Zugbrücke Festung Dömitz

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Zugbrücke Festung Dömitz
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Festung
Dömitz
Dokumentation einer Sanierung und Instandsetzung
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DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
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INHALT
Plan vom Altstadtgebiet Dömitz
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Vorbemerkungen
Zielstellung
Bestands- und Planungsbeschreibung
Schlussbemerkung
Zeittafel
Impressum
0
1
2
7
9
34
36
65
Vorwort
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Vorwort
Dömitz ? Wo ist das ? Diese Frage dürfte spätestens seit
1992 mit der Fertigstellung der neuen Brücke über die Elbe
zumindest jeder Lastwagenfahrer und Berufspendler beantworten können. Begriffe wie „Deutsche Einheit“ und „Verkehrsprojekte“ verbinden sich mit diesem Ereignis. Nochmals erschien Dömitz in den Schlagzeilen der Nachrichten
während des Jahrhundert-Hochwassers im Jahr 2002, als
Bundeswehr und viele freiwillige Helfer ein Versinken der
Stadt in der Elbe verhindern halfen.
Abseits dieser politischen und natürlichen Sensationen
hat Dömitz mehr zu bieten. Die sich dem interessierten
Besucher erst allmählich entfaltende Symbiose aus der
historischen Kleinstadt und dem einmaligen Landschaftsraum im UNESCO-Biosphärenreservat „Mecklenburgisches
Elbetal“ ist Modell für einen geänderten Umgang mit Stadt
und Natur. Den Weg nach Dömitz sucht man nicht wegen
schreiender Events und der Erwartung von 5-Sterne-Hotelerie. Der Weg der meisten Besucher führt in die beschauliche Altstadt, den Hafen, an die Elbe – und natürlich in die
Festung zu Dömitz.
Dieses über Mecklenburg-Vorpommern hinaus bekannte
Bauwerk gilt als eine der bedeutendsten Festungen im nordeuropäischen Raum. Sie hat über Jahrhunderte die Entwicklung der Stadt bestimmt und bis heute geprägt. Doch fast
mag es scheinen, dass die Dömitzer in der Vergangenheit
mehr unter ihrer Festung leiden mussten, als dass sie für
ihren Schutz sorgte. Die Raubzüge von der auf slawischen
Ursprüngen schon im 13. Jahrhundert errichteten Burg aus
dürften die durch karge Böden und Elbhochwasser nicht gerade reichen Bauern weiter belastet haben. Im Dreißigjährigen Krieg und während der Napoleonischen Befreiungskriege war die Festung Anlass für wechselnde Inbesitznahmen
durch die verfeindeten Kriegsparteien sowie die mehrfache
Niederbrennung der Stadt. Trotz des prominenten Insassen
– Fritz Reuter – dürfte die spätere Nutzung als Gefängnis
das Image der Stadt nicht gerade positiv beeinflusst haben.
Als dann Ende des 19. Jahrhundert die Festung aufgegeben
wurde, drohten Vernachlässigung und Bedeutungslosigkeit,
was Dank der Initiativen des ersten Museumsleiters 60 Jahre
später verhindert werden konnte. Seitdem hat das Museum
durch seine bauliche, kulturelle und militärische Forschung
die Stadt und die Festung kontinuierlich wieder in den Fokus
eines breiten Interesses gesetzt.
Vor 5 Jahren hat die Stadt dann eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen: die umfassende Sanierung der Festung.
Dass Dömitz sehr schnell an die Grenzen seiner finanziellen
Möglichkeiten stoßen wird, wurde bereits nach kurzer Zeit
deutlich.
Das Engagement und die Unterstützung des Ministeriums
für Arbeit, Bau und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2003 setzte ein Zeichen für den
Beginn eines Bauvorhabens, dass in seiner Bedeutung und
Dimension nur mit den Anstrengungen bei der Errichtung
der Festung verglichen werden kann.
Die vorliegende 1. Ausgabe der Baudokumentation ist der
Auftakt einer Heftreihe nicht nur über die Planung und
die Sanierung der Festung. Vielmehr wird auch über die
bauliche Geschichte von Festung und Stadt sowie über die
kultur- und militärhistorischen Zusammenhänge berichtet.
Nach Fertigstellung ist die Dokumentation Zeugnis eines
mehrjährigen Prozesses, an dessen Ende Stadt und Festung
ein Symbol nicht nur erhalten, sondern neu geschaffen
haben.
Begleiten Sie uns dabei auf eine Zeitreise in die Vergangenheit der Festung zu Dömitz und der Stadt, von den
ersten Ursprüngen über die derzeitige Rekonstruktion und
Sanierung bis hin zu einer nicht mehr ganz so ungewissen
Zukunft.
Norbert Thiele
GOS mbH
Abbildungen: 1 - Impressionen von der Festung, Mai 2006 (GOS mbH)
1
2
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Vorbemerkungen
Vorbemerkungen
Die Festung Dömitz wurde 1557-1565 auf Veranlassung von
Johann Albrecht I. Herzog von Mecklenburg errichtet. Er
bediente sich dazu der zu Beginn des 16. Jahrhunderts neu
entwickelten italienischen Festungsbauweise, die zu den
wesentlichen Bautypen der Renaissance zu zählen ist.
1527 konnte in VERONA der Architekt Michele die Leoni mit
dem Entwurf für die „Bastione delle Maddelene“ zum ersten
Mal den Prototyp einer Bastion in italienischer Manier aufzeigen. Die Ausführung übernahm Michele Sanmicheli.
Und 1534 errichtete in FLORENZ nach einem Auftrag der
Medicis im Bündnis mit Papst Clemens VIII. und Kaiser Karl
V. der Festungsbaumeister Antonio da Sangallo d.J. FORTEZZA DA BASSO, einen Kranz aus 5 Bastionen, dem Prototyp
der Zitadelle in italienischer Manier.
Es war den wirtschaftlichen und politischen Führern wichtig, sich um ihre Sicherheit gegenüber der erstarkenden
Florentiner Bürgerschaft zu kümmern und den festungsbautechnischen Fortschritt sich zu eigen zu machen.
In Dömitz wurde 30 Jahre nach dem Entwurf für die „Bastione delle Maddelene“ mit dem Bau an der Festung unter
Leitung des italienischen Festungsbaumeisters Paul mit
Hans Rogalis und Söhnen im Jahre 1557 begonnen. Der
Festungsbau wurde durch Francesco a Bornau aus Brescia
von 1559 bis 1569 fertiggestellt.
Die zusätzlichen Verteidigungsanlagen für das Schloss in
Schwerin in Form der Bastionen im Nordwesten, Südosten
und Südwesten sind um die Mitte des 16. Jahrhunderts
durch jene italienischen Festungsbaumeister, die unter
Francesco a Bornau in Dömitz arbeiteten, angelegt worden.
Die Bastionen wurden später noch mehrfach verändert, haben sich aber bis heute erhalten.
Die Festung Dömitz und die Bastionen für das Schloss
Schwerin sind Zeugnisse für die Aufgeschlossenheit des
Landesherren, die bau- und militärtechnischen Neuerungen
des europäischen Umlandes für die eigenen mecklenburgischen herrschaftspolitischen und wirtschaftlichen Interessen zu nutzen.
Mit der Festung Dömitz wurde eine Grenzlandfestung an der
Elbe im südwestlichen Landesbereich von Mecklenburg zur
Sicherung des Landes und der Elbzolleinnahmen errichtet.
Waffen- und feuertechnische sowie bautechnische grundsätzliche Überlegungen ließen die vierte Dimension der Zeit
im Raum als zu berechnende Größe einer auf Distanz geführten Auseinandersetzung mit zu beschleunigenden Massen durch die zerstörende Spreng- und Durchschlagkraft der
Geschosse zunehmend gewinnen. Es wurde möglich in Kürze
zu vernichten, was unter hohem Material- und Personalaufwand in vergleichsweise langer Zeit errichtet wurde.
Die polygonalen Festungen boten für die vornehmlichen
Verteidigungsaufgaben vortrefflichen Schutz und gegenseitige Deckung der sich gegenüber liegenden eigenen Flanken bei gleichzeitigem umfassenden Schussfeld aus einer
gestaffelten Verteidigungslinie heraus. Der Festungskörper
stellte somit einen an Waffen und Feuerkraft strotzenden
Ort gegenüber jedem aus der Fläche angreifenden Feind
dar. Notwendige aufwendige Logistik in erschwertem Gelände und zusätzliche Deckungsaufgaben des Angreifers
waren ausschlaggebend für die rationelle Kampfführung bei
waffentechnischem Gleichgewicht seitens der Festungsbesatzungen. Diese kamen in der Regel mit einem Bruchteil
dessen an Material und Personal aus, welches der Angreifer
einzusetzen gezwungen war. Alle lebenserhaltenden Prozesse einer Festung ließen sich ähnlich einer Schiffspassage
vorherbestimmen. Es war ein Vorteil, von äußeren Einflüssen
möglichst unabhängig zu sein.
Schnell bildete sich der für die Renaissance typische Fall
der vollständigen Symbiose zwischen freier Ausübung von
Handwerk, Handel und Gewerbe sowie legitimen Verteidigungsinteressen aus (Antwerpen 1540 u.a.). Hierbei wird die
Stadt von gut ausgebauten bastionären Umfassungswerken
umseitig geschützt. Die Städte stoßen im Laufe ihrer Entwicklung jedoch häufig an die Grenzen ihrer vorgegebenen
Ausdehnungen, so dass Stadterweiterungen mehr oder
weniger unter verteidigungstechnischer Sicht geplant zur
Regel werden.
Parallel findet die Entwicklung auf der Grundlage einer
arbeitsteiligen und räumlich differenzierten Ausbildung
von Festung und Stadt in Folge von bauzeitlichen und wirtschaftlichen Überlegungen statt. Es bildet sich die Zitadelle
als militärischer Part und Nukleus, der die sich angliedernde
Stadt mit mehr oder weniger stark befestigten Umfassungen
unter seinen Schutz stellt. Die Zitadelle kann sich dabei in
zentraler oder Randlage befinden. Wesentlich wird bei diesen Konstellationen die Aufgabenteilung mit der Stadt oder
gegen die Stadt sein.
Spezielle, nicht wenig anzutreffende Festungen sind von
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ihren Bauherren ganz im Sinne der Sicherung abgegrenzter
hoheitlicher Aufgaben errichtet worden. Sie erfüllen zumeist
einen militärischen Zweck und ordnen sich bei der Wahl des
Standortes in ein landesweites geopolitisches Machtgefüge
ein. Alle den Standort betreffenden Faktoren sind diesem
Zweck unterzuordnen. Es wird zwangsläufig die Garnison
und die sie bedienende Stadt vom Land verwaltet werden,
da es dem Interesse des Landes-/Bauherren entsprach, den
Gewinn aus dem örtlichen Mehrprodukt (z.B. Zolleinnahmen) abzuschöpfen. Für dieses landesherrliche Filialnetz
von Festungen werden durch die alten feudalen Herrschaftseliten neue militärische Strukturen ausgebildet. Diese sind
personell und organisatorisch in einer neuen Hierarchie
stärker an verwaltungstechnische und an kriegstechnische
Aufgaben zu binden. Es bildet sich ein stehendes Heer als
Machtfaktor, dessen Eckpfeiler durchaus in Festungen und
ihren militärischen Besatzungen zu sehen sind. Festungen
werden zunehmend zu Verwaltungsstandorten der militärischen und sonstigen hoheitlich zu erfüllenden Aufgaben.
In zunehmenden Maße werden auf Grund gesellschaftlicher,
politischer, wirtschaftlicher und sozialer Verwerfungen
auch Aufgaben nach innen, durch die Garnisonen vor der
Öffentlichkeit verborgen, zu erfüllen sein. Längst sind die
militärischen Vorteile der bastionären Festungen durch die
Entwicklung der Waffentechnik aufgehoben. Die einst als
Kind der Renaissance geborene gebaute Idee wird Teil einer
restriktiven Politik nach innen.
Bezeichnend für die Entwicklung ist, dass befestigte und
erhaltene Stadtstrukturen aus der frühen Neuzeit des 16.
Jahrhunderts sich dieser gesellschaftlichen Umkehr bis heu-
te verschlossen haben. Sie sind durch öffentliche Kontrolle
und bürgerliches Bewusstsein Orte des freien Handelns geblieben. Es ist nicht zu verschweigen, dass in diktatorischen
Zeiten die Handlungsweisen aufgeklärter Bürger teilweise
irrational auf die Herausforderungen der Herrschenden
bestimmt waren (Volkssturm/Festung Breslau im Jahre 1945
u.a.).
Die Festung Dömitz ist eine geplante städtebauliche Anlage,
die den gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und
militärischen Vorstellungen der frühen Neuzeit in Europa entsprach. Sie ist als Zeugnis einer Idealstadt aus der
Renaissance anzusehen und vergleichbar mit Städten wie
Jülich (Architekt Alessandro Pasqualini 1549) und Freudenstadt (Baumeister Heinrich Schickhardt, 1599).
Die Festung Dömitz gliedert sich in die Zitadelle und die
Stadt als befestigtes Hornwerk. Beide sind, wie in einer
Karte von Tilemann Stella von 1565 ersichtlich, gleichberechtigt vorhanden. Der Stadtgrundriss lässt auf eine
bastionsartige Befestigung der Stadtmauern schließen. Ein
Nachweis konnte bisher nicht erbracht werden. Der Stadtzugang erfolgte nur von Norden über die Torbrücke. Dömitz
bildete eine natürliche Insellage zwischen dem nördlichen
Elbarm (Dove Elbe) und dem Hauptstrom.
Der Stadtgrundriss ist im Laufe der Jahrhunderte in wesentlichen Teilen erhalten geblieben. Die Stadterweiterungen
tangieren die Situation, Eindeichungen lassen die Silhouetten von Festung und Stadt verschwimmen.
Der Baubestand der Festung ist nach Gegebenheit (Kriegs-
Abbildungen:
1 - Landkarte Festung 1565 (Ausschnitt Karte von Tilemann Stella, Sammlung Museum Dömitz)
2 - Lageplan Festung 1612 (Rekonstruktionszeichnung von A. F. Lorenz, Sammlung Museum Dömitz)
3 - Festungskarte von 1625 (gezeichnet von G. E. Pilot/Annahme, Sammlung Museum Dömitz)
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DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Vorbemerkungen
zerstörungen u.a.) verändert worden. Ältester Teil ist das
Kommandantenhaus, alle weiteren Gebäude sind später
umgebaut oder hinzugebaut worden.
Der Baubestand der Stadt ist in einzelnen Häusern bis in das
17. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Zahlreiche Stadtbrände
und Kriegszerstörungen waren die Ursache für häufig wechselnde Bebauungen, wobei die Strassen– und Quartierstrukturen recht stabil blieben und bis heute überkommen sind.
1894 endete die militärische Nutzung der Festung. Seit
1565 ist sie ununterbrochen für ca. 330 Jahre Ort militärischer und ziviler Entscheidungen gewesen. Sie wurde auf
Veranlassung von Johann Albrecht I. (1525-1576) gebaut. Er
und seine Frau Anna Sophia (1538-1591) galten als aufgeklärtes Fürstenpaar, das den Anschluss an den europäischen
Fortschritt wollte, Kunst und Wissenschaft förderte sowie
die Wirtschaft und die militärische Schlagkraft des Landes
stärkte. Dafür waren in Dömitz Landesinteressen langfristig
zu sichern. Es galt den Elbzoll als nicht unwesentliche Einnahmequelle und die Elbefurt zu sichern. Dömitz war Grenzfestung und ab 1836 mit dem Ausbau der Elde-Müritz-Wasserstraße auch Binnenhafen an der Elbe für Mecklenburg.
1871 sind mit der Gründung des Deutschen Reiches nach
Beendigung des deutsch-französischen Krieges, wie es
schien, alle militärischen Erfordernisse einer Elbfestung in
Dömitz entfallen. Die Aufhebung der militärischen Nutzung
war ein Gebot der Stunde. Es sollten noch 23 Jahre vergehen, bis sie 1894 vollzogen wurde.
Die Stadt hatte seit 1873 eine neue Elbbrücke für den Eisenbahnverkehr mit Umschlagmöglichkeiten im Hafen und seit
1892 eine erste größere chemische Fabrik, die ab 1914 als
Dynamitfabrik und Sprengkapselwerk bis 1945 Munition an
die deutschen Armeen unter Kaiser, bürgerlichen Regierungen und Nationalsozialisten lieferte. Die kapitalistische Zeit
war mit ihren bestimmenden Merkmalen in Dömitz erkennbar geworden. Es waren neue Bauflächen für den Industrieund Gewerbebau sowie für den Wohnungsbau erschlossen
und bebaut worden. Dömitz hatte damit seine Lagegunst
im Kräftefeld zwischen wirtschaftlichen und politischen Interessen des deutschen Reiches genutzt. Aus der ehemaligen
bestimmenden Grenzlage an der Elbe im 16. Jahrhundert
wurde die sichere, verkehrstechnisch gut erschlossene Lage
in der Mitte Deutschlands mit guten Verbindungen zu allen
Fronten des Reiches bis zum Jahre 1914.
Mit dem Ende der militärischen Nutzung im Jahre 1894 ist
für die weitere bauliche Entwicklung der Stadt Dömitz ein
grundlegender Wechsel eingetreten. Die bisherigen gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und gesetzgeberischen Voraussetzungen für die städtebauliche Entwicklung
der Stadt und Festung Dömitz waren stets militärisch und
damit von Landes- und Reichsinteressen bestimmt. In den
Jahren nach 1894 wurde die historische städtebauliche Einheit der Festung Dömitz mit seinen Bestandteilen Zitadelle
und Stadt als befestigtes Hornwerk zunehmend gefährdet.
Durch eine bereits außerhalb der alten Stadtgrenzen vollzogene Stadtentwicklung und deren Wirkung auf die gesamte
Stadt Dömitz verstärkte sich der Wunsch von Investoren
nach Umgestaltung der historischen Festungs- und Stadtanlage Dömitz.
Die zivile Nachnutzung der Festung (Zitadelle) ab 1894
durch die Stadt Dömitz als neuer Eigentümer vollzog sich
ohne einheitliches Konzept und Zielstellung. Die Gebäude
wurden in einzelnen Nutzungseinheiten nachgenutzt. In den
ersten Jahren ein Großherzogliches Amt im Zeughaus und
Wohnungen in der Hauptwache. Das Zuchthaus ist ersatzlos 1889/90 abgebrochen worden. Im Kommandantenhaus
wohnte der Leiter des Großherzoglichen Amtes.
In der Altstadt (zur verbalen Eingrenzung des Festungsanteiles der erweiterten Stadt Dömitz, d.A.) sind die festungsbestimmenden baurechtlichen Auflagen in bestimmten
Quartieren durch Neubebauungen überschritten worden.
Aus den handwerklich bestimmten Gebäudestrukturen sind
einzelne kleinere Gewerbeansiedlungen (An der Bleiche,
Goethe-/Fritz-Reuter-/Marien-/Elbstrasse) geworden. Das
städtische Gewicht verschob sich über die Werderstrasse
zum Bahnhof und dem Gewerbe- und Industriegebiet mit
Mischgebietscharakter.
1936 wurde die zweite Elbbrücke bei Dömitz stromab für
den Autoverkehr übergeben. Damit lag der Festungsbereich
von Dömitz zwischen den zwei Brücken und erhält zur
Gewährung der verkehrstechnischen Verbindungsfunktion
zwischen den überregionalen Verkehrsträgern eine neue Torbrücke als Teil der Altstadtdurchfahrung. Die Verbindungen
in Richtung Lenzen über die Löcknitz wurden ausgebaut. Die
Verkehrsplanungen aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts
sind nicht konsequent zum Abschluss gebracht worden, der
Verkehr überfordert die baulichen Strukturen der Altstadt
bis heute.
Die Stadt und Festung Dömitz war 1934 Gegenstand einer
Planung zur Verschönerung der Stadt und für die Verbesserung der Fremdenverkehrswerbung. Darin sollte die Festung
touristisch erschlossen werden, die Wallanlagen und der
Weg um die Festung verbessert werden, die Torkonstruktion
und die Mauer auf der Bastion Drache und der Festungseingang sollten abgebrochen werden, der Turm einen neuen
Aufsatz nach historischem Vorbild erhalten. Ausgeführt
5
wurden unter Leitung des Regierungsbaurates A. F. Lorenz
die Arbeiten eines neuen Turmdaches, nachdem der Uhrenturm mit Zinnenkranz von 1865 abgebrochen wurde.
Ob es Bemühungen der Gleichschaltung der Einrichtung
Festung mit nationalsozialistischen Ausbildungsstätten gab,
ist dem Autor nicht bekannt.
Ab 1937 waren das Kommandantenhaus und andere Räume der Festung Quartier und Arbeitsstätte des weiblichen
Reichsarbeitsdienstes, während des Krieges sind die Kasematten zusätzliche Luftschutzräume und Lager der Wehrmacht, und ab 1945 waren in allen Gebäuden Wohnunterkünfte für Flüchtlinge und Aussiedler eingerichtet.
Die neue „moderne“ Industriezeit von 1836-1945, sie endete
so wie sie begonnen hatte: beide Brücken lagen zerstört in
der Elbe, die Munitionsfabrik, sie wurde nach dem Krieg
gesprengt, nicht mehr und nicht weniger war geblieben. Die
Festung und die Altstadt, sie überstanden den Krieg verhältnismäßig unbeschadet und boten Heimstatt für zahlreiche
Flüchtlinge und Aussiedler.
1953 kam auf Veranlassung von Herrn Karl Scharnweber
eine erste Bilder- und Gemäldeausstellung in den Räumen
des Kommandantenhauses auf der Festung zustande. Diese
Ausstellung gilt als die Geburtsstunde des Heimatmuseums.
