Jahrbuch 2012 - Villa Waldberta

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Jahrbuch 2012 - Villa Waldberta
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3
inhalt
inhalt
2
Inhalt
Vorwort von Hans-Georg Küppers
5
Einleitung von Karin Sommer
5
Belegungsschwerpunkt: Globale Heimat
Ausstellung: Mhanduwe – Freundschaft
Stipendiat: Calvin Dondo
11
Workshop und Ausstellung: „Siehst du mich?“
Stipendiat: Calvin Dondo
16
Workshop: Bildhauerei
Stipendiat: Itai Nyama
19
Performance: Spoken Word Poetry
Stipendiat: Outspoken
23
Ausstellung: Pangaea
Stipendiaten: Juana Cordova, Lucia Falconi, Nicolás Kingman,
Fabiano Kueva (Ecuador)
27
Ausstellung: STRANGE BEAUTY
Stipendiatin: Lucia Falconi
29
Ausstellung: Stimmen der Roma
Tamara Moyzes
42
Ausstellung: Skulpturale Installationen
Stipendiatin: Femmie Duiven
42
Ausstellung: Der Elefantenmann
Stipendiat: Andrea Brandani
42
Ausstellung: [BLUR]
Stipendiatinnen: Irem Tok, Hera Büyüktasçiyan
42
Video-Oper: mystery – mach dir kein bild
Stipendiat: Achim Wagner
42
Gespräch: Indische Mädchen und Frauen
Stipendiatin: Arundhati Deosthale
42
Konzert: Alpenklezmer
Stipendiat: Ilya Shneyveys
42
Sonderprojekt: Sprache – Heimat – Exil
Stipendiaten: Adam Guzuev, Maynat Kourbanova,
Mansoureh Shojaeeh, Amir Valle
Belegungsschwerpunkt: Zwischenräume
Konzerte: NACH[T]KLANG im signalraum
Stipendiaten: Matteo Marangoni, Adam Parkinson, Goran Vejvoda
47
33
Ausstellung: „Fractus“
Stipendiatin: Rachel Heller
48
Ausstellung: Bulgarische Villa-Waldberta-Künstlerinnen
Stipendiatinnen: Iskra Blagoeva, Regina Dalkalacheva,
Sonia Kovacheva, Elena Panayotova, Anastasyia Tonkova
35
Performance: NEWS 13:13
Stipendiat: Tonderai Munyebvu
48
39
Performance: BARDO Topographie des Zwischenraums
Stipendiat: Michael Northam
49
Ausstellung: München summt!
Stipendiatin: Anastasyia Tonkova
Film und Vortrag: Bulgarien. Bulgarien?
Stipendiatin: Diana Ivanova
40
Veranstaltungen der Villa Waldberta
Ausstellung: Next Generation
Stipendiaten: Amy Elkins, Dean Dempsey, Will Steacy
42
Film und Gespräch: All about American Photography
Amy Elkins, Dean Dempsey, Will Steacy
42
Heimatabend I: Zimbabwe
Heimatabend II: Bulgarien
Heimatabend III: Exil
Heimatabend IV: USA
Kunst im öffentlichen Raum: RECONSTRUCTING FUTURE
Stipendiatinnen: Christiane Dellbrügge, Ralf de Moll
42
Ausstellung: Aquagraphie –
Spuren des Wassers / Spuren in imaginärer Geographie
Stipendiatinnen: Regina Dalkalacheva, Elena Panayotova
53
54
55
Stipendiaten 2011
58
Impressum / Bildnachweis
60
5
vorwort
einleitung
4
Vorwort
Einleitung
Hans-Georg Küppers
Karin Sommer
Austausch ist wichtig in Kunst und Kultur.
Er ermöglicht neue Sichtweisen, bereichert
durch neue Kooperationen und Konstellationen und hinterfragt konstruktiv Bekanntes
und Gewohntes – auch in der eigenen Arbeit.
Austausch ist in unserer Zeit und in unserer
Stadt nicht mehr wegzudenken – Gott sei
Dank!
Der Jahresschwerpunkt 2011 waren die Kulturellen Grenzgänger (und Grenzgängerinnen),
die sich in der vorliegenden Publikation mit
einer großen Palette von Projekten präsentieren. Und dabei konnten aus Platzmangel nicht
einmal alle Projekte und Veranstaltungen
gebührend gewürdigt werden – wofür ich all
diejenigen Stipendiatinnen und Stipendiaten,
die davon betroffen sind, ausdrücklich um
Nachsicht bitten möchte. Es ist mir schwer
genug gefallen, eine Auswahl treffen zu müssen, die jedoch keinerlei wertenden Hintergrund hat.
Mit der Villa Waldberta hat die Landeshauptstadt München in den letzten Jahren einen
Ort geschaffen, der Austausch ermöglicht
und fördert – über Sparten- und Ländergrenzen hinweg.
31 Künstlerinnen und Künstler aus 17 Ländern und beinahe ebenso vielen unterschiedlichen Kunstsparten war das Künstlerhaus
in Feldafing am Starnberger See auch 2011
Heimat auf Zeit – und anregende Brutstätte
für kreative Arbeit. Die Ergebnisse solcher
Residencies sind nicht nur immer wieder
beeindruckend, sie sprechen auch für sich
und rechtfertigen stets die Investition in
Kunst und Kultur.
Ich wünsche viel Anregung beim Blättern
durch diese Publikation.
Dr. Hans-Georg Küppers
Kulturreferent der LH München
Es war ein sehr spannendes Jahr und die
Begegnungen mit jedem einzelnen Gast des
Hauses war für mich ganz persönlich eine
Bereicherung.
Karin Sommer
Leitung Villa Waldberta
Achim Wagner
Femmie Duiven:
Vernissage
raumlabor
Femmie Duiven:
15. Offene Ateliers/
Tamara Moyzes:
Integrat. Workshop
Vernissage
SHOWROM –
Stimmen d. Roma
Vortrag:
A. Deosthale
Skulpt. Installationen
Michael Northam
Sprache – Heimat –
Exil. Tschetschenien
Adam Parkinson
Tonderai Munyevu
Christiane Dellbrügge
Rachel Heller
Matteo Marangoni
Sprache – Heimat –
Exil. Sri Lanka
Michael Northam
Irem Tok
Dean Dempsey
Preisverleihung Innovat. Volkskultur
Dean
Dempsey:
Fotoworkshop
„Next Generation“
„All about Americ.
Photography“/Podiumsdiskussion
„Eine Stadtsafari in München“
NACH[T]KLANG 5:
Konzert
Vernissage
„Eine Stadtsafari …
„Blur“
Festival mit/über Elektromusik
BARDO Topographie
des Zwischenraums
„Eine Stadtsafari in
Adam Guzuev
Ilija Trojanow
Maynat Kurbanova
Sanath Balasooriya
Amir Valle
Mansoureh Shojaeeh
Elena Panayotova
Regina Dalkalacheva
Tamara Moyzes
Diana Iwanowa Kamelia Spassowa
Irem Tok
München“
Kostas Theodoru
John Richards Jones
Ilya Schneyveys
Hera Büyüktaçiyan
Lesung:
„Mich gibt es nicht“
Alpenklezmerglühen
„Strange Beauty“
Vernissage
„Next Generation“
Amerika-Haus
Vernissage
„Next Generation“
Painger Fabrik
Doppel-Fotoausstellung „Next Generation“
Iskra Blagoeva
Sonja Kovatcheva
Arundhati Deosthale
Anastasiya Tonkova
Iskra Blagoeva
Amerikanischer
Heimatabend
Will Steacy
Amy Elkins
Elena Panayotova
Regina Dalkalacheva
Tamara Moyzes
Goran Vejvoda:
Modular Confusion
Andrea Brandani
„Strange Beauty“
Lucía Falconi
Femmie Duiven
Reconstructing Future –
„Strange Beauty“
Niko Kingman
Juana Cordova
Anastasiya Tonkova
Will Steacy:
Fotoworkshop
Hera Büyüktaçiyan
Vernissage: NACH[T]KLANG
„Fractus“ 4: Echo Moiré
Doppel-Fotoausstellung „Next Generation“
NACH[T]KLANG 2:
Konzert
Will Steacy
Schamrock,
Festival der
Dichterinnen
Amy Elkins
Vernissage Ausstellung
„Spaziergang
mit Rosalie“
Dean Dempsey
Goran Vejvoda
Vernissage Ausstellung
„Strange Beauty“
Rachel Heller
Literatur – Musik – Debatten
Skulpturale Installationen
Matteo
Marangoni:
eSession
Reconstructing Future – Olympia 1972/Interaktive Performances
Sprache – Heimat – Exil:
Fest f. d. Menschenrechte
John Richards Jones
Christiane Dellbrügge
Bulgarischer
Heimatabend
News 13:13 – Langzeitperformance
Vernissage 5 Künstlerinnen aus Bulgarien
Michael Northam
Najem Wali: Ein
Abend für Fuad Rifka
München summt!
