Jahresbericht - Deutsches Herzzentrum Berlin
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Jahresbericht - Deutsches Herzzentrum Berlin
2013 2013 Jahresbericht Deutsches Herzzentrum Berlin • Augustenburger Platz 1 • D-13353 Berlin Telefon +49 30 - 4593 1000 • Telefax +49 30 - 4593 1300 3 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Inhalt Inhaltsverzeichnis Vorwort des ärztlichen Direktors Mitglieder des Stiftungsrates Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes 4 6 10 12 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie 14 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 108 Kontaktdaten Tätigkeitsbericht Abteilungsstruktur Chirurgische Leistungen Promotionen und Habilitationen Fortbildung und Konferenzen Bereiche der Chirurgie Akademie für Kardiotechnik Veranstaltungen Kontaktdaten Tätigkeitsbericht Abteilungsstruktur Promotionen und Habilitationen Ambulante Kardiologische Diagnostik und Therapie Echokardiographie Magnetresonanztomographie (MRT) Stationäre Patientenversorgung Invasive Diagnostik und interventionelle Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen Elektrophysiologie, Herzschrittmacher, Defibrillatoren und Stimulationsverfahren bei Herzinsuffizienz Veranstaltungen, Lehre, Fort- und Weiterbildung Forschungsprojekte Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Kontaktdaten Tätigkeitsbericht Leistungen der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abteilungsstruktur Habilitationen und Promotionen Lehre Forschungsförderung Veranstaltungen 4 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 15 16 18 21 27 30 37 99 103 109 110 111 113 115 119 122 131 132 144 151 153 170 171 172 180 189 193 196 201 203 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Kontaktdaten Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Abteilungsstruktur 204 205 206 225 Institut für Anästhesiologie 230 Verwaltung 240 Kontaktdaten Tätigkeitsbericht Abteilungsstruktur Habilitationen und Promotionen Forschung 231 232 233 234 238 Kontaktdaten Tätigkeitsbericht Abteilungsstruktur Ausgewählte Projekte 241 242 243 244 Pflegedienst 266 Kontaktdaten Tätigkeitsbericht Abteilungsstruktur Tätigkeitsberichte 267 268 269 277 Gemeinsame Einrichtungen Die Webseite des Deutschen Herzzentrums Berlin Die Webseite der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Herzzentrums Berlin e.V. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Das klinische Ethikkomitee Seelsorge Impressum und Kontakt 296 296 300 302 308 309 312 5 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Vorwort des Ärztlichen Direktors des Deutschen Herzzentrums Berlin Während des Jahres 2013 waren vor allem zwei Vorgänge von Bedeutung, die sich mit der Zukunft des Deutschen Herzzentrums Berlin befassten. Dies war zum einen die Sequenz an Sitzungen und Überlegungen zur „Zukunft der Herzmedizin in Berlin“, und zum anderen die Vorgänge und Überlegungen zur Nachfolge von Leitenden Personen am DHZB, zunächst zur Berufung des nächsten Leitenden Arztes der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, gleichzeitig des Ärztlichen Direktors. Die Überlegungen zur „Zukunft der Herzmedizin in Berlin“ währten ja nun schon mehrere Jahre, während des Jahres 2012 waren Gutachten erstellt worden, die sich vor allem mit der Frage befassten, in wieweit das Deutsche Herzzentrum Berlin, eine Stiftung des bürgerlichen Rechts, mit der Charité, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, zusammengeführt