www.choices.de 23. Jhg. | April 2012

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23. Jhg. | April 2012
ROBERT
PATTINSON
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SCOTT THOMAS
CHRISTINA
RICCI
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SEHNSUCHT. VERFÜHR UNG. BEGIERDE.
Ab Mai im Kino
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5
choices-Thema im April: „Glück“, Foto: Wolfgang Hippe
choices-Thema.
www.choices.de I 23. Jhg. I April 2012
5 GLÜCK
Das Streben nach Glück als zentrale Idee
6 Themeninterviews:
„30 Stunden sind genug!“
„Gleichheit schafft Glück“
„Kein Glück ohne Unheil“
„Existenzsicherung vor Selbstbestimmung“
Kino.
KULTUR.KINO.KÖLN.
23. Jhg. I April 2012
27 Film-ABC
Vorspann
Nostalgie im Kino
28 choice of choices „My Week with Marilyn“
Eindrucksvolle Annäherung an einen Mythos
29 Kölner Kritikerspiegel
Kino-Kalender
30 OFF Broadway
Premiere
31 Weisshaus
32 weitere Film-Kritiken
Rüdiger Pape über „Der Goldene Drache“
33 Odeon
Oper Köln
35 Filmpalette
Freies Werkstatt Theater
37 Cinenova
Theater am Rhein
38 Hintergrund „The Lady“
eins.eins.null.“ an der Studiobühne/ „Die Ängst39 Foyer
lichen und die Brutalen“ im Theater der Keller /
„Abschlussarbeiten der ifs 2012 im Cinenova/
„Das war ich nicht“ im Freien Werkstatt Theater
„Schilf“ im Rex/„Four Lions“ im Filmforum
Schauspiel Köln
Theater am Rhein
WOKI
„Leben des Galilei“ an den Kammerspielen Bonn
43 Filmhaus Köln
Auftritt
45 Festival
„Der demografische Faktor“ am Schauspiel Köln
Das Internationale Frauenfilmfestival 2012
Freihandelszone
46 Roter Teppich
Komikzentrum Köln-Bonn
Daniel Brühl im Interview
Der Prix Pantheon stellt die Moral auf den Prüfstand 48 Festival
Atelier-Theater
„Großes Fernsehen“ im Rückblick
Theaterleben
Gespräch zum Film
Ein Kulturfördergesetz für NRW
Carmen Losmann über „Work hard, play hard“
Senftöpfchen
49 culture club:
Opernzeit
Kino-Café: „Die Nordsee von oben“
Verdis „Rigoletto“ an der Oper Köln
53 Rex
Junges Theater Bonn
54 Metropolis
Theater-Kalender Köln-Bonn
culture clubs
Bastian Sick im Gloria
56 ComicKultur
Impro-Theater, Haus der Springmaus/Prix Pantheon
Comic-Tipps im April
Wortwahl
Neuerscheinungen im April
58 Textwelten
Tanz in NRW
Musical in NRW
Kriminalromane ohne Ermittler
Popkultur in NRW
59 Literatur-Kalender
Klassik/Improvisierte Musik in NRW
Literatur-Termine der Region
Poetry
Kunst in NRW
Die Kolumne von Sebastian23
Theater/Oper in NRW
Bühne.
8
9
10
11
12
13
14
15
17
18
19
22
49
63
Literatur.
Kultur in NRW.
16
20
64
66
72
BÜHNE
© David Baltzer
Auftritt
12
KINO
choice of choices
28
Musik
© Patrick Heagney
Kunst.
26 Kunst- und Ausstellungshalle Bonn
70 Kunst in Köln
Wilhelm Loth im Käthe Kollwitz Museum
71 Kolumba
73 Kunst-Kalender Köln
72 Kunstwandel
„Sechs Minus“ im Echoraum der
Bundeskunsthalle
Musik.
58 culture club
Forum neuer Musik 2012
62 Stadtgarten
Unterhaltungsmusik
Konzert-Tipps des Monats
63 Kompakt Disk
CD-Neuerscheinungen im April
64 Festival
„Acht Brücken. Musik für Köln“
65 Westdeutsche Konzertdirektion
55 culture club
Tinariwen in der Kulturkirche Köln
68 Musik-Kalender
69 Philharmonie Köln
Service.
4 Intro
58 culture club
Ballonfahrt mit dem Stadtwerke Düsseldorf-Ballon
60 Verlagssonderseiten
„Kinderwelt“
77 Auswahl
Veranstaltungstipps im April
79 Impressum
Lesen Sie mehr auf den Internet-Seiten!
Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.
Unterhaltungsmusik KUNST
62
© Michael Schmidt
Kunst in NRW
72
Intro
choices.de
April 2012
Heimat in Rot-Weiß, Foto: Francis Lauenau
choices + choices.de
Der liebe Herr Lukas P.
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Er wird wiederkommen. Was soll er auch in der fremden Stadt? Der
Fluss dort ist nicht so breit und schön wie unser Rhein. Das Bier in
den Kneipen ist wärmer und dünner. Der Dom nicht so hoch, dessen
Bischof sogar verheiratet. Man fährt dort auf der falschen Straßenseite. Man spricht dort eine andere Sprache. Zum Schweinebraten gibt
es Pfefferminzsoße. Schon bei seinem letzten Ausflug in die fremde
Welt musste er meist auf einer harten Bank sitzen, statt auf dem Fußballfeld zu schwitzen. Gut, man mag einwenden, dass Bayern noch
viel unwirtlicher ist als England. Aber auch diesmal wieder wird sich
der liebe Herr Lukas P. nach ein paar trüben Jahren der alten Heimat
zuwenden. Auch dieser Ausflug, bei dem er in die weite Welt hinein
geht, wird ihn wieder nach Hause führen. Egal, wie verlockend exotisch manches zufällig gefundene Stück Treibholz auch riecht. Unser
Leben gleicht einer ewig kreisenden Reise. Oh, wie schön ist Panama.
Thema
Perfekte kleine Glücksmomente
Als Bildende Künstlerin zählt Martina Biesenbach zu den Menschen, die Glück in ihrer
Arbeit finden: Das Schaffen von Kunst macht
Glück täglich im Kleinen erlebbar.
Martina Biesenbach
Foto: privat
Thema
Arbeiten – und glücklich sein
Dr. Werner Eichhorst forscht an einem Bonner
Institut zur Zukunft der Arbeit. Er weiß um die
identitätsstiftende Wirkung von Arbeit: Arbeitende Menschen seien allgemein glücklicher als
arbeitslose Menschen.
Dr. Werner Eichhorst
Foto: privat
Theater
Verfremdungseffekte
Rüdiger Pape inszeniert am Theater im Bauturm
Roland Schimmelpfennigs „Der Goldene Drache“. An die Schauspieler stellt das Stück hohe
Anforderungen, teilweise wurden sie wider ihr
Geschlecht und Alter besetzt .
Rüdiger Pape
8
Foto: Theater im Bauturm
Film
Extrem coole Omis und Opis
Im choices-Gespräch gibt Daniel Brühl zu:
Inmitten der internationalen, hochkarätigen
Schauspielerriege seines neuen Films „Und
wenn wir alle zusammenziehen?“ kam er sich
ausgesprochen langweilig vor.
46
Daniel Brühl
Film
Imperativ unserer Zeit
In ihrem Film „Work Hard, Play Hard“, einer
Dokumentation über unsere Arbeitskultur,
verzichtet Carmen Losmann bewusst auf
Kommentare aus dem Off, die ihr zu eindeutig und besserwisserisch sind.
Carmen Losmann
48
Was macht außer Heimat sonst noch glücklich? Das choices-Thema
widmet sich dem Phänomen GLÜCK. Wie bekommt und wie behält
man es? Macht Geld glücklich? Macht Macht glücklich? Oder gar
Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit? In Köln ist man, so eine wissenschaftliche Untersuchung, sehr glücklich. Glücklicher als in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Wissenschaftler sind schon schlaue Menschen. Vielleicht liegt es auch daran, dass hier so viel glücksspendende
Kultur geboten wird? Das Festival ACHT BRÜCKEN. MUSIK FÜR KÖLN
zum Beispiel widmet sich dem Werk von John Cage. Dem Komponisten entsprechend sind viele skurrile Veranstaltungen im Programm.
Da gibt es mal vier Minuten und dreiunddreißig Sekunden Stille zu
belauschen, da findet mal ein Konzert in der Lagerstätte für die mobilen Hochwasserschutzelemente in der Rodenkirchener Brücke statt.
Das KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM zeigt ab diesem Monat Skulpturen
und Zeichnungen der 1950er und 1960er Jahre des Kollwitz-Weggefährten WILHELM LOTH. Sein Gebiet war der Frauenkörper, und da
besonders die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale. Körperwelten in Bronze. Im THEATER IM BAUTURM verwandeln sich die
Körper im Minutentakt. Das Stück DER GOLDENE DRACHE von Roland
Schimmelpfennig lässt die Schauspieler ständig ihre Rollen tauschen.
choices sprach mit Regisseur RÜDIGER PAPE über die tragischen und
komischen Facetten der Inszenierung.
Dass Arbeit allein nicht glücklich macht, ist eine banale Feststellung.
Trotzdem ist die Entlarvung des Glücksversprechens der Arbeitswelt
sehenswert, und zwar in dem Dokumentarfilm WORK HARD – PLAY
HARD. choices sprach mit der Regisseurin CARMEN LOSMANN über
ihren ersten Abendfüller. Auch sonst ist in diesem Monat die weibliche Sicht aufs Kino gefragt, findet doch das INTERNATIONALE FRAUENFILMFESTIVAL statt. Themenschwerpunkt ist in diesem Jahr die
arabische Filmwelt. Im Interview äußert sich Festivalleiterin SILKE
J. RÄBIGER über den diesjährigen Themenschwerpunkt und über Beleuchter, die manchmal Machos sind. Man darf also auf den Monat
gespannt sein.
LUTZ DEBUS
Foto: Amélie Losier
4
Thema
Wir steigern das Bruttosozialprodukt
Auch einfache Dinge können glücklich machen, Foto: Wolfgang Hippe
Über Realitätsverlust, Lebensqualität und Geld
Künstler sind glückliche Menschen, denn Geld nicht allein. Längst ist international eine Disspielt für sie keine Rolle. Kunst zu schaffen, ist kussion in Gang gekommen, die eine stärkere
ihnen allemal wichtiger als der materielle Nutzen, Orientierung am Allgemeinwohl fordert. Begriffe
den sie aus ihrer Tätigkeit ziehen könnten. Der wie well-being, life-work-balance, Inklusion oder
Grund: Sie empfinden ihre Arbeit als „selbstbe- – altmodischer ausgedrückt – Lebensqualität und
stimmt und vielseitig“. Das hat eben ein Züricher soziale Integration sollen als Leitbild dienen. Ganz
Soziologenteam herausgefunden. „Im Gegensatz wichtig dabei: eine einigermaßen faire Verteilung
des Einkommens. In den
zu anderen Berufschoices-Thema im April
letzten Jahren hat sich
tätigen sind Künstler
die Schere zwischen
umso glücklicher mit
Arm und Reich in vielen
ihrer Arbeit, je mehr
Macht Arbeit glücklich? Oder vielleicht doch eher
Gesellschaften, insbeStunden sie wöchentGeld? Das Streben nach Glück ist jedenfalls eine zensondere
hierzulande,
lich arbeiten“, betrale Idee der modernen Bürgergesellschaften. Nur:
Heißt das Ziel jetzt „Freiheit – Gleichheit – Eigentum“
immer weiter geöffnet.
richten die Experten
oder „Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit“?
In der Kritik steht zusogar. Schließlich ist
nehmend das BIP. Das
jeder dritte Künstler auch sein eigener Chef: „Unter Menschen in Bruttoinlandsprodukt addiert alle auf Geld basienicht-künstlerischen Berufen ist das nur knapp renden Leistungen einer Volkswirtschaft und erjeder Zehnte“. Ein gutes Einkommen ist diesen rechnet so den gesellschaftlichen Reichtum. Das
Selbstständigen dabei nur halb so wichtig wie Zahlenwerk taugt aber nur bedingt, die tatsächanderen Befragten. Das hat seinen Preis: Egal ob lichen gesellschaftlichen Zustände zu erfassen.
Schauspieler, Bildhauer oder nicht verbeamteter „Wir müssen uns darüber klar werden, was wir
Musiker, im Ergebnis verdienen sie im Durch- eigentlich messen wollen“, meinen etwa Nobelschnitt weniger als andere Berufstätige. Führen- Preisträger wie Joseph Stieglitz und Amartya Sen
de Wirtschaftswissenschaftler halten ein solches und plädieren dafür, beim BIP neben Einkommen
Verhalten für vollkommen irre. Nach den gängigen und Beschäftigung auch Kriterien wie Wohnökonomischen Modellen hat der durchschnittlich qualität, Bildung und Gesundheit, aber auch
intelligente Homo Oeconomicus stets „rational“ Bürgerschaftliches Engagement, Sicherheit und
zu agieren und alles zu tun, um mit seiner Arbeit Wahlbeteiligung zu berücksichtigen. Nicht mehr
in möglichst kurzer Zeit mit möglichst wenig Auf- der Reichtum an sich soll im Mittelpunkt stehen,
wand möglichst viel Geld zu verdienen. Deshalb sondern damit verbundene Werte wie Lebenszudient dem neoliberalen Mainstream auch nicht friedenheit und Glück. Auf dem Papier gehört das
mehr der Investmentbanker als Leitbild, sondern Streben danach seit Jahrhunderten zu den ganur noch dessen Computerprogramm. Das ist alle- rantierten Versprechen des Systems. Inzwischen
mal schneller und profitabler. So soll Kapitalismus haben die UN einen Index zur Bewertung von
Lebensqualität entwickelt. Sogar der Bundestag
funktionieren.
hat eine eigene Enquete-Kommission eingerichLebensqualität und Glück
tet, die sich der Probleme von „Wachstum, WohlVor dem Hintergrund der andauernden Krisen stand, Lebensqualität“ annehmen soll.
hat freilich das Unwohlsein zugenommen. Renommierte Ökonomen wie HWWI-Chef Thomas Seines Glückes Schmied
Staubhaar finden mittlerweile, dass das Ansehen Glück ist jedenfalls ein relativer Begriff. Was dem
ihrer Zunft zu Recht gesunken ist. Er konstatiert einen genügt, macht den anderen vielleicht unbei vielen Kollegen „Realitätsverlust“ und fordert glücklich. Künstler zum Beispiel sind mit wenig
eine Neuausrichtung des Fachs. Damit steht er Geld glücklich, doch kann auch viel Geld glück-
Glück
5
lich machen? Eine Frage, die man vielleicht Frau
Schickedanz hätte stellen können, bevor sie die
Herren Oppenheim und Esch traf. Jetzt ist sie ärmer dran. Ihr Einkommen soll nur noch dem einer
durchschnittlichen Kulturschaffenden entsprechen. Deshalb klagt sie vor Kölner Gerichten auf
die entgangenen Milliarden. Um glücklich zu werden, braucht es freilich mehr, wenn man dem von
der Deutschen Post gesponserten „Glücksatlas“
glauben darf. Danach gehören neben dem Geld
auch gute Gesundheit, eine gute Partnerschaft,
Freunde und Bekannte, aber auch regelmäßige
sportliche und/oder kulturelle und religiöse Aktivitäten dazu. Frau S. könnte auch an den Rhein
ziehen, denn der Großraum Köln kann „als glückliche Region gelten“ – so der Atlas (auch wenn
Hamburg oder Bayern noch glücklicher sind). Allerdings wird unter dem Dom einer der höchsten
Stress-Werte überhaupt verzeichnet. Dazu ist
Köln in einem wirklich Spitze: Hier ist die „größte Ungleichheit“ in der Republik gegeben. Es gibt
also noch einiges zu tun.
In der aktuellen politischen Debatte spielen Lebensqualität/Gleichheit/Solidarität (noch) eine
eher kleine Rolle. Der neue Bundespräsident kam
ins Amt, weil er stattdessen die „Freiheit“ lobte
und soziale Bewegungen als unpassend empfand.
Das war ganz im Sinne des Springer-Konzerns,
der den Kandidaten mit Hilfe des Grünen-Chefs
Jürgen Trittin bis hinein in SPD und FDP lancierte.
Trittin hat auch gleich das Gaucksche Freiheitsgesetz interpretiert: „Auch Hartz IV-Empfänger
haben das Recht zu demonstrieren.“ Das ist die
moderne Variante eines Spruchs, den wir von
ganz früher kennen: „Reiche wie Arme haben das
Recht, unter den Brücken von Paris zu nächtigen“.
Glücklich ist, wer vergisst …
TEXT/INTERVIEWS: WOLFGANG HIPPE
Lesen Sie auch unsere Themen-Interviews mit
der Künstlerin Martina Biesenbach und Dr. Werner
Eichhorst vom IZA-Forschungsinstitut zur Zukunft
der Arbeit unter www.choices.de/thema
Thema
Into the Blue: Blau kann glücklich machen, Foto: Wolfgang Hippe
30 Stunden sind genug!
Michael Kopatz über Arbeitszeit, Lohnverzicht und Lebensqualität
choices: Herr Kopatz, was verstehen Sie unter
„kurzer Vollzeit“?
Michael Kopatz: Die Reduzierung der durchschnittlichen Erwerbsarbeitszeit als Vollzeit von
jetzt 37,5 auf 30 bis 32 Stunden. Das Konzept
orientiert sich an der durchschnittlichen Lebensarbeitszeit. Es verknüpft eine Reihe schon bekannter Instrumente wie Arbeitszeitkonten.
Gibt es Ansätze für eine kürzere Arbeitszeit?
Der Tarifvertrag der Metallbranche sieht die
35-Stunden-Woche vor. Ein Mega-Beispiel für
eine solidarische Teilung der Arbeit ist die Kurzarbeit. Mit ihr wurden mit staatlichen Zuschüssen
Millionen Arbeitsplätze gesichert. Ein weiteres
berühmtes Beispiel ist die 4-Tage-Woche bei VW.
Auch andere Unternehmen wie die Telekom oder
Mercedes Benz interessieren sich für work-lifebalance. Der öffentliche Dienst ist allerdings in
die endgegengesetzte Richtung gegangen.
Frauen arbeiten heute eher Teilzeit, Männer
eher länger.
Deshalb richtet sich das Konzept „kurze Vollzeit“ vor
allem an die Männerwelt. Männer können sich eine
Absenkung ihrer Arbeitsstunden unheimlich schwer
vorstellen. Wenn sie ihre Arbeitszeit im gleichen
Maß reduziert hätten, wie die Frauen ihre Arbeitszeit erhöht haben, gäbe es keine Arbeitslosigkeit.
Weniger Erwerbsarbeit bedeutet weniger Lohn.
Das Konzept wird sich bei vollem Lohnausgleich
nicht durchsetzen lassen. Das bedeutet aber
nicht, dass, wenn man 20% weniger arbeitet,
man auch 20% weniger Lohn bekommt. Das ergibt sich durch die Steuerprogression.
Für die unteren Tarifgruppen dürfte ein solcher
Lohnverzicht kaum möglich sein.
Das stimmt, wir brauchen einen tarifgruppenunabhängigen Mindestlohn – wie etwa in Großbritannien
üblich. Davon sind wir hier meilenweit entfernt. Ich
plädiere aber nicht dafür, dass die Arbeitszeit wie
in Frankreich gesetzlich geregelt wird. Um auch die
unteren Einkommensgruppen einzubeziehen, muss
ein Bonus-System eingerichtet werden.
Nützt die „kurze Vollzeit“ auch der Umwelt?
Bisher haben Umweltverbände und Gewerkschaften hier wenig kooperiert. Thema war vor allem
grünes Wirtschaftswachstum. Das Zusammendenken von Arbeitszeit und Naturverbrauch ist
ein neuer Gedanke. Dabei geht es auch um die
grundsätzliche Frage, wie viel wirtschaftliches
Wachstum wir uns noch leisten können, um etwa
die Klimaziele zu erreichen.
Macht weniger Erwerbsarbeit glücklich bzw.
glücklicher?
Mich persönlich schon. Aber es braucht Zeit, um
den freien Freitag als einen Gewinn an Lebensqualität zu realisieren. Dazu muss das Klima im
Betrieb stimmen. Auch deshalb ist eine breite gesellschaftliche Debatte über die Arbeitszeit nötig.
ZUR PERSON
Dr. Michael Kopatz ist Projektleiter der Forschungsgruppe 2:
Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik des Wuppertal Institutes
für Klima, Umwelt, Energie.
www.wupperinst.org/uploads/
tx_wibeitrag/Impulse_Arbeitszeiten.pdf
Foto: privat
Gleichheit schafft Glück
Thomas Münch über Geld, Glück und regionale Unterschiede
choices: Herr Münch, macht Geld glücklich?
Thomas Münch: Eindeutig ja! Aber ab einer gewissen Grenze tritt ein Sättigungseffekt ein. Dann
bedeutet mehr Geld nicht automatisch mehr
Glück. Köcher und Raffelhüschen sprechen in ihrem „Glücksatlas Deutschland 2001“ davon, dass
ab einem Nettoeinkommen von 5.000 Euro dieser
Sättigungseffekt eintritt.
Stimmt die Gleichung: große Ungleichheit beim
Einkommen = große gesellschaftliche Probleme?
Nach allem, was wir dazu wissen, ist in Gesellschaften, in denen Reichtum und Einkommen relativ
gleich verteilt sind wie z. B. in Schweden, eine höhere Zufriedenheit der Menschen nachweisbar – die
Menschen sind hier glücklicher. Und das Umgekehrte
gilt ebenfalls: Gesellschaften mit einem hohen Grad
an Ungleichheit „erzeugen“ unglückliche Menschen.
Umgekehrt: Hilft mehr Gleichheit bei der Bewältigung dieser Probleme?
Eindeutig. Relativ gleiche Gesellschaften haben
nicht nur geringere Einkommens- und Besitzun-
terscheide; sie zeichnen sich vor allem durch stabile Institutionen im Kontext von Gesundheit, Bildung, Recht, Politik und Medien aus, die alltäglich
Gleichheit und Sicherheit herstellen. Ungleiche
Gesellschaften zeichnen sich dagegen durch einen
hohen Grad an Unsicherheit aus. In einem reichen
Land wie den USA kann es mehr Ungleichheit –
und damit Unglück – als in ökonomisch ärmeren
Länder geben. Aber ähnlich wie bei den Individuen
gibt es auch hier eine Untergrenze: In den ärmsten
Ländern der Welt herrschen zugleich extreme Ungleichheit und ein hoher Anteil an Unglück.
Mehr Gleichheit sorgt für ein Mehr an Zufriedenheit?
Nach allem, was wir wissen – ja! Gleiche und sichere Gesellschaften reduzieren das Faktum der
menschlichen Unsicherheit und Kontingenz erheblich. Diese Risikoreduktion erzeugt ganz folgerichtig – und empirisch belegbar – eine höhere
Zufriedenheit. Individuelles Glück hängt also zentral von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
ab. Wenn dann noch persönliche Merkmale des
Individuums wie Optimismus, Extrovertiertheit,
6
Freundlichkeit und Gründlichkeit hinzukommen,
ist das Glück perfekt. Bin ich als Individuum aber
eher ängstlich, pessimistisch und introvertiert,
kann ich am gleichen Ort und zur gleichen Zeit
unglücklicher sein, als mein glücklicher Nachbar.
Die Individuen sind überall verschieden …
Der „Glücksatlas Deutschland 2011“ lässt eindeutig
erkennen, dass sich Glück in Deutschland regional
unterschiedlich verteilt. Die glücklichsten Menschen leben eben nicht im armen MecklenburgVorpommern, sondern im reichen Süddeutschland.
ZUR PERSON
Thomas Münch (58) ist gelernter Handwerker, diplomierter
Sozialarbeiter und promovierter
Erziehungswissenschaftler und
lehrt seit 2004 als Professor für
Verwaltung und Organisation an
der Fachhochschule Düsseldorf. Er lebt glücklich
und zufrieden in Köln-Nippes.
Foto: privat
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Premiere
„Der Goldene Drache“ am Theater im Bauturm, Foto: Theater im Bauturm
Grille und Ameise
Rüdiger Pape inszeniert am Theater im Bauturm Roland Schimmelpfennigs „Der Goldene Drache“
choices: Herr Pape, „Der Goldene Drache“ er- aussieht. Unsere Hauptinstrumente sind im Mozählt eine Vielzahl von Geschichten, die alle ment Schlagzeugstöcke und fünf Woks, die uns
in einem Haus stattfinden. Dramatische Short ein rhythmisch-musikalisches Spiel erlauben.
Cuts um einen jungen illegalen Asiaten, ein
junges Paar, einen Großvater, seine Enkelin Ist „Der Goldene Drache“ ein Globalisierungsstück?
oder einen Kioskbesitzer. Was braucht die In- Schimmelpfennig hat auch ein Stück über die Globalisierung geschrieben, aber man tut dem Stück
szenierung eines solchen Stücks?
Rüdiger Pape: Das Stück „Das Hin und Her der Szenen hat keinen Gefallen, wenn man es
als hochpolitisches erzählt –
braucht erst einmal fünf sehr
eine wunderschöne Dynamik,
politisch ist es per se. Es geht
gute Schauspieler, die Figuren
sogar etwas Rauschhaftes“
mehr um die Überschneidungen
spielen können und gleichzeitig
zeigen, dass sie Figuren spielen. Da verwandelt von Lebensläufen. In dem asiatischen Imbiss wird
sich ein älterer Schauspieler in eine junge Frau ein junger Flüchtling durch die Banalität eines
und kommentiert sein eigenes Spiel. Das hat eine verlorenen Zahns des Lebens beraubt, dann fällt
ungeheure Leichtigkeit und stellt zugleich hohe der Blick auf das Beziehungsdrama eines jungen
Anforderungen an die Virtuosität der Schauspieler. Paares, das ein Kind erwartet, das nicht gewollt ist.
Denn es sind sehr kleine Bögen, die sie zu spielen Das ist ein Lebenszyklus. Und es geht auch darum,
haben, ein ständiges Rein in die Figur und Raus dass dieses banale Beziehungsproblem gleichbeaus der Figur. Zugleich erfährt man dabei viel über rechtigt neben dem asiatischen Illegalen oder den
das Theater und die Einfachheit seiner Mittel: wie Flüchtlingsbooten steht, von denen die Stewarman Situationen berührend erzählen kann, ohne dessen erzählen. Dieses Gegeneinander befruchtet
in einen illusionshaften Naturalismus zu verfallen. sich zu einem lebendigen Kosmos und entwickelt
Da tritt zum Beispiel eine Frau nach vorne und durch das Hin und Her der Szenen eine wundersagt: „Der Mann mit dem gestreiften Hemd“ und schöne Dynamik, hat sogar etwas Rauschhaftes.
damit ist doch alles klar. Dann helfe man optisch
vielleicht noch mit einem Kostümteil oder einer Wie behält der Zuschauer die Übersicht und
Orientierung in den Short Cuts und den CrossHaltung nach, und schon steht da der Mann.
gender- und Crossage-Besetzungen von SchimDie fünf Schauspieler werden teilweise gegen melpfennig?
das Alter und gegen das Geschlecht besetzt. Anfangs wird sich eine leichte Verwirrung nicht
Liegt unter diesem Verfremdungseffekt noch vermeiden lassen, weil das Stück keiner klassischen Dramaturgie folgt. Da muss sich der Zueine andere Bedeutung?
Das Stück arbeitet auch mit den Bildern, die wir schauer erst einmal zurechtfinden. Auf der Bühne
uns von Frauen, Männern oder Asiaten machen. setzt sich der Plot allerdings leichter um als beim
Wir haben alle unsere Erfahrungen mit asiatischer Lesen. Dass man sich orientieren muss in der Welt,
Kultur. All das fließt in die Darstellung der Figuren dass Identitäten nicht so leicht aufzulösen sind,
ein. Man muss das auch nicht mit einer großen sondern dechiffriert werden müssen – das gehört
politischen Korrektheit spielen, finde ich. Da liegt aber auch zu diesem Stück.
ungeheuer viel Komik drin, wie mit Klischees
wie dem, dass Asiaten kein „r“ sprechen können. „Der Goldene Drache“ beginnt und endet mit
Trotzdem denunziert Schimmelpfennig nie seine dem faulenden Zahn des jungen Asiaten. Ist das
Stück nicht auch eine Komödie?
Figuren, und darin liegt die Kunst.
„Der Goldene Drache“ lässt sich nicht in eine
Schublade packen. Es hat zwar komödien- und
Wie viel Realismus verträgt das Stück?
Man kann es mit ganz wenig machen. Ähnlich wie slapstickhafte Anteile, andererseits aber auch tradas Stück wirkt unser Bühnenbild, also ob es aus- gische Situationen wie die sehr brüchigen Bezieeinandergesprengt und dann in einer zufälligen hungen der Figuren. Das lässt sich nicht auf einen
Ordnung wieder zusammengesetzt worden wäre. Nenner bringen. Wir werden uns natürlich das KoEine Holzkonstruktion, die schief und krumm ist mödiantische nicht entgehen lassen.
und zu einem Drachen gehört. Es gibt einen Kopf
und einen Schwanz und dazwischen ein Holzske- Zu all den unterschiedlichen Ebenen im Stück
lett, das ein wenig nach Mikado- oder Essstäbchen kommt noch die Parabel von der Grille und der
8
Ameise, die sich durch das ganze Stück zieht.
Die Parabel von der musizierenden Grille, die im
Winter bei der arbeitsamen Ameise um Essen bittet, existiert in verschiedenen Versionen. Schimmelpfennig benutzt die Härtere. Die Ameise interessiert sich nicht mehr für die künstlerischen
Fertigkeiten der Grille, sondern nur noch für deren
Ausbeutung. Es geht letztlich nur noch um Prostitution. Das kann man auch als Parabel auf die
Kunst und die Künstler sehen, die sich mitunter
auch prostituieren müssen, um zu überleben. Genial ist, wie Schimmelpfennig die Parabel in die
Figurenebene hineinlaufen lässt, wie die Ameise
zum Lebensmittelhändler wird, der Vorräte hortet
und im Hinterzimmer fritzlmäßig eine Grille eingesperrt hat, die er dann den Freiern zuführt. Die
Grille ist die Schwester des jungen Mannes mit
den Zahnschmerzen. Der asiatische Illegale hatte
den Auftrag, seine Schwester zu suchen, die in Europa verlorengegangen ist. Da kommen dann alle
Erzählstränge letztlich zusammen.
Ist das Ihre erste Schimmelpfennig-Inszenierung?
Ja. Ich habe gerade großen Spaß an Stücken, die
die stringenten und linearen Dramaturgien einer
Geschichte auflösen. Nach Felicia Zellers „Kaspar
Häuser Meer“ und Marius von Mayenburgs „Der
Stein“ bedeutet Schimmelpfennig noch einmal
eine Steigerung. Ich stelle fest, wie einfach es ist,
durch minimale Zuschreibungen und Hilfsmittel
ganz neue Welten und Figuren auf der Bühne entstehen zu lassen, ohne alles komplett ausbuchstabieren zu müssen. Das kann nur das Theater.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Der Goldene Drache“ I R: Rüdiger Pape
Theater im Bauturm
14./15./18.-20./21. (19 Uhr)/30.4., 20 Uhr
0221 52 42 42 I www.theater-im-bauturm.de
ZUR PERSON
Rüdiger Pape hat in Hildesheim Angewandte Kulturwissenschaften studiert
und arbeitete anschließend als Regieassistent an den Stadttheatern in Heidelberg, Konstanz und am Staatstheater
Hannover. Von 1993 bis 1996 leitete er
das Carl-Maria-von-Weber-Theater in
Bernburg an der Saale. Anschließend
war er zwei Jahre als Hausregisseur am Thalia Theater Halle beschäftigt. Seit 1998 arbeitet er als freier Regisseur in
Bregenz, Bremen, Dresden, Halle, Heidelberg, Köln, Konstanz,
Mannheim, Oldenburg, Uppsala und Zürich. Am Theater im
Bauturm inszenierte er zuletzt „Wolke 9“ nach dem gleichnamigen Film von Andreas Dresen.
Foto: privat
APRIL
CLAUDIO MONTEVERDI
WIEDERAUFNAHME › 14. APR. 2012
WEITERE VORSTELLUNGEN 17., 19., 21., 25., 28. (ZUM
LETZEN MAL) APR. 2012 PALLADIUM
ML Konrad Junghänel › I Dietrich W. Hilsdorf › B Dieter Richter
› K Renate Schmitzer
BESETZUNG Bengtsson › Fagioli › Lee › Wundsam › Friedrich
› Rohrbach › Andonian › Lager › Tachdjian › An
› Bastidas Gamboa › Raschke › Heuzenroeder › Quaresma
› Sigl › Gürzenich-Orchester Köln und Gäste
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Ein Freund zum Frühstück
Das war ich nicht
Das war ich nicht
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Ein Freund zum Frühstück
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Benefiz
Benefiz
Das war ich nicht
Das war ich nicht
Ein Freund zum Frühstück
Vortrag: Wilhelm Busch – Vater des Comics?
Jubiläumsvorstellung: Die fromme Helene
Orlando
Orlando
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Nulli und Priesemut
Zum letzten Mal: Wilhelm Meisters Lehrjahre
Nulli und Priesemut
Das war ich nicht
Das war ich nicht
Mit Einführung um 19.30 Uhr
Fr 27. 20.00 Andy Warhol just finished eating a hamburger
Sa 28. 20.00 Andy Warhol just finished eating a hamburger
So 29. 16.00 Ein Freund zum Frühstück
So 01.
Mi 04.
Do 05.
Sa 07.
Mo 09.
Mo 09.
Mi 11.
Do 12.
Fr 13.
Sa 14.
So 15.
Di 17.
Di 17.
Mi 18.
Do 19.
Fr 20.
Sa 21.
Sa 21.
So 22.
Mi 25.
Do 26.
16.00
20.00
20.00
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Elsenbach Design, Foto: Meyer Originals. Valentin Stroh und Madeleine Niesche in „Das war ich nicht“
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THEATER
APRIL 2012
Theater am Rhein
„eins.eins.null.“, Foto: Wolfgang Weimer
„Die Ängstlichen und die Brutalen“, Foto: Meyer Originals
„Das war ich nicht“, Foto: Meyer Originals
Blut am Schuh
Pop hinterm Vorhang
Einsame Lebensstrampler
Ein Polizist wurde auch im Publikum gesichtet.
Nicht, weil in der Studiobühne ein Kriminaltatbestand erfüllt oder auf der Bühne Gefahr im
Verzug gewesen wäre. Das Stück „eins.eins.null.“
handelt von der Polizei: vom Alltag der Polizisten,
ihren Aufgaben, ihrem Ansehen, von Frust und
schlechtem Kaffee. Der junge Regisseur Niklas
Schulz hat für seine erste Inszenierung Texte von
der Homepage „Polizeipoeten“ verwendet, auf der
Polizisten mit Texten unterschiedlicher Genres ihr
Tun beschreiben und reflektieren. Da wird über
eine Demo gegen die Castor-Transporte berichtet
und der hochaggressiven Stimmung, die plötzlich
in nackte Gewalt umschlägt. Am Ende liegt ein Polizist im Krankenhaus mit dem Blut eines Demonstranten am Schuh, und er fragt sich nach dem
Sinn der Aktion. Oder zwei Uniformierte müssen
schweigend der Trauer eines jungen Paars zusehen, dessen sechsjährige Tochter gerade ertrunken
ist. Diese Erfahrungs- und Selbstbefragungstexte
werden aus dem Off eingespielt, während drei
Schauspieler im schwachen Gegenlicht fast still
verharren. Die Drastik der Texte ist darstellerisch
nicht zu interpretieren. Die Polizei bleibt aber auch
das Fremde, Abwesende, das als körperlose Stimme
über allem schwebt – wie immer man das deutet.
Verblüffend ist dann aber die zwischen Ironie
und Hilflosigkeit schwankende Haltung des Trios:
Man posiert mit Demogesten, mokiert sich mit
Schmähungen und Sarkasmen über die „Bullen“
(„Hallo! Der schwarze Block hat auch Gefühle!“),
veranstaltet ein heiteres Polizeiserienraten. Ein
bisschen selbstreferentielles Diskutieren über die
Produktion darf auch nicht fehlen. Die drei agieren
in einem Geviert aus Absperrgittern und -band.
Ein Käfig, der die Darsteller weniger einsperrt als
sie zu Behüteten macht, die sogar mit einem ferngesteuerten Polizeiauto spielen. In harschem Kontrast dazu dann eine realistisch ausgespielte Folterszene: eine Anspielung auf die Anordnung von
Polizeipräsident Daschner, aus dem Kindesentführer Markus Gäffgen Infos über den kleinen Jakob
Metzler herauszupressen. Niklas Schulz gelingt
eine verblüffend gut durchrhythmisierte Aufführung, die mit wirkungsvollen Kontrasten arbeitet
und nicht in Klischees verfällt – nur gelegentlich
etwas zu polizeifreundlich ist.
Das muss man erst mal bringen: das Publikum für tot zu erklären. Aber die Premierenzuschauer sind boulevardkomödiengelaunt
und mögen die Pointe gern, zumal sie vorher
klug-witzig zum Thema „Authentizität“ aufgemischt wurden. Aber der Schwung, den
dieser Prolog in den Abend reinbringt, bleibt
zunächst trotzdem etwas müde und flach.
In Nis-Momme Stockmanns Drama „Die
Ängstlichen und die Brutalen“ finden zwei
Brüder ihren Vater tot auf und schaffen es
nicht, mit der Leiche umzugehen, bis schließlich der eine den anderen erst fast erschlägt
und dann langsam sterben lässt. Stockmanns
Text nimmt nur langsam Fahrt auf, streift ein
paar hoch symbolische Halb-Weisheiten über
Tod, Leben und Angst – und gewinnt in der
Bedrohung des einen Bruders durch den anderen und durch die rhythmisch arrangierte
Sprache seine Qualität.
Regisseur Torge Kübler zieht dem Stück im
theater der keller einen eigenen Rahmen ein,
der manche Stockmann-Passagen erstaunlich
stimmig in neuem Licht erscheinen lässt: Das
gesamte Drama ist ein aufgedrehtes „Spiel im
Spiel“ mit der vierten Wand – als wäre das
Publikum gar nicht da. Einerseits wird altmodisch ein Vorhang nach dem anderen geöffnet, andererseits wird im weitesten Sinne
Pop- und Diskurs-Theater draus, inklusive
Diskussion über den Tod des Autors. Dass die
beiden Brüder hier zu „Bühnenaffen“ werden,
gibt dem Ganzen Fahrt und ist so lustig wie
anstrengend. Jean Paul Beck spielt den Ängstlichen, der den Kontakt zum Publikum nicht
abbrechen will (es gilt ja: Publikum = toter
Vater), Robert Oschatz den Brutalen, der am
Ende stirbt (also: ins Publikum gesetzt wird).
Irgendwann hat man es kapiert: So tot ist man
dann doch noch nicht. Aber dann schlägt der
eine Bruder den anderen und diese Kombination von Müffelvorhängen in Gold, mit Rosen
und Comics samt abgefahren-symbolischen
Träumen gewinnt etwas bedrohlich Groteskes,
das durch die Regie sorgfältig rhythmisiert
wird. Der Abend wird seine Fans finden.
Das Freie Werkstatt Theater, zu dessen liebster
Spielwiese die Literaturdramatisierung gehört, hat
sich den Roman „Das war ich nicht“ des deutschisländischen Autors Kristof Magnusson zur Brust
genommen. Ein so leichtes wie abgründiges Werk,
das Finanz- und Literaturmarkt pointensatt miteinander verknüpft. Da ist der schwule Großliterat Henry, der unter einer Schreibblockade leidet
und sich inkognito in ein Hotel verkriecht. Ihm auf
den Fersen seine deutsche Übersetzerin Meike, die
dringend den neuen Auftrag braucht, sonst geht
sie pleite. Dritter im Bunde ist der Börsentrader
Jasper, der seine Bank mit einem MilliardenVerlust in den Ruin treibt. Das Trio trifft sich in
Chicago, wobei Jasper sich in Meike verliebt, die
wiederum hinter Henry her ist, der wiederum
nichts gegen ein Tête-à-Tête mit Jasper hätte.
„Geschlossene Gesellschaft“ light.
Die Struktur des Roman mit seinen drei in IchForm angelegten Erzählhaltungen mag zwar
bühnenkompatibel sein, führt aber zu einem
etwas eintönigen Staffellauf der Monologe zwischen den zwei hintereinander gehängten Jalousien und einem Sofa. Anstelle von Dialogen
entstehen kleine Solonummern. Bernd Rieser
macht mit Tänzelschritt, Handgefuchtel und
tuntigem Ton aus dem Schriftsteller Henry eine
billige Schwulenkarikatur; auch Madeleine Niesche agiert als Übersetzerin allzu aufgeschäumt;
ihre aufgeräumte Betriebsamkeit, die zunächst
als Unsicherheit oder Angst vor dem Alleinsein
erscheint, wirkt bald nur overacted. Nur Valentin Stroh als Jasper hält seine Figur am Boden,
Typ Schwiegersohn, der mit einnehmender Nettigkeit um Verständnis heischt und so sein halbkriminelles Potential geschickt kaschiert. Werner
Tritzschlers Inszenierung entscheidet sich für
die vordergründige Komik und vermeidet gerade den abgründigen Witz, der die Figuren umfängt. Magnussons drei einsame Lebensstrampler, die irgendwie, vor allem aber mit Humor und
Selbstironie im großen undurchschaubaren Spiel
mitspielen wollen, werden bei Tritzschler allzu
schnell zu Karikaturen. Der Witz wird nie existenziell angespitzt, sondern bleibt meist flach –
mit stierem Blick auf die nächste Pointe.
„Die Ängstlichen und die Brutalen“
R: Torge Kübler | theater der keller
1./13./14./ 27.-29.4., 20 Uhr | 0221 31 80 59
www.theater-der-keller.de
„Das war ich nicht“ von Kristof Magnusson
R: Werner Tritzschler | Freies Werkstatt Theater
4./5./13./14./25./26.4., 20 Uhr | 0221 32 78 17
www.fwt-koeln.de
Gedanken über die Polizei
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„eins.eins.null.“ | R: Niklas Schulz
Studiobühne | 25.-29.4., 20 Uhr | 0221 470 45 13
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Stockmann-Drama im theater der keller
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Theater am Rhein
Auftritt
„Leben des Galilei“, Foto: Thilo Beu
„Der demografische Faktor“, Foto: David Baltzer
Die Beherrschung der Natur
Drei Männer und (k)ein Baby
Ein futuristischer Prolog, eine bildgewaltige Kostümorgie, ein fahles Licht
am Ende. Niklas Ritter inszeniert „Das Leben des Galilei“ an den Bonner
Kammerspielen. Dabei verwebt er Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
auf einer Bühne, spielt mit komischen Elementen und einer Orgel, die über
allem schwebt. Bertolt Brechts Wissenschaftseloge, die in den 1950er Jahren eher zum Diskurs mit erhobenem Zeigefinger mutierte, ist eigentlich ein
debattenfähiges Stück über die Wissenschaften der heutigen Zeit geblieben.
Die Beherrschung der Natur zu einer Quelle des Glücks für die Menschheit
zu machen, das war auch Brechts Ideal, doch die von ihm gesehene, immer
schrecklichere Bedrohung durch große Erfindungen ist geblieben, hat Formen angenommen, über die keine Stücke mehr geschrieben werden können,
weil es schlicht keine Informationen mehr über diese Gefahren gibt. Da
reicht es nicht mehr aus, durch zwei Linsen im Rohr zu starren, egal ob in
den Weltraum oder die Mikrowelt. Beide Sphären haben wir längst hinter
uns gelassen. Heute geht es nicht mehr um Wahrheitsunterdrückung, sondern schlichtweg um deren Verschleierung aus Profitgier. Ritter hat folgerichtig zeitgenössische Versatzstücke in die Inszenierung gepackt, da gibt
es Assoziationen mit Berlusconi, mit der sprachlichen Nonsenskultur der
Massenmedien und auch mit dem herrlichen italienischen Lebensgefühl.
Bernd Braun entwickelt während der Handlung hervorragend die Figur des
Galilei. Ist er anfangs noch der selbstverliebte (All-)Wissende, der gern auch
mal süffisant die kleineren Geister düpiert, geht er zwischen Pest und Auseinandersetzung mit dem Klerus durch alle Höhen und Tiefen seines Standes, am Ende wird er doch widerrufen, zu sehr hängt er am Leben und am
Wein. Verrät dafür locker Wissenschaft und Welt, obwohl er dann doch
noch eine Kopie seiner Arbeit ins Ausland schaffen kann. Eine sehenswerte
Zweistunden-Inszenierung.
War’s das? Babygeschrei und ein „Alles wird gut“? Der abgegriffene
Spruch hallt noch nach, als sich nach zwei Stunden Dunkelheit über
die Bühne senkt. Was war passiert? Ein bunter Theaterabend über den
„demografischen Faktor“ aufgearbeitet mit den formatüblichen Ingredienzien: postliterarische Recherche, kollektive Projektentwicklung, genreübergreifend, multimedial und so weiter.
Führender Kopf des Kollektivs ist der vielgelobte Nicolas Stemann, der
auch als Conferencier durch die Vorstellung geleitet. Die erste Dreiviertelstunde verplaudert er mehr oder weniger mit den beiden Musikern
Thomas Kürstner und Sebastian Vogel. „Unterhaltungstragödie mit Musik“ (Achtung: Wortwitz) heißt es denn auch im Untertitel. Ab und an
wird gesungen. Gekalauert auch, und Reime haben Konjunktur: „Sieht
doch ein Blinder, Deutschland braucht mehr Kinder.“ Das Ganze ist ein
bisschen so ein Jungs-Ding.
Auf die drei Männer im spießigen Altherren-Outfit warten drei schwere
Clubsessel und diverse Instrumente. Die Bühne von Thomas Dreißigacker
ähnelt einem Fernsehstudio mit kleiner Drehbühne, Stegen ins Publikum
und einem Rundhorizont. An einer Wand finden sich farbige Kärtchen
und Zettel mit Liedern und Programmpunkten. Ein echtes Kind wird angekündigt und auch – man gönnt sich ja sonst nichts – Gott. Der tritt
gegen Ende tatsächlich auf und redet in Kalendersprüchen.
Aus der Materialzettelsammlung speist sich Stemanns „kleine Theatermanufaktur“, die auf tagesaktuelle Ereignisse reagieren will und also
immer etwas anders sein wird. „Ein Blog-Theater gewissermaßen“, gibt
Stemann im Programmheft zu Protokoll, den dazu passenden TheaterBlog gibt es im Netz (www.demografischerfaktor.wordpress.com). Aber
eigentlich ist das, was Stemann und Co. anbieten, eher eine Kreuzung
aus theatralem Feuilleton und Volkshochschule. Der Soziologe FranzXaver Kaufmann referiert über die Geschichte der Bevölkerungsentwicklung, und die drei Meisterschüler nicken mit dem Kopf und studieren
Schaubilder zur Geburtenzahl pro Frau. „Wir werden weniger“ fasst Stemann die Sachlage pointiert zusammen. Damit sich das ändert, wird
Rotwein von minderer Qualität an das Publikum ausgegeben.
