Summer 2011

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Summer 2011
S11 FAVES Titel_RZ:Layout 1
23.11.2010
13:55 Uhr
Seite 1
WORLDWIDE
Andorra
Austria
Australia
Bahrain
Belgium
Canada
China
Cyprus
Denmark
Egypt
Finland
France
Germany
Great Britain
Hong Kong
Hungary
Iceland
Ireland
Israel
Italy
Japan
Kazakhstan
Kuwait
Latvia
Lebanon
Liechtenstein
Luxembourg
Mexico
Netherlands
Norway
Poland
Russia
Saudi Arabia
South Africa
Spain
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Turkey
Ukraine
USA
WWW.DOROTHEE-SCHUMACHER.COM
SUMMER 2011
Playful Graphics
S11 FAVES Titel_RZ:Layout 1
23.11.2010
13:55 Uhr
Seite 2
Liebe Leserin,
in dieser FAVES-Ausgabe stellen wir
Ihnen eine erfrischend klare und gegenwärtige Sommerkollektion vor. Doch es
wäre nicht SCHUMACHER, wenn
darin nicht eine große Portion Femininität und Lebensfreude eingewoben
wäre. Die „Playful Graphics“-Pieces
spiegeln das Standing einer zeitgemäßen Frau wider: geradlinig, doch fein.
Lebenswichtig für uns Frauen ist das
Schöne: vom Wohlgefühl umgeben zu
sein, Raum für Leidenschaften und die
Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge
des Lebens zu haben – auch und vor
allem im Alltag. Ein Strauß duftender
Blumen oder ein perfekt kombiniertes
Ready-for-Anything-Outfit sind unsere
Energiequellen – dezenter Luxus und
Oasen der Stärke zugleich.
Daran, dass Frauen schön sind, gab es
in der Menschheitsgeschichte noch nie
Zweifel, und seit ein paar Generationen
wissen wir auch, dass wir stark sind.
Schön stark. Lassen Sie uns so bleiben!
#8 Summer 2011
8
40
THE
STYLEBOOK
SELECTED
VIEWS
6
50 Moderne Poesie
Angelica Blechschmidt zu Besuch
in Dorothee Schumachers Welt
The FAVES Look
Summer 2011
8 Spring/Summer 2011
Runway Report
26 Wardrobe Essentials
Im richtigen Style die Welt erobern!
40 Mini Me
Mädchenträume für große
und kleine Mädchen
4
50
SCHUMACHER
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62
72
FAVES
RADAR
62 Der König der Farbe
Winston Roeth
68 Chapeau, Mr. Treacy!
Die Welt von Philip Treacy
72 Im Gespräch mit
Nora von Waldstätten
74 Große Momente bei
SCHUMACHER
76
PLAYFUL GRAPHICS
76 Playful Graphics
Summer 2011
90 The Last Page
Good to know ...
Impressum
5
THE STYLEBOOK
THE
LOOK
Der Modesommer inszeniert gekonnte Brüche. Zwischen messerscharfen Schnitten und spielerischer
Weiblichkeit präsentiert sich jedes
„Playful Graphics“-Piece als Charakterstück – clean, sportlich, stets
SCHUMACHER-like sinnlich.
Zarte Töne und Materialien, Paillettenstickereien, funkelnde Kristalle
oder Schößchendetails wirken temperamentvoll feminin. Doch im
Spiel mit der Weiblichkeit akzentuieren streng-grafische Applikationen,
geometrische Patchings, Lasercuts
oder postmoderne Hightechmaterialien den Look of Now – zukunftsinspiriert geradlinig, von Zartheit
gebrochen.
6
SCHUMACHER
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THE STYLEBOOK
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SPRING/
SUMMER
2011
RUNWAY
REPORT
Eine avantgardistische „Playful Graphics“-Kollektion
zeigte SCHUMACHER am 9. Juli 2010 auf der
Mercedes-Benz Fashionweek Berlin. Beehrt wurde die
Kollektionspräsentation von erstrangigen Gästen wie
Milla Jovovich und Philip Treacy. Die Hauptrollen auf
dem Laufsteg blieben aber wegweisenden Entwürfen
vorbehalten – romantisch, gegenwärtig, minimalistisch
im Tailoring, mit neuzeitlicher Verspieltheit veredelt.
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THE STYLEBOOK
ZARTE GRAFIK
Inspiriert von den Sixties, weiblich re-interpretiert, futuristisch – in perfekter Balance zwischen
neuer Sportlichkeit und sinnlicher Eleganz präsentieren sich die Designs. Ihre Strahlkraft liegt
im Gegenspiel von linearen Silhouetten oder grafischen Kompositionen zu ultrafemininen
Details, Schmuckstein-Applikationen und zart schimmernden Stoffen. Feinsinnig-clean zeigen
sich auch Accessoires und aufwendig in Seide und Leder gelaserte Blumendessins. SaisonMust-Have: A-Line-Dresses in allen Variationen – von kompromisslos geradlinig bis körperumspielend fließend.
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THE STYLEBOOK
LAYERING
Im Layering entfalten Materialien und Tailorings ungeahnte Wirkung. Seidenchiffon verführt
mit spannenden Transparenzen oder Durchblicken auf Kristallapplikationen. Die höchste Form
des Hidden Luxury: das Gegenüber von zarten „Hüllen“ und grafisch akzentuierten Details wie
Lasercut-Edges auf fließender Seide oder handschuhweichem Leder. Unerwartete Schöpfungen
der neuen leichten Opulenz sind Shorts, als Synthese aus Hose und Rock, lange Schleppen an
Tops oder Boyfriend- und Oversized-Cuts im Spiel mit verschiedenen Ebenen und Schnitten.
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THE STYLEBOOK
OFF-TONES
Softe entsättigte Farbtöne integrieren kontrastierende Stile und Elemente. Hightechmaterialien
wie Techno-Mesh oder Neopren setzen sportliche und starke Akzente zu Nappaleder, hauchfeinem Seidenchiffon oder luxuriösem Crêpe de Chine. Das Spitzenkleid steht sinnbildlich für
toughe Eleganz: graziles Gewebe im Mix mit sportlich wattierten Paspelierungen und
Zipperleiste in dunklerer Nuance. Farblich aufeinander abgestimmt, werden die taillierte Jacke,
das transparente Top und die lässigen Combat-Hose zum harmonischen Look.
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THE STYLEBOOK
BLICKFANG RÜCKEN
... zum Entzücken! Tiefe Ausschnitte, Applikationen, Schleifendetails, glanzvolle Tailorings –
feminine Elemente spielen den Rücken in den Vordergrund. Zur gelungenen Überraschung
nach der grafisch geordneten Front. Die Sommer-Highlights kommen mit subtiler Weiblichkeit – nicht offensichtlich zur Schau getragen, doch beim Verlassen des Raumes nachhaltigen
Eindruck hinterlassend. Lässige grobe Maschen in geometrisch elegantem Strukturstrick geben
den Blick frei auf die Schulter oder – mit Verschluss am Rücken – auf fließenden Lagen-Look.
Zart und stark wie nur Frauen sind.
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THE STYLEBOOK
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THE STYLEBOOK
FARBTUPFER
Sommer ohne Farbe? Farben potenzieren das Wesentliche: feminine Schnittführungen, sportlich kühle Materialien oder geometrisch strukturierende Details. In dieser Saison versprühen
edle und lebendige High-Summer-Colours eine mädchenhafte Leichtigkeit. Von hellen SorbetTönen wie Summer Pink und Milky Rose bis zu kräftigen Beerentönen ist im Kleiderschrank
alles willkommen. Postmoderne, grafische Prints strahlen ebenso farbenstark und kontrastieren
zu ruhigen, klaren Tönen. Satte Schattierungen von Wild Blackberry bis Clean Purple kreieren
Spannung neben SCHUMACHER-Signature-Neutrals wie Nude oder Greige. Betörend, fragil, dennoch dynamisch.
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Nicht nur auf dem Catwalk herrscht farbenfrohes
Treiben ...
linke Seite: Model Margaryta im eleganten „Stripe
Power“-Dress hat auch backstage ihren Spaß beim
Flirt mit Fotograf Florian.
