr Oliver Fluo Solids® roasting system for KGHM in Poland. Technip was awarded a contract by KGHM to provide engineering and procurement services for a 480 t/d Dorr Oliver FluoSolids® roaster system for the Glogow I Copper Smelter Optimization Project in Glogow, Poland. Based on Technip’s proprietary technology, this system will include the roaster, dry concentrate feeder and calcine cooler. These components will remove organic carbon and sulfide sulfur from copper concentrate. This will reduce smelter emissions and improve copper production at the site. The system also includes in-bed steam coils for cogeneration of electricity. Technip’s operating center in Claremont, California, USA, will execute the project, which is scheduled for completion in 2017. (Press Release, February 16, 2016) How much gold does Apple recover from old iPhones? Mid April Apple released its environmental responsibility report, revealing, among other things, that the company could be making a tidy profit from the gold it recovers from old iPhones, iPads and Macs. All in all, Apple recovered 2204 pounds of gold through take-back initiatives in 2015. At today’s gold price, that amounts to roughly $ 43.55 mill.worth of the yellow metal. Here’s a look at some of the other metals Apple recovered from old electronics: aluminum – 4,518,200 pounds, lead – 44,080 pounds, copper – 2,953,360 pounds, tin – 4408 pounds, nickel – 39,762 pounds, silver – 6612 pounds. Of course, rather than selling these materials, Apple reuses them in their own electronics. The company boasts that it has kept approximately 597 million pounds of equipment out of landfills since 1994, collecting roughly 90 million pounds of e-waste in 2015. Apple has even invented a recycling robot, called Liam, designed to disassemble 1.2 million phones a year, helping to recover more of its high-quality components. That might seem like overkill, but as the company notes, “existing recycling techniques, like shredding, only recover a few kinds of materials and often diminish their quality.” “It’s an experiment in recycling technology, and we hope this kind of thinking will inspire others in our industry,” Apple stated in it’s report. (investingnews. com, April 17, 2016) MKM liefert 240 t Messing-Bleche für spektakuläres Bauprojekt in Kopenhagen. Die Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM), Hettstedt, hat insgesamt 240 t spezieller Messingbleche für die Fassaden eines der aktuell spektakulärsten Bauprojekte in Europa geliefert: Die fünf aneinander gruppierten, jeweils bis zu 61 m hohen und runden Axel Towers werden künftig die Skyline von Kopenhagen mit ihren messingglänzenden Fassaden prägen (Abbildung 3). Vorteil: Fassaden aus Messing sind langlebig, nachhaltig, wartungsfrei und benötigen keinen Anstrich. Die für die Axel Towers verwendete Legierung bildet außerdem keinen Grünspan aus. Kupfer und Kupferlegierungen aus Hettstedt sind weltweit bei großen Bauprojekten gefragt – ob für Bürogebäude, Hotels, Universitäten, Konzerthäuser, Kathedralen oder Moscheen. Nach nur sieben Monaten Bauzeit werden die Gebäude mit einer Büro- und Ladenfläche von 23 500 m2 sowie Tiefgaragen und Technikgeschossen mit 18 500 m2 bereits im April fertiggestellt. Auf den 14 500 m² Fassadenfläche wurden 1550 Fassadenelemente aus 0,5 cm dünnem Messingblech angebracht. (Nach Presse-Information v. 17.3.2016) Abb. 3: Axel Towers in Kopenhagen World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Additive Manufacturing Technologische Innovationen sorgen für rasanten Fortschritt bei 3DDruck-Systemen: Markt dürfte bis 2020 pro Jahr um über 30 % wachsen. Der Markt für Additive Manufacturing (3D-Druck) ist seit 2004 jährlich um durchschnittlich rund 20 % gewachsen. Inzwischen hat die Technologie in den Bereichen Medizinprodukte, Luft- und Raumfahrt sowie Turbinenbau Serienreife erreicht. Entsprechende Lieferketten sind bereits im Aufbau, zum Beispiel in Norddeutschland, wo gerade eine neue Lieferantenlandschaft entsteht, um die Flugzeugindustrie mit metallischen Bauteilen aus dem Drucker zu versorgen. Auch für die kommenden Jahre ist ein jährliches Branchenwachstum von mehr als 30 % zu erwarten. Einer der Gründe liegt im technologischen Innovationspotenzial, so das Ergebnis der neuen Studie „Additive Manufacturing – next generation“, für die Experten von Roland Berger vor allem die Technologieentwicklung sowie Innovationsaktivitäten verschiedenster Marktakteure analysiert haben. Die Roland Berger-Studie fokussiert vor allem auf Innovationen und Trends in den Bereichen Software & Engineering, Anlagentechnologie, Material, Post Processing, Service und die Auswirkungen auf Kosten, Marktwachstum sowie den Aktienmarkt. Die Autoren beschreiben eine Vielzahl von neuen Technologien, Trends und Anwendungsfeldern des 3D-Drucks und konstatieren, dass die Innovationsgeschwindigkeit in diesem Bereich hoch bleibt. Vor allem das Thema Software für die Konstruktion von komplexen 3D-Bauteilen wird immer wichtiger. Der Markt der entsprechenden Anbieter konsolidiert sich gerade, getrieben von den großen CAD-Playern. Auch bei der 3D-Druck-Technologie selbst gibt es deutliche Fortschritte. So kann zum Beispiel die Schmelze mittels Laser mittlerweile gezielt gesteuert werden, so dass Metalle mit besonderen mechanischen und elektromagnetischen Eigenschaften entstehen, die sonst in diesen Wandstärken nicht herstellbar wären. In Verbindung mit der Digitalisierung und Industrie 4.0 ermöglicht der 3D-Druck 135 Economics, Technology and Science komplett neue Produktionskonzepte: Studien der Anlagenhersteller zeigen, dass wir von vollautomatischen 3D-Fabriken nicht mehr weit entfernt sind. Auf der Anbieterseite erwarten die Experten, dass die derzeitige Dominanz deutscher Anlagenhersteller gebrochen wird. Bis 2014 haben diese fast 70 % der weltweit verkauften Additive Manufacturing-Systeme geliefert. Jetzt kommen neue Anbieter mit Innovationen auf den Markt. Gleichzeitig werden Technologiekomponenten, die vorher nur ein Hersteller von 3D-Druckern beherrschte, jetzt von Dritten angeboten. Mittelfristig wird dies zu fallenden Anlagenpreisen führen sowie den Innovationswettbewerb zwischen den Herstellern anheizen. (Presse-Information v. 11.4.2016) Norsk Titanium and Bosch Rexroth create partnership for next generation Rapid Plasma Deposition™ automation and control. Norsk Titanium AS, the world’s leading provider of aerospace-grade, titanium additive manufacturing technology, announced a partnership with Bosch Rexroth AG to provide customized drive and control solutions for Norsk’s patented Rapid Plasma Deposition™ machines in Europe as well as to fulfill a surge of orders bound for the U.S. market (Figure 4). In recent months, Norsk Titanium has undergone several facility expansion programs to meet customer demand ahead of a planned groundbreaking in the U.S. of the world’s first Fig. 4: Heavy wall, double sided titanium structures are possible through the partnership between Norsk Titanium and Bosch Rexroth (Photo: Business Wire) industrial scale additive manufacturing factory. Bosch Rexroth’s customized solution for Norsk Titanium’s RPD™ motion control involves 10 servo axes configured to control the titanium part build platform, feeding and handling of titanium wire entering the machine, the real-time control of multiple plasma arc torches, and other features. (Press Release, April 12, 2016) Alcoa to supply 3D-printed metal parts for Airbus. Alcoa has entered into an agreement with Airbus to supply 3D-printed titanium fuselage and engine pylon components for Airbus commercial aircraft. Alcoa expects to deliver the first additive manufactured parts to Airbus in mid-2016. The agreement will draw on Alcoa’s decades of aerospace experience and new technologies gained through the recent acquisition of RTI and organic expansion in Whitehall, Michigan. Alcoa also recently invested in 3D- printing and metallic powder production capabilities at its technical center outside of Pittsburgh, Pennsylvania. Last year, Alcoa acquired RTI International Metals (RTI) – now known as Alcoa Titanium & Engineered Products (ATEP) – which grew Alcoa’s additive manufacturing capabilities to include 3D-printed titanium and specialty metals parts produced at ATEP’s Austin, Texas facility. The Airbus agreement will draw on these capabilities as well as ATEP’s titanium ingot melting and billetizing, machining, finishing and inspection technologies. Alcoa will employ advanced CT scan and Hot Isostatic Pressing (HIP) capabilities at its advanced aerospace facility in Whitehall, Michigan. HIP is a technology that strengthens the metallic structures of traditional and additive manufactured parts made of titanium and nickel based superalloys. Through a $ 22 mill. investment in the technology in Whitehall, Michigan, Alcoa today owns and operates one of the largest aerospace HIP technology complexes in the world. Additionally, Alcoa is bolstering its additive manufacturing capabilities through a $60 million expansion in advanced 3D-printing materials and processes, including metallic powders. The expansion is located at the Alcoa Technical Center near Pittsburgh, Pennsylvania, the world’s largest light metals research center. (Press Release, April 24, 2016) Technology Primetals Technologies copper rod mill sold to Southwire for end user Ningbo in China. Ordering a second mill identical to one supplied to the Southwire Company, LLC of Carrollton, Georgia, USA, by Primetals Technologies in 2010, Ningbo Jintian Copper (Group) Co. Ltd. has signed a contract with Southwire for an SCR 3000 copper rod mill (Figure 1). The new mill will operate in Ningbo, Zhejiang Province, China. Start up is expected in the fall of 2017. Primetals Technologies is responsible for the engineering, manufacturing and commissioning of the rolling mill and coil136 er equipment for a Southwire SCR 3000 rolling mill to produce electrolytic tough pitch (ETP) copper for the building construction wire and cable market. The contract scope includes ten independently driven roll stands, which will run 25 t/h, annually producing 160,000 t of rods that are 8 mm, 9.5 mm, 12.7 mm, 16 mm and 18 mm in diameter from 3800 mm2 cast bar. Coil weights will range from 1 to 4 t. The contract also includes a 20-inch entry shear and table, roughing mill with guides and hydraulic roll mounting, finishing mill with motors, guides and improved input shaft seal design, pick- ling line, rollerized turndown, pinch roll, orbital/laid coiler, a conveyor system and lube oil system. Founded in Fig. 1: Copper rod mill processing line supplied by Primetals Technologies via Southwire Company, LLC World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Economics, Technology and Science 1986 as a copper bar manufacturer, Ningbo Jintian Copper (Group) Co. is now the largest copper processing manufacturer in China and an industrial conglomerate among the top 500 companies in China. Southwire has worked together with Primetals Technologies for more than 50 years. During that time, the company built more than 100 non-ferrous mills for Southwire customers, in addition to completing nearly 30 upgrades. (Press Release, April 7, 2016) Norsk Hydro to build the Karmøy technology pilot. Hydro has made a formal build decision for the planned full-scale technology pilot at Karmøy, Norway, aiming to verify the world’s most climate and energy efficient production of primary aluminium. First metal from the technology pilot is expected during the second half of 2017. With the pilot project, Hydro aims to industrialize the world’s most climate and energy efficient aluminium electrolysis technology. The ambition is to reduce energy consumption by around 15 % per kilo aluminium produced compared to the world average, with the lowest CO2 footprint in the world. In addition, the implementation of technology spin-offs to existing production lines are expected to improve productivity in the current primary aluminium portfolio, contributing to Hydro‘s capacity creep ambition of an additional 200,000 t/a by 2025. The technology pilot is designed with an annual production capacity of approximately 75,000 t, consisting of 48 cells with 12.3 kWh/kg HAL4e technology and 12 cells with 11.5 to 11.8 kWh/kg HAL4e Ultra technology. Total costs are estimated at NOK 4.3 bn, consisting of net project costs of NOK 2.7 bn and around NOK 1.6 bn in support from Enova. An overall power solution in Norway includes new competitive power contracts for Hydro‘s existing portfolio and the Karmøy pilot, and a pending decision from Norwegian authorities regarding industrial ownership of power within the current consolidation model. This would enable private minority shareholders in power production companies to take out dividends as physical power offtake, rather than being limited to just receiving financial dividends. Hydro‘s investment in the Karmøy technology pilot is the largest, single investment in Norwegian mainland industry outside the oil and gas sector since Hydro expanded the Sunndal aluminium plant in 2002 to 2004. (Press Release, February 17, 2016) Inalum orders HE Batch Homogenizing plant for their upcoming extrusion project. PT Indonesia Asahan Aluminium (Inalum), located in North Sumatra, Indonesia, has placed an order with Hertwich Engineering for the supply of a Batch Homogenizing plant including auxiliary equipment. In the context of its strategic aims, Inalum intends to broaden its product range. The Japanese-Indonesian Joint Venture founded in the 1970s (and since 2013 the Indonesian Government has been the sole owner) operates on the basis of a hydroelectric power station (which they own) and an aluminium smelter, which has up until now specialised in the production of pure aluminium ingots of the 99.90 % and 99.70 % grades. In future the range of products supplied is to be extended to continuously cast extrusion billets. For this, the company has awarded Hertwich the contract for supplying the necessary equipment. The scope of supply includes a vertical continuous-casting machine and a complete batch homogenizing furnace together with saw and packing system. In this first expansion stage Inalum decided for a batch furnace, which will provide the company with the necessary flexibility during the step-by-step enlargement of the product range. Ultimately it was decided to use the modernised furnace concept by Hertwich. The new furnace unit, with a capacity of 40,000 t/a, will be integrated with the existing foundry where it will replace ingot casting lines. Molten metal will be supplied by the existing casting furnace. (Press Release, April 1, 2016) Isabellenhütte stellt Neuentwicklung vor. Für bestimmte Aufgaben werden Drähte mit hoher elektrischer Leitfähigkeit und gleichzeitig hohen Festigkeitseigenschaften benötigt. Drähte aus reinem Kupfer, dem besten aller industriell genutzten Stromleiter, eignen sich dafür in der Regel nicht, weil deren mechanische Festigkeit zu niedrig ist. Ideal sind dahingegen Drähte aus ISA-CON®, in denen beide Eigenschaften optimal miteinander kombiniert sind. Die Markenbezeichnung steht für Kupferbasislegierungen, die die Isabellenhütte, einer der führenden Hersteller von Hightech-Legierungen, entwickelt hat und in Form von Drähten fertigt. Im Mittelpunkt des Produktionsprogrammes stehen derzeit die Werkstofftypen ISACON®414 und ISA-CON®1000. Die Bezeichnungen setzen sich aus dem Markennamen und der Mindestzugfestigkeit in MPa zusammen. Beide Legierungen haben eine deutlich höhere Zugfestigkeit als Kupfer (200 MPa), wobei die Zugfestigkeit der Drähte aus ISA-CON®1000 sogar noch deutlich über der von Drähten aus kupferummanteltem Edelstahl („Staku“) liegt, die etwa 700 MPa beträgt. Die andere wichtige Eigenschaft ist die elektrische Leitfähigkeit: Sie beträgt bei reinem Kupfer 58 · 106 S/m, was mit 100 % IACS (International Annealed Copper Standard) gleichgesetzt wird. Der Werkstoff ISA-CON® 414 kommt mit 90 % IACS im geglühten Zustand sehr nahe an Kupfer her- Abb. 2: Elektrische Leitfähigkeit von Drähten aus ISA-CON® und anderen metallischen Werkstoffen im Vergleich zur jeweiligen mechanischen Festigkeit World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 137 Economics, Technology and Science an, und auch der hochfeste Werkstoff ISA-CON®1000 bewegt sich mit 60 % IACS deutlich über den weitverbreiteten Staku-Drähten mit 40 % IACS (Abbildung 2). ISA-CON®414 ist ein RoHS-konformer Werkstoff, der ähnliche, aber Kadmium-haltige Werkstoffe ersetzen kann, und erfüllt die Vorgaben der Norm ASTM B624 (Standard Specification for High-Strength, High-Conductivity Copper-Alloy Wire for Electronic Application). Der hochfeste Werkstoff ISA-CON®1000 enthält die Legierungselemente