hamburger hafen und logistik ag

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hamburger hafen und logistik ag
HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG
HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG
Das Herz der Logistik
schlägt im Hafen
Hamburg ist ein zentraler Kontenpunkt des Welthandels und die wichtigste europäische Logistikdrehscheibe
für die boomenden Volkswirtschaften in Fernost und Europas Wachstumsregion Nummer 1, den Ostseeraum.
Mittendrin die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA): Als Marktführer steht sie mit ihren Dienstleistungen bei Umschlag, Transport und Logistik für den Erfolg des Hamburger Hafens. Und mit dem größten
Investitionsprogramm ihrer Geschichte stellt sie derzeit die Weichen für weiteres Wachstum.
Zentimetergenau pendelt der ausziehbare Tragrahmen über dem orangefarbenen 40-Fuß-Container
von Hapag-Lloyd an Deck des 8063-TEU-Riesen
OOCL Quingdao. Dann schnappen die roten
Krallen des „Spreaders“ fest zu, Metallbolzen schieben sich in die vier Ecken der über 30 Tonnen
schweren Metallkiste. Sekundenbruchteile später
schwebt der Container gut vierzig Meter nach
oben, gesteuert aus einer kleiner gläsernen Kanzel.
Nur rund 90 Sekunden später setzt sich auf der
anderen Seite der gigantischen Containerbrücke 4
am HHLA Container Terminal Altenwerder
(CTA) ein fahrerloser Tieflader in Bewegung. Die
wertvolle Fracht ist gelöscht und wird schon kurz
darauf in einem der großen Blocklager in die
Obhut der automatischen Portalkrane gegeben.
Wer Globalisierung praktisch erleben will, ist in
Altenwerder an der richtigen Stelle. Auf der im
Jahr 2002 in Betrieb genommenen weltweit
modernsten Container-Umschlagsanlage im Südwesten des Hamburger Hafens wird ein weiterer
Produktivitätssprung angepeilt. Um noch größere
Schiffe auf noch geringerem Raum noch schneller
abfertigen zu können, ist der Umschlagsablauf
vom Schiff aufs Land ins Lager und von dort auf
LKW, Bahn oder Feederschiff soweit automatisiert,
wie derzeit möglich. Nur dort, wo Mensch und
Container sich direkt begegnen, steuert aus Sicherheitsgründen ein Brückenfahrer den Verladevorgang.
Hier in Altenwerder sind heute die Erfolgsfaktoren
des modernen Hamburger Hafens ebenso effizient
wie vorbildlich miteinander kombiniert: Hochproduktiver Güterumschlag auf dem High-Tech-Terminal CTA, die Direktanbindung des europäischen Hinterlandes über den Containerbahnhof
KTH (Kombi-Transeuropa Terminal Hamburg)
und schließlich das große Gelände des Logistikzentrums Altenwerder. Unter den Logistikfirmen,
welche den guten Standort nutzen, ist seit Ende
2006 auch der neu eröffnete Hallenkomplex von
HHLA Rhenus Logistics, der auf 29.000 Quadratmetern das gesamte Spektrum der modernen
Lager- und Kontraktlogistik bietet.
Umschlag, Transport und Logistik in direkter
Nachbarschaft - das hat Tradition in Hamburg. Als
der moderne Überseehafen in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts Gestalt annahm, realisierten
die damaligen Terminaldesigner ein zukunftsweisendes Konzept: Moderne Kaianlagen mit
„Brownschen Dampfkränen“, daneben Schuppen
für die Zwischenlagerung von Gütern und direkt
anschließend die Hinterlandanbindung mit Pferdefuhrwerk, LKW und vor allem der Eisenbahn.
Dieses System machte Hamburg bereits während
der Gründerjahre zur wichtigsten logistischen
Drehscheibe für die Warenströme zwischen Übersee sowie Mittel- und Osteuropa. Mittendrin die
5,3 Mio. Standardcontainer (TEU) bewältigte die
im Jahr 2005 HHLA mehr als die Containerhäfen Indiens oder New York /New Jersey, der größte Hafen der amerikanischen Ostküste (jeweils
4,8 Mio. TEU).
Einen entscheidenden Beitrag zu dieser Erfolgsstory liefert das technologisch ambitionierte Konzept,
welches die HHLA in Altenwerder verwirklicht
hat. Das Design des neuen Terminals berücksichtigte das Anforderungsprofil
für den zukünftigen Containerumschlag:
1. Knappe und kostbare Hafenflächen erfordern eine intensive Nutzung - sprich eine
hohe Kaimauerproduktivität
und eine hohe Flächeneffizienz,
2. Das weitere Wachstum der
Schiffsgrößen und steigende
Ansprüche von verladener
Wirtschaft und Reedern verlangen eine höhere Umschlagsgeschwindigkeit,
3. Das hohe europäische und
deutsche Lohnniveau muss
sich in einer entsprechenden
Produktivität niederschlagen.