werden könnten. Das Interesse konzentrierte sich dann schließlich vor allem auf eine Lösung „4a“ entsprechend eines Gutachtens der Kanzlei Freshfields, Bruckhaus & Deringer, welche den Vorschlag beinhaltet, dass die kardiologischen und herzchirurgischen Einrichtungen der Charité dem Deutschen Herzzentrum Berlin zugestiftet werden und dass diese nun erheblich größere Stiftung in der Struktur von Stiftungsrat und Geschäftsführendem Vorstand sowie im Ausgleich der wirtschaftlichen Ergebnisse verändert werden müsse. Um diese Variante „4a“ mit dem gegenwärtigen Zustand einer Kooperation zwischen Herzzentrum und Charité zu vergleichen, wurde von Herrn Senator Czaja am 21.02.2013 in einer Sondersitzung des Personal- und Organisationsausschusses des Stiftungsrates ein „Letter of Intent“ erörtert und die besagte Aufgabe einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Herrn Dr. Manfred Gentz übertragen. Dieser „Letter of Intent“ wurde dann in einer außerordentlichen Sitzung des Stiftungsrates am 06.03.2013 gebilligt und verabschiedet. Die Arbeitsgruppe, die sich aus Delegierten der Senatsverwaltungen für Gesundheit und Soziales und für Wissenschaft und Bildung sowie den Vorständen von Charité und Herzzentrum zusammensetzte, tagte dann im Laufe des Jahres in insgesamt 11 Sitzungen und 2 zusätzlichen Sitzungen in einem kleineren konzentrierten Kreis. Hinzu kommen eine Reihe von informellen und formellen Einzelgesprächen. Zu den Sitzungen wurden nach Thematik Referenten von der besagten Anwaltskanzlei Freshfields, Bruckhaus & Deringer sowie der zusätzlich hinzugezogenen Wirtschaftsprüfergesellschaft KPMG geladen. Die Diskussionspunkte kreisten dabei zum einen um die Zusammensetzung und die Befugnisse der einzelnen Mitglieder im Geschäftsführenden Vorstand und im Stiftungsrat, im Wesentlichen in Bezug auf den Einfluss der Charité auf die vergrößerte Stiftung einerseits und andererseits um den „Wert“ der zuzustiftenden Einrichtungen der Charité und die Handhabung deren möglicher Überschüsse. Letztlich konnte bis zum Jahresende 2013 keine beschlussfähige Lösung erreicht werden, in einer weiteren Sitzung im Februar 2014 wurden noch einmal die Differenzen klar und es wurde neuerdings eine weitere Variante, die Schaffung einer gemeinsamen GmbH seitens der Charité ins Feld geführt. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Mai 2014) gab es keine weiteren Sitzungen und auch keine weiterführenden Erkenntnisse zu diesem Thema. Parallel dazu verliefen die Ausschreibungen für die Nachfolgebesetzung der „W3-Professur für Kardiochirurgie“ verbunden mit der Leitung der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäß chirurgie und der Funktion des Ärztlichen Direktors am Deutschen Herzzentrum Berlin 6 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Blick vom Brunnen auf das DHZB 7 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Vorwort des Ärztlichen Direktors des Deutschen Herzzentrums Berlin sowie der Professur für Kardiologie am Klinikum Benjamin Franklin und die Professur für Kardiologie am Virchow Klinikum der Charité, letztere mit dem Hinweis auf eine mögliche Übernahme der Leitenden Funktion der Kardiologie am Deutschen Herzzentrum Berlin. Die Ausschreibung erfolgte am 21.01.2013. Die für das Herzzentrum besonders wichtige Position der Professur für Kardiochirurgie gingen dann 24 Bewerbungen, zumeist aus dem deutschsprachigen Raum, ein. Die Struktur- und Berufungskommission, an der