Kunst – Film –
Sprache – Heimat –
Exil. Kuba
Ralf de Moll
Stimmen der Roma:
A. Wagner:
Mystery - mach
dir kein– bild
Vernissage Skulpt.
Installationen
Aquagraphie: Spuren des Wassers/Imaginäre Geographie
Aquagraphie: Spuren des Wassers/Imaginäre Geographie
Outspoken
Calvin Dondo
Fabiano Kueva
Stimmen der Roma: Kunst – Film – Literatur – Musik – Debatten
5 Künstlerinnen aus Bulgarien
Vernissage
„Aquagraphie“
Sprache –
Heimat – Exil.
Iran „Liebe ohne
Reisepass“
Sprache – Heimat – Exil.
Podium: „Sind Menschenrechte überall und
generell gültig?“
Rachel Heller
Künstlergespräch
Zafer Şenocak
Lucía Falconí: Skulpturen und Bilder
Pangaea / Künstlerischer Austausch München – Quito
Lucía Falconí: Skulpturen und Bilder
raumlabor – skulpturale anordnungen
„Siehst du mich?“
Diana Ivanova:
Verwaiste Glockentürme, eine Stadt …
Frauenedition
Jourfix
Sprache – Heimat – Exil. China
„Peking Koma“
Ralf de Moll
Calvin Dondo:
Vernissage
„Siehst du mich?“
Pangaea / Künstlerischer Austausch München – Quito
Vernissage Pangaea
Diana Iwanova
Outspoken: Slam Train –
Freedom Train
Tamara Moyzes
Outspoken:
Poetry Slam-Nacht
Regina Dalkalacheva
Elena Panayotova
Anastasiya Tonkova
Vernissage
„Mhanduwe –
Freundschaft“
Femmie Duiven
Outspoken: Substanz
Poetry Slam
Calvin Dondo:
Puzzle. Das interkulturelle Magazin
Mhanduwe – Freundschaft
Lucía Falconí: Skulpturen und Bilder
Calvin Dondo – „Mhanduwe – Freundschaft“
Vernissage
Lucía Falconí
Lucía Falconi
Zimbabwischer
Heimatabend
Juana Cordova
Fabiano Kueva
Niko Kingman
Outspoken
Calvin Dondo
Achim Wagner
Denton Chikura
Tonderai Munyevu
Zafer Şenocak
Itai Nyama
Calvin Dondo
Outspoken: Poetry
Slam Cord Club
Femmie Duiven:
15. Offene Ateliers
Starnberg-PöckingFeldafing
NACH[T]KLANG 3:
Konzert
Alpenklezmerglühen
Micro-Konzerte,
freie Improvisation,
Mini Sets
Vernissage
„Blur“
globale
heimat
11 ausgewählte Projekte mit 25 Künstlerinnen und Künstlern
aus Brasilien, Deutschland, Galicien, Kirgistan, Malawi, Mallorca,
Österreich, Ukraine, USA und Zimbabwe zeigen, wie unterschiedlich man sich mit Grenzen künstlerisch beschäftigen kann.
Theaterinstallation „A las cinco de la tarde …“
in der Pasinger Fabrik
globale Heimat 2012
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ZIMBABWE.
TRADITION UND
ANDERE ERFINDUNGEN
Calvin Dondo, Itai Nyama, Outspoken (Zimbabwe)
Rathausgalerie, München
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So schwierig die politischen Verhältnisse in Zimbabwe immer wieder
auch sind, die Zusammenarbeit mit den dortigen Künstlern ist davon
kaum berührt und läuft im Gegenteil höchst erfreulich und bereichernd. Als Partnerstadt von Harare sieht München hier eine große
Verantwortung, die positiven Entwicklungen des Landes mit zu unterstützen. Nicht zuletzt deshalb zog sich von Anfang Dezember 2011 bis
März 2012 eine große Veranstaltungsreihe des Münchner Kulturreferats hin über zeitgenössische Kunst in Zimbabwe, die überraschende
Perspektiven und Einblicke gab. Hochkarätige Veranstaltungen zu den
Bereichen Bildhauerei, Film, Fotografie, Literatur, Streitgespräche und
Lesungen waren im Programm, das von den versierten Zimbabwe-Kennern Martin Rohmer und Patricia Müller vom Kulturreferat sowie Kristin Diehl als private Kuratorin zusammengestellt wurde. In die Villa
Waldberta waren deshalb so unterschiedliche Künstler wie der Fotograf Calvin Dondo, der Steinbildhauer Itai Nyama und der Musiker Outspoken zu Gast.
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zimbabwe. tradition und andere erfindungen globale Heimat 2012
Ausstellung
Calvin Dondo
Mhanduwe – Freundschaft
Gasteig / Glashalle, München
10. Februar – 04. März 2012
Calvin Dondo gehört zu den renommierten, preisgekrönten Fotografen
Afrikas. Auf der Kunst-Biennale von Venedig 2011 war Calvin Dondo mit
Bildern aus seinem Zyklus »New German Families« vertreten, die 2008
vom Kulturreferat erstmals gezeigt wurden und die Dondo bei seinem
ersten Aufenthalt in der Villa Waldberta 2006 gemacht hat.
Im Gasteig waren ausgewählte Fotografien aus diesem Projekt zu sehen,
das den Facetten von Identität, (Staats-)Bürgerschaft, kulturellem Erbe und
Liebe nachgeht. Porträtiert sind deutsche Familien, die Kinder aus anderen
Kulturen adoptiert haben. Ein anderer Teil der Ausstellung zeigte das Leben
in einem Township von Harare in den 1980er und 1990er Jahren. Eine
dritte Serie von Bildern befasst sich mit der Annäherung des Fotografen an
Europa, als er von Bayreuth zu einem »Perspektivenwechsel« eingeladen
worden war und das Leben der Menschen dort aus seiner speziellen Sicht
fotografisch dokumentiert hat.
Gemeinsam mit der Münchner Fotografin Andrea Huber hat Calvin Dondo
zusätzlich einen Foto-Workshop angeboten, bei dem Jugendliche ihre
Freunde, Nachbarn oder Verwandte portraitieren sollten. Für die meisten
Teilnehmerinnen und Teilnehmer war dies eine große Herausforderung, da
viele von ihnen noch nie eine Kamera in der Hand hatten. Die Ergebnisse
dieser Arbeit konnten im März 2012 unter dem Titel „Siehst du mich?“ in
einer beeindruckenden Ausstellung der Färberei in München präsentiert
werden.
Performance
Outspoken
Spoken Word Poetry
Outspoken ist einer der einflussreichsten und impulsivsten Spoken Word
Poeten und Rapper in Zimbabwe. Unerschrocken weist er in seinen Texten
auf Missstände hin und unterzieht sein Land einer bissigen lyrischen Kritik.
Als Gründungsmitglied einer Initiative, die urbane Kunst als Sprachrohr für
gesellschaftlichen Wandel benutzt, organisiert Outspoken regelmäßig Workshops für Jugendliche in und um Harare. Während seines Aufenthalts in der
Villa Waldberta war Outspoken mit seiner ganz speziellen Musik-Text-Performance in einer ganzen Reihe von Veranstaltungen zu hören und zu sehen.
Außerdem nutzte die Münchner Stadtbibliothek die Anwesenheit dieses
spannenden Künstlers und politischen Aktivisten für einen Workshop mit
Jugendlichen, die begeistert mitmachten bei dieser für sie neuen musikalisch-rhythmischen Form sich auszudrücken.
