Probelesen
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1 / 2016 Editorial 3D picture of the drill location Spremberg DH 136; p. 40 World of Metallurgy – Erzmetall 1912 - 1945 „Metall und Erz“ 1948 - 1968 „Zeitschrift für Erzbergbau und Metallhüttenwesen“ 1969 - 2003 „ERZMETALL“ Volume 69 (2016) Published bimonthly No. 1 · January / February 2016 ISSN 1613-2394 © GDMB Verlag GmbH Publisher: GDMB Verlag GmbH POB 1054 38668 Clausthal-Zellerfeld Germany e-mail: [email protected] Editor-in-Chief: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski Editorial Staff: Dipl.-Min. Frank-Detlev Liese Ulrich Waschki The externally peer-reviewed articles are marked Printing: Oberharzer Druckerei Fischer & Thielbar GmbH 38678 Clausthal-Zellerfeld Germany Rohstoffpreise im freien Fall, aber wie lange noch? Wie sichern wir in diesen Zeiten die langfristige Rohstoffsicherung unserer Volkswirtschaft? Aktuell befinden sich die Rohstoffpreise im freien Fall, wobei die Halbwertszeiten solcher Aussagen zunehmend kürzer werden können. Dies trifft auch viele Sonder- und Edelmetalle. Wie wir aus dem letzten großen Einbruch der Rohstoffpreise im Rahmen der Finanzkrise 2008/2009 lernen konnten, erD. Goldmann folgt nach einer gewissen Depression wieder eine deutliche Erholung. Gerade für bestimmte Edel- und Sondermetalle sind die langfristigen Prognosen zur Verbrauchssteigerung relativ stabil und die Angaben zu Reserven und Ressourcen im Wesentlichen unverändert. Ein dramatischer Einbruch heute, der Rohstoffunternehmen in schwere Turbulenzen oder gar in den Konkurs führt, wird morgen unweigerlich zu einer Verknappung und Verteuerung führen. Dabei droht zusätzlich eine weitere Verschiebung zu einer immer stärkeren Abhängigkeit von einigen wenigen Produzenten, die zusätzlich regionale oder nationale Strukturpolitik betreiben. Im Unterschied zur Krise 2008/2009 wird diesmal ein aktives Steuern der Rohstoffpreise durch einige Marktteilnehmer deutlich, die letztlich eine Monopolisierung bzw. Oligopolisierung anstreben. Umso wichtiger ist es daher, mittel- und langfristige Versorgungssicherheit gerade für jene Metalle, die als wirtschaftsstrategische Rohstoffe gelten, auch aus Quellen, auf die wir Zugriff haben, zu stärken. Dies kann gelingen durch Erschließung ungenutzter heimischer Primärrohstoffpotentiale, durch Verbesserungen im Bereich der Verwertung von Produktionsrückständen und dem Recycling von Abfallströmen. Neue und/oder effizientere Technologien zur Exploration, zur Gewinnung, zur Aufbereitung und in der Metallurgie sind die Schlüssel hierzu. Ein besonders interessantes Feld erschließt sich beim Blick auf das, was als anthropogene Lagerstätten bezeichnet wird. Ein Land wie Deutschland mit einer sehr alten industriellen Tradition bietet eine Vielzahl an alten Bergbauhalden, abgelagerten Aufbereitungsrückständen und Schlacken der Metallurgie bis hin zu Siedlungsabfalldeponien mit teilweise interessanten Wertstoffpotentialen. Ein aktuelles Projekt, welches in den letzten Monaten für viel Aufsehen gesorgt hat, widmet sich den Bergeteichen am Bollrich in Goslar. In diesen Absetzbecken ruhen rund 7 Mio. t an Flotationsrückständen der beiden Aufbereitungsanlagen Rammelsberg und Bollrich für das Rammelsber- 1 1 / 2016 Gefrästes Vorband OFE; S. 12 Technical Advisory Board: Prof. Dr. mont. Helmut Antrekowitsch Montanuniversität Leoben, Austria Prof. Dr.-Ing. Ihsan Barin Thermochem GmbH, Germany Maurits van Camp UMICORE Research, Belgium Dr.-Ing. André Ditze MetuRec, Germany Dr. Tanja Eckardt Dreieich, Germany Ass. Prof. Dr. Christian Edtmaier Vienna Univ. of Technology, Austria Prof. Dr. Sc. (Tech.) Olof Forsén Helsinki Univ. of Technology, Finland Prof. Tekn. Dr. Eric Forssberg Luleå Univ. of Technology, Sweden Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Bernd Friedrich RWTH Aachen, Germany Dr. Florian Kongoli Flogen Technologies, Canada/USA Dr. Günther Leuprecht Aurubis, Germany Dr. Adalbert Lossin Aurubis, Germany Dr. Urban Meurer BERZELIUS Stolberg GmbH, Germany Dipl.-Ing. Norbert L. Piret Piret & Stolberg Partners, Germany Prof. Dr.-Ing. Mohammad Ranjbar University of Kerman, Iran Prof. Dr. Markus Andreas Reuter Helmholtz Institute Freiberg for Resource Technology, Germany Editorial (continued) ger Erz. Auf Grund der enormen Komplexität des Erzes betrieb die alte Preussag AG bis zum letzten Tag der Erzproduktion im Jahre 1988 eine Pilotanlage zur Verbesserung der Aufbereitung und der Steigerung des Wertstoffausbringens. Nach Abschluss der Primärproduktion erfolgten in den späten Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts erste Untersuchungen, ob das Material aus den Bergeteichen nicht rückgeholt und erneut aufbereitet werden könnte. Der Fokus lag zunächst auf den beträchtlichen Schwerspatmengen. Ein erstes Preisdumping für Schwerspat durch die Volksrepublik Chinas und die spätere Aufgabe der Rohstoffaktivitäten des Unternehmens im Rahmen der Umwandlung zur TUI AG führte zu einer Einstellung dieser Aktivitäten. Mit dem Aufkommen moderner Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungstechnologien und der Entwicklung moderner DünnschichtPhotovoltaikanlagen rückt in den letzten Jahren eine Element in den Fokus, welches für all diese Technologien unabdingbar ist: Indium! Da Indium nun wirklich zu den seltenen Metallen zählt und nur in wenigen Lagerstättentypen als „Gewürzmetall“ der Zink- und Kupferproduktion anfällt, begann die Suche nach neuen und alten Quellen. Eine der reichsten Quellen, die zur Gründung der ehemaligen Seltenmetallanlage der Preussag in Astfeld, heute PPM Pure Metals führte, war der Rammelsberg. Es liegt also nahe, auch in den Aufbereitungsrückständen erneut nach Indium zu suchen. In der Tat ist zu vermuten, dass neben beachtlichen Mengen an Schwerspat, Bleiglanz, Zinkblende und Kupferkies ebenfalls relevante Größenordnungen an Edel- und Sondermetallen zu finden sind. Wie üblich löste die Aussage über vermutete 1,5 t an Gold in den Bergeteichen in der breiten Öffentlichkeit ein erhebliches Echo aus. Viel relevanter könnten jedoch die geschätzten 100 t an Indium sein, immerhin ein knappes Sechstel einer Weltjahresproduktion. Die angelaufenen Untersuchungen zu Inhalt und Aufbau dieser anthropogenen Lagerstätte und zur Anwendung modernster Feinkornaufbereitungstechnologien sowie zur direkten hydrometallurgischen Gewinnung von Bunt- und Sondermetallen aus den Aufbereitungskonzentraten gibt Anlass zur Hoffnung, im Raum Goslar und später auf Basis der hier gewonnenen Erfahrungen auch anderswo einen substantiellen Beitrag zur Rohstoffsicherung in Deutschland und Europa zu leisten. Prof. Dr.-Ing. Georg Rombach Hydro Aluminium Rolled Products GmbH, Germany Dr. Bruno Schwab Mülheim an der Ruhr, Germany Prof. Dr.-Ing. Michael Stelter TU Bergakademie Freiberg, Germany 2 Prof. Dr.-Ing. Daniel Goldmann Lehrstuhl für Rohstoffaufbereitung und Recycling TU Clausthal 1 / 2016 Typical mineralized sample of the Copper Belt; p. 43 Subscription and Advertising: GDMB Verlag GmbH POB 1054 38668 Clausthal-Zellerfeld Germany Telephone: +49 (0) 53 23 93 72 0 Telefax: +49 (0) 53 23 93 72 37 e-mail: [email protected] Subscription Rates 2016 Germany: Euro 255.00 incl. surface mail postage Worldwide: Euro 275.00 incl. surface mail postage Single issue price: Euro 50.00 Subscription rates apply to a minimum subscription period of one calendar year. Cancellation: at the latest 3 months before the end of the calendar year. Renewal invoices to be sent out in October. 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Printed and bound in Germany 4 Contents Editorial Daniel Goldmann 1 Contents 4 Categories Economics, Technology and Science6 Personals16 Reviews and Excerpts17 Events18 Articles Tobias Elwert, Sabrina Schwarz, Daniel Goldmann Influence of Modifiers on the Separation of Dysprosium from Neodymium Using Organophosphorus Acid Derivates Einfluss von Modifiern auf die Trennung von Dysprosium von Neodymium unter Verwendung von organischen Phosphorsäurederivaten 20 Claus Meyer-Wulf Das BVT-Merkblatt für die NE-Metallindustrie und seine Bedeutung für die Genehmigung und den Betrieb von Produktionsanlagen (Teil 2) The Best Available Techniques (BAT) Reference Document for the Nonferrous Metals Industries and its Importance for the Authorization and Operation of Production Facilities (Part 2) 31 1 / 2016 Contents r 5. Tag der Metallurgie 2. bis 4. März 2016, Goslar Die Nichteisenmetallurgie in Deutschland, mit rund 650 Unternehmen und über 100 000 Arbeitsplätzen, nimmt im europäischen Vergleich eine Spitzenposition ein. Allein in Goslar konzentrieren sich in der Nichteisenmetallurgie und artverwandten Zweigen ca. 3000 Stellen – eine Bandbreite an Industriearbeitsplätzen, die ihresgleichen sucht. Die herausragende Bedeutung Goslars für die Metallurgie ergibt sich nicht zuletzt aus geschichtlicher Sicht. So blickt die Stadt auf eine lange Tradition des Bergbaus auf Blei, Zink, Kupfer und Silber zurück. Geschichte und Gegenwart bilden in der Weltkulturerbe-Stadt Goslar eine einmalige Symbiose, die den Tag der NE-Metallurgie in das rechte Licht rückt. Volker Spieth Copper-Silver-Gold Deposits: Germany’s World Class Potential in the 21st Century Kupfer-Silber-Goldlagerstätten: Deutschlands Weltklassepotenzial im 21. Jahrhundert 38 About the Authors 50 Conference Report Rudolf P. Pawlek Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 51 Mit dem Kongress werden die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung sowie die technische Leistung dieser Schlüsselbranche herausgestellt, damit Entscheidungsträger aus Politik, Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft auch künftig nicht den Blick für die besondere Rolle der Metallurgie verlieren. Die Expertenvorträge des zweitägigen Fachkongresses sind geprägt von hochaktuellen Themen aus den Bereichen Energiewende, Energie- und Rohstoffsicherheit, Recycling und Ressourceneffizienz rund um den Themenschwerpunkt „Industrie 4.0“. Auch 2016 zählen der Festvortrag abends in der Kaiserpfalz sowie die Verleihung des Kaiserpfalzpreises der Metallurgie zu den besonderen Highlights. Weitere Informationen finden Sie unter www.TDM.GDMB.de 5 Economics, Technology and Science Economics Metallmärkte unter Feuer. Der geborstene Staudamm des Erzkonzerns Samarco ist das größte Umweltunglück in Brasiliens Industrie seit Jahren. Es belastet die Kontrolleure des Konzerns, Vale und BHP Billiton. Allein Brasilien fordert umgerechnet 4,9 Mrd. ¥ von den Firmen. Es ist eine weitere Hiobsbotschaft in schwierigen Zeiten, da bereits der Einbruch der Metallpreise den Unternehmen zusetzt. An den Metallmärkten tobt seit Monaten ein Ausverkauf. Experten sind vorsichtig optimistisch, dass die Verluste gestoppt sein könnten. „In China gibt es verstärkte konzertierte Aktionen auf der Angebotsseite“, sagt Achim Wittmann von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Er wertet Produktionskürzungen in China als „Zeichen dafür, dass bei den Preisen ein Boden zumindest nicht mehr weit entfernt ist“. Eine Verknappung des Angebots haben neben den Kupferraffinerien auch die größten Zinkschmelzer Chinas angekündigt. Laut Commerzbank wird dadurch die globale Zinkproduktion um 500 000 t beziehungsweise um 3,8 % gekürzt. Auch Gabor Vogel, Metallanalyst der DZ Bank blickt auf China: „Der sich stabilisierende Häusermarkt und die sich robust entwickelnden Automobilverkäufe deuten an, dass die Basismetallnachfrage in China nicht einbrechen wird.“ Im zweiten Halbjahr 2016 gebe es sogar „Spielraum für positive Überraschungen“. Bisher sehen die Märkte aber eher schwarz. Kupfer kostet aktuell deutlich weniger als 5000 $. Zeitweise war die Tonne sogar erstmals seit Mai 2009 für weniger als 4500 $ zu haben. Noch stärker gebeutelt wurde das Metall Nickel. Mit gut 8200 $/t notierte Nickel zeitweilig auf dem tiefsten Stand seit Juni 2003. Allein seit Jahresbeginn sind die Preise um 40 % abgerutscht; zuletzt kostete eine Tonne 8700 $. Von den niedrigen Preisen profitieren die Abnehmer etwa von Kupfer, dazu gehören die Elektro- und Elektronikindustrie und die Bau- und Autoindustrie. Doch der Preisrutsch kommt ihnen nicht eins zu eins zugute. Denn Kupfer wird wie die meisten Rohstoffe in US-$ gehandelt. Da der Dollar 6 gegenüber dem Euro deutlich zugelegt hatte, wurde ein Teil der Verbilligung aufgezehrt. Mit einer Trendwende an den Metallmärkten wären die Preisvorteile der Unternehmen schnell Geschichte. Noch aber passen viele Analysten ihre Prognosen nach unten an. Die Rohstoffexperten von Unicredit etwa erwarten für das vierte Quartal nun einen Preis von 4850 $/t Kupfer. Bei Nickel hat Unicredit die Preisprognose im vierten Quartal von 10 100 auf 9915 $ gesenkt. Darin sei eine moderate Erholung berücksichtigt. „Die großen Nickelproduzenten müssen also in den sauren Apfel beißen und endlich Produktionskürzungen umsetzen“, folgert Unicredit. Marktkreisen zufolge arbeiten bereits etwa 50 % der Hütten nicht mehr kostendeckend. Eine stärkere Verknappung des Angebots fordern auch andere Experten. „Die bisher bekanntgegebenen Angebotskürzungen reichen nicht aus, um bei der aktuellen Nachfragelage den Markt zu stabilisieren“, meint DZAnalyst Vogel und kritisiert: „Den großen Bergbauunternehmen mangelt es an der nötigen Produktionskürzungsdisziplin.“ Die Konzerne treten zum Teil sogar die Flucht nach vorn an. So hat der chilenische Staatskonzern Codelco, der allein für 10 % der Weltkupferproduktion steht, bislang keine Minenschließungen verkündet. Er folgt dem Beispiel der großen Eisenerzanbieter. Sie versuchen mit einer massiven Ausweitung ihrer Erzproduktion und -exporte den Preisverfall zu kompensieren. Im Norden Brasilien entwickelt Vale gerade eine neue Mine namens „S11D“ für 16 Mrd. $. Dort will Vale in zwei Jahren rund 90 Mio. t Eisenerz produzieren und damit die Jahresproduktion von derzeit 340 Mio. t stark erhöhen. Der Eisengehalt in der neuen Mine ist mit etwa 66 % extrem hoch. Goldman Sachs schätzt, dass BHP Billiton und Rio Tinto Geld verdienen, wenn der Eisenerzpreis über 34 $/t liegt. Vale verliert Geld, sobald er unter 39 $ rutscht – so viel kostet der Rohstoff derzeit. Mit der neuen Mine dürfte sich die Gewinnschwelle aber schon auf 31 $ senken, schätzt die Bank Itau BBA. „S11D ist die mit Abstand rentabelste Eisenerzmine der Welt“, sagt Felipe Reis, Analyst von Santander. (Nach HB v. 4./5./6.12.2015) Anglo American will 85 000 Stellen streichen. In Deutschland haben die Energiekonzerne E.ON und RWE mit ihren spektakulären Plänen für eine Aufspaltung des Geschäfts großes Aufsehen erregt. Verglichen mit dem, was der internationale Bergbaukonzern Anglo American vorhat, fallen die Pläne aber fast schon bescheiden aus. Das Unternehmen will sich auf gerade noch ein Drittel seiner bisherigen Größe schrumpfen. Anglo American reagiert mit der drastischen Maßnahme auf den anhaltenden Verfall der Rohstoffpreise. Konzernchef Mark Cutifani kündigte in einer Telefonkonferenz die Verkäufe von Aktivitäten und die Schließung von Minen im großen Stil an. Nach der Schrumpfkur könnte sich die Zahl der Mitarbeiter von derzeit 135 000 auf nur noch 50 000 verringert haben. Anglo American hatte zwar schon zuvor eine Verkleinerung auf 100 000 angekündigt, wird nun aber noch viel massiver eingreifen. Die Zahl der Tochtergesellschaften werde sich von 55 auf bis zu 20 verringern, sagte Cutifani. Einen Zeitrahmen für den drastischen Sanierungskurs nannte er nicht. Gleichzeitig setzte er die Dividendenzahlung für das zweite Halbjahr und auch schon für das kommende Jahr aus. Die Aktie reagierte mit einem Kurrutsch von bis zu knapp 10 %. Anglo American leidet vor allem unter dem drastischen Verfall der Metallpreise. Diese sind so tief wie seit sechs Jahren nicht mehr und zeigen auch keine Anzeichen einer baldigen Erholung. Der Markt erfordere drastische Maßnahmen, erklärte Cutifani. Das Unternehmen, zu dem unter anderem der Diamantenkonzern De Beers gehört, wird auch die für die kommenden Jahre geplanten Investitionen kürzen. Anglo American schockierte mit den überraschenden Ankündigungen nicht nur die eigenen Aktionäre. Auch die Kurse der Konkurrenten wurden nach unten gezogen. Glencore, BHP Billiton und Rio Tinto verloren nach den Meldungen ebenfalls deutlich. Branchenexperten rechnen schließlich da- World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Economics, Technology and Science mit, dass die Rohstoffpreise vorerst auf dem niedrigen Niveau bleiben – und die Branche noch einige Zeit in der Krise verharren wird. (HB v. 9.12.2015) Novelis opens new aluminium automotive heat treatment line. Novelis, the world leader in aluminum rolling and recycling, celebrated the opening of a state-of-the-art aluminum automotive heat treatment line in Nachterstedt, Germany, to serve European and global automotive customers. Located adjacent to Novelis’ existing rolling mill and the world’s largest aluminum recycling center, the $ 85 mill. investment will increase production capacity by 120,000 t of automotive sheet annually. At full production, this line will increase Novelis’ European automotive sheet capacity to 350,000 t/a and will provide global customers with high-quality automotive sheet, including the Novelis Advanz™ portfolio of alloys used in lightweight vehicle structures and body panels. Since 2011, Novelis has invested more than $ 550 mill. globally to triple its automotive sheet capacity. Novelis partners with leading automakers such as Jaguar Land Rover, BMW and Ford to supply the next generation of aluminum vehicles. Novelis aluminum can be found in more than 180 different vehicle models in production today. With this expansion, the company widens its global manufacturing operations to serve the rapidly growing automotive market. The technology used in the new Nachterstedt finishing line is identical to that of the lines recently commissioned in the United States and China, providing Novelis’ global customers with the highest level of quality and consistency regardless of location. With 56 newly created jobs and 1200 employees in total, the Nachterstedt complex is the biggest facility of the nine Novelis plants across Europe and one of the biggest employers in the state of Saxony-Anhalt. (Press Release, November 19, 2015) Hydro gets approval for auto aluminium sheet expansion. Leading auto aluminium sheet supplier Hydro announced the regional government of Düsseldorf had approved its new rolled products facility in Greven broich. The official opening of the fa- cility is scheduled in 2017. “This is a major project that’s advancing all the time and remains on time and on budget. It will deliver its first products before the end of 2016, helping us to meet growing demand from our customers in the automotive industry,” said plant manager Christoph Budde. The new production line for lightweight automotive aluminium sheet is designed to use less electricity and gas than comparable systems during operations. Post extension, production capacity will go up from 50,000 to 200,000 t/a. The new buildings comprising a 30 m high, 100 m long high bay warehouse and a production hall 210 m long, are already complete. Equipment installation at the site has begun. (alcircle.com, December 3, 2015) Oyu Tolgoi signs Project Finance agreement. The development of the Oyu Tolgoi underground mine in Mongolia took an important step forward with the signing of a US$ 4.4 bn project financing agreement. Oyu Tolgoi has secured Project Finance for the underground mine development with funding by international financial institutions and export credit agencies representing the governments of the United States, Canada and Australia, along with 15 commercial banks. The signing in Ulaanbaatar follows the agreement earlier this year of the Oyu Tolgoi Underground Mine Development and Financing Plan by the Government of Mongolia, Turquoise Hill Resources and Rio Tinto, which set out a pathway towards development, including the basis for the funding of the project. Rio Tinto and all Oyu Tolgoi shareholders will now continue to work towards updating the feasibility study, including the revised capital estimates, and securing all necessary permits for the development of the underground mine. Once these steps have been completed the project will be submitted to the various boards for approval and the $ 4.4 bn tranche will be drawn down. The parties have agreed a debt cap of $ 6 bn, providing the option for an additional $ 1.6 bn of Supplemental Debt in future. (alcircle.com, December 15, 2015) Rio Tinto approves US$ 1.9 bn Amrun bauxite project. Rio Tinto will expand output from one of the world’s premier bauxite deposits following approval of the $ 1.9 bn Amrun project. Amrun involves the construction of a bauxite mine and associated processing and port facilities (Figure 1) on the Cape York Peninsula in north Queensland. The planned initial output is 22.8 mill. t/a, replacing production from the depleting East Weipa mine and increasing annual bauxite exports from Cape York by around 10 mill. t. Production and shipping are expected to commence in the first half of 2019, ramping up to full production by the end of the year. The project’s design provides options for future expansion to 50 mill. t/a. The majority of capital expenditure for the Amrun project is scheduled for 2017 and 2018. Rio Tinto chief executive Sam Walsh said “Amrun is one of the highest quality bauxite projects in the world. In addition to generating attractive returns, with mining costs in the first quartile of the industry cost curve, it will provide jobs and strengthen the economy for the people of Cape York and Queensland for many decades. Amrun will be significant in helping to meet growing bauxite demand from China.” Rio Tinto has agreed with the Traditional Owners to change the name of the South of Fig. 1: Amrun’s associated processing and port facilities World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 7 Economics, Technology and Science Embley project to Amrun, which is the Wik-Waya name for the area where the processing and port facilities will be developed. The Amrun project is about 40 km south of Rio Tinto’s existing East Weipa and Andoom mines on the Cape York Peninsula in far north Queensland. Rio Tinto holds 1.49 bn t of bauxite reserves and 1.91 bn t of resources in the Cape York region. (mining-technology.com, November 27, 2015) Alcoa has entered into a three-and-ahalf year agreement with New York State to increase the competitiveness of the Massena West smelter. The Company had previously announced plans to curtail the facility amid prevailing market conditions. The agreement will help maintain hundreds of jobs in New York’s North Country, improve the cost position of the smelter and support growth projects for the casthouse. New York State’s incentive package will help maintain approximately 600 jobs at the Massena West facility through the term of the agreement. The plant has 130,000 t of smelting capacity. With the Midwest transaction aluminum price down 30 % year-to-date, Alcoa will continue with its other previously announced curtailments of uncompetitive smelting and refining capacity. Once the curtailments are complete, Alcoa’s smelting capacity will be reduced by 373,000 t. The reductions will further improve the cost position of the Upstream business and ensure competitiveness in a lower pricing environment. (Press Release, November 24, 2015) Rusal starts supplying alloys to Ford Sollers for engine serial production. UC Rusal announces that the supply of aluminium alloys for serial production of car engines components at Ford Sollers car building plant in Elabuga has commenced. Having successfully passed the qualification tests, Rusal aluminium alloys are now being delivered in engine components to Ford Sollers engine plant by local suppliers of the Ford Motor Company. Aluminium produced at Rusal is being used at “RosALit”/“ZMZ”-Zavolzhski engine plant in the city of Zavolzhie in cylinder barrels, cylinder heads and main bearing caps for Ford’s localized engine. The engine piston is being produced by the Kostroma car component plant, in the 8 city of Kostroma. In addition to engine components, Rusal’s alloys are used in the production of wheel disks for all of Ford’s cars in Russia. The production of wheel disks for Ford’s Russian models was launched at the LMZ SKAD factory in Divnogorsk. In 2008, the factory was awarded Q1 status by The Ford Motor Company, which confirmed it as a Priority Supplier. Rusal and Ford Sollers have plans to further extend their joint projects. Ford Sollers is considering whether, in the future Rusal’s alloys can be used in radiators, production of which is localized in Nizhny Novgorod. In 2015, Rusal will supply 49,000 t of aluminium and alloys for domestic car market, which is 11 % (5000 t) more than in 2014. (Press Release, November 27, 2015) Boliden invests in a new sulphuric acid plant at the Harjavalta smelter. Boliden Harjavalta continues the development of the copper-nickel business and invests in improved environmental performance and operational efficiency. Boliden Harjavalta operates two acid plants which produce sulphuric acid and liquid sulphur dioxide from smelter off-gases formed in the copper and nickel smelting processes. Boliden has decided to invest in a new and more efficient acid plant, using best available technology. The investment programme that will run 2016 to 2019 consists of two parts, the first and now decided part amounts to 65 mill. ¥. The total investment is estimated to 90 mill. ¥. With the new plant in operation the efficiency and environmental performance of Boliden Harjavalta will improve in several areas. SO2 emissions will be reduced by 20 to 25 % and cooling water by 40 %, as heat is recovered, resulting in higher energy efficiency. In addition minor bottle-necks will open especially on the copper line and by this make future expansion projects possible on both the copper and nickel line. (Press Release, December 17, 2015) Nyrstar NV announces it is placing its Middle Tennessee Mines (MTN) on care and maintenance to further minimise cash consumption in the mining segment as the Company continues to address the impact of the challenging metals price environment.This decision will result in approximately 50,000 t of zinc in concentrate per annum being taken out of the market. Zinc metal production at the nearby Nyrstar Clarksville smelter will be reduced by about 7 %, equivalent to ca. 9000 t/a. The Nyrstar Clarksville smelter will continue to be supplied by East Tennessee Mines and additional external sources. Middle Tennessee consists of three mines and one processing plant.A small team of essential staff will remain at the MTN sites to ensure a smooth transition into care and maintenance over the next few months, while ensuring that high safety and environmental standards are maintained. Bill Scotting, CEO of Nyrstar, said: “The decision to put our Middle Tennessee Mining operations on care and maintenance was not taken lightly. However, given the continued depression of the metal price environment, it is the right decision