auch Professoren des DHZB teilnahmen, wählte aus den 24 Bewerbungen 6 Kandidaten aus, die sich dann am 24.06.2013 in einer öffentlichen Präsentation mit Vorträgen vorstellten. Aus diesen 6 Kandidaten wurden schließlich 3 auserwählt und nach Einholung von externen Gutachten diese auf eine Liste von 2 Kandidaten reduziert. Der an erster Stelle gewählte Kandidat, Herr Prof. Dr. Volkmar Falk, derzeit Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie an der Universität Zürich, stellte sich dann am 04.12.2013 im Stiftungsrat mit seinen Vorstellungen für die Leitung der besagten Klinik, vor. Am 01.05.2014 akzeptierte Herr Prof. Falk die Konditionen am Deutschen Herzzentrum Berlin und an der Charité, wonach er auch dann ab 2015 die Leitung der herzchirurgischen Klinik in Charité – Mitte übernehmen würde. Es ist vorgesehen, dass Herr Prof. Falk seine Funktion am Deutschen Herzzentrum Berlin am 01.10.2014 antritt. Die klinische Arbeit am Deutschen Herzzentrum Berlin selbst erfuhr insgesamt während des Jahres 2013 einen gewissen weiteren Aufschwung, besonders, die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen der Intensivstation 1, welche am 14.10.2013 abgeschlossen waren und somit auch eine stabile Erweiterung der Kapazität, sowohl in Bezug auf die Kinderkardio logie / Kinderherzchirurgie, als auch der Erwachsenenchirurgie möglich wurde. Dies geschah vor allem auch durch die dankenswerte Arbeit der Pflegedienstleiterin, die es schaffte, bei der ansonsten schwierigen Angebotslage für Intensivpflegepersonal, alle erforderlichen Stellen in diesem Bereich zu besetzen und außerdem noch gleichermaßen die Anzahl der Pflegekräfte im Operations- und Anästhesiebereich zu erhöhen. Die Auslastung der Klinik war damit trotzdem in allen Bereichen maximal, trotz Zunahme von Wartezeiten, sowohl im Kinder-, als auch im Erwachsenenbereich und der häufigen Schwierigkeit, auch dringliche Fälle zeitgerecht zu übernehmen. Dabei gelang es zu jedem Zeitpunkt, Notfälle sofort und adäquat zu versorgen. Gleichzeitig mit der Erweiterung der Intensivstation wurde im Erdgeschoss ein weiterer Operationssaal „OP-8“ ausgebaut. Dieser soll gegen Jahresende 2014 mit einer biplanen Angiographie-Anlage ausgestattet werden und somit die Möglichkeiten von Hybrid-Eingriffen erweitern. Die bekannte gute Kooperation mit dem Paulinenkrankenhaus war wiederum, vor allem auch während der Umbauphasen der Intensivstation ein entscheidender und wichtiger Eckpfeiler unserer Arbeit. Die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen der Charité geschah mit einer Reihe von klinischen Bereichen und wissenschaftlichen Institutionen in dem bewährten Maße, die vor allem auch durch die Gestellung von Stiftungsprofessuren durch das Herzzentrum an der Charité betont wurde. Die Kooperationen mit den kardiologischen Einrichtungen von Vivantes ist seit Jahren eine wohl etablierte, vor allem auch durch das gemeinsame Projekt von Hybrid-Eingriffen, insbesondere von Aortenklappen-Implantationen über Katheter 8 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 durch die Kardiologen von Vivantes im Hybrid-Operationssaal des Herzzentrums, unter bestmöglicher chirurgischer Rückendeckung. Dieses gemeinsame Projekt wurde dann in den letzten Monaten des Jahres 2013 auch daraufhin ausgedehnt, dass Implantationen von Aortenklappen (CoreValve) über die Leistenarterie auch in Katheterlaboren von Vivantes-Kliniken durchgeführt wurden, wobei ein Team für die Versorgung