Diese Seite oben: Milla Jovovich, Kampagnenmodel der Mercedes-Benz Fashionweek Summer
2011, twittert in der Front Row direkt von der
Show und stiehlt den Models in ihrem smaragdgrünen Seidenkleid von SCHUMACHER die Show.
Neben ihr Christiane Arp, Chefredakteurin der
deutschen Vogue, die mit einem Schmunzeln den
Fächer in Millas Hand betrachtet ...
Alle Augen auf Milla: Ganz links im Bild neben
Mercedes-Benz-Manager Anders-Sundt Jensen
sitzt Hutdesigner Philip Treacy. Er entwarf den
Hut für das Kampagnenmotiv der Mercedes-Benz
Fashionweek in Berlin. Kampagnenfotograf Miles
Aldrige zu seiner Rechten passte leider nicht mehr
aufs Bild.
Diese Seite links: Nach der Show besuchte Milla
Dorothee Schumacher und ihr Team backstage und
hatte sichtlich Spaß ...
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THE STYLEBOOK
Wardrobe Essentials
24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche
im richtigen Style die Welt erobern!
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SCHUMACHER
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Softe Jacke „Smart Story“, Layer-Tops „Sheer Graphics“, Hose
„Cool Companion“, Gürtel „Double Play“, High Bootie „Graphic Chart“
Cardigan „Go Bright“, Top „Sheer Graphics“, Hose
„Smart Story“, High Heel „Sharp Shape“
Kleid „Soft Coloured“ aus Seidengeorgette, Wedge „Double Line“,
Canvas-Shopper „Colour Play“ mit Lederdetails
Feiner Merinocardigan „Get Linear“ mit Seidensatin-Details, Layer-Tops: „Graphic Glam“ aus Seidensatin, darunter „Sheer Graphics“ aus Seidengeorgette, Boyfriend-Hose „Graphic Glam“ aus Seidensatin,
Gürtel „Minimal Approach“, High Bootie „Graphic Chart“
Everyday-Classics
Wandelbare Klassiker sind Sommerfavoriten. Reduziert, klar und körperumschmeichelnd – so entfalten sie ihre Wirkkraft. Tops werden solo oder
übereinander getragen, fein gewebte Cardigans auch mal überraschend
gegen Grobstrick getauscht. Unkomplizierte Seidenkleider oder fließende
Bundfaltenhosen harmonieren mit sportlichen Cuts ebenso wie mit lässigen
Jacken. Im Materialmix kombiniert, fügt sich alles zur elegant-jungen
Sensual Simplicity.
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THE STYLEBOOK
Chic Office
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SCHUMACHER
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Jacke und Hose aus Techno-Stretch-Garbadine „New Sense“,
doppellagiges Top „Soft Coloured“, High Heel „Graphic Chart“
Jacke und Hose aus sommerlich leichtem Gabardine „Light Summer“,
Seidenchiffon-Top „Deliberate Imperfection“, High Heel „Sharp Shape“
Jacke und Hose „Smart Story“ in fließendem prewashed Look,
besticktes Top „Precious Moments“, High Bootie „Graphic Chart“
Layer-Strickkleid „Upbeat Cut“ aus feinem Seidenmix mit
schmalem Gürtel, High Heel „Sharp Shape“
Starke Frauen erkennt man am klugen Styling. Sommerlich frisch in noblen
Off-Tones und leichten, fließenden Stoffen überzeugen sie auch visuell.
Kombinieren Sie den weltgewandten Auftritt mit dem gewissen Etwas und
sportliche High Heels mit dem subtilen Sex-Appeal mädchenhaft dekolletierter Blusen. Reminder: Der Look lebt vom gekonnten Bruch. Mit rockigem Gürtel zur Bundfaltenhose oder zartem Layering zur Strenge des
Business-Zweiteilers agieren Sie unendlich smart.
Taillierte Jacke
„Precise Shape“ mit
Stehkragen aus
Leder und Zippern
an den Ärmeln
Harmonische Gegensätze!
Nicht nur der Look ist wichtig für einen
erfolgreichen Office-Tag ... auch der
Arbeitsplatz. Ein Strauß frischer, duftender Blumen wirkt da wahre Wunder.
Mit diesem Cardigan
kommt die passende Bluse
gleich mit. Cardigan
„Upbeat Cut“ mit
feinem Ledergürtel
Tasche „Smart Graphic“ mit Ripsband-Details,
darüber: Seidenbluse „Colour Mania“ und
Gürtel „Minimal Approach“
Bootie mit Einblick: High Bootie „Graphic Chart“
aus weichem Kalbsleder, daneben: Bundfaltenhose
„Light Summer“ aus leichtem Gabardine
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THE STYLEBOOK
Cocktailparty
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Paillettentop „Milk And Sugar“, Cargo Pants „Smart Story“,
Gürtel „Subtle Patch“, Wedge „Double Line“
Seidenkleid „Graphic Glam“ mit grafischen Details,
High Bootie „Graphic Chart“, Clutch „Perforated“
Kleid „Milk And Sugar“, mit zwei-farbigen
Pailletten besetzt, Wedge „Double Line“
Seidenkleid „Graphic Glam“, High Bootie „Graphic Chart“
Erlesene Materialien geben dem Glamour-Look den nötigen Wow!-Effekt.
Unanfechtbar: Seide, die dank cleaner Prints oder aufgesticker grafischer
Linien mit überirdisch cooler Präsenz imponiert. Einen weiteren Schritt
voraus sind Sie mit zweifarbigen Pailletten. Bei Berührung changieren sie in
spannenden Mustern und zeigen ihre andere „Charakterseite“. Mit diesen
anregenden Mode-Statements werden Sie ohne Zweifel zum „Talk of the
Night“. Best Buy für lockere Abend-Events: das luxuriöse Paillettentop zu
legeren Cargopants und Riemchen-High-Heels.
Mehrlagiges Seidenchiffon-Top
„Deliberate Imperfection“
darunter: „Graphic Glam“ –
super zum Kombinieren oder
auch einzeln als schlichtes
Seidentop mit extravagantem
Saum
Champagner, Crémant & Co. – beliebte Mitbringsel zur Party ... aber bitte nicht irgendeinen, sondern den persönlichen Favoriten mitbringen. Vielleicht mit kleiner Karte und Info
zum Lieblings-Weingut versehen?
Cardigan „Reduced To
The Max“ aus Seide
mit Leinenanteil und
zweifarbigen Pailleten
Edler Materialmix
Boyfriend Pants „Soft Coolness“ mit Bundfalten aus
leichtem Techno Crêpe, links davon: Shorts oder
Rock? Kurze Hose „Soft Coolness“ mit Rockdetail,
darüber: Lederarmband „Double Play“ mit
Charity-Special auf dorothee-schumacher.com:
Ab dem 15.12. gehen 30% des Verkaufspreises
dieses Armbands an die „Capricorn Foundation
For Africa’s Children“, Infos zur Stiftung finden
Sie unter: www.capricorn-foundation.com
High Heel
„Sharp Shape“
aus Nappaleder mit
sportivem Stretchband
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Girls’ Night Out
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Seidenchiffon-Shirt „Pure Moments“,
Seidentop „Absolutely Lace“ mit filigranem Spitzenbesatz,
knöchelfreie Hose „New Sense“, High Heel „Sharp Shape“
Shirt und Shorts „Graphic Glam“ aus Seidensatin, Gürtel
„Minimal Approach“, Wedge „Double Line“
Weste „Milk And Sugar“ mit zweifarbigen Pailletten besetzt, SeidenchiffonShirt „Sheer Graphics“, Hose „Smart Story“, Gürtel „Double Play“, High
Bootie „Graphic Chart“
Überraschende Stylings erregen Aufmerksamkeit! Sportlicher Look mit
Paillettenfrack, das „kleine Schwarze“ als Zweiteiler mit kurzer Hose und
Rockdetail, Seidentop mit Spitzenborte unter transparentem Top mit
langem Rückenteil ... kombinieren Sie gewagt und stilsicher Romantisches
mit Rockigem, Lässiges und Blickfänger – so beherrschen Sie die Blicke.
