Die Nordzucker Chronik

Transcription

Die Nordzucker Chronik
1997 bis 2013
1950 bis 19977
1900 bis 19550
1865 bis 190
00
18
838 bis 1865
Die Nordzucker Chronik
Die ersten Zuckerfabriken im deutschsprachigen Raum entwickelten sich durch Napoleons Kontinentalsperre.
Denn diese hatte zur Auswirkung, dass kein Rohzucker importiert werden konnte. Doch die eigentliche
Gründerphase begann in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts. Viele der heutigen Nordzucker-Werke
haben ihre historischen Wurzeln in dieser Zeit. Das Herzogtum Braunschweig wurde im 19. Jahrhundert zum
größten deutschen Rübenzuckerproduzenten außerhalb Preußens. Im Jahr 1891 gab es dort 406 Unternehmen,
bevor ein Konzentrationsprozess einsetzte. Die Gründe waren die Ausweitung des Bahnnetzes, die kontinuierlichen Modernisierung der Fabriken und deren steigende Verarbeitungskapazität.
Nach 1950 kam es vor allem durch die Teilung Deutschlands zur Neuordnung der Zuckerindustrie.
Der Verdichtungsprozess und die Konzentration auf wenige Zuckergesellschaften bis hin zur Nordzucker AG
in Norddeutschland halten an.
Meilensteine der Entwicklung Nordzuckers und wichtige Ereignisse, die das jeweilige Geschäftsjahr prägten,
finden Sie in dieser Übersicht.
< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1838
Gründungsjahr der ersten, noch heute bestehenden
Zuckerfabrik in Klein Wanzleben. Am 11. Februar 1838
rief Initiator Peter Wallstab mit 19 Aktionären das
Unternehmen ins Leben. Damals ahnte noch niemand,
dass das Unternehmen 175 Jahre später der zweitgrößte
1865 bis 1900
Zuckerhersteller Europas sein wird.
1900 bis 1950
(Bildrechte: Bördemuseum Ummendorf)
1859
Wegweisend für den Aufstieg und die strategische Ausrichtung der Fabrik war der Einstieg der Familien
Rabbethge und Giesecke. Sie trieben die Modernisie-
1950 bis 1997
rung und Vergrößerung voran und begannen mit der
Züchtung besonders zuckerhaltiger Rüben. Das Rübensaatgut „Klein Wanzlebener Original“ eroberte Ende
des 19 Jahrhunderts den deutschen und später sogar
den Weltmarkt. Binnen weniger Jahre entwickelte sich
die Zuckerfabrik zu den produktivsten in Deutschland
und war damals die größte und modernste der Börde.
1997 bis 2013
(Bildrechte: KWS Saat AG)
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1864
Das Diffusionsverfahren wurde von Julius Robert erfunden: die Rübenschnitzel werden in einer Diffusionsbatterie zusammengefasst und in heißem Wasser ausgelaugt. So konnte mehr Zucker als vorher gewonnen
werden, weshalb diese Methode schnell zum Standard
1865 bis 1900
in der Branche wurde. Auch die Fabrik Klein Wanzleben
wurde auf dieses neuartige Produktionsverfahren um-
1997 bis 2013
1950 bis 1997
1900 bis 1950
gestellt. Dieser Erfolg erfreute auch die Aktionäre.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1865
Weitere Werke wurden gegründet: Nordstemmen
(1865), Clauen (1869), Schladen (1870) und Uelzen (1883).
Auch im Ausland entstanden Standorte, die bis heute
existieren. In Dänemark nahmen die Werke Nakskov
(1882) und Nykobing (1884) ihren Betrieb auf, in Schwe-
1865 bis 1900
den sind es die Fabriken Arlöv (1869) und Örtofta (1890).
1881 öffnete Chelmza und 1883 Opalenice in Polen, in
der Slowakei startete 1900 Trencianska Tepla mit der
1997 bis 2013
1950 bis 1997
1900 bis 1950
Zuckerproduktion ins neue Jahrhundert.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1914
Mit der Kriegserklärung des Deutschen Reiches an
Russland verlor Deutschland durch das erlassene Ausfuhrverbot für Zucker von einem Tag auf den anderen
seine Führung im internationalen Zuckergeschäft. Der
Mangel an Betriebsstoffen, Pferden und Arbeitskräften
1865 bis 1900
erschwerte die Bedingungen für die Zuckerindustrie
enorm, Investitionen waren derzeit ausgeschlossen.
Auch die damaligen Standorte von Nordzucker litten
unter diesen Entwicklungen.
1900 bis 1950
1918
Im Herbst sanken Rübenerträge und Produktion auf
einen bisher nicht dagewesenen Tiefpunkt. Auch die
Novemberrevolution hinterließ in den norddeutschen
Fabriken ihre Spuren. Mit Ende des Weltkriegs am
11. November 1918 begann eine neue schwere Zeit. Mit
1950 bis 1997
viel Mühe wurden vernachlässigte Fabriken und Anbaugebiete wiederbelebt. Die Weimarer Republik erforderte Umdenken in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, der
Verlust von Gebietsabtretungen, unkontrollierten Zuckereinfuhren und der rapide Währungsverfall mussten
1997 bis 2013
verkraftet werden. (Bildrechte: KWS Saat AG)
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1924
Erst mit der Einführung der neuen Reichsmark stabilisierten sich die wirtschaftlichen und politischen
Verhältnisse. Kurz darauf kehrte die Zuckerwirtschaft
zum freien Markt zurück und auch regulierte Exporte
wurden wieder erlaubt: Die „Goldenen Zwanziger“
1865 bis 1900
bescherten der gebeutelten Zuckerbranche den ersehnten Aufschwung. Norddeutsche Rübenzuckerbetriebe,
darunter auch Nordzucker, profitierten und investierten
kräftig in Modernisierung und Betriebserweiterung.
Weltwirtschaftskrise und New Yorker Börsenkrach im
Oktober 1929 bedeuteten dann aber den Zusammen-
1900 bis 1950
bruch des Weltzuckermarktes.