Vielleicht soll der Alkohol aber auch milde stimmen und den Blick für
die selbst unter Trash-Gesichtspunkten zweifelhafte „Reality Sitcom“
vernebeln, die Stemann auch noch inszeniert. „Rolf und seine Freunde“
erzählt aus dem Leben eines rüstigen Rentners, seiner imaginären Pflegekraft und seiner schwangeren Tochter (Myriam Schröder), die im Totenreich in einer atemlosen Wutrede einen politischen Rundumschlag
unternimmt.
In der zweiten Hälfte des Abends öffnet sich die Bühne nach hinten,
und Stemann gelingen einige eindrückliche Bilder. Vor allem, wenn er
das Ensemble des Seniorenchors „Spätlese“ dem ‚echten Kind’ Ricarda
Schenk gegenüberstellt und so ganz sinnlich und unmittelbar das zahlenmäßige Verhältnis von Alt und Jung visualisiert. Die Kleine macht
ihre Sache großartig und schultert als Vertreterin ihrer Generation tapfer die ihr gestellten Herausforderungen. War’s das? Das war’s.
„Leben des Galilei“ I So 15.4., 18 Uhr
Kammerspiele Bonn
0228 77 80 08
„Der demografische Faktor“ | Inszenierung: Nicolas Stemann
Schauspielhaus Köln | 3./4./21./28.4., 19.30 Uhr/29.4., 15 Uhr
www.schauspielkoeln.de
Niklas Ritter inszeniert Brechts „Leben des Galilei“ in Bonn
Am Anfang geistern alle als schneeweiße Homunkuli choreografisch durch
Pisa. Bernd Braun als Galilei kämpft mit seinen Traktaten und mit der ständigen Geldnot. Er nimmt widerwillig Privatschüler an, um sich über Wasser
zu halten. Einer bringt die Erfindung eines Fernrohres aus den Niederlanden
mit, die der Mathematiker nachbaut, in Venedig vorführt und als seine Erfindung ausgibt. Das bedeutet mehr Geld, mehr Einfluss, mehr Wissen. Durch
die faktische Sichtung der Jupitermonde kann das geozentrische Weltbild
wegbewiesen werden. Das ruft den degenerierten Klerus der damaligen Zeit
auf den Plan, die Inquisition, aber auch die europäischen Wissenschaftskollegen. Zwischendurch wütet die Pest, die Galilei in Florenz überlebt. Die Regie zeigt eine Apokalypse, bei der die Bühnenmotorik alle in ein Massengrab
sinken lässt, die Zeit der Homunkuli ist vorbei, opulent geht es weiter um die
Frage, ob sich Vernunft und Aufklärung gegen die Wahrheitsunterdrücker
durchsetzen. Ritter wählt den amüsanten Umgang mit einem Klerus, der
zwar wissend, aber nie weise war, und noch konnte das Rathaus Gottes die
Veränderung aufhalten, sich weiter mit einer köstlichen Modenschau und
Schampus, gereicht von kleinen Messdienern. Günter Alt als schleimiger
Inquisitor in roter Robe hat dennoch die Zügel fest in der Hand.
PETER ORTMANN
„Der demografische Faktor“ am Schauspiel Köln
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Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
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Verbale Duelle mit dem Florett: Ehnert vs. Ehnert, Foto: KCF
Küsse für wohltätige Kleinkünstler
Beim Prix Pantheon 2012 wird die Moral auf den Prüfstand gestellt
Er beschimpft sie als verspannte Krampfader, sie attestiert ihm ein Schrumpfgehirn und nennt ihn Mülltrennungs-Hitler. Das ist der Beginn einer zweistündigen Tour de Force in Sachen Geschlechterkampf, bei der die Fetzen fliegen.
„Küss langsam“, heißt die von Michael Ehnert geschriebene Action-Komödie, in
der sich – fast – alles um den Aufstand der Hormone dreht. Hinter den Akteuren
Ehnert vs. Ehnert, die sich das vielschichtige Match liefern, stecken die großartigen, einander ebenbürtigen Schauspieler Jennifer und Michael Ehnert aus
Hamburg, die auch im „wirklichen Leben“ ein Paar sind.
In dem Stück stehen sie vor dem Aus ihrer Beziehung. In zwei Stunden ist ihr
Termin beim Scheidungsrichter – nach drei Ehejahren, in deren Verlauf die Liebe am Einerlei des Alltags zerbröselt ist. Sie findet ihn nur noch so aufregend
wie einen Verkehrspolizisten, er bescheinigt ihr, alles zu besitzen, was eine Frau
unerträglich macht. Dabei hat er sich doch so viel Mühe gegeben mit ihr, hat
einen Menstruationskalender angelegt, ständig neue Kosenamen wie Chefmaus
und Traumschatz erfunden, um sie gnädig zu stimmen. Sie garantiert ihm süffisant, einen ausreichend großen Penis zu haben und klagt über ihre gefühlten
Defizite. Kurz: Beide sortieren die Scherben einer Beziehung, die so vielversprechend bei den Dreharbeiten zu einer Vorabendsoap begonnen hat.
Darin spielte sie eine investigative Journalistin, die herausgefunden hat, dass
Atommüll unter der Elbphilharmonie gelagert werden soll, was die Kosten des
Baus um das Dreifache in die Höhe getrieben hat. Er mimte einen schlichten Bullen, der die toughe junge Frau vor den Spezialeinheiten, die hinter ihr
her sind, beschützen soll. Die geschickt eingeflochtenen filmischen Elemente
wie ohrenbetäubendes Kugelhagel-Getöse und furiose Lichtgewitter bilden die
zweite Ebene der Handlung: Rückblenden auf die Vergangenheit, in der sich
die Gegenwart spiegelt. Der filmreife Kuss am Ende der mit Pointen, Fakten
und Bühneneffekten gespickten, von Martin Blau präzise in Szene gesetzten
Komödie täuscht nicht darüber hinweg, dass hier zwei am Abgrund stehen – ein
Stück, das sich jenseits kabarettistischer Nullachtfünfzehn-Ware zu einem furiosen Tableau aus minutiös gezeichneten Figuren und inhaltlicher Tiefenschärfe
entwickelt – eine Offenbarung für alle, die schon immer wissen wollten, wie
Liebe geht (am 21. April in der Comedia).
Rätsel gibt dagegen der diesjährige Prix Panthon auf, der vom 24. bis 26.4. im
neuen Casino des Pantheon stattfindet, eine Spielstätte, die wesentlich weniger Plätze bietet als das Stammhaus. Die Verantwortlichen des Westdeutsche
Rundfunks, der den Wettkampf seit Jahr und Tag überträgt, werden sich etwas
dabei gedacht haben. Wesentlich rätselhafter erscheint der neu ausgelobte
Preis namens „Geben & Nehmen“.
Mit der als „Wohltäterpreis“ apostrophierten Auszeichnung – jetzt kommt‘s –
sollen diejenigen ausgezeichnet werden, „die dem moralischen Anspruch der
Kabarettisten dadurch Ehre machen, dass sie sich beim Wort nehmen lassen
und sich auch privat tatkräftig für die Rechte und das Überleben von Verfolgten
und Unterdrückten einsetzen“. Hmm. Wie jetzt? Müssen Kleinkünstler in Zukunft Spendenquittungen und Benefizvorstellungs-Belege sammeln? Man sieht
es förmlich vor sich, wie die Mutter Teresa unter den notorischen Querulanten
geehrt wird: „Er hat alles gegeben, seine Gage für den Auftritt in Wattenscheid
ging ohne Abzüge an die notleidenden Kinder in Eritrea.“ Ohne Quatsch: Ist
eine derartige moralische Inspektion nicht eine besonders perfide Idee? Das
fragt sich ernsthaft die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
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BÜRGERHAUS
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Donnerstag
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"Hier stehen wir und können
nichts anderes" Kabarett
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Samstag
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Ludger K.
21:00 Uhr
„RTL ist alles schuld!“
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Trash-A-Vu
Party mit DJ Werner
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Mittwoch
puzzled.
„Die Spiele mögen beginnen“
mo.
02.
20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett)
„Zu alt für diesen Scheiß!”
Comedy
di.
03.
20.30: Volk & Knecht GbR: Grüße aus dem Fettnapf (Proll-Kabarett)
mi.
04.
20.30: Silvia Doberenz: Wohin mit all dem Sinn (Erleuchtungskabarett)
FR, 13.04. 20.00 Uhr, SA 14.04. 20.00 Uhr
do.
05.
20.30: Matthias Jung: Jung, komm‘ bald wieder (Kabarett)
22.00: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth feiern Ostern –
Eintritt frei
sa.
07.
20.30: Christian Schiffer: Was wäre, wenn...
PREMIERE
(Stand-up, Parodien)
22.00: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth feiern Ostern –
Eintritt frei
di.
10.
20.30: Nicolas Evertsbusch: Die Quadratur des Kreislers
(Musikkabarett)
mi.
11.
20.30: Achim Knorr: In Würde albern (Musikkabarett)
do.
12.
20.30: Cassy Carrington & Herr Cosler:
Im Zweifel mehr Glitter (Musik-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
13.
20.30: Nicolas Evertsbusch: Die Quadratur des Kreislers
(Musikkabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel
sa.
14.
20.30: Jens Heinrich Claassen: Mama findet‘s lustig (Musikkabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel
mo.
16.
20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett)
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20.30: Volk & Knecht GbR: Grüße aus dem Fettnapf (Proll-Kabarett)
MI, 25.04. 20.00 Uhr
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20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Kabarett)
Lüder Wohlenberg
do.
19.
„Spontanheilung“ Politisches
und medizinisches Kabarett
20.30: Horst Fyrguth: Das Leben ist (k)eine Waldorfschule (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
20.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Fabian Hintzen
sa.
21.
20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wir müssen reden (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Fabian Hintzen
mo.
23.
20.30: Renate Coch: Renate CochT vor Liebe (Kabarett)
FR, 27.04. 20.00 Uhr
di.
24.
20.30: Andrea Volk: VolksBelustigung (Comedy)
Der unglaubliche Heinz
mi.
25.
20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus
(Music- & Dance-Comedy)
do.
26.
20.30: Sarah Hakenberg: Fleischhauerball (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
27.
20.30: Heino Trusheim: Stand-up-Comedy (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Markus Barth
sa.
28.
20.30: Uli Masuth: Ein Mann packt ein! (Musikkabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Osman Citir
mo.
30.
20.30: Özgür Cebe: Shöw mit Ö (Comedy)
Armin Fischer
€ 8,– VVK/10,– AK
„Lisztig vergriffen! WOW!“
Musik Comedy
SCHAU S TA L L
20
20:00 Uhr
Murat Topal
„MultiTool –
Der Mann für alle Fälle“
€ 14,– VVK/16,– AK
MI, 18.04. 20.00 Uhr
Ingo Börchers
„Die Welt ist eine Google“
Kabarett
SCHAU S TA L L
21
Samstag
DO, 19.04.2 20.00 Uhr
Thilo Seibel
20:00 Uhr
„Das wird teuer!”
Kabarett
Timo Gross Band
Blues-Konzert
€ 9,– VVK/12,– AK
SCHAU S TA L L
27
Freitag
20:00 Uhr
Samir Kandil
€ 14,– VVK/16,– AK
SCHAU S TA L L
29
Sonntag
FR, 20.04. 20.00 Uhr
Die ImproVisaToren
„Wer mich liebt, nimmt den Bus“
PREMIERE
20:00 Uhr
Bernd Stelter
„Mundwinkel hoch“
€ 20,– VVK/23,– AK
„Richard Gere tanzt
Shakespeare“ Improshow
SA, 21.04. 20.00 Uhr, SO, 22.04. 20.00 Uhr
V. Maurischat & H. Edmaier
„NACKTBADEN gescannt.gespeichert.gelinkt“
Musikkabarett
SCHAU P L AT Z
30
SARAH HAKENBERG
Raffiniert, hintersinnig und mit sonnigem Gemüt: das ist
Sarah Hakenberg. Sie präsentiert einen Abend voller
treffender Pointen, kluger Einsichten und jeder Menge
böser Überraschungen.
do. 26.04.
DO, 12.04. 20.00 Uhr
Dittmar Bachmann
20:00 Uhr
Freitag
HORST FYRGUTH
Er weiß, wovon er spricht. Er hat das alles erlebt. Und
überlebt. Die Waldorfschule des Lebens. Jetzt teilt er aus.
Fyrguth berichtet aus dem Leben eines Horst und hat
umwerfend kreative Tipps parat.
do. 19.04.
April 2012
Montag
DO, 26.04. 20.00 Uhr
Stefan Ebert
21:00 Uhr
Tanz in den Mai
„Extra-Leben“
Musikkabarett
€ 5,– VVK/7,– AK
SCHAU P L AT Z
„Nummer Heinz Hits !“
Comedy
SA, 28.04. 20.00 Uhr
Pro:c-Dur„Das Kabarettkonzert“
T. Beckmann & T. Jansen
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Mo.–Sa. ab 18.00
15
PREMIERE
PREMIERE
PREMIERE
PREMIERE
Tanz in NRW
9. Februar bis 6. Mai 2012
Kaputtlachen
Permanentes Lachen unerwünscht, Foto: berwis/pixelio.de
Wie der Terror der Lacher Inszenierungen zerstört
JOCHEN BUSSE, CLAUDIA RIESCHEL, MARKO PUSTIŠEK
MONICA KAUFMANN, KERSTIN RADT, FABIAN GOEDECKE
in jeder beziehung
Komödie von Lars Albaum und Dietmar Jacobs· Regie: Horst Johanning
54 JAHRE
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am
dom guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
Foto: Niklas Schulz
studiobühneköln
…und raus bist du!
13. April, 18h
19. und 20. April, 10h
22. April, 15h (ausvk.)
GASTSPIEL
ERSTE LIEBE
von Samuel Beckett
13. April, 20h
INFOABEND
16. April, 18h
Doktor Faustus
20., 22. und 23. April, 20h
eins.eins.null.
25., 26., 27., 28.
und 29. April, 20h
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Tel.: 02 21 | 470 45 13
Von Thomas Linden
Die Vorstellung in der Kölner Wachsfabrik hat begonnen, die Tänzer zeigen
die ersten Figuren, und schon wird gelacht. Nun gut, man kann das komisch
finden, aber schon wieder ist das Lachen zu hören. Das war jetzt eigentlich nicht lustig, aber gelacht wird trotzdem. Jeder hat eben ein anderes
Verständnis von Komik. Aber da, eine Drehung des Tänzers und wieder das
Lachen. Da ist offenbar jemand wild entschlossen, die Vorstellung kaputtzulachen. Einige Tage später eine Insze„Lachen ist nicht nur in
nierung in der Halle Kalk, wieder sitzt da
Tanzproduktionen zur Plage
jemand, der alle zehn Sekunden meint, lageworden“
chen zu müssen. Das Lachen ist nicht nur
in Tanzproduktionen zur Plage geworden, auch im Theater begegnet man
immer häufiger jenen Besuchern, die, komme was da wolle, lachen müssen.
Tatsächlich kann man bald schon diverse Formen des Lachens voneinander
unterscheiden. Da gibt es zum Beispiel das vorauseilende Lachen, anzutreffen bei Produktionen junger Künstler, denen man offenbar nicht viel zutraut,
so dass ein Teil des Publikums gar nicht erst abwarten möchte, bis sich eine
Szene auf ihren Höhepunkt hin entwickelt hat; zuvor schon ist ein schnelles,
nervöses Lachen zu vernehmen. Das aufmunternde Lachen ist ihm verschwistert, klingt aber anders, kommt breiter, ist nicht so hastig, eher selbstgefällig, nach dem Motto „Wir werden das Kind schon schaukeln“. Dazu passt
dann am Ende auch ein hysterischer, begeisterter Applaus, der demonstrativ
all jene einschüchtern soll, die diese Begeisterung nicht zu teilen vermögen.
Besonders unangenehm stellt sich das verstehende Lachen dar. Hier lässt
jemand durchklingen, dass er oder sie so helle ist, schon alle Anspielungen
und Bezüge, auf die eine Szene hin choreographiert wurde, begriffen zu
haben, während wir noch gar nicht Atem holen konnten, um uns auch daran
zu amüsieren. Manchmal beschleicht einen allerdings auch die Vermutung,
dass in einer Szene so viel Doppelbödigkeit gar nicht enthalten ist, sondern
sich nur jemand als intellektueller Überflieger ausweisen möchte.
Mitunter verbirgt sich der aggressive Impuls des Lachens auch hinter guter
Laune. Etwa dann, wenn eine Clique von Zuschauern schon so richtig
gut drauf ist und ihre Welle fröhlicher Ausgelassenheit in die Vorstellung
schwappen lässt, so dass man gerne und oft lacht, aber gar nicht die Akteure auf der Bühne meint, sondern in einer besonderen Form von Kumpanei die Inszenierung als Hintergrund für die Gaudi in der eigenen Gruppe
missbraucht.
So outen sich manche Viellacher ungewollt als theaterunerfahrene Spezies. Zwar gibt es Theaterleute, die schenkelklopfend das Geschehen auf
der Bühne begleiten, da sie offenbar demonstrieren wollen, dass die Akteure ihre Kollegen sind und sie möglicherweise sogar an den Proben zur
Produktion teilgenommen haben und nun allen zeigen möchten, dass sie
aus überlegenem Insiderwissen heraus lachen. Aber die
häufigsten Permanent-Lacher sind doch jene Theaterbesucher, die sich vornehmen, dass dieser Abend – für
den sie ja bezahlt haben – so richtig gelungen sein soll.
Verbissen wollen sie auf ihre Kosten kommen, egal, was
die da vorne verzapfen. Spaß soll es machen. Bei solchen
Theaterbesuchern beschleicht einen dann mitunter der
Thomas Linden ist
Verdacht, dass sie mit der Wahl für eine Tanz- oder TheJournalist, Autor
und Jurymitglied des
aterproduktion nur einen verunglückten Comedy-Abend
Kölner Kinder- und
erhalten haben.
Jugendtheaterpreises.
16
12.4. Sascha Korf: Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam!
Theaterleben
NRW Kulturministerin Ute Schäfer / „SPD Landtagswahl Teaser”
Zahnloser Tiger
Ein Kulturfördergesetz für NRW
JÖRG FÜRST
Die BlechHarmoniker
Una notte italiana – Eine italienische Nacht
SO 1.4.
Comedy-Kochshow mit Zutaten aus Aphrodites Küchengarten.
Die ExtraVaganten
Im Zirkus des Lebens – Konzert 2012
MO 9.4.
Damen Combo – genre-überschreitend, attraktiv und weiblich.
Hans Gerzlich
Mehr Bretto vom Nutto!
KÖLNPREMIERE
Astrid Gloria
SA 7.4. + SO 8.4.
Liebe, Lust & Sellerie – Eine Liebesgöttin am Herd
KÖLNPREMIERE
Fünf Musiker – diverse Musikstile, eine umwerfende Musik-Comedy-Show.
DI 10.4.
Mehrwertkabarett – komisch ökonomisch – der Mann lässt keine Rechnung offen!
Sascha Korf
Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam!
DO 12.4.
Ecco Meineke
Fake!
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Kabarett mit brillanten Texten und musikalischem Groove!
Ken Bardowicks
Mann mit Eiern
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SA 14.4. + SO 15.4.
Eine wunderbare Verbindung zwischen Comedy und Zauberkunst - Ken Bardowicks.
Andreas Etienne
Wo mir sind, is oben!
MI 18.4.
SO 22.4. 12:00 h Matinée
Freude mit Operette, Lied, Musical, Oper und Kabarett!
Kabarett-Bundesliga
6. Spieltag
KÖLNPREMIERE
Kabarettistisches Gipfeltreffen der Extraklasse – nichts und niemand wird verschont!
Jean van Ree
präsentiert
KÖLNPREMIERE
Andreas Etienne lädt ein, mal einen Abend „high“ mit ihm zu sein.
Simone Solga, Michael Frowin & Martin Maier-Bode DO 19.4. Nimm 3!
SA 21.4.
SO 22.4.
Thomas Schreckenberger vs. Christian Hirdes: Politkabarettist trifft Liedermacher.
Peggy O. & Michael Sorg
Ringelstern
MO 23.4.
Kay Ray
Haarscharf
DO 26.4.
Lyrik im Showformat garniert mit Akrobatik - Einlagen.
KÖLNPREMIERE
Es wird ein erbitterter Verteilungskampf um die in Deutschland immer noch
reichlich vorhandenen finanziellen Ressourcen geführt. Oft wird die Kultur
mit dem Argument „immer knapper werdender Kassen“ in die Defensive
gedrängt und nicht selten gegen soziale Belange ausgespielt. Es ist also
zu begrüßen, wenn sich die rot-grüne Landesregierung mit dem „Gesetz
zur Förderung und Entwicklung der Kultur, der Kunst und der Kulturellen
Bildung in NRW“ nun erstmalig anschickt, der Kulturförderung für die Zukunft eine rechtliche Grundlage zu geben, ohne diese allerdings in den Rang
einer Pflichtaufgabe zu erheben. Hierzu wäre eine Verfassungsänderung auf
Landes- und Bundesebene von Nöten, die nicht durchsetzbar scheint. Das
ist die Schwäche der an sich löblichen Initiative.
Die Landesregierung NRW bereitet nun die Erarbeitung des Gesetzes in
einem breit angelegten Diskurs im Rahmen von Regionalkonferenzen mit
den Kulturschaffenden und Kulturverantwortlichen in allen fünf Regierungsbezirken vor. Bereits Anfang 2013 soll das Gesetz in Kraft treten. Wie
immer in jüngster Vergangenheit soll dem Themenfeld „Kulturelle Bildung“
dabei ein besonderer Stellenwert zukommen. Hier wird allerdings ein guter
Grundgedanke mehr und mehr zum Dogma erhoben: Viele freischaffende
Künstler verdienen immer weniger mit ihrer künstlerischen Tätigkeit, sondern vielmehr mit der Arbeit mit Schülern, z.T. auch, um Lehrermangel zu
Dumpingpreisen zu kompensieren. Parallel blutet die NRW-Kunstszene aus.
Sowohl diese Gefahr als auch weitere Missstände und Handlungsfelder wurden bei der Regionalkonferenz des Landes in der Kölner IHK in zahlreichen
Workshops identifiziert und mögliche Handlungsanweisungen abgeleitet,
die sich wohl in abstrakterer Weise im Gesetzestext wiederfinden werden.
An erster Stelle bei den zahlreich vertretenen Kulturakteuren stand neben
der Forderung nach einer grundsätzlichen Erhöhung der Fördermittel auf
Landesebene vor allem für die Freie Szene der Abbau von sinnloser Bürokratie bei Antragstellung und Verwendungsnachweisen, eine Synchronisierung
der Antragsverfahren und -fristen auf Kommunal- und Landesebene, die
Einhaltung von Sozialstandards nicht nur bei den staatlichen Kulturinstitutionen, sondern auch im freien Kulturbereich, eine stärkere Vernetzung der
Kulturinstitutionen im Land sowie eine größere Transparenz der Verfahren
und eine bessere Außendarstellung der NRW-Kunstszene durch das Land
NRW. Mit dem neuen Internetportal www.kunstkenner.de, welches in Kürze
online gehen soll, hat die Landesregierung einen ersten Schritt getan, ihre
Kulturszene nach außen besser darzustellen.
Es ist leicht, den praktischen Nutzen des Gesetzes in Zweifel zu ziehen oder
den inhaltlichen und methodischen Aufbau der Regionalkonferenzen zu
kritisieren, Fakt ist: Es kommt auf Landesebene – forciert durch Kulturministerin Ute Schäfer – ein Austausch zwischen Kulturakteuren aller Genres,
zwischen staatlichen Institutionen und Freier Szene, zwischen Politik und
Verwaltung in Gang, von dem eigentlich alle nur profitieren können, sofern
es nicht nur darum geht, Geld einzusparen. Dieses Misstrauen bleibt leider
aus der Vergangenheit ...
Comedy/Entertainment - hauteng und schrill, zwischen Provokation und Sensibilität.
Reiner Kröhnert
Kröhnerts Krönung
FR 27.4. - SO 29.4.
'TUVMNCUUKIGU5QNQ-CDCTGVVH×T(TGWPFGFGTIGRƀGIVGP2QNKV2CTQFKG
Außerdem im Programm
MO 2.4. Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser; MI 11.4. Sia Korthaus; DI 17.4. Bill Mockridge;
DI 24.4. + MI 25.4.Paul Kuhn Trio; MO 30.4.– MI 2.5. Springmaus Improvisationstheater
Lesen Sie auch unsere Kolumne Theater in NRW über die
Ruhrfestspiele 2012, unter www.choices.de/theater-nrw
TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h
17
17
www.senftoepfchen-theater.de
Opernzeit
2012
April
„Rigoletto“ an der Oper Köln, Foto: Paul Leclaire
So 01. Die Ängstlichen und die
Brutalen
Mo 02. KonzertKeller
The Stewardesses
Di 03. Der Verbrecher (UA) Theatertag
Mi 04. Der Verbrecher (UA)
Do 05. Der Verbrecher (UA)
Sa 07. Bist du schon auf der Sonne
gewesen? (UA)
Der Geizige
So 08. Bist du schon auf der Sonne
gewesen? (UA)
Premiere
Othello
Mo 09. Othello
Di 10. Shakespeares sämtliche Werke
(leicht gekürzt)
Mi 11. Shakespeares sämtliche Werke
(leicht gekürzt)
Do 12. Nordost Anschließend Publikumsgespräch!
Fr 13. Die Ängstlichen und die
Brutalen
Sa 14. Die Ängstlichen und die
Brutalen
So 15. Wer aus mir trinkt, wird ein
Reh (UA)
Di 17. Wer aus mir trinkt, wird ein
Reh (UA)
Mi 18. Shakespeares sämtliche Werke
(leicht gekürzt)
Do 19. Othello
Fr 20. Meier, Müller, Schulz oder nie
wieder einsam!
Sa 21. Meier, Müller, Schulz oder nie
wieder einsam!
So 22. Der Verbrecher (UA)
Di 24. Der Verbrecher (UA)
Mi 25. Der Verbrecher (UA)
Do 26. Der Verbrecher (UA)
Fr 27. Die Ängstlichen und die
Brutalen
Sa 28. Bist du schon auf der Sonne
gewesen? (UA) Zum letzten Mal!
Die Ängstlichen und die
Brutalen
So 29. Die Ängstlichen und die
Premiere
Brutalen
Mo 30. KellerMusik
United Blues Experience
Kartentelefon 0221-31 80 59
www.theater-der-keller.de
Der Verlust der Unschuld
Verdis „Rigoletto“ an der Oper Köln
Verdis „Rigoletto“ aus dem Jahr 1851 ist der Anfang einer Trilogie der Ausgestoßenen und Missbrauchten, die den Weltruhm des Komponisten begründet:
1853 folgen innerhalb nur eines Jahres die Repertoireschlager „Il Trovatore“ und
„La Traviata“.
Die Titelfigur, der verkrüppelte Rigoletto, verdingt sich als Hofnarr des Fürsten
von Mantua: Er ist seinem skrupellosen Dienstherren gegenüber willfährig, und
sein Spott kennt keine Gnade, er ist ihm Waffe, um sich zu erhöhen und andere zu erniedrigen, was ihm die Feindschaft
„Die verhängnisvolle Dreierseiner Umgebung einbringt. Aber Rigoletto
konstellation zwischen Vater,
ist auch ein Missbrauchter, seine Missge- Tochter und Liebhaber ist der
stalt dient der Belustigung seines BrotKern von Rigoletto“
herrn, von dem er abhängig ist und dessen
Gewissenlosigkeit er bedienen muss. Er versteckt sich hinter der Maske des Narren und führt ein Doppelleben. Seine Bedürfnisse als Mensch lebt er in einer bürgerlichen Gegenwelt aus, die er streng von der verbrecherischen Hofgesellschaft
trennt: Seine Tochter Gilda ist sein Ein und Alles, er sperrt sie von der Welt weg
und will ihre Reinheit und Unverdorbenheit bewahren – noch nicht einmal Beruf
und Namen des Vaters darf sie erfahren (!).
Rigoletto will in der Tochter nicht die heranwachsende Frau und ihre Bedürfnisse
sehen, sondern die unter allen Umständen zu erhaltende kindliche Unschuld.
Dieser Hyperprotektionismus rächt sich auf fatale Weise. Das weltfremde Mädchen verliebt sich ausgerechnet in den skrupellosen Fürsten, der sich als Student
ausgibt und ihm romantische Liebe vorspielt, vergleichbar einem heutigen Loverboy, der ein junges unerfahrenes Mädchen in seiner Sehnsucht nach Liebe in
seine Abhängigkeit bringt. Gilda wird entführt und geschändet, doch ihre ungebrochene Liebe zu ihrem Peiniger und der Entschluss, sich für ihn zu opfern,
gleicht einer Flucht vor der Allgegenwärtigkeit des Vaters und der als Übermacht
empfundenen Schande ihrer Vergewaltigung. Die verhängnisvolle Dreierkonstellation zwischen Vater, Tochter und Liebhaber, dieses fatale Netz der Abhängigkeit und Hörigkeit, ist der Kern von „Rigoletto“, der das Stück auch heute noch
spannend und aktuell macht.
Das Libretto basiert auf dem Drama „Le Roi s´amuse“ von Victor Hugo, das Verdi
im Frühjahr 1850 in einen wahren Schaffensrausch versetzte. Das theatralisch
äußerst effektvolle französische Melodram ist dem Volkstheater verpflichtet:
Spektakuläre Aktion, drastischer Bühnenrealismus und ein versöhnliches Ende
prägen das Bühnengeschehen. Die bizarren und grotesken Bilder der Vorlage Hugos inspirieren Verdi zur kompositorischen Meisterschaft seiner mittleren Jahre:
Die „Hm-ta-ta“-Begleitung des Orchesters mit dem ungestümen Elan der Melodie des Herzogs steht der Poesie der Kantilene Gildas und den seelischen Abgründen Rigolettos gegenüber, die vergnügungssüchtige Hofgesellschaft bleibt
Folie und wird musikalisch karikiert.
Der Schluss, von Kritikern immer wieder als unglaubwürdig geschmäht, ist nur
aus der Theatertradition des französischen Melodrams verständlich, das die Reconnaissance an den Schluss setzt, das Sichwiederfinden und Sicherkennen von
Geliebten: Im Tod feiert Gilda die Utopie der Versöhnung. „Ich liebte ihn zu sehr,
jetzt sterbe ich für ihn, vergebt ihm“, bittet sie sterbend den Vater.
KERSTIN MARIA PÖHLER
„Rigoletto“ I Oper Köln I 31.3./4./9./12.4. I www.operkoeln.com
Ticket-Online www.offticket.de
Vorverkauf www.köln-ticket.de
Lesen Sie auch unsere Kolumne Oper in NRW über Dietrich Hilsdorfs Inszenierung von „Hoffmanns Erzählungen“ in Essen, unter www.choices.de/oper-nrw
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im Schauspielhaus
konzept&gestaltung » ute brachwitz | foto » Peeping Tom
Musical in NRW
Im April in Berlin zu sehen: „Hello, I’m Johnny Cash“, Foto: Iko Freese/ drama-berlin.de
Ikonen der Popkultur
April 2012
Johnny Cash- und Marylin Monroe-Hommagen on Tour
Mi
Sa
So
Mo
Fr
Sa
Mi
Fr
Mi
Fr
Sa
So
04.04.12
07.04.12
08. 04.12
09. 04.12
13.04.12
14.04.12
18.04.12
20.04.12
25.04.12
27.04.12
28.04 .12
29. 04.12
Krankheit der Jugend
Männerhort
Männerhort
Männerhort
Der eingebildete Kranke
Der eingebildete Kranke
Krankheit der Jugend
Krankheit der Jugend
Krankheit der Jugend
Krankheit der Jugend
Männerhort
Männerhort - zum letzten Mal !!
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20:30
19:30
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln,
0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de
Von Rolf-Ruediger Hamacher
Alle Welt war erstaunt, als 1961 Anthony Manns Ritter-Epos „El Cid“ zum
„Besten Western (!) des Jahres“ gewählt wurde. Doch schnell wurde klar,
dass mit dieser Auszeichnung nicht nur einer der profiliertesten WesternRegisseure, sondern auch das vom Aussterben bedrohte Genre geehrt werden sollte. Ein wenig ähnlich verhält es sich mit der Hommage „Hello, I‘m
Johnny Cash“, die zum „Besten Tournee-Musical“ der vergangenen Saison
gewählt worden war. Aber mit einem „Und dann bin ich gestorben,
Musical hat dieses „Konzert mit Zwimeine Zeit war abgelaufen“
schentexten“ eigentlich genauso wenig
zu tun, wie Kunst mit Kunstdünger. Das Publikum in Essen – meist eingefleischte Anhänger der Country-Legende und des Interpreten Gunter Gabriel
– hatte das richtige Gespür und machte die ausverkaufte „Lichtburg“ zu
einem Alkohol-geschwängerten Konzertsaal, in dem auch schon mal zaghafte Randale ausbrach.
Auf der Bühne mühte sich der fast 70jährige, westfälische Sängerbarde,
der sich mit Kompositionen für deutsche Schlagergrößen (u.a. Rex Gildo,
Peter Alexander), sich selbst („Er ist ein Kerl“) und mit der Übersetzung
von Cashs Songs einen Namen gemacht hatte, die Legende zum Leben zu
erwecken. Unterstützt von einer kongenial den Country-Sound treffenden
vierköpfigen Band gelingt ihm das immer dann, wenn er die Lieder seines
Freundes singt. Aber wenn er die wenig erhellenden Texte des Autors und
Regisseurs Volker Kühn aufsagt, dann merkt man doch, dass das schauspielerische Charisma nicht sein Ding ist. Das allerdings strahlt Helen Schneider
aus, die als Cashs Frau June Carter die Show aus ihrer Mittelmäßigkeit reißt.
Deshalb müsste der Abend fairerweise eigentlich „Johnny und June“ heißen,
zumal Helen Schneider weitaus authentischer rüberkommt als der manchmal eher an Udo Lindenberg denn an Johnny Cash erinnernde Gabriel. Ein
wenig denkt man an eine andere „Johnny Cash“-Hommage an den Krefeld/Mönchengladbacher Bühnen, die etwas liebevoller geschrieben (James
Edward Lyons) und präziser inszeniert (Matthias Kniesbeck) war. Vielleicht
geht diese Produktion ja auch mal auf Reisen?
Auf Reisen möchte am liebsten auch Regisseur Klaus Prangenberg mit
der Hommage „Wanna be loved by ... anyone? – Vom Leben und Sterben
der Marilyn Monroe“ gehen, die im Theater am Schlachthof Neuss läuft
(nächste Vorstellung: 21.4.). Die in Wien ausgebildete Musical-Darstellerin
und Opern-Sängerin Janina Burgmer schlüpft zu deren 50. Todestag in die
Rolle des zeitlebens als Schauspielerin unterschätzten Sexsymbols – und
überzeugt vor allem, wenn sie deren Songs ins Mikro haucht. Aber auch
hier stehen sich ein oberflächliches Buch (Jasper Sand)
und eine allzu eindimensionale Regie gegenseitig im
Weg. Da werden so ergreifende Momente wie Marylins
Erinnerung an den sie missbrauchenden Vater oder die
geheimnisumwitterte Rolle der CIA bei ihrem TablettenTod leider nur gestreift. Und die Inszenierung versäumt
es, die Pianistin (Anna Seibert) interaktiv in Marylins
Rolf-Ruediger Hamacher ist Mediendozent, Monolog mit einzubeziehen. Schade – denn es gibt
Journalist und im Vorkaum ein spannenderes Künstlerleben als das der legenstand des Filmkritikerdären Hollywood-Ikone.
Verbandes
„Hello, I‘m Johnny Cash” I www.renaissance-theater.de
„Wanna be loved by ... anyone?” I www.tas-neuss.de
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Sparkassen-Finanzgruppe
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Theater-Termine Köln-Bonn
Theater-Kalender Köln-Bonn
= Premiere
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
Monika Blankenberg
Mo. 2.4., Mo. 16.4.
Volk & Knecht GbR
Di. 3.4., Di. 17.4.
Silvia Doberenz
Mi. 4.4.
Matthias Jung
Do. 5.4.
Hildegart Scholten & Hendrik von
Bayreuth feiern Ostern
Do. 5.4., Sa. 7.4. je 22.00, Eintritt frei
Christian Schiffer
Sa. 7.4.
Nicolas Evertsbusch TIPP
Di. 10.4., Fr. 13.4.
Achim Knorr
Mi. 11.4.
Cassy Carrington & Herr Cosler
Do. 12.4.
Gratis-Comedy
Do. 12.4. bis Sa. 14.4., Do. 19.4. bis Sa. 21.4.,
Do. 26.4. bis Sa. 28.4. je 22.00
Jens Heinrich Claassen
Sa. 14.4.
Hildegart Scholten
Mi. 18.4.
Horst Fyrguth
Do. 19.4.
Frizzles
Fr. 20.4.
Sylvia Brécko
Sa. 21.4.
Renate Coch
Mo. 23.4.
Andrea Volk
Di. 24.4.
Maria Vollmer
Mi. 25.4.
Sarah Hakenberg
Do. 26.4.
Heino Trusheim
Fr. 27.4.
Uli Masuth
Sa. 28.4.
Özgür Cebe
Mo. 30.4.
BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS
0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr
EUtropia
Mo. 2.4.
Gehirne am Strand
Di. 3.4.
berge
Mi. 4.4.
Rojan Delyar & Band
Do. 5.4.
Der Gott des Gemetzels
Sa. 7.4. bis Mo. 9.4.
Kein Pfad führt zurück
Di. 10.4.
Diebe
Do. 12.4., Fr. 13.4.
Die Schönheitskönigin
Sa. 14.4.
Unter Druck
So. 15.4., Di. 17.4.
Prinz Friedrich von Homburg
Mi. 18.4., Do. 19.4.
Zu Gast bei Freunden
Fr. 20.4., Sa. 21.4., Mo. 23.4.
Orientspektakel
So. 22.4.
Kathleen Renish
Di. 24.4.
Ooh… ein dunkler Wald!
Mi. 25.4., Do. 26.4.
Noch ‘ne Banane
Fr. 27.4.
Ay l’amour
So. 29.4.
Tanz des Mondes
Mo. 30.4.
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501
0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr
AoK-Kabarett
So. 1.4.
Ludger K.
Mi. 11.4.
Dittmar Bachmann
Do. 12.4.
Armin Fischer
Fr. 13.4., Sa. 14.4.
Ingo Börchers
Mi. 18.4.
Thilo Seibel
Do. 19.4.
Die ImproVisaToren
Fr. 20.4.
Vanessa Maurischat & Holger Edmaier TIPP
Sa. 21.4., So. 22.4.
Lüder Wohlenberg
Mi. 25.4.
Stefan Ebert
Do. 26.4.
Der unglaubliche Heinz
Fr. 27.4.
pro:c-dur
Sa. 28.4.
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
Emil und die Detektive
So. 22.4. 15.00 u. 17.00, Mo. 23.4. 10.30, Di.
24.4. 10.30
Patrick anderthalb
Di. 24.4. 19.00, Mi. 25.4. 11.00 u. 19.00
Pigor & Eichhorn
Do. 26.4.
Matthias Tretter
Fr. 27.4. 20.30
Moritz Netenjakob
Sa. 28.4.
Nordkvark
Sa. 28.4. 20.30
Die Sirenen
Mo. 30.4.
COMEDIA IM TANZBRUNNEN
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Hagen Rether
Fr. 12.4.
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
Augustin und das Oster-Küken
So. 8.4. 15.00
Der Eier-Krimi
Do. 12.4. 10.00, Sa. 14.4. 16.00, So. 15.4. 15.00
Der kleine Lord
Sa. 21.4. 16.00, So. 22.4. 15.00, Mi. 25.4. 10.00,
Sa. 28.4. 16.00
Maigers Wirsing
So. 29.4. 15.00
METROPOL
0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr
Alice hinter den Spiegeln
So. 1.4., Sa. 14.4., So. 15.4., Sa. 28.4., So.
29.4.
Peterchens Mondfahrt
Sa. 7.4. 15.30, So. 8.4. 15.30, Di. 10.4. 11.00
u. 15.30, So. 15.4. 15.30
Das kunstseidene Mädchen
Do. 12.4., Fr. 13.4.
Captain Colonia
Do. 19.4. bis So. 22.4.
OPER KÖLN: OPERNHAUS
Tina Teubner
Fr. 20.4.
Tommy Engel
Fr. 27.4.
Ein Freund zum Frühstück
So. 1.4., Mo. 9.4., So. 15.4., So. 29.4. je 16.00
Das war ich nicht
Mi. 4.4., Do. 5.4., Fr. 13.4., Sa. 14.4., Mi. 25.4.,
Do. 26.4. mit Einführung
Wilhelm Meisters Lehrjahre
Sa. 7.4., Mo. 9.4., Fr. 20.4., Sa. 21.4.
Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner
Mi. 11.4., Do. 12.4.
Die fromme Helene
Di. 17.4., Jubiläumsvorstellung
Kurzvortrag Wilhelm Busch zum 180.
Di. 17.4. 19.30
Orlando
Mi. 18.4., Do. 19.4.
Nulli und Priesemut
Sa. 21.4., So. 22.4. je 16.00
Andy Warhol just finished eating a
hamburger
Fr. 27.4., So. 28.4.
COMEDIA
GLORIA
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr
Kernölamazonen
So. 1.4.
Ich wär‘ gern was, was du nicht siehst
Di. 3.4. 10.30 u. 16.00, Mi. 4.4. 10.30 u. 16.00
Richard Bargel & Klaus „Major“ Heuser
Do. 5.4.
Maren Kroymann & Band
Do. 12.4.
Pätzold & Burgos
Fr. 13.4.
Raus aus dem Haus
Sa. 14.4. 15.00, Di. 17.4. 10.30, Mi. 25.4.
10.30 u. 16.00, Do. 26.4. 10.30, Fr. 27.4.
10.30
Im Eimer
Mo. 16.4., Di. 17.4.
Irmgard Knef
Di. 17.4. 20.30
Pause & Alich
Mi. 18.4.
FiL
Do. 19.4. 20.30
Andreas Rebers
Fr. 20.4., Sa. 21.4.
Mark Britton
Fr. 20.4. 20.30
Ehnert vs. Ehnert
Sa. 21.4. 20.30
Bastian Sick
Do. 12.4.
Ingo Appelt
Di. 17.4.
Tom Gerhardt
Mi. 18.4., Do. 19.4.
Ödipus / Bêt Noir
So. 1.4.
Der demografische Faktor
Di. 3.4., Mi. 4.4., Sa. 21.4., Sa. 28.4., So. 29.4.
15.00
Das Werk / Im Bus / Ein Sturz
Do. 5.4.
Der Kirschgarten
Sa. 7.4. 20.00, Mo. 9.4. 20.00
Herr Puntila und sein Knecht Matti
So. 8.4., Mi. 11.4., Fr. 13.4. mit
Publikumsgespräch, Mo. 30.4.
König Lear
Sa. 14.4.
Fest mit Polen
So. 15.4. ab 13.00
Der Idiot
Fr. 20.4., So. 22.4., Fr. 27.4.
Sommernachtstraum
Mo. 23.4.
For Rent (A louer)
Mi. 25.4., Do. 26.4.
Kulissengespräch: Die Ringe des Saturn
Do. 26.4. 20.00, Erfrischungsraum
BÜRGERZENTRUM CHORWEILER
0221 221 96 330, Beginn 20.00
HORIZONT THEATER
0221 13 16 04, Beginn 20.00 Uhr, So. 19 Uhr
Nathans Kinder
Mo. 2.4. 19.00
König Ödipus
Di. 3.4.
Die Marquise von O…
Mi. 4.4., Do. 26.4.
Der Impresario aus Istanbul
Do. 5.4., Sa. 14.4.
Zur schönen Aussicht
Sa. 7.4., So. 15.4.
Blue Beard
Di. 10.4., Do. 12.4.
Man(n) singt Deutsch
Mi. 11.4.
Eine Sommernacht
Fr. 13.4., Sa. 21.4., Sa. 28.4.
Traumnovelle
Mo. 16.4.
Die Physiker
Mi. 18.4.,, Mo. 30.4.
Publikumsbeschimpfung
Fr. 20.4., So. 22.4.
Der Besuch der alten Dame
Mo. 23.4.
Antigone
Di. 24.4.
Geschlossene Gesellschaft
Mi. 25.4.
Der Eunuch
Fr. 27.4.
Ist das Liebe, oder kann das weg?
So. 29.4.
KABARETT A-Z
0221 27 75 89 98, Beginn 19.30 Uhr
Sia fliegt Senftopf an
Überraschendes Musikkabarett mit Charme, Witz, Boshaftigkeit und einer Prise Erotik ist ihre
Spezialität. Sia Korthaus holt in ihrem Solo „VorLieben“ zu einem neuen Rundumschlag aus.
Als Brautjungfer auf einer bayrisch-kölschen Hochzeit kämpft sie gegen die Verarmung des
Oberstübchens und des Herzens. Am 11.4. im Senftöpfchen. Foto: Gisela Schenker
Hirnlos glücklich
Fr. 13.4., Sa. 21.4.
Schamlos ehrlich
Sa. 14.4., Fr. 27.4.
Nächsten-Hiebe
Fr. 20.4., Sa. 28.4.
KÖLNER KÜNSTLER THEATER
0221 510 76 86
Fußballhase Willi Löffel
So. 1.4. 15.00, Di. 3.4. 10.00, Sa. 7.4. 16.00
22
26
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Die Meistersinger von Nürnberg
So. 1.4., So. 8.4., So. 15.4., So. 29.4. je 16.00
Rigoletto
Mi. 4.4., Sa. 7.4., Mo. 9.4. 18.00, Do. 12.4.
OPER KÖLN: PALLADIUM
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Border TIPP
Fr. 13.4., So. 22.4. 18.00
L’incoronazione di Poppea
Sa. 14.4., Di. 17.4., Do. 19.4., Sa. 21.4., Mi.
25.4., Sa. 28.4. je 19.00
SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Wastwater TIPP
Do. 5.4., Sa. 7.4., Di. 10.4., Do. 12.4., So. 15.4.
bis Mi. 18.4.
SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS
SCHAUSPIEL KÖLN: SCHLOSSEREI
0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr
Die Zone
Fr. 13.4., Sa. 14.4.
Fluch der Hoffnung
Fr. 20.4., Sa. 21.4.
Wohnen. Unter Glas
Mi. 25.4., Do. 26.4.
Wir Kinder von Theben
Sa. 28.4., So. 29.4. 19.00
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Die BlechHarmoniker
So. 1.4.
Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser
Mo. 2.4.
Astrid Gloria TIPP
Sa. 7.4., So. 8.4.
Die ExtraVaganten
Mo. 9.4.
Hans Gerzlich
Di. 10.4.
Sia Korthaus
Mi. 11.4.
Sascha Korf
Do. 12.4.
Ecco Meineke
Fr. 13.4.
Ken Bardowicks
Sa. 14.4., So. 15.4.
Bill Mockridge
Di. 17.4.
Andreas Etienne
Mi. 18.4.
Simone Solga, Michael Frowin & Martin
Maier-Bode
Do. 19.4. bis Sa. 21.4.
Jean van Ree
So. 22.4. 12.00
Peggy O. & Michael Sorg
Mo. 23.4.
Paul Kuhn Trio
Di. 24.4., Mi. 25.4.
Kay Ray
Do. 26.4.
Reiner Kröhnert
Fr. 27.4. bis So. 29.4.
Springmaus
Mo. 30.4.
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr
… und raus bist du!
Fr. 13.4. 18.00, Do. 19.4. 10.00, Fr. 20.4.
10.00, So. 22.4. 15.00
Erste Liebe
Fr. 13.4.
Doktor Faustus
Fr. 20.4., So. 22.4., Mo. 23.4.
eins.eins.null
Mi. 25.4. bis So. 29.4.
TAS - THEATER AM SACHSENRING
0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr
A Special Relationship (engl.)
Sa. 7.4. bis Mo. 9.4.
Marathon Five – O (engl.)
Do. 12.4. bis Sa. 14.4., Do. 19.4. bis Sa. 21.4.
Hamlet
Mo. 23.4. bis Sa. 28.4.
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
In jeder Beziehung TIPP
So. 1.4., Di. 3.4. bis Do. 5.4., Sa. 7.4. 17.00 u.
20.00, So. 8.4. 18.00, Di. 10.4. bis So. 15.4.,
Di. 17.4. bis Fr. 20.4., Sa. 21.4. 17.00 u. 20.00,
So. 22.4. 17.00 u. 20.00, Di. 24.4. bis Fr. 27.4.,
Sa. 28.4. 17.00 u. 20.00, So. 29.4. 17.00 u.
20.00
THEATER DER KELLER
0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr
Die Ängstlichen und die Brutalen
So. 1.4., Fr. 13.4., Sa. 14.4., Fr. 27.4. bis So.
29.4.
Der Verbrecher
Di. 3.4. bis Do. 5.4., So. 22.4., Di. 24.4. bis
Do. 26.4.
Bist du schon auf der Sonne gewesen?
Sa. 7.4., So. 8.4., Sa. 28.4. je 15.00
Der Geizige
Sa. 7.4.
Othello
So. 8.4., Mo. 9.4., Do. 19.4.
Shakespeares sämtliche Werke (leicht
gekürzt)
Di. 10.4., Mi. 11.4., Mi. 18.4.
Nordost
Do. 12.4. mit Publikumsgespräch
Wer aus mir trinkt, wird ein Reh
So. 15.4., Di. 17.4.
Meier, Müller, Schulz oder: Nie wieder
einsam
Fr. 20.4., Sa. 21.4.
THEATER IM BAUTURM
0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr
Frau Müller muss weg
So. 1.4. bis Mi. 4.4.
Faust – Der Tragödie erster Teil
Do. 5.4. bis Sa. 7.4.
Der goldene Drache
Sa. 14.4., So. 15.4., Mi. 18.4. bis Fr. 20.4., Sa.
21.4. 19.00 mit Publikumsgespräch, Mo. 30.4.
Kunst
Mo. 16.4., Di. 17.4.
Der Kontrabass
So. 22.4.
Klanglandschaften Afrika
So. 22.4. 17.30, Mo. 23.4., Di. 24.4., Ort:
Rautenstrauch-Joest-Museum
Ladies Night
Mi. 25.4. bis Fr. 27.4.
Pariser Leben
Sa. 28.4. 13.30 u. 20.00
Peer Gynt
So. 29.4. 13.30 u. 20.00
THEATER TIEFROT
0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr
Krankheit der Jugend
Mi. 4.4., Mi. 18.4., Fr. 20.4., Mi. 25.4., Fr. 27.4.
Männerhort
Sa. 7.4. bis Mo. 9.4., Sa. 28.4., So. 29.4. 19.30
Der eingebildete Kranke
Fr. 13.4., Sa. 14.4.
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Hi Dad!
So. 1.4.
Markus Barth
Mo. 2.4.
Beate Bohr, Tanja Haller, Sonja Kling TIPP
Di. 3.4., Sa. 7.4., So. 8.4., Mi. 11.4.
Nightwash live
Mi. 4.4.
Martina Brandl
Do. 5.4.
Ecco Meinecke
Do. 12.4.
Frank Fischer
Fr. 13.4.
Katja Ebstein
Sa. 14.4.
Pantheon Vorleser im WDR
Mo. 16.4., Horst Evers und Gäste
Science Slam
Di. 17.4.
Jens Neutag
Di. 17.4.
Philipp Schari
Mi. 18.4.
Horst Schroth
Do. 19.4., Fr. 20.4.
Richard Rogler
Sa. 21.4.
Ingo Oschmann
So. 22.4.
Prix Pantheon – Wettbewerbstage
Di. 24.4. bis Do. 26.4. je 19.30
Kay Ray
Fr. 27.4.
Till Reiners
Sa. 28.4.
Matthias Deutschmann
Sa. 28.4.
Philip Simon
So. 29.4.
Werner Schneyder
Mo. 30.4.
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr
Thomas Reis
Fr. 13.4., Sa. 14.4.
Bill Mockridge
So. 15.4.
Andreas Etienne
Di. 17.4.
Springmaus-Ensemble
Mi. 18.4. bis Sa. 21.4.
@rheinkabarett
Di. 24.4., Mi. 25.4.
Weiber Reloaded
Do. 26.4.
Double Drums
Fr. 27.4.
Mark Britton
Sa. 28.4.
Margie Kinsky
So. 29.4.
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
Ein Bericht für eine Akademie
Fr. 6.4., Mi. 25.4., So. 29.4. je 20.00
Pippi in Taka-Tuka-Land
Sa. 7.4., So. 8.4., Mo. 9.4. je 15.00
Vorstadtkrokodile
Sa. 14.4. 19.30, So. 15.4. 15.00, Ort:
Telekom-Forum
Krabat
Di. 17.4. 10.00 u. 19.30, Mi. 18.4. 10.00
Vorstadtkrokodile
Do. 19.4. 10.00, Fr. 20.4. 10.00 u. 18.30, Sa.
21.4. 15.00 u. 18.30, So. 22.4. 15.00, Mo.
23.4. 10.00
Der kleine Drache Kokosnuss
Sa. 28.4., So. 29.4. je 15.00
THEATER BONN: OPERNHAUS
0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr
Lakmé
So. 1.4. 18.00, Fr. 13.4., Fr. 20.4.
La Finta Giardiniera
So. 8.4. 18.00, So. 15.4. 16.00
Il Trovatore
Mo. 9.4. 18.00, Sa. 14.4., Sa. 21.4.
Hair
Do. 12.4.
Edita Gruberova
Mi. 18.4.
Bodo Wartke
So. 22.4.
Operngala
So. 29.4. 18.00
23
THOMAS LANGMANN
LAETITIA CASTA
KAD MERAD
PRÄSENTIERT:
GUILLAUME CANET
UND MIT
GÉRARD JUGNOT
DIE KINDER DES MONSIEUR MATHIEU
DER NEUE FILM VON CHRISTOPHE BARRATIER
NACH
WWW.KRIEG-DER-KNOEPFE.DE
24
26
Woki
23. Jhg. | April 2012
MICHELLE WILLIAMS IN
MY WEEK WITH
MARILYN
EIN FILM VON SIMON CURTIS
www.choices.de
OFF Broadway
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Filmhaus
Rex am Ring
Metropolis
KULTUR.KINO.KÖLN.
Europa gestalten.
www.MyWeekWithMarilyn.de
ab 19.4. im Kino
Rahmenprogramm zur Ausstellung
Cocktailbar und Kino
Mittwoch, 18. April, 19 Uhr
WHAT’S NEW PUSSYCAT?
Romy Schneider und Woody Allen in einem Film
Mittwoch, 25. April, 19 Uhr
DER SWIMMINGPOOL
Das Traumpaar Romy Schneider und Alain Delon am Pool!
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn, T +49 228 9171-200
www.bundeskunsthalle.de
Romy Schneider (Ausschnitt), 1972
© Eva Sereny / Camerapress / Gamma-Rapho
ROMY SCHNEIDER
5. April – 24. Juni in Bonn
Film-ABC
Vorspann
Eine archaische Welt, der die Hoffnung verloren geht: Kritik „Das Turiner Pferd“, S. 50
KULTUR.KINO.KÖLN.
24 Jhg. I April 2012
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
29.3. 5.4. 12.4. 19.4.
51
6 x Venedig
32
Anton Corbijn Inside Out
44
Battleship
51
Bel Ami
44
Chronicle – Wozu bist Du fähig?
32
Das bessere Leben
52
Das Haus Anubis – Pfad der 7 Sünden
X
X
X
Mai
X
X
X
50
Das Turiner Pferd
52
Der perfekte Ex
X
32
Die Frau in Schwarz
X
42
Die Königin und der Leibarzt
44
Die Piraten – Ein Haufen merkwürdiger Typen
36
Einer wie Bruno
44
Einmal ist keinmal
52
Fischen Impossible – Eine tierische Rettungsaktion
51
Helden des Polarkreises
44
Im Reich der Raubkatzen
X
X
X
X
X
X
X
X
34
Iron Sky – Wir kommen in Frieden!
36
King of Devil’s Island
X
44
Knerten traut sich
X
34
Krieg der Knöpfe
X
42
Martha Marcy May Marlene
X
42
Monsieur Lazhar
X
28
My Week with Marilyn
X
X
42
Nathalie küsst
52
Out of the Darkness
X
X
36
Russendisko
X
44
Sams im Glück
X
50
Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte [...]
44
The Grey – Unter Wölfen
38
The Lady – Ein geteiltes Herz
50
The Music Never Stopped
52
Titanic 3D
X
51
Und wenn wir alle zusammenziehen?
X
50
Violinissimo
36
Wo stehst du?
34
Work Hard – Play Hard
52
Zorn der Titanen
X
Rückbesinnung in der Dunkelkammer
Nostalgie im Kino
Die Oscar-Verleihung stand wie noch nie unter dem Zeichen der Nostalgie: Die Franzosen frönen mit „The Artist“ charmant dem Stummfilm,
Martin Scorsese gibt in seinem „Hugo Cabret“ (leider viel zu wenige) Einblicke in das Schaffen des ersten großen
„Nostalgie als Therapie“
Kinomagiers Georges Méliès. Dabei ist
das eigentlich nichts Neues, badet Kino doch fortwährend in der Rückbesinnung, bedient sich ununterbrochen an Bewährtem, Verlässlichem,
verfilmt Altes neu und bricht nur äußerst selten, und noch seltener erfolgreich, aus den über die Jahrzehnte etablierten narrativen oder inszenatorischen Schablonen aus. Das muss es aber auch nicht: „Russendisko“
etwa greift mal wieder frech-melancholisch die Aufbruchsstimmung nach
dem Mauerfall auf, ohne damit zu ermüden, „The music never stopped“
veranschaulicht die heilende Wirkung von Hippiemusik – Nostalgie als
Therapie. Auch die Inszenierung des Schauerdramas „Die Frau in Schwarz“
wandelt in nostalgischen Verweisen auf ihre Vorbilder – und weiß dennoch zu erschrecken. „Iron Sky“ setzt augenzwinkernd und äußerst gelungen auf Trash-Nostalgie, und der zeitgenössische Kinomagier Tarsem
Singh zaubert noch einmal Schneewittchen und die sieben Zwerge auf die
Leinwand („Spieglein Spieglein“).
Bei dieser ungebrochenen Besinnung auf Historisches und Etabliertes, auf
die Wiedererkennung, wirken heutzutage bereits Sequels wie „American
Pie: Das Klassentreffen“ nostalgisch. Nostalgie allerorten. Und das geht
gar über die Filme hinaus, wie Hejo Emons von Wüste Film im Interview
auf choices.de erläutert: „Nicht zuletzt ist jeder Kinobesuch gleichzeitig
eine Erinnerung an alle anderen Kinobesuche, die man vorher gemacht
hat.“ Kino ist also nicht nur nostalgisch, wenn es schwarzweiß und stumm
daherkommt oder die eigene Historie thematisiert. Das Aufregende am
Kino ist natürlich, dass es nicht nur nostalgisch sein muss. Dass es experimentiert, neue Ausdrucksformen sucht, sich immerzu neu ausprobiert.
So wie beispielsweise das französische Drama „Das Leben gehört uns“. Die
Geschichte über ein vom Schicksal geprüftes Paar verwehrt sich inszenatorisch vielen Normen – und weiß auch damit zu berühren. Auch wenn ein
Großteil des Publikums Bewährtem und nostalgischer Verlässlichkeit verhaftet sein mag und Nostalgie damit eher die Regel denn die Ausnahme
bildet, erinnern uns Inszenierungen wie diese daran, was Kino eigentlich
kann: alles!
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Das und noch viel mehr wusste auch der Kölner Filmkritiker Helmut W.
Banz. Er war schon in den 60ern Teil der Filmclub-Bewegung, seit der
Gründung der Cinemathek in den frühen 70ern bis zu deren Ende in den
90er Jahren für ihr Programm verantwortlich und von da an im Filmclub
813 aktiv. Banz war auch langjähriger Gast im choices-Kritikerspiegel. Ein
Cineast, der für die Kölner Kinofans unermüdlich Filmschätze zurück auf
die Leinwand holte. Helmut W. Banz erlag im März seinem Krebsleiden.
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Hartmut Ernst
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
Zu jeder Startwoche sentimental: Hartmut Ernst
27
www.choices.de/heute-im-kino
choice of choices
In Bed with Marilyn: Eddie Redmayne mit Michelle Williams
Ich ist eine andere
„My Week with Marilyn“ von Simon Curtis
England, 1956: Marilyn Monroe kommt für ihren einzigen Dreh nach London. Der junge
Colin Clark ist am Drehort und kommt ihr für eine Woche näher als jeder andere.
C Annäherung an einen Mythos
Marilyn Monroe – das ist längst keine Person mehr. Marilyn Monroe ist ein
Mythos, eine Legende, eine Ikone. Und wahrscheinlich war Marilyn Monroe
nie etwas anderes als das. Und doch gab es dahinter dieses 1926 geborene
biologische Wesen, das aussah wie die Marilyn Monroe, die in unserem kollektiven Gedächtnis eingeschrieben ist. Dieses Wesen hieß bis 1956 offiziell
Norma Jeane Mortenson, die letzten sechs Jahre ihres kurzen Lebens hieß sie
auch auf dem Papier Marilyn Monroe. Eins wurden die beiden dennoch nie.
Verschiedene Welten
Im Sommer 1956 führt die innere Teilung zunehmend zu Problemen. Marilyn
Monroe (Michelle Williams) kommt für die Dreharbeiten zu der Komödie „Der
Prinz und die Tänzerin“ von und mit Laurence Olivier (Kenneth Branagh) nach
London. Die Spannungen zwischen dem klassischen britischen Theaterdarsteller und der um Anerkennung als seriöse Schauspielerin bemühten Monroe,
die gerade das Method Acting von Lee Strasberg für sich entdeckt hatte, waren vorprogrammiert. Hier prallten in mehrfacher Hinsicht Welten aufeinander. In diesen Konflikt gerät der 23-jährige Produktionsassistent Colin Clark
(Eddie Redmayne). Clark will um jeden Preis zum Film und belagert Oliviers
Produktionsfirma, um einen Job zu bekommen. Er erhält seine Chance, als der
Weltstar Marilyn Monroe mit ihrem frisch vermählten Gatten, dem Dramatiker Arthur Miller, nach England kommt. Als es zu ersten Konflikten zwischen Monroe und Olivier kommt, kann Clark noch mit seiner jugendlichleichten Art vermitteln. Doch als die Probleme immer deutlicher zu Tage treten
und Monroe nach der Rückreise von Arthur Miller in Clark einen Verbündeten
sucht, fühlt er sich zunehmend verantwortlich. Wenn Monroe in ihrer Sucht
nach Liebe und Anerkennung in Depressionen versinkt oder im Tablettenrausch dem Set fernbleibt, wird Clark zu ihr geschickt. Schon bald ist sie es,
die ihn regelmäßig zu sich ruft. Langsam begegnet er auch ihrer manipulativen Seite, ohne es zu merken.
Gerade lieferte „The Artist“ Einblicke in die Filmindustrie und das Starsystem
der 1920er und 1930er Jahre. „My Week with Marilyn“ leistet zwar ähnliches
für die 50er und 60er Jahre – aber auf ganz andere Art. Das Drehbuch basiert
einerseits auf Colin Clarks 1995 erschienenem allgemeineren Bericht über
den Filmdreh, andererseits auf sein fünf Jahre später veröffentlichtes intimeres Buch über seine Zeit mit Monroe. Der Film ist also kein klassisches Biopic
und macht nicht den Fehler, das ganze Leben eines Menschen in 90 Minuten
nachzeichnen zu wollen. Derartige Vorhaben scheitern oft an zwei Punkten:
www.choices.de/heute-im-kino
Zum einen stolpern sie meist nur von Ereignis zu Ereignis. Zum anderen
behaupten sie einen objektiven Standpunkt, behaupten als vermeintlichen
Qualitätsstempel, „eine wahre Geschichte“ zu erzählen. „My Week with
Marilyn“ vermeidet beide Fehler. Dabei geht Regisseur Simon Curtis nicht
einmal einen betont unkonventionellen Weg wie beispielsweise Todd Haynes
mit seiner multiperspektivischen Bob-Dylan-Annäherung „I’m not there“. Curtis
macht klassisches Erzählkino. Aber er zurrt nicht jeden losen Faden fest. Er
präsentiert uns eine Figur voller Widersprüche.
Verschiedene Ichs
Curtis verlässt sich voll auf die Möglichkeiten von Michelle Williams, zwischen der unsicheren Norma Jeane und der selbstsicheren Marilyn zu wechseln, ohne dass man denkt, eine von beiden sei die „echte“. Vielleicht am eindrucksvollsten ist dieses Spiel, wenn Colin Clark und Marilyn Monroe einen
gemeinsamen Ausflug unternehmen. Hier wirkt sie zwar wie befreit, aber
echt? Da steht Norma Jeane auf einer Treppe in Windsor Castle, vor ihr das
vom Überraschungsbesuch beglückte Personal, und sie fragt Colin Clark
lächelnd: „Soll ich sie sein?“. Dann stolziert sie genießerisch als MM die
Treppe hinunter. Wo ist da Norma Jeane? She’s not there, würde Todd Haynes
frei nach Arthur Rimbaud sagen. Diese Star-Schizophrenie gibt es nicht erst
seit Madonna, Britney Spears oder Lady Gaga. Und es gab immer schon diejenigen, die das Spiel mit den Identitäten souverän beherrschten und jene,
die sich darin verloren.
Bei Monroes Ausflug mit Clark muss man unwillkürlich an „Ein Herz und eine
Krone“ mit umgekehrten Vorzeichen denken, auch wenn Audrey Hepburn
nicht nur äußerlich das Gegenteil von Monroe ist. William Wylers Romanze
von 1953 zeigt, wie Hepburn als junge Prinzessin für ein paar Tage mit einem
Reporter mitten in Rom vor ihrer öffentlichen Rolle flüchtet. Simon Curtis
inszeniert die spielerische und im Kern doch so existenzielle Flucht von
Monroe wie einen leichten Spätsommertraum, in dem Norma Jeane trotz der
scheinbaren Freiheit aus ihrem zweiten Ich nicht mehr herausfindet. „Die
Menschen sehen in mir nur Marilyn Monroe. Sobald sie merken, dass ich es
bin, nehmen sie reiß aus.“, sagt sie, und glaubt selber noch, dass es ein echtes und ein unechtes Ich gäbe. Eine Frau voller Widersprüche – und ein Film,
der ihr das zugesteht.
CHRISTIAN MEYER
MY WEEK WITH MARILYN
Hollywood Filmfestival 2011: Beste Hauptdarstellerin
GB 2011 - Drama - Regie: Simon Curtis - Kamera: Ben Smithard - mit: Michelle Williams,
Eddie Redmayne, Kenneth Branagh - Verleih: Ascot Elite
Start: 19.4. Cinenova, Weisshaus
28
36
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Kölner Kritikerspiegel
APRIL 2012
Die häufigsten Nennungen
Frank Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas Linden
Kölnische Rundschau
Ingrid Bartsch
ARD Morgenmagazin
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Marieke
Steinhoff
Schnitt
Sven von Reden
StadtRevue
Frank Brenner
trailer
Kultur.Kino.Ruhr.
Christina Nord
taz
Christian
Meyer
choices
Kultur.Kino.Köln.
Herausragend Das Turiner Pferd
von
B. Tarr
My Week with
Marilyn
von
S. Curtis
King of Devil‘s
Island
von
M. Holst
My Week with
Marilyn
von
S. Curtis
Bemerkenswert
The Music Never
Stopped
von
J. Kohlberg
Work Hard Play
Hard
von
C. Losmann
The Music Never
Stopped
von
J. Kohlberg
My Week with
Marilyn
von
S. Curtis
Best of
Comedy
Die Piraten
von
P. Lord
Nathalie küsst
von
S. Foenkinos
Krieg der Knöpfe
von
C. Barratier
Nathalie küsst
von
S. Foenkinos
Best of
Drama
The Lady
von
L. Besson
Nathalie küsst
von
S. Foenkinos
Die Königin und
der Leibarzt
von
N. Arcel
Besondere
Erwähnung
My Week with
Marilyn
von
S. Curtis
Martha Marcy
May Marlene
von
S. Durkin
Krieg der Knöpfe
von
C. Barratier
Das Turiner Pferd
von
B. Tarr
Work Hard Play
Hard
von
C. Losmann
Wo stehst du?
von
B. Braun
Work Hard Play
Hard
von
C. Losmann
Das Turiner Pferd My Week with
Marilyn
von
von
B. Tarr
S. Curtis
The Music Never
Stopped
von
J. Kohlberg
Das Turiner
Pferd
von
B. Tarr
Und wenn wir alle
zusammenziehen?
von
S. Robelin
Nathalie küsst
von
S. Foenkinos
King of Devil‘s
Island
von
M. Holst
Martha Marcy
May Marlene
von
S. Durkin
Work Hard Play
Hard
von
C. Losmann
Iron Sky
von
T. Vuorensola
Work Hard Play
Hard
von
C. Losmann
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
28.3., 20 Uhr WORK HARD, PLAY HARD, Odeon
Premiere mit der Regisseurin Carmen Losmann, s. S.34
15.4., 19 Uhr SCHTONK!, Filmforum
Film und Gespräch mit Ulrich Limmer in der Reihe „Der komische Film“
28.3., 16 Uhr SING YOUR SONG, OFF Broadway
Harry Belafonte als Bürgerrechtler mit sozialem Engagement
17.-22.4. INTERNATIONALES FRAUENFILMFESTIVAL, div. Kinos
IFFF dieses Mal mit Länderschwerpunkt Arabischer Film, s. S.45
30.3., 21.30 Uhr BRANDED TO KILL, Filmhaus
Jap. Neue Welle von 1968: einer der besten Filme aller Zeiten
17.4., 20 Uhr TASTE THE WASTE, OFF Broadway
Allerweltskino mit der Doku über Nahrungsmittelverschwendung
31.3., 20 Uhr NEWO ZIRO – NEUE ZEIT, Filmhaus
Doku über Sinti in Deutschland. Filmabend mit Live-Musik und Buffet
17.4., 21 Uhr MY WEEK WITH MARYLIN, Cinenova
Preview unseres Films des Monats, s. S.28
31.3.-1.4. FANTASY FILMFEST NIGHT, Cinedom
Zwei Tage blutiges, furchterregendes oder einfach verrücktes Genrekino
17.4., 21 Uhr TOMBOY, Filmpalette
Film um das kindliche Crossdressing von Céline Sciamma
1.4., 15 Uhr OUT OF THE DARKNESS, Filmhaus
Anschl. Gespräch mit dem Regisseur und den Produzenten, s. S.52
Fantasy Filmfest:
„Juan of the Dead“
IFFF: „Kwiekulik“
18.4., 21.30 Uhr THE LAST WARRIOR, Cinenova
Trashiger Mad Max-Nachhall aus Italien von 1983
1.4., 17 Uhr RAISING RESISTANCE, Filmpalette
Preview der Polit-Doku mit Gästen
21./22.4., 15 Uhr DAS DOPPELTE LOTTCHEN, Weisshaus
Erich Kästner-Verfilmung aus dem Jahr 1950
1.4., 18 Uhr MARTHA MARCY MAY MARLENE, Cinenova
Preview des Sekten-Dramas von Sean Durkin, s. S.42
22.4., 17 Uhr SUPERCLASSICO … MEINE FRAU WILL HEIRATEN!, Cinenova
Preview der dänischen Komödie von Ole Christian Madsen
2.-13.4. KINDERFILM-FERIENPROGRAMM, Metropolis
Zu günstigen Preisen tägl. wechselnde Filme mit Rahmenprogramm
23.4., 20 Uhr DAS LEBEN GEHÖRT UNS, OFF Broadway
Preview des außergewöhnlichen Krebs-Dramas von V. Donzelli
3.4., 20 Uhr CHINESE ZUM MITNEHMEN, OFF Broadway
Lakonische Culture Clash-Komödie aus Argentinien
24.4., 20 Uhr ABENDLAND, OFF Broadway
Allerweltskino mit Nikolaus Geyrhalters Doku über Europa
9.4., 20 Uhr MY WEEK WITH MARILYN, Weisshaus
Preview unseres Films des Monats, s. S.28
„Fünf Tage ohne Nora“
25.4., 19 Uhr KLEINE ODER GROSSE KATASTROPHEN, Filmforum
Premiere eines Dokumentarfilms über Kölner Gesamtschüler
10.4., 20 Uhr FÜNF TAGE OHNE NORA, OFF Broadway
Allerweltskino mit einer mexikanischen Komödie zum Tod
26.4., 18.30 Uhr TASTE THE WASTE, Filmpalette
Doku über Nahrungsmittelverschwendung, anschl. Diskussion
12.4., 20 Uhr 10. PARISER STRAFGERICHT ... VERHANDLUNGEN, Filmforum
Dokumentarfilm zur Ausstellung „Vor dem Gesetz“
26.4., 19 Uhr THE PALM BEACH STORY, Filmforum
Tolle Screwball-Komödie von 1942, anschl. Vortrag von Sarah Greifenstein
12.4., 20 Uhr WORK HARD, PLAY HARD, Odeon
Anschl. Diskussion m. Arbeitswissenschaftlern u. IG-Metallern, s. S.34
27.4., 21.30 Uhr DIE KLASSE VON 1984, Filmhaus
Schulgewalt-Exploitation von 1982 mit dem jungen Michael J. Fox
14./15.4., 15 Uhr ANNE LIEBT PHILIPP, Weisshaus
Deutscher Kinderfilm aus dem letzten Jahr
28.4., 21 Uhr JULIEN DONKEY BOY, Filmpalette
Der 6. Dogma Film – mit Werner Herzog u. Chloe Sevigny, von Harmony Korine
15.4., 15.30 Uhr NADER UND SIMIN, OFF Broadway
Der letztjährige Berlinale-Gewinner filmpsychologisch betrachtet
29.4., 18 Uhr TRASH HUMPERS, Filmpalette
Der aktuelle Film von Harmony Korine über randalierende Rentner
15.4., 16.30 Uhr DAS LEBEN GEHÖRT UNS, Cinenova
Preview des außergewöhnlichen Krebs-Dramas von V. Donzelli
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
„Das Leben gehört uns“
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29.4.-6.5. ACHT BRÜCKEN, div. Orte
Musikfestival mit Filmprogramm zu John Cage, s. S.64
„The Palm Beach Story“, Foto: BFI
„Trash Humpers“
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FIN/D/AUS 2012 - R: Timo Vuorensola - D: Julia Dietze, Götz Otto, Udo Kier
D 2012 - R: Christian Petzold - D: Nina Hoss, Ronald Zehrfeld
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs schaffen es die Nazis mit Hilfe von riesigen Ufos, sogenannten Reichsflugscheiben, die dunkle
Seite des Mondes zu besiedeln. Als sie im Jahr 2018 zufällig von
einer amerikanischen Mondmission entdeckt werden, sehen sie ihre
Zeit gekommen, um wieder nach der Weltherrschaft zu greifen.
Von nun an lastet das Schicksal der Menschheit auf den Schultern
von Renate Richter, eine von der Nazi-Ideologie überzeugte Lehrerin mit Gretchenfrisur. Auf der Erde angekommen wird ihr jedoch
schnell bewusst, dass sie ihr Leben lang einer Lüge aufgesessen ist.
Nur wie soll es ihr gelingen, ihren machtbesessenen Verlobten Klaus
Adler und dessen Götterdämmerung aufzuhalten?
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GB/USA 2011 - R: Steve McQueen - D: Michael Fassbender, Carey Mulligan
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IR 2011 - R: Asghar Farhadi - D: Peyman Moaadi, Leila Hatami
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F 2011 - R: Valérie Donzelli - D: Brigitte Sy, César Desseix, Gabriel Elkaïm
Nader und Simin sitzen vor Gericht. Simin will die Scheidung, um mit
ihrer Tochter das Land zu verlassen. Nader weigert sich mitzugehen,
er möchte seinen an Alzheimer leidenden Vater nicht zurücklassen.
Vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnik
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Ein junges glückliches Paar, Roméo und Juliette. Ihr kleines Kind,
Adam. Eine starke Bewährungsprobe. Und die grandiose Liebesgeschichte einer kleinen Familie. Schwungvoll und mit leichter Hand
inszeniert die französische Schauspielerin und Regisseurin Valérie
Donzelli mit ihrem ehemaligen Lebensgefährten Jérémie Elkaïm in
der zweiten Hauptrolle diese ebenso authentische wie romantische,
autobiografische Geschichte über ein modernes Liebespaar.
Vor eine harte Bewährungsprobe gestellt, erklären die beiden Liebenden dem Feind ihres Glücks kurzerhand den Krieg und kämpfen
ebenso kraft- wie humorvoll um ihr Happy End.
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F 2011 – Regie und Drehbuch: Michel Hazanavicius – D: Jean Dujardin
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F 2011 – R: Olivier Nakache, Eric Toledano – D: François Cluzet, Omar Sy
F/D 2011 – R: Stéphane Robelin – D: Guy Bedos, Daniel Brühl
Fünf enge Freunde, fünf Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht
sein könnten. Claude: der ewige Liebhaber. Annie und Jean: Er immer noch politischer Aktivist, sie bürgerlich und angepasst. Und
Jeanne und Albert: die Feministin und der Bonvivant. Fünf lebenslange Freundschaften, fünf Probleme mit dem Älterwerden.
Philippe führt das perfekte Leben. Reich, adlig, gebildet und mit einer
Heerschar von Hausangestellten - aber ohne Hilfe geht nichts, denn
er ist vom Hals an abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss, frisch
aus dem Gefängnis entlassen, in Philippes geordnetem Leben auf.
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GB/USA/IN 2012 - R: John Madden - D: Bill Nighy, Maggie Smith, Tom Wilkinson
Erste Krankheiten, Probleme mit Enkelkindern und Versicherungen,
nachlassende Libido und Vergesslichkeit müssen in den Griff bekommen werden. Da liegt die Lösung auf der Hand: Ein gemeinsames Haus. Schon allein um den Kindern zu beweisen, dass man
noch lange nicht bereit ist, die Selbständigkeit aufzugeben. Um das
Leben in der Wohngemeinschaft leichter zu gestalten, heuert Jeanne den jungen Student Dirk (Daniel Brühl) an, der gemeinsam mit
ihnen in Annies und Jeans Haus einzieht.
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GB/USA 2011 – R: Simon Curtis – D: Michelle Williams, Eddie Redmayne
Sieben Engländer im höheren Alter reisen aus den unterschiedlichsten Gründen nach Indien und landen alle im „Best Exotic Marigold
Hotel“, das seine besten Zeiten schon hinter sich hat.
Bald schon überträgt sich die magische Wirkung Indiens auf die
Reisenden - bei jedem der Sieben auf seine ganz eigene Art …
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D 2005 – R: Piet De Rycker, Thilo Rothkirch - FSK ab 0, empfohlen ab
5 Jahren
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Im Sommer 1956 bekommt der 23-jährige Colin Clark eine Anstellung als Assistent am Set des Filmes „The Prince and the Showgirl“
(„Der Prinz und die Tänzerin“, 1957), welcher gerade in London gedreht wird. Die Hauptrollen spielen die Hollywood-Göttin Marilyn
Monroe und Sir Laurence Olivier.
Marilyn Monroe ist aber nicht nur zum Arbeiten nach Großbritannien gekommen, sie verbringt dort auch die Flitterwochen mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Arthur Miller. Als dieser zurück in die
Vereinigten Staaten reist, bemüht sich Colin Clark, der HollywoodSchauspielerin eine angenehme Zeit in London zu verschaffen.
Fernab von allem Star-Trubel verbringen die beiden viele gemeinsame Stunden, und Marilyn Monroe blüht an der Seite des jungen
Mannes auf.
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DK 2000 - R: Per Fly - FSK ab 0, empfohlen ab 5 Jahren
!..%,)%"40(),)00
NOR/D 20011- R: Anne Sewitzky - FSK ab 6, empfohlen ab 8 Jahren,
FBW-Prädikat: besonders wertvoll
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BRD 1950- R: Josef von Baky - FSK ab 0, empfohlen ab 6 Jahren
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D 2011- R: Mike Marzuk - FSK ab 0, empfohlen ab 7 Jahren
31
Film-Kritik
Ein schwermütiger Anton Corbijn
Studentin Charlotte (Anaïs Demoustier) hat einen ungewöhnlichen Nebenjob
Close-Up eines Künstlers
Die Augenöffnerinnen
„Anton Corbijn Inside Out“ von Klaartje Quirijns
„Das bessere Leben“ von Malgoska Szumowska
Intimes Porträt des melancholischen Kult-Fotografen und Regisseurs.
C Spannende Dokumentation
Die Journalistin Anne schreibt für die Zeitschrift „Elle“ einen Artikel über Studentinnen,
die ihr Geld als Prostituierte verdienen.
C Verstörendes Erzählkino
Vier Jahre lang hat die Regisseurin Anton Corbijn mit der Kamera begleitet und
einen außergewöhnlichen Einblick in das Innenleben einer Popkultur-Ikone
gewonnen. Es ist die Liebe zur Musik, die dem scheuen Corbijn schon in frühester Jugend Trost spendet: Der Vater ist ein liebloser protestantischer Pfarrer,
sein Zimmer hat Blick auf den ans Haus angrenzenden Friedhof. Schwermut und
Reflexionen über Einsamkeit und Tod bestimmen auch in Zukunft das Werk des
Fotografen, der beginnt, Musiker zu porträtieren, vielen Bands und Künstlern
dadurch erst ein unverwechselbares visuelles Format gibt. Doch Corbijn wahrt
stets die Distanz durch sein Objektiv, zeigt sich als sensibler und doch bindungsunfähiger Workaholic, der trotz seines Ruhms die Anerkennung seiner Eltern
nie bekommen hat. Eine bewegende und einfühlsame Filmcollage und zugleich
eine Zeitreise durch die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte. SILVIA BAHL
Anne (Juliette Binoche) hat das perfekte Leben: eine Altbauwohnung in Paris,
Erfolg im Beruf und eine Familie. Natürlich macht sie nebenbei auch noch den
Haushalt und kümmert sich um die beiden Söhne. Doch der Traum fängt an
zu bröckeln, als sie für einen Artikel über Prostitution als Studienfinanzierung
recherchiert. Dabei taucht Anne immer tiefer in das Leben von Alicja und
Charlotte ein – hinreißend gespielt von Johanna Kulig und Anaïs Demoustier
– und erkennt, dass ihr Ehemann eigentlich der Prototyp ihrer Freier ist. Auch
wenn Juliette Binoche über weite Strecken eine reduziertere Mimik besser
gestanden hätte, ist „Das bessere Leben“ eine Sozialstudie und ein wunderbares Lehrstück über unterschiedliche Generationen von Frauen. INGA SELCK
DAS BESSERE LEBEN
ANTON CORBIJN INSIDE OUT
NL 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Klaartje Quirijns - Verleih: Capelight
Start: 19.4. Filmpalette
Arthur (Daniel Radcliffe) tritt ein ins Schauerland
D/F/PL 2011 - Drama - Regie: Malgoska Szumowska - Kamera: Michal Englert mit: Juliette Binoche, Anaïs Demoustier, Johanna Kulig - Verleih: Zorro
Start: 29.3. Filmpalette
Geld anlegen
Armut überwinden
Buuh!
Mit fairen Krediten
in Menschen investieren
„Die Frau in Schwarz“ von James Watkins
Oikocredit vergibt Kredite
zum Beispiel an Mikrofinanzinstitutionen oder
Kaffeegenossenschaften.
So helfen Sie mit einer
fairen Geldanlage, Menschen aus der Armut zu
befreien.
Ein junger Anwalt reist beruflich ins englische Hinterland und begegnet einem rachsüchtigen Geist.
C Atmosphärisches Schauerdrama
Die kleine Ortschaft, in der der verwitwete Arthur (Daniel Radcliffe) strandet,
scheint verflucht: Kinder gehen freiwillig in den Tod, die Bewohner sind verängstigt und misstrauisch. Zu allem Überfluss scheint es in dem verlassenen
Landhaus, dessen Nachlass Arthur regeln soll, zu spuken. Und das tut es dann
auch im Kinosaal: Regisseur James Watkins lässt seinem Hinterland-Gemetzel „Eden Lake“ dieses atmosphärisch sehr gelungene Mystery-Drama folgen,
in dem Harry-Potter-Star Daniel Radcliffe entgeistert durch Moor und Nebel
irrt. Eine gelungene Schauermär, die sich nicht in einer komplexen Story verläuft, sondern seinen Helden lieber mal ausgedehnt durch eine lange Nacht
des Schreckens schickt. Gruselig!
HARTMUT ERNST
DIE FRAU IN SCHWARZ
GB 2012 - Drama / Horror - Regie: James Watkins - Kamera: Tim Maurice-Jones mit: Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Janet McTeer - Verleih: Concorde
Start: 29.3. Cinedom, Metropolis, Rex, UCI
choices verlost 5x2 Freikarten.
E-Mail bis 10.4. an [email protected], Kennwort: Schwarz
www.choices.de/heute-im-kino
Kaffeeernte bei der „Cooperativa de
Caficultores“ in Llano Bonito, Costa Rica
Anteile zeichnen
ab 200 Euro!
Oikocredit
Westdeutscher Förderkreis
Adenauerallee 37
53113 Bonn
Tel.: 0228/6880-280/281
www.oikocredit.de
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Kölsche Filmmatinée
NEUSTARTS
6 X VENEDIG
PETERMANN GEH‘ DU VORAN
IT 2010 - R: Carlo Mazzacurati - D: (Mitwirkende) Giovanni Galeazzi, Roberta Zanchin
SPECIALS
Ab 29.03.
6 x Venedig erzählt von sechs Lebensgeschichten. Mazzacurati hat insgesamt
ein Jahr in der Lagunenstadt verbracht und im Laufe dieser Zeit sechs unterschiedliche venezianos begleitet. In seinem Film lässt er sie von ihrem Alltag
erzählen: ein Archivar, ein Zimmermädchen, ein Archäologe, ein Künstler, ein
ehemaliger Dieb und ein Junge von der künstlich geschaffenen Insel Sacca
Fisola.
„Ring frei - Peter Müller zum 60.“
So, 8.4. 11:30 Uhr
30 Min., Tag/Traum Köln, BRD 1989
Petermann, ein Schimpanse, wurde in den 60er Jahren Fernsehstar. Petermann, ein Affe mit Postsparbuch und Manager, wurde später in den Kölner Zoo
abgeschoben und kam dort in Einzelhaft. In den 80er
Jahren machte er Schlagzeilen, weil er den Zoodirektor an-griff. Daraufhin gab es in Köln Grafitis mit
dem Spruch: „Petermann geh‘ du voran“. Der Film
beschreibt das Leben des Schimpansen Petermann.
„WORK HARD PLAY HARD“ MIT ANSCHLIESSENDER DISKUSSION ZUM
THEMA „ARBEITEN OHNE ENDE“
UND WENN WIR ALLE
ZUSAMMEN ZIEHEN
Ab 05.04.
F/D 2011 – R: Stéphane Robelin – D: Guy Bedos, Daniel Brühl
Fünf enge Freunde, fünf Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein
könnten. Claude: der ewige Liebhaber. Annie und Jean: Er immer noch politischer Aktivist, sie bürgerlich und angepasst. Und Jeanne und Albert: die Feministin und der Bonvivant. Fünf lebenslange Freundschaften, fünf Probleme mit
dem Älterwerden.
Erste Krankheiten, Probleme mit Enkelkindern und Versicherungen, nachlassende Libido und Vergesslichkeit müssen in den Griff bekommen werden.
WORK HARD - PLAY HARD
Ab 12.04.
D 2011 - R: Carmen Losmann - D: Dokumentation
mit Regisseurin Carmen Losmann
Do, 12.4. 20:00 Uhr
zu Gast: Carmen Losmann, Regisseurin des Films Kerstin
Klein, IG Metall Köln – Leverkusen Fachsekretärin Arbeitsund Gesundheitsschutz Stephan Siemens, Philosoph und
Burnout-Experte Eva Bockenheimer, Club Dialektik Köln
INTERNATIONALES
FRAUEN FILM FESTIVAL
17.-22.4.
In unserer modernen Arbeitswelt bedeutet die Sanierung eines Betriebes die
Sanierung der Mitarbeiter.
Carmen Losmann, beobachtet in ihrer Langzeitdokumentation große deutsche
Unternehmen beim Personalmanagement und bei der Arbeitsplatzgestaltung.
Man wird Zeuge, wie sich die Managementblase der großen Konzerne aufbläht.
Ein zutiefst beunruhigendes Erlebnis.
DIE KÖNIGIN UND DER LEIBARZT
Ab 19.04.
DK/D 2012 - R: Nikolaj Arcel - D: Mads Mikkelsen, Alicia Vikander, Mikkel Følsgaard
Die Königin und der Leibarzt beruht auf einer der emotionalsten Begebenheiten
der europäischen Geschichte, dem Macht- und Liebes-Dreieck zwischen der dänischen Königin Caroline Mathilde, ihrem wahnsinnigen Mann, König Christian
VII. und dem deutschen Arzt und Aufklärer Johann F. Struensee.
DAS LEBEN GEHÖRT UNS
Ab 26.04.
F 2011 - R: Valérie Donzelli - D: Valérie Donzelli, Jérémie Elkaïm, César Desseix
KINDERFILM
DER LIVERPOOL TORWART
Ein junges glückliches Paar, Roméo und Juliette. Ihr kleines Kind, Adam. Eine starke
Bewährungsprobe. Und die grandiose Liebesgeschichte einer kleinen Familie.
Schwungvoll und mit leichter Hand inszeniert die französische Schauspielerin
und Regisseurin Valérie Donzelli mit ihrem ehemaligen Lebensgefährten Jérémie
Elkaïm in der zweiten Hauptrolle diese ebenso authentische wie romantische, autobiografische Geschichte über ein modernes Liebespaar. Vor eine harte Bewährungsprobe gestellt, erklären die beiden Liebenden dem Feind ihres Glücks kurzerhand den Krieg und kämpfen ebenso kraft- wie humorvoll um ihr Happy End.
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Auf sie mit Gebrüll!
Verrückte Weltherrscher unter sich
Krieg im Krieg
Mondnazis
„Krieg der Knöpfe“ von Christophe Barratier
„Iron Sky – Wir kommen in Frieden!“ von Timo Vuorensola
In der französischen Provinz kommt es gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auch zwischen den Kindern zweier benachbarter Dörfer zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Für ein junges Mädchen, das ein Geheimnis verbirgt, sieht der Alltag noch ernster aus.
C Nostalgische Neuinterpretation
Seit über 60 Jahren lauern Nazis auf der dunklen Seite des Mondes. Nun blasen sie
zum Angriff!
C Satirische Sci-Fi-Farce
Louis Pergaud hat den Roman „Der Krieg der Knöpfe – Ein Roman aus meinem 12. Lebensjahr“ bereits 1912 veröffentlicht – und darin sein Erwachsenwerden in der französischen Provinz geschildert, das von Bandenrivalitäten
bestimmt wurde. Seine autobiografisch geprägten Schilderungen erzählen
auch vom Ende einer unbeschwerten Kindheit in Südfrankreich. Das Buch
wurde zum Bestseller und diente wiederholt Kinoadaptionen als Vorlage. Die
erste entstand noch vor dem Zweiten Weltkrieg, die bekannteste datiert aus
dem Jahr 1962, und schließlich gab es sogar eine nach Irland verlagerte Version, die 1994 gedreht wurde. Auch Christophe Barratier ist mit dem Ausgangsmaterial recht freizügig umgegangen, hat er die Ereignisse doch mitten in den Zweiten Weltkrieg hinein verlagert. Dadurch erhalten die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Heranwachsenden natürlich
noch eine ganz andere Konnotation. Dass unter dieser künstlerischen Verdichtung allerdings auch die Glaubwürdigkeit ein wenig ins Wanken gerät,
war sicherlich nicht beabsichtigt.
Christophe Barratier hat schon mit seinem überaus erfolgreichen Vorgängerfilm „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ bewiesen, dass er sich mit historisch
verorteten Geschichten im Milieu der Halbwüchsigen mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen kann. So gelingt es ihm auch in „Krieg der Knöpfe“
wieder, sich in die Lebenswelten der Kinder hineinzuversetzen. Gekränkter
Stolz führt zu nächtlichen Gegenschlägen, die sich im Laufe der Zeit zu immer heftigeren Auseinandersetzungen emporschaukeln. Die Parallelen zur Welt
der Erwachsenen werden offensichtlich, wenn einer der Rädelsführer Geschichtsbücher über Kriege studiert, um neue Strategien zu entwickeln, oder
man sich mit psychologischer Kriegsführung brüstet. Derlei neue Aspekte sind
eher für die Erwachsenen im Publikum reizvoll, an den primär anvisierten
Kindern unter den Zuschauern dürften solche Elemente aber einigermaßen
wirkungslos verpuffen. Die in die Handlung eingeflochtenen Anspielungen
auf den NS-Terror und die französischen Widerstandskämpfer verkomplizieren die auch so schon spannende Geschichte. Das ist für die Jüngeren sicher
etwas zu komplex, für die Erwachsenen hingegen zu schlicht, weshalb man
so oder so Abstriche machen muss. Was trotzdem für den „Krieg der Knöpfe“
einzunehmen versteht, sind die fantastischen Landschaftsaufnahmen aus
Südfrankreich, die renommierte Besetzung der Erwachsenenrollen und das
glückliche Händchen, das man bei der Wahl der Kinder bewiesen hat. Der
knuffige Clément Godefroy reißt mit Schalk im Nacken jede Szene an sich,
in der er auftritt, und Jean Texier und Ilona Bachelier können an der
Schwelle zum Erwachsensein als Protagonisten einer behutsam entfalteten
ersten Liebesgeschichte ebenfalls überzeugen.
FRANK BRENNER
KRIEG DER KNÖPFE
F 2011 - Komödie / Abenteuer - Regie: Christophe Barratier - Kamera: Jean Poisson mit: Laetitia Casta, Guillaume Canet, Kad Merad - Verleih: Delphi
Start: 12.4. Cinedom, Cinenova, Metropolis, UCI
Als Astronaut James Washington (Christopher Kirby) auf der dunklen Seite des
Mondes landet, traut er seinen Augen nicht: Der Trabant ist von Nazis (Julia
Dietze, Götz Otto, Udo Kier, Tilo Prückner) besiedelt, die gerade den Angriff auf
die Erde vorbereiten. James Washington gerät zwischen die Fronten. Der finnische Regisseur Timo Vuorensola spinnt aus der Verschwörungstheorie, nach
der die Nazis 1945 auf den Mond geflogen sind, um dort eine Ufo-Staffel aufzurüsten, eine gelungene, satirisch-alberne Farce: Mit teils per Crowdfunding
gesammeltem Budget, ansehnlichen Effekten, coolem Design, pointierten
Spitzen auf braune Ideologie und aktuelle Weltpolitik sorgt er für Kurzweil
und lässt nicht nur Nazis alt aussehen.
HARTMUT ERNST
IRON SKY – WIR KOMMEN IN FRIEDEN!
FIN/D/AU 2011 - Science Fiction / Satire - Regie: Timo Vuorensola Kamera: Mika Orasmaa - mit: Julia Dietze, Götz Otto, Udo Kier - Verleih: Polyband
Start: 5.4. OFF Broadway, Cinedom, UCI
Genaue Vermessung von Arbeitsplatz und Arbeiter
Die DNA des Arbeiters
„Work Hard – Play Hard“ von Carmen Losmann
Die Arbeitswelt von morgen gestaltet nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Arbeiter
nach genauen Idealen.
C Präzise Doku über moderne Firmenkultur
In der modernen Dienstleistungskultur gilt das Augenmerk der Optimierung des
Arbeitsplatzes und des Arbeiters. Beides soll zu einem perfekten Produkt gestaltet werden, um die bestmögliche „Performance“ zu erreichen. Dabei werden die Büros ebenso entpersonalisiert wie das Personal. Letzteres wird mittels
Trainingsprogramm und Assessment-Center modelliert und motiviert. In den
klaren, so schönen wie kühlen Bildern von Dirk Lütter („Die Ausbildung“) erforscht die Dokumentation die Rahmenbedingungen für den Erfolg moderner
Dienstleister. Ein Off-Kommentar fehlt, aber die Szenen und Bilder sprechen für
sich, und sie sprechen eine deutliche Sprache. Nicht erst, wenn eine Postangestellte davon spricht, die Firmenkultur in die DNA der Mitarbeiter einzuschreiben, fröstelt es einen.
CHRISTIAN MEYER
WORK HARD – PLAY HARD
DOK Leipzig 2011: Preis der ökumenischen Jury
D 2011 - Dokumentarfilm / Gesellschaft - Regie: Carmen Losmann - Kamera: Dirk Lütter,
Matthias Schellenberg - Verleih: Film Kino Text
Start: 12.4. Odeon
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
NEU IM KINO
SONDERPROGRAMM
Vorpremiere mit Gästen: RAISING RESISTANCE
AB 29. MÄRZ
K I N G O F D E V I L’ S I S L A N D
Auf der Insel Bastøy befindet sich ein Internat für straffällige Jungen. Erling
ist einer von ihnen und will nur eins: fliehen. Wen kann Erling überzeugen
mitzukommen? Das Porträt einer verlorenen Jugend – erzählt nach einer wahren
Begebenheit mit einem packenden Finale
(NO/F/PL/S 2011 • 115 Min. • Regie: Marius Holst).
DAS BESSERE LEBEN
Die UN-Konferenz „RIO+20“ steht vor der Tür. Hat sich seit dem ersten
„Weltgipfel“ vor zwanzig Jahren, bei dem die wichtigsten Grundlagen zum
Umwelt- und Ressourcenschutz beschlossen wurden, etwas geändert?
Der Dokumentarfilm RAISING RESISTANCE von Bettina Borgfeld &
David Bernet (D/CH 2011 • 84 Min.) erzählt vom Kampf der Kleinbauern
Paraguays, der „Campesinos“, gegen die sich immer aggressiver im Land
ausbreitenden Gen-Soja-Produktion. Zusammen mit Geronimo Arevalos,
einem dieser couragierten Bauern, stellen die Regisseur ihren Film am 1.4.
um 17 h bei uns vor.
Die Geschichte über eine Journalistin und zwei junge Studentinnen, die sich als
Prostituierte verdingen, ist ein mitreißendes Drama und spürt das Existenzielle
im Alltäglichen auf. In der Hauptrolle brilliert Juliette Binoche
(PL/F/D 2012 • 94 Min. • Regie: Malgoska Szumowska).
WO STEHST DU?
Sieben Jahre später: Ein Wiedersehen mit Ali, Moussa, Kais und Alban,
den Freunden aus „Was lebst Du?“ Die Leichtigkeit der Jugend ist den
Herausforderungen des Erwachsenenlebens gewichen
(D 2011 • 91 Min. • Regie: Bettina Braun).
VOM 5. – 15. APRIL
Raising Resistance
DAS TURINER PFERD
Tomboy
homochrom –
ausgewählte schwule Filme in NRW Kinos
Inspiriert von der Geschichte des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche,
der im Jahre 1889 versuchte ein Kutschpferd vor Misshandlung zu schützen,
wirft Regisseur Béla Tarr einen Blick auf einen Kutscher, seine Tochter und
seinem Pferd – Silberner Bär 2011 (Ungarn/D/F 2011 • 146 Min.).
am 17.4., 21 h mit einer Preview von TOMBOY (D 2012 • 80 Min.): Laure
ist zehn. Einen Sommer lang nennt sie sich Mikaël, spielt Fussball mit den
Jungs, bastelt sich einen Penis aus Plastilin und lernt Lisa kennen – die
nicht wissen darf, dass Mikaël zuhause Laure heißt. Mit Witz und Leichtigkeit
entwickelt Regisseurin Céline Sciamma die Geschichte eines Mädchen, hinund hergerissen zwischen den Geschlechterrollen.
Grünes Kino
King of Devil‘s Island
Monsieur Lazhar
zeigt am 26.4., 18.30 h nochmals TASTE THE WASTE (D 2011 • 90 Min.)
in Anwesenheit von Regisseur Valentin Thurn und mit anschl. Diskussion:
Ein schonungsloser Dokumentarfilm über die verheerende globale
Lebensmittelverschwendung.
Harmony Korine
AB 12. APRIL
MONSIEUR LAZHAR
Bachir Lazhar, ein Immigrant aus Algerien, wird in Montreal Nachfolger einer
verstorbenen Grundschullehrerin. Während er den Schülern Trost und Hoffnung
schenkt, ist niemandem so recht bewusst, dass Bachir ein schmerzvolles
früheres Leben hatte – Oscarnominierung als „Bester Fremdsprachiger Film“
(Kanada 2011 • 94 Min. • Regie: Philippe Falardeau).
AB 19. APRIL
Zur Ausstellung „Sprechen sie dick“ mit Werken von Harmony Korine & David
Ostrowski, die im April im benachbarten „Jagla Ausstellungsraum“ zu sehen ist,
zeigen wir am 28.4., 21 h mit JULIEN DONKEY-BOY (USA 1999 • 80 Min.) – mit
Ewen Bremner, Chloë Sevigny und Werner Herzog – sowie am 29.4., 18 h mit
TRASH HUMPERS (USA 2009 • 94 Min.) zwei Filme von Harmony Korine.
JUNGES DEUTSCHES KINO IM APRIL
A N TO N C O R B I J N I N S I D E O U T
Mit seinem Spielfilmdebüt „Control“ und seinen einzigartigen Fotografien und
Musikvideos von Größen wie Joy Division, Depeche Mode, R.E.M, U2 und Herbert
Grönemeyer wurde Anton Corbijn berühmt. Regisseurin Klaartje Quirijns gelingt
es, einen Blick in das private Leben des öffentlichkeitsscheuen Künstlers zu
werfen (NL/B/IR 2012 • 80 Min.)
Drei junge Menschen von drei
Kontinenten kämpfen um den Sieg
beim höchstdotierten Violinwettbewerb
der Welt.
Violinissimo
AB 26. APRIL
T H E F I R S T R A S TA
Ab 5. April
Ideen aus der Bibel, von Marx, Eisenstein und Gandhi – Leonard Percival Howell
„The Gong“ vereinte sie zu einer neuen Weltanschauung: Rastafari. Die Musik
von Bob Marley, Max Romeo oder The Abyssinians machte sie berühmt. Hélène
Lee und Christophe Farnarier folgen Howells Spuren bei ihrer Reise durch die
erste Hälfte des 20. Jahrhunderts (F 2010 • 91 Min.).
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Ein Dokumentarfilm von
Stephan Anspichler & Radek Wegrzyn
(D 2011 • 80 Min.)
Film-Kritik
Vater und Tochter mit vertauschten Rollen: Christian Ulmen und Lola Dockhorn
Die jungen Erwachsenen boxen sich durchs Leben
Erwachsen?
Die innere Notwendigkeit
„Einer wie Bruno“ von Anja Jacobs
„Wo stehst du?“ von Bettina Braun
Ein geistig zurückgebliebener Vater bringt seine junge Tochter zur Verzweiflung.
C Pflegedrama
Dritter Teil der Langzeitdoku über vier junge, muslimische Kölner.
C Lebensnahe Dokumentation
Radost (Lola Dockhorn) ist 13 und lebt bei ihrem Vater Bruno (Christian
Ulmen), den sie zugleich pflegt: Bruno ist geistig behindert und bewegt sich
auf dem Niveau eines Kindes. Als sich Radost verliebt, wird die Beziehung zu
ihrem Vater zusätzlich auf die Probe gestellt. Es mag anfangs schwer fallen,
dem als Comedy-Chamäleon etablierten Christian Ulmen eine ernsthafte,
tragische Rolle wie diese abzunehmen. Darüber hinaus gibt sich das Drama
mitunter unglaubwürdig aufgesetzt und wartet an wirklich allen Ecken mit
Extremen auf. Andererseits spiegelt der Film ambitioniert den Konflikt zwischen Güte und Überforderung – und Lola Dockhorn in der weiblichen Hauptrolle ist beeindruckend!
HARTMUT ERNST
2004 hat Regisseurin Bettina Braun vier Kölner Jugendliche muslimischer
Herkunft mit der Kamera begleitet („Was lebst du?“), 2008 noch einmal („Was
du willst“). Inzwischen sind Ali, Kais, Moussa und Alban junge Erwachsene.
Kumpelhaft öffnen sich die Männer der Regisseurin, erzählen von Alltag, Sorgen, von Job, Freundin und vom Leben in Deutschland. Nur einer von ihnen hat
in einer Theaterschule eine Richtung für sich gefunden, die anderen suchen
noch, behindert von Altlasten, nach Orientierung, Initiative, nach der „inneren
Notwendigkeit“. Das ist einerseits recht skizzenhaft montiert, zum anderen liefert die Dokumentation interessante Einblicke in eine Kultur, in der Glaube und
Familienbande einen vergleichbar hohen Stellenwert haben. HARTMUT ERNST
EINER WIE BRUNO
WO STEHST DU?
D 2011 - Drama / Komödie - Regie: Anja Jacobs - Kamera: Daniel Möller - mit: Christian
Ulmen, Lola Dockhorn, Lucas Reiber - Verleih: Movienet
Start: 12.4. Filmhaus
D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Bettina Braun - Kamera: Bettina Braun Verleih: selbstverleih
Start: 29.3. Filmpalette
Die Jugendlichen wagen einen Fluchtversuch
Gut drauf mit Dosenbier: Schweighöfer, Friedel und Mücke
Repression und Gewalt
Wodkatrunken
„King of Devil’s Island“ von Marius Holst
„Russendisko“ von Oliver Ziegenbalg
Auf der Fjordinsel Bastøy ist eine strenge Besserungsanstalt. Im Jahr 1915 kommt es
dort zu einem Aufstand der Jugendlichen.
C Historisches Jugenddrama
Drei junge Russen entdecken das Leben im Berlin nach dem Mauerfall.
C Schrullige Berlinkomödie
Die meisten Jungen auf Bastøy haben sich kaum eines Vergehens schuldig gemacht. Leichter Diebstahl, auffälliges Verhalten in der Schule oder nur schlechte Noten – das sind die Gründe, die sie hierher brachten. Die Anstaltsmethoden
sind unverhältnismäßig hart und reichen bis zur Folter. Als ein Aufseher einen
Jungen vergewaltigt, regt sich Widerstand. Marius Holsts Film erinnert nicht
nur wegen der zeitlichen Verortung an Michael Hanekes „Das weiße Band“. Auch
hier sind die Folgen rigider, von Gewalt geprägter Erziehung das Thema. Gegen
Hanekes strenges ästhetisches Konzept, das auf Farbe und Musik verzichtet, ist
Holsts Inszenierung klassisch. Doch auch sein Film vermag die Beklemmung in
dieser lieblosen Gesellschaft zu Beginn des 1. Weltkriegs mit Hilfe seiner vielen
Laiendarsteller eindrucksvoll zu vermitteln.
CHRISTIAN MEYER
Wladimir Kaminer legte mit seiner autobiografischen Erinnerung „Russendisko“
einen Bestseller hin. Regiedebütant Oliver Ziegenbalg (Drehbuch zu „13
Semester“) ließ sich von Kaminers Geschichten zu diesem eigenständigen, gelungenen Lausbubenstreich inklusive Lovestory inspirieren. Matthias Schweighöfer
spielt Wladimir, Christian Friedel („Das weiße Band“) und Friedrich Mücke
(„Friendship“) agieren als seine Kumpels, die sich auf der Suche nach Liebe,
Geschäftsmodellen und Aufenthaltsgenehmigungen durch Berlin schlagen.
Spielfreudige Darsteller, Bilderbuchkulissen, wodkatrunkene Musik – eine insgesamt sehr charmante Inszenierung. Schweighöfer ist wie immer gut drauf.
Wer sich daran noch nicht satt gesehen hat, dem wird auch das gefallen.
HARTMUT ERNST
RUSSENDISKO
KING OF DEVIL'S ISLAND
N/PL/F/S 2010 - Drama - Regie: Marius Holst - Kamera: John Andreas Andersen mit: Stellan Skarsgård, Kristoffer Joner, Benjamin Helstad - Verleih: Alamode
Start: 29.3. Filmpalette
www.choices.de/heute-im-kino
D 2012 - Komödie - Regie: Oliver Ziegenbalg - Kamera: Tetsuo Nagata - mit: Matthias
Schweighöfer, Christian Friedel, Friedrich Mücke - Verleih: Paramount
Start: 29.3. Cinedom, UCI, Woki
36
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
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Hintergrund
Eigenwillig gekonterte Repressionen
Hausarrest
„The Lady – Ein geteiltes Herz“ von Luc Besson
Luc Besson erzählt von der Freiheitskämpferin Aung San Suu Kyi und ihrem Leben im
gewaltfreien Widerstand.
C Drama um eine Freiheitskämpferin
Ihr Vater kämpfte für die Demokratie in Birma bzw. Burma und trat für die
Unabhängigkeit seines Landes von Großbritannien ein. 1947 wurde er im
Kabinett ermordet. Tochter Aung San Suu Kyi wächst in Indien auf und studiert in Oxford. Sie heiratet den britischen Wissenschaftler Michael Aris, hat
mit ihm zwei Kinder. 1988 besucht sie ihre kranke Mutter in Birma. Als zu
dieser Zeit die Militärdiktatur gestürzt wird, tritt Aung San Suu Kyi für die
Demokratiebewegung ein. Ihre Bemühungen aber werden von der neuen
Regierung, wieder eine Militärdiktatur, blockiert. Was folgt ist ein aufopferungsvolles Ringen um Würde und Freiheit, dem die Herrscher mit aller erdenklichen Finesse begegnen. Während die Freiheitskämpferin unter Hausarrest steht, wird ihr 1991 der Friedensnobelpreis verliehen, zudem erkrankt
ihr Mann im fernen England. Doch sobald sie ihr Land verlässt, verweigert
man ihr die Rückkehr.
Regisseur Luc Besson, bekannt geworden mit stylischen Actiondramen („Nikita“,
„Léon, der Profi“), inzwischen verantwortlich für Fantasy-Kinderfilme („Arthur
und die Minimoys“) und als Produzent von Genrethrillern („The Transporter“,
„Colombiana“), setzt Aung San Suu Kyi ein filmisches Denkmal: Angefangen
mit der Ermordung ihres Vaters bis hin ins Jahr 2007 spannt der Film einen
Bogen um ihr Leben, das Besson auf gute zwei Stunden verdichtet. Kein leichtes Unterfangen angesichts dieser ereignisreichen Zeitspanne. Den Fokus bilden ihre Familie in England und ihr Aufenthalt seit Ende der 80er Jahre in
Birma, also die Zeit ihres politischen Widerstandes und der Repressionen.
Besson ist kein Historiker, er ist Geschichtenerzähler und will berühren. Hin
und wieder verfällt er in seiner Inszenierung dem Kitsch, wenn die ursprüngliche Schönheit des Landes der Zerstörungskraft der Diktatur gegenübergestellt wird. Man mag das als seicht oder oberflächlich bezeichnen. Andererseits ist eine Biografie wie diese einer gewissen oberflächlichen Betrachtung
von vornherein unterworfen und ebenso der Notwendigkeit, bestimmte Ereignisse beispielhaft emotional zu verdichten. Und das gelingt Besson insgesamt
gut. Die politischen Bedingungen über die Jahrzehnte bleiben nicht immer
nachvollziehbar, doch mit einer überzeugenden Michelle Yeoh („Der Morgen
stirbt nie“, „Sunshine“) in der Hauptrolle liefert Besson vor allem das Portrait
einer Frau, die sich mutig gegen ein Regime stellt und bis zur Selbstaufgabe
für ihre Werte kämpft. Das ist auch weitestgehend unpathetisch dargestellt.
Besonders interessant ist der Film, wenn er die Mechanismen aufzeigt, derer
sich eine Diktatur bedient, um ihre Gegner mundtot zu machen. Im Fall von
Aung San Suu Kyi scheute man die Hinrichtung aus Angst, sie würde anschließend wie ihr Vater zur Märtyrerin erwachsen. Die Repressionen, die das
Regime ihr auferlegt, sind entsprechend irrwitzig, die Gefangene kontert sie
mitunter eigenwillig. Mal trivial, mal mitreißend, verliert das Drama am Ende
etwas den Fokus, weiß aber insgesamt spannend zu unterhalten und mit den
Verdiensten einer mutigen Frau zu beeindrucken.
HARTMUT ERNST
THE LADY – EIN GETEILTES HERZ
Cinema for Peace Award 2012
F/GB 2011 - Drama - Regie: Luc Besson - Kamera: Thierry Arbogast - mit: Michelle Yeoh,
David Thewlis, Jonathan Raggett - Verleih: Universum
Start: 5.4. Metropolis, Cinenova
THE LADY – Am Rande
Nach rund sieben Jahren der Isolation wird der Hausarrest Aung San Suu Kyis
im November 2010 aufgehoben. Die Dreharbeiten zu „The Lady“ sind zu diesem
Zeitpunkt eben erst abgeschlossen. Das Film-Team nutzt die unerwartete
Wendung, ein Treffen mit der Friedensnobelpreisträgerin zu arrangieren. Darstellerin Michelle Yeoh erhält als Einzige ein Visum, in Rangun trifft sie auf die
echte Suu Kyi, nur wenige Tage nach deren Freilassung. Yeoh spricht im Nachhinein von einer außergewöhnlichen Vertrautheit zwischen den beiden Frauen,
die sich doch eigentlich noch fremd waren. Suu Kyi aber hat zu diesem Zeitpunkt längst von dem Film-Projekt gehört, in dessen Mittelpunkt sie selbst
steht und kennt die Schauspielerin, die sie verkörpern wird. Yeoh freilich hatte
www.choices.de/heute-im-kino
sich in Vorbereitung auf ihre Rolle viel mit der Person Aung San Suu Kyi und
ihrem Leben befasst. Und sie fühlt sich in Suu Kyis Haus gleich heimisch: Für
die Dreharbeiten waren die Räume dem Original in Birma nachempfunden worden; Freunde Suu Kyis hatten das Filmteam beraten und einen naturgetreuen
Nachbau ermöglicht. Aktuell mischt Suu Kyi wieder aktiv mit in der Politik
Birmas. Seit Anfang 2012 ist sie auf Wahlkampftour und rückte somit wieder
in den Fokus der Medien. Das dürfte der Aufmerksamkeit um das Biopic „The
Lady“ kurz vor dem Kino-Start neue Nahrung bescheren. Nicht zuletzt wünscht
sich Michelle Yeoh, durch ihre Arbeit für den Film Oppositionsführerin Suu Kyi
und deren Engagement in Birma zu unterstützen.
MAREN LUPBERGER
38
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Foyer
Gruppenbild aller ifs-Absolventen 2012
Emotionen und Empathien
Abschlussarbeiten ifs 2012 im Cinenova
Mittwoch, 29. Februar: 28 junge Menschen
haben 2012 ihr siebensemestriges Studium an
der Internationalen Filmschule Köln, der ifs,
abgeschlossen und präsentierten die Ergebnisse im Cinenova vor Medien- und Pressevertretern. ifs-Geschäftsführerin Simone Stewens
lobte das „breite emotionale und erzählerische
Editorin Simone Knappe, Produzen- Spektrum“ der Arbeiten und erläuterte, dass
tin Nicole Zurek und Regisseurin aufgrund der vielfältigen Vernetzungen der
Viktoria Gurtovaj im Gespräch mit
Prof. Gerd Haag Studenten immer häufiger auch Koproduktionen mit anderen Filmschulen zustande kommen. Bei den anschließenden
Gesprächen mit ifs-Professoren ließen die Absolventen darüber hinaus erkennen, dass sie über den eigenen Tellerrand schauen und ihre Zukunft in den
unterschiedlichsten kreativen Feldern sehen. Ein Zeichen für die gelungene
interdisziplinäre Ausbildung an der renommierten Kölner Filmschule.
„Schilf“ im Rex
Montag, 5. März: Viele Zuschauer der
„Schilf“-Preview im Rex waren nach der Projektion zunächst sprachlos. Das Drama um
die Viele-Welten-Theorie, Wurmlöcher und
Zeitreisende sorgte gehörig für Verwirrung
im Publikum. Doch genau das fand die anwesende Regisseurin Claudia Lehmann sehr gut.
„Schilf“-Regisseurin Claudia Leh- Ihr ging es nach eigener Aussage mit ihrem
mann zu Gast in Köln Film genau darum: Verwirrung in Bilder zu
packen. Da einige der Anwesenden im Vorfeld die Romanvorlage Juli Zehs
gelesen hatten, blieben auch Fragen zu den gröberen Abweichungen vom Original nicht aus. Lehmann, die auch das Drehbuch mitverfasst hat, erläuterte
dazu, dass für die Schriftstellerin die künstlerischen Freiheiten der Adaption
völlig in Ordnung seien. Lehmann war es mit der Uminterpretation der Titelfigur sogar gelungen, eine logische Lücke des Romans im Film zu schließen.
Chris Morris mit „Four Lions“ im Filmforum
Mittwoch, 14. März: Regisseur und Comedian
Chris Morris eröffnete mit seinem sarkastischen Terroristenfilm „Four Lions“ die Filmforum-Veranstaltungsreihe „Der komische
Film“. Im Gespräch mit „True North“-Regisseur Steve Hudson betonte der Brite, dass
sein Film von realen Ereignissen inspiriert sei,
die teilweise noch wahnwitziger waren, als
Chris Morris zu Gast im
Filmforum Köln letztendlich auf der Leinwand zu sehen. Viele
Menschen würden sich ab und an idiotisch verhalten, warum also nicht auch
extremistische Jihad-Kämpfer. Je jünger das Publikum seines Films sei, desto
unbeschwerter würde auch über das Sterben der Protagonisten gelacht. Das
erklärte Morris damit, dass junge Menschen ein nur sehr eingeschränktes Empathievermögen hätten und besonders gerne über das Unglück anderer Menschen lachten – ohnehin ein Grundpfeiler der (Film-)Komik.
TEXTE/FOTOS: FRANK BRENNER
Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/ foyer
Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt 39
ALL ABOUT LOVE
© Everyday Is a Holiday/Verleih: EZEF
begehrt! – filmlust queer
In diesem Jahr kommt keiner der ausgewählten
Filme der begehrt!-Sektion ohne Humor, Selbstironie oder nur ein Augenzwinkern aus. Es gilt,
Waffen gegen Sexismus, Rassismus und Homophobie zu finden, und Humor kann vielleicht
eine dieser Waffen sein. Viel Stoff für Diskussionen und eine Einladung zur Schaulust.
INTERNATIONALES
FRAUENFILMFESTIVAL
Dortmund|Köln
17. – 22. APRIL 2012 IN KÖLN
WETTBEWERBE
MAROCK
NUIT#1
REGIE
In diesem Jahr konkurrieren Filme aus Brasilien,
USA, Frankreich, Österreich, Georgien, Türkei,
Kanada und Marokko um den Debütspielfilmpreis in Höhe von 10.000 Euro. Die deutsche
Schauspielerin Julia Jentsch, die chinesische Regisseurin und Autorin Xiaolu Guo und die mexikanische Filmkritikerin Lucy Virgen werden als
Jury über die Preisvergabe entscheiden.
DER WEISSE SCHATZ
What’s going on?
Fokus: Die arabische Welt
Begegnungen mit Regisseurinnen aus Nordafrika
und dem Nahen Osten. Zu sehen sind Filme aus
Ägypten, Jordanien, Libanon, Marokko, Palästina
und Tunesien aus der Zeit vor den Aufständen. Sie
geben Einblick in Spannungsfelder und Widersprüche der arabischen Welt. In Filmen und Gesprächen werden wir das westliche Bild der
arabischen Welt und arabischer Frauen hinterfragen. Welche Geschichten erzählen arabische Regisseurinnen und wie sehen ihre Frauenfiguren aus?
Filme aus Polen
Das Kulturaustauschprogramm Klopsztanga.
Polen_grenzenlos_NRW ist willkommener Anlass,
Arbeiten von polnischen Regisseurinnen vorzustellen. So vielfältig sich die Filmszene unseres
Nachbarlandes darstellt, so abwechslungsreich
und überraschend sind die Produktionen, wie das
provozierende Drama CODE BLUE, der CyberThriller SUICIDE ROOM oder das Künstlerporträt
KWIEKULIK.
Schulfilmprogramm
Filme sind für junge Menschen noch immer ein
Fenster zu unbekannten Welten. Unser Programm für Schüler_innen aller Klassen und
Schulformen entführt mit kurzen und langen
Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen in
das Leben von Kindern und Jugendlichen in anderen Kulturen und Ländern. Alle Filme haben
einen Bezug zu konkreten Unterrichtsthemen
und -fächern.
WE NEED TO TALK
ABOUT KEVIN
FRANCINE
BILDGESTALTUNG
Die Preisträgerinnen des Wettbewerbs für Nachwuchs-Bildgestalterinnen 2012 sind Julia Daschner
(beste Bildgestaltung Spielfilm für BERGIG) und Eva
Katharina Bühler (beste Bildgestaltung Dokfilm
für DER WEISSE SCHATZ UND DIE SALZARBEITER
VON CAQUENA).
Die Bildgestalterinnen Sophie Maintigneux, Jana
Marsik und Anne Misselwitz haben als Jury über
die Preise in Höhe von je 2.500 Euro entschieden.
Beide Preisträgerfilme sind im Programm des Festivals zu sehen. DER WEISSE SCHATZ UND DIE
SALZARBEITER VON CAQUENA, der in epischen Bildern über eine entlegene Region in Bolivien und
das größte Lithiumvorkommen der Welt erzählt,
eröffnet das Festival am 17. April.
Förderer:
Panorama
Das Panorama ist die Schatzkiste des Festivals mit
39 aktuellen Filmen aller Genres und Längen,
deren Bildsprache eine eigenständige Erzählebene
bieten, wie z.B. die chinesische Politsatire UFO
IN HER EYES oder das US-Indie FRANCINE, in
dem Melissa Leo als Ex-Häftling brilliert. Auch
die Dokumentarfilme sind extrem stark. Die Kölnerin Britta Wandaogo hat die Begegnungen mit
ihrem drogenabhängigen Bruder Dirk über Jahre
mit der Kamera festgehalten. NICHTS FÜR DIE
EWIGKEIT ist die Geschichte einer Geschwisterliebe mit Höhen und Tiefen.
Specials
Viele Specials wie die Konzerte von Maren Kroymann und Martina Eisenreich, Vorträge, Werkstattgespräche und Diskussionen komplettieren
das 6-tägige Festivalprogramm.
Für den Choices-Publikumspreis in Höhe von
1.000 Euro stimmt das Publikum über alle aktuellen Langfilme des Programms ab.
Festivalorte:
Altes Pfandhaus, Comedia, Filmforum NRW,
Filmpalette, KunstSalon, Odeon
Ticketvorverkauf: www.koelnticket.de
Programm und Infos rund ums Festival:
www.frauenfilmfestival.eu
Sponsoren:
Das A–Z der langen Filme
17 FILLES (WB)
A
Ann Hui, Hongkong 2010, 105'
Humorvolle Dekonstruktion der Themen Mutterschaft und Sexualität.
Do 19.4., 21 Uhr, Filmforum
Dalila Ennadre, MA/F 2008, 50', Dok
Einst Prostituierte bei der französischen Armee,
heute Bettlerin. Sympathisches Porträt einer alten
Berberin gibt Einblick in das Erbe der Kolonialgeschichte Marokkos.
Sa 21.4., 16 Uhr, Filmforum
Sandra Madi, Palästina/JOR 2008, 62'
Porträt palästinensischer Ex-Guerilla-Kämpfer_innen, die Armut und Vergessenheit ausgesetzt
sind. Madi bleibt revolutionären Idealen treu und
klagt die Korruption der Regierung an.
Sa 21.4., 14 Uhr, Filmforum
Marie Voignier, F 2011, 78', Dok
Ein französischer Zoologe ist seit Jahren auf der
Suche nach einem unbekannten, riesigen Wassertier im Dschungel Kameruns und befragt die
Einheimischen.
Sa 21.4., 15 Uhr, Filmpalette
Urszula Antoniak, NL/PL 2011, 90'
Taumelnd zwischen Liebes- und Todessehnsucht
gerät das Leben der Krankenschwester Marian
immer mehr aus den Fugen.
Fr 20.4., 17 Uhr, Filmpalette
CODEPENDENT LESBIAN SPACE ALIEN
SEEKS SAME (Q)
DAS SCHWEIGEN DES PALASTES (A)
Moufida Tlatli, TUN 1994, 127'
Die erfolgreiche Sängerin Alia geht zurück in
den Palast, aus dem sie 10 Jahre zuvor geflohen
war. Angesiedelt im bereits unabhängigen Tunesien mit Rückblenden in die Zeit der Monarchie.
So 22.4., 11.30 Uhr, Filmforum
NICHTS FÜR DIE EWIGKEIT (P)
Britta Wandaogo, D 2011, 81', Dok
Begegnungen zwischen der Regisseurin und
ihrem Bruder Dirk über Jahre mit der Kamera
festgehalten. Eine radikal persönliche Familiengeschichte.
Mi 18.4., 20 Uhr, Filmforum
F
SPANIEN (WB)
Anja Salomonowitz, A 2012, 102'
Die Schicksale verschiedener Menschen kreuzen
sich in Österreich mit dem eines Fremden, der
eigentlich nach Spanien will.
Fr 20.4., 20 Uhr, Odeon
NUIT #1 (WB)
FORBIDDEN (A)
Anne Emond, CND 2011, 91'
Clara und Nikolaï. Intensiver Sex nach einem
Rave. Doch statt sich danach zu trennen, beginnt ihre Begegnung. Gewagte und intime Studie eines One-Night-Stands.
Do 19.4., 20 Uhr, Odeon
Amal Ramsis, EG/E 2011, 67'
FORBIDDEN zeigt, dass es vor dem politischen
Umbruch in Ägypten nicht möglich war zu
überleben, wenn man gesetzestreu war. Ein Bekenntnis zum Ungehorsam.
Mi 18.4., 16 Uhr, Filmforum
Sa 21.4., 20 Uhr, Filmforum
SUICIDE ROOM (S)
Jan Komasa, PL 2010, 110'
Dominik wird auf einer Eliteschule von seinen
Mitschülern gemobbt. Er zieht sich immer mehr
vom realen Leben in eine virtuelle Welt zurück
und verliert sich im Suicide Room.
Do 19.4., 11.30 Uhr, Filmforum
THE NYMPHS OF HINDU KUSH (P)
Anneta Papathanassiou, GR 2011, 80', Dok
Rund 4000 Menschen zählt die Volksgruppe der
Kalash im Hindu Kush, die versucht ihre Kultur
und Religion zu bewahren. Es interagieren griechische Aktivisten, Taliban und Kalash.
So 22.4., 14 Uhr, Filmpalette
FRANCINE (P)
Julia Murat, BR/ARG/F 2011, 98'
Der ritualisierte Alltag Madalenas, einer störrischen Witwe, wird gestört, als eine junge Fotografin in dem verlassenen brasilianischen Dorf
auftaucht.
Do 19.4., 17.30 Uhr, Odeon
Pary El-Qalqili, D 2012, 70', Dok
Das Leben des Vaters: Eine Biographie, die vom
israelisch-palästinensischen Konflikt zerrissen
ist, und die Suche der Tochter nach Antworten.
Sa 21.4., 18 Uhr, Filmforum
N
Mariana Otero, F 2010, 88', Dok
Ein Arbeiter_innen-Kollektiv in einer französischen Schneiderei versucht die Firma zu übernehmen und entwickelt erstaunliche Solidarität.
Do 19.4., 15 Uhr, Odeon
HISTÓRIAS QUE SÓ EXISTEM QUANDO
LEMBRADAS (WB)
SCHILDKRÖTENWUT (A)
Cheryl Dunye, D 2012, 67'
Ein Filmexperiment zwischen Screwball-Comedy und Porno. Die lesbische UndergroundSzene Berlins bietet dafür die perfekte Kulisse.
Sa 21.4., 22 Uhr, Filmforum
ENTRE NOS MAINS (P)
H
Keti Machavariani, GEO 2011, 80'
Die 35-jährige Nana arbeitet als Saisonkraft in
einer Disko an der Schwarzmeerküste und
träumt von ihrem eigenen Café. Flüchtige Begegnungen im post-sowjetischen Georgien.
Fr 20.4., 17.30 Uhr, Odeon
MOMMY IS COMING (Q)
EL LUGAR MAS PEQUENO (P)
Melanie Shatzky u. Brian M. Cassidy,
USA/CND 2012, 74'
Gerade aus dem Gefängnis entlassen, versucht
Francine (Melissa Leo) Fuß zu fassen, allerdings
kommt sie besser mit Tieren als mit Menschen
klar.
Do 19.4., 22 Uhr, Odeon
SALT WHITE (WB)
Laïla Marrakchi, MA/F 2005, 96'
Die jeunesse dorée von Casablanca: Parties,
Joints, Autorennen. Eine junge Muslima verliebt
sich in einen Juden.
Mi 18.4., 20 Uhr, Filmpalette
E
Tatiana Huezo, MEX 2011, 104', Dok
Das Dorf Cinquera ist von den Spuren des Bürgerkriegs zwischen Guerilla und Militärregime
gezeichnet. Eine leise, berührende Beobachtung
über das Leben.
So 22.4., 16 Uhr, Filmforum
Nadia Kamel, EG 2007, 104', Dok
Starkes Dokument der komplexen multiethnischen, -religiösen und -lingualen Familiengeschichte der Regisseurin. Eine alternative
Geschichtsschreibung Ägyptens.
Sa 21.4., 12 Uhr, Filmforum
MAROCK (A)
A. Bandeh Ghiasabadi, NL 2011, 61', Dok
Eine persönliche Geschichte über die Flucht aus
Iran nach Europa mit einem assoziativ poetischen Zugang.
Fr 20.4., 19 Uhr, Filmpalette
SUR LA PLANCHE (WB)
Leïla Kilani, MA/D 2011, 106'
Zwei Freundinnen in Tanger: Tagsüber Krabben
pulen in der Fabrik, nachts Diebstahl und
krumme Geschäfte.
So 22.4., 16 Uhr, Odeon
O
THE OFF HOURS (P)
Megan Griffith, USA 2011, 93'
Ein Diner in der Mitte von nirgendwo. Ein paar
Tage im Leben der Kellnerin Francine. Amerikanisches Indie, das dicht an seinen Figuren
bleibt.
Mi 18.4., 22 Uhr, Odeon
ONE WAY, A TUAREG’S JOURNEY (S)
Fabio Caramaschi, I 2010, 52', Dok
Der 13-jährige Sidi ist der älteste Sohn einer
Tuareg-Familie, die nach Italien auswandert.
Sidi will Journalist werden und nutzt die Kamera, um sich mitzuteilen.
Fr 20.4., 9.30 Uhr, Filmforum
YES, WE ARE (Q)
SALATA BALADI (A)
Mareike Wegener, D 2011, 90', Dok
Auf den Spuren des Künstlers Mark Lombardi,
der Verbindungen zwischen Politik, Finanzwelt
und internationalem Terrorismus aufdeckte und
kurz danach starb.
So 22.4., 12 Uhr, Filmpalette
THE DAY I DISAPPEARED (A)
Bettina Braun, D 2011, 91', Dok
Vier Kölner Jungs. Ihre Heimat ist Deutschland,
ihr Weltbild geprägt von der muslimischen Herkunftskultur. Preview
Sa 24.3., 19 Uhr, Filmforum
Y
S
MARK LOMBARDI –
KUNST UND KONSPIRATION (SPEC)
D
WO STEHST DU? (SPEC)
Liza Johnson, USA 2011, 97'
Linda Cardellini ist Kelli, eine US-Soldatin, die
nach der Heimkehr von einem Einsatz versucht,
wieder in ihr Leben zu passen.
Sa 21.4., 17.30 Uhr, Odeon
M
Madeleine Olnek, USA 2011, 76'
Science-Fiction-Komödie um Außerirdische, die
ihre Sex-Sucht auf der Erde heilen wollen und
zum Scheitern verurteilt sind.
Fr 20.4., 22.15 Uhr, Filmforum
Jocelyne Saab, LB/F 2010, 78'
Exp. Spielfilm, in dem Saab die Kraft der Kunst
und Imagination heraufbeschwört und die Stadt
(Beirut) für die Menschen zurückfordert.
Fr 20.4., 18 Uhr, Filmforum
RETURN (WB)
L’HYPOTHÈSE DU MOKÉLÉ-MBEMBÉ (P)
CODE BLUE (P)
WHAT’S GOING ON? (A)
R
L
C
Lynne Ramsay, GB 2011, 110'
Psychologischer Thriller über eine Mutter (Tilda
Swinton), deren Sohn ein Massaker verursacht hat.
Fr 20.4., 20 Uhr, Filmforum
PERFORATED MEMORIES (A)
KWIEKULIK (P)
Joanna Turowisz u. Anna Zakrzewska,
PL 2011, 48', Dok
Zwei Ausnahmekünstler, früher ein Paar. Ein
faszinierender und witziger Einblick in das
Œuvre und die Arbeitsweisen von KwieKulik.
Do 19.4., 19 Uhr, Filmpalette
WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN (SPEC)
P
K
A PAS DE LOUP (S)
Olivier Ringer, B/F 2011, 77'
Die kleine Cathy zieht auf eigene Faust los um
auszuprobieren, ob sie auch ohne ihre Eltern in
der Natur überleben kann.
Mi 18.4., 11.30 Uhr, Filmforum
Phoebe Hart, AUS 2010, 60', Dok
Die Regisseurin will sich mit ihrer Intersexualität aussöhnen und begibt sich auf einen filmischen Selbsterkundungs-Trip.
Do 19.4., 17 Uhr, Filmpalette
I LOVED SO MUCH … (A)
ALL ABOUT LOVE (Q)
Lithium-Vorkommen der Welt. Ausgezeichnet
mit dem Preis für Bildgestaltung 2012.
Di 17.4., 19 Uhr, Odeon
Fr 20.4., 15 Uhr, Odeon
ORCHIDS – MY INTERSEX ADVENTURE (Q)
I
17 Schülerinnen in einer französischen Kleinstadt werden gleichzeitig schwanger. Eine Utopie oder verrückter pubertärer Aufruhr?
Mi 18.4., 17.30 Uhr, Odeon
U
UFO IN HER EYES (P)
Xiaolu Guo, D 2010, 110'
Eine Gesellschafts-Satire über die wirtschaftliche
und soziale Transformation eines kleinen Bauerndorfes in China, wo das große Geld winkt.
Sa 21.4., 19 Uhr, Filmpalett
W
DER WEISSE SCHATZ UND DIE
SALZARBEITER VON CAQUENA (WBB)
Eva Katharina Bühler, D 2011, 52', Dok
Epische Bilder über die Salzarbeiter von Caquena in Bolivien und das vermutlich größte
Magda Wystub, PL 2011, 69', Dok
Der erste Film, mit Fokus auf emanzipatorisch
denkende Lesben und queere Frauen in Polen.
Sa 21.4., 17 Uhr, Filmpalette
Z
ZEPHYR (WB)
Belma Bas, TK 2010, 93'
Zephyr wird bei den Großeltern auf dem Land
geparkt und wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Mutter. Metaphorische Coming-ofAge-Story mit überraschendem Ende.
Mi 18.4., 20 Uhr, Odeon
Kurzfilmprogramme
Transgender-Kurzfilmprogramm (Q)
Fr 20.04., 15.30 Uhr, Filmforum
Mutationen / Shifts (P)
Experimentelle Kurzfilme
Fr 20.04., 22 Uhr, Odeon
Lange Nacht der kurzen Filme (P)
Ein vergnüglicher Abend mit vielen Gästen aus
der Kurzfilmszene.
Sa 21.04., 20 Uhr, Odeon
I ♥ Mixed Shorts (Q)
Queere Kurzfilme
So 22.04., 14 Uhr, Filmforum
Happy Birthday Women Make Movies (Spec)
Kurzfilme des New Yorker Filmverleihs WMM
So 22.04., 16 Uhr, Odeon
Specials
Konzert Maren Kroymann „In my Sixties“
Do 12.04., 20 Uhr, COMEDIA
Vortrag Antke Engel: „Ungehörig
VerUneindeutigt“ (Q)
Mi 18.04., 18 Uhr, Filmpalette
Starlite – Filme von Frances Scholz &
Diskussion
Do 19.04., 19 Uhr, Filmforum
Frauenfilmfestivals im Dialog
Fr 20.04., 14 Uhr, Altes Pfandhaus
Konzert Martina Eisenreich Quartett
Fr 20.04., 20 Uhr, KunstSalon
Werkstattgespräch Bildgestaltung
Sophie Maintigneux trifft Jana Marsik
Sa 21.04., 11-16 Uhr, Odeon
Werkstattgepräch „Voices from Exile“ (A)
Irit Neidhardt trifft Maysoon Pachachi
So 22.04., 14 Uhr, Odeon
WB
WBB
A
P
Q
S
Spec
Wettbewerb Spielfilm
Wettbewerb Bildgestaltung
Fokus: Die arabische Welt
Panorama
begehrt! filmlust queer
Schulfilme
Special
Film-Kritik
Tief verbunden: Nathalie (Audrey Tautou) und Markus (François Damiens)
Subtile Manipulation mit fataler Folge
Innenleben
Martha Manson
„Nathalie küsst“ von David und Stéphane Foenkinos
„Martha Marcy May Marlene“ von Sean Durkin
Nathalie und François sind ein glückliches Paar. Dann stirbt François, und Nathalie
flüchtet sich in Arbeit. Bis der ungelenke Markus auftaucht …
C Berührende Tragikomödie
Als Martha aus einer sektenähnlichen Kommune ausreißt, kommt sie bei ihrer gut situierten Schwester und deren Mann unter. Doch ihr altes Leben lässt sie nicht los.
C Drama über Manipulation in Sekten
Ein Film mit Audrey Tautou lässt fehlende Bodenhaftung befürchten. Von
wundersamer Welt kann man hier jedoch nur zu Beginn sprechen, wenn die
Liebe zwischen Nathalie und François im Schnelldurchlauf abgespult wird.
Nach François’ Tod macht sich dann Ernsthaftigkeit breit, ohne dass der
subtile Humor ganz weichen muss. Nathalies Trauerzeit endet mit einem
intuitiven Kuss. Dass es gerade den nur bedingt attraktiven und auch kulturell wenig bewanderten Markus trifft, ist nicht nur für Nathalies Umfeld
irritierend, sondern auch für sie selbst. Die Brüder Stéphane und David
Foenkinos (von letzterem stammt auch die erfolgreiche Romanvorlage)
machen sich nie über ihren tapsigen Helden lustig, sondern entwerfen ein
tragikomisches Plädoyer für die bedingungslose Liebe. CHRISTIAN MEYER
Eine junge Frau flüchtet durch einen Wald. Hinter ihr Rufe, sie ist zu Tode verängstigt. Im schicken Wochenendhaus ihrer Schwester holen sie nun die
Erinnerungen an ihre Zeit in der ländlichen Kommune ein, es folgen Panikattacken. Regisseur Durkin verwebt Marthas Scheitern nach der Rückkehr in
die normale Welt mit ihren Erlebnissen auf der Farm, die von subtilem psychischen Druck geprägt sind. Die Manipulationstechniken in dieser Gemeinschaft
deckt der Film minutiös auf, zeigt die psychischen Folgeschäden, aber auch die
Gründe für eine Flucht aus unserer Gesellschaft in solche Gemeinschaften.
Atmosphärisch stimmig, ist nur die Zeichnung des Sektenführers unglücklich.
Denn einerseits will der Film sein Thema allgemein angehen, andererseits sehen
wir hier zu eindeutig Charles Manson vor uns.
CHRISTIAN MEYER
NATHALIE KÜSST
MARTHA MARCY MAY MARLENE
F 2011 - Komödie / Lovestory - Regie: Stéphane Foenkinos, David Foenkinos - Kamera: Rémy
Chevrin - mit: Audrey Tautou, François Damiens, Bruno Todeschini - Verleih: Concorde
Start: 12.4. Cinenova, Metropolis, Rex
USA 2011 - Drama / Thriller - Regie: Sean Durkin - Kamera: Jody Lee Lipes - mit: Elizabeth
Olsen, Christopher Abbott, Brady Corbet - Verleih: Fox
Start: 12.4. Cinedom, Cinenova
Alice (Sophie Nélisse) hat mit einem Trauma zu kämpfen
Königliches Idyll
Körpersprache
Revolution von oben
„Monsieur Lazhar“ von Philippe Falardeau
„Die Königin und der Leibarzt“ von Nikolaj Arcel
Ein algerischer Migrant wird Lehrer in Québec. Seine Vorgängerin hat sich im Klassenraum erhängt.
C Leises Schülerdrama
Dänemark 1769: Der reformistische deutsche Arzt Friedrich Struensee wird einflussreicher Ratgeber am königlichen Hof.
C Kostümfilm mit aktuellen Anklängen
Es ist ein Schock für die ganze Schule, aber für Alice und Simon ist das Erlebnis noch um einiges schlimmer: Sie sind es, die ihre Lehrerin erhängt im Klassenzimmer aufgefunden haben. Als der algerische Migrant Bachir Lazhar
(Fellag) die Klasse übernimmt, trifft er vor allem bei Lehrern und Eltern auf
schweigende Ratlosigkeit. Die Kinder werden zwar psychologisch betreut, aber
Lazhar soll nicht allzu viel an der Vergangenheit rühren. Auch Lazhars körperliche Art löst an der Schule Befremden aus. In ruhigen Bildern fängt Regisseur
Falardeau die Stimmung zwischen kindlichem Spiel und Trauma ein und lässt
langsam Lazhars eigene traumatische Vergangenheit aufscheinen. Ein einfühlsamer Film über die Notwendigkeit von Nähe und Körperlichkeit, der vor allem
getragen wird von seinen tollen Kinderdarstellern.
CHRISTIAN MEYER
Schon 1956 reiste im Film „Herrscher ohne Krone“ Struensee nach Dänemark, um
dort den Staat zu reformieren – und die Gemahlin des psychisch labilen Königs
zu schwängern, was ihn letztlich unter das Fallbeil brachte. Damals spielten O.W.
Fischer, Horst Buchholz und Odile Versois das verhängnisvolle Macht- und LiebesTrio. Nun sind James-Bond-Bösewicht Mads Mikkelsen, Mikkel Boe Folsgaard
und der letztjährige Berlinale-Shooting-Star Alicia Vikander in die Rollen geschlüpft. Nikolaj Arcels emotional bewegende Inszenierung arbeitet präzise die
Gegenwartsbezüge aus dem zu Grunde liegenden Bestseller von Per Olov Enqvist
heraus, so dass hinter dem opulent fotografierten und charismatisch gespielten
Kostümdrama immer wieder der zeitlose Geist der Aufklärung und postfeministische Gedanken aufblitzen.
ROLF-RUEDIGER HAMACHER
MONSIEUR LAZHAR
DIE KÖNIGIN UND DER LEIBARZT
Oscar 2012: Nominiert für den besten fremdsprachigen Film
CDN 2011 - Drama - Regie: Philippe Falardeau - Kamera: Ronald Plante - mit: Mohamed
Fellag, Sophie Nélisse, Émilien Néron - Verleih: Arsenal
Start: 12.4. Cinenova, Filmpalette
Berlinale 2012: „Silberne Bären“ für Darsteller und Drehbuch
DK/CS/S/D 2012 - Historienfilm / Drama - Regie: Nikolaj Arcel - Kamera: Rasmus Videbaek mit: Mads Mikkelsen, Mikkel Følsgaard, Alicia Vikander - Verleih: MFA+
Start: 19.4. Cinenova
www.choices.de/heute-im-kino
42
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
s
Der April im Filmhaus
Einer wie Bruno
Köln-Start 05.04.:
Weiter im Programm:
Helden des Polarkreises
Out of the Darkness
(OT: Napapiirin sankarit)
DE 2011, R.: Stefano Levi, B.: Stefano Levi, u.v.a., Doku, digital,
79 Minuten, FSK: keine Angabe
Am 01.04., 15:00 Uhr, in Anwesenheit des Regisseurs Stefano
Levi, der Produzenten Werner Kubny und Per Schnell, des Protagonisten Dr. Sanduk Ruit (angefragt) und des nepalesischen
Konsuls.
FI / IS / SE 2010, R.: Dome Karukosi, B.: Pekko Pesonen, D.: Jussi
Vatanen, Jasper Pääkkönen, Konsta Mäkelä, Sinikka Mokkila
u.v.a., 35mm, 95 Minuten, FSK: ab 12 Jahren, Komödie, OmU
Einen weiteren Beweis für den Unterhaltungswert der Finnen
liefert das lakonisch-schräge Road Movie „Helden des Polarkreises“ von Regisseur Dome Karukoski über die abenteuerlichen Odyssee von drei Underdogs durch die arktische
Winterwelt Lapplands.
Die absurde Buddy-Comedy gewann in Finnland vier JussiPreise und beim Komödienfestival in Alpe d‘Huez den Grand
Prix, während es beim Festival in Tróia Pini Hellstedt den
Silbernen Delphin für die beste Kamera erhielt.
Filmhaus Kino und Gebäude 9 präsentieren:
something weird cinema!:
Rache für Bruce Lee
Am 04. April um 21.30 Uhr
(OT: The Growling Tiger), HK 1976, R.: Yang Yang.
12.04. Bundesstart:
Einer wie Bruno
DE 2011, R.: Anja Jakobs, B.: Marc O Seng, D.: Lola Dockhorn,
Christian Ulmen, Lucas Reiber, Janina Fautz u.v.a., 35mm, 100
Minuten, FSK: Ab 6 Jahren
Radost lebt mit ihrem allein erziehenden Vater Bruno zusammen. Aber ihr Vater ist nicht so wie all die anderen Väter. Er
leidet an Oligophrenie, sprich er hat einen Intelligenzquotienten weit unter dem Durchschnitt – man kann sich vorstellen,
er sei auf dem geistigen Niveau eines 10-Jährigen stehen
geblieben. Ihre Verantwortung, die bisher eine Spielart der
Beziehung war, wird immer mehr zur Last für Radost.
The Last Warrior Der Kämpfer einer verlorenen Welt
Am 18. April um 21.30 Uhr
(OT: Il Giustiziere della terra perduta), IT 1983, R.: David Worth
Die Klasse von 1984
Am 27. April um 21.30 Uhr
(OT: Class of 1984 / Guerilla High), USA 1982, R.: Mark L. Lester
Weitere Veranstaltungen im April sowie ausführlichere Informationen zu allen Filmen finden Sie auf
www.filmhauskoeln.de oder 0221 22 27 10-0. Filmhaus Köln, Maybachstraße 111, 50670 Köln
filmhau
köln
Kinokultur Medienbildung Filmschaffen
43
Film-Kritik
Battleship
Im Reich der Raubkatzen
USA 2012 - Action - Regie: Peter Berg - Verleih: Universal
USA 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Alastair Fothergill, Keith Scholey - Verleih: Disney
Mit „Hancock“ gelang Regisseur Peter Berg eine sympathische SuperheldenParodie; jetzt tritt er in die Fußstapfen eines Michael Bay („Transformers“)
und bittet zum fetten Actionspektakel: Eine US-Seeflotte wird während eines
Manövers von gewaltigen Ufos angegriffen. An Bord der junge Offizier Alex
(Taylor Kitsch), der sich eigentlich gerade verlieben wollte.
HE
Tierdokus führen uns im Kino mittlerweile regelmäßig vor Augen, was wir in der
Zivilisation nicht zu sehen bekommen – und vielleicht bald nirgendwo mehr. Dieser Film erzählt von einer Löwen- und einer Gepardenmutter und ihren Kleinen.
Die Tiere wurden kindgerecht mit Namen versehen, die Aufnahmen dramaturgisch
zu einem Abenteuer verknüpft, Thomas Fritsch gibt den Märchenerzähler.
HE
Start: 12.4. Cinedom, Metropolis, Rex, UCI, Woki
Start: 19.4. Cinedom, UCI
Knerten traut sich
Chronicle – Wozu bist Du fähig?
N 2010 - Abenteuer / Komödie - Regie: Martin Lund - Verleih: Polyband
GB/USA 2012 - Action / Science Fiction - Regie: Joshua Trank - Verleih: Fox
In „Mein Freund Knerten“ zog der sechsjährige Lillebror (Adrian Grønnevik
Smith) aufs Land und lernte das kleine Zweigmännchen Knerten kennen. Jetzt
dürfen die zwei Freunde neue Abenteuer erleben: Während sich Lillebror nach
einem Fahrradunfall seiner Mutter in einen Kriminalfall verwickelt sieht, wirft
Knerten Augen auf Karoline – ein attraktives Birkenzweiglein.
HE
Andrew (Dane DeHaan) hat es nicht leicht: Sein Vater schlägt ihn und seine Mitschüler demütigen den unscheinbaren Jugendlichen. Bis sein Cousin und ein Kumpel auf ein merkwürdiges Gestein stoßen, das die Jungs mit übernatürlichen Kräften ausstattet. Andrews Zeit scheint gekommen. Doch schon bald gerät das Spiel
außer Kontrolle. Effektvolle und spannend durchgespielte Mockumentary.
HE
Start: 12.4. Cinenova, Metropolis
Start: 19.4. Cinedom, UCI
Sams im Glück
Die Piraten – Ein Haufen merkwürdiger Typen
D 2011 - Kinderfilm / Komödie - Regie: Peter Gersina - Verleih: Universum
GB 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Peter Lord, Jeff Newitt - Verleih: Sony
Im dritten Teil der erfolgreichen Kinderserie nimmt der Einfluss des Sams (ChrisTine
Urspruch) auf seinen Ziehvater Herrn Taschenbier (Ulrich Noethen) langsam
überhand: Der kleine Rotschopf färbt nämlich ab, das heißt: Herr Taschenbier
übernimmt gelegentlich Macken und Aussehen der Rüsselnase. Das ist mal
lustig, aber auf Dauer nicht haltbar – eine Lösung muss her!
HE
Unermüdlich knetet Regisseur Peter Lord („Chicken Run“, „Wallace & Gromit“)
an Stop-Motion-Kinoabenteuern – sein neuester Streich führt ihn hinaus auf
die Meere, wo ein Pirat um die Freibeuterehre kämpft: Er will Pirat des Jahres
werden, und seine Rivalen, Entermesser Liz, Black Bellamy und Holzbein Hastings,
sind natürlich nicht ohne! Liebevoll animiertes Hochseeabenteuer.
HE
Start: 29.3. Cinedom, Metropolis, UCI
Start: 29.3. Cinedom, UCI
Einmal ist keinmal
The Grey – Unter Wölfen
USA 2011 - Action / Komödie - Regie: Julie Anne Robinson - Verleih: Concorde
USA 2011 - Action / Thriller - Regie: Joe Carnahan - Verleih: Universum
Stephanie (Katherine Heigl) braucht dringend einen Job. Von einem Tag auf den
andern wird sie Kopfgeldjägerin. Ihr erster Fall: Ihr Ex (Jason O’Mara), ein wegen
Mordes gesuchter Polizist. Romantische Krimikomödie mit 80er-Charme. Achtung, Frauen! Jason O’Mara könnte zum Mel Gibson der 2010er Jahre avancieren. Insgesamt aber ist das hier alles zu albern und spannungsarm.
HE
Sieben Angestellte eines Ölunternehmens stürzen in der Wildnis Alaskas ab. An
ihrer Seite: John Ottway (Liam Neeson), der Bohrarbeiter vor wilden Tieren
schützt. Seine Fähigkeiten sind schon bald gefragt: Ein Rudel hungriger Wölfe
interessiert sich für die gestrandeten Männer. Ein Kampf ums Überleben
beginnt, in dem böse Wölfe nicht die einzige Herausforderung darstellen. HE
Start: 19.4. Cinedom, UCI
Start: 12.4. Cinedom, Metropolis, UCI
www.choices.de/heute-im-kino
44
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Festival
Läuft als Special: „We need to talk about Kevin“ mit John C. Reilly und der großartigen Tilda Swinton, Foto: Bavaria
„Da muss man sich erst mal durchsetzen“
Das Internationale Frauenfilmfestival blickt vom 17. bis 22. April auf Nordafrika
Seit sich die Kölner „Feminale“ und die Dort- haben wir mit der Dokumentarfilminitiative eine Vermunder „femme totale“ im Jahr 2006 zum „In- anstaltung gemacht, und wir beteiligen uns regelmäßig an den Kölner Kino Nächten.
ternationalen Frauenfilmfestival
„Über das Festival ist inzwiDas sind noch zarte Pflänzchen,
Dortmund / Köln“ zusammenschen ein gutes Netzwerk
die sich noch weiter entwickeln
geschlossen haben, findet das
entstanden“
müssen. In Köln bietet sich dafür
Festival im jährlichen Wechsel in
Dortmund und Köln statt. Die diesjährige Kölner das Filmforum an, aber ob das klappt, ist letztendlich
Ausgabe legt ihren Schwerpunkt auf die arabische eine Frage des Geldes.
Filmwelt. Neben dem Debütspielfilmwettbewerb
und dem von choices gestifteten Publikumspreis Warum ist auch der internationale Wettbewerb
findet der Wettbewerb für Bildgestalterinnen aufgeteilt in den Spielfilm-Preis und den Debüterstmals in Köln statt. choices sprach mit der Fe- filmpreis, die abwechselnd in Köln und Dortmund
stivalleiterin Silke J. Räbiger über den diesjährigen verliehen werden?
Themenschwerpunkt und die Schwierigkeiten, ein Das ist aus der Genese heraus entstanden. In Köln
– bei der „Feminale“ – gab es schon immer den
Festival an zwei Standorten zu etablieren.
Debütfilm-Wettbewerb. Um nicht das gleiche zu machoices: Frau Räbiger, es ist sicherlich eine beson- chen, wurde dann bei „femme totale“ in Dortmund
dere Herausforderung, die Aufmerksamkeit für ein ein Wettbewerb für Frauen, die schon länger dabei
sind, ausgelobt. Im vergangenen Jahr hatten wir dann
Festival in zwei Städten zu generieren …
Silke J. Räbiger: Es ist in der Tat schwierig, jeder plötzlich mit dem neu hinzugekommenen Ehrenpreis
Stadt die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu las- für Dokumentarfilm vier Preise in Dortmund. Als dann
sen. Man muss ja nicht nur in, sondern auch für die die Kameraausbildung in NRW von der FH Dortmund
Stadt sichtbar sein – in Bezug auf die Verwaltung und nach Köln an die internationale filmschule (ifs) und
Politik. Da kann man nicht für zwei Jahre abtauchen die Kunsthochschule für Medien (KHM) gegangen
und dann sagen: „Hallo, hier bin ich wieder“. Wir ha- ist, sind wir in diesem Jahr mit dem Wettbewerb für
ben ja vor einigen Jahren mal einen Versuch gestartet Bildgestaltung ebenfalls nach Köln umgesiedelt. Jetzt
und den Kölner Wettbewerb auch in Dortmund ge- gibt es inklusive des Publikumspreises drei Preise in
zeigt. Die Idee, unmittelbar während des Festivals den jeder Stadt. Alle Preise in beiden Städten zu vergeBogen zwischen den Städten zu schlagen, hat dann ben, ist finanziell nicht machbar. Zumal die Sponein paar Jahre brach gelegen. In diesem Jahr haben sorengelder natürlich auch an die jeweiligen Städte
wir im Dortmunder „U“ ein Kino und können dort und gebunden sind.
in den nächsten Jahren ein Auswahlprogramm zeigen. In Köln müssen wir Gelder generieren, damit wir Wie sieht im Kontext des Wettbewerbs für Bilddas im nächsten Jahr auch hier machen können. Es gestalterinnen ihre Zusammenarbeit mit den Filmist auf jeden Fall nach wie vor das Ziel, dass kompakt schulen aus?
am Wochenende auch Filme und Gäste in die Part- Der Bildgestalterinnen-Preis ist ja ein Wettbewerb
für Nachwuchsbildgestalterinnen. Wir schreiben die
nerstadt kommen.
Hochschulen in Deutschland an. Eingereicht werDas wäre dann nicht wie seinerzeit auf den Wett- den können Abschlussfilme bzw. die Arbeiten in den
bewerb konzentriert, sondern ein „Best Of“ des ersten beiden Jahren nach dem Abschluss, weil der
Preis ja nur alle zwei Jahre verliehen wird. Der Preis
Festivals?
Genau. Wir haben uns dagegen entschieden, den wird seit 2001 vergeben, und alle relevanten ProtaWettbewerb komplett zu zeigen, weil das Festival ja gonistinnen und der ganze Nachwuchs der Kamerasaus sehr unterschiedlichen Facetten besteht. In Dort- zene sind in der Tat bei uns auf dem Festival gewesen,
mund werden wir Filme aus dem Länderschwerpunkt, und es hat sich inzwischen ein gutes Netzwerk unter
dem Panorama und dem Wettbewerb zeigen. Das den Bildgestalterinnen herausgebildet. Das ist über
sind dann sechs oder sieben Filme, die wir von Don- das Festival entstanden, die haben sich hier kennennerstag bis Sonntag spielen. Außerdem versuchen gelernt.
wir, viele Gäste nach Dortmund zu bringen. Daneben
versuchen wir auch, während des Jahres Filmveran- Mit Sophie Maintingneux haben Sie eine der
staltungen in den Städten zu machen. Im letzten Jahr profiliertesten Bildgestalterinnen der Gegen-
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wart in der Jury. Es gibt aber immer noch wenige Kamerafrauen. Das Argument der schweren Kamera wird man kaum noch anführen
können …
Nein, das hat andere Gründe. Die Bildgestaltung
gilt tatsächlich nach wie vor noch als Männerberuf.
Nur 9% sind Frauen, und es gibt nur relativ wenige
Dozentinnen als Vorbilder an den Hochschulen. Die
Bildgestalterin ist ja wie eine zweite Regisseurin am
Set, die hat den ganzen technischen Stab unter sich
und damit auch die Beleuchter. Und wenn man in
die Beleuchterszene geht, dann muss man leider sagen, dass die nach wie vor sehr machomäßig aufgestellt ist. Es gibt nur ganz wenige Beleuchterinnen.
Wenn dann auch noch eine eher zierliche Frau ans
Set kommt, und da ist so eine Riege von Männern –
da muss man sich erst mal durchsetzen.
Mit ihrem diesjährigen Fokus auf die arabische
Welt sind Sie am Puls der Zeit. Wie funktioniert die Kommunikation in diese Länder?
Die Kommunikation ist nicht einfach, aber wir
konnten Irit Neidhart als Kuratorin gewinnen. Sie
ist in Israel und Palästina groß geworden und hat
hier den Verleih „mec film“ gegründet, der sich auf
Nordafrika spezialisiert hat. Wir haben uns außerdem von der Gruppe „Filminiativ“ in Köln beraten
lassen, deren Schwerpunkt ebenfalls Afrika ist. Es
war sehr wichtig für uns, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die sich in der Region auskennen. Denn
nur Interesse alleine und auf Festivals mal was
gesehen zu haben, reicht natürlich nicht aus, um
sich der Materie adäquat zu nähern. Für uns war
es auch wichtig, dass wir nicht die ganz aktuellen
Filme aus dem Revolutionsgeschehen zeigen, sondern einen Schritt zurückgehen und gucken, wie die
gesellschaftliche Situation in den fünf Jahren davor
gewesen ist, und was die Bedingungen waren, die
zu diesen Umwälzungen überhaupt geführt haben.
TEXT/INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
Internationales Frauenfilmfestival Dortmund / Köln
17.-22.4. I Filmforum NRW, Filmpalette, Odeon u.a.
www.frauenfilmfestival.eu
ZUR PERSON
Silke J. Räbiger
leitet das Internationale
Frauenfilmfestival.
Foto: privat
Roter Teppich
Lauscht den Anekdoten Jane Fondas: Daniel Brühl in „Und wenn wir alle zusammenziehen?“
„Ich kam mir so furchtbar langweilig vor“
Daniel Brühl über „Und wenn wir alle zusammenziehen?“, seine Blockbuster-Erfahrungen und Niki Lauda
Daniel Brühl ist einer der international ge- Es ist irgendwie beides. Zum einen reizen mich
fragtesten deutschen Schauspieler. 1978 diese Themen, zum anderen ist es natürlich Zuin Barcelona geboren und als Sohn einer fall, dass man solche Angebote bekommt und
Spanierin und eines Deutschen zweispra- die Filme dann auch zustande kommen. Schon
während meiner Zivildienstzeit
chig aufgewachsen, glänzte
er nach seinem Durchbruch „Frankreich ist das filmisch hatte ich die Idee zu einem
stärkste Land in Europa“
Film, bei dem es um die Begegmit „Good Bye Lenin!“ schnell
nung eines jungen Menschen
auch in Großproduktionen wie
„Das Bourne Ultimatum“ oder „Inglourious mit einem alten geht. Filme wie „Harold und
Basterds“ von Quentin Tarantino. In „Und Maude“ mochte ich auch schon immer.
wenn wir alle zusammenziehen?“ spielt er
einen Studenten, der in einer Senioren-WG Im spanischen Film sind Sie mittlerweile
Feldforschung betreibt.
genauso zu Hause wie im deutschen, diese
Rolle haben Sie nun auf Französisch gechoices: Herr Brühl, Sie stehen in „Und wenn dreht. War das eine besondere Herausforwir alle zusammenziehen?“ mit einer ganzen derung?
Reihe lebender Legenden vor der Kamera. Die Tatsache, dass ich im Film einen Ausländer
Vor wem hatten Sie denn im Vorfeld den spiele, hat mir da schon ein bisschen Sichermeisten Respekt?
heit gegeben. Ich wusste, dass ich relativ gut
Daniel Brühl: Ehrlich gesagt: vor der ganzen Französisch sprechen kann, vor allen Dingen
Bande (lacht). Ich habe schon so viele Filme meine Aussprache ist ziemlich gut, das sagen
von denen allen gesehen, dass ich von dem zumindest die Franzosen. Wir haben auch
ganzen Ensemble beeindruckt war. Das erste angeheiratete französische Verwandte in der
Treffen, lange vor dem ersten Drehtag, war ein Familie, deswegen bin ich auch ein wenig mit
gemeinsames Abendessen in Paris. Dabei kam Französisch groß geworden, und es war auch
ich mir im Gegensatz zu den anderen dermaßen in der Schule eines meiner besten Fächer. Die
langweilig vor, denn sie haben alle so wahn- Sprache liegt mir, ich mag die auch sehr gersinnig viel erlebt und auch ganz irre Zeiten ne, insofern hatte ich keinen Bammel davor.
mitgemacht. Wenn Jane Fonda und Geraldine Ob ich mal einen richtigen Franzosen spielen
Chaplin zusammensitzen, wenn eine Fonda auf könnte, das weiß ich allerdings nicht. Auf jeeine Chaplin trifft, dann kann man sich schon den Fall habe ich große Lust, in Frankreich zu
vorstellen, wie die über Hollywood reden! Bei arbeiten, denn die Situation im europäischen
jedem Vornamen, den sie nannten, konnte man und deutschen Film wird ja nicht leichter. Man
sich automatisch den Nachnamen dazu denken. ist immer auf der Suche nach den wenigen
Da habe ich richtig mit den Ohren geschlackert. Perlen und guten Filmen, die einen noch vom
Als sie mich dann zu mir befragten, kam mir Hocker reißen können, und in letzter Zeit haalles so furchtbar langweilig vor. Das war fast ben mich vor allen Dingen französische Filme
schon ein deprimierendes Gefühl. Hinzu kommt wieder umgehauen, das ist für mich derzeit
dann aber noch, dass sowohl die Männer als wirklich filmisch das stärkste Land in Europa.
auch die Frauen extrem cool sind. Jane Fonda Manchmal denke ich schon, dass man sich da
lud uns immer mal wieder zu Rockkonzerten ein Scheibchen von abschneiden könnte. Mein
ein, weil sie irgendwelche Musiker kannte, und Wunsch ist nach wie vor, an so vielen Orten wie
da bin ich dann mit den ganzen Omis und Opis möglich zu arbeiten. Vor allem in Spanien, aber
zu Konzerten in Paris gerannt, das war einfach auch in Frankreich, England und dann natürsehr lustig und cool.
lich ab und zu USA wäre auch nicht schlecht.
Sie haben ja bereits in „Der Duft von Lavendel“ und „Dinosaurier“ mit einer ganzen
Reihe älterer Co-Stars vor der Kamera gestanden. Ist das Zufall, oder reizen Sie insbesondere Filme, die solch generationenübergreifende Themen haben?
www.choices.de/heute-im-kino
Genau, Sie stehen ja gerade in „Rush“ als
Niki Lauda für Blockbusterregisseur Ron
Howard vor der Kamera …
Ja, ich bin sehr glücklich, das läuft sehr gut.
Das ist eine tolle Erfahrung, so etwas habe ich
bisher wirklich noch nicht gemacht.
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Ist das nicht alles etwas unpersönlicher bei
einer solchen Großproduktion?
Komischerweise nicht, denn Ron Howard ist ja
schon sehr lange Regisseur – und auch Schauspieler, und das merkt man extrem, denn er
stand schon als Vierjähriger vor der Kamera!
Sein ganzes Leben und das seiner ganzen Familie steckt in diesem Beruf, was eine Fülle an Erfahrung und Selbstbewusstsein mit sich bringt.
Die vierwöchigen Dreharbeiten haben allein
logistisch eine ganze Menge abgefordert, und
trotzdem ist er nicht einmal laut oder nervös
geworden, er hat immer die Ruhe behalten. So
etwas strahlt natürlich auf das ganze Team und
die Schauspieler ab, weswegen da eine extrem
lockere, lustige und coole Atmosphäre herrscht.
Das ist insgesamt sogar netter und entspannter als bei Filmen, die weniger kompliziert zu
drehen sind. Es zeigt sich, dass alle Beteiligten
richtige Vollblutprofis sind.
Hatten Sie im Vorfeld Kontakt mit Niki Lauda?
Ja, ein paar Mal. Das ist zum Glück auch gut gelaufen, denn er hatte mir vor dem ersten Treffen
zunächst gesagt, ich solle nur Handgepäck mitbringen. Falls man sich nicht verstanden hätte,
wäre ich wohl direkt am ersten Tag wieder abgeflogen (lacht). Aber ich bin dann doch drei
Tage in Wien geblieben, und zum Schluss hat er
mich dann sogar gefragt, ob ich mit ihm nach
Brasilien möchte, er würde mich dann mitnehmen in seiner eigenen Maschine, die er selbst
fliegen würde. Da mir so etwas im Leben sicherlich nicht noch einmal passiert, habe ich natürlich sofort zugesagt. Dann hat er mich in São
Paulo mit aufs Rennen genommen, und auch
dort konnten wir uns dann noch sehr intensiv
über ihn und sein Leben unterhalten. Er hat mir
alles sehr offen und ohne Bedenken dargelegt.
Auch jetzt unterstützt er mich noch nach wie
vor, er hat mich am Wochenende angerufen,
nachdem er erste Muster gesehen hatte, die er
richtig super fand. Das ist mir auch sehr wichtig, da ich hier zum ersten Mal eine Berühmtheit
spiele, die noch lebt.
INTERVIEW: FRANK BRENNER
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/roter-teppich
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
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Festival
Großes Fensehen: Serienjunkies kamen auf ihre Kosten, Foto: Festival Großes Fernsehen
Gespräch zum Film
Regisseurin Carmen Losmann, Foto: privat
Doku-Nischen und Serienhits
Unbehagliche Wohlfühlwelten
Nein, die Black Box im Cinedom ist kein überdimensionaler, begehbarer Fernseher. Aber vom 7. bis zum 11. März konnte man den Anschein gewinnen, der
Kinosaal wäre ein riesiges Wohnzimmer. Denn für vier Tage tummelten sich
hier Filmfans, um neueste Fernsehproduktionen aus dem In- und Ausland zu
begutachten, lange bevor sie regulär im Fernsehen zu sehen sein werden –
falls denn überhaupt. Für die deutschen Produktionen stand das außer Frage
– die Beiträge sind fest für eine Ausstrahlung eingeplant, und meist ist auch
schon der Sendetermin festgelegt. Für die internationalen Spielfilme, Serien
und Dokumentarfilme, die Sender wie BBC, Canal+, CBS, HBO oder France
2 zu dem Festival beisteuerten, sind deutsche Lizensierungen aber oft noch
offen, und Großes Fernsehen ist eventuell die einzige Gelegenheit, die Filme
hierzulande zu sehen.
Carmen Losmann, Jahrgang '78, studierte von 2003 bis 2008 an der
Kunsthochschule für Medien in Köln im Fachbereich Film/Fernsehen.
„Work hard, play hard“ ist ihr erster abendfüllender Film.
Das Festival „Großes Fernsehen“ überzeugte auch 2012
Bereits am Mittwoch gab es einen bedeutenden Programmpunkt: Anlässlich
des 70. Geburtstags von Heinrich Breloer wurden mit „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ und „Todesspiel“ nicht nur zwei Werke des vor allem für seine Doku-Dramen bekannten Regisseurs gezeigt. Der Abend wurde auch von
einem Podiumsgespräch zwischen Breloer, seinem Kameramann Gernot Roll
und Dietrich Leder, Professor für Fernsehkultur, begleitet. Die offizielle Eröffnung fand dann am Donnerstag statt. Gezeigt wurde die Doku „Konrad Adenauer – Stunden der Entscheidung“, die das Leben des Kölner Bürgermeisters
und späteren Bundeskanzlers von 1933 bis zu seinem Tod im Jahr 1967 Revue
passieren ließ. Auch dies war ein Doku-Drama, das ganz nah an die Personen
gelangen wollte und sich dabei u.a. auf die Mitwirkung der Adenauer-Kinder
verließ, die bei der Premiere anwesend waren. Mitunter zu brav und sehr
Denkmal, kam man doch dem Zeitgeist auf die Spur. Es folgte eine VietnamDoku, die in kaum größerem Kontrast zu dem langsam erzählten Doku-Drama
stehen konnte: Nie gesehene Bilder mitten aus der kriegerischen Auseinandersetzung sollten die Schrecken des Krieges veranschaulichen. Leider wirkte
die Doku mit schnellen Schnitten und dramatischer Musik mitunter wie ein
kriegerischer Musikclip.
Die besonderen Qualitäten des Fernsehens und somit auch des Festivals
fand man anderswo. Zum Beispiel bei einer Doku über die Uraufführung zu
Karlheinz Stockhausens Oper „Sonntag aus Licht“. Eingereicht wurde die
Dokumentation vom WDR, und genau dafür sollte das öffentlich-rechtliche
Fernsehen stehen: ohne den Quotendruck der privaten Sender kulturellen
Nischen einen Platz einräumen. Alleine vom Format her ist die Serie mit
dem Fernsehen untrennbar verbunden. Dass auf diesem Gebiet seit einigen
Jahren großartige Ergebnisse erzielt werden, ist nicht erst seit „Mad Men“
kein Geheimnis mehr. Dass diese vor allem im englischsprachigen Ausland
erzielt werden und weniger in hiesigen Gefilden, ist ebenso bekannt. Und so
kamen die spannendsten Serien, die dem Freitag und Sonntag vorbehalten
waren, aus England („Sherlock – A Scandal in Belgravia“, „Dirk Gently‘s Holistic Detective Agency“, „Appropriate Adult“ mit Emily Watson) und den USA
(„House of Lies“, „Homeland“, „Boss“, „Luck“ von Michael Mann und mit Dustin Hoffman und Nick Nolte). Die Veranstalter waren ebenso zufrieden wie
die Serienjunkies: Mit 5.000 Besuchern konnte man abermals einen Rekord
erzielen, das Festival entwickelt sich laut Veranstalter außerdem zum wichtigen Branchentreff. Die Planungen für die achte Ausgabe im Frühling 2013
sind bereits in vollem Gange.
.
CHRISTIAN MEYER
www.choices.de/heute-im-kino
Carmen Losmann über ihren Film „Work hard, play hard“
choices: Frau Losmann, wie ist die Phrase „Work hard, play hard“ zu
verstehen?
Carmen Losmann: „Work hard, play hard“ – so scheint es mir – ist gleichermaßen Imperativ und Aufmunterung einer gegenwärtigen Arbeitskultur, in
der sich jeder einzelne eine Identität als High Performer zulegen muss, um
darin überleben zu können. Aber der Ausspruch entzieht sich einer eindeutigen Bedeutung und lässt verschiedene Assoziationen zu.
Was hat Sie veranlasst, auf jeglichen Off-Kommentar zu verzichten?
In Dokumentarfilmen scheint der Off-Kommentar irgendwie zum handwerklichen Repertoire und zu einem Standard zu gehören, der erwartet
wird. Solche kategorischen Zuschreibungen finde ich grundsätzlich fragwürdig. Hätte ich einen Spielfilm gemacht – niemand würde mich nach
dem fehlenden Off-Kommentar fragen. Bislang habe ich mich auf die Frage
konzentriert, wie ich in und mit Bildern erzählen kann. Bei „Work hard, play
hard“ habe ich gemerkt, dass ein Off-Kommentar das Gezeigte mit einer
besserwisserischen Eindeutigkeit belegt und gleichzeitig den Zuschauern
die Erfahrung nimmt, selber zu spüren, was die Bilder bei ihnen auslösen.
Für die Bilder zeichnet Dirk Lütter verantwortlich, der im letzten Jahr
mit dem ähnlich kühlen Arbeits-Spielfilm „Die Ausbildung“ debütiert
hat ...
Ich habe mit Dirk Lütter zusammen studiert und zwei Kurzfilme mit ihm
gemacht. Uns verbindet ein ähnlicher Blick auf die Welt, und irgendwie
scheint sich diese Ähnlichkeit auch in der Art und Weise, wie wir diese Welt
versuchen in Bildern darzustellen, niederzuschlagen. Bei allen Filmen haben
wir zusammen das Bildkonzept entwickelt, und meistens sind wir uns über
die grundsätzliche Herangehensweise einig.
Die strengen Bilder des Films sind sehr schön, aber auch sehr kalt. Sehen
Sie keine Gefahr darin, dass Sie mit Ihren Protagonisten dasselbe machen wie deren Arbeitgeber: sie disziplinieren und formen?
Was genau macht die Bilder kalt? Ist es wirklich nur die Kadrage, sprich:
die statische Einstellung, oder strahlt vielleicht das Gezeigte an sich etwas
Kaltes aus? Ich habe zusammen mit Dirk Lütter versucht, über die Bilder
auch das Kühle oder Unbehagliche von Arbeitswelten erfahrbar zu machen,
die sich so darum bemühen, als Wohlfühlwelten zu erscheinen. Dass ich
damit auch die Protagonisten „mitformatiere“, ist nicht nur eine Gefahr,
sondern beim dokumentarischen Filmemachen unvermeidlich. Denn ich
bringe alle Protagonisten mittels Bild in Form – das liegt im Wesen des
Filmemachens. Diese Gefahr oder dieses Problem habe ich in dem Moment,
in dem ich die Kamera anstelle, auf einen Menschen richte und daraus einen Film mache. Aus diesem Dilemma komme ich leider nicht heraus. Mit
der Nicht-Nennung der Namen von einzelnen Personen habe ich versucht,
etwas dagegen zu arbeiten und somit das Augenmerk von den einzelnen
Menschen in Richtung des größeren Zusammenhangs zu lenken.
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Bastian Sick
Mit seiner „größten Deutschstunde der Welt“
schaffte es Bastian Sick im März 2006 ins
Guinness-Buch der Rekorde. Nun kommt der
gefeierte „Zwiebelfisch“-Kolumnist und Bestsellerautor nach Köln zurück, um „Nur aus Jux und
Tolleranz“ wieder über die neuesten sprachlichen
Verfehlungen und Irrtümer zu berichten. Sicks
neue Show ist schneller, satirischer und packt
den Sprachteufel angriffslustig bei den Hörnern.
choices verlost 2x2 Tickets. E-Mail bis 6.4. an
[email protected], Kennwort: Bastian Sick
präsentiert: Kabarett
culture club
Foto: zitzlaff.com
Gloria Köln, Apostelnstr. 11, Köln
Karten: direkt im Gloria oder
an allen Vorverkaufsstellen
Do, 12.4. um 20 Uhr
choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 28.4. an
[email protected], Kennwort: Nordsee Hürth
Mi, 2.5. um 14.30 Uhr
Oberhausener Manifest
1962 — 2012
www.kurzfilmtage.de
Lichtburg Filmpalast
UCI Kinowelt Hürth, Theresienhöhe 1,
Hürth-Park, Karten: 02233 79 91 23
www.uci-kinowelt.de
BOROS
Während der gemeine Zuschauer das Meer
aus der Vogelperspektive nur von den Nachrichten kennt, wenn der Mensch mal wieder
seine Ölteppiche über das salzige Nass ausbreitet, werfen Silke Schranz und Christian
Wüstenberg einen versöhnlicheren Blick aufs
Meer: Filmische Postkartenidyllen bilden
hübsche bis abstrakte Eindrücke vom Ebbe
und Flut geprägten Gewässer der Nordsee.
präsentiert: Kino Café
Die Nordsee von oben
58. Internationale
Kurzfilmtage Oberhausen
26. April — 1. Mai 2012
»Präzise
»Mit
der
Warmherzigkeit
einer
Sommerkomödie«
Inszenierung
und jede Menge
unverbrauchte
Pointen«
KINO-ZEIT.DE
KINO-ZEIT.DE
FILMSTARTS.DE
HOME RUN
PICTURES
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www.pandorafilm.de
Film-Kritik
Sind angesichts des Zwergenaufstands entsetzt: Die königliche Gesellschaft
Die Magie auf der Bühne
Ein Fest für die Augen
Ich will spielen
„Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte
von Schneewittchen“ von Tarsem Singh
„Violinissimo“ von Radek Wegrzyn und Stephan Anspichler
Schneewittchen beehrt mal wieder die Leinwand: Opulent und skurril.
C Phantastische Märchenverfilmung
Spannende Beobachtungen beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb
in Hannover.
C Faszinierende Musik-Doku
Es war nur eine Frage der Zeit, dass sich Leinwandzauberer Tarsem Singh („The
Cell“, „The Fall“, „Krieg der Götter“) eines Grimm’schen Märchens annimmt.
Das Ergebnis ist gemäß den Erwartungen ein Fest für die Augen: Detailreich
spinnt Singh seine phantastische Märchenwelt, von Kostüm, Maske und Bauten bis hin zu den Figuren, mit denen er das Märchen zusätzlich ausstaffiert.
In Sachen Ironie und Inszenierung erinnert das an die skurrilen Entwürfe von
Terry Gilliam, zumindest in der ersten Hälfte, denn gegen Ende gibt sich die
Mär zunehmend disneylike, um zum Schluss gar Richtung Musical zu schielen. Trotzdem macht diese skurrile Adaption großen Spaß, nicht zuletzt durch
Julia Roberts als narzistisch-rachsüchtige Königin.
HARTMUT ERNST
Der Film begleitet drei junge Aspiranten beim höchstdotierten Musikwettbewerb der Welt, dem Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb. ClaraJumi, Solenne und Itamar treten gegen weitere 32 Musiker an und erzählen vom
Ursprung ihrer Musikbegeisterung, von der Magie auf der Bühne, ihrer Ehrfurcht
vor den Komponisten und der Aufregung hinter der Bühne. Eltern und Jurymitglieder kommen zu Wort, äußern sich mal emotional, mal philosophisch. Den
Rahmen bildet dabei der spannende Wettbewerb von 2009. Von den Privatpersonen hinter den Künstlern erfährt man nur wenig. Dafür vermittelt die mitreißende, andächtig montierte Dokumentation sowohl von der Faszination der
Musik als auch vom Kunstverständnis der Streicher.
HARTMUT ERNST
SPIEGLEIN SPIEGLEIN …
VIOLINISSIMO
USA 2012 - Komödie / Abenteuer - Regie: Tarsem Singh - Kamera: Brendan Galvin mit: Julia Roberts, Lily Collins, Armie Hammer - Verleih: StudioCanal
Start: 5.4. Cinedom, Metropolis, Rex, UCI
D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Radek Wegrzyn, Stephan Anspichler - Kamera:
Matthias Bolliger, Till Vielrose - mit: Clara-Jumi Kang, Itamar Zorman, Solenne
Paidassi - Verleih: Salzgeber
Start: 5.4. Filmpalette
Langsam erlischt die Flamme
Gabriel (Lou Taylor Pucci) schwelgt vor seinem Vater (J.K. Simmons) in Erinnerungen
Ende der Zeit
Die Kraft der Musik
„Das Turiner Pferd“ von Béla Tarr
„The Music Never Stopped“ von Jim Kohlberg
Mit seinem zweieinhalbstündigen Film bringt der ungarische Regisseur Béla Tarr das
Kino zu einem Endpunkt. Zumindest sein Kino.
C Monolithisches Kunstkino
Gabriels Erinnerungsvermögen ist aufgrund eines Hirntumors beschädigt. Mit Hilfe von
Musik kann eine Therapeutin weiterhelfen.
C Musikalische Familientherapie
Nicht bestätigten Gerüchten zufolge könnte dies Béla Tarrs letzter Film sein,
und man weiß tatsächlich nicht, was danach noch kommen sollte: Der Film
erzählt sechs Tage aus dem Leben eines Bauern, seiner Tochter und seines
Pferdes – es sind ihre letzten sechs Tage. Es ist das Pferd, bei dessen Züchtigung durch den Bauern Friedrich Nietzsche 1889 seinen Zusammenbruch erlitt, der ihn in die geistige Umnachtung trieb. In die Umnachtung führt es
schließlich auch den Film, der eine Art umgekehrte Weltentstehung nachvollzieht. Am Ende herrscht Stillstand und Dunkelheit. Davor sieht man fast dialogfrei, aber immer wieder musikalisch untermalt, in wundervollen, langen
Schwarzweißbildern von Fred Kelemen, eine archaische Welt, der die Hoffnung verloren geht. Schöner kann Fatalismus kaum sein. CHRISTIAN MEYER
Basierend auf einem authentischen Fall, den der Neurologe Oliver Sacks („Zeit
des Erwachens“) in einem populärwissenschaftlichen Buch beschrieb, führt uns
das Regiedebüt von Jim Kohlberg die komplexe Arbeitsweise des menschlichen
Gehirns vor. Filmisch verankert ist die musikalische Therapie vor dem Hintergrund eines Generationenkonflikts aus den 60er Jahren, als politisch aktive Jugendliche gegen ihre spießigen Eltern rebellierten. Protestsongs, und vor allem
die psychedelischen Grateful Dead, stehen dabei auch symbolisch den Liebesschnulzen der Elterngeneration gegenüber. Kohlberg hat den Familienkonflikt
geschickt mit den politischen Dimensionen und den unterschiedlichen Musikstilen verbunden. Nebenbei zeigt er uns auf eindringliche Weise, wie Musik
unser Denken unterbewusst beeinflussen kann.
FRANK BRENNER
DAS TURINER PFERD
THE MUSIC NEVER STOPPED
Berlinale 2011: Großer Preis der Jury
H/F/D/CH/USA 2010 - Drama - Regie: Béla Tarr - Kamera: Fred Kelemen - mit: Erika Bók,
János Derzsi, Mihály Kormos - Verleih: Basis
Start: 5.4. Filmpalette
USA 2011 - Drama - Regie: Jim Kohlberg - Kamera: Stephen Kazmierski - mit: J.K.
Simmons, Lou Taylor Pucci, Cara Seymour - Verleih: Senator
Start: 29.3. Rex
choices verlost 2x2 Freikarten, 2 Filmplakate, 2 CDs von „The Grateful Dead“.
E-Mail bis 10.4. an [email protected], Kennwort: Music
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Kein Gedanke an Rentenpolitik
Kopfüber in die lappische Nacht
Invasion der Senioren
Pech gehabt
„Und wenn wir alle zusammenziehen?“ von Stéphane Robelin
„Helden des Polarkreises“ von Dome Karukoski
Fünf Senioren, liiert und befreundet, beschließen, gemeinsam eine Wohngemeinschaft
zu gründen.
C Berührende, schrullige Tragikomödie
Drei Freunde aus Lappland brechen in eine chaotische Nacht auf, um eine Beziehung
zu retten.
C Turbulente Kumpelkomödie
Zwei Pärchen, ein Single: Sie kennen einander seit Jahrzehnten, inzwischen
haben sie allesamt die siebzig überschritten. Nun beschließen die fünf eigenwilligen Freunde (Guy Bedos, Jane Fonda, Pierre Richard, Geraldine Chaplin,
Claude Rich) zusammenzuziehen. Als Unterstützung engagieren sie den jungen
Ethnologen Dirk (Daniel Brühl), der sich um Hund und Garten kümmert, und
dabei noch so einiges lernt in dieser von Macken und Weisheit durchsetzten
Seniorengemeinschaft. Die Tragikomödie gibt sich so verträumt wie lebensnah,
und somit wundervoll französisch. Regisseur Stéphane Robelin hat das Drehbuch selbst verfasst und fünf beseelte Charaktere erschaffen, die sich gemeinsam den Herausforderungen ihres Lebensabends stellen.
HARTMUT ERNST
Das Land scheint verflucht, das wird schon im gelungenen Intro deutlich, in
dem von einem Baumelbaum erzählt wird, an dem sich seit Generationen die
vom Glück Verlassenen erhängen. Janne lebt in diesem Land, in Lappland. Seit
neun Jahren ist er mit Inari zusammen, ansonsten bekommt er nichts geregelt.
Irgendwann hat sie die Faxen dicke und stellt ihm ein Ultimatum: Wenn er bis
zum nächsten Morgen keinen Digitalempfänger besorgt, war es das mit der
Beziehung. Mit seinen beiden Kumpels bricht Janne in eine turbulente Nacht
auf, in dem sie neben Polizei, Killerlesben und Russen vor allem das Pech verfolgt. Spürbar amerikanisch beeinflusste Kumpelkomödie aus Finnland: Wenig
Seele, wenig Ironie und viel Quatsch für die Bierlaune.
HARTMUT ERNST
UND WENN WIR ALLE ZUSAMMENZIEHEN?
HELDEN DES POLARKREISES
F/D 2011 - Komödie - Regie: Stéphane Robelin - Kamera: Dominique Colin - mit: Jane Fonda,
Daniel Brüh, Pierre Richard - Verleih: Pandora
Start: 5.4. Cinenova, Odeon, Weisshaus
Philadelphia Film Festival 2011: Jurypreis Bester Film
FIN/ISL/S 2010 - Komödie / Drama - Regie: Dome Karukoski - Kamera: Pini Hellstedt - mit: Kari
Ketonen, Pamela Tola, Moa Gammel - Verleih: Pandastorm
Start: 5.4. Filmhaus
Visuell reizvolle Reise in die Belle Époque
Ansichten einer Stadt
Rentierliche Liebschaften
Auch nur Menschen
„Bel Ami“ von Declan Donnellan und Nick Ormerod
„6 x Venedig“ von Carlo Mazzacurati
Ein mittelloser Schönling schläft sich im Fin de Siècle in der feinen Gesellschaft hoch.
C Kostümdrama
Einwohner unterschiedlichsten Alters erzählen vom Leben in Venedig.
C Alltags-Portrait Venedigs
Robert Pattinson („Twilight“) spielt Georges Duroy, einen jungen Offizier, der
Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Krieg nach Frankreich heimkehrt und versucht, in Paris Fuß zu fassen. Schon bald gelingt dem ehrgeizigen Beau der
Einzug in die Pariser Gesellschaft, nicht zuletzt über diverse Affären mit einflussreichen Damen (Uma Thurman, Kristin Scott Thomas, Christina Ricci). Die
Adaption des Romans von Guy de Maupassant setzt weniger auf die tiefgründige Gesellschaftskritik der Vorlage, sondern hat sich vor allem einer Sache
verschrieben: ein bombastisches, starbesetztes Historiendrama auf die Leinwand zu bringen, mit dem sie in opulenten Kulissen und prächtigen Kostümen
die Belle Époque wieder auferstehen lässt.
CARLA SCHMIDT
Das ist doch an sich ein sympathisches Konzept: Regisseur Carlo Mazzacurati
porträtiert Venedig nicht über seine Attraktionen, sondern über seine Menschen, sechs an der Zahl. Sechs unterschiedliche Bewohner der Lagunenstadt,
vom Zimmermädchen eines Luxushotels bis zu einem ehemaligen Dieb. Sechs
Menschen, die von ihrem Leben und von ihrer Stadt erzählen. Von Ehrenamt,
von den Macken der Reichen, von Ausgrabungen, von abstrakter Kunst, vom
ewigen Glück im Unglück und von Zukunftsträumen. Das Ergebnis ist mal
charakteristisch, mal austauschbar. In Venedig leben eben auch nur Menschen. Mazzacurati montiert seine Interviews mit ruhigem Tempo und verbindet sie über musikalisch unterlegte Eindrücke aus der Wasserstadt.
HARTMUT ERNST
BEL AMI
GB 2012 - Drama / Lovestory - Regie: Declan Donnellan, Nick Ormerod - Kamera: Stefano
Falivene - mit: Robert Pattinson, Uma Thurman, Christina Ricci - Verleih: StudioCanal
Start: 26.4. Cinedom
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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6 x VENEDIG
I 2010 - Dokumentarfilm - Regie: Carlo Mazzacurati - Kamera: Luca Bigazzi Verleih: Rendezvous
Start: 29.3. Odeon
www.choices.de/heute-im-kino
Film-Kritik
Fischen Impossible – Eine tierische Rettungsaktion
Das Haus Anubis – Pfad der 7 Sünden
MAL 2011 - Zeichentrick - Regie: Goh Aun Hoe - Verleih: Splendid
D 2012 - Kinderfilm - Regie: Jorkos Damen - Verleih: Studio100
Aus Malaysia stammt dieses Unterwasser-Animationsabenteuer, in dem sich der
junge Pup auf den Weg macht, seine Verwandtschaft aus den Händen von Fischeier-Dieben zu befreien. Unterstützt wird der Bambushai von seinem Kumpel
Julius. Für die Rettungsmission muss sich Pup sogar an Land begeben, doch ein
wenig Pixelmagie macht natürlich auch das möglich. Familienspaß.
HE
Auf 320 Folgen hat es die Daily Soap für Kids von Nickelodeon gebracht – nun
schafft es die Serie ins Kino: Als Liebesbeweis für Nina erwirbt Daniel zwei geheimnisvolle Ringe. Die eröffnen den beiden einen Zugang in eine mittelalterliche Welt. Nina wird entführt, Daniel nimmt mit seinen Freunden aus dem Internat die Fährte auf, um seine Liebste zu befreien.
HE
Start: 29.3. Metropolis, UCI
Start: 19.4. Cinedom, Metropolis, UCI
Out of the Darkness
Titanic 3D
D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Stefano Levi - Verleih: Barnsteiner
USA 2012 - Drama / Lovestory - Regie: James Cameron - Verleih: Fox
Der Dokumentarfilm begleitet den Augenarzt Dr. Sanduk Ruit durch Nepal, wo
er in die entlegensten Orte wandert, um Augenerkrankungen zu heilen. Ruit hat
aufgrund seines Engagements einen Film verdient, diese Dokumentation aber
nicht das Kino: Zu oft wird Gleiches erzählt, zu viele Sachverhalte (Finanzierung,
Lebensbedingungen Blinder in Nepal) werden nicht ausreichend vertieft.
HE
Inzwischen hat man sich ja auf die alljährliche TV-Wiederholung zu Weihnachten
eingestellt. 3D sei Dank, wird die erfolgreichste Schiffs-Havarie der Filmgeschichte
aber noch einmal auf die Leinwand geholt: Zum 100. Jahrestag des Untergangs
der Titanic dürfen sich Jack und Rose noch einmal verlieben und gemeinsam gegen die Wassermassen aufbegehren. Und das ist immer noch großes Kino.
HE
Start: 29.3. Filmhaus
Start: 5.4. Cinedom
Zorn der Titanen
Der perfekte Ex
USA 2012 - Fantasy / Action - Regie: Jonathan Liebesman - Verleih: Warner
USA/R 2011 - Komödie / Lovestory - Regie: Mark Mylod - Verleih: Fox
Wow: Sam Worthington gibt es auch mit Haaren! In der Fortsetzung des Fantasyabenteuers „Kampf der Titanen“ tritt der australische Schauspieler als Halbgott
Perseus erneut gegen Götter und Menschen an, die sich gegen seinen Göttervater Zeus (Liam Neeson) verschworen haben. Dazu muss sich Perseus diesmal
tief in die Unterwelt begeben. Pixelgewaltige Sandalenkost.
HE
Schläft die westlich zivilisierte Durchschnittsfrau mit mehr als 20 Männern,
wird sie den Mr. Right nicht mehr finden! Die Gazetten-Statistik versetzt Ally
(Anna Faris) in die Krise. Ihre Schlussfolgerung: Der Richtige muss unter ihren
Ex-Freunden zu finden sein, die sie nun gemeinsam mit ihrem Nachbarn Colin
(Chris Evans) aufsucht. Komödie im „Sex and the City“-Gewand.
HE
Start: 29.3. Cinedom, UCI
Start: 29.3. Cinedom, UCI
Coaching, Beratung, Mediation
und Training
Berufsstrategien Führungstraining .RQÀLNWH .RPPXQLNDWLRQ
In Kooperation mit Gleichstellungsstellen,
Betrieben und Bildungseinrichtungen
Rittershausstr. 22, 53113 Bonn, Tel. + Fax 0228/66 59 22
Marianne Gühlcke
[email protected], www.frauenkollegbonn.de
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Lichtspiele
Lichtspiele Eintrittspreise:
Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 €
zzgl. Überlängen- und/oder 3D Zuschlag (3 €) | Kinderpreis bis einschl. 12 J.
The Music never stopped
seit 29.03.
Battleship
ab 12.04.
USA 2011 – Drama – 105 Min. – R.: Jim Kohlberg – D.: J.K. Simmons,
Lou Tayler Pucci, Cara Seymour, Julia Ormond – o. A.
USA 2012 - Action - 128 Min. - R.: Peter Berg - D.: Liam Neeson, Brooklyn Decker,
Alexander Skarsgård, Rihanna- 12 J.
Henry und sein kleiner Sohn Gabriel teilen eine große Leidenschaft für Musik. Bis
sich Gabriel Ende der 60er Jahre der AntiVietnam-Bewegung anschließt und statt
Bing Crosby plötzlich die Beatles, Bob
Dylan und Grateful Dead verehrt. Der
Ingenieur versteht seinen Sohn nicht
mehr. Nach einem heftigen Streit verlässt
Gabriel das Haus und bricht mit seinen
Eltern. Zwanzig Jahre später erreicht Henry und seine Frau Helen ein Anruf
aus dem Krankenhaus: Gabriel leidet unter einem Gehirntumor.
Kaum ein Offizier hat je in der US Navy
derart schnell Karriere gemacht wie Alex
Hopper. Aber dann begeht er einen
Fehler, der ihn die Laufbahn kosten
könnte: Er verliebt sich ausgerechnet in
Sam, die Tochter seines Admirals. Ein
Problem, bei dem ihm auch sein älterer
Bruder Stone, Kommandeur der USS
Samson, nicht helfen kann. Alex bleibt
allerdings wenig Zeit, über sein Schicksal nachzugrübeln, denn bei einem
internationalen Seemanöver im Pazifik gerät seine Einheit in eine Situation,
auf die sie auch die beste Militärschule nicht vorbereiten konnte: Mitten auf
dem Ozean wird die Flotte von den gigantischen Kampfmaschinen einer
außerirdischen Macht angegriffen.
Titanic 3D
ab 05.04.
USA 2012 - Drama - 194 Min. - R.: James Cameron - D.: Leonardo DiCaprio,
Kate Winslet - 12 J.
Auf der Jungfernfahrt der Titanic trifft der
mittellose Jack Dawson auf die schöne,
aber
unglückliche
Erste-KlassePassagierin Rose DeWitt Bukater. Rose
reist gemeinsam mit ihrer Mutter und
ihrem versnobten Verlobten Cal, den sie
aus finanziellen Gründen heiraten soll,
aber nicht liebt. Als Jack beobachtet, wie
Rose über die Reling klettert, um sich ins
Meer zu stürzen, und ihren sicheren Tod abwenden kann, beginnt für beide
eine Liebesgeschichte über Klassengrenzen hinweg. Gemeinsam mit Jack
entdeckt Rose das ausgelassene Leben der einfachen Passagiere unter
Deck der Titanic und das wahre Wesen der Liebe. Währenddessen steuert
die als unsinkbar geltende Titanic geradewegs auf einen Eisberg zu.
in 3D!
The Lady - Ein geteiltes Herz
ab 05.04.
F/GB 2011 - Drama - 132 Min. - R.: Luc Besson - D.: David Thewlis, Michelle Yeoh,
William Hope, Sahajak Boonthanakit, Teerawat Mulvilai - 12 J.
Ende der achtziger Jahre lebt Aung San
Suu Kyi Oxford, England. Der Schlaganfall
ihrer Mutter lässt sie in ihr Heimatland
Birma zurückkehren, das gerade von
schweren Unruhen erschüttert wird.
Regimegegner bitten Suu Kyi, die als
Tochter eines Volkshelden sehr populär ist,
den Vorsitz der neu gegründeten Partei für
ein demokratisches Birma zu übernehmen.
Spieglein, Spieglein - Die wirklich
ab 05.04.
wahre Geschichte von Schneewittchen
Nathalie Küsst
ab 12.04.
F 2011 - Komödie - 114 Min. - R.: Stéphane Foenkinos, David Foenkinos D.: Audrey Tautou, François Damiens - o.A.
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich
Nathalie und François kennenlernen. Sie
werden schnell ein Paar, heiraten und
verleben eine wundervolle Zeit. Doch das
Glück ist nicht von Dauer. François
kommt bei einem Unfall ums Leben und
Nathalies perfekte Welt bricht zusammen. Sie stürzt sich die nächsten Jahre in
ihre Arbeit, verschließt sich ihrer Umwelt.
Bis sie eines Tages aus heiterem Himmel etwas völlig unerwartetes tut...
American Pie - Das Klassentreffen
ab 26.04.
USA 2012 - Komödie - 113 Min. - R.: Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg D.: Alyson Hannigan, Seann William Scott, Jennifer Coolidge, Jason Biggs, - 12 J.
Über zehn Jahre nach ihrem "ersten Mal"
im Sommer 1999 sind die Freunde um
Jim, Stifer und Co aus "American Pie"
wieder zurück! Ihre Unschuld haben sie
längst verloren, den Abschlussball
geschafft und auch die letzte Party ist
schon einige Jahre her. Erwachsen, aber
keinen Millimeter reifer, treffen sie sich in
ihrem Heimatörtchen East Great Falls
jetzt zu einem turbulenten Klassentreffen wieder.
The Lucky One - Für immer der Deine
ab 26.04.
USA 2012 - Drama - Länge n.n.b. - R.: Scott Hicks - D.: Zac Efron, Taylor Schilling,
Blythe Danner, Riley Thomas Stewart, Jay R. Ferguson, Adam LeFèvre - FSK n.n.b.
U.S. Marine Sergeant Logan Thibault kehrt
von seinem dritten Einsatz im Irak zurück. Er
ist überzeugt, dass nur ein Umstand ihm das
Leben gerettet hat: das Foto einer Frau, die er
nicht einmal kennt. Als er herausfindet, dass
sie Beth heißt und wo sie wohnt, sucht er
sie auf und nimmt in der Hundezucht der
Familie einen Job an. Beth misstraut ihm
anfangs und hat reichlich eigene Probleme,
doch trotzdem entwickelt sich eine Beziehung zwischen ihnen, die Logan
hoffen lässt, dass Beth mehr sein könnte als nur sein Talisman.
USA 2012 - Abenteuer - Länge n.n.b. - R.: Tarsem Singh - D.: Julia Roberts, Lily Collins,
Armie Hammer, Sean Bean - FSK n.n.b.
Was bringt eine Königin in den besten
Jahren so richtig auf die Palme? Dass ihre
junge Stieftochter schöner sein soll als sie...!
Der alte Zauberspiegel lügt nun einmal
nicht, und so verbannt sie Schneewittchen
kurzerhand in den Wald. Die trifft dort auf
eine Bande kleinwüchsiger Kleinkrimineller.
Gemeinsam schmieden sie den Plan, die
Königin vom Thron zu stürzen.
Unser “One Dollar House” Programm läuft weiter:
Superleichte 3D-Brillen
auch in Kindergröße!
Eintrittspreis: jeder Film 2,99 €
Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de
Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an!
Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn
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Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36
Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de!
Do. ist Kinotag: alle Filme nur 4,00 € + 3D Zuschlag! - On Thursdays all movies just 4,00 € + 3D extra amount!
Battleship (OV)
Superleichte
3D-Brillen, auch
in Kindergröße!
A fleet of ships is forced to do battle with an armada of unknown origins in order to discover and
thwart their destructive goals.
Caught in the middle of the alien
assault, Lieutenant Alex Hopper
must live up to the potential his
brother Stone and his fiancée's
father, Admiral Shane, expect of
him in order to help the team repel
the invaders before it's too late..
Mit Beginn des Oktobers gibt es wieder unsere Matinee Vorstellungen!
Immer sonntags. Beginn ca. 11:15 Uhr - Spielzeiten: www.metropolis-koeln.de
The Woman in Black (OmU)
since 29.03.
GB 2012 - Horror - Länge n.n.b. - D.: James Watkins - C.: Daniel Radcliffe,
Ciarán Hinds, Janet McTeer, Liz White, Shaun Dooley - FSK n.n.b.
A widowed lawyer travels to a secluded village
on an important assignment, and encounters a
vengeful ghost with mysterious motives. After
losing his beloved wife in childbirth, young barrister Arthur Kipps was nearly consumed by
grief. A haunted widower father, he raises his
young son with the help of his devoted nanny.
Arthur is on the verge of losing his job when an
important client of the firm dies, and his boss
offers him one last opportunity to prove his
worth by settling the woman's affairs. Determined to succeed, Arthur travels to the remote
village and receives a chilly welcome. Something horrible once happened
here, and it seems that the locals are determined to ensure Arthur never finds
out what it was. Now, the more time Arthur spends in his client's crumbling
estate, the more aware he becomes of a presence that isn't quite human.
Dans la Lumière - The Lady (OV)
since 05.04.
F/GB 2011 - Drama - 132 Min. - D.: Luc Besson - C.: David Thewlis, Michelle
Yeoh, William Hope, Sahajak Boonthanakit, Teerawat Mulvilai - 12 J.
This is the story of Aung San Suu Kyi
and her husband, Michael Aris.
Despite distance, long separations,
and a dangerously hostile regime,
their love endures until the very end. A
story of devotion and human understanding set against a background of
political turmoil which continues today.
This is also the story of the peaceful
quest of the woman who is at the core
of Burma's democracy movement.
Spieglein, Spieglein
starts 12.04.
USA 2012 - Action - 128 Min. - D.: Peter Berg - C.: Liam Neeson,
Brooklyn Decker, Alexander Skarsgård, Taylor Kitsch, Josh Pence, Rihanna - 12 J.
The Grey - Unter Wölfen (OV)
starts 12.04.
USA 2011 - Action - 117 Min. - D.: Joe Carnahan - C.: Liam Neeson, Frank Grillo,
Dermot Mulroney, Dallas Roberts, Joe Anderson - 16 J.
A team working on an oil drilling
station in the Arctic gets word
that the company is flying them
back to Anchorage for a break.
Less than an hour into the flight,
they fly into a blizzard and the
plane goes down. There are only
a handful of survivors, one of
whom is Ottway, who wants
nothing more but to get back
home to the woman he loves. He takes charge and leads the men in an
attempt to survive the bitter cold. They start a fire for warmth but soon notice
they're surrounded by a pack of huge wolves, who are closing in on them.
La Délicatesse - Nathalie küsst
(OmU)
à partir de 12.04.
F 2011 - Komödie - 114 Min. - R.: Stéphane Foenkinos, David Foenkinos D.: Audrey Tautou, François Damiens, Bruno Todeschini, Mélanie Bernier - o.A.
ab 05.04.
USA 2012 - Abenteuer - Länge n.n.b. - R.: Tarsem Singh - D.: Julia Roberts,
Lily Collins, Armie Hammer, Sean Bean, Nathan Lane - FSK n.n.b.
Was bringt eine Königin in den besten Jahren
so richtig auf die Palme? Ihr bekümmerlicher
Kontostand? Krähenfüße um die Augen? Ja,
das auch - vor allem aber, dass ihre junge
Stieftochter schöner sein soll als sie...! Der alte
Zauberspiegel lügt nun einmal nicht, und so
verbannt sie Schneewittchen kurzerhand in
den Wald. Die trifft dort auf eine Bande kleinwüchsiger Kleinkrimineller (auch bekannt als
die Sieben Zwerge). Gemeinsam schmieden
sie den Plan, die Königin vom Thron zu stürzen. Zwischen die Fronten gerät
Prinz Andrew Alcott von Valencia, in den sich Schneewittchen auf den ersten
Blick verliebt. Doch auch die Königin hat ein Auge auf den wohlhabenden
Schönling geworfen. Schon stehen sich Stiefmutter und Stieftochter in einer
doppelten Fehde um Prinz und Königreich gegenüber…
Es ist Liebe auf den ersten
Blick, als sich Nathalie und
François kennenlernen. Sie
werden schnell ein Paar,
heiraten und verleben eine
wundervolle Zeit. Doch das
Glück ist nicht von Dauer.
François kommt bei einem
Unfall ums Leben und
Nathalies perfekte Welt
bricht zusammen. Sie stürzt
sich die nächsten Jahre in
ihre Arbeit, verschließt sich
ihrer Umwelt, versucht, über ihren Verlust hinwegzukommen. Bis sie eines
Tages aus heiterem Himmel ausgerechnet dem unscheinbarsten Mitarbeiter
ihres Teams um den Hals fällt und ihn leidenschaftlich küsst. Markus, der nicht
weiß, wie ihm geschieht, verliebt sich Hals über Kopf in seine Chefin. Als die
von dem Kuss nichts mehr wissen will, beschließt Markus, ihr so gut wie
möglich aus dem Weg zu gehen - um sich zu schützen. Das wiederum lässt
Nathalie nicht zu, denn sie fühlt, dass Markus auf dem besten Weg ist, ihr
Herz zu erobern. Doch das ungleiche Paar hat so einige Hindernisse im Kollegen- und Freundeskreis zu überwinden. Um ihrer ungewöhnlichen Liebe
eine Chance zu geben, bleibt ihnen nur die Flucht - zurück in die Vergangenheit, und damit nach vorn ...
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INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 17.00 UHR AN!
American Pie - Reunion
ab 26.04.
USA 2012 - Komödie - 113 Min. - D.: Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg - C.: Alyson Hannigan, Seann William Scott, Jennifer Coolidge, Jason Biggs - 12 J.
All the American Pie characters we met a little more than a
decade ago are returning to
East Great Falls for their highschool reunion. In one longoverdue weekend, they will
discover what has changed,
who hasn't and that time and
distance can't break the bonds of friendship. It was summer 1999 when four
small-town Michigan boys began a quest to lose their virginity. In the years that
have passed, Jim and Michelle married while Kevin and Vicky said goodbye.
Oz and Heather grew apart, but Finch still longs for Stifler's mom. Now these
lifelong friends have come home as adults to reminisce about-and get inspired
by-the hormonal teens who launched a comedy legend.
The Lucky One Für immer der Deine
(OV)
starts 26.04.
USA 2012 - Drama - Länge n.n.b. - D.: Scott Hicks - C.: Zac Efron,
Taylor Schilling, Blythe Danner, Riley Thomas Stewart - FSK n.n.b.
U.S. Marine Sergeant Logan
Thibault returns from his third tour
of duty in Iraq, with the one thing
he credits with keeping him alive-a photograph he found of a
woman he doesn't even know.
Learning her name is Beth and
where she lives, he shows up at
her door, and ends up taking a job
at her family-run local kennel. Despite her initial mistrust and the complications
in her life, a romance develops between them, giving Logan hope that Beth
could be much more than his good luck charm.
K i n d e r k i n o:
Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 €
(ggf. zzgl. 3,00 € 3D - Zuschlag)
Sams im Glück
D 2012 - Komödie - 103 Min. - R.: Peter Gersina - D.: Ulrich Noethen,
Christine Urspruch, Aglaia Szyszkowitz, Eva Mattes, Armin Rohde - o.A.
Eigentlich könnten die Taschenbiers ein ganz zufriedenes Leben führen - wäre
da nicht der seltsame Umstand, dass man, wenn man 10 Jahre ein Sams bei
sich beherbergt, selbst langsam aber stetig zu einem Sams wird. Und genau
das geschieht mit Herrn Taschenbier. Wenn das Sams bei den Taschenbiers
bleibt, dann wird diese Verwandlung so lange voranschreiten, bis Herr
Taschenbier selbst vollständig zu einem Sams geworden ist!
Start: 29.03. - ab 3,50 €
Knerten traut sich
NO 2010 - Abenteuer - 81 Min. - R.: Martin Lund - D.: Adrian Grønnevik Smith, Petrus
Andreas Christensen, Pernille Sørensen, Jan Gunnar Røise - o.A.
Der sechsjährige Lillebror und sein hölzerner
Freund Knerten erleben tolle Fantasieabenteuer.
Doch Ruhe und Harmonie sind bald dahin, als
Knerten ein apartes Birkenzweiglein namens
Karoline trifft und das erste Mal jenes viel
beschworene Bauchkribbeln spürt. Als Lillebrors
Mutter nach einem mysteriösen Fahrradunfall im
Straßengraben landet und schwer verletzt ins
Krankenhaus eingeliefert wird, glaubt der aufgeweckte Junge an einen Kriminalfall und ermittelt zusammen mit Knerten und
Karoline mutig auf eigene Faust.
Start: 12.04. - ab 3,50 €
Fischen Impossible- Eine tierische Rettungsaktion
MY 2011 - Abenteuer - 90 Min. - R.: Goh Aun Hoe - FSK n.n.b.
Die beiden jungen Bambushaie und besten Freunde Pup und Julius leben in
einem Riff, wo kürzlich unzählige Fischeier von einem Dieb gestohlen wurden.
Das wollen die beiden sich nicht gefallen lassen und nehmen die Verfolgung
auf. Mit Hilfe eines mechanischen Roboter-Anzugs gelingt es ihnen sogar,
festen Boden zu betreten. Fasziniert lernen sie die Schönheit, aber auch die
überall lauernden Gefahren der Welt an Land kennen und schon bald werden
sie selbst zu Gejagten. Doch so schnell geben Pup und Julius ihre Mission
nicht auf.
Start: 26.04. - ab 3,50 €
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KINDERKINO Osterferien-Programm
In den Osterferien haben wir für Euch wieder ein besonderes Kinderprogramm zusammen gestellt. Hier ist sicher für jeden etwas dabei!
Außerdem haben wir verschiedene Oster-Aktionen vorbereitet.
Wir freuen und auf Euch! Euer Metropolis Team
3,50 € pro Person und Film (Ausnahme: Hugo Cabret 3D - 6,50 €).
Soziale Gruppen: 2,50 € pro Person und Film (Hugo Cabret 3D 5,50 €).
MO 02.04.12
10:40
10:50
11:00
13:00/15:00
13:10
13:20
Zur Eröffnung backen wir frische Waffel für Euch
Hugo Cabret 3D
127 Min. 6 J.
Willi und die Wunder dieser Welt
78 Min. o.A.
Findet Nemo
100 Min. o.A.
Sams im Glück
103 Min. o.A.
Das Haus der Krokodile
91 Min. n.n.b.
The Liverpool Goalie
88 Min. 6 J.
DI 03.04.12
10:40
10:50
11:00
13:00
13:10
13:20
Hugo Cabret 3D
Tom Sawyer
Sams in Gefahr
Sams im Glück
Das Haus der Krokodile
The Liverpool Goalie
127 Min.
109 Min.
97Min.
103 Min.
91 Min.
88 Min.
6 J.
6 J.
o.A.
o.A.
n.n.b.
6 J.
MI 04.04.12
10:40
10:50
11:00
13:00/15:00
13:10
13:20
Hugo Cabret 3D
Tim & Struppi - Der Haifischsee
Wickie und die starken Männer
Sams im Glück
Das Haus der Krokodile
The Liverpool Goalie
127 Min.
74 Min.
87 Min.
103 Min.
91 Min.
88 Min.
6 J.
6 J.
o.A.
o.A.
n.n.b.
6 J.
DO 05.04.12
10:40
10:50
11:00
13:00/15:00
13:10
13:20
Heute könnt ihr Osternester im Kinosaal suchen
Hugo Cabret 3D
127 Min. 6 J.
Die Abenteuer v. Tim & Struppi
107 Min. 6 J.
Mein Freund Knerten
74 Min. o.A.
Sams im Glück
103 Min. o.A
Das Haus der Krokodile
91 Min. n.n.b.
The Liverpool Goalie
88 Min. 6 J.
FR 06.04.12
13:00/15:00
13:10
13:20
Spieglein, Spieglein
Sams im Glück
Das Haus der Krokodile
106 Min. n.n.b.
103 Min. o.A.
91 Min. n.n.b.
SA 07.04.12
13:00/15:00
13:10
13:20
Spieglein, Spieglein
Sams im Glück
Das Haus der Krokodile
106 Min. n.n.b.
103 Min. o.A.
91 Min. n.n.b.
SO 08.04.12
13:00/15:00
13:10
13:20
Spieglein, Spieglein
Sams im Glück
Das Haus der Krokodile
106 Min. n.n.b.
103 Min. o.A.
91 Min. n.n.b.
MO 09.04.12
13:00/15:00
13:10
13:20
Spieglein, Spieglein
Sams im Glück
Das Haus der Krokodile
106 Min. n.n.b.
103 Min. o.A.
91 Min. n.n.b.
DI 10.04.12
10:40/13:00/15:00
10:50
11:00
13:10
13:20
Spieglein, Spieglein
Tim & Struppi - Der Haifischsee
Mein Freund Knerten
Sams im Glück
Knerten traut sich
106 Min.
74 Min.
74 Min.
103 Min.
82 Min.
n.n.b.
6 J.
o.A.
o.A.
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MI 11.04.12
10:40/13:00/15:00
10:50
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Spieglein, Spieglein
Die Abenteuer von Tim & Struppi
Findet Nemo
Sams im Glück
Knerten traut sich
106 Min.
107 Min.
100 Min.
103 Min.
82 Min.
n.n.b.
6 J.
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o.A.
DO 12.04.12
Knerten begrüßt Euch im Kino und hat Osterüberraschungen dabei
10:40/13:00/15:00 Spieglein, Spieglein
106 Min. n.n.b.
10:50
Willi und die Wunder dieser Welt
78 Min. o.A.
11:00
Sams in Gefahr
97 Min. o.A.
13:10
Sams im Glück
103 Min. o.A.
13:20
Knerten traut sich
82 Min. o.A.
FR 13.04.12
10:40/13:00/15:00
10:50
11:00
13:10
13:20
Spieglein, Spieglein
Tom Sawyer
Wickie und die starken Männer
Sams im Glück
Knerten traut sich
106 Min.
109 Min.
87 Min.
103 Min.
82 Min.
n.n.b.
6 J.
o.A
o.A.
o.A.
ComicKultur
Wortwahl
Hitler in der Zeitmaschine
Braindead
Autobiografische Comics hatten in den letzten Jahren Konjunktur. Aber
nicht alles, was veröffentlicht wurde, war von Relevanz. „Stiche“ von
David Small hingegen beeindruckt mit einer erschütternden Geschichte:
Der sechsjährige David ist kränklich. Sein Vater – Radiologe inmitten der
Atom-Euphorie der 50er Jahre – klärt gerne mit Röntgenstrahlen den
Befund ab. Einige Jahre später hat David Krebs, aber keiner sagt es ihm.
Small erzählt eine tragische Familiengeschichte kühl in schemenhaftem
Schwarz-Weiß-Aquarell (Carlsen). Marisa Acocella Marchetto schlägt
Der Mensch ist ein Psycho. Das ist die einzige Erklärung für all den
Wahnsinn und Aberwitz, der uns auf diesem Planeten widerfährt respektive
den wir während unserer irdischen Existenz selber abziehen. Ein jeder ein
Pulverfass, dessen explosive Mischung bereits mit der Zeugung angerührt
und kontinuierlich mit allerlei weiteren toxischen Zutaten versetzt wird
– bis irgendein scheinbar noch so belangloser Funke eine biochemische
Kettenreaktion auslöst und ein Höllenfeuer entfacht, bei dem sich jegliche
Vernunft in Rauch auflöst.
in ihrer autobiografischen Krebserfahrung einen anderen Ton an. Die
Glamour-Reporterin in New York lebt ein leichtes Leben, in dem höchstens
die Entscheidung für den richtigen Lippenstift ins Drama mündet. Als sie
erfährt, dass sie Krebs hat, bricht ihre Welt zusammen. Doch als „Cancer
Woman“ führt sie mit viel Humor und knallbunten Zeichnungen vor, wie
man der Krankheit mit Lebenswillen Paroli bieten kann (Atrium). „Reisen
zu den Roma“ ist eine Comicreportage. Wie bereits in „Der Fotograf“
haben Emmanuel Guibert und Frédéric Lemercier die Geschichte eines
Fotoreporters mit einem Medienmix aus Zeichnungen und Fotos erzählt.
Alain Keler reist mehrfach zu den Roma in Osteuropa, ihren Dörfern, ihren
Lagern. Ungeschönt und unpathetisch schildert er ihr karges Leben (Edition
Moderne).
Mit „Der Staub der Ahnen“ entführt uns Felix Pestemer in den
faszinierenden Totenkult Mexikos. Anhand der tragischen Geschichte
einer Familie entfaltet er einen das letzte Jahrhundert umspannenden
Reigen lebender und toter Menschen. Die in schwarzweißen und
farbigen Zeichnungen erzählte Geschichte schwankt zwischen makabren
Ereignissen, die beinahe an Thomas Ott erinnern, und surrealer Fantastik.
Ein erstaunliches Debüt (avant-verlag). „Ich habe Adolf Hitler getötet“ von
Jason ist ebenfalls garantiert nicht autobiografisch: In einer Welt, in der der
Beruf des Auftragskillers boomt, wird ein solcher mit einer Zeitmaschine ins
Jahr 1938 geschickt, um Hitler zu töten. Etwas geht schief, und anstelle des
Killers kommt Hitler zurück. Was wie Science Fiction mit Historien-Touch
anmutet, entpuppt sich als ergreifende Liebesgeschichte. Jason erzählt wie
immer im lakonischen Tonfall – ganz wunderbar (Reprodukt).
Die ersten beiden Bände der Serie „Koma“ von Pierre Wazem und Frederik
Peeters entführen uns in eine fremde und seltsame Welt: Ein Mädchen und
sein Vater sind in einer futuristischen Stadt Schornsteinfeger. Die Mutter
ist tot, das Mädchen hat Ohnmachtsanfälle mit Visionen einer von düsteren
Wesen bevölkerten Unterwelt. Eines Tages trifft sie unterhalb der Schlote
tatsächlich auf diese Welt (Reprodukt). Auch Literaturadaptionen sind
zurzeit etwas inflationär. Mit „In der Strafkolonie“ von Sylvain Ricard und
Maël ist Kafka wieder an der Reihe. Die kantigen Zeichnungen entsprechen
der Kühle der bekannten Vorlage. Ob das Grauen grausiger wird, wenn
man es bebildert, lässt sich schwer sagen. Die sehr am Original orientierte
Adaption ist durchaus gelungen (Knesebeck). Larry Marders „Bohnenwelt“
ist in der Comicwelt einzigartig. Dieses Universum erinnert höchstens noch
an die französische Zeichentrickserie „Die Shadoks“. Die Bohnenwelt ist
ein in sich geschlossenes Ökosystem, das zwar surreal anmutet, aber eine
innere Logik aufweist. Der Baum O‘Ma‘Pa, die Bohnen, die Schädelschicht,
das Kau oder der Stänkel – all das ist in einem Gleichgewicht. Wird das
einmal gestört, steht die Bohnenwelt vor einem neuen Abenteuer (Ventil).
CHRISTIAN MEYER
So erscheint in Philippe Bessons pastellfarbenem Melodram „Venice
Beach“ (dtv) zwar der Hollywood-Star James Bell als vermeintlich aktiv
verantwortliche Feuerwalze, die über das wohlkonstruierte Leben eines
bodenständigen Polizeiinspektors hinwegfegt. Doch der eigentliche
Brandherd ist das in seinen gewissenhaft verfolgten Grundsätzen
eingefrorene Phlegma des in sich gefangenen Ich-Erzählers. Sein
selbstauferlegtes psychosoziales Normalitätsgelübde ist der nur allzu leicht
entflammbare Nährboden, auf dem das verheerende Schicksal plötzlich
brennt wie Zunder.
Wie diffizil und kleinteilig, komplex und hinterhältig sich diese ‚Veranlagung‘
gestaltet, dröselt Paul Harding in seiner poetischen, traumatisch
mäandernden Introspektion eines Vater-Sohn-Verhältnisses in dem mit
dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Roman „Tinkers“ (Luchterhand) auf.
Mögen die titelgebenden fahrenden Händler und Kesselflicker auch als
postmoderne Allegorie gedacht sein, so taugt ihr Leben in der Einsamkeit
der Wälder, zwischen den Bedürfnissen der Kunden und dem die eigene
zurechtgezimmerte Existenz verkörpernden Schoß der Familie auch
als Sinnbild für die so unbewussten wie unbedachten intersubjektiven
Wirkweisen. Welch giftige Mixtur Howard Crosby in seinem Stammhalter
George Washington (!) angelegt hat, eröffnet sich diesem selbst auf dem
Sterbebett nur in flüchtigen Einsichten.
Noch komplizierter wird dieser Erkenntnisprozess, wenn man sich ihm
selbst aktiv zu nähern trachtet. Erscheint das Leben schon als schwer
durchdringliche Dunstglocke, wächst das Selbst in unüberschaubare
Größen- und Tiefenordnungen. Ein tiefschwarzer Pfuhl, auf dessen Grund
sich über das Leben hinweg ein undefinierbares Gebräu angesammelt
hat, dessen gefährliche Zusammensetzung sich erst dann offenbart, wenn
der entscheidende Tropfen eine psychodramatische Explosion auslöst. In
diesem Sinn erscheint die in Rückblenden konzipierte Montagetechnik in
Lisa Kränzers fesselndem Debütroman „Export A“ (Verbrecher) als einzig
plausible Annäherungsweise an die stofflose Realität des mutwilligen
Selbstkonstrukts, das sich erst im Ereignis des Unvorhersehbaren kristallisiert.
So faszinierend wirklichkeitsnah sich die fragile Coming-of-Age-Story
über eine Austauschschülerin zwischen Punk und injizierten Konventionen
des Unbeschreiblichen annimmt, so überbordend neoromantisch verlegt
George P. Pelecanos diese Problematik in eine heroische Fiktion. Mag sein
heldenhafter Thriller über zwei griechischstämmige Ghetto-Kids aus dem
Washington der 40er- und 50er-Jahre auch vordergründig unerbittlich auf
Unterhaltung und Spannung getrimmte Belletristik sein, so lauert in ihrem
„Big Blowdown“ (DuMont) doch der gleiche Wahnwitz, der die zwischen
Emotionalität und Rationalität verlorenen Menschenseelen immer wieder
scheitern lässt.
LARS ALBAT
Lesen Sie auch unsere Poetry-Kolumne von Sebastian23,
unter www.choices.de/literatur-nrw
56
71. INTERCOMIC
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57
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Das Forum neuer Musik 2012 fragt nach religiösen Sujets, Spiritualität und kirchlicher
Tradition beim Komponieren und Spielen
neuer Musik. Das Eröffnungskonzert am 20.4.
verbindet die Renaissance-Formation Capella
de la Torre, Opernstar Dominique Visse und
das ensemble recherche. Ein Konzert von
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Hattler spüren „Gott“ nach.
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präsentiert: Konzerte
Forum neuer Musik
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Seit einigen Jahren sind die Stadtwerke Düsseldorf nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in
der Region weithin sichtbar – mit ihrem grünweißen „Stadtwerke-Düsseldorf-Heißluftballon“: Von bundesweit über 50 Startplätzen
werden die Luftfahrten organisiert. Bereits der
Start des Heißluftballons ist beeindruckend,
schon wenige Augenblicke später lässt man mit
der Erdoberfläche auch den Alltag zurück …
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Im Innern des Verbrechens
Kriminalromane ohne Ermittler
Von Thomas Linden
Ein Mädchen verschwindet. Im Augenwinkel glaubt ihre beste Freundin ein
Auto gesehen zu haben. Eine Frau putzt sich vor dem Schlafengehen die Zähne
und hört ein verdächtiges Geräusch vor ihrem Haus. Im nächsten Moment
kracht ein Brandsatz durchs Fenster und zerstört das Haus bis auf die Grundmauern. Ein Ort im Mittleren Westen der USA, an dem viel über Gott gesprochen wird, aber ein Mord nichts Ungewöhnliches ist. Ein junger Mann schwört
dort Rache, nachdem seine Freundin vom Ortsprediger missbraucht wurde. Drei
Romane, die sich um Verbrechen drehen und doch keine Kriminalromane im
klassischen Sinne darstellen. Keine Detektive, keine Ermittler und nirgendwo
der vertraute Ton des Genres. Gewalt, die im Verbrechen wie in einer Wunde
zutage tritt und die inneren Defekte einer Gesellschaft sichtbar werden lässt.
„Das Ende der Unschuld“ erzählt von der 13jährigen Lizzie und ihrer Freundin Evie. Unzertrennlich sind sie, gehen in dieselbe Klasse, tauschen Badeanzüge und Hockeyschläger, wissen von jeder Narbe und jedem blauen Fleck
am Schienbein der anderen. Man glaubt den Atem der beiden Mädchen zu
schnuppern, so intensiv lädt Megan Abbott ihre Prosa mit sinnlicher Nähe und
Intimität auf. Eine amerikanische Vorstadtatmosphäre, ein warmer Spätsommer, in dem nach Evie gesucht wird. Obwohl sich Megan Abbott mitunter in
ihren Handlungsfäden verheddert, bietet sie die prickelnde Atmosphäre zu einer cleveren Story.
In das tiefgelagerte Zentrum einer erstarrten Gesellschaft führt Gaute Heivolls
Recherche über den Pyromanen, dessen Schicksal er in seinem Roman „Bevor
ich verbrenne“ folgt. Vor der ersten Seite dieses Romans sei gewarnt, wer sie
liest, wird in die Welt des kleinen norwegischen Ortes hineingezogen und fliegt
dann nur noch hastig über die Seiten. So spannend und schicksalsschwer liest
sich der Blick in die Innenwelt des Verbrechens. Zehn Häuser werden in kurzer
Zeit angezündet, Menschen um ihre Existenz, ihre Vergangenheit gebracht.
Wer tut so etwas? Die bohrende Frage, die Heivoll durch den Roman treibt und
die brennende Neugierde auslöst, weil der Täter ein Eingeweihter ist.
Den Blick auf ein wahres Inferno liefert Donald Ray Pollock . „Das Handwerk
des Teufels“ liest sich wie eine Kreuzung aus Cormac McCarthys Bitternis und
der bizarren Komik, mit der die Coen Brüder in „Fargo“ die Welt des amerikanischen Mittelwestens schildern. Pollock gibt eine Vorstellung von der mörderischen Verwandtschaft, die Einfalt und Bosheit miteinander eingehen können.
Über zwei Generationen hinweg erleben wir, wie der junge Arvin in eine Welt
aus Gier und religiöser Besessenheit hineingeboren wird und seinen Weg in die
Freiheit sucht. Pollock vermag das Inventar der Provinz ganz nah in den Blick
zu nehmen und zugleich eine kontrollierte Distanz zu seinen Figuren zu unterhalten. Die letztlich immer ein wenig tröstliche Existenz eines Ermittlers, der
immerhin eine Vorstellung von Gerechtigkeit hat, kann es in diesen Romanen,
deren Geschichten um die wunde Stelle des Verbrechens kreisen, nicht mehr
geben. Das Verbrechen ist hier nichts weiter als ein zerstörerischer Akt, der
von keinem Rechtssystem mehr geahndet werden könnte. Eine heillose, aber
elektrisierend vitale Welt.
Megan Abbott: Das Ende der Unschuld. Deutsch von Isabel Bogdan.
Kiepenheuer & Witsch. 288 S., 17,99 Euro
Gaute Heivoll: Bevor ich verbrenne. Deutsch von Ulrich Sonenberg.
Schöffling & Co., 322 S., 21,95 Euro
Donald Ray Pollock: Das Handwerk des Teufels. Deutsch von Peter Torberg.
Liebeskind, 304 S., 19,80 Euro
58
Literatur-Kalender
wdr3.de
open: WortLaut live
Die literarische
Lounge in Köln
Helmut Kuhn kennt die „Gehwegschäden“, Foto: Laura J. Gerlach
Literatur-Termine im April
AKADEMISCHES KUNSTMUSEUM BONN
0177 453 97 22
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Felicitas Hoppe liest aus „Hoppe“
Mi 25.4. 19.30 Uhr
Eine Traumbiografie und eine Geschichte über
vergebliche Wünsche, gescheiterte Hochzeiten
und halbierte Karrieren. Moderation: Almuth
Voß
Atelier Galata: Ein Schreibtisch in Istanbul
Di 17.4. 20 Uhr
Lesung und Werkstattgespräch mit Marie T.
Martin, Swantje Lichtenstein und Johanna
Dombois. Die Stipendiaten der Stadt Köln
diskutieren die Möglichkeit von Inspiration
durch die Fremde. In der Pause gibt es einen
Umtrunk.
Carolin Emcke über die Modulationen des
Begehrens
Do 19.4. 20 Uhr
In der Reihe „Erotika“ stellt die Autorin ihren
autobiographischen Essay vor, der sich aus
Gefühlen, Geschichten, Gedanken, Fragen und
Empörungen speist.
Marion Brasch liest aus „Ab jetzt ist Ruhe!“
Di 24.4. 20 Uhr
Eine traurige und wahre Geschichte, die die
Autorin in ihrem ersten Roman aus der Sicht
der Tochter und kleinen Schwester erzählt.
Moderation: Christine Westermann.
Ein Abend für Anthony Powell
Do 26.4. 20 Uhr
BUCHLADEN NEUSSER STRASSE
0221 73 77 06
Brigitte Glaser liest aus „Himmel un Ääd“
Fr 20.4. 19.30 Uhr
Bei Kölsch und einem Appetithäppchen stellt
die Autorin ihren neuen Köln-Krimi vor, in
dem Spitzenköchin Katharina Schweitzer die
Frage plagt, ob man seinem Liebsten trauen
kann.
Lesemarathon zum „Welttag des Buches“
Sa 21.4. 10-17 Uhr
Die Buchhandlung lädt alle Freunde und
Interessierte ein, aus ihren Lieblingsbüchern
vorzulesen.
Friedrich Dönhoff liest aus seinen
„Erinnerungen an Marion Dönhoff“
Di 24.4. 19.30 Uhr
Viele Jahre lang war Dönhoffs Großneffe einer
der Menschen, die ihr am nächsten standen.
Seine Eindrücke hat er in dem Buch „Die Welt
ist so, wie man sie sieht: Erinnerungen an
Marion Dönhoff“ festgehalten.
Michael Schikowski liest Charles Dickens „Die
großen Erwartungen“
Do 26.4. 19.30 Uhr
Aus Anlass von Dickens 200. Geburtstag
führt Schikowski in die Romane ein und
bietet Einblicke in ihren Entstehungsprozess.
Schauspieler Christoph Wortberg liest
Romanpassagen vor.
FREIRAUM
0221 823 12 40
Neukirchen/Niemeyer lesen aus „Geliebter
Lügner“
Fr 20.4. 20 Uhr
Ein Stück, das auf den Liebesbriefen basiert,
die G.B. Shaw mit der Schauspielerin Beatrice
Patrick Campbell austauschte. Es lesen
Dorothea Neukirchen und Peter Niemeyer.
GLORIA THEATER
0221 66 06 30
Prima Vista Lesung mit David Nathan und
Simon Jäger
Mi 4.4. 20 Uhr
Eine Wundertüte: Nathan, die deutsche
Stimme von Johnny Depp und Jäger, die
deutsche Stimme von Matt Damon, lesen vor,
was das Publikum ihnen vorschlägt.
GOLDMUND LITERATURCAFÉ
0221 534 15 84
Sami Omar liest aus „Meine ewig achte
Klasse“
Mo 2.4. 19 Uhr
Ein Abend mit neuen satirischen Kurztexten
des im Sudan geborenen und in Köln lebenden
Autors: humorvoll, satirisch und uneitel.
City Chicken mit „Wort und Tonschlag“
Mo 16.4. 19 Uhr
Das Federvieh kehrt zurück: Max Pothmann
(Text) und Daniel Wouters (Musik) treffen sich
da, wo eine Lesung aufhört und ein Konzert
beginnt.
Jeden letzten Donnerstag
im Monat ab 21:30
Live in der Bar »Zum scheuen Reh«
im Kölner Westbahnhof
Und ab 23:05 im Radio
bei wdr 3 open: WortLaut
26. April | Helmut Kuhn
> Gehwegschäden
31. Mai | Jonathan Meese
> Diktatur der Kunst!
28. Juni | Nino Haratischwili
> Mein sanfter Zwilling
Eintritt frei
wdr 3. Aus Lust am Hören.
MAYERSCHE SCHILDERGASSE
0221 920 10 90
Joe Bausch liest aus „Knast“
Mo 16.4. 20.15 Uhr
Als Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth beugt
er sich im Kölner „Tatort“ über Leichen. Im
„richtigen Leben“ ist er Gefängnisarzt, dem
die Knackis vertrauen. Bei ihm legen sie ihre
Lebensbeichten ab.
Christopher Paolini liest aus „Eragon – Das
Erbe der Macht“
Di 17.4. 20.15 Uhr
Ein schrecklicher Krieg wütet in Alagaësia.
Alle Völker haben sich zusammengeschlossen
und ziehen in den Kampf gegen Galbatorix,
den grausamen Herrscher des Imperiums. Der
Autor hat nie eine öffentliche Schule besucht.
François Lelord liest aus „Die kleine
Souvenirverkäuferin“
Mi 25.4. 20.15 Uhr
Der Psychologe und Schriftsteller präsentiert
seinen neuen Roman. Moderation: Peter
Twiehaus (ZDF). Der Schauspieler Mirco
Wallraf liest den deutschen Text. Die
Veranstaltung findet auf Deutsch/Französisch
statt.
WERKSTATT/OPERNHAUS BONN
0228 77 80 08
Judith Merchant und Heidemarie
Schumacher lesen
Do 12.4. 20 Uhr
Die beiden Bonner Autorinnen lesen aus ihren
Romanen und stellen sich den Fragen des
Publikums zu Glück und Verdruss, die das
Schreiben und der Literaturbetrieb mit sich
bringen.
ZUM SCHEUEN REH
0177 887 58 40
Helmut Kuhn liest aus „Gehwegschäden“
Do 26.4. 21.30 Uhr
WDR 3 open: WortLaut präsentiert den Autor
Helmut Kuhn, der den Lebensraum Großstadt
erkundet. Moderation: Ines Dettmann. Musik:
Das Blaue Monster. Um 23.05 Uhr ist das
Gespräch auf WDR 3 zu hören.
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
Empfehlungen von Marianne Kolarik
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25
JAHRE
Burnt Friedman
0204 Mo
Burnt Friedman (Berlin/Köln) // Konono Nr. 1 (Kongo)
Reconstructing Song – Splendid Levitation
Konono Nr. 1 aus Kinshasa (Kongo) sind eine explosive Liveband, die seit ihrem bahnbrechenden Debut
Congotronicszum Aufregendsten zählt, was aus
Afrika zu hören ist. Die Musik des Elektronikers, Perkussionisten und Produzenten Burnt Friedman, ob
solo, mit dem Can-Drummer Jaki Liebezeit oder auch
als Congotronics-Remixer, folgt zwischen Dub,
Electronica oder jazzigen Sounds einer Vorliebe für
seltene Rhythmen und präzise Schwebezustände.
1704 Di
Manorexia & arthuur en enno
Mit JG Thirlwell kommt einer der wichtigsten Vertreter der Experimental-Elektronik nach Köln. In einer
Deutschland-Premiere stellt er sein achtköpfiges
Cinematic Chamber Orchestra vor, welches Thirlwells
Suspense/Sleaze-Kompositionen vortragen wird.
Support kommt vom mysteriösen Kraut-Jazz-Projekt arthuur en enno.
Manorexia
Marike van Dijk
BJ Nilsen
Jim Black Trio
Portico Quartet
1804 Mi
Marike van Dijk Quintet, Hayden Powell Trio und
Pablo Held Trio presented by MINT JAZZ 2012
(Moor International Jazz)
Drei vielversprechende junge europäische Trios an
einem Abend im Stadtgarten: Saxofonistin Marike
van Dijk besticht durch ihren lyrischen und zugleich
bestimmten Sound auf ihrem Instrument. Hayden
Powell gilt längst als eine der aufregendsten neuen
Stimmen in der norwegischen Szene. Der Kölner
Pianist Pablo Held spielt mit solch einem Gespür für
Nuancierung und Melodik, dass er schon längst eine
der imposantesten Stimmen des Jazz ist.
2304 Mo
A festival celebrating 30 years of TOUCH:
CM von Hausswolff (live), BJ Nilsen (live),
Achim Mohné (live), The Ash International Sound
System (DJ Set), Mike Harding (lecture on TOUCH)
Broken Sound
In einer Sonderausgabe der Konzertreihe »broken
sound« wird das Ausnahme-Label TOUCH aus London vorgestellt, welches 2012 sein 30-jähriges
Bestehen feiert. TOUCH steht wohl wie kein anderes
Label für Innovation, künstlerische Eigenständigkeit,
eine extrem hohe Wiedererkennbarkeit in Design
und Gestaltung.
2404 Di
Jim Black Trio
Schlagzeuger Jim Black kommt mit seinem neuen
Piano-Trio in den Stadtgarten. Dabei offenbart er eine
eine neue Seite seiner überragenden Musikalität:
Sensibel und feingesponnen sind diese Stücke,
manchmal einfach, manchmal komplex, aber immer
von großer Strahlkraft. // Elias Stemeseder (p),
Thomas Morgan (b), Jim Black (dr)
2504 Mi
Portico Quartet
Aus London kommt diese junge Band, die sich innerhalb kurzer Zeit zu einer der angesagtesten neuen
Jazzformationen entwickelt hat. Hier treffen eingängige und zugleich entrückte Melodien auf fragile
Rhythmen und formen sich zu zart-schillernden
Klanglandschaften. Dunkel und atmosphärisch ist
diese Musik und verbindet kunstfertig Einflüsse aus
Rock, Dubstep und Ambient.
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Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10
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The Chap machen Pop mit Raffinesse, Foto: Stephanie Piehl
Zartschmelzende Schnittstellen
Vom Hype zum Geheimtipp strömt im April alles auf die Kölner Bühnen
The Chap, die deutsch-britische Band um Johannes von Weizsäcker, neigt
gleichermaßen zum Kunst-Pop wie zum Pop-Humor. Mit „We are nobody“
veröffentlichen sie ihr 5 ?. Album und verbinden wieder zartschmelzend tolle
Melodien mit vertrackten Arrangements. Dass sie damit bislang nur legendär,
nicht aber berühmt geworden sind, ist eine Schande (31.3., 20 Uhr, Club
Genau). Der Kölner Burnt Friedman erfindet sich seit gut zehn Jahren seine
eigene Weltmusik aus den Rhythmen dieses Planeten – komplex und psychedelisch. Den Abend teilt er sich mit den Afrikanern Konono No. 1, die ihre
rhythmischen Eskapaden auf den Kalimbas elektronisch verstärken (2.4.,
20.30 Uhr, Stadtgarten). Das Duo Boy – eine Deutsche, eine Schweizerin –
erhält allerorts die Stempel „authentisch“ und „natürlich“. Jetzt heißt es, die
Prädikate auch in großen Hallen zu verteidigen. Im März bespielten sie bereits die ausverkaufte LiveMusicHall, jetzt sind sie wieder da (8.4., 19 Uhr,
E-Werk). Der texanische Singer/Songwriter Michael Hurley veröffentlichte
sein Debüt 1964. Seitdem hat er 23 Alben gemacht, blieb aber immer ein
Geheimtipp. Seine fragilen Songs wurden von Cat Power gecovert, seine zerbrechliche Stimme erinnert an Will Oldham. Jetzt hat der über 70 Jährige ein
neues Album im Gepäck (12.4., 20.15 Uhr, King Georg). Die Ska-Stars der 80er
rotten sich zusammen: Im letzten Jahr gastierten The Specials im E-Werk,
jetzt kommen The Beat nach Köln. Mit „Mirror in the Bathroom“ hatten sie
einen tollen Hit, nach dem Split gründeten die Mitglieder die Bands General
Public und Fine Young Cannibals. Köln ist ihre einzige Deutschland-Station
(14.4., 19 Uhr, Luxor).
Die norwegischen Psychedelic-Rocker Motorpsycho präsentieren ihr 15. oder
16. Studioalbum – je nach Zählweise, das Anfang des Jahres unter Mitwirkung eines Jazzorchesters und Streichoktetts entstanden ist. Darauf muss
man live wohl verzichten, aber die Stammbesetzung wird’s auch so richten
(17.4., 20 Uhr, Stollwerk). Michaela Melián ist Gründungsmitglied der Band
F.S.K., seit einigen Jahren tritt sie auch solo in Erscheinung. Mit ihrer Tätigkeit
als Künstlerin besetzt sie die Schnittstelle zwischen Klang- und Bildender
Kunst. Ein Konzert im musealen Rahmen ist also naheliegend (18.4., 20 Uhr,
Kölnischer Kunstverein). Der überbordende Eklektizismus von Of Montreal
scheint auf dem aktuellen Album „Paralytic Stalks“ enthemmter denn je. Die
70er-Mainstream-Referenzen sind gewagt, werden durch Beach Boys-,
Beatles- und Bowie-Verweise aber wieder eingefangen. Der einzige Deutschland-Gig wird sicher turbulent. Vorsicht – nicht verwechseln: fünf Tage vorher
spielt am selben Ort die deutsche Band Montreal (19.4, 20 Uhr, Werkstatt).
Die Stranglers gibt es mit ihren klanglichen Markenzeichen – der Orgel und
dem mächtigen Bass – nun auch schon fast seit 40 Jahren. Die gut 17 Alben
der coolen New Wave-Machos bergen reichlich Material, der ein oder andere Hit aus den 70ern und frühen 80ern wird sicher auch gespielt (24.4., 20
Uhr, Luxor). Mouse on Mars, das nach Berlin emigrierte, ehemals Kölner
Elektronik-Duo, hat im letzten Jahr mit großem Orchester die Kölner Philharmonie gerockt. Mit ihrem aktuellen Album „Parastrophics“ bewegen sie
sich wieder auf gewohntem Terrain und touren mit dem Material auch wieder als Duo durch klassische Clubs (28.4., 20 Uhr, Luxor). Noch ein früher
Hinweis: Am 15. Oktober bespielen Radiohead die Lanxess Arena – der Vorverkauf ist gerade angelaufen.
CHRISTIAN MEYER
62
Kompakt Disk
Prix Pantheon 2012
Kurz bevor es hätte langweilig werden können, haben die Tindersticks auf ihrem neunten Album die Fenster geöffnet. Der Grundtenor
ist geblieben: zurückgelehnter Sound, Stuart A. Staples prägender Gesang mit fast schmalzigem Vibrato. Doch in den neuen Songs breiten
sich wattig Soul und Funk aus, pulsiert eine Brass-Formation, dass
es eine Wonne ist (City Slang). Für ihr sechstes Album haben Black
Dice das Animal Collective-Label Pawn Tracks verlassen und sind bei
Ribbon Music gelandet. Ihr archaisch-tribalistisch wirkender Electronic-Noise hat sich dadurch nicht maßgeblich geändert: Geile Sounds,
wildes Geklöppel und enervierendes Geschmirgel tanzen miteinander.
Etienne De Crecy gilt als einer der wichtigsten Protagonisten des
French House. 1996 veröffentlichte er als Duo das Motorbass-Album,
dann folgten Superdiscount und ähnlich einflussreiche Projekte mit
solchen Überhits wie „Am I wrong“. „My Contribution to the Global
Warming“ ist eine 5-CD-/6-Vinyl-Box, die die Hits, Remixe und Unveröffentlichtes versammelt und de Crecys Weg durch die letzten 15
Jahre Clubkultur nachvollzieht – wie ein Buch mit Cluberinnerungen
(Pixadelic). Das neue Projekt der beiden Kölner Techno-Pioniere Wolfgang Voigt und Jörg Burger heißt Mohn und verpflichtet sich dem
Ambient. Es ist aber wesentlich unkonzeptioneller, als man es bei den
beiden Protagonisten erwarten könnte: Was als düsterer Drone beginnt, wird wallender Schönklang, ab und an mit elektronischem Krautrock-Einschlag. Das ist hübsch, setzt aber keine Maßstäbe (Kompakt).
12 KünstlerInnen kämpfen wieder um den begehrten Prix Pantheon. Hennes Bender moderiert,
Rainer Pause und Norbert Alich kommentieren
vom Balkon aus, und auch das Fernsehen ist dabei.
Auf der Bühne: Abdelkarim, Christine Prayon, Herr
Nils und Stefan Waghubinger (24.4.), El Mago
Masin, Timo Wopp (Bild), Maybebop und Lisa
Feller (25.4.) sowie Sia Korthaus, Jens Heinrich
Claassen, Özgür Cebe und Michael Hatzius (26.4.).
choices verlost je 2x2 Karten für den 24. und 25.4.
E-Mail bis 16.4. an [email protected], Kennwort: Prix Pantheon
Pantheon
Bundeskanzlerplatz Bonn
Karten: 0228 21 25 21
www.pantheon.de
Di, 24.4. bis Do, 26.4. um 19.30 Uhr
S-Faktor
Die Springmaus sucht den einzig wahren S-Faktor! Hier hat das Publikum die Chance, selbst die
Jury zu sein und entscheidet, welche Geschichte
ins Finale einzieht. Unschlagbare Improvisationstalente bringen die Geschichten und Erlebnisse der Zuschauer auf die Bühne. Die Springmaus wird diese Geschichten heraus kitzeln und
auf die Bühne bringen. Es spielen: Gilly Alfeo,
Norbert Frieling, Alexis Kara und Vera Passý.
choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 12.4. an
[email protected], Kennwort: S-Faktor
präsentiert: Impro-Theater
Archaische Computermusik
präsentiert: Kabarett
culture club
Haus der Springmaus, Frongasse 8,
Bonn, Karten: 0228 79 80 81
www.springmaus-theater.de
18.-21.4. um 20 Uhr
Der Dubstep-Produzent Headhunter hat 2010 mit seinem Hit
„Footcrab“ einen neuen Weg in Richtung Chicago-Juke eingeschlagen. Der Sound ist reduziert, klingt etwas billig wie Baile Funk und
integriert explizite Vocalloops. Sein erstes Album als Addison Groove
heißt „Transistor Rhythm“ und baut den Style aus: minimalistisch im
Sound und zugleich rhythmisch komplex, latent aggressiv und dabei
sexy (50 Weapons). Dem Dubstep entwachsen sind auch Hype Williams, die ihr Album „Black is Beautiful“ als Dean Blunt and Inga
Copeland veröffentlichen. Elektronische Meditationen, verwehte
Träumereien, Weltmusik-Skizzen, psychedelische Erinnerungen – sie
machen vollkommen entgrenzte, wunderschöne Space-Music (Hyperdub). Schon jetzt legendenumrankt: Der afroamerikanische Soulsänger Willis Earl Beal präsentiert auf seinem ersten Album „Acousmatic Sorcery“ archaischen Soul: tribalistische Lo-fi Aufnahmen mit
expressiven Vocals zwischen Spoken Word und Gesang, die ein wenig
an eine Mischung aus Saul Williams und Cpt. Beefheart erinnern. Ein
beeindruckendes Debüt (XL Recordings).
„The Bariba Sound“ stellt den Afro-Beat von Le Super Borgou de
Parakou aus Benin vor. Die Compilation umfasst 15 Stücke, die ihre
Melange aus afrikanischer Folklore, Funk und islamischen Einflüssen
repräsentieren – rauer Orgel- und Gitarrensound, mitreißende Rhythmen und tolle Gesangsmelodien (Analog Africa). Seit den 60er Jahren
ist Ebo Taylor aus Ghana aktiv. Damals diskutierte er mit Fela Kuti
über die Entwicklung des heimischen Stils Highlife und die westlichen
Einflüsse durch E-Gitarre und Funk. Heute gilt er neben Fela Kuti als
einer der Pioniere des Afro Funk. Auf seinem neuen Album „Appia Kwa
Bridge“, das in Berlin mit der Afrobeat Academy entstanden ist, gibt
es immer noch beschwingten Funk und erhabene Gesangslinien. Unter
den Gästen auf dem Album ist Percussion-Legende Tony Allen (Strut).
CHRISTIAN MEYER
Erlebnisausflüge für
Kinder, Eltern und Grosseltern
• Ausflüge und Workshops
• Werkstattkurse
• Geburtstagsfeiern
• Ferienprogramme
Termine
Osterferienprogramme für Kinder
• “Riesen aus Holz” mit Schnitzwerkstatt: Mo. 02.04. - Do. 05.04.
• “Filzwerkstatt” mit Waldprogramm: Mo. 02.04. - Do. 05.04.
• “Gipfelstürmer” im Siebengebirge: Di. 10.04. - Fr. 13.04.
Werkstattkurse für Kinder in Königswinter und Bonn-Beuel
• Wissenschaftliches Zeichnen - Start: Mi. 18.04. (4 Termine)
• Schnitzkurse - Start: Sa. 21.04. (4 Termine)
• Hexenküche - Start: Sa. 28.04. (3 Termine)
Individuelle Veranstaltungen für Gruppen auf Anfrage möglich!
Anmeldung unter: 0228 / 93 48 702 oder www.bonnatours.de
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Festival
John Cage – Erneuerer des Klangkosmos, Foto: Brigitte Friedrich
Popkultur in NRW
Abgeschlossene Vinylproduktion, Foto: Presswerk
Klang und Stille
Die Aura der runden Schwarzen
Auf der Webseite des Musikfestivals „Acht Brücken“ gibt es einen Werbetrailer, aber kein Ton ist dort zu hören. Kein Ton – das ist etwas seltsam für eine
Ankündigung eines Musikfestes. Doch es ist kein technischer Defekt, mit dem
man es zu tun hat. Der Trailer ist ein Clip zu John Cages „4:33“ aus den frühen
50er Jahren, einem Meilenstein der Musikgeschichte, bei dem nichts zu hören
ist. Cages Werk gleicht eher einer Performance, bei der der Pianist zu Beginn
den Klavierdeckel öffnet, und ihn 4 Minuten und 33 Sekunden später wieder
schließt, ohne eine Note gespielt zu haben.
Von Christian Werthschulte
Am 21. April erwachen die Sechziger wieder zum Leben. Wie damals ziehen
junge Menschen durch die Plattenläden, um möglichst schnell die neuesten
Releases kaufen zu können. Denn am 21. April ist Record Store Day und
Plattenlabels aus aller Welt nutzen die Gelegenheit, limitierte Vinyl-Pressungen unter die hungrigen Plattensammler zu bringen.
In Deutschland haben Cargo Records den Record Store Day ins Leben gerufen. Cargo ist einer der wichtigen Vertriebe für Vinylplatten, in ihren
Büros in Wuppertal-Vohwinkel ist auch
„Vinyl ist eine
ein Geschäft untergebracht, in dem nur
wachsende Nische“
Schallplatten verkauft werden. „Vinyl ist
in unserem Programm zwar eine Nische“, meint Ralph Buchbender. „Aber
diese Nische ist stabil und wächst.“ Dafür verantwortlich sind im Wesentlichen zwei Gruppen von Musikhörern. Für die einen ist Vinyl die hohe
Kunst des Musikgenusses: ein haptisches Erlebnis, das man am besten mit
dem entsprechenden HiFi-Equipment als hochwertige 180g-Pressung, gerne auch als Reissue, genießt. Für die anderen ist Vinyl in erster Linie ein
Abgrenzungsmedium in der Gegenwart. Schließlich können heute alle jede
Musik jederzeit konsumieren, aber nicht jeder kann sich das richtige Vinyl
zu leisten.
Gemeinsam haben alle Vinyl-Aficionados jedoch die Herkunft der Objekte
ihres Begehrens: das Presswerk. In einem Industriegebiet im niederländischen Haarlem steht mit Record Industry das größte europäische Exemplar seiner Art. Gegründet wurde es 1958, in den Sechzigern stieg CBS
ein und nutzte es für seine europäische Vinylproduktion. Michael Jacksons
„Thriller“ wurde ebenso wie die frühen Alben von Bob Dylan in Haarlem
gepresst. Erst Ende der Neunziger trennte sich Sony, das CBS 1987 gekauft
hatte, von dem Presswerk, aber gekappt sind die Verbindungen nicht. Music-on-Vinyl, ein Label, auf dem hauptsächlich hochwertige 180g-Reissues
veröffentlicht werden, bedient sich aus dem Backkatalog von Sony und seines Indie-Ablegers Creation (Oasis, Teenage Fanclub). „Wir pressen täglich
20.000 bis 25.000 Platten“, erzählt Reinier Lepeben von Record Industry.
„40 bis 50 Prozent davon sind Reissues.“
Aber egal ob Oasis-Reissue oder aktuelle Dubstep-Platte – eine Vinylproduktion ist ungleich aufwändiger als die Herstellung einer CD. Dies beginnt
beim Mastering, also dem endgültigen Mix, der auf den Tonträger gebannt
wird. Während eine Datei für ein digitales Medium möglichst laut gemastert wird, ist für das Vinyl ein anderes Mastering ideal. Von einer fertig
gemasterten Platte wird dann ein Prototyp aus Nickel erstellt, der bis zu 100
Jahre halten kann und als Vorlage in der Vinylpresse dient. Auf ca. 180 Grad
muss das Vinyl erhitzt werden, damit man eine Platte
pressen kann. Jede Stunde werden die Pressungen kontrolliert. Findet man einen Mangel, beginnt die Fehlersuche unter dem Mikroskop. Schon ein kleines Staubkorn
kann Sprünge auf der fertigen Platte verursachen, die
dazu führen können, dass der gesamte Herstellungsprozess von vorne beginnen muss. So viel Feinarbeit wird
Christian Werthschulte belohnt – die Aura einer Schallplatte ist auch 130 Jahre
lebt in Dortmund und
nach ihrer Erfindung ungebrochen.
mag Pop
„Acht Brücken. Musik für Köln“ widmet sich John Cage
„Acht Brücken“ ist der Nachfolger der MusikTriennale. Nach sechs erfolgreichen Ausgaben – von 1994 bis 2010 – mündete die MusikTriennale in den
deutlich abgespeckten Nachfolger, dessen Programm sich jeweils auf einen
Vertreter der Neuen Musik konzentriert. Bei der Premiere im letzten Jahr
widmete man sich mit Erfolg dem französischen Komponisten Pierre Boulez.
9.000 Besucher zählten die Veranstalter, und der 86jährige Ehrengast ließ es
sich nicht nehmen, zur Eröffnung in der ausverkauften Philharmonie selbst zu
dirigieren. Das wird in diesem Jahr nicht passieren. John Cage starb mit fast
80 Jahren im Jahr 1992. Doch seine Werke, darunter jene für das von ihm Anfang der 1940er Jahre entwickelte präparierte Klavier, sind unsterblich. Und
abgesehen von „4:33“ sind sie alle hörbar. Vom 29. April bis zum 6. Mai finden
an ca. 20 Spielstätten 70 Veranstaltungen statt. Die Orte des Festivals sind
nicht nur geografisch weit gestreut, auch ihr Charakter ist mannigfaltig und
reicht von einem klassischen Hochkulturtempel wie der Kölner Philharmonie
bis zu der Lagerstätte für die mobilen Hochwasserschutzelemente in der Rodenkirchener Brücke. Ebenso vielseitig ist das Programm, das im Kern John
Cage gewidmet ist. Es werden von Sinfonischer Musik bis zur Kammermusik
sämtliche Besetzungen von unter anderem solch renommierten Institutionen
der Neuen Musik wie dem Ensemble Moderne und der musikFabrik durchgespielt. Neben Werken von John Cage werden aber auch Stücke anderer
Komponisten aufgeführt. Die Palette reicht von Bach über Gershwin zu Frank
Zappa. Letzterer ist in einen achtstündigen Abend integriert, an dem man
unter anderem Musik von Morton Feldman, Steve Reich und natürlich John
Cage entdecken und erfahren kann. Daneben gibt es auch Exkursionen in andere Musiksparten: Jazz steht ebenso auf dem Programm wie Weltmusik und
elektronische Sounds. Vorträge unterfüttern das musikalische Programm mit
Wissen, während man sich in Workshops der Praxis nähern kann. Und spezielle Kinderkonzerte sollen den kleineren Hörern die Musik näherbringen.
Besonders hingewiesen sei auf das von choices präsentierte Filmprogramm
des Festivals. Hier ist zum Beispiel „One 11 and 103“, John Cages erster und
einziger Film, den der Musiker zwei Monate vor seinem Tod fertiggestellt
hat, zu sehen. Außerdem wird eine Dokumentation des britischen Filmemachers Peter Greenaway über den Komponisten gezeigt, und eine Dokumentation von Elliot Caplan erforscht die Zusammenarbeit von Cage und
dem Tanzchoreographen Merce Cunningham im Jahr 1991. Der eingangs erwähnte Clip auf der Webseite des Festivals ist übrigens auch ein Hinweis auf
einen Wettbewerb. Alle Interessierten sind eingeladen, ihre Video-Clips zu
John Cages „4:33“ auf www.achtbruecken.de hochzuladen. Einsendeschluss
ist der 27. April, abstimmen kann jeder direkt auf der Webseite.
.
CHRISTIAN MEYER
„Acht Brücken. Musik für Köln“ I 29.4.-6.5. I diverse Orte I www.achtbruecken.de
Der Record Store Day feiert das Plattensammeln
Record Store Day in Deutschland:
www.recordstoreday.com/Venues?country=Germany
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präsentiert Frühjahrskonzerte Köln 2012
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Mi. 18.04.12 | Studio 672
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THE GINGER ACCIDENT
Sa. 21.04.12 | Kulturkirche
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Mi. 02.05.12 | Studio 672
Grammy-Gewinner 2012
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Mi. 30.05.12 | Stadtgarten
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Westdeutsche
Konzertdirektion
Köln
musikalische Höhepunkte seit 1913
Meisterkonzerte Zyklus A
Meisterkonzerte Zyklus B
RUSSISCHE STAATSKAPELLE MOSKAU
VALERY POLIANSKY Dirigent
OLGA SCHEPS Klavier
Di, 16.10.12
Mi, 07.11.12
PITTSBURGH SYMPHONY ORCHESTRA
MANFRED HONECK Dirigent
NIKOLAJ ZNAIDER Violine
Sa, 08.12.12
Meisterkonzerte Zyklus C
ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES
PHILLIPE HERREWGHE Dirigent
ISABELLE FAUST Violine
Mo, 15.10.12
Fr, 02.11.12
TSCHAIKOWSKY SINFONIEORCHESTER MOSKAU
VLADIMIR FEDOSSEYEV Dirigent
DANIEL MÜLLER-SCHOTT Violoncello
Di, 27.11.12
PHILHARMONISCHES KAMMERORCHESTER MÜNCHEN
LORENZ NASTURICA-HERSCHCOVICI Dirigent
MARTIN STADTFELD Klavier
Do, 24.01.13
ACADEMY OF ST. MARTIN IN THE FIELDS
DAVID AFKHAM Dirigent
MARTIN STADTFELD Klavier
Di, 05.02.13
TSCHECHISCHE PHILHARMONIE
KRZYSZTOF URBAŃSKI Dirigent
ALICE SARA OTT Klavier
Mo, 14.01.13
WÜRTTEMBERGISCHES KAMMERORCHESTER
RUBEN GAZARIAN Dirigent
CHRISTINE SCHÄFER Sopran
Do, 14.02.13
ANNE-SOPHIE MUTTER Violine
SINFONIA VARSOVIA
MICHAEL FRANCIS Dirigent
Mi, 13.03.13
TONHALLE ORCHESTER ZÜRICH
DAVID ZINMAN Dirigent
JULIA FISCHER Violine
Di, 12.02.13
kammerorchesterbasel
MARIO VENZAGO Dirigent
SOL GABETTA Violoncello
Fr, 15.03.13
NEDERLANDS PHILHARMONISCH ORKEST
MARC ALBRECHT Dirigent
RENAUD CAPÇON Violine
Do, 25.04.13
WIENER SYMPHONIKER
DMITRIJ KITAJENKO Dirigent
ALISON BALSOM Trompete
Mo, 22.04.13
Di, 09.04.13
SOLISTES EUROPÉENS LUXEMBOURG
CHRISTOPH KÖNIG Dirigent
CYPRIEN KATSARIS Klavier
Di, 04.06.13
Do, 09.05.13
ANNE-SOPHIE MUTTER Violine
RAFAEL FRÜHBECK DE BURGOS Dirigent
DRESDNER PHILHARMONIE
Do, 18.10.12
Fr, 01.03.13
CAMERATA SALZBURG
DANIEL HOPE Violine und Leitung
CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA
ANDRIS NELSONS Dirigent
MARTIN HELMCHEN Klavier
ANNE-SOPHIE MUTTER Violine und Leitung
TRONDHEIMER SOLISTEN
I MUSICI DI ROMA
PEPE ROMERO Gitarre
MISCHA MAISKY
Violoncello
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Violine
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Klavier
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BENJAMIN YUSUPOV Dirigent
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Vorverkauf 02.07.12
Improvisierte Musik in NRW
Amis feiern den „J-Day“
Jazzmusiker am Boden
Die deutsche Jazzszene wirkt aufgemischt
Klassik in NRW
Großer Meister: Joseph Haydn, Foto: Portrait: O. Hardy
Eine Haydn-Arbeit
Seit mehr als fünfzig Jahren wächst ein Monumentalwerk
Von Olaf Weiden
Die UNESCO, die in diesem Jahr den ersten „International Jazz Day“ ausruft,
bringt den aktuell heiß diskutierten Zustand der Jazzmusik in einer allgemeinen Formulierung folgender Maßen auf den Punkt. „Dass immaterielles
Kulturerbe bedroht ist, hat viele Gründe: Prozesse der Globalisierung und des
gesellschaftlichen Wandels, Migration oder Phänomene wie Intoleranz, aber
auch fehlende Mittel, um das Erbe zu bewahren.“ Herbie Hancock heißt einer
der Botschafter der UNESCO, die sich schützend vor Dinge stellt, die eines
Schutzes bedürfen. Den Jazz zählen sie jetzt dazu.
In Deutschland hat ein Artikel in der Süddeutschen das nationale Süppchen
der aktiven Jazzgemeinde zum Brodeln gebracht. Ein Saxophonist hat es mal
richtig krachen lassen und über Dozenten,
„Die ‚UDJ' schaltet
Veranstalter, Journalisten und Musikfunkauf Angriff“
tionäre eine große Karre Schweineseiche
ausgekippt. Heute müsse man schon mit dem Redakteur eines Senders „befreundet“ sein, um eine Produktion zu erlangen, in der dann „Projekte“ mit
Redakteuren oder Veranstaltern „entwickelt“ würden, wobei die Redakteure und
Veranstalter oft selbst gescheiterte Musiker wären, die ihre Ideen jetzt auf diesem zweiten Bildungsweg realisieren könnten usw. … Das liest niemand gern,
nicht die Musiker und nicht die Geldverwalter öffentlicher Mittel, obwohl mir als
Beobachter der Szene sofort mehrere Kölner Konstellationen vor dem inneren
Ohr aufziehen, die genau so funktionierten – aber das ist ja nicht die Regel,
Herrschaften, nur eine harmlose Amigo-Kultur. Dann wettert er weiter, auch
die Dozenten der Hochschulen seien meist praxisuntaugliche Hochschulblüten –
damit kann er allerdings am Rhein gar nicht punkten. Und dann folgt noch eine
Abrechung mit der „groove- und humorfreien Musik“, die – weil sie niemand
versteht, noch hören will – als große Kunst deklariert wird. Davon genoss ich
als berufsinteressierter Konzertgänger in den vergangenen Jahrzehnten mehr als
eine verträgliche Dosis – in Köln liegt das Zentrum dieser Spielart.
Damit pinkelte Michael Hornstein, so heißt der Holzbläser, wirklich allen ans
Bein und weckte die Geister, die er rief. Mehr als hundert Musikanten unterschrieben einen Gegenentwurf. Reiner Michalke, mehr „Kulturpolitiker“ als
Stadtgarten-Chef und Moers-Macher, schrieb eine Replik und verwies darauf,
dass fehlende Subventionen heute durch Gagenverzicht der Musiker kompensiert werden müssten – ein unwürdiger Zustand. Er zitierte als Kenner die berüchtigten 84 Opernhäuser in Deutschland, die selbst gerade kämpfen.
Der Traditionsverein „Union Deutscher Jazzmusiker“ formierte sich neu und
schaltete auf Angriff. Nach dem wunderbaren „Winterfestival“ und dem
unerklärlichen „Sturm auf den Stadtgarten“ mit 2.000 Unbewaffneten, die
sich damit durch Überfüllung der Räume selbst den Abend vermiesten, sind
die Jazzer wie aus einer Trance aufgewacht. Es ist, als
hätte der Musikus aus München nachträglich in dieses
erregte Wespennest gestochen: Die immer wieder von
den engagierten Musikern als „lebendig, vielfarbig und
spannend“ geschilderte Jazzszene formiert sich für einen
starken Jazz in Deutschland. Und wir wollen in der Region erleben, ob die Jazzszene am „J-Day“ zum 30. April
Olaf Weiden arbeitet
in NRW wahrnehmbar wird – sonst bemerkt diesen Tag
als Musiker und
Musikkritiker in NRW.
nämlich niemand!
Von Olaf Weiden
Das könnte eine Millionenfrage im Fernsehquiz sein: In welcher europäischen
Stadt befindet sich das Haydn-Institut? Wenn jetzt noch Städtenamen wie
Wien oder Eisenstadt und sogar Paris oder London aufgeführt würden, wäre
die Wahl Köln wahrscheinlich gleich ausgeschlossen. Aber so abwegige Orte,
die offensichtlich rein gar nichts mit einem Komponisten gemeinsam haben,
machen sich natürlich verdächtig.
Joseph Haydn diente als Chorknabe am Wiener Stephansdom, bevor er beim
Fürstengeschlecht Esterházy über Jahrzehnte als Kapellmeister diente. Das
Schloss lag bei Eisenstadt am Neusiedler See. Früh wurden in Paris Haydns
Werke beliebt, auch Londons Bürger liebten die unkonventionellen Sinfonien des
Wiener Meisters - die populärste „Sinfonie
„Haydn geriet im Laufe der
mit dem Paukenschlag“ heißt in England Geschichte in die zweite Reihe“
„Surprise“. Nach London ist Haydn zweimal
gereist, sonst blieb er lieber daheim. An Köln rollte seine Pferdekutsche vorbei,
vielleicht auch durch die Stadttore, übernachtet wurde aber in Bonn – Ende
des 18. Jahrhunderts hatte die Region des Kurfürsten kulturell mehr zu bieten als Köln. Also zurück zur Rätselfrage. Antwort: natürlich Köln! Köln ist ja
zumindest für Kölner fast immer die richtige Antwort bei Fragen aller Art. Die
Stadt verdankt den Sitz dieser einzigen Forschungsstätte zu Leben und Werk
Haydns dem einstigen Oberstadtdirektor Max Adenauer, der 1954 auf Anfrage
gleich eine langfristige Unterstützung dieser Institution versprach und deshalb
den Zuschlag erhielt. Seit 1955 wird also in Köln an der monumentalen Gesamtausgabe aller Haydn-Werke gearbeitet, und diese füllen Band und Bände. Der
Vielschreiber hat sich in allen Formen, Besetzungen und Genres ausgelebt. So
existieren allein knapp 200 Trios für das Baryton, ein heute vergessenes Streichinstrument. Auch von den Opern wollen nur die musikhistorischen Schatzgräber
wirklich etwas wissen. Haydn geriet im Laufe der Geschichte unberechtigterweise in die zweite Reihe hinter Mozart und Beethoven. Vielleicht wurde damals
nur posthum berühmt, wer zu Lebzeiten kräftig über die Strenge schlug und
Stoff für einen Plot bot – bei Haydn keine Spur: ein Langeweiler.
Er war aber zu seiner Zeit unangefochten der erfolgreichste Komponist des
Wiener Kreises. Deshalb liegen von manchen der mehr als 100 Sinfonien mehr
als einhundert verschiedene Abschriften oder Frühdrucke vor, die alle als Einzelstimmen-Sätze jeweils eine Quelle bedeuten bei der Sichtung vorhandener
Vorlagen. Autographe sind die Ausnahme. Das bedeutet für den Herausgeber
nicht nur eine „Haydn-Arbeit“, sondern auch eine unglaubliche Fachkompetenz
für den letzten Feinschliff. In diesen Tagen ist jetzt nach mehr als fünfzig Jahren
kontinuierlicher Arbeit der 100. Band der Gesamtausgabe erschienen.
Dass die Musikforscher noch lange kein Ende ihrer Arbeit sehen, obwohl die Ausgabe auf 114 Bände geplant ist, zeigte ein aktueller Sonderband. Zur „Schöpfung“, dem beliebtesten Oratorium Haydns, existiert eine so große Anzahl an
Skizzen, also vorbereitende Schmierzettel als Stoffsammlung, dass die Musikwissenschaftlerin Annette Oppermann anhand dieser ungewöhnlichen Quellen
„einen kleinen Blick in die Werkstatt eines großen Meisters“ gewähren konnte.
Dieser verdankte seine Meisterschaft – nach eigenem Bekunden – einzig dem
Experimentier-Labor auf Schloss Esterháza, das ihm sein Fürst finanzierte. Wie
gut, dass es das Haydn-Institut in Köln gibt, das uns diese Meisterwerke erhält.
Sonst erlitten wir vielleicht irgendwann einen Kulturinfarkt!
www.udj.de I Termin am 30.3., Ort unbekannt
Winzige Ausstellung in der Musikabteilung der Zentralbibliothek in Köln
bis 19.5. www.haydn-institut.de
66
culture club
präsentiert: Konzert
Tinariwen
Der Bandname bedeutet so viel wie „Leerer
Ort“ in Referenz an den Lebensraum Wüste.
Ihr Sound machte Tinariwen weit über die
Sahara hinaus bekannt und begeistert seither
ein Publikum, das sich zuvor kaum für afrikanische Musik interessierte. Für ihr letztes
Album „Tassili“ erhielten die Wüstenrocker
2012 den Grammy in der Kategorie „Best
World Music Album“.
choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 16.4. an
[email protected], Kennwort: Wüstenrock
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www.kulturkirche.de
Sa, 21.4. um 20 Uhr
27.04.
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Tommy Engel:
Kom(m)ödchen:
Tour 2012
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Info & Karten 0221 221 96 330 oder
www.buergerzentrum-chorweiler.de
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¾KXeqbXeeDlj`bj\`e#
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Musik-Kalender
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
0221 99118 0
Samson Gassama
Sa 14.4. 20 Uhr
Apparat
Mo 16.4. 21 Uhr
Motorpsycho
Di 17.4. 20 Uhr
Olli Schulz TIPP
Do 19.4. 20 Uhr
Anathema
Di 24.4. 21 Uhr
GEBÄUDE 9
0221 589 194 14
Soko
Di 3.4. 20 Uhr
Hanson Brothers/Invasives
Mi 11.4. 20 Uhr
All The Young
Do 12.4. 20 Uhr
Dan Sartain
Fr 13.4. 20 Uhr
The Twilight Sad
Sa 14.4. 19.30 Uhr
A Place to Bury Strangers
Mo 16.4. 20 Uhr
Dan Mangan
Do 19.4. 20 Uhr
The Asteroids Galaxy Tour
Fr 20.4. 19 Uhr
Tommy Gabel
Mo 23.4. 20 Uhr
Maps & Atlases
Di 24.4. 20 Uhr
New Build
Do 26.4. 20 Uhr
P:lot
Fr 27.4. 20 Uhr
GLORIA
0221 28 01
Flo Mega
Do 5.4. 20 Uhr
Steve Aoki
Di 10.4. 21 Uhr
Charlie Winston
So 15.4. 20 Uhr
Marlon Roudette
Mo 16.4. 20 Uhr
Silverstein
Fr 20.4. 19.30 Uhr
Balkan Beat Box/Lucas Santtana
So 22.4. 19 Uhr
Bernd Begemann
Di 24.4. 20 Uhr
Bernhoft
Mi 25.4. 20 Uhr
Funny van Dannen TIPP
Do 26.4. 20 Uhr
Brooke Fraser
Sa 28.4. 19.30 Uhr
KÖLNER PHILHARMONIE
0221 280 280
Brussels Choral Society/Philharmonischer
Chor Köln/Neue Philharmonie Westfalen:
Dvořák
So 1.4. 20 Uhr
Kölner Philharmonie/SWR Big Band:
Swinglegenden
Di 3.4. 20 Uhr
Kölner Philharmonie/I Turchini di Antonio
Florio: Avitrano, Caresana, Veneziano
Do 5.4. 21 Uhr
Knaben des Kölner Domchores/Vokalensemble Kölner Dom/Gürzenich-Orchester
Köln: Bach
Fr 6.4. 18 Uhr
The Bar at Buena Vista
Sa 7.4. 20 Uhr, So 8.4./Mo 9.4. 19 Uhr
Chor des Filmorchesters/Deutsches Filmorchester Babelsberg: Fluch der Karibik
Di 10.4. 20 Uhr, Mi 11.4. 15 Uhr/20 Uhr
Minguet Quartett: Bach, Rihm
Do 12.4. 20 Uhr
C. Tetzlaff/Bundesjugendorchester: Strauss,
Szymanowski
Fr 13.4. 20 Uhr
Trio Joubran/Y. Zayed
Sa 14.4. 20 Uhr
G. Nigl/T. Barto: Rihm, Schumann
So 15.4. 20 Uhr
Nana Mouskouri
Mo 16.4. 20 Uhr
N. Tokarew/Kölner Kammerorchester: Bach,
Haydn
Do 19.4. 20 Uhr
F. Zimmermann/WDR Sinfonieorchester
Köln: Brahms, Sibelius, Strawinsky
Fr 20.4./Sa 21.4. 20 Uhr
L. Elschenbroich, Gürzenich-Orchester Köln:
Saint-Saëns, Tschaikowsky (u.a.)
So 22.4. 11 Uhr, Mo 23.4./Di 24.4. 20 Uhr
F. Alqhai/Arcángel/M. Cortés/A. Diassera/
Accademia del Piacere
So 22.4. 20 Uhr
Wiener Philharmoniker: Brahms, Haydn,
Widmann
Mi 25.4. 20 Uhr
Dresdner Philharmonie: Bach, Bruckner
Do 26.4. 20 Uhr
S. Kaya, WDR Rundfunkorchester Köln:
WRO plays Rock
Fr 27.4. 19 Uhr
ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
Sa 28.4./So 29.4./Mo 30.4. 20 Uhr
DIE KANTINE
0221 167 916 0
Crippled Black Phoenix
Do 12.4. 20 Uhr
Kris Pohlmann Band
Fr 27.4. 20 Uhr
E-WERK
0221 967 90
Boy
So 8.4. 20 Uhr
Samy Deluxe
Sa 14.4. 20 Uhr
Manic Street Preachers
So 22.4. 20 Uhr
Ben Howard
Mo 23.4. 20 Uhr
KING GEORG
0178 2514896
Krakow Loves Adana
Mi 4.4. 20.30 Uhr
The Strange Boys
Sa 7.4. 21 Uhr
Michael Hurley
Do 12.4. 21 Uhr
Okta Logue
Sa 14.4. 21 Uhr
The Monochrome Set
Mo 16.4. 20.30 Uhr
Kim Fowley
Fr 20.4. 20.15 Uhr
Gary TIPP
Sa 21.4. 21 Uhr
Phillip Goodhand-Tait
Do 26.4. 21 Uhr
KULTURCAFÉ LICHTUNG
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Flip Grater
Fr 23.3. 20 Uhr
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Alu Gobi/Experience the Flow/anstatt
blumen
Do 29.4. 20 Uhr
Lilou
Fr 30.3. 20 Uhr
Jenny Thiele & Badz feat. Julius Oppermann/Syavash Rastani/Geysir/Kill me
Mi 4.4. 20 Uhr
lauschbar/Badz/fojgl/Azzband
Do 5.4. 20 Uhr
Cirque Royal
Do 12.4. 21 Uhr
Hugo Clarence
Fr 13.4. 20 Uhr
Luka Belani
Sa 14.4. 20 Uhr
Four Fiddlers
Mi 18.4. 20 Uhr
La Blanche Alchimie
Do 19.4. 21 Uhr
Fin Gren & die Schaeden
Fr 20.4. 21.30 Uhr
The Life of Riley
So 22.4. 21 Uhr
Steven Finn
Mi 25.4. 20 Uhr
Sutcliffe
Do 26.4. 21 Uhr
Vocal Deluxe
Fr 27.4. 20 Uhr
KULTURKIRCHE
0221 973 10 30
Sinead O’Connor
Mi 18.4. 20 Uhr
Eric Fish & Friends
Fr 20.4. 19.30
Tinariwen
Sa 21.4. 20 Uhr
Faun
Do 26.4. 20 Uhr
STADTGARTEN
0221 28 01
Udo Schild & Band
So 1.4. 19 Uhr
Burnt Friedman/Konono Nr. 1
Mi 2.4. 20.30 Uhr
TV Noir: Kat Frankie/ Francesco Wilking
Di 3.4. 20.30 Uhr
Summer Camp
Mi 4.4. 20.30 Uhr
La Papa Verde
Mi 4.4. 20.30 Uhr
Cologne’s Easter Bash
Sa 7.4. 23 Uhr
Marius Peters Trio
Sa 7.4. 23 Uhr
Frederik Köster
Do 12.4. 20.30
Miaomio/Maxim/Friedemann Weise
Fr 13.4. 20.30
Uh Huh Her
So 15.4. 20.30
The Kabeedies
Mo 16.4. 20.30
Next Stop: Horizon
Di 17.4. 20.30 Uhr
Manorexia
Di 17.4. 20.30
Slow Joe & The Ginger Accident
Mi 18.3. 20.30
Pablo Held Trio/Marike van Dijk Quintet/
Hayden Powell Trio
Mi 18.4. 20.30
Amy Antin’s Room
Do 19.4. 20 Uhr
Martin Sasse Trio feat. Tony Lakatos
Do 19.4. 20.30 Uhr
Bicho de Pé
Sa 21.4. 22 Uhr
Degen5
Sa 21.4. 23 Uhr
Marit Larsen
So 22.4. 21 Uhr
30 years of TOUCH
Mo 23.4. 19 Uhr
Phrasenmäher
Mo 23.4. 21 Uhr
Jim Black Trio
Di 24.4. 20.30 Uhr
Rachael Yamagata
Di 24.4. 20.30 Uhr
Portico Quartet
Mi 25.4. 20.30 Uhr
Christoph Möckel Quintett
Do 26.4. 20.30 Uhr
Tucson Songs on Tour
Do 26.4. 20.30 Uhr
Kompott
Fr 27.4. 22 Uhr
Hamel
Sa 28.4. 20 Uhr
SchiKaRä feat. Samira
Sa 28.4. 23 Uhr
Aphroe & Mirko Machine
So 29.4. 20.30 Uhr
Kunst in Köln
Wilhelm Loth, Figur 4/59 - Sitzende Frau, 1959-60, Bronze, 81 x 40 x 109,5 cm (Ausschnitt), Privatbesitz Bensheim, © Wilhelm-Loth-Stiftung, Karlsruhe
Der Mensch als Ganzes
Das Käthe Kollwitz Museum stellt das Frühwerk von Wilhelm Loth vor
Es gibt gute Gründe, das Werk von Wilhelm Loth (1920-93) im Museum am
Neumarkt auszustellen. Loth gehört zu den wichtigen deutschen Bilderhauern
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die sich ganz der Darstellung der
menschlichen Gestalt widmen und dabei von einem „klassischen“ Menschenbild ausgehen. Dieses Sujet hat er mit Käthe Kollwitz gemeinsam. Aber während sich Käthe Kollwitz – aus den Erfordernissen ihrer Zeit und ihrem großen
Engagement heraus – den sozialen Zuständen zuwandte, ging es Wilhelm Loth
auf andere Weise um die Realität. Er zeigt in seiner Kunst ausschließlich den
weiblichen Körper, als Torso und oft in Konzentration auf die primären Geschlechtsmerkmale, und strebt dabei eine große Wirklichkeitsnähe, meist mit
dem Bronzeguss, an. Natürlich wird damit die Sexualität als Schöpfungsgedanke angesprochen. Erotisches steht für Lebenskraft; Loth ist von der Barockskulptur Berninis nachhaltig beeindruckt.
Den Weg dahin hat ihm Käthe Kollwitz mit bereitet. 1937 hatte Wilhelm Loth
erstmals ihre Grafiken gesehen und war von diesem Werk und dem Unangepassten des Menschenbildes, das gerade nicht die schönen, „weichgespülten“
Seiten der Gesellschaft, sondern die raue Wirklichkeit zeigt, tief beeindruckt.
Loth fühlte sich bei seiner Entscheidung, Künstler zu werden, bestätigt und
nahm Kontakt mit der Bildhauerin in Berlin auf; 1938 besuchte er sie zum ersten Mal. Der Briefwechsel, den die Beiden bis 1944 führten, wird nun innerhalb der Ausstellung in Köln erstmals veröffentlicht. Zu sehen sind zugleich
Loths Plastiken und Zeichnungen der 1950er und 1960er Jahre.
Wilhelm Loth ist heute im Rheinland wahrscheinlich nicht sehr bekannt. Aber
er hat hier 1965 den Großen Kunstpreis erhalten und im Jahr darauf das Relief
„Lippenwand“ im Josef-Haubrich-Hof gestaltet. Seine Heimat ist jedoch Südwestdeutschland. Loth wurde 1920 in Darmstadt geboren. Er hat nach dem
Krieg in dieser Stadt studiert und selbst unterrichtet, bevor er einen Ruf als
Leiter und dann als Professor einer Bildhauer-Klasse an der Kunstakademie in
Karlsruhe erhielt. Zu seinen bedeutendsten Schülern gehören Franz Bernhard
und Robert Schad. Beide gehen, wie ihr akademischer Lehrer, von der menschlichen Gestalt aus und verknappen diese: Franz Bernhard deutet den versehrten und verletzten Leib als Fragment aus Holz mit Eisenbeschlägen nur noch
zeichenhaft an, und der etwas jüngere Robert Schad entwickelt mit hoch aufragenden, dabei abknickenden Eisenstäben eine tänzerische Bewegtheit. Etwas von beidem klingt ebenfalls schon in Loths eigenem Werk an.
Hommage à Käthe Kollwitz
Loths einziger, in seinen Plastiken und Zeichnungen tausendfach verwendeter
und variierter Gegenstand ist der Körper der Frau; anfangs entstehen auch
Porträts und Büsten. Loth arbeitet zunächst besonders mit Terrakotta in einer
archaischen, grob typisierenden Formensprache, die er nur kurze Zeit auch in
Eisen und Bronze umsetzt; mit dem Metall arbeitet er zunehmend ab Beginn
der 1950er Jahre. Ein wichtiger Schritt bei der Ausbildung des eigenen Stils ist
der Bronzetorso „Hommage à Käthe Kollwitz“ (1957), der sozusagen das heimliche Zentrum der Ausstellung in Köln ist. Dabei handelt es sich um die erste
von drei plastischen Arbeiten, die Wilhelm Loth Käthe Kollwitz gewidmet hat.
Unter anderem von dieser Arbeit aus wagt sich Loth recht schnell weiter in die
Abstraktion der Figur vor. Realistisch wirken nur die Oberkörper als solche, die
eine Oberfläche aus Hebungen und Senken besitzen und sozusagen „atmen“.
Zeitweilig setzt Loth davor kantige Gestänge, die wie Gliedmaßen ausgreifen
und die Skulptur oder das Relief weiter öffnen – es geht Loth um die Lebendigkeit des Körpers. Erst im Laufe der 1960er Jahre werden die Formen weicher,
die ausdrucksstarken Stangen verschwinden ganz, Loth konzentriert sich nun
auf den Torso. Indirekt reagiert er auf die Abstraktionen der künstlerischen
Avantgarde, so schließt er etwa an die informelle Plastik an, bei der die unruhigen Aufwerfungen der Bronze an Vegetation und Landschaft erinnern. Später
wird Loth auch auf die geometrische Kunst des Hard Edge eingehen. Er
beschneidet die Torsi seitlich kantig. Zeitweilig experimentiert er mit Kunststoff, aber das ist dann in den 1970er Jahren – und es ist schon nicht mehr
Thema der Ausstellung im Käthe Kollwitz Museum.
Vielmehr hebt diese Ausstellung klugerweise auf das Grundsätzliche, Fundamentale bei Wilhelm Loth ab, zu Zeiten, als sein Thema für ihn noch nicht zum
Selbstläufer geworden war und er noch um die angemessene Form rang. Gerade die Fragmentierung des Körpers erscheint ihm als Möglichkeit, diesen in seiner Gesamtheit zu zeigen. Zugleich stellt sich ihm die Frage, wie man mit den
Mitteln der Bildhauerkunst dem Abbild des Menschen Wahrhaftigkeit und
Sinnlichkeit verleihen kann. Von der Notwendigkeit eines Realismus, der im
Gegensatz zur Propaganda der NS-Zeit nicht manipuliert ist, überzeugt ihn das
Werk von Käthe Kollwitz weiter. Käthe Kollwitz wiederum hatte vorausgesehen,
dass Loth in der Bildhauerei seine wahre Bestimmung finden könnte: „Ich glaube mich nicht zu irren, dass sie, die Plastik, Sie einmal ganz haben wird.“
(12.4.1941) Und die große Dame der kritischen, unangepassten Bildhauerei sah
in Loth eine Hoffnung für die künftige Kunst – ihr Wunsch, dass er Wichtiges
schaffe und dies auch die angemessene Anerkennung finde, hat sich tatsächlich erfüllt. Loth, der auf der Darmstädter Mathildenhöhe gelebt hat, wird 1964
zur Documenta nach Kassel eingeladen, seine Arbeiten werden in den wichtigen deutschen Museen gezeigt und befinden sich in deren Sammlungen. In
einer dialogischen Ausstellung aber waren Werk und Gedanken von Käthe
Kollwitz und Wilhelm Loth noch nie zu sehen – die Ausstellung im Museum am
Neumarkt ist also eine Premiere.
THOMAS HIRSCH
„Wilhelm Loth – Skulpturen und Zeichnungen der 1950er und 1960er Jahre“
30. März – 10. Juni I Käthe Kollwitz Museum, www.kollwitz.de
62
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71
Kunstwandel
Kunst in NRW
„Und das Schiff fährt“ von Clea Stracke & Verena Seibt, Foto: Presse
Rudolf Holtappel, Kiel 1968, © R. Holtappel, courtesy Kultur Bahnhof Eller
Vom Sinn des Scheibenwischens
Zweifel am Konsum
Einen ganz besonderen Ausstellungsort hat die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Der Echoraum befindet sich
im Untergeschoss gleich links neben den Toiletten. Einen realen architektonischen Eingriff hat Johannes Jensen dort in den sanitären Anlagen für
Herren installiert. „Wohnklo“ verwandelt eine der Toilettenanlagen in einen
Wohnraum. „Sechs minus“ heißt die sechste und letzte Präsentation im
Rahmen der zweijährigen Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien
in Köln und dem von Prof. Mischa Kuball ins Leben gerufenen Experimentallabor -1/MinusEins. Noch einmal werden Werke von 20 Künstlerinnen und
Künstlern der rheinischen Hochschule präsentiert. Die Reihe wird danach
mit einer anderen deutschen Medienkunsthochschule fortgesetzt.
Von Thomas Hirsch
Der Titel der Ausstellung von Michael Schmidt im Museum Morsbroich
spricht viele Lesarten an – die Ausstellung „Lebensmittel“ handelt von Leben
in funktionalisierter Form, und es geht um unser Leben, selbst wenn dies so
nicht auf den Fotografien zu erkennen ist. Von 2006 bis 2010 hat Schmidt
eine intuitive fotografische Recherche zur Vorgeschichte der Nahrungsmittel,
die wir im Supermarkt kaufen, unternommen und zu einer künstlerischen Arbeit aus 177 Einzelbildern geformt. Er hat die Orte und Firmen der Erzeugung
und Weiterverarbeitung zu Nahrung auf „Künstler mit der Fotokamera“
dem europäischen Kontinent aufgesucht.
Aber seine Fotografien sind alles andere als eine Dokumentation; die Ausschnitte sind eng genommen, und teils erkennt man erst allmählich, was man
da sieht. Michael Schmidt, der, 1945 in Berlin geboren, im Kunstkontext hoch
renommiert ist, hat dazu neben s/w erstmals auch Aufnahmen in Farbe erstellt. Schmidt ist Künstler mit der Fotokamera, er ist beharrlich und wendet
sich vermeintlichen Randaspekten zu, die aber mitten ins Zentrum unserer
Gesellschaft treffen. Er achtet auf Komposition und deren Auflösung und
arbeitet mit Irritationen und dem Setzen von Querverweisen. Die Einzelbilder
scheinen sich teils zu wiederholen, sind aber perspektivische Variationen. Unterschwellig klingen früher oder später Aspekte wie Massentierhaltung, Genmanipulation, Verarbeitung als Fastfood und Absurditäten des Lieferverkehrs
an. Das ist die große Kunst von Michael Schmidt: für ein Thema und seine
Probleme zu sensibilisieren, so dass es einem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Auch Rudolf Holtappel ist ein Meister der feinen Untertöne, der Sympathie
und Kritik zum Ausdruck bringt. Seine fotografische Werkgruppe „Menschen
im Warenhaus“, die derzeit in Düsseldorf-Eller zu sehen ist, setzt im Grunde
exakt an dem Punkt an, an dem das Projekt von Michael Schmidt endet:
Holtappel zeigt den Umgang mit den Waren in der Verkaufssituation. Sein
Ansatz berührt dabei sehr verschiedene Aspekte unserer Gesellschaft. Da gibt
es Kinder am Computer und die Brautmoden-Abteilung zu sehen; der einzelne Verkäufer wird ebenso gewürdigt wie Holtappel Menschenmassen und
Schnäppchenjäger bei Ladenöffnung fotografiert.
Im Gegensatz zur (relativen) Ortlosigkeit bei Michael Schmidt beziehen sich
die s/w-Aufnahmen von Rudolf Holtappel, dem 1923 geborenen RuhrgebietsFotografen, auf einen klar umrissenen Aktionsradius: die Kaufhäuser des Karstadt-Konzerns. Indem Holtappel als dessen freier Mitarbeiter den dortigen
Betrieb zwischen 1964 und 1995 erfasst hat, ist daraus eine Art Langzeitrecherche geworden, die heute etwas Nostalgisches trägt und einen angenehmen Witz bereithält. Das klappt, weil die Bildsprache
von Rudolf Holtappel zupackend und überschauend ist
und sich natürlich primär der Reportagefotografie zuordnen lässt. Demgegenüber könnte man Michael Schmidt
vorwerfen, sein Projekt – mitsamt der ausgeklügelten Präsentation – sei gekünstelt, nehme sich dabei zu wichtig.
Aber das stimmt nicht; es ist dem Thema angemessen. Es
Thomas Hirsch ist
ist eindringlich, im insistierenden Blick stellenweise verKunsthistoriker, Kustörend, unvergesslich, und es gibt zu denken.
rator und Journalist.
Multimediales im Echoraum der Bundeskunsthalle Bonn
Vom Klo hinein in die Echoraum-Schau des medienkünstlerischen Nachwuchses, der augenscheinlich immer auf der Höhe der modernen Technik
ist, dabei die Traditionen nicht verleugnet, ganz im Gegenteil. Ein nagelneuer Parallelogrammscheibenwischer einer bekannten deutschen Automarke
verändert mit seinen permanenten Bewegungen als kinetische, raumgreifende Skulptur das Raumgefühl. Zu wischen hat er auf seinem Stativ natürlich nichts, setzt aber Luftpartikel und Pupillen in Bewegung, irgendwie
kehrt man beim Betrachten der meist erst auf den zweiten Blick zu durchschauenden Werke zu ihm zurück. „Marcel“ heißt die Arbeit von Christoph
Kilian, der damit auch auf zahlreiche Vorgänger dieser künstlerischen Praxis
wie etwa den Urvater des Readymade Duchamp hinweist.
Erstmals wurden auch zwei Liveperformances realisiert, die sich unmittelbar
mit der Bundeskunsthalle befassen. Vera Drebusch erkundete in „Beamerspaziergang“ mit einem Projektor das Gelände und machte dabei auch die
Oberflächen im urbanen Raum sichtbar. Politischer ist da Evamaria Schaller.
Sie verknotet in der Performance „MI2“ (Mission Impossible 2) 6 Säulen, die
symbolisch für die Bundesländer vor der Kunsthalle stehen, mit einem Seil
und versucht diese fast theatralisch durch „Säulenziehen“ aus ihrer Verankerung zu heben. Theatralisch mutet auch die Fotografie von Changje
Hong an. Bei „View the scenes # 668 Space Itself” spürt sie dem Wesen der
Abbildung nach, indem sie Räume mit so starker Beleuchtung fotografiert,
dass sie zu einer Art Stillleben werden.
Ein Eigenleben hat der Computer in der Arbeit „EnTroPI“ von Jan Goldfuß.
Er liefert 3D-Animationen, die insbesondere die digitale Ästhetik thematisieren. Der Computer wird als äquivalenter Partner wahrgenommen und
bestimmt die Formgebung mit. Die Arbeit soll so entfernt auch an die surrealistische Praxis der écriture automatique (eingeführt 1889 vom französischen Psychotherapeuten Pierre Janet) erinnern, die von den Dadaisten
um André Breton ausgiebig verwendet wurde, weil sich das automatisch
Niedergeschriebene jeder Zensur widersetzte. Bei Goldfuß könnte es auch
eine Untersuchung des Unterbewusstseins der Maschine sein. Wenn es
dann riecht, ist das die unsichtbare Arbeit von Mia Boysen, deren Präsenz
sich unbemerkt in das Gedächtnis des Besuchers einschreiben soll, um dort
neue Assoziationen und Emotionen hervorzurufen.
PETER ORTMANN
„Sechs minus“
Echoraum, Bundeskunsthalle Bonn I bis 20. Mai
Ausstellungen in Leverkusen und Düsseldorf-Eller
„Michael Schmidt: Lebensmittel“ I bis 13.5. im Museum Morsbroich in Leverkusen I www.museum-morsbroich.de
„Rudolf Holtappel: Menschen im Warenhaus“ I bis 8.4. im Kultur Bahnhof
Eller in Düsseldorf I www-kultur-bahnhof-eller.de
72
Kunst-Termine Köln
Kinderwelt
Phyllida Barlow, Installation Ausst. „Vor dem Gesetz“ im Museum Ludwig, © Ph. Barlow und
Hauser & Wirth, Foto: A. Kukulies
Der Kunst-Kalender Köln
Tanzmuseum/SK Stiftung
www.sk-kultur.de
Art Cologne, 18.-22.4.
Mi-Sa 12-20, So 12-18 Uhr
Im Angesicht der Moderne, bis 12.8.
Do-Di 14-19 Uhr
Museum für Angewandte Kunst
www.museenkoeln.de
Wallraf-Richartz-Museum
www.wallraf.museum
Wasa Marjanov, bis 22.4.
Von Aalto bis Zumthor, bis 22.4.
Di-So 11-17 Uhr
Die entfesselte Antike, bis 28.5.
Artisten der Linie, bis 10.6.
Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr
Käthe Kollwitz Museum
www.kollwitz.de
Böhm Chapel Hürth
www.jablonkagalerie.com
Wilhelm Loth, 30.3.-10.6.
Di-Fr 10-18, Sa/So 11-18 Uhr
Philip Taaffe, bis 15.4.
Sa/So 11-16 Uhr
Kolumba
www.kolumba.de
Galerie Gisela Capitain
www.galeriecapitain.com
Denken, bis 31.8.
Mi-Mo 12-17, Do 12-19 Uhr
Monika Sosnowska, 19.4.-22.6.
Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr
Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
DAM Cologne
www.dam-cologne.de
Vor dem Gesetz, bis 22.4.
Cosima von Bonin, bis 13.5.
Di-So 10-18 Uhr
Mark Wilson, bis 14.4.
Mi-Fr 14-18, Sa 11-15 Uhr
Goldene Impressionen, bis 15.4.
Di-So 11-17, Do 11-20 Uhr
Photographische Sammlung/SK Stiftung
www.sk-kultur.de
Wilhelm Schürmann, 30.3.-12.8.
Do-Di 14-19 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum
www.museenkoeln.de
Rama und Sita, 19.4.-21.10.
Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr
Römisch-Germanisches Museum
www.museenkoeln.de
Die Rückkehr der Götter, bis 26.8.
Di-So 10-17 Uhr
Tanzmuseum/SK Stiftung
www.sk-kultur.de
Im Angesicht der Moderne, bis 12.8.
Do-Di 14-19 Uhr
Deutsches Sport & Olympia Museum
www.sportmuseum.de
96 European Skateboarders, bis 29.4.
Di-Fr 10-18, Sa, So 11-19 Uhr
Kölnisches Stadtmuseum
www.mussenkoeln.de
Raritäten aus dem Depot, bis 10.6.
Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr
Erfolgsgeschichte des Kakaos
Kulturgeschichtliche Ausstellung im Schokoladenmuseum
Deutzer Messehallen
www.artcologne.de
Museum für Ostasiatische Kunst
www.museenkoeln.de
Verlagssonderveröffentlichung
DREI
www.raum-drei.de
Malte Struck, bis 7.4.
Mi-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr
Galerie Julia Garnatz
www.juliagarnatz.com
Gina Lee Felber, 31.3.-19.5.
Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr
Galerie Kunstraum 21
www.galerie-kunstraum21.de
Petra Siering, bis 21.4.
Di-Fr 14.30-18.30, Sa 11-14.30 Uhr
Thomas Rehbein Galerie
www.rehbein-galerie.de
Ulrich Pester, bis 16.4.
Di-Fr 11-13/14-18, Sa 11-16 Uhr
Reisebürogalerie
www.diko-reisen.de
Julia Haller, bis 14.4.
Mo-Fr 9-18.30, Sa 10-14 Uhr
Galerie Marion Scharmann
www.marion-scharmann.de
Peggy Franck, ab 13.4.
Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr
Galerie Thomas Zander
www.galeriezander.com
Baltz, J. McLaughlin, Ruscha, bis 29.4.
Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr
Empfehlungen von Thomas Hirsch
73
Das Schokoladenmuseum Köln hat seit dem 9. März mit der Ausstellung „Braunes Gold – süße Verführung“ sein Angebot um eine kulturgeschichtliche Abteilung erweitert: Auf über 500 qm wird den Besuchern die kulturgeschichtliche Entwicklung des Kakaos sowohl in
interaktiven Modulen als auch mit neuesten Erkenntnissen der wissenschaftlichen Forschung präsentiert.
In den vier Themenbereichen „Speise der Götter“, „Getränk des Adels“,
„Schokolade für jedermann“ sowie „Reklame und Verkauf“ können die
Besucher selbst entscheiden, ob sie detailliert in die Thematik einsteigen, oder sich einen kurzen, eher allgemeinen Überblick verschaffen
möchten. Bei der Konzeption der Ausstellung wurde besonders an
Schulklassen und Familien gedacht: An niedrig angebrachten Hörstationen und interaktiven Elementen erläutert der Affe Elli Kindern die
Besonderheiten der Entwicklung der Schokolade. Die Besucher können
zum Beispiel die alte Maya-Schrift nachschreiben und in Maya-Zahlen
Rechenaufgaben lösen.
Die Ausstellung veranschaulicht die Geschichte des Kakaos, die ihren
Beginn in Altamerika vor 4.000 Jahren fand. Als Kultgetränk der Maya
und Azteken diente er außerdem als Zahlungsmittel und genoss als
„Speise der Götter“ und für hochrangige Personen damals schon einen
hohen Stellenwert. Dies setzte sich in Europa fort: Mit der Eroberung
Südamerikas durch die Europäer gelangte der Kakao nach Europa, wo
er als Getränk zunächst dem Adel vorbehalten war. Besonders in der
Rokoko-Zeit erlangte der Kakao hohe Beliebtheit: Eigene „Kakaomädchen“ hatten ausschließlich die Aufgabe, dem Adel Trinkschokolade
zuzubereiten. Auch seine medizinische Wirkung wurde in dieser Zeit
erforscht. Im Zuge der Industrialisierung entstanden zahlreiche Möglichkeiten der Verarbeitung der Kakaobohne. Das verfeinerte Produkt
konnte in Massen und in vielfältigen Ausführungen hergestellt werden. Die Verbindung des Kakaos mit Milch und Zucker sowie Gewürzen
beförderten den Kakao zu seinem Status als Genussmittel und zum
Konsumgut für breite Schichten der Bevölkerung. Sehr schön verdeutlicht werden die Themenbereiche durch ihre mehr als 600 Exponate.
Unter den alten Tonfiguren und Faksimile alter Schriftrollen aus Mittelamerika zählt als ältestes Exponat ein ca. 3.000 Jahre alter Kopf
eines Olmeken aus Ton.
Hochwertige Trinkgefäße des europäischen Adels, die eigens zum
Verzehr des Kakaogetränks Geschirr anfertigen ließen, ergänzen die
Ausstellung ebenso wie die Nachbildung eines alten Apothekerladens.
An einem nachgebildeten Schokoladenautomaten aus dem 19. Jahrhundert können Besucher sich eine Tafel Schokolade im Gegenwert
von 1 Euro ziehen; 25 Cent davon gehen an die Tropenwaldstiftung
„OroVerde“.
Weiteres Highlight der Ausstellung ist das Schokoladen-Atelier: Die
Besucher können aus bis zu 40 Zutaten ihre eigenen Tafel Schokolade gestalten lassen und den Maîtres Chocolatiers dabei zusehen. Die
erweiterte Ausstellung stärkt die Erfolgsgeschichte des Schokoladenmuseums Köln als eines der meistbesuchten Museen in Deutschland.
Am 12.5. sowie am 9.6. finden außerdem Sonderverkostungen mit dem
Thema „Mexikos Schätze“ statt.
NATHALIE CAESAR
Kinderwelt
Verlagssonderveröffentlichung
Steppenkrieger und Papiermonster –
Spannende Reisen in die Vergangenheit und Kunst
Noch bis Ende April begibt sich das LVR-LandesMuseum Bonn auf die Spuren
der mongolischen Reiterkrieger des 7. bis 14. Jahrhunderts. Die Sonderausstellung zeigt anhand zahlloser, teilweise über 1000 Jahre alter Objekte das
Leben der sogenannten Steppenkrieger, die beim Herstellen von Köchern und
Pfeilen äußerst geschickt vorgingen. Die nie zuvor gezeigten Artefakte bieten
zusammen mit sorgfältig erstellten Nachbauten und Lebensbildern eine spannende Reise in die Vergangenheit. So gewinnen Besucher Einblicke in den
Jagd- und Lebensalltag der Mongolen und können deren Kleider und Reitzeug
studieren. Vom 2. bis 5. und 10. bis 13.4. bietet das LandesMuseum spezielle
Workshops für Kinder an.
Infos und Anmeldung unter 0228 20 70 163.
Ebenfalls in Bonn, im dortigen Kunstmuseum, zeigt Max Frisinger noch bis 1.
Juli seine aus unzähligen Objekten und Fundstücken zusammengefügte Großinstallation. Der 1980 geborene Frisinger setzt mit seiner haushohen ResteSkulptur ein Zeichen für ein anderes Museumserlebnis – abseits der üblichen
aufgeräumten, weißen Räume. Schulklassen und Kindertagesstätten können
sich außerdem vom „Museumskunstkoffer“ inspirieren lassen, der Kinder ab
5 Jahren spielerisch an die Kunst und die Lust an der Kreativität heranführt.
Ganz der Faszination des Papiers hat sich die zum LVR-Industriemuseum
gehörende Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach verschrieben,
wo anhand von Mühlrad, Lumpenstampfwerk und Laborpapiermaschine der
Prozess des Papiermachens nachvollzogen wird. Einer der Höhepunkte: die
mächtige PM4, eine vierzig Meter lange und fünf Meter hohe Papiermaschine
von 1889. Auf dem Außengelände warten auf die Gäste außerdem zur Papierherstellung geeignete Pflanzen, ein restauriertes Arbeiterwohnhaus aus dem
19. Jahrhundert sowie ein Café.
LVR LandesMuseum Bonn I Di.-Fr./So. 11 bis 18 Uhr, Sa. 13-18 Uhr (Karfreitag bis
Ostermontag geöffnet) I Tel. 0228 20 70 00
Kunstmuseum Bonn I Di.-So. 11 bis 18 Uhr,
Mi. 11 bis 21 Uhr (Karfreitag bis Ostermontag geöffnet) I Tel. 0228 77 62 60
LVR Industriemuseum
Papiermühle Alte Dombach, Bergisch Gladbach I Di.-Fr. 10 bis 17 Uhr, Sa./So.
11 bis 18 Uhr (Karfreitag und Ostermontag geschlossen) I Tel. 02234 99 21 555
choices verlost 3x2 Tickets für die Papiermühle Alte Dombach
E-Mail bis 13.4. an [email protected], Kennwort: Papier
Knerten, Wickie, Tim & Struppi –
Osterkino im Metropolis
Das Metropolis am Ebertplatz versüßt allen Kindern wieder die Osterferien mit
einem kunterbunten Osterprogramm. Vom 2. bis 13. April zeigt das Kino bereits ab
dem Vormittag die besten neuen Kinderfilme plus ein paar unkaputtbare Klassiker. Neben dem Oscar-Gewinner „Hugo Cabret“ sind auch Holzstöckchen Knerten
und das Sams mit neuen Abenteuern vertreten, dazu gibt es ein Wiedersehen mit
„Wickie und die starken Männer“, „Findet Nemo“ und dem Zeichentrickklassiker
„Tim und Struppi am Haifischsee“. Wer Julia Roberts als unwirsche Königin erleben will, darf sich Tarsem Singhs köstliche Märchenverfilmung „Spieglein, Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ nicht entgehen lassen.
Infos: Tel. 0221 739 12 45
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Familienausflug in die Welt der Eifelvulkane mit vier musealen Info- und
Erlebniseinrichtungen und 19 erschlossenen Landschaftsdenkmälern. Bei
einem Besuch im Vulkanpark im Landkreis Mayen-Koblenz können große
und kleine Besucher Vulkanismus hautnah mit allen Sinnen erleben, jedoch
ohne sich die Finger zu verbrennen.
TEXT / ZUSAMMENSTELLUNG: JULES LUX
Englisch Französisch Spanisch
Unsere Kursangebote:
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Auswahl
Theater
chat. In „Nacktbaden“ gehen die zwei
ARTHEATER
PANTHEON BONN
THEATER AM DOM
3./7./8./11.4.
Beate Bohr, Tanja Haller, Sonja Kling
bis 29.4.
In jeder Beziehung
Die Ehe ist kurz vor dem Exitus. Was nun?
Natürlich – ein Seitensprung. Schon arbeiten die Partner mit Hochdruck am Ausloten der Möglichkeiten und geraten an
einen befreundetes Paar, das nun leider so
gar keine Ahnung hat. Lars Albaum und
Kabarett-Experte Dietmar Jacobs liefern
mit „In jeder Beziehung“ eine flotte, freche und wahre Geschlechterkomödie ab,
die vom Ensemble, allen voran Claudia
Rieschel und Jochen Busse, mit viel Lust
und Können gespielt wird. Hat durchaus
das Zeug zum Klassiker.
jl
Infos: 0221 258 01 53.
2., 9., 16., 23.4.
Kunst gegen Bares
Foto: Jo Goede
Kölns Kleinkunstszene ist seit fünf
Jahren um eine Attraktion reicher. Mit
„Kunst gegen Bares“ etablierte Gerd
Buurmann am 1.1.2007 im Keller des
Eifelturm-Kabaretts, heute Metropol,
eine wöchentliche Offene-BühneShow mit direkter Zuschauerbeteiligung - beim Zahlen. Jede Künstlerin
und jeder Künstler, so die Idee, erhält
ein Sparschwein, in das das Publikum
nach der Vorführung Geld einwirft. Bemessungsgrundlagen sind Geschmack
und Vermögen der einzelnen Zuschauer. Mittlerweile hat Buurmanns Erfindung fast ein Dutzend Ableger in andejl
ren Städten bekommen
Karten: 0221 24 24 85
ATELIER THEATER
10./13.4.
Nicolas Evertsbusch
Bis zuletzt war Georg Kreisler der Meister
des rabenschwarzen Kabaretts. Als Kreisler im vorigen Herbst verstarb, steckte
der Kölner Musikkabarettist Nicolas
Evertsbusch schon mitten in den Vorbereitungen zu seiner Hommage, die nun,
am 10. April, erstmals im Atelier Theater
zu erleben ist. Der langjährige Pianist der
Kabarettgruppe Duotica knöpft sich zum
90. Geburtstag des Wieners noch einmal
dessen Liedgut vor, das mit den schlechten Angewohnheiten der Menschen buchstäblich Schlitten fährt.
jl
Infos: 0221 24 24 85
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
21./22.4.
Holger Edmaier & Vanessa Maurischat
Da haben sich zwei gefunden: Holger Edmaier, der zuletzt mit seinem Soloprogramm „Spielwiese“ begeisterte, schnappt
sich die Berliner Kollegin Vanessa Mauris-
Foto: Edmaier-Maurischat
Pop-Kabarett-Künstler dem Trend des
öffentlichen Ausziehens und unserer
ewigen Strandsehnsucht auf den Grund:
„Gläserne Menschen schieben sich durch
Nacktscanner, bezahlen online mit ihren
Payback-Punkten und posten das Ganze dann bei Facebook, um ihr Leben im
Vorratsspeicher der Leaks und Tweets zu
verbringen. FKK war gestern – heute ist
Nacktbaden!“
jl
Infos: 0221 955 95 10
HALLE KALK
5./7./10./12./15.-18.4.
Wastwater
Drei Paare in der Umgebung des Flughafens Heathrow: Harry verabschiedet sich
zwecks Ausreise nach Kanada von seiner
Pflegemutter, Lisa und Mark treffen sich
im Crowne Plaza zum Seitensprung, Sian
geht in einer Lagehalle ein gefährliches
Geschäft ein. Furios zimmert der britische
Dramatiker Simon Stephens aus diesen
drei Episoden eine Abrechnung mit der
menschlichen Natur. „Man trifft eine Entscheidung und wird sie nie wieder los. Als
führen einem ihre Konsequenzen in die
Knochen.“ Dieter Giesing, der in Bochum
bereits Stephens‘ „Motortown“ inszenierte, führt Regie.
jl
Infos: 0221 22 12 84 00
PALLADIUM
13./22.4.
Border
Nach Motiven der Tragödie „Die Kinder des
Euripides“ haben Stephanie Schiller und
Ludger Vollmer eine Jugendoper konzipiert,
die von politischer Verfolgung, Solidarität
und Liebe handelt. Nach der Ermordung
des Vaters müssen Makaria und ihre Geschwister untertauchen. Dann kommt die
Liebe dazwischen – und der Junge, in den
Makaria sich verliebt, wird zum Verräter.
Auf der Bühne stehen Gloria Rehm, Werner
Sindemann, Sandra Janke, Charlie Kedmenec, Matias Tosi und Ralf Rachbauer. jl
Infos: 0221 22 12 84 00
Mit ihren drei Kerlen treffen sich Bohr,
Haller und Kling in einer Karaoke-Bar.
Und schon fliegen die Fetzen, sprich:
Man bekämpft, besingt und verulkt
sich. In „Miststück für drei Damen“
rechnet das Trio gut gelaunt und sexy
mit Mackern, Emanzen und Schönheits- und Familienzwängen ab. Der
perfekte Mädels- und auch Jungsabend
für alle, die von Hochzeitsfeiern, Erlebnisküchen und Geländewagenausfahrten ad infinitum die Schnauze voll
haben.
jl
Infos: 0228 21 25 21
Film
22.4. bis 6.5.
Filmprogramm zu John Cage
SENFTÖPFCHEN
7./8.4.
Astrid Gloria
Foto: Astrid Gloria
Frühlingsgefühle, die man essen kann:
Auch in ihrer sechsten Kochshow „Liebe, Lust und Sellerie“ agiert Astrid
Gloria als Liebesgöttin am Herd – und
verwöhnt das Publikum mit pointierten
Ansichten, linksdrehenden Gemeinheiten und ausgesuchten Kochkünsten. Während der Liebestrank, von
dem jeder im Publikum probieren darf,
vor sich hin brodelt, erzählt sie launig
von den richtigen Zutaten für Suppen
und Beziehungen. Wie würzt man sein
Leben, wenn der Partner zunehmend
blasser wird? Gibt es Liebespower auch
biologisch? Am Ende ist der Ofen aus –
und alle sind glücklich.
jl
Infos: 0221 258 10 58.
Beim zweiten „Acht Brücken“-Festival dreht
sich alles um John Cage und die Inspiration,
die er Musikern auf der ganzen Welt schenkte. Zusätzlich zum Live-Programm hat das
Festival ein spannendes Filmprogramm zusammengestellt. Elliott Caplan reflektiert die
Beziehung „Cage/Cunningham“ (22.4. 15
Uhr, Tanzarchiv), während „One 11 and 103“
(28.4. 15 Uhr, Filmforum), der kurz vor Cages
Tod entstand, die Wahrnehmung der Leere
durch den Film und die Musik dokumentiert
– und den Zufall als besten aller Komponisten
lobt. Im Filmforum sind danach Cage-Dokumentationen von Peter Greenaway (1.5.
12.30 Uhr) und Klaus Wildenhahn (6.5. 21
Uhr) zu sehen, die den Meister 1983 und
1966 begleiteten. Ein besonderes Highlight
stellen die Kurzfilme der von Cage beeinflussten Tänzerin, Choreografin und Filmemacherin Yvonne Rainer (3.5. 12.30 Uhr) dar, der
das Museum Ludwig ab Ende April die erste
europäische Retrospektive widmet.
jl
choices verlost jeweils 3x2 Karten für „Cage/Cunningham“ am 22.4. um 15 Uhr im Tanzarchiv und
„One 11 and 103“ am 28.4. um 15 Uhr im Filmforum. E-Mail bis 16.4. an [email protected],
Kennwort: 22.4. bzw. 28.4.
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77
Auswahl
FILMFORUM IM MUSEUM LUDWIG
26.4.
The Palm Beach Story
Kunst
Kölnisches Stadtmuseum
(Zeughausstraße 1-3)
bis 10. Juni, Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr
Zur Sache, Schätzchen!
In der Reihe „Der komische Film” folgt im
April auf Helmut Dietls „Schtonk!“ (15.4.)
die Schwarzweißkomödie „Atemlos nah
Florida – The Palm Beach Story“ (26.4.,
OV) von Preston Sturges. Ein New Yorker
Pärchen in Geldnöten macht sich darin
auf den Weg nach Florida. Schon bald
regiert zwischen lüsternen Millionären
und Junggesellinnen das Liebeschaos.
Eine teuflisch schnelle, brillante Gesellschaftssatire um die Macht der Gefühle
und die Ohnmacht des Geldes. Der Film
wurde in Deutschland erstmals 1977
vom Fernsehen ausgestrahlt, bevor er
1989 dann in den Programmkinos zum
Wiederaufführungs-Hit wurde. Sarah
Greifenstein von der FU Berlin erklärt
dazu die Funktionsweise der ScrewballComedy.
jl
Infos: 0221 221 24114
Literatur
LITERATURHAUS
Do 26.4. 20 Uhr
Ein Abend für Anthony Powell
Der englische Proust: Anthony Powell
(1905-2000) ist in England berühmt, in
Deutschland kaum bekannt. Die 2011
gegründete Deutsche Anthony Powell
Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe
gemacht, sein zwölfbändiges Hauptwerk „A Dance to the Music of Time“
ins Deutsche zu übertragen, um dem
Schriftsteller dem ihm zustehenden Rang
im deutschsprachigen Kulturkreis zu verschaffen (www.anthonypowell.de). Zum
Auftakt einer auf viele Jahre geplanten
Lesung in der Lengfeldtschen Buchhandlung aus dem „Dance“ lesen die Schauspieler Charles Ripley und Heidrun Grote
aus dieser Beschreibung des Verfalls der
englischen Oberschicht vom zweiten bis
zum sechsten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts.
mk
Info: 0221 995 55 80
Gebäude selbst einfangen, Durchhaltevermögen, Instabilität und Hoffnungen ab. th
Infos: 0221 88 89 53 00
MUSEUM FOLKWANG
bis 15. April, Di-So 10-18 Uhr
Renato Casaro
acon und Didier Vermeiren studiert hat
und 2008 mit dem Audi Art Award der Art
Cologne ausgezeichnet wurde, schafft mit
einfachen Materialien fragile elementare
bildhauerische Situationen. Seit einiger
Zeit arbeitet sie mit Gipsflächen, die sie
mit dünnen Stahlstangen in ihrer Lage
hält; die taktile weiße Oberfläche tritt
noch in einen Dialog mit der Verschattung. Das ist alles ebenso „einfach“ wie
komplex, ebenso intuitiv wie präzise. th
Infos: 0221 257 86 07
Konzert
Foto: RBA
Aus seinen rund 300.000 kunst- und
kulturgeschichtlichen Exponaten, die
im Depot lagern, hat das Stadtmuseum nun etwa 350 für diese Ausstellung
ausgewählt, die die Zeit vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart umfassen.
Neben einem Einblick in die rheinische
und die kölnische Geschichte mit allerhand originellen Exponaten führt die
Ausstellung auch wesentliche Aufgaben eines Museums vor Augen – vom
Archivieren und Katalogisieren über
das Restaurieren hin zum Vermitteln
der Bestände.
th
Infos: 0221 22 12 57 89
Photographische Sammlung –
SK Stiftung Kultur
(Im Mediapark 7)
30. März-12. April, Do-Di 14-19 Uhr
Wilhelm Schürmann – Wegweiser zum Glück
Wilhelm Schürmann (*1946), der heute
vielleicht mehr als Sammler bekannt ist,
trat zunächst als Fotograf in Erscheinung.
Vorgestellt wird nun ein fotografisches
Projekt, das Schürmann zwischen 1979
und 1981 mit ca. 180 Aufnahmen realisiert hat: Er hat auf der Steinhammerstra
ße in Dortmund-Marten fotografiert, wo
Wilhelm Schürmann (*1946), der heute
vielleicht mehr als Sammler bekannt ist,
trat zunächst als Fotograf in Erscheinung.
Vorgestellt wird nun ein fotografisches
Projekt, das Schürmann zwischen 1979
und 1981 mit ca. 180 Aufnahmen realisiert hat: Er hat auf der Steinhammerstraße in Dortmund-Marten fotografiert, wo
er selbst aufgewachsen ist und in deren
Nähe die Zeche Germania stillgelegt wurde. Subtil zeichnen sich in seinen Aufnahmen, die alltägliche Situationen und die
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Foto: © R. Casaro art studio, Marbella
Eine Reise zu den Traumbildern unserer Jugend. Casaro, der 1935 in Treviso geboren
wurde, zählt zu den wichtigen Schöpfern
von Filmplakaten. Mit seinen bildnerischen
Entwürfen für die „Glorreichen Sieben“, die
„Django-“ Filme, Bud Spencer und Terence
Hill oder Adriano Celentano ist er unvergessen mit dem populären Film verbunden.
Seine Plakate sind anschaulich, prägnant,
dynamisch – und die Filme sind tatsächlich
so. Im Deutschen Plakat Museum ist nun
ein Überblick mit den Entwürfen und fertigen Plakaten zu sehen.
th
Infos: 0201 884 54 44
DIE BASTEI
(Konrad-Adenauer-Ufer 80)
20.-22.4., 15-22 Uhr
Tomorrow
Parallel zur Art Cologne in den Deutzer Messehallen geht diese thematische
Ausstellung mit etwa einem Dutzend
Künstlern Konzepten des Utopischen in
der internationalen zeitgenössischen
Kunst nach. Ausgangspunkt ist das Streben nach einem gerechten, friedfertigen
Entwurf der Gesellschaft in Reaktion auf
die heutige Gegenwart, die dazu inspiziert wird. Neben den üblichen Verdächtigungen gibt es auch Werke einiger wieder
zu entdeckender Künstler zu sehen. Die
Schau kann gut werden, kann aber auch
misslingen.
th
Infos: 0221 12 28 25
GALERIE HOLTMANN
(Anna-Schneider-Steig 13)
bis 11.4., Di-Sa 11-18 Uhr
Valerie Krause
Valerie Krause, die 1976 geboren wurde,
in Paris und Düsseldorf bei Richard De-
78
Do 19.4. 21 Uhr
Olli Schulz
Foto: Heiko Richard
„SOS – Save Olli Schulz“ heißt das kürzlich erschienene Album des ulkigen Hamburgers, der vor ein paar Jahren Fernsehdeutschland den „Bibo“ tanzen ließ. Und
jetzt sollen wir ihn retten? Ja, auf jeden
Fall! Denn Olli Schulz ist nicht nur der alberne Animateur, sondern hat auch schon
davor die beiden wunderbaren Platten
18.05.-10.06.12
Brühl
„Brichst Du mir das Herz, brech’ ich Dir
die Beine“ und „Das beige Album“ herausgebracht. Beides Alben voller schon fast
wieder vergessener Pop-Hymnen. Sollte
man noch mal reinhören und dann zum
Konzert gehen.
is
Infos: 0221 991108 0
KING GEORG
Sa 21.4., 21 Uhr
Gary
Ausblick auf das Programm im Rathaus-Innenhof, Uhlstraße 3
Sa 19.05. Π20 h
Mo 28.05. Π20 h
EUFONIAs Konjunktur-Programm Gerd Köster & Frank Hocker
Höösch Bloot
Mi 23.05. Π20 h
Die schöne kleine Pop-Band Gary ist vielen vielleicht nicht bekannt. Dafür ihr
Frontmann Robert Stadlober spätestens
seit „Sonnenallee“ umso mehr. Die Band
um Stadlober stellt nun auf dem Konzert
im heimeligen King Georg ihr neues Album mit dem Titel „Hey Turtle, Stop Running!“ vor. Vor ihrem letzten Album „One
Last Hurrah To The Lost Beards Of Pompeji“ haben sie acht Jahre nichts von sich
hören lassen. Hoffentlich passiert das so
schnell nicht wieder.
is
Infos: 0178 2514896
Deluxe - The Radioband
Do 31.05. Π20 h
Do 24.05. Π20 h
Bargel & Heuser
S Faktor – Springmaus sucht
die Superstory!
Sa 02.06. Π19:30 h
Fr 25.05. Π20 h
So 03.06. Π20 h
Tommy Engel
Pause & Alich
Oberwasser
Sa 26.05. Π19:30 h
The Black Pony + Support
Sweet Lorraine ΠLead Zeppelin Mi-Fr 06.-08.06. Π20 h/7.6. 18 h
Marktrock
Köbes Underground
Vorverkauf: brühl-info, Uhlstraße 1, 50321 Brühl, Tel. 02232 79-345
Bestellung per E-Mail: [email protected]
L Stadt Brühl, Telefon: 02232 79-2650
GLORIA
Do 26.4., 20 Uhr
Funny van Dannen
www.bruehl.de
IMPRESSUM
Foto: Verlag Antje Kunstmann
Er ist seit den 80er Jahren das Urtier des
deutschen Singer-Songwritertums und
hört und hört nicht auf, Musik zu machen. Und das ist ein Glück. Denn Funny
van Dannens Texte zu zugegeben immer
ähnlichen Melodien sind klug und wahnsinnig amüsant, oft auch albern, aber
immer wahr. Hits, wie „Schilddrüsenunterfunktion“, „Gwendolyn Kucharsky“ und
„Swimmingpool der Zeit“ hat er seinen
Fans und auch Hassern ins Ohr gesetzt.
Nun legt er dieses Jahr das dreizehnte Album vor, es heißt „Fischsuppe“. Zu hören
live im Gloria.
is
Infos: 0221 660-630
ESSIGFABRIK
Sa 28.4. 20 Uhr
Frittenbude
Frittenbude sind zurzeit in aller Munde, Frittenbude sind die Partybringer, die Band, die
man als dancepunkverliebter junger Mensch
gesehen haben muss. Die Shows der Südlichter sind gleichzeitig ausgelassen und
kompakt und können als Blaupause für den
besonderen Drive der Acts ihres Hamburger
Labels Audiolith gelten. Auf dieser Tour wird
das Trio neue Songs ihres kommenden Albums „Delfinarium“ darbieten.
cs
Infos: 0221 99 74 272
Herausgeber: choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
E-Mail: [email protected]
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
Action
Tragikomödie
Expressionistisch
Tragikomödie
Expressionistisch
Nouvelle V
Redaktion: Linda Hoemberg (v.i.S.d.P.),
Maren Lupberger, Christian Meyer
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Lars Albat, Silvia Bahl, Frank Brenner, Nathalie Caesar, Lutz Debus, Christiane Enkeler, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Rolf-Ruediger Hamacher, Wolfgang Hippe, Thomas
Hirsch, Marianne Kolarik, Thomas Linden,
Jules Lux, Anne Nüme, Sandra Nuy, Peter
Ortmann, Kerstin Maria Pöhler, Carla Schmidt, Inga Selck, Christian Steinbrink, Olaf
Weiden, Christian Werthschulte, HansChristoph Zimmermann
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik: Michael Hennemann, Lena Hensel,
Mira Moroz, Wilhelm Schmidt
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THE LADY
EIN GETEILTES HERZ
EIN FILM VON LUC BESSON
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