Silber und Zirkon. Drähte aus beiden Werkstoffen sind in der Lage, hohe Zugbelastungen elastisch abzufangen, haben eine hohe Härte, sind korrosionsbeständig und behalten ihre Eigenschaften auch bei höheren Temperaturen über lange Einsatzzeiten. Vorteilhaft für bestimmte Aufgaben ist auch, dass die Drähte mit Nickel, Zinn oder Silber beschichtet werden können. Drähte aus ISA-CON® werden geliefert in Form von Runddraht und Litzen mit einem Durchmesser von 0,05 bis 0,3 mm. Drähte aus ISACON®414 sind außerdem als Vorziehdraht mit 0,8 bis 1,2 mm Durchmesser erhältlich. Typische Anwendungsgebiete sind Signal- und Oberleitungen für Eisenbahnen sowie Automobilkabel. Unter dem Zwang, Platz und Gewicht einzusparen, verlangt u.a. die Automobilindustrie Leiterdrähte mit möglichst kleinem Durchmesser, die aber gleichzeitig immer höhere Anforderungen bzgl. Belastbarkeit und geforderten Standzeiten zuverlässig erfüllen müssen. (Presse-Information v. 22.3.2016) Wenn Gussformen nicht mehr gegossen, sondern gedruckt werden – weltweit größtes 3D-Drucksystem in den USA in Betrieb genommen. voxeljet forciert den Wachstumsmarkt USA und nimmt jetzt das größte 3DDrucksystem in Michigan in Betrieb (Abbildung 3). Mit dem 3D-Drucker VX4000 unterstreicht einer der führenden Anbieter von großformatigen 3D-Druckern und On-Demand-Teile-Dienstleistungen seine wichtige Position auf dem US-Markt. Als Direktabnehmer profitiert vor allem die amerikanische Gießereiindustrie davon. Mit 3D-Druckern lassen sich zum 138 Abb. 3:Die VX4000, das größte industrielle 3D-Drucksystem für Sandformen, nimmt den Betrieb in den USA auf Beispiel große Lauf- und Turbinenräder am Stück herstellen. Und das in der Regel in kürzerer Zeit und kostengünstiger als mit traditionellen Verfahren. Weltweit verfügt kein anderes 3D-Drucksystem für Sandformen über ein größeres, zusammenhängendes Bauvolumen. Der Bauraum entspricht mit 4000×2000×1000 mm (L×B×H) ungefähr Golfgröße. „Der Markt für Gussteile in den USA war schon immer auf Größe ausgerichtet. Wir stellen mit der VX4000 aber nicht nur die größten Sandformen der Welt her, wir können diese auch mit kleineren Formbauteilen kombinieren. Die sich daraus ergebende Flexibilität sorgt für schnelle Lieferzeiten und eine kosteneffiziente Produktion“, so David Tait, Managing Director von voxeljet America. Die VX4000 ist sehr schnell und dabei noch einfach zu bedienen. Der riesige 3D-Drucker erlaubt neben der kostengünstigen Produktion von sehr großen Einzelformen auch die Herstellung von Kleinserienbauteilen oder die Kombination aus beidem. Darüber hinaus werden stabile Seitenwände mitgedruckt, d.h. die Größe des Baufeldes kann flexibel angepasst werden. Bei keinem vergleichbaren System lässt sich derart die Baugeschwindigkeit an das Bauvolumen anpassen. Ein weiterer Clou: Das Schichtbauverfahren wurde für diesen Drucker speziell angepasst. Die Bauplattform wird während des Druckprozesses nämlich nicht abgesenkt, sondern der Druckkopf hebt sich mit jeder Schicht an. So wird das große Gewicht der Bauplattform ohne weiteres getragen, diese kann über eine Schiene schnell ausgetauscht werden. Dadurch ist ein nahezu permanentes Drucken möglich. Die Formen entstehen durch den schichtweisen Auftrag des Partikelmaterials Quarzsand, das mit einem Binder selektiv verklebt wird. Nach dem Druckprozess muss die Form nur noch entpackt, also vom überschüssigen Sand befreit werden. Da die Sandformen direkt aus den CADDaten entstehen, setzen sie Maßstäbe in puncto Detailreichtum und Präzision. Zwar hat sich voxeljet auf die additive Fertigung für die Gießereiindustrie spezialisiert, doch kann im Prinzip jedes Unternehmen von der voxeljet-Technologie profitieren. Einzige Voraussetzung: es befasst sich mit dem Thema Guss, etwa indem es Gussteile konstruiert, verarbeitet, einsetzt oder optimiert. Mit der Entscheidung, die VX4000 auch in den Vereinigten Staaten einzusetzen, komplettiert voxeljet dort sein Service-Angebot für den On Demand-3D-Druck großer Sandformen. Von dieser HighendTechnologie profitieren mittelbar vor allem die Automobilindustrie, der Sondermaschinenbau und das Ersatzteil-Geschäft. (Presse-Information v. 25.4.2016) APWorks launches production on new additive manufacturing system. Airbus APWorks, a 100 % subsidiary of Airbus Group, has taken delivery of and launched production with the MetalFAB1 3D printing system from Additive Industries. APWorks specializes in additive manufacturing for industrial applications in a wide range of industries. With the MetalFAB1 offering a substantially improved reproducibility, productivity and flexibility, APWorks is taking a major step forward towards realizing serial production for its clients. The productivity is not only improved because of a multi-laser system. The MetalFAB1 system is a modular system featuring major production modules such as heat treatment and powder handling in one machine. Additive Industries’ MetalFAB1 is the first integrated metal additive manufacturing system that offers features above and beyond the additive manufacturing capabilities: It also includes modules for stress relief heat treatment and automated build plate handling and storage – all integrated into one industrial grade system. (Press Release, April 21, 2016) World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Economics, Technology and Science AUDI AG: Technologieentwicklung Gießen hat sich für additive Fertigungstechnologie von SLM Solutions entschieden. Die Technologieentwicklung Gießen der Audi AG hat sich für die SLM®-Anlagetechnik entschieden. Nach einem ausführlichen Informationsaustausch hat das Unternehmen in Lübeck den Kauf einer SLM®280HL gezeichnet. Die Maschine bildet den gesamten Prozess des Laserschmelzverfahrens ab. Die SLM®280HL ist die ideale „Universalanlage“ sowohl im F&EBereich als auch für die Produktion im SLM Verfahren. Die SLM®280HL entspricht den Kundenwünschen nach raumsparenden, qualitäts- und kostenoptimierten Lösungen. Die Technologieentwicklung Gießen beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung und Erprobung neuer Gießtechnologien und Leichtmetalllegierungen über die gesamte Prozesskette Druckguss für die Komponenten Karosserie, Fahrwerk und Getriebe. Der Bereich ist bei der AUDI AG verantwortlich für die gießtechnologische Betreuung von Haus- und Kaufteilen entlang des Portfolios für Struktur-, Fahrwerksund Getriebekomponenten. Im eigenen Gießerei-Technikum werden Aluminium- und MagnesiumDruckgusslegierungen von der Vorentwicklung über Prototypen bis hin zur eigenen Kleinserienfertigung im 3-Schicht-Betrieb verarbeitet. Dabei ist konsequente Fokussierung auf Werkstoffe, Technologie und Prozessparameter der additiven Fertigung ein wichtiger Bestandteil der kontinuierlichen Weiterentwicklung. Mit dem Kauf der SLM®280HL integriert die Technologieentwicklung Gießen die additive Fertigungstechnologie von SLM Solutions in die Entwicklungsund Fertigungsprozesse. Im Fokus stehen Aluminium-Werkstoffe. In enger Zusammenarbeit mit dem Bereich Technische Entwicklung wird an konkreten Serienbauteilentwicklungen für den maximalen Leichtbau AUDI ultra gearbeitet. Ziel ist topologie- und verfahrensoptimierte Produkte in Kleinserien noch effizienter herzustellen und den Vorsprung durch Technik weiter auszubauen. (PresseInformation v. 20.4.2016) Alba upgrades to EGA DX+ Ultra Technology for Line 6. Aluminium Bahrain B.S.C. (Alba) has upgraded the technology for its Line 6 Expansion Project from EGA DX+ to the EGA DX+ Ultra. The upgrade to the EGA DX+ Ultra Technology will boost Alba’s production to 540,000 t/a, an increase of 26,000 t/a versus prior projections. This will bring Alba’s total production capacity to approximately 1,500,000 t/a. The DX+ Ultra Technology will improve energy efficiency, which in turn will allow Alba to increase its metal production with no increase in overall energy consumption. Alba’s Line 6 Expansion Project timeline remains on track with “first hot metal” scheduled for January 1, 2019. One of the biggest industrial projects in the Kingdom of Bahrain, Alba’s Line 6 Expansion Project will make Alba the largest single site smelter in the world upon its completion. This Project is expected to have a big impact on Bahrain’s economy as well as strengthen the Kingdom’s position as the hub for the downstream aluminium industry in the GCC. (Press Release, February 24, 2016) Noncontact temperature monitoring in hazardous areas. All models from Fluke Process Instruments’ versatile MI3 infrared sensor series are now also available as intrinsically safe versions for use in hazardous environments. The intelligent miniature sensors are fully ATEX and IECEx certified for use in Zones 1 and 2 (gas) and Zones 21 and 22 (dust). The manufacturer supplies a complete intrinsically safe package including the sensor, a communication box, and an Ex power supply. All three components are IP65-rated, and each can be easily exchanged in the field without re-calibration of the entire system. One or two intrinsically safe MI3 sensing heads can be powered by one power supply (Figure 4). The sensor cables can be up to 30 m long in total, providing high flexibility for setting up safe monitoring scenarios. Featuring a stainless steel housing with integrated electronics, the rugged MI3 pyrometer is the smallest stand-alone digital infrared temperature sensor for fixed installation on the market today. The MI3 series comprises pyrometers for World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Fig. 4: The MI3 system minimizes costs per measuring point: two intrinsically safe MI3 sensors can be used with one power supply and communication box installed up to 15 m away various spectral ranges and applications, including the 1M and 2M short wavelength models with an excellent 100:1 resolution and 10 ms response time, which are suitable for monitoring temperatures up to +1800 °C. Each intrinsically safe MI3 sensing head is labeled with the Ex i certification. In the case of the MI3100, this also covers the laser sighting function for easy positioning and aiming. MI3 sensors have excellent EMC characteristics and can be used in ambient temperatures up to +180 °C. Communication boxes are available with RS485, Modbus, Profibus, Ethernet, and Profinet IO interfaces and with four galvanically isolated analog outputs. Automatic head detection and digital communication between sensor and box enable plug and play. (Press Release, March 8, 2016) Japanese recycler starts scrap aluminium alloy separation project. Japanese recycler Harita Metal Co. has stepped on board a national project that is focusing on the mutual separation of scrap aluminium alloys with support from a consortium of the country’s universities and research institutes. The initiative combines an appearance recognition system with a neural network analysis (ARENNA) sorter as well as a laser-induced breakdown spectroscopy (LIBS) sorter. “The new ARENNA system can detect many metals like copper, iron, lithium, manganese, magnesium and zinc,” entrepreneur Matoko Harita told delegates at the biannual Sensor-Based Sorting congress in Aachen, Germany. The system was developed at the National Institute for Advanced Industrial Science and Technology (AIST) and essentially performs 3D image anal139 Economics, Technology and Science ysis and density measurement with a neural network system to identify shredded scrap aluminium alloy particles. Recent experiments involving samples of seven wrought aluminium alloys and one casting alloy showed “a lot of potential”, Harita announced. Nearly all wrought alloys (apart from the 2000 series) were separated with a separation probability of around 96 %. “Perhaps the 2000 series alloys were mistaken for casting alloys,” the CEO offered by way of explanation. The speed of the sorting system has been measured at 1 m/s and costs at approximately 15 Euro cents per kg. These results were achieved with the assistance of German firm SECOPTA whose MopaLIBS sorter prototype was used in five trials. Harita Metals Co. also confirmed its plans to invest in a pilot-scale facility to pursue “a more precise” mutual separation system for scrap aluminium alloys. This recycling plant would have a capacity of roughly 1 t/h and would accommodate an energy-saving sorting process to partially replace conventional energy-intensive smelting processes. “In Japan, the majority of aluminium scrap is recycled via cascade recycling in which various kinds of aluminium alloys are mixed to create casting alloys for manufacturing combustion engines,” Harita noted. Demand for wrought aluminium has increased while demand for casting combustion engines has “gradually decreased”. Harita currently owns two recycling facilities with a total capacity of 120 000 t/a. Annually, these produce over 4000 t of high-quality aluminium alloys from mixed metal scrap. (alcircle.com, March 2, 2016) The new Metso MBC 95/29 balance crane revolutionizes the recycling world. Combining its knowledge of both mining and recycling, Metso has developed an innovative balance crane; the new MBC 95/29 (Figure 6). With the durability of heavy mining equipment, the new MBC 95/29 surpasses the speed, agility and efficiency needs of the recycling industry. Like all Metso Balance Cranes, the new MBC 95/29 incorporates the unique counterbalance principle, resulting in 50 % less energy to move the load, and making it up to 80 % more efficient than comparable hydraulic excava140 Fig. 6: Metso MBC 95/29 balance crane tors. In addition, the new MBC 95/29 has been designed for optimum safety, durability, and reduced maintenance costs. Metso has coupled its extensive years of knowledge and experience through a technology transfer agreement with the European company HOICO, owner of the Sobemai technology. Sobemai stands out for having been the original inventor of the equilibrium/balance crane technology, as well as for its installed base of over 100 machines – most of which are involved in recycling throughout Europe and the rest of the world. The Metso balance crane is well applied in the recycling business because it has a long reach, it more effectively manages scrap stockpiling, and it efficiently feeds shredders and shears. While the use of balance cranes in Europe was primarily motivated by environmental needs, these advantages, along with the economic benefits, are now being noticed in the North American market. (Press Release, March 4, 2016) AUMUND special conveyor assumes transport at World largest HDRI production plant in Algeria. Increasing Fig. 7: Hadeed (Saudi Arabia) – AUMUND reference for energy efficient conveying of DRI (photo AUMUND) market shares for the AUMUND Fördertechnik GmbH Division Metallurgy: at the end of August 2016 a new AUMUND special conveyor for the transport of Hot DRI will be delivered to the new steel mill at Tosyali (Algeria). A BZB-H-I 900 type conveyor (Figure 7) with a length of 116 m will be employed in Algeria. The conveying performance has been configured for 323 t hot DRI per hour at a material temperature of 750 °C. The technical solution was crucial for the contract award to AUMUND Fördertechnik: in Algeria, AUMUND is counting on using a patented pan conveyor with buckets. The improved sealing protects the material to be transported completely from any environmental influences. Thus, the inert system prevents the reoxidation of the highly reactive bulk material and makes the transport of the sponge iron possible without losing the high degree of metallization. “To produce the same amount of steel, a significantly lower input of energy into the electric arc furnace is needed this way, the tap cycles are reduced and productivity rises by up to 20 %”, explains AUMUND project leader Frank Reddemann. The AUMUND special conveyor will be used as the link between the MIDREX shaft furnace and an electric arc furnace for the transport of HDRI. With the support of MIDREX, Tosyali is building the largest plant for the production of DRI worldwide at Bethioua (Algeria). The new MIDREX-Direct Reduction plant will feature a production capacity of 2.5 mill. t DRI. Probably starting at the end of 2016 HDRI or CDRI will be produced alternatively without constraints to ongoing production. (Press Release, February 18, 2016) Outotec awarded a sulfuric acid plant contract from Boliden Harjavalta. Outotec has agreed with the Sweden-based mining and smelting company Boliden on the main design and delivery of proprietary equipment for a sulfuric acid plant to be built in connection with the Harjavalta nickel and copper smelter in Finland. The Boliden Harjavalta plant is one of the largest nickel-copper smelters in Europe. The new gas cleaning and sulfuric acid plant