Bericht: Auslandsfamulatur in Chiang Mai, Thailand im August 2012

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Bericht: Auslandsfamulatur in Chiang Mai, Thailand im August 2012
Bericht: Auslandsfamulatur in Chiang Mai, Thailand im August 2012 Während des KPJ entschied ich mich – nach meinen bisherigen positiven Erfahrungen in Ägypten und Taiwan -­‐ den nächsten Sommer wieder im Ausland zu famulieren. Die Wahl fiel diesmal auf Chiang Mai, von dem ich viel Gutes gehört hatte... noch schnell einen Freund -­‐ ebenfalls Medizinstudent – zum Mitkommen überredet und los gings. Vorbereitung Die Anmeldung über die Abt. für Internationale Beziehungen verlief unkompliziert. Bis die Bestätigungs-­‐Mail aus Chiang Mai kam, verstrich jedoch recht viel Zeit was die Organisation etwas hinauszögerte. -­‐ Visum: Wenn man sich länger als 30 Tage in Thailand aufhalten möchte, muss man sich im Voraus ein Visum besorgen – das „Education-­‐Visum“ gilt für 60 Tage und kostet 55 Euro. Das thailändische Konsulat am Bozner Platz 2 in Innsbruck gab es im Frühjahr 2012 leider nicht mehr, so dass man sich an die Konsulate in Salzburg (Koch-­‐Sternfeld-­‐Gasse 7; www.thaiconsulate-­‐salzburg.at -­‐ hier gibt es auch aktuelle Visabestimmungen) oder Wien wenden muss. -­‐ Flug: Für Hin-­‐ und Rückflug München-­‐Bangkok zahlte ich etwa 750 Euro (einen Monat vor Abflug gebucht – früher ist natürlich meist billiger) den Anschlussflug nach Chiang Mai buchte ich separat über Air Asia für ca. 50 Euro/Flug. -­‐ Impfungen: Relevante Impfvorschriften gab es vor meinem Reiseantritt keine -­‐ wer auf Nummer Sicher gehen will, kann sich in Innsbruck z.B. an die Gemeinschaftspraxis für Reisemedizin wenden (Bruneckerstraße 4, Innsbruck; http://reise-­‐medizin.at). Zu empfehlen ist eine Auffrischung des üblichen Impfprogrammes DTP+P, MMR, sowie Hep. A und B. -­‐ Reiseführer: Der Lonely Planet Thailand leistete uns treue Dienste – am besten eine aktuelle Ausgabe! -­‐ An-­‐ und Unterkunft: Um 22 Uhr am Flughafen von Chiang Mai angekommen, nahmen wir ein Taxi zum Klinikgelände – mit der Hilfe einiger Wachleute und den Portiersdamen fanden wir schließlich zu unseren Dorms: Mädels werden im Dorm Nr. 7 untergebracht und Burschen im Dorm Nr. 3, etwas außerhalb des Geländes. Die Unterkunft war zwar kostenlos aber eher spartanisch (Doppelzimmer mit recht harten Matratzen und Ventilator, ziemlich viele Ameisen und Bad/Duschen am Gang). Wir gewöhnten uns jedoch schnell an die Umstände. Miss Kanokwan kann zwar nur schlecht englisch, bemüht sich aber zusammen mit den anderen „Eingangsdamen“ sehr einem alles recht zu machen. Gegen ein kleines Entgelt kann man sich auch die Wäsche waschen lassen. -­‐ Internet: Die Passwörter bekamen wir beim Begrüßungstreffen mit dem Dean in der zweiten Woche überreicht, bis dahin empfiehlt es sich einen Studenten um ein Passwort zu fragen. Neben dem Studentensekretariat gibt es einen Internetraum. Es gibt auch Wifi-­‐Internet in den Zimmern, der Anmeldeprozess ist aber kompliziert (bzw. auf Thai), sodass wir uns hier von thailändischen Studenten helfen ließen. -­‐ Herumkommen: Man kann in der Stadt jederzeit ein Songtheaw heranwinken, rote umgebaute Pickups die als Sammeltaxis fungieren. Man nennt dem Fahrer das Ziel und macht einen Preis