for the company. Further mine operation suspensions may be necessary if the depressed metals price environment continues. We expect to complete the process to divest the majority or all of our mines over the course of 2016.” (Press Release, December 7, 2015) Outotec completes the acquisition of Biomin BIOX® technology in S.A. Outotec has successfully completed the acquisition of the majority of the shares in Biomin South Africa Pty. Ltd. and certain assets from Biomin Technologies S.A. in Switzerland. Outotec got the full intellectual property and marketing rights of BIOX® bio-oxidation technology. The transaction was announced on July 31, 2015, the acquisition price was not disclosed. Biomin’s BIOX® bio-oxidation is a proven method for the pre-treatment of refractory gold ores, and it complements Outotec’s portfolio of gold processing technologies. BIOX®’s annual business volume has been some millions of euros. “Combining the BIOX® bio-oxidation expertise with our engineering capabilities and proprietary equipment, such as grinding mills, reactors, cooling towers and thickeners, we can provide gold producers complete sustainable plants with life-cycle services”, says Robin Lindahl, head of Outotec’s Metals, Energy & Water business area. (Press Release, November 23, 2015) European Copper Alloy Ingot Makers 2014 on a constant niveau. The situa- World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Economics, Technology and Science tion of the European Copper Alloy Ingot Makers is stably. This was pointed out by the President of OECAM, Anton Bauer, G. Alt & Co. GesmbH, Austria, during the last General Assembly on September 27, 2015, in Düsseldorf. Because of the economic crisis in Greece and the conflict around the Ukraine the atmosphere is a little bit negative. During the running year the problems of the flow of refugees from Arabic states is added to the situation. Nevertheless the production amount of the European producers has increased to about 3 % in the year 2014 compared to the previous year. During this year a similar niveau is expected like the prior year. The discussion about the classification of lead is perceived as threat for the future. The EU-commission wants to categorize lead metal and lead containing alloys as reprotoxic, if the content of lead is more than 0.03 %. That would have had immediate consequences for all companies, which work with recycling products, especially the European copper alloy ingot makers. Another important issue is the realization of the drinking water regulation. A list of alloys, which are suitable for drinking water applications, was published in April 2015 from the Federal Environmental Agency. After an interim period of two years only listed alloys are allowed to be used for drinking water applications. (Press Release, November 24, 2015) Getränkedosen: Recyclingquote jetzt bei 98 %. Die ohnehin schon sehr hohe Quote der vergangenen Jahre hat eine neue Bestmarke erreicht: Der Anteil von zurückgegebenen Getränkedosen stieg von 96 auf 98 %. Von 100 Dosen gelangen also 98 wieder in den Recyclingkreislauf. Ohnehin kann die Getränkedose durch ihr permanentes Material Metall unendlich oft recycelt werden – und zwar ohne jeglichen Qualitätsverlust. Die Getränkedose – in der 0,33-Liter-Aluminiumversion mit nur 12,5 Gramm so leicht wie nie – sorgt noch für einen weiteren Paukenschlag: Mehr als 900 Millionen Getränkedosen waren in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 in Deutschland gekauft und konsumiert worden – so viele wie seit Einführung des Einwegpfands 2003 in Deutschland nicht mehr. Ein absoluter Absatzrekord. Auf die Gesamtjahresbilanz darf man also gespannt sein. (Presse-Information v. 17.11.2015) Brazil breaks aluminium recycling record. The recent report published jointly by the Brazilian Aluminium Association (ABAL) and the Brazilian Association of Highly Recyclable Cans Manufacturers (Abralatas) suggests significant rise in aluminium can recycling rates in the country during 2014. According to the report, Brazil recycled 289,500 t of aluminium beverage cans out of the 294,200 t available in the market during the year. The recycling rate witnessed a growth of 12.5 % over the previous year. The aluminium can recycling rate of the country stood at 98.4 %. The recycling rates have sustained above 90 % levels for more than ten years in a row. The country has once again emerged as the top recycler of aluminium cans, a position it maintains for over a decade now. The data suggests that the country recycled 22.9 bn packs during 2014. Recycling of aluminium beverage cans contributed R$ 845 mill. to country’s economy in 2014 alone. Moreover, the activity had also resulted in thousands of jobs and huge energy savings. The sector continues to provide income to waste pickers and others in the chain. Recycling activity leads to 95 % energy-savings when compared with primary metal production process. By this approximation, recycling in 2014 has saved 4250 GWh of energy for the country. ABAL is comprised of 65 member companies that represent 100 % of primary aluminium producers. Also part of ABAL are aluminium processing companies, representing around 80 % of the Brazilian domestic consumption, consumers of aluminium products, raw material suppliers, service suppliers and traders. (alcircle. com, December 16, 2015) GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST wechseln in einen Dreijahresturnus, die nächsten Ausgaben der Weltleitmessen für Gießereitechnik, Metallurgie, Thermoprozessanlagen und Gussprodukte finden vom 26. bis 30. Juni 2018 in Düsseldorf statt. Mit dieser Entscheidung trägt die Messe Düsseldorf den veränderten Innovationszyklen in der Branche World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Rechnung. Im Laufe ihrer Geschichte passten sich die Leitmessen mehrfach den veränderten Zyklen in ihren Industrien an: Die GIFA, die 1956 in Düsseldorf Premiere hatte, fand zunächst alle sechs Jahre statt, wechselte 1974 in einen Fünfjahres- und zur Jahrtausendwende in den Vierjahresturnus. Ab 1974 fand die THERMPROCESS in zeitlicher Parallelität statt, die METEC kam 1979 dazu und die NEWCAST vervollständigte ab 2003 das Quartett. GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST sind eigenständige Messen, die jede für sich und ihre Märkte stehen, gemeinsam ergeben sie jedoch erst das vollkommene Bild der „Bright World of Metals“. Die Angebotspalette der GIFA bildet den kompletten Markt rund um Gießereimaschinen und -anlagen, Druckgießmaschinen sowie den Schmelzbetrieb ab. Die METEC ist geprägt von den großen Anlagenbauern. Insbesondere Anbieter von Anlagen zur Roheisen-, Stahl- und NE-Metallerzeugung, zum Vergießen und der Formgebung von Stahl sowie Walz- und Stahlwerke sind hier präsent. Bei der THERMPROCESS sind Industrieöfen, industrielle Wärmebehandlungen und thermische Verfahren das Herzstück des Ausstellungsangebotes. Bei der NEWCAST steht die Darstellung der Gussprodukte im Vordergrund. (Nach Presse-Information v. 24.11.2015) “Wings” sculpture soars with aluminium from Hydro. World-famous architect Daniel Libeskind has created an extraordinary large-scale sculpture: Wings. The four-part artwork is made primarily of aluminium provided by Hydro. Libeskind’s artwork is the size of a tree and opens towards the top Fig. 2: The four-part artwork is made primarily of aluminium provided by Hydro (Photo: Siemens) 9 Economics, Technology and Science like the petals of a bloom. Its two pairs of wings anchor at the four corners of the Piazza Italia at the Milan Exhibition Centre in northern Italy (Figure 2). The piece was commissioned by the Siemens conglomerate, which has this year managed to fascinate thousands of visitors with this interactive technology experience. The sculpture’s matte, shimmering aluminium surfaces are fitted with large numbers of LEDs that together create multicolored lighting effects. Image loops on the surfaces of the piece address the four key issues facing our society: health, sustainability, energy and technology. Anyone standing close enough can use their tablets and smartphones to contribute to the light display themselves and even project their own image onto it. The approximately 58 t of aluminium sheet used for the project were provided by Hydro. The sheet metal was rolled by Alunorf and the Hamburg plant and then cut into individual sections measuring 2 × 8 m by our supplier Decomecc, before being delivered. Hydro’s customer Ostsee staal, a subsidiary of the Centralstaal Group, then formed the panels into the required shapes and drilled the holes needed for the LEDs. Libeskind’s Wings are as imposing as they are inspiring and may only be gracing “their” Piazza Italia at the Milan Exhibition Centre for a little while longer. What Siemens will do with them afterwards has not yet been decided. Siemens is the strategic smart grid technology partner of Enel at the Expo Milan 2015. (Press Release, November 18, 2015) manufactured for the group’s postponed Tia Maria project in Peru was stored in warehouses around the world and was readily available to be transported to Buenavista. In addition, a large part of the engineering work performed by Outotec for the Tia Maria project was applicable to ESDE III; the existing equipment only required minor modifications to adapt it for the different process and climate at Buenavista. This meant that the ESDE III project could be implemented in a very short timescale – the contract was signed in April 2012 and the first copper was produced in June 2014, with the copper quality immediately achieving LME A grade. Seamless cooperation during the project between Grupo México, their engineering and construction contractor, and Outotec 6 was an essential factor in this achievement. “Due to the metal content of the PLS, it was important to select tech- nology that would allow us to minimize the mechanical and chemical entrainment of the PLS in the organic phase, in order to keep control of the electrolyte quality,” says Ramon Bustamante, ESDE III project manager, Grupo México. “With Outotec’s VSF SX technology, Buenavista has achieved good control over entrainment at the ESDE III plant, leading to good copper cathode chemical characteristics and appearance.” Looking to the future, Outotec and Grupo México are actively cooperating in fine-tuning operations at the ESDE III plant and developing the optimum setup for Outotec’s aftersales support. (Press Release, November 26, 2015) Technology Maximizing ROI at Grupo México‘s SX-EW plant. Outotec‘s leading-edge SX-EW technology is helping to maximize return on investment at the world’s largest SX facility, Grupo México’s ESDE III copper SX-EW (solvent extraction-electrowinning) plant in Buenavista, Mexico (Figure 1). Grupo México‘s Buenavista plant is located close to the town of Cananea in northern Mexico. Prior to the ESDE III project, the Buenavista plant had two SX-EW plants, ESDE I and ESDE II, with a total annual copper cathode production capacity of 55,000 t. In early 2012 the company decided to expand the plant’s capacity to produce copper cathodes via a leaching-SX-EW process. In April 2012 Grupo México signed a contract with Outotec for delivery of a copper SX-EW technology package for the ESDE III plant, with an annual copper cathode production capacity of 120,000 t. The equipment Outotec VSF™ SX trains 1, 2 & 3 DOP Pumps & Spirok Mixers Rich Electrolyte to Electrowinning Settlers Electrowinning Building PLS (Pregnant Leach Solution) FEED © Outotec Two SX ”trains” from Tia Maria, one SX train new delivery. All identical • • From Heap Leaching > 11 000 m3 / hour, split into three trains Fig. 1: The world’s largest SX facility, Grupo México’s ESDE III copper SX-EW plant in 13 Dec 4 Outotec CMD 2014: Buenavista del Cobre, ESDE III Project Case study Buenavista. Nautilus Minerals unveils its titanic deep sea mining machines. Earlier in November 2015, deep sea mining pioneer Nautilus Minerals unveiled three seafloor production tools (SPTs) it will be using for its first deep sea mining project. The machines, built by Newcastle-based subsea robotics manufacturer Soil Machine Dynamics (SMD), have passed factory testing and are scheduled for shallow water testing in early 2016. The pioneering project aims to mine an area of approximately 0.1 km2, 1.6 km below the sea surface to extract volcanogenic seafloor massive sulphide (SMS) deposits of copper, gold, zinc and silver. Nautilus Minerals estimates that mining the deposits from the Solwara 1 site in the territorial waters of Papua New Guinea could yield over 80,000 t of copper and 150,000 oz of gold a year using the SPTs. If the project is successful, the © Outotec – All rights reserved 10 World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Economics, Technology and Science Fig. 2: Nautilus Minerals’ bulk cutting machine uses two drum cutters to excavate material (left); control room for all three SPTs (Images courtesy of Nautilus Minerals) financial rewards could be huge for both Nautilus and SMD. SMD faced a variety of problems when producing the SPTs. While the machines have been specifically created for the deep sea mining operation, the designers at Nautilus and SMD borrowed concepts from existing industries; cutter heads from tunnelling, dredging heads from dredging, and remotely operated underwater vehicles from offshore oil and gas. The companies also consulted a plethora of international suppliers, from Sandvik in Austria to Caterpillar in the US. A variety of in-depth desktop studies conducted over 12 months revealed that using one machine for the entire subsea operation just wasn’t feasible. The SMD team worked closely with Nautilus and its suppliers to come up with an alternate design involving three machines, weighing between 200 t and 310 t, each specialised for a different project phase. SPTs form an essential part of a unique process to extract SMS deposits from the seafloor. The auxiliary cutter (AC) is the pioneering machine that will be the first to begin work on the seabed. As the most manoeuvrable machine, the AC will use its boom-mounted cutter head to forge a smooth path through the rough terrain. The bulk cutter (BC) will then move along the prepared ground using its large drum cutter to excavate material from the seabed (Figure 2, left). Both the AC and BC will pump the extracted material to stockpiles, to be cleared by the collecting machine (CM). The CM will be deployed just after the AC, gathering material from the stockpiles as they are formed and pumping it to a production support vessel (PSV), where it will be dewatered. Water will be returned to within 50 m of the seabed. Once the three SPTs are on the seabed, they will be operated si- multaneously via remote control from the deck of the PSV (Figure 2, right). On completion of Solwara 1, Nautilus intends to use the SPTs for other projects either in Papua New Guinea or Tonga. The entire infrastructure can be moved from one mine site to the next by the PSV. Nautilus Minerals is entering unknown territory with its venture at Solwara 1, and has been heavily criticised by environmental groups for proceeding with the project. Environmental concerns were a key driver for Nautilus, and the SMD team strived to find innovations and techniques to reduce the impact of the project on the oceanic ecosystem. The intellectual property of the design for the SPTs is shared by Nautilus and SMD. If the Solwara 1 project is a success, the venture with SMD could be hugely profitable for both companies. As Nautilus holds around 450,000 km2 of exploration acreage in the area, this could be just the beginning for this fledgling partnership. (Press Release, November 27, 2015) Siempelkamp will supply an opendie forging press and a ring-rolling mill to France. The French “Union des Forgerons” ordered from Siempelkamp an open-die forging press and a ring-rolling mill for its plant in Méréville. With the two plants, which will be components of a new ring- rolling line, the customer intends to expand its product range with parts made of nickel-base alloys and titanium as well as difficult to form metals for the aerospace industry. The new line consists of an open-die forging press and a ring-rolling mill as well as furnaces and material handling equipment. The 33/30 MN forging press is uniquely designed as a combination open-die and ring blanking press and consequently, will provide high flexibility. In addition to producing blanks for the manufacturing of rings, the customer will produce conventional open-die forgings with a weight of up to 10 t. Due to the precisely operated lifting and centering device, the press achieves high accuracy for the blank punching and piercing operations. The ring-rolling mill which processes the ring blanks from the forging press has radial and axial forces of 4000 kN each, with a maximum ring diameter of 2500 mm (Figure 3). The mill rolls rings with a height of up to 700 mm and weights of up to 5 t. Siempelkamp will supply the entire ring rolling machine including the hydraulic system, electrical system and rolling dies. The “Universal Cassette Design” allows the use of different main roll configurations in the same machine. The cassette principle provides the customer with a high degree of flexibility in production and allows high throughputs even for small batches because the cassette can be exchanged within 30 to 50 minutes. During rolling, two lasers are constantly measuring the dimensions of the ring. Furthermore, the temperature is monitored online and this temperature feedback is an integral part of the new SicoRoll 2.0 software control. The kernel of the software also simulates Fig. 3: The ring-rolling mill has radial and axial forces of 4000 kN each, with a maximum ring diameter of 2500 mm (Image: Siempelkamp) World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 11 Economics, Technology and Science the dimensions of the ring blank for the forging press. The entire project is carried out by a consortium made up of three companies. Siempelkamp will supply the mechanics for the opendie forging press, Oilgear Towler will contribute the hydraulic and electrical systems. The ring-rolling mill is completely supplied by Siempelkamp including the electrics, hydraulics, and the control system. Glama will supply the charging manipulator, the forging manipulator as well as a rail-bound forging robot for the transfer of the ring blanks between press and ringrolling mill. The installation of the press will start in October of 2016; the installation of the ring-rolling mill approximately three months later. Full production is scheduled to begin summer of 2017. (Press Release, November 20, 2015) Protective gas chamber furnace for heat treatment. Linn High Therm, leading manufacturer of industrial and lab furnaces since 1969, presents: Protective gas chamber furnace with gastight muffle for heat treatment processes under protective gas atmosphere up to 1050 °C (Figure 4). Useful chamber 60 to 480 l and according to customer specification. For soldering and annealing processes of workpieces, scalingfree treatment of sensitive steel qualities, debinding and sintering processes, oxidation or reduction of surfaces and many more applications, under controlled atmosphere. A huge selection of options enables universal application: Inconel muffle for a maximum operating temperature up to 1150 °C; 3-zone-control; gas feeding, burning-off device and flame supervision; safety package (H2-operation); gas ventilation; fast cooling; gas quenching with heat exchanger; Fig. 4: Linn High Therm’s protective gas chamber furnace 12 vacuum up to 800 °C. (Press Release, November 17, 2015) MKM startet Conti-M®-Produktion von OFE-Kupferband. Die MKM Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM), Hettstedt, hat die Produktion von hochreinem, sauerstofffreien Kupferband gestartet (CuOFE). Als einziger Hersteller weltweit produziert MKM dieses sauerstofffreie Kupferwarmband in einer einzigen Linie: Die innovative Conti-M® GießWalz-Technologie ist in der Lage, Kupferband unterbrechungsfrei zu gießen, warm zu walzen, zu fräsen und aufzuwickeln (Abbildung 5). Das sauerstofffreie Kupfer enthält keine im Vakuum Abb. 5: Gefrästes Vorband OFE verdampfbaren Elemente, zeichnet sich durch eine hohe Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme aus und ist besonders wasserstoffbeständig – sowohl in natürlicher Atmosphäre als auch in Industrieatmosphäre. OFE-Kupfer ist selbst gegen Spannungsrisskorrosion beständig. MKM wird das OFE-Kupfer hauptsächlich Kunden in der Elektrotechnik, der Elektronik und in der Vakuumtechnik anbieten, für die sich das hochwertige Kupferband ausgezeichnet eignet. OFE-Kupfer ist nicht nur sehr gut warm und kalt umformbar, sondern lässt sich gut schweißen und sehr gut hart- und weichlöten. „Mit OFE-Kupferband starten wir bei MKM die qualitätsorientierte Erweiterung unseres Portfolios und erfüllen damit den Wunsch zahlreicher Kunden. Zahlreiche Tests haben eindeutig bestätigt, dass MKM OFE-Kupferband mit einem außergewöhnlich hohen Qualitätsstandard und Prozesssicherheit anbieten kann“, so Roland Harings, CEO der MKM. (Presse-Information v. 27.11.2015) Schnorkle: StrikoWestofen’s closed transport system for aluminium melt protects employees and equipment. Safety for people and equipment: this is a hot topic, especially in aluminium foundries where liquid metal is handled. With the new “Schnorkle”, liquid aluminium is transported from the melting furnace to the melting or holding furnaces in a closed container and introduced there using a transfer pipe without the need for tipping (Figure 6). With no contact to the atmosphere, the system ensures optimum safety and constant quality of the melt as the process chain between central melting aggregate and die-casting system is now closed. The new completely closed “Schnorkle” transport system is the solution for achieving more process reliability and occupational safety. Schnorkle is filled directly at the melting furnace – either by hydraulic tilting of the furnace, from the tapping valve or from a pump pocket using a pump. The pressure-tight cover is closed using one hand wheel only and is transported to the dosing or holding furnace using a transport system such as a fork-lift truck. Pressure is applied to safely fill the melt into the dosing and holding furnace via a riser tube with no danger of spilling. The compressed air supply necessary for this is either connected on-site using a quick connect coupling or is provided by a compressor on the fork-lift truck. A ready-to-install compressor is also available for Schnorkle as an optional accessory. With this option, the melt Fig. 6: Closed transport system: with the “Schnorkle”, hot liquid metal can be safely transported directly from the melting furnace to the dosing or holding furnace (Image: StrikoWestofen) World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Economics, Technology and Science can be transferred to the dosing and holding furnace and the operator does not need to leave the fork-lift truck. Thanks to Schnorkle, it is no longer necessary to tip casting ladles at a great height using a lift truck. Treatment of the melt using impellers can also be performed directly in Schnorkle without the need for transferring it to another container. The new system then ensures that the metal quality is preserved until the die-casting process begins. The flow rate of the melt coming from Schnorkle can be adjusted to allow low-turbulence transferral and minimize oxide formation. As a result of the closed system, Schnorkle has only low heat loss and keeps the melt at a constant temperature. As it is no longer necessary to overheat the melt, the energy consumption of the foundry can be further reduced. The Schnorkle system is completed by a special preheating unit which requires considerably less gas than conventional ladle preheating systems. (Press Release, November 7, 2015) Lösung überführt und mit Hilfe der keramischen Membranen aus dem Prozesswasser extrahiert. Durch Rückextraktion können die kostenintensiven und umweltkritischen Extraktionsmittel in den Hauptprozess zurückgeführt werden – dies verbessert die Nachhaltigkeit des Prozesses und spart Geld. Die in wässriger Lösung vorliegenden Seltenerdmetalle können dann über eine elektrochemische Abscheidung in Reinform gewonnen werden – effizienter und kostengünstiger als mit bisherigen Verfahren. Projektpartner sind neben dem Fraunhofer IKTS die Unternehmen Andreas Junghans − Anlagenbau und Edelstahlbearbeitung GmbH & Co. KG, G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH, Nickelhütte Aue GmbH, SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH sowie die Westsächsische Hochschule Zwickau. Das Projekt „MExEM“ wird über eine Dauer von drei Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es ist Teil des Förderschwerpunkts „r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ im BMBF-Rahmenprogramm „Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA³)“. (Presse-Information v. 19.11.2015) eignete Technologien und Verarbeitungsrouten entwickeln, um Technologiemetalle aus bislang ungenutzten Rohstoffquellen (unkonventionelle Erze, Reststoffe, Schrotte, gebrauchte Konsumgüter etc.) zu gewinnen und das Wissen über deren Verhalten in den verschiedensten Prozessstufen erweitern. Letzteres bildet in weiterer Folge eine ideale Ausgangsbasis, um die Palette der ökonomisch und ökologisch verwertbaren Ressourcen zu vergrößern. In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende Wissenschaftler kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel. CD-Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert und haben eine Laufzeit von sieben Jahren. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFVV). Science Recycling von Seltenerdmetallen aus Prozesswässern der Metall- und Bergbauindustrie. Der Forschungsverbund „MExEM“ entwickelt und erprobt derzeit ein kombiniertes Verfahren der Membranextraktion und Elektrolyse, um Seltenerdmetalle aus Prozesswässern der Metall- und Bergbauindustrie wirtschaftlich und ökologisch zurückzugewinnen. Koordiniert wird der Verbund vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS. Seltenerdmetalle werden für die Herstellung vieler Hightech-Produkte benötigt. Die Nachfrage nach diesen wirtschaftlich bedeutenden Rohstoffen steigt stetig. Ertragreiche und somit wirtschaftliche Lagerstätten sind aber fast erschöpft. Dennoch werden bislang nur 2 % der in Europa verwendeten Seltenerdmetalle recycelt. Es fehlen effiziente und wirtschaftliche Recyclingverfahren. Hier setzt das Projekt „MExEM“ an. Ziel ist es, aus Prozesswässern die strategisch wichtigen Metalle Gallium und Indium durch robuste keramische Membransysteme wie Filter und Extraktoren selektiv aufzubereiten und anschließend elektrochemisch abzuscheiden. Hierzu wird eine komplexe Verfahrenskette am Fraunhofer IKTS entwickelt und im Labor- und Technikumsmaßstab mit realen Prozesswässern der Nickelhütte Aue sowie mit Haldenmaterial aus der Freiberger Region erprobt. Perspektivisch sollen auch Verfahren zur Rückgewinnung von Tellur, Vanadium und Antimon entwickelt und getestet werden. Die Prozesswässer werden zunächst charakterisiert, um geeignete Extraktionsmittel und keramische Membransysteme zu entwickeln. In einem ersten Prozessschritt werden die Metalle mittels selektiver Laugungsverfahren in eine wässrige Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft fördert das neue Christian Doppler Labor für Extraktive Metallurgie von Technologiemetallen an der Montanuniversität Leoben. Das am Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie neue eingerichtete CD-Labor für Extraktive Metallurgie von Technologiemetallen steht unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Stefan Luidold. Es soll gemeinsam mit Industriepartnern einerseits ge- World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 In der heutigen Gesellschaft weisen die Energieeinsparung und das Recycling unterschiedlichster Wertstoffe, insbesondere von Metallen, schon lange einen hohen Stellenwert auf. Bezüglich letzterer konzentrierte sich die Rückgewinnung vor allem auf die großen Stoffströme der klassischen Massenmetalle (Eisen, Aluminium, Kupfer etc.) sowie die Edelmetalle, für welche bereits ausgeklügelte Technologien und Prozesse verfügbar sind. Die treibenden Kräfte hierfür waren neben Aspekten der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes vor allem wirtschaftliche Überlegungen. Daher fand die Erzeugung der sons13 Economics, Technology and Science tigen Technologiemetalle (Refraktärmetalle wie beispielsweise Wolfram; Seltene Erden wie unter anderem Neodym und Europium; Nickel, Cobalt, Antimon, Indium etc.) aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Produktionsmengen bisher kaum Beachtung. Im Gegensatz zur Verfügbarkeit der Energierohstoffe, welche seit den Ölkrisen in den 1970er-Jahren genau beobachtet wird, fand der langfristig gesicherte Zugang zu den Ressourcen für diese Elemente aufgrund des zumeist niedrigen Preisniveaus bislang wenig Aufmerksamkeit. Erst durch den massiven Ausbau der alternativen Energiequellen, welcher enorme Mengen an Technologiemetallen benötigt, rückten die in diesem Bereich vorliegenden Versorgungsrisiken und Engpässe in den Fokus der industriellen und politischen Entscheidungsträger. Dadurch starteten weltweit unterschiedlichste Aktivitäten, um diese Problematik zu lösen. Das neue Christian Doppler Labor für Extraktive Metallurgie von Technologiemetallen wird sich in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Partnerunternehmen intensiv mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen in diesem Themenbereich auseinandersetzen, um der österreichischen Industrie geeignete Lösungen dazu bieten zu können. (Presse-Information v. 9.12.2015) Nanostrukturiertes Germanium für portable Photovoltaik und AkkuElektroden. Mit einem neuen Verfahren stellen Forscher der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hauchdünne, robuste und gleichzeitig hochporöse Halbleiterschichten her. Ein viel versprechendes Material – beispielsweise für kleine, leichte und langlebige flexible Solarzellen oder Elektroden für leistungsfähigere Akkus. Die Beschichtung des Plättchens, das Professor Thomas Fässler, Inhaber des Lehrstuhls für Anorganische Chemie mit Schwerpunkt Neue Materialien an der TU München in Händen hält, schimmert wie Opal. Und sie hat erstaunliche Eigenschaften: Sie ist hart wie ein Kristall, hauchdünn und – da hochporös – federleicht. Indem sie in die Poren des Materials geeignete organische Polymere einbauen, können die Wissenschaftler die 14 Abb. 1: Inverse Opal-Struktur aus Germanium elektrischen Eigenschaften der entstehenden Hybridmaterialien maßschneidern. Die Bauweise spart nicht nur Platz, sondern schafft auch große Grenzflächen, die den Wirkungsgrad erhöhen. „Unser Ausgangsmaterial kann man sich wie ein großporiges Gerüst vorstellen, ähnlich aufgebaut wie eine Bienenwabe. Die Wände bestehen aus anorganischem, halbleitendem Germanium, das elektrische Ladungen erzeugen und speichern kann. Weil die Wabenwände hauchdünn sind, müssen Ladungen keine weiten Wege zurücklegen“, erklärt Fässler. Um sprödes, hartes Germanium in eine flexible und poröse Schicht zu verwandeln, mussten die Forscher allerdings einige Tricks anwenden. Traditionell werden Ätztechniken eingesetzt, um die Oberfläche von Germanium zu strukturieren. Diese Top-down-Methode ist jedoch auf atomarer Ebene schwer kontrollierbar. Das neue Verfahren löst dieses Problem. Zusammen mit seinem Team hat Fässler einen Syntheseweg etabliert, der die gewünschten Strukturen exakt und reproduzierbar erzeugt: Ausgangsmaterial sind Cluster aus jeweils neun Germanium-Atomen. Weil diese Cluster elektrisch geladen sind, stoßen sie sich ab, solange sie sich in Lösung befinden. Eine Vernetzung findet erst statt, wenn das Lösungsmittel abgedampft wird. Sie kann durch einfaches Erhitzen auf 500 °C oder chemisch erfolgen. Dazu gibt man beispielsweise Germaniumchlorid zu. Nimmt man stattdessen andere Chloride, wie zum Beispiel Phosphorchlorid, so lassen sich die Germaniumstrukturen auf einfachste Weise dotieren. Die Eigenschaften der resultierenden Nanomaterialien können die Wissenschaftler damit gezielt einstellen. Damit die Germanium-Cluster die gewünschten porösen Strukturen bilden, entwickelte LMU-Forscherin Dr. Dina Fattakhova-Rohlfing eine Methode, die eine Nanostrukturierung ermöglicht: Winzige Polymerkügelchen bilden im ersten Schritt dreidimensionale Schablonen. Im nächsten Schritt füllt die Germaniumcluster-Lösung die Lücken zwischen den Kügelchen. Sobald sich auf der Oberfläche der Kügelchen stabile Germanium-Netzwerke gebildet haben, werden die Template durch Erhitzen herausgelöst. Übrig bleibt der porenreiche Nano-Film (Abbildung 1). Die eingesetzten Polymerkügelchen haben einen Durchmesser von 50 bis 200 Nanometern und bilden eine Opalstruktur. Das Germanium-Gerüst, das an ihren Oberflächen entsteht, bildet die Negativform – eine inverse Opalstruktur. Die Nanoschichten schimmern daher wie Opal. „Schon das poröse Germanium hat einzigartige optische und elektrische Eigenschaften, von dem viele energierelevante Anwendungen profitieren können“, sagt LMU-Forscherin Dr. Dina Fattakhova-Rohlfing, die zusammen mit Fässler das Material entwickelte. „Darüber hinaus können wir die Poren mit verschiedensten funktionellen Stoffen füllen und so eine breite Palette neuartiger Hybridmaterialien erzeugen.“ Hersteller auf der ganzen Welt suchen derzeit nach leichten und strapazierfähigen Materialien für portable Solarzellen. Bisher werden meist organische Verbindungen verwendet, die empfindlich und nicht besonders langlebig sind. Durch Hitze und Lichteinstrahlung zersetzen sich die Polymere, die Leistung nimmt ab. Die dünnen und gleichzeitig stabilen Germanium-Hybridschichten wären da eine echte Alternative. Als nächstes wollen die Forscher die neue Technik nutzen, um auch hochporöse Silizium-Schichten herzustellen. Die Schichten werden derzeit auch als Anode für wieder aufladbare Batterien getestet. Sie könnten die bisher üblichen Graphitschichten in Akkus ersetzen und deren Kapazität verbessern. Gefördert wurde die Entwicklung durch das Programm „Solar Technologies go Hybrid“ des Bayerischen Wissenschaftsministeriums, im Rahmen des Exzellenzclusters „Nanosystems Initiative Munich (NIM)“ durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie durch das Center for Nanoscience (CeNS). (Presse-Information v. 7.12.2015) World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Economics, Technology and Science Elektrochemie für den Massenbedarf: Umweltfreundliche Batterie aus Pyrit. Hochleistungsfähige Lithium-IonenBatterien haben ein Problem: Das Lithium wird irgendwann knapp. Nun haben Forscher der Empa und der ETH Zürich eine Alternative entdeckt: die „Katzengold-Batterie“. Sie besteht aus Eisen, Schwefel, Natrium und Magnesium – alles Elemente, die in beliebig großen Mengen verfügbar sind. Mit kleinem Geld ließen sich damit riesige Speicherakkus etwa für Gebäude bauen. Die Suche nach preisgünstigen Akkus zur Speicherung von Strom ist ein dringendes Geschäft: Immer größere Wellen von fluktuierendem Ökostrom bringen die Stromnetze zum Wanken; immer mehr Elektrogeräte bis hin zu leistungshungrigen Elektroautos hängen am Netz. Der Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage wird zunehmend schwieriger. Die bekannten, leistungsfähigen Li-Ionen-Akkus eigenen sich jedoch nicht als Zwischenspeicher im Großmaßstab; dafür sind sie zu teuer, zu anfällig und das wertvolle Lithium zu knapp. Eine billige Alternative ist gefragt – ein Akku, der aus preiswerten, massenhaft verfügbaren Zutaten bestehen sollte. Doch Elektrochemie ist eine vertrackte Sache: Nicht alles, was billig ist, gibt einen Akku her. Maksym Kovalenko, Marc Walter und ihren Kollegen im Labor für Dünnfilme und Photovoltaik der Empa gelang nun so etwas wie die Quadratur des Kreises: Kovalenkos Team kombiniert eine Magnesium-Anode mit einem Elektrolyten aus Magnesium- und Natriumionen. Als Kathode dienen Nanokristalle aus Pyrit – landläufig bekannt als Katzengold. Pyrit ist kristallines Eisensulfid, bestehend aus Eisen und Schwefel. Die Natrium-Ionen aus dem Elektrolyten wandern beim Entladen in die Kathode. Beim Wiederaufladen gibt Pyrit die Natrium-Ionen wieder frei. Diese so genannte Natrium-Magnesium-HybridBatterie funktioniert bereits im Labor und vereint verschiedene Vorteile: Das Magnesium der Anode ist weit sicherer als Lithium; die Batterie kann also nicht explodieren. Und schon der Versuchsakku im Labor überstand 40 Lade- und Entladezyklen, ohne an Leistungsfähigkeit zu verlieren. Das deutet auf ein äußerst langlebiges System hin. Der größte Vorteil ist jedoch, dass alle Zutaten für diese Art Akku in beliebiger Menge und sehr preisgünstig zur Verfügung stehen: Eisensulfid-Nanokristalle lassen sich zum Beispiel herstellen, indem man metallisches Eisen mit Schwefel in Spezialmühlen trocken vermahlt. Magnesium ist in der Erdkruste mehr als 1000-mal häufiger als Lithium und 15-mal billiger. Auch beim Bau der Billig-Akkus lässt sich sparen: Li-Ionen-Akkus brauchen relativ teure Kupferfolien, um den Strom zu sammeln und abzuleiten. Bei der „Katzengold-Batterie“ würde preisgünstige Alufolie genügen. Die Forscher sehen in ihrer Entwicklung vor allem Potential für große Netzspeicherbatterien. Zwar eigne sich die Katzengold-Batterie nicht für Elektroautos – dafür ist ihre Leistung zu gering. Dort aber, wo es auf Kosten, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit ankommt, sei die Technik im Vorteil. In ihrer vor kurzem veröffentlichten Publikation im Fachjournal „Chemistry of Materials“ schlagen die Empa-Forscher Batteriespeicher mit einer Kapazität von Terawattstunden vor. In einem solchen Akku ließe sich beispielsweise die Jahresproduktion des Schweizer Atomkraftwerks Leibstadt zwischenspeichern. (Presse-Information v. 18.11.2015) 70 % der deutschen Industriestandorte verschenken ihr Laststeuerungspotenzial. Die Steuerung der Stromnachfrage industrieller Nutzer spielt eine immer wichtigere Rolle, um die erneuerbaren Energien effizient in das Stromsystem zu integrieren. Doch an 70 % der deutschen Industriestandorte bleiben die enormen Potenziale der Laststeuerung ungenutzt. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Institutes für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart und der Stadtwerke-Kooperation Trianel mit dem Titel „Identifikation und Realisierung wirtschaftlicher Potenziale für Demand Side Integration in der Industrie in Deutschland“. Empirisch untersucht wurden bereits genutzte und noch ungenutzte wirtschaftliche Potenziale für Demand Side Integration (DSI) an über 200 Industriestandorten. Die Studie fokussiert sich in der DSI-Analyse auf die noch kaum oder nur unvollständig untersuchten Branchen World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Behälterglas-, Zement-, Papier-, Kupfer- und Zinkindustrie sowie Gießereien. „In deutschen Industriestandorten liegt ein Schatz. Nur 30 % der geeigneten Unternehmensstandorte schöpfen heute die Chancen ihrer Eigenerzeugungs- oder Produktionsanlagen aus, um an den Regelenergiemärkten teilzunehmen und den stetig steigenden Flexibilitätsbedarf im Energiesystem über Demand Side Integration zu bedienen“, betont Stefan Sewckow, Bereichsleiter Trading & Origination bei der Trianel GmbH, anlässlich der Veröffentlichung der Studie. „Die stärkere Einbindung industrieller Stromverbräuche über DSI ist eine Chance für Industrie und Energiewirtschaft, gemeinsam dem erhöhten Flexibilitätsbedarf in einem zunehmend auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem gerecht zu werden“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Kai Hufendiek, Direktor des IER an der Universität Stuttgart. Die Studie zeige die wirtschaftlich realisierbaren Potenziale zur Flexibilisierung von Produktionsprozessen und Eigenerzeugungsanlagen in den untersuchten Branchen. In positiver Richtung (Lastabschaltung bzw. Erzeugungszuschaltung) liegt das realisierbare DSI-Potenzial der untersuchten Branchen bei 740 MWel, in negativer Richtung (Lastzuschaltung bzw. Erzeugungsabschaltung) bei 790 MWel, jeweils für eine Stunde. „Die Branche mit dem höchsten Potenzial in positiver wie negativer Richtung ist die Papierindustrie“, so Hufendiek. Weitere große Potenziale wurden bei Zementmühlen, bei Elektrolyse- und Lichtbogenprozessen in der Metallerzeugung sowie bei Induktionsöfen in Gießereien durch Prozessabschaltung in Höhe von je 100 MWel identifiziert. „Regional betrachtet liegt das größte DSI-Potenzial in den starken Industriebundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg“, so Hufendiek weiter. In nordrheinwestfälischen Betrieben können in den betrachteten Branchen in positiver Richtung für mindestens eine Stunde ca. 170 MWel genutzt werden, in Bayern etwa 150 MWel, in Baden-Württemberg rund 120 MWel. Bei DSI-Schaltungen in negativer Richtung sind die höchsten Potenziale ebenfalls in diesen drei Bundesländern zu finden, wobei die 15 Economics, Technology and Science / Personals Reihenfolge leicht unterschiedlich ist. In negativer Richtung liegt Bayern mit gut 170 MWel an der Spitze, gefolgt von Baden-Württemberg mit ca. 140 MWel und Nordrhein-Westfalen mit knapp 120 MWel. „Aus industrieller und energiewirtschaftlicher Sicht ist eine deutliche Ausweitung von DSI nicht nur technisch einfach und zu geringen Kosten umzusetzen, sondern auch ein wertvoller Baustein für das Gelingen der Energiewende“, betont Sewckow. Industrieunternehmen können ihre Energiekosten senken beziehungsweise zusätzliche Vermarktungserlöse aus ihrem Verbrauchsverhalten gene- rieren. Eine Zusammenfassung der Studie ist im Internet abrufbar unter: http://www.ier.uni-stuttgart.de/img/ pdf_link/DSI_Summary.pdf. Einen Erlösrechner für die Potenziale im Sekundärregelpool finden Sie unter: http://www.direkt.trianel.com. (PresseInformation v. 3.12.2015) years 2009-2011 Håkan was Director Group Controlling at Boliden. (Press Release, November 20, 2015) executives report directly to President and CEO Sean Stack. Mike Keown most recently served as vice president, Marketing and Supply Chain for North America. Ronald Lane served as vice president of operations in Aleris North America. The appointments will take effect immediately. (Press Release, November 17, 2015) Personals Alcoa announced executive management appointments for the future Upstream and Value-Add Companies, expected to become effective upon completion of Alcoa’s previously announced separation in the second half of 2016. Roy Harvey, Executive Vice President and Alcoa President of Global Primary Products, will serve as Chief Executive Officer of the new Upstream Company. William Oplinger, Executive Vice President and Chief Financial Officer of Alcoa, will serve as the Upstream Company’s Chief Financial Officer. In the Value-Add Company, Ken Giacobbe will serve as Chief Financial Officer. Ken Giacobbe is currently Chief Financial Officer of Alcoa’s Engineered Products and Solutions business. Klaus Kleinfeld, Alcoa Chairman and Chief Executive Officer, will lead the Value-Add Company as Chairman and Chief Executive Officer. He will also serve as Chairman of the Upstream Company for the critical initial phase, ensuring a smooth and effective transition. (Press Release, November 24, 2015) Mikael Staffas has been named as business area manager for Boliden Mines and Håkan Gabrielsson as new CFO for the Boliden Group. Both will form part of Boliden’s Management Group. Mikael Staffas will take up his new post with immediate effect, whilst maintaining his position as CFO until Håkan Gabrielsson assumes that role. Mikael Staffas has been employed by Boliden since 2011. Mikael originally qualified as an academic engineer at KTH, Stockholm, and holds an MBA from INSEAD in France. Håkan Gabrielsson is a qualified graduate economist from Linköping University, and comes from a position as CFO at the Stockholm Stock Exchange listed company Fagerhult. During the 16 Outotec’s Executive Board members and their responsibilities as of January 1, 2016 will be: Pertti Korhonen, President and CEO; Dr. Kalle Härkki, Executive Vice President, President of Minerals Processing Business Unit; Robin Lindahl, Executive Vice President, President of Metals, Energy & Water Business Unit; Adel Hattab, Executive Vice President, President of Markets Unit; Jari Ålgars, Chief Financial Officer, Finance & Control; Nina Kiviranta, Senior Vice President, Legal, Contract Management & Corporate Responsibility; Pia Kåll, Senior Vice President, Strategy, Marketing & Operational Excellence; Kirsi Nuotto, Senior Vice President, Human Resources & Communications. (Press Release, November 20, 2015) Nyrstar NV announces that Christopher Eger has with immediate effect been appointed Chief Financial Officer and a member of the Nyrstar Management Committee. Chris takes over from Heinz Eigner, who is leaving the Company to pursue other opportunities. Heinz will remain with Nyrstar until the end of December to support an orderly handover to Chris. Chris has extensive financial, M&A and commercial expertise related to the Metals and Mining sector, gained over a 15-year career in investment banking, metals trading and private equity. (Press Release, November 20, 2015) Aleris announced two leadership appointments to its senior management team. Mike Keown has been named senior vice president and general manager of Aleris North America. Ronald Lane has been named senior vice president, Global Manufacturing. Both Charlie Straface, currently the general manager of the Industrial Region of Sapa Extrusion Americas, has been appointed as the new business area president effective immediately. Straface will take the company into the next phase of its development. Straface joined Sapa in 2008 through the Alcoa joint venture and brings valuable experience and competence from the industry. Straface will succeed Patrick Lawlor, who is leaving Sapa to pursue new opportunities. (Press Release, November 18, 2015) Aludium announced that Antonio Quereda will take up the newly created position of Innovation and Technology Director from 16 November 2015. Antonio has over 25 years experience in industrial manufacturing covering high demand sectors such as automotive, aerospace and toys. Antonio joins Aludium from Famosa, Spain’s leading toy manufacturer, where he held the role of COO for more than seven years. (Press Release, November 26, 2015) At this year’s General Assembly of the European Copper Alloy Ingot Makers OECAM the whole Board was reelected again. Besides the president, Anton Bauer, Peter Schneider, Heinrich Schneider NE- Metallurgie GmbH, Rebecca Hillebrand-Busch, Franz Hillebrand KG and José Maria Iglesias de Blas, Latones del Carrion, S.A belong to the Board. (Press Release, November 24, 2015) World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Reviews and Excerpts Books Ein bisschen wie Humboldt – Abenteuerliche Weltreisen eines Bergmanns im ausgehenden 20. Jahrhundert. Von Eike von der Linden (100 S., zahlr. Abb.; GDMB Verlag, Clausthal-Zellerfeld 2015; 9,80 €; ISBN 978-3-940276-60-5). – Dieses im GDMB Verlag herausgebrachte Buch ist eine Besonderheit. Gerade Bergingenieure wie von der Linden kamen im Laufe ihrer Berufszeit in viele Länder und dadurch auch mit den verschiedensten Lagerstätten und deren Abbau in Berührung. So ist von der Linden zunächst im Auftrag einer mitbeteiligten Bank in den unterschiedlichsten Ländern, die über mineralische Rohstoffe verfügen, unterwegs gewesen. Doch zunächst zur Person: Von der Linden, Jahrgang 1941, absolvierte ein Bergbaustudium an der TU Clausthal. Nach seinem Studium war er 13 Jahre für die in Frankfurt am Main ansässige Metallgesellschaft tätig. Seit 30 Jahren war er dann unabhängiger Berater von Banken und Rohstoffgesellschaften. Blättert man in dem Buch, so kann man sich gut vorstellen, dass der Autor in fast allen bergbautreibenden oder höffigen Ländern der Erde gearbeitet hat. Der Buchtitel „Ein bisschen wie Humboldt“ erinnert an den großen preußischen Forschungsreisenden und Naturwissenschaftler, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – vorwiegend in Lateinamerika – wirkte. Von der Linden ist gewissermaßen mehrere Generationen später den Spuren des großen Humboldt gefolgt und hat – wie im Buch zu lesen ist – alle Länder, in denen auch Humboldt wirkte, bereist. Im Laufe seiner Berufstätigkeit hat der Autor viele Erlebnisse gehabt. Von seinen 400 Reisen in 100 Ländern hat er in 21 Geschichten über Erfolge, Misserfolge, Begegnungen, freudige und leidvolle Ereignisse berichtet. Er erzählt über das jeweilige Land, über Sitten und Gebräuche, aber auch über die Lagerstätten und die Menschen, welche unter schwierigsten Bedingungen das Erz abbauen. Dazu gehört der Bergbau in den Anden, wo z.T. in 4000 m Höhe Bergwerke in Betrieb sind. Gerade darüber berichtet der Autor ausführlich. Von der Linden bringt in seinen Schilderungen viele Beispiele über die Schönheit der Regionen. Viele Begegnungen mit Menschen sind mit eingespieltem Humor dargestellt. Man kann tatsächlich von abenteuerlichen Reisen sprechen, auch mit manchen nicht ungefährlichen Situationen. Das Buch ist lebendig geschrieben und nicht nur für Fachleute gedacht. Aber auch die Fachleute erfahren im Bereich der Geologie, der Lagerstättenkunde, den technischen Ausstattungen der Gruben manch Neues. Es ist vergnüglich und spannend zu lesen. Man kann Eike von der Linden zu diesem Buch nur gratulieren. Sicherlich haben Bergleute und Geologen ebenfalls Erfahrungen und Erlebnisse gehabt, aber sie haben nicht die Muße oder Zeit gehabt darüber zu schreiben. Der Autor hat es getan und der Leser wird es ihm danken. Heinz Walter Wild WISO Steuer-Sparbuch 2016. Alles für Ihre Steuererklärung 2015. (CDROM + Handbuch; Buhl Data Service GmbH; Neunkirchen 2015; 39,99 ¥; ISBN 978-3-86621-570-2; auch für Mac erhältlich). – Auch in diesem Jahr bietet die WISO Steuersoftware einmal mehr eine einfache Möglichkeit, die Steuererklärung schnell und zuverlässig selbst am PC, iPad, Android-Tablet oder im Browser anzufertigen. Mit World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Hilfe der einfachen, TÜV geprüften Bedienung, dem praxisnahen Bedienbuch, Videoanleitungen und den cleveren Tipps ist es dem Nutzer möglich, eine optimale Erstattung seiner Steuern zu erreichen. Nach jeder Eingabe wird die Erstattung oder Nachzahlung angezeigt. Die Software richtete sich an ein breit gefächertes Publikum. Sowohl berufstätige als auch Ruheständler, Anleger oder Vermieter können die Software für sich nutzen. Mit der Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR), Umsatz- und GewerbesteuerErklärung, Umsatzsteuer-Voranmeldung, Lohnsteuer-Anmeldung und dem Fahrtenbuch haben auch Selbstständige das passende Werkzeug an der Hand. Ebenfalls auf der Software zu finden sind: Feststellungserklä- rung 2015 für Erbengemeinschaften und BGB-Gesellschaften, zahlreiche Rechner für jede Gelegenheit (Gehalt, Abfindung, Erbschaft, Kfz-Steuer, Riester und viele mehr) und Musterschreiben für die Korrespondenz mit dem Finanzamt. Neben diesem umfangreichen Angebot bekommt der Käufer unter anderem einen Telefonsupport und eine Tablet-App für Android und iOS kostenlos dazu. Sobald Sie Ihre Steuererklärung angefertigt haben, können Sie zwischen dem amtlich anerkannten Ausdruck oder der Abgabe per Internet (ELSTER) wählen. So erledigen Sie Ihre EinkommenssteuerErklärung 2015 mit allen Einkunftsarten, Formularen und Erklärungen ganz ohne komplizierte Steuerformulare von zu Hause aus. Ah 17 Events Date Event Venue Information l 26.1. 16. KBU – Kolloquium zu Wirtschaft und Umweltrecht Aachen GDMB 28.-29.1. Seminar „Fortschritte bei der Aufbereitung primärer und Leoben sekundärer Rohstoffe – Maschinen, Verfahren, Produkte“ (Österreich) Bergmännischer Verband Österreichs, Montanuniversität Leoben, Tel: +43 3842-45279-0, 14.-18.2. TMS 2016 – 145th Annual Meeting & Exhibition Nashville, TN (USA) www.tms.org 14.-18.2. Global Symposium on Recycling, Waste Treatment and Clean Technology (REWAS 2016) Nashville, TN (USA) TMS The Minerals, Metals and Materials Society, ww.tms.org/meetings/annual-16/AM16rewas.aspx 17.-18.2. 4. Symposium „Rohstoffeffizienz und Rohstoffinnovationen“ Tutzing Technische Hochschule Nürnberg, Tel.: 0911-5880-1471, Fax: 0911-5880-5626 18.-19.2. Kongress: Effiziente elektrische Antriebe Braunschweig Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V., www.kupferinstitut.de/de/fortbildung/seminare/ 18.-20.2. 3rd Glass & Aluminum Middle East 2016 Cairo (Egypt) www.glassandalueg.com 23.-24.2. Sensor-Based Sorting & Control 2016 Aachen RWTH Aachen, Department of Processing and Recycling, www.sbs.rwth-aachen.de 24.-25.2. Schleiftagung 2016 Stuttgart-Fellbach Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, www.schleiftagung.de 29.2.-2.3. Fortbildungsseminar: Ermüdungsverhalten metallischer Werkstoffe Siegen Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V., www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1940 l 2.-4.3. 5. Tag der Metallurgie Goslar GDMB, www.tdm.gdmb.de 2.-4.3. International Conference – Recycling of Non-Ferrous Metals Cracow (Poland) www.imn.gliwice.pl 7.-8.3. Berliner Recycling- und Rohstoffkonferenz Berlin TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, www.vivis.de 8.-9.3. Fachtagung „Schwer zerspanbare Werkstoffe in der industriellen Praxis“ StuttgartNürtingen Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, www.schwerzerspanbare-werkstoffe.de www.ask.ibf.rwth-aachen.de/ 2016 10.-11.3. 31. Aachener Stahl Kolloquium Umformtechnik Aachen Fachausschuss Leichtmetalle der GDMB Süddeutschland GDMB 14.-15.3. Fortbildungsseminar: Löten − Grundlagen und Anwendungen Aachen Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V., www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1941 15.-18.3. Fortbildungspraktikum: Einführung in die Metallkunde für Ingenieure und Techniker Darmstadt Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V., www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1948 16.