Dresscode der Nacht: Mode, die leicht und zerbrechlich scheint, doch vor
Energie strotzt.
So lassen sich die Nächte durchtanzen: Für den
Frischekick zwischendurch kühlendes Eau
de Toilette, Puder und Make-up für kleinere
Reparaturen und nicht vergessen ... Ballerinas,
wenn die Füße in den High Heels schmerzen.
Eyecatcher: Lederrock „Laser Luxe“ aus weichem
Lammnappa mit grafischem Laser-Cut-Muster
Unser All-Time-Favourite
ist das Seidentop – fließende
Eleganz mit subtilem SexAppeal, ganz oben:
Seidensatin-Top „Lasered
Lace“ mit ausgelaserter
Blumengrafik, links darunter:
Seidenchiffon-Top „Pure
Moments“ mit weichem
Faltenwurf am Rücken,
rechts daneben: zweifarbiges
Seidensatin-Top „Colour
Mania“ in kräftigem Purple
mit spielerischem Volant,
mittig: Gürtel „Double Play“
aus weichem Nappaleder
Gekonnte
Akzente
Wedge „Double Line“ mit Korksohle, rechts
daneben: Tasche „Sporty Clean“ aus gewaschenem Kalbsleder, edler Akzent: goldfarbene
Kettenglieder, die den Tragegurt unterbrechen
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Garden Party
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Kurze Lederjacke „Straight Luxury“ aus weichem Lammnappa, Kleid „Soft Coolness“ mit kurzen Ärmelchen, High Bootie „Graphic Chart“
Sommerkleid „Smart Story“ aus leichtem Stoffmix, Armband
„Double Play“, High Bootie „Graphic Chart“
Feiner Merinopullover „Get Linear“, Boyfriend Pants „Graphic Glam“
aus Seide, Gürtel „Minimal Approach“, High Heel „Sharp Shape“,
Tasche „Sporty Clean“
Ein filigranes Trägerkleid für laue Hochsommernächte, das grazil-lässige
Outfit in Pink- und Beerentönen für fröhliche Abende unter Freunden oder
mit kurzer Lederjacke sportlich-chic zum Gartenfest des Sommers ...
Wohin Sie auch gehen, zelebrieren Sie neben dem Fest ebenso ihre Leichtigkeit. Wenn Sie es mondäner lieben, wählen sie das Bodenlange. Für
weniger festliche Anlässe wirkt es durch Accessoires wie Gürtel, Sandalen
und ein feines Strickjäckchen unbemüht edel und nicht zu mädchenhaft.
Metallisch schimmerndes bodenlanges Kleid „Linear Motions“ mit
Taillengürtel aus Leder im VintageLook, langer Cardigan „Minimized“
aus feiner Merinowolle mit aufgesetzten Taschen
Made with love... Im digitalen Zeitalter von
E-Mails, Facebook und Twitter bereitet es umso
größere Freude, Dingen zu begegnen, die persönlich und mit viel Liebe gestaltet sind.
Warum nicht zur nächsten Gartenparty wie in
guten alten Zeiten per Briefpost einladen?
Elegante Nonchalance
Leichtes Seidenchiffon-Top „Deliberate Imperfection“,
grafisch geschnittener
Rock „Smart Story“
Sandale „Bow Patch“ mit
dezentem Schleifendetail
In dem lässigen Shopper „Perforated“ aus perforiertem
Leder finden Strickjacke und Gastgeschenk Platz.
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Feiner Merinopullover „Minimized“, Shorts „Smart
Story“, Gürtel „Subtle Patch“, Wedge „Double Line“
Grafisch geschnittene Jacke „Power Game“, Seidenchiffon-Bluse
„Deliberate Imperfection“, Boyfriend Pants „Graphic Glam“,
Gürtel „Subtle Patch“, Wedge „Double Line“
Leichtes Sommerkleid „Smart Story“ mit grafischen Ton-sur-Ton-Patches,
High Bootie „Grapchic Chart“, Tasche „Sporty Clean“
Jacke „Sports Glam“, Seidenbluse „Colour Mania“, schmale Boyfriend Pants
„Smart Story“, Gürtel „Subtle Patch“, Wedge „Double Line“
THE STYLEBOOK
City Travel
In Looks denken und packen: Welche Jacke passt zu der einen wie auch der
anderen Pants? Welche Teile kombiniere ich zu einem Day-Outfit, welche
zum Dinner-Look? Den leichten Windbreaker vom Tag gegen eine edle
Strickjacke getauscht – schon wird das Outfit ausgehfein. Watch out for
your personal around-the-clock-Faves!
Seidengeorgette-Bluse
„Sheer Graphics“ mit Tonsur-Ton-Patches,
Shopper „Colour Play“ aus
gewaschenem Canvas im
Vintage-Look
Die besten und aktuellsten City-Tipps findet
man im Internet: Wo sind die interessantesten
Ausstellungen, wo die schönsten Shops und wo
spielt sich das Nachtleben ab? So lässt sich ein
Kurztripp ohne Hektik von zu Hause aus planen ... inklusive eines gelassenen Home-Fittings.
Leichtes Baumwolltop „Flower
Patch“ mit aufgenähten grafischen
Lederblumen,
Cardigan „Pretty Edged“ mit
Details aus Seidensatin
Clever in Style!
Handliche Schultertasche „Sporty Clean“
aus gewaschenem Leder
Die Baumwollhose
„Cool Companion“ in
Vintage-Färbung ist
ein flexibler Begleiter
mit super Passform
Bequeme Sandale
„Double Line“ für heiße
Sommertage
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THE STYLEBOOK
Easy Evening
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SCHUMACHER
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Zarter Baumwollcardigan „Taped“ mit passendem Top, Baumwollshorts
„Defined Attitude“ in Vintage-Färbung, Wedge „Double Line“
Baumwollcardigan „Taped“ mit grob gestrickten Rippen, softes
Baumwollkleid „Defined Attitude“, Wedge „Double Line“
Hose und Top „Defined Attitude“ aus Baumwolle in VintageFärbung, Sandale „Double Line“, Shopper „Perforated“
Laue Sommerabende sollten Sie mit dem Liebsten oder Ihren Mädels verbringen ... vor allem gemütlich. Aber bitte mit Stil. Feinste Baumwolle,
kühle Seide, weite relaxte Styles im prewashed Look, kombiniert zum grobmaschigen Boyfriend-Strick. Absolutes Stilmerkmal des Sommers sind
Wohlfühlfarben in kühlen Nuancen und puristische Designs. Mit High
Heels interpretieren Sie den Cosy Look sinnlich feminin und machen ihn
schnell und easy ausgehfein.
Welcome to the Club!
So einfach ist es, eine
Prinzessin zu werden:
Baumwoll-T-Shirt „Princess
Club“ – Mehr zum Club auf
dorothee-schumacher.com.
Cape-Cardigan „Clarified“
aus softem Kaschmir,
feines Strickshirt „Pretty
Edged“ aus Seide-LeinenMix mit SeidensatinDetails
Zeit, den Alltagsstress hinter sich zu lassen ...
kleine Oasen kann man selbst in einer Stadtwohnung erschaffen: mit duftenden Lavendelsträuchern und Windlichtern auf dem Balkon
für das kleine Wellness-Programm zu Hause.
Und dann bei einem guten Buch, einem schönen
Gespräch oder mit der Lieblingsmusik im Ohr
einfach mal abschalten!
Wohlfühl-Luxus
Gürtel „Double Play“
in zartem Beige,
Open-Toe-Ballerina
„Bow Patch“ aus
weichem Nappaleder
Bedruckte Seidenbluse
„Silk Melange“, darunter: leichtes BaumwollT-Shirt „Coloured In“
in Vintage Summer
Pink, links davon: lässige Boyfriend Pants
„Straight Luxury“ aus
weichem Nappaleder
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THE STYLEBOOK
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SCHUMACHER
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MINI ME
Mädchenträume für große und
kleine Mädchen
Die limitierten Mädchenkleider sind exklusiv im Online
Shop unter www.dorothee-schumacher.com und bei
ausgewählten SCHUMACHER-Partnern erhältlich.