solutions designed World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Economics, Technology and Science Abb. 8: Der neue Hardox HiTemp bietet extreme Festigkeit bei hohen Temperaturen by Outotec will process off-gas from the smelters into high grade industrial sulfuric acid. The plant will meet all of the current and planned European environmental requirements through innovative gas cleaning, production of sulfuric acid and highly efficient heat recovery system. In order to recover as much energy as possible, the heat recovery system uses the surplus heat of the SO2 converter and turns it into high-pressure steam. The surplus heat from the drying and absorption section of the acid plant is converted into hot water and then supplied to the adjacent power plant for further use. The first construction phase of the sulfuric acid plant is expected to be operational in May-June 2018. (Press Release, March 31, 2016) Hardox HiTemp – SSAB bringt eine hoch-hitzebeständige Variante von Hardox® auf den Markt – dem weltweit führenden hochfesten Stahl. Hardox ist schon seit über 40 Jahren in vielen Branchen ein vertrauter Name. Wo auch immer Stahl auf abrasive Materialien trifft, verbessert Hardox die Produktivität und verlängert die Lebensdauer. Im Laufe der Jahre hat SSAB Hardox kontinuierlich weiterentwickelt und dabei Härte und Widerstandsfähigkeit immer weiter verbessert. Eine Herausforderung bestand darin, Hardox auch im Temperaturbereich von 300 bis 500 °C bestehen zu lassen. Traditionelle vergütete, verschleißfeste Stahlprodukte verlieren bei höheren Temperaturen viel von ihrer Härte. SSAB empfiehlt normalerweise das Markenprodukt Toolox, um dieses Problem zu beheben. Toolox bietet eine hohe Verschleißfestigkeit und behält seine ursprüngliche Härte und Formstabilität auch bei hohen Temperaturen. Obwohl Toolox aus der technischen Perspektive gut funktioniert, ist das Produkt hauptsächlich für anspruchsvolle Werkzeugmaschinen gedacht, beispielsweise für das Formen von geschmolzenem Messing, Aluminium und Glas. SSAB hat jetzt die hitzebeständigen Eigenschaften von Toolox auf Hardox HiTemp übertragen, eine neue Hardox-Güte, die ab September 2016 bestellbar ist. Die Eigenschaften von Hardox HiTemp werden durch die Verwendung qualitativ hochwertiger Rohstoffe in Kombination mit einem sorgfältig kontrollierten Herstellungsprozess erreicht. Hardox HiTemp bietet eine kostengünstige Lösung für Widerstandsfähigkeit bei hohen Temperaturen (Abbildung 8). Hardox HiTemp wird als Blech von 15 Bis 30 mm geliefert. Das Material kann mit den gleichen Maschinen und Verfahren geschnitten, geschweißt und bearbeitet werden, die für Standardgüten genutzt werden. (PresseInformation v. 12.4.2016) Tesla Model S electric car packs in 190 kg aluminium. The Tesla Model S, the world’s most-wanted electric car, which has recorded a whopping 100,000 units sale as of December 2015, has been lauded by the critics for its impressive safety rating, range, and design. However, it is also worth con- sidering that it is the incredible raw materials that go into the Tesla Model S that help to make all of these things possible (Figure 9). The Tesla Model S body and chassis are built almost entirely from aluminium. Aluminium is lightweight, which helps to maximize the range of the battery beyond that of other EVs. The total amount of aluminium used in the car is 410 lbs (190 kg). The underbody is made from ultra high-strength titanium, which protects the battery from nearly any roadside force or piercing. The Tesla battery pack weighs 1200 lbs (540 kg), which is equal to about 26 % of the car’s total weight. This puts the car’s center of gravity a mere 44.5 cm off the ground, giving the car unprecedented stability. The battery itself contains 7104 lithium-ion battery cells. The Tesla Model S battery cathode uses an NCA formulation with the approximate ratio: 80 % nickel, 15 % cobalt, and 5 % aluminium. The anode uses natural or synthetic graphite to hold lithium ions. Aluminium foil is also used in the car battery. The wheels of Tesla Model S are made from aluminium alloy, which presently, is the metal of choice for most carmakers of global repute. (alcircle.com, March 8, 2016) Becker invests in innovative aluminium Slitting Line from Georg. The aluminium market represents itself in great diversity spanning from automotive, aerospace up to railway industry. Special knowhow and experience is required to process this universally useable material. The Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik combines both being a renown supplier of finishing lines to the steel and the alumini- Fig. 9: The Tesla Model S body and chassis are built almost entirely from aluminium World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 141 Economics, Technology and Science Fig. 10: Georg slitting line um industry as well. A modern slitting and packing line (Figure 10) for the new established Becker-Aluminium Service GmbH is under engineering now. Becker Steel as member of the Klöckner Group invests in the expansion of a new business division located at Bönen. The new high-tech installation for probably the first aluminium service center worldwide will take up operation in middle of 2017. The line is designed for a material width of 2150 mm and 5 mm strip thickness and ensures precise slitting, oiling and packing of up to 50 aluminium strands. Becker will expand its product portfolio with a future oriented material for the automotive industry. Georg finishing lines division will contribute with the new slitting line operating at a maximum line speed of 400 m/min . For the high line speed slitting shear and cutter shafts are built in precise geometry. The line is equipped with motors of energy class IE3 which ensure a sustainable reduced energy consumption. On top the switch gear unit disposes of an energy recovery function (active line module). A further remarkable advantage offers the oiling concept selected by Georg’s engineers. In use will be an electrostatic oiling machine which can apply prelube oils as well as hotmelt/drylube oils in layers of highest homogenity. This is of special importance with regard to the subsequent processes of the value chain like shaping or deep-drawing. The oiling machine can be moved out of the line for cleaning and maintenance purposes and in case of processing materials not to be oiled. (Press Release, February 17, 2016) Applications are being sought for the European Aluminium Award 2016. The process of accepting applications from leading business entities in the aluminium industry for the European Aluminium Award 2016 has already started. Presented for the 10th time, the most important prize of the aluminium industry honours the sector’s innovations. The Award Ceremony will take place at ALUMINIUM 2016 in Düs- seldorf on 29 November. The application deadline is 15 July 2016. Awards will be presented in the categories Automotive, Transportation (air, rail, road, water), Architecture & Construction, Production Techniques, Tools & Machinery and Design & Lifestyle (lighting & interior, sports & leisure, computers & electronics, art & fashion). In addition, the Young Talents Award for young designers and engineers aged 30 or under will be presented again, as well. An international jury of experts will select the nominees and winners. In the Design & Lifestyle segment, which is aimed primarily at attracting consumer lifestyle products, the winner will be selected by the visitors of the ALUMINIUM trade fair. Several changes will be introduced this year, including the further internationalisation of the award. From now on, it will no longer be limited to the European market but recognise products from around the world. Throughout the trade fair, all submitted products will be presented at the Award Pavilion in Hall 10, where ALUMINIUM visitors also will be able to examine the nominated products. The European Aluminium Award is an initiative by the Dutch Aluminium Centrum in cooperation with the industry associations European Aluminium and GDA (German Confederation of the Aluminium Industry) as well as ALUMINIUM 2016. (Aluminium International Today, April 20, 2016) Science Rohstoffsicherung für den HightechStandort Deutschland: r 4-INTRA begleitet BMBF-Fördermaßnahme r4. Gallium (Abbildung 1), Indium oder Seltene Erden – wirtschaftsstrategische Rohstoffe sind unverzichtbare Bausteine für innovative Schlüsseltechnologien, die Energiewende und die Spitzenstellung der deutschen Industrie im internationalen Wettbewerb. Die Liste der für die europäische Wirtschaft kritischen Rohstoffe ist lang. Mit dem Ziel die Versorgungssicherheit hierzulande zu verbessern, hat die Bundesregierung im Rahmen ihrer Hightech-Strate142 gie 2020 die BMBF-Fördermaßnahme „r4– Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ aufgelegt. Eingebettet in das Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden hierfür rund 60 Mio. ¥ bereitgestellt. 26 Verbundprojekte wurden nach einer ersten Ausschreibung in r4 bewilligt. Nach Abschluss der zweiten Ausschreibungsrunde werden es 2016 voraussichtlich rund 40 Verbundvorhaben sein. Führende Rohstofffor- scher Deutschlands, Nachwuchswissenschaftler und die Industrie sind beteiligt. Abb. 1:Gallium-Kristalle, PPM Pure Metals GmbH, Langelsheim (Foto: Andre Bertram, CUTEC) World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Economics, Technology and Science Forschungsbegleitend wird das Integrations- und Transferprojekt „r4INTRA“ die Innovationskraft der umsetzungsorientierten Verbundprojekte durch gezielte Vernetzung stärken. Dies geschieht über branchen-, technologie- und themenorientiertes Clustern der Einzelprojekte. Forschungsschwerpunkte der Fördermaßnahme r4 sind die Exploration und Gewinnung primärer heimischer Rohstoffe – im Fokus stehen die klassischen Bergbaureviere im Erzgebirge, Harz, Siegerland und Schwarzwald – sowie die Rückgewinnung und die Kreislaufführung sekundärer Rohstoffe. Für eine spätere Umsetzung der Forschungsergebnisse ist es wichtig, frühzeitig potenzielle Anwender und die Öffentlichkeit mitzunehmen. Dazu dient unter anderem das ständig wachsende Informationsangebot auf der Internetseite www.r4innovation.de. Federführend für das r4-INTRA-Projekt ist das Clausthaler Umwelttechnik-Institut (CUTEC) als Verbundkoordinator zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Systemund Innovationsforschung ISI sowie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Beteiligt sind weiterhin das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Hochschule Pforzheim (HSPF). Erfahren in der Begleitung solcher Forschungsmaßnahmen, unterstützen die fünf Partner den Transfer der Ergebnisse und analysieren Potenziale hinsichtlich einer nachhaltigen Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe. r4-INTRA läuft bis zum 31. Dezember 2019 und wird vom BMBF mit 1,9 Mio. ¥ gefördert. (Presse-Information v. 4.4.2016) Nachhaltige Aufbereitung von Seltenen Erden. Forscher vom HelmholtzInstitut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) entwickeln eine neue Strategie, um die Erze der vietnamesischen Seltenerd-Lagerstätte „Nam Xe“ umweltschonend und wirtschaftlich aufzubereiten. Dafür sollen erstmals auch optische Sensoren zum Einsatz kommen. Das vor kurzem gestartete Projekt in Kooperation mit der UVR-FIA GmbH ist Teil der Fördermaßnahme CLIENT. Darin fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Zusam- menarbeit mit Schwellenländern und unterstützt nachhaltige Klimaschutzund Umwelttechnologien sowie die wirtschaftliche Entwicklung. Die Lagerstätte Nam Xe im Nordwesten Vietnams gilt als zweitgrößtes Seltenerd-Vorkommen des Landes. Um die wertvollen Minerale fördern und zu marktfähigen Konzentraten verarbeiten zu können, benötigt das Schwellenland jedoch moderne technologische Lösungen. Die Aufbereitung ist unter anderem deshalb so aufwendig, weil die Seltenen Erden in den natürlichen Gesteinen meist nur fein verteilt vorliegen. Um sie aus dem Gestein zu extrahieren, fallen unzählige Tonnen von Abraum an. Deshalb haben sich die Hanoi University of Mining and Geology sowie die Hung Hai Group Unterstützung aus Deutschland geholt. Die Hung Hai Group ist eine staatliche Firma, die gegenwärtig die Rechte an der Lagerstätte verwaltet. Entscheidend für die effiziente Aufbereitung ist eine gezielte Vorsortierung noch vor Ort im Bergwerk. Wenn weniger taubes Gestein in die Anlagen transportiert und dort weiterverarbeitet wird, dann spart dies Energie, Prozesschemikalien und letztlich auch Produktionskosten. „Als Lösungsansatz ziehen wir die Nutzung optischer Sensoren in Betracht, die wir gemeinsam mit der UVR-FIA GmbH testen wollen“, so Dr. Robert Möckel, Projektkoordinator vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie, das zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) gehört. Die Sensoren erkennen Farbe, Dichte oder andere Eigenschaften des abgebauten Materials und könnten dafür sorgen, dass das taube Gestein mit einem gezielten Luftstrahl vom laufenden Sortierband geschossen wird. „Getestet wurden optische Sortierverfahren für Seltene Erden schon erfolgreich im Technikumsmaßstab, sind aber noch nicht in Lagerstätten im Einsatz“, ergänzt der Mineraloge. Außerdem enthalten solche Lagerstätten häufig Minerale mit radioaktiven Elementen wie beispielsweise Thorium, die durch die Vorsortierung teilweise schon aus dem abgebauten Erz entfernt werden könnten. Auf diese Weise will das internationale Projektteam weitere umweltschädigende World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Abb. 2: Wird nichtverwertbares Gestein möglichst frühzeitig von den Erzen getrennt, dann minimiert das die Kosten und den Abraum in der weiteren Rohstoffverarbeitung Auswirkungen des Seltenerd-Abbaus minimieren – ein Aspekt, den die vietnamesischen Partner untersuchen und in das Gesamtergebnis mit einfließen lassen wollen. „Vor der Aufbereitung steht jedoch die ausführliche Untersuchung von Zusammensetzung und Mikrostruktur der Gesteine mit Hilfe moderner Analysemethoden“, erklärt Dr. Robert Möckel, der auch die mineralogische Charakterisierung am Freiberger Helmholtz-Institut leitet. Die für die Untersuchung vorgesehenen Proben werden die Wissenschaftler auf ihrer derzeitigen Vietnamreise auf den Transport nach Freiberg vorbereiten (Abbildung 2). Nach der Analyse und der Vorsortierung sollen die Erze dann zerkleinert und die einzelnen Minerale mit Hilfe von Flotationsverfahren voneinander getrennt werden. Damit die Forscher schon vorher wissen, welcher Prozessschritt sich zur weiteren Aufbereitung des Materials eignet, arbeiten die Mineralogen und Ingenieure eng mit den Mathematikern am HIF zusammen. Anhand der Zusammensetzung des Ausgangsmaterials und der Zwischenprodukte können diese berechnen, welche Folgeverfahren am effizientesten sind. Das Aufbereitungsprojekt, das auf drei Jahre – also bis Dezember 2018 – angelegt ist, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp 275 000 ¥ gefördert. Die Fördermaßnahme CLIENT – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Klimaschutz- und Umwelttechnologien und -dienstleistungen ist Teil des Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA)“. (Presse-Information v. 21.3.2016) 143 Economics, Technology and Science Der Werkstoff wird digital: Fraunhofer stellt Materials Data Space vor. Neue Werkstoffe sind der entscheidende Treiber bei der Entwicklung innovativer Produkte im verarbeitenden Gewerbe. Schätzungen zufolge basieren schon heute bis zu 70 % aller neuen Erzeugnisse auf neuen Werkstoffen. Für Industrie 4.0, die enge Verzahnung der Produktion mit der modernen Informations- und Kommunikationstechnik, wird die Bedeutung der Werkstoffe noch steigen. Sie sollen maßgeschneiderte Produkte nach individuellen Kundenwünschen möglich machen – kostengünstig, mit hoher Qualität und bei kurzen Innovationszyklen. Um dafür die Grundlagen zu schaffen, hat der Fraunhofer-Verbund MATERIALS, der die Kompetenzen von 15 materialwissenschaftlich orientierten Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft bündelt, das Konzept des Materials Data Space entwickelt (Abbildung 3). „Der Materials Data Space stellt alle relevanten Informationen zu den Werkstoffen und Bauteilen digitalisiert in einer leistungsfähigen und unternehmensübergreifenden Plattform zur Verfügung“, beschreibt Prof. Dr. Peter Elsner, Vorsitzender des Verbunds die Initiative. „Wir wollen es Entwicklern und Ingenieuren ermöglichen, die eingesetzten Werkstoffe in den jeweiligen Entwicklungsschritten als variable Systeme mit einstellbaren Eigenschaften zu begreifen und zu nutzen“, sagt Elsner. Am Ende der Entwicklung könnte ein virtueller Raum stehen, in dem sich Werkstücke und Produkte autonom bewegen, das heißt in Wechselwirkung mit den Herstellungs- und Bearbeitungsmaschinen und -anlagen stehen und ihren eigenen Gestehungsprozess steuern. „Fraunhofer stellt auf Basis des Industrial Data Space eine weitere zentrale Säule für eine erfolgreiche Industrie 4.0 bereit. Im Industrial Data Space schaffen wir einen sicheren Datenraum für Wertschöpfungsnetzwerke. Mit dem Materials Data Space fügen wir die Material- und Werkstoffdaten der an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen hinzu“, erklärt Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, und ergänzt: „Die Entwicklung neuer Materialien, 144 Abb. 3: Die Werkstoffe zum Sprechen bringen: Als Grundlage für Industrie 4.0 ist eine Digitalisierung der Materialforschung notwendig. Dazu hat Fraunhofer den Materials Data Space konzipiert. (© Foto Fraunhofer-Verbund MATERIALS) die fit für Industrie 4.0 sind, wäre ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für die deutsche Industrie. Denn der Materialkostenanteil liegt im verarbeitenden Gewerbe zwischen 35 und 55 % des Bruttoproduktionswertes und damit deutlich höher als beispielsweise der Energiekostenanteil.