Slam Train – Freedom Train
Der rollende Poetry Club in der Münchner U-Bahn
11. Februar 2012
Poetry Slam
Substanz-Club / Cord-Club, München
02. Februar 2012 / 28. Februar 2012
poetry in motion
Lyrik Kabinett, München
12. März 2012
zimbabwe. tradition und andere erfindungen globale Heimat 2012
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globale Heimat 2012
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KÜNSTLER-AUSTAUSCH
MÜNCHEN – QUITO
Juana Cordova, Lucia Falconi, Nicolás Kingman,
Fabiano Kueva (Ecuador)
Rathausgalerie, München
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Pangaea kommt vom griechischen „pan“ für „ganz“ sowie „gaia“, die
Erde und spielt darauf an, dass in der Vorzeit alle Kontinente in einem
einzigen Superkontinent vereinigt waren. Mit dem künstlerischen Austausch München – Quito war der Berufsverband Bildender Künstler
München und Oberbayern (BBK) Gastgeber eines Projekts transkontinentaler und interkultureller Zusammenarbeit, das 2013 in Ecuador
weiter geführt wurde. Dafür wurden vier ecuadorianische Stipendiaten
in die Villa Waldberta eingeladen (Juana Córdova, Lucía Falconí, Nicolás Kingman, Fabiano Kueva), die mit vier Münchner Künstlerinnen und
Künstler (Isabel Haase, Monika Humm, Ralph Kistler, Wolfgang Stehle)
dem Geiste Alexander von Humboldts nachgespürt haben, dessen Vermessung der Welt ihn bekanntlich 1802 bis nach Ecuador führte.
Ausstellung
Pangaea
Galerie der Künstler, München
10. März bis 13. April 2012
Die Arbeiten der acht Künstlerinnen und Künstler, die in der GALERIE DER
KÜNSTLER im Seitentrakt des Völkerkundemuseums zu sehen waren, zeigten sowohl in der Wahl der Medien, als auch in ihrer thematische Umsetzung eine große Bandbreite. So versuchten die Arbeiten beispielsweise eine
Reinszenierung des Forschers Alexander von Humboldt und seiner Methoden, eröffneten einen besonderen Blick auf die Spannungen und Auswirkungen der Geschichte oder untersuchten das komplexe Verhältnis zwischen
Zivilisation und widerständiger Natur. Ein Künstlergespräch rundete am
15. März 2013 die Ausstellung inhaltlich ab.
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künstleraustausch münchen – qiuto globale Heimat 2012
Ausstellung
STRANGE BEAUTY
Rathaus-Galerie, München
22. September bis 10. November 2013
Lucia Falconi konnte im Herbst an prominenter Stelle in der Rathaus-Galerie,
mitten in München auf dem Marienplatz, nochmal ausgiebig zeigen, was sie
künstlerisch zu bieten hat. Zusammen mit Siegfried Kaden aus Kuba, auch
er ehemaliger Stipendiat der Villa Waldberta, und dem Münchner Künstler
Andreas Lang präsentierten sie gemeinsam rätselhafte Schönheiten und
dunkle Abgründe – und wie man sich in fernen Ländern finden oder verlieren
kann. Es ging im weitesten Sinne um den Dschungel als Paradies oder
grüne Hölle, aber auch mit dem Dschungel der Großstadt.
außereuropäische musikinstrumente II: brasilien kulturelle grenzgänger 2011
xxx
globale Heimat 2012
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Bitte Bilder zu Aquagraphie bei Regina/Elena anfragen
KÜNSTLER-AUSTAUSCH
MÜNCHEN – SOFIA
Iskra Blagoeva, Regina Dalkalacheva, Diana Ivanova, Sonia Kovacheva,
Elena Panayotova, Anastasyia Tonkova, Kamelia Spassova (Bulgarien)
Seit 2009 wächst und gedeiht der Künstlerinnenaustausch zwischen
München und Sofia, den die GEDOK München und private Initiativen in
Gang gebracht haben. Diese höchst fruchtbaren Kontakte kulminierten
2012 mit unterschiedlichen Veranstaltungen in München und in Feldafing, wo die Eröffnung der Jahresausstellung der GEDOK in der Villa
Waldberta mit einem bulgarischen Heimatabend gefeiert wurde. Von
April bis Juni 2012 waren insgesamt sieben bulgarische Künstlerinnen
im internationalen Künstlerhaus der Landeshauptstadt München am
Starnberger See zu Gast und haben hier ihre künstlerischen Spuren
hinterlassen.
Ausstellung
Regina Dalkalacheva/Elena Panayotova
Aquagraphie – Spuren des Wassers /
Spuren in imaginärer Geographie
Pasinger Fabrik
18. April – 13. Mai 2012
In einer Doppelausstellung begaben sich die beiden bulgarischen Künstlerinnen Regina Dalkalacheva und Elena Panayotova auf unterschiedliche
Weise auf Spurensuche. Bei Regina Dalkalacheva, die als Professorin in
Sofia Illustration lehrt, stand das Thema Buchkunst ganz im Zentrum ihrer
Arbeit. Mit einer alten Technik der Buchbinder erstellte sie großformatige
Arbeiten, die sie selbst Aquagraphien nennt, weil bei deren Entstehung
Wasser eine große Rolle spielt.
Elena Panayotova begab sich auf Spurensuche ihrer eigenen Identität
durch ihre eindringlichen Bilder, die an Landkarten oder Vergrößerungen von
Zellstrukturen erinnern, um sich und den Betrachter immer wieder mit der
Frage zu konfrontieren: „Wer bin ich?“.
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künstleraustausch münchen – sofia globale Heimat 2012
Ausstellung
München summt????
Iskra Blagoeva, Regina Dalkalacheva,
Sonia Kovacheva, Anastasyia Tonkova,
Elena Panayotova
Bulgarische Villa-Waldberta-Künstlerinnen
Gedok Galerie München
17. – 25. Mai 2012
Die kleine, aber feine Galerie der Künstlerinnenvereingung Gedok in München zeigte einige Werke von fünf der bildenden Künstlerinnen, die gerade
im internationalen Künstlerhaus residierten: Iskra Blagoeva mit ihren ganz
speziellen Sillleben, Anastasyia Tonkova mit ihrem WACHStums-Arbeiten
(aus Bienenwachs), Sonia Kovacheva mit Schwerpunkt textile Techniken
sowie Regina Dalkalacheva und Elena Panayotova mit ihren bewährt
handwerklich perfekten, aber ebenso hochartifiziellen Arbeiten. Die Schau
sollte als kleine Vorschau den „Appetit“ anregen und neugierig machen auf
die große Jahresausstellung der Gedok, die Ende Juni 2012 in Feldafing
stattfand (mehr siehe S. ….).
Ausstellung
Anastasyia Tonkova
München summt!
Gasteig / Showroom, München
01.– 18. Juni 2012
Der Gasteig ist mit seinen begrünten Dachflächen und seiner Nähe zur Isar
ist als Standort für Bienenstöcke bestens geeignet. Deshalb wird dort seit
einiger Zeit eine Stadtimkerei betrieben. Anastasyia Tonkova, die sich
schon lange mit Bienenwachs als künstlerischem Material beschäftigt,
wurde deswegen spontan eingeladen, dort einige ihrer Werke aus dem
Zyklus „WACHStum“ zu präsentieren.
Film & Vortrag
xxx
Diana Ivanova
Verwaiste Glockentürme,
eine Stadt ohne Frauen und kahle Bauruinen:
Bulgarien. Bulgarien?
Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft, München
19. April 2012
Diana Ivanova ist Schriftstellerin und Dokumentarfilmerin. Während ihres
Aufenthaltes arbeitete sie an einem für München besonders spannenden
Thema, nämlich der Geschichte von Radio Free Europe. Außerdem schrieb
sie an ihrer Doktorarbeit über bulgarische Frauen, die als Gastarbeiterinnen
nach Italien gehen.
Und immer wieder beschäftigt sie sich mit postkommunistischen Phänomen, dem persönlichen und kollektiven Erinnern. Sie hat nicht zuletzt deswegen das Kulturfestival Goatmilk mitbegründet, das seit 2002 in ihrem
Heimatort Bela Rechka stattfindet, in einem wegen Abwanderung zunehmend unbewohnten Gebiet im Nordwesten Bulgariens. Das Gespräch mit
der Künstlerin führt Jenny Keiser von der Deutsch-Bulgarischen Vereinigung,
die zwei Jahrzehnte als Radio-Journalistin für die deutsche Welle in Köln und
Radio Free Europe in München gearbeitet hat.
urban visions bishkek kulturelle grenzgänger 2011
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xenopolis sprensuche 2010
globale Heimat 2012
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NEXT GENERATION –
CONTEMPORARY AMERICAN PHOTOGRAPHY
Amy Elkins, Dean Dempsey, Will Steacy (USA)
xxx
Das Kulturzentrum Pasinger Fabrik und das Amerikahaus in München
haben sich für ein gemeinsames Projekt mit zeitgenössischen amerikanischen Fotografinnen und Fotografen beschäftigt. Die 12 dafür eingeladenen Foto- und VideokünstlerInnen zeichneten sich durch neue
Entwürfe, Themen und Techniken aus. Ihre Arbeiten reflektierten einerseits die prägenden großen Vorbilder und Traditionen, erweiterten und
modifizierten diese aber sogleich. Drei dieser 12 eingeladenen Künstlerinnen und Künstler, nämlich Amy Elkins, Dean Dempsey und Will
Steacy, waren als Stipendiaten im internationalen Künstlerhaus Villa
Waldberta in Feldafing zu Gast.