Erstmals in der Entwicklung der Festung seit 1565 reflektiert eine Einrichtung die Geschichte der Festung am Ort des
Geschehens. Die Nachweisführung ist für den baulichen Teil
der Geschichte in großen Teilen authentisch nachzuvollziehen. Alle Bemühungen und Maßnahmen um den Aufbau
des Museums werden unter der Maßgabe des umfassenden
Erhaltes der Festung als kulturelle Aufgabe verstanden.
Das Museum ist in den Jahren der deutschen Teilung von
1961-1989 mit den eingeschränkten Wirkungsmöglichkeiten nach außen und der gelebten Solidarität der Dömitzer
Bürger nach innen eine städtische Institution auf der Festung sowie für Dömitz und die Region geworden.
Auf den Sachstand der unmittelbaren Nachbarschaft zur
innerdeutschen Grenze und die vielfältigen materiellen und
geistigen Auswirkungen auf die Stadt und die Festung in der
Zeit von 1961-1989 ist gesondert hinzuweisen.
Die Stadt Dömitz konnte seine alte Wirtschaftskraft aus der
Zeit bis 1945 nicht wiedererlangen.
Mit dem Wechsel der politischen Verhältnisse in der ehemaligen DDR im Jahre 1989 und nach der vollzogenen deutschen Einheit im Jahre 1990 ergaben sich neue politische,
wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungsmöglichkeiten
für die Stadt Dömitz.
Abbildungen:
1 - Plan von Stadt und Festung um 1650 (Landeshauptarchiv Schwerin)
2 - Lageplan von 1864, gezeichnet von Ingenieur Lietnant Kuhlwein (Landeshauptarchiv Schwerin)
6
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Vorbemerkungen
1991 ist die Stadt Dömitz in das Städtebauförderungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland und des Landes
Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen worden. Eine
Satzung der Stadt Dömitz weist das Sanierungsgebiet
„Altstadt“ aus. Mit den geförderten Baumaßnahmen von
Gebäuden im Sanierungsgebiet wird zum Erhalt des städtebaulichen Ensembles beigetragen.
1992 ist die Straßenbrücke nach Niedersachsen an alter
Stelle neuerrichtet worden.
Das touristische Interesse an Dömitz ist durch den Einigungsprozess zwischen den beiden deutschen Staaten
gestiegen. Besucher aus vielen Teilen der Welt erfahren im
Museum Einblicke in Lebensweisen und -formen unserer
Vorfahren, die Baugeschichte der Festung und der Stadt, die
Lebensgeschichte vom Dichter Fritz Reuter als Vertreter einer kritischen aufgeklärten deutschen Bürgerschicht im 19.
Jahrhundert sowie über die unmittelbare Vergangenheit im
Zeichen der deutschen Teilung von 1961-1989.
Die ständige Ausstellung des Naturschutzbundes Niedersachsen über den Landschafts- und Naturschutz des Elbetales in den Räumen des Zeughauses seit 1999 unterstützt
die Bemühungen der Landesregierungen von MecklenburgVorpommern und Niedersachsen nach Schaffung und Erhalt
der landschaftlich einmaligen Flora und Fauna der elbnahen
Landschaften.
Neue Spannungslinien im Bemühen Zeugnis abzulegen für
die Überzeugungen der jeweils eigenen Sache sind in der
Auseinandersetzung zwischen Denkmalschutz und Naturschutz aufgezeigt.
Das Museum Festung Dömitz und die Stadt Dömitz können
auf Grund ihrer Erfahrungen und Kenntnisse im Umgang mit
politischen, wirtschaftlichen und natürlichen Gewalten und
mit ihren Archiven, erschlossenen Dokumenten und Ausstellungsschwerpunkten zur Stadt-/Festungs- und Regionalge-
schichte, zur Fritz-Reuter-Forschung, sowie zur deutschen
Teilung einen objektiven gesellschaftlichen Beitrag leisten.
Der historisch belegte Ansatz zur Entstehung und Entwicklung der Festung seit 1565 ist durch die zu gründende
Museums- und Forschungsstätte Festung Dömitz mit einer
umfassenden militärhistorischen Aufgabenstellung als kulturelle Aufgabe des Landes Mecklenburg-Vorpommerns in
den nächsten Jahren zu entwickeln.
Die Aufgabe ist bautechnisch unter Einhaltung denkmalpflegerischer Zielsetzungen vorzubereiten.
2001 wurde eine Grobkonzeption durch den Verfasser für
die Festung Dömitz im Auftrag des Landes MecklenburgVorpommerns erarbeitet.
Diese Konzeption stellt nach Analyse der baugeschichtlichen
und historischen Zusammenhänge sowie der bestehenden
baulichen Gegebenheiten den zur Zeit gültigen Kontext für
die Festung und die Altstadt von Dömitz her und schließt
mit einem baulichen Vorschlag für die Festung.
Seit 2002 werden geförderte Sanierungs-, Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten auf der Festungsanlage
vorgenommen. Die Arbeiten an den einzelnen Gebäuden und
Festungsbauwerken sind in einem Zeitraum von mindestens
10 Jahren zu erbringen, da die Möglichkeiten zur Bereitstellung der finanziellen Eigenmittel der Stadt Dömitz zur
Gesamtfinanzierung des Vorhabens begrenzt sind.
Mit dieser Schrift wollen die Herausgeber Stadt Dömitz und
GOS mbH, Treuhänderischer Sanierungsträger der Stadt
Dömitz, der Verfasser und Autor, und das Museum Festung
Dömitz einerseits die bereits erbrachten Bauleistungen auf
der Festung Dömitz würdigen, andererseits das Interesse des
Lesers an der Festung und Stadt Dömitz wecken und für die
finanzielle Unterstützung der anstehenden Sanierungsarbeiten werben.
Abbildungen:
1 - Blick auf den Stadthafen; 2 - Dömitz an der Elbe; 3 - Brücke über die Elbe; 1-3 - Oktober 2006 (R. Cordes)
Zielstellung
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
7
Zielstellung
1. Zielstellung für die Erarbeitung des Grobkonzepts von
2001 für die Festung Dömitz
Für den Festungsstandort Dömitz war ein Konzept zu erarbeiten, das die Stadt Dömitz als Eigentümer der Festung
Dömitz und Träger des Museums Festung Dömitz nachhaltig
in ihrer Haushalts- und Finanzplanung für die nächsten
Jahre darstellen kann.
Die besondere Aufgabe der Festungssanierung wurde in die
gesamtstädtischen Maßnahmen zur Sanierung der Altstadt
aufgenommen.
Mit dem Vorhaben sind bauliche und museumstechnische
sowie organisatorische und verwaltungstechnische Voraussetzungen für den umfassenden Betrieb der Museums- und
Forschungsstätte zu schaffen.
Die Arbeit des Museums konzentriert sich vorrangig auf
den Zitadellenbereich mit seinen vorhandenen und zu
schaffenden baulichen Voraussetzungen. Bestimmte nicht
museumsnahe und bedienende Aufgaben sind durch Einrichtungen im Altstadtbereich abzudecken. Dazu können
auch im Museumsverbund wirkende Handwerks- und
Dienstleistungsbetriebe mit Sitz in der Altstadt beitragen,
die nach handwerklichen Methoden des 19. Jhd. ihre Produkte fertigen.
2. Aufgabenstellung
Die unter Denkmalschutz stehenden Anlagen und Gebäude
der Festung Dömitz sind bautechnisch auf die Erfüllung der
Nutzungsbedingungen des Museums zu untersuchen.
Besonderen gewachsenen und vorhandenen Nutzungsverhältnissen auf der Festung ist Rechnung zu tragen. Es sind
im Museum ca. 1.000 m² Ausstellungsflächen einschließlich
den Beständen der wissenschaftlichen Archivbibliothek zur
Festungs- und Reuterforschung sowie 400 m² Magazinflächen vorhanden.
Ausstellung und Sammlung sind an ihre räumlichen Grenzen
gestoßen. Die Unterbringung ist nicht in jedem Fall sachgerecht (insbesondere Magazin- und Buchbestände).
Die Besucherbetreuung beschränkt sich auf fachliche Auskünfte am Exponat der Ausstellung oder im Bereich der
Festungsanlage durch Erklärungen oder Hinweistafeln.
Ein Café sorgt für das leibliche Wohl, in Verkaufseinrichtungen können Genussmittel, sowie kleine kunsthandwerkliche
Gegenstände aus Holz oder Keramik erworben werden.
Orientierungs- und Informationsmaterial ist sowohl an der
Kasse in der Hauptwache, im Eingangsbereich zum Kommandantenhaus und in der Dömitz-Information im Rathaus
der Stadt zu erwerben. Im Interesse des übersichtlichen und
breiten Angebotes von Dömitz- und Festungsdevotionalien
wird ein Museumsshop gefordert.
Die Bereiche der Fritz-Reuter-Ausstellung und der Erschlie-
1 - Lageplan Grobkonzept 2001 (d.A.)
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DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zielstellung
ßung seines literarischen und dichterischen Werkes ist neu
zu ordnen und durch ein Angebot von Studioappartements
für Praktikanten und Literaturforscher zu ergänzen.
Der Bereich der militärhistorischen Forschung und Auseinandersetzung mit den Entwicklungen von Waffentechniken,
Heeresstrukturen und Wehrbauten und ihren Einfluss auf
Kriegsverläufe in Mecklenburg-Vorpommern soll mit dem
auszubauenden Bereich der Darstellung von Grenzsicherungsanlagen der ehemaligen DDR einen wesentlichen
Schwerpunkt der zukünftigen Museums- und Forschungstätigkeit auf der Festung bilden. Die Legitimation dazu liegt
in der fast 450-jährigen Geschichte der Festungsanlage und
der ebenso alten planmäßigen Stadtanlage, die es zu erforschen und darzustellen gilt.
Den Rahmen für diese Forschungen bilden historische Ereignisse, die mit der Festung und ihrem Umfeld in Verbindung
zu bringen sind, sowie typische bauliche Erscheinungen, die
in vergleichender Forschung auf ihre Sinnhaftigkeit, stoffliche Zusammensetzung und ihr Alter zu untersuchen sind.
Die Ergebnisse sind zu dokumentieren und in Ausstellungen
der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Abbildungen:
1 - Turm des Kommandantenhauses mit Reuterhalle (d.A.); 2 - Grenzanlage 1989 (J. Scharnweber); 3 - Blick ohne Grenzen in
Richtung Elbe, Mai 2006 (GOS mbH); 4 - Restauratorische Voruntersuchungen an der Fassade des Kommandantenhauses, Mai
2006 (GOS mbH)
Bestands- und Planungsbeschreibung
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
Bestands- und Planungsbeschreibung Festung Dömitz
vom 16. November 2006
Die vorliegende Bestands-/Planungsbeschreibung erfasst
die Beschreibung der Baulichkeiten der Festung, die seit
2001 bis dato geleisteten Untersuchungs-, Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten und die geplanten,
noch nicht ausgeführten Leistungen und Zielstellungen für
die nächsten Jahre.
Sämtliche Arbeiten wurden und werden in fachlicher
Begleitung durch Archäologen, Restauratoren, der Unteren Denkmalschutzbehörde, des Landesamtes für Kultur
und Denkmalpflege M-V (Fachbereich Archäologie und
Denkmalpflege) durch den Architekten geplant sowie die
baufachlichen und restauratorischen Arbeiten durch ihn
überwacht.
Darüber hinaus wurden seit dem 01.10.2003 durch das
Land Mecklenburg- Vorpommern geförderte Bildungs- und
Beschäftigungsmaßnahmen auf der Festung etabliert; die
innerhalb dieses Förderprogramms geschaffenen Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II - Leistungen zur
Eingliederung tragen unter fachlicher Anleitung des Architekten ebenfalls zum weiteren Ausbau der Festung bei.
Die organisatorische und förderungstechnische Abwicklung
des Bauvorhabens liegt in Händen des Treuhänderischen Sanierungsträgers der Stadt Dömitz (GOS-Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung mbH, NL Ludwigslust).
Gesamtfestung
Die Festung gliedert sich seit ihrer Fertigstellung 1565 in
die Zitadelle und die befestigte Stadt.
In der Vergangenheit ist im Zuge der Stadterweiterungen
die Sprachregelung wie folgt:
- Zitadelle wird Festung genannt
- Stadt wird Altstadt genannt
Festung (Zitadelle)
Die Festung umfasst eine ca. 6,15 ha große Fläche gemäß
Flurstück Nr. 12; die innerhalb der Festungsmauern liegenden Flächen betragen ca. 17.335 m². Der Umfang der
Festungsmauern beträgt 760 m. Der Festungseingang hat
einen Vorhof von 94 m² mit einer 19,50 m langen Mauer
mit äußerem Tor für die alte Zugbrücke.
1. UMLAND FESTUNG (ZITADELLE)
1.1. Wassergraben
Der Wassergraben war in der Regel 20 m breit und knietief.
Der Zustand entspricht nicht den bauzeitlichen Vorgaben.
Sein Erscheinungsbild wurde als schützenswertes Biotop
Anfang der 90er-Jahre ausgewiesen. Der 1889 geschüttete Damm aus Bauschutt des ehemaligen Korn- und
Brauhauses/späteren Zucht- und Tollhauses lässt die erforderlichen Strömungsverhältnisse nicht zu, der Graben
verlandet zunehmend.
Aus dem Aufmaß von 1988 ist der Mauerfuß des Escarpés
bei ca.13.10 m ü. HN bis 14.90 m ü. HN zu verzeichnen.
Die Grabensohle lag bei ca.11.70-11.80 m ü. HN. Die Anschlusshöhe gedeckter Weg/Konterescarpé liegt bei OK ca.
15.50 m ü. HN (Wallmeisterhaus) bis 17.10 m ü. HN (Flur
2, Flurstück 36).
1.2. Wallanlagen
Die Wallanlagen sind nach Beseitigung der Grenzbefestigungen im Jahr 1989 elbseitig wiederhergestellt worden.
Die Waffenplätze sind erkennbar.
Ein Lage- und Höhenaufmaß ist beauftragt.
Umlaufend ist die Festung über einen Wanderweg auf dem
gedeckten Weg zwischen Wall und Wassergraben zu erleben.
1.3. Glacis
Das Vorfeld ist nach Norden (vor den Bastionen Greif und
Burg) und Nordwesten (vor den Bastionen Greif und Drache) bis zur Doven Elbe ungestört vorhanden; nach Westen
bindet der Zwischendeich in den Wall der Festung gegenüber der Bastion Drache ein. Nach Südwesten ist das Vorfeld zwischen den Bastionen Drache und Held wiederum
ungestört, nach Süden sind schwerwiegende Eingriffe im
Vorfeld durch die Bebauungen Flur 2, Flurstück 37 (Wohnhäuser aus den 30er-Jahren des vergangenen Jhd.) und
Flur 12, Flurstück 1/1 hinter dem ehemaligen Garnisonsfriedhof (jetziger KfZ-Stellplatz) zu verzeichnen. Die alte
zweigeschossige Gewerbeschule auf dem Eckgrundstück
zwischen Festungszufahrt und Elbfähre-/KfZ-Stellplatzzufahrt wurde Mitte der 70-er Jahre des 20. Jhd. abgerissen.
Elbe und Dove Elbe sind eingedeicht.
9
10
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
1.4. Festungseingang
Der Steindamm wurde 1889/90 geschüttet als Ersatz der
bei Eisgang zerstörten Holzbrücke (1888). Der Damm hat
einen Böschungsfuß bei 12.30-12.50 m ü. HN und 20 m
Breite; die Dammkrone von 6 m Breite liegt bei 16.00 m ü.
HN.
Die Aufschüttung beträgt ca. 4,00 m bei 1.300-1.500 m³
Bauschutteinlagerung. Der Bauschutt ist auf seine Zusammensetzung und Wiederverwendung zu prüfen.
1.5 Torbrücke: 1889 abgebrochen
• Zielstellung:
Langfristig ist die Rekonstruktion der Torbrücke nach
dem Vorbild der Bestandspläne von Kuhlwein aus dem
Jahre 1864 geplant. Im neu gestalteten öffentlichen
Eingangsbereich mit der Ausstellung zur Festungsgeschichte in den Kasematten III, IV und IX.1 der Bastion
Cavalier wird ein Modell der Zugbrücke in der Kasematte
IV ausgestellt sein.
2. FESTUNGSANLAGE (ZITADELLE)
2.1. Bastionen
2.1.1 Bastion Cavalier
Umfangreiche Eingangsbastion mit Sandsteinportal von
1565 und Torkasematten sowie Seitenkasematten für innere Torwache und Artillerie-Flankenstellung einschließlich Pulverraum.
Das innere Festungstor zum Hof kam 1790 hinzu.
Die Wegeanbindung liegt außen bei 15.80 m ü. HN und
zum Festungshof bei 16.27 m ü. HN. Das Längsgefälle der
Tordurchwegung beträgt auf ca. 25 m rund 2%.
Auf der Bastion sind Gewölbeaufschüttungen bis auf ca.
23.00 m ü. HN im Bereich der Brustwehr, die auf 21.50 m
ü. HN im Bereich der Kanonenaufstellplätze fallen. Der
Courdonstein liegt auf ca. 21.00 m ü. HN umlaufend.
Bei Scheitelhöhen von 2,5-3,5 m in den Kasematten sind
Erddeckungen von ca. 3,0-3,5 m vorhanden.
Die Face und Flanke hat eine durchschnittliche Höhe von
7 m. Das Escarpé (innere Grabenwand) ist gemauert und
verfugt. Die Dicke der Wand und innere Verbände sind mit
den Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten bekannt geworden.
An der Flanke zur Bastion Burg ist die Artilleriekasematte
für 2 Geschützstände, ihre Außenwände sind mit 2,40 m
Dicke an den Schießscharten messbar.
Die Gründung ist nicht, wie vermutet, auf Holzpfählen und
Balkenrost erfolgt, sondern als Flachgründung aus Feldsteinlagen auf pleistozänen Sandschichten.
Im Bereich der Bastion gibt es starke Verwerfungen. Die
Hofwände waren gerissen und ganze, in Ziegel- und
Raseneisensteinmaterial gemauerte Wandpartien nach
Hinterfrierungen ausgebrochen.
Die Eindichtungen der Gewölbedecken waren schadhaft.
Die Wasserspeier zur Tordurchfahrt sind mit der Erneuerung der Abdichtungen der Gewölbe als geschlossene
wasserabführende Drainagerohre in das Mauerwerk
wieder eingebaut worden. Dadurch konnten die ständigen
Durchfeuchtungen des Mauerwerks gestoppt werden.
An der Flanke zur Bastion Burg ist ein oberer Artilleriehof
eingeordnet gewesen.
Der Courdonstein ist aus Sandstein und mitunter stark
bewittert. Die Andeckungen sind speziell abzudichten.
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
• Untersuchungen/Planungen:
- Bauaufnahme und Bestandspläne des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe II durch Architekturbüro
Michael Porep/Dömitz, Sept./Oktober 2003
- Baugrund- und Gründungsuntersuchung durch Baugrund Stralsund, Ingenieurgesellschaft mbH für Geound Umwelttechnik/Stralsund, 15.12.2003
- Gutachten Bastion Cavalier und ihr Kasemattensystem – Dokumentation zum Erhaltungszustand und
den Untersuchungsergebnissen der Bauforschung;
Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung von Jörg Schröder, Freier Diplomrestaurator
– vdr/Rostock, Oktober 2003
- Gutachten – Ergänzende Dokumentation zu der Untersuchung zum Erhaltungszustand und den Untersuchungsergebnissen am Festungsportal; Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung von
Jörg Schröder, Freier Diplomrestaurator – vdr/Rostock,
November/Dezember 2003
- Gutachterliche Stellungnahme zu Rissbildungen und
Statisch-Konstruktive Sanierungsplanung – Bastion
Cavalier von Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/
Schwerin, 16.12.2003
- Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung
Dömitz, Lkr. Ludwigslust, Teil 1, von Bertram Faensen/
Berlin, Herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., Waren
2004
- Modernisierung und Instandsetzung der Festung
Dömitz – Modellprojekt Sanierung Sandsteinportal,
Arbeitsgemeinschaft Dipl.-Ing. Thomas Bolze und Dipl.Restaurator Thomas Schubert, 04.04.2006
11
• Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
- Innere und äußere Schürfen angelegt zur Erkundung
des Baugrundes
- Sicherungs- und Sanierungsmauerwerk in Kasematten
III + IX (Pfeiler), an der Brustwehr nördlicher Flankenhof, am Escarpé zur Flanke, innere Mauerwerkswand
am Gang gegenüber Arrestantenhaus
- Ausbesserung Mauerwerk zum Escarpé an nördl. Flanke
und Facen sowie Courtine zwischen Cavalier und Burg
- Sanierung/Rekonstruktion inneres Bastionseckmauerwerk (Stützwand in Stahlbeton mit Mauerverblendung), Hinterfüllung, Entwässerung und Treppe aus
Sandsteinstufen auf StB-Wangen auf der Böschung
mit vorgemauerten Treppenbrüstungen
- Freilegung und Abdichtung der Gewölbedecke Flankenhof über Kasematte V; Boden- und Drainageeinbau,
Ziegelpflaster, Mauerabdeckung erneuert
- Gewölbedecken Kasematten II-Torkasematte, VII + VIII
neu abgedichtet in Gussasphalt (ca. 200 m²), Sickerwasser-/Dränageeinläufe und Regenwasserableitung
durch alte Wasserspeier neu eingebaut (geschlossene Rohrableitungen), Wandanschlüsse abgedichtet,
Hofportalbogen mit Blei abgedeckt, Sandsteinbekleidungen gesichert, Einbau Dränagen: Kiesfilterschicht,
Geotextil, Bodenauffüllung und Raseneinsaat;
- Freilegung und Konservierung eines entdeckten Aufgangs mit einer Kanonenrampe, der von den Kasematten auf die Oberfläche der Bastion führte und der
Abbildungen:
1 - Eingangssituation mit Vorhof u. Wall
(J. Scharnweber);
2 - Stadtgrundriss Dömitz 2006 (d.A.)