“ Daten zu einem Werkstoff beziehungsweise Bauteil stehen im Materials Data Space durchgängig über den gesamten Lebenszyklus zur Verfügung, vom Materialentwickler über den Werkstoff-, Halbzeug- und Bauteilhersteller bis hin zum Endnutzer und zum strategischen Recycling. An jedem Schritt des Prozesses werden in Echtzeit die dynamischen Materialeigenschaften erfasst und in den Materials Data Space eingespeist. Durch die Vernetzung können sich selbst organisierende, unternehmensübergreifende Wertschöpfungsnetzwerke etablieren, die sich nach unterschiedlichen Kriterien wie Kosten, Verfügbarkeit und Ressourcenverbrauch optimieren lassen. Informationstechnisches Fundament des Materials Data Space sind Datendienste, die derzeit im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts zum Industrial Data Space entwickelt und pilotiert werden. „Wir bringen die Werkstoffe zum Sprechen. Sie können uns zu jedem Zeitpunkt ihre Eigenschaften mitteilen. Diese Informationen stehen im Materials Data Space zur Verfügung und helfen beispielsweise, den Materialverbrauch zu senken, die Entwicklung neuer Werkstoffe zu beschleunigen, den Herstellungsprozess zu optimieren, Lebens- dauer und Zuverlässigkeit zu steigern oder zu erkennen, bei welchen Produkten sich das Recycling lohnt“, erläutert Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn, der das Projekt koordiniert, die Idee. „Die Materialien und Werkstoffe sagen uns beispielsweise: Ich bin noch fünf Jahre lang voll belastbar, erst dann treten Ermüdungserscheinungen auf. Wenn man Element A, das in mir steckt, durch Element B ersetzt, kann ich bei viel niedrigeren Temperaturen hergestellt werden. Oder aber: Ich bin hierfür nicht mehr zu gebrauchen, aber meine Eigenschaften qualifizieren mich perfekt zur Weiterverarbeitung als X“, umreißt er die Möglichkeiten. Entscheidend dafür, die Werkstoffe selbst Industrie 4.0-fähig zu machen, ist die Kenntnis ihrer Mikrostruktur. Ziel der Forscher ist es, sie in digitale Materialmodelle umzusetzen, die zu Startpunkten für durchgängige Prozesskettensimulationen werden. Der Materials Data Space ist ein Baukasten, aus dem die Experten für Material- und Werkstoffinnovationen oder -optimierungen neue Module entnehmen oder neu verknüpfen können. Zugleich wird er mit seinem Datenbestand zum „Gedächtnis“ des Werkstoffs. Neben den Angaben zur Mikrostruktur fließen in den Materials Data Space auch die Informationen von Werkstoffen und Bauteilen ein, die mit sensorischen Eigenschaften versehen sind. Sie können ihren aktuellen Zustand selbst erfassen, etwa zum Abnutzungszustand. Diese Daten geben die Werkstoffe eigenständig an Herstellungs-, Bearbeitungs- und Montagemaschinen weiter, die dann darauf reagieren können. Zugleich berücksichtigt der Materials Data Space Daten von adaptiven Bauteilen, die sich aufgrund der eigenermittelten oder der vom Gesamtsystem signalisierten Belastungssituation anpassen. So entstehen lernende Fertigungsverfahren, in denen die Prozesse stets optimal auf die Eigenschaften der jeweils eingesetzten Materialien zugeschnitten sind. Nicht zuletzt können die Daten selbst zur Grundlage neuer Geschäftsmodelle werden. Viele deutsche Unternehmen, darunter auch Mittelständler, haben deshalb bereits Interesse an Use-Cases zum Aufbau und zur Nutzung des Materials Data World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Economics, Technology and Science der einzelnen Fertigungsprozesse sind vorgesehen. (Presse-Information v. 17.3.2016) Space signalisiert. Gemeinsam mit Industriepartnern sollen zunächst drei Pilotprojekte im Bereich der Automobilindustrie umgesetzt werden. Konkret geht es dort um Metalle, Faserverbundwerkstoffe sowie Funktionsmaterialien und deren Recycling. (Presse-Information v. 25.4.2016) Lithium-Ionen-Batterien aus Deutschland – ZSW etabliert industrielle Pilotfertigung. Deutschland produziert Elektroautos, aber bislang keine Batterien dafür. Um dies zu ändern, haben Politik und Industrie in den letzten Jahren ihre Forschungsund Entwicklungs-Aktivitäten erheblich ausgebaut. Das trägt jetzt Früchte: Gemeinsam mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden- Württemberg (ZSW) ist es gelungen, in einer Pilotanlage zur in- dustriellen Fertigung automobiltaugliche Lithium-Ionen-Zellen zu produzieren. Die Standardzellen im PHEV-1-Format wurden vollautomatisch mit hoher Produktionsgeschwindigkeit hergestellt. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 25,7 Mio. ¥ und dem Land Baden-Württemberg mit 6 Mio. ¥ geförderte Pilotfertigung am ZSW ist auf einer Fläche von mehr als 3000 m2 mit speziell entwickelten Produktionsanlagen ausgerüstet und wird seit gut einem Jahr betrieben. Anfang 2015 starteten die Arbeiten. Die technologischen Hürden für eine kommerzielle Produktion von Batteriezellen hierzulande sind mit den auf der ZSW-Pilotanlage gesammelten Erfahrungen deutlich reduziert worden. „Für Deutschland ist der Aufbau einer Produktion von automobiltauglichen Batteriezellen eine einmalige Chance, um die Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten“, sagt Prof. Dr. Werner Tillmetz, ZSWVorstand und Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien. „Jetzt müssen noch die Hebel in der Industrie und bei den Zulieferern umgelegt werden.“ Einige Unternehmen haben das bereits erkannt und sich bei den technologischen Vorarbeiten engagiert: BASF, BMW, Daimler, Elring Klinger, Manz, Robert Bosch, Rockwood Lithium, SGL Carbon und Siemens. Die vorwettbewerbliche Forschungsplattform Abb. 4: 60-Liter-Mischstation zum Anfertigen der Elektrodenpasten (Foto: ZSW/Duckek) im ZSW-Labor für Batterietechnologie (eLaB) in Ulm steht allen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zur Produktionsforschung für Batteriezellen mit fortschrittlichen Materialien und Herstellverfahren zur Verfügung. Seit Inbetriebnahme vor einem Jahr verarbeitete das ZSW 1300 kg an Aktivmaterialien zu Pasten (Abbildung 4), beschichtete 11 km Elektrodenfolien und assemblierte daraus weit mehr als tausend Zellen vollautomatisch. Dabei konnte die geforderte Produktionsgeschwindigkeit von einer Minute pro Zelle und die kontinuierliche Reduktion der Ausschussraten erfolgreich demonstriert werden. Um alle Anforderungen für künftige Zellen beispielsweise in Bezug auf Kapazität oder Lebensdauer erfüllen zu können, sind weitere Entwicklungsanstrengungen nötig. Dennoch zeigen die aktuellen Ergebnisse, welche beeindruckenden Erfolge die deutsche Industrie zusammen mit der Forschung in den vergangenen Jahren erzielt hat. War doch das Verständnis über den gesamten Produktionsprozess für Lithium-Ionen-Zellen – von der Elektrodenherstellung über die Zellmontage bis zur Formierung und Prüfung – bislang nur bei sehr wenigen deutschen Experten vorhanden. Für die Qualifikation der Herstellprozesse verwendeten die Forscher die heute weltweit am weitesten verbreitete Materialkombination LithiumNickel-Mangan-Kobaltoxid (NMC)/ Graphit. In neu angelaufenen und künftig geplanten Projekten werden auch fortschrittliche Materialien eingesetzt, die höhere Energiedichten und damit höhere Reichweiten der Fahrzeuge ermöglichen. Auch die Optimierung der Zellkonstruktion und World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Wieso altern Batterien? Drei Jahre lange untersuchte das Zentrum für Angewandte Elektrochemie ZfAE, Teil des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC in Würzburg, im EU-Projekt ABattReLife die Ursachen für Batteriealterung. Dafür standen dem Zentrum Altbatterien aus Elektroautos zur Verfügung, die ausführlich getestet und analysiert wurden. In Deutschland stieg in den letzten Jahren die Nutzung von Elektrofahrzeugen wie Elektroautos oder E-Bikes kontinuierlich an. Umso größer ist der Bedarf nach sicheren, langlebigen und zuverlässigen Energiespeichern, die den Ausbau der Elektromobilität weiter vorantreiben. Hersteller fokussieren sich daher auf die Entwicklung von Batterien mit längerer Lebensdauer und größeren Reichweiten. Doch dafür müssen zunächst die Ursachen für Alterung und nachlassende Leistung von Batterien geklärt werden, um mögliche Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Ab einer Restkapazität von 80 % zeigen die meisten Batterien eine Änderung ihres Verhaltens: Ihre Leistungskurve erfährt einen deutlichen Knick und die nichtlineare, rapide Alterung beginnt. Um die Gründe für diesen Alterungsprozess herauszufinden, untersuchte das Zentrum für Angewandte Elektrochemie im Projekt ABattReLife Altbatterien aus der ersten Elektrofahrzeuggeneration und mit eigens gefertigten Laborzellen gleicher Bauweise verglichen. Sowohl die gebrauchten Batterien als auch die laborgefertigten Zellen – die einer kontrollierten, schnellen Alterung unterzogen wurden – durchliefen verschiedene mechanische, thermische und chemische Tests, deren Ergebnisse das ZfAE anschließend für die Analysen der Zellveränderungen nutzte. Um eine ortsaufgelöste Untersuchung zu ermöglichen, wurden die kleinen Laborzellen aus verschiedenen Teilen der Elektroden gebaut. Die Wissenschaftler stellten fest, dass kurz vor dem Leistungsknick kleine Bereiche der Kathode starke Beeinträchtigungen in Form eines metallischen Lithiumschleiers – das soge145 Economics, Technology and Science nannte Lithium-Plating – aufwiesen. Während die positive Elektrode kaum Veränderungen zeigte, war die negative Graphitelektrode durch Mikrorisse, Ablagerungen und das LithiumPlating beeinträchtigt. Da das Plating teils irreversibel ist, griff der Vorgang im weiteren Verlauf auf benachbarte Bereiche über und die Batterie erreichte ihr Lebensende. Für das Abscheiden von Lithium an der Kathode und den damit verbundenen Leistungsknick sind insbesondere zwei Faktoren entscheidend: Zu schnelles Laden führt zur Abscheidung von Lithium-Metall, sodass für weitere Ladezyklen immer weniger Lithium zur Verfügung steht. Zum Zweiten konnten die Wissenschaftler des Fraunhofer ISC mittels Computertomographie außerdem feststellen, dass die anfänglich betroffenen Bereiche durch einen Ableiter stärker komprimiert wurden als der Rest der Batterie. Daraus ließ sich schließen, dass der mechanische Druck eine lokale Überladung erzeugt, die zu massivem Lithiumverlust führt und diesen Bereich zerstört. Somit verstärkt oder verzögert ein entsprechendes Zelldesign den Alterungsprozess. Solche mechanisch nicht ausgereiften Batterien sind für eine mögliche Zweitverwendung – beispielsweise als stationäre Energiespeicher – ungeeignet. Um das Lithium-Plating zu verhindern, können beispielsweise Batteriezellen gebaut werden, deren Ableiter so angebracht wird, dass lokale Verspannungen bzw. Druckspitzen vermieden werden können. Da auch zu hohe Laderaten, zu hohe Entladetiefen und zu niedrige Temperaturen den Alterungsvorgang beschleunigen, sollte darüber hinaus der Ladevorgang genau gesteuert werden, sodass Ladetemperatur, -geschwindigkeit und -spannung kontrolliert ablaufen. Neben der Durchführung von Analysen und Tests zu bestimmten Batterietypen forscht das ZfAE an neuen Materialien und Zellkomponenten für leistungsfähigere und langlebigere Batterien. Dazu gehören funktionelle Schutzbeschichtungen für moderne Elektrodenmaterialien und Materialien für zukünftige Festkörperbatterien aus organisch-anorganischen Hybridpolymeren bis hin zu reinen 146 Glaskeramiken, die eine hohe chemische Stabilität und damit eine längere Haltbarkeit gewährleisten. (PresseInformation v. 4.3.2016) Expedition in den Pazifik: BGRWissenschaftler erkunden Gebiete mit hoher Manganknollen-Konzentration. Eine Gruppe von zwölf Wissenschaftlern der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bricht am 5. April 2016 von Honolulu (Hawaii) aus zu einer 42-tägigen Expedition mit dem amerikanischen Forschungsschiff Kilo Moana in den Zentralpazifik auf. Ihr Ziel ist der Manganknollengürtel zwischen Hawaii und Mexiko. Die Meeresforscher aus Hannover werden dort im Auftrag der Bundesregierung das deutsche Lizenzgebiet zur Exploration von Manganknollen erkunden. Für die BGR-Wissenschaftler ist es bereits die achte Fahrt in das Lizenzgebiet. Grundlage dafür ist ein im Jahr 2006 zwischen der Internationalen Meeresbodenbehörde und der BGR geschlossener Vertrag, der Deutschland das exklusive Recht gibt, auf einem Meeresareal von 75 000 km2 Größe in rund 5000 m Tiefe 15 Jahre lang den Bestand der metallreichen Manganknollen zu untersuchen. Auf dieser Forschungskampagne wird ein wirtschaftlich hochinteressantes Teilgebiet von rund 500 km2 beprobt und detailliert mit einem neuen tiefgeschleppten Echolot erkundet. „Uns interessieren die Bereiche des Meeresbodens mit der höchsten Knollenkonzentration sowie der günstigsten Topographie für einen zukünftigen Abbautest“, so BGR-Fahrtleiter Dr. Carsten Rühlemann. Zur Beurteilung dieser potenziellen Lagerstätte, die sehr hohe Knollenkonzentrationen aufweist, werden Proben des Meeresbodens mit den darauf liegenden Knollen entnommen. Außerdem werden mit einem Videoschlitten, der einige Meter über dem Meeresboden geschleppt wird, mehrere Kilometer lange Profile aufgenommen. Auf den Foto- und Videoaufnahmen lassen sich die besonders knollenreichen Areale sehr gut identifizieren. Zusätzlich wird das Relief des Meeresbodens mit einem an der BGR entwickelten Fächerecholot in Dezimeter-Auflösung vermessen. Diese Untersuchun- Abb. 5: Forschungsschiff Kilo Moana gen dienen der Vorbereitung eines möglichen Fördertests, der für einen späteren Tiefseebergbau unbedingt erforderlich ist. Ein solcher Test ist auch notwendig, um die Auswirkungen eines künftigen industriellen Abbaus auf die Meeresumwelt und die Biodiversität unter realitätsnahen Bedingungen abzuschätzen. Ein weiterer Fokus der Forschungskampagne liegt auf der Bestandsaufnahme der Bodenlebewesen. Für diese Untersuchungen werden wieder fünf Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Biodiversitätsforschung (DZMB) am Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven an der Expedition teilnehmen. Auf vorangegangenen Expeditionen haben die Wissenschaftler von BGR und DZMB zwei Referenzgebiete festgelegt, mit denen der Einfluss eines möglichen Tiefseebergbaus untersucht werden soll. Eines dieser Referenzgebiete befindet sich in einem potenziellen Abbaugebiet, das andere liegt etwa 50 km westlich davon und wird auch in Zukunft unberührt bleiben. Der Vergleich der Lebensgemeinschaften in diesen beiden Referenzgebieten soll im Falle eines späteren Bergbaus Auskunft darüber geben, wie sich der Abbau auf das Ökosystem der Tiefsee auswirkt. Als Plattform für diese Arbeiten dient das von der BGR gecharterte amerikanische Forschungsschiff Kilo Moana (Abbildung 5). Dieses 2-Rumpf-Schiff ist bestens für Vermessungs- und Beprobungsarbeiten geeignet, da aufgrund seiner Bauweise eine ausgezeichnete Seefestigkeit und Ruhe auch bei hohem Wellengang gewährleistet und somit beste Daten- und Probenqualität für die spätere Auswertung garantiert sind. (europaticker v. 29.3.2016) World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Personals Personals Roger Agnelli, member of the ABB Board of Directors, has died in a plane crash in Sao Paulo, Brazil, along with his wife and two children. The incident occurred at 3.20 pm local time on Saturday, March 19. The deaths of Roger Agnelli and his immediate family, as well as of the pilot and the two other passengers on board, were confirmed by the Brazilian authorities. Roger Agnelli joined the ABB Board of Directors in 2002, shortly after becoming Chairman of the Brazilian mining company Vale, which he went on to lead as President and CEO until 2011, turning it into the world’s largest and most successful iron ore