aus bevor man einsteigt. Eine einfache Fahrt sollte in der Stadt 20-­‐30 Baht pro Kopf kosten. Tuk-­‐Tuks kosten mindestens 30 Baht. Abends und nachts wird’s teurer. Um heimzukommen, prägt man sich am besten den Namen der Straße ein: Sirimangkalajan Road – das hat sich besser bewährt als z.B. „University Hospital“. -­‐ Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten: Die Altstadt strotzt vor Tempeln (unbedingt Schuhe ausziehen) die man am besten per Spaziergang erkundet; abgesehen davon gibt es aber kaum etwas zu sehen. Sonntags gibt es einen atmosphärischen Markt in der „Hauptstraße“ mit Kunsthandwerk und interessanten Essensständen. Von Interesse ist noch der Night Bazaar im Osten mit T-­‐Shirts, Kleidung und noch mehr Kunsthandwerk und Restaurants. Empfehlenswert ist es auf den Wat Pra Doi Suthep zu fahren, eine sehr prächtige Tempelanlage mit großartiger Aussicht auf die Ebene, in der Chiang Mai liegt. Touren ins Umland und Aktivitäten fürs Wochenende wie Zip-­‐Lining, Elefantenreiten oder Rafting kann man günstig in einem der zahlreichen Reisebüros buchen (wir zahlten etwas über 1000 Baht für eine Tagestour). Man sollte darauf achten dass das Ziel auch nicht zu weit weg ist bzw. genügend Zeit vorhanden ist – bei einer Eintagestour zum goldenen Dreieck verbrachten wir die meiste Zeit im Minibus, außerdem gab es dort nicht sehr viel zu sehen. Auch sollte man die Preise vergleichen und wie praktisch überall in Thailand versuchen zu handeln – die Ausgangspreise sind gegenüber Westlern gerne mal doppelt so hoch. -­‐ Famulatur: Das Krankenhaus befindet sich auf einem weitläufigen Campus – am ersten Famulatur-­‐Montag sollte man zuerst das Studentensekretariat ansteuern (Studenten nach dem Weg fragen), hier kriegt man ein Namensschild und wird zur entsprechenden Abteilung geführt. -­‐ Kleiderordnung: Weißer Kittel, schwarze Hose/Rock, schwarze Schuhe. Wird nicht gestellt. Famulatur Ich war 4 Wochen auf der Augenabteilung. Sie besteht aus einer Ward („Dreieckiges“ Gebäude, 9. Stock) und Ambulanz (im Sripat Building nebenan, 7. Stock). Es gibt ein Wochenprogramm für Studenten, die für 8 Uhr eine Ward Round vorsieht, später wird man dann einer der einzelnen Kliniken der Ambulanz zugewiesen (Glaucoma, Cornea, Refraction, Ophthalmoplasty, Pediatrics usw.). Die Patientenzahlen sind groß – 300 bis 400 Patienten am Tag -­‐ da Chiang Mai eines der wenigen Augenzentren in Nordthailand darstellt. Dennoch nehmen sich die netten Ärzte viel Zeit für Fragen und erklären gerne alle Pathologien. Weiters steht einmal in der Woche auch ein Besuch im OP auf dem Programm. Zu sehen gibt es v.a. Katarakt-­‐OPs (Phakoemulsifikation, ECCE), Pars-­‐Plana-­‐Vitrektomien... Von Interesse ist auch die wöchentliche CMV-­‐Klinik, in der für uns ungewohnt viele Patienten mit HIV-­‐assoziierter CMV-­‐Retinitis auf die Behandlung warten. Donnerstags gibt es einen Journal Club, der auf englisch gehalten wird (und anschließend auf Thai diskutiert). Insgesamt ist die Klinik auch für westliche Standards gut ausgestattet (OCT, Laser...) und man kann man viel lernen, aber kaum praktisch arbeiten. Die ausgesprochene Freundlichkeit der Ärzte (die Residents luden mich auch öfters zum Essen ein) und deren Fachkompetenz machten meine 4 Wochen hier sehr angenehm.