Gründungszeit der Festung zugeordnet wurde (Kasematte X):
- In Abstimmung zwischen Bauherr, Untere Naturschutz- und Denkmalschutzbehörde, Architekt und
Naturschutzbeauftragten ist die Kasematte X als
Winterquartier für verschiedene Fledermausarten
ausgebaut worden.
- Die Zeichnung dokumentiert den Ausbau der Kasematte X.
- Türen und Tore zur Torkasematte I+II restauriert (Holzrahmen und Füllungen, Beschläge, Bänder, Verzierungen);
- Freilegen der zerstörten inneren Mauerwerkswand zur
südlichen Face auf ca. 10 m Länge und Freilegung und
Sicherung der bauhistorischen Befunde auf den Gewölben der Kasematten III und IV durch die örtlichen
ABM-/MAE-Kräfte;
- Begleitende archäologische Bestandsaufnahme und
Dokumentation durch Herrn Reichelt/Landesamt für
Kultur und Denkmalpflege M-V
- Schließen der Bresche in Südface mit Stahlbetonsohle
und -wänden
- Lage- und höhenmäßige Planung der Folienabdichtung
oberhalb der Kasematten III, IV mit bauhistorischen
Befunden
- Freilegen, Abdichten und Wiederversetzen der Courdonsteine aus Sandstein (Gurtgesims des Escarpé am
Fuß der Brustwehr)
12
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
- Es ist geplant, die Kasematten III, IV und IX.1 als
Ausstellungsräume zur Festungsgeschichte für die
Besucher zu öffnen; folgender Ausführungsstand ist
erreicht:
- Übergabe der sanierten und technisch erschlossenen
Kasematten III, IV und IX.1, Ausstellungsgestaltung in
Arbeit
• Zielstellung:
- Fertigstellung Abdichtung Gewölbedecken, Bodenauffüllung, Raseneinsaat in 2006
- Einrichtung Kasematten III, IV und IX.1 als Ausstellungsräume für Dokumentation Festungsgeschichte,
Festungseingang und Zugangsbrücke, innere Torbefestigung und Torverteidigung;
- Einbau Kasse und Museumsshop in Kasematte VIII:
Sammlungspunkt für Führungen von Gruppen;
- Einbau Besuchertor in Torkasematte II zwischen den
Zugängen in die Kasematte VIII (Kasse)
2.1.2. Bastion Burg
1767 verstärkt, wie Bastion Cavalier im Aufbau der Gewölbe für die Kasematten; jedoch nur mit 2 Kasematten, einem Verbindungsgang, Pulverraum und offenem
vorgelagerten und inneren Treppenabgang, Luftschächte
wiederhergestellt
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
• Untersuchungen/Planungen:
- Aufmaß/Bauvermessung Bastion Burg durch Vermessungsbüro Dipl.-Ing. H.-G. Jansen/Neu Kaliß vom April
2006
- Statische Berechnung – Sanierung Festungsmauer/
Bastion Burg vom Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/
Schwerin, 10.10.2006
Abbildung:
1 - Zeichnung, Planung Kasematte X - Einbau Fledermausquartier Blatt Nr. CaKM X- 1a, M 1:25 (d.A.)
13
- Verformungsgetreues Aufmaß der Courdonsteine
durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz vom
23.10.2006
• Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
- Gerüstbauarbeiten
- Oberboden- und Erdarbeiten im Bereich Brustwehr
- Aufnahme und Sicherung der Courdonsteine
- Mauersanierungen am Escarpé
• Zielstellung:
- Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé, Abdichtungen auf den Gewölben erneuern;
- Sammelstelle auf Bastion “Burg” für 250 Personen auf
ca. 250 m² Grundfläche (innerhalb der Böschung zur
Erdbrustwehr) gemäß Rettungswegeplan nach § 44
VstättVO M-V
- Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und
Fluchtwegbeleuchtung)
- Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen
Vorschriften
2.1.3. Bastion Greif
1637 Bastionen Drache und Greif breschiert;
1764-1767 erneuerte vergrößerte Bastion mit zusätzlichen Geschützkasematten, je 3 in den Flanken auf Bastion
Burg und Drache weisend.
Die Kasematten sind über eine kasemattierte, gepflasterte Rampe erschlossen. Die zentrale Kasematte ist
mit 2 Kreuzgratgewölben abgedeckt. Die auf Bastion
Drache weisenden Kasematten haben starke Abrisse der
Abbildungen:
1 - Foto März 2004, Zustand nach Treppenabbruch, Sicherung Abdichtungsarbeiten (d.A.); 2 - Foto Kasematte
X nach Umbau zum Fledermausquartier (d.A.); 3 - Foto
Nov.2005, Auffinden/Ausmaß der Bresche (d.A.); 4 - Foto
April 2006, Schließen der Bresche mit Stahlbetonsohle und
-wänden (d.A.)
5 - Foto April 2006, Schalung Stahlbetonwände (d.A.)
6 - Foto Juni 2005, Mauerreste auf den Gewölben der Kasematten I, III und IV (d.A.)
gemauerten Gewölbeschalen. Die Ursachen dafür liegen
im schlechten Baugrund. Der gemauerte Pfeiler zwischen
Kasematte G II.1.1 und Kasematte G VIII ist auf einer Aulehmlinse errichtet worden, die stark setzungsempfindlich
ist. Aufwendige Gründungssanierungen werden notwendig.
Innerhalb der Kasematte ist eine Brunnenanlage entdeckt
worden.
Der Aufbau der Bastion gleicht prinzipiell den vorher beschriebenen Bastionen.
Freitreppen und Luftschächte sind wiederherstellt worden.
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
• Untersuchungen/Planungen:
- Baugrund- und Gründungsuntersuchung durch Baugrund Stralsund, Ingenieurgesellschaft mbH für Geound Umwelttechnik/Stralsund, 15.12.2003
- Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung
Dömitz, Lkr. Ludwigslust, Teil 2, von Bertram Faensen/
Berlin, Herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., Waren
2004
- Bauaufnahme und Bestandspläne des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe II durch Architekturbüro
Michael Porep/Dömitz, März/April 2004
- Gutachterliche Stellungnahme zu Rissbildungen und
statisch- konstruktive Sanierungsplanung – Bastion
Greif durch Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/
Schwerin, 31.03.2004
14
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
• Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
- Innere Schürfen angelegt zur Erkundung des Baugrundes
- Sicherungsmaßnahme/Absteifung Gewölbedecke und
Pfeilermauerwerk (Einsturzgefahr)
• Zielstellung:
- Sicherung und Wiederherstellung des Gewölbemauerwerks; Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk
zum Escarpé, Abdichtungen auf den Gewölben erneuern;
- Winterquartier in ausgewählten Kasematten für Fledermäuse nach Standard Kasematte X/Bastion Cavalier
einrichten;
- Behindertengerechte öffentliche Zugänglichkeit durch
Kopfsteinpflaster in der Zugangskasematte G I nur eingeschränkt möglich/Sonderausstellungen im Sommer
- Sammelstelle auf Bastion “Greif” für 300 Personen auf
ca. 300 m² Grundfläche (innerhalb der Böschung zur
Erdbrustwehr) gemäß Rettungswegeplan nach § 44
VstättVO M-V
- Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und
Fluchtwegbeleuchtung)
- Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen
Vorschriften
2.1.4. Bastion Drache
1637 Drache und Greif breschiert;
1767 immer noch abgängig im Gegensatz zu Greif
(1764-67 wiederhergestellt)
1792 Sicherung der Bastion durch zusätzliche Mauer mit
Wachtürmen, Schießscharten und Zugbrücke vor Eingang
zwischen erhaltenen Flanken
Ausladender Böschungsfuß, ca. 12.00 m ü. HN, engt den
Wassergraben ein, kein kontrollierter Uferstreifen;
Böschungskrone bei 21.30 m–21.80 m ü. HN starker Bewuchs der Böschung, wenig Erosion;
Anordnung der Kasematten ähnlich Burg, jedoch öffentlich
zugänglich;
Offener und innerer Treppenabgang, je eine Kasematte pro
Flanke mit Verbindungsgang, ohne Pulverraum;
Hinterfrierung durch unterbrochene Luftzirkulation (als
Maßnahme zur Grenzbefestigung von 1961 bis 1989 waren die Schießscharten vermauert worden);
Luftschächte, äußere Zugänge wiederhergestellt;
• Zielstellung:
- Sicherung und Wiederherstellung des Gewölbemauerwerks; Wiederherstellung und Sanierung des Mauerwerk zur Flanke, Abdichtungen auf den Gewölben
erneuern;
- Mauerwerkssanierung der zusätzlichen Mauer zwi-
schen den Flanken mit Wachtürmen, Schießscharten
und Zugbrücke;
- Landschaftsplanerische Gestaltung der Böschungen,
alternativ: Untersuchung der baulichen Reste des zerstörten Escarpés zu Facen und Teilen der Flanken als
Planungsgrundlage einer Rekonstruktion
2.1.5 Bastion Held
Entspricht im Aufbau Bastion Drache und Burg mit 2
Kasematten, einem Verbindungsgang, einem Pulverraum
und innerer Treppe mit offener äußerer Rampe hinter dem
Blockhaus;
Hinterfrierung durch unterbrochene Luftzirkulation (als
Maßnahme zur Grenzbefestigung von 1961 bis 1989 waren die Schießscharten vermauert worden);
Luftschächte und äußerer Zugang sind wiederhergestellt;
Vorsatzschale, 1-steinstark an elbseitiger Face nicht steinund fugengerecht Anfang der 90er Jahre des 20. Jhd.
erneuert.
• Zielstellung:
- Sicherung und Wiederherstellung des Gewölbemauerwerks; Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk
zum Escarpé, Abdichtungen auf den Gewölben erneuern;
- Sammelstelle auf Bastion “Held” für 250 Personen auf
ca. 250 m² Grundfläche (innerhalb der Böschung zur
Erdbrustwehr) gemäß Rettungswegeplan nach § 44
VstättVO M-V
- Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und
Fluchtwegbeleuchtung)
- Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen
Vorschriften
2.2. Courtinen
2.2.1. Courtine zwischen den Bastionen Cavalier und Burg
Aufgesetzte gemauerte Brüstungswehr oberhalb Courdonstein (21.00 m ü. HN) bis ca. 23.10 m ü. HN;
Das ehemalige Arrestantengebäude ist rückseitig Teil der
Courtine (vgl. Nr. 2.7 Arrestantenhaus)
Das Gelände hinter der Courtine ist bis auf ca. 21.50 m
ü. HN aufgefüllt (1,60 m unter OK gemauerte Brüstungswehr);
Organischer Ansatz (Flechten, Moose, pflanzlicher Bewuchs) und Ausplatzungen, Hinterfrierungen, fehlende
Mauersteine und Fugenmörtel am Escarpe teilweise beseitigt
15
Stand der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
- Sicherungs- und Sanierungsmauerwerk Courtine zwischen den Bastionen Cavalier und Burg im Zusammenhang mit Um- und Ausbau/Rekonstruktion und Sanierung Arrestantenhaus
- Entfernung bzw. Umpflanzung vorhandener Stauden,
Büsche und Bäume, die in unmittelbarer Nähe zum Mauerwerk standen
- Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz
• Zielstellung:
- Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé
2.2.2. Courtine zwischen den Bastionen Burg und Greif
Vgl. Ausführungen 2.2.1;
Die innere gemauerte Stützwand zum Festungshof zwischen Kommandantenhaus und Remise (Geländesprung
von ca. 3m Höhe nach Abgrabung des Hofes) ist unsachgemäß unter Verwendung von nicht frostbeständigen
Ziegeln und Zementmörtelverfugung erneuert worden; es
Abbildungen:
1 - Zeichnung Bestandsaufnahme/Grundriss Bastion Greif (d.A.)
2 - Zeichnung Bestandsaufnahme/Schnitte
A-A/B-B Bastion Greif (d.A.)
3 - Blick über den Festungsgraben auf die
Bastionen Greif und Burg (d.A.)
4 - Courtine zwischen den Bastionen Greif
und Burg; Sanierungsarbeiten am Escarpé (d.A.)
entstanden starke Beschädigungen, die Standfestigkeit der
Stützwand ist beeinträchtigt.
An der Gartenmauer zur Bastion Greif sind Setzungen vorhanden gewesen; die Mauer wurde zwecks Rekonstruktion
nach Bestandsaufnahme abgetragen. Die Fundamente sind
erneuert worden.
Stand der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
- Sicherung und Sanierung des Mauerwerks der Courtine
(Escarpé) zwischen Greif und Burg begonnen;
- Fundament für ehemalige Kommandantengartenwand
aus Beton hergestellt
- Entfernung bzw. Umpflanzung vorhandener Stauden,
Büsche und Bäume, die in unmittelbarer Nähe zum Mauerwerk standen
- Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz
• Zielstellung:
- Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé
- Wiederherstellung Kommandantengartenwand mit
16
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
schmiedeeisernem zweiflügeligem Durchfahrtstor als
zukünftige Baustellenzufahrt für die Sanierung des
Kommandantenhauses
- Sammelstelle auf Courtine für 400 Personen auf ca.
400 m², Grundfläche (hinter gemauerter Brustwehr),
gemäß Rettungswegeplan nach § 44 VstättVO M-V
- Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und
Fluchtwegbeleuchtung)
- Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen
Vorschriften
2.2.3. Courtine zwischen den Bastionen Greif und Drache
Eingebautes Ausfalltor, gepflasterte Kanonenstellplätze
hinter der Brustwehr auf ca. 21.50 m ü. HN (Mörser), Vgl.
Ausführungen 2.2.1;
• Zielstellung:
- Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé
- Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz
- Gang vom Festungshof zum Wassergraben mit äußerem und inneren Tor
- Ausbau des Ausfalltores zum zweiten Festungs/Baustellenzugang (Baustoff- und Materialtransporte)
zur Entlastung des Haupteingangs durch das Portal und
die Torkasematte der Bastion Cavalier
- Zufahrt über Kfz-Parkplatz am Zingel und zur
Baustraße ausgebauten gedeckten Weg vor den
Bastionen/Courtinen Held und Drache
- Einbau Damm oder Pontonbrücke über Wassergraben
in Achse zum Ausfalltor
- Umsetzen der Kanonen von der Courtine in die Kasematte IV der Bastion Cavalier (Nachstellung der Szenerie „innere Torverteidigung“)
- Herstellung Infanterielaufgang aus Holz;
- Sammelstelle auf Courtine für 300 Personen auf ca.
300 m² Grundfläche (hinter gemauerter Brustwehr)
gemäß Rettungswegeplan nach § 44 VstättVO M-V
- Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und
Fluchtwegbeleuchtung)
- Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen
Vorschriften
2.2.4. Courtine zwischen den Bastionen Drache und Held
Vgl. Ausführungen 2.2.1;
Hergestellter Infanterielaufgang aus Holz: Aufgeständerte
Balkenlage, abgedielt mit rückseitigem Geländer (OK Dielen ca. 1,25 m unter Brustwehr) mit zweiseitigem Treppenabgang
Stand der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
- Teilweise Erneuerung der gemauerten Abdeckung der
Brustwehr
- Teilweise Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk
zur Brustwehrinnenseite
- Fundament für Infanterielaufgang untermauert (Setzungsausgleich)
• Zielstellung:
- Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé
- Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz
2.2.5. Courtine zwischen den Bastionen Held und Cavalier
Vgl. Ausführungen 2.2.1;
Einschlagstelle einer Panzerfaustgranate aus dem 2. Weltkrieg; Gemauertes Courdongesims;
Eingebaute vierschiffige Kasematte an rückwärtige
Stützwand, gemauerte einläufige Treppenanlage vom Festungshof 17.00 m ü. HN zum Courtinendach 21.50 m ü. HN
mit neuem Stahlgeländer;
Übergang von Hauptwache zur Courtine im 1. OG, fußbodengleich aus Stahlträgern mit Betondeckenfüllung,
Stahlgeländer alt, starke Anrostungen;
Gemauerter Treppenaufgang mit Sandsteinstufen zwischen Courtine und Bastion Cavalier rekonstruiert (Sanierung der inneren Stützwandecke auf Bastion Cavalier)
Gemauerte Stützwand am inneren Böschungsfuß vor
Hauptwache einsturzgefährdet
Stand der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten:
- Baumfällarbeiten
- Erneuerung der gemauerten Abdeckung der Brustwehr
- Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zur Brustwehrinnenseite
- Zwischenlagerung für Erdmassen von Bastion Cavalier
• Zielstellung:
- Wiederherstellung und Sanierung Mauerwerk zum Escarpé
- Erneuerung der Dichtungen an den erdberührten Innenseiten des Mauerwerks bis OK gemauerter Breschbogenabsatz
- Rekonstruktion der inneren Stützwand am Böschungsfuß (Fortführung der Maßnahme Treppensanierung)
- Sanierung der Kasematten mit rückwärtiger Stützwand,
Fenster und Türen/Tore
- Ausbau als erweitertes Raumangebot zur Hauptwache
17
2.3. Hauptgebäude Kommandantenhaus
Vierteiliger Aufbau des Hauses, bestehend aus den beiden
mittelalterlichen Burgteilen „Festes Haus“ oder Bleiturm (im
Volksmund „Pulverkeller“ genannt) und Turm/altes Torhaus
(Kellerraum, Kapelle/Fritz-Reuter-Gedenkhalle, Obergeschoss) mit nordöstlicher Verbindungsmauer aus dem 14.
und 15. Jhd. sowie dem barocken Zwischenbau (Standort:
ehemaliger mittelalterlicher Innenhof zwischen Festem
Haus und Torhaus) und Aufstockung über Festem Haus und
Zwischenbau durch Ghert Evert Piloot 1612 ff. und dem
nordöstlichen dreigeschossigen Anbau;
1650 - Bericht über baufälliges „Hohes Haus“
1661 - neues „Hohes Haus“ oder fürstliches Haus
1683/84 - zusätzlicher Stützpfeiler an westlicher Hausecke; Riss im Westgiebel, Ursache nach Krull im steinernen Dach
1691 - Dachstuhl
18. Jhd. - Umbau in barocker Prägung
1859 - Anbau Terrasse zum Kommandantenhaus
1865 Umbau Turmdach in Uhrenturm mit Zinnenkranz
1934 Abbruch Turmaufbauten von 1865, neuer Dachstuhl,
gerichtet unter Leitung A.F. Lorenz
1967/70 Rissesanierung Westgiebel
1973 Erneuerung Dächer und Terrasse
Mitte 1990-er Jahre Einbau Personal-WC-Anlage, Sicherungsanlage; Heizung der Räumlichkeiten durch
Elektroheizung;
Gründung:
- Festes Haus (Pulverkeller) mit ursprünglich geschichteten Feldsteinen im Erdreich, später freigelegt und äußere Steinlagen entweder durch Fugenmörtel gesichert
oder durch Mauerwerk ersetzt;
- Turm unbekannt
- Zwischenbau unbekannt
Außenwände: teils Fels oder gemauert in verschiedenen
Formaten mit Strebepfeiler, Fensteröffnungen unbekleidet, gemauerte Gesimse und Verdachungen, scheitrechter Sturz; starke Rissbildung, Verformungen und
Neigungen;
Innenwände: teils Fels oder Naturstein, unbehauen oder
gemauert in verschiedenen Formaten, starke Rissbildung, Verformungen und Neigungen; Holzfachwerk/Ständerwände, in Lehm oder Tonziegel ausgefacht und
verputzt, leichte provisorische Trennwände;
Decken: gemauerte Gewölbe (Kreuzgratgewölbe, Tonnengewölbe, geschlemmt, gemauerte Gurtbögen); Holzbalkendecken, Einschub und Lehmschlag, mit Dielen und
Rohrputzdecken, Turmgalerie und –zimmer Holzbrettschalung; starke Schiefstellung insbesondere im Festen
Haus und im Zwischenbau;
Treppe: mehrläufige Holztreppe mit Zwischenpodesten,
Turmaufgang als viertelgewendelte Holztreppe im
Zwischenbau und gerade Treppe zur Galerie im Turm;
viertelgewendelte Holztreppe von Galerie zum Turmzimmer; gemauerte massive Steintreppen zum Pulverkeller,
Turmkeller und Reuterhalle;
Terrasse: gemauerte Stützwand mit Pfeilern, massive Abdeckung aus Betongehwegplatten;
Dachstuhl: doppelbödiges Hänge- und Sprengwerk mit
einer freien Spannweite von ca. 17 m, Auflager auf ca.
75 cm breiten Außenwänden, einseitig abgewalmt;
Dachstuhl Turm: 1973 neu gerichteter Dachstuhl als
doppelbödiges Hängedach;
Fenster: Holzkastenfenster, einfach verglast, nach außen
öffnend
Türen: Holztüren, massiv gezimmert mit eingestemmter
Füllung
Abbildungen:
1 - Bastion Held mit Courtiné zwischen Held und Cavalier (d.A.); 2 - Foto Gewölbe in Bastion Greif (J. Scharnweber); 3 - Foto
Kommandantenhaus 2006 (d.A.)