eventueller Notfallsituationen vom Herzzentrum jeweils dorthin delegiert wurde. Der Brunnengarten im Frühling Die wissenschaftlichen Aktivitäten, erkennbar an Großprojekten, wie zum Beispiel dem Projekt „Life Valve“ der Klinik für Kinderkardiologie zusammen mit einer Reihe von europäischen Partnern und die Beteiligung des Herzzentrums am Deutschen Zentrum für Herzkreislaufforschung „DZHK“ mit mehreren Projekten, im Vordergrund der sogenannten VAD-Studie, an der sich alle 19 deutschen Kliniken, die Herztransplantationen durchführen und auch entsprechend über Erfahrungen mit Assist-Implantationen verfügen, beteiligen. Zum anderen wurde über diesem Verbundprojekt eine Biomaterialbank und Biomaterialdatenbank etabliert, in welche mittlerweile mehr als 5000 Gewebeproben, entnommen bei Herzoperationen, sowie Köperflüssigkeiten eingebracht und asserviert wurde – zusammen mit den entsprechenden Patientendaten. Weitere Projekte, die sich in das Spektrum dieses Verbunds einfügen, sind in der Vorbereitung. Insgesamt ist zu erkennen, dass das Deutsche Herzzentrum Berlin nicht nur den Versorgungsauftrag für Herzchirurgie im Lande Berlin in hohem Maße erfüllt, sondern auch über die Grenzen des Landes und der Bundesrepublik hinaus weltweit Patienten anzieht und einen hohen Stand genießt. Dies bezieht sich auf sämtliche Bereiche der klinischen Herzmedizin und verfolgt auch den Anspruch, wissenschaftlicher Innovator und Initiator für neue Erkenntnisse und neue Methoden zu sein. Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Roland Hetzer Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin 9 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Mitglieder des Stiftungsrates des Deutschen Herzzentrums Berlin Präsident des Stiftungsrates Hubertus Moser, ab Mai 1999 vorm. Prof. Dr. H. Bourmer, 1993 bis Mai 1999, Ehrenpräsident bis 20. Mai 2001 (†) Staatssekretär A. Hasinger, 1986 bis Dezember 1993, Ehrenpräsident bis 21. Februar 1994 (†) Geborene Mitglieder nach § 13, Abs. 1, Nr. 1 – 3 der Satzung Mitglied Vertreter 1. Senator für Gesundheit und Soziales Herr Mario Czaja Staatssekretärin für Gesundheit und Soziales Frau Emine Demirbüken-Wegner 2. Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft Frau Sandra Scheeres Staatssekretär für Bildung, Jugend und Wissenschaft Herr Dr. Knut Nevermann 3. Präsident der Freien Universität Berlin Universitätsprofessor Herr Dr. Peter-André Alt Vizepräsidentin - VP 2 Freie Universität Berlin Universitätsprofessorin Dr. phil. nat. Frau Dr. Monika Schäfer-Korting 4. Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin Herr Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz Vizepräsidentin der HUB für Haushalt, Personal und Technik Frau Dr. Marina Frost 5. Charité – Universitätsmedizin Berlin Vorsitzender des Vorstands Universitätsprofessor Herr Dr. Karl M. Einhäupl Charité – Universitätsmedizin Berlin Direktor des Klinikums Herr Matthias Scheller 6. Bezirksbürgermeister des Bezirkes Mitte von Berlin Herr Dr. Christian Hanke Bezirksstadtrat für Soziales und Bürgerdienste Herr Stephan von Dassel . 