Fotografie: Anna Rosa Krau
Haare & Make-up: Ute Hildenbeutel
Models: Alek A., Carla und Leonie
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SCHUMACHER
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SCHUMACHER
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SCHUMACHER
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SELECTED VIEWS
MODERNE
POESIE
Es sind immer die Details, aus denen sich ein Ganzes
formt. Wer gegen diese Grundregel verstößt, wer eine
Kleinigkeit außer Acht lässt, verwässert das Ergebnis,
kann es im schlimmsten Fall sogar zerstören. Die Detailbesessenen dürfen sich aber nicht im Kleinen verlieren.
Der Zusammenklang ist entscheidend, und wehe, wenn
auch nur eine Nuance nicht an ihrem Platz steht.
Diese Essentials, die jedes Handwerk veredeln und aus
Schneider ware echte, oft große Mode machen, sind für
Angelica Blechschmidt, Ex-Chefredakteurin der deutschen Vogue und Dorothee Schumacher so selbstverständlich, dass es kaum eines Wortes bedarf, sich darüber
zu einigen. Besessene Profis verkünden keine Philosophien, dazu ist ihre Zeit zu kostbar. Als Angelica und
Dorothee sich auf der Mercedes-Benz Fashionweek
Berlin 2009 kennenlernen, möchte die Kennerin alles
wissen von der Könnerin. Der Stil hinter dem Label imponiert ihr. Die Frau, die diesen Stil prägt, ist ihr bald
so nah, dass sich beide schnell auf einen MannheimBesuch einigen. Was dabei geschah, wie Angelica
Blechschmidt in die SCHUMACHER-Welt eintauchte,
wie sie Dorothees Arbeit, aber auch ihre Familie und
Freunde, ihr Zuhause und ihre Lieblingsorte erlebte –
davon erzählen die Fotos und Texte
auf dieser und den folgenden Seiten.
Sie stammen aus einem Buch, das
Angelica ihrer Freundin als Souvenir
an die herrlichen Mannheim-Tage
schenkte. Die Bilder der begeisterten
Fotografin fügen sich zum aufregenden Werkstattbericht über Dorothees
Inspirationen und Visionen und über
die Menschen der SCHUMACHERWelt. Der Bericht ist Psychogramm
und Protokoll: Er erzählt, wie Ideen
Gestalt gewinnen – auf dem Skizzenblock, im Atelier, schließlich auf
dem Runway der Berlin Fashionweek
2010. Auf jeder Station die Menschen: Hochmotivierte Mitarbeiter
und die geliebte Familie, denen
Dorothee Schumacher genauso viel
verdankt, wie sie ihr verdanken.
„
Wie ich den
SCHUMACHER-Stil
charakterisieren würde?
Natürliche Anmut und lässige
Eleganz. Aber diese Worte
benennen nur das Ergebnis,
nicht den Weg. Er führt
über Dorothees Zuhause, ihre
Kinder, Freunde und die
Mitarbeiter.
“
Angelica Blechschmidt
50
SCHUMACHER
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Moderne und alte
Industriekultur: Das
Vis-à-vis mit Dorothees
Sonnensymbol.
Sohn Max kommt vorbei,
ihr bester Berater und
Freund. Die Kette verrät,
wie viele Kinder sie hat.
„
Endlich Dorothee! Voller Energie und sehr weiblich –
in einem Kleid von Vionnet. Die Bibliothek im lichtdurchfluteten Raum ist mindestens fünf Meter hoch. Auf dem
Riesentisch aus lasiertem Holzpatchwork von Piet Hein
Eek liegt neben vielen anderen Dingen und Papieren ein
Buch. Ich habe es mitgebracht, vorher ein Herz mit vielen
Strahlen draufgemalt. Für Dorothee ein Sonnensymbol.
Dem Office gegenüber, auf der anderen Neckarseite, steht
ein Industriegebäude mit aufgemalter Sonne, ihrem eigentlichen glücksbringenden Firmenzeichen.
“
51
SELECTED VIEWS
„
Wow! Die riesige Kreativfabrik. Das Holzdach und
Gebälk in Weiß geben Wärme,
halbrunde Wände Geborgenheit, riesige Fenster und Lichtbänder im Dach wunderbares
Licht. Der Boden ist heller
Estrich, alles gedämpft. Einladend, gleich mitzuarbeiten.
“
Das Herzstück des Hauses
(Mitte). Hier treffen sich
Dorothee und Chefdesigner
Andreas Jeenicke oft.
Trends werden geboren,
Themen beschlossen, fertige
Teile diskutiert.
Per Hand: Jedes Teil wird
nachgemessen. Stimmen die
vorgegebenen Maße nicht,
muss es neu genäht werden.
Auf Messen werden unzählige
Stoffe gekauft. Manche bekommen später keine Chance.
Im Hutkoffer: Die unverzichtbaren SCHUMACHERRosen. Auf dem Innenspiegel
steht: with love!
52
An dieser Pinnwand
hängen verschiedene Beispiele
für Rockverschlüsse.
Die Architektur der Mode:
Heute braucht sich niemand
mehr mit einem Schnitt
und dessen Vergrößerung quälen.
Der Computer übernimmt
die mühsame Handund Rechenarbeit von einst.
Auffallend übrigens: Alle
Mitarbeiter tragen eleganten
SCHUMACHER-Stil.
Eine Mitarbeiterin scribbelt
auf Reisen alles, was ihr auffällt,
und sammelt es als Leporello.
53
SELECTED VIEWS
„
Hier könnte ich Wochen verbringen.
An diesem Tisch – groß wie eine Tischtennisplatte – lebt eine Stickerin. Ihre
wunderbare Aufgabe: Immer neue
Experimente mit Perlen, Pailletten und
anderen Märchenmaterialien.
“
Kleiner Ausschnitt aus
dem Saisonwerk – mit
technischen Angaben
und Stoffproben.
Andreas, seit über drei
Jahren im Haus,
bespricht sich mit
Dorothee. Der Ton ist
freundschaftlich.
„
Dorothee fühlt sich, als
hätte sie Urlaub – am
späten Nachmittag
fahren wir in die nahe
Pfalz zu Freunden.
“
54
Die Welt von Wolfgang Meurer.
Er wurde hier geboren, pflanzte
schon als Kind die ersten Bäume.
So entstand ein gewaltiger mediterraner Park mit Zypressenalleen,
seltenen Rosen, Feigen- und
Zitronenbäumen, verwitterten
Mauern und antiken Toren.
Außerdem „sammelt“ er die schönsten Brieftauben und Hühner.
Optische List: Das Ende dieser
genial konzipierten Zypressenallee
ist 1,7 Meter schmaler als der
Anfang. So wirkt der Weg länger.
Er führt zum Friedhof, auf
dem Wolfgangs Mutter liegt.
Freunde kommen. Ralph Gelbert
(oben Mitte) ist Maler. Jürgen
Tekath (oben) hat den schönsten
Blumenladen, das schönste Bistro
Mannheims, dazu noch einen
Concept Store. Jörg Koch (links) –
der „Junge für Alles“ fuhr uns in die
Pfalz. Dorothee, glücklich ihre
Lieben um sich zu haben, lässt sich
aus der Hand lesen. Kleinod auf dem Hügel: ein Day-Spa,
das man mieten kann. Der Weimaraner Margo fühlt sich wohl auf
dem Sofa, das Wolfgang passend zur Fellfarbe aussuchte.
55
„
Mittags geht es zum Lunch – in Jürgens französisches Bistro. Es liegt am schönsten Platz
Mannheims. Anschließend findet Dorothee noch
rasch in seinem extravaganten Concept Store
ein Geschenk für eine Freundin. Nicht einen
Moment erlebe ich sie müde. Sie ist voller Kraft,
denkt schnell – und jeden Tag übersteht sie auf
derartig sexy High Heels! Ich erinnere mich
kurz an meine vielen anstrengenden VogueJahre – es war genau so.
“
Früh zu Hause. Dorothees normales Arbeitspensum ist eine stil- und zielsichere Rallye durch
den Tag. Colette, die neunjährige Prinzessin,
empfängt ihre Mutter mit vier Schnecken auf den Händen, dann
kriecht ihr eine übers Gesicht. Sie freut sich. Es sind ihre neuesten Freunde.