-17.3. Fortbildungsseminar: Titan und Titanlegierungen Köln Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V., www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1913 4.-8.4. wire 2016 Düsseldorf www.wire.de 5.-7.4. Save the Planet − Waste Management & Recycling Sofia (Bulgaria) www.viaexpo.com 6.-7.4. 4SMARTS – Symposium für Smarte Strukturen und Systeme Darmstadt 4smarts.inventum.de 11.-17.4. bauma 2016 München Messe München GmbH, www.bauma.de 18.-21.4. NEFTEGAZ 2016 Moscow (Russia) www.neftegaz-online.com 19.-21.4. International Congress on Particle Technology (PARTEC 2016) Nürnberg NürnbergMesse GmbH, www.partec.info 19.-22.4. PaintExpo – 6. internationale Leitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe FairFair GmbH, [email protected], www.paintexpo.de 20.-21.4. Euro Hybrid Materials and Structures Kaiserslautern INVENTUM GmbH, eurohybrid.inventum.de l 28.4. Bezirksgruppe Ruhr der GDMB Datteln GDMB 1.-4.5. Metal & Steel Saudi Arabia 2016 Riyadh (Saudi Arabia) www.metalsteelsa.com/ 10.-12.5. PCIM Europe 2016 − Internationale Messe und Konferenz für Leistungselektronik, Intelligente Antriebstechnik, Erneuerbare Energie und Energiemanagement Nürnberg Mesago PCIM GmbH, pcim-europe.com 11.-13.5. European Conference on Heat Treatment 2016 Prague (Czech Republic) www.htconference-prague2016.cz 17.-20.5. Metal + Metallurgy China 2016 Beijing (China) www.mm-china.com 23.-25.5. smart factory iran 2016 Tehran (Iran) l 18 14.-15.3. fairtrade GmbH & Co. KG, Tel.: +49-62 21-45 65-21, www.smartfactory-iran.com World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Events Date Event Venue Information 30.-31.5. 4th Symposium on Carbon Based Coatings Seggau (Austria) www.asmet.at/cbc2016 31.5.-2.6. parts2clean – 14. Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart parts2clean Team, Deutsche Messe, www.parts2clean.de l 1.-3.6. Fachausschuss Kupfer der GDMB – Jubiläumsveranstaltung Goslar GDMB 6.-8.6. Wire & Cable Guangzhou Guangzhou (China) www.wire-cable-china.com 6.-9.6. ROLLING 2016 Graz (Austria) ASMET, Austrian Society for Metallurgy and Materials, [email protected], rolling2016.org 12.-15.6. iddrg 2016 – Challenges in forming high strength sheets Linz (Austria) ASMET, Austrian Society for Metallurgy and Materials, [email protected], www.iddrg2016.org 14.-16.6. Rapid.Tech – 13. Internationale Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologien Erfurt Messe Erfurt GmbH, [email protected], www.rapidtech.de 16.6. MEXICO Foundry Congress 2016 Queretaro (Mexico) www.metalspain.com/FUNDICIONmexico.htm 20.-21.6. Berliner Konferenz Mineralische Nebenprodukte und Abfälle Berlin TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, www.vivis.de 20.-21.6. Fortbildungspraktikum: Direktes und Indirektes Strangpressen Berlin Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V., www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1970 l 28.6. 18. ABK Aachener Bergschadenkundliches Kolloquium Aachen GDMB 31.8.-2.9. 17 IFAC Symposium on Control, Optimization and Automation in Mining, Mineral and Metal Processing Vienna (Austria) IFAC MMM 2016 Office, www.ifacmmm2016.org th 5.-6.9. IRRC – Waste-to-Energy Wien TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, www.vivis.de 5.-7.9. 19. Arbeitstagung Angewandte Oberflächenanalytik (AOFA) Soest Fraunhofer-Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe, www.awz-soest.fraunhofer.de/ AOFA2016 11.-15.-9. COM 2016, Conference of Metallurgists held in conjunction with IMPC, 28th International Mineral Processing Congress Quebec City (Canada) Metallurgy and Materials Society of CIM, http://www.metsoc.org l 15.-18.9. GDMB-Geschichtsausschuss Ilmenau GDMB 20.-22.9. METAL Kielce (Polen) www.targikielce.pl 21.9. Fortbildungsseminar: Schadensuntersuchungen an Aluminium-Bauteilen Nürnberg Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V., www.dgm.de/fortbildung/?tgnr=1896 27.-29.9. Materials Science Engineering Conference (MSE) 2016 Darmstadt INVENTUM GmbH, www.mse-congress.de l 5.-6.10. Fachausschuss Sondermetalle der GDMB Alzenau/Frank- GDMB furt a.M. 18.-21.10. 24th World Mining Congress (WMC 2016) Rio de Janeiro (Brazil) www.wmc2016.org.br l 26.-27.10. Gemeinsame Vortragsveranstaltung des GDMB-Fachausschusses Lagerstätten/Rohstoffwirtschaft und der Fachvereinigung Auslandsbergbau (FAB) Goslar GDMB l 27.10. l 27.-28.10. Jahresversammlung der GDMB Goslar GDMB GDMB Fachausschuss Steine, Erden, Industrieminerale − OttendorfArbeitskreis Tagebautechnik Okrilla GDMB l 8.-9.11. GDMB Chemikerausschuss Kassel GDMB 8.-11.11. Recy & DepoTech Leoben (Österreich) Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben, [email protected], www.depotech.at 13.-16.11. Copper 2016 Kobe (Japan) www.copper2016.jp 29.11.-1.12. Aluminium 2016 Düsseldorf Aluminium-Messe, http://www.aluminium-messe.com/ 9th European Metallurgical Conference - EMC 2017 Leipzig GDMB, www.emc.gdmb.de Chemikerausschuss der GDMB Kassel GDMB 2017 l 25.-28.7 l 7.-8.11. l: Events organized by GDMB. More events and additional information you will find under www.GDMB.de World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 19 Tobias Elwert et al.: Influence of Modifiers on the Separation of Dy from Nd Using Organophosphorus Acid Derivates Influence of Modifiers on the Separation of Dysprosium from Neodymium Using Organophosphorus Acid Derivates Tobias Elwert, Sabrina Schwarz, Daniel Goldmann The aim of this study was to investigate the applicability of three organophosphorus acid derivates (D2EHPA, EHEHPA and Cyanex 572) for the separation of terbium and dysprosium from praseodymium and neodymium from NdFeB magnets in chloride solution. A special focus was put on the effect of phase modifiers. The investigations revealed that all extractants show in general a similar extraction behavior but the extraction is shifted to higher pH values in the order D2EHPA < EHEHPA < Cyanex 572. Therefore, and due to higher realizable loadings, EHEHPA and Cyanex 572 are more suitable for the investigated separation problem than D2EHPA. Whereas EHEHPA requires 1-decanol as phase modifier, Cyanex 572 can be employed without modifier addition. Keywords: D2EHPA – EHEHPA – Cyanex 572 – Modifier – NdFeB magnet recycling Einfluss von Modifiern auf die Trennung von Dysprosium von Neodymium unter Verwendung von organischen Phosphorsäurederivaten Das Ziel dieser Studie war es, die Eignung organischer Phosphorsäurederivate (D2EHPA, EHEHPA und Cyanex 572) für die Trennung von Terbium und Dysprosium von Praseodym und Neodym aus einer chloridischen Lösung aus dem Recycling von NdFeB-Magneten zu untersuchen. Ein besonderer Fokus lag auf dem Einfluss von Phasenmodifiern. Die Untersuchungen zeigten, dass alle Extraktionsmittel ein ähnliches Extraktionsverhalten aufweisen, aber dass die Extraktion in der Reihenfolge D2EHPA < EHEHPA < Cyanex 572 zu höheren pH-Werten hin ver- schoben ist. Daher und aufgrund höherer möglicher Beladungen sind EHEHPA und Cyanex 572 besser als D2EHPA für das vorliegende Trennproblem geeignet. Während EHEHPA 1-Decanol als Phasenmodifier benötigt, kann Cyanex 572 ohne Modifierzugabe eingesetzt werden. Schlüsselwörter: D2EHPA – EHEHPA – Cyanex 572 – Modifier – NdFeBMagnetrecycling Influence des modificateurs sur la séparation du dysprosium du néodyme à l’aide des dérivés d’acide phosphorique organique La influencia de modificadores sobre la separación del disprosio de neodimio usando derivados orgánicos de ácido fosfórico This is a peer-reviewed article. 1Introduction Organophosphorus acid derivates are an important group of extractants used for the extraction and separation of rare earth elements (REE). Of particular importance are di-2-(ethylhexyl) phosphoric acid (D2EHPA), di-2-(ethylhexyl) phosphonic acid (EHEHPA) and Cyanex 572, a mixture of phosphinic and phosphonic acids. Whereas the use of D2EHPA for REE separation dates back to the 1950’s, interest in phosphonic acids like EHEHPA arose in the 1970’s [1, 2]. Cyanex 572 is a relatively new development commercialized by Cytec in recent years [3]. In industrial REE separation, D2EHPA has been replaced by EHEHPA in many applications due to slightly better separation factors and, more important, significantly reduced acid consumption [1]. According to Cytec, Cyanex 20 572 shows an even lower acid consumption than EHEHPA while similar separation factors are achieved [3]. Whereas REE separation and refining by solvent extraction from primary resources is state of the art since decades, serious interest in recovering REEs from secondary sources has only been emerged within the last ten years, mainly motivated by China’s dominant role on the REE market [4-6]. As NdFeB magnets are one of the major applications for REEs, especially for neodymium and dysprosium [7], several recycling approaches have been proposed. Most of them are based on hydrometallurgy [6]. One of these processes, which has been developed by the authors up to small pilot scale, is depicted in Figure 1. In this process, the NdFeB magnets, which typically contain about 67 wt.-% iron, 30 wt.-% praseodymium (59Pr), neoWorld of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Claus Meyer-Wulf: Das BVT-Merkblatt für die NE-Metallindustrie und seine Bedeutung für die Genehmigung […] Das BVT-Merkblatt für die NE-Metallindustrie und seine Bedeutung für die Genehmigung und den Betrieb von Produktionsanlagen (Teil 2) Claus Meyer-Wulf Voraussetzung für die Genehmigung und den Betrieb von Produktionsanlagen der NE-Metallindustrie in der Europäischen Union ist gemäß Industrieemissions-Richtlinie 2010/75/EU die Anwendung der besten verfügbaren Techniken (BVT) und die Einhaltung der hiermit assoziierten Emissionswerte. Ein erstes Referenzdokument der seinerzeit besten verfügbaren Techniken war Ende der 1990erJahre unter der Mitwirkung von Fachleuten aus der NEMetallindustrie erarbeitet und 2001 von der Europäischen Kommission angenommen worden. Die Aktualisierung begann 2007, der finale Entwurf wurde im Oktober 2014 veröffentlicht und im Dezember 2015 von der Kommission angenommen. Rechtlich verbindlich sind in erster Linie die BVT-Schlussfolgerungen, die momentan in alle Amtssprachen der EU übersetzt und voraussichtlich Anfang 2016 im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden. Innerhalb von vier Jahren nach dieser Veröffentlichung, d.h. aller Voraussicht nach Anfang 2020, sind die in den BVT-Schlussfolgerungen genannten Emissionswerte europaweit einzuhalten. Zuvor sind diese in nationales Recht umzusetzen. Dabei erfolgt die Umsetzung der BVT-Schlussfolgerungen für die NE-Metallindustrie in Deutschland gemeinsam mit der Umsetzung diverser anderer BVT-Schlussfolgerungen im Zuge einer umfangreichen Novellierung der TA Luft. Ein erster Entwurf liegt den beteiligten Kreisen bereits zur Stellungnahme vor. Ziel der Bundesregierung ist eine Verabschiedung in der aktuellen Legislaturperiode, d.h. bis Mitte 2017. Schlüsselwörter: Beste verfügbare Techniken – BVT-Merkblatt – NE-Metallindustrie – Assoziierte Emissionswerte – TA Luft The Best Available Techniques (BAT) Reference Document for the Nonferrous Metals Industries and its Importance for the Authorization and Operation of Production Facilities (Part 2) According to the Industrial Emissions Directive 2010/75/ EU, the authorization and operation of production facilities in the nonferrous metals industries in the European Union require the application of best available techniques (BAT) and compliance with the associated emission levels. A first reference document of best available techniques was developed in the late 1990s with the participation of experts from the nonferrous metals industry and was adopted in 2001 by the European Commission. The update started in 2007; the final draft was published in October 2014 and adopted by the Commission in December 2015. This final draft of the nonferrous metals BAT Reference Document has a size of 1242 pages. It contains 13 chapters covering at fist general information, methods and techniques. Then special processes to produce the different metals – copper, aluminium, lead, tin, zinc, cadmium, precious metals, ferroalloys, nickel, cobalt, carbon and graphite electrodes, cathode and shapes – are described. In Chapter 11, the BAT conclusions are presented, and Chapters 12 and 13 contain concluding remarks and recommendations for future work, annexes etc. Legally binding are primarily the BAT conclusions, which are currently translated into all official EU languages and expected to be published early 2016 in the EU Official Journal. Within four years after this publication, i.e. probably end of 2019/ beginning of 2020, BAT associated emission levels must be adhered to throughout Europe. Prior to this time they have to be implemented into national law. In Germany, the implementation of the BAT conclusions of the nonferrous metals BREF as well as the BAT conclusions of other BREF documents will be subject of an extensive revision of the “TA Luft”. Stakeholders received a first draft for comments. The Federal Government aims to adopt it within the current legislative period, i.e. by mid 2017. Keywords: Best Available Techniques – BAT Reference Document – Nonferrous metals industries – Associated emission levels – TA Luft Le document de référence sur les meilleures techniques disponibles (MTD) pour l’industrie des métaux non ferreux et son importance pour l’autorisation et l’opération des installations de production – deuxième partie El documento de referencia sobre las mejores técnicas disponibles (MTD) para la industria de los metales no férreos y su importancia para la autorización y la operación de plantas de producción – segunda parte World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 31 Volker Spieth: Copper-Silver-Gold Deposits: Germany’s World Class Potential in the 21st Century Copper-Silver-Gold Deposits: Germany’s World Class Potential in the 21st Century Volker Spieth The German Copper Belt stretches from the Polish border near Weißwasser in the east to the Richelsdorf and Rhön hills in the west over more than 500 km. The same copper-, polymetallic and precious metal mineralization of the Zechstein Kupferschiefer sediment-hosted deposits type is mined in Poland at a rate of about 500,000 t/a of copper metal with ore reserves for many decades to come. Recent exploration results and historical data show that a similar ore district is present in the German Copper Belt. – The Spremberg, Lausitz, Germany, Cu-, polymetallic and precious metal deposit is the best documented, explored and undeveloped Zechstein Kupferschiefer sediment-hosted deposit of the German Copper Belt. Recent scientific research has demonstrated the mineralization in great detail. It has been shown that it is of the “Polish Type” of size and grade and therefore amenable to large scale and large volume underground mining, selective ore sorting and beneficiation and the metals from its ores and concentrates can be selectively treated with hydrometallurgical and diverse pyrometallurgical methods. – The potential for recovery of the valuable metal resource of the German Copper Belt is caused by the fact that the developed and developing world is ever more in need of more: of more metals for high tech and substituting technosphere products, for basic products for everyday living, and for products of basic, life sustaining living. The natural resource industry with its long lead times for a production start up of today’s undiscovered, new giant world class metal deposits is not prepared for a population increase from todays 7.3 · 109 to 11 · 109 by the year 2100. Therefore, well known and well explored metal districts in stable and low risk socio-economic jurisdictions will become preferred targets of development. The German Copper Belt might be the only one on a global scale that suits this search parameter for the potential in the 21st century. Keywords: Copper – Silver – Gold – Copper shale (Kupferschiefer) – Mining – Germany Kupfer-Silber-Goldlagerstätten: Deutschlands Weltklassepotenzial im 21. Jahrhundert Kupferschieferbergbau ist ein Begriff in Deutschland. Doch die Bilder der harten Arbeitsbedingungen im 60 cm hohen Flöz sind Geschichte. Moderner, großvolumiger, stark mechanisierter Bergbau im Lubin-Distrikt von Polen mit entsprechender Aufbereitung, Verhüttung und Verarbeitung ist nunmehr Industrie-Standard. Und die hierzu notwendigen Lagerstätten existieren auch in Deutschland. – Der deutsche Kupfergürtel, der sich von der polnischen Grenze bei Weißwasser im Osten bis in die Gegend von Richelsdorf und der Rhön im Westen über mehr als 500 km erstreckt, hat ein Bergbaupotenzial vergleichbar dem polnischen. Die Mineralisation hat den Zechstein-Kupferschiefer als zentrales geologisches Sediment mit dem permischen Rotliegendsandstein-Erz im Liegenden und dem vererzten Zechstein-Kalkstein im Hangenden. Diese hydrothermale Kupfer- und Silberund Gold- und PGM- und polymetallische Vererzung mit starkem aromatischem Hydrocarbon-Anteil ist exploriert über die Ausdehnung des gesamten Gürtels. Im großen Detail ist sie bekannt von der neuerdings untersuchten Lagerstätte bei Spremberg, Lausitz. – Bei der weiterhin stark steigenden Weltbevölkerung und der resultierenden, manchmal stark Ressourcen-nationalistisch geprägten Nachfrage nach Metallen des täglichen Lebens ist die Notwendigkeit der Entwicklung von großen, zusammenhängenden Lagerstättendistrikten durch die Bergbauindustrie leicht einsichtig. Geologie und Technologie stehen bereit. In Deutschland mit seinem stabilen sozio-ökonomischen Recht- und Regelwerk werden die entsprechenden Investitionen und Industrieentwicklungen im 21. Jahrhundert kommen und zur Versorgung der einheimischen Industrie auch kommen müssen. Schlüsselwörter: Kupfer – Silber – Gold – Kupferschiefer – Bergbau – Deutschland Gisements de cuivre, d’argent et d’or: le potentiel excellent de l’Allemagne du XXIème siècle Yacimientos de cobre, plata y oro: el potencial alto de Alemania en el siglo XXI Plenary Paper presented on the occasion of the 8th European Metallurgical Conference EMC 2015, June 14 to 17, 2015, in Düsseldorf, Germany 38 World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 About the Authors Dr.-Ing. Tobias Elwert studied environmental process engineering at Clausthal University of Technology. From September 2008 to mid-November 2009 he worked as an intern and subsequently as process engineer in the fields of biological and chemical waste water treatment for the P.C.S. Pollution Control Service GmbH, Hamburg. In mid-November 2009 he joined the Department of Mineral and Waste Processing at Clausthal University of Technology as research associate where he obtained his PhD in the field of hydrometallurgy in April 2015. Currently, he is responsible for the research coordination in the fields of hydrometallurgy and flotation. Prof. Dr.-Ing. Daniel Goldmann: 1976 bis 1984 – Studium der Fächer Mineralogie und Geologie an der TU Clausthal, am MIT und an der Harvard-University; 1984 bis 1987 – Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Aufbereitung der TU Clausthal; 1987 bis 1991 – Entwicklungsingenieur Verfahrenstechnik (Recycling) Preussag AG Metall; 1992 bis 1993 – Mitglied des Projektteams Geschäftsfeldentwicklung Automobil-Recycling für den Konzern Preussag AG; 1993 bis 1999 – Bereichsleiter Technik und Service Preussag Recycling GmbH; 1999 bis 2007 – Manager Altfahrzeug-Recycling Volkswagen AG; seit 2008 – Übernahme des Lehrstuhls für Rohstoffaufbereitung und Recycling am Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik der TU Clausthal; seit 2011 – geschäftsführender Leiter des Instituts für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik; seit 2011 – 2. Vorsitzender des Recyclingclusters wirtschaftsstrategische Metalle Niedersachsen REWIMET e.V. Dr.- Ing. Claus Meyer-Wulf studierte von 1966 bis 1974 Chemie an der TU Clausthal, anschließend war er bis 1989 im Bereich Kokereitechnik bei der Bergbau-Forschung/DMT in Essen tätig. 1980 promovierte er an der TU Clausthal. Von 1989 bis 2013 war er als Leiter Umweltschutz, Immissionsschutzbeauftragter etc. bei der heutigen Aurubis AG, Standort Lünen (bis 2003 Hüttenwerke Kayser AG) tätig. Seit dem 31. Juli 2013 befindet er sich im Ruhestand und ist als freiberuflicher Umweltberater tätig. Als solcher hat er u.a. im Auftrag des European Copper Institute in der Technischen Arbeitsgruppe zur Erstellung des BVT-Merkblattes zur NE-Metallindustrie mitgewirkt. Dipl.-Min. Volker Spieth is CEO of VS. Globalmetal LLC., Tucson, Arizona, USA. He is co-owner of copper-silver-gold projects in Arizona and is an expert in international exploration and mine project development and management. Volker Spieth studied in Tübingen and Aachen and worked in more than 50 countries worldwide. He is an auditor for specialty and conflict minerals, explorer of rare earth minerals, discoverer of base and precious metal deposits and developer of mines. He is working, researching and publishing on Kupferschiefer and the European polymetallic copper belt since 1980 when drilling in the Rhön mountains of West Germany. He was the managing director of the Spremberg worldclass copper-silver-gold polymetallic project until the issuance of the mining rights. Currently he is conducting research of the geometallurgy of the European copper belt at the Institute of Mineralogy and Crystal Chemistry, University Stuttgart, Germany. Dipl.-Ing. Sabrina Schwarz studied environmental process engineering at Clausthal University of Technology. In November 2015 she joined the Department of Mineral and Waste Processing at Clausthal University of Technology as a research associate and doctoral candidate. She focuses on the processing of minor metals, especially rare earth elements. In der Ausgabe 1/2016 – Januar/Februar – unserer Zeitschrift World of Mining – Surface & Underground sind Artikel mit folgenden Themen zur Veröffentlichung vorgesehen: • Grundwasserwiederanstieg in Steinkohle und Braunkohle, Standpunkt des MKULNV • Genehmigungsverfahren zum Grundwasserwiederanstieg unter besonderer Berücksichtigung des Wassers im Kippenkörper • Modellierung und Prognose der aus Grundwasserabsenkung und Grundwasserwiederanstieg resultierenden Bewegungen der Geländeoberfläche • Grundwasserwiederanstieg im Rheinischen Revier – Hohe Grundwasserstände im Rhein-Kreis Neuss – Auswirkungen auf die vorhandene Bebauung und Lösungsansätze • 50 World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 Bericht von Rudolf P. Pawlek Zur Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle konnte der Leiter des Fachausschusses Dipl.-Ing. Michael Schwalbe fast 30 Mitglieder und Gäste begrüßen. Die Tagung fand am 30. und 31. März bei Hydro Aluminium Rolled Products und im Hotel Mercure in Neuss statt. 1 Wissenswertes über Neuss alterliche Besiedlung in Neuss unmittelbar an die Antike anknüpfte. Vermutlich in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts entstand neben der Kirche ein Benediktinerinnenkloster. In dieser Zeit wurden vermutlich auch die Reliquien des Hl. Quirinus von Neuss, des Patrons dieser Kirche, nach Neuss überführt. Zunächst sei ein kurzer Abriss über die Geschichte der Stadt Neuss wiedergegeben. Neuss ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Bereits um das Jahr 16 v. Chr. errichteten römische Soldaten an der Mündung der Erft in den Rhein, etwa 2,5 km südöstlich der heutigen Altstadt, eine Befestigung aus Holz und Erde. Der Platz, an dem sich vermutlich schon eine kelto-germanische Vorgängersiedlung befand, war strategisch gewählt, lag er doch einerseits am Endpunkt einer römischen Fernstraße, die durch das von Caesar eroberte Gallien von Lyon über Trier und Zülpich bis an den Rhein führte, und bot andererseits einen verkehrsgünstigen Zugang zu den Wasserwegen von Rhein, Erft, Lippe, Ruhr und Wupper. 1190 wurde Neuss erstmals offiziell als Stadt bezeichnet, als Heinrich VI. zu Kaiserswerth Neuss Zollfreiheit bestätigte. Um 1200 wurde die große Stadtmauer mit fünf Toren gebaut. 1209 legte Meister Wolbero unter Verwendung von Vorgängerbauwerken den Grundstein zum Quirinusmünster. 1474/75 widerstand die Stadt der fast einjährigen Belagerung durch Karl den Kühnen. Zur Belohnung verlieh Kaiser Friedrich III. Neuss das Münzprivileg, das Rotwachsprivileg (das Recht, mit rotem Wachs zu siegeln), die Rechte einer Hansestadt und ein neues Wappen. Dies verhalf der Stadt zu beträchtlichem Wohlstand, den sie aber nach der Eroberung im Kölnischen Krieg und einem Großbrand 1586 wieder einbüßte. Um die Mitte des 1. Jh. nach Christus bauten römische Soldaten nahe der Erftmündung in Neuss-Grimlinghausen erstmals ein steinernes Legionslager, das nach seinem Entdecker, dem Archäologen Constantin Koenen, auch als Koenen-Lager bezeichnet wird. Während der zweiten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. war in dem Kastell dauerhaft eine ganze Legion mit fast 6500 Soldaten stationiert. Im Jahre 1794 besetzten französische Truppen Neuss. Am Rhein legten sie sofort mehrere Artilleriestellungen an. Überreste einer solchen Artilleriestellung sind noch heute im Rheinbogen zwischen Uedesheim und der Fleher Brücke zu sehen. Sie sind bekannt als „Alte Batterie“ 1816 wurde Neuss preußisch und Sitz eines Kreises. Im 19. Jh. erlebte die Stadt neuen wirtschaftlichen Aufschwung, der wesentlich durch den Eisenbahnbau und den Rheinhafen getragen wurde. Nachdem die zuletzt im Koenen-Lager stationierte VI. Legion um etwa 100 n. Chr. nach Xanten verlegt worden war, baute man zu Beginn des zweiten Jahrhunderts an seiner Stelle ein steinernes Auxiliarlager, das Platz für eine Besatzung von etwa 600 Mann bot. Als Ende des 3. Jh. n. Chr. die römische Grenzverteidigung als Reaktion auf die vermehrten Überfälle fränkischer Truppen auf das römische Reichsgebiet neu organisiert werden musste, gab man das Auxiliarlager an der Erftmündung auf. Um das Militärlager herum entstanden ausgedehnte Gräberfelder und eine Lagervorstadt, in der die Familien der Soldaten lebten, aber auch Händler, Gastwirte und Militärhandwerker arbeiteten. Aus dieser Lagervorstadt und ihrem Gräberfeld entwickelte sich eine Zivilsiedlung, aus welcher im Laufe der Jahrhunderte das heutige Neuss erwuchs. Bei seinen Ausgrabungen an und um St. Quirin entdeckte Hugo Borger 1963 auch drei fränkische Gräber aus der Zeit um 500 n. Chr. Sie bezeugen, dass die frühmittelWorld of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Im Zweiten Weltkrieg erlitt Neuss 136 Luftangriffe; wie in vielen anderen rheinischen Städten wurden große Teile der historischen Altstadt durch britische Luftangriffe im Rahmen der „moral-bombing-strategy“ zerstört. Amerikanische Truppen – das 330. Infanterieregiment der 83. USInfanteriedivision – besetzten im Rahmen der Operation Grenade am 1. und 2. März 1945 Neuss und die linksrheinischen Stadtgebiete Düsseldorfs. Mit der Gemeindereform 1975 wurden einige Gemeinden und Ortschaften, die Neuss umgaben, eingemeindet und die kreisfreie Stadt Neuss mit dem Kreis Grevenbroich zum neuen Kreis Neuss vereinigt (ab 2003 RheinKreis Neuss). Neuss erhielt kommunalrechtlich den Status Große kreisangehörige Stadt und wurde Sitz des neuen Kreises, obwohl sich große Teile der Kreisverwaltung in Grevenbroich befinden. Im Jahr 1984 feierte Neuss sein 2000-jähriges Jubiläum 51 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 Im Jahre 1963 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100 000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 1. Januar 1975 stieg die Bevölkerungszahl von Neuss durch die Eingemeindung mehrerer Orte um 30 000 Personen auf 148 000. Ende Dezember 2012 lebten in Neuss 151 486 Menschen mit Hauptwohnsitz, die Tendenz ist weiterhin steigend. 