1930
Trotz der Krise meldeten alle Nordzucker-Standorte hervorragende Ergebnisse. Doch auf den Höhenflug folgte
1950 bis 1997
der Absturz. Ab 1931 durfte die norddeutsche Zuckerindustrie nur festgelegte Kontingente produzieren und
das internationale Zuckerabkommen brachte weitgehende Exportbeschränkrungen. Auf dem Höhepunkt
der Krise 1932/33 wurden nur noch 20.000 Tonnen Zucker exportiert. 1930/31 waren es noch 400.000 Tonnen
1997 bis 2013
gewesen. (Bildrechte: KWS Saat AG)
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1933
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten im
Januar änderte die Verhältnisse fundamental: Wirtschaft und Gesellschaft wurden „gleichgeschaltet“ und
vom Staat gelenkt, Verbände und Zuckervertretungen
aufgelöst und alle Zuckerfabriken gehörten fortan zur
1865 bis 1900
„Wirtschaftsgruppe Zuckerindustrie“. Durch Subventionierungen stand die deutsche Zuckerindustrie zunächst
1900 bis 1950
besser da als 1914.
1939
Beginn des Zweiten Weltkriegs am 01. September 1939,
Zucker galt als „kriegswichtig“. Ehemalige Neben-
1950 bis 1997
erzeugnisse wurden nun stärker produziert. Trotz
vieler Widrigkeiten (wie Zerstörung von Fabriken und
Anbauflächen) schafften es alle Zuckerfabriken im
Norden, ihren Betrieb bis zum Kriegsende im Mai 1945
in geringem Maße aufrecht zu erhalten. Die Folgen
des verlorenen Krieges waren verheerend. Durch die
Teilung Deutschlands fielen 70% aller Anbauflächen
1997 bis 2013
und 128 der 201 arbeitenden Rübenzuckerfabriken an
die sowjetischen Besatzungsmächte. In einer mutigen
Aktion wurde das wertvolle Saatgut, Labormaterial und
Züchtungsunterlagen aus dem Werk in Klein Wanzleben
gerettet.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1951
Neugründung und Errichtung der nördlichsten
Zuckerfabrik in Schleswig auf dem Gelände des
1865 bis 1900
ehemaligen Seefliegerhorstes.
1956
1900 bis 1950
Zusammenschluss der Zuckerfabriken Schladen,
Hornburg und Wendessen zu einer gemeinsamen
Gesellschaft, der Vereinigten Zuckerfabriken Hornburg-Schladen-Wendessen AG.
1950 bis 1997
Schließung: Wendessen
1957
Die Zuckerfabriken Fallersleben und Salzdahlum
1997 bis 2013
fusionierten zur Fallersleben-Salzdahlum AG.
Schließung: Salzdahlum
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1958
Mit dem Entschluss zur Braunschweiger Zucker-Aktiengesellschaft, Wierthe legten die Gesellschafter der
Zuckerfabriken im Braunschweiger Raum einen entscheidenden Baustein für die spätere Nordzucker AG.
Für die neue Gesellschaft entschieden sich die Rohzu-
1865 bis 1900
ckerfabriken Eichthal, Broitzem, Vechelde und Wierthe.
Außerdem folgten in den 60er und 70er Jahren die
Zuckerfabriken Salzgitter Barum (1962), Groß Mahner
(1971), Groß Lafferde (1972) und Bockenem (1977).
Im Anschluss an die Fusion wurde folgende Fabriken
1900 bis 1950
geschlossen:
• Vechelde 1959
• Broitzem 1960
• Eichthal 1963
• Groß Mahner 1973
• Bockenem 1977
1950 bis 1997
• Groß Lafferde 1977
1962
Im Raum Hannover wurde die Lehrter Zucker AG aus
den Zuckerfabriken Lehrte, Algermissen, Clauen, Peine,
Osterlinde, Dinklar, Sehnde und Groß Munzel gegründet.
1997 bis 2013
Schließungen:
• Algermissen 1963
• Osterlinde 1970
• Peine 1983
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1964
Die „Vereinigten Zuckerfabriken Hornburg-SchladenWendessen AG“ sowie die Zuckerfabriken Baddeckenstedt und Othfresen verschmolzen zur Nordharzer
Zucker Aktiengesellschaft, eine der Holdinggesellschaften
1865 bis 1900
der Nordzucker AG.
Schließungen:
• Hornburg 1965
1900 bis 1950
• Othfresen 1966
1967
Am 12. September 1967 wurde die gemeinsame Vertriebsgesellschaft Norddeutsche Zucker GmbH & Co. KG
mit Sitz in Uelzen gegründet. Sie übernahm die Vermarktung und den Verkauf der beteiligten Zucker
1950 bis 1997
produzierenden Gesellschaften.
Kommanditisten waren:
• Zuckerfabrik Uelzen AG, Uelzen (21,76%)
• Lehrter Zucker AG, Lehrte, Clauen, Peine (19,13%)
• Nordharzer Zucker AG, Schladen, Baddeckenstedt,
1997 bis 2013
Oestrum (18,13%)
• Braunschweiger Zucker AG, Wierthe, Barum (15,37%)
• Schleswig-Holsteinische Zucker AG, Schleswig (10,26%)
• Zuckerfabrik Königslutter AG, Königslutter (6,48%)
• Zuckerfabrik Fallersleben-Salzdahlum AG,
Fallersleben (5,28%)
• Zuckerfabrik Sehnde AG, Sehnde (3,60%)
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1968
Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) einigten sich auf eine Quotenregelung für Zucker. Die Zuckermarktordnung (ZMO)
regulierte für jedes Zucker produzierende Land die
maximale Produktionsmenge mit garantiertem Absatz-
1865 bis 1900
recht und eingeschränkter Preisgarantie für Zucker.
1969
1900 bis 1950
Die Zuckerfabriken Weetzen und Rethen schlossen
sich zur Hannoverschen Zucker AG Rethen-Weetzen
zusammen, die später in der Zuckerverbund Nord AG
aufgingen.
1950 bis 1997
Schließung: Weetzen 1985
1981
Die Norddeutsche Zucker GmbH & Co. KG übernahm 50
1997 bis 2013
Prozent der Amino GmbH und 50 Prozent der Norddeutschen Zucker-Raffinerie GmbH, beide in Frellstedt.