10 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Kooptierte Mitglieder nach § 13, Abs. 1, Nr. 4 der Satzung Mitglied Vertreter 1. Frau Dr. h. c. Friede Springer Herr Dr. Erik Lindner 2. Herr Senator E. h. Hubertus Moser Präsident des Stiftungsrates 3. Herr Prof. Dr. Gerhard Blümchen 4. Herr Günter Dibbern 5. Herr Prof. em. Dr. med. Joachim Dudenhausen 6. Herr Wolfgang Fixson 7. Herr Prof. Dr. Friedrich C. Luft Herr Hans Nisblé Herr Dr. Jochen Upmeier Herr Dr. Volker Leienbach Herr Rechtsanwalt Rainer Ruff Herr Dr. Horst Beyer Herr Prof. Dr. Norbert Hübner 8. Herr Prof. Dr. Hans Maier 9. Herr Prof. Dr. Jürgen Mlynek 10.Herr Dr. Eric Schweitzer 11. Herr Prof. Dr. Lothar Späth 12. Herr Prof. Dr. Hans-Jochen Stolpmann 13. Herr Dr. Reinhard Uppenkamp 14.Herr Prof. Dr. Karsten Vilmar Herr Prof. Dr. Gert Bruche Herr Dr. Rolf Zettl Herr Jan Eder Frau Dr. Maren Mueller Herr Prof. Dr. Jochen Konradt Herr Dr. Rainer Kern Herr Dr. Peter Semler 11 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes und Abteilungen des Deutschen Herzzentrums Berlin Vorsitzender: Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Roland Hetzer Stellvertreter: Herr Prof. Dr. Eckart Fleck Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Leitender Arzt: Stellvertreter: Herr Prof. Dr. Roland Hetzer 1. Herr Prof. Dr. Dr. Miralem Pasic 2. Herr PD Dr. Christoph Knosalla Klinik für Innere Medizin/Kardiologie Leitender Arzt: Stellvertreter: Herr Prof. Dr. Eckart Fleck Herr Dr. Stephan Dreysse Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Leitender Arzt: Stellvertreter: Herr Prof. Dr. Felix Berger Herr Dr. Björn Peters Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Leitender Arzt: Stellvertreterin: Herr PD Dr. Joachim Photiadis Frau Dr. Mi-Young Cho Institut für Anästhesiologie Leitender Arzt: Stellvertreter: Herr Prof. Dr. Hermann Kuppe Herr Dr. Gunther Mai Verwaltung Direktor: Stellvertreter: Herr Dipl.-Ing. Thomas Michael Höhn Herr Klaus Reßmer Pflegedienst Pflegedirektorin/ Koordinatorin: Stellvertreterin: Frau Ulrike Richert-Schmidt Frau Martina Jonas (bis 30.09.2013) Frau Nermin Cabrera Fugardo (ab 01.10.2013) 12 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Blick in den Operationssaal Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Leitender Arzt Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Roland Hetzer Direktor der Klinik Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Telefon: +49 30 4593 - 2001 Telefax: +49 30 4593 - 2100 15 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Tätigkeitsbericht Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Es war insgesamt zu befürchten, dass durch die Baumaßnahmen im Operations- und Intensivbereich die Leistungszahlen zurückgehen könnten. Dies war jedoch während des Jahres 2012 und 2013 nicht der Fall, dank der Mitbenutzung des Aufwachraums und der vermehrten Hilfe auch von Seiten des Paulinenkrankenhauses, Patienten auf die dortigen Stationen zu übernehmen. Wie in dem vorherigen Bericht erwähnt, zeigt sich dann nach der Inbetriebnahme der neuen Intensivstation am 14.10.2013, dass die Leistungszahlen dann auch weiterhin stiegen und das Niveau der früheren Jahre tatsächlich übertroffen wurde. Schließlich waren die Leistungszahlen sowohl numerisch als auch nach Bewertungspunkten seit Anfang des Jahres 2014 deutlich positiv. Wie schon in den vergangenen Jahren war auch jetzt ein erheblicher Teil der zugewiesenen Patienten aus dem Bereich der Notfallbehandlung, zumeist solche mit Herz-, bzw. Lungenversagen, für Anwendung von extrakorporalen Unterstützungssystemen oder der dring lichen oder notfallmäßigen Implantation von künstlichen Herzpumpen. Solche Patienten wurden nun von entfernteren Kliniken zugewiesen und einige wurden auch von unseren Teams abgeholt, wobei dann in externen Krankenhäusern extrakorporale Unterstützungssysteme (ECMO) implantiert wurden, mit denen die Patienten dann hierher transportiert wurden. Die Koronarchirurgie hat, wie insgesamt in Deutschland, weiter geringfügig abgenommen, trotz der eingehenden Diskussion der Fälle im „Heart-Team“ und es zeigt insgesamt den Trend der Chirurgie, hin zu schwereren und Notfällen und andererseits Beteiligungen der Chirurgen an den sich rasch entwickelnden Katheter-vermittelten Operationen, sei es die Implantation von Aortenklappen oder auch die Anwendung von Katheter-Mitralrekonstruktionen (MitraClip). Prof. Hetzer im OP Dies führt zu dem Thema der Herzklappenchirurgie, die zahlenmäßig eher am steigen ist, zum einen bedingt durch die Kathetereingriffe (TAVI), zum anderen aber auch sicher durch die vermehrte Kombination von Klappenoperationen mit Koronar-Bypass-Revaskularisation. Zu dem Thema der Mitralrekonstruktionen, der minimalinvasiven Chirurgie, der Trikuspidalklappen-Rekonstruktionen wurden originelle Beiträge veröffentlicht, die zunehmend auch anderenorts zur Anwendung kommen. Auf die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Kardio logen wurde im Bericht des Ärztlichen Direktors schon eingegangen, die Diskussionen, wo in Zukunft die katheter-vermittelten Klappeneingriffe durchgeführt werden, ob mit und ohne Rückendeckung durch ein herzchirurgisches Team, hält weiterhin an und ist noch nicht endgültig entschieden. In jedem Fall wurde neben der Zusammenarbeit mit den Vivantes Kliniken jetzt auch seit Anfang 2014 eine Kooperation mit den kardiologischen Kliniken von Helios (Klinikum Emil von Behring und Klinikum Buch) vereinbart. 16 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Die Bedeutung der Aortenchirurgie mit einem gesamten Volumen von mehr als 500 Fällen im Jahr ist weiterhin eine sehr große, von denen ein nicht unerheblicher Teil über endovaskuläre Stentimplatationen bzw. Hybrideingriffe durchgeführt wird. Dabei zeigt sich der zunehmend bedeutungsvolle Trend, auch bisher für konventionelle Operationen reservierte Areale der Aorta, z. B. den thorako-abdominalen Übergang mit Stentprothesen zu versorgen und es ist zu erwarten, dass in der nächsten Zukunft auch geeignete Implantate für die katheter-vermittelte Implantation im Aorta aszendens-Bereich vorliegen werden. Die Transplantation leidet nach wie vor und in zunehmenden Maße unter dem Mangel an geeigneten Spenderorganen, die Anzahl der Transplantationen Prof. Hetzer, Dr. Petrov und Dr. Knosalla im OP ist in Deutschland weiter zurückgegangen Im Jahre 2013 wurden an unserer Klinik 22 Herz-, 21 Lungen- und 3 Herz-/Lungentransplantationen durchgeführt. Dabei sind nahezu alle der zu transplantierenden Herzpatienten hoch dringlich gelistet, zumeist bei Komplikationen von Assist-Systemen. Diese wiederum bieten ein deutlich erhöhtes Risiko, was bei der Knappheit der Spenderorgane tatsächlich zu einem schwierigen Auswahlverfahren zwingt. Dementsprechend sind viele der Patienten, die im Herzversagen hierher kommen und zu ihrer Lebenserhaltung ein Herzunterstützungssystem implantiert bekommen, solche, die nicht auf ein Transplantat warten und hoffen können, sondern diese Systeme auf Dauer behalten müssen. Dementsprechend sind auch zahlreiche, der erheblich größeren Anzahl von Assist-Implantationen, solche bei Patienten, die an der Grenze zur Transplantationsfähigkeit sind oder eindeutig außerhalb derer liegen, z. B. ältere Patienten. Neuere, noch kleinere AssistSysteme, auch solche, die für die rechte