2Vortragsveranstaltung 2.1 Berichte aus der Elektrolyse Dr.-Ing. Andreas Lützerath von TRIMET Aluminium Hamburg berichtete über das Wiederanfahren der abgestellten Elektrolyse der HAW [1] (Abbildung 1). Ende Dezember 2005 hatten die damaligen Anteilseigner der Aluminiumhütte in Hamburg beschlossen, die Aluminiumproduktion am dortigen Standort vom Netz zu nehmen. Man sah weder für die Elektrolyse noch für die Anodenfabrik eine Zukunft. Die Gießerei war inzwischen ins Eigentum der Hydro Aluminium übergegangen, die am gleichen Standort ein Walzwerk betreibt. Im September 2006 beschloss TRIMET Aluminium, die Elektrolyse und auch die Anodenfabrik zu kaufen und eine Wiederinbetriebnahme der Produktionsanlagen am Standort Hamburg in die Wege zu leiten. Die Elektrolysezellen waren alle ordnungsgemäß abgestellt worden und waren seitdem im Unterhalt. Am 1. Dezember 2006 übernahm TRIMET den Hüttenteil und setzte alle Hebel für eine baldige Wiederinbetriebnahme in Bewegung, die im März 2007 erfolgen sollte. Da die Anodenfabrikation total eingestellt war beschloss man, die entsprechende Anodenmenge für die Wiederinbetriebnahme auf dem freien Markt zu kaufen. Im Juli des Jahre 2007 wurde jedoch die eigene Anodenproduktion wieder in Betrieb genommen. Wollte man Ende März 2007 in Betrieb gehen, musste TRIMET schnell handeln. Ein Management-Team musste her, wobei alle Zentralfunktionen wie Einkauf und Personal über Essen geleitet wurden. Jedoch musste schnell ein eigenes Managementteam für den Betrieb der Hütte aufgebaut werden. Dies wurde während der Inbetriebnahme durch Essener Kollegen unterstützt. Personal für Produktion und Instandhaltung musste angeworben werden, welches sich möglichst aus den ehemaligen Mitarbeitern rekrutieren sollte. Abb. 1: Wiederanfahren der abgestellten Elektrolyse der HAW 52 Die Stromversorgung musste sichergestellt werden. TRIMET schloss mit dem Stromversorger der Elektrolyse in Essen, der RWE AG, einen Stromlieferungsvertrag für den Betrieb der Hütte in Hamburg ab. Dazu musste mit Vattenfall ein Vertrag zur Benutzung des Stromnetzes abgeschlossen werden. Mit Hydro Aluminium, dem Betreiber des Walzwerkes, war ein Vertrag zur Abnahme von Flüssigmetall abzuschließen. Rohmaterialien mussten eingekauft werden. Zusätzlich musste Material für die Neuzustellung von 140 Elektrolysezellen gekauft werden, wobei besonders der Erwerb der nötigen Anzahl Kathodenblöcke einen Engpass darstellen konnte. Da alle Hilfsbetriebe inklusive Gebäude in die Belange von TRIMET übergingen war eine neue Infrastruktur zu erarbeiten. Das bedeutete, dass einige Gebäude von Hydro zurückgekauft werden mussten, man sich jedoch die Nutzung anderer teilte. Besonders wichtig war jedoch die Ausarbeitung eines Plans für die Inbetriebnahme des ersten Elektrolyseofens, denn flüssiger Elektrolyt für die Inbetriebnahme musste an Ort und Stelle erzeugt werden. Hier fehlte das entsprechende Know-how für einen sogenannten „Dry-Start“. Dazu war die erste Elektrolysezelle auf eine Temperatur zu bringen, die höher sein musste als die Schmelztemperatur von Kryolith. Die Vorwärmung der Kathode erfolgt mit Widerstandsheizung auf einem Koksbett also elektrisch. Zudem wurden in den Seiten 6 t synthetischer Kryolith und 1 t Soda vorgelegt. Hat die Elektrolysezelle einmal die gewünschte Temperatur von mehr als 1100 °C erreicht, wird fester Kryolith langsam in die Zelle gegeben. Durch die im Innern der Zelle vorhandene Wärme wird der Kryolith zum Schmelzen gebracht. Kryolith kann am Beginn nur in den Anodenzwischenräumen zugegeben werden. Dabei bewegt sich die Zellspannung im Bereich von 2,5 V. Wegen der geringen Zellspannung erfolgt das Erzeugen von flüssigem Kryolith nur sehr langsam. Mit der Zeit füllt sich der Bereich unter den Anoden mit einer Schicht aus flüssigem Kryolith. Dann werden die Anoden vom KoksWiderstandsbett hochgefahren. Ist der Anoden-Kathodenabstand groß genug tritt der Anodeneffekt ein. Das bedeutet, die Ofenspannung steigt auf 15 bis 30 V. Mit dieser Energie kann man nun große Mengen Kryolith auf einmal zum Schmelzen bringen. Hat die Elektrolysezelle einmal den Anodeneffekt erreicht, dann ist sie „über den Berg“. Die Mutterzelle dient nun zur Erzeugung von Flüssigfluss für die Inbetriebnahme der anderen Elektrolysezellen. Da die Mutterzelle eine Temperatur von 1100 bis 1150 °C erreichen sollte, wurde ein frisch zugestellter Ofen benutzt. Für die Inbetriebnahme wurde ein 20 mm dickes Bett aus Widerstandskoks mit der Körnung 1 bis 4 mm aufgeschüttet, welches die gesamte Fläche unter den Anoden bedeckte. Die Räume zwischen den Anoden und auch der Kanal in der Ofenmitte wurden koksfrei gehalten. Die freien Räume wurden mit Glaswolle abgedeckt. Die Vorwärmzeit sollte 72 Stunden betragen. 600 mm hohe Anoden wurden von Corus Aluminium Voerde bezogen, die mit der Anodenstange durch Eingießen von 1500 °C heißem Gusseisen verbunden wurden. World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 Besondere Ofenabdeckbleche aus rostfreiem Stahl wurden hergestellt, da die üblichen Aluminiumbleche für Ofentemperaturen von mehr als 1000 °C nicht ausgelegt sind. Während des Starts rechnete man mit Schwachstellen im Bimetallteil-Bereich der Anodenstangen, hervorgerufen durch ungleiche Stromverteilung. U-förmige Kühlröhren wurden für die Bimetallteile hergestellt, um ein kontinuierliches Kühlen während des ganzen Vorheizprozesses zu gewährleisten. Zur Sicherheit wurden die Tonerdesilos (Ofenbunker) der Öfen gefüllt, um einer Deformation der Anodentraverse zuvorzukommen. Die Zylinder, mit denen die Anodentraverse bewegt wird, wurden mit Steinwolle isoliert und mit Luft gekühlt, um eine schädigende Hitzeeinwirkung zu vermeiden. Flexible Verbindungen für die Verbindung Anodenstange–Traverse wurden bereitgestellt, ebenso Holzstengel, Schaumkellen zum Entfernen des Widerstandskokses, Karren für den Transport von Kryolith, Luftlanzen zum Kühlen, Luftlanzen zum Auflockern von Tonerde in den Ofenbunkern, Schraubenschlüssel zum Befestigen der Anoden an der Traverse, Sauerstofflanze, Voltmeter, In frarotthermometer und -kamera und Vorrichtungen zum Messen der Spannungsabfälle in den Anodenschlössern. Die Entwicklung der Temperatur auf der Kathodenoberfläche während des Aufheizens wurde mit drei Thermoelementen gemessen. Leider gingen die Thermoelemente entzwei und die Messdaten waren somit nicht brauchbar. Zudem wurde ein Arbeitsplan erarbeitet, aus dem hervorging wie die verschiedenen Arbeiten zu erledigen waren: • Klare einfache Verständigung, • Sicherstellen, dass immer genügend Kryolithpulver in dem Handkarren vorhanden ist, • Zugabe von festem Kryolith in die Elektrolysezelle, • Vorhandensein von Holzstengeln, • Messen der anodischen Stromverteilung, • Durchführen anderer Messungen (z.B. Messen der Temperatur in den Bimetallteilen, Temperatur auf der Kathodenoberfläche), • Erfassen aller Aktivitäten und Messergebnisse. Am 2. März 2007 begann man mit der elektrischen Kalzination des Mutterofens C 130 mit einer anfänglichen Stromstärke von 80 kA, die im Lauf von 72 Stunden auf 160 kA erhöht wurde. Während dieser Zeit fiel die Ofenspannung von anfänglich 4,2 V auf 2,5 V und die anodische Stromverteilung war ausgeglichen. Die Temperatur im Zentrum der Kathodenoberfläche erreichte die gewünschten 1150 °C. Am Morgen des 5. März um 8 Uhr wurde fester Kryolith mit Schaufeln der Zelle zugeführt. Dazu wurden die Abdeckbleche bis auf die Ecken von den Anoden entfernt. Der auf den Anoden befindliche Kryolith wurde in die Anodenzwischenräume gestoßen. Kryolith wurde an den heißesten Punkten der Kathodenoberfläche zugegeben. Nach der ersten Zugabe wurde die Stromstärke auf 180 kA erhöht. Die Ofenspannung schwankte zwischen 2,5 und 2,8 V. Eine Stunde nach der Zugabe bemerkte man flüssigen Kryolith zwischen einigen Anodenzwischenräumen. Die anodische Stromverteilung verschlechterte sich deutWorld of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 lich, Anoden in der Ofenmitte begannen mehr Strom zu ziehen und die Eckanoden kühlten ab. Nach einer weiteren Stunde entfernte man die Flexbänder zwischen Anodenstange und Anodentraverse und befestigte die Anoden direkt mit dem Anodenbaum. Die Anodentraverse wurde dann leicht angehoben. Trotz einer Ofenspannung von 2,8 bis 2,9 V blieben die Eckanoden kalt. Nach zusätzlich etwas mehr als zwei Stunden wurden kleine Mengen Kryolith flüssig. Man hob die Anoden geringfügig weiter an, um den Druck auf den Widerstandkoks wegzunehmen und mehr Energie im Ofen zu erzeugen. Jedoch verbesserte sich in der Folge die anodische Stromverteilung nicht und einige Anodenjoche wurden rot. Hierauf reduzierte man die Stromstärke von 180 auf 160 kA. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 10 cm Kryolithschlamm in der Zelle bei einer Spannung von 3,5 V. Das Reduzieren der Stromstärke brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Es traten zunehmend Probleme mit der anodischen Stromverteilung auf. Einige Anoden zogen zu viel andere zu wenig Strom und einige Gusshülsen fingen an zu schmelzen. Das führte zu nochmaliger Stromreduktion bis auf 120 kA. Bei dieser Stromstärke und einer Ofenspannung von nur 3 V begann die Zelle einzufrieren. Darauf wurde die Stromstärke wieder auf 160 kA angehoben, was den Zustand der Zelle jedoch nicht verbesserte. Schließlich wurde die Stromstärke wieder auf 180 kA erhöht, um mit der zusätzlichen Energie den Schlamm zu verflüssigen. Durch langsames Auffahren der Anodentraverse erhöhte man die Ofenspannung. Um Mitternacht – also 16 Stunden später – hatte die Zelle ein flüssig/schlammiges Gemisch von etwa 17 cm erreicht. Die Ofenspannug betrug mehr als 4 V. Kurz nach Mitternacht stieg die Ofenspannung plötzlich auf 9 V an, der Beginn des Anodeneffekts. Zunehmende Schwierigkeiten mit ungleichmäßiger Stromaufnahme in den Anoden und Lichtbogen führten zum kurzzeitigen Abstellen der Zelle. Nach dem Ersetzen der fehlerhaften Anoden wurde die Zelle wieder mit Strom beaufschlagt. Die Stromverteilung wurde kontinuierlich dem Zustand der Zelle entsprechend korrigiert und angepasst, bis auf einmal die Ofenspannung von 4 V auf 15 V sprang. Hiermit war der Anodeneffekt erreicht und Kryolith begann schnell aufzuschmelzen. Danach wurde die Ofenspannung auf 20 V erhöht. Das feste Material besonders unter den Eckanoden und in der Längsachse der Zelle wurde in den geschmolzenen Kryolith gerührt. Dann zogen auch die Eckanoden Strom. Etwa 20 Stunden nach der Zugabe des ersten festen Kryoliths zur Zelle befanden sich 35 cm flüssiger Kryolith in der Zelle bei einem Anoden-Kathodenabstand von 7 bis 8 cm. 24 Stunden nach der ersten Kryolithzugabe hatte die Mutterzelle 60 cm Bad und war immer noch im Anodeneffekt. Kurz darauf wurde der Anodeneffekt durch Tonerdezugaben in der Ofenlängsachse gelöscht. Damit war der Mutterofen endgültig über den Berg. Hieraus sieht man: bei der Inbetriebnahme des Mutterofens wurden einige Fehler gemacht: nach der ersten Euphorie, als der erste Kryolith geschmolzen war, wurde zu viel Kryolith auf einmal nachchargiert. Die Zufuhr von Kryolith erfolgte nicht gleichmäßig genug (Menge und Ort). Nach dem Vorwärmen kühlten die Eckanoden ab. In diesem Fall hätte man nicht 53 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 versuchen sollen, dort Kryolith einzuschmelzen. Das größte Problem war jedoch die anodische Stromverteilung. Als die flexiblen Verbinder für die Widerstandsheizung entfernt wurden, geriet die anodische Stromverteilung außer Kontrolle. Grund waren Widerstandskoksreste, die unter den Anoden festklebten und daher zu viel Strom zogen. Die Korrektur von Anoden zur Vergleichmäßigung der anodischen Stromverteilung war dagegen sehr hilfreich und hätte bereits früher gestartet werden sollen. Es folgte ein Beitrag von Dipl.-Ing. Andreas Steube von Hydro Aluminium Rolled Products GmbH über die Wiederinbetriebnahme des Elektrolysesystems 1 des Rheinwerks in Neuss. Das Jahr 2009 war ein Schicksalsjahr. Die Konzernführung der Hydro Aluminium hatte beschlossen, die Kapazität des Werkes langsam zu senken. Das Abstellen aller Elektrolysesysteme stand an. Mitte April 2009 wurde beschlossen, eine Kapazität von 50 000 t/a im Survivalmodus bis auf weiteres in Betrieb zu lassen. Die Ofensysteme 1 und 3 waren bis zu diesem Zeitpunkt abgeschaltet. Nur noch 102 Elektrolysezellen produzierten Aluminium. Wegen Unrentabilität war man gezwungen, die Systeme vom Netz zu nehmen, denn die AluminiumPreise an der Londoner Metallbörse waren von anfänglich 3340 US$/t Aluminium zu Beginn des Monats Juli 2008 auf 1288 US$/t bis Ende Februar 2009 gefallen. Dennoch stellte man Überlegungen zur Wiederinbetriebnahme der abgestellten Zellen an. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass es am besten wäre, in diesem Falle die Elektrolysezellen mit elektrischer Widerstandsvorwärmung und Grafitbett, ohne Metallplatte, unter Verwendung von neuen Anoden anzufahren. Das Inbetriebnahme-Prozedere eines neuen Ofens sollte dann die Grundlage für die Wiederinbetriebnahme der restlichen Öfen bilden. Nach der vollständigen Wiederinbetriebnahme des Elektrolysesystems 2 zeigte sich Mitte März 2015 der folgende Ofenzustand: • 16 Zellen hatten nach der Wiederinbetriebnahme ein verlängertes Ofenlebensalter von mehr als 2500 Tagen erreicht. • Die Wiederinbetriebnahme verlängerte das Ofenlebensalter um durchschnittlich 890 Tage bei einer Stillstandszeit von 820 Tagen. Im September 2012 gab Hydro Rolled Products grünes Licht zur Wiederinbetriebnahme des Elektrolysesystems 1. Mitte des gleichen Monats begann man mit der Reinigung der Kathoden. Dann überprüfte man in der Folge die elektrischen Schienenverbindungen der Öfen. Außerdem wurden die Transformatoren des Systems auf ihre Betriebstauglichkeit überprüft. Anfang 2013 wurde ein Test mit 153 kA bei kurzgeschlossenem Schienensystem erfolgreich durchgeführt. Zum Entfernen des erstarrten Flusses wurde ein Minibagger eingesetzt. Hierzu war keine Demontage des anodischen Oberbaus notwendig. Bis zu drei Öfen konnten am Tag vorsichtig vom Hartfluss befreit werden. Dann wurde die Metallplatte mit Minibagger und Kran entfernt. 54 In Vorbereitung für die Wiederinbetriebnahme legte man Graphitstreifen auf den Kathodenboden, dann wurden neue Anoden gesetzt, die mit flexiblen Bändern an der Anodentraverse befestigt waren. Während des Aufwärmens der Kathode mit elektrischer Widerstandsheizung kam dem regelmäßigen Messen der anodischen Stromverteilung große Bedeutung zu. Außerdem musste die Elektrodenfabrik den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Hierzu zählten Modifizierung der Anodenrüttelmaschine, Erhöhung der Brennkapazität der Anodenbrennöfen und – wenn notwendig – Durchführung von Reparaturen an Trennwänden im Brennofen und an den Brennofendeckeln. Für jeden Ofen wurde eine Kathodenanalyse mit Risikoabschätzung durchgeführt. Hierzu wurde die Kathodenoberfläche vermessen und mit Fotos und Aufzeichnungen eine detaillierte Dokumentation erstellt. Die Risikoabschätzung ergab: 150 Zellen wurden analysiert, davon wurden 132 Zellen für die Wiederinbetriebnahme vorbereitet. Vier Zellen waren irreparabel, sechs Öfen wurden neu zugestellt. Die Ausfallquote betrug 12 %. Mit der Inbetriebnahme des Elektrolysesystems 1 begann man im Januar 2013. Dabei wurden 138 Öfen in 67 Tagen eingeschaltet, das bedeutete, dass täglich bis zu vier Zellen in Betrieb genommen wurden. Fünf Öfen fielen bei diesem Prozedere vorzeitig aus. Drei Öfen wurden zusätzlich wegen unvorhergesehener Mängel ausgeschaltet. Außerplanmäßige Anodenwechsel waren nicht notwendig. Der große Anteil von Anodenresten wurde in einem Sonderprogramm aufgebraucht Als unvorhergesehene Massnahme stellten sich häufig die Verbindungen der Flexbänder der Kathodenbarren zu den Stromschienen dar. Deshalb wurden bei dem Projekt 5460 Kathodeneisenverbindungen gelöst, geschliffen und wieder angeschraubt. Die Produktionskapazität des Ofensystems 1 und 2 wurde Ende September 2014 erreicht. Zusätzlich nahm das Werk am ganzjährigen Wettbewerb zum Abschalten schnellabschaltbarer Lasten teil. Mehr als 8000 Betriebsstunden für die Berechnung der Netzentgeltreduzierung wurden erreicht. Es wurden 154 000 t/a Aluminium erzeugt und das bei einem spezifischen elektrischen Energieverbrauch von 13,85 kWh/kg Al. 2.2 Arbeiten aus Instituten Den Bereich Arbeiten aus den Instituten eröffnete Professor Michael Stelter von der TU Bergakademie Freiberg mit einem Beitrag über Reaktive Filter bei der Schmelzefiltration. Ziele des Projektes Schmelzereinigung sind einerseits die Optimierung der Bauteileigenschaften und anderseits die Reduzierung anorganischer und nichtmetallischer Einschlüsse in der Metallschmelze. Hierfür kommen chemische und physikochemische Methoden in Frage. Dabei bieten sich an: Raffinationssalze, Spülgasbehandlung mit Inert- und Reaktivgasen sowie auch die Filtration. Vorteile der Metallschmelze-Filtration mit Schaumkeramik sind die verbesserten mechaWorld of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 nischen Bauteileigenschaften mit 30 bis 40 % höherer Risszähigkeit, 30 % höherer Festigkeit und 10 bis 20 % höherer Bruchdehnung. Von der Wirtschaftlichkeit her erhält man bei komplexen Teilen bis zu 60 % geringere Ausschussmengen, 150 % höhere Standzeit von Werkzeugen und bis zu 40 % geringere Lohnkosten. Ökologisch gewinnt man besonders durch einen geringeren Einsatz von Primärenergie bis zu 36,6 GJ/t gutem Guss, was einer Ersparnis von ca. 250 ¥/t entspricht. Als Filterarten kommen unter anderem in Frage: Netzfilter, Gewebefilter, Spaghetti-Filter, Schüttbettfilter, Schaumfilter. Durch deren Einsatz verringert man die Porosität und den Oxidgehalt in der Schmelze bei gleichzeitiger Erhöhung der Bruchdehnung und der Festigkeit. Besonders eignet sich für die Schmelzereinigung die Tiefbettfiltration mit keramischen Schaumfiltern, die zu mehr als 70 % eingesetzt werden. Sie bestehen entweder aus SiC oder Tonerde, werden über Replika-Technik aus Kunststoffschäumen hergestellt, haben eine Porosität vom ~30 ppi und verfügen über eine maximale Filtrationseffizienz von 75 %. Die Funktionswirkung der Filterwerkstoffe bzw. der Filtersysteme beruht auf der Entfernung fester endogener primärer Einschlüsse einerseits und fester endogener sekundärer Einschlüsse anderseits, wobei durch reaktive Filterwerkstoffe gasförmige Einschlüsse und Porosität in der Schmelze verhindert werden können. Intelligente Filterwerkstoffe bzw. Filtersysteme zeichnen sich aus durch funktionalisierte aktive Filteroberflächen in Kombination mit maßgeschneiderten Druckverhältnissen in den porösen Funktionshohlräumen sowie reaktiven Filteroberflächen, die mit den in den Schmelzen gelösten Gasen reagieren. Gefordert wird eine Abscheidungsrate bis zu 99 % aller Einschlüsse an der Filteroberfläche. Als reaktive Filtersysteme sind bekannt: keramische Schaumfilter mit bor- und phosphathaltiger Emaille-Beschichtung, Einsatz von Aluminiumfluorid beschichteten Schaumfiltern und Schüttbettfiltern sowie auch Beschichtung eines keramischen Schaumfilters mit chlorid- und fluoridhaltigem Schmelzmittel. Keramische Schaumfilter mit aktiver Email-Beschichtung ((NH4)2HPO4, H3BO3, Na3AlF6) dienen zur Filtration nichtmetallsicher Einschlüsse in der Schmelze unter Auflösung von Al2O3. Bor- und phosphathaltige Emaille-Beschichtung kann Al 2O3-Partikel aus der Schmelze lösen und als AlO4-Struktureinheit binden. Man findet sehr wenige kleine Einschlüsse im Fall der gefilterten Proben bei einer geringen Effizienz des unbeschichteten Filters. Bei den Zugproben erhöht sich die Zugdehnung um mehr als 10 % und man erhält eine feinere und homogenere Rissverteilung aber keine Änderung in der chemischen Zusammensetzung der verbleibenden Verunreinigungen. Mit einem AlF3-Schüttbettfilter will man Na-, Mg- und Ca-Verunreinigungen in der Schmelze durch Reaktion mit dem AlF3 während der Filtration binden. Es wurde festgestellt, dass sich der Na-Gehalt in der Schmelze mit zunehmender Filterdauer verringert. Bei Einsatz eines konventionellen Filters reduziert sich die Na-Konzentration in der Schmelze um 55 bis 73 %, bei Einsatz eines aktiven Filters jedoch zwischen 80 und 91 %. World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 AlF3-Beschichtung auf der Filteroberfläche kann man erhalten durch Infiltration eines PU-Schaums mit AlF3Schlicker mit anschließender Sinterung, Abguss eines AlF3-Schlickers mit integrierten Polymerpartikeln und anschließender Polymerisation zur Entfernung der Polymerpartikel und Sinterung und Reaktion einer Al2O3-Schaumkeramik mit HF zur Bildung einer AlF3-Schicht. Für die Magnesiumentfernung aus der Schmelze eignen sich AlF3beschichtete Filter besonders. Bis zu 86 % des in einer AlSiMg-Schmelze vorhandenen Magnesiums können entfernt werden. Mit AlF3beschichtete Filter kann man für das gleichzeitige Entfernen nichtmetallischer Einschlüsse und gelöster Alkali- und Erdalkali-Verunreinigungen einsetzen. Als weitere Methode eignet sich die Beschichtung eines gewöhnlichen keramischen Schaumfilters mit einer Schmelze des JDN-1-Flussmittels (45 % NaCl, 45 % KCl, 5 % LaF3, 5 % Rest). Hiermit will man oxidische Einschlüsse durch chemische Reduktion am Flussmittel während der Filtration eliminieren. Die Ergebnisse zeigen keine Partikel von mehr als 6 μm Grösse im Falle der gefilterten Proben, die Zugfestigkeit erhöht sich um 19 % und die Bruchdehnung der Metallprobe um 116 %. Eine Reduktion der oxidischen Bestandteile durch seltene Erden als Bestandteil des Flussmittels findet statt. Das Projekt SFB 920 Multifunktionale Filter für die Metallschmelzefiltration – ein Beitrag zu Zero Defect Materials – hat eine geplante Laufzeit von 2011 bis 2023. Die aktuellen Arbeiten im ersten Projektzeitraum 2011 bis 2015 umfassen Visionen über die Funktionalisierung von Filterwerkstoffen bzw. Filtersystemen mit einer Filtrationseffizienz von mehr als 90 %, Beispiele von Schaumkeramik-Makrostrukturen und keramische Spaghetti-Makrostrukturen sowie modellunterstütztes Filterdesign der Mikro und Makrostruktur des Filtersystems. Als Ergebnis kann man das Aufwachsen korallenartiger Strukturen endogener Einschlüsse auf der Oberfläche der Filterstege eines funktionalisierten Schaumkeramikfilters vorweisen. Abb. 2: Sekundärelektronenaufnahme der Reaktionszone eines spodumenhaltigen Substrates nach der Benetzung mit AlSi5Mg. Zu erkennen sind die am Filtermaterial haftenden Reaktionsprodukte von Al2O3 bei der reaktiven Schmelzefiltration. 55 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 Ziel ist unter anderem der Einsatz eines spodumenhaltigen Filtermaterials zur Reduktion der Wasserstoffporosität beim Aluminiumguss. Hierbei soll Spodumen (LiAl(Si2O6)) als reaktives Material dienen. Ferner sollen der Wirkmechanismus und die Effizienz reaktiver Filter zur Vermeidung unerwünschter H2-Porosität im Aluminiumguss ermittelt werden. Hierzu wurde der Kontaktwinkel in Abhängigkeit von der Zeit und der Temperatur einer AlSi5Mg-Schmelze untersucht, wobei das Filtermaterial entweder erschmolzenes LiAl(Si2O6), 85 % Al2O3, 15 % LiAl(Si2O6) gesintert oder Al2O3 war. In allen drei Fällen konnte man die Bildung neuer alumosilikatischer Phasen und Si in der Reaktionszone und in der Schmelze nachweisen (Abbildung 2). Es folgte ein Beitrag von M.Sc. Mertol Gökelma, IME Metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling der RWTH Aachen über Studie über das Absetzverhalten von Verunreinigungen in Aluminium-Schmelzen. Diese Arbeit wurde in erweiterter Form bereits veröffentlicht [2]. Im Rahmen des Projektes Schmelzereinheit wurde in einem Unterprojekt das Absetzverhalten von nichtmetallischen Verunreinigungen in flüssigen Aluminiumlegierungen untersucht. Das Projekt wird im Rahmen von Open-Innovation-Forschungscluster AMAP (Advanced Metals and Processes) untersucht und bearbeitet. Im Rahmen des Projektes soll zunächst das Basiswissen über das Verhalten von Einschlüssen in Aluminumschmelzen erarbeitet werden. Dabei wird das Absetzverhalten der nichtmetallischen Einschlüsse experimentell mit dem LiMCA (Liquid Metal Cleanliness Analyser) beobachtet. Zudem sollen die experimentellen Ergebnisse durch analytische und numerische Abschätzungen untermauert werden. Wie wird nun Aluminium rezykliert? Abfälle und Schrott werden zunächst gesammelt, dann sortiert und klassifiziert. Das Einschmelzen schließt sich an. Es erfolgen Metallbehandlung und dann der Abguss. Verunreinigungen spielen eine wichtige Rolle bei der Definition der Qualitäts- und Produktkriterien. Zudem hilft ein besseres Verständnis des Einschlussverhaltens bessere Entdeckungs- und Entfernungsmethoden zu entwickeln. Verunreinigungen können sich in Aluminiumschmelzen lösen wie Gas (Wasserstoff) und Metalle (Na, Ca, Li, Mg, Fe, Si, Cu, Mn) oder sind unlöslich wie Oxide (Al2O3, MgO, MgAl2O4, SiO2), Carbide (Al4C3, TiC, SiC), Nitride (AlN) oder Boride (TiB2, AlB2). In einem widerstandsbeheizten Tiegelofen gibt es folgende Phänomene: Bildung von Einschlüssen, erzwungene Konvektion, natürliche Konvektion und die Bewegung der Einschlüsse. Das Absetzen findet im Ofengefäß selber statt. Während des Abgusses setzen sich die Verunreinigungen in einer abnehmenden exponentiellen Kurve über die Zeit ab, dann bleibt das Minimum der Verunreinigungen in der Schmelze konstant. Jedoch kann man zum Gussende hin eine Zunahme der Verunreinigungen beobachten. Dies ist dann ein wichtiger Hinweis für die Produktqualität. Nichtmetallische Einschlüsse setzen sich im flüssigen Metall ab, welches eine geringere Dichte als die Einschlüsse hat. Die Absetzgeschwindigkeit wird dabei durch den Auftrieb, die Teilchengröße, spezifisches Gewicht des Teilchens, Oberflächenspannung, Reynolds-Zahl und Rühren der Schmelze bestimmt. 