Ausstellungen
Pasinger Fabrik / Amerika Haus München
11. Oktober – 02. Dezember 2012 / 12. Oktober – 03.Dezember 2012
In zwei Fotoausstellungen wurden parallel an unterschiedlichen Orten zeitgenössische fotografische Positionen aus den USA präsentiert. Innovativ
und experimentierfreudig, so kann man die Fotokunst der meisten dieser
Künstler wohl bezeichnen. Das konnten Dean Dempsey und Will Steacy an
zwei Wochenenden in entsprechenden Foto-Workshops der Münchner
Volkshochschule auch an lernbereite Münchner weiter vermitteln.
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next generation – contemporary american photography globale Heimat 2012
Film & Gespräch
All about American Photography
Pasinger Fabrik München
21. November 2012
Der amerikanische Fotograf William Eggleston gilt als Wegbereiter einer
modernen, künstlerischen Farbfotografie. Der Münchner Dokumentarfilmer
Reiner Holzemer hat den Fotografen William Eggleston im Herbst 2007 in
Memphis besucht. Zum ersten Mal gelang es, den scheuen Künstler über
die Entstehung seines Werkes zu befragen und ihn auf fotografischen Spaziergängen durch Memphis zu begleiten. Dazu entstand ein Dokumentarfilm, der den Auftakt für eine Podiumsdiskussion über die amerikanische
Photographie heute bildete, an der auch die drei Stipendiaten der Villa
Waldberta teilnahmen.
Bitte Bilder bei den Fotografen anfragen
next generation – contemporary american photography globale Heimat 2012
xxx
Bitte Bilder bei den Künstlern anfragen
KUNST IM
ÖFFENTLICHEN RAUM
RECONSTRUCTING FUTURE
Christiane Dellbrügge, Ralf de Moll (Deutschland)
Rathausgalerie, München
Die Performance „RECONSTRUCTING FUTURE – Vom Verlust einer
möglichen Zukunft“ des Berliner Künstlerduos Dellbrügge & de Moll
wurde über das Programm „Kunst im öffentlichen Raum“ des Kulturreferats der Landeshauptstadt München realisiert und zeigte drei
Wochen lang täglich an verschiedenen Orten der Stadt assoziative
Interventionen zum Thema Olympischen Spiele 1972.
Performance
RECONSTRUCTING FUTURE
26. August bis 11. September 2012
1972 – alles schien möglich. Die Zukunft stand weit offen und leuchtete in
den Farben des Regenbogens. Als „heitere Spiele“ konzipiert, schufen die
XX. Olympischen Spiele ein neues Deutschlandbild: jung, spontan und gewaltfrei. Doch dieses Konzept fand durch den Anschlag auf die israelischen
Sportler ein jähes Ende. Innenpolitische Hardliner gewannen die Oberhand.
Der kurze historische Augenblick, in dem sich ein Fenster in eine mögliche
Zukunft öffnete, wurde durch Reconstructing Future wiederbelebt. Vom
26.08. bis 11.09., als die Spiele sich zum 40. Mal jährten, waren 40 Protagonisten in der Münchner Innenstadt unterwegs, um mit ihrer Präsenz und
Performances den Zeitgeist von damals zu neuem Leben zu erwecken.
Zum Abschluss des Projekts zogen Dellbrügge & de Moll mit Gästen ein
öffentliches Resümee über Erkenntnisse und Begebenheiten ihrer 16-tägigen Kunstperformance. Mit ihnen diskutierten die Modedesignerin Anna
Sophie Howoldt, die die Kostüme der 40 Akteure herstellte, Sara Hilliger,
die für die Choreographie, die Gesten und Handlungsweisen zuständig war,
der Philosoph Professor Dr. Ludger Schwarte, der sich u.a. mit der kulturellen Formung von Architektur und Stadt befaßt. Moderiert wurde der Abend
von dem Publizisten und Kunsthistoriker Wilhelm Warning.
globale Heimat 2012
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kunst im öffentlichen raum: reconstructin future globale Heimat 2012
globale Heimat 2012
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Exkurs
Die Villa Waldberta und die Olympischen Spiele 1972
Das Künstlerhaus in Feldafing hat weit mehr mit der Olympiade 1972 zu tun,
als zu vermuten wäre. Von 1966 bis 1973 wohnte dort Willi Daume, der
Präsident des nationalen Olympischen Komitees und Organisator der Spiele.
Für die Laufzeit der Sportereignisse in München räumte er das Haus und
zog ins Hotel, damit der damalige Bundeskanzler Willy Brandt eine repräsentative Unterkunft zur Verfügung hatte, wo er internationale Gäste standesgemäß empfangen konnte.
Insgesamt 10 Tage verbrachte Brandt mit seiner Familie am Starnberger See,
hatte Besuch von Staatsoberhäuptern wie Georges Pompidou und Edward
Heath oder dem amerikanischen Sicherheitsberater Henry Kissinger. Als die
„heiteren“ Spiele am 5. September so furchtbar endeten, wurde Willy Brandt
noch in derselben Nacht in der Villa Waldberta vom blutigen Ausgang des
Geiseldramas benachrichtigt.
Ausstellung
Tamara Moyzes
Stimmen der Roma
Showroom und Glashalle / Gasteig, München
19. April bis 22. Mai 2012
Die Münchner Kuratorin Andrea Naica-Loebell hat im Frühling 2012 zusammen mit der Münchner Stadtbibliothek, der Münchner Volkshochschule und
dem Tschechischen Zentrum ein großes Roma-Kulturprogramm zusammengestellt und dafür u.a. auch Tamara Moyzes, Multimedia-Künstlerin aus Prag
eingeladen. Die gebürtige Slowakin beschäftigt sich intensiv mit der Lebensrealität von Roma in verschiedenen Ländern. Sie zeigte in ihren Fotoinstallationen und Videos die Paradoxien der Politik und Gesellschaft in Reaktion auf
die Roma.
Das Museum Villa Stuck, das mit dem integrativen Medienworkshop
KONTAKTlinse jugendliche Flüchtlinge und Münchner Jugendlichen zusammenbringt, hat spontan reagiert und Tamara Moyzes zusätzlich eingeladen
mitzumachen. Die Künstlerin leitete ein Wochenende lang den Workshop
und versuchte, die Jugendlichen über das allgegenwärtige Medium Handy
zu motivieren, also über Handyfotos, Handyfilme oder auch Handymusik
ihre eigene Situation zu reflektieren und darzustellen.
globale Heimat 2012
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Ausstellung
Andrea Brandani
Der Elefantenmann kommt!
Studio Casa Luminis
24. November bis 08. Dezember 2012
Straßenkunst ist sein Leben, mit keiner anderen Kunst kann man die Menschen direkter und effektiver erreichen – davon ist Andrea Brandani überzeugt. Der 50jährige Brasilianer lebt seit 1980 in Rio de Janeiro und ist auch
bekannt als Elefantenmann (Elephant Man). Er hat sich vor allem mit seinen
ganz eigenen Elefanten-Graffitis einen Namen gemacht, aber auch mit
seinen charakteristischen Skulpturen, die er aus abgestorbenen Bäumen
der Straßen von Ipanema herausarbeitet.
Ausstellung
Im Fotostudio „Casa Luminis“ präsentierte er einige seiner neuen Werke,
adäquat auf Recycling-Material angerichtet, das er in seiner temporären
Heimat Villa Waldberta gefunden hat: Reste von Kunst-Transportkisten der
vorherigen Stipendiaten aus Ecuador. Und auch ein typischer Elefant durfte
nicht fehlen, frisch an die Wand des Fotostudios gesprayt.
Femmie Duiven
Skulpturale Installationen
Ausstellung
Kunstpavillon
11. Mai bis 03. Juni 2013
Schon im März war die holländische Bildhauerin von ihrer Münchner Kollegin Nicole Frenzel eingeladen worden, bei einer Gruppenausstellung in der
whiteBOX mit auszustellen. Die beiden Künstlerinnen verbindet ein intensiver, kreativer Austausch, so dass es nun während des Stipendienaufenthalts von Femmie Duiven zu einer zweiten gemeinsamen Ausstellung
kam. Mit ganz unterschiedlichen skulpturalen Mitteln loteten sie dabei die
historischen und architektonischen Dimensionen des Kunstpavillons im
alten botanischen Garten aus.