Die Antwort lässt sich heute
auf dem CTA besichtigen:
Nach dem Prinzip „das Beste
aus allen Welten zum neuen
State of the Art“ zu formen,
repräsentiert das TerminalLayout mit Zweikatzbrücke,
Automatic Guided Vehicles (AGV) sowie kompaktem Portalkranlager mit Rail Mounted Gantry
(RMG), drei innovative Bausteine der Terminaltechnologie, die jeder für sich zwar erprobt, aber
noch nie in dieser Kombination als Betriebssystem
realisiert wurden. Ebenso verhielt es sich mit der
Terminal-Software, bei der zwar auf einzelne Bausteine zurückgegriffen werden konnte, das Herzstück, das Steuerungssystem für den Gesamtbetrieb, aber gänzlich neu entwickelt werden musste.
High-Tech
HHLA, die 1885 für Bau und Betrieb der Hamburger Speicherstadt, des damals weltweit größten und modernsten Logistikzentrums gegründet
wurde.
High-Tech als Fitness-Programm für
den Hafen
Technische Innovationen und ein ganzheitliches
Denken prägen auch den aktuellen Erfolg des
Hamburger Hafens, der seit 1999 im Containerumschlag jahresdurchschnittlich um über 13 Prozent zulegt und damit deutlich schneller wächst als
die Konkurrenzhäfen der Nordrange (Bremische
Häfen, Rotterdam, Antwerpen). So konnten die
drei Containerterminals der HHLA in Hamburg
ihren Marktanteil an der Nordrange von 1998 16
auf rund 20 Prozent im Jahr 2006 steigern. Mit
Zwar fanden Erfahrungen aus der automatisierten
Produktionslogistik Berücksichtigung, doch die
Bedingungen im Hafenumschlag unter freiem
Himmel mit Lasten von bis über 70 Tonnen stellen ganz eigene Anforderungen an Robustheit und
Präzision. Martin Schubring, technischer Projektleiter am CTA: „Wir haben diese Herausforderung
bewältigt – heute ersetzen Computer und Sensorik
im vollautomatisierten Bereich den Menschen.“
Eine weitere Herausforderung kam hinzu: Als
erstes Hamburger Containerterminal außerhalb
des Freihafens musste der Zoll eine spezielle Lösungskonzept entwickeln. Inzwischen funktioniert
auch das – eine weitere Stärke des CTA: Wenn der
Container das Gate verlässt, hat er die Zollabfertigung bereits hinter sich.
Ausmaß niemand gerechnet hatte. Sollte der CTA
ursprünglich den Burchardkai entlasten, um die
größte und älteste HHLA-Container-Umschlaganlage bei reduziertem Betrieb modernisieren zu
können, so musste der Burchardkai unter Volllast
weiterarbeiten. Die zusätzliche Kapazität des CTA
wurde dringend gebraucht, um die zusätzliche
Nachfrage im Hamburger Hafen zu befriedigen.
Ohne den CTA wäre das überdurchschnittliche
Wachstum der Logistikdrehscheibe Hamburg in
den letzten Jahren nicht möglich gewesen.
Der Mut, ein technisch so ambitioniertes Projekt
zu realisieren, hat sich inzwischen gleich mehrfach
ausgezahlt. Als der CTA 2002 seine Arbeit aufnahm, befand sich der Hamburger Hafen bereits
im dritten Jahr eines Umschlagsbooms, mit dessen
Auch technologisch hat der CTA die Erwartungen
mehr als bloß erfüllt. Er setzt heute einen neuen
Standard für modernen industriellen ContainerUmschlag und zeigt gerade bei den Großcontainerschiffen seine ganz besondere Leistungsfähigkeit.