Außerdem lebt die Familie mit fünf Hasen, zwei Volieren voller Vögel,
einem Schnauzer, Zwergschwein und Pony.
56
SCHUMACHER
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SELECTED VIEWS
Pony Sancho geht abends
allein in den Stall, den es mit
dem Zwergschwein teilt.
Joseph und Colettes Lieblingssport: Trampolinspringen.
Globale Mixtur: nordafrikanische
Kelims, bemalte Holzelemente aus
Indonesien, Sessel aus schweren
Baumstämmen und Indianerkissen.
Der Häuptling wacht übers Haus.
Die holzgetäfelte Bibliothek mit
Kamin ist Dorothees Lieblingsplatz im Winter.
Beim Champagner
im Gartenhaus berichtet
Familienmanager Dirk
vom Tagesgeschehen zu
Hause. Zwergschwein Mr.
Pig kommt auch vorbei.
57
„
SELECTED VIEWS
Heute sonnig und frei! Die Freunde
kommen zu mir ins „Heidelberg
Suites Boutique Hotel“. Wir besichtigen einige atemberaubend schöne
Appartments und genießen auf
der Dachterrasse den großartigen
Blick auf die Hügel und das
weltberühmte Schloss.
“
Peter im „Oval
Office“. Ein tonnenschwerer Tisch
aus Schiffsteilen wirkt
wie eine Skulptur.
Peter, der Galerist, zeigt uns sein
Stadtpalais. Seine Koi-Fische sind
schwimmende Kunstwerke. Sie werden
durch ein Computerprogramm
pünktlich mit Sauerstoff, Futter und
frischem Wasser versorgt.
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SCHUMACHER
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Surprise im Bad: Peter wollte
Kontraste zur majestätischeleganten Architektur und
bestellte diese abstrakt-surrealistische Deckenmalerei.
Extravagante Highlights: eine Schnecke als
Treppe zum Garten und auf der Terrasse eine
antike Mistelzweigleuchte aus bemaltem
Metall. Dorothees Favorit – auch der meine.
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„
Einen Monat später:
Die Show! Dorothees Label
SCHUMACHER ist poetischer
Höhepunkt der Fashionweek
Berlin.
“
Backstage: erster Blick auf Dorothees
Zauberträume ... Das kleine graue Strickteil über Nude-Chiffon und silbernem
Organza. Ich entdecke auch mein bereits
vorher geliebtes schilffarbenes Paillettenkleid. Schnell ein Foto – Dorothee ist
glücklich. Sohn Max gratuliert.
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SCHUMACHER
s/s 11
SELECTED VIEWS
Dorothees Stil: zart,
sophisticated und
voller Energie. Ihre
sanften Farben –
Grau- und Nudetöne
mit Akzenten –, ihr
Materialmix Chiffon,
Leder, Seide und Pailletten, lassen mein Herz in
die Hände klatschen. Es laufen so viele Favoriten –
Must Haves! ... Auch Milla ist begeistert.
„Ich schnurre! Fragiler Luxus, jedes Teil ist
beseelt. Dorothee denkt an die vielen Seiten
und Stimmungen der Frau: An das Mädchen
in uns, die Rebellin und die Power Woman –
und alles strahlt natürliche Weiblichkeit
aus. Lieblingsstücke – auch für den vollsten
Kleiderschrank. Mir gegenüber sitzen alte
Vogue-Freunde: Miles Aldridge, der Modefotograf, Philip Treacy, König der HutExtravaganz, Milla Jovovic und die heutige
Vogue-Chefin Christiane Arp. Auch die
junge Geigerin Arabella Steinbacher liebt
die Musikalität von Dorothees Mode.“
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FAVES RADAR
WINSTON ROETH
DER KÖNIG
DER FARBE
Gibt es Kunstwerke, die modische Visionen, ein Sommergefühl, eine komplette Kollektion beflügeln? Ja, es gibt
sie. Die Schöpfung „Lover’s Prayer“
von Winston Roeth faszinierte Dorothee Schumacher so nachhaltig, dass sie
das strahlende Pink des Werkes in ihre
Sommerkollektion 2011 aufnahm. So
entsandte sie die FAVES-Redaktion,
um mehr über den Künstler und die
Magie von Farben zu erfahren.
Berühmt wurde der Meister der Farbe
und Wahl-New-Yorker durch seine
einzigartig intensive und monochrome
Temperamalerei. Seit Beginn des
neuen Jahrtausends sind seine Werke
aus Privatsammlungen wichtiger zeitgenössischer Galerien von den USA bis
Neuseeland nicht mehr wegzudenken.
In der Galerie Peter Zimmermann
verfolgten wir die Installation seines
Schieferensembles „Flamenco Sketches“
und erkannten etwas Wesentliches:
Erst aus der Fähigkeit, Emotionen der
Bilder mit fremden Augen zu entdecken, entsteht authentische Kunst.
Die Fotografie rechts zeigt das Werk
„Lover’s Prayer“, Temperafarbe auf Fiberglasplatte,
mit freundlicher Genehmigung der Galerie Peter
Zimmermann
Illustration Katja Foos,
SCHUMACHER Design Team
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SCHUMACHER
s/s 11
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FAVES RADAR
„Flamenco Sketches“
Temperafarbe auf Schiefer, mit freundlicher
Genehmigung der Galerie Peter Zimmermann
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SCHUMACHER
s/s 11
Wie heißt das Werk, das Sie hier zeigen?
„Flamenco Sketches“, benannt nach einem Musikstück
von Miles Davis.
Dieses Stück diente Ihnen als Inspiration?
Nein, es ist einfach ein guter Name.
Das Werk besteht aus 24 farblich unterschiedlichen
Schiefertafeln. Warum haben Sie für dieses Polyptychon
Schiefer als Trägermaterial gewählt?
Schiefer mag ich wegen seiner natürlichen Oberflächenstruktur. Zuvor hatte ich aus diesem Grund mit Holztafeln gearbeitet. Ich liebe die veschiedenen Qualitäten von
Schiefer. Es liegt plan an der Wand an und ist sehr angenehm zu bearbeiten. In den 80er Jahren benutzte ich
das Material erstmalig, beachtete allerdings die Werke
eine Weile lang nicht – bis einer meiner Galeristen diese
frühen Arbeiten entdeckte und vorschlug, sie zu zeigen.
Wie entscheiden Sie, welche Farben nebeneinander hängen?
Ich empfinde es so, als ob das Bild diese Entscheidung
trifft, und glaube an die positive Entwicklung des Werkes. Dieses hier ist eine Auftragsarbeit. Peter Zimmermann sprach mit mir über dessen Format und die Wirkung, die er sich vorstellte, womit ein Anfang geschaffen
war, das Ergebnis aber entsteht in Gelassenheit und ist
glückliches Geschick. Sobald alle Tafeln nummeriert
und an der Wand arrangiert sind, nehme ich eine der
Flächen ab, bemale sie – ich beginne gern mit dunklen
Farben – und setze sie wieder ein, an anderer Stelle füge
ich eine weitere dunkle Farbe ein, vielleicht eine dritte.
Bis ich eine andersartige Farbe im Ensemble wünsche.
So beginnt es zu entstehen, so füllt es sich; die Anregungen kommen aus dem Bild heraus. Farben können sich
dramatisch ändern. Es kommt vor, dass ich beschließe,
eine tiefrote Fläche in eine schwarze zu verwandeln.
Es kommt also darauf an, dass es sich richtig anfühlt?
Die Schiefertafeln zeigen in so einem Prozess ihre genaue Bestimmung. Ich betrachte jedes Paneel als Persönlichkeit mit besonderer Kraft, die eine klare Wirkung
durch die ihr eigene Farbe oder Eigenschaft entwickelt.
Sobald eines seinen Ausdruck findet,
folgen die anderen. Dabei ist die
Wirkungsvielfalt enorm – manche
Tafeln sind samtig, saugen den Betrachter auf, absorbieren auch geradezu die Textur des Schiefers; andere
kommen auf einen zu, bewegen sich
frei im Raum. Für mich ist das Interessante daran, zu sehen, dass alle
Farbwelten nebeneinander existieren
können und sich in der Anordnung
des Zusammenspiels dann beeindruckende Effekte zeigen.