56 Für die Versuche wurden 120 kg Masseln der Legierung 6110A in einem Widerstandsofen mit Grafittiegel eingeschmolzen. In der Schmelze wurden dann zwei LiMCAVorrichtungen in unterschiedlicher Tiefe in der Schmelze platziert. Hiermit konnte man die Einschlussbildung und Bewegung der Einschlüsse vor und nach dem Rühren der Schmelze kontinuierlich beobachten. Es wurde angenommen, dass die Einschlüsse in der Schmelze überwiegend aus Tonerde und aus Teilchen oder dünnen Filmen bestehen und die Bewegung laminar ist. Die Ergebnisse haben dann gezeigt, dass sich größere Teilchen wegen der Schwerkraft schneller absetzen und die langsamste theoretische Geschwindigkeit im LiMCA-Bereich liegt, nämlich bei Vrund = 0.158 mm/s und Vdünne Scheibe = 0,028 mm/s. Die mit dem LiMCA beobachteten Absetzversuche zeigen, dass selbst 90 Minuten nach dem Rühren fast 500 Teilchen je Kilogramm Aluminium in der Schmelze vorhanden sind. Die kleinen Teilchen sind in der Überzahl und setzen sich erheblich langsamer ab als die größeren. Zusammenfassend kann man festhalten, dass Einschlüsse in Qualitätsprodukten mit höchsten Ansprüchen kritisch sind. Die meisten Einschlüsse setzen sich im Ofen nach dem Gesetz der Schwerkraft ab. Dabei hat die Teilchenform einen großen Einfluss auf das Absetzverhalten. LiMCA-Messungen zeigten ein eindeutiges Absetzverhalten, die Konzentration der Einschlüsse erreichte jedoch nie den Nullpunkt. LiMCA-Ergebnisse in verschiedenen Schmelztiefen zeigten keinen fühlbaren Unterschied. Obwohl in einem Tiegel, ist die Schmelze nicht laminar, da natürliche Konvektion das freie Absetzen der Teilchen behindert. Größere Teilchen setzen sich schneller ab und die Teilchengrößenverteilung ändert sich nur geringfügig. In Folgearbeiten soll das analytische Modell für andere Teilchenformen verbessert werden. Die Schmelzedynamik muss noch besser erklärt werden. Anschließend berichtete Dipl.-Ing. Frank M. Kaussen, IME Metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling der RWTH Aachen über Rotschlamm – Aktueller Forschungsstand und Perspektiven der Aufarbeitung. Weltweit wurden 2014 geschätzte 105 Mio. t Tonerde überwiegend aus Bauxit als Rohmaterial erzeugt. Wegen der steigenden Aluminiumnachfrage und der entsprechenden Produktion kann man auch weiterhin mit einer steigenden Menge Rotschlamm rechnen. Für das Jahr 2014 erwartete man einen Anfall von mindestens 120 Mio. t Rotschlamm weltweit. Rotschlamm ist ein wertvoller Rohstoff, der bis jetzt jedoch noch nicht aufgearbeitet wird. Die Hauptkomponenten zeigt Tabelle 1. Tab. 1: Hauptmineralkomponenten des Rotschlamms [Gew.-%] Hämatit/Goethit 20-45 Kalziumaluminat 0-20 Siliziumdioxid 10-20 Calcit 0-20 Sodalith 5-50 Perowskit 0-15 Cancrinit 5-50 Rutil 2-15 Boehmit 0-20 Anatas 2-15 Gibbsit 0-5 Kaolinit 0-5 Als wichtige Nebenkomponenten findet man auch die in Tabelle 2 aufgeführten seltenen Metalle. World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 Tab. 2: Nebenelemente des Rotschlamms [ppm] Ga Sc Y Ce La Nd 70-200 70-200 50-300 300-400 50-150 50-150 Aus Bauxit kann man jedoch auch auf carbothermischem Wege eine Vorlegierung herstellen. Bereits in den 1930erJahren wurde dies bereits erfolgreich getestet und im Rahmen des EU-Projektes „ENEXAL“ wurden ab 2011 Vorlegierungen wie beispielsweise AlSi 21/26 carbothermisch hergestellt. Beim Orbite-Verfahren, das für verschiedene Prozessrouten patentiert ist, wird ein lokaler aluminiumoxidhaltiger Rohstoff ohne Abfall verarbeitet, der die folgende Zusammensetzung aufweist: 17 bis 27 Gew. % Al2O3, 10 Gew.-% Fe2O3, 50 bis 55 Gew.-% SiO2 und 2 Gew.-% MgO. Dieses Mineral wird zunächst mit HCl nahezu vollständig gelaugt (Laugungsrückstand fast reines SiO2), dann erfolgt die Aluminium-Fällung aus der Lösung mit HCl(g), Eisen(III)chlorid wird zu FeCl2 reduziert, Gallium wird in der Solventextraktion als GaCl2 abgetrennt, Seltene Erden (SE) werden mit Oxalsäure als Oxalat ausgefällt, Eisen wird in Form von Fe2O3 ausgefällt, Magnesium wird mit HCl(g) ausgefällt, anschließend werden die Alkalien mit H2SO4 ausgefällt. Die nacheinander ausgefällten Stoffe werden alle anschließend einzeln aufgearbeitet und gegebenenfalls kalziniert. Im Projekt „Rückbau und Vermeidung von Rotschlammdeponien“ besteht das Primärziel im Rückbau bestehender Altdeponien in Gebieten intensiver Flächennutzung. In der Bundesrepublik bietet sich hierfür die Aufarbeitung des Rotschlamms der Deponie in Lünen an, die von 1938 bis 1989 in Betrieb war. Auf einer Fläche von 25 ha lagern hier etwa 18 Mio. t Rotschlamm. Der Rotschlamm ist jedoch der Rest von Bauxiten verschiedener Provenienz. Bestandteile des Rotschlamms aus Lünen gibt Tabelle 3 wieder. Tab. 3: Hauptkomponenten des Rotschlamms in Lünen [Gew.-%] Al2O3 Fe2O3 SiO2 CaO TiO2 Na2O 27 39,5 13,1 3,8 8 7 Wegen des hohen Restgehaltes an Aluminiumverbindungen bietet sich eine erneute Aluminiumgewinnung an, die durch Na2CO3-Sintern, thermische Behandlung und anschließenden Natronlaugeaufschluss oder saure Laugung erfolgen kann. Die alkalische Drucklaugung bietet sich jedoch an, wegen der hohen Reinheit des gewonnenen Al(OH)3 und einer unkomplizierten Galliumextraktion (Abbildung 3). Für die anschließende Eisengewinnung bietet sich reduzierendes Einschmelzen des Laugungsrückstandes im Lichtbogenofen an. Die entstehende mineralische Phase kann für die Baustoffindustrie als Ersatzbaustoff oder zur Glas-(faser-)herstellung genutzt werden. In dem aktuellen europäischen Projekt „EU Horizon 2020 REDMUD“ für die ganzheitliche Nutzbarmachung von Bauxitrückständen will man Verfahren entwickeln, um Rotschlamm effektiv in seine Einzelkomponenten zu zerlegen. So soll die Gewinnung von Eisen durch carbothermische Reduktion im Lichtbogenofen, durch mikroWorld of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Abb. 3: Fließbild der Rotschlammaufarbeitung wellenunterstützte carbothermische Reduktion oder elektrochemische Direktreduktion erfolgen. Aluminium soll durch Trockenchlorierung gewonnen werden. Titan und die Seltenenerden will man durch Laugung mit mineralischen Säuren oder mit ionischen Flüssigkeiten, mittels Ultraschalllaugung oder mit Separation durch Ionentauscher gewinnen. Die Trennung soll dann anschließend entweder mit Ionentauschern oder mit selektiver Fällung erfolgen. Alternativ soll der Rückstand aus diesem Prozedere dann entweder für die Erzeugung eisenreicher Zemente oder für anorganische Polymerbinder verwendet werden können. Dipl.-Ing. Thomas Kremmer vom Lehrstuhl für NE-Metallurgie der Montanuniversität Leoben schloss diesen Themenkreis mit einem Vortrag über die Optimierung der Eigenschaften plattierter 7xxx-Werkstoffe ab. Walzplattierte Aluminium-Verbunde kommen bei Wärmetauschern in Automobilkühlsystemen und als Korrosionsschutz bei Luftfahrtblechen zum Einsatz. Die übliche Plattierschichtdicke beträgt dabei zwischen 3 und 10 % der Gesamtdicke. Der Fokus dieses Beitrags waren lotplattierte Werkstoffkombinationen für die Wärmetauscher-Industrie. Hierbei ist das Kernmaterial eine Aluminium-Mangan-Legierung des Typs AA3xxx mit einem Schmelzpunkt von etwa 630 °C. Auf diesem wird ein Lotwerkstoff der Art AA4xxx, eine eutektische Aluminium-Silizium-Legierung mit einem Schmelzpunkt von 577 °C, aufgebracht. Nach der Blechumformung und dem Zusammenbau des gewünschten Bauteils erfolgt ein Aufheizen der Bleche auf 610 °C unter Stickstoffatmosphäre. Beim Lotprozess kommt es zu einem Aufschmelzen des Lotes, während der Grundwerkstoff fest bleibt. Die flüssige Phase fließt in den Lotspalt und bei der Erstarrung bildet sich eine Verbindung aus. Um verbesserte mechanische Eigenschaften der fertigen Bauteile zu erreichen, ist es zielführend, den 3xxx-Grund57 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 werkstoff durch eine hochfeste aushärtbare Legierung des Typs 7xxx (Aluminium-Zink-Magnesium) zu ersetzen. In diesem Fall ist es notwendig eine zusätzliche Zwischenschicht einzubringen, da ansonsten das schmelzflüssige Lot im Bereich der Korngrenzen in den Grundwerkstoff eindringt. Dies würde zu einer starken Anschmelzung und Zerstörung des Grundwerkstoffs führen. Die erhöhte Festigkeit eines Wärmetauschers auf 7xxx-Basis wird jedoch mit einer geringeren Korrosionsbeständigkeit im Vergleich zu konventionellen Verbunden auf Basis von 3xxx erkauft. In Abhängigkeit der verwendeten Werkstoffe tritt eine unterschiedliche Korrosionsschädigung (Lochkorrosion, Schichtkorrosion, interkristalline Korrosion, Delamination) auf. Als Probenmaterial wurden Basisplatten von Kühlerprototypen gewählt, wobei der Grundwerkstoff der Legierung AlZn4,5Mg1 (AA7020) entspricht. Das Lot bestand aus AlSi10 und die Zwischenschicht entweder aus Al99,5 oder AlMn1. Mit dem SWAAT (Sea Water Acetic Acidified Test)-Prüfverfahren erfolgte eine Bewertung der Korrosionsbeständigkeit und -morphologie. Hierbei handelt sich um einen zyklischen Salzsprühtest (Abbildung 4) mit einer Sprühphase von 30 min und einer klimatisierten Atmosphäre (90 min) bei 98 % relativer Luftfeuchtigkeit. Das Korrosionsmedium ist eine Lösung aus 42 g/l NaCl mit Essigsäure zu einem pH-Wert von 3 angesäuert. Die Prüftemperatur beträgt in beiden Phasen 49 °C und die gesamte Testdauer 28 Tage. Nach dem Korrosionstest zeigt der Verbund mit Rein-Aluminium-Zwischenschicht Delamination an der Grenzfläche Grundwerkstoff–Zwischenschicht. Bei einer AlMn1-Zwischenschicht tritt dies nicht auf. Weitere Untersuchungsmethoden umfassen Kelvin-Sonden-Rasterkraftmikroskopie (KPFM), Rasterelektronenmikroskopie (REM) und potentiodynamische Polarisation. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Korrosionsmorphologie stark von der Werkstoffkombination (galvanische Kopplung) und der Mikrostruktur (Korngröße, intermetallische Phasen, gelöste Elemente in der Matrix) der einzelnen Werkstoffe abhängt. Durch Verwendung einer AlMn1-Zwischenschicht kann Delamination verhindert und die Lebensdauer von hochfesten Wärmetauschern signifikant erhöht werden. Aufgrund einer weiteren Zugabe von Legierungselementen ist es möglich, die Korrosionsbeständigkeit zusätzlich positiv zu beeinflussen. 2.3 Vorträge aus der Gießerei Die Vortragsveranstaltung wurde mit zwei Arbeiten über die Verarbeitung kontaminierter Schrotte abgeschlossen. M.E. Hans Dieter Jasper von JASPER Gesellschaft für Energiewirtschaft und Kybernetik m.b.H. berichtete über Erfahrungen mit dem Einsatz von kontaminierten Schrotten aus der Sicht eines Anlagebauers. Gleich zu Beginn des Vortrags wird darauf hingewiesen, dass es für das Einschmelzen von kontaminierten Alu-Schrotten keine beste Lösung gibt. Man könnte eher sagen, man suche den besten Kompromiss, denn die Kunden erwarten von Mal zu Mal eine noch bessere Legierungsqualität. Das Problem sind die nichtmetallischen Verunreinigungsgehalte im Schrott, insbesondere die Organik und die metallischen wie z.B. Fe, Li, Mg, Pb, Sn, Zn, usw. Das führt zur Entwicklung von ungewöhnlichen Schrottlegierungen. Bei der Schrottverarbeitung ist daher beim Einsatz eine Kombination von Vergasung und Pyrolyse der organisch kontaminierten Einsatzschrotte mit der Schmelzanlage zu suchen, damit Dioxin- und Furanbildung während des Abschwelens und Einschmelzens vermieden werden können. Die meisten existierenden Öfen können nur blanke oder sehr schwach kontaminierte Schrotte verarbeiten, daher ist reiner blanker Schrott auf dem Markt gesucht und teuer. Daher bietet sich der Einsatz von kontaminiertem Schrott in speziellen Öfen an. Hieraus ergibt sich: für den Anlagenbauer: die Zeit des einfachen Ofenbaus (s.o.) ist vorbei. Der klassische Einkammer-Herdschmelzofen wird mit EcoReg® Regenerativbrennern ausgerüstet und soll einen Kontaminatgehalt von ≤15 % vertragen können. Man arbeitet beim Einschmelzen mit einer Pyrolyse-Brücke und einer Nachverbrennung im Ofen mit Sauerstoffregulierung. Für das Einschmelzen von Schrott ist ein Energieverbrauch von 700 bis 800 kWh/t gebräuchlich. Leider setzt sich je nach Schrottbeschaffenheit der Regenerator oftmals bereits nach zwei Monaten mit Verunreinigungen zu. Abb. 4: Salzsprühtest 58 Dieser Drehbett-Regenerator wird speziell für Gas-, Ölund Kohlenstaub-Ofenanlagen mit großer Leistung und Produktivität gebaut. Der drehende Generator ermöglicht eine kontinuierliche Luftvorwärmung und die Nutzung beliebig vieler Brenner. Die Eigenschaften der Brenner sind frei wählbar. Auch die Leistungsregelung lässt sich individuell anpassen. Das Prinzip des integrierten Wärmetauschers sorgt für eine hohe Brennstoff-/CO2-Einsparung. So beträgt die maximale mittlere Verbrennungstemperatur ca. 1060 bis 1250°C. Die Abgase aus dem Regenerator, der World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 einen Wärmetauscher enthält, liegen nur noch zwischen 140 °C und 310 °C. So lässt sich der Brennstoff-/CO2-Verbrauch bis zu 62 % senken. Bei automatischem Reinigen der Wärmetauscher wird eine Standzeit von bis zu sechs Monaten erreicht. Hier eignet sich besonders der Einsatz des Regenerativ-Wärmetauschers PulsReg®-Zentral. Bei diesem System wechseln die Regeneratoren taktweise unter Nennlast, wobei die Brenneranzahl und die Einteilung von unabhängigen Heizzonen keine Rolle spielen. PulsReg®-Zentral wird daher bevorzugt in Öfen eingebaut, die aus verfahrenstechnischen Gründen ihr Abgas unabhängig vom Einsatzort der Brenner abführen. Dies sind i.d.R. Zweikammeröfen mit einer Heiz- und einer Schrottkammer mit integrierter Sauerstoffregelung. Die entstehenden Schwelgase in der Schrottkammer werden zur Nachverbrennung in die Heizkammer überführt. Die Heizkammer ist mit Brennern bestückt, die Schrottkammer nicht. Das sauertoffarme Heissgas wird anschliessend wieder in die Schrottkammer geleitet. Von dort wird ein Teilstrom Abgas in einen zentralen Regenerator geführt (PulsReg®-Zentral). Der Regenerator besteht aus Keramikkugeln Er kommt auch in Öfen mit mehreren und/oder unterschiedlichen Brennertypen zum Einsatz. Vorteile dieses Regeneratorbrenners sind: sehr hoher Wirkungsgrad; erhöhte Produktivität, ausgereifte Technologie; CO2-Reduzierung bis zu 60 %; NOx weniger als 350 mg/Nm3; Luftvorwärmung bis 1250 °C. Maximal sollen Schrotte mit bis zu 10 % Kontaminaten (im Durchschnitt der Charge eher max. 7 %) verarbeitet werden können, wobei der vorgewärmte, abgeschwelte Schrott mit Magnetrührer in den flüssigen Metallsumpf eingetragen wird. Derartige Öfen werden als Komplettanlage angeboten. Sie eignen sich, um aus 100 % Shredderschrott erstklassige Pressbolzen herzustellen. Die Produktivität liegt bei bis zu 250 t Bolzen pro Tag. Hier kann die Metallausbeute bei bis zu 94 % liegen. Zum Einschmelzen benötigt man einen Energieverbrauch von nur 430 bis 670 kWh/t. Der organische Teil des Kontaminats wird in der Heizkammer total nachverbrannt und hinterlässt beim Einschmelzen keine schädlichen Reste Dr. Dominik Schröder von LOI Thermprocess beendete den Vortragskreis mit Regenerative Wärmerückgewinnung beim Schmelzen kontaminierter Aluminiumschrotte. Regenerative Wärmenutzung bedeutet den Einsatz von Regeneratoren, die erst dann wirksam sind, wenn sie eine große Wärmetauscherfläche haben. Bei einer kompakten Bauweise bedeutet das enge Kanäle oder Zwischenräume wie z.B. bei Kugelschüttungen. Enge Kanäle setzen sich schneller zu. Deshalb muss ein Regenerator immer in Abhängigkeit von der anfallenden Staubmenge und Staubbeschaffenheit ausgelegt werden. Dabei ist aber die Staubmenge maßgeblich vom Einsatzmaterial abhängig. Alle, auch saubere Aluminiumschrotte beinhalten Stäube. Bei magnesiumhaltigen Legierungen verbrennt ein Teil des Magnesiums zu MgO-Staub. Oxidische Verunreinigungen des Schrottes finden sich in der Krätze und im Staub wieder. Organische Verbindungen verbrennen oder pyrolysieren mit anorganischen Rückständen (Asche), welche sich in der Krätze, im Schlamm oder im Staub wiederfinden. Dabei führen Abbrand oder Pyrolyse bei dünnen Schrotten zu erhöhter Staubbildung. Besonders kritisch sind aber silikonhaltige Schrotte, die zu besonders starker SiO2-Staubbildung führen. Bei der Verarbeitung von Schrott mit mehr als 15 % Kontaminatanteil ist eine vollständige Verbrennung der brennbaren Anteile nicht mehr möglich. Hier muss nun eine Pyrolse, z.B. eine Entlackungstrommel, vorgeschaltet werden, bei der während etwa 60 Minuten die brennbaren Materialen vergast oder in Pyrolysekoks umgewandelt werden. Das Kontaminat liefert etwa 4 bis 7 kWh/kg Einsatz Energie. An die Vergasungs-Pyrolysekoks-Anlage schliesst sich dann das Einschmelzen im Schmelzofen an. Bei den angelieferten Schrottsorten kommt es besonders auf deren sortenreine Lagerung an, von hier aus sollten die Schrotte kontrolliert bei nur kurzer Türöffnungszeit und geringem Sauerstoffgehalt in den Ofen gelangen. Das Füllen einer Schrottkammer sollte nach Möglichkeitmittels einer an den Ofen angedockten Chargiermaschine erfolgen, denn so kann der Sauerstoffgehalt im Ofen besser kontrolliert werden. Zur Verringerung der Krätze- und Staubbildung wird der Schrott vorzugsweise mit Metallpumpe und Chargewell in die Metallschmelze eingebracht. Das Einsetzen von Blockmaterial (Masseln, Sows) in die Heizkammer sorgt ebenfalls für geringen Krätze- und Staubanfall. Einschmelzen von Aluminiumschrott erfolgt bevorzugt in Industrieöfen zwischen 1000 und 1200 °C, wobei die Energieeffizienz bei geringem NOx am größten ist. Tenova schlägt für das Einschmelzen der Schrotte einen Zweikammer-Schmelzofen vor. Heißes Abgas von etwa 1000 °C wird in einen Regenerator geleitet, wobei die Wärme an Wabenkörper und Kugelschüttung abgegeben wird. Durch einen Rost verlässt das Abgas den Reaktor mit etwa 200 °C. Bei der Energieabgabe wird Umgebungsluft durch den Rost in die aufgeheizte Kugelschüttung oder Wabenstruktur geleitet und verlässt den Regenerator als Heißluft mit 800 °C. Der Regeneratorbesatz kann sich in einem sogenannten Regeneratorbrenner oder Zentralregenerator befinden. Die Anwendung einer hydrothermischen Pyrolyse- Vergasungsanlage des Typs W2G© (waste to gas) vor dem Einschmelzen bietet sich beim Einsatz von Aluschrotten mit mehr als 50% Kontaminatinhalt an. Mit einer derartigen Anlage werden Schrotte hydrothermisch metallisch aufgearbeitet, anschließend gewaschen und getrocknet. Es werden alle Anhaftungen entfernt. Dabei können sich Salze bilden, und entsprechend aufwendig ist die Wasseraufbereitung. Nachteilig ist die doppelte Anzahl von Brennern bei Regeneratorbrennern. Paarweise Wechselgeneratoren wurden neben LOI beispielsweise auch von Bloom Engineering, North American und als Drehgenerator von Jasper entwickelt. Bei Zentralgeneratoren sind alle Brenner angestellt mit zwischengeschalteter Umschaltklappe. Vor- und Nachteile bei Einsatz eines Regeneratorpaares als regeneratives System sind: keine Leckverluste, heißer Abgaskanal, leichte Reinigung aber nur geringer Wirkungsgrad, schaltender World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 59 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 Betrieb, doppelte Anzahl Brenner und Platzprobleme. Bei Einsatz eines Drehgenerators verzeichnet man: kein zusätzlicher heißer Abgaskanal, mäßiger Wirkungsgrad und kontinuierlicher Betrieb. Dem stehen nachteilig gegenüber Leckverluste, aufwendige Reinigung und aufwendige Lager. Beim Umschaltgenerator hat man einen hohen Wirkungsgrad, kein zusätzlicher heißer Abgaskanal, geringe Leckverluste, schaltender Betrieb und durchschnittlichen Reinigungsaufwand. Vorteile aller regenerativen Systeme liegen in der Sicherheit, denn der Regeneratorbesatz wirkt als Flammenfilter, die Abgase werden extrem schnell gekühlt und Nachverbrennungen in der Abgasleitung vor dem Regenerator werden noch – außer beim Wechselregenerator – energetisch genutzt. Ferner ist die Wirtschaftlichkeit mit einem feuerungstechnischen Wirkungsgrad von mehr als 90 % sehr hoch. Außerdem ist die Auslegung weitestgehend gegen Überhitzung resistent und bei richtiger Besatzwahl auch weitestgehend resistent gegen chemischen Angriff. Die Anlagen lassen sich mit Auslegungsmoduln berechnen. Beim Betrieb mit Regeneratoren können die Reinigungszyklen zwischen einer Woche und zwei Jahren liegen. Der Ersatz von Besatzmaterial liegt zwischen 10 % und 1 Mal pro Jahr. Das liegt daran, dass der Besatz durch chemischen Angriff oder Überhitzung angegriffen wird. Ein Salzbetrieb beim Schmelzen ist mit Regeneratoren nicht möglich. Hier muss der Betrieb unterbrochen werden. Außerdem verhindert die hohe Abkühlgeschwindigkeit die Dioxin- und Furanrekombination (De-Novo-Synthese). Stäube aus den Wärmetauschern vom Einschmelzen siliziumhaltiger Schrotte wurden in der Folge analysiert. Hierfür wurden die Stäube mit einer Verteilung 90 % kleiner als 0,05 mm – Durchschnitt 15 μm gewählt. Die Ergebnisse zeigen, dass SiO2 mit mehr als 64 % der Hauptbestandteil der Stäube ist. Krätzeund Staubbildung sind dabei von der Prozesseinstellung abhängig. Hieraus ergibt sich für die Regeneratorauslegung, dass die Art, Fraktion und Gattung der möglichen Stäube mitberücksichtigt werden muss. Zu diesem Zweck müssen die Prozesse zur Schrottaufbereitung optimiert werden. Die Staubmenge muss gemessen werden. Daraus ergibt sich der Kanalquerschnitt bei Waben oder die Kugelgröße bei Kugelschüttungen. Aus dem Abgasvolumen ergibt sich die notwendige Regeneratorfläche. Daraus ergibt sich die Regeneratorgröße. Schließlich ist zu entscheiden, welchen Regeneratortyp man benutzen will. Ferner wurden Stäube aus der Schrottkammerhaube auf ihre Brand- und Explosionsfähigkeit hin untersucht Dabei hatte der Staub aus der Schrottkammerhaube am Schmelzofen einen durchschnittlichen Durchmesser von 22 μm. Bei Versuchen in der 20 l-Kugel trat keine Staubexplosion bei Verwendung von Zündern mit 2 × 1 kJ Energieinhalt auf. Der Staub aus der Schrottkammerhaube ist als nicht staubexplosionsfähig einzustufen. Zusammenfassend kann man festhalten, dass beim Ofenbetrieb mit Regeneratoren der Staubgehalt gering gehalten werden sollte. Durch geringen Sauerstoffgehalt kann man Staub durch Krätze vermeiden. Ferner sollte die Trennung von Pyrolysekoks aus den Kontaminaten und 60 dem Schmelzvorgang prozesstechnisch erfolgen. Staubentwicklung kann durch optimierte Prozessschritte und geeignete Schrottgattierung in der Chargiermulde klein gehalten werden. Konstante Badtemperatur und konstante Heizraumtemperatur sorgen ebenfalls für geringen Staubanfall. 3Werksbesichtigungen 3.1 Werksinformationen zu Hydro Aluminium Rolled Products Zu Beginn der Tagung hieß Herr Steube im Namen von Hydro die Teilnehmer der Tagung aufs herzlichste willkommen und gab einen Überblick über das Rheinwerk Neuss. Die größte Aluminiumhütte Deutschlands nahm 1962 die Produktion auf. In den Jahren 1970 und 1981 erfolgten weitere Ausbaustufen. Das Werk ist kontinuierlicher Modernisierung unterworfen. Das Rheinwerk ist Teil der Hydro Aluminium Rolled Products GmbH und beschäftigt insgesamt etwa 700 Mitarbeiter. Das Rheinwerk kann pro Jahr 190 000 t gebrannte Anoden, 230 000 t Primäraluminium und 400 000 t Walzbarren erzeugen. Die Energieanschlussleistung für die Elektrolyse beträgt 400 MW. Das Rheinwerk ist ein wichtiger Teil einer einzigartigen Aluminiumproduktionskette. Die Aluminiumhütte kann in ihrer Gießerei bis zu 400 000 t Walzbarren pro Jahr herstellen, die einerseits zur Weiterverarbeitung ins Walzwerk von AluNorf – mit einer Kapazität von 1,5 Mio. t/a Walzprodukten – ins Walzwerk Grevenbroich mit einer Kapazität von 500 000 t/a Walzprodukten gelangen. In allen drei Standorten werden Reststoffe, die bei der Produktion anfallen, wieder aufgearbeitet. Zu den einzelnen Produktionsabteilungen wurden folgende Angaben gemacht. In der Anodenfabrik werden für die Elektrolyse des Rheinwerks und in der Vergangenheit auch für Drittkunden Anoden erzeugt. Die Kapazität beläuft sich auf 200 000 t/a grüne Anoden, die in gebranntem Zustand 190 000 t/a ergeben. In der Anschlägerei werden bis zu 130 000 t/a Anoden an Anodenstangen mit Gusseisen befestigt. Für die Herstellung der grünen Anoden stehen zwei Busskneter und drei KHD-Vakuum-Rüttelmaschinen zur Verfügung. Die grünen Anoden werden in vier geschlossenen Riedhammer-Brennöfen gebrannt. In der Elektrolyse können bis zu 230 000 t/a Primäraluminium erzeugt werden. Hierfür stehen drei Elektrolysesysteme mit insgesamt 474 Elektrolyseöfen zur Verfügung. Von den drei Systemen – ein System besteht aus drei Hallen – sind zurzeit zwei Systeme mit insgesamt 314 Elektrolysezellen in Betrieb. Die Elektrolyseöfen sind in den Hallen längs gestellt in Doppelreihe angeordnet. Die Stromstärke beträgt 180 kA, die Stromausbeute ist besser als 94 % und der Energieverbrauch liegt derzeit bei etwa 13,8 kWh/kg Al. Das im eigenen Hause entwickelte Prozesskontrollsystem ELAS sorgt für einen optimalen Ofenbetrieb. In den Umweltschutz im Rheinwerk wurden in den vergangenen 15 Jahren mehr als 25 Mio. Euro investiert. World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 In der Gießerei können bis zu 400 000 t/a Walzbarren für die Hydro Walzwerke (AluNorf und Grevenbroich) hergestellt werden. Die Abmessungen der Walzbarren sind: maximale Länge 9100 mm, Breite 2200 mm, Dicke 600 mm. Für einen geschlossenen Kreislauf zwischen Endverbraucher und Primärerzeugung wurde in der Gießerei ein Aluminium-Recyclingzentrum eingerichtet. In einen Recyclingofen mit einer Kapazität von 50 000 t/a wurden im Jahre 2007 11,7 Mio. ¥ investiert. Die Recyclingmengen sollen in den kommenden Jahren noch zunehmen, dazu investiert Hydro zurzeit 45 Mio. ¥ in den Bau einer Großanlage zum Schreddern, Sortieren und Einschmelzen gebrauchten Aluminiums, von vor allem Getränkedosen (UBS/UBC – used beverage cans). Bereits im Jahr 2016 wird so mit einer Recyclingmenge von 90 000 t/a gerechnet. Der Slogan heißt deshalb auch: „Alles im Kreislauf für immer“. Aufs Aluminiumrecycling kommt es an, denn beim Einschmelzen von 1 kg Recyclingmaterial werden nur 5 % der Energie für die erstmalige Aluminium-Erzeugung benötigt. Dabei bleibt die Qualität gleich und die Recyclingquoten nehmen von Jahr zu Jahr weiter zu. In einigen Anwendungsgebieten werden schon jetzt fast alle zu Ende genutzten Produkte recycelt. Mit dieser Maßnahme werden Ressourcen in einem endlosen Kreislauf gesichert. Aluminium trägt zur Nachhaltigkeit bei: Es ist ein leichtes Metall, es ist wieder verwertbar, mehr als 70 % des bisher erzeugten Aluminiums werden immer noch genutzt, Recycling spart 95 % der Energie und 95 % der Treibhausgasemissionen werden eingespart. Aluminium in Automobilen reduziert Treibstoff-Verbrauch und Emissionen. 1 kg Aluminium reduziert 13 kg CO2(eq). Energieneutrale Gebäude setzen neue Maßstäbe. 