producer. (Press Release, March 21, 2016) Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Dr. Rainer Sontowski, hat am 8. April den neuen Präsidenten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Prof. Dr. Ralph Watzel, in Hannover in sein Amt eingeführt. Zugleich verabschiedete Staatssekretär Sontowski den bisherigen Amtsinhaber, Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel, der die BGR seit August 2007 geleitet hatte. Vor seiner Ernennung zum Präsidenten der BGR hatte Watzel zehn Jahre lang die Abteilung „Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau“ im Regierungspräsidium Freiburg geleitet. Darin sind sowohl der Staatliche Geologische Dienst als auch die Bergbehörde zusammengefasst. (Nach Presse-Information v. 8.4.2016) Kaisa Aalto-Luoto, M.Sc. (Econ.), has been appointed Senior Vice President, Human Resources and Communications and member of Outotec’s Executive Board as of April 1, 2016. She is currently in charge of Human Resources of Outotec’s Minerals Processing Business Unit. Kirsi Nuotto, current Senior Vice President, Human Resources and Communications, has decided to leave Outotec. Olli Nastamo, M.Sc. (Eng.), has been appointed Senior Vice President, Strategy, Marketing and Operational Excellence and member of the Executive Board as of April 1, 2016. Pia Kåll, current Senior Vice President of Strategy, Marketing and Operational Excel- lence, has decided to leave Outotec to join Capman Oyj as of June 1, 2016. (Press Release, March 7, 2016) Outotec Oyj’s Annual General Meeting decided that the number of the Board members, including Chairman and Vice Chairman, shall be eight. Dr. Matti Alahuhta, Eija Ailasmaa, Anja Korhonen, Timo Ritakallio, Chaim (Poju) Zabludowicz, Ian W. Pearce and Klaus Cawén were re-elected as members of the Board of Directors, and Patrik Nolåker was elected as a new member of the Board, for the term expiring at the end of the next Annual General Meeting. The Annual General Meeting elected Matti Alahuhta as the Chairman and Timo Ritakallio as Vice Chairman of the Board of Directors. (Press Release, April 11, 2016) Novelis announced the appointment of Sachin Satpute to the position of Senior Vice President, Novelis Inc. and President, Novelis Asia, effective June 1, 2016. Satpute has nearly 30 years of experience in the aluminium industry and previously served as Chief Marketing Officer, Hindalco Industries Limited. Satpute will be based in Seoul, South Korea. Satpute succeeds Shashi Maudgal, who retires after 15 years of service with the Aditya Birla Group, the past four with Novelis. (Press Release, April 1, 2016) Glencore’s head aluminium trader Andrew Caplan is due to leave at the end of the summer. Caplan became head of the Swiss trading and mining group’s aluminium division in 2013 after joining the group in 2007 from rival trading group Trafigura. Caplan has already handed over responsibility for Glencore’s alumina and aluminium trading books ahead of his departure. (Press Release, March 11, 2016) Charles B. Blanton, corporate director of environmental, health and safety, Mueller Industries, Inc., Memphis, Tenn., has been named chairman of ASTM International Committee B05 on Copper and Copper Alloys. Formed in 1928, B05 has over 210 members representing nine countries, and includes 12 technical subcommittees that oversee 150 standards related to World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 the development of qualifications data and test methods, and the research on copper shapes, castings, and copper alloy wrought products. Blanton has been a member of ASTM since 1999. (Press Release, April 14, 2016) Richard Goodmanson, non-executive director of Rio Tinto, who joined the board in December 2004, will be retiring from the board this year. Richard will not seek re-election as a non-executive director of Rio Tinto plc and Rio Tinto Limited and will retire from the board at the conclusion of the Rio Tinto Limited annual general meeting in Brisbane on 5 May 2016. Megan Clark will be appointed as chairman of the Sustainability Committee upon Richard Goodmanson’s retirement on 5 May 2016, and will also become a member of the Remuneration Committee with effect from 1 May 2016. (Press Release, March 1, 2016) Following Nyrstar NV’s annual general shareholders meeting in Brussels on April 27, a meeting of the Board of Directors was held during which Martyn Konig was elected as new Chairman of the Company. The Board also reviewed the composition of its committees, which will have the following members: Audit Committee: Anne Fahy as Chair, Jesús Fernandez and Martyn Konig; Nomination and Remuneration Committee: Martyn Konig as Chair, Carole Cable, Anne Fahy and Jesús Fernandez; Health, Safety, Environment and Community Committee: Christoper Cox as Chair, Carole Cable and Jesús Fernandez. (Press Release, April 27, 2016) Michael Schiller ist neues Mitglied der Geschäftsführung der KEMPER GmbH. Zusammen mit Björn Kemper bildet er die Unternehmensspitze des Familienunternehmens mit Sitz im westfälischen Vreden. Schiller ist diplomierter Betriebswirt und verantwortet bei dem Hersteller von Absaug- und Filteranlagen für die metallverarbeitende Industrie die Bereiche Personal, Controlling, Einkauf, IT sowie Produktion. Seit rund zwei Jahren ist er bereits als Prokurist im Unternehmen. (Presse-Information v. 1.3.2016) 147 Events Kupfer verbindet, Kupfer verzaubert Aurubis begeht 150-jähriges Firmenjubiläum Ein Grund zum Feiern: Am 28. April vor genau 150 Jahren wurde die Norddeutsche Affinerie AG als Vorgängerin der heutigen Aurubis AG in das Hamburger Handelsregister eingetragen. Unter dem Motto „150 Jahre Zukunft“ feierte Aurubis das Jubiläum mit einem Festakt im Cruise Center Altona mit fast 400 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Für Mitarbeiter, Familienangehörige und Pensionäre des Stammsitzes des Konzerns steigt – genau einen Monat nach dem eigentlichen Festtag – am 28. Mai auf dem Werkgelände von Aurubis Hamburg ein Mitarbeiterfest mit einem reichhaltigen Programm. Dabei sind die 150 Hamburger Jahre nicht einmal der einzige Grund zum Feiern: Der Aurubis-Firmenstandort Lünen wird in diesem Jahr 100 Jahre alt, der finnische Standort Pori feiert sein 50-jähriges Bestehen. So freute sich Erwin Faust, Sprecher des Aurubis-Vorstands, bei der Begrüßung der Gäste des Festakts (Abbildungen 1 und 2): „Wer hätte damals gedacht, dass aus einer kleinen Hamburger Silberscheideanstalt ein Konzern von internationalem Rang entstehen würde“. In einem „rot-goldenen Kupferabend“ mit eindrucksvollen Showund Musikbeiträgen erlebten die Gäste wie „Kupfer verbindet, Kupfer verzaubert“. Abb. 1: Erwin Faust begrüßt die Gäste (alle Bilder: Aurubis) Professor Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG, hob in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Aurubis AG besonders hervor, wie es der Kupferhütte in den in der gesamten Firmengeschichte gelungen sei, stets einen zukunftsträchtigen Weg zu verfolgen Abb. 2: Dr. Stefan Boel und Erwin Faust begrüßen Ulrich Grillo, Präsident des BDI 148 und dabei erfolgreich zu agieren. Nicht zuletzt daher sei die Salzgitter AG gern Ankeraktionär bei dem Kupferproduzenten und dies seit mittlerweile acht Jahren. Für die Zukunft zeigte sich der Stahlexperte optimistisch: Aurubis habe modernste Anlagen, sei finanziell solide aufgestellt und habe qualifizierte, hervorragend motivierte Mitarbeiter. Lobenswert in der Unternehmenskultur sei zudem die unbedingte Kundenorientierung. Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, verwies nicht ohne Stolz auf seine langjährige Bekanntschaft mit dem Kupferkonzern (Abbildung 3). Der Grund: die frühere Prymetall, die Stolberger Aurubis-Niederlassung, findet sich in der StädteRegion Aachen, der politischen und privaten Heimat des Ehrengasts. Der Politiker gratulierte mit besten Wünschen für die Zukunft und ver- World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Events Abb. 3: Martin Schulz und Moderatorin Dunja Hayali band dies mit einem herzlichen Dank an die Belegschaft: „Ohne die Mitarbeiter gäbe es diesen Erfolg nicht“. In einem leidenschaftlichen Plädoyer lobte Schulz das Unternehmen, das sich stetig für die soziale Absicherung seiner Mitarbeiter einsetze. Die in Europa erreichten hohen Standards beim Arbeits- und Umweltschutz und bei den Rechten der Arbeitnehmer seien ein hohes Gut, das im immer raueren internationalen Wettbewerb verteidigt werden müsse. Unter Beifall forderte Schulz globale Wettbewerbsgleichheit. Eine starke EU sei Garant für die wirtschaftliche und politische Stabilität, für die sich der Politiker mit aller Kraft einsetzen wolle. Kupfer bietet echten Mehrwert In einer Diskussionsrunde wurden die aktuellen Herausforderungen weiter konkretisiert. Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, benannte hier insbesondere die Flüchtlingskrise, den demografischen Wandel und die Spaltung der Gesellschaft. Professor Dr. Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen und Karl Falkenberg, Sonderberater der EU-Kommission für nachhaltige Entwicklung mahnten zudem an, dass „wir über unsere Verhältnisse leben“. Nachhaltigkeit sei ein Gebot der Stunde, wofür Aurubis, so Dr. Stefan Boel, Vorstand Business Unit Kupferprodukte, als weltweit größer Kupferrecycler Lösungen anbietet. Eine effiziente Kreislaufwirtschaft heiße aber nicht nur Recycling, sondern auch Werkstoffinnovation. So werde es möglich, mit weniger Mate- rial eine bessere Leistung anzubieten. Kupfer müsse einen wirklichen Mehrwert bieten, um im Substitutionswettstreit der Metalle zu bestehen. Dabei habe Kupfer durchaus noch Stärken, die noch viel zu wenig genutzt würden, beispielsweise seine antimikrobielle Wirkung. Hier sah Boel weiteres Marktpotenzial und bescheinigte dem roten Gold – auch mit Blick auf die erfolgreiche Vergangenheit – „weiterhin eine glänzende Zukunft“. Kupfererz als Rückfracht 150 Jahre stehen für eine spannende Firmengeschichte, die streng genommen sogar noch eher begann: Marcus Salomon Beit erhielt 1770 vom Hamburger Senat die Genehmigung, einen „Silber-Scheid- und Schmelzofen“ zu betreiben. 1824 wurde ein neues Verfahren der Affination von Metallen mit Hilfe von Schwefelsäure eingeführt, mit dem Gold und Silber in hoher Reinheit erzeugt werden konnten, die Firma florierte. Ab 1830 kamen Kupfererze nach Hamburg – als Rückfracht der zu dieser Zeit nach Nord- oder Südamerika fahrenden Auswandererschiffe. Verhüttet wurden die Erze ab 1846 im „Elbkupferwerk“ auf der Elbinsel Steinwerder. Die dort pro Jahr erzeugten 3000 Tonnen Kupfer entsprechen damals mehr als der Hälfte des im gesamten Deutschland hergestellten Kupfers. 1856 wurde das Elbwerk mit dem Beitschen Stammwerk als „Elbhütten Affinier- und Handelsgesellschaft“ zusammengeführt. Doch kurze Zeit darauf geriet das Elbwerk in Schwierigkeiten und wurde 1864 stillgelegt. Die Auswandererwelle war World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 verebbt, es kamen nicht mehr genug Kupfererze. Der ehemals Beitsche Betrieb aber stand wirtschaftlich gut da, er verarbeitete gold- und silberhaltiges Material wie alte Münzen und Schmuck, edelmetallhaltige Abfälle, gold- und silberhaltiges Kupfer sowie Kupfer- und Bleierze. Vor diesem Hintergrund erfolgte – vor allem auf Initiative der Norddeutschen Bank – die Gründung der Norddeutschen Affinerie AG (NA) am 28. April 1866. Elektrolyse als genialer Wegbereiter Von da an stand die Norddeutsche Affinerie für Innovation. Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war die geniale Erfindung der elektrolytischen Metallraffination durch den Chemiker Dr. Emil Wohlwill. Das Verfahren stellte die Weichen für die Gewinnung von hochreinem Kupfer, wie es heute für die Elektrotechnik und und Elektronik unverzichtbar ist. Die erste Kupferelektrolyse startete in Hamburg im Jahr 1876 – ein bemerkenswertes Datum angesichts der Tatsache, dass das Dynamoprinzip gerade erst zehn Jahre alt war (Abbildung 4). Die Kupferhütte war damit Vorreiter eines sich in der Folgezeit völlig neu entwickelnden Zweigs der Metallurgie, der auch anderen Metallen zum Erfolg verhalf. Jedoch folgten diese deutlich später: Magnesium beispielsweise startete mit der Elektrolyse 1886, Aluminium erst 1888. Dank einer stringenten Fokussierung auf die Verfahrens- und Anlagentechnik brachte die NA als weltweit erstes Unternehmen chemisch reines Elektrolytkupfer in großem Stil auf den Markt, dies genau zur richtigen Zeit: Reines und damit hochleitfähiges Kupfer wurde von der sich etablierenden Elektroindustrie dringend gebraucht. Je reiner, desto besser – diese Forderung konnte Dr. Heinrich Wohlwill, Emil Wohlwills Sohn, mit einem weiterentwickelten Elektrolyseverfahren erfüllen. Seine Erfindung machte aber eine Erweiterung der Anlagen erforderlich, sodass 1907 beschlossen wurde, alle bisherigen Betriebe auf der Elbinsel Peute zwischen Hovestraße und Müggenburger Kanal zusammenzulegen und darüber hinaus Raum für 149 Events der ersten Drahtgieß- und Walzanlage 1973, die Einführung des energiesparenden Contimelt-Verfahrens zur kontinuierlichen Erzeugung von Anodenkupfer 1979 und der Bau der Kupferelektrolyse Werk Ost 1988 wandelten die NA in ein technisch hochmodernes und damit sehr umweltfreundliches Unternehmen. Nicht zuletzt sicherte diese konsequente Hinwendung zum Umweltschutz den Fortbestand des Unternehmens. Nach dem erfolgreichen Börsengang begann für die Norddeutsche Affinerie AG am 7. Juli 1998 ein neues Zeitalter. 1999 übernahm sie die Hüttenwerke Kayser in Lünen, wo im Jahr 2002 das Kayser-Recycling-System (KRS) gestartet wurde. Damit wurde die Firma zum größten Kupferrecycler weltweit. Abb. 4: Die Belegschaft der Norddeutschen Affinerie auf dem Hof des Elbstraßen-Werkes im Jahr 1887 – ca. 200 Mitarbeiter produzierten in diesem Jahr nahezu 2000 t elektrolytisches Kupfer künftige Erweiterungen zu haben. 1909 erfolgte der erste Spatenstich, bereits 1913 liefen alle Bereiche des neuen Werkes auf Hochtouren. Die NA in den Weltkriegen Im ersten Weltkrieg wurde aufgrund der vertraglichen Bindung mit der damaligen „Kriegsmetall A.G.“ die Produktion der NA bis 1916 von 10 000 Tonnen auf 25 000 Tonnen pro Jahr gesteigert. Nach dem ersten Weltkrieg war das Werk ohne Rohstoffe, denn über eine eigene Grube verfügte es als Lohnhütte nicht. In dieser Zeit übernahm die Frankfurter Degussa als alleinige Aktionärin das Risiko neuer Investitionen. Ab 1920 gelang es, das Unternehmen über langfristige Erzlieferverträge und Modernisierung zu stabilisieren. Die NA wurde in den Folgejahren zu einer der weltweit größten und angesehensten Metallhütten, die die Hälfte des deutschen Kupferbedarfs deckte. Für den Erfolg standen Neuentwicklungen, wie z.B. 1936 der Erzflammofen zur Verarbeitung von Kupferkonzentraten. Im zweiten Weltkrieg war die NA wiederum von ihren Rohstofflieferanten 150 in Übersee abgeschnitten. Die Hütte, die in die Kategorie der rüstungswirtschaftlich wichtigen Betriebe eingestuft wurde, verarbeitete insbesondere Altmetalle. Nach schweren Bombenschäden musste der Betrieb am 4. November 1944 eingestellt werden. Erst Ende Juli 1946 fiel im Alliierten Kontrollrat der Beschluss, zunächst die Kupferschmelze von der Reparationsliste zu streichen – der Wiederaufbau des Werks konnte beginnen. 1949 wurde der vollkontinuierliche Stranggussbetrieb zur Herstellung von Kupferprodukten aufgenommen. Konsequente Hinwendung zum Umweltschutz In der Folgezeit entstanden hochmoderne Anlagen zur Herstellung einer umfangreichen Produktpalette: Edelmetalle, Kupfer, Blei, Schwefelsäure, Pflanzenschutzmittel und dem Baustoff Silikatschlacke. 1970 fiel die Entscheidung für den Bau der Rohhütte Werk Ost, wobei die bis heute modernste und umweltfreundlichste Schmelztechnik für Kupferkonzentrat gewählt wurde. Weitere technische Meilensteine wie die Inbetriebnahme Weitere Akquisitionen und die Internationalisierung folgten: 2002 Prymetall und deren 50 %-Beteiligung an Schwermetall (beide in Stolberg). Nach der EU-Freigabe übernahm die NA im August 2008 die belgische Gesellschaft Cumerio und wurde damit international. Im Februar 2009 beschloss die Hauptversammlung die Umbenennung der NA in Aurubis – zusammengesetzt aus den lateinischen Worten „aurum“ für Gold und „rubrum“ für rot – das „rote Gold“. Im September 2011 erfolgte die Übernahme der Walzproduktsparte von Luvata – seitdem produziert Aurubis auch erstmals mit einem Standort in den USA außerhalb Europas. Mit dem aktuellen Quartalsergebnis 2015/16 hat sich die Gruppe ein besonderes Geburtstagsgeschenk gemacht: Die Aurubis AG erzielte in diesem Zeitraum ein vorläufiges operatives EBT in Höhe von 77 Mio. ¥ und lag damit über den Analystenerwartungen in Höhe von 63 Mio. ¥. Hohe Schmelz- und Raffinierlöhne bei gleichzeitig guten Konzentratdurchsätzen, ein hohes Metallausbringen, ein robuster Absatz von Gießwalzdraht und Stranggussformaten und ein weiterhin starker USDollar bedeuten gute Aussichten für das rote Gold: World of Metallurgy – ERZMETALL gratuliert herzlich. Dr.