Femmie Duiven unternimmt seit vielen Jahren ausgedehnte Reisen in
Wüstengegenden, immer in Begleitung von Nomaden, die dort beheimatet
sind. Wo sie sich niedersetzen, dort sind sie zu Hause, die Landschaft ist
ihre Wohnung. Diese Erfahrungen von Erdverbundenheit und Demut transportierte Femmie Duiven ins Innere des bunkerartigen, von der Außenwelt
komplett abgeschlossenen Gebäudes.
[BLUR]
Irem Tok, Hera Büyüktasçiyan
Galerie WELTRAUM, München
15. Dezember 2012 bis 25. Januar 2013
Die beiden Stipendiatinnen aus Istanbul zeigten im WELTRAUM neue, installative Arbeiten, die während ihres Aufenthaltes in Feldafing entstanden.
Ihre Reflexionen über das Leben und Arbeiten in der winterlichen Stille und
Abgeschiedenheit am Starnberger See haben die beiden Künstlerinnen in
unterschiedliche skulpturale und mediale Arbeiten gepackt.
Der Titel ihrer Ausstellung [BLUR] war dabei symptomatisch: Er verweist
sowohl auf eine künstlerische Methode, mit Unschärfe und Überblendungen in Bild und Ton zu arbeiten, als auch auf einen Zustand geistiger und
körperlicher Ungewissheit. Es ging ihnen also um den Prozess, der die
Identitätssuche innerhalb gesellschaftlicher und geografischer Realitäten
begleitet.
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globale Heimat 2012
globale Heimat 2012
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Video-Oper
Gespräch
Achim Wagner
mystery – mach dir kein bild
Arundhati Deosthale
Schwere Reiter München
10. bis 12. Mai 2012
Anlässlich der 13. Münchner Biennale thematisiert die Münchner Komponistin Helga Pogatschar in ihrer neuen interaktiven Video-Oper die Unmöglichkeit einer Wahrheit: „Mach Dir kein Bild“. Das Libretto schrieb Achim
Wagner, der im Winter 2011/12 im Internationalen Künstlerhaus Villa Waldberta eingeladen war, um die bewährte Zusammenarbeit mit der in Starnberg ansässigen Musikerin Helga Pogatschar fortzusetzen: Schon einmal
war der in Berlin und Ankara ansässige Schriftsteller Gast des Künstlerhauses, als er mit Pogatschar an der Multimedia-Oper Peep! arbeitete, die 2007
uraufgeführt wurde.
Zentrales Moment von mystery ist die Infragestellung unserer Realitätswahrnehmung, von Realität überhaupt. Angelehnt an Platons Höhlengleichnis, in
dem für die von Geburt an in einer Höhle Gefangenen die Schatten an den
Wänden zu realen Wesen werden, spielt mystery mit diesen Gefangenen,
die zu ihren eigenen Schatten werden. Geht Platon von einer möglichen
Erkenntnis aus, die sich beim Verlassen der Höhle gewinnen ließe, zweifelt
mystery diese Erkenntnis an und entwirft weitere Schattenwelten, in lediglich
größerem Ausmaß. Jeder Versuch, die jeweils mittelbare und unmittelbare
Umgebung zu durchdringen, führt letztlich nur zu neuen und temporären
Schattenwürfen an den Begrenzungen, die dem Verstand gesetzt sind.
Eine-Welt-Haus / Ebenböckhaus
27. Juni / 03. Juli 2012
Die indische Autorin, Verlegerin und Übersetzerin Arundhati Deosthale
widmet einen Großteil ihrer Übersetzertätigkeit (bereits ca. 50 Bücher) der
Kinder- und Jugendliteratur, wie beispielsweise den Werken von Astrid
Lindgren. Sie war 2009 schon einmal in der Villa Waldberta, als sie die
Mimi-Bücher der Regisseurin und Schriftstellerin Doris Dörrie übersetzte.
Während ihres neuerlichen einmonatigen Aufenthalts in der Villa Waldberta
beschäftigte sich Arundhati Deosthale vor Ort mit dem Nachlaß von Waldemar Bonselsu, der praktischerweise am Starnberger See verwaltet wird.
Sie wollte den Autor der „Biene Maja“ so gut wie möglich kennen lernen,
um das Buch adäquat übersetzen zu können. Im Sommer 2013 lag dann
das Ergebnis sinnlich greifbar vor.
Für die Reihe „Gespräche im Park“ der Pasinger Fabrik in die Gartenanlagen
des städtischen Ebenböckhauses, war sie in ihrer Funktion als Aktivistin
gefragt: seit Jahren kümmert Arundhati Deosthale sich in Nordindien und
dem Himalaya um benachteiligte Mädchen und Frauen, worüber Interessierte sich nun aus erster Hand informieren konnten.
Konzerte
Ilya Shneyveys
Alpenklezmer
Café Hüller / Pasinger Fabrik
02. Dezember / 18. Dezember 2012
Bairisch geht’s zu und jiddisch auch. Wild und rau geht’s zu, aber auch sanft
und beseelt. Andrea Pancur, München-Ramersdorf, und Ilya Shneyveys,
Riga-Lettland, trafen aufeinander und spielten Alpenklezmer vom Feinsten:
uralte Lieder, die so alt sind, dass weder der Bajuware noch der Jid weiß,
dass der andere die Lieder auch so gerne singt. Die beiden Musiker haben
das Liedgut recherchiert, entstaubt und gemäß dem Motto „Lang lebe der
koschere Gebirgsjodler“neues Material in den Rucksack gepackt. Die mitreißenden Konzerte waren höchst überzeugend, dass das Konzept aufgegangen ist.
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xenopolis sprensuche 2010
SPRACHE – HEIMAT –
EXIL
EIGENPROJEKT DER VILLA WALDBERTA
zitate
Im Juli 2012 waren verfolgte Schriftsteller aus drei Kontinenten zu Gast,
denen in München an unterschiedlichen Orten Einzelveranstaltungen
gewidmet wurden. Sie alle waren oder sind Teil des writers-in-exileProgramms (w.i.e.) des deutschen PEN-Zentrums, der damit Menschen
der schreibenden Zunft unterstützt, die meist aus politischen Gründen
ihr Land verlassen mussten – etwa weil sie Missstände angeprangert
haben, Menschenrechte oder die Pressefreiheit einforderten. München
stellt seit vielen Jahren für die w.i.e.-Arbeit eine Wohnung zur Verfügung
für einen gefährdeten Gast, der hier in einer geschützten Umgebung
für ein bis zwei Jahre zur Ruhe zu kommen und ein neues Leben aufbauen können soll.
Pars pro toto wurden insgesamt sechs Autoren mit ihrem ganz individuellen Schicksal und ihrer Arbeit vorgestellt. Gleichzeitig sollte vor dem
Hintergrund ihrer jeweiligen Herkunftsländer die dortige Menschenrechtsproblematik zur Sprache kommen. Die Bandbreite der Kooperationspartner, die von den Münchner Kammerspielen, der Monacensia
und der Münchner Volkshochschule über das Goethe-Institut, die TolstoiBibliothek und das Instituto Cervantes bis zum staatlichen Museum für
Völkerkunde reichte, sprach dafür, für wie wichtig die Problematik in
der Stadtgesellschaft erachtet wird.
Das Thema Exil ist sehr konkret auch mit dem Künstlerhaus in Feldafing
verbunden. Ab 1945 bis Anfang der 1950er Jahre waren dort Überlebende des Holocaust als Displaced Persons untergebracht, wo sie auf
ihre Ausreise-Papiere gewartet haben.
Es waren nicht die bekannten Dissidenten mit den großen Namen, sondern die unbekannten Autoren und Autorinnen, die den ganz alltäglichen
Mut zum Schreiben hatten, denen diese Veranstaltungsreihe gewidmet
wurde. Sie alle hatten traumatische Erfahrungen gemacht und waren
immer noch fassungslos darüber, wie schnell sich eine vermeintlich
sichere, glückliche Lebenssituation in ihr völliges Gegenteil verdrehen
kann.
sprache – hei,at – exil 2012
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sprache – hei,at – exil 2012
kulturelle grenzgänger 2011
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Dass die Schicksale der Exilautoren bis heute durchaus in engem
Zusammenhang mit unserer eigenen Geschichte stehen, war bei der
Veranstaltung über China zu erfahren, als der Autor Ma Jian das Publikum mit einbezog mit der Frage: „Glauben Sie, der Fall der Mauer
wäre so friedlich vonstatten gegangen, wenn es nicht vorher das Massaker in Peking gegeben hätte? Nach diesem furchtbaren Blutbad
wollte niemand etwas derart Schreckliches ein paar Monate später in
Berlin verantworten müssen.“
Die Veranstaltungsreihe wurde in Zusammenarbeit mit dem PEN
(Johano Strasser) von Karin Sommer und Ulrike Budde konzipiert
und organisiert.