40 % des globalen Energieverbrauchs werden für die Klimatisierung und Beheizung von Gebäuden verwendet. High-Tech-Fassaden führen zu einem Rückgang des Energieverbrauchs. Die Kombination von Solarenergie und Aluminium führt in Gebäuden zu einer Energieüberproduktion. Hydro hat diesbezüglich in Bellenberg ein energieneutrales Gebäude eröffnet. Bei diesem Gebäude beträgt der durchschnittliche jährliche Energieverbrauch 180 kWh/m2 (primär). Es wurde bis jetzt ein jährlicher Energieverbrauch von 50 kWh/m2 (primär) erreicht. Zusätzlich wurden 30 000 kWh/Jahr Solarstrom erzeugt. Der Strombedarf im „Magischen Aluminium-Dreieck“ beträgt allein für das Rheinwerk als durch die Elektrolyse größtem Stromwandler 400 MW. Daher ist die EEG-Härtefallregelung für das Werk und die deutsche Aluminiumindustrie überlebenswichtig; zum Überleben gehört der Dienst, mit dem energieintensive Betriebe das deutsche Stromnetz zu entlasten helfen: die kurzfristige Abschaltbarkeit von Lasten. So schaltete das Rheinwerk am 20. März 2015 mehrmals den Strom ab. Das Werk in Neuss half damit, den Ausfall von Sonnenkraftanlagen während der Sonnenfinsternis über Deutschland auszugleichen. Auf Nachricht vom regionalen Netzbetreiber schaltete Hydro viermal die Elektrolyse kontrolliert aus und nach einigen Minuten wieder an. Die Systeme funktionierten dabei störungsfrei und der Produktionsbetrieb lief nach kurzer Zeit World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 wieder stabil. Das Stromnetz wurde damit um 247 MW Stromleistung entlastet, in etwa so viel, wie alle Haushalte in Neuss verbrauchen. Herr Philippe gab abschließend einen Überblick über das fortschreitende UBC-Projekt. Hydro Aluminium Rolled Products GmbH Neuss hatte im Frühjahr 2014 bei der Bezirksregierung Düsseldorf einen Antrag auf Erteilung einer Genehmigung zur Erweiterung der Aluminium-Gießerei im Rheinwerk durch Errichtung eines Recyclingzentrums mit einem Investitionsvolumen von 45 Mio. ¥ gestellt. Anfang Juli 2015 traf die vollständige Bau- und Betriebsgenehmigung im Rheinwerk ein. Dabei soll das Recyclingzentrum im Wesentlichen bestehen aus: • Schrottvorbehandlung (Schrottlager, Zerkleinerung, Sortierung sowie Puffersilos), •Entlackierungsanlage, • Schmelzofen (S 3), • Gasreinigungsanlagen (getrennt für kalte/heiße Abgasströme), • Flüssigmetalltransport (mit Tiegeln in Spezialfahrzeugen). Mit dem Recyclingzentrum nimmt das Volumen der Gießerei um 50 000 t/a flüssiges Aluminium zu. Die Produktionskapazität der Gießerei bleibt unverändert, denn das zusätzliche Flüssigmetall wird zum Walzbarrenguss und Walzen an AluNorf nebenan geliefert werden. Die neugebaute Anlage soll Ende 2015 ihren Probebetrieb aufnehmen. Um die geschäftliche Tätigkeit im Bereich Aluminiumrecycling noch weiter zu stärken, hat Hydro die WMR Recycling GmbH (WMR) in Dormagen erworben und umfirmiert zu Hydro Aluminium Recycling Deutschland GmbH. Nach Abschluss der Transaktion ist Hydro nun im Besitz der weltweit modernsten Aluminiumschrott-Sortiertechnik. Die Abfallsortiertechnik, die in der WMR-Anlage eingesetzt wird, ist die modernste der Welt. Mittels Röntgentransmission und zahlreicher anderer Sortiertechnologien kann die Anlage 36 000 t/a Aluminium aufbereiten. Die Anlage in Dormagen wird Hydros Recyclinganlagen in Europa mit geschredderten und sortierten Rezyklaten versorgen. Die Rezyklate werden aus Aluminium-Altschrotten erzeugt. Das neue Werk der Hydro zum Recycling gebrauchter Getränkedosen, dessen Bau zurzeit in Neuss, nahe Dormagen, vorbereitet wird, nutzt mehrere Elemente der Technologie der WMR-Anlage. Sie optimiert das Recycling gebrauchter Getränkedosen in einem geschlossenen Kreislauf. Die gekaufte Sortiertechnik wird in den Kaltteil der geplanten Anlage integriert. Der Kaltteil besteht aus Schrottzerkleinerung, Sortierung und Lagerung. In dem kalten Teil der Anlage kommt neue Sensortechnik zur Sortierung und Trennung von Schrott zum Einsatz, die in der Hydro eigenen Forschung am Standort Bonn in Zusammenarbeit mit den Herstellern entwickelte wurde. Die Firma Hydro Aluminium Rolled Products GmbH hat die Küttner GmbH & Co. KG, Essen, mit der Planung und Lieferung sowie dem Bau und der Inbetriebnahme 61 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 des Heißteiles dieser Recycling-Linie beauftragt. Wesentliche Elemente des Heißteiles sind die Entlackungsstufe mit Nachverbrennung und Wärmerückgewinnung sowie ein Schmelzofen für das thermisch vorbehandelte Recyclinggut. Für die Entlackungsstufe besteht eine Partnerschaft mit dem in Kaarst ansässigen Anlagenbauer Visser & Smit Hanab GmbH. Der Schmelzofen entspricht der IST-Technologie, die seit Anfang 2014 in den NE-Bereich der Küttner GmbH & Co. KG integriert wurde. Zur Abtrennung der organischen Anhaftungen insbesondere des Lackes ist eine Drehrohrofenanlage vorgesehen. Über eine Zuführeinrichtung wird der sortierte und geschredderte Dosenschrott in ein Drehrohr aufgegeben. Dieses Drehrohr wird mit heißem Abgas aus der Nachverbrennung betrieben. Die eingebrachte Energie pyrolysiert die anhaftenden organischen Bestandteile. Ein geringfügiger Sauerstoffüberschuss wird für eine partielle Oxidation genutzt und trägt somit für eine direkte Energienutzung bei. Das bei dem thermischen Vorgang entstehende Prozessgas wird in einer Nachbrennkammer verbrannt. Ein Teil des Abgases wird als Energieträger zum Drehrohr rezirkuliert und der andere Teil einer Wärmenutzung zugeführt. Aus dem Drehrohr wird der gereinigte Aluschrott im heißen Zustand abgesiebt und in den Schmelzofen gefördert. Im Schmelzofen wird das Material in einer Seitenkammer des Ofens in das Metallbad eingerührt. Der neue Schmelzofen ist mit einem modernen energiesparenden Regenerativbrennersystem ausgestattet. Das in den letzten Jahren speziell weiterentwickelte hochdichte Türsystem sowie das Ofen-Prozessschritt-Steuerungs-System sind weitere Komponenten, die neben Energieeffizienz und Anlagensicherheit auch Aspekte wie Langlebigkeit und möglichst geringen Wartungsaufwand berücksichtigen. 3.2 Werksbesuch Hydro Rolled Products Ausgerüstet mit Besuchermantel, Schutzhelm und Sicherheitsschuhen machten sich drei Gruppen auf, das Rheinwerk der Hydro in Neuss zu besuchen (Abbildungen 5 und 6). Abb. 6: Elektrolyse In den drei Elektrolysesystemen sind die Elektrolyseöfen in Doppelreihe längs gestellt in der Halle angeordnet. Von den drei Systemen sind zwei mit einer Kapazität von etwa 150 000 t/a Aluminium in Betrieb. Die Stromstärke liegt derzeit bei 180 kA, man rechnet jedoch damit, die Stromstärke bald bis auf 200 kA anheben zu können. Jede Elektrolysezelle ist mit 20 Anoden bestückt. Die Anoden haben je nach Ofensystem die Abmessungen 1480 × 745 × 600 mm oder 1520 × 745 × 600 mm. Bei einer Anoden–Kathodendistanz von etwa 4,5 cm beträgt die Ofenspannung ca. 4,38 V. Die Elektrolyseöfen werden mit dem von VAW entworfenen System Elas gesteuert. Der Metallstand beträgt etwa 18 cm und der Badstand 18 cm. Ein Zentimeter Metall im Elektrolyseofen entspricht einer Metallmenge von rund 700 kg Aluminium. Die Metallbewegung im Elektrolyseofen, hervorgerufen durch das Magnetfeld, beträgt etwa 20 bis 25 cm/s. Dennoch ist die Stromausbeute besser als 94 %. Die Elektrolyse wird in einem sehr engen Temperaturbereich von 955 bis 965 °C betrieben. Alle 32 Stunden wird die Abb. 5: Werksführung bei Hydro, selbstverständlich mit Sicherheitsausrüstung 62 World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 Badtemperatur gemessen, um schnell intervenieren zu können, besonders wenn die Badtemperatur die 965-°C-Marke übersteigt. Zu einer niedrigen Badtemperatur trägt der hohe Aluminiumfluoridüberschuss von 11,5 % im Bad bei. Beim Wechseln der verbrauchten Kohlenstoffanoden werden die neuen Anoden 16 mm höher eingesetzt als die gewechselte Anode. Alle 14 Tage muss die Anodentraverse aufgefahren werden, um einen kontinuierlichen Elektrolysebetrieb gewährleisten zu können. Aus jedem gekapselten Ofen werden die Ofenabgase abgesaugt und der Trockenabsorption zugeführt, wo die gasförmigen Fluoride und anderen Stoffe an einer zirkulierenden Wirbelschicht aus Tonerde abgeschieden werden. Diese beladene Tonerde wird dem Elektrolyseprozess wieder zugeführt. 3.2.1Anodenfertigung Die grüne Anodenmasse wird in vier Vakuumrüttelmaschinen abgeformt. Die Anodenköpfe sind angeschrägt. Es sind drei Löcher in den Anoden für das Eingießen der Anodenstangen vorgesehen. In die grünen Anoden werden einen Zentimeter breite Schlitze eingeformt. In der Elektrolyse werden je nach System Anoden mit drei Querschlitzen oder zwei Längschlitzen eingesetzt. Die Schlitze in den Anoden dienen zum verbesserten und schnelleren Abführen der während der Elektrolyse entstehenden Gase. Die Anoden am Saugloch in den Elektrolyseöfen haben eine besondere Form. Die grünen Anoden werden anschließend in Brennöfen bei 1280 °C 34 bis 36 Stunden lang gebacken. Hierfür stehen vier geschlossene Brennöfen zur Verfügung. Von diesen sind drei in Betrieb. Zwei Brennöfen haben 28 Kammern, die anderen beiden 30. Zwei dieser Ringkammeröfen werden mit zwei Feuern betrieben, einer mit nur einem Feuer. Ein Ofen ist außer Betrieb. Das Werk ist Anodenselbstversorger, kann aber auch für Dritte nach Bedarf Anoden herstellen. Jede Kammer ist in fünf Schächte unterteilt, in denen jeweils sechs grüne Anoden pro Pack senkrecht in drei Lagen über- einander untergebracht sind. In jeder Kammer werden somit 90 grüne Anoden auf einmal kalziniert. Nach dem Brand werden die Kohlekörper gereinigt und mit Gusseisen an Anodenstangen befestigt. 3.2.2Gießerei Das in der Elektrolyse erzeugte Aluminium wird in der Gießerei zu Formaten abgegossen. Die Kapazität der Gießerei ist 400 000 t/a, 95 % der Produkte sind Walzbarren für das Walzwerk der benachbarten AluNorf mit den Abmessungen 1100 bis 2200 mm breit, 600 mm dick und 4300 bis 8700 mm lang. Vier Gießgruben stehen zur Verfügung. Zu jeder Gießgrube gehören zwei Gießöfen. Die ältesten Öfen der Gießerei haben jeweils ein Fassungsvermögen von 45 t. Es sei angemerkt, dass nicht alle Öfen in der Gießerei gleichzeitig in Betrieb sind. Mit den 45-t- und 65-t-Öfen können vier Walzbarren gleichzeitig mit einer Länge von bis zu 4500 mm abgegossen werden. Alle Gießanlagen sind vollautomatisiert. Vor dem Abguss wird das Metall in einem Inlinefilter entgast und anschließend mit Filtern gereinigt. Die jüngste Gießanlage hat ein Fassungsvermögen von 110 t. Sie verfügt über eine Kapazität von 130 000 t/a. Bis zu fünf Chargen können hier täglich in fünf Walzbarrenkokillen der Länge >9000 mm abgegossen werden. Nach dem Abguss werden Kopf und Fuß der Walzbarren mit einer DoppelBandsäge abgetrennt. Die Sägespäne werden im eigenen Haus rezykliert. Zusätzlich steht noch ein 110-t-Einkammerofen mit einem induktiven Magnetrührer zur Verfügung. Die Krätze wird von einem Fremdunternehmen aufgearbeitet. Das anfallende Metall wird zurückgekauft. Zusätzlich gibt es noch einen Zweikammer-Recyclingofen in der Gießerei. 3.3 Werksinformation zu AluNorf Herr Meslage hieß die Teilnehmer der Tagung bei AluNorf (Abbildung 7), dem größten Aluminiumwalz- und Abb. 7: AluNorf, weltgrößtes Aluminiumwalz- und -schmelzwerk World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 63 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 -schmelzwerk der Welt willkommen. Die AluNorf GmbH wurde 1965 gegründet. Das Werk gehört zu jeweils 50 % der Novelis Deutschland GmbH und der Hydro Aluminium Rolled Products GmbH. Es wurden mehr als 1,4 Mrd. ¥ in das Werk investiert. Das Werk beschäftigt 2240 Mitarbeiter. Im Jahr werden 1417 GWh Erdgas sowie 622 GWh Strom verbraucht. Das Werk verfügt über eine Kapazität von mehr als 1 Mio. t. Schmelzkapazität in der Gießerei, 1,75 Mio. t Warmwalzkapazität und 1,45 Mio. t Kaltwalzwerk-/Adjustage-Verbund-Kapazität Im Jahre 2013 wurden 1,468 Mio t Fertigprodukte abgesetzt. Der Produktmix für diese Menge ist: • • • • • • • • Dosen- und Deckelband 41 %, Automobil 12 %, Folienvorwalzband 13 %, Lithographie 17 %, Verpackungsband 6 %, Lackierband 4 %, Shate 3 %, Sonstiges 5 %. Die Gießleistung der Stranggießanlagen 1 bis 10 beträgt etwas mehr als 500 000 t/a. Durch die Erweiterung der Gießerei in den Jahren 1992 bis 1994 um die Schmelz- und Gießanlagen 11 bis 13 konnte die Leistung auf 1 Mio. t fast verdoppelt werden. Durch den Einbau einer zweiten Warmwalzstraße wurde die Warmwalzleistung zwischen 1992 und 1994 um mehr als 50 % auf 1,678 Mio. t vergrößert. Durch die Erweiterung des Kaltwalzwerkes um das Kaltwalzwerk 5 wurde die Leistung in den Jahren 1992 bis 1994 um 30 % auf 1,349 Mio. t erhöht. Im selben Zeitraum wurde die Leistung der Schneidanlagen 1 bis 6 mit einer Kapazität von mehr als 500 000 t durch den Einbau von zwei weiteren Schneidanlagen auf mehr als 1,2 Mio. t erweitert. Bei AluNorf gibt es die folgenden Prozessschritte: Gießerei: Eigene und Rücklaufschrotte von Kunden sowie Masseln, Legierungselemente und Recyclingmaterial werden in Schmelzöfen geschmolzen und von dort in Halte-Gießöfen überführt. Anschließend nach einer Schmelzebehandlung wird das Flüssigmetall in Gießgruben zu Walzbarren abgegossen. Die Walzbarren aus der Gießerei und aus unterschiedlichen anderen Provenienzen werden dann weiter bearbeitet: an den Sägen (4200 bzw. 8400 mm) bzw. an den Fräsen, wo die Walz- bzw. Barrenkanten abgefräst werden. Von dort gelangen die Barren in Tieföfen/Stoßöfen wo sie bei etwa 500 °C homogenisiert oder für das Walzen vorgewärmt werden. In einem Quarto-Vorgerüst werden die 600 mm dicken Barren abgewalzt. Aufwendige Steuerungsrechner sorgen dafür, dass minimale Toleranzen bei Dicke und Breite eingehalten werden. Bis zu 29 Mal wird das Material hin und her gewalzt und dann an der Fertigstraße bis zu einer Enddicke zwischen 8 und 2 mm weiter gewalzt. Aufgewickelt in Coils gelangen die Bänder zum Abkühlen in das Hochregallager. Bis zu fast 23 t schwer ist so ein Coil. Das 64 warm gewalzte Band ist je nach Anwendung oder Maschinenauslegung zwischen 800 und 2100 mm breit. Vor der Weiterverarbeitung im Kaltbandbereich wird das Band auf etwa 100 °C heruntergekühlt. In einem oder in mehreren Stichen wird das Aluminiumband bis auf eine maximale Enddicke von ca. 0,2 mm gewalzt. Die weitere Verarbeitung erfolgt in Partnerwerken von Hydro und Novelis. Um die im Walzprozess entstehende Verformungswärme abzuleiten, aber auch um die Metalloberflächen zu schmieren, wird als Kühlschmiermittel das Walzöl auf Aluminiumoberfläche und Arbeitswalze aufgebracht. Das teilweise verdampfende Walzöl wird über stationäre Absaugungen erfasst, in einer Abluftreinigungsanlage zurückgewonnen und schließlich dem Prozess wieder zugeführt. Das bearbeitete Band wird am Ende des Walzprozesses erneut als Coil aufgewickelt. Weil die Weiterverarbeitung der Produkte häufig weiches oder für die Beschichtungsvorgänge entfettetes Material erfordert, wird die Rollenware geglüht. Die Glühchargen werden aus mehreren Rollen zusammengestellt und in Öfen bis zu 100 Stunden lang bei Temperaturen bis ca. 350 °C wärmebehandelt. Als Alternative dazu lässt sich das Band auch im Durchlauf glühen. In diesem Fall wird das Band abgewickelt, durch einen Ofen geleitet und danach wieder aufgewickelt. Die Beheizung der Glühöfen erfolgt indirekt durch erdgasbefeuerte Strahlrohre. Welches dieser beiden Verfahren angewendet wird, hängt jeweils von der Dicke des Materials und den gewünschten Eigenschaften ab. Das gefertigte Bandmaterial bzw. die Folie wird entweder an externe Kunden geliefert oder bei Partnerwerken weiterverarbeitet. Zur Erzeugung der Walzbarren stehen im Schmelzwerk dreizehn Schmelz-/Gießöfen, zwei Recyclingöfen, zehn Trockenöfen, zehn Induktionsöfen, drei Fräsen, zwei Kantenfräsen und drei Sägen zur Verfügung. Die Walzbarren von Norf 1 (Stranggießmaschinen 1-10) haben folgende Dimensionen: 4300 mm lang, 2200 mm breit, 600 mm dick. Hieraus ergeben sich nach dem Abwalzen Coils mit einem Durchmesser von 1800 mm. Die Walzbarren von Norf 2 (Stranggießmaschinen 11 bis 13) sind 8700 mm lang, 2200 mm breit und 600 mm dick. Hier erreichen die Coildurchmesser nach dem Abwalzen 2700 mm. Für das Warmwalzwerk 1 werden die Barren in 23 Tieföfen vorgewärmt, anschließend auf einer Quartostraße abgewalzt und auf einer dreigerüstigen Fertigstraße fertig gewalzt. Im April 2014 hat AluNorf die Aufträge zur schlüsselfertigen Lieferung der sechsten und siebten Doppelkammer-Tieföfen an Gautschi erteilt. Die Öfen haben eine Kapazität von 470 t und werden alte, nicht durch Gautschi gelieferte Öfen, ersetzen. Produktionsstart der ersten Ofenkammer ist für das dritte Quartal 2015 geplant, für die letzte Kammer das zweite Quartal 2016. Beim Warmwalzwerk 2 werden die Barren in sechs Stoßöfen vorgewärmt, dann abgewalzt und auf einer viergerüsWorld of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 tigen Fertigstraße zu Ende gewalzt. Für die Endfertigung stehen im Kaltbandbereich vier Einweg Quarto-Gerüste, eine zweigerüstige Quarto-Tandem-Straße, 29 Bundglühöfen, acht Scheren und zwei Packlinien bereit. 3.4Recycling-Zentrum Im November 2011 hat Novelis, der weltweit größter Hersteller von Aluminium-Walzprodukten und ein führendes Unternehmen für Recycling, die Inbetriebnahme seines Recyclingzentrums bekanntgegeben. Es wurde mit Investitionen von 14 Mio. ¥ bei der Aluminium Norf GmbH (Alunorf) in Neuss gebaut. Das neue Recyclingzentrum schmilzt Schrotte um, die aus ganz Europa angeliefert werden. Es ist die zweite Stufe des Recyclingzentrums bei Alunorf, das im Jahr 2009 mit dem Bau begonnen wurde. Mit der Inbetriebnahme der Erweiterungsstufe beträgt die Gesamtkapazität der Recyclinganlagen des Werkes 100 000 t/a. LOI Thermprocess, ein Unternehmen von LOI Italimpianti, erhielt den Auftrag zur Lieferung eines weiteren Zweikammer-Schmelzofens (TCF). Das Recyclingsystem verfügt über eine Tagesleistung von 300 t Flüssigmetall, das ausschließlich aus Schrott gewonnen wird. Es werden unterschiedliche Aluminium-Blechschrotte eingeschmolzen. Das so gewonnene Flüssigmetall wird zu neuen Walzbarren verarbeitet. Die LOI Thermprocess Anlagentechnik wurde aufgrund ihrer herausragenden Leistungsfähigkeit und der umweltverträglichen und energieeffizienten Arbeitsweise gewählt. Kontaminierter Schrott kann ohne Vorbehandlung eingesetzt werden. Die integrierte Abgasbehandlung sorgt für eine sichere und effiziente Verbrennung von Schadstoffen. Der Recyclingofen ist mit einem Regeneratorsystem ausgestattet, das eine hohe Wärmerückgewinnung aus dem Abgas des Ofens erzielt. Die verringerte und gekühlte Abgasmenge reduziert die Investitionskosten für die Filteranlage. Gleichzeitig gewährleistet das LOI-Regeneratorsystem die für die Umweltverträglichkeit erforderliche schnelle Abkühlung der Abgase. Die Fertigungsprozesse bei Alunorf sind effizient und werden ständig verbessert. • Wärme aus Abluft spart der Gemeinde Allerheiligen und AluNorf selbst über 20 000 t/a CO2. • Frequenzgeregelte Motoren sorgen für angepasste niedrige Drehzahlen und sparen dadurch Antriebsenergie. • Neue Generatoren und gepflegte Druckluftnetze verringern den Energieeinsatz. • Erfassung und Auswertung des Energieeinsatzes mittels Online-Monitoring beeinflusst das Verhalten. • Neue Öfen und Brenner (Regenerativbrenner) senken den Gasbedarf und steigern die Kapazität. • 100 000 t/a recyceltes Aluminium spart 1400 Mio. kWh Strom/980 000 t CO2. Walzprodukte aus Aluminium sind umweltfreundlich und klimaschonend, denn sie sind: World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 • ressourcenschonend: Folie im Getränkekarton (1 kg Al für 900 l Milch spart 36 kg CO2), • recycelbar: Getränkedosen u.v.m. (1 kg Recycelaluminium spart 14 kWh Strom und 10 kg CO2), • energiesparend: Transport und Verkehr (1 kg Aluminium spart 20 kg CO2), • langlebig: Gebäudeteile (1 kg Al spart 40 kg CO2), • innovative Spitzenqualität: Al-Druckplatten fördern hohe Qualität, sparen Material und werden recycelt, • neue Entwicklungen: Anwendung für erneuerbare Energiegewinnung und -verteilung. In diesem Zusammenhang hat AluNorf den Energy Award 2014 der deutschen Energy Academy erhalten. Die Auszeichnung für das Werk in Neuss würdigt eine Innovation, die beim Glühen von Aluminiumbändern beträchtlich Energie und Emissionen einspart. Riesige Aluminiumbänder mussten erst 24 h auskühlen, bevor sie in einem Glühofen dann wieder auf 480 °C erhitzt wurden, um später zu einem noch dünneren Aluminiumband ausgewalzt zu werden, das später für Offsetdruckplatten oder Automobilteile Verwendung findet. Die neuen Spezialöfen können gewalzte Aluminiumbänder ohne die bisher technologisch notwendige Abkühlung aufnehmen und in individuell heißem Zustand punktgenau weiterverarbeiten. Damit wird pro Jahr so viel Energie gespart, wie 9000 Haushalte verbrauchen. 3.4 Werksbesuch von AluNorf Im Anschluss an die Einführung von Herrn Meslage machten sich drei Gruppen ausgerüstet mit der Besucher-Unfallschutz-Kleidung auf, das größte Walzwerk der Welt zu erkunden. Hier werden bis zu 1,5 Mio. t Walzprodukte im Jahr erzeugt. Erste Anlaufstation war die Gießerei, die über eine Kapazität von 1 Mio. t/a Flüssigmetall verfügt. Hierfür stehen 13 runde gasbeheizte Schmelzöfen der verschiedensten Größen zur Verfügung. Die kleinsten Öfen verfügen über eine Kapazität von 35 t, die größten haben ein Fassungsvermögen von 130 bis 140 t. In die Öfen werden nur saubere Schrotte eingesetzt. Zusätzlich existieren den verschiedenen Bearbeitungszentren zugeordnet 10 Induktionsöfen mit einer Kapazität von 4,5 t. Hier werden Frässpäne eingeschmolzen. Den Schmelz-/Gießöfen vorgelagert ist das Aluminiumund Legierungsmetalllager. Neben Schrott werden auch zugekaufte Aluminiummasseln und -sauen sowie Flüssigmetall eingesetzt. Je nach Schmelzeanalyse werden die Legierungselemente Ti, Si, Mn, Mg, Cu der Charge beigemischt. Vor dem Einschmelzen werden Primäraluminium-Masseln vorgewärmt um Flüssigmetallexplosionen zu vermeiden. Für eine Ofen-Charge werden Schrott und Festmetall in einem Chargierkorb der zu gießenden Legierung entsprechend gesammelt. Nach dem Zurseitefahren des Ofendeckengewölbes wird der Chargierkorb auf den Ofen gesetzt, von wo dann das einzuschmelzende Metall in den Ofenherd gelangt. Hierdurch wird mit einer einmaligen Char65 Rudolf P. Pawlek: Tagung des Fachausschusses Leichtmetalle der GDMB in Neuss 2015 gierung ein weiteres Öffnen des Ofentores – und damit Wärmeverluste – vermieden. Die reich aluminiumhaltige anfallende Krätze wird bei Drittfirmen weiter verarbeitet. Der Metallanteil wird dann zurückgeliefert. Ist die Charge fertig, wird die gesamte Menge in einen Gießofen übergeführt. Für jeden Schmelzofen gibt es einen entsprechenden Gießofen. Nach der Schmelzebehandlung wird angegossen, wobei die Schmelze zuerst durch einen Entgaser und anschließend durch einen Filter der Gießmaschine zugeführt wird. Je Guss können drei bis sieben Barren in Formaten bis zu 600 × 2200 × 4300 bzw. 8600 mm gegossen werden. werden die Coils auf die endgültige Dicke von 0,2 bis 1,5 mm und zu einer Breite von 1200 bis 2150 mm abgewalzt. In 29 Bundglühöfen erfolgt anschließend falls erforderlich eine letzte metallurgische Behandlung. Kundengerecht können die Coils in einer von acht Längsteilanlagen zu Streifen aufgeteilt werden. In einer von zwei vollautomatischen Verpackungslinien werden dann die Endprodukte versandbereit gemacht. Vom Auslieferungslager gelangen die Endprodukte mit der Bahn oder mit LKW zum Kunden. 4 Datum und Ort der nächsten Tagung Nach dem Abguss werden die Barren auf Länge geschnitten. Hierzu stehen Doppelbandsägen zur Verfügung. Anschließend werden die Barrenoberflächen mit einer der drei Fräsen plan gefräst. Frässpäne werden am Ort des Entstehens abgesaugt und direkt einem in der Nähe befindlichen Induktionsofen zum Einschmelzen zugeführt. Es wird einstimmig beschlossen, die nächste Sitzung am 14. und 15. März 2016 durchzuführen. Es werden verschiedene Vorschläge gemacht: Audi und Kolbenschmidt in Neckarsulm oder Daimler in Metzingen. Nach dem Sägen auf Länge und dem Fräsen gelangen die Barren zu einem der beiden Barrenlager, wo sie rechtzeitig für das Vorwärmen in einem der 23 Tieföfen oder sechs Stoßöfen zum Walzen in einem der beiden Warmwalzwerke abgerufen werden. In den Tief-/Stoßöfen werden die Barren auf 500 °C vorgewärmt. Zur optimalen Auslastung der beiden Warmwalzwerke werden auch Walzbarren von Drittfirmen zugekauft, gewalzt und anschließend weiterverarbeitet. Dipl.-Ing. Michael Schwalbe bedankt sich bei Hydro Rolled Products und AluNorf für die genossene Gastfreundschaft. Die 8200 × 2200 × 600 mm Walzbarren werden nach dem Vorwärmen computergesteuert in mehreren Stichen in einem der beiden Warmwalzwerke bis auf eine Dicke von 2 bis 8 mm abgewalzt und zu Coils mit einem Durchmesser bis zu 2700 mm aufgehaspelt. [2] Gökelma, M. et al. (2015): Observation on inclusion settling by LiMCA and PoDFA analysis in aluminium melts. – Aluminium 91, 4: 56-61. Zur metallurgischen Behandlung werden die Coils teils in einem Hochregallager zwischengelagert oder direkt einem der fünf Kaltwalzwerke zur Weiterverarbeitung zugeführt. Das Hochregallager kann bis zu 860 Coils aufnehmen. In einem der Kaltwalzwerke, von denen vier Einweg-Gerüste sind und das KW5 aus einer Tandemstraße besteht, 66 Danksagung Der Autor dankt den Vortragenden für umfangreiche Verbesserungen und Ergänzungen. References [1] Reek, E., Prepeneit, J. & Eisma, D.(2008): Successful dry start up of the Hamburg smelter. – Light Metals TMS 2008: 461-466. Dipl.-Ing. Rudolf P. Pawlek TS+C – Technical Info Services and Consulting Le Forum des Alpes Avenue du Rothorn 14 CH – 3960 Sierre Switzerland [email protected] World of Metallurgy – ERZMETALL 69 (2016) No. 1 1 / 2016 Herausgeber: GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V. Paul-Ernst-Straße 10 D-38678 Clausthal-Zellerfeld Telefon +49 (0) 53 23 - 93 79-0 Telefax +49 (0) 53 23 - 93 79-37 [email protected] www.GDMB.de Verantwortlich für den Inhalt: Präsidium und Geschäftsführung Redaktion: GDMB Verlag GmbH [email protected] Präsidium des Vereins: Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, Essen, Präsident; Prof. Dr.-Ing. Michael Stelter, Freiberg; Dr.-Ing. Karl Hermann Bruch, Essingen, stellv. Präsidenten; Dipl.-Ing. Jochen Greinacher, Dortmund; Dipl.-Geol. Frank Hunstock, Kassel; Dr.-Ing. Michael Landau, Dahme; Dr.-Ing. Frank Leschhorn, Brisbane, Australien; Dipl.-Ing. Claus Kuhnke, Köln; Dr.-Ing. Urban Meurer, Stolberg; Dipl.-Ing. Thomas Neu, Saarbrücken; Univ.-Prof. Dr.-Ing. Axel Preuße, Aachen; Prof. Dr. Markus A. Reuter, Freiberg; Prof. Dr.-Ing. Christiane Scharf, Freiberg. Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski Konto der GDMB: Sparkasse Goslar/Harz 5140 BLZ 268 500 01 IBAN: DE33 2685 0001 0000 0051 40 SWIFT/BIC: NOLA DE 21 GSL Konto der GDMB-Montanstiftung: Sparkasse Goslar/Harz 96117973 BLZ 268 500 01 IBAN: DE71 2685 0001 0096 1179 73 SWIFT/BIC: NOLA DE 21 GSL News News News News News News News News News News News News Aus dem Inhalt: • Ein herzliches Glückauf! II • Neue Mitglieder II • Protokoll der Mitgliederver- sammlung der GDMB 2015 V gh News l ingenieur (Studium 1947 bis 1952) mit breiter technischer und naturwissenschaftlicher Ausbildung, dem es hervorragend gelungen ist, unterschiedliche Disziplinen zu verstehen und kombinieren, um zu optimalen Ingenieurlösungen für die Ausbeutung einer Lagerstätte zu kommen. kron, Österreich. Zum 60. Geburtstag am 19. Februar: Dr.-Ing. Herbert F. Müller-Roden, Kleekamp 10, 44797 Bochum; am 1. März: Ulrich Nell, Feldstraße 23, 46149 Oberhausen; am 2. April: Dipl.-Ing. Werner Heuser, Forsthausstraße 11, 35792 Löhnberg; am 12. April: Dr.-Ing. Jürgen Heering, Geroldstraße 10, 26954 Nordenham; am 13. April: Dr.- Ing. Franz-Josef Westhoff, Dortmunder Straße 5, 44536 Lünen. * Dr.-Ing. Dietrich Wolff zum 90. Geburtstag czyk, 10 S. de Bricherhof, 1262 Luxembourg, Luxemburg; II Dr.