Herzkammer zugelassen sind, wurden mehrfach von den Herstellern avisiert und wir hoffen, dass solche im Jahre 2014 zur Verfügung kommen. Es wurden eine erhebliche Anzahl von wissenschaftlichen Projekten bearbeitet und neu begonnen, diese sind allesamt auf der beiliegenden CD niedergelegt. Die Publikationen aus der Chirurgischen Klinik des Jahres 2013 wurden mit einem Gesamtimpact-Faktor von 234,584 bewertet (Gesamtwert des DHZB: 377,772). Seit 1995, der Einführung des ImpactFaktorsystemes bedeutet dies für die Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie 3812,882 ImpactFaktoren bei insgesamt 7166,154 für das gesamte DHZB. Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Roland Hetzer Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie 17 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Abteilungsstruktur Leitender Arzt Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Roland Hetzer Direktor der Klinik Chirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Thorax- und Kardiovaskularchirurgie Vertreter Prof. Dr. Dr. Miralem Pasic PD Dr. Christoph Knosalla Chirurgie, Herzchirurgie Herzchirurgie, Gefäßchirurgie Oberärzte Prof. Dr. Vladimir Alexi-Meskhisvili Dr. M. Aref Amiri PD Dr. Matthias Bauer Prof. assoc. Dr. Michael Dandel Dr. Volker Düsterhöft Prof. Dr. Onnen Grauhan Dr. Tom Gromann Dr. Robert Hammerschmidt PD Dr. Nicola Hiemann PD Dr. Manfred Hummel Dr. Dagmar Kemper Prof. e.h. Dr. habil. Thomas Krabatsch PD Dr. Horst Laube PD Dr. Hans Brendan Lehmkuhl Dr. Evelyn Meye Beate Schaumann Doc. Dr. Henryk Siniawski Prof. Dr. Christof Stamm Dr. Guna Tetere Dr. Katharina Wassilew Dr. Burkhard Zipfel Herzchirurgie Chirurgie, Herzchirurgie Herzchirurgie Innere Medizin Herzchirurgie Chirurgie, Herzchirurgie Anästhesiologie Herzchirurgie Innere Medizin, Kardiologie Innere Medizin Innere Medizin, Pulmologie Herzchirurgie, Gefäßchirurgie Chirurgie, Gefäß-, Thorax- und Kardiovaskularchirurgie Innere Medizin, Kardiologie Neurologie Chirurgie Innere Medizin Herzchirurgie Chirurgie Pathologie Chirurgie, Herzchirurgie Fachärzte Gesine Afif Prof. Dr. Wolfgang Albert Christine Andres PD Dr. Rufus Baretti Dr. Peter Bergs Dr. Martin Bettmann Dr. Jörg Brandes Dr. Ursula Busch Dr. Semih Buz Allgemeinmedizin Allgemeinmedizin, Psychosom. Medizin, Psychotherapie/-analyse Innere Medizin Herzchirurgie Herzchirurgie Innere Medizin Allgemeinmedizin Innere Medizin Herzchirurgie 18 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Dr. Tito Chavez Dr. Birgit Debus PD Eva Maria Delmo Walter, MD, PhD Dr. Thorsten Drews Dr. Heinrich Erpenbeck Petra Gehle Dr. Felix Hedwig Khagani Javarov Ekaterina Ivanitskaya-Kühn Dr. Beate Jurmann Dr. Michael Krämer Dr. Alexandra Kretzschmar Dr. Cora Lüders Hans Lufft Peter Müller Dr. Boris Nasseri Dr. Artashes Navasardyan Dr. Mihriban Pelit Dr. Petar Petrov Dr. Maximilian Posch PD Dr. Evgenij Potapov Dr. Naser Qedra Dr. Dorit Schlimbach Dr. Gerard Schmidt Gunther Schmidt, MD, PhD Kersten Schnelle Vasiliki Sidiropoulou-Ross Natalia Solowjowa Sajjad Soltani Dr. Alexander Stepanenko Dionysia Stergiopoulou Dr. Angelika Strohm Dr. Georg Syrmas Dr. Axel Unbehaun Karsten Weller Dr. Ruhi Yeter Herzchirurgie Innere Medizin Herzchirurgie Herzchirurgie Chirurgie Herzchirurgie Innere Medizin Innere Medizin, Kardiologie Innere Medizin Innere Medizin Anästhesiologie Innere Medizin Biologie Innere Medizin Herzchirurgie Herzchirurgie Herzchirurgie Allgemeinmedizin Herzchirurgie Innere Medizin