Ihr Werk „Lover’s Prayer“ inspirierte
Dorothee Schumacher zu den leuchtenden Farben in der Farbpalette dieser
Sommerkollektion. Ihre Farben strahlen Wärme aus und stimmen sehr fröhlich. Ist das eine subjektive Wahrnehmung oder auch Ihre Intention?
Es ist immer die persönliche Wahrnehmung – welche aber wichtig ist.
Auch dieses Werk war eine Auftragsarbeit; ich sah mir an, wo es hängen
sollte, und fühlte nach, welche Farben sich hier gut entfalten würden.
Doch es ist stets dem Betrachter
überlassen, das Bild für sich zu erschließen; ich versuche lediglich, das
Werk in sich stimmig zu erarbeiten.
Mich persönlich arbeite ich aus dem
Kunstwerk buchstäblich heraus –
in einem langen Prozess. Erst das
ermöglicht es mir, das Bild aus der
Perspektive anderer zu verstehen.
Welches Trägermaterial benutzten Sie
für „Lover’s Prayer“?
Ein technisches Material mit Wabenstrukturen, das mit Fiberglas
verkleidet ist – das größtenteils also
aus Luft besteht. Es ist leicht, zugleich flach und sehr stabil.
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FAVES RADAR
Sie geben Ihren Werken Titel wie „Accelerator“, „Apostle“,
„Easy Lover“ oder „Trance“. Womit beginnen Sie Ihren
Schaffensprozess – mit dem Titel oder mit dessen Interpretation?
Meistens findet das Bild seinen Namen nach der Fertigstellung, doch manchmal ist der Titel schon da und bekräftigt sich im Bild. Oft halte ich auch Ausschau nach
Namen, bis ich etwas höre, das zu dem Entstehenden
passt. Kürzlich zeigte ich in Palma das Stück „To Soon
To Tell“, was gut zu dem Bild passte und ihm einen
poetischen Ausdruck verlieh.
Das Schaffen eines Künstlers ist für viele nicht einfach
nachzuvollziehen. Wie gestaltet sich Ihre Arbeit?
Im Grunde versuche ich schon immer die Klarheit meiner Arbeit herauszufiltern. Das, was mich fortwährend
beschäftigt, sind Pigmente und Farben in aller Einfachheit ihres Wesens; das Wissen darüber, diese individuellen Farben entwickeln zu können, die Pigmente aus
einem kleinen Partikel zu einem Gemälde zu machen –
zu beleben.
Ich fand diesen Satz über Sie: „Winston Roeth ist wahrscheinlich der beste Farbkünstler New Yorks.“ Gibt es ein
Geheimrezept für die Intensität Ihrer Temperafarben?
Es gibt keine Geheimnisse; nur mein Gefühl für Farbe
und das jahrelange Lernen, das Licht dieser Farben, die
Schwingungen, die samtene Qualität zu extrahieren. Als
junger Mann dachte ich, je mehr Pigmente ich anrühre,
desto kräftiger wird die Farbe, doch zusammengedrängt
entziehen sich die sehr feinen Farbpartikel gegenseitig
Lebenskraft, man muss sie zum Strahlen bringen.
Hängt das vom Bindemittel ab?
Vom Bindemittel, der Streuung und anderen Farbpartikeln, die ich Transportpigmente nenne. Kleine Pigmente
formieren sich um diese, sodass größere Oberflächen
entstehen, was sogar sanfte Verläufe oder Schatten erzeugt. So entsteht die komplexe Wirkung meiner Bilder.
Ihre Werke sind seit über drei Jahrzehnten in den aufregendsten Galerien der Welt zu sehen. Gab es während Ihrer
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SCHUMACHER
s/s 11
künstlerischen Tätigkeit besonders
kuriose oder intensive Phasen?
Lange Zeit habe ich gelebt wie viele
Künstler, gearbeitet, um zu überleben, und versucht, meine Arbeit
und mich weiterzuentwickeln. Bis
eine meiner Ausstellungen in einer
New Yorker Galerie einen wichtigen
italienischen Kunstsammler erreichte – Giuseppe Panza. Als er mich
mit seiner Frau das erste Mal im
Atelier besuchen kam, bereitete ich
eine Kunstausstellung vor. Die beiden sahen alle fertiggestellten Exponate an und kauften die gesamte
Ausstellung noch vor der Eröffnung
auf. Das war unglaublich. Vier Jahre
lang kauften sie fast alles, was sie an
meinen Wänden sahen. Das gab mir
die Möglichkeit, weiterzumachen
und zu wachsen. Gleichzeitig konnte
ich nicht glauben, dass mir das wirklich passierte, und wartete immerzu
auf ein jähes Ende. Doch immer
mehr Galerien interessierten sich für
meine Werke. Die Unterstützung
der Familie Panza, ihr Enthusiasmus
waren Meilensteine für mich, eine
wirklich intensive Zeit.
Für eine Ausstellung in Italien installierten Sie ihre Werke in einem barocken Ambiente – welche Rolle spielen
die Ausstellungsräume für ihre Bilder?
Abermals war es eine Herausforderung, die Giuseppe Panza mir bot.
Elf meiner Gemälde hängen nun im
Palazzo Ducale in Sassuolo, Italien.
Die Einrichtung der Säle ist von
1640, während die Bilder von 2000
bis 2001 sind. Eine der größten Anregungen ist es, meine Arbeiten in
verschiedenen Kontexten oder Lebensräumen der Interessenten zu
sehen.
Wie haben Sie angefangen? Sind Sie ein geborener
Künstler?
Diese Fotografie zeigt einen Ausschnitt des Saales
im Palazzo Ducale in Sassuolo, Italien, den
Winston Roeth mit elf Gemälden ausstattete.
Photo©Giorgio Colombo, Milano
Vieles im Leben ergibt sich einfach. Ich erinnere mich
an eine intensive Erfahrung als ich gerade mal fünf Jahre
alt war. Unsere Lehrerin gab Blätter mit unterschiedlichen Symbolen darauf aus und bat uns, diese mit Kreide
zu bemalen. Meines zeigte einen Kreis. Ich holte also
eine rote Kreide und malte diesen Kreis aus. Vollkommen versunken bearbeitete ich ihn mit der roten Farbe,
bis sie kam, das Blatt hochhielt und zur Klasse sagte:
“Seht euch das an!” Ich war sehr stolz damals, es war
quasi meine erste Ausstellung. Dieser Moment sagt vieles über mich aus und darüber, wie ich begann.
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FAVES RADAR
CHAPEAU,
MR. TREACY!
Ein Hut ist nicht nur ein Kleidungsstück. Ein Hut ist auch
ein Ausdruck der Persönlichkeit, der Lebensanschauung,
eine Geste des „Sich-Selbst-Bewusstseins“. Nur wenige
wissen darum so gut wie der Hutmacher des 21. Jahrhunderts, Philip Treacy. Zu seinen Kunden zählen die Royals,
Madonna – und Dorothee Schumacher. Sie wünschte sich
einen Hut, der Stärke mit weiblichem Charme vereint.
Seine Einzelanfertigung für SCHUMACHER zeigt sich,
wie erwartet, ungewöhnlich – als klarer Selbstausdruck
einer feinsinnigen Frau, im Denkansatz nah an der
SCHUMACHER-Philosophie, doch visuell in einer ganz
eigenständigen Interpretation. Mit dem British Milliner
stellen wir Ihnen einen Modemacher vor, dessen Kreationen wir ebenso bewundern wie seinen Scharfblick und
seine Bescheidenheit.
Als surreal und skulptural werden die Schöpfungen von
Philip Treacy in der Modewelt etikettiert. Ohne Zweifel
sind sie es. In Fachkreisen gilt er als DER Hut-Designer.
Stilikonen wie Goldie Hawn, Boy George oder der „Sex
and the City“-Star Sarah Jessica Parker tragen seine
Werke nicht minder würdevoll als die Königin von England. Er entwarf Hüte für Alexander McQueens HauteCouture-Kollektionen bei Givenchy, für Karl Lagerfeld
bei Chanel sowie streng genommen für alle erstrangigen Designerhäuser und Couturiers: Valentino, Ralph
Lauren, Donna Karan. Die Hut-Kreation von Lady
Gaga bei den Grammy Awards 2010 geht ebenso auf
den Modisten zurück wie die Entwürfe für namhafte
Filmproduktionen, u. a. die Kostümausstattung bei
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SCHUMACHER
s/s 11
„Harry Potter“. Das britische Königshaus liebt und schätzt die Kronen-Pendants ganz besonders. In
Anerkennung seiner Verdienste für
die britische Modeindustrie wurde
Philip Treacy 2007 durch Queen
Elizabeth II gewürdigt, zum Ehrenoffizier der Most Excellent Order
of the British Empire berufen und
bekam diesen Ehrentitel von Prince
Charles überreicht. Darüber hinaus
gewann er unzählige Preise, darunter
fünfmal den Award für den British
Designer of the Year.
Seine Werke haben sich zu Blickfängen bei Ausstellungen und als
Designobjekte in führenden Museen
(u. a. „Metropolitan Museum of Art “
in New York) etabliert.
Der Designer produziert jährlich
rund 10.000 Hüte, neben HauteCouture-Kollektionen auch wertvolle
Sonderanfertigungen. Philip Treacy
ist tatsächlich der glamouröseste
Hutmacher unserer Zeit. Einerseits.
Andererseits ist er in aller Einfachheit des Wortes „Erschaffer“, der
seine Popularität hinter die Kunst-
Die mit Neugier erwartete Hut-Kreation
erreicht uns in einem
überdimensionalen
Paket ...
... sorgte schon mit seiner Verpackungsopulenz
für den Wow!-Effekt, ...
... versehen mit einem
Logo, das königlichen
Ansprüchen gerecht zu
werden vermag.
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FAVES RADAR
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SCHUMACHER
s/s 11
fertigkeit stellt. Trotz seines Ruhmes fertigt der „Putzmacher der Grandezza“ seine Luxusstücke über mehrere
Wochen in aufwendiger Handarbeit noch selbst. Erst
der zweite Blick erfasst, wie achtsam der Künstler mit
seiner Passion, seiner Liebe zum Detail umgeht.
„Die Menschen denken, ich hätte ganze MitarbeiterTeams um mich herum, doch so funktioniert es nicht.
Meine Arbeit erfordert viel Feingefühl, einziges dafür
geeignetes Equipment sind meine zehn Finger. Früher
dachte man, Massenproduktion sei die Zukunft, es ist
jedoch genau umgekehrt, Handarbeit ist der Luxus
unserer Zeit.“ Philip Treacys handgefertigte Hüte sind
nicht nur modische Accessoires sondern Heldenstücke
der traditionellen Handwerkskunst. 1967 im ländlichen
Irland geboren, fand der junge Treacy seine Faszination
für das Schöne und die Mittel zur Umsetzung seiner
Ideen dort, wo man die Geister der Mode nicht vermutet – am Hof seiner Eltern, in der Betrachtung der sich
ständig verändernden Natur und in einem Stall voller
Gänse und Fasane. Federn seien sein wesentlichster
Rohstoff, berichtet Treacy, und dass er die Einflüsse seiner Kindheit heute sehr schätze. Seine Arbeitstage seien
sehr konstant, und es falle ihm manchmal schwer, sein
Atelier zu verlassen, weil er sich in noch so viele Details
vertiefen wolle.
er den Hut nicht erfunden, er habe
nur erreicht, ihn sexy zu machen.
Treacy zufolge kann jede Frau und
jeder Mann einen Hut tragen, es
käme nur darauf an, den richtigen
zu finden, den perfekten Akzent für
den jeweiligen Menschen zu setzen.
Gemäß dieser Idee kreiert er für
sein Londoner Studio auch sehr
tragbare Ready-to-wear-Kollektionen. Solange es Kunden gibt, deren
Persönlichkeit er studieren kann, um
mit einem individuellen Schmuckstück das Schönste an ihnen zu
unterstreichen, werde seine Inspiration nicht versiegen und könne er
nicht aufhören, schöne Dinge zu
erschaffen und zu demonstrieren,
wie ein Hut eine Person lebendig
werden lassen kann.
Vor so viel Ideenreichtum ziehen wir
den Hut und lassen unseren Fantasien in Sachen Kopf-Couture by
SCHUMACHER freien Lauf ...
Schlicht, mit einer Zeichnung, beginnt die Herstellung
seiner Stücke. „Die Nachbildung dieser Skizze, eine Art
Modell, fertige ich in sehr leichtem flexiblem Material
an und schicke es zum traditionellen Hutblock-Macher
nach Paris. Er nutzt dieses Mock-up quasi als Schlüssel,
um das eigentliche Modell in Holz zu schnitzen. Meist
nach Augenmaß. Ich bin auf seine Bereitwilligkeit, den
Block exakt meiner Form entsprechend nachzubilden,
angewiesen. Jede minimale Veränderung kann verhängnisvoll für Proportionen und Statik werden.“
Drei Tage bis drei Jahre könne die Herstellung eines
Hutes in Anspruch nehmen, erzählt der Perfektionist
und dass das Spannendste an seinem Beruf sei, weltweit
Menschen beeinflussen zu können, ihnen Hüte aus einer
neuen Perspektive vorzustellen. Er hielte nichts vom
Elite-denken in der Mode, Mode sei für jedermann da,
und jeder habe das Recht, großartig auszusehen. Sich
selbst nimmt er dabei nicht zu wichtig, schließlich habe
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FAVES RADAR
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SCHUMACHER
s/s 11
IM GESPRÄCH MIT
NORA VON WALDSTÄTTEN
Nora von Waldstätten entstammt einer alten österreichischen Adelsfamilie, ist Baroness, „Beste Nachwuchsschauspielerin Deutschlands“ und eine starke Frau. In ihren jüngsten preisgekrönten Filmen
„Tatort – Herz aus Eis“, „Schwerkraft“ und „Carlos – Der Schakal“ spielt sie keine Identifikationsfiguren, sondern Charakterrollen mit gewaltigen emotionalen Abgründen. Wir sprechen mit ihr über die
Vielgestaltigkeit ihres Schauspiels, das Facettenreichtum eines einzigen Menschen und wahre Schönheit.
Frau von Waldstätten, Sie sind in kürzester Zeit sehr erfolgreich und damit
zur Person des öffentlichen Interesses
geworden. Welche Dinge gefallen und
welche stören Sie an diesem Beiwerk
Ihres Berufs?
Der Schauspielberuf ist nun mal ein
öffentlicher. Es ist also davon auszugehen, dass man zur Projektionsfläche
wird. Ich weiß, dass ich mich zur Verfügung stelle für die zu spielenden Figuren, sicher aber auch für Meinungen
und Einschätzungen der Öffentlichkeit.
Allerdings ist es schon verrückt, was
dann alles auf einen einströmt. Deshalb konzentriere ich mich auf meine
Arbeit.
Ich finde es auch unumgänglich, seine
eigene Instanz zu bleiben. Achtsam zu
sein, wessen Rat oder Kritik man annimmt.
Nach Ihren jüngsten Erfolgen in den
tiefgründigen und anspruchsvollen
Rollen als Intrigantin Viktoria in
„Herz aus Eis“ und Magdalena Kopp,
der Frau des Terroristen Ramírez
Sanchez alias Carlos, wurde viel über
Ihre Eigenschaften und Fähigkeiten
berichtet. Welche Merkmale erzählen
tatsächlich von Ihrer Person?
Ich bin sehr akribisch. Ich lache mehr
als meine Filmfiguren. Und ich koche
sehr gerne. Das ist meine Form der
Meditation.
Mithilfe eines Moleskine-Notizbuchs
erarbeiten Sie sehr feinsinnig und akkurat ihre Film-Charaktere.
Was genau notieren Sie darin?
Mit welchem Material haben Sie beispielsweise die Rolle
der Viktoria gefüllt?
Ich stelle meiner Figur Fragen und fantasiere mich über die
Antworten in sie hinein: Was ist ihr größter Traum und
Albtraum. Zu wem betet sie? Betet sie überhaupt?! Bei
Viktoria hab ich unter anderem ganz konkret nach einem
Kindheitstrauma gesucht, das ihr die innere Logik und die
daraus resultierende Rechtfertigung ihrer Taten gibt.
Zeigt sich Ihr Facettenreichtum auch in Ihrer Mode?
Ich hoffe (lacht). Mein Kleiderschrank hat ein großes
Spektrum.
Sie kommen aus einer adeligen Großfamilie. Sensibilisiert
Sie dieser Hintergrund auch für stilistische Gepflogenheiten
und gesellschaftliche Dresscodes?
Ich finde es wichtig, dem Anlass entsprechend angezogen
zu sein. Das ist meine Art, einer Veranstaltung oder einer
Person Respekt zu zollen.
Wenn Sie eine modische Benimmregel einführen dürften,
welche wäre es?
Eine Freundin meinte mal im Scherz zu mir: Always dress
better than you feel! Und sie hat recht. Man kann über das
Äußere sein Inneres adjustieren. Denn natürlich beeinflusst
das, was und wie wir es tragen, das Gemüt.
Das ist beim Schauspiel nicht anders, ein gutes Filmkostüm
kann durchaus ein Schlüssel für die zu spielende Figur sein.
Empfinden Sie Schönheit als etwas Stoffliches, Dingliches
oder als immateriell?
Schönheit spiegelt sich für mich auf jeder dieser drei Ebenen
wider. Sie ist vielfältig, wandelbar und dadurch nicht eindeutig zuzuordnen.
Welche schönen Dinge inspirieren Sie für Ihre Arbeit?
Ich gehe sehr gerne ins Museum und lasse mich von Gemälden und Skulpturen inspirieren. Oder von der emotionalen
Essenz eines Liedes. Wenn ein Künstler etwas durchdrungen
hat, ist es immer bereichernd.
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FAVES RADAR
Sommerfest 2010
GROSSE MOMENTE BEI
SCHUMACHER
Eröffnung Online Shop
Im September war es soweit ... der
Online Shop öffnete seine Tore zur
magischen SCHUMACHER-Welt.
Seither können Kundinnen weltweit in
privater Atmosphäre echte Lieblingsstücke in unserem luxuriösen Kleiderschrank entdecken. Geboren wurde
dieser jüngste Familienspross mit viel
Liebe, Kraft und Leidenschaft vom
gesamten Team.
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SCHUMACHER
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Mit der positiven Energie der Berlin Fashion Week
aufgeladen, wurde zurück in Mannheim zum Sommerfest geladen: ein Dankeschön an das gesamte
Team und im Besonderen an diejenigen, die zum
Erfolg der Schauen vom Mannheimer Headquarter
aus beigetragen hatten. Geschlossen feierte das Team
ein unvergessliches Sommerfest an Bord der Patria,
das Schiff der Heidelberg Suites, das kurz zuvor
luxuriös umgebaut worden war. Was bei 30 Grad
Hitze als ausgelassene Bootstour begann, mündete
in einem fröhlich-stürmischen Fest. In jedem Sinne.
Denn trotz eines gewaltigen Sommergewitters feierte die Crew bis tief in die Nacht ...
Seit Eröffnung des Online Shops und dem Relaunch
unserer Homepage ist auch der „Princess Club“
mit neuen Leben gefüllt. Wir freuen uns über
10.500 Prinzessinnen und unsere Eroberung
vieler Herzen der virtuellen Welt mit über 1600
SCHUMACHER-Fans bei Facebook.
Vogue Fashion’s Night Out & Temporary Store Berlin
Anlässlich der Vogue Fashion’s Night Out am 9. September 2010 eröffnete Dorothee Schumacher den ersten
SCHUMACHER-Temporary-Store im legendären
Quartier 206 in Berlin. Erstmalig erleben hier Kunden
die SCHUMACHER-Lovely -World hautnah.
Während wir uns an die Fashion’s Night Out als ganz besonders heitere und
erfolgreiche Shopping-Nacht mit Gästen wie Claudia Schiffer, Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp, und Schauspielerinnen wie Anna Maria Mühe
und Bettina Zimmermann erinnern, gehen wir mit der neuen Kollektion auch
schon in die Verlängerung. Bis 30. April 2011 bleibt unser Berlin-Store für Sie
geöffnet.
Shop-Eröffnungen
Die ersten SCHUMACHER Shop-inShop-Flächen in Deutschland und
Österreich sowie der Monobrand-Store
in Kuwait überwältigten uns mit positiver Resonanz. In naher Zukunft werden weitere SCHUMACHER-Welten
das In- und Ausland verzaubern, geprägt von Dorothee Schumachers Handschrift der harmonischen Gegensätze.
SCHUMACHER und die
Kunsthalle Mannheim
Die Retrospektive „Ré Soupault – Künstlerin im Zentrum der Avantgarde“ in der
Kunsthalle Mannheim (13.
Februar bis 8. Mai 2011)
zeigt die faszinierende Ré
Soupault (1901–1996) in
ihrem reich facettierten Werk
als Fotografin, Journalistin,
Filmemacherin, Übersetzerin
und Modeschöpferin mit eigenem Pariser Salon. Ihr Transformationskleid, damals als
Kritik an der zeitgenössischen
Mode entstanden, interpretiert Dorothee Schumacher
neu und aus den Augen einer
Powerfrau des 21. Jahrhunderts – zu sehen in der
Kunsthalle Mannheim.
Das Hotel de Rome Berlin bietet seit
2010 einen exklusiven Service an:
Hotelgästen, die in ihrem Koffer kein
passendes Outfit für besondere Anlässe
finden, wird auf Wunsch ein temporärer SCHUMACHER-Kleiderschrank
aufs Zimmer gebracht. Bequem und
sehr privat kann so das „Lieblingsteil“
für den perfekten Auftritt ausgeliehen
werden. www.hotelderome.de
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SCHUMACHER
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PLAYFUL
GRAPHICS
Fotografie: Yuval Hen
Styling: Damian Foxe
Hair: Christopher Sweeney
Make-up: Naoko Scintu
Set Design: Sam Barbic
Model: Hannah Johnson
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THE
LAST
PAGE
Liebe SCHUMACHER-Freunde,
auf Seite 90 sind Sie nun am Ende der aktuellen FAVESAusgabe angelangt. Genau der richtige Zeitpunkt, um Ihnen
zu sagen, dass Sie nicht Abschied nehmen müssen ... denn es
geht weiter. Unsere virtuelle SCHUMACHER-Welt bietet
Ihnen die Möglichkeit, sich 24/7 wie eine Prinzessin zu
fühlen. Alle Informationen zum Unternehmen, zu den
Kollektionen und zu anstehenden Events finden Sie unter
www.dorothee-schumacher.com.
Und noch mehr! In unserem Online Shop erwarten Sie alle
SCHUMACHER-Looks der letzten Seiten. Um Ihnen die
Suche danach zu erleichtern, ein kleiner Tipp: Wenn Sie
im digitalen FAVES auf unserer Homepage Ihre LieblingsLooks anklicken, werden Sie direkt zu diesen Styles im
Online Shop weitergeleitet. So sind Sie von Ihren Favorite
Pieces nur ein Augenzwinkern entfernt ...
Für das Jahr 2011 wünschen wir Ihnen Glück und Gesundheit, aber auch und vor allem Stärke für ausgefallene Ideen!
Viel Spaß beim Shoppen wünscht Ihnen
Ihr SCHUMACHER-Team!
FAVES #8
SCHUMACHER © 2010
Erscheinungsweise: halbjährlich.
Nachdruck nur mit vorheriger schriftlicher
Zustimmung durch die Redaktion.
90
Herausgeber und Vertrieb: SCHUMACHER GmbH
Geschäftsführer: Dorothee Schumacher-Singhoff, Stefan Ahrens
Industriestraße 47, Hafen 41, 68169 Mannheim
Tel. +49 (0)621 12 72 50, Fax +49 (0)621 12 72 56 01
[email protected] | www.dorothee-schumacher.com