-Ing. Catrin Kammer World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Events Best Practice Award 2016 für Energieeffizienz vergeben Am 6. April 2016 wurde in Essen zum ersten Mal der Best Practice Award für vorbildliche Ressourcen- und Energieeffizienz durch die Unternehmensinitiative Metalle pro Klima in der WirtschaftsVereinigung Metalle vergeben. Zu den ausgezeichneten Unternehmen gehört die Trimet Aluminium SE, die in Zusammenarbeit mit der Firma Heraeus-ElectroNite eine Liquidusmesstechnik zum Einsatz in der Aluminium-Schmelzflusselektrolyse entwickelt hat. Dadurch wird eine erhebliche Senkung des Energieverbrauchs erreicht und eine jährliche Einsparung von rund 80 000 Tonnen CO2 ermöglicht. In der Kategorie Prozesse konnte die Aluminium Norf GmbH durch die innovative Technologie ihrer Glühöfen überzeugen. Durch die Methode des Zwischenglühens gewalzter Aluminiumbänder, welche in Zusammenarbeit mit der RWTH-Aachen und der Otto Junker GmbH entwickelt wurde, lässt sich der jährliche CO2-Ausstoß um rund 8300 Tonnen vermindern. Die KME Germany AG & Co. KG wurde für die Entwicklung eines Systems ausgezeichnet, das die Rückgewinnung erzeugter Wärme ermöglicht. Die Abwärme aus einer Nachverbrennung wird zum einen zur Beheizung von Verwaltungsgebäuden, Fabrikhallen sowie der Prozessbäder und zum anderen für die Verbrennungsluftvorwärmung des Asarco-Schmelzofens genutzt. Insgesamt wird durch den Wärmeverbund ein Erdgasverbrauch von ca. 9700 MWh pro Jahr vermieden. Drei Unternehmen, deren Punktzahl nur geringfügig unter denen der Preisträger lag, erhielten Urkunden für ihre effizienten Maßnahmen/Verfahren/Projekte. Dazu gehört die Berzelius Stolberg GmbH die unter Nutzung des QSL-Verfahrens jährlich rund 72 000 Tonnen CO2 einspart. Das QSL-Verfahren wird zur hocheffizienten Gewinnung von Blei in Abb. 1: Von links nach rechts: Heiko Ambroz, Berzelius Stolberg GmbH; Dr. Urban Meurer, Berzelius Stolberg GmbH; Roland Leder, Aleris Inc., Vorsitzender Metalle pro Klima; Thomas Geupel, Aluminium Norf GmbH; Kjetil M. Ebbesberg, Hydro Aluminium Rolled Products GmbH; Garrelt Duin, Wirtschaftsminister NRW; Dr. Hinrich Mählmann, Otto Fuchs KG; Paul Plikat, Otto Fuchs KG; Hermann Kersting, KME Germany GmbH & Co. KG; Heribert Hauck, TRIMET Aluminium SE; Dr. Till Reek, TRIMET Aluminium SE einem Reaktor genutzt und reduziert den CO2-Ausstoß um 40 % gegenüber herkömmlichen Verfahren. Anzumerken ist, dass die obengenannten Unternehmen Firmenmitglieder der GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V. sind und seit vielen Jahren die Arbeit der Fachausschüsse unterstützen. Die Gebr. Kemper GmbH + Co. KG überzeugte durch die Installation eines neuen Gas-Brennwertkessels und die effiziente Nutzung der Abwärme aus den Gießereiprozessen zur Beheizung der Schulungs- und Büroräumlichkeiten. Durch die Umstellung wird der jährliche Erdgasverbrauch um ca. 2 Mio. kWh verringert, dies entspricht einer CO2-Reduktion von rund 400 Tonnen pro Jahr. Ebenfalls per Urkunde ausgezeichnet wurde die Otto Fuchs KG, die am Standort Meinerzhagen mit einem neuen Verfahren die Wärmerückgewinnung aus Rauchgas vorantreibt und damit für eine jährliche Einsparung von 985 Tonnen CO2 sorgt. World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Die Best-Practice-Beispiele wurden durch die ÖKOTEC Energiemanagement GmbH unter der Beachtung anspruchsvoller Kriterien geprüft. Allein durch die prämierten Verfahren werden 90 000 Tonnen CO2 eingespart. Dies entspricht dem jährlichen Durchschnittsausstoß von ca. 4000 Haushalten. Die Vergabe der Preise und Urkunden wurde durch NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin durchgeführt (Abbildung 1). In seiner Rede würdigte er die Unternehmen und ihre Bemühungen: „Die ausgezeichneten Unternehmen zeigen, dass Ressourcen- und Energieeffizienz in der Nichteisen-Metallindustrie sehr ernst genommen werden.“ Weiterhin lobte Duin die Innovationen innerhalb der Unternehmen: „Sie liefern neue wissens- und technologiebasierte Antworten für den Klimaschutz und sind ein starkes Signal für NordrheinWestfalen als führender Standort der Nichteisen-Metallindustrie.“ Sven Niebergall, GDMB 151 Events Date Event Venue Information 25.5. 10. Sächsischer Rohstofftag Dresden Geokompetenzzentrum Freiberg e.V., gkz-ev.de/ 10-saechsischer-rohstofftag-25-mai- l 1.-3.6. Fachausschuss Kupfer der GDMB – Jubiläumsveranstaltung Goslar GDMB 6.-8.6. Wire & Cable Guangzhou Guangzhou (China) www.wire-cable-china.com 6.-9.6. ROLLING 2016 Graz (Austria) ASMET, Austrian Society for Metallurgy and Materials, [email protected], rolling2016.org 7.-9.6. Aluminium Brazil 2016 São Paulo (Brazil) www.aluminium-brazil.com 8.-10.6. Berg- und Hüttenmännischer Tag 2016 Freiberg tu-freiberg.de/researchforum 12.-14.6. 17 Guangzhou International Metal & Metallurgy Exhibition Guangzhou (China) www.julang.com.cn/english/index.asp 12.-15.6. iddrg 2016 – Challenges in forming high strength sheets Linz (Austria) ASMET, Austrian Society for Metallurgy and Materials, [email protected], www.iddrg2016.org 12.-16.6. 15th International Conference on Aluminum Alloys (ICAA15) Chongqing (China) icaa15.cqu.edu.cn 13.-17.6. 19th World Conference on Non-Destructive Testing München German Society for Non-Destructive Testing (DGZfP), www.wcndt2016.com 14.-16.6. Rapid.Tech – 13. Internationale Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologien Erfurt Messe Erfurt GmbH, [email protected], www.rapidtech.de 15.-16.6. Astana Mining & Metallurgy Congress & Expo (AMM 2016) Astana (Kazakhstan) www.amm.kz 16.6. MEXICO Foundry Congress 2016 Queretaro (Mexico) www.metalspain.com/FUNDICIONmexico.htm 20.6. Roundtable Rohstoffwirtschaft Russland Düsseldorf EnergieAgentur.NRW, Netzwerke Bergbau- und Energiewirtschaft, www.energieagentur.nrw 20.-21.6. Berliner Konferenz Mineralische Nebenprodukte und Abfälle Berlin TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, www.vivis.de 20.-21.6. Fortbildungspraktikum: Direktes und Indirektes Strangpressen Berlin Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM), http://www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1970 2016 th 26.6. Middle East Foundry Summit Dubai (UAE) Chandekar Business Media, www.metalworld.co.in l 28.6. 18. ABK Aachener Bergschadenkundliches Kolloquium: Herausforderungen für den Braunkohlenbergbau Aachen GDMB 4.7. Rohstoffe für Zukunftstechnologien Berlin Deutsche Rohstoffagentur (DERA), www.deutscherohstoffagentur.de/DERA/DE/Aktuelles/zukunftstechnologien.html?nn=2361168 l 6.7. Stammtisch der Bezirksgruppe Saar-Lor-Lux: Flutung der saarländischen Steinkohlenlagerstätte Saarbrücken GDMB 12.-14.7. Aluminium China 2016 Shanghai www.aluminiumchina.com 10.-12.8. Minerals, Metals, Metallurgy & Materials International Exhibition and Conference (MMMM 2016) New Delhi (India) www.mmmm-expo.com 16.-18.8. Euromold Brasil Joinville (Brazil) www.euromoldbrasil.com.br 31.8.-2.9. 17 IFAC Symposium on Control, Optimization and Automation in Mining, Mineral and Metal Processing Vienna (Austria) IFAC MMM 2016 Office, www.ifacmmm2016.org 8.-9.9. Fortbildungsseminar: Rostfreie Stähle Witten DGM, www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1944 l 8.-9.9. GDMB Fachausschuss Bergbau Bottrop GDMB 11.-15.-9. COM 2016, Conference of Metallurgists held in conjunction with IMPC, 28th International Mineral Processing Congress Quebec City (Canada) Metallurgy and Materials Society of CIM, http://www.metsoc.org 11.-15.9. 13th International Symposium on Superalloys Pennsylvania (USA) www.tms.org/meetings/2016/superalloys2016/home. aspx#.VUnsUPAjm4p 13.-16.9. 15th European Lead Battery Conference (15ELBC) Valletta (Malta) International Lead Association, www.ila-lead.org 14.-15.9. 3rd International Rotating Equipment Conference – Pumps, Compressors and Vacuum Technology Düsseldorf 152 th VDMA, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik, www.introequipcon.com World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Events Date Event Venue Information l 15.-18.9. l 20.-22.9. GDMB-Geschichtsausschuss Ilmenau GDMB 48. Metallurgisches Seminar Künftige Anforderungen an den Arbeits- und Umweltschutz in der Nichteisen-Metallurgie Ingelfingen GDMB 20.-22.9. METAL Kielce (Polen) www.targikielce.pl 21.9. Fortbildungsseminar: Schadensuntersuchungen an Aluminium-Bauteilen Nürnberg DGM, www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1896 21.-23.9. 13th International Aluminium Conference INALCO 2016 Naples (Italy) www.inalco2016.it/ 26.-28.9. International Bauxite, Alumina & Aluminium Society Symposium (IBAAS-2016) Aluminium Industry – The Evolving Asia-Pacific Story South Goa (India) www.ibaas.info 27.-29.9. Materials Science Engineering Conference (MSE) 2016 Darmstadt INVENTUM GmbH, www.mse-congress.de 29.9.-1.10. 12 International Non-Ferrous Metals Technology, Machinery and Products Trade Fair (ANNOFER 2016) Istanbul (Turkey) HM Ankiros Fuarcılık A.Ş., [email protected], annofer.com 4.-6.10. Annual Anodizing Conference & Exposition Quebec (Canada) http://www.anodizing.org/events/EventDetails. aspx?id=700406 l 5.-6.10. Fachausschuss Sondermetalle der GDMB Alzenau/Frank- GDMB furt a.M. 5.-7.10. Metallurgy India 2016 Mumbai (India) www.metallurgy-india.com 23.-27.10. Materials Science & Technology 2016 Salt Lake City (USA) www.matscitech.org l 26.-27.10. Gemeinsame Vortragsveranstaltung des GDMB-Fachausschusses Lagerstätten/Rohstoffwirtschaft und der Fachvereinigung Auslandsbergbau (FAB) Goslar GDMB l 27.10. l 27.-28.10. Jahresversammlung der GDMB Goslar GDMB GDMB Fachausschuss Steine, Erden, Industrieminerale − OttendorfArbeitskreis Tagebautechnik Okrilla GDMB l 7.-8.11. l 8.-9.11. Fracking 2016 Essen GDMB GDMB Chemikerausschuss Kassel GDMB 8.-11.11. Recy & DepoTech Leoben (Österreich) Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben, [email protected], www.depotech.at 9.-10.11. 9. Ranshofener Leichtmetalltage Strategien für nachhaltige Entwicklungen im Leichtbau Bad Ischl (Österreich) LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH, www.lkr.at/lmt2016 13.-16.11. Copper 2016 Kobe (Japan) www.copper2016.jp 16.-17.11. Kupfer-Symposium 2016 Karlsruhe Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V., www.kupferinstitut.de 24.-25.11. Metal Additive Manufacturing Conference Linz (Austria) The Austrian Society for Metallurgy and Materials (ASMET), http://mamc2016.org 29.11.-1.12. Aluminium 2016 Düsseldorf Aluminium-Messe, http://www.aluminium-messe.com/ 7.-9.12. Cellular Materials - CellMAT 2016 Dresden Inventum GmbH, www.cellmat.dgm.de l 31.1. 17. KBU – Digitalisierung in der Montanindustrie, Datensicherheit und Wettbewerbsrecht Aachen GDMB, 21.-23.2. Friction Wear and Wear Protection − European Symposium on Friction Wear and Wear Protection Karlsruhe www.friction.dgm.de 7.-9.6. 3rd European Symposium on Intelligent Materials Kiel www.intelligent-materials.dgm.de 20.-24.6. Aluminium Two Thousand − 10th International Congress together with METEF International Exhibition Verona (Italy) www.aluminium2000.com l 25.-28.6. 9th European Metallurgical Conference − EMC 2017 Production and Recycling of Non-Ferrous Metals: Saving Resources for a Sustainable Future Leipzig GDMB, www.emc.gdmb.de l 7.-8.11. Chemikerausschuss der GDMB Kassel GDMB, www.kbu.gdmb.de th 2017 l: Events organized by GDMB. More events and additional information you will find under www.GDMB.de World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 153 Reviews and Excerpts Books Einführung und Umsetzung von Industrie 4.0 – Grundlagen, Vorgehensmodell und Use Cases aus der Praxis. Von Armin Roth (Hrsg.) (272 S., zahlr. Abb., Springer Gabler, Berlin Heidelberg 2016; 49,99 ¥; ISBN 978-3-662-485040). – Diese Neuerscheinung hält was ihr Titel verspricht, widmet sich grundlegenden Fragen der Industrie 4.0 und versteht es, die Chancenvielfalt in den Bereichen der Individualisierung und Flexibilisierung in Hinblick auf Produktionsvorgänge greifbar zu machen. Abgehandelt werden die verschiedenen Kapitel innerhalb der Themenfelder Verstehen, Gestalten, Umsetzen. Hierbei wird nicht nur der Einstiegspunkt mithilfe der Zielbestimmung von Unternehmen in weiterführende Automationsprozesse aufgezeigt, sondern auch Analysen und Betrachtungen zur Umsetzung bzw. zu laufenden Umsetzungen behandelt. Bemerkenswert ist die ausführliche Veranschaulichung verschiedener Szenarien und Situationen die es ermöglichen, Rückschlüsse auf eigene Kernkompetenzen und Potentiale zu ziehen. Herausgeber Prof. Dipl.-Kfm. Armin Roth ist Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmenssteuerung und Leiter des Forschungsbereichs „Enterprise Performance Management & Business Intelligence“ im Studiengang Wirtschaftsinformatik der Hochschule Reutlingen und stellte in Zusammenarbeit mit 21 weiteren Autoren aus Forschung und Wirtschaft diese kompetente Behandlung des Themas Industrie 4.0 her, welche die Komplexität anhand von Grundlagen und Beispielen aus der Praxis strukturiert behandelt. Ni 154 Top Seller – Was Spitzenverkäufer von der Hirnforschung lernen können. Von Hans Georg Häusel (208 S., 32 Abbildungen, Haufe, Freiburg München 2015; 49,99 ¥; ISBN 978-3648-06629-4). – Autor und DiplomPsychologe Dr. Hans Georg Häusel legt mit diesem Buch ein nützliches Instrument für Vertriebszwecke in die Hände der Zuständigen in Unternehmen. Vom ersten Kapital an werden unterhaltsame Vergleiche und Beispiele eingebracht, welche dabei stets in ihrer einfachen Klarheit bestechen ohne dabei unseriös zu wirken. Das Buch beginnt mit grundlegenden psychologischen Aspekten, die es bereits vor den eigentlichen Verhandlungen zu beachten gilt und führt darüber hinaus an, wie sich eine Vertrauens- basis im Kundenbereich aufbauen und erhalten lässt. Anhand von Text und Grafiken werden verschiedene Käufermodelle dargestellt, deren psychologische Reize und Grundlagen sich stark unterscheiden, deren Motive allerdings auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen sind. Mit der Hilfe gut strukturierter Beispiele und von Merksätzen bietet sich „Top Seller“ auch als schnelles Nachschlagewerk vor dem nächsten Geschäftstermin an, um geplante Ziele zu realisieren. Ni Cu 150.0 – Tradition – Kompetenz – Innovation. 1866-2016 – Die Geschichte des Kupferkonzerns. Aurubis AG (Hrsg.) (272 S., zahlreiche Abb., August Dreesbach Verlag, München 2016; 29,80 ¥; ISBN 978-3-944334-707). – Mit der Chronik zum 150 jährigen Firmenjubiläum der Aurubis AG erscheint eine ausführliche Dokumentation des Unternehmens im Wandel ökonomischer sowie politi- scher Bedingungen seit seiner Gründung im Jahre 1866. Im ersten Teil werden bereits Ereignisse um 1770, die die Grundsteinlegung dieser erfolgreichen Unternehmensgeschichte darstellen, behandelt. Zusätzlich zur klaren textlichen Abhandlung der Chronologie enthält das Buch eine Fülle historischer Dokumente und Abbildungen. Kapitel 4 „Wir sind treu“ widmet sich den sozialen Aspekten des Unternehmens. So werden hier Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung, Integration und Gesundheitsförderung von ihren Ursprüngen bis heute dargestellt. Ebenso erfährt der Leser mehr über stetige Innovationen im Bereich der Werkssicherheit. Das fünfte Kapitel „Wir sind innovativ“ richtet den Blick auf die Zukunft und strategische Ausrichtung des Konzerns unter Zuhilfenahme beispielhafter Innovationen aus Bereichen der Produktion sowie Forschung und Entwicklung innerhalb der Unternehmensgeschichte. Kapitel 6 richtet sein Hauptaugenmerk auf Nachhaltigkeit und stellt die unternehmensinternen Maßnahmen zur Nutzung der besten verfügbaren Techniken im Betrieb dar. Zu guter Letzt wird ein Blick in die Zukunft gewagt der die Bedeutung des Kupfers für verschiedene Ni Verwendungen hervorstellt. Business Reports Tätigkeitsbericht 2015 – Netzwerk Zukunft. VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V., 92 S (https://www.vde. com/de/InfoCenter/VDE-Informationen/Seiten/Details.aspx?eslShop ItemID=f17af733-fc0f-43be-a5589b50642269e7) World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 Carl van Dyken et al.: Primärzinkerzeugung und Kreislaufwirtschaft – nur scheinbar ein Widerspruch Primärzinkerzeugung und Kreislaufwirtschaft – nur scheinbar ein Widerspruch Carl van Dyken, Sabina Grund Am 2. Dezember 2015 hat die EU-Kommission das Aktionspaket für eine Europäische Kreislaufwirtschaft verabschiedet [1]. Verbunden mit über fünfzig Einzelmaßnahmen, die darin vorgeschlagen werden, ist auch ein Legislativpaket, das Änderungen im Abfallrecht beinhaltet. Das Jahr 2016 steht ganz im Zeichen der für den Sommer erwarteten Positionierung des EU-Parlaments zu diesem Aktionsplan. Das Thema Kreislaufwirtschaft ist in Brüssel, und damit bald auch in Berlin und in anderen europäischen Hauptstädten omnipräsent. Leicht kann man den Eindruck gewinnen, dass es dabei im Wesentlichen um Abfallminimierung und um die Erzeugung neuer Produkte aus recycelten Produkten geht. Ein solches Fazit wäre aber eine unzulässige Verkürzung des Themas: Bei eingehender Betrachtung kommt man zu dem Schluss, dass unter Kreislaufwirtschaft etwas viel Weitergehendes zu verstehen ist, etwas, das man richtiger mit Zirkulärer Wertschöpfung übersetzen kann und in dem langlebige Produkte und die Primärmetallgewinnung – hier am Beispiel der primären Zinkgewinnung gezeigt – auch langfristig wichtige Schlüsselfunktionen einnehmen werden. Schlüsselwörter: Zink – Kreislaufwirtschaft – Ressourceneffizienz – Primärzinkgewinnung – Nachhaltigkeit Primary recovery of zinc in a circular economy – no contradiction by nature On December 2nd 2015 the EU commission adopted the circular economy package [1]. Together with more than fifty single measures this package contains a number of changes in waste legislation. The EU’s focus in 2016 is very much on circular economy and the position that the EU parliament will take on this issue. Circular economy in Brussels and subsequently in other capital cities in the EU is omnipresent. Very easily one can gain the impression that it is about waste minimization and the production of new products from recycled products exclusively. But a more detailed analysis reveals that the concept includes many more aspects such as the durability, reusability and reparability of products. The primary zinc recovery turns out to be among the key industries to enable sustainable progress on the EU’s path towards a circular economy for three reasons: 1. Because of the long durability of many zinc products, today only those zinc tonnages can be recycled that have been put into use decades ago. Today the need for zinc per year has increased compared to those historical times. 