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1984
Die Gesellschaften Fallersleben-Salzdahlum AG und die
Zuckerfabrik Papenteich zu Meine AG schlossen sich zu-
1900 bis 1950
1865 bis 1900
sammen zur Fallersleben-Meine Zucker AG zusammen.
1985
Die Zuckerfabrik Uelzen AG fusionierte mit der Braunschweiger Zucker AG zur Zucker-Aktiengesellschaft
1997 bis 2013
1950 bis 1997
Uelzen-Braunschweig (ZAG) mit Sitz in Uelzen.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1986
Die Hannover Zucker AG Lehrte entstand aus der Hannoverschen Zucker AG Rethen-Weetzen und der Lehrter
Zucker AG, die an den Standorten Rethen, Sehnde,
Clauen, Lehrte, Groß Munzel Zuckerfabriken betriebt.
1865 bis 1900
Schließungen:
• Dinklar 1985
• Barum 1986
• Weetzen 1985
1900 bis 1950
• Sehnde 1987
1988
Die Tochterfirma Handels- und Transport GmbH, Uelzen
der Zucker-Aktiengesellschaft Uelzen-Braunschweig
übernahm den Dauerbackwarenhersteller Karl-Ernst-
1997 bis 2013
1950 bis 1997
Becker GmbH, Uelzen.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1989
Die Zucker-Aktiengesellschaft Uelzen-Braunschweig
übernahm zum 1. Januar die Moritz Eiskonfekt GmbH
1865 bis 1900
in Hamburg.
1900 bis 1950
1990
Fünf Zuckergesellschaften entschieden sich zu einer
Neuformation der Norddeutschen Zuckerindustrie
und schlossen sich durch Vermögensübertragung zur
Zuckerverbund Nord Aktiengesellschaft (ZVN) zusammen. Es entstand eine Holding-Struktur, bei der die
1950 bis 1997
beteiligten Gesellschaften Fallersleben-Meiner Zucker
AG, Nordharzer Zucker AG, Hannover Zucker AG Lehrte,
Schleswig Holsteinische Zucker AG und Zuckerfabrik
Süderdithmarschen AG ihre ursprüngliche Mitbestimmung weitgehend behielten. Damit wurde ein wichtiger Schritt zu einer gemeinsamen norddeutschen
1997 bis 2013
Zuckergesellschaft vollzogen.
Schließungen:
• Meine 1991
• Rethen 1993
• Fallersleben 1993
• St. Michaelisdonn 1996
Gründung der Zuckerverbund Magdeburg GmbH (ZVM).
Die ZAG beteiligte sich mit 26 Prozent an der Ludwig
Schokolade GmbH, Aachen.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1991
Mit der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland kam es zu einer Neustrukturierung der Zuckerindustrie der ehemaligen DDR.
Die Zuckeraktiengesellschaft Uelzen-Braunschweig er-
1865 bis 1900
warb die drei Zuckerfabriksgesellschaften Zuckerfabrik
„Nordkristall“ GmbH i. A. (Werk Güstrow), Zuckerfabrik
Salzwedel GmbH i. A. und Zuckerfabrik Wismar GmbH
i. A. von der Deutschen Ostzucker AG, Halle und übernahm damit 13 Prozent der Zuckerquote der Zuckerfabriken der ehemaligen DDR.
1900 bis 1950
Die Zuckerverbund Nord AG hatte drei Zuckergesellschaften (Börde GmbH in Klein Wanzleben, Haldensleben GmbH in Haldensleben und F.C. Achard GmbH in
Genthin) mit sieben Zuckerfabriken übernommen, die
innerhalb der nächsten drei Jahre stillgelegt wurden:
• Aderstedt (1993)
• Genthin (1990)
1950 bis 1997
• Goldbeck (1992)
• Hadmersleben (1990)
• Haldensleben (1994)
• Klein Wanzleben (1990)
• Weferlingen (1990)
Die Zuckerverbund Nord AG verpflichtete sich zum Bau
1997 bis 2013
eines neuen Werks im Rahmen der Restrukturierung
der Zuckerindustrie Sachsen-Anhalts.
Die Amino GmbH, Frellstedt, an der die Norddeutsche
Zucker GmbH & Co. KG, Uelzen zu 50 Prozent beteiligt war, erwarb die esparma Pharmazeutische Fabrik
GmbH in Magdeburg im Juli 1991. Die esparma stellte
Arzneimittel und Kosmetika her.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1992
Fusion der Aktien-Zuckerfabrik Schöppenstedt und der
Zuckerfabrik Königslutter-Twülpstedt Aktiengesellschaft sowie deren 100-prozentigen Tochter der Elm-Asse
Ballaststoff-Produktions- und Vertriebsgesellschaft
(stellte Ballaststoffe aus der Rübe her) mit der Zucker-
1865 bis 1900
aktiengesellschaft Uelzen-Braunschweig.
Die Zuckerfabrik Nordkristall GmbH entstand aus der
Verschmelzung der Zuckerfabriken Salzwedel, Wismar,
Güstrow und Lübz. Das Werk Güstrow übernahm die
Verarbeitungs-Kapazitäten der übrigen Werke. Die ZAG
verpflichtete sich zur Modernisierung und zum Ausbau
1900 bis 1950
des Werks in Güstrow.
Schließungen:
• Lübz 1991/92
• Salzwedel 1991/92
• Wismar 1992/93
1950 bis 1997
Schließung Schöppenstedt 1992
Baubeginn in Klein Wanzleben. Von 1992 bis 1994
erbaute die ZVN eine der modernsten Zuckerfabriken
Europas mit einer Rübenverarbeitungskapazität von
1997 bis 2013
10.000 Tonnen pro Tag.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1993
Die ZAG erhöhte ihre Beteiligung an der Norddeutschen
Zucker GmbH & Co. KG (Nordzucker) auf 36,1 Prozent.
Neben dem Flüssigzuckerwerk in Lehrte (seit 1973 in
Betrieb) betrieb die Nordzucker GmbH & Co KG nun ein
1865 bis 1900
weiteres Werk in Groß Munzel.
Seit Juni erschien regelmäßig das Mitarbeitermagazin
„Schnitzelpresse“ zur Stärkung der internen Kommunikation.
Parallel wurden zur Verbesserung des Informationsflus-
1900 bis 1950
ses die Aktionärsbriefe eingeführt.
ZAG trennte sich vom operativen Geschäft der Moritz
Eiskonfekt GmbH, Hamburg und der Karl-Ernst Becker
OHG, Uelzen.
Schließung der Rübenannahmestellen in Groß Lafferde,
Twülpstedt, Watenstedt
1950 bis 1997
Zukünftig sollten die Rübentransporte von den Landwirten in so genannten „Maschinenringen“ selbst organisiert werden. Die Anlieferung der Rüben per Bahn im
1997 bis 2013
Werk Uelzen wurde eingestellt.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1994
Die Ausbauarbeiten und Modernisierung des Werks
Güstrow waren abgeschlossen.
Die ZVN nahm das neu errichtete Werk in Klein Wanz-
1865 bis 1900
leben in Betrieb.
Alle Werke von ZVN, ZAG und Union-Zucker wurden auf
Basis der internationalen Qualitätsmanagementstandards
DIN EN ISO 9001 zertifiziert.
1900 bis 1950
1995
Grünes Licht für die Fortsetzung der europäischen
Zuckermarktordnung bis 2001.
15 Mitgliedstaaten gehörten zur Europäischen Union,
die mit 15,495 Millionen Tonnen produziertem Zucker
1950 bis 1997
höher lag als im Vorjahr.
Die umweltbewusste Unternehmungsführung wuchs.
Die Unternehmen führten ein Umweltmanagementsystem ein und zählten zu den ersten in Deutschland,
die sich nach EU-Umweltrichtlinien prüfen und zertifizieren ließen. Qualitätsmanagement, Umweltschutz
1997 bis 2013
und Arbeitssicherheit waren Bereiche eines integrativen Systems, das die hohen Standards der Zuckerherstellung garantierte und die aktive Unterstützung der
Mitarbeiter forderte.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1996
Die Nordzucker GmbH & Co KG führte die „Blaue Welt“
in den Markt ein. Mit dem einheitlichen blauen Design
wurden alle Produkte der Nordzucker zum unverwechselbaren Markenzeichen.
1865 bis 1900
Die Zuckerfabrik Nordkristall GmbH wurde im März in
Nordkristall GmbH umbenannt.
Die cff Calenberger Feinfrost GmbH & Co. KG in Barsinghausen, an der die ZVN mit 26 Prozent und einem
Kommanditkapital von 16 Millionen DM beteiligt war,
wurde geschlossen.
Standorte:
1900 bis 1950
Zeitgleich wurde die BKW Bio-Kraftwerk-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, an der die ZVN mit einem
Kommanditkapital von 140 TDM beteiligt war, liqui-
• Dobrovice
diert.
• Melnik
• Ceské Mezirici
wurde zum strategischen Schwerpunkt für die nächs-
Polen
ten Jahre. Die ZAG International GmbH bündelte die
Gründung der Concukro Sp.Z.o.o., später Polska
Aktivitäten im Ausland und kümmerte sich um Akqui-
Sp.Z.o.o., Posen. Sie vertrat die Interessen der
se und Beteiligungen in mittel- und osteuropäischen
Nordzucker AG in Polen, bereitete mögliche
Staaten.
Beteiligungen vor und beriet Landwirte im
1950 bis 1997
Die zukunftsorientierte Ausrichtung nach Osteuropa
Rübenanbau.
Tschechien
Die ZAG beteiligte sich im Rahmen eines Joint Ventures
1997 bis 2013
mit der französischen Union SDA (Union des Sucreries
et Distilleries Agricoles) mit 33 Prozent an der tschechischen Zuckergesellschaft Cukrovar a Rafinerie Cukru
Dobrovice TTD (Thurn und Taxis Dobrovice) A.S., Dobrovice, die eine Mehrheitsbeteiligung an der Prazská
cukerni spolecnost, A.S., Cakovice besaß.
NORDZUCKER CHRONIK
19
< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1997
Die Geburtsstunde der Nordzucker AG
Die Nordzucker AG entstand durch die Vermögensübertragung der Zucker Aktiengesellschaft Uelzen-Braunschweig auf die Zucker Verbund Nord AG, die anschließend in Nordzucker AG umbenannt wurde. Nordzucker
Eigner der neuen Gesellschaft mit Sitz in Braunschweig
waren sieben Zuckergesellschaften:
• Fallersleben-Meiner Zucker AG
• Schladen
• Hannover Zucker AG Lehrte
• Schleswig
• Schleswig-Holsteinische Zucker AG
• Uelzen
• Zuckerfabrik Süderdithmarschen AG
• Wierthe
• Magdeburger Zucker Beteiligungs AG
• Zucker Aktiengesellschaft Uelzen-Braunschweig
Sie besaß Beteiligungen an vier Werken in
• Nordharzer Zucker AG
Tschechien, die von der Nordzucker International
GmbH betreut wurden.
1900 bis 1950
1865 bis 1900
war damit der drittgrößte Zuckerproduzent in Europa.
wahren und gleichzeitig die Kapitalstärke des neuen
Das Institut für Technologie der Kohlenhydrate -
Unternehmens maximal zu stützen, entschied man sich
Zuckerinstitut - e.V., Braunschweig wurde von der
wiederum für eine Holding-Struktur. Gegen Übertra-
Nordzucker AG und Union-Zucker Südhannover
gung des Vermögens und des operativen Geschäfts
GmbH als eigene Forschungseinrichtung über-
gewährte die Nordzucker AG den Holdinggesellschaf-
nommen.
ten Aktienanteile.
1950 bis 1997
Mit dem Anspruch, den regionalen Charakter zu
Die Nordzucker AG verarbeitete Zuckerrüben an elf
Die NZAG erwarb 36 Prozent an Prvni Ceská Cu-
Standorten in Deutschland:
kerni, A.S., Hradec Králové, die mehrere Zuckerfabriken in Böhmen besaß. Zusammen mit Union
• Baddeckenstedt
SDA erhielt die Nordzucker AG 40 Prozent am
• Clauen
tschechischen Zuckermarkt.
• Groß Munzel
• Güstrow
• Klein Wanzleben
• Königslutter
• Lehrte
NORDZUCKER CHRONIK
20
1997 bis 2013
Tschechien
< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1998
Diversifikation der Aktivitäten
Der Kauf von NPE Natur Pharma GmbH in Bielefeld war
eine Ergänzung im Pharmabereich. Die NPE entwickelte
und vermarktete Pharmaprodukte sowie Nahrungsund Genussmittel auf natürlicher Basis. Dazu zählten
1865 bis 1900
auch generische Arzneimittel im Gesundheitsmarkt.
Slowakische Republik:
Im Rahmen der Erweiterung im Kerngeschäft erwarb
die Nordzucker AG eine 50-Prozent-Beteiligung zusammen mit Union SDA (Union des Sucreries et Distilleries
Agricoles) an der slowakischen Gesellschaft WORD A.S.,
1900 bis 1950
die eine Mehrheitsbeteiligung an drei Zuckerfabriken
hielt und größter slowakischer Zuckerproduzent war.
Standorte:
Suriansky Cukrovar a.s., Surany
Trnavsky Cukrovar a.s., Trnava
Povazsky Cukrovar a.s., Trencianska Tepla
1950 bis 1997
Damit hielt die Nordzucker AG einen Anteil von
45 Prozent am slowakischen Zuckermarkt
Deutschland
1997 bis 2013
Schließung: Königslutter und Lehrte
NORDZUCKER CHRONIK
21
< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
1999
Aktionäre der Nordzucker AG machten Gebrauch von
der Direktbeteiligung an der Nordzucker AG. Es wurden
4.059 vinkulierte Aktien gezeichnet.
Polen als attraktiver Markt mit Wachstumspotenzial
1865 bis 1900
Die Nordzucker erwarb eine Mehrheitsbeteiligung von
1997 bis 2013
1950 bis 1997
1900 bis 1950
51 Prozent an Cukrownia Opalenica S.A., Opalenica.
NORDZUCKER CHRONIK
22
< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
2000
Anpassung der Organisationsstruktur
Integration der Mitarbeiter im Expansionskurs der
Nordzucker AG
Beginn des Erfolgsprogramms mit einer Reihe von
Mitarbeiter möglich machte, Verbesserungsvorschläge
einzureichen. Die besten werden prämiert und umgesetzt.
Nordzucker setzte auf Diversifikation und Expansion im
Polen: Gründung der Nordzucker Polska GmbH &
Kerngeschäft durch gezielte Beteiligung an den osteu-
Co. KG, einer gemeinsamen Vertriebsgesellschaft
ropäischen EU-Mitgliedsstaaten (Ausbau des Kernge-
aller polnischen Zuckerfabriken mit Mehrheits-
schäfts MOEL)
beteiligung der NZAG, um das Vermarktungspotential der polnischen Zuckergesellschaften zu
Wachstumspotential im Bereich Süße
bündeln.
Mit dem Erwerb von 36 Prozent an SYRAL S.A.S., Marckolsheim, durch Übernahme der Beteiligungsanteile
Nordzucker erwarb eine Mehrheitsbeteiligung
der Union SDA erweiterte die Nordzucker ihre Produkt-
von 91 Prozent an Cukrowina Wschowa S.A.,
palette im Bereich natürliche Süße. Syral hat sich auf
Wschowa.
die Herstellung von Glucosesirupen aus Maisstärke und
Hydrolysate spezialisiert und war eine Ergänzung im
Mehrheitsanteile an den Zuckerfabriken in
Bereich Süße. Weitere Produkte waren Dextrose, Malto-
Szamotuly (Posener Gruppe), Chelmza, Krasiniec,
dextrin und Sorbit.
Melno (Thorner Gruppe)
1950 bis 1997
hörte auch die Ideenbörse (seit 1. August), die es jedem
1900 bis 1950
1865 bis 1900
Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter. Hierzu ge-
Damit hielt die Nordzucker AG etwa zehn ProErwerb der Firmengruppe Hübner/ Medopharm,
zent des polnischen Zuckermarkts.
1997 bis 2013
Ehrenkirchen. Erweiterung im Bereich Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente aus Naturprodukten.
Ideentransfer mit NPE.
Die esparma GmbH zog nach Osterweddingen bei
Magdeburg in einen Neubau um.
Die NZAG beteiligte sich mit 14 Prozent am Stammkapital
der Union-Zucker Südhannover GmbH, Nordstemmen.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
2001
Das Flüssigzuckerwerk in Lehrte wurde nach Nordstemmen umgesetzt.
Die erste Ausgabe der Kundenzeitschrift „Akzente“
erscheint. Sie berichtet regelmäßig über die konzern-
1865 bis 1900
weiten Aktivitäten.
Gründung der Greenfox GmbH: Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte im Bereich Heimtierbedarf.
Filou, ein biologisches Katzenstreu aus Zuckerrüben-
1900 bis 1950
schnitzeln wurde in den Markt eingeführt.
Mit dem Motto „Zufriedenheit ist messbar“ wird die
erste Mitarbeiterbefragung gestartet.
1950 bis 1997
Schließung: Baddeckenstedt
2002
Polen: Schließung der Werke Szamotuly, Melno,
Wschowa
Tschechien: Fusion von TTD Dobrovice und PCS (Prazska
1997 bis 2013
cukerni spolecnost) zur Cukrovary TTD A.S., Dobrovice.
Dazugehörige Werke: Dobrovice, Melnik, Ceske Mezirici
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
2003
Rückkauf der ersten Direktbeteiligungsaktien
Nach Zustimmung des Kartellamtes übernahm die
Nordzucker AG die Union-Zucker Südhannover GmbH,
Nordstemmen.
1865 bis 1900
Schließung: Schleswig
Kompetenz in Süße
SweetGredients war ein Joint Venture mit Arla Foods
Ingredients amba zur marktorientierten Weiterentwicklung des Kerngeschäfts und zur industriellen Produktion von Tagatose. Tagatose war ein neuartiges Süßungs-
1900 bis 1950
mittel aus Milchzucker, das kalorienarm ist und eine
Reihe von funktionellen Eigenschaften besitzt, so dass
es sich hervorragend für den Functional Food Bereich
eignete. Zulassung in den USA.
Neue Produkte:
• Diät-Gelierzucker
1950 bis 1997
• Bio-Gelierzucker
• Brauner Teezucker
• Bio-Zucker
• Backträume in drei Aromasorten: Vanille, Rum und Zimt
Unternehmensstruktur und Beteiligungen
Aufstockung der Beteiligung an der französischen Syral
1997 bis 2013
S.A.S von 36 auf 50 Prozent. Damit war Nordzucker neben
Union SDA (Tereos) ein gleichberechtigter Partner.
Kapitalerhöhung um 4,6 Millionen Euro
Tschechien:
Schließung des Werks Melnik nach der Kampagne 2003
NORDZUCKER CHRONIK
25
< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
2004
Unternehmensstruktur und Beteiligungen
Die Zucker-Aktiengesellschaft Uelzen-Braunschweig,
Uelzen übertrug ihr Vermögen auf die Nordzucker
Holding AG
1865 bis 1900
Die Nordzucker GmbH & Co. KG als Vertriebsgesellschaft und das Rechenzentrum Zucker wurden in die
Nordzucker AG integriert.
Sweet-Family international
Die EU-weit einheitliche Dachmarke SweetFamily präsentiert alle Haushaltszucker-Spezialitäten der Nord-
1900 bis 1950
Produktneuheiten:
typisch blauen Design.
• Brauner Zucker handlich als Streudose
Das Institut für Technologie der Kohlenhydrate - Zucker-
• Brauner Würfelzucker
institut - e.V. wurde in die InnoCenter GmbH umgewandelt und sollte die Nordzucker durch Entwicklung
Erweiterung der Europäischen Union
neuer Produkte und Verfahren beim Ausbau im Bereich
Mit dem Beitritt Polen, Tschechien, Slowakei und
„Kompetenz in Süße“ und alternativer Süßungsmittel
Ungarn zur Europäischen Union gilt die Zucker-
unterstützen. Ein weiterer Aufgabenbereich war die
marktordnung (ZMO) auch für diese Länder.
Unterstützung der Landwirte zum Thema „Nachwachsende Rohstoffe“.
Ungarn
Im Juli fusionierten die drei ungarischen Zuckergesellschaften (Matra Cukor, Szolnoki Cukorgyar
In der InnoSweet GmbH bündelt Nordzucker die
und Szerencsi Cukorgyar) zur Matra Cukor, an der
Aktivitäten im Bereich innovative Süßungsmittel wie
die Nordzucker AG eine Kapitalbeteiligung von
Polyolen oder künstliche Süßstoffe und Spezialzucker
98,8 % hielt.
1997 bis 2013
InnoSweet GmbH
für Lebensmittel. Damit stellte sich die Nordzucker AG
rechtzeitig auf die neuen Ernährungstrends Functio-
Schließung: Hatvan
nal Food und Wellness ein und nutzte Synergien zum
Stammgeschäft.
Slowakische Republik
Povazsky Cukor und Trnavsky Cukrovar a.s. wurden
zur Povazsky Cukor a.s. zusammengeführt.
Schließung: Trnava
NORDZUCKER CHRONIK
1950 bis 1997
zucker nun auch in Ungarn, Polen und Tschechien im
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
2005
Nordzucker-Konzern
Nordzucker verpflichtete sich, nach dem Corporate
Governance Kodex zu handeln und ihre Geschäftsprozesse und aktuellen Kennzahlen regelmäßig nach dem
IFRS (International Financial Reporting Standards) zu
1865 bis 1900
veröffentlichen.
Im Rahmen einer Kapitalerhöhung wurden Aktien im
Wert von 20,6 Millionen Euro gezeichnet. Das genehmigte Kapital bis 2010 betrug 32 Millionen Euro.
Die InnoSweet GmbH übernahm die Aufgaben der
1900 bis 1950
InnoCenter GmbH
Aufhebung der Vinkulierung
Bei Beibehaltung einer bäuerlichen Mehrheit richtete
sich das Unternehmen Schritt für Schritt auf externe
Kapitalgeber aus.
Einführung neue Produkte
1950 bis 1997
Als neue Produkte werden weiße und braune Miniwürfel
für minimale Dosierung sowie die Zuckerträume
1997 bis 2013
Vanille, Zimt und Rum eingeführt.
NORDZUCKER CHRONIK
27
< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
2006
Konzentration auf Markt und Kernprozesse
Am 30. Juni endet die bisherige Quotenregelung der
Zuckermarktordnung.
1865 bis 1900
Die Öffnung für LDC (Least Developed Countries) und
AKP (Asien, Karibik, Pazifik) Länder führte zur härterem
Wettbewerb im Zuckermarkt. Durch die neue Quotenregelung verlor Nordzucker 200.000 Tonnen Zucker,
die Rübenanbaufläche wurde um 15 bis 20 Prozent
reduziert. Die Werke in Wierthe und Groß Munzel
waren daraufhin von Schließungen betroffen. Nord-
1900 bis 1950
zucker kaufte 72.000 Tonnen zusätzliche Quote beim
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz.
Forschung und Entwicklung
Die Arbeiten der InnoSweet GmbH wurden eingestellt.
Das genehmigte Kapital von 2002 bis 2007 betrug 50,9
1950 bis 1997
Millionen Euro.
Stärkung der europäischen Marktstellung
Zusammen mit den Partnern Cristal Union (Paris) und
ED&F Man (London) beantragt Nordzucker bei der
Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission die
Gründung einer internationalen Vertriebsgesellschaft.
1997 bis 2013
Nordzucker hielt 51 Prozent an dem Joint Venture mit
der Serbischen MKC-Gruppe, die eine jährliche EU-Importquote von 180.000 Tonnen Zucker besaß.
Einstieg in die Bioethanolerzeugung
Mit dem Bau einer Bioethanolanlage in Klein Wanzleben eröffnet sich die Nordzucker ein neues Geschäftsfeld im Bereich nachwachsender Rohstoffe im Marktsegment Biotreibstoffe.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
2007
Das zweite Jahr der reformierten Zuckermarktordnung
Nordzucker gab mit Beschluss des Aufsichtsrats vom
27.September 2007 die Zuckerproduktion in Güstrow
auf und schloss das Werk Güstrow nach der Rübenkam-
1865 bis 1900
pagne 2007.
Matra Cukor hatte sich zur Rückgabe eines Drittels ihrer
ungarischen Quote entschieden. Damit ging die Schließung des Werks Szolnok einher.
Am 15.12.2007 wurde die Bioethanolanlage fuel
die Gründung der Eurosugar mit Sitz in Paris. Die drei
21 GmbH & Co. KG, eine 100-prozentige Nord-
gleichberechtigten Partner Nordzucker, Braunschweig,
zucker-Tochter, in Betrieb genommen. Es ist die
Cristal Union, Paris und ED&F Man, London bündelten
erste Anlage in Deutschland, die Bioethanol aus-
damit ihre europäischen Zuckervertriebsaktivitäten.
schließlich auf Basis von Zuckerrüben herstellt.
Seit Oktober 2007 vermarktet das neu gegründete Un-
Jährlich wurde nun rund 130.000 Kubikmeter
ternehmen rund zwei Millionen Tonnen Zucker in der
Bioethanol in einer „Annexanlage“ im Verbund
EU und beliefert Kunden in Europa.
mit der Zuckerfabrik Klein Wanzleben produziert.
Zusammen mit dem italienischen Unternehmen SFIR
Zur Rohstoffversorgung wurden drei Tanks á 160
gründete Eurosugar im Oktober 2007 das Joint-Venture
Kubikmeter Fassungsvermögen in Wanzleben
ESI, um EU-Zucker und Importzucker in Mittel- und Sü-
und Nordstemmen zur Kampagne 2007 erstellt.
ditalien zu vermarkten. Zudem bestand ein Joint-Ven-
1950 bis 1997
Am 25. Mai 2007 genehmigte das Bundeskartellamt
1900 bis 1950
Konzernstruktur und Beteiligungen
ture mit Greencore plc zur Gründung von Sugarpart-
1997 bis 2013
ners für den Vertrieb in Irland.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
2008
Auswirkung der Zuckermarktordnung
Zum 31. Januar 2008 hat Nordzucker bereits 13,5 Prozent
der deutschen Produktionsquote zurück gegeben. In Polen waren es 13,5 Prozent, in Ungarn 31,6 Prozent und in
der Slowakei 10,5 Prozent. Die Rückgabe erfolgte gegen
zu gleichen Konditionen nochmals nach und gab weitere rund sechs Prozent der deutschen Zuckerquote an
den Restrukturierungsfonds der EU zurück. Insgesamt
ergab sich für Nordzucker in Deutschland somit eine
ob sich aus Rüben und Rübenschnitzeln ganzjährig
Rückgabemenge von rund 228.000 Tonnen.
Biogas erzeugen lässt. Dieses sollte anschließend
ins Gasnetz eingespeist werden. An dem Projekt
Bevor das Werk Güstrow endgültig geschlossen wurde,
war eine Tochtergesellschaft der E.ON Climate &
lief dort die längste Rübenkampagne Nordzucker mit
Renewables GmbH beteiligt.
139 Tagen.
Am 10. März 2008 kündigte der Vorstand der Matra
Konzern-Struktur und Beteiligungen
Cukor die Einstellung der Zuckerproduktion aus Rüben
Die Melasse-Extraktion-Frellstedt stellte 2008
an und gab somit die gesamte Quote von rund 146.000
die Melasse- Entzuckerung ein. Dies hatten die
Tonnen zurück. Das letzte Werk der Matra Cukor in
beiden Gesellschafter Nordzucker und die Ber-
Ungarn, Werk Szerencs, wurde geschlossen. Des Wei-
liner Dr. Wolfgang Boettger-Gruppe beschlossen,
teren verzichtete die Beteiligung in der Slowakei in der
da eine wirtschaftliche Produktion von Flüssigzu-
zweiten Welle auf rund 9.000 Tonnen Quote.
cker aus Melasse dauerhaft nicht möglich ist.
Einstieg in die Rohrrohzuckerraffination
Die Nordzucker AG und Danisco A/S schlossen
Nordzucker trieb innovative Entwicklungen, Umar-
am 14. Juli 2008 eine Vereinbarung über den
beitung und den Vertrieb von Rohrrohzucker in Polen
Erwerb von Danisco Sugar A/S. Der Erwerb stand
voran. Dabei wurde am Produktionsstandort Chelmza
unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Auf-
der Einstieg in die Rohrrohzuckerraffination konsequent
sichts- und Kartellbehörden.
forciert, die ab 2009 startete.
Die Nordzucker baute damit ihre europäische
Pilotprojekt zur Erzeugung von Biogas
Marktstellung auf rund 16 Prozent aus und
Seit Januar 2008 lief am ehemaligen Zuckerfabrik-
erweiterte das Marktgebiet um eine unmittelbar
standort Groß Munzel eine Pilotanlage zur Erzeugung
angrenzende Großregion. Außerdem festigte sie
von Biogas. Ziel des Projekts, das sich bis Ende des Jah-
ihre Position als Europas zweitgrößtes Zuckerun-
res in einer Versuchsphase befand, war es zu prüfen,
ternehmen nachhaltig.
NORDZUCKER CHRONIK
30
1950 bis 1997
nicht ausreichte, legte Nordzucker in der zweiten Welle
1997 bis 2013
Da die in Europa zurückgegebene Menge noch immer
1900 bis 1950
1865 bis 1900
den Zahlungsanspruch auf Umstrukturierungsbeihilfe.
< Z U R S TA R T S E I T E
Auf Expanionskurs: Erwerb von Nordic Sugar
Osteuropa:
Im März 2009 erwirbt Nordzucker Nordic Sugar (zuvor
Die Nordzucker Polska und Povazsky cukor
Danisco Sugar), Europas fünfgrößtem Zuckerproduzen-
verfügen über zwei Zuckerfabriken in Polen und
ten. Damit wird Nordzucker zum zweitgrößten euro-
eine Zuckerfabrik in der Slowakei. Des Weiteren
päischen Zuckerhersteller. In diesem Jahr trug Nordic
existieren vier serbische Werke. In Wien wurde
Sugar rund 40 Prozent zum Umsatz des Nordzucker
im Geschäftsjahr 2009/10 eine neue Dienstleis-
Konzerns bei. Infolgedessen wurde der Konzern neu
tungsholding für die Region Osteuropa (Nordzu-
strukturiert und in drei Regionen aufgeteilt: Zentral-,
cker Eastern Europe GmbH) gegründet.
Nord- und Osteuropa. So wurde einerseits die regionale Verbundenheit zu Lieferanten und Absatzmärkten
Programm Ertragskraft plus gestartet
garantiert und andererseits eine effiziente Steuerung
Um die Effizienz im gesamten Konzern langfris-
ermöglicht.
tig zu steigern, hat Nordzucker ein Programm
1865 bis 1900
1838 bis 1865
2009
Etablierung einer neuen Konzernstruktur zum
abzielt, die Ertragskraft kontinuierlich zu verbes-
1. August 2009
sern. Im Fokus stehen 400 bereits identifizierte
Maßnahmen, die zu einem dauerhaften Einspar-
Zentraleuropa:
volumen beitragen sollen. Alle Unternehmens-
Die Nordzucker AG bildet mit fünf Zuckerfabriken und
bereiche sind betroffen: Produktion, Marketing &
mehr als 1.000 Mitarbeitern den wesentlichen Teil des
Vertrieb, Einkauf und Personal.
1900 bis 1950
aufgelegt („Ertragskraft plus“), das darauf
Zuckerherstellern in Deutschland.
Initiative „Fit for Market 2015“
Auf der Grundlage von vier zentralen Hand-
Nordeuropa:
lungsfeldern beschreibt diese den Weg, auf dem
Nordic Sugar verfügt über fünf Zuckerfabriken in Dä-
die Nordzucker ihre Ziele verfolgt, verschiedene
nemark, Schweden, Finnland und Litauen sowie zwei
Aufgaben angeht und sich so fit für den Markt
Raffinerien (davon eine Rohrrohzuckerraffinerie) und
ab 2015 macht.
1950 bis 1997
Geschäfts in Zentraleuropa. Sie zählt zu den drei großen
1997 bis 2013
die in Kopenhagen ansässige Verwaltung.
Nordzucker übernahm außerdem die Nordic SugarTochtergesellschaft Maribo Seed, die Saatgut – im
Schwerpunkt Rübensaat – produzierte und vertrieb.
NORDZUCKER CHRONIK
31
< Z U R S TA R T S E I T E
Reintegration im Vertrieb
Die Nordzucker AG ist alleinige Gesellschafterin
Seit Jahresbeginn steuert Nordzucker sämtliche Ver-
der eben genannten Vereinigung, die zwei
marktungsaktivitäten wieder im Konzern und aus einer
Flüssigzuckerwerke in Nordstemmen und Groß
Hand, da mit einer regional verankerten Vertriebsstruk-
Munzel betreibt.
1838 bis 1865
2010
Zum 30. September 2010 veräußerte Nordic
2007 bis zum 31. Dezember 2009 hatte Nordzucker den
Sugar große Anteile ihre Tochtergesellschaft Ma-
Vertrieb für Zentral- und Osteuropa in der Eurosugar,
ribo Seed, die Saatgut produziert und vertreibt.
einem Gemeinschaftsunternehmen mit einem englischen und einem französischen Partner, gebündelt. Eine
Nach der kompletten Quotenrückgabe in Ungarn
Zusammenarbeit zwischen Eurosugar und dem Ver-
im Jahr 2008 wurde im November 2010 beschlos-
trieb von Nordic Sugar war kartellrechtlich jedoch nicht
sen, auch die verbliebenen Verpackungsaktivitä-
möglich, weswegen Eurosugar am 1. Januar 2010 das
ten am Standort Hatvan (Matra Cukor) schritt-
operative Geschäft einstellte.
weise einzustellen.
Beteiligungen und Tochtergesellschaften
Mit Ablauf des 31. Dezember 2010 veräußerte
Mit Wirkung zum 10. März 2010 trennte sich Nord-
Nordzucker die Hübner-Gruppe, Ehrenkirchen,
zucker von ihrer serbischen Beteiligung Sunoko (vier
Anton Hübner GmbH & Co. KG an das Pharmaun-
Zuckerfabriken).
ternehmen Dermapharm AG. Das Unterneh-
1900 bis 1950
die Wünsche der Kunden reagiert werden kann. Von
1865 bis 1900
tur schneller auf die Besonderheiten der Märkte und
Die neu gegründete Gesellschaft Norddeutsche Flüssig-
Verkauf erfolgte im Zuge der Optimierung der
zucker GmbH & Co. KG (NFZ) bündelt alle Flüssigzucker-
Beteiligungsstruktur sowie im Hinblick auf die
Aktivitäten, die bislang in der Nordzucker GmbH
schwierige Geschäftslage der Hübner-Gruppe.
1950 bis 1997
men beliefert in erster Linie Reformhäuser. Der
1997 bis 2013
& Co. KG lagen.
NORDZUCKER CHRONIK
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< Z U R S TA R T S E I T E
1838 bis 1865
2011
Ertragsoffensive 20 20 20 gestartet
Um die Wettbewerbsfähigkeit der Zuckerrübe als Feldfrucht langfristig regional und überregional zu stärken,
hat Nordzucker das Projekt 20 20 20 ins Leben gerufen.
1865 bis 1900
Ziel ist es, 20 Prozent der Rübenanbauer in allen Nordzucker-Anbauregionen bis 2020 in die Lage zu versetzen,
20 Tonnen Zucker je Hektar zu erzielen.
Gründung Joint Venture
Am 18. März 2011 wurde das Vertriebs- und MarketingJoint-Venture NP Sweet A/S mit Stevia-Produzent Pure-
1900 bis 1950
Circle Limited, Kuala Lumpur/Malaysia gegründet.
Verkauf Maribo Seed
Maribo Seed: Der verbliebende Teil des Geschäfts
1997 bis 2013
1950 bis 1997
(Maribo Seed Spain) wurde im März 2011 verkauft.
NORDZUCKER CHRONIK
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