Mansoureh Shojaee
Ortstermin: Iran
Monacensia, München
19. Juni, 19.00 Uhr
Seit über 30 Jahren gehört Mansoureh Shojaee zu den führenden Persönlichkeiten der iranischen Frauenbewegung und ist als Aktivistin
außerdem Mitinitiatorin der Kampagne „Eine Million Unterschriften“
für die Gleichberechtigung der Frauen in Iran. Die Autorin und Übersetzerin gab im Gespräch mit Michael Krüger, Leiter des Hanser-Verlags
und Shahrzad Hosseini, Radiojournalistin beim Bayerischen Rundfunk,
Auskunft über ihren Kampf um Gleichberechtigung in Iran, über die
Situation in ihrer Heimat und von ihrem Leben in Deutschland.
Ma Jian
Ortstermin: China
Münchner Kammerspiele
26. Juni 2012
China boomt, die neue Wirtschaftsmacht wird auch von deutschen
Unternehmen heftig umworben, obwohl Menschenrechtsorganisationen immer wieder auf gravierende Mißstände hinweisen. Bis heute
beispielsweise ist der blutig niedergeschlagene Aufstand am „Platz
des Himmlischen Friedens“ ein absolutes Tabu-Thema. Genau damit
hat sich aber der chinesische Exilschriftsteller Ma Jian in seinem Buch
„Peking Koma“ beeindruckend und literarisch exzellent auf über 900
Seiten auseinandergesetzt. Im Gespräch mit der langjährigen ChinaKorrespondentin des BR Eva Corell und dem Kammerspiel-Dramaturgen Matthias Günther berichtete der heute in London lebende
Schriftsteller Ma Jian von der Situation in seinem Heimatland.
Adam Guzuev, Maynat Kurbanova
Ortstermin: Tschetschenien
Tolstoi-Bibliothek, München
03. Juli 2012
Eine Frau und ein Mann berichteten aus unterschiedlichen Perspektiven
von ihren Erlebnissen aus diesem bis heute Konflikt beladenen Land,
im Gespräch mit Dirk Sager, lange Jahre ZDF-Korrespondent in Moskau,
und der Schauspielerin Marie Bäumer, die die Texte der beiden Autoren las.
Maynat Kurbanova lebt heute in Wien und mußte als engagierte Journalistin nach mehreren Morddrohungen Hals über Kopf mit ihrem
kleinen Kind 2004 ihr Heimatland verlassen. Adam Guzuev, der als
Theater- und Drehbuchautor in Grosny arbeitete, geriet ebenfalls
zwischen die Fronten mußte fliehen und lebt seit 2010 in Berlin.
Bashana Abeywardane
Ortstermin: Sri Lanka
Staatliches Völkerkundemuseum München
10. Juli 2012
Mehr als ein Vierteljahrhundert, von 1983 bis 2009, tobte in Sri Lanka
ein Bürgerkrieg zwischen der Regierung und der tamilischen Minderheit
im Norden. Auf beiden Seiten forderte dieser Krieg Zehntausende Tote.
Bashana Abeywardane hat in kritischen Zeitungskolumnen immer wieder auf die ethnisch-religiösen Grundlagen dieses Konflikts aufmerksam
gemacht und setzte sich für eine friedliche Lösung ein. Solche Positionen wehrte die Regierung des Inselstaats kategorisch ab. Nach mehreren Morddrohungen musste er Sri Lanka 2007 verlassen und lebt
seitdem in Deutschland. Hubert Lowis, seit 1985 Mitglied von amnesty
international und Experte für Sri Lanka, beklagt bis heute die Unterdrückung der Meinungsfreiheit und die Repressalien gegen Journalisten. Das Gespräch mit dem Exilschriftsteller und mit dem ai-Experten
führte die BR-Journalistin Cornelia Zetzsche.
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sprache – hei,at – exil 2012
Amir Valle
Ortstermin: Kuba
Podiumsgespräch
Sind Menschenrechte überall und generell gültig?
Instituto Cervantes
17.Juli 2012
Münchner Kammerspielen
20. Juli 2012
Amir Valle war in Kuba als Journalist, Literaturkritiker und Autor tätig.
Er arbeitete als Literaturredakteur und erhielt mehrere nationale und
internationale Literaturpreise. Seine Verbindungen zu kubanischen Dissidenten und seine Weigerung, die kulturellen und politischen Forderungen der Regierung zu bedienen, führten schließlich dazu, dass das
Kulturministerium ein generelles Verbot der Zusammenarbeit mit ihm
aussprach und weitere Repressalien beschloss. 2006 kam er als Gast
der Heinrich-Böll-Stiftung nach Deutschland und erhielt kurz darauf ein
Stipendium von writers in exile. Der Exilschriftsteller wurde präsentiert
im Gespräch mit Martin Franzbach, Professor für Lateinamerikastudien
sowie mit Olga Mannheimer, Journalistin und Lektorin mit eigenen Exilerfahrungen.
Zum Abschluss der Reihe Sprache – Heimat – Exil luden die Münchner
Kammerspiele in das Schauspielhaus ein. Die Veranstaltung findet
nicht zufällig gerade am 20. Juli statt, einem Tag, der in der deutschen
Geschichte aufs Engste verknüpft ist mit dem Widerstand gegen Terror
und Diktatur. An diesem Abend stand eine Debatte über die universelle
Gültigkeit der Menschenrechte im Mittelpunkt, insbesondere im Hinblick auf die Presse- und Meinungsfreiheit.
Mit Gästen aus Politik und Kultur diskutierte Johano Strasser, Präsident
des deutschen PEN und Mitveranstalter der Reihe, darüber, ob es Einschränkungen für den Geltungsbereich der Menschenrechte geben
kann und darf, ob sie lediglich als „politischer Luxus des Westens“ angesehen werden sollten, der für andere Länder und Kulturkreise nicht
als selbstverständlich eingefordert werden darf, wie eine aktive Politik
zum Schutz der Menschenrechte aussehen muss, welche Hindernisse
es gibt, wo Kollisionen zu erwarten sind und tatsächlich stattfinden.
Podiumsteilnehmer:
Carolin Emcke, Publizistin und Krisenjournalistin aus Berlin.
Markus Löning (FDP), seit 2010 Beauftragter der Bundesregierung für
Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe.
Ilija Trojanow, kosmopolitischer Schriftsteller, Verleger und Übersetzer
mit Exilerfahrung
gruber+gruber mit musikalischen Interventionen
sprache – hei,at – exil 2012
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zwischen räume
Manchmal dauert es eine Weile, bis ein Vorhaben realisiert
werden kann, aber dann wird offensichtlich, wie gut die
Zeit von den Stipendiaten genutzt wurde, auch wenn noch
während ihres Aufenthaltes kein Ergebnis zu sehen war.
Dazu einige Beispiele ...
NACH[T]KLANGKONZERTE
IM SIGNALRAUM
Matteo Marangoni, Adam Parkinson, Goran Vejvoda
xxx
Mit Hilfe von Stipendien der städtischen Künstlerresidenz Villa Waldberta können auch private, kleinere Veranstalter ohne großes Budget
es sich erlauben, internationale Künstler einzuladen. Der Kurator Horst
Konjetzny, der im Münchner Untergrund MUG den „signalraum für
klang und kunst“ bespielt, hat die Chance genutzt und für sein Programm etliche namhafte Klangkünstler aus aller Welt nach München
eingeladen, die neue Wege beschreiten und sie im Kontakt mit regionalen Musikern weiter ausbauen.
Adam Parkinson
17. und 30. August 2012
Der Engländer Adam Parkinson ist als Hochschullehrer an der Universität
in Newcastle im Bereich der Philosophie und Kulturtheorien der Musik tätig.