-Ing. Dietrich Wolff vollendet am 8. Februar 2016 sein 90. Lebensjahr. Dietrich Wolff hat in den Jahren 1956 bis 1988 den Metallerzbergbau in Deutschland und seinen Auslandsaktivitäten entscheidend mitgeprägt. Er ist ein typischer Clausthaler Bergbau- Dietrich Wolff wurde in Bralitz, Kreis Königsberg (Neumark), heute in Polen, geboren. Hier verbrachte er seine Jugend, die ihren viel zu frühen Abschluss durch Reichsarbeitsdienst, Soldatsein mit zweimaliger Verwundung an der Ostfront und britischer Gefangenschaft fand. Eine Möglichkeit, frühzeitig aus der Gefangenschaft entlassen zu werden, war die Meldung zum Steinkohlenbergbau, der für den Wiederaufbau Deutschlands eine hohe Priorität besaß. Mit den Worten „Da wollen wir mal sehen, dass wir einen anständigen Bergmann aus Ihnen machen“ empfing der Betriebsführer der Zeche „Rosenblumendelle“ den Kriegsgefangenen – offensichtlich hervorragend gelungen. Nach einer einjährigen Zeit im Kiesbergbau Zyperns wechselte Dietrich Wolff zur Grube Meggen der damaligen Sachtleben AG, die später in der Metallgesellschaft AG (MG) aufging. Hier fand er fortan seine berufliche Basis. Der Aufenthalt in Zypern regte ihn an, sich mit diesem Lagerstättentyp wissenschaftlich näher zu befassen. Neben den beruflichen Aufgaben und dem Aufbau seiner Familie arbeitete er ab 1960 an seiner Doktorarbeit. 1964 wurde er bei Professor Borchert am Clausthaler Institut für Lagerstättenkunde mit der Arbeit „Unter- gh News Zuerst in seiner Verantwortlichkeit für den Untertagebetrieb, ab 1970 als Bergwerksdirektor, entwickelte er Meggen zu einer der fortschrittlichsten Gruben und zur größten Zinkgrube Europas, eine Position, die Meggen erst 1974 mit der Betriebsaufnahme der Black Angel Mine auf Grönland abgeben musste. An dieser Stelle sei erwähnt, dass kürzlich vom Jubilar eine Dokumentation im Förderverein Bergbaudenkmäler in Lennestadt „40 Jahre technische Entwicklung im Meggener Grubenbetrieb 1951 bis 1992“ erschienen ist. Die Erfahrungen mit z.B. der gleislosen LHD-Technik wurden auf die Pb-Zn-Grube Ramsbeck und die kleinen Schwerspatgruben Dreislar, Wolfach und Bad Lauterberg übertragen. Nachdem die MG Anfang der siebziger Jahre erfolgreich im Auslandsbergbau Fuß gefasst hatte – zuerst im Scheelitbergbau Mittersill in Österreich, dann im Pb-Zn-Bergbau Nanisivik in der kanadischen Arktis – wurden Dietrich Wolff und das Meggener Team von der MG verstärkt in die Auslandsbergbauaktivitäten einbezogen. 1977 wurde er verantwortlich für die gesamten Bergbauaktivitäten der MG. Dazu gehörten der Aufschluss der Pb-Zn-Ag-Grube Song Toh in Thailand, das Engagement bei der kanadischen Teck Corporation und die Beteiligung an der Cu-AuGrube Ok Tedi auf Papua Neuguinea. Song Toh wurde die größte Untertagegrube Südostasiens, nördlich der berühmt-berüchtigten Brücke über den River Kwai, mit einem sozialen Umfeld, das, wie so häufig in Entwicklungsländern, weit über die Grube hinausreichte. Das gilt insbesondere für das Hospital, für das sich Dietrich Wolff auch persönlich immer sehr engagiert hat. Dietrich Wolffs Ziel war es, bis zur Schließung der Grube Meggen etwa drei Auslandsgruben mit direkter deutscher operativer Tätigkeit aufgebaut zu haben. Als er 1988 in den Ruhestand trat, war die MG mit ihren direkten und indirekten Engagements in Kanada, USA, Australien, Papua Neuguinea Thailand, Tunesien und in der Türkei auf dem besten Wege, ein bedeutender internationaler Bergbaukonzern zu werden. Leider fand dieser Weg, an dem er maßgeblich mitgewirkt hatte, mit der völligen Umstrukturierung und Neuorientierung der MG Mitte der neunziger Jahre ein abruptes Ende. Nach Schließung der Grube Meggen 1992 setzte sich Dietrich Wolff erfolgreich gegen große Widerstände dafür ein, den Hauptförderschacht, den Siciliaschacht, als Wahrzeichen der Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Raum Lennestadt (Meggen als Teil der Stadt Lennestadt) zu erhalten. Heute sind Schacht und angrenzende Gebäude ein anerkanntes technisches Denkmal mit einer Dauerausstellung nicht nur über die Geschichte des Meggener Erzbergbaus, sondern auch der Metall- und Elektronikindustrie des Kreises Olpe und der Bedeutung einer gesicherten Rohstoffversorgung für die Wirtschaft. Für seine Verdienste wurde Dietrich Wolff 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Dietrich Wolffs Rat war gefragt. Er saß in verschiedensten Aufsichts- und Beratungsgremien, u.a. der Wirtschaftsvereinigung Metalle, der GDMB und im Kuratorium der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Nach der Wende war er für die Treuhandanstalt von 1991 bis 1993 tätig und zuständig für die Sicherung und Verwahrung der stillgelegten Metallerz- und Schwerspatgruben (mit Ausnahme der Uranerzgruben) in den neuen Bundesländern. Dietrich Wolff war ein prägender, standhafter Bergingenieur, der bei seinen Mitarbeitern immer auf eine solide fachliche Grundlage und Haltung großen Wert legte. Die GDMB gratuliert ihm herzlich und wünscht ihm mit einem herzlichen Glückauf alles Gute als engagierter Großvater und Hobbygärtner! Friedrich-Wilhelm Wellmer Z w suchungen zur Genesis der Kieslagerstätten in Cypern“ zum Dr.-Ing. promoviert. l Dr.-Ing. B.Sc. Bahaa E. Shoukry, Eupener Straße 185, 52066 Aachen, am 23. Oktober im Alter von 87 Jahren. Heinz-Peter Schlüter, TRIMET AG, am 29. November im Alter von 66 Jahren. * Zum Tod des TRIMET-Gründers Heinz-Peter Schlüter Ein großer Beweger Seine Leidenschaft war ansteckend – für neue Ideen und für sein Unternehmen, mit dem er seine Ideen verwirklicht und zum Erfolg geführt hat. Heinz-Peter Schlüter, der Gründer und Eigentümer des Werkstoffspezialisten Trimet, war ein Visionär mit Bodenhaftung und ein begnadeter Motivator. Er hat Menschen für gemeinsame Ziele begeistert, vor allem hat er sich selbst immer wieder zu neuen Zielen angetrieben und sich nie mit dem Erreichten zufrieden gegeben. Ruhe und Stillstand waren für den Marathonläufer undenkbar. Deshalb suchte er stets neue Herausforderungen, die es zu bewältigen galt. So wagte der Vollblut-Kaufmann den Schritt in die Selbstständigkeit, als er seine Vorstellungen bei seinem Arbeitgeber nicht mehr umsetzen konnte. Als Händler wagte er den Schritt in die Industrieproduktion – und das in einer Zeit, als sich die großen Konzerne aus der Aluminiumherstellung in Deutschland und Europa zurückzogen. Mit drei Mitarbeitern startete Schlüter 1985 die Trimet als Metallhandelsgesellschaft, heute III gh News ist das Unternehmen mit fast 3000 Beschäftigten einer der führenden Aluminiumproduzenten in Europa. In dieser Zeit setzte sich Schlüter immer wieder über Bedenken und vermeintliche Sachzwänge hinweg. Dass er Wagnisse einging, war ihm wohl bewusst, und Selbstzweifel waren ihm durchaus nicht fremd. Kurz vor dem Ziel hat er jedoch nie einen Rückzieher gemacht, sondern ist das Wagnis eingegangen. Das liegt auch daran, dass er immer darauf achtete, das Risiko zu begrenzen und kalkulierbar zu halten. Schlüter war ein sehr mutiger Unternehmer, aber er war kein Abenteurer. Seine Entscheidungen traf er zwar hauptsächlich mit dem Bauch, denn Zahlen und leblose Daten akzeptierte er nicht als alleinige Argumente. Doch seine Bauchentscheidungen waren wohl fundiert. Ihnen gingen zahllose Abwägungs- und Erprobungsrunden voraus. Schlüter verstand es wie kein Zweiter, seine Mitarbeiter und andere Gesprächspartner als Sparringspartner zu nutzen. Im Dialog erprobte er seine Ideen, am Besten im kontroversen Schlagabtausch. Wenn es dabei zu harmonisch zuging, nahm er eben selbst die Gegenposition zu seinem eigenen Standpunkt ein. l Rampenlicht hat sich Schlüter indes nie gedrängt. Als Unternehmer hat er zwar stets den Wettbewerb gesucht. Hier war er voller Ehrgeiz, und Verlieren war keine Option: Am Ende des Rennens wollte er auf‘s Siegertreppchen. Den absoluten Spitzenplatz im Blitzlichtgewitter gönnte er allerdings gern anderen. Die Zwei war seine Lieblingszahl. Diese Position bot mehr Handlungsfreiheit und Bewegungsmöglichkeiten. Der Drang nach Bewegung trieb Schlüter auch an, nachdem er sich 2009 aus der operativen Führung zurückzog und den Aufsichtsratsvorsitz der TRIMET übernommen hatte. Im vergangenen Jahr lud er mich, anlässlich meines 20-jährigen Firmenjubiläums, zu einer gemeinsamen Radtour von Düsseldorf nach Saint-Jeande-Maurienne in den französischen Alpen ein. In dem Etappenort der Tour de France hatte Trimet 2013 eine traditionsreiche Aluminiumhütte übernommen. Die Route hatte Schlüter schon ausgearbeitet. Zu der Fahrt kam es leider nicht mehr. Neben vielen anderen Auszeichnungen wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, die GDMB ehrte ihn mit der Georg-AgIn einer Phase großer Entscheidun- ricola Denkmünze. gen – die Trimet übernahm die Am 29. November 2015 ist Heinz-PeEssener Aluminiumhütte – lernte ich ter Schlüter nach schwerer Krankheit Heinz-Peter Schlüter kennen. Als jun- im Alter von 66 Jahren gestorben – ger Ingenieur kam ich frisch von der ein mutiger Unternehmer, ein inspiHochschule als Trainee zur Trimet. rierender Ratgeber und ein großartiEr hat mir, wie vielen anderen, Mög- ger Mensch. Sein viel zu früher Tod lichkeiten eröffnet, eigene Ideen zu ist uns allen ein schmerzlicher Verlust. erproben, zu gestalten und zu verwirk- Bei aller Trauer ist jedoch gewiss: Der lichen. Schlüter war stets ansprechbar besondere Geist, der die TRIMET in und bereit, sich auf alle Fragen einzu- 30 Jahren geprägt und groß gemacht lassen. Für ihn existierte kein Unter- hat, wird unser Unternehmen auch schied zwischen Leben und Arbeiten. in Zukunft bestimmen. Dafür stehen Die Trennung der Bereiche war ihm Eigentümerfamilie, Aufsichtsrat und völlig fremd. Dabei stand außer Frage, Vorstand ein. Die TRIMET ist ein Fadass zu harter Arbeit auch ausgelas- milienunternehmen, und sie wird es sener Spaß gehört. Mit seiner Band, bleiben – vorausschauend, langfristig den Düsselfööss, hat er das vorgelebt. planend und vor allem unabhängig. Für seine Mitarbeiterinnen und MitDr. Martin Iffert, arbeiter rockte er ebenso wie für den Vorsitzender des Vorstands der Trimet Aluminium SE französischen Wirtschaftsminister. Ins IV , . gh News l Protokoll der Mitgliederversammlung der GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V. Datum: Ort: Beginn: Ende: Leiter der Versammlung: Protokollführer: 15. Oktober 2015 Hotel Der Achtermann, Goslar 16:06 Uhr 17:02 Uhr Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi Isabell Meissner, B.Sc. Simone Lösch, Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski TOP 1 Eröffnung und Begrüßung Der Präsident der Gesellschaft, Professor Hans Jacobi, eröffnet die Mitgliederversammlung um 16:06 Uhr, indem er die diesjährigen Teilnehmer begrüßt und sich für die Teilnahme bedankt. Besonders willkommen geheißen werden die Träger der Georg Agricola-Denkmünze, die gleichzeitig auch Ehrenmitglieder der GDMB sind: Dipl.-Ing. Hans-Peter Behrendt, Dr.Ing. Rolfroderich Nemitz, Prof. Dr.Ing. Dr. h.c. Friedrich-Wilhelm Wellmer und Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild. Zum Gedenken an die seit der letzten Mitgliederversammlung verstorbenen Mitglieder erheben sich die Versammlungsteilnehmer von ihren Plätzen. Seit der Mitgliederversammlung vom 9. Oktober 2014 in Goslar sind verstorben: Dipl.-Ing. Wolfgang Meuskens Dr. Dipl.-Mineral. Gerald Dehne Prof. em. Dr. rer.nat. Günther Friedrich Dr.-Ing. Hans Kellerwessel Dipl.-Ing. Erwin Grimm Dipl.-Ing. Horst Weigel Bergass. a.D. Dipl.-Ing. Franz-Rudolf Limper Dr.-Ing. Horst Schröder Dipl.-Ing. Dietrich Hoffmann Bergass. a.D. Dipl.-Ing. Reinhard Böhne Ass. d. Bergf. Siegfried Althoff Dr.-Ing. Wilfried Flöter Die Verstorbenen haben die technischwissenschaftliche Arbeit der Gesellschaft gefördert und geprägt. Sie waren zum Teil als Fachausschussleiter Träger des guten Rufs der GDMB. Als Autoren haben sie die Fachzeitschriften bereichert und qualitativ mitbestimmt. Als Menschen waren sie Teil des Fachleute- und Freundeskreises. Die GDMB dankt ihnen dafür und für ihre langjährige Mitgliedschaft. Den Verstorbenen wird ein ehrendes Gedenken bewahrt. Die Verstorbenen werden mit einer Schweigeminute geehrt. TOP 2 Feststellung der Beschlussfähigkeit Professor Jacobi stellt fest, dass zu dieser Mitgliederversammlung formund fristgerecht in unseren Vereinszeitschriften eingeladen worden ist gemäß § 12 (1) der Satzung. Gemäß § 12 Abs. 3, Satz 1 ist für die Beschlussfähigkeit der Versammlung die Anwesenheit von mindestens 1/15 der stimmberechtigten Mitglieder erforderlich. Bei z.Z. 1193 Mitgliedern wären das 80 Stimmberechtigte. Es wurden 60 Mitglieder gezählt, damit ist die Mitgliederversammlung nicht beschlussfähig. Vorsorglich ist für diesen Fall zum selben Termin, für denselben Ort und mit derselben Tagesordnung gemäß § 12 Abs. 3, Satz 2 zu einer zweiten Mitgliederversammlung eingeladen worden, die unter diesen Bedingungen beschlussfähig ist. TOP 3 Satzungsänderung In der Einladung zur Mitgliederversammlung wurde darüber informiert, dass mit in Kraft treten des Gesetzes zur Stärkung des Ehrenamtes im März 2013 die Satzungen von gemeinnützigen Körperschaften auf die Einhaltung der geänderten formellen Voraussetzung überprüft werden. Die GDMB wurde vom Finanzamt Goslar aufgefordert, im Rahmen der nächsten Mitgliederversammlung die Satzung an die formalen Voraussetzungen anzupassen. Die ersten notwendigen textlichen Veränderungen wurden bereits in dem Einladungsschreiben dargelegt. Nach weiteren Prüfungen hat das Finanzamt noch einige zusätzliche Änderungen gewünscht. Die aktuelle Textversion wird anhand einer Powerpoint-Präsentation erläutert. Professor Jacobi betont, dass diese Änderungen keinerlei Auswirkungen auf die Ziele und den Zweck des Vereins zur Folge haben. Auf Nachfrage besteht kein Diskussionsbedarf. Die Satzungsänderung wird einstimmig von den anwesenden Mitgliedern genehmigt. TOP 4 Bericht des Präsidiums über das Geschäftsjahr 2014 4.1Veranstaltungen Der Präsident der Gesellschaft, Professor Hans Jacobi, berichtet mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation über das Geschäftsjahr 2014. Im Jahr 2014 führte die GDMB zwei größere Veranstaltungen durch und V gh News zwar in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen im März die internationale Fachkonferenz „Sensorgestützte Sortierung“ und im Juni die 4. Auflage des Tages der Metallurgie mit der Vergabe des Kaiserpfalz Preises der Metallurgie in Höhe von 50 000 ¥ in Goslar, zusammen mit der WirtschaftsVereinigung Metalle. Die Teilnehmerzahlen bei den Veranstaltungen lagen hinter den Erwartungen zurück, so dass bei der Neuauflage des Tages der Metallurgie über ein verändertes Konzept nachgedacht wurde, als Termin wurde der Monat März 2016 gewählt. Die Konferenz „Sensorgestützte Sortierung“ wird in dieser Konstellation nicht mehr weitergeführt, die GDMB plant die Ausrichtung einer internationalen Aufbereitungskonferenz in 2017. Des Weiteren wird für den Herbst 2016 eine internationale Fracking-Konferenz vorbereitet. Neben diesen Konferenzen führte die GDMB ein Metallurgisches Seminar, zwei Kolloquien bzw. Symposien, 15 Fachausschusssitzungen und sieben Treffen der Bezirksgruppen durch. Ein Teil der Veranstaltungen wurde mit Partnern von Hochschulen durchgeführt, alle Veranstaltungen der GDMB waren gut besucht. Weiter nahmen Vertreter der GDMB an verschiedenen Messen und Veranstaltungen teil, um die Leistungen der GDMB vorzustellen und neue Mitglieder zu werben. 4.2Mitgliederbewegungen Der positive Trend bei der Mitgliederentwicklung in 2014 hat sich erwartungsgemäß so nicht in diesem Jahr fortsetzen können. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es gerade bei den Studierenden nur eine begrenzte Anzahl von Interessenten aus den Fachgebieten der GDMB gibt, aber ein Großteil dieser Zielgruppe bereits in 2013 und 2014 geworben wurde. Dazu kommt in diesem Jahr bei vielen das Ende der zweijährigen kostenlosen Mitgliedschaft. Es konnten rund 1/3 für den Verbleib gewonnen werden, doch der Austritt der anderen bewirkte eine leichte Reduzierung der persönlichen VI l Mitglieder in diesem Jahr. Die GDMB ist optimistisch, dass bis zum Jahresende die Zahl von insgesamt 1200 Mitgliedern wieder überschritten wird, so dass eine gute Grundlage gegeben ist, die Mitgliederwerbung in den nächsten Jahren weiterhin erfolgreich zu gestalten. 4.3 GDMB Montanstiftung Professor Jacobi erläutert die Situation der GDMB Montanstiftung zum 31.12.2014. Das Stiftungsvermögen betrug am 31.12.2013 152 263 ¥. Dazu kamen 2014 Zugänge in Höhe von 8141 ¥, davon rd. 7600 ¥ Spenden. Für satzungsgemäße Zwecke wurden rd. 9620 ¥ ausgegeben. Damit betrug das Stiftungsvermögen am 31.12.2014 rd. 234 924 ¥, darin enthalten ist eine zweckgebundene Rücklage in Höhe von rd. 84 140 ¥ für den Berliner Barbara Preis. Weiter informiert er über Pläne, das Spendenaufkommen auf verschiedenen Wegen zu vergrößern. 4.4Finanzen Das Jahr 2014 weist einen Überschuss von rd. 13 600 ¥ aus, so dass in ununterbrochener Reihenfolge seit 2006 der Verein ein positives Jahresergebnis zu verzeichnen hat. Auch für dieses Jahr ist wieder mit einem positiven Ergebnis zu rechnen. 4.5Geschäftsstelle Zum aktuellen Zeitpunkt sind folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Verein in der Geschäftsstelle tätig: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski – Geschäftsführer Dipl.-Geol. Rita Lips – Finanzbuchhaltung Dipl.-Betrw. (FH) Thomas Marbach – Tagungen/EDV/GDMB Web-Präsenz B. Sc. Simone Lösch – Assistentin der Geschäftsführung/Marketing Christiane Zimmermann – Sekretariat, Fachausschüsse, Bezirksgruppen Zusätzlich ist als Aushilfe ein Hausmeister beschäftigt. Professor Jacobi dankt ausdrücklich allen Mitarbeitern der GDMBGeschäftsstelle für die erfolgreiche Arbeit in den letzten Jahren. TOP 5 Bericht der Rechnungsprüfer über das Geschäftsjahr 2014 Da beide Rechnungsprüfer verhindert sind, wurde Dr. Keese gebeten, den Bericht der Rechnungsprüfer zu verlesen. Rechnungsprüfer: Dr. rer.nat. Peter-Michael Beier Prof. Dr.-Ing. Rainer Lotzien Im Auftrag der Mitgliederversammlung der GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V. wurde von Herrn Dr. P.-M. Beier und Herrn Prof Dr. R. Lotzien die Rechnungsprüfung für das Jahr 2014 vorgenommen. Die Prüfung fand am 25. Juni 2015 in Anwesenheit des Geschäftsführers der GDMB, Herrn Dipl.-Ing. J. Zuchowski und der Buchhalterin der GDMB, Frau R. Lips statt. Grundlage der Rechnungsprüfung war der von Eppendorf und Sigwarth Partner, Steuerberater, Goslar, vorgelegte Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses der GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e. V. für das am 31.12. beendete Geschäftsjahr 2014. Daneben dienten uns die Bücher, Belege und sonstigen Aufzeichnungen von Frau R. Lips als Grundlage der Prüfung. Die Belege der Buchführung werden übersichtlich aufbewahrt. Die Abrechnungsbelege wurden in Stichproben auf ihre Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Unter Berücksichtigung der Zuweisungen und Auflösungen satzungsmäßiger Fonds ergibt sich ein Jahresüberschuss für das Jahr 2014 von 13 592,78 ¥ bei einer abschließenden Bilanzsumme von 923 021,41 ¥. Das Vereinsvermögen weist somit eine bilanzielle Unterdeckung von 144 767,40 ¥ aus. Die Prüfung der Buchführung ergab keine Beanstandungen. Die Buchführung gibt jederzeit Auskunft über die Zuordnung der Einnahmen und Aus- gh News gaben zu den einzelnen Bereichen. Soweit von unserer Prüfung erfasst, wurden alle Ausgaben zweckentsprechend getätigt. Die Belege sind vollständig. Entstehende Fragen wurden plausibel und erschöpfend beantwortet. Die Rechnungsprüfung konnte keine der Satzung der GDMB widersprechenden Einnahmen oder Ausgaben feststellen. Die Rechnungsführung 2014 der GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V. entspricht nach dem Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung einer ordnungsgemäßen Verwaltung. Wir empfehlen deshalb dem Präsidium die Feststellung des Jahresabschlusses 2014 sowie die Entlastung des Geschäftsführers. l Ehrengerichts für eine weitere Wahlperiode zur Verfügung stellen. Dies sind: Es werden die Namen aller langjährigen Mitglieder verlesen und die Anwesenden werden nach vorne gebeten. Dr.-Ing. Gernot Hänig, Dipl.-Ing. Joachim Rehbein, Dr.-Ing. Heinrich Traulsen. Für ihre 60-jährige Mitgliedschaft: Dr.-Ing. Hans-Joachim Retelsdorf Dr. Horst Eberhard Hirsch Technische Universität Berlin, Universitätsbibliothek Da ebenfalls keine weiteren Vorschläge in der Geschäftsstelle eingegangen sind, werden die Herren im Block zur Wahl gestellt: Die Wahl des Ehrengerichts erfolgt einstimmig, ohne Gegenstimmen und Enthaltungen. Damit sind die bisherigen Mitglieder des Ehrengerichts für weitere vier Jahre in ihrem Amt bestätigt worden. TOP 8 Ehrung langjähriger Mitglieder Fragen zu diesem Bericht werden nicht gestellt. TOP 6 Entlastung des Präsidiums Dr. Keese stellt den Antrag, das Präsidium und die Geschäftsführung der GDMB zu entlasten. Die Entlastung erfolgt einstimmig. TOP 7 Wahlen zu den Vereinsämtern 7.1 Wahl der Rechnungsprüfer Turnusgemäß steht in diesem Jahr die Wahl der Rechnungsprüfer an. Es wird bekannt gegeben, dass sich die beiden bisherigen Rechnungsprüfer bereit erklärt haben, auch für die nächsten vier Jahre dieses Amt zu übernehmen. Da keine weiteren Vorschläge in der Geschäftsstelle eingegangen sind, wird um Abstimmung gebeten. Die Wahl erfolgt einstimmig, ohne Gegenstimmen und Enthaltungen. Damit sind Dr. Beier und Professor Lotzien für eine weitere Amtsperiode zu Rechnungsprüfern der GDMB gewählt. 7.2 Wahl der Mitglieder des Ehrengerichts Auch hier ergibt sich die Situation, dass sich die bisherigen Mitglieder des Es wird zur Ehrung der langjährigen Mitglieder aufgerufen. Zu Beginn wird ein besonderes Jubiläum geehrt: Die Aurubis AG kann in diesem Jahr auf stolze 100 Jahre Mitgliedschaft in der GDMB zurückblicken. Sie wurde 1866 unter Beteiligung der Norddeutschen Bank und der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt als Aktiengesellschaft unter dem Namen Norddeutsche Affinerie gegründet. 1913 erfolgte die Übersiedlung auf das Industriegebiet Peute. 1998 erfolgte der Börsengang der Norddeutschen Affinerie. Ein Jahr später wurden die Hüttenwerke Kayser in Lünen übernommen. Zum 1. April 2009 wird die Norddeutsche Affinerie AG in Aurubis AG umbenannt. Auch der Großteil der Tochtergesellschaft firmiert nun unter dem neuen Namen. Die Salzgitter AG hält am 12. September 2009 25 % der Anteile an der Aurubis AG. Zur Zeit arbeiten rd. 6300 Mitarbeiter in über 20 Ländern auf drei Kontinenten für die Aurubis AG. Seit 2000 wurden 370 Mio. ¥ in Umweltschutzmaßnahmen investiert. Dr. Bernd Drouven, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG, bedankt sich für diese Auszeichnung und berichtet über die geplanten Projekte zur weiteren positiven Entwicklung der Aurubis AG. Für ihre 50-jährige Mitgliedschaft: Dr.-Ing. Hans Grybek Prof. Dr. Hermann Gies Prof. Dr.-Ing. Peter Halbach Dipl.-Ing. Juan Jorge von Lücken Dr.-Ing. Hans Rudolf Hampel Prof. Dr.-Ing. Arno Singewald Dr. Dipl.-Chem. Klaus Bielfeldt Für ihre 40-jährige Mitgliedschaft: Dr.-Ing. Ekkehart Mertins Prof.em. Dr.-Ing. Lothar Reh Dr.-Ing. Rolf A. Kuchelka Univ. Prof.em. Dr.-Ing. Dr. h.c. Walter Knissel Dr.-Ing. Bernd Schneider Dr.-Ing. Heinrich-Eberhard Stolte Dipl.-Ing. Joachim Rehbein Prof. Dr. Bernhard Liebmann Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. Günter Fleischer Dr.-Ing. André Ditze Dr.-Ing. Rupert Ramsl Dr.-Ing. Gustav Adolf Roethe Dr.-Ing. Eberhard Huwald Aluminium Oxid Stade GmbH Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft: Dr.-Ing. Thorsten Hildebrandt Dr. rer.nat. Bernd Vels Dipl.-Ing. Matthias Bock Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Martin Kirschbaum Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Hagelüken Dr. Patricio Barrios Dipl.-Ing. Wolfram Ruff Dr.-Ing. Johann Kleicker Dr.-Ing. Jan Petzold Dr.-Ing. Sabina Grund Dr.-Ing. Martin Fischer Dipl.-Ing. Peter Willbrandt Dipl.-Ing. Detlev Dornbusch Dipl.-Ing. Christoph Herrmann VII gh News Dr.-Ing. Jürgen Schmidt Dipl.-Ing. Stephan Schwinn Karl Burgstaller Dipl.-Ing. Jörg Wallner Doz. Dr.-Ing. habil. Dietmar Schab Dr.-Ing. Matthias Putzschke Prof. em. Dr.-Ing. Dr. h.c. Klaus Hein Dr.-Ing. Jürgen Cornelius Ing. Günter Below Dr.-Ing. Thomas Schierle Dr. Dipl.-Geol. Horst Richter Dipl.-Ing. Thomas Tepper Dipl.-Ing. Rainer Hengstmann Dipl.-Ing. Ulrich Naumann Dr.-Ing. Jürgen Skrzyppek Dipl.-Ing. Olaf Rudorf Dr. Dipl.-Geol. Ulrich Lotz Dipl.-Ing. Udo Flüchter Dr.-Ing. Heinz-Jürgen Lange Prof. Dr.-Ing. Hans Martens Norzinco GmbH TOP 9 Preisverleihungen 9.1 Verleihung des GDMBFörderpreises 2015 Professor Jacobi gibt den Gewinner des mit 3000 ¥ dotierten GDMB Förderpreises bekannt. Die GDMB verleiht den GDMBFörderpreis 2015 an Dipl.-Ing. David Hagedorn von der TU Bergakademie Freiberg für seine außerordentlichen Studienleistungen. Dipl.-Ing. David Hagedorn beendete im Mai 2015 mit der Verteidigung seiner Diplomarbeit zu dem Thema „Wasserhaltung im Tagebau Aitik“ das Studium im Bereich Geotechnik und Bergbau, Studienrichtung Bergbau mit der Note „sehr gut“. David Hagedorn hat das Thema im Tagebau Aitik und in der Firmenzentrale von Boliden zwischen November VIII l 2014 und März 2015 in Schweden bearbeitet. Professor Jacobi bittet Dipl.-Ing. Hagedorn nach vorn, um ihm die Urkunde zu überreichen. 9.2 Preis des Stifterverbandes Metalle Die Preisträgerin 2015 des Preises des Stifterverbandes Metalle in Höhe von 1500 ¥ ist M.Sc. Anna Trentmann von der RWTH Aachen. Anna Trentmann erhält den Preis des Stifterverbandes Metalle für ihre herausragende Masterarbeit zum Thema „Pyrometallurgische Vorbehandlungsmethoden für das Recycling von Schleifschlämmen aus NeodymEisen-Bor-Magneten“. Ihre Arbeit hat einen wertvollen Beitrag zum Konzept Rohstoffsicherung geleistet und wurde mit der bestmöglichen Note „sehr gut“ bewertet. Professor Jacobi bittet M.Sc. Trentmann nach vorn, um ihr die Urkunde und einen Strauß Blumen zu überreichen. 9.3 Verleihung des Berliner Barbara Preises Die Verleihung des Berliner Barbara Preises erfolgt durch Dr. Hans-Caspar Glinz, der als Vorsitzender der GDMB-Montanstiftung die Auszeichnung überreicht. In diesem Jahr wird zum ersten Mal der mit 3000 ¥ dotierte Berliner Barbara Preis verliehen. Die Stifter des Preises sind Professor Karl Glinz, Dr. Erhard Andreas, Professor Hans-Carl Deilmann und Professor Adolf Scheibe. Der Preisträger des Berliner Barbara Preises ist Dipl.-Ing. Alexander Ebert von der TU Bergakademie Freiberg. Alexander Ebert beendete als erster Freiberger Student im Rahmen seines Doppeldiploms mit der TU Bergakademie Freiberg und der Bergbauuniversität St. Petersburg das Studium im Mai 2015. Seine Arbeit zum Thema „Projektierung des Aufschlusses, der Vorrichtung und der Gewinnung von Flöz „50“ im Grubenfeld von Schlacht „Kotinskaya“ unter Berücksichtigung der Aufrechterhaltung einer Förderung von 4,0 Millionen Tonnen Kohle im Jahr“ wurde mit der Note „sehr gut“ bewertet. Professor Jacobi bittet Dipl.-Ing. Ebert nach vorn, um ihm die Urkunde zu überreichen. TOP 10Verschiedenes Da es keine Wortmeldungen mehr gibt, werden nun alle Mitglieder und ihre Begleitung zu einem festlichen Abendessen im Barbarasaal des Hotels Der Achtermann eingeladen. Höhepunkte werden die Verleihung der Georg Agricola Denkmünze, der Ehrenmitgliedschaft und der GDMB Dankmedaille sein sowie ein Vortrag von Gerhard Lenz M.A., Geschäftsführer Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg Goslar GmbH, über das Weltkulturerbe Rammelsberg. Professor Jacobi schließt die Versammlung um 17:02 Uhr, nachdem er sich von allen verabschiedet hat, die nicht beim Festabend dabei sein können. Clausthal-Zellerfeld, den 19.10.2015 F.d.R.: Prof. Dr. Hans Jacobi F.d.N.: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski