Der Markt für Urlaub und Geschäftsreisen

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Der Markt für Urlaub und Geschäftsreisen
 2009
medialine.de
Marktanalyse
Urlaub und Geschäftsreisen
Fakten für Ihre Zukunft.
Weitere Informationen bei: FOCUS Magazin Verlag GmbH, Anzeigenleitung, Arabellastraße 23, 81925 München
Tel.: 089 / 92 50 - 24 39 · Fax: 089 / 92 50 - 20 61 · E-Mail: [email protected]
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Der Markt für Urlaub und Geschäftsreisen
PR JECT
FUTURE
Daten, Fakten,
Trends
medialine.de/future
Inhalt
Reisemarkt
S 1
Reiseziele
S 7
Veranstaltermarkt
S 16
Kreuzfahrten
S 20
Verkehr
S 22
Hotels
S 27
Vertrieb
S 30
Geschäftsreisen
S 33
Zukunft der Touristik
S 37
Werbemarkt
S 45
Kommunikation
S 48
Anhang
S 54
Tourismus spürt Auswirkungen der weltweiten Krise
Hohe Nachfrage aus Deutschland
Bundesbürger sind Weltmeister bei Reiseausgaben
Bundesbürger verreisten 2008 mehr und länger
Badeurlaub bleibt Nr.1
Urlaubsplanung 2009 noch offen
Zwei Prozent mehr Ankünfte 2008
Deutschland bleibt beliebt
Europäer kommen gerne zu Besuch
Deutschlandreisende zieht es nach Bayern
Europa hat Gewinner und Verlierer
Wachstum für viele Fernziele
Spanien führt in der Reiseplanung 2009 – Türkei holt auf
Krisenjahr auch im Tourismus?
Fern und All-Inclusive legen zu
Die großen Drei stabil – Wachstum im Mittelstand
Boom bei Kreuzfahrten hält an
Kreuzfahrer auf Erfolgskurs
Krise sorgt für Passagierrückgang
Konsolidierung am Himmel geht weiter
Low-Cost wächst langsamer
EU öffnet Schienenverkehr
Busreisen weiter gefragt
Umsatz der deutschen Hotels 2008 leicht steigend
Hotelketten spüren die Krise
Gedrückte Stimmung in den Reisebüros
Online-Reisemarkt wächst
Deutschland ist gefragt bei Business-Reisenden
Geschäftsreiseanbieter unter Druck
Bedeutung der Messen konstant
Treiber des Wandels im Tourismus
Tourismus 2030
Das Spaltungsszenario
Das Kontrollszenario
Das Lernszenario
Werbemarkt erzielt leichtes Plus
Print stark – Plakat und Internet auf dem Vormarsch
Kommunikationskompetenzen sind entscheidend
Mediennutzung differenziert Zielgruppen
Kommunikationsstrategien für Web-User
Mit FOCUS den Erfolg in Top-Zielgruppen buchen
Übersicht Communication Networks 12.0 (2008)
Verbände und Institutionen der Branche
Quickfinder
Download sowie aktuelle Werbeinvestitionen
unter www.medialine.de
Vorwort
Reiselust ist krisenresistent
In den letzten Jahren ist die deutsche Tourismus­
branche kontinuierlich gewachsen: Die Umsätze
der Veranstalter und Passagierzahlen der Fluglinien stiegen. Ab Mitte 2008 sorgte die globale
Wirtschaftskrise allerdings für Turbulenzen. Der
Tourismus könnte zumindest in Deutschland
dennoch zu den wenigen relativ krisenresis­ten­
ten Branchen gehören. Einige Chancen und
Herausforderungen für 2009 und die folgenden
Jahre lassen sich bereits feststellen:
•Die Reiselust der Bundesbürger bleibt unverändert groß, viele sind entschlossen, zu verreisen – bei den Buchungen agieren sie allerdings bislang vorsichtiger und zögerlicher.
•Kostenkontrolle wird zu einem wichtigen As­
pekt bei der Urlaubsplanung: kürzere und güns­
tigere Reisen, Last-Minute und All-Inclusive
werden wichtiger. Nähere Ziele, die mit Auto,
Bus oder Bahn zu erreichen sind, gewinnen.
Der Deutschlandtourismus könnte daher von
der Krise profitieren.
•Unter den Auslandszielen dürften vor allem
Länder wie die Türkei oder Tunesien, die ein
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, sowie Destinationen mit günstigen Wechselkursen wie die USA punkten. Die beliebtesten
Reiseziele der Deutschen, Spanien und Italien,
wollen die Besucherzahlen halten.
•Die Entwicklung der Reiseformen geht neben
günstigen Reisen hin zu individuellen Konzep­
ten; davon profitieren viele mittelständi­sche
Ver­anstalter, die ihren Wachstumskurs fortsetzen wer­den.
•Der Boom bei Kreuzfahrten hält an. Auch die
Fluggesellschaften erwarten langfristig wie­der
steigende Passagierzahlen. Die Kon­solidie­
rung wird sich, auch angesichts der Krise,
fort­setzen.
•Bei Geschäftsreisen spürt die Branche den
Sparkurs der Wirtschaft. Business-TravelManager sind jetzt als Kosten­optimierer bei
notwendigen Reisen gefragt.
Die FOCUS-Analyse zeigt die wichtigsten Reise­
formen, Destinationen und Verkehrsmittel für
Ur­laub und Geschäftsreise, zudem nennt sie die
entscheidenden Anbieter und Vertriebswe­ge.
Zum Abschluss entwerfen die Experten des
Be­ratungsinstituts Z_punkt Zukunftsbilder der
Branche. Daten zu Werbespendings, Mediamix
sowie attraktiven Zielgrup­pen und verschie­­­
denen Me­diennutzungstypen runden das Branchenbild ab. Marketing- und Medienprofis
bietet die Markt­analyse damit einen Überblick
über aktuelle Zahlen und Trends im Tourismus.
April 2009
Reisemarkt
Tourismus spürt Auswirkungen
der weltweiten Krise
Weltweite Nachfrage für Reise & Tourismus
(in Mrd. USD)
7.843,9
Für die Tourismusindustrie ging es in den vergangenen Jahren kontinuierlich aufwärts. 2008 war
allerdings ein widersprüchliches Jahr: die interna­
tionale Finanz- und Wirtschaftskrise sorgte gegen
Ende des Jahres für starke Turbulenzen in diesem
wie auch in vielen anderen Märkten. Dies zeigte
sich beispielsweise an der Entwicklung der Ausgaben für Reisen und Touristik: 2008 nahm laut
World Travel & Tourism Council die Nachfrage für
Reisen und Tourismus wei­ter zu, 2009 und 2010
soll es zu einem Rückgang oder gar Stillstand
kommen. Ähnlich sieht es bei den Touristenankünften aus: Während sich in der ersten Hälfte
des Jahres 2008 das starke Wachstum der Vorjahre mit einem Plus von fünf Prozent fortsetzte,
verreisten in der zweiten Hälfte weltweit ein Prozent weniger Menschen. Insgesamt ergibt sich
nach Schätzun­gen für das Jahr 2008 noch ein
leichtes Plus von zwei Prozent. 2009 sieht die
Branche keine Anzeichen für eine Verbesserung.
Die von der World Tourism Organization (UNWTO)
befragten Tourismusexper­ten aus aller Welt erwarten eine Verschlechterung der Situation. Mit
einem Rating von 71 ist die Stimmung auf einem
Tiefpunkt. Die UNWTO prognos­tiziert für 2009
eine Stagnation der Touristenankünfte weltweit
oder sogar einen Rückgang um ein bis zwei Prozent. Jede Prognose ist allerdings stark abhängig
von der Entwicklung der Gesamtwirtschaft im
nächsten Jahr.
Experten sehen Hoffnung
trotz schlechter Lage
Trotz der schlechten Aussichten lassen sich auch
einige positive Punkte nennen. Zum einen hat die
internationale Tourismusindustrie vier besonders
wachstumsstarke Jahre mit einem durchschnitt­
li­chen Anstieg der internationalen Ankünfte von
sieben Prozent hinter sich. Zudem gibt es ei­nen
entscheidenden Unterschied zu den Schwä­che­
phasen des Tourismus, beispielsweise nach dem
7.340,0
7.113,5
6.320,3
5.850,7
5.400,3
4.355,6
4.395,2
2001
2002
4.784,0
2003
2004
2005
2006
2007
2008*
2009**
* Schätzung
** Prognose
Quelle: WTTC – World Travel & Tourism Council/The Travel & Tourism Satellite Account
Internationale Touristenankünfte
(in Mio.)
763
536
1995
593
570
1996
1997
610
1998
633
1999
682
682
2000
2001
702
692
2002
2003
2004
805
2005
908
924
2007
2008
850
2006
Quelle: World Tourism Organization (UNWTO)
Bewertungen und Erwartungen der Experten
Erwartungen
Bewertungen
Viel besser 200
Besser 150
150
144
144
140
140
136
137
143
132
98
Gleich 100
71
Schlechter 50
Viel schlechter 0
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Quelle: World Tourism Organization (UNWTO)
1
Reisemarkt
11. September 2001 oder SARS: Anders als
damals fehlt es heute nicht an der Lust auf Urlaub
– die Frage ist vielmehr, ob man sich den Urlaub
ange­sichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten
leisten kann. In der Vergangenheit hatte sich
bereits ge­zeigt, dass die Tourimusindustrie wirtschaftlichen Abschwüngen häufig besser trotzte
als an­dere Industrien. Dennoch erwarten die
Experten der World Tourism Organization eine
Änderung im Reiseverhalten, solange die Krise
besteht. Insbesondere das Sparen wird wichtiger,
hierfür gibt es verschiedene Strategien.
Europa stellt die meisten Touris­ten
Europa ist die wichtigste Quellregion für den internationalen Tourismus. Fast 56 Prozent aller
überregional Reisenden kamen laut UNWTO 2007
aus dieser Region. IPK International nannte im
Zuge des World Travel Trend Reports vorläufige
Ergebnisse für 2008: Demnach unternahmen die
Europäer 2007 rund 409 Mio. Reisen, in den ers­
ten neun Monaten 2008 stieg die Zahl der Trips
lediglich um drei Prozent. Die größten Märkte,
insbesondere Deutschland und Großbritannien,
erreichten sogar nur ein unterdurchschnittliches
Wachstum um zwei Prozent. Deutliche Zuwächse
zeigten da­gegen Russland und Finnland.
Reisetrends 2009
Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Zeiten erwarten Experten,
dass sich das Verhalten der Urlauber und Travel-Manager weltweit
in vielen Bereichen verändern wird:
•Nähere Reiseziele: Nahziele, auch inländische, gewinnen gegen über Langstreckendestinationen.
•Erfolg in Privat- und Nischensegmenten: Besuche bei Freun den und Verwandten, wiederholte Reisen, aber auch Special Interest- und unabhängige Reisen sind widerstandsfähiger gegen
die Auswirkungen der Krise.
•Stabiles Reisevolumen: Das Reisevolumen soll weniger stark
sinken als Reisedauer und Reiseausgaben.
•Stärkere Preisorientierung: Urlauber interessieren sich besonders
für Destinationen, die viel fürs Geld bieten (z.B. All-Inclusive) oder
günstige Wechselkurse haben.
•Mehr Spätbuchungen: Reiseinteressierte verschieben ihre Entschei dungen so lange wie möglich und warten auf günstige Angebote.
•Strengeres Kostenmanagement in Unternehmen: Firmen be grenzen oder reduzieren die Ausgaben für Geschäftsreisen.
Quelle: World Tourism Organization (UNWTO)
Internationale Touristenankünfte 2007
nach Herkunft* (in %)
Insgesamt: 903 Mio.
Afrika
Naher Osten
Nicht spezifiziert
1,7
3,1 3,0
Nord-/
Südamerika
16,6
55,6
Europa
20,1
Asien/Pazifik
* Vorläufige Daten
Quelle: World Tourism Organization (UNWTO)
Hohe Nachfrage aus Deutschland
Nachfrage für Reisen & Tourismus 2009
Top 10 nach Ländern (in Mrd. USD)
2009 soll die Bundesrepublik nach Angaben des
World Travel & Tourism Council (WTTC) die viertgrößte Nachfrage nach Reisen und Tourismus
weltweit nach den USA, Japan und China generieren. Die Ausgaben legten in den vergangenen
Jahren kontinuierlich zu. Auch in den nächsten
zehn Jah­ren soll sich nach Meinung der Experten
an dem Stellenwert nichts ändern. 2019 wird
Deutschland demnach mit einer Nachfrage von
673,9 Mrd. US-Dollar weiterhin die Nummer vier
sein. An erster Stelle sollen 2019 die USA mit
einer Nach­frage von annähernd drei Billionen
1.640,3
USA
556,1
Japan
526,6
China
438,4
Deutschland
378,1
Frankreich
Spanien
310,0
UK
307,2
Italien
Kanada
Mexiko
281,0
176,8
158,2
Quelle: WTTC – World Travel & Tourism Council/The Travel & Tourism Satellite Account
2
Reisemarkt
US-Dollar stehen, gefolgt von China mit 1,9 Billi­
o­­nen US-Dollar und Japan mit 709 Mrd. USDollar. Deutsch­lands Tourismusindustrie (Güter
und Dienst­leistungen direkt für Besucher, wie
Beherbergung und Transport) liegt mit 52 Mrd.
Euro 2009 auf dem achten Platz weltweit. Nach
den Effekten des Tourismus im weitesten Sinne
(Tourismuswirtschaft) kommt die Bundesrepublik
2009 auf den fünften Rang.
Deutsche Tourismuswirtschaft
und -industrie (in Mrd. EUR)
319,3
2007
328,3
Schätzung 2008
198,0 198,4 191,7
Bundesbürger sind Weltmeister
bei Reiseausgaben
55,2
Reisen & Tourismus
Nachfrage
Gemessen an den Ausgaben für Urlaubsreisen
ist Deutschland der Reiseweltmeister: Nach Angaben der UNWTO gaben die Bundesbürger 2008
rund 84,7 Mrd. US-Dollar für Reisen aus. Auf dem
zweiten Platz liegen die USA mit 80,8 Mrd. USDollar. Die Dresdner Bank berechnete für 2008
einen neuen Höchststand der Ausgaben in der
deutschen Reiseverkehrsbilanz von 61,5 Mrd.
Euro. Das Wachstum war damit geringer als in
den Vorjahren – eine Folge der wirtschaftlichen
Krise. Für 2009 erwarten die Experten der Bank
jedoch einen leichten Rückgang.
Über 30 Millionen Urlauber
im letzten Jahr
Laut der FOCUS-Studie Communication Networks
12.0 machten rund 60 Prozent der Bevölkerung
in den letzten zwölf Monaten mindestens eine
Rei­se. Allerdings blieb es bei der Mehrheit davon
auch bei einer Urlaubsreise. Weniger wichtig als
ein großer Haupturlaub sind den Bundesbürgern
Kurzreisen. 53 Prozent erklärten, keinen Kurzurlaub gemacht zu haben. Diejenigen, die Kurzreisen unternehmen, machen dafür aber häufiger
mehrere Urlaube. Im Langzeitvergleich zeigt sich,
dass der Anteil derjenigen, die eine Urlaubsreise
machen, stabil geblieben ist, dies gilt auch für
Kurzreisen. Mehrere Urlaubs- oder Kurzreisen
werden heute allerdings weniger unternommen
als noch vor einigen Jahren.
Prognose 2009
314,4
54,8
52,1
Tourismusindustrie
(direkte Effekte)
Tourismuswirtschaft
(indirekte und direkte Effekte)
Quelle: WTTC – World Travel & Tourism Council/The Travel & Tourism Satellite Account
Deutsche Reiseverkehrsbilanz
(in Mrd. EUR)
Ausgaben
58,9
Einnahmen
61,5
60,6
26,5
26,3
26,1
2006
60,5
2007
26,0
2008*
2009**
* Hochrechnung
** Prognose
Quelle: Deutsche Bundesbank/Dresdner Bank
Reisen in den letzten 12 Monaten (in %)
Urlaubsreisen
Kurzreisen
Keine
Angabe
Keine
Angabe
5,3
3,4
Keine
Eine
24,8
39,2
45,5 Eine
12,0
52,7
Fünf
und
mehr
0,2 1,6
Drei
bis
vier
10,1
Keine
Zwei
Zwei
4,1
1,1
Drei bis
Fünf vier
und
mehr
Basis: Bevölkerung, 14 bis 69 Jahre
Quelle: Communication Networks 12.0 / Potenzial: 54,90 Mio.
3
Reisemarkt
Bundesbürger verreisten 2008
mehr und länger
Reisemarkt* Deutschland 2008
Reisen nach Anlass
Kennzahlen
(in %)
Veränderung zum Vorjahr (in %)
Laut IPK International unternahmen die Bundesbürger 2008 rund 302 Mio. Reisen innerhalb
Deutschlands oder ins Ausland mit mindestens
einer Übernachtung. Das sind zwei Prozent mehr
als im Vorjahr. 46 Prozent dieser Reisen waren
Urlaubsreisen, 39 Prozent waren anders privat
motiviert. Bei lediglich 15 Prozent handelte es
sich um Geschäftsreisen. Insgesamt gaben die
Deutschen nach diesen Zahlen rund 134 Mrd.
Euro für Reisen aus. Dieser Wert stieg 2008 sogar
um sechs Prozent. Die Reisen der Bundesbürger
wurden 2008 vor allen Dingen wieder länger: Die
Zahl der Übernach­tungen stieg um fünf Prozent
(IPK Internatio­nal). Auch die Studie TravelScope
veranschlagte für eine durchschnittliche Reise
erstmals seit eini­gen Jahren wieder eine längere
Dauer. 10,8 Tage waren die Bundesbürger demnach in Urlaub. 2009 könnte die Reisedauer auf
Grund von Sparmaßnahmen allerdings wieder
sinken. TravelScope beziffert die Zahl der Urlaub­s­­reisen im Tourismusjahr 2007/08 (Novem­ber bis
Oktober) mit 126,3 Mio., das sind 300.000 mehr
als im Vorjahreszeitraum. Mit zehn Prozent besonders stark zugelegt haben Reisen zu speziellen Events wie z.B. der Fußball-EM.
Teurerer Urlaub ist gefragt
Die Reiseausgaben der Bundesbürger legten
2008 zu. Zu diesem Ergebnis kommt IPK International. Auch andere Studien sahen einen Trend
zu höheren Urlaubsbudgets. Die ReiseAnalyse/
RA 2009 berechnete für 2008 durchschnittliche
Reiseausgaben pro Person und Reise von 834
Euro – vor zehn Jahren waren es lediglich 737
Euro; das bedeutet eine Steigerung um rund 13
Prozent. Der ADAC-Reisemonitor 2009 weist für
2008 einen höheren Anteil teurerer Urlaubsreisen
über 2.000 Euro aus, Mittel- und Niedrigpreis­
segment verloren dagegen. Im langfristigen Trend
jedoch gab es weniger hochpreisige Reisen,
während günstige zunahmen.
Stand
2008
Zahl
der Reisen
+2
302 Mio.
Urlaubsreisen
Geschäftsreisen
15
46
Zahl
der Nächte
1,6 Mrd.
Reiseausgaben
134 Mrd.
EUR
+5
Sonstige
Privatreisen
+6
39
* Alle In- und Auslandsreisen mit mindestens einer Übernachtung
Quelle: IPK International/World Travel Monitor
Durchschnittliche Reisedauer
(in Tagen)
11,1
11,0
10,9
2004
2005
2006
10,7
10,8
2007
2008
Quelle: TouristScope/TUI, GfK TravelScope, DRV
Urlaubsausgaben nach Kostengruppen
Anteile (in %)
< 1.000 EUR
42,7
1.000–1.999 EUR
> 2.000 EUR
41,3
37,4
36,8
36,1
34,0
24,7
38,9
36,2
36,4
35,3
36,0
34,5
30,2
28,5
27,6
2005
2006
25,8
35,3
32,4
28,7
21,2
2002
2003
2004
2007
2008
Quelle: ADAC-Reisemonitor 2009
4
Reisemarkt
Badeurlaub bleibt Nr. 1
Urlaubsarten
nach Altersgruppen (in %)
Mit zwei Dritteln entfiel der größte Anteil der rund
126 Mio. Urlaubsreisen laut GfK TravelScope
erneut auf die Sommersaison 2008 (von Mai bis
Oktober). Im Winter fanden demnach nur rund 44
Mio. Reisen statt. Hierbei handelt es sich häufig
um Wintersporturlaube. Bei den bevorzugten
Urlaubsarten gab es ebenfalls kaum Veränderun­
gen: Badeurlaub war 2008 die häufigste Reiseform. Auch ein Ausruh-/Entspannungsurlaub
stand hoch im Kurs. Die zweithäufigste Urlaubsform ist der Fa­mi­lien­urlaub, der vor allem bei den
30- bis 40-Jährigen gefragt ist. Laut GfK TravelScope ging die Zahl der Familienurlau­be 2008
auf Grund wirtschaftlicher Unsicherhei­ten zurück.
Bei ande­ren Urlaubsformen gibt es ebenfalls
deutli­che Un­terschiede in der Nachfrage je nach
Alter, z.B. bei Wintersport, Abenteuer- und Er­leb­
­nis­urlaub auf der einen und Rund­rei­sen, Wellnessund Bildungsurlaub auf der anderen Seite. Neu
im An­­gebot vie­ler Ver­anstalter sind indivi­du­elle
Privatreisen, d.h. Rund- oder Bil­dungs­reisen oh­ne
Reisegruppen. Sie sind vor allem bei gut si­tu­ierten
Berufstätigen gefragt und werden für Fern­ziele
gebucht. Laut GfK Travel­Scope sank 2008 die
Nachfrage nach klassischen Städte­­rei­sen. Da auch
die Buchungen von kurzen Flug­rei­sen sanken,
führt die GfK dies auf Dis­kus­sio­nen um Klima­
schutz und Treibstoffpreise zu­­rück.
Bis 29 Jahre
30–39 Jahre
40–49 Jahre
50–59 Jahre
60–69 Jahre
Potenziale
in Mio.
24
Urlauber gesamt*
37,58
Badeurlaub
17,19
Familienurlaub
Ausruh-/
Entspannungsurlaub
Städtereise
10,69
7,46
23
All-Inclusive-Urlaub
3,79
24
Wintersporturlaub
3,69
Rundreise
2,47
Wellnessurlaub
1,92
Bildungsurlaub (Kultur)
1,52
Abenteuer-/Erlebnisurlaub
1,36
Sommersporturlaub
1,19
Cluburlaub
1,11
Kreuzfahrt
0,60
Sprachreise
0,35
18
28
25
25
16
14
24
15
20
11
14
20
10
30
28
25
18
24
11
19
22
22
10
31
24
14
16
8
15
14
23
18
43
25
21
17
26
24
24
10
24
25
17
11
14
24
18
12
15
23
20
15
17
29
33
7
18
21
22
9,94
23
20
13
25
13
16
15
39
72
9
5
9 5
* Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten unternommen
Quelle: Communication Networks 12.0
All-Inclusive ist für viele attraktiv
Insbesondere für All-Inclusive-Urlaub sehen Marktforscher in Krisen­
zeiten gute Chancen, denn hier sind sämtliche Kosten im Voraus
kal­­kulierbar. Das Konzept des All-Inclusive spricht breite Bevölkerungsgruppen an: Zu den laut CN 12.0 rund 3,8 Mio. All-InclusiveReisenden der letzten zwölf Monate gehören leicht überproportional
viele Mitglieder der attraktiven Zielgruppe zwischen 30 und 49 Jahren – Menschen also, die voll im Berufs- oder Familienleben stehen
und entsprechend einen vollkommen sorgenfreien Urlaub suchen.
Zudem sind vor allem die Mitglieder von besser verdienenden Haushalten an dieser Urlaubsform interessiert – obwohl gerade sie eher
weniger auf Kostenkontrolle und ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis achten müssten.
Regelmäßiger Urlaub wichtig
Regelmäßigkeit von Reisen
(in %)
1992
Die ReiseAnalyse der F.U.R fragt gezielt nach
Ur­­laubsreisen im engeren Sinne ab fünf Tagen
Län­­ge und kam auf insgesamt 64 Mio. Ur­laubsrei­
sen in 2008. Die RA 2009 bestätigt außerdem den
hohen Stellenwert des Urlaubs in Deutschland:
Der Anteil der regelmäßig Reisenden stieg in den
vergangenen Jahren kontinuierlich auf mitt­ler­­wei­le
60 Prozent. Zudem gehört der Urlaub zu den zen­
tralen Konsumfeldern: In der Gesamtbevölkerung
wurde Urlaub als vierthäufigster Grund für Ausga­
ben genannt. Noch höher war die Bedeutung bei
denjenigen, die 2008 in Urlaub gefah­ren sind.
1998
2003
2008
60
50
51
46
36
35
33
28
18
Regelmäßig Reisende
Intervall-Reisende
16
16
13
Selten-Reisende
Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre
Quelle: F.U.R ReiseAnalyse/RA 2009
5
Reisemarkt
Urlaubsplanung 2009 noch offen
Entwicklung der Reiseabsichten 2008/2009
(in %)
Die Bedeutung des Urlaubs bleibt auch 2009
hoch: Laut der 25. Deutschen Tourismusanalyse
der Stiftung für Zukunftsfragen sind 42,2 Prozent
der Bundesbürger fest entschlossen, 2009 zu
verreisen. Allerdings ist der Anteil derjenigen, die
noch unsicher sind, mit 34,8 Prozent vergleichsweise sehr hoch. Auch die ReiseAnalyse/RA 2009
zeigt, dass die Reiseplanung 2009 zögerlicher
vonstatten geht. Ansonsten ist das Bild allerdings
ähnlich wie schon 2008.
Die Trendindikatoren für den Urlaub 2009 fallen
im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger positiv
aus. Ende 2008 hatten sich etwas mehr als drei
Viertel der Befragten schon Gedanken über den
kommenden Jahresurlaub gemacht – 2007 waren
es drei Prozent mehr. Insgesamt ist die Unsicherheit bei allen Faktoren größer geworden. Sorgen
macht 2009 vor allem das Geld: mit 28 Prozent
können sich drei Prozent mehr als im Vorjahr den
Urlaub nach eigener Einschätzung voraussichtlich nicht leisten. Die Reiseabsichten bleiben
damit für 2009 zwar stabil, dennoch versuchen
viele Reisende zu sparen. Laut ReiseAnalyse der
F.U.R wollen elf Prozent weniger aus­geben, 22
Prozent wissen es noch nicht. Ihre kon­kreten
Ein­sparpläne bestä­tigen viele Trends, die die
UNWTO auch international feststellte: Urlauber
setzen auf Sonderangebote, suchen güns­tige
Reiseziele oder versuchen, die Neben­kos­ten zu
redu­zieren.
2008
2009
29
25
26
25
19
16
14
12
10
6
Bereits
gebucht
Ziel klar,
nichts gebucht
Reisen ja,
Ziel unklar
Reisen nicht
möglich
11
7
Reise
ungewiss
Keine Reise
Basis: Bevölkerung = 100 Prozent
Quelle: F.U.R ReiseAnalyse/RA 2009
Urlaubsreisen 2009
Trendindikatoren (in %)
28
19
23
27
30
28
Eher nein
Unsicher
76
Ja
54
47
45
Gedanken
(Schon über
Urlaubsreise 2009
nachgedacht)
Geld
(Urlaubsreise
2009 finanziell
möglich)
Zeit
(Urlaubsreise
2009 zeitlich
möglich)
Lust
(Urlaubsreiselust
schon heute)
Basis: Bevölkerung, 16 bis 64 Jahre
Quelle: F.U.R/RA online 11/08
Mögliche Einsparungen bei Urlaubsreisen 2009
der Reisenden 2008* (in %)
30
Verstärkt nach Sonderangeboten suchen
Deutlich weniger Geld für ihren Urlaub ausgeben
wollen laut einer GfK-Befragung vom vierten
Quar­tal 2008 vor allem die unter 50-Jährigen. Zu
dieser Zielgruppe gehören z.B. junge Familien,
die in der Krise stärker sparen müssen. Unter den
50- bis 64-Jährigen stieg die Ausgabebereitschaft
dagegen; ihre Mit­glieder sind finanziell unab­
hängig und mobil. Dieser Nach­frageentwicklung
entsprechend dürf­te sich die Polarisierung des
Reisemarktes in ein gehobenes und ein Niedrigpreissegment 2009 fortsetzen.
Ein preisgünstiges Ziel aussuchen
28
In der günstigeren Nebensaison
Urlaub machen
24
Eine preisgünstige Unterkunft wählen
21
Bei den Nebenkosten
am Urlaubsort sparsamer sein
20
18
Gar keine Urlaubsreise machen
16
Eine kürzere Urlaubsreise machen
Ein näher gelegenes Reiseziel wählen
13
Weniger Urlaubsreisen machen
Anstelle einer langen
mehrere kürzere Reisen machen
10
4
* Basis: Reisende 2008 und „Werde 2009 für meine Urlaubsreisen im Vergleich
zu 2008 weniger ausgeben/weiß noch nicht“ (Mehrfachnennungen möglich)
Quelle: F.U.R ReiseAnalyse/RA 2009
6
Reiseziele
Zwei Prozent mehr Ankünfte 2008
Internationale Touristenankünfte 2008*
Veränderung zum Vorjahr (in %)
Mit weltweit rund 924 Mio. touristischen Ankünften in 2008 wurde eine Steigerung von fast zwei
Prozent erzielt. Dieses Wachstum entstand haupt­
sächlich in den ersten sechs Monaten – in der
zweiten Hälfte des Jahres zeigten sich die Auswirkungen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise mit sinkenden Ankünften. Darüber
hinaus gab es 2008 starke Schwankungen bei
den Ölpreisen und Wechselkursen. Katastrophen
und Unruhen sorgten außerdem wie schon in den
vergangenen Jahren für negative Schlagzeilen
– insbesondere die Terroranschläge in Mumbai
und das Erdbeben in Chinas Sichuan-Provinz.
Bei den positiven Impulsen wie­derum generierten
die Olympischen Som­merspiele in Peking nicht
das erwartete Wachstum der Ankünfte. Im europäischen Raum führte ein Minus von drei Prozent
im zweiten Halbjahr zu einem schwachen Gesamtergebnis für das Jahr. Am besten entwickelten
sich 2008 der Nahe Osten, Zentralamerika, Südamerika und Afrika. Die weiteren negativen Auswirkungen der Finanzkrise sol­len laut ITB World
Travel Trends Report vor allem Nord­amerika und
Europa treffen. Asien/Pa­zifik und Lateinamerika
wiederum könnten bald wieder von der steigenden Nachfrage aus den Schwellenländern China
und Indien profitieren.
Touristenankünfte
(in Mio.)
27,5
924
Welt
Europa
488,5
- Nord
56,8
- West
153,1
+1,8
+0,1
-2,1
-1,2
+2,6
99,4
- Zentral/Ost
- Süd/Mediterran
179,2
Asien/Pazifik
188,3
- Nordostasien
104,7
- Südostasien
61,8
- Ozeanien
10,6
- Südasien
11,3
+0,6
+1,6
+0,4
+3,6
-1,5
+4,3
147,6
Amerika
- Nordamerika
98,4
- Karibik
19,7
+3,6
+3,2
+1,2
8,4
- Zentralamerika
- Südamerika
21,1
Afrika
46,9
- Nordafrika
17,1
- Subsahara
29,8
Naher Osten
52,9
+7,9
+5,9
+4,6
+5,3
+4,1
+11,3
* Vorläufige Zahlen
Quelle: UNWTO/World Tourism Barometer
Touristen lieben Frankreich
Top 10
Reiseziele aller Nationen 2008
Besucher im Jahr (in Mio.)
Frankreich war mit 80 Mio. ausländischen Be­
suchern weltweit das beliebteste Reiseland. An
zweiter Stelle folgen die USA mit 58,7 Mio. touris­
tischen Ankünften. Die Staa­ten setzten sich mit
dem einzigen Wachstum un­ter den Top 5 vor
Spanien. Auch in der Türkei leg­ten die An­künf­te
zu – mit 22 Prozent erzielte das Land das höchste
Wachstum unter den Top 10 und über­run­dete
2008 die Bundesrepublik. Deutschland steht
nun mit fast 25 Mio. internatio­nalen Be­suchern
auf dem achten Rang. Im Travel & Tourism Competitiveness Index 2009 liegt die BRD allerdings
auf Platz drei – konstant seit 2007.
79,4
Frankreich
USA
58,7
Spanien
59,0
+3,7%
-2,7%
53,0
China
-3,1%
42,8
Italien
Großbritannien
-3,1%
-2,1%
30,5
Türkei
27,0
Deutschland
24,9
Mexiko
22,9
Österreich
21,9
-1,0%
+21,6%
+2,0%
+7,0%
+7,9%
Prozentangaben: Veränderung zum Vorjahr
Quelle: UNWTO/DRV „Fakten und Zahlen zum deutschen Reisemarkt 2008“
7
Reiseziele
Urlaube gehen häufiger
ins Ausland als Reisen allgemein
Reisen ins In- und Ausland 2008
der Deutschen (in %)
Alle Reisen
Deutschland ist nicht nur eines der attraktivsten
Reiseziele für internationale Touristen, auch die
Deutschen selbst machen hier gerne Urlaub. An­
dererseits zieht es die Bundesbürger als „Reise­
weltmeister“ in alle Welt. Laut IPK International
mach­ten die Bundesbürger im Inland 2008 rund
226 Mio. Reisen – sowohl geschäftlicher als auch
privater Natur – mit mindestens einer Übernachtung, drei Prozent mehr als im Vorjahr. Auslandsreisen kamen nur auf einen Anteil von einem
Vier­tel. Bei den rund 138 Mio. Urlaubsreisen lagen
die Rei­­seziele anders: Hier erreichten Auslandsreisen einen höheren Anteil von 38 Prozent. Dies
entspricht fast 53 Mio. Reisen. In Deutschland
selbst wurden 85 Mio. oder 62 Prozent der Urlaube ge­macht – eine Steigerung um zwei Prozent
gegenüber 2007.
Urlaubsreisen*
(Urlaub, Geschäftsreisen, VFR)
Insgesamt: 302 Mio.
Insgesamt: 138 Mio.
Auslandsreise
(+0%)
Auslandsurlaub
(+1%)
25
38
62
75
Inlandsreise
(+3%)
Inlandsurlaub
(+2%)
* Mindestens eine Übernachtung
Zahlen in Klammern: Veränderung zum Vorjahr
Quelle: IPK International/World Travel Monitor
Urlaubsziele (in %)
In Deutschland
Im europäischen Ausland
74,4
51,8
48,9
45,6
45,1
74,7
72,0
68,4
68,3
Außerhalb Europas
51,0
Deutschland bleibt beliebt
Nach der Studie Communication Networks 12.0
verreiste jeder zweite deutsche Reisende für einen
längeren Urlaub innerhalb Deutschlands. Zudem
– hier sind Mehrfachnennungen bei mehreren
Reisen möglich – besuchten drei Viertel das euro­
päische Ausland. Besonders stark gestiegen ist
allerdings die Beliebtheit des außereuropäischen
Auslands. 2008 waren 14 Prozent der Urlauber
zu Fernzielen unterwegs – 2004 waren es lediglich
rund zehn Prozent. Zu Anfang des 21. Jahrhunderts erholte sich der Fernreisemarkt noch von
dem Schock des 11. September 2001, wie der
ADAC-Reisemonitor deutlich zeigt. Nach dieser
Befragung vom Dezember 2008 wollen weniger
Bundesbürger im laufenden Jahr 2009 einen Ur­
laub in Deutschland machen. Viele Experten
ge­hen demgegenüber von einem positiven Trend
für den Deutschlandtourismus aus. Laut ReiseAnalyse 2009 der F.U.R blieb der Deutschlandanteil an allen Urlaubs­reisen in den vergangenen
Jahren mit rund 31 Prozent sta­bil.
13,8
12,5
10,3
2004
CN 8.0
(35,13 Mio.)
2005
CN 9.0
(34,12 Mio.)
14,2
13,5
2006
CN 10.0
(32,97 Mio.)
2008
CN 12.0
(31,51 Mio.)
2007
CN 11.0
(31,98 Mio.)
Basis: Mindestens eine längere Urlaubsreise in den letzten 12 Monaten
Quelle: Communication Networks (CN)
Entwicklung der Urlaubsreisen
(in %)
Europaurlaub
60,5
60,3
31,4
32,2
11,4
1996
62,4
61,5
58,5
33,8
29,8
29,7
12,3
11,9
12,4
1997
1998
1999
59,2
Deutschlandurlaub
60,3
60,2
Fernreisen
58,2
55,2
56,8
36,6
34,8
33,7
33,1
32,4
33,8
34,0
10,4
10,8
12,1
13,1
12,5
12,8
12,1
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
14,2
2000
59,9
54,7
55,6
37,3
33,0
14,5
14,6
2008
2009*
* Geplant
Quelle: ADAC-Reisemonitor 2009 (Mehrfachnennungen möglich)
8
Reiseziele
Übernachtungen in Deutschland
sollen weiter zulegen
Übernachtungen in Deutschland
(in Mio.)
Deutsche Besucher
Deutsche stellen die häufigsten Gäste in deutschen Beherbergungsstätten. 2008 blieben sie
313 Mio. Nächte in Hotels, Gaststätten und auf
Campingplätzen. Ausländische Besucher verbrachten hierzulande 56,5 Mio. Nächte. Langfristig rechnet die Deutsche Zentrale für Tourismus
(DZT) damit, dass die Gästezahlen deutlich steigen dürften: Bis 2015 hält die DZT – bei erfolgreichem Marketing – 66 Mio. Übernachtungen
aus dem Ausland für möglich.
Ausländische Besucher
313,1
307,1
2007
2008
54,8
56,5
2007
2008
Quelle: Statistisches Bundesamt/DRV „Fakten und Zahlen zum deutschen Reisemarkt 2008“
Auslandsübernachtungen*
Europäer kommen gerne
zu Besuch
Bedingt vor allem durch die räumliche und kultu­
relle Nähe kommen die häufigsten ausländischen
Gäste aus Europa: 42,3 Mio. Übernachtungen
wurden durch Europäer gebucht. Hier erwartet die
DZT ein deutliches Wachstum von rund 21 Pro­zent
bis 2015. Insbesondere die Niederlande, Großbri­
­tannien, die Schweiz und Italien gehören heu­te
zu den wichtigsten Quellmärkten für Deutsch­land.
Insgesamt ist die Region Nordwest-/Südwest­
europa mit 50 Prozent Anteil an den Ausländerübernachtungen die wichtigste Herkunftsregion.
Etwas stärker soll die Nachfrage aus Amerika und
Israel zulegen. Die USA sind mit 4,4 Mio. Übernachtungen der führende Überseemarkt. Auch
aus Asien, Australien und Afrika werden voraussichtlich mehr Touristen kommen. Insbesondere
China soll in den nächsten Jahren stark zulegen
und mit zwei Mio. Übernachtungen bis 2015 zum
größten asiatischen Quellmarkt werden.
Die Wirtschaftskrise macht den Branchen­ex­­per­ten
der DZT nun allerdings Sorgen: Insbeson­dere die
Urlauber aus den USA, Großbritannien und Spa­
nien dürften sich auf Grund der wirt­schaft­li­chen
Situation zurückhalten. Aus China und In­dien
erwartet die DZT trotz Krise leichte Zuwächse.
nach Regionen (in Mio.)
2004
51,3
2008
Prognose 2015
42,3
33,6
4,9
Europa
5,3
6,5
5,6
Asien/Australien/Afrika
6,3
8,0
Amerika/Israel
* Inkl. Camping, ohne sonstige Übernachtungen
Quelle: Statistisches Bundesamt 2009/DZT Deutsche Zentrale für Tourismus
Top 20
Quellmärkte für Deutschland 2008
nach Übernachtungen (in Mio.)
Niederlande
USA
UK
Schweiz
Italien
Österreich
Belgien
Frankreich
Dänemark
Spanien
Schweden
Polen
Russland
Japan
China VR u. Hongkong
Arabische Golfstaaten
Tschechische Republik
Norwegen
Kanada
Finnland
9,7
4,4
4,2
3,7
3,1
2,5
2,5
2,4
2,3
1,8
1,5
+7,7%
-4,6%
-4,3%
+2,2%
+1,1%
+4,0%
+2,1%
+3,4%
+7,7%
+0,5%
-0,4%
1,3
+9,6%
1,3
+19,4%
1,1
-5,3%
0,9
-0,8%
0,8
+7,1%
0,7 +12,2%
0,7 +4,1%
0,6 +4,8%
0,5 -1,8%
Prozentangaben: Veränderung zum Vorjahr
Quelle: Statistisches Bundesamt 2009/DZT Deutsche Zentrale für Tourismus
9
Reiseziele
Mehr Inlandsübernachtungen
Übernachtungen* inländischer Gäste
(in Mio.)
Gäste aus dem Inland übernachteten 2008 häufiger in Beherbergungsstätten in Deutschland.
Das Statistische Bundesamt zählte insgesamt
313 Mio. Übernachtungen. In den vergangenen
Jahren ging es damit kontinuierlich aufwärts: Seit
2004 legten die Inländerübernachtungen um fast
sieben Prozent zu. Vor allem einen Haupturlaub
verbringen die Deutschen häufiger im eigenen
Land, wie die Zahlen der Deutschen Zentrale für
Tourismus zeigen.
Deutsche machen im
eigenen Land vor allem Urlaub
Die Bundesbürger unternahmen in ihrem Land
nach Angaben der DZT 2008 rund 226 Mio. Reisen. Der größte Teil davon waren mit 46 Prozent
sonstige Privatreisen, beispielsweise um Freunde
und Verwandte zu besuchen (VFR – Visiting
Friends & Relatives). Urlaubsreisen im engeren
Sinne machten fast 38 Prozent der Reisen aus.
Dabei kamen kürzere und längere Reisen etwa
gleich häufig vor. Allerdings erzielten die Urlaube
ab vier Übernachtungen ein deutlich größeres
Wachstum – das stärkste aller Inländerreisen –
wäh­­rend Kurzurlaube rückläufig waren. Geschäfts­
reisen entwickeln sich 2008 noch positiv. Insgesamt sind jedoch nur 16 Prozent aller Reisen der
Deutschen in Deutschland geschäftlich motiviert.
Zugelegt haben unter den Urlaubsreisen 2008 in
Deutschland nach Angaben der DZT insbesondere Badeurlaub (+11 Prozent), Urlaub auf dem
Land (+4 Prozent) und Rundreisen (+3 Prozent).
Dagegen war die Nachfrage nach Städte­reisen
mit minus drei Prozent rückläufig.
Für 2009 erwartet die DZT auf Grund der Krise
ein durchwachsenes Ergebnis für den Inlandstourismus. Die Prognose beläuft sich auf ein
Minus von 2,5 Prozent. Dies liegt wesentlich an
Geschäftsreisen und Kurzurlauben, Lang­urlaube
sollen stabil blei­ben oder sogar leicht zu­legen.
293,4
295,7
298,2
2004
2005
2006
307,1
2007
313,1
2008**
* In Beherbergungsstätten mit neun oder mehr Betten und auf Campingplätzen
** Vorläufiges Ergebnis
Quelle: Statistisches Bundesamt
Inlandsreisen der Deutschen 2008*
Veränderung zum Vorjahr (in %)
Reisen (in Mio.)
Alle Reisen
+3
226
Urlaubsreisen
85
- Kurzurlaub
(1–3 Nächte)
43
- Langurlaub
(4+ Nächte)
42
Geschäftsreisen
36
VFR/Privatreisen
104
+2
-4
+9
+6
+2
* Vorläufig
Basis: Reisen ab einer Übernachtung
Quelle: DZT Deutsche Zentrale für Tourismus/Deutscher Reisemonitor 2008
Deutschland ist familienfreundlich
Laut der 25. Deutschen Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen ist Deutschlandurlaub vor allem bei Familien mit Kindern gefragt: Nahezu jede zweite Familie blieb demnach für einen Urlaub im
Land. Beim Familienurlaub entscheiden vielfach Nähe, Preis und
Praktikabilität. Hier kann Deutschland als Reiseland für Inländer
punkten.
Auch die ReiseAnalyse zeigt einen kontinuierlichen Trend zu Deutsch­
land als favorisiertem Reiseziel für Familien. Der Marktanteil der inländischen Ziele bei Familienferien steigt. Unter den im Reisebüro
gebuchten Familienreisen kam Deutschland 2008 auf den dritten
Platz (Vorjahr Platz vier hinter Griechenland) nach Spanien und der
Türkei gemäß den Zahlen des DRV.
10
Reiseziele
Deutschlandreisende zieht es
nach Bayern
Inländerübernachtungen* 2008
nach Bundesländern
Übernachtungen
(in Mio.)
Bayern ist schon seit vielen Jahren das wichtigste
Inlandsziel für die Bundesbürger. Der Marktan­teil
dieses Bundeslandes sinkt allerdings: 1993 ent­
fiel auf Bayern ein Viertel der Übernachtungen,
heute ist es noch ein Fünftel. Unter den Flächenländern erreichte Mecklenburg-Vorpommern –
wie schon im Vorjahr – den größten Zuwachs bei
den Übernachtungen. Die Stadtstaaten Hamburg
und Bremen verzeichneten mehr Gäste, Berlin
blieb lediglich stabil. Wachstumsstärkste Stadt
2008 (Januar bis November) war laut DZT Hanno­
ver mit einem Plus von 16,6 Prozent; Düsseldorf
erzielte einen Zuwachs von 8,9 Prozent. Dagegen
gingen die Übernachtungen in Köln und Dresden
um drei bis vier Prozent zurück. Im inländischen
Städtetourismus sind häufig Leitmessen für das
Abschneiden einer Stadt entscheidend. Deutsche
Großstädte legten in den Nachfragen laut Statisti­
schem Bundesamt 2008 allgemein nicht so stark
zu. Während sie 2007 ein Plus von fast fünf Prozent erzielten, ließ der Zuwachs 2008 auf 2,2
Prozent nach. Ebenfalls rückläufig war der Zuwachs in kleinen Städten. In mittelgroßen Städten
blieb er mit 2,3 Prozent nahezu stabil.
Veränderung zum Vorjahr (in %)
+1,0
Bayern
64,1
Baden-Württemberg
35,9
+2,7
Niedersachsen
34,0
+2,7
Nordrhein-Westfalen
33,5
Mecklenburg-Vorpommern
26,7
Schleswig-Holstein
22,5
Hessen
22,0
Rheinland-Pfalz
15,1
±0
Sachsen
14,7
+0,1
Berlin
10,7
Brandenburg
9,4
Thüringen
8,7
Sachsen-Anhalt
6,2
Hamburg
6,1
Saarland
2,0
Bremen
1,2
+2,5
+4,3
+0,9
+2,4
+0,5
+2,2
+1,3
+1,5
+4,3
+1,8
+9,7
* In Beherbergungsstätten mit mehr als neun Betten inkl. Camping
Quelle: DZT Deutsche Zentrale für Tourismus/Statistisches Bundesamt
Deutsche Ferienregionen
als Urlaubs- oder Kurzreiseziel (in %)
2008: CN 12.0
(16,08 Mio.)
Bei Urlaubsreisenden*
2004: CN 8.0
(15,84 Mio.)
26,4
23,9
23,0
28,5
Ostsee
Nach Regionen konnte 2008 vor allem der Nieder­
rhein mit einem Plus von 8,5 Prozent zulegen.
Eben­falls erfolgreich entwickelten sich der mittle­
re Neckar (+7,4 Prozent) und die Region Rügen/
Hiddensee (+6,2 Prozent). Laut ReiseAnalyse/RA
2009 lassen sich die beliebtesten Ziele einfach
ein­teilen: Die Bundesbürger wollen in die Berge
oder ans Meer. Zu diesem Ergebnis kommt auch
GfK TravelScope: Von 29,8 Mio. Inlandsurlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer verbrachten die Deut­
schen 9,5 Mio. an Nord- oder Ostsee, auf wei­tere
8,8 Mio. kommen Alpen- und Voralpenland (2 Mio.),
Baden-Württemberg (2,6 Mio.) und sonstiges
Bayern (4,2 Mio.). Auch Communication Networks
bestätigt die­se beliebtesten Urlaubsziele und
zeigt ebenfalls eine rückläufige Tendenz für Bayern, während insbesondere die Ostsee in den
letzten Jahren stark zulegte.
Bayern
19,9
21,3
Nordsee
10,5
11,2
Schwarzwald
8,4
8,8
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen
Thüringen
6,1
4,1
6,0
5,9
28,9
26,7
Sonstige Regionen in Deutschland
2008: CN 12.0
(16,33 Mio.)
Bei Kurzreisenden**
2004: CN 8.0
(13,87 Mio.)
23,2
22,3
21,9
Ostsee
Bayern
17,3
Nordsee
Schwarzwald
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen
Thüringen
28,8
21,2
10,1
11,4
8,3
9,2
7,2
4,8
6,9
6,2
Sonstige Regionen in Deutschland
28,4
35,9
* Mindestens eine Urlaubsreise von mindestens einer Woche Dauer in Deutschland
** Mindestens eine Kurzsreise von weniger als einer Woche Dauer in Deutschland
Quelle: Communication Networks (CN)
11
Reiseziele
Deutsche sind gefragte Gäste
Reiseausgaben der Deutschen
im Ausland (in Mrd. EUR)
Die Bundesbürger sind eine attraktive Reisezielgruppe für Länder in aller Welt. Sie verreisen viel
– und lassen vor allen Dingen viel Geld in ihren
Urlaubsländern. Die höchsten Reiseausgaben
tätigten die Deutschen 2008 in Spanien mit 6,9
Mrd. Euro. Auch im Krisenjahr 2009 hoffen die
Destinationen darauf, dass die Deutschen weiter­
hin reisen und konsumieren werden: Einige Länder und Regionen, wie Spanien, die Balearen,
Tunesien oder Griechenland, wollen nun ihre
Wer­bung hierzulande verstärken oder haben dies
bereits getan. Andere unterstützen die Tourismuswirtschaft mit Nachlässen auf Gebühren, wie
bei­spielsweise Ägyp­ten. Einen starken Einfluss
auf die Nachfrage haben auch äußere Ereignisse
und Umstände: Positiv wirken sich neue attraktive Angebote oder eine bessere Anbindung,
z.B. durch Low-Cost-Flieger, aus. Negativ sind
dagegen Na­tur­katastrophen, po­litische Krisen
oder Krank­heiten.
Europa hat Gewinner und Verlierer
Klassische Nahziele, wie die Niederlande, Öster­
reich, die Schweiz oder Schweden, gewannen
2008 mehr Besucher. Die beiden Alpenstaaten
profitierten u.a. von den Effekten der Fußball-EM
2008. Frankreich erwartete für 2008 einen leich­
ten Zuwachs, insbesondere dank guter Schnell­
zug­anbindung, z.B. neu seit Mitte 2007 zwischen
Frankfurt, Stutt­gart und Paris. Es kam jedoch
auch zu Rück­gän­gen: So führte Dänemark das
Minus auf das Hoch der Benzinpreise Mitte 2008
und die Finanz­krise zurück.
Das stärkste Wachstum der europä­ischen Mittelmeerreiseziele für Deutsche erreichten Malta und
die Türkei. In der Türkei zeigte sich der Tou­rismus
krisenresistent – die Buchungen für 2009 hielten
bisher das Niveau des Vorjahres. Diese Destination überzeugt nach Meinung der Experten mit
Service, Preis-Leistung und All-Inclusive-Konzepten. Das Land will weiter wachsen: Derzeit
6,9
6,7
6,3
6,5
Spanien
Österreich
5,6
5,8
Italien
3,6
Frankreich
4,0
3,5
3,5
Türkei
3,1
3,4
3,0
2,8
Niederlande
USA
2008*
2007*
2,6
2,6
2,4
2,2
Schweiz
Polen
2,0
2,1
Tschechien
* Geschätzt
Quelle: Deutsche Bundesbank/Dresdner Bank
Reisebilanz: West- und Nordeuropa
Besucherentwicklung aus Deutschland (in Tsd.)
2004
2005
2006
2007
2008
2009
(Prognose)
Frankreich
13.730
13.220
13.070
13.000
Leichter
Zuwachs
Leichter
Zuwachs
Dänemark*
13.950
13.250
13.600
13.750
12.850
Leichter
Rückgang
Österreich
10.256
10.367
10.107
10.159
10.695
k.A.
Schweiz
k.A.
5.526
5.757
6.099
6.313
k.A.
Norwegen
586
607
626
650
640
640
Großbritannien
2.968
3.294
3.411
3.376
Leichter
Rückgang**
Zuwachs
Niederlande
2.640
2.570
2.820
2.900
3.200
k.A.
Schweden
2.466
2.559
2.753
3.017
3.168
3.200
Finnland*
543
543
534
572
580
586
Irland
312
417
432
464
475
480
Island
41
40
42
44
50
k.A.
1.982
1.952
1.925
1.949
k.A.
k.A.
Belgien
*Anzahl der Übernachtungen; **Geschätzt
Quelle: Zeitschrift „Travel One“ vom 11.03.2009
Reisebilanz: Europäische Mittelmeergebiete
Besucherentwicklung aus Deutschland (in Tsd.)
2004
2005
2006
2007
2008
2009
(Prognose)
10.000
9.900
10.100
10.000
10.100
10.100
Italien
8.580
8.500
8.960
8.940
8.950
8.950
Türkei
3.984
4.244
3.763
3.979
*4.500
Zuwachs
Griechenland
2.299
2.242
2.268
2.455
k.A.
Plus 2–3%
Kroatien
1.580
1.572
1.545
1.555
1.546
1.590
Portugal
718
734
772
778
*780
790
Zypern
162
183
153
138
132
132
Malta
135
138
126
130
151
k.A.
Spanien
*Geschätzt
Quelle: Zeitschrift „Travel One“ vom 11.03.2009
12
Reiseziele
werden laut türkischer Botschaft mehr als 1.000
Anlagen und Hotels gebaut. Spanien, mit zehn
Mio. Besuchern aus Deutschland eine der wichtigsten Destinationen der Reisebilanz, will 2009
das Niveau des Vorjahres halten. Probleme könnten al­lerdings die reduzierten Flug­kapazitäten
machen. Buchungen werden jetzt mit MarketingAk­tionen, verlängerten Frühbucherfris­ten und
Rabatten ge­fördert. Auch die neue Touris­mus­
staats­­sekre­tä­rin in Italien will den deut­schen
Markt mit einer großen nationalen Offensive erobern. Trotz zöger­licher Buchungen im ersten
Quartal 2009 soll wie­­der der Vorjahreswert von
neun Mio. deutschen Besuchern erreicht werden.
Da der britische Markt auf Grund der Kri­s e
schwä­chelt, wendet sich auch Portugal stärker
an deut­sche Urlauber, die bislang drittgrößte
Besu­cher­gruppe. Das Land arbeitet an neuen
Konzep­ten, z.B. an Alternativen zu All-Inclusive,
das es in dem Land bislang wenig gibt.
Osteuropa entwickelte sich sehr unterschiedlich:
Trotz Einführung des Euro gingen die Besuche in
Slowenien um sieben Prozent zurück. Rück­gänge
ver­zeich­nete auch Tschechien. Polen und Rumänien empfin­gen hingegen deutlich mehr deut­sche
Gäste.
Reisebilanz: Osteuropa
Besucherentwicklung aus Deutschland (in Tsd.)
2004
2005
2006
2007
2009
(Prognose)
*5.230
*5.570
36.076
32.000
35.000
36.000
Ungarn
3.200
3.198
3.000
2.981
**3.000
3.000
Tschechien
1.569
1.607
1.617
1.580
1.500
1.500
Slowenien
772
693
624
627
585
585
Rumänien
296
354
343
473
**530
550
Russland
296
354
343
450
465
k.A.
Bulgarien
597
582
528
520
***441
k.A.
88
124
109
111
k.A.
k.A.
Litauen
137
137
133
130
k.A.
k.A.
Estland
86
109
90
95
92
92
Polen
Lettland
*Touristen; **Geschätzt; ***Bis 08/08
Quelle: Zeitschrift „Travel One“ vom 11.03.2009
Urlaubsreisen ins europäische Ausland*
in den letzten 12 Monaten (in %)
Italien
15,6
Österreich
Türkei
Balearen (Mallorca,
Menorca, Ibiza, Formentera)
7,8
Frankreich
Griechenland
Kanarische Inseln
Spanisches Festland
Kroatien
Dänemark
Niederlande
Communication Networks 12.0 zeigt, welche die­
ser europäischen Reiseziele (Länder oder teil­wei­
se Regionen) für kürzere (weniger als eine Wo­che)
oder längere Reisen am attraktivsten sind.
2008
Schweiz
3,2
3,1
Portugal
7,3
7,2
6,8
6,4
6,8
7,1
6,1
5,3
5,8
6,2
5,3
7,3
4,5
5,5
17,6
19,2
14,0
11,6
12,7
11,1
20,6
10,2
Mindestens eine Urlaubsreise
ins europäische Ausland
(23,43 Mio.)
Mindestens eine kürzere
Urlaubsreise (weniger als
eine Woche) ins europäische
Ausland (15,77 Mio.)
* Ausgewählte Reiseziele
Quelle: Communication Networks 12.0
Reisebilanz: Afrika/Naher Osten
Besucherentwicklung aus Deutschland (in Tsd.)
Wachstum für viele Fernziele
In Afrika gab es 2008 ein Nord-Süd-Gefälle:
Wäh­rend mehr deutsche Gäste die Länder im
Norden besuchten, reisten weniger in den Süden.
Ma­rok­ko und Ägypten legten stark zu und auch
Tunesien erziel­te ein leichtes Plus. Tunesien könn­
te 2009 mit kurzer Flugdauer, günstigen Prei­sen
und vie­len All-Inclusive-Angeboten punkten.
Ägypten be­fürch­tet allerdings für 2009 schlech­
tere Er­gebnisse. Marokko will im deutschen Markt
2009
(Prognose)
2004
2005
2006
2007
2008
Ägypten
993
980
966
1.086
1.203
k.A.
Tunesien
569
572
547
514
522
16,7
Dubai
236
264
253
256
k.A.
k.A.
Südafrika
245
250
259
255
*189
245
Marokko
146
144
151
160
179
200
Israel
76
105
90
101
142
140
Kenia
66
76
83
83
**44
70
k.A.
78
81
83
84
85
Namibia
60
61
68
80
***80
68
Mauritius
52
56
57
65
61
60
Seychellen
16
17
19
19
21
21
Jordanien
16
21
29
45
53
k.A.
Abu Dhabi
*Bis 10/08; **Bis 11/08; ***Geschätzt
Quelle: Zeitschrift „Travel One“ vom 11.03.2009
13
Reiseziele
Anteile gewinnen und seinen Tourismus in Richtung Qua­lität weiterentwickeln. Südafrika und
ins­be­sonde­re Kenia, das Anfang 2008 von schwe­
ren politischen Unruhen geschüttelt wurde, verloren deutlich in der Gunst deutscher Reisender.
Südafrika bereitet sich nun auf die Fußball-WM
2010 vor; Kenia versucht, die Urlauber mit reduzierten Visagebühren zu locken. Einen positiven
Abschluss der Bilanz erzielten Israel und Jordanien. Wegen des Gaza-Kriegs erwartet Israel 2009
allerdings kein weiteres Wachs­tum. Die Emirate,
allen voran Abu Dhabi und Dubai, hatten in den
vergangenen Jahren zahllose große touristische
Projekte aufgebaut und einen anhaltenden Boom
erlebt. Nun stockt das Wachstum. Hotels reagieren mit günstigeren Konditionen. Dies treibt die
Buchungen bei ei­nigen Veranstaltern für bestimm­
te Ziele bereits an.
Im asiatischen Raum gewinnt der Südosten stärker als der Rest des Kontinents. Malaysia beispielsweise hatte 2008 erstmals über 100.000
Gäste aus Deutschland. Teilweise dürfte dies
allerdings auch an den Unruhen im Nachbarland
Thailand, dem wichtigs­ten Reiseziel in dieser
Re­­gion, gelegen haben. Auch Vietnam überschritt
mit einem zweistelligen Wachstum die Marke von
100.000 deutschen Besuchern. In China gingen
die Gästezahlen aus Deutschland zurück – das
Großevent Olympia wirkte hier wahrscheinlich
abschreckend. Japan und Korea legten dagegen
weiter zu. In Indien schrumpfte der Geschäftsrei­
se­verkehr auf Grund der Wirtschaftskrise schon
früh, zudem entsetzten die Terrorangriffe in Mumbai die Welt.
Die USA erlebten 2008 ein touristisches Boomjahr
bei Besuchern aus Deutsch­land. Dank günsti­ger Dollarkurse, guter Verfügbarkeit durch eine
schwa­che Inlandsnachfrage und einem positiveren Image („Obama-Effekt“) besuchten 1,8 Mio.
Bundes­bürger das Land; im Rekordjahr 2001
waren es zwei Mio. gewesen. Die Karibik entwickelte sich größtenteils positiv: Sowohl Trinidad,
Grenada, Kuba als auch Mexiko legten zu; Rück­
gänge verbuchten die Dominikanische Republik
und Jamaika.
Reisebilanz: Amerika/Karibik
Besucherentwicklung aus Deutschland (in Tsd.)
Nordamerika
USA
Kanada
Mittel-/Südamerika
Brasilien
Peru
Mexiko
Chile
Ecuador
Karibik
Dom. Republik
Kuba
Jamaika
Bahamas
Trinidad/Tobago
Barbados
Tahiti
Curaçao
Grenada
Aruba
2004
2005
2006
2007
2008
2009
(Prognose)
1.320
297
1.416
311
1.386
298
1.524
298
1.782
*308
k.A.
308
**295
35
126
59
19
**309
43
130
68
21
**277
43
135
65
22
258
49
152
71
23
k.A.
***25
158
77
24
Zuwachs
55
158
85
25
233
144
18
7
8
7
4
3
3
3
233
125
20
6
9
7
4
4
3
3
224
114
20
7
7
7
4
4
3
3
215
120
20
7
5
6
4
5
3
3
207
125
19
10
6
6
5
****4
*3
***3
207
127
20
9
7
k.A.
5
6
3
4
*Geschätzt; **Nur Flug; ***Bis 06/08; ****Bis 09/08
Quelle: Zeitschrift „Travel One“ vom 11.03.2009
Reisebilanz: Asien/Ozeanien
Besucherentwicklung aus Deutschland (in Tsd.)
Thailand
China
Hongkong
Singapur
Indien
Indonesien
Vietnam
Japan
Malaysia
Korea
Malediven
Philippinen
Kambodscha
Taiwan
Sri Lanka
Macau
Myanmar
Ozeanien
Australien
Neuseeland
2004
2005
2006
2007
2008
2009
(Prognose)
450
365
170
142
117
135
56
106
54
69
73
45
29
37
59
12
14
445
455
205
155
120
156
64
118
59
75
56
50
36
40
46
18
14
508
501
214
161
157
107
77
115
66
76
71
51
19
39
47
21
18
537
557
235
165
187
115
96
125
79
85
72
56
45
40
35
26
18
*541
**453
225
175
158
126
*120
***119
112
92
69
55
50
40
31
29
15
541
k.A.
200
175
200
132
140
125
125
110
k.A.
55
55
44
35
30
17
141
56
146
58
148
59
152
60
*160
62
151
62
*Geschätzt; **Bis 10/08; ***Bis 11/08
Quelle: Zeitschrift „Travel One“ vom 11.03.2009
14
Reiseziele
Wachstum bei vielen Fernzielen –
auch für Kurzreisen
Urlaubsreisen außerhalb Europas
in den letzten 12 Monaten (in %)
Mindestens eine Urlaubsreise außerhalb Europas (4,49 Mio.)
Mindestens eine kürzere Urlaubsreise außerhalb Europas (2,84 Mio.)
Fernziele wurden in der Vergangenheit immer
be­liebter: Trotz hoher Kerosinpreise setzte sich
das Wachstum 2008 fort, die Wirtschaftskrise
wirkte sich erst nach der Haupturlaubszeit aus.
Auch CN 12.0 zeigt ein anhaltend hohes Potenzial für außereuropäische Ziele: 4,5 Mio. Urlauber
und 2,8 Mio. Kurzurlauber (unter eine Woche
Reisedauer), die sich auf unterschiedliche Destinationen verteilen. Das wichtigste außereuro­
päische Reiseland ist Ägypten, gefolgt von den
nordafrikanischen Mittelmeeranrainern. Auch
wei­ter entfernte Ziele wie die USA und Kanada,
die Karibik oder Südasien werden für Kurzreisen
von unter einer Woche Dauer angeflogen.
Spanien führt in der Reiseplanung
2009 – Türkei holt auf
Beliebtestes Ziel für die deutschen Urlauber bleibt
nach den Ergebnissen der 25. Deutschen Tourismusanalyse das eigene Land. Jeder Vierte will
2009 innerhalb Deutschlands verreisen. Spanien
ist mit einem stabilen Anteil wie in den Vorjahren
das nächstwichtigste Land, gefolgt von Italien,
allerdings plante ein geringerer Anteil als 2008
einen Besuch dort. Die Türkei, aber auch die
nordafrikanischen Länder Marokko, Tunesien und
Ägypten legten dagegen kräftig in der Gunst der
Urlauber zu. Nachdem in der Befragung Anfang
2008 lediglich 2,9 bzw. 2,2 Prozent im laufenden
Jahr dorthin reisen wollten, waren es Anfang 2009
bereits 5,5 bzw. 3,0 Prozent. Diese Länder punkten gegenüber den etablierten Ferienregionen vor
allem mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis
– angesichts der Krise ein entscheidendes Argument. Andererseits sind insbesondere die arabischen Staaten stark abhängig von Politik und
Weltgeschehen: Die Angst vor terroristischen
Anschlägen – wie im Februar 2009 in Kairo –
könnte für zögerlichere Buchungen sorgen.
28,2
27,4
Ägypten
Nördliches Afrika
(z.B. Marokko, Tunesien)
14,9
13,8
USA/Kanada
13,8
14,0
Karibik, Mexiko
12,9
13,9
8,7
7,4
Fernost (Malaysia, Thailand,
Hongkong, Indonesien)
Südasien (z.B. Indien,
Sri Lanka, Malediven)
5,9
6,1
Südamerika/Mittelamerika
4,1
3,4
Südliches Afrika
(z.B. Südafrika, Namibia)
3,3
3,8
Übriges Asien
(z.B. China, Japan, Korea)
3,0
2,9
Vorderasien (z.B. Dubai)
2,5
3,0
Sonstiges Afrika
(z.B. Kenia, Tansania)
2,2
2,8
Ozeanien
(Australien/Neuseeland)
2,2
2,7
Quelle: Communication Networks 12.0
Reiseziele 2009 (in %)
Von je 100 Befragten planen 2009 eine Urlaubsreise (ab 5 Tagen) nach...
25,8
Deutschland
Spanien
8,2
Italien
5,5
Türkei
5,2
Österreich
3,1
Nordafrika
3,0
Osteuropa
3,0
Griechenland
2,7
Kroatien/Slowenien etc.
1,8
Skandinavien
1,7
Frankreich
1,7
Nordamerika
1,3
Karibik/Mexiko
1,1
Singapur/Thailand etc.
1,0
Repräsentativbefragung von 4.000 Personen ab 14 Jahren im Januar 2009 in Deutschland
Quelle: 25. Deutsche Tourismusanalyse/BAT Stiftung für Zukunftsfragen
15
Veranstaltermarkt
Bundesbürger organisieren
ihre Reisen häufiger selbst
Vollständige Buchung
beim Reiseveranstalter* (in %)
33,3
Die Bundesbürger werden immer routiniertere
Urlauber. Laut CN 12.0 liegt der Anteil derjenigen,
die ihren Urlaub vollständig über den Reiseveranstalter buchen, bei rund 28 Prozent. 39 Prozent
der Bevölkerung planen ihren Urlaub dagegen
individuell selbst. Zu diesen Ergebnissen kommt
auch die ReiseAnalyse 2009: Pauschal- und
Bausteinreisen waren zwar mit einem Anteil von
47 Prozent an den Urlaubsreisen 2008 noch die
wich­tigste Organisationsform, doch die Zusammenstellung von Einzelleistungen – insbesondere
die Einzelbuchung der Unterkunft – nahm von
27 Prozent 2005 auf 31 Prozent 2008 zu. Darauf
ha­ben die Reiseveranstalter bereits reagiert, z.B.
mit Bausteinreisen und Individualrei­sen. Außerdem profitieren die mittelständischen Spezialveranstalter von der Individualisierung des Urlaubs
– sie können sich flexibel auf die neuen Kundenwünsche einstellen.
31,5
29,3
CN 8.0
(2004)
CN 9.0
(2005)
CN 10.0
(2006)
28,2
28,3
CN 11.0
(2007)
CN 12.0
(2008)
* Ausprägung: Stimme voll und ganz/überwiegend zu
Basis: Bevölkerung, 14 bis 69 Jahre
Quelle: Communication Networks (CN)
Umsatzentwicklung im Veranstaltermarkt
Deutschland (in Mrd. EUR)
21,4
19,1
20,1
18,9
17,8
18,6
19,4
19,6
2005
2006
20,3
Krisenjahr auch im Tourismus?
Der deutsche Veranstaltermarkt befand sich 2008
auf Rekordkurs: Mit einem Umsatz von 21,4 Mrd.
Euro erreichte die Branche einen neuen Höchststand. Die Zahl der Gäste blieb stabil bei 39,3
Mio. Die Krise könnte nun für einen Dämpfer des
Wachstums sorgen: Die Winterbuchungen 2008/09
liefen ordentlich, doch die Sommerbuchungen
sahen zu Anfang des Jahres schlecht aus. Die
Veranstalter verlängerten daraufhin Frühbucherfristen und starteten Sonderaktionen. Im Dezember 2008 verbreitete die Branche noch gedämpfte
Zuversicht: Die vom Branchenmagazin fvw befragten Veranstalter rechneten damals mit einem
Umsatzplus von 4,8 Prozent und 3,6 Prozent
mehr Teilnehmern. Die Befragten waren allerdings
hauptsächlich kleinere Spezialisten, die großen
Veranstalter hielten sich bedeckt. Der DRV rechnet mit einer stabilen Nachfrage für organisierte
Reisen.
2000
2001
2002
2003
2004
2007
2008
Quelle: fvw/Marktforschung der Rewe Touristik
Absatzentwicklung im Veranstaltermarkt
Deutschland (in Mio. Reisen)
37,2
37,4
34,6
2000
2001
2002
32,8
2003
36,9
37,6
2005
2006
39,3
39,3
2007
2008
34,8
2004
Quelle: fvw/Marktforschung der Rewe Touristik
16
Veranstaltermarkt
Fern und All-Inclusive legen zu
Entwicklung des Veranstalterumsatzes* 2007/08
nach Sparten Veränderung zum Vorjahr (in %)
Für die Veranstalter sind organisierte Flugreisen
das wichtigste Segment. Insbesondere die Mittelstrecke, mit Zielen wie Spanien inklusive der
Balearen und Kanaren, der Türkei, Griechenland
und Italien, bildet bei den meisten einen Geschäfts­
schwerpunkt. Die Umsätze mit Nah- und Mittelstreckenreisen legten 2007/08 um drei Prozent
zu. Im Vorjahr hatte dieses „Brot-und-ButterGeschäft“ der Veranstalter nachgelassen. Die
Fernstrecke wird gleichzeitig immer wichtiger:
Nach einem Plus von sieben Prozent im touristischen Vorjahr nahmen die Umsätze auch 2007/08
weiter zu. Dieses Wachstum geht allerdings weniger von den Branchenriesen aus als vielmehr
von den Mittelständlern. Der derzeitige Boom bei
Kreuzfahrten setzte sich ebenfalls mit einem Plus
von fast 15 Prozent fort. Bei den Reisearten haben sich die Veranstalter nun vor allem auf eine
stärkere Nachfrage nach All-Inclusive-Urlaub
eingestellt. Dieser erlaubt den Urlaubern das
genaue Planen der Budgets – angesichts der
wirtschaftlichen Unsicherheit ein wichtiger Pluspunkt. Auch die Ergebnisse von Communication
Networks bestätigen einen Trend zu All-InclusiveReisen: Während 2004 lediglich vier Prozent der
Urlauber das Rundum-Sorglos-Paket buchten,
waren es 2008 bereits mehr als zehn Prozent.
Die großen Drei stabil –
Wachstum im Mittelstand
Umsatz
(in Mio. EUR)
Flugreisen
12.523,9
- Davon Nah- und Mittelstrecke
8.256,8
- Davon Fernstrecke
2.843,9
Erdgebundene Reisen
2.146,1
Kreuzfahrten
1.688,8
+4,4
+3,0
+5,5
+3,3
+14,7
*Deutsche Reiseveranstalter mit mindestens 5 Mio. EUR Umsatz 2007/08
Quelle: fvw-Dokumentation 2007/08
All-Inclusive-Reisen deutscher Urlauber
Entwicklung (in %)
10,1
9,3
7,9
5,7
4,3
2004
CN 8.0
(40,44 Mio.)
2005
CN 9.0
(39,70 Mio.)
2006
CN 10.0
(38,84 Mio.)
2007
CN 11.0
(38,18 Mio.)
2008
CN 12.0
(37,58 Mio.)
Basis: Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten
Quelle: Communication Networks (CN)
Marktanteile der Veranstalter 2007/08
in Deutschland (in %)
Marktführer TUI steigerte 2007/08 den Umsatz um
zwei Prozent, vor allem durch eine Erhöhung der
Flugpreise und weniger Preisaktionen; die Teilnehmerzahl sank um 4,3 Prozent. Zu TUI ge­hö­ren
auch Beteiligungen an Berge & Meer, Fox-Tours,
Gebeco und OFT sowie dem Last-Minute-Spezia­
listen L’Tur, der vom Krisenjahr profitieren will. Für
2009 rechnet der TUI-Konzern im Touris­mus mit
einem stabilen Ergebnis, Sorgen machen allerdings die anderen Sparten. Thomas Cook (zu dem
Unternehmen gehört z.B. die Traditionsmarke
Ne­ckermann) hielt den Umsatz mit sinkenden
Sonstige
14,4
GTI Travel
1,4
Phoenix
1,7
Schauinsland
1,8
Aida Cruises 3,3
Öger-Gruppe
FTI
27,4
TUI Deutschland
4,5
5,1
Alltours
16,5
7,5
16,4
Thomas Cook
Rewe Touristik
Quelle: fvw-Dokumentation 2007/08
17
Veranstaltermarkt
Umsätze der Top 3 nach Sparten (in Mio. EUR)
2006/07
TUI Deutschland*
2007/08
Thomas Cook**
Rewe Touristik***
+2,0%
+2,2%
Flugreisen
Nah- und
Mittelstrecke
Flugreisen
Fernstrecke
Erdgebundenes
Reisen
Gesamt
Flugreisen
Nah- und
Mittelstrecke
Flugreisen
Fernstrecke
Erdgebundenes
Reisen
+8,3%
Gesamt
Flugreisen
Nah- und
Mittelstrecke
678,3
+5,2%
644,8
983,9
1.061,8
1.020,6
+4,0%
1.065,6
2.822,0
2.664,3
-0,4%
255,6
622,7
256,6
+0,3%
620,6
1.946,0
1.950,3
2.840,0
2.834,0
511,4
+0,2%
510,4
731,2
+2,6%
712,7
Gesamt
+5,9%
+0,2%
3.480,3
3.406,8
4.722,9
4.629,9
+0,2%
Flugreisen
Fernstrecke
Erdgebundenes
Reisen
* Geschäftsjahr bis 30. September 2008, Zahlen für Oktober 2008 geschätzt. **Schätzung ***Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Zahlen für 2008 wurden auf das Touristikjahr hochgerechnet.
Quelle: fvw-Dokumentation 2007/08
Gästezahlen zu­letzt stabil und erreichte einen
Rekordgewinn. Dies lag allerdings wesentlich am
Einzelplatzgeschäft der Condor. Zudem macht
dem Touristiker die kriselnde Muttergesellschaft
Arcandor Sorgen. Sowohl TUI als auch Thomas
Cook setzen heute auf einen knappen Einkauf
von Flug- und Hotelkapazitäten. Die Touristik der
Rewe Group erzielte ein deutliches Umsatz- und
Teilnehmerplus. Sie liegt insbesondere bei Fernreisen vorn – Meier’s Weltreisen sind beispielsweise stark bei Asien-Reisen. Die Tochter gehört
zu den Baustein-Touristikern der Gruppe, ebenso wie ADAC Reisen und Dertour. Sie werden von
einem starken Wachs­tum der Fernreisen, ins­be­
son­dere in die USA, getrieben. Weniger gut läuft
die Pauschaltouristik (ITS, Jahn, Tjaereborg).
Mittelständische, meist inhabergeführte Veranstal­
ter erreichen derzeit die besten Wachstumsraten.
Alltours ist auf Wachstumskurs: Der Veranstalter
macht Exklusivverträge mit Hotels und investiert
in eigene Häuser. FTI steigerte im Jubiläumsjahr
die Umsätze deutlich, dank größerer Nachfrage
nach Fernreisen und höheren Kapazitäten in
Ägypten und der Türkei. Vor allem die Kreuzfahrtgesellschaften treiben jedoch derzeit den Markt.
Ebenfalls sehr erfolgreich waren Fernreiseanbieter: Der Nordamerika-Spezialist Canusa wuchs
mit dem boomenden USA-Geschäft, Chamäleon
und Sun Trips Reisen legten ebenfalls zu. Andere An­bie­ter konzentrieren sich auf bestimmte
Umsatzentwicklung 2007/08 der Top 10
Veränderung zum Vorjahr (in %)
Umsatz
(in Mrd. EUR)
TUI Deutschland
4,72
Thomas Cook
2,84
Rewe Touristik
2,82
Alltours
1,30
FTI
0,88
Öger-Gruppe
0,77
Aida Cruises
0,57
Schauinsland
0,30
Phoenix
0,30
GTI Travel
0,25
+2,0
+0,2
+5,9
+9,2
+20,6
+7,1
+25,5
+22,2
+17,8
+5,1
Quelle: fvw-Dokumentation 2007/08
Veranstalterumsätze nach Sparten 2007/08
(in Mio. EUR)
Veranstalter*
Flugreisen
Davon
Nah- und
Mittelstrecke
Davon
Fernstrecke
Erdgebundene
Reisen
Kreuzfahrten
TUI
Thomas
Cook
Rewe
Touristik
4.211,5
(+2,2%) 3.480,3
(+2,2%)
731,2
(+2,6%) 511,4 (+0,2%)
-
2.573,0
(+0,3%) 1.950,3
(+0,2%)
622,7
(+0,3%) 255,6 (-0,4%)
11,4
(+5,6%)
2.127,4
(+6,1%) 1.061,8
(+4,0%) 1.065,6
(+8,3%) 678,3 (+5,2%)
16,3
(+8,7%)
Alltours
ÖgerGruppe
Aida
Cruises
Schauinsland
1.300,0
(+9,2%)
k.A.
773,0
(+7,1%)
749,8
Phoenix
-
-
k.A.
(+7,1%)
-
23,2
(+6,9%)
303,0 (+22,2%)
260,6 (+17,0%)
42,8 (+32,9%)
42,8 (+32,9%)
-
42,4 (+68,3%)
-
-
566,1 (+25,5%)
253,6 (+15,6%)
GTI Travel
246,0
(+5,1%)
246,0
(+5,1%)
-
Studiosus/
Marco Polo
210,0
(+8,2%)
111,6 (+12,7%)
98,4
(+3,5%)
24,2 (-2,4%)
k.A.
Big Xtra
139,5
(-16,9%)
125,2 (-16,4%)
14,3 (-21,0%)
69,1 (+5,0%)
11,9 (+60,8%)
-
-
Zahlen in Klammern: Veränderung zum Vorjahr
*Ausgewählte Veranstalter, FTI macht beispielsweise keine Angaben zur Umsatzverteilung
Quelle: fvw-Dokumentation 2007/08
18
Veranstaltermarkt
Länder – und fahren teilweise sehr gut damit. So
zeigten insbe­sondere die Ägypten- (OFT Reisen
und Ec­co) und Türkeispezialisten (Öger Tours und
GTI) hohe Zu­wachsraten. Das Unternehmen ITT
Ferien Pur, das sich ebenfalls auf die Türkei spezialisiert hat, be­en­dete das Flugbroking-Geschäft
und muss­te da­her ein Minus für das touristische
Jahr verbuchen.
Uneinheitlich war die Entwicklung bei den Studienund Erlebnisreiseanbietern: Der DRV stell­te zwar
insgesamt ein Plus von sie­ben Prozent für das
Seg­ment fest, doch die indi­viduellen Er­geb­nisse
differierten. Während Studiosus/Marco Po­lo als
Marktführer, Lernidee mit neuen Son­der­zug­reisen
und Windrose mit Premiumreisen Zugewinne ver­
zeichneten, stagnierten Gebeco und Ikarus nach
eigenen Angaben auf Grund des schlechten Chi­
na-Geschäfts; Hau­ser führte das Minus auf po­li­
ti­sche und terroristische Einflüsse in vielen Län­
dern zu­rück; Hirsch hatte Kapazitäten re­du­ziert.
Rangfolge 11 bis 61 der Veranstalter
Umsatz 2007/08 (in Mio. EUR)
Studiosus/Marco Polo
Fe­rien­hausanbieter legten 2008 zu: Inter Chalet,
nach eigenen Angaben der deutsche Marktführer
mit Schwerpunkt auf Südeuropa (Sommer) und
der Alpenregion (Winter), mit einem Plus von 8,5
Prozent, der Schweizer Konkurrent Interhome um
4,2 Prozent. Novasol, eben­falls ein Schwergewicht
im deutschen Fe­rien­­­hausmarkt mit dem größten
Angebot in Nord­europa, gibt als Tochter der bör­
sennotierten Mutter Wynd­ham Worldwide keine
Zahlen be­kannt, dürfte jedoch ebenfalls zugelegt
haben. Die Ferienhausanbieter könnten vom Trend
zu Bausteinreisen und Nahzielen profitieren.
220,5 (-8,5%)
Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten
200,0 (+13,6%)
MSC Kreuzfahrten
126,3 (+18,4%)
Gebeco/Dr. Tigges
118,0 (±0,0%)
Inter Chalet
117,1 (+8,5%)
Hurtigruten
108,0 (+2,9%)
Transocean Tours
104,0 (±0,0%)
Ameropa
101,0 (-5,6%)
Peter Deilmann Reederei
101,0 (+1,0%)
VTours
78,0 (+38,1%)
Olimar
65,4 (+3,0%)
Canusa
61,0 (+20,1%)
Nicko Tours
58,5 (+3,4%)
Alpetour
56,9 (+6,2%)
Wikinger Reisen
54,7 (+7,5%)
Mediplus Reisen
52,0 (+40,5%)
Ikarus Tours
45,8 (-1,1%)
OFT Reisen
41,7 (+30,7%)
RUF Jugendreisen
Arosa Flussschiff
H & H Tur Touristik
Eberhardt
Durchwach­sen ist die Situa­tion auch bei Busreise­
anbietern wie Eber­hardt, Anton Graf Rei­sen und
Hafermann Rei­sen. Der Trend ging 2008 vor allem
zu mehr Kultur-, Studien-, Wellness- und Erlebnis­
reisen. Von den auf Jugend- und Schülerreisen
spezialisierten Bus­reiseunternehmen erzielte ins­
besondere RUF Jugendreisen ein rasantes Wachs­
tum. Das Unternehmen steuert auch Nahziele per
Flug an. 2007/08 war ein Jahr der Konsolidie­rung,
doch der Erfolgskurs soll gehalten werden. RUF
rechnet damit, dass Eltern am Urlaub ihrer Kinder
zuletzt sparen.
234,2 (+7,0%)
Big Xtra
CTS Gruppen- und Studienreisen
Anton Graf Reisen
41,1 (+16,8%)
38,6 (+5,8%)
37,0 (+117,6%)
35,3 (-6,9%)
34,9 (+7,4%)
33,6 (-0,9%)
ITT
33,2 (-4,9%)
Rainbow Tours
32,0 (+4,9%)
Plantours & Partner
30,5 (-6,2%)
Viking Flusskreuzfahrten
27,5 (+1,9%)
Lernidee
27,1 (+5,0%)
DB Klassenfahrten
27,0 (+7,6%)
Ferien
Windrose
Attika
Travel-Trex Reisen
Frosch Sportreisen
Interhome
27,0 (+187,2%)
25,3 (+15,5%)
23,6 (-6,0%)
20,4 (+83,8%)
20,2 (+12,8%)
19,7 (+4,2%)
Hauser Exkursionen
18,7 (-4,1%)
Tischler Reisen
18,6 (+1,6%)
Sun Trips Reisen
17,9 (+10,5%)
Hafermann
17,7 (+6,0%)
Vamos Eltern-Kind-Reisen
15,5 (+17,4%)
Orca Reisen
15,3 (+19,5%)
Chamäleon
13,8 (+30,2%)
Kiwi Tours
Hirsch Reisen
SE Pressereisen
Welcome Berlin Tours
Ecco Reisen
10,5 (-18,0%)
10,4 (-7,1%)
8,9 (+2,3%)
8,5 (-4,5%)
8,1 (±0%)
Medikur Reisen
7,8 (+9,9%)
Asian Dreams
6,5 (+4,8%)
Zahlen in Klammern: Veränderung zum touristischen Vorjahr
Quelle:
fvw-Dokumentation 2007/08
19
Kreuzfahrten
Boom bei Kreuzfahrten hält an
Deutschland ist weltweit der drittgrößte Markt für
Kreuzfahrten nach den USA und Großbritannien.
Im Vergleich zu diesen beiden Ländern erreichte
der hiesige Kreuzfahrtmarkt allerdings 2008 das
höchste Wachstum. Die Zahl der Passagiere leg­te
um 18,9 Prozent auf 907.000 zu, der Umsatz um
17,8 Prozent auf annähernd 1,7 Mrd. Euro. Das
Markt­volumen hat sich damit innerhalb von zehn
Jahren verdreifacht. Die sechs wichtigsten Des­
ti­nationen für Hochseekreuzfahrten sind das
Mittel­meer, die Karibik/USA, die Kreuzfahrtregion
Nord­land, Westeuropa, die Atlantischen Inseln und
die Ostsee. 2008 zahlten die Touristen im Durch­
schnitt etwas weniger für ihre Kreuzfahrten, ver­reis­
ten aber ebenso lange wie im Vorjahr. Auch 2009
soll sich das Wachstum fortsetzen: Die Hälf­te der
Anbieter rechnet mit einer positiven Geschäftsent­
wicklung. Nach An­gaben des DRV waren bereits
Mitte März 2009 rund 70 Prozent der Kapazitäten
ausgebucht. Die Marke von einer Mio. Passagieren soll 2009 über­schritten werden. Flusskreuzfahrten legten ebenfalls zweistellig zu: Der Umsatz
stieg 2008 um rund zwölf Prozent, die Gästezahl
sogar um fast 15 Prozent. Die wichtigs­te Destina­
tion war 2008 wie schon in den Vor­­jahren die Do­
nau, hier waren 140.000 Kreuz­fahrtgäs­te unterwegs. Auch der Nil sowie Deutsch­land-­Routen
waren beliebt. Dabei gab es auf fast allen Flüs­sen
mehr Teilnehmer; lediglich Fahrtgebiete in China,
Myanmar und Südostasien verbuchten weniger
Gäste. Fluss­kreuz­fahrten wurden bei gleicher Rei­
sedauer im Durch­schnitt etwas günstiger. Für 2009
erwarten 54 Prozent der Flusskreuzfahrtanbieter
ein Umsatzplus, 38 Prozent rechnen mit einem
Minus. Allerdings mehren sich die skeptischen
Stimmen zur Branchenentwicklung insgesamt.
So soll die Bu­chungslage in den ersten Monaten
2009 ins­gesamt schlechter sein als im Vorjahr.
Zudem wach­sen die Kapazitäten und der Wettbewerb wird mit neuen Anbietern wie TUI Crui­ses
und zahl­reichen neuen Schiffen härter. Dies führt
der­zeit zur Preisschlacht um die Kunden: Mit
einfachen Rabatten auf den Preis oder mit Son­
der­an­geboten, z.B. An- und Abreise inklu­si­ve.
Entwicklung des
deutschen Hochseekreuzfahrtenmarkts
Umsatz (in Mrd. EUR)
Passagiere (in Tsd.)
907
1,69
1,44
1,36
1,14
2004
763
705
1,22
583
2005
2006
2007
2004
2008
639
2005
2006
2007
2008
Quelle: DRV-Studie „Kreuzfahrtenmarkt Deutschland 2004 bis 2008“
Entwicklung des
deutschen Flusskreuzfahrtenmarkts
Umsatz (in Mio. EUR)
Passagiere (in Tsd.)
443
356
2004
384
395
370
364
2005
2006
307
2007
2004
2008
326
2005
311
2006
334
2007
2008
Quelle: DRV-Studie „Kreuzfahrtenmarkt Deutschland 2004 bis 2008“
Kennzahlen der Kreuzfahrten 2008
Veränderung zum Vorjahr (in %)
Stand
2008
Hochseekreuzfahrten
Ø Reisepreis (in EUR)
1.868
Ø Tagespreis (in EUR)
199
Ø Reisedauer (in Tagen)
9,37
Ø Passagieralter (in Jahren)
49,7
-1,1
-1,2
+0,2
+1,6
Flusskreuzfahrten
Ø Reisepreis (in EUR)
1.154
Ø Tagespreis (in EUR)
151
Ø Reisedauer (in Tagen)
7,64
Ø Passagieralter (in Jahren)
58,0
-2,2
-0,8
-1,5
-0,7
Quelle: DRV-Studie „Kreuzfahrtenmarkt Deutschland 2008“
20
Kreuzfahrten
Kreuzfahrtpublikum wird
wieder älter
Kreuzfahrtteilnehmer
Entwicklung nach Altersgruppen (in %)
14–29 Jahre
Das Durchschnittsalter der Hochseekreuzfahrtteilnehmer ist 2008 laut DRV-Kreuzfahrtstudie
leicht gestiegen. Es liegt jetzt bei fast 50 Jahren.
Flusskreuzfahrer sind mit 58 Jahren im Durchschnitt etwas älter. Nach Ergebnissen der FOCUSStudie Communication Networks nahm die Zahl
der Kreuz­fahrtteilnehmer in der Bevölkerung
wieder etwas ab. Vor allem jüngere Zielgruppen
machen heute weniger Kreuzfahrten als beispielsweise noch 2005.
30–39 Jahre
38,5
17,4
40–49 Jahre
50–59 Jahre
34,2
32,5
35,1
20,4
24,4
22,0
13,9
13,6
15,4
14,9
16,8
16,9
15,0
2004
CN 8.0
(544 Tsd.)
2005
CN 9.0
(699 Tsd.)
2006
CN 10.0
(654 Tsd.)
38,8
24,7
21,6
22,2
11,2
14,8
60–69 Jahre
11,3
10,0
7,7
6,6
2007
CN 11.0
(603 Tsd.)
2008
CN 12.0
(601 Tsd.)
Basis: Mindestens eine längere Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten
Quelle: Communication Networks (CN)
Kreuzfahrer auf Erfolgskurs
Kreuzfahrtveranstalter*
Umsatz 2007/08 (in Mio. EUR)
Der größte Kreuzfahrtanbieter in Deutschland,
Aida, legte 2008 kräftig zu. Beim Aida-Mutterkon­
zern Carnival Corporation, zu dem auch Carnival,
Princess, Cunard, Holland America und Seabourn
gehören, sank 2008 allerdings der Umsatz, der
Gewinn stieg. Für 2009 erwartet das Unternehmen auch einen niedrigeren Gewinn – und will
dennoch weiter expandieren. Die europäischen
Anbieter bekommen immer mehr Konkurrenz aus
Übersee. US-Reeder Royal Caribbean beispielsweise steuert 2009 so viele Ziele in Europa an
wie noch nie zuvor und bringt neue Schiffe nach
Europa. Allerdings sind die amerikanischen Schiffe nach Meinung der heimischen Branche stark
auf das amerikanische Publikum zugeschnitten
und somit keine gefährliche Konkurrenz.
Fast alle Reedereien bauen ihre Kapazitäten wei­
ter aus. 2009 laufen vier neue Schiffe von Aida,
MSC und Costa aus und im Mai wird „Mein
Schiff“, das erste Schiff von TUI Cruises, getauft.
Mit der Oasis of the Sea setzt Royal Caribbean
einen neuen Meilenstein: Das Schiff hat Platz für
5.400 Passagiere und bietet einen Sandstrand
und tropischen Garten mit echten Bäumen. Auch
die deutschen Flussreiseanbieter vergrößern ihre
Flotten: Nicko Tours nimmt vier neue Schiffe auf,
Arosa ein weiteres.
566,1
Aida Cruises
(+25,5%)
253,6 (+15,6%)
Phoenix Reisen**
200,0 (+13,6%)
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten
126,3 (+18,4%)
MSC Kreuzfahrten
Hurtigruten
108,0 (+2,9%)
Transocean Tours
104,0 (±0,0%)
Deilmann Reederei
101,0 (+1,0%)
Nicko Tours
58,5 (+3,4%)
38,1 (+6,4%)
Arosa Flussschiff**
Plantours & Partner
30,5 (-6,2%)
Viking Flusskreuzfahrten
27,5 (+1,9%)
* Ohne Costa Kreuzfahrten, Hansa Kreuzfahrten, Royal Caribbean Cruises, NCL und Carnival
** Nur Kreuzfahrtumsatz
Zahlen in Klammern: Veränderung zum touristischen Vorjahr
Quelle: fvw-Dokumentation
Neue Schiffe 2009
Schiff
Gesellschaft
Vermessung
(BRZ)
Passagiere
April
AIDAluna
AIDA Cruises
69.200
2.050
Mai
Mein Schiff
TUI Cruises
76.522
1.960
Juni
Seabourn Odyssey
The Yachts of Seabourn
32.000
450
Juni
Costa Luminosa
Costa Crociere
92.600
2.826
Juni
Costa Pacifica
Costa Crociere
114.500
3.780
Juli
MSC Splendida
MSC Crociere
133.500
3.959
August
Celebrity Equinox
Celebrity Cruises
122.000
2.850
September
Carnival Dream
Carnival
130.000
3.646
Dezember
Silver Spirit
Silversea Cruises
36.000
540
Dezember
Oasis of the Seas
Royal Caribbean
220.000
5.400
Quelle: Unternehmensangaben
21
Verkehr
Viele Wege führen in den Urlaub
Verkehrsmittel für Urlaubsreisen
deutscher Urlauber ab fünf Tagen Dauer (in %)
Reisende haben heute – je nach Reiseziel – viele
Möglichkeiten, um in den Urlaub zu kommen. Die
Mehrzahl der Bundesbürger nutzt für Urlaubs­
reisen ab fünf Tagen Dauer den Pkw. Laut GfK
TravelScope hat der Anteil der Selbstfahrer allerdings in den vergangenen Jahren leicht zu Gunsten des Flugzeugs nachgegeben. Heute fliegt
demnach rund ein Drittel der Deutschen in den
Urlaub. Auf Bus und Bahn entfällt jeweils nur ein
Anteil von sieben Prozent. Die FOCUS-Studie
Communication Networks 12.0 zeigt außerdem,
dass junge Bun­desbürger, die eher über weniger
Geld verfügen, überdurchschnittlich Bahn und
Bus fahren. Mit dem Flugzeug verreisen fast alle
Altersgruppen gleich oft, lediglich über 60-Jährige sind zurückhaltender. Beim Pkw sieht es
ähnlich aus, nur dass hier die unter 29-Jährigen,
von denen einige unter Umständen entweder
keinen Führer­schein oder kein Auto haben, unter­
repräsen­tiert sind. Zwischen 30- und 40-Jährige
wählen vergleichsweise sehr häufig das Wohnmobil. Dies dürfte wesentlich daran liegen, dass
junge Eltern mit Kindern, die vor allem in dieser
Altersgruppe vertreten sind, damit besonders
komfortabel und günstig verreisen können. Über
60-Jährige steigen gerne auf Bahnen und andere Verkehrsmittel, vor allem Reisebusse, um. Bei
Kurzreisen wiederum ist das Flugzeug insgesamt
weniger gefragt; hier gewinnen Pkw, Bahn und
andere Verkehrsmittel an Bedeutung.
Auto
Flugzeug
2008
51
2007
52
Bus
Bahn
Keine Angabe
33
7
33
7
2
7
7 1
2006
53
32
7
6 2
2005
53
32
7
6 2
2004
54
30
8
6 2
29
8
5 2
29
7
6 2
7
6 2
30
7
6 2
27
8
6 2
56
2003
2002
56
2000
55
30
1998
55
57
1996
Quelle: GfK TravelScope/DRV „Fakten und Zahlen zum deutschen Reisemarkt 2008“
Genutztes Verkehrsmittel bei In- und
Auslandsreisen nach Altersgruppen (in %)
Bis 29 Jahre
30–39 Jahre
40–49 Jahre
50–59 Jahre
60–69 Jahre
Potenziale
(in Mio.)
Bevölkerung,
14 bis 69 Jahre
54,90
Privat-Pkw oder
Firmen-/Dienstwagen
25,40
Flugzeug
18,65
Bahn
4,82
Andere
Verkehrsmittel
3,16
Mietwagen
1,95
Eigenes oder gemietetes
Reisemobil/Wohnmobil
1,13
18
25
22
22
18
26
24
19
34
30
24
24
19
17
18
16
15
14
16
20
15
24
20
17
24
14
9
18
31
22
19
23
23
11
11
Quelle: Communication Networks 12.0
Veranstalterumsatz 2007/08
nach Verkehrswege-Sparten* (in Mrd. EUR)
+4,4%
Flugreisen machen Hauptumsatz
+3,0%
Veranstalter generierten mit Reisen, die mit einem
Flug verbunden waren, im Touristikjahr 2007/08
rund 12,5 Mrd. Euro. Erdgebundene Reisen, z.B.
mit Bus oder Bahn, setzten im Vergleich lediglich
zwei Mrd. Euro um. Ein weiterer Verkehrsweg im
Tourismusgeschäft sind Schiffsreisen. Hier ist das
Schiff allerdings kein Mittel zur Anreise, sondern
Zweck der Reise und Veranstaltungsform.
12,5
8,3
+5,5%
2,8
Flugreisen
gesamt
Flugreisen Nahund Mittelstrecke
Flugreisen
Fernstrecke
+3,3%
+14,7%
2,1
1,7
Erdgebundene
Reisen
Kreuzfahrten
* Reiseveranstalter mit mind. 5 Mio. EUR Umsatz; nicht alle Veranstalter unterteilen in Sparten;
teilweise ist der Umsatz für Kreuzfahrten in dem für flug- und erdgebundene Reisen enthalten
Quelle: fvw-Dokumentation „Deutsche Veranstalter 2008“
22
Verkehr
Krise sorgt für
Passagierrückgang
Prognose der weltweiten Passagierabflüge
(in Mrd.)
2,70
2,54
Die Welt-Luftfahrtorganisation IATA rechnet für
2008 mit 2,3 Mrd. Passagieren im weltweiten Flug­
verkehr, davon 854 Mio. international Reisen­de.
Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ledig­lich
eine leichte Steigerung. 2009 soll das Passa­gier­
aufkommen sogar sinken und sich erst 2011 mit
einem stärkeren Wachstum wieder erho­len. Bislang hatte die Schwächung der Flugtouris­tik nach
Krisen (wie beispielsweise 2001 in Folge der
terro­ristischen Anschläge) häufig etwa drei Jahre
angedauert. Mit einer ähnlichen Entwick­lung
rechnen die Experten nun auch als Reaktion auf
die Wirtschaftskrise. Die Umsätze im weltwei­ten
kommerziellen Luftverkehr mit Pas­sa­gieren sollen
2008 ebenfalls leicht auf 425 Mrd. US-Dollar
steigen und 2009 dann wieder sinken.
2,31
2,26
2007
2008
2,26
2009
2010
2,37
2011
2012
2013
Quelle: IATA
Passagierkilometer* nach FluglinienRegionen 2008 Veränderung zum Vorjahr (in %)
+1,6
Insgesamt
Afrika
Die ausgelasteten Passagierkilometer nahmen
2008 insgesamt leicht um 1,6 Prozent zu. Die
Fluglinien innerhalb der Regionen entwickelten
sich allerdings sehr unterschiedlich: Während
Fluglinien aus Afrika und Asien/Pazifik deutlich
verloren, konnten die aus Lateinamerika und dem
Nahen Osten stark zulegen. Im Januar 2009 erreichten nur noch Airlines aus dem Nahen Osten
Zuwächse im Vergleich zum Vorjahres­monat.
Diese Entwicklung ist auf die Schwere der Rezes­
sion sowie auf einen Trend zur Deglobalisierung
zurückzuführen.
2,24
Asien/Pazifik
-4,0
-1,5
+1,8
Europa
+10,2
Lateinamerika
+7,0
Naher Osten
+2,9
Nordamerika
* RPK (Revenue Passenger Kilometre) = ausgelastete Passagierkilometer
Quelle: IATA
Passagiere* von internationalen Flughäfen
in Deutschland (in Mio.)
Passagieraufkommen 2008
in Deutschland steigend
Die Zahl der Passagiere an den 24 internationalen Flughäfen in Deutschland nahm 2008 um 1,1
Prozent auf 191 Mio. zu. Allerdings gab es zum
Jahresende hin eine deutliche Abschwächung.
Und im Janu­ar 2009 sank die Zahl der Fluggäste
weiter um neun Prozent. Für das Gesamtjahr
2009 erwarten Experten auf Grund der Wirtschafts­
krise auch in Deutschland einen Rückgang der
184,7
155,7
2004
165,4
2005
191,0
174,2
2006
2007
2008
* Anreise, Abreise, Transit
Quelle: ADV-Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen
23
Verkehr
Passagierzahlen. Langfristig sollen allerdings
wieder mittlere Wachstumsraten von zwischen
vier und fünf Pro­zent erreicht werden.
Die größten Flughäfen in Deutschland sind Frankfurt und München, gefolgt von Düsseldorf und
Berlin. Von diesen kann sich lediglich Frankfurt
in der unteren Hälfte der Top Ten international
einreihen. Der Betreiber Fraport will allerdings
weiter intensiv investieren – und erwägt den Kauf
von Objekten des britischen Konkurrenten BAA.
Viele Flughäfen werden von bestimmten Airlines
dominiert – wie Frankfurt und München von Lufthansa, Berlin von Air Berlin, Hannover von TUIfly
oder Hahn von Ryanair. Und die Zahl der Geschäftspartner für die Flughäfen sinkt weiter: Auf
Grund der Wirtschaftskrise gehen einige Flug­
linien in die Insolvenz oder schließen sich den
großen Anbietern an.
Luftfahrtallianzen
Star Alliance
OneWorld
Sky Team
Gründungsjahr
1997
1999
2000
Destination/
Flughäfen
912
673
905
Länder
159
134
169
Fluggesellschaften
21
11
11
Air Canada, Air China,
Air New Zealand, ANA,
Asiana Airlines, Austrian,
bmi, Egyptair, LOT Polish
Airlines, Lufthansa,
Scandinavian Airlines,
Shanghai Airlines,
Singapore Airlines,
South African Airways,
Spanair, Swiss,
TAP Portugal, THAI,
Turkish Airlines,
United, US Airways
American Airlines,
British Airways,
Cathay Pacific,
Finnair, Iberia,
JAL, LAN,
Malev, Mexicana*,
Qantas,
Royal Jordanian,
Aeroflot,
AeroMexico,
Air France, Alitalia,
China Southern,
Continental Airlines,
Czech Airlines,
Delta Airlines,
KLM, Korean Air,
NWA Northwest
Airlines
* Wird der Allianz im Laufe des Jahres 2009 beitreten
Quelle: Angaben der Allianzen (Stand: April 2009)
Top 10 Fluglinien 2007
im internationalen Flugverkehr
Nach Passagieren
Nach Passagierkilometern
(in Mio.)
Konsolidierung am Himmel
geht weiter
49,0
Ryanair
Die weltweit größten Billigflieger Ryanair und
Easyjet wählen derzeit verschiedene Strategien.
Ryanair rechnet trotz Krise mit Gewinn und will
KLM
American
Airlines
Emirates
Singapore
Airlines
Cathay
Pacific
British
Airways
30,2
British
Airways
116,8
Lufthansa
31,5
Easyjet
118,1
Air France
41,3
Lufthansa
Air France
Angesichts der Krise und der sinkenden Passagierzahlen nahmen viele Airlines weltweit Kapazitäten vom Markt. Die Konsolidierung unter den
Fluglinien läuft jedoch weiter – 2009 dürfte nach
Expertenmeinung ein entscheidendes Jahr werden. Einerseits treibt die Liberalisierung, beispiels­
weise die Freigabe des Luftverkehrs zwischen
Europa und Nordamerika (Open Skies), den Markt
an, andererseits sorgt die Wirtschaftskrise für
zusätzlichen Druck vor allem auf kleine Anbieter.
In Europa konkurrieren Lufthansa, Air France-KLM
und British Airways. Insbesondere für die deutsche
Lufthansa sehen die Experten gute Chancen. Zu
den letzten Zukäufen gehörten hier beispiels­
weise die österreichische Fluggesellschaft AUA,
Brussels Airline oder die Übernahme von Eurowings/Germanwings. Air France-KLM stieg bei
Al­italia ein. British Airways ver­han­­delt mit Iberia
über einen Zusammenschluss.
(in Mrd.)
28,3
90,9
Emirates
90,5
American
Airlines
23,2
21,5
20,5
110,3
Singapore
Airlines
81,3
United
Airlines
77,7
Cathay
Pacific
75,0
19,0
KLM
17,7
Delta
Airlines
74,5
63,2
Quelle: IATA/World Air Transport Statistics (WATS)
Fluglinien nach Umsatz 2008*
Ausgewählte Unternehmen (in Mrd. EUR)
Lufthansa
24,9
Air France
24,7
British Airways
Air Berlin
Ryanair
Easyjet
9,5
3,3
3,0
2,7
* Erwartet
Quelle: Thomson Datastream/FOCUS-MONEY 4/2009
24
Verkehr
weiter massiv expandieren: Das Unternehmen
würde gerne die irische Aer Lingus übernehmen,
scheiterte allerdings bislang mit seinen Geboten.
Zudem plant Ryanair für die Zukunft Low-CostFlüge auch im Langstreckenbereich, z.B. von
Köln/Bonn aus, wo Ryanair einen neuen Zielflughafen aufbauen will. Easyjet erwartet zwar ebenfalls ein Plus beim Ergebnis für das laufende
Geschäftsjahr, die geplante Flottenvergrößerung
steht jedoch noch in Frage.
Die deutschen Fluggesellschaften, die im BDF
(Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften) organisiert sind, decken zusammen nach
Verbandsangaben rund 70 Prozent des deutschen Marktes ab und befördern rund 120 Mio.
Passagiere im Jahr. Auch hier läuft die Konsolidierung: Air Berlin kaufte beispielsweise LTU und
DBA. Aktuell verhandeln Air Berlin und TUIfly
zudem über eine engere Zusammenarbeit und
wechselseitige Aktienbeteiligungen.
Entwicklung der deutschen Fluglinien
Die Deutsche Lufthansa gehört mit fast 63 Mio. Passagieren 2007
zu den größten internationalen Fluggesellschaften. Air Berlin ist die
zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft (Passagiere 2007: 27,9 Mio.)
mit Zielen wie internationalen Metropolen, Feriendestinationen sowie
inländischen Flughäfen. Zur Gruppe gehören außerdem NIKI (24
Prozent), Belair (49 Prozent), DBA (100 Prozent) und LTU (100 Prozent, seit März 2007). Die mit 12,5 Mio. Passagieren drittgrößte
deut­sche Airline TUIfly (Tochter der TUI Travel PLC) entstand im
Sommer 2007 aus der Hapag-Lloyd Express (HLX) und Hapagfly.
Eurowings (Lufthansa) betreibt eine der größten Regionalflotten
und mit Germanwings auch eine der erfolgreichsten No-Frills-Airlines in Europa. Eurowings beförderte 2008 über zehn Mio. Passagiere. Condor (Thomas Cook) ist mit rund sieben Mio. Passagieren
2007 eine der führenden Freizeitfluggesellschaften in Europa mit
inter­nationalen Urlaubs- sowie Städtezielen. Seit der Neuausrichtung 2004 bietet Condor Flüge auch zu niedrigen Preisen.
Linie, Charter und Low-Cost-Carrier
in Deutschland Anteile am Gesamtverkehr* (in %)
Linie
LCC
Charter
24,3
23,2
20,8
19,9
16,8
15,0
14,3
12,8
4,8
9,5
14,5
18,9
23,4
26,3
25,8
27,4
70,9
67,3
64,7
61,6
59,8
58,7
59,9
59,8
2003
2004
2005
2006
2007
1. Hj.
2007
1. Hj.
2008
Low-Cost wächst langsamer
Billigflieger haben sich mittlerweile zu einem fes­
ten Bestandteil des deutschen Flugmarktes ent­
wickelt. Merkmale für dieses Segment sind laut
ADV niedrige Preise oder der Direktvertrieb im
Internet. Während Low-Cost-Carrier noch zu
Beginn des Jahrtausends rasant an Marktanteil
gewannen, verlangsamt sich das Wachstum
mittlerweile. Für das Gesamtjahr 2008 erwarten
die Marktbeobachter des ADV, dass von 190 Mio.
Passagieren insgesamt 55 Mio. Low-Cost fliegen.
Damit legt das Segment weiterhin stärker zu als
der gesamte Luftverkehr.
Die Zahl der Anbieter stagnierte im Sommer 2008
im Vergleich zum Vorjahr: Blue Air, Brussel Airlines,
Blue 1 und Air Italy bedienten den deutschen
Markt nicht mehr. Condor strich das Low-CostSegment City-Fliegen und bietet nun ebenso wie
LTU nur noch ausgewählte Billigflüge an. Sie
erscheinen daher nicht mehr in der ADV-Statistik.
Neu im deutschen Markt eingetreten sind Fly
Nordic, Meridiana und Centralwings.
2002
* Internationale Verkehrsflughäfen ohne Niederrhein, Lübeck, Karlsruhe/Baden-Baden,
Friedrichshafen, Paderborn
Quelle: ADV-Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen/DLR-Deutsches Zentrum
für Luft- und Raumfahrt e.V.
Low-Cost-Carrier in Deutschland
Top 10 nach Flügen Juli 2008*
Air Berlin (LCC)
2.179
Germanwings
TUIfly (LCC)
657
Easyjet
371
160
Intersky
flybe
102
+18,3%
-2,1%
+29,0%
-27,7%
Air Baltic
61
+24,5%
Wizz
59
+13,5%
Aer Lingus
+2,0%
613
Ryanair
+9,2%
+1,0%
929
55 +14,6%
* In einer Juliwoche: innerdeutsch werden beide Richtungen einer Strecke betrachtet,
innerhalb Europas nur eine Richtung
Quelle: ADV-Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen/DLR-Deutsches Zentrum
für Luft- und Raumfahrt e.V.
25
Verkehr
EU öffnet Schienenverkehr
Verkehrsleistung der Eisenbahnen
in Deutschland
2008 nahm die Verkehrsleistung der Eisenbahnen
zu: Es wurden rund 2,3 Mrd. Passagiere befördert.
Diese Fahrgäste legten zusammen 81,5 Personenkilometer zurück. Allerdings dürfte ein hoher
Anteil nicht durch Urlaubs- und Geschäftsreisen
motiviert sein.
Die Deutsche Bahn ist der größte Anbieter von
Schie­nenverkehr in Deutschland. 2007 beförderte
sie beispielsweise 1,8 Mrd. Reisende. Die Liberalisierung läuft: Im Regionalverkehr zieht der
Wettbewerb bereits an. Nach Personenkilometern
betreiben Bahn-Konkurrenten zehn Prozent der
Strecken. Ab 2010 soll auch der Fernverkehr
geöffnet werden. Die EU erhofft sich daraus einen
schnelleren Ausbau der grenzüberschreitenden
Hochgeschwindigkeitsstrecken. Insbesondere
Kooperationen zwischen nationalen Betreibern
könnten zulegen. Aber auch Branchenfremde
haben Interesse: Air France-KLM erwägt mit dem
Verkehrsunternehmen Véolia den Markteinstieg,
um Langstreckenflüge und Mittelstrecken-Bahnfahrten besser verknüpfen zu können.
Busreisen weiter gefragt
Nach Angaben des Branchenverbandes RDA
verreisen jährlich rund 120 Mio. Menschen mit
dem Bus. Reisebusse konnten ihren Marktanteil
laut der aktuellen RA 2009 behaupten, bei Auslandsreisen sogar leicht hinzugewinnen. Die
Bus­touristik ist mittelständisch geprägt. Große
deutsche Reisekonzerne wie TUI oder Thomas
Cook kommen zusammen lediglich auf 0,3 Prozent Marktanteil. Den Markt bestimmen die fast
5.500 privaten Omnibusunternehmen mit rund
75.000 Bussen. Teilweise entwickeln sie sich zu
mittelständischen Veranstaltern mit kombinierten
Bus- und Schiffs-/Flugreisen oder Themen- und
Eventreisen. Klassische Busunternehmen bieten
Kultur-, Event-, Musik- und Städtereisen. Daneben gibt es die Spezialisten für Jugend- oder
Fahrradreisen.
Passagiere (in Mrd.)
Personenkilometer (in Mrd.)
2,3
81,5
79,3
2,1
2007
2007
2008
2008
Stand: Februar 2009
Quelle: Statistisches Bundesamt/DRV „Zahlen und Fakten zum deutschen Reisemarkt 2008“
Bahntickets werden online gebucht
Bahn.de ist mit 300 Mio. Besuchen jährlich die am häufigsten besuchte Website für Reiseangebote in Deutschland. Nach Bahnan­
gaben werden pro Tag rund 60.000 Tickets im Internet verkauft. Für
2008 rechnet die Bahn mit einem Online-Umsatz von mehr als einer
Mrd. Euro. Der Internetanteil an den gesamten Fahrkartenverkäufen
liegt dennoch mit 15,2 Prozent (Vorjahr 12,5 Prozent) recht niedrig.
Im Nahverkehr spielt der Internetvertrieb nur eine sehr geringe Rolle.
Dagegen geht im Fernverkehr jedes dritte Ticket online „über den
Counter“. In den kommenden zwei Jahren soll der Internetanteil auf
gut 50 Prozent steigen. Hierzu setzt die Bahn auf den neuen, überarbeiteten Internetauftritt – und auf neue Vertriebspartner im Netz,
wie Online-Reisebüros, andere Leistungsträger und Ticket­ver­mark­ter.
Leidtragende dieser Strategie sind die Reisebüros: Ihr Anteil an den
DB-Einnahmen liegt nur noch bei 17,9 Prozent und dürfte in Zukunft
weiter sinken.
Busreisemarkt Deutschland
Reisen pro Jahr (in Mio.)
120
Insgesamt
Busurlaubsreisen
Bus-Kurzurlaubsreisen
(Dauer 2 bis 4 Tage)
6
12–15*
Gelegenheitsverkehre
(Tagesfahrten,
Klassenfahrten etc.)
100
* Bandbreite der Schätzung
Quelle: RDA-Internationaler Bustouristik Verband / Stand: 12.01.2009
26
Hotels
Hotelentwicklung uneinheitlich
Zimmerertrag (RevPAR) der Hotels weltweit 2008
Entwicklung nach Regionen (in %)
Das erste Halbjahr 2008 begann für die Hotelbranche mit einem zweistelligen Wachstum der
Hotel­performance vielversprechend. In den letz­
ten Monaten des Jahres, als sich das Ausmaß
der Krise abzuzeichnen begann, ging der Zimmer­
ertrag (revenue per available room – RevPAR)
allerdings zurück. Zum Jahresabschluss zeigten
einige Länder dennoch einen deutlichen Zuwachs. Im Nahen Osten legte auch die durchschnittliche Belegung der Zimmer auf 69 Prozent
zu. Mit Abu Dhabi, Dubai und Doha liegen hier
einige der Städte mit den höchsten Zimmerpreisen und dem höchsten Ertrag pro Zimmer. Hotels
in Israel und dem Libanon sind wiederum stark
von politischen Entwicklungen abhängig – 2008
war ein besseres Jahr, für Hotels in Tel Aviv und
Beirut ging es aufwärts. Zentral- und Südamerika setzten die positive Entwicklung fort, einzelne
Städte schafften es allerdings nicht in die Rankings. In Asien und dem Pazifikraum stiegen die
Hotelpreise insbesondere auf Grund großer sport­
licher Events wie der Olympiade in Peking oder
dem Formel 1 Grand Prix in Singapur. Hote­liers
in Australien scheinen über ein überzeugendes
Marketing zu verfügen, denn gleich fünf Städte
landeten unter den Top 20 nach Bettenauslastung. Die Hotels in den USA litten unter der Zurückhaltung der Kon­sumenten im Inland und der
weltweiten Krise. Ähnlich erging es den Häusern
in Europa, wobei österreichische und Schweizer
Hoteliers von der Fußball-EM profitierten.
Naher Osten
+18,3
Zentral-/Südamerika
+14,5
+1,8
Asien Pazifik
USA
Europa
-1,9
-5,1
Quelle: STR Global/Deloitte „Hospitality Vision Spring 2009“
Hotelperformance nach Städten
jeweils Top 20 in 2008
Bettenbelegung (in %)
Perth
New York
Abu Dhabi
Hongkong SAR
London
Hurghada
Brisbane
Sydney
Melbourne
Osaka
Dubai
Adelaide
Seoul
Paris
Bali
Singapur
Tokio
Tel Aviv
Liverpool
San Francisco
Ø-Zimmerrate (in USD)
RevPAR*
Moskau
Genf
Dubai
Abu Dhabi
New Delhi
Doha
New York
Venedig
Paris
Mumbai
Muscat
Riad
Mailand
Zürich
Rom
Istanbul
Florenz
London
Manama
Tel Aviv
Moskau
Dubai
Genf
Abu Dhabi
New York
Paris
New Delhi
Doha
London
Muscat
Riad
Venedig
Zürich
Tel Aviv
Singapur
Mumbai
Istanbul
Manama
Tokio
Hongkong SAR
82,4
81,9
81,6
81,2
81,1
80,3
79,9
79,4
79,2
79,0
78,9
78,5
77,9
77,8
77,8
77,1
75,5
75,3
75,3
75,0
374
343
300
283
279
278
276
275
268
257
257
245
237
236
229
227
227
225
223
221
Auch in der deutschen Hotelbranche verlief das
erste Halbjahr 2008 gut. Seit Oktober wirkte sich
jedoch die Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich
auf Umsätze und Buchungen aus. Insgesamt
schloss das Beherbergungsgewerbe das Jahr
nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
mit einem nominalen Plus von 0,8 Prozent ab.
250
237
231
231
226
208
197
197
183
176
174
174
170
166
164
164
159
159
154
151
* Revenue per available room = Zimmerertrag
Quelle: STR Global/Deloitte „Hospitality Vision Spring 2009“
Nettoumsätze im Beherbergungsgewerbe
Entwicklung (in Mrd. EUR)
Hotels, Hotels garni, Gasthöfe, Pensionen
Umsatz der deutschen Hotels
2008 leicht steigend
(in USD)
1,6
16,3
1999
1,6
16,7
2000
1,6
16,6
2001
1,7
16,1
2002
Sonstiges Beherbergungsgewerbe
1,8
1,8
15,4
15,5
2003
2004
1,8
15,7
2005
1,9
1,9
2,0
16,4
16,6
16,6
2006
2007
2008
Quelle: Statistisches Bundesamt/DEHOGA
27
Hotels
Der DEHOGA berechnete für 2008 einen Gesamtumsatz von 16,6 Mrd. Euro bei Hotels, Gasthöfen
und Pensionen sowie rund zwei Mrd. Euro für das
sonstige Beherbergungsgewerbe, wozu beispiels­
weise Erholungs-/Ferienheime, Ferienzentren und
Ferienwohnungen gehören. Die Zukunfts­aus­sich­
ten sind angesichts der Krise bislang wenig viel­
versprechend: Für den Win­ter 2008/09 erwarteten
bei einer DEHOGA-Befragung im September/
Oktober 2008 fast 39 Prozent der Hoteliers sinkende Umsätze, die Hälfte einen niedrigeren
Ertrag. Kritisch ist vor allem die Entwicklung im
Geschäft mit Tagungen und Geschäftsreisen.
Die durchschnittliche Auslastung der Betten in
der Hotellerie blieb 2008 mit 36,5 Prozent (Vorjahr: 36,7 Prozent) weitgehend stabil, die Zahl der
Ankünfte und Übernachtungen hingegen stieg
leicht an. Das Statistische Bundesamt meldete
gut 103 Mio. Ankünfte in Hotels, Gasthöfen und
Pensionen mit rund 218 Mio. Übernachtungen.
Im sonstigen Beherbergungsgewerbe stiegen
mehr als vier Prozent mehr Reisende ab.
Ankünfte und Übernachtungen im deutschen
Beherbergungsgewerbe 2008
Veränderung zum Vorjahr (in %)
Ankünfte
Anzahl
(in Mio.)
Hotellerie
102,64
Sonstiges Beherbergungsgewerbe
+1,9
28,12
+4,4
Anzahl
(in Mio.)
Übernachtungen
Hotellerie
218,25
Sonstiges Beherbergungsgewerbe
105,63
+1,7
+2,9
Quelle: Statistisches Bundesamt/Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA)
Wichtige Aspekte bei der Hotelwahl
Entwicklung (in %)
Äußerst/sehr wichtig:
81,7
86,3
Saubere Zimmer
62,1
64,7
Gepflegte Anlage
Vielfältige Küche
(vegetarisch, viel
frisches Obst etc.)
60,0
54,7
55,9
Komfortable Betten
Neue Konzepte für den Erfolg
im Markt
Persönliche Atmosphäre
48,4
Ruhige Lage
44,1
48,6
36,1
33,2
Reichhaltige Mahlzeiten/
große Portionen
32,8
38,3
Rascher Service
31,1
36,1
Individueller Service
CN 12.0 (37,58 Mio.)
CN 9.0 (39,70 Mio.)
27,1
24,9
Wellnessangebote
Stilvolle Einrichtung
25,4
22,1
Fitness-/Sport-Angebote
25,3
23,4
Hotel hat eine landestypische Bauweise/
Einrichtung
Kleines
individuelles Hotel
24,8
25,1
23,7
26,4
Luxuriöses/
anspruchsvolles Ambiente
14,0
14,3
Animation
13,7
11,8
Kinderbetreuung
12,5
12,8
Gehört zu einer
großen Hotelkette
10,7
13,0
Design-Hotel
55,0
42,6
42,7
Landestypische Küche
Laut DEHOGA-Befragung achten Hotelgäste
der­zeit stark auf die Preise – andererseits sehen
die Hote­liers Chancen für Betriebe, die sich von
der Masse abheben, z.B. mit originellen Kon­
zepten, individuellem Service oder besonderem
De­­­­­­sign. Tendenziell bestätigt dies auch die
FOCUS-Studie Com­mu­ni­cation Networks 12.0.
Im Langzeitvergleich zeigt sich, dass „Selbstverständlichkeiten“, wie saubere Zimmer, gepflegte
Anlage und komfortable Betten, leicht an Bedeutung verlieren, auch wenn sie nach wie vor die
wichtigsten As­pek­te bei der Auswahl eines Hotels
darstellen. Dagegen gewinnen Faktoren wie eine
vielfältige Küche, Sport- und Wellnessange­bo­te
(hierzu zählt auch das Schwimmbad) oder eine
besonders stilvolle Einrichtung. Die Zugehörigkeit
zu einer großen Kette verliert bei Reisenden immer mehr an Bedeutung.
63,1
49,5
48,4
Schwimmbad
4,5
5,0
Basis: Mindestens eine Urlaubs-/Kurzreise in den letzten 12 Monaten
Quelle: Communication Networks (CN)
28
Hotels
Hotelketten spüren die Krise
Die Wirtschaftskrise setzt die großen Hotelketten
unter Druck. 2008 lag das Investitionsvolumen in
der Branche deutlich niedriger als in den Rekordjahren zuvor. Der Rückgang bei Business-Reisen­
den, die entweder weniger oder in günstigeren
Kategorien verreisten, machte den PremiumHäusern zu schaffen. In Europa entwickelten sich
beispielsweise laut MKG Hospitality der Budgetund Economybereich klar besser.
Der Hotelmarkt in Deutschland ist vergleichsweise
vielfältig: Hierzulande gibt es noch viele private,
eigentümergeführte Hotels. Allerdings ist der
Markt in Bewegung geraten. Nationale und internationale Ketten legen zu, mittelständische Häuser treten Kooperationen bei oder gründen neue
Vermarktungsgesellschaften. Laut DEHOGA gibt
es etwa 140 Hotelgruppen und Gesellschaften in
Deutschland, die mit ihren rund 4.000 Häusern
mehr als 50 Prozent des Umsatzes erwirtschaften. Die umsatzstärksten Einzelhotels waren 2007
laut der Branchenzeitung AHGZ das Estrel Berlin
mit 57,5 Mio. Euro Umsatz, das Sheraton Frankfurt Hotel & Towers mit 53,6 Mio. Euro und der
Bayerische Hof in München mit 51,7 Mio. Euro.
In Deutschland zeigt sich ebenfalls der Trend zu
weniger Geschäftsreisen mit seinen Auswirkungen auf die hochpreisige Hotellerie. Viele Hotelgruppen haben allerdings auch Marken des
Budget- und Economybereichs im Portfolio.
Gruppen wie der deutsche Marktführer Accor
fühlen sich daher von der Krise weniger betroffen.
Best Western will in Deutschland wachsen und
nimmt 13 neue Hotels auf. Bei Steigenberger
gewinnen die Intercity Hotels, bei Intercontinental die Marke Holiday Inn. Andererseits zeigte sich
noch kein starker Einbruch bei Privatreisen. Im
Gegenteil: Viele Marktteilnehmer hoffen darauf,
dass die Bundesbürger nun verstärkt innerhalb
Deutschlands verreisen und örtliche Hotels buchen. Ferienhotelbetreiber wie Maritim, Arabella
Starwood, Accor, Dorint oder die Travel Charme
Hotels sehen daher etwas sorgenfreier in die
Zukunft.
Top 10 Hotelgruppen weltweit 2008*
Zimmeranzahl (in Tsd./Veränd. z. Vorjahr)
Hotels
Anzahl
Veränd.
IHG
3.949
+208
Zimmeranzahl
Wyndham Worldwide
6.544
+71
Marriott International
2.901
+126
517,9
Hilton Hotels
2.959
+58
497,4
Accor
3.857
-264
Choice International
5.516
+200
Best Western
4.035
-129
Starwood Hotels & Resorts
897
+26
Carlson Hospitality
971
+26
148,6
+1,8%
Global Hyatt
720
-13
138,5
-1,8%
585,1
+5,2%
+1,4%
550,6
+3,2%
-0,1%
-5,6%
459,5
+3,7%
445,3
-2,1%
308,6
+3,4%
274,5
* Am 01.01.2008
Quelle: MKG Hospitality
Top 20 Hotelmarken in Europa 2008*
Zimmeranzahl (in Tsd./Veränd. z. Vorjahr)
Hotels
Best Western
Ibis (Accor)
Mercure (Accor)
Holiday Inn (IHG)
Novotel (Accor)
Hilton (Hilton Corp.)
Premier Inn (Whitbread)
NH Hotels (NH)
Etap Hotel (Accor)
Radisson (Rezidor/Carlson)
Campanile (Louvre Hotels)
Formule 1 (Accor)
Travelodge (Dubai Invest. Cap.)
Scandic
Marriott
Holiday Inn Express (IHG)
Ramada Hotel (Wyndham Hotels)
Riu Hotels (TUI)
Quality Inn (Choice Hotels)
Premiere Classe (Louvre Hotels)
1.201
641
536
292
252
137
505
254
365
118
382
315
331
114
84
178
145
58
145
219
Zimmeranzahl
79,2
-1,4%
67,1
61,4
+1,9%
+0,7%
44,9
+5,5%
40,2
-5,9%
+2,8%
36,2
+11,0%
31,0
+9,0%
34,4
34,1
+8,4%
+2,6%
25,4
+1,6%
24,2
23,3
-2,7%
22,4
+17,4%
20,7
-0,5%
19,6
+0,8%
18,8
+9,9%
18,1
+8,4%
17,9
-19,1%
-2,3%
17,0
15,6
+3,0%
* 27 Länder der EU am 01.01.2008
Quelle: MKG Hospitality
Markenhotellerie in Deutschland 2008
Top 10 nach Anzahl der Hotels
Accor
Viabono
Land-gut-Hotels
Best Western
Ringhotels
(Adagio, All Season,
Formule 1, Etap Hotel, Ibis,
Motel 6, Mercure, Novotel,
Pullmann, Sofitel, Suitehotel)
(Stadt-gut-Hotels,
Land-gut-Hotels,
Schloss-gut-Hotels)
(Best Western,
Best Western Premier)
(Ringhotels,
Gast im Schloss)
Flair Hotel
Top International
Hotels
Im
Ausland
304
3.871
270
0
191
48
166
4.200
2
12
(Top International Hotels,
Top City & CountryLine)
Im
Inland
130
119
48
110
99
97
Akzent Hotels
3
94
50plus Hotels
65
93
Romantik Hotels
& Restaurants
Quelle: IHA-Hotelverband Deutschland / Stand: September 2008
29
Vertrieb
Gedrückte Stimmung
in den Reisebüros
Touristisches Vertriebsklima
im stationären Vertrieb (Index)
Lage
Klima
Erwartungen
120
Reisebüros sind der klassische Vertriebsweg für
touristische Angebote. Angesichts der Wirtschafts­
krise ist die Stimmung in den stationären Büros
zurzeit weniger gut. So erklärte jedes zweite
Reisebüro in der Befragung von Dr. Fried & Partner im Januar/Februar 2009, dass der Ver­trieb
von Reiseleistungen im letzten Quartal gesunken
ist. Die Hälfte der Befragten rechnet mit einer
weiteren Verschlechterung der Ertragssituation
in den nächsten sechs Monaten. Der Vertriebskli­
ma-Index erreichte daher den niedrigsten Stand
seit Jahren. In der Vergangenheit hatte es allerdings bereits starke Schwankungen gegeben.
100
80
2006
2007
2009
Systemzugehörigkeit von
stationären Reisebüros (Anzahl)
Kooperation
13.028
Reisebüros kooperieren
12.667
12.709
22%
23%
Franchise
11.659
41%
Die Zahl der Reisebüros ging in den vergangenen
fünf Jahren um 20 Prozent zurück. Deutschland
gehört damit aber immer noch zu den Ländern
mit der höchsten Dichte an stationären Ver­triebs­
stellen für Reisen. Gleichzeitig gibt es einen Trend
zur Konsolidierung und Zusammenarbeit. Mittler­
weile sind 5.377 Reisebüros in Ko­ope­ra­tionen
organisiert. Relativ konstant um die 2.000 weitere
setzen auf Franchise-Konzepte. Vor einigen Jahren dominierten noch ungebundene Anbieter den
Markt. Diese kommen heute nur noch auf rund
zehn Prozent der Reisebüros. Die Rewe Touristik
(Atlas Reisen, DER Reisebüro, Derpart) war 2007
nach Umsatz die größte Gruppe. Kooperationspartner ist darüber hinaus der RSG (Deutscher
Reisering, Pro Tours, Prima Urlaub, RCE und Tour
Contact). Nach Umsatz 2007 folgte die ReisebüroAllianz QTA. TUI Leisure Travel, die Nummer drei
2007, ist Franchisegeber für die Marken First
Reisebüro und TUI ReiseCenter; zudem zählen
die Hapag-Lloyd Reisebüros und discount travel
zum Filialvertrieb. TMCV ist eine Allianz aus
AER und TSS. Die Franchisekette Lufthansa City
Cen­ter folgt auf Platz fünf.
2008
Index: Mittelwert Februar bis Dezember 2005 = 100
Quelle: Dr. Fried & Partner/fvw
20%
19%
18%
20%
21%
38%
38%
2002/03
2003/04
15%
18%
Kette
Ungebunden
10.990
10.465
3%
13%
19%
19%
10.095
10%
18%
20%
20%
19%
47%
49%
2004/05
2005/06
19%
13%
27%
2001/02
58%
2006/07
53%
2007/08
Quelle: DRV Vertriebsdatenbank/DER Marktforschung 2008
Reisevertriebssysteme in Deutschland 2007
Top 10 nach Umsatz (in Mio. EUR)
Vertriebsstellen
Umsatz
Rewe Touristik
2.565
4.313
Quality Travel Alliance (QTA)*
6.626
4.271
TUI Leisure Travel
Touristik Multi Channel
Vertriebsgesellschaft (TMCV)**
1.535
2.800
2.585
2.478
LH City Center
496
1.900
BCD Travel
134
1.833
Thomas Cook
1.279
RSG***
1.401
Carlson Wagonlit Travel (CWT)
Otto Freizeit und
Touristik (OFT)****
1.400
1.080
60
918
415
868
* Reisebüro-Allianz aus 5 Verbunden: RTK, Schmetterling, Best-RMG, Alpha, TUI Travel Star
** Reisebüro-Allianz aus 2 Verbunden: TSS, AER
*** Hierzu gehören Pro Tours/RCE, Deutscher Reisering, TourContact, Prima Urlaub
**** Hierzu gehört u.a. Reiseland
Quelle: fvw „Ketten und Kooperationen 2007“/DRV „Fakten und Zahlen zum deutschen Reisemarkt 2008“
30
Vertrieb
Weniger Umsatz mit Flugtickets
Umsatzentwicklung in den Reisebüros 2008
im Vergleich zum Vorjahr (in %)
Die Umsätze entwickelten sich in den Reisebüros
im Gesamtjahr 2008 noch positiv. Vergleichsweise besonders hoch legten die Umsätze im Flugverkehr zu, aber auch die Touristik lief mit einem
Umsatzplus von 5,6 Prozent gut. Das Jahr 2009
begann allerdings mit deutlich schlechteren Zahlen in allen Segmenten: Im Januar und Februar
2009 sanken die Gesamt­umsätze kumuliert um
14 Prozent. Insbesondere das Geschäft mit Flugtickets war mit einem Minus von annähernd 20
Prozent stark rückläufig.
+7,7
Umsatz gesamt
+5,6
Touristik
+9,9
Flugverkehr
+2,7
Service-Entgelt
Sonstige Umsätze
+3,4
Quelle: ta.ts Reisebürospiegel
Veranstalter setzen
auf Reisebüros und Internet
Vertriebsstrukturen der Veranstalter 2007/08
Vertriebsstellen Gesamt
Ausgewählte
Veranstalter
Reisebüros sind für die Veranstalter heute nicht
mehr der einzige Vertriebsweg: das Internet gewinnt bei vielen mehr und mehr an Stellenwert.
Vor allem Spezialisten, die sich an internet-affine
Zielgruppen oder eine treue Fangemeinde wenden, wie Anbieter von Jugendreisen, Ferienhäusern oder Tauch- und Sportreisen, haben einen
hohen Anteil im Eigenvertrieb über das Internet.
Die virtuellen Veranstalter Vtours und Ferien
wurden für Reiseportale wie Expedia oder Opodo
gegründet. Sie bauen allerdings mittlerweile
selbst den stationären Vertrieb aus. Viele Veranstalter fahren derzeit zweigleisig: Sie stärken den
Counter mit Förder- und Incentive-Programmen
und erhöhen die Zahl der Agenturen – gleichzeitig weiten sie den Vertrieb über das Internet aus.
Der stationäre Vertrieb bleibt jedoch deutlich der
wichtigste Vertriebsweg für Veranstalterreisen.
Reisende vertrauen Reisebüros
TUI Deutschland
Thomas Cook
Rewe Touristik
FTI
Öger Gruppe
Schauinsland
Phoenix
GTI Travel
Studiosus/Marco Polo
Hapag-Lloyd Kreuzfahrt
MSC Kreuzfahrten
InterChalet
Hurtigruten
Ameropa Reisen
Vtours
Olimar
Canusa
Nicko Tours
Alpetour
Wikinger Reisen
Umsatz
Umsatzverteilung
pro Vertriebsstelle
Anteil am
Gesamtumsatz in %
Anzahl
Differenz
2006/07
Anzahl
Differenz
2006/07
in EUR
Eigenvertrieb
9.600
10.832
10.600
9.860
11.750
10.900
9.852
9.735
7.077
6.851
5.100
6.984
3.575
7.400
2.600
8.720
4.950
3.000
435
2.745
±0
+315
-300
-252
-490
+200
+159
+267
-74
+454
+800
-44
-205
±0
+1.100
-240
+50
+600
-164
-35
1.535
1.351
2.500
78
14
2
1
2
7
-
±0
-50
-50
+6
±0
+1
±0
-1
+1
±0
-
*491.969
*188.774
*178.372
*81.205
60.400
27.798
30.085
25.270
*28.791
18.481
*24.765
8.711
30.209
12.966
*30.000
*6.750
8.900
19.500
8.949
8.063
k.A.
28,0
33,0
8,9
1,6
1,6
8,4
13,0
17,0
30,0
5,0
k.A.
10,0
k.A.
10,0
92,9
57,4
Fremd- Onlinevertrieb vertrieb
k.A.
72,0
67,0
91,1
98,4
98,4
91,6
100,0
87,0
83,0
100,0
70,0
100,0
95,0
k.A.
90,0
k.A.
90,0
7,1
42,6
k.A.
15,0
6,0
k.A.
8,2
k.A.
2,6
3,5
48,0
9,0
75,0
10,0
k.A.
k.A.
7,6.
23,4
* Berechnung der fvw auf Basis von Umsatz und Vertriebsstellen
Quelle: fvw v. 19.12.2008
Buchungsort nach Ausgabebetrag
pro Person und Nacht (in %)
Reisebüro
14,0
10,5
3,9
Reisebüro, direkt am Flughafen
18,9
13,1
Internet-Reiseportal
Sonstige
10,7
11,5
15,0
13,0
13,8
4,4
11,9
4,0
7,7
3,0
7,2
1,5
71,1
72,6
74,3
60–74
EUR
75–89
EUR
90–114
EUR
5,7
71,6
Bei den Reisenden ist das Reisebüro weiter die
entscheidende Anlaufstelle für die Buchung: Laut
GfK TravelScope werden fast 72 Prozent der
Reisen dort gebucht. Insbesondere bei teuren
Pauschalreisen setzt man auf die Beratung und
Expertise vor Ort. Dennoch wird das Internet auch
davon
eigene Reisebüros
Ø
62,3
Bis
59 EUR
78,3
Über
115 EUR
Basis: Alle 14-tägigen Pauschalreisen der Deutschen im Tourismusjahr 2006/07
Quelle: GfK TravelScope
31
Vertrieb
für die Reisebüros immer wichtiger. Laut der Stu­
die „ROPO-Research online, purchase offline in
der Touristik“ von TUI, Google, iProspect und
Sempora Consulting suchen die Kunden verstärkt
Informationen im World Wide Web, bevor sie
eine Reise buchen. Mittlerweile hat der „ROPOMarkt“ ein Volumen von sechs Mrd. Euro, ein
Vier­tel des Umsatzes im touristischen Kernmarkt.
Im Vergleich dazu generiert der umgekehrte Weg
– vom Reisebüro ins Internet – lediglich 1,5 Mrd.
Euro.
Deutscher Online-Reisemarkt
Umsatzentwicklung (in Mrd. EUR)
Leistungsträger
Online-Reisebüros
Anteil online am gesamten deutschen Reisemarkt
33%
28%
24%
5,9
20%
16%
5,1
3,1
4,2
2,2
5,8
9,8
8,3
7,0
4,8
Online-Reisemarkt wächst
2006
2007
2008
2009*
2010*
* Prognose
Quelle: PhoCusWright`s European Online Travel Overview/VIR-Verband Internet Vertrieb
Der Online-Reisemarkt setzte 2008 nach Berechnungen von PhoCusWright in Deutschland rund
elf Mrd. Euro um. Sieben Mrd. Euro davon ent­
fal­len auf die Leistungsträger direkt, d.h. Veranstalter, Hotels oder Verkehrsmittel. Die Umsätze
stiegen von 2006 bis 2008 um rund 46 Prozent,
und es ist mit einer weiter steigenden Tendenz
zu rechnen.
Rund vier Mrd. Euro generierten 2008 die OnlineReisebüros. Sie konnten ihre Umsätze in den
letzten beiden Jahren annähernd verdoppeln, und
auch hier erwarten die Experten von PhoCusWright weiteres Potenzial.
Viele Portale bieten Reisen online
Das größte Online-Reisebüro im deutschen Markt
ist das Online-Vertriebsportal der Deutschen
Bahn. Hier können Reisende heute nicht nur
Bahntickets buchen, sondern auch geschnürte
Pakete aus Anreise, Hotel und Zusatzleistungen.
Expedia, Opodo, Travelport mit Ebookers oder
Travelocity mit Lastminute.com gehören zu den
klassischen Online-Reisebüros. Auch die Reisebüro-Kooperationen und Gruppen, wie Schmetterling oder RTK, mischen mit eigenen Portalen
mit, ebenso Veranstalter wie TUI. Holidaycheck
ist dagegen primär ein Bewertungsportal, über
dessen angeschlossenes Online-Reisebüro auch
Buchungen abgewickelt werden können.
Online-Reisebüros in Deutschland 2007
Top 20 nach Umsatz (in Mio. EUR)
DB Vertrieb
Expedia
Opodo
Unister (ab-in-den-urlaub.de/vormals AIDU)
Schmetterling
RTK-Gruppe
Travelport (Ebookers)
Travelocity (Lastminute.com)
Otto Freizeit und Touristik
Holidaycheck
Comvel (weg.de)
Thomas Cook/Karstadt
TUI Deutschland
TSS
Travianet (Touristikbörse)
AER
Touristik der Rewe
Ostteam
Deutsche Telekom/Scout
Hinundweg.com
757,2
440,0*
305,0
210,0*/**
207,9**
194,4**
150,0*
150,0**
130,3*/**
110,0*/**
91,0
90,0*
60,0*
59,5**
41,0**
35,0**
35,0
26,0
25,0*
20,0*/**
* fvw-Schätzung, basierend auf Unternehmenszahlen und Expertenangaben
** Unternehmensangaben (inkl. externer Umsätze von Mitgliedern und/oder Affiliate-Partnern)
Quelle: fvw-Dokumentation „Ketten und Kooperationen 2007“
Reisebranche entdeckt das Handy
Ein Handy hat wohl jeder Reisende unterwegs dabei. Für die Reisebranche sind mobile Buchung und Information daher interessant.
Auch die Anwender nehmen die neuen Möglichkeiten an, da sie vielfach Vorgänge vereinfachen und zusätzlichen Service bieten. Der
Dienst von Mvolution beispielsweise digi­talisiert Reiseunterlagen und
schickt sie in vereinheitlichter Form ans Handy. In Zukunft soll daraus sogar die Reisekostenabrechnung erstellt werden können –
prak­tisch für Geschäftsreisende. HRS verfügt über ein mobiles Ho­telReservierungssystem mit GPS-Funktion: Passende freie Zimmer im
unmittelbaren Umkreis können so angezeigt werden. Campagnon
wiederum bietet Reiseführer für mehr als 100 europäische Städte
zum Download aufs Handy, ergänzt um SMS zu Wetter, Ausflugsange­
boten oder aktuellen Infos. Bei Lufthansa können die Fluggäste seit
April 2008 statt mit einer ausgedruckten Bordkarte mit einer mobilen
Bordkarte auf dem Handy einchecken. Nach Unternehmensangaben verschickt Lufthansa mittlerweile 50.000 mobile Bordkarten pro
Monat – mit zunehmender Tendenz.
32
Geschäftsreisen
Deutschland ist gefragt
bei Business-Reisenden
Geschäftstourismus/-reisen in Deutschland
Überblick nach Anzahl und Umsatz 2006/2007
Geschäftsreisen mit Übernachtung
Die Bundesrepublik ist ein wichtiges Ziel für Geschäftsreisende aus aller Welt. Image, Infrastruktur,
Messen und Veranstaltungen in Deutschland
werden in vielen Studien und Befragungen als
sehr gut bewertet. Weltweit hatte Deutschland
2006 einen Anteil von elf Prozent an den internationalen Geschäftsreisen (DZT/WTM/IPK). 2007
waren rund zehn Mio. Menschen aus Euro­pa aus
Geschäftsgründen hier zu Gast – mit deutlich
steigender Tendenz. Aus Übersee kamen weitere
1,5 Mio. Business-Traveller. Insgesamt errechnete
die DZT einen Gesamtumsatz mit Geschäftsreisen von 66,7 Mrd. Euro 2006/07.
Tagesgeschäftsreisen (TGR)
72,8 Mio. Inland (2007)
mit 39,0 Mrd. EUR Umsatz
315,4 Mio. Klassische TGR
122,6 Mio. TN
Seminare/Schulungen
Quelle: DZT/TNS Infratest
59,4 Mio. TN
Tagungen/Kongresse
10,3 Mio. aus Europa (2007)
mit 8,4 Mrd. EUR Umsatz
42,7 Mio. TN
Messen/Ausstellungen
1,5 Mio. aus Übersee (2007)
mit 5,3 Mrd. EUR Umsatz
540 Mio. Gesamt Inland (2006)
mit 14,0 Mrd. EUR Umsatz
Quelle: DZT/IPK
Quelle: BMWI/DWIF
Gesamtumsatz: 66,7 Mrd. EUR
Quelle: Deutsche Zentrale für Tourismus/DZT-Marktforschung
Geschäftsreisen der Europäer nach Deutschland
Anzahl Reisen (in Mio.)
10,3
Inländisches Business reist viel
Vor allem die deutschen Geschäftsleute sind im
eigenen Land unterwegs: Laut DZT fanden 2007
in Deutschland 72,8 Mio. Geschäftsreisen mit
Übernachtung statt. Hinzu kommt noch der Groß­
teil der 315 Mio. Tagesgeschäftsreisen. Diese
dürf­ten ebenfalls überwiegend von Bundesbürgern
innerhalb Deutschlands vorgenommen worden
sein. Nach Ergebnissen der FOCUS-Studie Communication Networks 12.0 verreisen 2,1 Mio.
Bundesbürger mindestens fünfmal im Jahr geschäftlich. Weitere 2,5 Mio. sind zumindest gelegentlich unterwegs. Die meisten bre­chen dabei
zu Zielen innerhalb Deutschlands auf.
Allerdings bleibt auch das Segment der Geschäfts­
reisen von der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise nicht unberührt: Nach einer Umfrage des
VDR (Verband Deutsches Reisemanagement)
erklärte im Januar 2009 fast ein Drittel der Mitglieder, dass alle nicht notwendigen Reisen gestrichen seien – im Oktober 2008 hatten dies erst
14 Prozent gemeldet. Neun Prozent stellten fest,
es werde allgemein weniger gereist, 35 Prozent
sahen einen Trend zu günstigeren Reisen und
strengerer Kostenkontrolle.
9,7
8,2
8,3
2004
2005
2006
2007
Quelle: DZT/WTM
Deutsche Geschäftsreisende
Häufigkeit der Geschäftsreisen
(in %)
30 bis
unter 50 mal
10 bis
unter
30 mal
3,5
11,7
5 bis
unter 10 mal
50 mal
und mehr
6,2
Ziele der Geschäftsreise
(in %)
92,1
In Deutschland
Seltener
54,6
Im
europäischen
Ausland
17,3
Außerhalb
Europas
3,2
Weiß nicht/
keine Angabe
0,7
23,9
Basis: Berufstätige Geschäftsreisende in den letzten sechs Monaten
Quelle: Communication Networks 12.0 / Potenzial: 4,61 Mio.
33
Geschäftsreisen
Geschäftsreisende heben ab
Verkehrsmittel auf Geschäftsreise
Entwicklung (in %)
Der Pkw – ob Privat- oder Dienstwagen – ist das
meistgenutzte Verkehrsmittel der Geschäftsreisen­
den. Jeder Zweite von ihnen nahm in den letz­ten
sechs Monaten ein Firmenauto, um zu ei­nem
Ter­min oder einer Veranstaltung zu gelangen,
mehr als jeder Dritte den eigenen Pkw. Der Anteil
der Reisen per Flugzeug stieg zwar in den vergangenen Jahren stark an, dennoch war nur gut
jeder fünfte Business-Traveller in letzter Zeit mit
dem Flieger unterwegs. Anfang 2008 erwarteten
laut aktueller VDR-Geschäftsreiseanalyse an­
gesichts des wirtschaftlichen Aufschwungs noch
29 Prozent der Entscheider bei Geschäftsreisen
eine Zunahme der Flüge, jeder Vierte rechnete
mit Zuwächsen bei Bahn und Mietwagen. Rückgänge hielten lediglich vier bis sechs Prozent für
wahrscheinlich. Da es in Zeiten der weltweiten
Kri­se allerdings einen deutlichen Trend zur Kos­
ten­reduktion im Reisemanagement gibt, dürfte
dies heute anders aussehen.
Der wichtigste Anbieter von Transportdienstleis­
tungen ist Lufthansa – sowohl für Flugreisen ins
In- als auch Ausland. Air Berlin kann mit günstigen
Preisen ebenfalls bei den Business-Reisenden
punkten. Die führenden Mietwagenfirmen sind
Sixt, Europcar und Hertz. Dieses Ergebnis bestätigt auch Communication Networks 12.0.
44,4
44,3
42,6
43,7
49,3
47,1
37,5
49,3
38,4
36,0
Privat-Pkw
Firmen-/Dienstwagen
Mietwagen
24,8
24,0
15,8
16,0
5,7
4,4
2004:
CN 8.0
(4,89 Mio.)
2005:
CN 9.0
(5,01 Mio.)
26,1
24,7
24,8
Flugzeug
20,5
20,2
22,1
Bahn
5,7
5,7
2006:
CN 10.0
(4,96 Mio.)
2007:
CN 11.0
(4,85 Mio.)
7,0
2008:
CN 12.0
(4,61 Mio.)
Quelle: Communication Networks (CN)
Top 3 Anbieter für Geschäftsreisen 2007
Bedeutung in den Betrieben* (Rangliste)
Fluggesellschaften im Inland
1
2
3
Lufthansa
Air Berlin
Germanwings
Fluggesellschaften ins Ausland
1
2
3
Lufthansa
Air France
Air Berlin
Mietwagenfirma im Inland
1
2
3
Sixt
Europcar
Hertz
*Größter Umsatz oder meiste Buchungen
Quelle: VDR-Geschäftsreiseanalyse 2008/BearingPoint
Anzahl der Geschäftsreise-Übernachtungen
Hotelübernachtungen nahmen
2007 zu – 2008 noch ungewiss
In der VDR-Geschäftsreiseanalyse 2008 (die
Befragung fand Anfang 2008 statt) zeigte sich,
dass die Zahl der Übernachtungen deutscher
Geschäftsreisender in Hotels 2007 um sieben
Pro­zent auf 55,6 Mio. gestiegen war. Rund 41
Mio. Nächte verbrachten sie im Inland, 15 Mio. im
Aus­land. Für 2008 dürften diese Zahlen weniger
gut ausfallen: Nach der aktuellen HRG-Hotel­
studie sank international die durchschnittliche
2004 bis 2007 (in Mio.)
10–500 Mitarbeiter
Über 500 Mitarbeiter
55,6
49,6
15,6
34,0
2004
51,3
51,9
13,5
13,9
37,8
38,0
39,6
2006
2007
2005
16,0
Quelle: VDR-Geschäftsreiseanalyse 2008/BearingPoint
34
Geschäftsreisen
Aufenthaltsdauer von Geschäftsreisenden in
Hotels von 1,9 auf 1,5 Nächte. Zudem buchten
die Unterneh­men niedrigere Hotelkategorien als
noch 2007.
Geschäftsreise-Übernachtungen
nach Kategorien 2008 (in %)
Gesamt: 55,6 Mio. Übernachtungen
Andere Beherbergungskategorien
1- und 2-Sterne (Economy)
5-Sterne oder
darüber (Upper Upscale)
Die Business-Traveller setzten 2007 nach den
Ergebnissen der VDR-Geschäftsreiseanalyse
vor allem auf die 3- und 4-Sternehotellerie. In
Deutsch­land waren die meistgebuchten oder
umsatzstärksten Hotelgesellschaften für Unternehmen Accor und NH Hoteles. Gerade im Inland
sind allerdings auch Hotels ohne Ketten- oder
Konzernzugehörigkeit gefragt. Sie stehen nach
Bedeutung auf dem dritten Platz. Bei Auslandsreisen kommen sie lediglich auf den achten Platz.
Ganz vorne im Ranking steht auch hier Accor,
gefolgt von Marriott, InterContinental, Hilton und
Starwood.
Geschäftsreiseanbieter
unter Druck
Seit Ende 2008 melden die meisten Geschäftsreiseketten rückläufige Umsätze auf Grund der
Wirtschaftskrise. Sie starteten Sparprogramme
mit Überstundenabbau, Kurzarbeit, Einstellungsstopp und Stellenabbau.
Die weltweit größten Anbieter im Geschäftsreise­
management sind American Express, BCD Travel,
Carlson Wagonlit Travel (CWT) und HRG. CWT
betreut beispielsweise die Hälfte der 100 größten
Unternehmen weltweit. American Express koope­
riert hierzulande seit 2007 mit First BT (der Geschäftsreisesparte von TUI), um Mittel­ständler
zu betreuen. Zu den bedeutenden regio­nalen
Playern gehören beispielsweise Derpart, FCM
DER, First BT oder LCC mit dem Geschäftssegment Business Plus. Derpart und FCM DER gehören zur Rewe-Gruppe. FCM DER ist dabei nach
eigenen Angaben zweitgrößter Anbieter mit dem
größten flächendeckenden Vertriebsnetz. Mittlerweile haben sich auch Online-Reiseanbieter wie
Opodo mit Opodo Corporate und Expedia mit
der Tochter Egencia vom Urlaubs- ins BusinessSegment vorgewagt.
4
4- und 4+-Sterne
(Upper Midscale/
Upscale)
3
6
35
52
3-Sterne (Midscale)
Quelle: VDR-Geschäftsreiseanalyse 2008/BearingPoint
Geschäftsreiseanbieter in Deutschland 2007
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Amex: 18.000 Mitarbeiter in 140 Ländern.
Deutschland: keine Angabe.
Umsatz: Weltweit 16,7 Mrd. Euro.
BCD Travel: 13.000 Mitarbeiter in 90 Ländern.
Deutschland: 2.500 Mitarbeiter in 94 Implant-Büros und 39 Business-Travel-Centern.
Umsatz: Weltweit 9,5 Mrd. Euro, davon 1,8 Mrd. Euro in
Deutschland.
BTO24: 42 Mitarbeiter (alle in Hamburg).
Umsatz: 23,2 Mio. Euro.
CWT: 22.000 Mitarbeiter in 150 Ländern.
Deutschland: 60 Agenturen mit 725 Vollzeitbeschäftigten.
Umsatz: 17,4 Mrd. Euro. Deutschland: 918 Mio. Euro.
Derpart: 2.200 Mitarbeiter in 450 Reisebüros, 73 Business-TravelCentern und sieben Implants.
Umsatz: 1,3 Mrd. Euro.
Egencia: Keine Angabe zur Größe, zählt sich selbst aber zu den
„großen fünf“ im Online-Business-Travel.
Umsatz: Keine Angaben.
FCM DER: 8.000 Mitarbeiter in 70 Ländern.
Deutschland: 80 Travel-Center, 60 Implants (780 Mitarbeiter).
Umsatz: Deutschland 755 Mio. Euro, weltweit 4,1 Mrd. Euro.
First BT: Deutschlandweit 400 Mitarbeiter in 80 Reisebüros.
Umsatz: Keine Angabe.
HRG: 900 Mitarbeiter in Deutschland, weltweit 12.000 Beschäftigte in 100 Ländern.
Umsatz: Weltweit 11 Mrd. Euro, für Deutschland keine Angabe.
LCC: In Deutschland 300 Franchise-Partner mit 2.650 Mitarbeitern, weltweit 590 Partner in 76 Ländern.
Umsatz: 1,0 Mrd. Euro in Deutschland, weltweit 4,0 Mrd. Euro.
Uniglobe: 750 Franchise-Nehmer in 35 Ländern;
in Deutschland 14 Büros.
Umsatz: Deutschland zirka 20 Mio. Euro, weltweit 1,4 Mrd. Euro.
Opodo Corporate: Opodo Corporate ist Teil des Internet-Reiseportals Opodo, das in zwölf Staaten Europas vertreten ist (800
Mitarbeiter).
Umsatz: Keine Angabe für Opodo Corporate, Opodo gesamt
1,3 Mrd. Euro.
Quelle: BizTravel 06/2008
35
Geschäftsreisen
Bedeutung der Messen konstant
Messeplatz Deutschland 2008*
im Vergleich zum Vorjahr (in %)
Deutschland ist eine der wichtigsten Adressen
für das Messewesen weltweit. Von den fünf größten Messeplätzen der Welt liegen gleich vier in
Deutsch­land: Hannover, Frankfurt, Köln und Düs­
seldorf. 2008 gab es 153 überregionale Messen
und die Zahl der Aussteller aus dem In- und
Ausland legte weiter zu. Insgesamt zogen die
in­ternationalen Messen 2008 rund 10,3 Mio.
Besu­cher an. Hinzu kommen die regionalen Fachund Verbraucherausstellungen. Hier trafen sich
2007 rund 54 Tsd. Aussteller und fast 6,5 Mio.
Besucher. Für 2009 sind 138 internationale Messen geplant. Der AUMA erwartet, dass die Ergebnisse der Vorveranstaltungen trotz Wirtschaftskrise weitgehend stabil gehalten werden können.
Im Oktober 2008 befragte TNS Emnid im Auftrag
des AUMA Aussteller zum aktuellen Messetrend:
Nur 19 Prozent erwarten, dass Mes­sen in den
nächsten fünf Jahren an Bedeutung verlieren,
etwa ebenso viele rechnen mit einem Zuwachs.
Insgesamt 153 überregionale Messen 2008
Stand 2008
Aussteller (in Tsd.)
179
- Inländische (in Tsd.)
83
- Ausländische (in Tsd.)
96
Vermietete Fläche (in Mio. m²)
+1,0
+3,5
+1,5
6,9
Besucher (in Mio.)
+2,0
10,3
* Vorläufig/teilweise geschätzt
Quelle: AUMA-Ausstellungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft e.V. (Stand: 11/2008)
Tagungs- und Kongressmarkt
Deutschland 2008
Angebotssituation
Nachfragesituation
Tagungs- und
Veranstaltungen
2,8 Mio.
(+6%)
Durchschnittsdauer
1,4 Tage
(+0,3 Tage)
314 Mio.
(+8%)
5,3%
(+0,4%)
Veranstaltungsstätten insgesamt*
6.200
(+6%)
Davon:
Teilnehmer
Kongress- und
Veranstaltungsmarkt wächst
+2,0
Veranstaltungszentren (VC)
1.498
(+7%)
insgesamt
Tagungshotels (TH)
3.091
(+2%)
Davon aus
Eventlocations (EL)**
1.611 (+12%)
dem Ausland
Tagungsräume
2008 stieg sowohl das Angebot an Tagungs- und
Veranstaltungsstätten als auch die Nachfrage in
Deutschland. Laut EITW verteilten sich die 314
Mio. Teilnehmer zu 60 Prozent auf Veranstaltungs­
zentren, 22 Prozent besuchten Hotels und 18 Pro­
zent Eventlocations. Mehr als fünf Prozent reisten
aus dem Ausland an. Bei zwei Dritteln der Veran­
staltungen handelte es sich um Seminare, Tagungen oder Kongresse. Mit deutlichem Abstand
folgten mit neun bzw. acht Prozent Festivitäten
wie Bankette und Jubiläen sowie Sport- und Kulturevents. 43 Prozent der Veranstaltungen wurden
von der Wirtschaft aus­gerichtet, 19 Pro­zent von
Kultur und Unterhaltung, 18 Prozent waren gesellschaftlich motiviert. Als Veranstaltungsorte waren
vor allem große (34 Prozent) oder historische (27
Prozent) Städte sowie Wirtschaftsregionen (23
Prozent) beliebt und weniger Natur-Regionen (16
Prozent) – dies zeigte sich auch bei den bevorzugten Bundesländern.
64.000
insgesamt
* Betriebe mit mindestens 100 Sitzplätzen im größten Saal bei Reihenbestuhlung
** Burg/Schloss, Kloster, Museum, Fabrikhalle/Lokschuppen, Studio, Freizeitpark
Zoo, Bildungseinrichtung/Hochschule, Flughafen
Zahlen in Klammern: Vergleich zum Vorjahr
Basis: EITW Befragung
Quelle: EITW im Auftrag von EVVC, DZT und GCB 2008
Bevorzugte Veranstaltungsregionen
Ranking der Bundesländer 2008
Rang
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Bundesland
Berlin
Bayern
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Hessen
Baden-Württemberg
Sachsen
Rheinland-Pfalz
Brandenburg
Bremen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Thüringen
Schleswig-Holstein
Sachsen-Anhalt
Saarland
Veränderung zum
Vorjahr (Ränge)
1
-1
3
-1
-1
-1
3
-1
4
1
4
-4
-4
-3
-2
0
Basis: EITW Befragung
Quelle: EITW im Auftrag von EVVC, DZT und GCB 2008
36
Zukunft der Touristik
Treiber des Wandels im Tourismus
Der globale Tourismusmarkt ist nach Jahren des
Wachstums in der zweiten Hälfte des Jahres 2008
eingebrochen und hat sich als unmittelbar sensi­
bel für die Finanz- und Wirtschaftskrise erwiesen.
Alles andere als eine weitere Schrumpfung des
Marktes wäre, so lange die Krise andauert, eine
große Überraschung. Die Beobachtung gilt jedoch
auch in einem allgemeineren Sinne: Urlaubstourismus und Geschäftsreisen sind unmittelbar
beeinflusst von Entwicklungen im Marktumfeld,
seien diese wirtschaftlicher, gesellschaftlicher,
sicherheitspolitischer oder auch technologischer
Natur. Auf den folgenden Seiten richten wir deshalb den Blick auf langfristige Umfeldentwick­
lungen und fragen nach deren Konsequenzen für
den Tourismus. Gesellschaftlicher Wandel, Wohlstandsentwicklung und globale Risiken stellen
dabei drei Bereiche dar, von denen ein besonders
großer Einfluss auf das Reisen ausgeht. Stark
verkürzend kann man sagen: Der Gesellschaftswandel bestimmt zukünftige Reisebedürfnisse
und die Wohlstandsentwicklung wirkt unmittelbar
auf Reisedauer, -häufigkeit und -ziele ein; globale Risiken sind ebenfalls relevant für die Wahl der
Destinationen. Eine weitere wichtige Einfluss­
größe für den Tourismus sind Mobilitätsmuster
– beispielsweise hat es in den letzten Jahrzehnten
in Deutschland dramatische Verschiebungen in
Bezug auf die Frage gegeben, ob man mit dem
Auto oder mit dem Flugzeug reist. Die Entwicklung von Mobilität hängt selbst von einer Vielzahl
von Rahmenbedingungen ab, besonders auch
von Regulierungsfragen – etwa der Bepreisung
von Kohlenstoffemissionen. Es ergibt sich ein
Geflecht von komplexen Wirkungsketten, so dass
generelle Prognosen zur Zukunft des Tourismus
nur schwer möglich sind. Im Szenarioteil dieses
Kapitels werden die unterschiedlichen Treiber
deshalb zusammengeführt und zu mehreren alternativen, bewusst zugespitzten Szenarien verdichtet, die unterschiedliche Entwicklungspfade des
Tourismusmarktes beleuchten.
Z_punkt The Foresight Company
Z_punkt The Foresight Company ist ein
Be­­ra­tungsunternehmen für strategische
Zu­­kunftsfragen, das seit 1997 Unternehmen und öffentliche Auftraggeber in den
Bereichen Strategie, Innovation und Leadership unterstützt. Die
Berater von Z_punkt verbinden strategisches Denken mit Er­
kenntnissen aus der Trend- und Zukunftsforschung und helfen
Entscheidern, im Hier und Jetzt handlungsfähig zu bleiben, ohne
dabei die Weichenstellungen für morgen zu vergessen. Z_punkt
arbeitet für Unternehmen aus Dienst­­­­­­­­leistung, Hochtechnologie­
branchen und Konsumgüterindustrie und verfügt über eine in
vielen Jahren erworbene Branchenkompetenz in verschiedenen
Märkten.
Z_punkt zeichnet inhaltlich für das Zukunftskapitel dieser Marktanalyse verantwortlich. Das Kapitel wurde verfasst von Klaus
Burmeister, Kai Jannek, Ben Rodenhäuser.
Flugreisen und Autoreisen in Deutschland
(in %)
70
60
Auto (Pkw/Wohnmobil)
Flugzeug (Linie/Charter)
61
51
49
50
53
45
45
40
35
30
34
31
20
10
8
1970
1975
1980
1985
1990
1995
2000
2005
2010*
* Prognose
Quelle: BAT-Institut für Zukunftsfragen
Touristenankünfte 1995, 2010 und 2020
nach Region
Basisjahr
Afrika
Amerika
Ostasien/Pazifik
Europa
Naher Osten
Südasien
Prognose
Durchschnittliche
jährliche
Wachstumsrate
Anteil
1995
2010
2020
1995-2020
20
47
77
5,5
1995
109
190
282
3,9
81
195
282
6,5
14,4
25,4
338
527
717
3,0
59,8
45,9
12
36
69
7,1
2,2
4,4
4
11
19
6,2
0,7
1,2
3,6
3,6
19,3
14,4
59,8
19,3
2,2
0,7
2020
5,0
18,1
Quelle: UNWTO
37
Zukunft der Touristik
Gesellschaftlicher Wandel
Infrastruktur
Aufbau von neuen
und Sanierung von
alten Destinationen
Reisemotive und
-verhalten
Tempo der Veränderung
hoch
in & out
Last-Minute Hits
saisonale Trends
niedrig
Urlaub ist auf wenige Wochen (oder Tage) im Jahr
verdichteter Gegen-Alltag, der möglichst rei­
bungs­­los und angenehm, aber auch abwechslungsreich und bereichernd ablaufen soll. Was
das für einzelne Zielgruppen bedeutet, wird wesentlich durch das Gegenstück des Tourismus,
den Alltag, bestimmt: Wenn dieser sich ver­ändert,
hat das unmittelbare Konsequenzen auch für das
Außeralltägliche. Deshalb ist gesellschaftlicher
Wandel in all seinen Erscheinungsformen unmittelbar folgenreich für den Tourismus. Die unterschiedlichsten Urlaubsmotive speisen sich also
aus Bedürfnissen, die im Alltag ent­stehen und
sich in der Urlaubsgestaltung ausdrücken, und
werden regelmäßig als neue (oder Wachstums-)
Segmente in den Gesamtreisemarkt eingepasst
– von Wellness-Urlauben, die auf einen als „stressig“ erlebten Alltag verweisen, über Abenteuerreisen, die sich als Ausbruch aus einem reglementierten Leben verstehen lassen, bis hin zum
Bildungsurlaub, der zumindest z.T. auch dem
Erhalt der „Arbeitsmarktfähigkeit“ dient. Um
Reisemotive von morgen nicht voraussagen, aber
begründet vermuten zu können, ist es also zielführend, zu fragen, was im Alltag der Zukunft
nicht möglich sein wird: Privatheit, Unerreichbarkeit, Körperlichkeit, Freiräume zur meditativen
Versenkung sind Beispiele für immaterielle Güter,
die in Zukunft noch knapper werden könnten.
Darüber hinaus schlagen sich strukturelle Ver­
änderungen der Gesellschaft unmittelbar im
Tourismus nieder – die Individualisierung der
Lebensstile in einem nach Reisetypen und Kundensegmenten ausdifferenzierten, d.h. „vernischten“ Urlaubsmarkt; der demographische Wandel
in einer steigenden Bedeutung von Senioren­
urlauben; der Wandel der Arbeitswelt in einer
zunehmenden Bedeutung von Kurztrips; und die
wachsende Verbreitung nicht-traditioneller Formen von Partnerschaft und Familie in veränderten
Ansprüchen an die Urlaubsgestaltung.
Veränderungszyklen im Reisemarkt
Zeit
Quelle: GDI
Soziale Triebkräfte des Wandels im Tourismus
(in %)
Alternde Gesellschaft
Individualismus
Neue Familienstrukturen
Wachsendes
Gesundheitsbewusstsein
Zunehmende
Werteorientierung
Zerfall der
Mittelschicht in Europa
Abnahme der Freizeit
0
5
10
15
20
25
Basis: 71 Tourismusexperten
Quelle: GDI „Expert Survey 2006“
Reisemotive der Zukunft
(in %)
Erholung
Ablenkung
und Vergnügen
Selbsterfahrung
Abenteuer und
Experiment
Zusammensein und
emotionale Nähe
Sinngebung
Egal
0
5
10
15
20
25
Basis: 71 Tourismusexperten
Quelle: GDI „Expert Survey 2006“
38
Zukunft der Touristik
Wohlstandsentwicklung
Globale Sozialstruktur 2000 und 2030
(in %)
Wohlstandssteigerungen haben den modernen
Tourismus ermöglicht, indem sie Urlaubsreisen
für die breite Masse erschwinglich gemacht haben.
Sie stellen auch zukünftig einen zentralen Treiber
für die globale Entwicklung des Tourismus dar.
Die Weltbank geht davon aus, dass die Gruppe
derjenigen Menschen, deren Einkommen zwischen dem Durchschnittseinkommen von Brasilien und Italien liegt, ihre Größe zwischen 2000
und 2030 auf eine Mrd. Menschen verdoppeln
könn­te, wofür vornehmlich der Wohlstandszuwachs in asiatischen Ländern verantwortlich ist.
Damit stiege die Zahl der Menschen, die sich
Urlaube leisten können, signifikant an. Das daraus
resultierende Wachstum des Reisemarktes wird
jedoch nicht in allen Weltregionen gleichmäßig
verlaufen. In vielen europäischen Ländern ist ei­ne
Ausdünnung der Mittelschichten zu verzeichnen,
die dem Reisemarkt schadet – wer keinen Urlaub
macht, gibt dafür meist finanzielle Gründe an;
da­rüber hinaus korrelieren Einkommen und Reise­
länge eng. Zudem verdichten sich die An­zeichen,
dass eine grundsätzliche Wahrnehmungsver­
änderung der Konsumenten stattfindet, vor allem
angesichts der mäßigen Lohnentwicklung des
letz­ten Jahrzehnts, die nun in eine Wirtschaftskri­
se mündet, die sich am Arbeitsmarkt unmittelbar
niederschlagen wird. (Die 25. Tourismus­analyse
der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen sieht 2009
als „Jahr der Zeitenwende“ im Tourismus: „Die
jahrzehntelange Erfolgsformel ‚Am Urlaub wird
zuletzt gespart‘ steht vor ihrer größten Belas­tungs­
­probe“, so die Stiftung.) In der Vergangenheit
haben sich inkrementelle Einkommensverluste
kaum auf den Tourismus ausgewirkt. Jedoch
zeigen Umfragen, dass ein deutlicher qualitativer
Wohlstandsverlust im Umfang eines Monats­
gehalts unmittelbar rele­vant für die Reisepläne
der Konsumenten ist (sie­he Grafik). Gegenwärtig
scheint sich das entsprechende Gefühl eines
sinkenden persönlichen Lebensstandards in der
Bevölkerung immer mehr auszubreiten.
10,5
20,9
4,2
3,4
Globale
Oberschicht
Globale
Mittelschicht
in armen Ländern
14,9
Globale
Mittelschicht
in reichen Ländern
1,2
Globale
Unterschicht
82,0
63,0
2000
2030
Quelle: Weltbank
Ausgaben- und Sparbereiche bei einem
fehlenden oder zusätzlichen Monatsgehalt
Bevorzugter Ausgabenbereich bei einem zusätzlichen Monatseinkommen
DE
FR
GB
ES
1.
Urlaub
Urlaub
Urlaub
Urlaub
Urlaub
IT
Urlaub
HU
Renovierung
PL
2.
Kleidung
Kfz-Erwerb
Kfz-Erwerb
Kleidung
Kleidung
Renovierung
Urlaub
3.
Kfz-Erwerb
Kleidung
Kleidung
Nahrung
Eigentum
Kleidung
Kfz-Erwerb
Bevorzugter Einsparbereich bei einem fehlenden Monatseinkommen
HU
PL
1.
Kleidung
DE
Kleidung
FR
Nahrung
GB
Kleidung
ES
Kleidung
IT
Kleidung
Nahrung
2.
Urlaub
Kfz-Erwerb
Kfz-Erwerb
Urlaub
Urlaub
Nahrung
Kleidung
3.
Nahrung
Urlaub
Urlaub
Restaurant
Nahrung
Genussmittel Nebenkosten
Quelle: Metro
Reiseabsichten der Bundesbürger für 2009
(in %)
2009
2004
1999
1994
42
42
Ja
48
53
35
33
Unsicher
29
24
23
Nein
25
23
22
Statement: „Ich möchte in diesem Jahr eine Urlaubsreise von mindestens 5 Tagen Dauer unternehmen.“
Quelle:
BAT-Stiftung für Zukunftsfragen
39
Zukunft der Touristik
Globale Risiken
Anzahl der Naturkatastrophen
1970-2008
Die Gesellschaft, in der wir leben, wurde von Zeit­
diag­nostikern wie Ulrich Beck als „Weltrisiko­ge­
sellschaft“ bezeichnet. Die Tourismusbranche ist
von globalen Risiken unmittelbar betroffen. Insbesondere das Zusammenwirken verschiedener
Risiken lässt für die Zukunft eine volatilere Markt­
entwicklung in den verschiedenen Reiseregionen
erwarten. Touristenströme können vorübergehend
abebben, sich zeitweise oder auch nachhaltig
neu sortieren. Als zentraler Treiber ist dabei der
Klimawandel anzusehen, der unter anderem
durch Urlaubsreisen mitverursacht wird. Gleich­
zeitig wird der Tourismus direkt von den (regional
unterschiedlichen) Folgen des Klimawandels
betroffen sein: Temperaturveränderungen können
bestimmten Zielländern dauerhafte Attraktivitätseinbußen bescheren (etwa Österreich als Wintersportland) und andere aufwerten (etwa die deutschen Küstenregionen als Ziel für Badeurlauber).
Vermehrt auftretende extreme Wetterereignisse
können – unvorhersehbar, jedoch u.U. wieder­
keh­rend – zu Umsatzeinbrüchen führen. Darüber
hinaus ist als Folge des Klimawandels mit sozia­len
Verwerfungen auf Grund von Ressourcenkon­flik­
ten zu rechnen. Dadurch destabilisierte Länder
kön­nen als Destinationen ausfallen und negativ
in die umgebende Region abstrahlen. Auch die
Knapp­heit fossiler Ressourcen wird dem Tourismus
zukünftig zu schaffen machen. Die Ölpreiskurve
dürfte zukünftig weiter nach oben weisen und
immer wieder heftig ausschlagen. Addiert man
die Möglichkeit einer konsequenten Bepreisung
der externen Kosten von Mobilität hinzu, könnten
kurze Trips über lange Strecken an Attraktivität
verlieren und die „Demokratisierung der Flugreise“
durch Charterreisen und Low-Cost-Anbieter sich
als kurzlebiges Phänomen erweisen. Weitere
Risiken sind mit dem internationalen Terrorismus
und der Gefahr von Epidemien gegeben. Neben
dem unmittelbaren wirtschaftlichen Schaden für
betroffene Destinationen können beide ein latentes Gefühl der Bedrohung erzeugen, das die
Reiselust insgesamt eintrübt.
600
500
400
300
200
100
1970
1975
1980
1985
1990
1995
2000
2005 2008
Quelle: EMDAT
Einfluss des Klimawandels auf den
Tourismus nach Zielländern bis 2030
Überwiegend...
positiv
beeinflusst
leicht positiv
beeinflusst
leicht negativ
beeinflusst
negativ
beeinflusst
k. A.
Quelle: DB Research
Treibstoffkosten als Anteil an den operativen
Kosten der Fluggesellschaften (in %)
36
29
26
22
16
14
2000
13
13
2001
2002
14
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Quelle: World Economic Forum
40
Zukunft der Touristik
Tourismus 2030
Die knappe Umfeldanalyse auf den vergangenen
Seiten hat gezeigt, dass eine hohe Unsicherheit
die langfristige Perspektive des Tourismusmarktes charakterisiert. Dementsprechend werden im
Folgenden unterschiedliche Szenarien entwickelt,
die den europäischen Tourismusmarkt ins Zentrum
stellen, aber auch die Rolle außereuropäischer
Regionen berücksichtigen. Der gewählte Zeithori­
zont 2030 dient dabei dazu, auch tiefgreifende,
über längere Fristen sich entfaltende Veränderungen in die Betrachtung mit einbeziehen zu
können. Die Szenarien sind bewusst pointiert
an­gelegt, um verschiedene denkbare Entwicklungspfade klar herauszuarbeiten. Ausgangspunkt der Szenariokonstruktion sind fünf in der
Umfeldanalyse bereits angesprochene Schlüssel­
felder, deren Einfluss die Zukunft des Reisens
massiv prägen wird (siehe Leitfragen, Grafik
rechts Mitte). Aus einer Analyse ihrer Wechselwirkungen (siehe Grafik rechts unten) entwickeln
wir drei Szenarien, die jeweils Umfeldentwick­
lungen und ihre Implikationen für den Tourismus
verknüp­fen. Das erste Szenario „Gespaltener
Touris­mus in der Leistungsgesellschaft“ (kurz:
Spal­tungs­sze­nario) ist von einer massiven sozia­
len Spaltung geprägt, die sich im Tourismus be­
sonders stark niederschlägt: Urlaub wird zunehmend zum Luxus­gut für die Eliten. Im zweiten
Szenario „Kon­trollierter Tourismus in der Öko­
diktatur“ (kurz: Kontrollszenario) ist eine Krise
globalen Aus­maßes um 2012 prägend für die
weitere Entwicklung. Das Reisen wird durch eine
stark restriktiv eingreifende Politik umfassend
kontrolliert und reguliert. Das dritte Szenario „Ge­
reif­ter Tourismus in der Lernkultur“ (kurz: Lern­
szenario) kontrastiert diese problemorien­tier­ten
Szenarien mit einem lösungsorientierten Zu­
kunfts­entwurf, innerhalb dessen sich ver­schie­
de­ne aktuelle Hoffnungen auf eine von Systeminnovationen geprägte Zukunft erfüllen. Tourismus
dient in diesem Szenario dem individuellen und
kollektiven Lernen und der Kultivierung der eigenen Existenz.
Tourismus der Zukunft
im Spannungsfeld der Umfeldtreiber
Lebensstile
stile
Werte
Terrorismus
Arbeitswelt
eitswelt
Wohlstandsniveau
Klimawandel
Rohstoffknappheit
Tourismus
T
s
Sozialstruktur
Prioritäten
nationaler Politik
Klimawandel
und Biodiversität
Mobilitätskomfort
Energiepreise
Transnationale
Kooperation
ng WirtschaftsDekarbonisierung
Wi
un Sozialpolitik
und
Quelle: Z_punkt
Leitfragen
zu den Schlüsselfeldern
1.
Wie entwickelt sich die globale Risikolandschaft bis 2030?
2.
In welche Richtung schreitet der Gesellschaftswandel fort?
3.
Wie entwickelt sich der Wohlstand?
4.
Welche politischen Steuerungsmuster etablieren sich?
5.
Wie entwickelt sich der Bereich Mobilität?
Wechselwirkungen der Umwelteinflüsse
auf den Tourismus
Gesellschaftswandel
Globale
Risiken
Mobilitätsmuster
1
2
3
Politische
Steuerung
Wohlstandsentwicklung
Quelle: Z_punkt
41
Zukunft der Touristik
Das Spaltungsszenario
Angesichts einer gegenseitigen Lähmung der
relevanten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteure ist es in diesem Szenario
nicht gelungen, nach 2010 neue Spielregeln für
das Zusammenleben und die friedliche Koexistenz der Staatengemeinschaft zu finden. Zwar
sind radikale Schockereignisse ausgeblieben, die
Stabilität der globalen Systeme ist jedoch von
2010 bis 2030 Stück für Stück geringer geworden. Das Fehlen von starken Institutionen, die
Interessen auszugleichen in der Lage wären,
sorgt für eine Opposition der Nationen innerhalb
der schwachen Europäischen Union und für unversöhnliche Lagerbildungen in den einzelnen
Staaten. „Denk an dich selbst, sonst tut es keiner“
ist ein treffendes Motto für die gesellschaftliche
Grundstimmung. Die Gesellschaft ist in Klassen
zerfallen, eine unzufriedene Unterschicht fühlt
sich aller Aufstiegschancen beraubt. Trotz dieser
Entwicklungen ist die Reiselust der meisten Menschen in diesem Szenario ungebrochen. Die
Reiseströme umschiffen die aktuellen Krisen­
destinationen und klimageschädigten Regionen
kurzerhand. Flug- und Autoreisen dominieren
ungebrochen. Zur entscheidenden Frage ist geworden, wer es sich überhaupt noch leisten kann,
zu reisen. Im Tourismus treten die Bruchlinien der
sozialen Spaltung besonders stark zutage, indem
sie die Unterschichten und die gefährdeten Teile
der Mittelschicht zur relativen Immobilität verdammen. Zwar ist das Geschäft mit den Urlaubswünschen der Eliten margenträchtig, doch ihre
Zahl ist zu gering, um den Reisemarkt in der
Breite stabilisieren zu können. Seine Mitte ist
weggebrochen. Aus den „Bettenburgen“ des
20. Jahrhunderts sind industrialisierte Dienst­
leistungsfabriken mit niedriger Service-Qualität
geworden, in denen die Unterschichten einen mit
Entbehrungen im Alltag finanzierten „DiscountUrlaub“ verleben können.
Szenariosteckbrief
Umfeld
Globale
Risiken
Gesellschaftswandel
Wohlstandsentwicklung
Politische
Steuerung
Mobilität
Ellenbogengesellschaft
Krisen­
dynamik
2010-2030
Weltsicherheitslage
2030
Werte
Lebensstile
Arbeitswelt
Wohlstands­
niveau
Sozialstruktur
Nicht-OECDLänder
Prioritäten
­nationaler
Politik
Trans­nationale
Kooperation
Wirtschaftsund Sozial­
politik
Energiepreise
2010-2030
Dekarboni­
sierung
Mobilitätskomfort
Sich schleichend verschärfende
Krisendynamik
Globale Konflikte drohen regel­
mäßig auf Europa ­überzugreifen
Leistung, Macht, Genuss
Vielfalt mit starker Segregation
• Fragmentierung des Normalarbeitsverhältnisses
• Zunahme der Selbstständigkeit
• Räumliche und zeitliche ­
Entgrenzung des Arbeitens
Leichte Zunahme
Gespalten
Haben stark aufgeholt
Gleiche Startpositionen für alle
ermöglichen, nationale Interessen
wahren
Schwach ausgeprägt
Liberal nach innen, protektionistisch
nach außen
Anhaltend hohe und volatile Preise,
immer wieder temporäre Engpässe
Kohlenstoff-intensive Mobilität
Zwei-Klassen-Mobilität
Tourismus
Robuster Tourismus
Gesamtcharakteristik
Die Reiselust der Europäer ­ist trotz
einer instabilen Weltsicher­heitslage
ungebrochen. Zur entscheidenden
Frage ist jedoch geworden, wer es
sich leisten kann, im Urlaub zu reisen:
Der Reisemarkt orientiert sich an den
Bruchlinien der sozialen Spaltung.
Entspannen und genießen einerseits,
sich ausleben und sich beweisen
andererseits
Massive Aufspaltung in Luxus- und
Discounturlaub, ausgedehnte
Reisen der privilegierten Eliten mit
individuellen Service-Programmen,
Erlebnisurlaub
Touristenströme umschiffen aktuelle
Krisenherde und klimageschädigte
Regionen, erweisen sich aber als
robust – auch außereuropäisch.
Flug- und Autoreisen dominieren
ungebrochen.
Reisebedürf­nisse, die
wichtiger geworden sind
Reiseformen, die an
Bedeutung gewonnen
haben
Reiseziele
Reiseverkehrsmittel
Quelle: Z_punkt
42
Zukunft der Touristik
Das Kontrollszenario
Entscheidend in diesem Szenario ist die schnelle
Entfachung einer globalen Krise zu Beginn des
Be­trachtungszeitraumes, ausgelöst beispiels­
weise durch eine Verschärfung der globalen Finanzkrise, die die Realwirtschaft und davon
ausgehend die öffentliche Sicherheit destabilisiert, nur um von einem sprunghaften Anstieg des
Ölpreises, einer Serie terroristischer Anschläge
und deutlichen Warnsignalen des Klimasystems
abgelöst zu werden. Im Szenario wirkt diese
Entwicklung als Schock, der sich letztlich als
beherrschbar erweist – die Handlungsfähigkeit
wie­der­zugewinnen erfordert allerdings einen
hohen Preis: Demokratie und Selbstbestimmung
der Bürger in Europa werden erheblich geschwächt. Das Szenario bietet infolgedessen im
Jahr 2030 das Bild einer Welt, in der der Tourismus
scharfen Regulierungen und vielfältigen Zwängen
unterliegt. Um dem strengen CO2-Ma­nagement
Genüge zu tun, werden Reisehäufigkeit und Wahl
der Verkehrsmittel stark eingeschränkt – einen
Vorgeschmack darauf bot in diesem Jahr die
Forderung von Lord Adair Turner, Vorsitzender
des britischen „Committee on Climate Change“,
die Nachfrage nach Flugreisen „in einem absolu­
ten Sinne“ einzuschränken. Der transkontinentale
ebenso wie der interkontinentale Flugverkehr ha­
ben deshalb an Bedeutung verloren, gestärkt ist
die Zugreise, die als „vorbildlich sauber“ gilt und
überdies günstig ist. Netz und Züge werden inzwi­
schen in ganz Europa von der Europäischen Bahn­
gesellschaft betrieben und sind in erheblichem
Maße subventioniert. Reisen läuft unter stren­gen
Sicherheitsvorschriften ab – die öffentli­che Ruhe
gilt als höchstes Gut. Auch deshalb ha­ben stark
organisierte Reiseformen an Bedeutung gewonnen – oft in Gruppen auch jüngerer Urlauber. Im
Urlaub interessiert man sich oft mehr für das ei­
ge­ne soziale Nahumfeld, mit dem man gemeinsam
reist, als für die Reiseziele oder die Menschen
vor Ort. Kleine kollektive Fluchten bie­ten die Mög­
lichkeit zur Freizügigkeit, die im eher res­trik­tiven
Klima des Alltags nicht gegeben ist.
Szenariosteckbrief
Umfeld
Globale
Risiken
Gesellschaftswandel
Wohlstandsentwicklung
Politische
Steuerung
Mobilität
Krisendynamik 20102030
Weltsicherheitslage
2030
Werte
Lebensstile
Arbeitswelt
Wohlstands­
niveau
Sozialstruktur
Nicht-OECDLänder
Prioritäten ­na­tionaler Politik
Transnationa­le
Kooperation
Wirtschaftsund Sozial­
politik
Energiepreise
2010-2030
Dekarboni­
sierung
Mobilitätskomfort
Tourismus
Gesamtcharakteristik
Reisebedürf­nisse, die
wichtiger geworden sind
Reiseformen, die an
Bedeutung gewonnen
haben
Reiseziele
Reiseverkehrsmittel
Ökodiktatur
Dramatische Verdichtung von
Krisendynamiken 2010-2015,
Entschärfung 2015-2030
Polarisierung der Welt in stabile
Zonen (einschließlich Europa) und
destabilisierte Krisenherde
Pflicht, Anpassung,
„kleines Glück“
Konformismus mit Rückzugsnischen
• Renaissance des Normal­arbeitsverhältnisses
• Abnahme der Selbstständigkeit
• Retraditionalisierung der
Arbeitsbedingungen
Stagnation
Nivelliert
Haben kaum aufgeholt
Sicherheit, Nachhaltigkeit und Gleichheit wahren und aktiv herbeiführen
Stark ausgeprägt
Starker, umverteilender Staat
Versorgungskrise nach
2010 treibt Preise,
ab 2015 niedrigere Preise
Niedrig-Kohlenstoff-Mobilität ohne
Systeminnovationen
Gesunken
Kontrollierter Tourismus
Das Reisen in, nach und aus Europa ist vielfältigen Einschränkungen
in Form von Umweltvorschriften
und Sicherheitsbestimmungen
unterworfen.
„Gruppengefühl“ erleben, einmal
etwas freizügiger sein, Bezugspersonen aus dem Alltag nahe sein
Pauschalreisen, insbesondere
or­ga­ni­siertes Reisen innerhalb
bestehender sozialer Netzwerke
und Community-Cluburlaube
Urlaub im eigenen Land hat eine
große Bedeutung, grenzüberschreitende Urlaube in Europa haben
leicht, außereuropäische Urlaube
stark verloren.
Starker Rückgang des innereuropäischen und transkontinentalen
Flugverkehrs (v.a. Kurzstrecken),
Automobilität weiterhin wichtig,
Bahn stark aufgewertet.
Quelle: Z_punkt
43
Zukunft der Touristik
Das Lernszenario
Dieses Szenario ist als Chancenszenario angelegt
und charakterisiert durch das Einsetzen eines
Lernprozesses auf allen Ebenen, der globale
Risiken stückweise entschärft. Zwar wirkt der
Kli­mawandel in ähnlicher Weise wie in den anderen Szenarien. Auf Grund der ansonsten günstigen Entwicklung bleibt er aber als Bedrohung
isoliert, ohne durch Rückkopplungen mit anderen
Risiken die Weltsicherheitslage zu einer krisenhaf­
ten Kettenreaktion – wie im Kontrollszenario – zu
führen. Neue Mobilitätsformen konnten sich im
Automobilbereich durchsetzen und haben den
Tourismus weniger CO2-intensiv gemacht. Die
Flugzeugbauer haben auf den hohen Kohlenstoffpreis mit einer Innovationsoffensive reagiert, so
dass sich die Zahl der Flugreisen nach einem
drastischen Abfall inzwischen stabilisiert hat.
Druck wirkt, das gilt weiterhin, in diesem Szenario wird er jedoch nicht durch direkten staatlichen
Eingriff, sondern durch das pointierte Setzen von
Anreizen erzeugt. Die Lern- und Innovationsprozesse bleiben nicht ohne Wirkung auf den Touris­
mus. Auch Reisen ist zu einer Form des Lernens
und Kennenlernens geworden und nimmt dieses
Motiv aus dem Alltag in den Gegenalltag mit. Was
Alltag, was Gegenalltag ist, lässt sich oft allerdings
kaum noch klar entscheiden: Längere Auslandsaufenthalte nach dem Vorbild des Schüler- und
Studentenaustausches sind auch für die arbei­
ten­de Bevölkerung üblich geworden; ihre Organisation stellt eine wichtige Nische innerhalb des
Tourismusmarktes dar. Insgesamt sind die Veränderungen eher qualitativer als quantitativer
Natur: Nicht „mehr reisen“ oder „weniger reisen“,
sondern „anders reisen“ ist das Motto vieler
Bürger. Man möchte im Urlaub in eine andere
Rolle schlüpfen, sich selbst neu und anders kennenlernen, sich neuen Herausforderungen aussetzen, neue soziale Netzwerke aufbauen und
mit den Menschen in den Zielländern intensiv in
Kontakt kommen. Eine umfangreiche Dienstleistungskultur unterstützt die Reisenden dabei.
Szenariosteckbrief
Umfeld
Globale
Risiken
Gesellschaftswandel
Wohlstandsentwicklung
Politische
Steuerung
Mobilität
Lernkultur
Krisen­
dynamik
2010-2030
Weltsicherheitslage
2030
Werte
Lebensstile
Arbeitswelt
Wohlstands­
niveau
Sozialstruktur
Nicht-OECDLänder
Prioritäten
­nationaler
Politik
Transnationale
Kooperation
Wirtschaftsund Sozial­
politik
Energiepreise
2010-2030
Dekarboni­
sierung
Mobilitätskomfort
Schrittweiser Abbau von
Bedrohungspotenzialen
Global stabil mit regional
begrenzten Konflikten; Krisenherd
Nahost bleibt virulent
Verantwortung, Aushandlung,
Weiterentwicklung
Vielfalt und Lebensstilmischung
• Neudefinition des Normalarbeitsverhältnisses
• Zunahme der Selbstständigkeit
Kräftige Zunahme
Status Quo
Haben aufgeholt
Stabile Rahmenbedingungen
schaf­fen, Interessen moderieren,
motivieren, Anreize setzen für
Nachhaltigkeit und Bildung
Stark ausgeprägt
Reformierte soziale Marktwirtschaft
Schnelle Dekarbonisierung entlastet
Ressourcenmärkte; Preisniveau
stabil und relativ niedrig
Niedrig-Kohlenstoff-Mobilität mit
Systeminnovationen
Gestiegen
Tourismus
Gereifter Tourismus
Gesamtcharakteristik
Der qualitative Umbau von Wirt­schaft
und Gesellschaft hat zu einer neuen
Qualität auch des Urlaubs geführt:
Reisen wird als Lernprozess verstanden, der einer bewussten Auseinandersetzung mit dem Neuen, Anderen,
Unerwarteten dient.
Sich mit Neuem auseinandersetzen,
Menschen kennenlernen, etwas Sinnvolles tun, auch: in Ruhe arbeiten
Bildungs- und Aktivurlaube, alle Formen des „sanften Lernens“ im Urlaub
(z.B. Coaching, Therapie), auch als
Bausteine in Erholungsurlauben
Urlaub im eigenen Land und in­ner­­halb von Europa hat eine große
Be­deutung, außereuropäische
Destinationen werden im Rahmen
längerer Aufenthalte angesteuert.
Integrierter Verkehrsmarkt mit
intelligenten Infrastrukturen und
Fahr­zeu­gen dient dem Alltags- und
Reise­ver­kehr.
Reisebedürf­nisse, die
wichtiger geworden sind
Reiseformen, die an
Bedeutung gewonnen
haben
Reiseziele
Reiseverkehrsmittel
Quelle: Z_punkt
44
Werbemarkt
Werbemarkt erzielt leichtes Plus
Werbemarkt Touristik
Entwicklung nach Segmenten (in Mio. EUR)
Nach dynamischen Wachstumsraten zwischen
acht und elf Prozent schwächte sich der Zuwachs
der Werbespendings 2008 im Vergleich zu 2007
ab. Dennoch wurde mit insgesamt 665 Mio. Euro ein neuer Spitzenwert erzielt. Ausschlaggebend hierfür waren insbesondere die Schiffstouristik mit der höchsten prozentualen Steigerung
um 22 Prozent auf 81,4 Mio. Euro sowie der ECommerce Touris­mus/Ticketing mit einem Anstieg um elf Prozent auf nunmehr 82,8 Mio. Euro.
Überdurchschnittlich gut entwickelte sich auch
die Fremdenverkehrswerbung: Nach stagnierenden Werbeinvestitionen 2007 kletterten die Werbeetats 2008 um sechs Prozent auf 154,4 Mio.
Euro. Angeschoben wurden die Mehrinvestitionen
u.a. durch die Fußball-EM, denn „Österreich
Werbung“ führte mit erneuten Budgetsteigerungen das Ranking in diesem Segment an. Fremdenverkehrswerbung war damit 2008 der stärkste Bereich im Touristik-Markt und überrundete
die Fluglinien/-Touristik-Werbung, die mit 153,8
Mio. Euro erstmals seit einigen Jahren einen
spürbaren Rückgang um neun Prozent verzeichnete. Reisegesellschaften liegen seit 2006 auf
einem konstanten Niveau von rund 145 Mio. Euro.
Die nach Marktanteilen führenden vier Veranstalter (TUI, Thomas Cook, Rewe Touristik, Alltours)
sind auch die größten Werbungtreibenden nach
Investitionen und vereinten 2008 rund 43 Prozent
der Gesamtspendings in diesem Bereich auf sich.
Stark zurückgegangen ist die Werbung für Hotels
und Hotelketten. Das Minus von 19 Prozent auf
47,9 Mio. Euro ließ das Investitionsvolumen annähernd auf das Niveau von 2006 sinken.
613,00
551,41
8%
505,82
9%
10%
7%
11%
12%
665,00
11%
12%
10%
12%
26%
26%
23%
24%
22%
23%
8%
9%
7%
E-CommerceTourismus/
Ticketing
Schiffslinien/
-Touristik
26%
24%
Fluglinien/
-Touristik
25%
23%
7%
8%
25%
23%
24%
22%
22%
2004
2005
2006
2007
2008
Fremdenverkehr
Hotels und
Hotelketten
Reisegesellschaften
Quelle: Nielsen Media Research (Bruttowerbeaufwendungen)
Saisonalität im Touristik-Markt
gesamt (in Mio. EUR)
2007
76
70
68
64
65
55
Jan.
55
Febr.
März
58
April
2008
64
62
55
Mai
56
51
46
Juni
51
43
41
Juli
59
55 54
51
47
42
38
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Quelle: Nielsen Media Research (Bruttowerbeaufwendungen)
Monatliche Werbespendings 2008
nach Touristik-Segmenten (in Mio. EUR)
Hotels und Hotelketten
Reisegesellschaften
Fremdenverkehr
Fluglinien/-Touristik
Schiffslinien/-Touristik
E-Commerce Tourismus/Ticketing
22
17
18
Im Jahresverlauf hielten die Akteure der Reisebranche am gewohnten saisonalen Werbeverhalten fest. Im ersten und vierten Quartal wird intensiv geworben – insbesondere von Veranstalter­seite
zum Erscheinen der neuen Kataloge. Die Folgen
des Finanzmarktcrashs im Oktober 2008 wurden
im Dezember mit einem Minus von acht Prozent
im Touristik-Markt insgesamt sichtbar. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.
659,82
16
16
12
10
9
8
11
17
16
12
14
9
10
8
7
7
5
4
16
16
12
12
10
10
7
7
6
5
5
5
14
9
3
16
4
14
13
13
9
11
9
8
9
9
8
7
6
5
4
6
5
4
6
4
3
4
3
Juni
Juli
Aug.
7
15
13
9
5
12
12
9
5
5
4
3
7
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Quelle: Nielsen Media Research (Bruttowerbeaufwendungen)
45
Werbemarkt
Werbemarkt Touristik
Entwicklung nach Teilmärkten (in Mio. EUR)
Reisegesellschaften
Internet: Tourismus
Reisegesellschaften
127,73
128,67
3%
2%
Fremdenverkehr
144,59
145,92
144,69
1%
3%
4%
Themen-Freizeitparks
Fremdenverkehr: Kollektivwerbung
Fremdenverkehr: Inland
Fremdenverkehr: Ausland
128,37
126,44
21%
16%
3%
97%
2004
98%
2005
99%
2006
97%
2007
24%
57%
57%
2004
2005
145,06
14%
16%
2%
3%
2008
3%
25%
24%
61%
57%
55%
2006
2007
2008
Schiffslinien/-Touristik
168,31
81,37
153,77
66,58
119,89
2005
17%
23%
143,19
2004
154,42
96%
Fluglinien/-Touristik
161,06
3%
19%
145,60
2006
2007
2008
Hotels und Hotelketten
59,21
59,65
60,94
2004
2005
2006
2007
2008
E-Commerce Tourismus/Ticketing
82,82
59,18
74,78
51,09
47,93
46,22
35,15
47,25
49,72
35,48
2004
Quelle:
2005
2006
2007
2008
2004
2005
2006
2007
2008
Nielsen Media Research (Bruttowerbeaufwendungen)
46
Werbemarkt
Print stark – Plakat und Internet
auf dem Vormarsch
Mediamix 2008
nach Touristik-Segmenten (in %)
TZ
Anzeigenwerbung in Tageszeitungen und Publikumszeitschriften ist nach wie vor unverzichtbar
für alle klassischen Segmente der Tourismusbranche. Auf diese beiden Medien entfielen mit 355
Mio. Euro über 53 Prozent der touristischen Werbegelder. Lediglich der Bereich E-Commerce
Tourismus/Ticketing verzichtete nahezu vollständig auf die Präsenz in Printmedien und setzte auf
audiovisuelle Werbeträger und im Vergleich überproportional stark auf Online-Werbung. Das Internet hat in fast allen Tourismusbereichen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Innerhalb von
vier Jahren haben sich die Online-Werbeinvestitionen mehr als verfünffacht. Auch Plakat zählt im
Mehrjahresvergleich zu den Gewinnern und konnte den Anteil im Mediamix von 4,6 Prozent 2004
auf 7,7 Prozent 2008 steigern. Damit wurde der
Abstand zum Hörfunk geringer, der anteilsmäßig
bereits deutlich hinter dem Internet lag. Auch TVWerbung verzeichnete Anteilsverluste – insbesondere bedingt durch drastische Einsparmaßnahmen seitens der Fluglinien und Hotels. Zwar
entdeckt zurzeit die Schiffstouristik das Medium
Fernsehen neu, dies konnte jedoch die fehlenden
Werbegelder nicht kompensieren.
Aktuelle Magazine sind
Basiswerbeträger
PZ
FZ
Etat in
Mio. EUR
Touristik-Markt gesamt
665,00
Reisegesellschaften
144,69
Hotels und Hotelketten
47,93
Fremdenverkehr: Ausland
85,68
Fremdenverkehr: Inland
TV
Hörfunk
34
81,37
E-Commerce Tourismus/
Ticketing
82,82
Internet
16
2
9
37
26
2
36
28
3
29
35
38,20
Schiffslinien/-Touristik
Kino
19
18
16
4 6
14
31
12 2 7
9
17
2
7
20
39
9
14 1 12
15
1
12
11 3 9
3
64
23
8
12
23
2
46
153,77
Fluglinien/-Touristik
Plakat
16
10 1 22
2
8
32
Quelle: Nielsen Media Research (Bruttowerbeaufwendungen)
Touristik-Markt gesamt
Zeitschrifteneinsatz (in Mio. EUR)
38,57
42,79
Aktuelle Zeitschr./Magazine
Supplements
14,90
13,61
Sport- und Motorpresse
14,67
15,26
11,10
10,83
Reisezeitschriften
10,15
9,26
14-tägl./monatl. Frauenzeitschr.
Kundenzeitschriften
8,01
8,51
Programmzeitschriften
7,39
8,49
2008 (126,81 Mio. EUR)
2007 (132,44 Mio. EUR)
4,59
5,93
Wirtschaftspresse
17,43
17,76
Sonstige
Quelle: Nielsen Media Research (Bruttowerbeaufwendungen)
Zeitschrifteneinsatz 2008
nach Touristik-Segmenten (in %)
2008 waren unter den Publikumszeitschriften vor
allem aktuelle Magazine, zu denen auch die Info­
magazine FOCUS, Der Spiegel und Stern zählen,
als Werbeträger gefragt. Insbesondere Reisegesellschaften und Airlines setzten hier ein­­­deutige
Pri­­oritäten. Trotz stark differenzierter Belegung
der Zeitschriftengruppen verzichteten aber auch
die übrigen Werbungtreibenden im TourismusMarkt nicht auf die reichweitenstarken aktuellen
Ma­gazine. Hier können sie touristische Angebote
relativ zeitnah kommunizieren und die reiseaffine
Bevölkerung – ob für Urlaub oder Geschäftsreise
– effizient erreichen.
Akt. Zeitschr./Mag.
Supplements
Sport- und Motorpresse
Reisezeitschriften
14-tägl./monatl. Frauenzeitschr.
Kundenzeitschriften
Programmpresse
Wirtschaftspresse
Sonstige
Etat in
Mio. EUR
Reisegesellschaften
38,00
Hotels und Hotelketten
13,31
Fremdenverkehr: Ausland
24,73
Fremdenverkehr: Inland
6,10
Fluglinien/-Touristik
19,04
Schiffslinien/-Touristik
16,54
E-Commerce Tourismus/
Ticketing
2,57
37
16
7
10
12
27
13
10
8
15
14
9
18
12
5 7
7
15
54
12
23
11
37
7 5 71
13 1 5
14
54
24
7
8 23 8
11
20
3 8 2
41
14
16
23
16
6 7 25
8
8
7 2 2 11 11
Quelle: Nielsen Media Research (Bruttowerbeaufwendungen)
47
Kommunikation
Hohes Interesse –
großes Potenzial
Hohes Interesse* an Urlaub und Reisen
nach Reisehäufigkeit (in %)
Reisen in den letzten 12 Monaten unternommen:
Das Interesse an Urlaub und Reisen ist nach wie
vor groß, sowohl bei der Haupturlaubsreise als
auch bei Kurzreisen. Rund drei Viertel derjenigen,
die am Thema Urlaub äußerst bis sehr interessiert
sind, haben in den letzten zwölf Monaten mindestens eine Haupturlaubsreise von länger als
einer Woche unternommen. Hinzu kommen noch
über zwölf Mio. Personen zwischen 14 und 69
Jahren, die mindestens eine Kurzreise unternommen ha­ben.
56,7
Ja, eine
29,0
14,6
15,7
Ja, zwei
Urlaubsreisen
2,2
Ja, 3 bis 4
5,2
Kurzreisen
2,0
1,4
Ja, 5 und mehr
23,9
Nein keine
43,0
2,5
Keine Angabe
5,7
* Äußerst/sehr interessiert am Thema Urlaub/Reisen
Quelle: Communication Networks 12.0 / Potenzial: 24,02 Mio.
Kommunikationskompetenzen
sind entscheidend
Mediennutzungs-Typologie
im Touristik- und Geschäftsreisemarkt (in %)
Dieses große Marktpotenzial erfordert mehr als
eine Zielgruppenplanung auf Basis soziodemographischer Merkmale und Einstellungen. Die
Möglichkeiten der Mediennutzung in unserer
Gesellschaft werden immer vielfältiger, da heute
mehr Medien verfügbar sind. Kommunikationsmaßnahmen sollten daher auch das Mediennutzungsverhalten berücksichtigen. Nur so können
Streuverluste minimiert und Kontakte sowie Kosten optimiert werden. Grundlegend ist dabei
die Unterscheidung zwischen Urlaubs- und Ge­
schäfts­reisenden.
Zunächst zeigen sich bei der Verteilung der
Mediennutzungs-Typen in der Zielgruppe der
Urlaubs- und Kurzreisenden keine starken Abweichungen zur Gesamtbevölkerung, da das
Thema Urlaub für alle von großer Bedeutung ist.
Bei der konkreten Gestaltung des Urlaubs werden
jedoch Unterschiede deutlich: Während der Aktive Print-/Online-Nutzer gerne kurzfristig verreist,
Wert auf Individualität legt und einen Aktiv-Urlaub
sowie eine exklusive Umgebung bevorzugt, achtet der Durchschnitts-Nutzer besonders auf einen
Rundum-Service, wie z.B. die vollständige Buchung über einen Reiseveranstalter. Je nach An­­­­
gebot und Konzept eines Anbieters im Reisemarkt
lassen sich damit spezialisierte Zielgruppen­
9
11
1
22
9
9
15
14
16
16
15
14
11
12
10
11
9
10
10
10
Bevölkerung,
14-69 Jahre
(54,90 Mio.)
2
2
8
11
Mono-TV-Nutzer
Mono-Hörfunk-Nutzer
Print-/TV-Nutzer
Passive Dauer-Nutzer
Durchschnittsnutzer
18
Simultan-Nutzer
Selektiv-Nutzer
15
Aktive Print-/
Online-Nutzer
11
Digital-Nutzer
Mindestens eine Urlaubs- Geschäftsreisen in den
oder Kurzreise in den letzen
letzten 6 Monaten
12 Monaten (37,58 Mio.)
(4,61 Mio.)
Quelle: Communication Networks 12.0
Einstellungen zu Urlaubs-/Kurzreisen
nach Mediennutzungs-Typologie (in %)
Digital-Nutzer
Aktive Print-/Online-Nutzer
Selektiv-Nutzer
Simultan-Nutzer
Durchschnittsnutzer
Passive Dauer-Nutzer
Print-/TV-Nutzer
Mono-Hörfunk-Nutzer
Mono-TV-Nutzer
Urlaubs-/Kurzreisen gesamt
10
10
11
Ich plane meinen Urlaub
lieber lange im Voraus
Meine Urlaubsreisen stelle ich
mir ganz individuell zusammen
Für mich gehört es einfach zum
Urlaub dazu, aktiv Sport zu treiben
9
10
9
10
Ich spare nicht am Urlaub
Ich verreise gerne kurzzeitig
zu speziellen Ereignissen/Events
Ich lerne im Urlaub am liebsten
fremde Länder und Kulturen kennen
Im Urlaub lege ich Wert
auf eine exklusive Umgebung
Ich buche meine Urlaubsreisen meist
vollständig bei Reiseveranstaltern
11
18
11
11
10
14
9
11
12
10
8
16
11
12
18
9
17
9
8
10
9
9
13
13
13
11
9
17
13
13
11
12
13
16
15
12
13
13
15
12
12
12
17
12
12
9
15
16
13
9
10
15
16
7
7
15
13
9
7
10
6
5 6 5
15
15
7
4 5 5
9
7
6
10
Statements: „Stimme voll und ganz/überwiegend zu“
Basis: Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten
Quelle: Communication Networks 12.0 / Potenzial: 37,58 Mio.
48
Kommunikation
potenziale bilden. Im Folgenden wird die Zielgrup­
pe der Pauschalreisenden beispielhaft beschrieben und analysiert. Communication Net­works
12.0 bietet hier umfangreiche Möglichkeiten und
vielseitige Daten auf hoher Fallzahlbasis.
Mediennutzung differenziert
Zielgruppen
Nach soziodemographischen Merkmalen zeigen
die beiden betrachteten Mediennutzungs-Typen
keine auffälligen Unterschiede. Der Aktive Print-/
Online-Nutzer ist zwischen 25 und 59 Jahre alt,
formal höher gebildet und verdient gut (persönliches Einkommen 1.550 Euro). Die Mitglieder
dieser Gruppe gehören zu den Entscheidern, sind
karriereorientiert und vielseitig interessiert. Auch
die Durchschnitts-Nutzer zählen zu der jüngeren
Bevölkerungsschicht zwischen 20 und 49 Jahre
mit einem mittleren bis höheren Bildungsniveau
sowie einem persönlichen Netto­einkommen von
durchschnittlich 1.350 Euro. Erst die Intensität
der genutzten Medienkanäle zeigt eine deutliche
Differenzierung: Während der Durch­schnittsNutzer Medien eher unauffällig und pragmatisch
ohne besonderen Schwerpunkt nutzt (viel TV),
bevorzugt der Aktive Print-/Online-Nutzer Publikumszeitschriften und Tageszeitungen sowie das
Internet.
Time Budget
Ø Mediennutzung werktags und am Wochenende
Durchschnitts-Nutzer
und Pauschalreisende*
(1,94 Mio.)
Bevölkerung,
14-69 Jahre
in Minuten
Werktags (Index)
95
TV
147
Hörfunk
112
Zeitungen
35
Zeitschriften
33
Bücher
26
Festnetz
17
Handy
12
MP3-Player
17
Computer
48
Internet
36
PC-Spiele online
6
PC-Spiele offline
13
106
112
54
160
91
164
85
142
88
124
94
125
92
147
65
146
123
164
133
133
50
92
85
Wochenende (Index)
97
TV
178
Hörfunk
101
Zeitungen
38
Zeitschriften
37
Bücher
34
Festnetz
25
Handy
13
MP3-Player
18
Computer
62
Internet
42
PC-Spiele online
8
PC-Spiele offline
17
106
126
67
158
92
157
92
135
88
124
100
123
85
167
61
142
123
157
129
113
50
100
82
* Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten und stimme voll und
ganz/überwiegend zu: „Ich buche meine Urlaubsreise meist vollständig bei Reiseveranstaltern“
Index: Bevölkerung, 14 bis 69 Jahre (54,90 Mio.) = 100
Quelle: Communication Networks 12.0
Zeitschriften haben eine hohe
Bedeutung für Pauschalreisende
Zeitschriftengattungen
Pauschalreisende (Wert als Index)
Durchschnitts-Nutzer
und Pauschalreisende*
(1,94 Mio.)
Bevölkerung,
14-69 Jahre
Beiden Mediennutzungs-Typen ist gemeinsam,
dass Pauschalreisende eine überproportionale
Affinität zu Infomagazinen (FOCUS, Der Spiegel,
Stern) zeigen. Darüber hinaus sind für den Aktiven
Print-/Online-Nutzer nahezu alle Zeitschriftengruppen von hoher Bedeutung – insbesondere
die Wirtschaftspresse sowie Zeitschriften zu
Wissenschaft, Technik und Kultur. In diese letzte
Gruppe fallen u.a. auch Reisemagazine, die für
Urlauber schon vom Thema her besonders interessant sind. Durchschnitts-Nutzer haben ledig-
Aktive Print-/Online-Nutzer
und Pauschalreisende*
(1,06 Mio.)
Aktive Print-/Online-Nutzer
und Pauschalreisende*
(1,06 Mio.)
124
Aktuelle Zeitschriften
32,2
105
Infomagazine
25,6
Programmzeitschriften
54,0
14-tägl./monatl. Frauenpresse
20,1
125
107
109
119
Elternzeitschriften
Wohn-/Gartenzeitschriften
Esszeitschriften
4,4
92
40
13,2
5,9
115
141
71
97
62
Lifestyle/Stadtmagazine/Erotik
10,6
Motorpresse
35,4
Sportzeitschriften
10,4
Wissenschaft/Technik/Kultur
11,2
UE-/Computer-Zeitschriften
15,2
94
7,7
95
Wirtschaftspresse
147
107
113
158
130
126
81
149
181
147
209
*Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten und stimme voll und
ganz/überwiegend zu: „Ich buche meine Urlaubsreise meist vollständig bei Reiseveranstaltern“
Index: Bevölkerung, 14 bis 69 Jahre (54,90 Mio.) = 100
Quelle: Communication Networks 12.0
49
Kommunikation
lich noch ein vergleichsweise höheres Interesse
an der Motor- und Sportpresse.
Die Unterschiede bei Mediennutzung und -prä­
fe­renzen zwischen den beiden Typen werden
auch an ihren Vorlieben für TV-Genres sowie bei
genutzten Online-Diensten deutlich. Aktive Print-/
Online-Nutzer erreichen Werbungtreibende im
Fernsehen überproportional im Umfeld von informativen Ma­gazinsendungen sowie Nachrichten
und Börse. Der Durchschnitts-Nutzer hat ebenfalls eine überproportionale Affinität zu Nach­
richten und Börse sowie Sportsendungen im
Allgemei­nen und Motorsport, schaut aber auch
Spielfilme in allen Facetten.
Im Internet sind beide Typen vor allem auf der
Suche nach Nachrichten und Informationen: Sie
zeigen eine starke Affinität zu den Online-Seiten
von Infomagazinen und Fernsehsendern. Die
Durch­schnittsnutzer besuchen außerdem überproportional Seiten mit Sportthemen.
Kommunikationsstrategien
für Web-User
Einen weiteren Ansatz zur Optimierung von Kommunikationsstrategien insbesondere im OnlineBereich bietet Communication Networks 12.0
mit der Web-Typologie. Die sieben Web-Typen
grenzen sich durch ihre Internetnutzung, aber
auch durch viele andere Faktoren voneinander
ab. Da das Internet eine hoch individualisierte
Nutzung zulässt, differenzieren sich Zielgruppen
in diesem Medium immer stärker. Bei Urlaubsreisenden zei­gen sich nur leichte Ausschläge
bei den Web-Typen. Kurzreisende zählen jedoch
deutlich über­proportional zu den Vertretern des
mobilen, flexiblen und jungen „Web to go“. Auch
die effi­­zienz­bedachte und erfolgreiche „Money
Community“ schätzt Kurzreisen. Mit Hilfe der
Typo­logie lässt sich darüber hinaus analysieren,
ob die Typen eher von trendorientierten Umfeldern angesprochen werden oder von bewährten
Medienmarken (z.B. FOCUS Online).
Top 10 TV-Genres nach Affinität
Pauschalreisende (Wert als Index)
Aktive Print-/Online-Nutzer und
Pauschalreisende* (1,06 Mio.)
Durchschnittsnutzer und
Pauschalreisende* (1,94 Mio.)
Magazin: Kultur
185
Börse
175
Börse
162
Nachrichten allg. - Aktuell
154
Nachrichten allg. - Aktuell
138
Magazin: Soziales
133
Serie/Komödie
135
Sport allgemein
131
Magazin: Wissenschaft
132
Sport: Motorsport
129
Magazin: Politik und Wirtschaft
123
Spielfilm/Komödie
123
Casting-Shows
115
Wetter
121
Sport: Kampfsportarten
113
Spielfilm/Drama
118
Magazin: Natur
113
Fernsehspiel/Komödie
117
Reportage/Dokumentation
111
Nachrichtensendung
117
Fallzahl ≥ 30
* Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten und stimme voll und
ganz/überwiegend zu: „Ich buche meine Urlaubsreise meist vollständig bei Reiseveranstaltern“
Index: Bevölkerung, 14 bis 69 Jahre (54,90 Mio.) = 100
Quelle: Communication Networks 12.0
Top 10 Online-Angebote nach Affinität
Pauschalreisende (Wert als Index)
Aktive Print-/Online-Nutzer und
Pauschalreisende* (1,06 Mio.)
Durchschnittsnutzer und
Pauschalreisende* (1,94 Mio.)
DIE WELT.de
478
FOCUS SPORT
838
MediaOnline Musikdownload
327
Yam.de
433
FOCUS ONLINE
314
HOLIDAYCHECK
208
stern.de
301
sport1.de
172
BÖRSE ONLINE
286
stern.de
156
SPIEGEL ONLINE
247
FOCUS ONLINE
155
HOLIDAYCHECK
206
BILD.de
126
ZDF.de
202
ARD
126
RTL.de
198
MediaOnline Musikdownload
118
map24
197
n-tv.de
117
Fallzahl ≥ 30
* Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten und stimme voll und
ganz/überwiegend zu: „Ich buche meine Urlaubsreise meist vollständig bei Reiseveranstaltern“
Index: Bevölkerung, 14 bis 69 Jahre (54,90 Mio.) = 100
Quelle: Communication Networks 12.0
Web-Typologie (Wert als Index)
Mindestens eine Urlaubsreise (21,60 Mio.)
Mindestens eine Kurzreise (16,18 Mio.)
Mindestens eine Geschäftsreise (4,31 Mio.)
Online-Nutzer
(in %)
Web Mainstream
Web to go
Info-Seeker
44,0
76
90
88
113
2,4
112
107
31,3
Lifestyle Network
7,9
Generation Fun
8,4
Money Community
3,0
Young Webs
3,0
135
92
136
106
110
56
94
69
103
112
102
110
126
256
122
Index: Persönliche Nutzung Internet/Online-Dienste (34,51 Mio.) = 100
Quelle: Communication Networks 12.0
50
Kommunikation
Urlaubsreisende sind aufgeschlossen für Printwerbung
Werbeaufgeschlossenheit
von Urlaubsreisenden (in %)
Zeitschriften
Fernsehen
Internet/Online-Dienste
49,4
Auch der Umgang mit Werbung in den Mediengattungen kann für die Kommunikation ein mitentscheidendes Kriterium sein. So empfinden
über 49 Prozent der Urlaubsreisenden Werbung
im Fernsehen als störend, aber nur 30 Prozent in
Printmedien. Die bewusste Auseinandersetzung
mit Werbung ebenso wie die Wahrnehmung
neuer Angebote oder Produkte sind bei Zeitschriftennutzern am höchsten ausgeprägt – beste
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rezeption
von Werbebotschaften. Insgesamt gibt es eine
Vielzahl von Möglichkeiten, sich zum Thema
Reisen zu informieren. Standardmäßig bieten sich
hier die einmal jährlich erscheinenden Kataloge
der Reiseveranstalter und die persönliche Beratung im Reisebüro an. Dane­ben sind für eine
geplante Urlaubsreise auch Erfahrungen von
Freunden und Bekannten sowie Informationen
aus Medien und Werbung von hoher Relevanz.
Das Internet ist dabei führend. Vor allem Geschäftsreisende verlassen sich hinsichtlich ihrer
Reisetätigkeit lieber auf die schnelle und stets
aktuelle Internetrecherche.
38,6
31,1
30,0
27,1
26,1
20,6
11,4
10,1
Ich schaue mir Werbung auch
ab und zu ganz bewusst an
Durch Werbung bin ich schon
häufiger auf neue Produkte oder
Angebote am Markt aufmerksam
geworden
Werbung empfinde
ich als störend
Ausprägung Statements: Trifft voll und ganz/überwiegend zu
Basis: Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten
Quelle: Communication Networks 12.0 / Potenzial: 37,58 Mio.
Informationsquellen zu Urlaubs-/Kurzreisen
in den letzten drei Monaten (in %)
Bevölkerung 14 bis 69 Jahre
Urlaubs-/Kurzreisende*
Geschäftsreisende**
36,1
21,7
18,5
22,7
19,9
18,9
Medien, Werbung, Gespräche
mit Freunden/Bekannten
Mit FOCUS den Erfolg in
Top-Zielgruppen buchen
Internet
* Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten (37,58 Mio.)
** Mindestens eine Geschäftsreise in den letzten sechs Monaten (4,61 Mio.)
Quelle: Communication Networks 12.0
Nutzung von Zeitschriftengruppen
Urlaubs- und Geschäftsreisende
In der „klassischen“ Zeitschriftenplanung qualifiziert sich insbesondere FOCUS unter den Infomagazinen nach Reichweite und Ökonomie. In
touristischen Segmenten erreicht Werbung im
Nach­richtenmagazin FOCUS reiseinteressierte
und ausgabebereite Potenziale. Auch bei Spezial­
zielgruppen, wie Individualreisenden oder Winter­
sportlern, überzeugt FOCUS mit ausgezeichneter
Effizienz. Im Geschäftsreisebereich bietet die Kom­
bination mit dem mo­dernen Wirtschaftsmagazin
FOCUS-MONEY in der FOCUS-BlueChip-Kom­bi
Werbungtreibenden hervorragende Leistungswerte und Konditionen.
Bevölkerung,
14 bis 69 Jahre
(54,90 Mio.)
Urlaubsreisende*
(37,58 Mio.)
Geschäftsreisende**
(4,61 Mio.)
%
Affinitätsindex
%
Affinitätsindex
Aktuelle Zeitschriften (7)
32,2
33,2
103
32,9
102
Infomagazine (3)
25,6
28,6
112
44,7
175
Programmzeitschriften (13)
54,0
54,5
101
49,0
91
14-tägl./monatl. Frauenpresse (17)
20,1
22,2
110
15,3
76
4,4
4,2
95
4,4
100
13,2
14,9
113
18,4
140
5,9
6,4
107
4,6
77
Lifestyle/Stadtmagazine/Erotik (10)
10,6
11,8
111
14,0
132
Motorpresse (9)
35,4
39,0
110
54,5
154
Sportzeitschriften (3)
10,4
10,8
103
12,8
122
Wissenschaft/Technik/Kultur (6)
11,2
13,2
118
21,1
188
UE-/Computer-Zeitschriften (7)
15,2
16,0
105
22,1
145
7,7
9,2
120
24,3
316
%
Elternzeitschriften (5)
Wohn-/Gartenzeitschriften (10)
Esszeitschriften (4)
Wirtschaftspresse (7)
* Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten (37,58 Mio.)
** Mindestens eine Geschäftsreise in den letzten sechs Monaten (4,61 Mio.)
Index: Bevölkerung, 14 bis 69 Jahre = 100
Quelle: Communication Networks 12.0
51
Kommunikation
Zielgruppen im Touristik-Markt
Zeitschriftenranking nach TKP und Reichweite
Hohes Interesse an Urlaub/Reisen
Reichweite
in %
Stern
FOCUS
Super Illu
Sport Bild
Kicker
Der Spiegel
Bunte
Mein schöner Garten
Gala
Geo
Ausgabefreudige Urlauber
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
Reichweite
in %
18
20
21
15,0
12,2
5,4
6,9
5,1
12,4
6,6
4,4
4,1
7,1
21
22
23
24
25
27
27
FOCUS-BlueChip-Kombi 13,4
21
Ausprägung: Äußerst/sehr interessiert
Potenzial:
19,80 Mio.
15,4
12,8
5,5
18,1
7,1
13,1
5,0
6,8
2,9
4,3
29
30
32
FOCUS-BlueChip-Kombi
14,1
32
Reichweite
in %
24
26
27
29
30
33
40
40
41
41
28
FOCUS-BlueChip-Kombi 12,8
Stimme voll und ganz/überwiegend zu: „Meine Urlaubsreisen stelle ich mir
ganz individuell zusammen“
Potenzial: 15,90 Mio.
FOCUS
Sport Bild
Der Spiegel
Kicker
Bunte
Geo
Mein schöner Garten
Lisa
Gala
Guter Rat
13,1
7,1
12,3
4,8
6,8
7,5
4,2
3,1
3,7
2,4
FOCUS-BlueChip-Kombi
14,5
15,8
17,7
17,4
8,3
9,9
5,6
17,6
4,7
5,0
5,1
FOCUS-BlueChip-Kombi 17,7
40
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
69
77
86
86
90
95
99
102
109
112
73
Stimme voll und ganz/überwiegend zu: „Im Urlaub lege ich Wert auf eine exklusive Umgebung“
Potenzial: 5,24 Mio.
Reisebuchung online
Reichweite
in %
37
39
Exklusiv-Reisende
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
Stern
14,6
FOCUS
11,5
Der Spiegel
12,9
Mein schöner Garten
4,6
Geo
7,8
Reader’s Digest Das Beste 3,1
P.M.
3,5
Die Zeit
4,7
Schöner Wohnen
4,4
GeoSaison
2,4
FOCUS
Der Spiegel
Stern
Sport Bild
Geo
Kicker
Bild am Sonntag
National Geographic D.
P.M.
Fit For Fun
32
32
34
35
Stimme voll und ganz/überwiegend zu: „Ich spare nicht am Urlaub“
Potenzial: 12,50 Mio.
Individual-Reisende
Reichweite
in %
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
Stern
FOCUS
Super Illu
Bild am Sonntag
Sport Bild
Der Spiegel
Kicker
Bunte
Guter Rat
Mein schöner Garten
Wintersporturlaub
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
Reichweite
in %
143
149
150
166
180
186
194
203
211
231
150
In den letzten drei Monaten Urlaubs- oder Kurzreisen über das Internet erworben
Potenzial: 2,11 Mio.
FOCUS
Der Spiegel
Kicker
Sport Bild
Stern
Geo
National Geographic D.
Cinema
Die Zeit
Guter Rat
15,7
16,7
6,4
8,5
15,9
9,9
4,0
2,8
5,5
2,6
FOCUS-BlueChip-Kombi
17,1
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
82
90
92
93
94
103
134
138
148
149
89
Unternommene Urlaubsart letztes Jahr: Wintersporturlaub
Potenzial: 3,69 Mio.
Referenzzielgruppe: Mindestens eine Urlaubs- oder Kurzreise in den letzten 12 Monaten (37,58 Mio.)
Basis:
Top 10 nach TKP; Reichweite > 2%; Affinität ≥ 101 (ohne Mitglieder-, Computer- und Programmpresse)
Format:
PZ 1/1 S. 4c ang., TZ 1/2 S. 4c ang. (Ø-Preise 2009 brutto)
Quelle:
Communication Networks 12.0
52
Kommunikation
Zielgruppen im Geschäftsreisemarkt
Zeitschriftenranking nach TKP und Reichweite
Geschäftreisende
Geschäftsreiseziel Deutschland
in den letzten sechs Monaten
Reichweite
in %
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
Reichweite
in %
FOCUS
Der Spiegel
Wirtschaftswoche
Stern
FOCUS-MONEY
Capital
Manager Magazin
Die Zeit
Guter Rat
Frankfurter Rundschau
19,2
22,0
8,7
17,3
4,2
7,6
5,8
6,8
2,9
1,8
54
55
60
FOCUS-BlueChip-Kombi
22,0
55
69
77
78
82
96
108
111
Potenzial: 4,61 Mio.
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
FOCUS
Der Spiegel
Wirtschaftswoche
Stern
FOCUS-MONEY
Capital
Manager Magazin
Die Zeit
Guter Rat
Frankfurter Rundschau
19,3
21,7
8,7
17,4
4,2
7,6
6,0
6,8
3,1
1,9
58
60
64
FOCUS-BlueChip-Kombi
22,2
60
74
84
84
87
104
109
116
Potenzial: 4,24 Mio.
First- oder Business-Class
Freie Auswahl bei Dienstwagen
bei geschäftlichen Flugreisen
hinsichtlich Fahrzeugklasse/Marke
Reichweite
in %
Manager Magazin
Wirtschaftswoche
FOCUS
Capital
FOCUS-MONEY
Stern
Der Spiegel
Handelsblatt
Die Zeit
Euro
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
Reichweite
in %
15,6
16,4
27,8
15,8
7,1
24,7
22,9
11,2
11,0
5,5
345
351
414
416
FOCUS-BlueChip-Kombi 30,8
412
511
538
585
639
662
720
Potenzial: 0,41 Mio.
17,3
19,5
17,9
4,0
6,2
6,8
5,5
3,0
1,7
5,2
257
265
286
FOCUS-BlueChip-Kombi
19,5
261
375
452
495
534
Freie Auswahl, weder hinsichtlich der Fahrzeugklasse,
noch hinsichtlich der Marke eingeschränkt
Potenzial: 1,07 Mio.
Höhe der Hotelrechnung:
100 Euro und mehr
in den letzten sechs Monaten
Reichweite
in %
7,1
19,2
8,7
20,2
8,4
9,0
17,3
8,8
4,3
7,2
FOCUS-BlueChip-Kombi 21,6
Potenzial: 0,68 Mio.
352
356
372
1. Pkw:
10 bis 30 Hotelübernachtungen
DB mobil*
FOCUS
Manager Magazin
Der Spiegel
Wirtschaftswoche
Capital
Stern
Die Zeit
FOCUS-MONEY
Welt am Sonntag
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
FOCUS
Der Spiegel
Stern
FOCUS-MONEY
Wirtschaftswoche
Capital
Manager Magazin
Guter Rat
Frankfurter Rundschau
Die Zeit
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
Reichweite
in %
352
364
374
403
415
443
465
503
506
549
371
Wirtschaftswoche
FOCUS
Manager Magazin
Der Spiegel
Capital
FOCUS-MONEY
Stern
Die Zeit
Handelsblatt
Euro
15,1
27,5
12,7
28,9
13,5
6,5
23,5
9,7
8,6
4,7
FOCUS-BlueChip-Kombi
30,6
1.000-Kontakt-Preis
(in EUR)
138
152
153
168
177
202
205
270
301
302
153
Potenzial: 1,14 Mio.
* Nicht MA-angepasst
Basis:
Top 10 nach TKP
Titelauswahl: Infomagazine, Wirtschaftspresse, überregionale Tages- und Wochenpresse, Kundenmagazine für Reise und Verkehr
Format:
PZ 1/1 S. 4c ang., TZ 1/2 S. 4c ang. (Ø-Preise 2009 brutto)
Quelle:
Communication Networks 12.0
53
Anhang
Übersicht Communication Networks 12.0 (2008)
zum Thema Urlaub & Geschäftsreisen
Communication Networks (CN 12.0, 2008)
Private Urlaubsreisen, Kurzreisen
- Häufigkeit Urlaubsreisen, Kurzreisen in den letzten
12 Monaten
- Urlaubsarten (14) im letzten Jahr
- Urlaubsziele (45): Deutschland, europäisches Ausland,
außerhalb Europas
- Aussagen zu privaten Reisen (16 Statements)
- Verkehrsmittel bei Urlaubsreisen
- Kriterien zur Wahl des Hotels (21 Statements)
Geschäftsreisen
- Häufigkeit von Geschäfts-/Dienstreisen in den letzten
6 Monaten
- Reiseziele: Deutschland, europäisches Ausland, außerhalb
Europas
- Fernreiseziele (7) nach Regionen
- Verkehrsmittel bei Inlands- und Auslandsreisen
Kriterien bei Hotelauswahl u.a. zum Ambiente, Image,
Preis-Leistungsverhältnis, Arbeitsmöglichkeiten
(12 Statements)
Flugreisen:
- Zahl der geschäftlichen Flugreisen in den letzten
6 Monaten
- Gewählte Flugklasse (privat/geschäftlich)
- Kriterien bei der Wahl einer Fluglinie privat/geschäftlich
hinsichtlich Service/Sicherheit, Atmosphäre, Zusatz angebote/Preise (18 Statements)
- Nutzung von Fluglinien (33): schon genutzt, regelmäßig
genutzt
- Vielflieger-Programme (8): Teilnahme, Mitgliedschaft
Mietwagen:
- Nutzung von Mietwagenanbietern bei Geschäftsreisen
(9 Anbieter)
- Wahlmöglichkeit Mietwagenfirma
- Kriterien bei Mietwagenwahl (7 Statements)
Hotels:
- Zahl der geschäftlichen Hotelübernachtungen in den
letzten 6 Monaten
- Durchschnittsausgaben pro Übernachtung
- Kriterien zur Wahl eines Hotels (12 Statements)
Sonstiges
Online-Nutzung:
- Nutzung von verschiedenen Online-Anbietern
- Übers Internet informiert, online gebucht: Urlaubsreisen,
Kurzreisen
Buchung von Urlaubsreisen, Kurzreisen:
- Über Geschäft, Fachhandel
Informationen über Medien, Werbung, Freunde:
- Urlaubsreisen, Kurzreisen
Produktinteresse: Urlaub/Reisen/Sprachreisen
Weitere Informationen zum Thema:
Der VDZ veröffentlicht bei PZ-Online (www.pz-online.de) eine
vergleichende Darstellung von Markt-Media-Studien im Internet
– den Zielgruppenfinder. Dabei werden die ausgewiesenen
Merkmale für Zielgruppen, Märkte und Medien aller Studien
vollständig erfasst und nach einem einheitlichen Gliederungsschema aufbereitet und zugeordnet
54
Anhang
Verbände und Institutionen
der Branche
ADV – Arbeitsgemeinschaft
Deutscher Verkehrsflughäfen
Gertraudenstr. 20
D-10178 Berlin
Telefon (+49) 30 31 01 18-0
Fax
(+49) 30 31 01 18-90
Internet www.adv.aero
IATA – International Air Transport
Association Germany
Poststr. 2-4
D-60329 Frankfurt/Main
Telefon (+49) 69 24 25 36-0
Fax
(+49) 69 24 25 36-28
Internet www.iata.de
BDF – Bundesverband der
Deutschen Fluggesellschaften e.V.
Albrechtstr. 10
D-10117 Berlin
Telefon (+49) 30 7 00 11 85-0
Fax
(+49) 30 7 00 11 85-20
Internet www.bdfaero.de
IHA – Hotelverband Deutschland
Am Weidendamm 1A
D-10117 Berlin
Telefon (+49) 30 59 00 99 69-0
Fax
(+49) 30 59 00 99 69-9
Internet www.hotellerie.de
DEHOGA – Deutscher
Hotel- und Gaststättenverband e.V.
Am Weidendamm 1A
D-10117 Berlin
Telefon (+49) 30 72 62 52-0
Fax
(+49) 30 72 62 52-42
Internet
www.dehoga-bundesverband.de
DRV – Deutscher ReiseVerband e.V.
Albrechtstr. 10a
D-10117 Berlin
Telefon (+49) 30 2 84 06-0
Fax
(+49) 30 2 84 06-30
Internet www.drv.de
DTV – Deutscher
Tourismusverband e.V.
Bertha-von-Suttner-Platz 13
D-53111 Bonn
Telefon (+49) 2 28 9 85 22-0
Fax
(+49) 2 28 9 85 22-28
Internet
www.deutschertourismusverband.de
DZT – Deutsche Zentrale für
Tourismus e.V.
Beethovenstr. 69
D-60325 Frankfurt/Main
Telefon (+49) 69 97 46 40
Fax
(+49) 69 75 19 03
Internet
www.deutschland-tourismus.de
F.U.R – Forschungsgemeinschaft
Urlaub und Reisen e.V.
Fleethörn 23
D-24103 Kiel
Telefon (+49) 4 31 8 88 88 00
Fax
(+49) 4 31 8 88 86 79
Internet www.fur.de
GfK TravelScope
(Tourismusforschung der GfK)
GfK Panel Services Deutschland GmbH
Nordwestring 101
D-90319 Nürnberg
Telefon (+49) 9 11 3 95-41 99
Fax
(+49) 9 11 3 95-40 92
Internet www.gfk-travelscope.com
IPK International
International Tourism Consulting Group
Gottfried-Keller-Str. 20
D-81245 München
Telefon (+49) 89 82 92 37-0
Fax
(+49) 89 82 92 37-26
Internet www.ipkinternational.com
RDA – Internationaler Bustouristik
Verband
Hohenzollernring 86
D-50672 Köln
Telefon (+49) 2 21 91 27 72 0
Fax
(+49) 2 21 12 47 88
Internet www.rda.de
Stiftung für Zukunftsfragen
Eine Initiative von
British American Tobacco
Alsterufer 4
D-20354 Hamburg
Telefon (+49) 40 41 51-22 64
Fax
(+49) 40 41 51-20 91
Internet
www.stiftungfuerzukunftsfragen.de
UNWTO – World Tourism Organization
Capitán Haya 42
E-28020 Madrid
Telefon (+34) 91 5 67 81 00
Fax
(+34) 91 5 71 37 33
Internet www.unwto.org
VDR – Verband Deutsches
Reisemanagement e.V.
Darmstädter Landstr. 125
D-60598 Frankfurt/Main
Telefon (+49) 69 69 52 29-0
Fax
(+49) 69 69 52 29-29
Internet www.vdr-service.de
WTTC – World Travel & Tourism Council
1-2 Queen Victoria Terrace
Sovereign Court
GB-London E1W 3HA
Telefon (+44) 20 74 81 80 07
Fax
(+44) 20 74 88 10 08
Internet www.wttc.org
55
Anhang
Umschlagbild:
Fotolia
In der Reihe der FOCUS Marktanalysen
sind bereits erschienen:
Energie
Informationstechnologie
Mobilität
Medien
Luxusgüter
Finanzanlagen
Urlaub und Geschäftsreisen
Gesundheit
Mobilität
Consumer Electronics
Finanzanlagen
Informationstechnologie
Consumer Electronics
Mode und Uhren
Mobilität
Urlaub und Geschäftsreisen
Finanzanlagen
Moderne Wohnkultur
Gesundheit
Unterhaltungselektronik
Fitness und Wellness
Informationstechnologie
Finanzanlagen
Mobilität
Unterhaltungselektronik
Moderne Wohnkultur
Mode
Finanzanlagen
02/2009
11/2008
10/2008
8/2008
7/2008
6/2008
3/2008
12/2007
9/2007
8/2007
5/2007
4/2007
10/2006
7/2006
6/2006
4/2006
3/2006
1/2006
11/2005
9/2005
5/2005
4/2005
3/2005
2/2005
11/2004
9/2004
8/2004
6/2004
Informationstechnologie
4/2004
Uhren und Schmuck
3/2004
Versicherungen
1/2004
Urlaubs- und Geschäftsreisen 12/2003
Automobile
11/2003
Gesundheit
10/2003
Der Handel im Wandel
7/2003
Herrenkosmetik und Duftwässer 5/2003
Computer-Hard- und Software 3/2003
Finanzanlagen
2/2003
Essen und Genießen
12/2002
Automobile
10/2002
Fitness und Wellness
6/2002
Golfsport
2/2002
Private Zukunftssicherung
2/2002
Telekommunikation
12/2001
Unterhaltungselektronik
10/2001
Moderne Wohnkultur
9/2001
Mode und Luxus-Accessoires
6/2001
Online-Kommunikation
4/2001
Finanzanlagen
3/2001
Computer-Hard- und Software 2/2001
Automobile
11/2000
Urlaubs- und Geschäftsreisen
9/2000
Schmuck, Uhren u.
Luxus-Accessoires
7/2000
Energieversorgung
6/2000
Online-Kommunikation
4/2000
Versicherungen
1/2000
Telekommunikation
12/1999
Bücher
12/1999
Automobile
10/1999
Herrenmode
8/1999
Finanzanlagen
6/1999
Energieversorgung
5/1999
Computer Hard- und Software
4/1999
Online-Kommunikation
1/1999
Telekommunikation
11/1998
Unterhaltungselektronik
10/1998
Private Zukunftssicherung
9/1998
Uhren, Schmuck /
Luxus-Accessoires
7/1998
Automobile
5/1998
Herrenkosmetik und Duftwässer 4/1998
Informationstechnologie
3/1998
Urlaub und Reisen
2/1998
Kreditkarten und Electronic Cash 1/1998
Banken und Sparkassen
11/1997
Wohnen und Einrichten
10/1997
PC und EDV-Anlagen
8/1997
Geschäftsreisen
7/1997
Herrenausstattung
4/1997
Lebensversicherung
4/1997
Private Krankenversicherung
3/1997
Multimedia-Kommunikation
2/1997
Fragen oder Anregungen zur Ausarbeitung
„Der Markt für Urlaub und Geschäftsreisen“
richten Sie bitte an:
Michèle Montanus
Telefon (+49) 89 92 50-39 81
Fax
(+49) 89 92 50-24 94
E-Mail [email protected]
Die in dieser Marktanalyse verwendeten Informa­
tio­nen entstammen einer Vielzahl überwiegend
allgemein zugänglicher Veröffentlichungen. Für
Übertragungs- oder Druckfehler übernimmt der
Verlag keine Haftung.
April 2009
Schutzgebühr 25,- EUR
56
Quickfinder
Übersicht Grafiken – Tabellen – Textinfos
Reisemarkt
Seite
1-6
Veranstaltermarkt
Seite16-19
Weltweite Nachfrage für Reise & Tourismus
Internationale Touristenankünfte
Bewertungen und Erwartungen der Experten
1
Vollständige Buchung beim Reiseveranstalter
Umsatzentwicklung im Veranstaltermarkt
Absatzentwicklung im Veranstaltermarkt
16
Reisetrends 2009
Internationale Touristenankünfte 2007 nach Herkunft
Nachfrage für Reisen & Tourismus 2009
(Top 10 nach Ländern)
2
Entwicklung des Veranstalterumsatzes 2007/08 nach Sparten
All-Inclusive-Reisen deutscher Urlauber
Marktanteile der Veranstalter 2007/08
17
Deutsche Tourismuswirtschaft und -industrie
Deutsche Reiseverkehrsbilanz
Reisen in den letzten 12 Monaten
3
Umsätze der Top 3 nach Sparten
Umsatzentwicklung 2007/08 der Top 10
Veranstalterumsätze nach Sparten 2007/08
18
Reisemarkt Deutschland 2008
Durchschnittliche Reisedauer
Urlaubsausgaben nach Kostengruppen
4
Rangfolge 11 bis 61 der Veranstalter – Umsatz 2007/08 19
Urlaubsarten nach Altersgruppen
All-Inclusive ist für viele attraktiv
Regelmäßigkeit von Reisen
5
Entwicklung der Reiseabsichten 2008/2009
Urlaubsreisen 2009 (Trendindikatoren)
Mögliche Einsparungen bei Urlaubsreisen 2009
6
Reiseziele Kreuzfahrten Seite 7-15
Seite20-21
Entwicklung des deutschen Hochseekreuzfahrtenmarkts 20
Entwicklung des deutschen Flusskreuzfahrtenmarkts
Kennzahlen der Kreuzfahrten 2008
Kreuzfahrtteilnehmer – Entwicklung nach Altersgruppen 21
Kreuzfahrtveranstalter – Umsatz 2007/08
Neue Schiffe 2009
Verkehr
Seite22-26
Internationale Touristenankünfte 2008
Top 10 Reiseziele aller Nationen 2008
7
Reisen der Deutschen ins In- und Ausland 2008
Urlaubsziele
Entwicklung der Urlaubsreisen
8
Übernachtungen in Deutschland
Auslandsübernachtungen nach Regionen
Top 20 Quellmärkte für Deutschland 2008
9
Prognose der weltweiten Passagierabflüge
23
Passagierkilometer nach Fluglinien-Regionen 2008
Passagiere von internationalen Flughäfen in Deutschland
10
Luftfahrtallianzen
24
Top 10 Fluglinien 2007 im internationalen Flugverkehr
Fluglinien nach Umsatz 2008 (Ausgewählte Unternehmen)
Übernachtungen inländischer Gäste
Inlandsreisen der Deutschen 2008
Deutschland ist familienfreundlich
Inländerübernachtungen 2008 nach Bundesländern
11
Deutsche Ferienregionen als Urlaubs- oder Kurzreiseziel
Reiseausgaben der Deutschen im Ausland
Reisebilanz: West- und Nordeuropa
Reisebilanz: Europäische Mittelmeergebiete
12
Reisebilanz: Osteuropa
Urlaubsreisen ins europäische Ausland
Reisebilanz: Afrika/Naher Osten
13
Reisebilanz: Amerika/Karibik
Reisebilanz: Asien/Ozeanien
14
Urlaubsreisen außerhalb Europas Reiseziele 2009
15
Verkehrsmittel für Urlaubsreisen
22
Genutztes Verkehrsmittel bei In- und Auslandsreisen
nach Altersgruppen
Veranstalterumsatz 2007/08 nach Verkehrswege-Sparten
Entwicklung der deutschen Fluglinien
Linie, Charter und Low-Cost-Carrier in Deutschland
Low-Cost-Carrier – Top 10 nach Flügen
25
Verkehrsleistung der Eisenbahnen in Deutschland
Bahntickets werden online gebucht
Busreisemarkt Deutschland (Reisen pro Jahr)
26
Hotels Seite27-29
Zimmerertrag (RevPAR) der Hotels weltweit 2008
Hotelperformance nach Städten in 2008
Nettoumsätze im Beherbergungsgewerbe
27
57
Quickfinder
Ankünfte und Übernachtungen im deutschen Beherbergungsgewerbe 2008
Wichtige Aspekte bei der Hotelwahl
28
Top 10 Hotelgruppen weltweit 2008
Top 20 Hotelmarken in Europa 2008
Markenhotellerie in Deutschland 2008
29
Vertrieb Seite30-32
Touristisches Vertriebsklima im stationären Vertrieb
Systemzugehörigkeit von stationären Reisebüros
Reisevertriebssysteme in Deutschland 2007
30
Umsatzentwicklung in den Reisebüros 2008
Vertriebsstrukturen der Veranstalter 2007/08
Buchungsort nach Ausgabebetrag
31
Deutscher Online-Reisemarkt
Online-Reisebüros in Deutschland 2007
Reisebranche entdeckt das Handy
32
Geschäftsreisen Seite33-36
Geschäftstourismus/-reisen in Deutschland
Geschäftsreisen der Europäer nach Deutschland
Deutsche Geschäftsreisende
33
Verkehrsmittel auf Geschäftsreise
Top 3 Anbieter für Geschäftsreisen 2007
Anzahl der Geschäftsreise-Übernachtungen
34
Zukunft der Touristik
Szenariosteckbrief: Das Spaltungsszenario
42
Szenariosteckbrief: Das Kontrollszenario
43
Szenariosteckbrief: Das Lernszenario
44
Werbemarkt
36
Seite37-44
Z_punkt The Foresight Company
Flugreisen und Autoreisen in Deutschland
Touristenankünfte 1995, 2010 und 2020 nach Region
37
Veränderungszyklen im Reisemarkt
Soziale Triebkräfte des Wandels im Tourismus
Reisemotive der Zukunft
38
Globale Sozialstruktur 2000 und 2030
Ausgaben- und Sparbereiche bei einem fehlenden
oder zusätzlichen Monatsgehalt
Reiseabsichten der Bundesbürger für 2009
39
Anzahl der Naturkatastrophen
Einfluss des Klimawandels auf den Tourismus
Treibstoffkosten als Anteil an den operativen Kosten
der Fluggesellschaften
40
Tourismus der Zukunft im Spannungsfeld der Umfeldtreiber
41
Seite45-47
Werbemarkt Touristik: Entwicklung nach Segmenten
Saisonalität im Touristik-Markt
Monatliche Werbespendings 2008
45
Werbemarkt Touristik: Entwicklung nach Teilmärkten
-Reisegesellschaften
-Fremdenverkehr
-Fluglinien/-Touristik
-Schiffslinien/-Touristik
-Hotels und Hotelketten
-E-Commerce Tourismus/Ticketing
46
Mediamix 2008 nach Touristik-Segmenten
Touristik-Markt gesamt: Zeitschrifteneinsatz
Zeitschrifteneinsatz 2008 nach Touristik-Segmenten
47
Kommunikation
Geschäftsreise-Übernachtungen nach Kategorien 2008 35
Geschäftsreiseanbieter in Deutschland 2007
Messeplatz Deutschland 2008
Tagungs- und Kongressmarkt Deutschland 2008
Bevorzugte Veranstaltungsregionen
Leitfragen zu den Schlüsselfeldern
Wechselwirkungen der Umwelteinflüsse auf den Tourismus
Seite48-53
Hohes Interesse an Urlaub und Reisen nach Reisehäufigkeit
Mediennutzungs-Typologie im Touristik- und
Geschäftsreisemarkt
Einstellungen zu Urlaubs-/Kurzreisen
48
Time Budget Zeitschriftengattungen (Pauschalreisende)
49
Top 10 TV-Genres nach Affinität (Pauschalreisende)
50
Top 10 Online-Angebote nach Affinität (Pauschalreisende)
Web-Typologie
Werbeaufgeschlossenheit von Urlaubsreisenden
Informationsquellen zu Urlaubs-/Kurzreisen
Nutzung von Zeitschriftengruppen
51
Zielgruppen im Touristik-Markt: Zeitschriftenranking nach TKP und Reichweite
-Hohes Interesse an Urlaub/Reisen
-Ausgabefreudige Urlauber
-Individual-Reisende
-Exklusiv-Reisende
-Reisebuchung online
-Wintersporturlaub
52
Zielgruppen im Geschäftsreisemarkt: 53
Zeitschriftenranking nach TKP und Reichweite
-Geschäftreisende in den letzten sechs Monaten
-Geschäftsreiseziel Deutschland
-First- oder Business-Class bei geschäftlichen Flugreisen
-Freie Auswahl bei Dienstwagen hinsichtlich Fahrzeug klasse/Marke
-10 bis 30 Hotelübernachtungen in den letzten
sechs Mo­naten
-Höhe der Hotelrechnung: 100 Euro und mehr
58