2. As by-products valuable and rare elements such as In, Ga and Ge can be recovered. 3. Even primary zinc today is recovered from secondary raw materials to a certain and limited extend. Keywords: Zinc – Circular economy – Resource efficiency – Primary zinc recovery – Sustainability La production primaire de zinc et le recyclage – vraiment une contradiction? La producción de zinc primario y la reciclaje – una contradicción más aparente que real 1Kreislaufwirtschaft Was versteht die EU-Kommission eigentlich unter Kreislaufwirtschaft und welche Vorteile verspricht sie sich davon? Dazu findet man in der Mitteilung vom 2. Dezember 2015 folgendes: „Die Schaffung einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft, bei der es darum geht, den Wert von Produkten, Stoffen und Ressourcen innerhalb der Wirtschaft so lange wie möglich zu erhalten und möglichst wenig Abfall zu erzeugen, ist ein wesentlicher Beitrag zu World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 den Bemühungen der EU um eine nachhaltige, CO2-arme, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft.“ [1] Selbstverständlich geht es beim Thema Kreislaufwirtschaft auch um Recycling, aber darüber hinaus werden die Begriffe „Haltbarkeit“, „Wiederverwendbarkeit“ und „Reparierfähigkeit“ in den Fokus der Entwicklung gestellt. Zusätzlich zum starken Bezug auf die Schonung von und die Versorgung mit Ressourcen werden handfeste Vorteile im Zusammenhang mit Klimaschutz, Beschäftigung, Innovation und Wachstum gesehen. Die EU-Kommission 155 Gerald Stubbe et al.: Zinc and Iron Recovery from Filter Dust by Melt Bath Injection into an Induction Furnace Zinc and Iron Recovery from Filter Dust by Melt Bath Injection into an Induction Furnace Gerald Stubbe, Carsten Hillmann, Christian Wolf For simultaneous recovery of iron and zinc from filter dust, a new melt bath injection process has been tested in industrial environment. The test plant was built, implemented and operated by a consortium consisting of the recycling company DK Recycling und Roheisen, the plant manufacturer VELCO and the research institute VDEh-Betriebsforschungsinstitut (BFI). Main aspect of the new technology is the injection of pneumatically conveyable, Zn- and Fe-bearing filter dust via a submerged lance into the iron melt bath of an induction furnace. By reduction with carbon, metallic iron is formed, which is used as cast iron product. Main product is a high-grade zinc oxide product, which leaves the furnace via exhaust gas and is precipitated in a filter plant. For testing the process, the new injection plant technology has been built and implemented at an industrial 30 t-induction furnace at DK Recycling und Roheisen. The research work carried out includes the definition of optimised operational parameters by operational trials and the development of a material- and energy balance process model for the melt bath injection used for supporting the process optimisation and for prediction of effects due to varied process parameters and the usage of different input materials. The operational trials resulted in a very good zinc and iron recovery especially producing a high-quality zinc oxide product with an average zinc content of 61 %. Process model calculations based on different input scenarios indicate different heat energy demands of the melt bath injection process depending on metallisation degree. Keywords: Melt bath – Hot metal – Induction furnace – Injection – Submerged lance – Zinc bearing residues – Zinc oxide Rückgewinnung von Eisen und Zink aus Filterstaub durch Schmelzbad-Injektion in einem Induktionsofen Zur gleichzeitigen Rückgewinnung von Eisen und Zink aus Filterstaub wurde ein neues Schmelzbad-Injektionsverfahren in industrieller Einsatzumgebung getestet. Die Testanlage wurde von einem Konsortium mit dem Recyclingunternehmen DK Recycling und Roheisen, dem Anlagenbauer VELCO und dem Forschungsinstitut VDEhBetriebsforschungsinstitut (BFI) gebaut und betrieben. Die neue Technologie basiert auf der Injektion pneumatisch förderbarer zink- und eisenhaltiger Filterstäube mit einer Tauchlanze in das Eisen-Schmelzbad eines Induktionsofens. Durch die Reduktion mit Kohlenstoff wird metallisches Eisen gebildet, welches als Gusseisenprodukt genutzt wird. Hauptprodukt ist ein hochwertiges ZinkoxidProdukt, welches den Ofen über den Abgasstrom verlässt und in einer Filteranlage abgeschieden wird. Die neue Schmelzbad-Injektionsanlage wurde an einem industriellen 30-t-Induktionsofen bei DK Recycling und Roheisen implementiert. Die durchgeführten Forschungsarbeiten umfassten Betriebsversuche zur Bestimmung optimierter Prozessparameter, sowie die Entwicklung eines Stoff- und Energiebilanz-Prozessmodells für das Schmelzbad-Injektionsverfahren. Dieses unterstützt die Prozessoptimierung und prognostiziert die Auswirkungen variierter Prozessparameter sowie des Einsatzes verschiedener Einsatzstoffe. Die Betriebsversuche führten zu einer sehr guten Zink- und Eisenrückgewinnung, wobei insbesondere ein hochwertiges Zinkoxid-Produkt mit einem durchschnittlichen Zinkanteil von 61 % erzeugt wurde. Prozessmodellrechnungen mit verschiedenen Einsatz-Szenarien zeigen den jeweils unterschiedlichen Wärmeenergiebedarf des Schmelzbad-Injektionsverfahrens in Abhängigkeit des Metallisierungsgrads. Schlüsselwörter: Schmelzebad – Heißmetall – Induktionsofen – Injektion – Tauchlanze – Zinkhaltige Rückstände – Zinkoxid Récupération de zinc et de fer sur la base de la poussière de filtrage et par injection dans le bain de fusion dans un four à induction La recuperación de zinc y hierro desde filtro de polvo por inyección en baños de fusión dentro de un horno de inducción Paper presented on the ocassion of the Lead-Zinc Conference Pb-Zn 2015, June 14 to 17, 2015, in Düsseldorf, Germany This is a peer-reviewed article. World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 161 Emília Sminčáková et al.: Agitation Leaching of Zinc from Sal-ammoniac Flux Residue in HCl Agitation Leaching of Zinc from Sal-ammoniac Flux Residue in HCl Emília Sminčáková, Jarmila Trpčevská, Jana Pirošková, Katarína Blašková This paper presents the results of the laboratory investigation of acid leaching of sal-ammoniac flux residue. Sal-ammoniac flux residue is a waste product originated during wet hot dip galvanizing process consisting about 40 % of zinc. Zinc is the most abundant element in the sal-ammoniac flux residue and in the supplied sample occurred in the form of following phases: 70.83 % Zn5(OH)8Cl2 · H2O, 24.02 % (NH4)2(ZnCl4) and 5.5 % ZnCl2(NH3)2. The leaching test of sal-ammoniac flux residue in distilled water and aqueous solution of hydrochloric acid has been carried out under agitation. The experimental parameters of HCl concentration, leaching time and temperature were varied. The results obtained are as follows: The apparent activation energy of the leaching reaction by hydrochloric acid solution was Ea = 6.28 kJ mol–1. The apparent order of reaction n = 0.33 was estimated. Keywords: Sal-ammoniac flux – Leaching – Zinc – Hydrochloric acid – Apparent activation energy – Apparent order of reaction Rührlaugung von Zink aus Salmiak-Flussmittelrückständen in HCl Dieser Beitrag stellt die Ergebnisse experimenteller Untersuchungen im Labormaßstab zur Säurelaugung von Rückständen des Flussmittels Salmiak dar, einem Abfallprodukt aus dem Feuerverzinkungsprozess, das ca. 40 % Zink enthält. Zink ist das häufigste Element in Salmiak-Flussmittelrückständen. In der untersuchten Probe trat es in Form der folgenden Verbindungen auf: Zn5(OH)8Cl2 · H2O in Höhe von 70,83 %, (NH4)2(ZnCl4) in Höhe von 24,02 % und ZnCl2(NH3)2 zu 5,5 %. Die Laugungsversuche des Salmiak-Flussmittelrückstands wurden in destilliertem Wasser und wässriger Chlorwasserstoffsäurelösung unter Rühren durchgeführt. Die experimentellen Parameter der HCl-Konzentration, der Laugungszeit und der Temperatur wurden variiert. Die Ergebnisse der Untersuchung sind wie folgt: Die ermittelte Aktivierungsenergie der Laugungsreaktion der Salzsäurelösung betrug Ea = 6.28 kJ mol–1. Die Reaktionsordnung wurde zu n = 0.33 geschätzt. Schlüsselwörter: Laugung – Salmiak-Flussmittel – Zink – Salzsäure – Aktivierungsenergie – Reaktionsordnung Lixiviation de Zn par agitation sur la base des résidus de fondant de sel ammoniac dans le HCl Lixiviación de zinc por agitación desde residuos de fundentes de amoníaco en HCl 1Introduction The amount of zinc production in the world has increased and reached more than 13 million tons. Zinc is produced from various primary and secondary raw materials. The primary processes use concentrates, while in secondary processes recycled products from other metallurgical operations are employed. In practice, a clear distinction of primary and secondary zinc production is often difficult because many smelters use both primary and secondary raw materials. Zinc containing wastes as zinc ash, dross, flue dusts, sludge, residues etc. are generated in various World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 chemical and metallurgical industries. The materials contain different levels of impurities depending on the source. Hydrometallurgical processing is effective and flexible for treating such materials as it can control the different levels of impurities. Studying kinetic aspects of the leaching process is one of the key elements before establishing the flowsheet for hydrometallurgical method of processing the zinc-bearing ores, minerals or secondary materials. The rate of zinc leaching may be affected by selection of leaching solution as well as parameters as leaching temperature, leaching time, concentration of leaching solution, solid to liquid ratio and other [1-6]. 169 About the Authors Ing. Katarína Blašková graduated at Technical University of Kosice, Faculty of Metallurgy, at the Institute of Recycling Technologies in 2015. Since September 2016 she is Ph.D. student at the same institute. The topic of her dissertation thesis is: The complex processing of waste from hot dip galvanizing plant. Dr.-Ing. Sabina Grund ist Absolventin der Fachrichtung Metallhüttenkunde (heute Metallurgie und Werkstofftechnik) an der RWTH Aachen. Sie ist beratend für Unternehmen der NE-Metallindustrie und den Weltzinkverband IZA tätig und koordiniert seit 1998 die Aktivitäten der Initiative Zink, in der sich die Unternehmen der in Deutschland ansässigen Zinkindustrie zu einem Netzwerk zusammengeschlossen haben. Dr. Carsten Hillmann hat nach seinem Studium der Eisenhüttenkunde an der TU Clausthal im Jahr 1993 seine Tätigkeit als Betriebsingenieur im Hochofenbetrieb der DK Recycling und Roheisen GmbH aufgenommen. Im Jahr 2003 promovierte er berufsbegleitend über Maßnahmen zur Minderung der Dioxinbildung an Sinteranlagen. Seit 2012 ist er technischer Geschäftsführer der DK. Ing. Jana Pirošková, Ph.D., graduated at Technical University of Kosice, Faculty of Metallurgy, at the Institute of Recycling Technologies in 2011. She finished Ph.D. study in 2015. The topic of her dissertation thesis was: Processing of spent 174 flux originated from wet hot dip galvanizing process. Since November 2015 she is working as an assistant professor at the Institute of Recycling Technologies. She is an expert in production of non-ferrous metals and processing of industrial wastes. Assoc. Prof. Ing. Emília Sminčá ková, PhD., studied engineering from 1975 to 1980 at Faculty of Metallurgy, Technical University of Košice, metallurgy and postgraduate study Ph.D. ended in 2000. 2000 to 2008 assistant professor at Department of Chemistry, TU of Košice, Faculty of Metallurgy. From 2008 to present works in position Associate Professor in Institute of Recycling Technologies, Technical University of Košice, Faculty of Metallurgy. She focuses on hydrometallurgical methods – leaching of waste materials. Dipl.-Ing. Gerald Stubbe: Process Metallurgy studies at RWTH Aachen, Diploma degree 1998; 1999 till 2004 Researcher at VDEh-Betriebsforschungsinstitut, Duesseldorf – Department of Water Technology and Water Management. Since 2004 Researcher at VDEhBetriebsforschungsinstitut, Duesseldorf – Department Process Chemistry and Resource Technology Feedstock. Main working areas: New metallurgical processes for metal recovery from residues; melt bath injection technology for recovery of zinc and iron; slag reduction and chromium recovery in the EAF; flow sheet modelling of metallurgical processes. Doc. Ing. Jarmila Trpčevská, C.Sc., is currently working at Technical University of Košice, Faculty of Metallurgy at Institute of Recycling Technologies as an as- sistant professor. From 1989 till 2002 she worked at Institute of Materials Research at Slovak academy of Science as a scientist. In the scientific field she has experiences in the following areas: microscopic evaluation of materials, EDX microanalyses of materials, phase composition of materials, surface engineering and processing of metal waste. Processing of waste originated during hot dip galvanizing is the main field of her research interest in the present time. She is leader of a scientific project dealing with the processing of galvanizing wastes such as zinc ash, spent zinc flux and bottom and top dross. Carl van Dyken: studierter Betriebswirtschaftler, erste berufliche Station nach Studium Norddeutsche Ferrowerke (Herstellung von Eisenschwamm), 1985 Eintritt in die Preussag-BolidenBlei GmbH, Nordenham, als Leiter Logistik, danach verschiedene Leitungsfunktionen im Bereich der kaufmännischen Administration; 2003 Wechsel zur Xstrata Zink GmbH, 2010 Übernahme der Geschäftsführung der Nordenhamer Zinkhütte GmbH. Christian Wolf graduated as Dipl.-Ing. after studying Mechanical Engineering at Ruhr-Universität Bochum, Germany, and the University of Sheffield, UK. From 1991 to 1995 he worked for MDS (Mannesmann Demag Sack) as Project Engineer. In 1995 he joined VELCO GmbH, Germany, which was founded and owned by his father Kurt Wolf. VELCO is a leading supplier to the metallurgical industry for refractory gunning and pneumatic injection equipment. Since 2004 he is the owner and Managing Director of VELCO GmbH. World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 3 3/ 2016 Herausgeber: GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V. Paul-Ernst-Straße 10 D-38678 Clausthal-Zellerfeld Telefon +49 (0) 53 23 - 93 79-0 Telefax +49 (0) 53 23 - 93 79-37 [email protected] www.GDMB.de Verantwortlich für den Inhalt: Präsidium und Geschäftsführung Redaktion: GDMB Verlag GmbH [email protected] Präsidium des Vereins: Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, Essen, Präsident; Prof. Dr.