Von der Kaikante bis ins Hinterland
Hochproduktive Containerterminals sind zentrale
Bausteine des logistischen Systems Seehafen. Hierfür steht das HHLA Geschäftsfeld Container mit
seinen drei Container Terminals Altenwerder, Burchardkai und Tollerort, dem Containerreparaturund Servicebetrieb HCCR sowie dem Leercontainerzentrum Unikai (LZU). Die besten Umschlagsleistungen an der Wasserseite nützen aber wenig,
wenn das Gesamtsystem darauf nicht abgestimmt
ist. Als Schnittstellen und Verteilzentren in globalen Transportnetzwerken kommt den Seehäfen
eine strategisch besondere Rolle zu. Hier finden
die Übergänge zwischen verschiedenen Transportträgern statt, hier konzentrieren sich die Dienstleistungen rund um den Gütertransport. Die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems Hafen inklusive
funktionierender Hinterlandanbindungen
bestimmt zunehmend den Weg der Ladung. Das
HHLA-Geschäftsmodell der „vertikalen Integration entlang der Transportkette“ nimmt diese Herausforderung an: Mit ihren vier Geschäftsfeldern
Container, Intermodal, Logistik und Immobilien
bietet die HHLA ihren Kunden ein komplettes
Netzwerk zwischen der Kaikante im Überseehafen
bis zum Bestimmungs- oder Herkunftsort der
Ware im europäischen Hinterland.
Traditionell ist Hamburg ein Eisenbahnhafen mit
exzellenten Hinterlandverbindungen. Zwar schnitt
der „Eiserne Vorhang“ ihn lange Zeit von seinem
natürlichen (Bahn-)Hinterland im Osten der Elbe
ab, konnte das Terrain aber nach 1989 schnell
zurückgewinnen. Zu verdanken ist dies auch Polzug Intermodal und Metrans, zwei erfolgreichen
Bahnbeteiligungen der HHLA. Mit ihren Geschäftsmodellen machten sie Hamburg wieder
zum Hafen für Osteuropa, wo sie heute in weiten
Teilen Marktführer sind. Metrans beispielsweise
bewegt mit seinen Ganzzug-Systemen zwischen
Hamburg und Prag mehr Container als die großen
Ostseehäfen Riga, Klaipeda oder Kopenhagen
umschlagen. Schnell reagierte die HHLA auch auf
die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Ostsee-Region. Sie etablierte eine Landbrücke von
Hamburg nach Lübeck, Deutschlands größtem
Ostseehafen und Sitz der HHLA-Tochter Combisped. Deren Shuttle-Züge und ergänzende SpezialTrucks verbinden den HHLA Container Terminal
in Lübeck mit den Umschlagsanlagen an der Elbe.
Mit eigenen Feeder-Schiffen geht es von dort weiter nach Finnland und Russland.
Die Abwicklung von Güterverkehren über Schiff
und Schiene ist nicht nur ökonomisch ein sinnvoles Engagement, auch ökologische Gründe sprechen dafür. Hamburg liegt zwar tief im Binnenland, die Elbe ermöglicht aber den großen
Containerschiffen das Festmachen an den Hamburger Terminals. Damit rückt die Logistikdrehscheibe Hamburg näher an die Kunden in Mittelund Osteuropa, im Vergleich zu den Rheinmündungshäfen zwei- bis vierhundert Kilometer. Das
erspart deutschen und europäischen Autobahnen
jährlich mehrere Milliarden LKW-Kilometer.
Potenziert wird die positive Umweltbilanz des
Hamburger Hafens, zu der auch die HHLA
wesentlich beiträgt, durch den hohen Bahnanteil
beim Hinterlandfernverkehr. In diesem Distanzbereich (ab 250 km) werden rund 70 Prozent der im
Hafen umgeschlagenen Güter auf dem umweltschonenden Verkehrsträger Schiene befördert – ein
absoluter Spitzenwert. So bietet das HHLA
Geschäftsfeld Intermodal heute ein vollständiges
Angebot von Transportlösungen für das Hinterland des Hamburger Hafens. Während die CTD
Container-Transport-Dienst GmbH den Nahbereich der Metropolregion Hamburg auf der Straße
erschließt, stellen die HHLA-Bahnbeteiligungsgesellschaften Transfracht, Metrans und Polzug auf
der mittleren und lange Distanz ein flächendekkendes kontinentales Netz von Destinationen in
Zentral- und Osteuropa zur Verfügung – von
Zürich bis Aserbaidschan. Die HHLA-Tochter
Combisped bindet den Ostseeraum über ihr Container Terminal Lübeck direkt und schnell an den
Hamburger Hafen an.
Das Geschäftsfeld Logistik bündelt eine große
Bandbreite spezieller Dienstleistungen, welche die
Vielfalt des Universalhafens Hamburg ausmachen.