18
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
19
2.3.1 Funktionelle Zielstellung
Die Ausstellung ist der Stadt- und Regionalgeschichte gewidmet. Magazin- und Lagerbestände aus dem Boden und
Kellerraum sollen mittelfristig im neuen Ausstellungs- und
Magazingebäude untergebracht werden. Die umfangreichen wissenschaftlichen Buchbestände aus dem Büro, dem
Magazin, Arbeitsraum Leiter, Archiv Keller und Sammlung
Stövesandt, sowie Plan- und Kartenwerke, Zeichnungen
und Bilder sind ebenso im neuen Magazingebäude unterzubringen.
Die Museumsleitung wird in das Arrestantenhaus umziehen und das wissenschaftliche Personal zur Erschließung
der Dokumentation der Bestände wird im Kopfbau des
Ausstellungs- und Magazingebäudes untergebracht. Die
Ausstellungen über Fritz Reuter gehen in die Hauptwache.
Die Dokumentationen Drittes Reich, Deutsche Teilung, Festungsbau Dömitz sind zu prüfen auf Eingliederung in die
Militärausstellung.
Die Personalräume (Küche, Werkstatt, Toilettenbau) werden im Anbau verbleiben.
2.3.2 Baukonstruktive Maßnahmenbeschreibung
Nettogrundfläche
1.660,65 m²
Bruttogeschossfläche BGF
2.435 m²
Bebaute Fläche
610 m²
Brutto-Rauminhalt BRI
9.794 m³
Das Kommandantenhaus beinhaltet die ältesten Bauteile
der Festung und des Vorgängerbaues „Festes Haus“: Rautenmauerwerk am Hauptturm sowie Tonnen- und Kreuzgratgewölbe. Sie sind in den Umbauten und Erweiterungen
von G.E. Piloot nach 1625 durch den bestehenden Zwischenbau zum Kommandantenhaus funktional vereinigt
worden. Nachweis: 1650 Plan und 1653 Stadtansicht mit
gerichtetem Dachstuhl auf Hauptturm und vollständiges
Haupthaus.
Starke Setzungserscheinungen sind in Querrichtung zum
Hof und an der Hoffassade zu verzeichnen. Der Strebepfeiler an der Westecke ist teilweise abgerissen. Die Terrasse
ist zu sanieren.
1973 wurden Turmhelm mit Dach, Museumsdach und Terrasse erneuert.
Abbildungen linke Seite:
Kommandantenhaus, Grundrisse Bestandserfassung (Vermessungsbüro H.-G. Jansen/Architekturbüro Porep)
1 - Grundriss 2. Obergeschoss
2 - Grundriss 1. Obergeschoss
3 - Grundriss Erdgeschoss
Abbildungen rechte Seite:
4 - Ausstellung Volkskunde im Kommandantenhaus; 5 - Turmgalerie
Um den Zugang zum Turmkeller zu verbessern, wurde
Anfang der 1990-er Jahre ein Mauerdurchbruch mit Treppenanlage geschaffen. Gleichzeitig sind im Anbau Personaltoiletten und die Elektroverteilung eingebaut worden.
Die Magazin- und Lagerbestände sind unsachgemäß im
Dachboden und Turmkeller verwahrt (Brandschutz, Luftfeuchte, Temperatur).
Die umfangreichen Buchbestände und Kartenwerke sind
auf mehrere Räume verteilt im ganzen Haus.
Öffentliche Ausstellungsbereiche und Arbeitsbereiche der
Museumsmitarbeiter sind nicht klar abzugrenzen.
Es gibt eine zentrale offene Treppenanlage vom EG/Terrasse
bis zur Turmgalerie. Das Turmzimmer ist von der Galerie
über eine offene Treppe zu erschließen. Stufenfolge und
Abgänge zum Zwischengeschoss im Raum 102 entsprechen nicht den baurechtlichen Vorschriften. Einzuhaltende
Fluchtweglängen werden überschritten bei einer Evakuierungsweglänge von 16,30 m (34.30 m ü. HN bis 18.00 m
ü. HN) in der Höhe und max. 25 m pro Geschoss bis zur
Treppe. Ein zweiter möglicher Rettungsausgang besteht
im Raum 107 - Personal- und Wirtschaftsraum des Anbaus direkt ins Freie über eine Terrasse. Anleiterhöhen der
Feuerwehr für die Obergeschosse enden bei 8 m. Durch die
Terrasse können alle hofseitigen Fenster des Obergeschosses angeleitert werden, wobei die Terrassenbreite von ca.
2 m zu beachten ist.
Die Turmgalerie und das Turmzimmer sind für Rettungsgerät der Feuerwehr nicht zu erreichen.
Mit den geplanten Baumaßnahmen wird am Bestand des
Hauses keine grundsätzliche funktionale Änderung vorgenommen.
Der Dachboden wird freigeräumt, im Obergeschoss wird
der Flur Raum 214 aufgelöst und den Räumen 212 und
213 als Ausstellungsfläche zugeordnet.
Im Zwischengeschoss wird der Raum 108 vollständig
Ausstellungsraum sowie die Raume 103, 104, 105, 106 der
Öffentlichkeit als Ausstellungsräume geöffnet.
Der Treppenabgang von Raum 102 wird geschlossen, der
Besucherrundgang beginnt im Raum 103 und führt über
die Räume 105.1 und 106.1 in den Raum 102, 108, 106.2,
105.2 und 104, um in Raum 103 zu enden. Festeinzubau-
20
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
ende Glasvitrinen in den Räumen 105 und 106 trennen die
Besuchergänge. Die Evakuierungsweglänge bis zur Treppe
beträgt max. 32 m.
Aus der Fritz-Reuter-Halle und dem Keller gibt es jeweils
einen zweiten Ausgang ins Freie.
Der Terrasse vorgelagert sind Stufenanlagen über ca. 1,20 m
Höhe.
Gründungen
Im Ergebnis der Baugrunduntersuchungen werden die
starken Setzungen am Festen Haus und am Zwischenbau
auf den nachgewiesenen schlechten Baugrund unter den
Hofwand- und Giebelwandfundamenten des Festen Hauses und des Zwischenbaus zurückgeführt. Die Fundamentkörper sind als Feldsteinfundamente in das ursprüngliche
Geländeniveau, vergleichbar mit den heutigen nordöstlich
angrenzenden Freiflächen, eingebaut worden. Für das
Baugrundversagen und die eingetretenen Setzungen kam
begünstigend das Abgraben des Hofniveaus und des Kellers
auf die heutigen Höhen hinzu. Freiliegende Feldsteinfundamente wurden oberflächlich mit Mörtel verpresst und
verfugt bzw. durch Mauerwerk ausgetauscht. Die inneren
Feldsteinfundamentbereiche sind nach wie vor lose in
Sand aufgeschichtet, ohne Verwendung von Mörteln oder
sonstigen Bindemitteln.
Zur Baugrundverbesserung ist ein Düsenstrahlverfahren
nach DIN EN 12716 (Hochdruckinjektion HDI) zur Bindemittelsuspension mit dem anstehenden Boden bis in eine
Tiefe von ca. 5 m unter Gründungssohle vorgeschlagen
worden. Damit ist das Gebäude auf Dauer zu stabilisieren
und zukünftige Setzungen verbunden mit Rissbildungen
an Wänden, Gewölben und Holzbalkendecken werden
vermieden.
Fassaden
Die fälligen Arbeiten an den gemauerten Fassaden sind in
Abstimmung mit einer konstruktiven Bestandssicherung
für Westgiebel und Hoffront durchzuführen.
Ausstellungsräume
Im Kommandantenhaus werden bis auf den Anbau alle
Räume öffentlich zugängig. Sie sind durch die eingangs
beschriebenen Änderungen geringfügig umzubauen und
werden nach ausstellungstechnischen Maßgaben bautechnisch hergerichtet (Elektro, Heizung, Lüftung, Sicherung).
Besondere bauten- und holzschutztechnische Maßnahmen sind nach Vorliegen entsprechender Stellungnahmen
und Gutachten zu veranlassen. Baukonstruktive Maßnahmen zur Verbesserung und Erhöhung der Tragfähigkeit
und des Brandschutzes einzelner Bauteile sind durch ein
verformungsgetreues Aufmaß und örtliche Bauzustandsermittlungen, die zu dokumentieren sind, nachzuweisen.
Bauphysikalische Nachweise zum Wärme-/Feuchtigkeitsund Schallschutz sind durch Untersuchungen zum konstruktiven Aufbau der Bauteile zu belegen.
Die bestehende Elektroheizung ist durch eine moderne
Niedertemperaturflächenheizung in Wand oder Fußboden abzulösen. Die Steuerbarkeit der Raumtemperatur
in Abhängigkeit von Außentemperatur und Luftfeuchte
sowie Innentemperatur, Luftfeuchte und Tageszeit sowie
den nutzungsbedingten Anforderungen ist durch eine
Lüftungs- und Klimaanlage zu gewährleisten. Für die
Lüftungsanlage ist die Wärmerückgewinnung einzuplanen, um das Gebäude nach bestmöglichen wärme- und
heizungstechnischen Standards auszulegen. Die Wärmeerzeugung durch eine Wärmepumpe ist zu prüfen.
Die Elektroanlage ist auf die spezielle Museumsausstattung in Teilen neu auszulegen (Allgemeinbeleuchtung,
Vitrinenbeleuchtung, Lichtstärken und Lichtfarben,
Fluchtwegbeleuchtung, Notstromanlage, Einordnung elektro-akustische und optische (Display) Signalanlage, Videodarstellungen, zentrale Uhrenanlage, Sicherungsanlage).
Für die Museumsführung sind in einer zentralen Ausleihe
(Kasse) Kassettentonbandgeräte zu bekommen, auf denen
unter Bezugnahme auf die Räume Erläuterungen zur Ausstellung und zum Gebäude gegeben werden.
Die Ausstellung soll modernen ausstellungstechnischen
und museumspädagogischen Ansprüchen genügen. Die
Raumgestaltung wird auf originale Bauteile zurückgeführt
(verputzte Wände und Decken, Deckenbalken, Dielen, alte
Türen, Fensterbänke etc.) und farbig zurückhaltend und
klar strukturierte Oberflächen der raumbegrenzenden
Flächen ergeben den Raum für die jeweiligen thematisch
zusammengefassten Ausstellungsteile. Blickbeziehungen
durch Raumfluchten und Fenster nach außen zur besseren
Orientierung sind notwendig.
Die Ausstellung ist mit den weiteren Ausstellungsbereichen und –teilen zu planen.
Ausstellungsflächen:
1.049,00 m²
Verkehrsflächen
256,15 m²
Gesamte Nettogrundfläche 1.305,15 m²
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
• Untersuchungen/Planungen:
- Bauaufmaß von Vermessungsbüro Dipl.-Ing. Hans-Gerd
Jansen, Neu Kaliß, 2006
- Restauratorische Voruntersuchungen an Bauteilen von
Dipl.-Ing. Matthias Zahn, Bauing./Restaurator, Groß
Rogahn, 2006
21
- Raumnutzungskonzept für die Neugestaltung der
Ausstellung des Museums im Kommandantenhaus der
Festung Dömitz, aufgestellt durch J. Scharnweber, Museumsleiter, Dömitz 2006
- Erkundung der Untergrund- und Gründungsverhältnisse Museum/Burg, aufgestellt durch Baugrund Stralsund
Ingenieurgesellschaft mbH für Geo- und Umwelttechnik, Stralsund, August 2006
- Statisch-konstruktive Voruntersuchungen zum Tragwerk durch Ing.-Büro Dr.–Ing. Apitz/Schwerin, in Arbeit
- Holzschutz-, Mauerwerks- und Feuchte-/Salzbelastungsuntersuchungen zum Tragwerk durch Ing.- Büro
Dr.– Ing. Apitz/Schwerin, in Arbeit
- Modernisierungsuntersuchung durch Architekturbüro
Porep, Dömitz/in Arbeit
• Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und
Ausbau:
- Nach Fertigstellung des Arrestantenhauses ist die
Museumsleitung umgezogen; Archiv- und Magazinbestände sind teilweise dorthin ausgelagert worden
- Nach Fertigstellung Dachboden Hauptwache: Archivund Magazinbestände werden teilweise dorthin ausgelagert
- äußere Schürfen angelegt zur Erkundung des Baugrundes
2.4. Zeughaus
Erbaut vor 1705 (Stock- und Tollhaus)
1998-2000 Umbau und Sanierung des Bestandes
Gründung: unbekannt
Außenwände: gemauert bis 65 cm stark, verfugt, Fensteröffnung unbekleidet, scheitrechter Sturz, Gesimse,
Verdachung
Innenwände: Holzfachwerk, ausgemauert, Lehmputz
Decken: Holzbalkendecken mit Einschub und Lehmschlag,
Fußbodendielung, Spanplatten mit Keramik
Dachstuhl: neue Gauben, in Holz, Walmdach mit Zwerchgiebel
Dacheindeckung: Biberschwanzkronendeckung, Tonziegel
Treppe: Holztreppe
Fenster: Holzfenster mit Isolierverglasung
Tür: Holztür, dreiteilig, mit Glasfüllung und Oberlicht
Gasheizung
Nettogrundfläche
Bruttogeschossfläche BGF
Bebaute Fläche
Brutto-Rauminhalt BRI
567,88 m²
712,00 m²
276,00 m²
2.600,00 m³
Abbildungen:
1 - Zeughaus (d.A.); 2 - Foto Juli 2003, Hauptwache nach Fassaden-/Dachsanierung, Hofansicht (d.A.); 3 - Foto Juli 2003, Hauptwache nach Fassaden-/Dachsanierung, Süd-Ost-Fassade (d.A.); 4 - Hauptwache, Zeichnung, Farb-Planung Nordostansicht
(d.A.)
22
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
Die Baumaßnahmen am Zeughaus sind durch den Mieter
NABU veranlasst und nach genehmigtem Bauantragsverfahren realisiert worden.
Das Zeughaus beherbergt den Naturschutzbund Niedersachsen e.V. Es sind Büros und eine ständige Ausstellung
über den Naturschutz im Elbtal vorhanden.
Der Ablauf ist organisatorisch selbständig.
2.5. Hauptwache
1767-1771 Errichtung Hauptwache als Soldatengebäude
mit Säulenvorbau
1839-1840 Gefangenenstube für Fritz Reuter
ab 1894 Wohnungen, wechselnde Nutzungen
21.02.2000 Teilbaugenehmigung zur Errichtung eines Cafés,
Erweiterung zum Restaurant, Terrassen- und Gewölbenutzung, Werbeanlage;
03.04.2000 Baugenehmigung zu Errichtung eines Cafés,
Erweiterung zum Restaurant, Terrassen- und Gewölbenutzung, Werbeanlage;
2000 Eröffnung Café
Im Obergeschoss ist derzeit der östliche Teil leerstehend.
Gründung: Mauerwerks- und Feldsteinbankette
Außenwände: gemauert bis 65 cm dick, verfugt, Fensteröffnung unbekleidet, scheitrechter Sturz, Gesimse,
Verdachungen;
Gusseiserne Säulen mit Kapitel im Vorbau auf Sandsteinbasis;
Innenwände: gemauert oder Ständerwerk, ausgefacht und
verputzt;
Decken: Holzbalkendecken mit Einschub und Lehmschlag,
Fußbodendielung, Spanplatten mit keramischen Belägen
(Installationsboden),
Dachstuhl: doppelter Pfettendachstuhl mit aufgelegten
Kehlbalken- und Sparrengebinden, abgewalmt;
Dacheindeckung: Biberschwanzdoppeldeckung, verstrichen;
Treppe: Holztreppen;
Fenster: Holzkastenfenster;
Tür: Holztüren, dreiteilig, mit Glasfüllung und Oberlicht;
Gasheizung, Ofenheizung;
Übergang: siehe Courtine zwischen Held und Cavalier;
Vordach: Holzdachstuhl, abgeschlepptes Pultdach mit
Mittelgiebel, Biberschwanzdoppeldeckung (eingedeckte
Kehlen), Unterdecke und Giebel mit Holzbrettverschalung, Fußboden aus Ziegelpflaster, verfugt;
Nettogrundfläche
Bruttogeschossfläche BGF
925,48 m²
1.062,50 m²
Bebaute Fläche
Brutto-Rauminhalt BRI
385,00 m²
3.646,75 m³
2.5.1 Funktionelle Zielstellung:
Die ehemalige Soldatenunterkunft diente auch zur Unterbringung Fritz Reuters von 1839-1840 in einem ca. 10,5 m²,
von seiner Tante eingerichteten Raum.
Das Gebäude hat seit 1894 keine kontinuierliche Nutzung
erfahren. Überwiegend waren Wohnungen eingerichtet
worden.
In den letzten Jahren wechselte die Nutzung in den gewerblichen Bereich (Café, Einzelhandel, Kunstgewerbe
und Kunsthandwerk, Museumskasse). Im Obergeschoss ist
derzeit der östliche Teil leerstehend.
In der Hauptwache werden Ausstellungsräume für Sonderausstellungen eingerichtet, drei Studio-Appartements für
Praktikanten und Stipendiaten sowie ein Arbeitsraum und
eine Bibliothek (Fritz-Reuter- und niederdeutsche Literatur) untergebracht.
Diese volleingerichteten Wohnungen verfügen über einen Tagesraum mit Wohn-, Arbeits- und Schlafbereich,
eine Einbauküche und ein Bad. Der Arbeitsbereich ist
medientechnisch mit dem wissenschaftlichen Bereich und
der Museumsleitung vernetzt. Die Lebensführung erfolgt
selbständig (kein Hotelbetrieb); die Betreibung des Appartements ist als städtische Einrichtung geplant.
Bereits vorhanden ist eine Einzelhandelseinrichtung mit
Imbissfunktion und das Café.
Im Obergeschoss über dem Café wird ein Restaurant mit
Küche eingerichtet. Die Toilettenanlagen für Restaurant
und Café sind gebaut.
Die Baumaßnahmen sind durch den Mieter veranlasst und
nach genehmigtem Bauantragsverfahren realisiert worden.
Auf die Nutzung der Freiflächen vor dem Westgiebel und
die rückwärtigen Kasematten in der Courtine bestehen
Optionen seitens des Café-Betreibers.
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
• Untersuchungen/Planungen:
- Echter Hausschwammbefund an Holzbalken, Schädigung an Holzstielen, Schädigung an Pfetten und Kehlbalken, Schädigung an Sparren, Echter Hausschwammbefund an Mauerwerk und Fachwerk im 1. OG nach
Schadenskartierung durch Herrn Schöfer/Ing.-Büro
Dr. Apitz (Protokolle Nr. 1-3 vom Dez. 2002; Planung
Balkenkopfsanierung
- Gutachten – Dokumentation zu den Untersuchungsergebnissen der Bauforschung; Denkmalpflegerische
Zielstellung und Sanierungsempfehlung – (Teil Haupt-
23
wache) Jörg Schröder, Freier Diplomrestaurator – vdr/
Rostock, Februar/März 2003
- Bauaufnahme des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe III einschl. Bauschadenserfassung; (Modernisierungsuntersuchung vom 15.12.2003) durch
Architekturbüro Michael Porep
- Planung Um- und Ausbau/Rekonstruktion und
Sanierung/Architekturbüro Michael Porep, 03.03.2006
• Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und
Ausbau:
- Beginn vorgezogener Arbeiten zur Dachsanierung:
11.11.2002
- Sanierung Dach sowie Holz- und Bautenschutzmaßnahmen (Holzbalkendecke über OG, Holzbalkendecke
über EG-Bereich mittleres Treppenhaus, Fachwerk
Büroraum OG-Achse mittleres Treppenhaus, Fachwerk
Treppenhaus EG-Bereich Hauseingang) im April 2003
abgeschlossen; nach Sanierung Vordach, Beleuchtungsanlage, Heizungs- und Abgasanlage Übergabe am
07.10.2003
- Fenstersanierung Hauptwache (Südseite) 2004/2005
- Fassadenarbeiten Hauptwache 2005/2006
2.6. Ehemaliges Korn- und Brauhaus/später Zucht- und
Tollhaus
vor 1559, ca. 90 cm erhöhte Ebene über die volle Hofbreite und rückseitige halbkreisförmige Bühnenerweiterung,
vorgelegte abgewinkelte Stufenanlage; Befestigung der
Bühne, wassergeschlämmte gewalzte Tenne;
2006 Fertigstellung Rekonstruktion Hofkasematte und Kanonenrampe zum ehemaligen Korn- und Brauhaus
2.6.1. Bauabschnitte: Kasematte ehemaliges Korn- und
Brauhaus/Kanonenrampe
Kanonenrampe im südwestlichen Bereich vom Festungshof zur Courtine zwischen Drache und Held führend: neu
errichtete gemauerte Stützwand, geöffnete kasemattenartige Verbindung zum alten Zuchthaushof (Gewölbe abgebrochen), alte Mauer- und Fundamentreste, Befestigung
der Rampe: Feldsteinpflaster (nicht original);
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
• Untersuchungen/Planungen:
- Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung
Dömitz, Lkr. Ludwigslust, Teil 1, von Bertram Faensen/
Berlin, Herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., Waren
2004
- Planung ehemaliges Korn- und Brauhaus/Zuchthaus,
BA: Kanonenrampe und Kellergewölbe, durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz, 15.04.2005:
1889 Abbruch Zucht- und Tollhaus
1920 Umgestaltung Festungsplatz und Baufeld Zuchthaus
1960 Errichtung Freilichtbühne mit hofseitiger Stützwand, bekleidet mit 6 Stück Sandsteinreliefplatten von
Abbildungen:
1 - Sicherung Gewölbereste am ehemaligen Korn- und
Brauhaus (d.A.)
2 - Foto 2004, weitere Ausgrabung am ehemaligen Kornund Brauhaus (d.A.)
3 - Schnittdarstellung/Bestandserfassung, Schnitt B-B
am ehemaligen Korn- und Brauhaus (d.A.)
24
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
Abbildungen:
Hauptwache, Grundriss und Möblierungsplan/Genehmigungsplanung:
1 - Obergeschoss; 2 - Erdgeschoss
25
- Es wurde geplant, die Kasematten/Gewölbekeller zu
rekonstruieren und für eine Wegebeziehung zwischen
dem südwestlichen Vorhof der Hauptwache und der
Freilichtbühne herzurichten. In den Wintermonaten
soll die Kasematte als Lager für das Freiraummobiliar
der Festung dienen
- Der Gewölbescheitel und die Gewölbeform der alten
Tonnengewölbe ließen sich am Bestand einer alten
Trennwand rekonstruieren.
- Studie zum Ausstellungs- und Magazingebäude am
Standort des ehemaligen Korn- und Brauhauses/später
Zucht- und Tollhaus durch Architekturbüro Michael
Porep/Dömitz, 25.05.2001
- Im Ausstellungsgebäude sind auf 2 bzw. 3 Ebenen die
Dokumentation zu den militärhistorischen Exponaten und Forschungsergebnissen zu sehen. Integriert
werden auch die Ausstellungsteile Drittes Reich und
Teilung Deutschlands.
- Die Bühne von ca. 12 x 12 m² bietet einem Orchester
von 60 Musikern Platz für Aufführungen zu Sommerkonzerten im Festungshof.
- Im Magazingebäude sind auf 2 Etagen die Buchund Magazinbestände in Freihandaufstellung untergebracht. Die Erschließung der quer stehenden
Regalreihen erfolgt von beiden Stirnseiten über einen
hofseitigen Flur.
- Es besteht in beiden Etagen eine direkte Verbindung
zu den wissenschaftlichen Mitarbeiterbüros sowie der
technischen Leitung im Kopfbau. Der Personen- und
Lastenaufzug bedient 2 Geschosse.
- Der überdachte Hof kann ca. 200 Personen zu einem
Konzert oder Vortrag fassen. Es besteht über die Kasematte in der Kanonenrampe eine direkte Verbindung
zum Festungshof vor dem Café in der Hauptwache.
• Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und
Ausbau:
- Im Zuge der baulichen Vorbereitung der geplanten
Baumaßnahmen waren Freilegungen, Bauschuttbeseitigungen, Baugrundschürfen und Sicherungen bestehender Konstruktionen erforderlich.
- Rekonstruktionen des gemauerten Gewölbes zu der
Kasematte
- Im Bereich zwischen Stützwand und Trennwand wurde ein Elektroanschlussraum und eine massive Treppe
aus Beton eingebaut. Die Verbindung zwischen der
Kasematte und der Freilichtbühne wird durch eine
Stahltreppe mit gelochten Riffelblechstufen und aufgesattelten Hartholzbohlen gewährleistet. Absturzkanten werden mit Stahlgeländern gesichert. Auf die
gemauerten Gewölbe (38 cm) und auf die Stahlbetongewölbedecke (16 cm) wurden Asphalt- Dichtungen
(Mastix- und Gussasphaltlagen) aufgebracht. Altes
Mauerwerk wurde gereinigt, abgedeckt und gedichtet,
darüber wurden neue Stützwände bzw. Mauerkronen
aufgemauert bzw. ein Ringbalken betoniert. Oberflächen- und Regenwasser wird auf den Gewölbe- und
Mauerabdichtungen gesammelt, über Wasserspeier in
die Kasematte entwässert und unterhalb eines Lesesteinpflasters über Dränage und Grundleitung an die
Kanalisation abgeführt.
- Die entstehenden Freiflächen oberhalb der Gewölbedecken werden mit verdichtungsfähigem Erdboden
aufgefüllt und mit Rasen eingesät. Die ehemalige
Kanonenrampe ist mit Findlingssteinen gepflastert.
Der Zustand der Baulichkeit auf dem vorhandenen Baufeld
stellte eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung dar. Durch die Rekonstruktion der Kellergewölbe
und die geplante Nutzung im Zusammenhang mit Veranstaltungen auf der Freilichtbühne wird eine höhere Qualität erzielt. Die Fertigstellung war im August 2006.
Abbildungen:
1 - Foto Juli 2006, Gewölbeabdichtung am ehemaligen Kornund Brauhaus (d.A.);
2 - rekonstruiertes Kellergewölbe
mit Stahltreppe als Zugang zur
Freilichtbühne (d.A.)
26
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
2.7. Remise
Türen als Brettertüren mit aufgesetzten Bändern und
Oberlicht;
Mauerwerksbau, unverputzt;
Fenster- und Türöffnungen ohne Bekleidung;
Sturz eingewölbt in Ziegel;
Walmdachstuhl gezimmert mit Biberschwanzeindeckung
(Kronendeckung) ohne Dachentwässerungsanlage;
Fenster als isolierverglaste Holzfenster;
In der Remise werden technisches Gerät zum Unterhalt
der Festung abgestellt sowie landwirtschaftliche Ausstellungsstücke gezeigt.
Abbildung:
1 - Grundriss Kasematte/Kanonenrampe am ehemaligen
Korn- und Brauhaus, später Zucht- und Tollhaus
27
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
• Untersuchungen/Planungen:
- Bisher wurden keine Untersuchungen und Planungen
durchgeführt
• Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und
Ausbau:
- Bisher wurden keine bauwerkserhaltenden und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt
Decken: Holzbalkendecken mit Einschub und Lehmschlag,
Fußbodendielung;
Dachstuhl: Pultdach als Notdach auf Courtine aufgesetzt,
verschalt;
Dacheindeckung: Pappeindeckung, Ziegeldeckung auf
eingeschossigem Anbau;
Treppe: Holztreppe;
Fenster: Holzkastenfenster;
Tür: Holztüre, dreiteilig, mit Glasfüllung und Oberlicht;
Übergang: zur Bastion Cavalier im Obergeschoss;
bei einer Traufhöhe von 24.00 m ü. HN.
2.8. Ehemaliges Arrestantenhaus
Vgl. Courtine zwischen Cavalier und Burg;
1806 errichtet
2003 umfassend saniert
Gründung: unmittelbar an Courtine, Mauerwerks- und
Feldsteinbankette
Außenwände: gemauert, unverputzt, Fensteröffnung unbekleidet, scheitrechter Sturz, Gesimse, Verdachungen,
Fensterläden im EG, Anbau mehrfach umgebaut;
Innenwände: Ständerwerk, ausgefacht und verputzt;
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
• Untersuchungen/Planungen:
- Bauaufnahme des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe III einschl. Bauschadenserfassung; (Modernisierungsuntersuchung vom 18.01.2002); Planung
Um- und Ausbau/Rekonstruktion und Sanierung durch
Architekturbüro Michael Porep/Dömitz, 30.09.2001
- Gutachten – Dokumentation zu den Untersuchungsergebnissen der Bauforschung; Denkmalpflegerische
Zielstellung und Sanierungsempfehlung – (Teil Arres-
Abbildungen Arrestantenhaus:
1 - Foto Februar 2002 Fassadenausschnitt (d.A.); 2 - Foto März 2004, nach Sanierung, Anbau (d.A.); 3 - Foto Juni 2005, Magazinund Verwaltungsgebäude (d.A.); 4 - Foto Februar 2006, Stützwand am Arrestantenhaus (d.A.); 5 - Foto Februar 2006, Behinderten-WC, mit Rückwand Courtine (d.A.);
28
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
Abbildungen:
Grundriss Arrestantenhaus/Planung
1 - Obergeschoss
2 - Erdgeschoss
29
tantenhaus) Jörg Schröder, Freier Diplomrestaurator
– vdr/Rostock, Februar/März 2003
- Tragwerksplanung:
- Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/Schwerin (Ausführungsplanung)
• Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und
Ausbau (Bauzeit: 30.01.2003–13.01.2004)
- Arrestantenhaus: Umbau und Ausbau/denkmalgerechte
Instandsetzung und Rekonstruktion zweigeschossiger
Mauerwerksbau mit Aufmauern Traufgesims über
Courtine und Giebel, Richten neuen Satteldachs mit Ziegeleindeckung anstelle Pultdach mit Pappeindeckung,
sowie Umbauten im Innern (EG Fußboden für Archiv,
Bodentreppe, Ausbau Dachraum, Umbau OG); Sanierung
des Übergangs vom OG zur Bastion „Cavalier“
- Anbau: Umbau und Rekonstruktion eingeschossiger
Mauerwerksbau nach altem Giebelbild mit Einbau
neuer Stahlbetonzwischendecke, Aufmauern Traufgesims und Giebelwand, Richten der neuen sich durchdringenden Sattel- und Pultdächer vor der Courtine,
sowie Umbauten im Innern (EG Fußboden für Toiletten,
Bodensteigleiter, Ausbau Dachraum zum Lüfterboden
mit deckengleichem Oberlicht als Lüftungsklappen
über innenliegende WC- Räume, Dachoberlichte)
- Neubau Schaltraum Pumpwerk nördlich des Toilettenhauses für Dükerversorgungsschacht im Hof durch
Stahlbetonstützwände und Holzpfettendach mit Holzbrettverschalung und Titanzinkblecheindeckung in Anbindung zu Strebepfeiler und Breschbögen der Courtine
(Übergang des Festungsprofils von reinem Erdbau auf
Bauform „Wiekhaus“ mit entsprechenden Dichtungen,
Sperrungen gegen aufsteigende Feuchte, Abdeckungen
und Fugen)
Nettogrundfläche
Bruttogeschossfläche BGF
Bebaute Fläche
Brutto-Rauminhalt BRI
300,52 m²
671,84 m²
204,66 m²
1.139,28 m³
Das Arrestantenhaus ist entsprechend der planerischen
Zielstellung saniert und umgebaut worden.
Dazu wurden nach Mauerwerksbefund entsprechend der
Baunähte die Giebel für die ehemalige Arbeitsbaracke (jetziges Toilettenhaus) und für das Arrestantenhaus (jetziges
Magazin- und Verwaltungsgebäude) rekonstruiert, indem
vorher die gemauerten Drempel des ausgehenden 19. Jhd.
für die flachgeneigten, mit Dachpappe eingedeckten Pultdächer abgerissen wurden.
Die Erdgeschossräume des zweigeschossigen Gebäudes
werden als Magazin- und Archivräume genutzt. Im neu
errichtenden Dachboden sind nach dem entsprechendem
Ausbau (Treppe, Dämmung, Deckenbelastung, Brandschutz) zusätzliche Archiv- und Magazinbestände untergebracht worden.
Im Obergeschoss hat die Museumsleitung Einzug gehalten.
Mit der Rekonstruktion der Dächer ist der Zustand von
1832 (Plan Trollemann) wiederhergestellt worden.
Im Anbau befinden sich Toilettenanlagen für ca. 700 Besucher am Tag von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr verteilt (ca. 80
Besucher/Stunden, einzeln, in kleinen Gruppen und Reisegruppen).
Die Schäden an der östlichen Courtine im Bereich der Strebepfeiler und Breschbögen wurden beseitigt.
Abbildungen:
1 - Fassade Arrestantenhauses vor Sanierung (d.A.); 2 - Fassade nach Sanierung mit Kanone im Vordergrund (d.A.); 3 - Foto
Februar 2006, Treppenlauf im Arrestantenhaus (d.A.);
30
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
2.9. Blockhaus
Errichtungsdatum unbekannt;
Eingeschossiger massiver Mauerwerksbau mit gezimmertem Satteldach für Bevorratung Munition;
Gründung: unbekannt, unmittelbar hinter Bastion Held im
Böschungsbereich zum Festungshof;
Außenwände: gemauert, wehrhaft liegende bastionsseitige
Schießscharten, rückseitige Fenster- und Türöffnungen;
Fußboden: Stein;
Dacheindeckung: Biberschwanzdeckung; fehlender Ausbau Dachboden;
Das Gebäude ist teilsaniert. Es sind Dachdeckungs- und
Dachbodensanierungen fällig.
Ausstellung zur Festungs- und Stadtsanierung, erstellt
durch die GOS-Gesellschaft für Ortsentwicklung und
Stadterneuerung mbH, NL Ludwigslust.
2.10. Stallung
Errichtungsdatum unbekannt;
Eingeschossig gemauertes Stallgebäude mit Satteldach
und Ziegeleindeckung;
In der Stallung sind Schneeräum- und ähnliches Gerät
abzustellen.
2.11. Wallmeisterhaus
In früheren Darstellungen aus dem 17. Jhd. vermerkt;
Eingeschossiges gemauertes Wohnhaus mit Walmdach
und Ziegeleindeckung, mittenbetonter Renaissancegiebel
über Hauseingang, Fensteröffnungen mit scheitrechtem
Sturz, unbekleidet, Fensterläden;
3. FREIANLAGEN AUF DER FESTUNG
3.1 Wege und Plätze
3.1.1 Wege
Die Festung ist durch die Bastion Cavalier verkehrstechnisch und fußläufig erschlossen.
Die Anbindung der Gebäude - bis auf das Blockhaus - ist
etwa auf Festungsniveau (16.50-17.00 m ü. HN) über
kopfsteingepflasterte Wege gesichert. Das Blockhaus ist
über die gepflasterte Kanonenrampe am ehemaligen Kornund Brauhaus zu erreichen.
3.1.2. Plätze
- Festungshof
Im Festungshof sind größere zusammenhängend gepflasterte Flächen vor dem Westgiebel der Hauptwache,
zwischen Kommandantenhaus, Arrestantenhaus und
Hauptwache (innerer Festungseingang) und um die Remise vorhanden.
- Bastionen und Courtinen
Aufstellungsflächen für Geschütze waren ursprünglich
vorhanden, rekonstruiert wurden Flächen auf der Courtine zwischen Burg und Greif und auf der Bastion Held.
- Freilichtbühne
1889 Abbruch Zucht- und Tollhaus
1920 Umgestaltung Festungsplatz und Baufeld Zuchthaus
1960 Errichtung Freilichtbühne mit hofseitiger
Stützwand, bekleidet mit Sandsteinreliefplatten von
vor 1559, ca. 90 cm erhöhte Ebene über die volle Hofbreite und rückseitige halbkreisförmige Bühnenerweiterung, vorgelegte abgewinkelte Stufenanlage
Befestigung der Bühne, wassergeschlämmte gewalzte
Tenne;
2006 Fertigstellung Rekonstruktion Hofkasematte und
Kanonenrampe zum ehemaligen Korn- und Brauhaus
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
- Die Einordnung des Neubaues eines Ausstellungs- und
Magazingebäudes entfällt, da nur als mittelfristig einzuordnende Baumaßnahme auf der Festung realisierbar;
- Die Freilichtbühne bleibt in der Form bis auf weiteres
erhalten. (vgl. Kanonenrampe).
- Es finden öffentliche Musik- und Theaterveranstaltungen
im Freien statt
- Sicherheits-/Veranstaltungsplanung durch Architekturbüro Michael Porep/Dömitz, 25.04.2005
- Die Stützwand wird z.Zt. saniert; geplante Fertigstellung
im August 2006
3.1.3. Treppen, Rampen
- Treppen
Vgl. Beschreibung Bastionen und Courtinen
- an östlicher Turmseite des Kommandantenhauses
- hinter Stallung zur Bastion Greif;
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
- Sicherheitstechnische Beleuchtung (Rettungs- und
Fluchtwegbeleuchtung)
- Ausbau der Rettungswege nach den gesetzlichen Vorschriften
31
3.2. Grünanlagen
Vgl. Ausführungen zu Nr. 1.1 - Wassergraben, Nr. 1.2 Wallanlagen und Nr. 1.3 - Glacis aus der Beschreibung zum
Umland der Festung (Zitadelle) und Nr. 3.1 Wege und Plätze
aus der Beschreibung der Freianlagen auf der Festung.
Die unbefestigten Freiflächen unterlagen militärischen Erfordernissen und waren zur Deckung mit entsprechendem
Geländeprofil gebaut worden.
Bepflanzungen mit Rasen dienten ausschließlich dem Ziel
der Bindung des Bodens gegen Erosion durch Wind und
Wasser sowie gegen Austrocknung – größere Bepflanzungen waren durch tiefgehendes Wurzelwerk ungeeignet für
die Bastionen und Courtinen. Sie zerstörten Mauerwerk,
Gewölbedecken und Dichtungen. Das konstruktive Gefüge
war nicht sicher gegen die Kraft der Sträucher, niederen
Gehölze und Bäume.
Zwischenzeitlich angelegte Obstgärten auf den Festungsanlagen richteten umfangreiche Schäden an. Durch die
Grenzsicherung von 1961-89 waren notwendige bauwerkserhaltende und –sichernde Arbeiten im Außen- und
Innenbereich nicht möglich.
Im Festungshof stehende Kastanien sind zu erhalten.
Gärtnerische Bepflanzungen sind im Bereich der Bastionen und Courtinen zwischen Cavalier-Burg-Greif noch
vorhanden. Ihr Bestand ist auf die landschaftsgärtnerische
Übereinstimmung mit früheren Gartenanlagen seitens der
Kommandantur auf der Festung zu prüfen.
Stand der Planungsarbeiten
- Erstellung eines vermessenen Höhen- und Lageplanes der
Freianlagen außerhalb und innerhalb der Festungsmauern mit Baumkataster durch Vermessungsbüro Dipl.-Ing.
Hans-Gerd Jansen, Neu Kaliß, 2006
3.3. Leuchten und Kleinarchitektur
Die vorhandene Freiflächenbeleuchtung beschränkt sich
auf die Ausleuchtung der Wege. Die freistehenden Leuchten und Kandelaber adaptieren klassische Formenelemente.
Bänke, Papierkörbe, Poller, Hinweistafeln und Absperrelemente sind vorhanden. Für die Müllentsorgung sind
dezentrale Müllsammelräume eingeordnet, die äußerlich
nicht in Erscheinung treten.
Baumkataster, Hecken, Sträucher und Blumen
Alle Bäume und Sträucher auf der Festung und den Wallanlagen sind erfasst.
Abbildungen:
1 - Blick auf Bastion Burg mit Festungsgraben; 2 - Begrünte Fassade am Zeughaus; Sitz des NABU Niedersachsen e.V.; 3 - Begehbare Freifläche auf der Bastion Drache; 4/5 - Richtfest für die Kasematte und Kanonenrampe an der Freilichtbühne; 6 - Blick auf
die Freilichtbühne mit dahinterliegendem Blockhaus; 1-6 - von Mai 2006
32
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Bestands- und Planungsbeschreibung
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Abbildungen:
1-4 - Motive der Schaukästen des
Besucherleitsystems zur Festung
33
3.4. Werbung und Werbeträger
Vereinzelt aufgestellte mobile Tafeln
Aufstellung von Werbeträgern für die Festung Dömitz im
Umland der Stadt Dömitz mit Mitteln European Community
Initiative Interreg III B, Baltic Fort Route, Projekt Partner:
Fortress Dömitz WP II
4. UNTERIRDISCHE WIRTSCHAFT
4.1. Bodendenkmale
Der Vorgängerbau der Grafen von Dannenberg und spätere
Festungsbauten, die inzwischen überbaut oder abgerissen
wurden, hinterließen vielfältige Bodendenkmale (Fundamente, Grundmauern, Gebrauchsgegenstände). Sie sind
bei allen versorgungs- und tiefbautechnischen Maßnahmen auf der Festung zu erfassen, zu dokumentieren und
zu kartieren.
4.2. Festungsanschluss - Düker
Der Festungsanschluss erfolgte über den 1999/2000 gebauten Düker quer unter der Courtine zwischen Cavalier
und Burg und endet mit einem Schachtpumpwerk auf
der Platzsituation zwischen Hauptwache und Arrestantenhaus. Die Hauptgebäude der Festung werden von dort
unterirdisch ver- und entsorgt. Die Planung erarbeitete
ibs-Schwerin.
4.3. Versorgungsnetze
Die Festungsanlage und ihre Bauten sind an das örtliche
Versorgungsnetz angeschlossen.
Es bestehen unterirdische Trinkwasser-, Regenwasser-,
Schmutzwasser-, Elektroverteilungs-, Telefon- und Meldeanlagen-/kabel- sowie ein Gasversorgungsnetz.
Das Oberflächenwasser der Bastionen und Courtinen mit
Druck auf die Dichtungen der Gewölbe ist zu sammeln
und auf altem Wege zur Versickerung zu führen (Wasserspeier o.ä.) Das System ist zu erfassen, zu prüfen und zu
dokumentieren. Oberflächenwasser von normalen, nicht
unterbauten Flächen ist zu versickern.
Stand der Planungs-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
• Untersuchungen/Planungen:
- Erstellung eines vermessenen Höhen- und Lageplanes
der Versorgungsleitungen und Trassen außerhalb und
innerhalb der Festungsmauern durch Vermessungsbüro
Dipl.-Ing. Hans-Gerd Jansen/Neu Kaliß, 2007
• Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten/Um- und
Ausbau:
- Bisher wurden keine bauwerkserhaltenden und Sanierungsmaßnahmen am bestehenden Kanal- und
Leitungsnetz durchgeführt
Abbildungen:
1- Portalsanierung Stand Sept. 2006 (d.A.); 2 - Foto Juli 2006 Mauersanierung seitlich zum Portal (d.A.); 3 - Foto Juli 2006
Sanierung Portal- Allianzwappen brandenburgisches Wappen für Herzogin Anna Sophia (d.A.); 4 - Foto Juli 2006 Sanierung
Portal-Allianzwappen brandenburgisches Wappen für Herzog Johann Albrecht I. (d.A.)
34
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Schlussbemerkungen
Schlussbemerkung
Die Aussage der Konzeption ist zusammengefasst folgende:
Der genius locii ist respektabel und manifest in über 450
Jahren Festungszeit Dömitz gewachsen. Um ihn zu erforschen und zu entwickeln, waren Ghert Evert Piloot im 17.
Jahrhundert, J. Z. Plener im 18. Jahrhundert, Secondlieutnand Allmer und Ingenieur Lietnant Kuhlwein Mitte des 19.
Jahrhunderts in jeweils militärischem Auftrag der Landesherren tätig; Regierungsbaurat A. F. Lorenz war seit den 30er
Jahren des 20. Jahrhunderts und das jetzige Landesamt für
Kultur und Denkmalpflege/vorheriges Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, vormals Institut für
Denkmalpflege, Arbeitsstelle Schwerin ist seit dem Ende der
40er Jahre des 20. Jahrhunderts in denkmalpflegerischem
Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern, vormals
Bezirk Schwerin, auf der Festung tätig.
Karl Scharnweber hat sich dem Schicksal der Festung seit
Kriegsende aus kultureller Verantwortung angenommen
und 1953 ein Heimatmuseum gegründet, sein Sohn Jürgen
Scharnweber ist seit seiner Kindheit mit den Belangen der
Festung vertraut und seit 1978 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums. Seit 1987 leitet Herr Jürgen Scharnweber
das Museum der Stadt Dömitz, das von Herr Karl Scharnweber 1953-1987 geleitet wurde.
Die Ergebnisse dieser Arbeiten an der Festung und im Museum sind dokumentiert und auf der Festung Dömitz sowie
im Landeshauptarchiv eingelagert. Weitere Belege befinden
sich in Archiven von Kopenhagen, Stockholm u.a. europäischen Städten.
Es ist durch den deutschen und europäischen Einigungsprozess seit 1989 möglich, das Sammlungs- und Ausstellungsprofil sowie die wissenschaftlichen Arbeitsbereiche
des Museums neu auszurichten. Die 1953 eingeleitete
kulturelle Nutzung eines Teiles der Festung als Heimatmuseum der Stadt Dömitz und seines regionalen Umlandes und
der weitere inhaltliche Ausbau des Museums bis 1989 und
danach wird den gestiegenen Erwartungen und Aufgaben
an das Museum räumlich und personell nur gerecht, wenn
Veränderungen vorgenommen werden.
Deshalb wird von der Museumsleitung der Übergang vom
Heimatmuseum zum Museum Festung Dömitz als militärhistorische Museums- und Forschungsstätte des Landes
Mecklenburg- Vorpommern vorbereitet. Ein Grund für die
neue Profilierung als Museum Festung Dömitz ist, dass auf
der Festung Dömitz die erste Garnison Mecklenburgs am 15.
Mai 1781 in Gegenwart der „Höchsten Landes-Herrschaft“
eingeweiht wurde. Die Garnison hatte über fast 113 Jahre
bestanden und wurde am 4. Januar 1894 aufgelöst.
Mit einem Museum Festung Dömitz als militärhistorische
Museums- und Forschungsstätte des Landes MecklenburgVorpommern soll die erneute Lagegunst in einem geeinten
Europa und die Authentizität des Ortes Festung Dömitz
mit seinen Teilen Zitadelle und „Altstadt“ genutzt werden, um ein neues, auf Ausgleich bedachtes europäisches
Bewusstsein zwischen den Menschen in der lebendigen
Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg und Frieden und
Bewahrung der Schöpfung zu befördern.
Die Besucher der Festung Dömitz sind dazu frei nach Fritz
Reuters
„Ut mine Festungstid , V. Döms, Kapittel 26: ..... Nu begaff sik
dat, dat den Stadtköster sine Klock graad vier sloog, un dat de
lütten Schauljungs ut de Schaul kemen, un as de den preußschen Schandoren tau seen kregen, kamm he eer so nieglich
vör, dat se uns tau Gefallen wedder ümkiren deden, un as wi
uns verbistert hadden un, statts rechtsch, linksch gaan wiren, haalten wi uns de annern lütten nüüdlichen Gören ut de
Elvstraat un de ganze Gegend ok noch af, un nu geven se uns
mit allerlei Juuchhei dat Geleit up de Festung:
Ich aber gung mit Weinen
Zu Döms woll über die Steinen,
Woll vor´s Kommandanten Haus.
„Guten Tag! Guten Tag, Herr Kommandant!
Ich hab eine Bitt an Sie.
Wollet meiner Bitt gedenken
Und mir Eure Gnade schenken,
Dazu ein frei Quartier.“
bereits jetzt eingeladen und kommen sehr zahlreich aus
allen Herren Ländern.
Wir sind aufgefordert dem literarisch-geistigen Denkmal
eines Fritz Reuters und eines Karl Scharnwebers zum Einzug in das baulich-körperliche Denkmal zu verhelfen, deren
gemeinsame geistigen Wurzeln in der italienischen Renaissance liegen.
Der neue genius locii der Festung Dömitz soll dem Werk
des Humanismus in einem geeinten Europa verpflichtet sein,
authentisch und erlebbar.
35
Abbildung:
1 - Zeichnung Bauabschnitte (d.A.)
BASTION BURG
WALLANLAGEN, GLACIS
GEDECKTER WEG, WAFFENPLÄTZE
CO
BASTION GREIF
AR
UR
TIN
RE
TENHAUS
KOMMANDAN
ST
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BASTION CAVALIER
T
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ZEUGHAUS
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KASEMATTEN MISE
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KANONENRAMPE
FREILICHTBÜHNE
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WALLMEISTERHAUS
COURTINE
BASTION DRACHE
WASSERGRABEN, KONTERESCARPE
FACE
BASTION HELD
36
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
Niederlande
Deutschland
1153
1190
1235
13. Jhd.
1237
1259
13. Jhd.
1297
1353
1354-1357
Festung CASTELVECCHIO/Verona erbaut von
Cangrande II.
1358
30.05.1372
15.Jhd.
Erfindung
1419
1436
BEGINN DER RENAISSANCE: Domkuppel Sta.
Maria del Fiore in Florenz, Filippo Brunelleschi
1456
1475*-1564†
Michelangelo Bounarroti: David (1501-1504,
Florenz), Das Jüngste Gericht (1535-1591
Fresco Sixtinische Kapelle, Vatikan)
1478*-1535†
Thomas More: „Utopia“(1516) als Vertreter
des nachantiken utopischen Sozialismus
1482-1486
OSTIA, Burg unter Baccio Pontelli mit zwei
Rondellen u. einer polygonalen Bastion
1483*-1546†
Martin Luther, dt.
Reformator, Begründer des
Protestantismus
37
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
Erwähnung: „terra jabele“- Landstrich um Dömitz
63)
Lehen durch Bischoff v.Ratzeburg an Danneberger Graf Heinrich: Jabel
u.Wehningen mit Elbinsel Dömitz
63)
Erweiterung Zollhaus: Festes Schloss für Graf Heinrich III.
63)
kleine bis umfangreiche mittelalterliche Burgen
in den Städten: Barth, Boizenburg, Bützow,
Demmin, Dorf Mecklenburg, Gadebusch,
Güstrow, Lübz, Penzlin, Stargard, Stuer, Tribsees,
Wesenberg, Wittenburg, Wredenhagen,
umfangreiche mittelalterliche
Stadtbefestigungen in den Städten:
Altentreptow, Anklam, Demmin, Friedland,
Grabow, Greifswald, Grimmen, Malchin,
Neubrandenburg, Parchim, Pasewalk, Penzlin,
Plau am See, Rostock, Schwerin, Stralsund,
Teterow, Tribsees, Wismar, Wittenburg
6) 7)
15)
Urkunde: Erhebung Elbzoll
63)
„civitas“ Erwähnung der Stadt Dömitz
63)
Kämpfe um die Burg „Festes Schloss“ und die Stadt Dömitz
6) 7)
15) 76)
Siegel der Stadt Dömitz
63)
Eroberung der Burg durch Lübecker Soldaten (gegen ansässige
Raubritter)
63) 76)
40)
Begründung Vogtei auf alter Burg in NeustadtGlewe, Nebenresidenz der mecklenburgischen
Herzöge bis 18.Jhd.
7) 15)
Schenkung/Entschädigung für Herzog Albrecht von Mecklenburg für
geleistete Kriegshilfe durch die Herzöge von Sachsen-Wittenberg:
Burg und Stadtrecht Dömitz (1420-23 ausgenommen)
der Feuerwaffen
Gründung der ersten Universität in Rostock
63)
39)
6) 15)
37)
Gründung Universität Greifswald
6) 15)
37)
37)
10)
39)
38
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
1487
POGGIO IMPERIALE (Toskana), westliche
Bastion unter Giuliano u. Antonio da Sangallo
d. Ä.
1489-1507
PALAZZO STROZZI in Florenz unter Benedetto
da Maiano
1492
1492
Niederlande
Deutschland
Entdeckung Amerikas
ENGELSBURG Rom, Verstärkung der
Befestigungen unter A.da Sangallo d. Ä. durch
polygonale Werke
1492
Erdkugel
1494
CIVITACASTELLANA Palast Papst Alexander
VI. unter A. da Sangallo d. Ä. mit vier 5Eckbastionen und ein Rondell
1497
SARZANELLO (Toskana), Ravelin als Prototyp
weiterer spitzwinkliger Bastionen
1512-1518
FERRARA Stadtbefestigung drei 5Eckbastionen
1515-1520
CIVITAVECCHIA, Forte Michelangelo durch
SANGALLO, Antonio da d. J.
31.10.1517
Luther/
1519-1556
Karl von Habsburg durch finanzielle Hilfe der Fugger/
1521
Luther/Bibelübersetzung
1521
1523
1524-1526
Deutscher Bauernkrieg unter
Thomas Müntzer
1525
PIACENZA erste oberitalienische
Flachlandbastionen M. Sanmicheli u. Antonio
da Sangallo d. J.
1526
PADUA erste oberitalienische
Flachlandbastionen M. Sanmicheli u. Antonio
da Sangallo d. J.
1527
1527
Albrecht Dürer: Ideal-StadtPlanung
VERONA „Bastione delle Maddelene “Prototyp
Bastion ital. Manier Entwurf Michele die
Leoni, Ausführung Michele Sanmicheli
1527*-1603†
1525*-1576†
1534
ANCONA Bastion für Zitadelle Entwurf und
Ausführung Antonio da Sangallo d. J.
40
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
10)
37)
durch Kolumbus
39)
10)
Martin Behaim
39)
10)
10)
10)
57)
Reformation
39)
Augsburg zum Kaiser Karl V. gewählt (Deutschland, Spanien und Niederlande)
39)
39)
Reichtag in Worms
UNIONSVERTRAG: Städte und Adel gegen
Fürstenansprüche, Grundlage der landständigen
Verfassung; erste Predigten Johannes Slüters/
Reformator
39)
15)
39)
10)
10)
9) 76)
10)
Herzog Ulrich
63)
Herzog Johann Albrecht I (Schwerin) und Anna
Sophia
63)
10) 38)
57)
40
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
1534-1536
FLORENZ FORTEZZA DA BASSO Kranz aus 5
Bastionen, Prototyp der Zitadelle ital. Manier,
Antonio da Sangallo d. J. beauftr. Medici u.
Papst Clemens VIII. u. Kaiser Karl V.
1534-1586
PALAZZO FARNESE in Rom unter Antonio da
Sangallo d. J. und Michelangelo
1540
Niederlande
Deutschland
ANTWERPEN
Stadtbefestigung unter D. de
Boni aus Bergamo
1540
Gründung des Jesuitenordens
(Gegenreformation)
1541-1543
ROM Stadtbefestigungen Bastionen gegen
Tiber u. Hügel Gianicoto unter Antonio da
Sangallo d. J. beauftr. Papst Paul III.
1544
VILLEFRANCE-SUR-MEUSE Festungsstadt
unter G. Marini aus Bologna
CAMBRAI ZITADELLE
1546
Antonio da Sangallo d. J. gestorben
MARIEMBOURG Festungsstadt
unter de Boni
GENT ZITADELLE
1546-1547
Schmalkaldischer Krieg
1546-1547
JÜLICH Schloss
1546-1551/ 54
DRESDEN
Residenzbefestigung LEIPZIG
Stadtbefestigung unter österr.
Baumstr. C. Voigt v. Wierandt
nach holländ. Vorbild
1546-1585
ROM ST. PETERSDOM unter Michelangelo
1547
„BASTIONE DEL BELVEDERE“ nördliche
Eckbastion Roms Vatikan durch Michelangelo
1548
VLISSINGEN
KAISERBOLLWERK
1548-1549
VATIKAN weitere provisorische
Befestigungsanlagen unter Castriotto und
Bonaiuti
1550
ERFINDUNG: Turmwindmühle,
Gewindedrehmaschine
1551
1553-1606
1554-1555
1555
VILLA ROTUNDA bei Vicenza unter Andrea
Palladio
S. van Nooijen: Festungsstädte
mit pentagonalem Grundriss
- Herdinfert, Charlemont,
Philippeville (für Karl V.)
Augsburger Religionsfrieden:
Anerkennung des
Protestantismus neben
Katholischer Kirche
41
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
10) 38)
57)
37)
10)
10) 39)
10) 12)
10)
SCHLOSS UECKERMÜNDE für pomm. Herzog
Philipp I.
10) 15)
10) 39)
10) 41)
76)
10)
37)
10)
10) 29)
10) 12)
Bergfried abgetragen
QUILOW HERRENHAUS für Roleff v. Owstin
37)
15)
37)
10)
Landesteilung Mecklenburgs/Stadtbefestigung
Rostock, Wismar, Schwerin
15) 39)
63)
42
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
Niederlande
Deutschland
1556
1557
1557-1559
1557-1565
1558
1558-1567
1559-1563
PALAZZO FARNESE in Caprarola bei
Viterbo unter Giacomo Barozzi da Vignola,
pentagonaler Bau
1559-1565
1559-1595
PEITZ FESTUNG Entwurf
vermutl. Chiaramella
1560
SPANDAU ZITADELLE
Baubeginn unter Chiaramella
de Gaudino
1561-1568
VATIKAN Weiterführung und Abschluss der
Befestigungen unter Francesco Laparelli
beauftr. Papst Pius IV. CASTEL S. ANGELO a
Roma (1561-1565)
1561-1584
ESCORIAL bei Madrid unter Juan Bautista de
Toledo und Juan de Herrera
1562-1598
Religionskrieg in Frankreich (Hugenotten)
1564
FORT CAROLINE erste frz. bastionäre
Befestigung in Florida (Konflikt mit Spanien)
1565
1565
1567
ANTWERPEN ZITADELLE
unter Fr. Paciotto aus Urbino
beauftr.Hrzg. v.Alba
1571-1573
1572
Bartholomäusnacht in Frankreich
1574-1585
Erneuerung SCHLOSS KRONBORG in
Helsingbørg unter Hans van Steenwinckel
1574-1596
NAARDEN Wiederaufbau
Festung nach bastionärem
System
1575*-1625†
Johann van Valkenburgh,
niederl. Festungsbaumeister
1576
43
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
BÜTZOW BURG Erneuerung
ital. Festungsbaumeister Paul am Schweriner
Schloss mit Hans Rogalis und ihren Söhnen
7) 15)
ital. Festungsbaumeister Paul in Dömitz mit Hans Rogalis und ihren
Söhnen
SCHWERINER SCHLOSS BASTIONEN unter
Francesco a Bornau aus Brescia (Entwurf
vermutl. Chiaramella)
GÜSTROWER SCHLOSS unter F. Parr
Quelle
7) 63)
15)
7) 15)
Ausbau Festung Dömitz auf Standort Burg
7) 15)
63)
Entlassung von Paul
7) 15)
63)
SPANTEKOW FESTUNG für Ulrich I. v. Schwerin
15)
37)
Festungsbau unter Leitung Fr. a Bornau/Brescia, vor 1556 in Diensten
Herzog Albrecht v. Preußen
41) 63)
10) 45)
10) 25)
26) 41)
Fertigstellung Wassergraben
10) 12)
18) 37)
37)
33) 39)
59)
Tilemann Stella: Karte Stadt und Umgebung von Dömitz
63)
Eingangsportal ital./niederl. Spätrenaissance
76)
10) 33)
SCHLOSS GADEBUSCH unter C. Haubitz
7) 15)
Erbauung Steinschleuse
63)
36) 43)
68)
33) 44)
46)
77)
VESTE LANDSKRON für Ulrich II. v. Schwerin
15)
44
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
Niederlande
1578
SPANDAU ZITADELLE
Weiterbau unter Baumeister
Rochus Guerrini Graf zu Lynar
1580
1584-1604
Deutschland
BOURTANGE Festung
Baubeginn durch Prinz Willem
von Oranien
BOHUS FESTUNG unter Hans van Paeschen
und Hans van Steenwinckel
1586
1589
Heinrich IV. wird König in Frankreich
(Bourbonen) ERFINDUNG: Wirkstuhl für
Strumpfherstellung
1593-1620
PALMANOVA: Gründung 7. Oktober 1593, Bau Geburt Arno Gysell von Lyer in
des 1. Festungsgürtels
der Provinz Gelderland
1594
1595
Daniel Specklin: „Architectura
der Festungen“ - Ideale Stadt/
Entwurf
SPANDAU ZITADELLE
Fertigstellung
VARBERG FESTUNG Baubeginn unter Hans
van Steenwinckel
1596
Rochus Guerrini Graf zu Lynar
in Spandau gestorben
1599
Francesco de Marchi: „Della Architettura
Militare“, Brescia, Feuerleitplan einer
pentagonalen Festung
1604*-1665†
Blaise Francois de Pagan, frz.
Festungsbaumeister
FREUDENSTADT durch
Baumeister Heinrich
Schickhardt
1612
1614
1615-1620
ERFINDUNG: zementierter Stahl
RATHAUS in Augsburg unter
Elias Holl
17. Jhd.
17. Jhd.
1618-1648
1619-1717
1620
1625
1626-1627
28.08.1627
1631
1635
1637
Mannheim, Stadtanlage
Dreißigjähriger
45
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
10) 18)
25) 26)
76)
33) 44)
32) 36)
PENKUN SCHLOSS unter T. Paglione
15)
10) 39)
63)
27) 33)
57)
10) 25)
26) 76)
10)
26)
10) 41)
63)
42)
Ghert Evert Piloot: Grundrissplan Festung und Stadt im Auftrag Herzog 63)
Paul Friedrich I. Verstärkungsarb. u. weiterer Ausbau; Stadtzugang nur
über Torbrücke von Norden
37)
37)
Festungspläne in Details, Wohnbebauung, Straßenführungen
63)
9) 76)
Krieg
39)
SCHLOSSNEUBAU NEUSTADT-GLEWE unter G.E.
Piloot
7) 15)
KIRCHDORF auf Poel FESTUNG unter G.E. Piloot
6) 15)
colorierter Festungsplan Ghert Evert Piloot
63)
Verstärkungsarbeiten unter G.E. Piloot und Adolf Friedrichs
18)
Eroberung durch Graf Tilly/Durchzug Albrecht von Wallenstein/
Kaiserlicher Truppenführer
63) 76)
Eroberung durch schwed. Obrist Lohhausen
63)
Durchzug Axel Oxenstierna/schwedischer Kanzler: Stadtbrand durch
schwed. Oberst Jeßvitzki - freies Schussfeld
63) 76)
Kriegseinwirkungen „Drache“ und „Greif“ breschiert
76)
46
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
Niederlande
Deutschland
1638
1638*-1715†
LUDWIG XIV.
1639
1640
1643-1648
1648
Westfälischer Frieden
01.Okt. 1650
1650
1651
Berufung A.G. v. Lyer als
Amtmann nach Lenzen durch
Gr. Kurfürst Frdr. Wilhelm v.
Brandenburg
1653
1659
1653-1677
Mathem. Prof. Chr.
Nottnageln: Handbuch zur
Festungsbaukunst Wittenberg
NYA ÄLVSBORG FESTUNG unter Johan
Wärnschiöld und Erik Dahlberg
1661
1664*-1714†
Andreas Schlüter:
Denkmal Große Kurfürst,
Kriegermasken im Zeughof
1665-1683
PALMANOVA: Bau des 2. Festungsgürtels
1667-1675
LANDSKRONA ZITADELLE unter Erik Dahlberg
1667-1860
MARSTRAND FESTUNG unter Beteiligung
von Strafgefangenen, 1884 Verteilung der
Gefangenen auf Elfsborg und Skansen Kronan
in Göteborg
1672
CASTILLO DE SAN MARCOS in Florida, span.
Festung
1672-79
1676
Tod A.G. v. Lyer in Lenzen
1683/84
14.02.1684
1687
SKANSEN LEJONET umgebaut und verstärkt
unter Erik Dahlberg
47
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
schwed. Offiz. Banner/Kriegsber.: „alles verwüstet und menschenleer“
63)
39)
Herzog Adolf Friedrich: Klage über
Kriegsschäden
63)
Proviantierung Festung durch Stadt Hamburg
63)
erneute schwedische Besetzung von kaiserlichen Truppen; Spann- und 63)
Frondienste durch Dömitzer zum Transport der Kriegsbeute von Dömitz
nach Wismar
in Münster
39)
Bericht über baufälliges „Hohes Haus“
63)
Stadtplan und Festung: zusätzliche bastionäre Sicherung des
Stadtwalls mit Wassergraben
63)
27)
Merian: erste bekannte Stadt- und Festungsansicht nach dem
Dreißigjährigen Krieg
63)
63)
72)
neues „Hohes Haus“ oder fürstliches Haus/Erwähnung
63) 76)
16) 45)
57)
35)
75)
59)
Verstärkung, Wiederaufbau der Bastionen und Außenanlagen
63)
27)
starker Stützpfeiler an SW-Hausecke/Erwähnung
J.L. Krull, Amtmann: Steinernes Dach Ursache für schlechten Zustand
„Hohes Haus“, Riss im Westgiebel, Stützpfeiler angebaut
76)
63)
74)
48
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
1690
SKANSEN KRONAN Teil der Stadtbefestigung
Göteborgs unter Erik Dahlberg
Niederlande
Deutschland
1691
1698-1706
1699-1703
STADTSCHLOSS BERLIN unter
Andreas Schlüter
Festung NEU-BRISACH beauftragt durch
Ludwig XIV. vom Festungsbaumeister
Sebastien Le Prestre, Marschall von Vauban
errichtet
Ende 17. Jhd.
1702
1705
1710
ERFINDUNG: Dampfmaschine
1713
Anf.18. Jhd.
1716
1717
LOUISBOURG/Nova Scotia, Festungsstadt
Baubeginn ERFINDUNG: Schmelzen von
Metall mit Koks
1717-1719
1719
1719
1719-1723
1719-1723
1723
1726-1743
1741-1747
1747
18. Jhd.
FRAUENKIRCHE DRESDEN
unter George Baehr
49
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
73)
Dachstuhl Kommandantenhaus
76)
16) 45)
41) 61)
Doppelte Zugbrücke
18)
Fertigstellung Kommandantenhaus
76)
erste Erwähnung Stock- und Tollhaus
63)
37)
Tod Herzog Friedrich Wilhelm, Übernahme
Regentschaft durch Karl Leopold
63)
weitere Festungsbauten: Innentor, Wallmeisterhaus, Zucht- und
Tollhaus
Heirat Karl Leopold mit Katharina Iwanowna,
Großfürstin von Rußland: russische Truppen von
Zar Peter d. Großen gegen mecklenburgische
Stände
63)
63)
Plan von Stadt und Festung zu Elbe und Umland in guten
maßstäblichen Verhältnissen
22) 37)
63)
Aufbau stehendes Heer in Mecklenburg (8.200
Mann)
63)
Einsetzung einer kaiserlichen
Verwaltungskommision für Mecklenburg in
Rostock, Abzug russischer Truppen bis auf 3.300
Mann unter russischem Befehl
63)
Planung zum Ausbau von Festung und Stadt mit veränderter
Stadtstruktur als Residenz Hzg. Karl Leopolds
63)
Karl Leopold residiert in Dömitz
63)
Gerichtsprozesse mit mittelalterlichen Verhören und abschließenden
Hinrichtungen (sog. Hochverrat), Imageverlust für die Stadt
63)
Karl Leopold verlässt Dömitz nach Danzig
63)
37) 45)
Wiederkehr Karl Leopolds
63)
Tod Karl Leopolds auf der Festung, Überführung nach Bad Doberan
63)
Umbau Kommandantenhaus mit barocker Prägung, Abbruch alter
Bauten Westseite Festungshof (Küche, Wirtschaftsräume), Zeughaus
bleibt, Soldatenhäuser bleiben
76)
50
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
Niederlande
Deutschland
1755
1755
1764
1767
01.06.1767
1771
1778
Geburt Frdr. L. Jahn in Lanz
1781
1782
1790
1792
1794
1795
1795
1799
1806
1806-1809
PALMANOVA: Ausbau der Festung zur
„Kriegsmaschine“ durch Napoleon Bonaparte
1808
15.05.1809
18.05.1809
23.05.1809
1810
1813
16.04.1813
11.05.1813
14.09.1813
Befreiungskrieg
51
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
Umbau Stock- und Tollhaus in Zucht- und Irrenhaus: Zuchthaus war
altes Korn- und Brauhaus, 3-gesch. gegenüber Kommandantenhaus;
Stockhausinsassen - Schwerverbrecher, 70 Pers./Raum
63)
Umbau Zeughaus zum Zucht- und Irrenhaus, Festung wird Landesstrafvollzugsanstalt
76)
Erneuerung Bastion „Greif“ einschl. Kasematten für Pferd und Wagen
befahrbar, Deckgebirge auf Gewölbe verstärkt, Vergrößerung
63)
Wiederherstellung Bastion „Greif“, vergrößert
76)
Bastion „Burg“ verstärkt, Gebäude mit neuen Türen und Fenstern,
Errichtung Soldatengebäude mit Hauptwache
63)
J.Z. Plener: Grundriss Festung mit Profildarstellung, „Drache“ abgängig
63)
Errichtung der Hauptwache mit Säulenhalle und Stockhaus
76)
27)
Gründung Garnisonsstandort Dömitz
Reformierung Militärwesen in Mecklenburg
durch Erbprinz Friedrich Franz
Französische Besetzung MV
63)
63)
Erneuerung Innentor aus Sandstein
63) 76)
Bastion „Drache“ eingestürzt, Böschung;
63)
Soldaten-Garnisons-Friedhof vor der Festung
63)
hölzerne Brücke mit einem Zugteil
63) 76)
Festungsplan J.Z. Plener
63)
Bitte um Verlegung Friedhof (Hochwasser)
63)
Militärgefängnis
63)
Mauer um Zuchthaus im Festungshof
63)
57)
Beitritt Mecklenburgs zum Rheinbund
63)
Besetzung durch Major Ferdinand v. Schill/Armierungsarbeiten an der
Festung
63) 76)
Abzug Schills, Restposten unter v. Francois auf Festung verblieben
63)
Beginn Belagerung durch frz.-holl. Truppen, Artilleriefeuer auf Festung
und Stadt, 44 Häuser zerstört, Kapitulation und Besetzung durch frz.holl. Truppen
63)
Geburt Fritz Reuter in Stavenhagen
58)
Stützpunkt und Depot, Zufluchtstätte für Militär, Frauen und Zivilisten
63)
Sammlung Lützower und mecklenburger Freiwilligenverbände unter
General Wallwoden in Dömitz
63)
Pontonbrücke über die Elbe, Gefecht im Waldgebiet der Göhrde mit
frz. Truppen, Rückzug nach Dömitz
63)
erneute Überquerung der Elbe
63)
52
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
Niederlande
Deutschland
16.09.1813
1825
1830
1830-1866
Festungen von Verona und Peschiera der
K.u.K. Armee errichtet
1831
1832
Reuter in Jena: Studium,
Burschenschaften
1833
Reuter aus Jena ausgewiesen,
Verhaftung in Berlin
1834
Verurteilung Reuter zum Tode
in Berlin wegen Teilnahme
an hochverräterischen
Verbindungen, Überführung
Festung Silberberg/Schlesien
1836
1837
Begnadigung Reuters zu 30
Jahre Festungshaft
1839-1840
Reuters Haftorte: SilberbergGroß Glogau-MagdeburgGraudenz-Dömitz
1840
1840-1841
Reuter Heidelberg: Studium
1841-1850
1843
1848
1850
1851
1851-1865
1853
1856
1858
1859
1862
1864
1865
bürgerliche Märzrevolution in
Deutschland
53
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Schlacht an der Göhrde
Quelle
63)
Umgestaltung Festungshof vom Exerzierplatz zur Grünanlage
76)
Auflösung Tollhaus (Irrenanstalt), Verlegung nach Schwerin
76)
28)
Reuter in Rostock: Jurastudium
58)
Plan von Stadt und Festung
58) 63)
58)
58)
Ausbau Elde-Müritz-Wasserstraße
63)
58)
Festungshaft für Fritz Reuter unter erleichterten Bedingungen (Zimmer 58) 63)
im Kasernengebäude/Hauptwache, eingerichtet von seiner Tante) von
März 1839-28.08.1840
Amnestie durch Friedrich Wilhelm IV.Entlassung Fritz Reuter (August 1840) in Dömitz
58) 63)
58)
Landarbeit und Lehre Reuters auf Gut Demzin
Reuter als Abgeordneter zum Landtag in
Schwerin (Verfassung)
58)
Auflösung Zuchthaus, Verlegung nach Bützow
76)
Gedenktafel an Hauptwache
39) 58)
76)
Reuter Privatlehrer in Treptow
58)
Reuter: Heirat Pfarrerstochter Luise Kuntze in
Roggenstorf
Beginn Sanierung- u. Instandsetzungsarbeiten: u.a. mit Ausbesserung
Escarpe (Bastionen und Kourtinen)
58) 76)
Refomierung des mecklenburgischen Militärs
Friedrich Franz II: Bastionen u. Courtinen erneuert, Holzbrücke
u. Vortor ausgebessert; zusätzliche Mauer mit Wachtürmen und
Schießscharten vor Bastion „Drache“, Zugbrücke vor Eingang
63) 76)
Festungsplan von Secondlieutnant Allmer vor Erneuerung
63)
Reuter in Neubrandenburg
58)
Reuters Verleger: Hinstorff in Wismar
58)
Terrasse zum Kommandantenhaus
Reuter: Ut mine Festungstid
Reuter: Ehrendoktor Universität Rostock
76)
58)
Festungsplan von Ingenieur Lieutnant Kuhlwein und weitere
Detailpläne nach Erneuerung
58) 63)
Umbau Turmdach in Uhrenturm mit Zinnenkranz/neue Holzbrücke,
Fensterdurchbruch für Arrestantenhaus in Courtine
63) 76)
54
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
Niederlande
Deutschland
1865
1871
Pariser Kommune
1874
Reuter in Eisenach gestorben
1888
1889/90
1892- 1945
1894
06.01.1894
1894
1899
1908*- 1991†
1914- 1918
1917
Revolution in Russland
1918
1920-1930
1928
Castelvecchio: komplette Restaurierung zum
Museum für veronesische Malereien und
Bildhauerei ab dem Mittelalter
ca. 1930
LOUISBOURG: Sicherung Anlagen-/
Gebäudereste
1930
1934
ab 1934
1937
1939-1945
2. WELTKRIEG
55
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
Sanierungsende (21.11.1865: Festungsgraben ausgegraben, längs
Escarpe reguliert, Erdwerke relativ schlecht, Nachpflanzung von
Bäumen, Hängebrücke guter Zustand)
76)
Reichsgründung
39) 60)
58)
Brücke bei Hochwasser (17.84m Ü.HN) beschädigt; Zuflucht für Stadtu.Landbevölkerung
18) 63)
Abbruch Holzbrücke und Schüttung Steindamm aus Abbruch
Zuchthaus
76)
Gründung chemische, spätere Dynamit- (Munitions-) Fabrik
63)
Aufgabe der Garnison, Oberst v. Matthiesen, Kommandant und ca.
40-50 Mann
63)
Überführung der 23 Militärgefangenen mit der Bahn über Wittenberge 63)
nach Spandau/Zitadelle
Aufgabe militärische Nutzung, Übernahme durch die Stadt Dömitz zur
zivilen Nutzung: Kommandantenhaus, Hauptwache, Arrestgebäude
zu Wohnungen; Umbau Zeughaus in Großherzogl. Amt/Bereich
Dömitz; dreigesch. Zucht- und Irrenhaus Abbruch (beendet 1902);
Aufschüttung Damm aus Bauschutt (Abbruch Holzbrücke), starke
Verlandung Wassergraben
63)
Erwähnung:Blockhaus mit Schießscharten auf „Held“, Betsaal im
Wachhaus/Einrichtung 18. Jhd.
76)
Karl Scharnweber: Begründer des Museums auf der Festung Dömitz
63)
1. WELTKRIEG
39)
39)
Revolution, Ausrufung der Republik
39)
Umgestaltung Festungsplatz und Baufeld-Zuchthaus in Festungsund Versammlungsplatz mit Freilichtbühne auf Baufeld-Zuchthaus;
Gartenanlagen auf Restflächen im Festungsbereich, Gartenanlagen
und Weideland auf Wall und Glacis
63)
40)
Jugendherberge im Kommandantenhaus
22) 63)
zeichn. Rekonstruktion der Festungsbebauungen Ende 17. Jhd. und
1839 durch A.F. Lorenz
63)
Tourismusplan für Dömitz und Festung im Zusammenhang mit
Autobrücke: Abbruch Tordurchgang und Mauer auf Bastion „Drache“,
Toreinfahrt, neues Turmdach
63)
Abbruch Turmaufbauten von 1865, anschließend Richten des neuen
Daches unter Leitung von A.F. Lorenz
63)
Reichsarbeitsdienst Mädchen und Frauen (17-25 Jahre): Schlafräume
im oberen Geschoss, Sanitärraume im Erdgeschoss, im Turmaufsatz
Tages- und Essenraum
63)
Luftschutzräume in Kasematten für die Dömitzer Bevölkerung
39) 63)
56
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
Niederlande
Deutschland
20.04.1945
Mai 1945
1945
02.05.1945
03.05.1945
1945/46
1950
1952
1953
1953-1987
1957-1964
Castelvecchio: 2. Restaurierung und
Neuausstattung des Museums durch
Architekten Carlo Scarpa
1958
1960
LOUISBOURG: Bestandserfassung, Kartierung
u. Vermessung
1960
1961
Kuba-Krise
1965
1967/70
1970
1972
1973
1974
Mitte 70-er
Jahre
LOUISBOURG: Rekonstruktion der Festung in
Teilen
1975
Ende des Vietnam-Krieges
1982
Bau der innerdeutschen
Grenzanlagen
57
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
Zerstörung Dömitzer Brücken
63)
Beschuss durch amerikanische Artillerie
63)
„Held“ und Courtine stark beschädigt
76)
Kapitulation Dömitz an amerikanische Truppen, Bürgermeister
Salzmann
63)
Einrücken sowjetischer Truppen, Teilung Dömitz in zwei Zonen
63)
Umsiedler und Vertriebene aus Tschechoslowakei: Bereitstellung
Wohnunterkünfte, Parzellierung der Festung, Lagerschuppen für
Heizmaterial, Geräteschuppen, Ställe für Haustiere; Zäune und
Absperrgitter; Gründung Wohnungsverwaltung, Verbesserung
Wohnverhältnisse
63)
Beginn der Sammlungen für ein Museum durch Karl Scharnweber
(1908*-1991†)
63)
Bezug von drei Räumen im Kommandantenhaus für das Museum
63)
Eröffnung Museum durch Ausstellung, Beginn der kulturellen Nutzung
63)
Museumsleitung Karl Scharnweber
63)
40)
Eröffnung der Fritz-Reuter-Gedenkhalle durch Umgestaltung der
ehemaligen Garnisonskapelle
63)
Umgestaltung Freilichtbühne Fritz-Reuter-Festspiele anl. 150.
Geburtstagsfeier F. Reuters
22) 63)
Freilichtbühne: 450 Jahre alte Sandsteinplatten/Bekleidung,
Rautenmauerwerk vor 1559
76)
Sperrzone, Grenzsicherungsanlagen auf der Festung
39) 63)
400-Jahr-Feier auf der Festung
63)
Rissesanierung Westgiebel Kommandantenhaus (20 cm breit)
76)
Einrichtung Pulverkeller für Veranstaltungen
63)
Grundlagenvertrag zwischen den beiden deutschen Staaten
39)
Aufhebung Sperrgebiet, Einführung kleiner Grenzverkehr, Stadt und
Festung wieder aus Umland zugängig
63)
weitere Ausbaustufe der Grenzsicherung
63)
Erneuerung Turmdach, Museumsdach und Terrasse
76)
Hauptamtliche Museumsleitung
63)
Abbruch der ehemaligen Gewerbeschule
22) 63)
Aufnahme in die zentrale Denkmalliste der DDR
39) 63)
Wasser- und Abwasserkanalarbeiten, Drei-Kammer-Klärgrube
63)
58
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/ Italien/ Europa
Niederlande
Deutschland
1986
1987
Nov. 1989
Auflösung der innerdeutschen
Grenzanlagen
1989
Frühjar 1990
1990
seit 1990
Auflösung Warschauer Pakt (Militärbündnis unter Führung Sowjetunion)
Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüf
1991
1992
1992
1993
1994
1994
1995
1998-2000
1999
2000
2001
2002
Gemeinschaftsausstellung der Festungen Kungälv/Schweden, Naarden/Niederlande und Dömitz/Deutschland „Fästningen,
Gemeinschaftsausstellung der Festungen Kungälv/Schweden, Naarden/Niederlande und Dömitz/Deutschland „Vestingen, een
59
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
Ersatz der 1954 abgängigen Plastik Soldatenkopf als oberer Abschluss
auf Torgiebel montiert, bildhauerische Arbeit von Gerhard Hampel/
Dömitz
63)
Übernahme Museumsleitung Festung Dömitz durch Jürgen
Scharnweber
63)
Beseitigung Grenzbefestigungen und Freigabe der elbseitigen
Bastionen für Öffentlichkeit
63)
Erarbeitung denkmalpflegerischer Zielstellung durch Institut für
Denkmalpflege
76)
Abbruch Grenzanlagen
63)
Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten
ung (UVPG) vom 12.02.1990 (BGBl.I S.205)
Verabschiedung des Gesetzes über Denkmalpflege (30.11.1993)
Gesetz zum Schutz der Natur und der
Landschaft im Lande M-V (Landesnaturschutzgesetz-LNatG M-V) ...., vom 21. Juli 1998
(GVOBl.M.-V.S.647)
Substanzsicherungsarbeiten Bastion „Held“- Mauerwerk, sämtliche
Belüftungsschächte, Bastion “Greif” - Kasematten zugänglich Stützmauern, Rekonstruktion Schützenantritt abseitige Kurtine
23) 63)
Wiederherstellung des Weges um die Festung
63)
Fertigstellung Wanderweg, Auflistung/Kartierung Flora und Fauna
(Frau U.Weber/Göttingen)
63)
neue Autobrücke, hohe Besucherzahlen, 1993: 82.000,
Einebenung Garnisonsfriedhof mit Grenzbefestigung (Dez. 1992),
Marketingkonzept für die Festung
8) 63)
Gestaltungsstudie „Festung Dömitz“
17) 21)
Fertigstellung Sanierung Bastion „Greif“ (Feb. 1994)
63)
Fertigstellung Rekonstruktion zwischen „Greif“ und „Drache“ (Jun.
1994)
63)
Öffnung der Kasematten für Besucher
63)
Umbau und Sanierung des Zeughauses durch NABU Niedersachsen
34) 66)
Einbau Dükeranschluss für die Versorgungsleitungen Festung-Stadt
unter den Wassergraben
Zustimmung des Landes M-V zum Einsatz von Städtebauförderungsmittel zur Sanierung der Festung Dömitz
Hauptwache: Errichtung eines Cafés, Erweiterung zum Restaurant,
Terrassen- und Gewölbenutzung, Werbeanlage
Erarbeitung der Grobkonzeption zur Festung Dömitz vom 25. Mai 2001 47) 53)
/Studie zum Ausstellungs- und Magazingebäude am Standort des
55) 64)
ehemaligen Korn- und Brauhauses/später Zucht- und Tollhaus
65)
ett Europeiskt kulturarv“ auf Bohus fästning in Kungälv vom 29.06.2002 bis 29.09.2002
Europese culturele erfenis“ im Nederlands Vestingmuseum in Naarden vom 19.12.2002 bis 23.04.2003
Arrestantenhaus: Modernisierungsuntersuchung/Hauptwache:
Beginn Dach- und Fassadensanierung, Sanierung Vordach,
Holz- und Bautenschutzmaßnahmen, Schwammbekämpfung,
Schadenskartierung, Planung Balkenkopfsanierung, Beginn
Teilplanungen für Um- und Ausbau/Rekonstruktion und Sanierung
5) 54)
60
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel / Quellenangaben
ZEITTAFEL
Zeitraum
allgemein/Italien/Europa
Niederlande
Deutschland
2003
Gemeinschaftsausstellung der Festungen Kungälv/Schweden, Naarden/Niederlande und Dömitz/Deutschland „Festungen, ein
2004
2005
Beginn European Community Initiative Interreg III B,
Quellenangaben
1. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, KLEIN, Dietmar: Gutachterliche Stellungnahme zu Rissbildungen und statisch- konstruktive Sanierungsplanung – Bastion Cavalier/© Schwerin
16.12.2003, Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/Schwerin;
2. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, KLEIN, Dietmar: Statische Berechnung – Sanierung
Festungsmauer/Bastion Burg, © Schwerin 10.10.2006, Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald
Apitz/Schwerin;
3. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, KLEIN, Dietmar: Gutachterliche Stellungnahme zu Rissbildungen und statisch-konstruktive Sanierungsplanung – Bastion Greif, © Schwerin
31.03.2004, Ingenieurbüro Dr.-Ing. Ronald Apitz/Schwerin;
4. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, SCHOEFER, Wolfgang: Holzschutz-, Mauerwerks- und Feuchte-/Salzbelastungsuntersuchungen Kommandantenhaus, © Schwerin 2006, Ing.-Büro
Dr.-Ing. Apitz/Schwerin;
5. APITZ, Dr.-Ing. Ronald, SCHOEFER, Wolfgang: Echter Hausschwammbefund an Holz-
Schadenskartierung (Protokolle Nr. 1-3 Hauptwache), Planung Balkenkopfsanierung, ©
Schwerin Dez. 2002, Ing.-Büro Dr.-Ing. Apitz/Schwerin;
6. ARCHITEKTURFÜHRER DDR Bezirk Rostock, 1. Aufl., © 1978 VEB Verlag für Bauwesen
Berlin;
7. ARCHITEKTURFÜHRER DDR Bezirk Schwerin, 1. Aufl., © 1984 VEB Verlag für Bauwesen
Berlin;
8. AVM PARTNER Agentur für Werbung und Marketing GmbH: Marketingkonzept für die
Festung Dömitz, 1992;
9. BADISCHES LANDESMUSEUM KARLSRUHE: Ausstellungsverzeichnis “Klar und Lichtvoll
wie eine Regel”, Planstädte der Neuzeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, 15.06.1990
bis 14.10.1990 im Karlsruher Schloss;
10. BILLER, Thomas: Die Wülzburg Architekturgeschichte einer Renaissancefestung, ©
1996 Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin;
balken, Schädigung an Holzstielen, Schädigung an Pfetten und Kehlbalken, Schädigung
11. BOLZE, Thomas und SCHUBERT, Thomas: Modernisierung und Instandsetzung der Fes-
an Sparren, Echter Hausschwammbefund an Mauerwerk und Fachwerk im 1. OG nach
tung Dömitz – Modellprojekt Sanierung Sandsteinportal, © Potsdam, Berlin 04.04.2006
61
Mecklenburg-Vorpommern
Dömitz
Quelle
Europäisches Kulturelles Erbe“ auf der Festung Dömitz vom 04.05.2003 bis 27.07.2003
Arrestantenhaus: Denkmalpflegerische Zielstellung u. Sanierungsempfehlung, Sanierung beendet/Bastion “Cavalier”: Bauaufnahme
und Bestandspläne, Baugrund- und Gründungsuntersuchung,
Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung,
statisch-konstruktive Sanierungsplanung/Bastion “Greif”: Baugrund- u. Gründungsuntersuchung, Historisch-archäologische
Untersuchung/Hauptwache: Denkmalpflegerische Zielstellung
und Sanierungsempfehlung, Modernisierungsuntersuchung,
Abschluss Dachsanierung, Sanierung Vordach, Holz- u. Bautenschutzmaßnahmen, Schwammbekämpfung, Teilerneuerung Heizungsund Abgasanlage, Teilplanungen für Um- und Ausbau/Rekonstruktion
und Sanierung
1) 13)
48) 51)
69) 70)
71)
Beginn ABM-/ SGB II-Maßnahmen auf der Festung Dömitz (z.T. von der Steuer finanzierte Arbeitsgelegenheiten nach §
16 Abs. 3 SGB II-Leistungen zur Eingliederung)
Bastion “Cavalier”: ABM-/SGB II-Maßnahmen und Sanierungsarbeiten, 3) 19)
20) 50)
Archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen/Bastion
Greif: Bauaufnahme und Bestandspläne, statisch-konstruktive
Sanierungsplanung/Hauptwache: ABM-/SGB II-Maßnahmen und
Sanierungsarbeiten, Fenstersanierung/ehemaliges Korn- und Brauhaus:
Archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen
Weiterführung ABM-/SGB II-Maßnahmen auf der Festung Dömitz (z.T. von der Steuer finanzierte Arbeitsgelegenheiten
nach § 16 Abs. 3 SGB II-Leistungen zur Eingliederung)
Festungsgelände: Sicherheits-und Veranstaltungsplanung/Bastion
Cavalier: ABM-/SGB II-Maßnahmen und Sanierungsarbeiten/
ehemaliges Korn- und Brauhaus: ABM-/SGB II-Maßnahmen und
Sanierungsarbeiten Hofkasematte, Planung BA: Kanonenrampe +
Kellergewölbe/Hauptwache: Fassadenarbeiten, Fenstersanierung
52) 56)
Weiterführung ABM-/SGB II-Maßnahmen auf der Festung Dömitz (z.T. von der Steuer finanzierte Arbeitsgelegenheiten
nach § 16 Abs. 3 SGB II-Leistungen zur Eingliederung)
Baltic Fort Route, Projekt Partner: Fortress Dömitz WP II + IV
Arbeitsgemeinschaft Dipl.-Ing. Thomas Bolze und Dipl.-Restaurator Thomas Schubert;
12. CASSANELLI, Luciana, DELFINI, Gabriella, FONTI, Daniela: Le Mura di Roma,
l`architettura militare nella storia urbana, © 1974 Bulzoni Editore Rom;
13. CHAMIER, Holger, GALLASCH, Kerstin und KRIENKE, Dr. rer.nat. Kay: Baugrund- und
Gründungsuntersuchung für die Bastionen Cavalier und Greif, © Stralsund 15.12.2003,
Baugrund Stralsund Ingenieurgesellschaft mbH für Geo- und Umwelttechnik/
Stralsund;
14. CHAMIER, Holger, GALLASCH, Kerstin und KRIENKE, Dr. rer.nat. Kay: Baugrund- und
Gründungsuntersuchung Museum/Bastion Burg, © Stralsund August 2006, Baugrund
Stralsund Ingenieurgesellschaft mbH für Geo- und Umwelttechnik/Stralsund;
15. DEHIO, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Mecklenburg-Vorpommern,
Bearbeitet von Hans-Christian Feldmann © 2000 Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin;
ausgegeben mit Genehmigung Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin, ©1983
Akademieverlag Berlin;
17. DENKMALSCHUTZGESETZ – DSchG M-V in der Fassung vom 06. Januar 1998
(GVOBl.M.-V.S.13, ber.S.247), zuletzt geändert durch Art.2 des Gesetzes vom 21.
Dezember 1999 (GVOBl.M.-V.S.644);
18. EGER, Sabine und WÖLTJEN, Jan Erik: Diplomarbeit zur Erschließung der Festung an
der Fachhochschule Nordostniedersachsen, Fachbereich Bauingenieurwesen Wasserwirtschaft und Umwelttechnik Suderburg vom 12.01.1996
19. FAENSEN, Bertram: Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung Dömitz, Lkr.
Ludwigslust, Teil 1: Archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen, © Herausgegeben von der Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V.,
Waren 2004;
20. FAENSEN, Bertram: Historisch-archäologische Untersuchung zur Festung Dömitz, Lkr.
16. DEHIO, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Bezirke Berlin/DDR und
Ludwigslust, Teil 2: Der Bau der Bastion „Greif“ 1715/18 auf der Festung in Dömitz, Lkr.
Potsdam, Bearbeitet von der Abt. Forschung des Instituts für Denkmalpflege, her-
Ludwigslust, durch Leonhard Christoph Sturm und Domenico Pelli und die archäolo-
62
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Zeittafel / Quellenangaben
2006
Weiterführung European Community Initiative Interreg
Bundesrepublik Deutschland: Einwohner:
Europa: Einwohner: 680.000.000 (31. Dezember 2005)
gischen Untersuchungen 2003 in den Geschützkasematten, © Herausgegeben von der
Archäologischen Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e.V., Waren 2004;
21. FORM Nord-Architektur, Design & Grafik GbR: Gestaltungsstudie „Festung Dömitz“
vom 08.04.1993;
22. FRY, Bruce W.: “An appearance of strength” The fortifications of Louisbourg, Volume
One and Two, Studies in Archaeology, Architecture and History, National Historic Parks
and Sites Branch Parks Canada Environment Canada 1984, © 1984 Minister of Supply
and Services Canada;
23. GESETZ ÜBER DIE UMWELTVERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNG (UVPG) vom 12. Februar 1990
(BGBl.I S.205), zuletzt geändert durch Art.7 des Gesetzes vom 18. August 1997 (BGBl.
I S.2081);
24. GESETZ ZUM SCHUTZ DER NATUR UND DER LANDSCHAFT IM LANDE MECKLENBURGVORPOMMERN (Landesnaturschutzgesetz-LNatG M-V) und zur Änderung anderer
Rechtsvorschriften, vom 21. Juli 1998 (GVOBl.M.-V.S.647), geändert durch Art.4 des
Gesetzes vom 23. Februar 1999 (GVOBl.M.-V.S.200);
25. GROTHE, Jürgen: Zitadelle Spandau, © 1981 Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung
GmbH Berlin;
26. GROTHE, Jürgen und ORGEL-KÖHNE, Liselotte und Armin: Zitadelle Spandau, © 1978
arani-Verlag GmbH Berlin;
27. GROTHE, Rüdiger: Wegweiser durch Lenzen und Umgebung, Jahrgang 2, Nr. 2, 3. Ausgabe, © 1992 Verlag Köhring & Co. Lüchow;
28. HACKELSBERGER, Christoph: Das k.k. österreichische Festungsviereck in Lombardo-Venetien Ein Beitrag zur Wiederentdeckung der Zweckarchitektur des 19. Jahrhunderts,
1980 Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin;
29. van den HEUVEL, Charles: “Papiere Bolwercken” de Introductie van de Italiaanse Stede
- en Vestingbouw in de Nederlanden (1540-1609) en het Gebruik van Tekeningen, ©
1991 Canaletto Drukkerij Vis Offset Alphen aan den Rijn;
30. JANSEN, Hans-Gerd: Aufmaß/Bauvermessung Bastion Burg, © Neu Kaliß April 2006,
Vermessungsbüro Dipl.-Ing. H.-G. Jansen/Neu Kaliß;
31. JANSEN, Hans-Gerd: Bauaufmaß Kommandantenhaus, © Neu Kaliß April 2006, Ver-
63
Festungsgelände: Erstellung eines vermessenen Höhen- u. Lageplanes der Freianlagen/Bastion “Burg”: ABM-/SGB II-Maßnahmen und
Sanierungsarbeiten, Aufmaß/Bauvermessung, Statische Berechnung
- Sanierung Festungsmauer, Erkundung der Baugrund- und
Gründungsverhältnisse/Bastion “Cavalier”: ABM-/SGB II-Maßnahmen
und Sanierungsarbeiten, Modellprojekt Sanierung Sandsteinportal,
Einrichtung Fledermausquartier in Kasematte Nr. X, Ausstellung in
Kasematten Nr. III, IV u. IX.1, Sanierung Bresche in Escarpé südliche
Face, Abdichtungen auf Gewölbe/ehemaliges Korn- und Brauhaus:
Fertigstellung Hofkasematte und Kanonenrampe/Kommandantenhaus:
Bauaufmaß, Restauratorische Voruntersuchungen,
Raumnutzungskonzept für die Neugestaltung der Ausstellung des
Museums, Erkundung der Baugrund- und Gründungsverhältnisse,
Statisch- konstruktive Voruntersuchungen zum Tragwerk, Holzschutz-,
Mauer- u. Feuchte-/Salzbelastungsuntersuchung, Modernisierungsuntersuchung
2) 4) 11)
14) 30)
31) 49)
67) 78)
Weiterführung ABM-/SGB II-Maßnahmen auf der Festung Dömitz (z.T. von der Steuer finanzierte Arbeitsgelegenheiten
nach § 16 Abs. 3 SGB II -Leistungen zur Eingliederung)
III B, Baltic Fort Route, Projekt Partner: Fortress Dömitz WP II + IV
Stadt Dömitz mit den Ortsteilen: Heidhof, Polz, Rüterberg, Groß- und
Klein Schmölen/Einwohner: 3.347 (31. Dezember 2005) Fläche: 60,39
km² Einwohnerdichte: 55 Einwohner je km² gemäß Strukturdaten des
Amtes Dömitz-Malliß
Mecklenburg-Vorpommern: Einwohner: 1.699.422 (31. Juli 2006 ) Fläche: 23.174,17 km² Einwohnerdichte: 73
Einwohner je km² gemäß Statistischem Landesamt
82.438.000 (31. Dezember 2005) Fläche: 357.092,90 km² Einwohnerdichte: 231 Einwohner je km² gemäß Statistischem Bundesamt
Fläche: 10.532.000 km² Einwohnerdichte: 65 Einwohner je km²
messungsbüro Dipl.-Ing. Hans-Gerd Jansen/Neu Kaliß;
32. JUNKERS, Helmut: Übersetzung „Deutsche blicken gegen Bohus“ Zeitungsartikel in
Göteborgs Posten vom 08.07.2000;
33. LADEMACHER, Horst: Geschichte der Niederlande Politik Verfassung Wirtschaft, ©
1983 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt;
34. LANDESBAUORDNUNG MECKLENBURG-VORPOMMERN (LBauO M-V) in der Fassung
der Bekanntmachung v. 06. Mai 1998 (GVOBl.M.-V.S.468), geändert durch Art. 2 des
Gesetzes zum Schutz der Natur und der Landschaft und zur Änderung anderer Rechtsvorschriften vom 21. Juli 1998 (GVOBl.M.-V.S.647);
35. Landskrona & Vens Turistbyrá: Das Schloss zu Landskrona, Die Zitadelle, Informationsblatt;
Budapest;
38. MARIANO, Fabio: Architettura militare del cinquecento in Ancona, Documenti e notizie
dal Sangallo al Fontana, © 1990 Edizioni Quattroventi Snc, Urbino;
39. MEYERS UNIVERSAL LEXIKON Band 1-4, 1. Aufl., © 1978 VEB Bibliographisches Institut
Leipzig;
40. MURPHY, Richard: Carlo Scarpa & Castelvecchio, © 1990 Richard Murphy, Butterworth
Architecture is an imprint of Butterworth-Heinemann Ltd.;
41. NEUMANN, Hartwig: Festungsbaukunst und Festungsbautechnik, © 1988 Bernard &
Graefe Verlag Koblenz;
42. PARENT, Michel: Vauban un encyclopediste avant la lettre, © 1982 Berger-Levrault
Paris;
36. LÖFBERG, Thomas: Die Festung Bohus in Kungälv, © Kungälvs Turistkontor;
43. PERSON, Bengt-Arne: Schloss und Festung Varberg, BCB Varberg 99453;
37. MAJOR, Mate: Geschichte der Architektur, Band 2 Gesellschaft, Kultur und Architektur
44. PIKKEMAAT, G.: De Vesting Naarden; © 1997 Het Nederlands Vestingmuseum, Naarden,
vom Ende des 5. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, 1. Aufl., Gemeinschaftausgabe
des Henschelverlages Berlin und Akademiai Kiado Budapest, © 1979 Akademiai Kiado
Uitgeverij Waanders b.v., Zwolle;
45. PILTZ; Georg: Kunstführer durch die DDR, 3. Aufl. 1972, © 1969 Urania Verlag Leipzig
64
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
Quellenangaben
Jena Berlin;
46. POOL, Tony und LESLIE-PRINGLE, Lous: The Face of Holland NAARDEN; Reprint 1997©
1992 Uitgeverij Uniepers bv, Abcoude/Stichting Het Gezicht van Nederland © 1992 this
edition: Municipality of Naarden;
47. POREP, Michael: Grobkonzeption zur Festung Dömitz, © Dömitz am 25. Mai 2001,
Architekturbüro Michael Porep/Dömitz
48. POREP, Michael: Bauaufnahme und Bestandspläne des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe II für die Bastion Cavalier, © Dömitz Sept./Oktober 2003, Architekturbüro
Michael Porep/Dömitz
49. POREP, Michael: Verformungsgetreues Aufmaß der Courdonsteine für die Bastion Burg,
© Dömitz 23.10.2006, Architekturbüro Michael Porep/Dömitz;
weber, Museumsleiter;
68. Schloss- und Liegenschaftverwaltung: Schloss Kronborg und die Festung, Informationsblatt, © Palaces and Properties Agency Denmark;
69. SCHRÖDER, Jörg: Gutachten – Dokumentation zu den Untersuchungsergebnissen der
Bauforschung; Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung – (Teile
Hauptwache und Arrestantenhaus), © Rostock Februar/März 2003, Jörg Schröder, Freier
Diplomrestaurator – vdr/Rostock;
70. SCHRÖDER, Jörg: Gutachten Bastion Cavalier und ihr Kasemattensystem – Dokumentation zum Erhaltungszustand und den Untersuchungsergebnissen der Bauforschung;
Denkmalpflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung, © Rostock, Oktober
2003, Jörg Schröder Freier Diplomrestaurator – vdr/Rostock;
50. POREP, Michael: Bauaufnahme und Bestandspläne des sichtbaren Bestandes in Genau-
71. SCHRÖDER, Jörg: Gutachten – Ergänzende Dokumentation zu der Untersuchung zum
igkeitsstufe II für die Bastion Greif, © Dömitz März/April 2004, Architekturbüro Michael
Erhaltungszustand und den Untersuchungsergebnissen am Festungsportal; Denkmal-
Porep/Dömitz;
pflegerische Zielstellung und Sanierungsempfehlung, © Rostock, November/Dezember
51. POREP, Michael: Modernisierungsuntersuchung Hauptwache, © Dömitz 15.12.2003,
Architekturbüro Michael Porep/Dömitz;
52. POREP, Michael: Planung ehemaliges Korn- und Brauhaus/Zuchthaus, BA: Kanonenrampe + Kellergewölbe, © Dömitz 15.04.2005, Architekturbüro Michael Porep/Dömitz;
53. POREP, Michael: Studie zum Ausstellungs- und Magazingebäude am Standort des
ehemaligen Korn- und Brauhauses/später Zucht- und Tollhaus, © Dömitz 25.05.2001,
Architekturbüro Michael Porep/Dömitz;
54. POREP, Michael: Bauaufnahme des sichtbaren Bestandes in Genauigkeitsstufe III
einschl. Bauschadenserfassung; (Modernisierungsuntersuchung Arrestantenhaus), ©
Dömitz 18.01.2002, Architekturbüro Michael Porep/Dömitz;
55. POREP, Michael: Planung Um- und Ausbau/Rekonstruktion und Sanierung Arrestantenhaus, © Dömitz 30.09.2001, Architekturbüro Michael Porep/Dömitz;
56. POREP, Michael: Sicherheits-/Veranstaltungsplanung auf der Festung Dömitz, © Dömitz
25.04.2005, Architekturbüro Michael Porep/Dömitz;
57. RAMELLI, Antonio Cassi: Castelli e Fortificazioni, © 1974 Proprieta artistico letteraria
del Touring Club Italiano, Milano;
58. REUTER, Fritz: Sämtliche Werke Bd. I u. II, © 1936 Th. Knaur Nachf. Berlin;
59. ROBERTS, Robert B.: Encyclopedia of Historic Forts The Military, Pioneer, and Trading
Posts of the United States, © 1988 Macmillan Publishing Company A Division of Macmillan Inc.;
60. ROLLAND, Romain: Meister Breugnon, 2. Aufl., © Rütten & Loening Berlin, Reclams
Universal-Bibliothek, Bd. 245, 1975;
61. SAILHAN, Pierre: La fortification, Histoire et Dictionnaire, 1991 Achevè d´imprimer par
Corlet, Imprimeur S.A. Paris;
62. SCHARNWEBER, Jürgen: „Die Festung Dömitz, ein Ort für mecklenburgische Militärgeschichte?“ Beitrag zur Veröffentlichung des Museumsverbandes von MecklenburgVorpommerns;
63. SCHARNWEBER, Jürgen: Festung Dömitz im 1000-jährigen Mecklenburg, Eine illustrierte Chronik, © 1995 Druck- und Verlagsgesellschaft Köhring & Co. Lüchow;
64. SCHARNWEBER, Jürgen: Museum Dömitz: Gedanken zur Profilentwicklung für die
Festung und das Museum, Schrift aus 2001;
65. SCHARNWEBER, Jürgen: Konzeptschwerpunkte für die Ausstellung und die Sammlung
des Museums Festung Dömitz, Schrift aus 2001;
66. SCHARNWEBER, Jürgen: Rekonstruktionsbericht zur Wiederherstellung der Infanteriestellung in den Flanken der Bastionen „Cavalier“ und „Burg“ vom 26.07.1998;
67. SCHARNWEBER, Jürgen: Raumnutzungskonzept für die Neugestaltung der Ausstellung
des Museums im Kommandantenhaus der Festung Dömitz, © Dömitz 2006, J. Scharn-
2003, Jörg Schröder, Freier Diplomrestaurator – vdr/Rostock;
72. STATENS FASTIGHETSVERK: Nya Älvsborgs fästning, Informationsblatt;
73. STATENS FASTIGHETSVERK: Skansen Kronan Göteborg, Informationsblatt;
74. STATENS FASTIGHETSVERK: Skansen Lejonet, Informationblatt;
75. SVANBERG, Eiwe und ZETTERSTRÖM, Per: Die Festung Carlsten Marstrand, Geschichte
und Orientierungspläne, © 1999 Carlstens fästning HB;
76. VEB Denkmalpflege Schwerin Projektierungsatelier: Denkmalpflegerische Zielstellung
vom 18.12.1989, bestätigt durch Hauptkonservator Dipl.-Ing. Zander/Institut für
Denkmalpflege Arbeitsstelle Schwerin am 21.04.1990;
77. WEBER, Karl-Klaus: Johan van Valckenburgh, Das Wirken des Niederländischen Festungsbaumeisters in Deutschland 1609-1625, © 1995 Böhlau Verlag GmbH & Cie,
Köln;
78. ZAHN, Matthias: Restauratorische Voruntersuchungen an Bauteilen des Kommandantenhauses, © Groß Rogahn 2006, Dipl.-Ing. Matthias Zahn, Dipl.-Bauing./Dipl.Restaurator/Groß Rogahn;
Impressum
DIE FESTUNG ZU DÖMITZ
IMPRESSUM
Herausgeber:
Stadt Dömitz
Goethestraße 21
19303 Dömitz
www.doemitz.de
Tel 03 87 58 - 31 60
Fax 03 87 58 - 3 16 55
GOS mbH
Treuhänderischer Sanierungsträger
der Stadt Dömitz
Platz des Friedens 2
19288 Ludwigslust
www.gos-gsom.de
Tel 0 38 74 - 57 08 00
Fax 0 38 74 - 4 73 46
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Redaktion:
Annette Brandes, GOS mbH
Norbert Thiele, GOS mbH
Texte:
Architekturbüro Michael E.A. Porep
Fritz-Reuter-Straße 30
19303 Dömitz
Tel. 03 87 58 - 3 66 84
Fax 03 87 58 - 3 66 85
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Abbildungen:
Architekturbüro Michael E.A. Porep (d.A.)
Jürgen Scharnweber, Museum Dömitz
GOS mbH
Luftbilder: Rainer Cordes, Schwerin
Grafik:
www.designmuehle.com
Druck:
Digital Design, Schwerin
Stand Dezember 2006
Abbildungen: 1-6 - Sandsteinreliefs vom Kommandantenhaus, Mai 2006 (GOS mbH)
65