Er hat ein Verfahren entwickelt, Handys als Musikinstrumente zu verwenden
und benutzt dabei die spezifischen Sensoren der Geräte, um Bewegungen
in Sound zu übersetzen, wobei er gleichzeitig über den Touchscreen in Echtzeit Soundmanipulationen vornimmt. In München traf er u.a. auf analoge
Könner wie den Saxofonisten und Echopreisträger Johannes Enders sowie
dem Erlanger Pianisten und Jazzpreisträger Klaus Treuheit.
zwischenräume 2012
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nach[t]klang-konzerte im signalraum zwischenräume 2012
Matteo Marangoni
Performance
11. September 2012
Der Raum erzeugt Signale. Die Mauern begrenzen den Raum,
so wie die Stille das Geräusch begrenzt. Signale des Raumes
werden zu Musik, sobald sie regelmäßig ertönen. Besucher des
Raumes bewegen sich und beeinflussen dadurch den Raum,
Kleidung raschelt, Menschen atmen, Schritte hallen.
Solche Signale nahm der Installationskünstler Matteo Marangoni aus Italien auf und verarbeitete sie, zusammen mit der
Münchner Cellistin Johanna Varner und dem holländischen
Gitarristen Dick Toering, musikalisch.
Goran Vejvoda
30. Oktober 2012
Der in Paris lebende Kosmopolit Goran Vejvoda, Komponist,
Musiker, Klang- und Multimedia-Künstler, hat ein äußerst vielfältiges künstlerisches Werk vorzuweisen mit Konzerten, Ausstellungen, Installation, Vorlesungen, Videos, Fotografien und
Radiosendungen. In irrwitzigen Collagen verdichtete Vejvoda
seine Arbeiten und Musikinterventionen für interdisziplinären
Performances zu einem auch visuell anregenden Panorama.
In seiner musikalischen Lecture Performance ging es um psychoakustische Phänomene und die Dynamiken der Stille sowie
um den Ursprung und das Verschwinden der Klänge.
Improvisationabend mit Micro-Konzerten
und Mini-Sets
16. Dezember 2012
Zum Abschluß eines ereignisreichen Jahres mit Elektromusik
bat der Münchner Kurator Horst Konjetzny viele einschlägige
Musikerinnen und Musiker nochmal in den signalraum, darunter eine ganze Reihe aktueller und ehemaliger Villa-WaldbertaStipendiaten, so z.B. den griechischen Kontrabassisten Kostas
Theodoru, den Multi-Instrumentalisten Ilya Shneyveis aus
Lettland und den amerikanischen Sänger John Jones (alle
akteulle Stipendiaten), sowie den englischen Tubisten und
Gitarristen Ian Chapman (Stipendiat 2009) und den Hamburger
Performer Ulrich Mattes (Stipendiat 2008). Es formierten sich
ad hoc vor Ort Duos, Trios und Quartette, die zusammen, gegeneinander oder auch gleichzeitig drauflos improvisierten.
Tonderai Munyebvu
NEWS 13:13
Haus der Kunst, München
01. bis 26. August
Eine äußerst ungewöhnlichen Kunstaktion hat sich der Zimbabwer Schauspieler Tonderai Munyebvu, heute in London lebend, zusammen mit der
Münchner Künstlerin Tomma Galonska ausgedacht. Täglich eine Stunde und
26 Tage lang übermittelten die beiden Künstler in ihrer Langzeit- Performance
Nachrichten der anderen Art. Sie griffen dabei auf Sprachkonzepte des afrikanischen Kulturraums zurück, wo der Poesie große Wertschätzung eingeräumt wird, und deshalb haben die poetischen Texte von dort oft enorme
politische und soziale Sprengkraft. Worte als „Träger des lebendigen Gedächtnisses“ ließen das Haus der Kunst als geschichtsträchtigen Ort zu
einem Klangkörper werden für die Begegnung mit der historischen Erfahrung des Anderen.
zwischenräume 2012
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zwischenräume 2012
zwischenräume 2012
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Performance
Ausstellung
Michael Northam
BARDO Topographie des Zwischenraums
Rachel Heller
„Fractus“
MUG im Einsteinkeller, München
26. Oktober 2012
Üblacker-Häusl, München
12. September bis 7. Oktober 2012
Unsicherheit und Hoffnung, Innen und Außen, Leben und Tod: Das sind die
Hauptmotive der Performance „BARDO“, die auf höchst ungewöhnliche
Weise behandelt. „Bardo“ ist ein Begriff aus dem „Totenbuch der Tibeter“
und beschreibt den Schwebezustand zwischen Leben und Tod. In ihrer
Video-Musik-Performance setzte die Münchner Künstlerin Judith Egger diesen Schwebezustand an einem ungewöhnlichen Ort in mehreren Bühnenbildern in Szene, nämlich in der eigenen Mundhöhle. Diese intime Passage
zwischen Innen und Aussen, bevor der Atem und der Klang den Körper
verlässt, war für sie der ideale Raum, sich dem Thema anzunähern.
Es gibt kaum eine Malerin, die sich so vielseitig künstlerisch ausdrückt, mit
so vielen unterschiedlichen Techniken experimentiert, wie Rachel Heller.
Immer wieder schlägt sie neue „Kapitel“ kreativen Schaffens auf. Diesmal
ließ sich die israelische Künstlerin für ihre Ausstellung von der Fraktaltheorie des Mathematikers Benoit Mandelbrot inspirieren. Fraktale Muster kommen sowohl in der Wissenschaft, als auch in der Natur vor, wie z.B. rund
um die Villa Waldberta am Starnberger See. Impressionen und Fundstücke
aus der Umgebung wurden deshalb Teil ihrer Arbeiten, die Rachel Heller in
Kooperation mit dem Münchner Künstler Ingo Glass präsentiert hat.
Die im Mundraum erzeugten Szenarien wurden per Videokamera live auf
eine Leinwand übertragen: Ein Vorhang bewegte sich im Atem, ein leeres
Wartezimmer wurde von einer schwachen Glühbirne spärlich beleuchtet
und in einem leeren „running sushi“-Restaurant bewegte sich das Förderband endlos im Kreis. Minimale Bewegungen als Anzeichen für einen baldigen Wandel – es war die sprichwörtliche „Ruhe vor dem Sturm“, die im
Fokus dieser Arbeit stand.
Der amerikanischen Klangkünstler Michael Northam begleitete die minimalen Veränderungen der Szenarien mit einem kontinuierlichen „Klangkompost“. Mit diesem Ausdruck bezeichnet er selbst seine Art der Komposition, bei der Klangaufnahmen aus unterschiedlichsten Bereichen digital
bearbeitet und live mit Instrumenten kombiniert werden.
gibts hierzu was?
eigene
veranstal tungen
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eigene veranstaltungen der villa waldberta 2012
eigene veranstaltungen der villa waldberta 2012
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Heimatabende
Heimatabend Zimbabwe
Für das große Zimbabwe-Kulturprogramm des Kulturreferats über
„Tradition und andere Erfindungen“ waren Anfang des Jahres einige
Künstlern aus Afrika eingeladen, die beim Heimatabend eine kleine
Kostprobe ihres großen Könnens gaben:
Der Fotograf Calvin Dondo zeigte Teile seiner Fotoausstellung „New
German Families“, die u.a. letztes Jahr auf der Biennale in Venedig zu
sehen war.
Der Bildhauer Itai Nyama, dessen abstrakte, feingliedrige Steinskulpturen in der Glashalle des Gasteig präsentiert wurden, führte anhand
einiger praktischer Beispiele vor, wie er arbeitet und welches besondere Verhältnis er zu Steinen hat.
Tonderai Munyevu und Denton Chikura, die beiden Theatermacher aus
London, waren eingeladen für ein Performance-Projekt der Münchner
Theaterfrau Tomma Galonska. Weil sie passenderweise zimbabwische
Wurzeln haben, wurden auch sie mit einbezogen und überzeugten mit
ihrer Performance „News 13:13“.
Außerdem gab es einen musikalischen Genuß der besonderen Art:
Musiker aus Bayern und Zimbabwe haben sich zu einem gemeinsamen Projekt zusammen getan – BavaroBeat aus Oberaudorf meets
Pamuzinda aus Harare, also quasi „BavaroZinda“. Afrikanische Instrumente ließen bayerische Volksmusik ganz neu erklingen und die bayerischen Musikanten harmonierten wunderbar mit den afrikanischen
Klängen.
Heimatabend Exil
Ein Fest für die Menschenrechte
Für die Veranstaltungsreihe Sprache – Heimat – Exil der Villa Waldberta
fand ein „Heimatabend“ statt, der ganz den Themen Exil und Menschenrechte gewidmet wurde. Den ganzen Juli über wohnten im internationalen Künstlerhaus Exil-Schriftstellerinnen und -Schriftsteller, die
genau wissen, was es heißt, bedroht, überwacht und verfolgt zu sein.