-Ing. Michael Stelter, Freiberg; Dr.-Ing. Karl Hermann Bruch, Essingen, stellv. Präsidenten; Dipl.-Ing. Jochen Greinacher, Dortmund; Dipl.-Geol. Frank Hunstock, Kassel; Dr.-Ing. Michael Landau, Dahme; Dr.-Ing. Frank Leschhorn, Brisbane, Australien; Dipl.-Ing. Claus Kuhnke, Köln; Dr.-Ing. Urban Meurer, Stolberg; Dipl.-Ing. Thomas Neu, Saarbrücken; Univ.-Prof. Dr.-Ing. Axel Preuße, Aachen; Prof. Dr. Markus A. Reuter, Freiberg; Prof. Dr.-Ing. Christiane Scharf, Freiberg. Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski Konto der GDMB: Sparkasse Goslar/Harz IBAN: DE33 2685 0001 0000 0051 40 SWIFT/BIC: NOLA DE 21 GSL Konto der GDMB-Montanstiftung: Sparkasse Goslar/Harz IBAN: DE71 2685 0001 0096 1179 73 SWIFT/BIC: NOLA DE 21 GSL News News News News News News News News News News News News Aus dem Inhalt: • Ein herzliches Glückauf! XVI • Neue Mitglieder XVI • Aus der Arbeit der GDMB-Fachausschüsse Jahressitzung des Chemikerausschusses der GDMB 2015 in Kassel XVII •GDMB-Mitgliedsfirmen stellen sich vor AnRec GmbH & Co. KG XIX pdv-software GmbH XX gh News l Aus der Arbeit der GDMB-Fachausschüsse Jahressitzung des Chemikerausschusses der GDMB 2015 in Kassel Leitung: Dr. Oliver Seiferth, Bonn Der Chemikerausschuss der GDMB ist ein internationaler Kreis ausgewiesener Fachleute im Bereich der Analytik von Nichteisen-Metallen, tätig in Betrieben der Nichteisen-Metallindustrie, in naturwissenschaftlichen Einrichtungen von Forschungsgesellschaften, in der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, in Schiedslaboratorien sowie bei renommierten Anbietern von Analysegeräten. Im Rahmen der Facharbeit gliedert sich der Chemikerausschuss in die Arbeitsausschüsse Aluminium, Blei/Zink, Edelmetalle, Kupfer, Sonderwerkstoffe und Umwelt. Bei der zweitägigen Jahressitzung treffen sich die Mitglieder des Chemikerausschusses, um an den Sitzungen der einzelnen Arbeitssauschüsse und der Vollsitzung teilzunehmen. Zum guten Networking werden die Sitzungen von einer Fachausstellung und gemeinsamen Tagungsessen ergänzt. In 2015 fand die Jahrestagung des Chemikerausschusses der GDMB am 10. und 11. November 2015 in Kassel statt. An der Veranstaltung im Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe nahmen rund 80 Personen teil. Die Vollsitzung wurde vom Leiter des Chemikerausschusses, Dr. Oliver Seiferth, moderiert. Die Vollsitzung des Chemikerausschusses soll den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, sich im Rahmen eines praxisorientierten Vortragsprogramms über den aktuellen Stand und die neuesten Entwicklungen im Bereich der Analytik zu informieren (Abbildung 1). In der Vollsitzung 2015 gab es Informationen zu den Themen: Dr. Rainer Schramm: Vergleich elektrischer Schmelzaufschluss mit gasbasierendem Schmelzaufschluss. Abb. 1: In der Vollsitzung des Chemikerausschusses informieren sich die Teilnehmer über den aktuellen Stand und die neuesten Entwicklungen im Bereich der Analytik Dirk Töwe: Einfache Oxidation von aluminiumhaltigen Probenmaterialien für eine effiziente Verarbeitung durch einen Borataufschluss. Dr. Joachim Hinrichs: Grundlagen und Anwendungen der gepulsten GDMS-Analyse. Thilo Lindemann, Institut für Materialprüfung Glörfeld GmbH, Willich: Anwendung des Element GD plus in der Edelmetallanalytik. Dr. Mathias Schäfer: Wellenlängenund energiedispersive Röntgenfluoreszenz in einem Gerät. Von der einfachen Analyse bis zum Mapping. Andreas Hummel: Röntgenphotoelektronenspektroskopie und die Kalibrierung der Schichtdickenmessung am Beispiel von Aluminiumoxid. Dr. Dirk Wüstkamp: Multiview in der ICP OES – Neue Wege in der Analytik von Edelmetallen? Die einzelnen Arbeitssauschüsse des Chemikerausschuss tagten jeweils am Nachmittag des 10. und 11. November. Im Mittelpunkt der Facharbeiten standen in diesem Jahr vor Allem die Durchführung von Ringversuchen zur Überprüfung der Betriebsanalytik sowie das Initiieren und Erstellen von zertifizierten Referenzmaterialien. Arbeitsausschuss Aluminium Berichterstatter: Holm Vogt Im Arbeitsausschuss Aluminium wurde der Ringversuch zur Zertifizierung einer AlSi11Cu2Fe-Legierung als Referenzmaterial (BAM ERM-EB314a) in 2015 erfolgreich abge-schlossen, ein weiterer Zertifizierungs-Ringversuch (AlMg4,5Mn, BAM-M307a) ist noch in Bearbeitung. In 2016 folgen weitere Ringanalysen an AlSi9Cu3und AlMgSi0,5- Werkstoffen (BAMM315a und BAM-M312a), die entsprechenden Rundbarren wurden bereits gefertigt. Darüber hinaus wurde die im NORDTEST Report TR 57 beschriebene Verfahrensweise zur Bestimmung der Messunsicherheit bei chemischen Analysen anhand der Daten eines Ringversuchs exemplarisch vorgestellt und diskutiert. Arbeitsausschuss Blei/Zink Berichterstatter: Dr. Elke Lossin, Dr. Sebastian Recknagel In 2015 wurde im Arbeitsausschuss Blei/Zink in Zusammenarbeit mit der BAM die Zertifizierung einer Hochofenschlacke als EURONORM Referenzmaterial EZRM 883-1 erfolgreich abgeschlossen, ebenso die Zertifizierung einer Hochprobe Hg in Blei als europäisches Referenzmaterial XVII gh News l ERM-EB 108. Für 2016 sind Ringversuche zur Zertifizierung von Nachfolgematerial der Blei-Referenzproben BCR-288 und BNF L01.1 geplant. Arbeitsausschuss Edelmetalle Berichterstatter: Ulrich Nordheim Die Mitglieder des Arbeitsausschuss Edelmetalle haben in 2015 insgesamt sieben verschiedene Ringversuche durchgeführt, im Einzelnen zur Bestimmung von Au und Pd in einem Katalysator, von Spuren in zwei Silberproben, von Au, Ag, Pd und Pt in einer synthetischen Lösung, von Pd in einer Asche, von Pt in einer Lösung, von Spuren in zwei Silberproben sowie von Pd in einer Pd/Nb-Legierung. Alle Ringversuche wurden nach dem ersten Durchgang abgeschlossen. An diesen Gemeinschaftsarbeiten nahmen zwischen 6 und 17 Labors teil. In 2016 wird der Ausschuss Ringversuche an folgenden Materialien durchführen: einem Autoabgaskatalysator (zur Erstellung von zertifiziertem Referenzmaterial in Zusammenarbeit mit der BAM), einer Pt/W-Legierung, einer Au-Lösung und einer Pt-Legierung auf Kupferbasis Arbeitsausschuss Kupfer Berichterstatterin: Dr. Sonja Priggemeyer Im Arbeitsausschuss Kupfer wurde in 2015 gemeinsam mit dem CEN/TC 133/WG ein Validierungs-Ringversuch zur Bestimmung von Zn mittels F-AAS durchgeführt. Ebenso erfolgte ein Ringversuch zur Bestimmung von Sauerstoff in der Reinkupferprobe BAM-M383c; der SauerstoffGehalt wurde zur Information in das Zertifikat aufgenommen. Zudem konnten die Zertifizierungsanalysen zum Messingwerkstoff CuZn21Si3P (BAM-M393) erfolgreich abgeschlossen werden. Dieser Ringversuch wurde unter hoher Beteiligung von 12 Laboratorien durchgeführt; das Zertifikat ist aktuell in Erstellung. Arbeitsausschuss Sonderwerkstoffe Berichterstatter: Dr. Jan Sunderkötter In 2015 hat der Arbeitsausschuss Sonderwerkstoffe in Zusammenarbeit mit XVIII Abb. 2: Networking im Rahmen der Fachausstellung der BAM erfolgreich ein yttriumstabilisiertes Zirkoniumoxid als europäisches Referenzmaterial (ERM) auf den Markt gebracht. Zwei weitere zertifizierte Referenzmaterialien werden in Kürze folgen: Graphit und Titanborid. Für 2016 hat sich der Arbeitsausschuss vorgenommen, eine Ringanalyse zur Wasserstoffbestimmung in Legierungen aufzulegen mit dem Ziel, hierfür ein Referenzmaterial zur Verfügung stellen zu können. Weitere Ringversuche laufen zur Bestimmung von Re in einem Molybdänerz und von Sauerstoff in Bornitrid Arbeitsausschuss Umwelt- und Arbeitsschutzanalytik Berichterstatter: Dr. Christian Schramm Im Arbeitssauschuss Umwelt- und Arbeitsschutzanalytik wurden in 2015 Ringversuche zur Bestimmung von Chlorid in Schwefelsäure sowie zur Bestimmung von Schwermetallen in Grasschnitt durchgeführt. Für das Jahr 2016 sind Ringversuche zur Analyse von NOx in Schwefelsäure und zur Elution von Schlacken nach dem DIN-S4 Verfahren (Parameter sind Pb, Zn, Cd, Cr, Ni) geplant. Ebenso soll ein Ringversuch „Abwasser“ (Pb und andere Schwermetalle sowie TOC) aufgelegt werden. Fachausstellung Wie alljährlich wurde auch 2015 die Sitzung des GDMB-Chemikerausschusses von einer Fachausstellung ergänzt (Abbildung 2). Es präsentierten sich zehn Unternehmen mit ihren Angeboten aus den Bereichen der Analytik: • ATLANTIC Schmelztiegel Christoph Goebel GmbH • Belec Spektrometrie OptoElektronik GmbH • Bruker AXS GmbH, Bruker Elemental GmbH • Eltra GmbH • Fluxana GmbH & Co. KG • HRT Labortechnik GmbH • LECO Instrumente GmbH • PANalytical GmbH • Spectro Analytical Instruments GmbH • SUS Ulrich Nell Der Termin für die diesjährige Jahressitzung des Chemikerausschusses ist der 8. und 9. November 2016. Veranstaltungsort ist wieder das Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe in Kassel. gh News l GDMB-Mitgliedsfirmen stellen sich vor Wir, die Firma AnRec®, sind ein junges Startup-Unternehmen, das sich das Ziel gesetzt hat, jedem Kunden eine 100 % unabhängige Zertifizierung seiner edelmetallhaltigen Waren zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, möchten wir ein umfassendes Netzwerk in der Recyclingbranche etablieren, dessen Basis unser Analysenlabor bildet. Gegründet wurde das Unternehmen mit dem Gedanken, das Handeln von edelmetallhaltigen Recyclinggütern für jeden transparent, sicher und kostenoptimiert zu ermöglichen, ohne in Konkurrenz zu bestehenden Unternehmen aufzutreten. Zur Realisierung dieses Leitgedankens stehen wir nicht nur mit Verkäufern, sondern auch mit Dienstleistungsanbietern und Käufern aus der Branche in Kontakt. Das ermöglicht es uns, deren Kompetenzen untereinander zu verbinden und anderen zugänglich zu machen. Da die Firma AnRec® der Knotenpunkt dieser Verbindungen ist, können wir diesen Vorteil nutzen, um Angebote einzuholen, aufzuarbeiten und anonymisiert weiterzuleiten. Mit unseren breitflächigen Kontakten in der Recyclingbranche möchten wir den Handel auch für kleinere Unternehmen zugänglich und wertschöpfend machen. Die Informationen über einen Verkauf bzw. die Verarbeitung von kleinen als auch von großen Posten werden an die registrierten Unternehmen weitergeleitet. Dadurch haben alle Anbieter die Möglichkeit, ihre Waren kostenlos und unverbindlich einem großen Interessentenkreis Abb. 1: Schmelzofen Abb. 2: ICP-OES zu präsentieren. Je nach Wunsch des Anbieters kann dieser seine Waren zertifizieren lassen. Diese Zertifizierung besteht z.B. aus der Bemusterung und der Analyse seines Materials. Diese Art der Warenzertifizierung steigert die Sicherheit bei interessierten Ankäufern, wodurch bessere Angebote erzielt werden können. Die Unabhängigkeit der Firma AnRec® wird dadurch gewährleistet, dass wir nicht am Wert der zu handelnden Güter, sondern lediglich an den von den Kunden gewünschten und erbrachten Dienstleistungen profitieren. Diese Dienstleistungen können z.B. die Probennahme durch einen geprüften Probennehmer oder die Edelmetallanalyse in unserem hauseigenen Labor sein. Da wir immer auf der Suche nach weiteren Kontakten aus der Branche sind, um unser Netzwerk auszubauen, freuen wir uns über jedes Unternehmen, welches sich kostenlos bei uns registrieren möchte. Für die Registrierung erhalten Sie einen kurzen Fragebogen, mit dem wir Ihr Unternehmen in unserem Netzwerk kategorisieren können. Hierdurch stellen wir sicher, dass Sie zukünftig nur die Waren angeboten bekommen, welche Ihrem Interessengebiet entsprechen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Nähe von Frankfurt am Main und ist somit zentral und gut erreichbar gelegen. Die Firma AnRec® verfügt über ein eigenes Labor zur Durchführung von Edelmetallanalysen (Abbildungen 1 und 2). Da die Bestimmung des Edelmetallgehalts in einem Posten, maßgeblich durch eine korrekte Analyse der repräsentativen Probe erfolgt, erfordert diese Dienstleistung ein Höchstmaß an Genauigkeit und Sorgfalt. Viele große Unternehmen wissen den Wert einer korrekten Analyse zu schätzen und arbeiten daher oftmals nur mit dem eigenen oder regelmäßig auditierten externen Labor zusammen. Eine Laborakkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025 spielt in diesem Zusammenhang eine sehr aussagekräftige Rolle. Unsere Laborakkreditierung wird aktuell in Zusammenarbeit mit der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) erarbeitet. Typische genormte Prüfverfahren in der Edelmetallanalytik sind z.B. die Bestimmung des Silber- und Goldgehaltes mittels Flammenatomabsorptionsspektrometrie nach Dokimasie mit Verschlackung oder durch Treibarbeit bei Blei-, Zink- und Kupfersulfidkonzentraten. Neben der Anwendung von genormten Prüfverfahren bieten wir unseren Kunden auch verschiedene Hausverfahren an. Unsere Kunden können nach Rücksprache auch ihre eigenen Analysenmethoden für ihr Probenmaterial durchführen lassen. Gerne können Sie uns für weitere Informationen über unsere Homepage www.anrec.eu kontaktieren. AnRec GmbH & Co. KG Lagerhausstraße 19 63571 Gelnhausen Deutschland Tel. +49 6051 70075-0, Fax +49 6051 70075-99 [email protected] XIX gh News l GDMB-Mitgliedsfirmen stellen sich vor Innovativ in der Sprache des Kunden pdv-software entwickelt effiziente Lösungen für komplexe Industrieprozesse Internationale Wettbewerbsfähigkeit setzt den Zugriff auf umfassende, aussagekräftige Daten voraus – zum Rohmaterial, über den Herstellungs- und Weiterverarbeitungsprozess bis zum ERP-System. Der Schlüssel für eine optimale Energie- und Materialeffizienz und die verlässliche Qualitätssicherung liegt in den Produktions- und Prozessdaten. Insbesondere in der Rohstoff- und Metall-Branche, welche hohen Umweltauflagen und sehr volatilen Marktbedingungen unterliegen, wird die effiziente Prozessoptimierung auf Basis exakter Informationen zum wichtigsten Produktionsfaktor. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade in der Betriebsleitebene – dort, wo tagtäglich Entscheidungen zum Produktionsablauf getroffen werden – nicht selten Excel-Arbeitsblätter oder „kreative“ Sonderlösungen eingesetzt werden, weil etablierte Software die realen Anforderungen nicht vollständig abdeckt. Die pdv-software GmbH setzt sich seit der Gründung als Ingenieurbüro in den 1980er-Jahren intensiv mit dem fachlichen Spezialwissen zu Schnittstellen und dem umfassenden Spektrum aller eingesetzten Datenbanken im industriellen Umfeld auseinander. „Unsere Kunden“, so Geschäftsführer Tristan Niewisch, „sammeln eine gewaltige Menge an Daten. Es ist unsere Aufgabe, diese Daten und die darin enthaltenen Fakten unternehmensweit transparent zu machen.“ Dafür ist über Jahrzehnte ein tiefes Verständnis für Zusammenhänge von Energie, Material und Qualität entstanden – die Voraussetzung, um Industrieprozesse nachhaltig, qualitativ und energetisch zu verbessern. Heute nennt man diese Herangehensweise „Industrie 4.0“ – die Idee dahinter lebt das Unternehmen aber bereits seit Jahren. XX Schnittstellen zwischen den Welten Langjährige Partnerschaften mit internationalen Konzernen ermöglichen es, aus den Prozessanforderungen der Kunden konkrete und durchdachte Konzepte und Softwarelösungen zu schaffen. Dabei ist pdv-software mehr neutraler Integrationspartner von Schnittstellen und Datenbanken als Anbieter vorgefertigter Lösungen. Produkte für Automatisierungstechnik und Prozessleitsysteme auf der einen Seite und ERP-/Warenwirtschaftssysteme auf der anderen Seite gibt es ausreichend am Markt – gefragt sind jedoch jene Spezialisten, welche eine nahtlose Integration zwischen den Welten schaffen. Ob Management von Stoff-, Massenund Energieströmen oder hervorragende Laborlösungen – alle Produkte der pdv-software leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Qualität während der Produktion. Ergänzende Berichtslösungen liefern „bessere“ Fakten für aussagekräftige Betriebs- und Qualitätsberichte, für behördliche Nachweise und zur Weitergabe an das Controlling oder übergeordnete kaufmännische Systeme. Die Realisierung erfolgt in Form wiederverwertbarer, standardisierter Module und Komponenten. Neue Anforderungen schaffen neue Module oder führen zur Erweiterung bereits vorhandener. „Im Interesse des Kunden schaffen wir so in kurzer Zeit und mit hoher Effektivität ausgereifte und kostengünstige Lösungen auf Basis von Standardsoftware“, erläutert Niewisch. Innovationen aus der Forschung Ein zweiter, ganz entscheidender Aspekt für den Unternehmenserfolg ist die intensive Beteiligung an Forschungsprojekten im Verbund mit Kunden, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. So ist pdv-software beispielsweise an einem Projekt des Recyclingclusters REWIMET beteiligt, um wertvolle Metalle zu bergen und sekundäre Rohstofflager nutzbar zu machen. Die Investition in die Forschung erweitert das Know-how maßgeblich und schafft Ideen für eigene Innovationen, welche wiederum in die Kundenprojekte einfließen. pdv-software GmbH Stapelner Straße 1 38644 Goslar Germany Tel. +49 (0) 5321 5732-0 [email protected], www.pdv-software.de