So ist die Unikai L&S GmbH das Kompetenzzentrum für Fahrzeuglogistik. Die Frucht- und
Kühlzentrum GmbH stellt den deutschen Marktführer im Fruchtumschlag, die Ulrich Stein GmbH
in der Fruchtspedition. Mit Hansaport ist die
HHLA am größten deutschen Hafen für Erz und
Kohle beteiligt. Die HHLA Rhenus Logistics
GmbH zählt seit ihrer Gründung 2003 zu den am
schnellsten wachsenden Unternehmen im Hamburger Hafen. Für das umfassende Hafen- und
Trans-portketten-Know-how der HHLA steht
das weltweit tätige Beratungsunternehmen HPC
Hamburg Port Consulting GmbH.
Seit ihrer Gründung vor 120 Jahren entwickelt,
gestaltet und managt die HHLA Spezialimmobilien. Umschlagsnahe Logistik zählt zu den beson-
deren Qualitätsmerkmalen des Hamburger
Hafens. Mit ihrem umfassenden Angebot von
Logistikanlagen, Bürogebäuden und Gewerbeflächen spielt das HHLA Geschäftsfeld Immobilien
eine führende und aktive Rolle beim Ausbau dieser
Stärke. Die historische Speicherstadt ist eines der
Wahrzeichen Hamburgs in herausragender Lage
zwischen Innenstadt und der neuen HafenCity.
Hier gestaltet die HHLA behutsam den Strukturwandel von der traditionellen Lagerhaltung zu
einem modernen Nutzungsmix mit Büros und
Kultureinrichtungen in einem besonderen
Ambiente. Am nördlichen Elbufer ist die HHLA
zudem mit attraktiven Büro-, Handels- und
Gewerbeimmobilien in der so genannten „Perlenkette“ an der Elbe vertreten.
Alle Weichen auf Wachstum gestellt
Der nachhaltige Boom der globalen Containerverkehre mit zweistelligen jährlichen Wachstumsraten
(allein in Hamburg seit 1999 im Jahresschnitt
über 13 Prozent) bedeutet eine enorme Herausforderung – gleichzeitig aber auch eine große Chance.
doppelte Umschlagmenge von heute bewältigen
können. Herzstück dieses Programms ist mit
einem Volumen von rund 600 Mio. Euro die Verdopplung der Anlagenkapazität des HHLA Container Terminals Burchardkai auf der heutigen Fläche bei laufendem Betrieb unter Volllast.
Dieses Kunststück verdankt sein Gelingen folgenden Faktoren:
Nach einer Prognose des Bremer Institutes für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) kann Hamburg im Jahr 2015 mit einer Umschlagsnachfrage
für 18 Mio. Standardcontainer rechnen. Noch weiter greift eine Prognose des Hamburger Weltwirtschaftsinstitutes (HWWI) und der Berenberg
Bank vom September 2006, die Hamburg für das
Jahr 2030 sogar ein Potenzial von bis zu 60 Mio.
Standardcontainern zuspricht.
Die HHLA rüstet sich für diese Zukunft mit dem
größten Investitionsprogramm ihrer Geschichte.
Mehr als 1,2 Mrd. Euro investiert die HHLA bis
zum Anfang des kommenden Jahrzehnts in die
Leistungsfähigkeit und die Kapazität ihrer Umschlags-, Transport- und Logistikaktivitäten. Im
Jahr 2015 wird die HHLA so allein auf ihren
Hamburger Containerterminals mit modernster
Technologie mit über 12 Mio. TEU mehr als die
1. Ein intelligentes Bau- und Flächenmanagement,
das die für den laufenden Betrieb erforderlichen
Flächen durch eine Art wandernder Baustelle
sicherstellt. So steht beispielsweise der neue Containerbahnhof auf früher für den direkten Umschlag nicht genutzten Flächen.
2. Ein neues Terminallayout, welches die verschiedenen Teilfunktionen optimal anordnet und die
vorhandenen Flächen ideal ausnutzt.
3. Ein neues Konzept für die Containerlagerung,
bei der nach dem Vorbild des HHLA Container
Terminals Altenwerder nochmals in ihrer Leistung
gesteigerte Blocklager und Stapelkrane zum Einsatz kommen.
4. Die Erhöhung unserer Kaimauerproduktivität
durch den Einsatz modernster Containerbrücken
auf verstärkten Kaimauern.
Ressourcenschonung durch die Nutzung vorhandener Flächen, ein nachfragegerechter, schrittweiser Ausbau der Kapazitäten, eingebunden in verbesserte Serviceleistungen und die Vergrößerung
und Verdichtung des ökologisch vorbildlichen
Systems von Hinterlandanbindungen – das Wachstumsprogramm der HHLA macht die logistische
Drehscheibe Hamburg fit für die Zukunft.