Und was fürchten Diktatoren auf der ganzen Welt besonders? Das befreiende Lachen und die selbstbewußte Lebensfreude. Deshalb sollte
einfach auch einmal gefeiert werden, dass es so etwas wie Menschenrechte überhaupt gibt, auf die sich Menschen weltweit berufen können, auch wenn immer wieder dafür gekämpft werden muss, dass sie
eingehalten werden.
Die mitreißende Musik vom Münchner Kollektiv Express Brass Band
ist tief verwurzelt im Jazz, Soul und Afrobeat mit Einflüssen orientalischer Musik vom Maghreb bis Afghanistan. Das „superbasisdemokratische Anarcho-Ensemble“ (so die SZ) zelebrierte 2006 schon einmal
eine ungewöhnliche „Hausmusik“ in der Villa Waldberta – ein vergnügliches Video ist zu sehen unter www.youtube.com/villawaldberta
Poetry Slam mit Fatima Moumouni
Die 19jährige Münchnerin mit ghanaischen Wurzeln beschäftigt sich in
ihren Texten immer wieder mit dem „alltäglichen Rassismus“, so etwa
gut gemeinte Bemerkungen von Mitmenschen, die oft einfach unüberlegt oder aber nur gleichgültig, manchmal gar latent bzw. offen diskriminierend sind.
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eigene veranstaltungen der villa waldberta 2012
eigene veranstaltungen der villa waldberta 2012
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Bulgarischer Heimatabend
Unbeschreiblich weiblich: Von April bis Juni 2012 war die Villa Waldberta fest in der Hand von Frauen. Drei Monate lang waren Künstlerinnen vorwiegend aus Bulgarien, aber auch aus Tschechien, Holland und
Indien im Internationalen Künstlerhaus zu Gast. Und dann wurde hier
außerdem auch noch zum ersten Mal eine Ausstellung der Künstlerinnenvereinigung GEDOK eröffnet. Die beeindruckende Jahresausstellung „rendezvous“ der GEDOK München, an der sich auch Münchner
Kolleginnen beteiligten, konnte bis zum 24. Juni besichtigt werden.
Die meisten der sieben bulgarischen Stipendiatinnen der Villa Waldberta waren bildende Künstlerinnen, nämlich Iskra Blagoeva, Regina
Dalkalacheva, Sonia Kovacheva, Elena Panayotova und Anastasyia
Tonkova. Diana Ivanova und Kamelia Spassova arbeiten jedoch vorwiegend als Autorinnen und stellten sich deshalb mit Texten, im
Gespräch und mit einem Film vor. Außerdem präsentiert sich das bulgarische Goatmilk-Festival, das Diana Ivanova mit ins Leben gerufen
hatte, mit einem Stand: zum Kauf angeboten werden landwirtschaftliche Erzeugnissen aus Ziegenmilch und Kunsthandwerk. Eigenhändig
von den Künstlerinnen zubereitet war das Buffet mit bulgarischen
Köstlichkeiten.
Amerikanischer Heimatabend
Der Amerikanerin Bertha Koempel ist es zu verdanken, dass die repräsentative Villa Waldberta als Stiftung in den Besitz der Stadt München
kam und seit 1982 als Stipendiatenhaus betrieben wird. Sie ist somit
eines der ältesten Künstlerhäuser Deutschlands, in dem jährlich zwischen 30 bis 40 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt eine Heimat
auf Zeit finden.
Weil im Herbst drei jungen Fotografen aus den USA in Feldafing zu
Gast waren, lud das Haus zu einem amerikanischen Heimatabend ein,
wo Amy Elkins, Dean Dempsey und Will Steacy zeigten, was sie zu
bieten haben.
Auch der amerikanische Musiker und aktuelle Stipendiat Michael Northam hat zusammen mit einem weiteren Künstler mit US-Pass etwas
vorbereitet, der als Expatriate schon lange in der Nachbarschaft lebt,
nämlich der Bildhauer Baird Cornell. Beide haben sich gefunden in
ihrer kritischen Sicht ihres Heimatlandes und spontan beschlossen,
darauf künstlerisch zu reagieren.
Beim amerikanischen Heimatabend waren dann die Türen des Künstlerhauses weit geöffnet, das ganze Haus wurde vom Keller bis in den
Turm mit Foto- und Video-Präsentationen oder experimentellen Installationen bespielt. Für Live-Musik sorgte die Münchner Gruppe „Lost in
Bavaria“ mit Folk-, Rock- und Country-Musik aus den Staaten.
Ganz einfach: Die bildliche
Welterklärungstheorie
von Galina und Nikolay Skryl
stipendiaten
Detail aus der Ausstellung „La Sentenza – Das Urteil“ von Paola Romoli Venturi
57
stipendiaten
Sanath Balasooriya Sri Lanka Schriftsteller
Künstlerin
Iskra Blagoeva Bulgarien Bildende
Andrea Brandani Brasilien Graffiti-Künstler
Bildende Künstlerin
Hera Büyüktasçıyan Türkei
Denton Chikura UK Schauspieler
Bildende Künstlerin
Juana Cordova Ecuador
Regina Dalkalacheva Bulgarien Bildende Künstlerin
Christiane Delbrügge Deutschland Kunst im öffentlichen Raum
Kunst im öffentlichen Raum
Indien Übersetzerin
Bildende Künstlerin
Künstlerin
Künstlerin
Sänger
Dean Dempsey USA Fotograf
Calvin Dondo Zimbabwe Fotograf
Amy Elkins USA Fotografin
Slowenien Bildende Künstlerin
Northam USA Musiker
Ralf de Moll Deutschland
Musiker
Arundhati Deosthale
Musiker
Lucía Falconi Ecuador Bildende
Rachel Heller Israel Bildende
Diana Iwanowa Bulgarien Schriftstellerin/Filmerin
John R. Jones USA
Sonia Kovatcheva Bulgarien Bildende
Fabiano Kueva Ecuador Bildender Künstler
Tschetschenien Schriftstellerin
Tonderai Munyevu UK Schauspieler
Itai Nyama Zimbabwe Bildhauer
Zafer Senocak Deutschland Schriftsteller
Adam Parkinson UK
Iliya Shneyveys Litauen Musiker
Kamelia Spassova Bulgarien
Irem Tok Türkei Bildende
Anastasyia Tonkova Bulgarien Bildende Künstlerin
Amir Valle Kuba Schriftsteller
Achim Wagner Deutschland Schriftsteller
Michael
Outspoken Zimbabwe
Kostas Theodorou Griechenland Musiker
Deutschland Schriftsteller
Musiker
Tamara Moyzes
Elena Panayotova Bulgarien Bildende Künstlerin
Schriftstellerin
Künstlerin
Maynat Kurbanova
Matteo Marangoni Italien Musiker
Mansoureh Shojaeeh Iran Schriftstellerin
Femmie Duiven Niederlande
Adam Guzuev Tschetschenien Autor
Nikolás Kingman Ecuador Fotograf
Künstlerin
Ilija Trojanow
Goran Vejvoda Frankreich
Will Steacy USA Fotograf
stipendiaten
56
58
impressum
Bildnachweis
Impressum
Cover: Nariste Alieva
(Detail aus der Ausstellung Urban Visions Bishkek)
Herausgeber:
Kulturreferat der
Landeshauptstadt München
Burgstrasse 4
80331 München
Germany
Alieva Nariste, S. 18, 19, 21
Bogenhauser Traudel, S. 6/7, S. 33
Derlath Volker, S. 28, 30
Diehl Kristin, S. 26
Graffenried Michael von, S. 22, 24, 25, 56/57
Hemmelrath Petra, S. 52
Instituto Cervantes, S. 34, 36, 37
Ismanyzki Igor, S. 4, 60
Lobinger Hilda, S. 5
Malamusi Dyna, S. 10
Menendez Pepe, S. 46
Reyer Sophie, S. 38
Schellnegger Alessandra, S. 5
Valmon, S. 17
Varsány Andras, S. 14
Wagner Achim, S. 44/45, 50/51
Wittlich Angelika, S. 42
alle sonstigen: Archiv Villa Waldberta
Konzept, Text und Redaktion:
Karin Sommer
Übersetzung:
Robert Rowley
Gestaltung:
Heidi Sorg & Christof Leistl
Druck:
Landeshauptstadt München, Stadtkanzlei
Gedruckt auf
Bilderdruckpapier Revive 50:50 silk weiß
(50% Altpapier, 50% FSC-Zertifizierung)
Auflage: 500
(c) Kulturreferat der
Landeshauptstadt München, 2012