Herzchirurgie Herzchirurgie Anästhesiologie Herzchirurgie Innere Medizin Anästhesiologie Innere Medizin, Kardiologie Innere Medizin, Kardiologie Innere Medizin Herzchirurgie Innere Medizin, Kardiologie Anästhesiologie Anästhesiologie Herzchirurgie Herzchirurgie Herzchirurgie Assistenzärzte Alaa El Al Abd Dr. Elena Burova Marina Diener Angela Englert Robert Feders Dr. Gisele Godzick-Njomgang Maria Hajduczenia Thomas Hucko Dr. Beate Jurmann Mansor Al-Farah Zaida Claros Miriam Djufri Dr. Johannes Eschborn Jan Fritzsche Dr. Beate Grote-Diafoune Dr. Felix Hennig Dr. Shwan Hussein Dr. Adam Kilimnik Frank Barthel Dr. Anneke Damberg Doreen Drews Dr. Jaime-Jürgen Eulert-Grehn Dr. Julia Gensicke Rudi Hacker Dr. Alexander Hermann Dr. Ana Jovanovic Anna Knoblich 19 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Abteilungsstruktur Takeshi Komoda, PhD Dr. Michael Kurz Dr. Henrike Liptau Akemi Momose Nicole Neumann Panagiotis Pergantis Milot Rama Tomohiri Saito Dr. Ghyslaine Sastre Oregon Dr. Katharina Schmied Maximiliane Strecker Dr. Lydie Tauchenova Dr. Jana Veit Dr. Sandra von Hippel Dr. Laurenz Kopp Fernandes Katarzyna-Oksana Kostyk Dr. Bärbel Lamparter Dr. Elke Lehmkuhl Dr. Britta Meyer-Zier Tadamasa Miyauchi Markus Müller Peter Müller Magdalini Orfanou Dr. Adam Penkalla Dr. Georgi Petrov Lubomir Rakita Julia Riedel Dr. Katerina Risteska Basem Salloum Jeevan Sankaramaddi Koichi Sato Dr. Martin Schmiady Oliver Schneider Leonard Schroer Georg Syrmas Tibor Szabo Arne Tenbrock Baris Tutkun Juliane Vierecke Daniela Vlasny Dr. Gabriel v. Waldenfels Dr. Harald Wilfling Bibliothek Astrid Benhennour, Dipl.-Bibl. Bestandspflege Bücher und Zeitschriften gedruckt und elektronisch, Datenbanken, Katalogführung, Literatur recherche und -versorgung, Publikationsarchiv; Hilfestellung Manuskripterstellung, Schulung und Support für Literaturverwaltungsprogramm EndNote Lektorat und Übersetzung Anne Gale, B.A., E.L.S. (Editor in Life Sciences) Lektorieren englischer Zeitschriftenmanuskripte, Abstrakta, Doktorarbeiten, Habilschriften, Forschungsanträgen, Präsentationen, Vortragstexten; Übersetzen von Arztbriefen Anne Carney (Vertretung 07.-12.2013) Referentin für Kommunikationsmedien Franziska Breitfelder, BBA Organisation, Koordination und Redaktion von Instrumenten der Öffentlichkeitsarbeit und Projekten Sekretariat des Ärztlichen Direktors Serap Bulut Diana Kendall, B.A., M.A. Mandy Müller Gudrun Peters (bis 28.02.13) Jutta Hägele (ab 01.06.13) Die Tätigkeiten des Sekretariats werden unterstützt von Barbara Barth 20 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Chirurgische Leistungen Anzahl der Operationen mit Herz-Lungen-Maschine Abb. 1: Die Anzahl der „offenen“ Herzoperationen, d.h. derer mit Herz-Lungen-Maschine hat nur scheinbar allmählich abgenommen. Eine immer größere Zahl wird mittlerweile ohne diese durchgeführt („off-pump“, Hybrideingriffe). Alle größeren Operationen mit und ohne Herz-Lungen-Maschine Abb. 2: Die Entwicklung der größeren Operationen seit 1988 21 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Chirurgische Leistungen Herz-, Herz/Lungen- und Lungentransplantationen 1986-2013 Abb. 3: Die Möglichkeit der Herz- und auch der Lungentransplantation hat ständig weiter abgenommen, bedingt durch den Rückgang der Zahl der gespendeten Organe. Diese Entwicklung macht die Transplantationen in Deutschland zur einer „kasuistischen“ Therapie, die nur Wenigen zugute kommt. Lungen- und Herz/Lungen-Transplantationen 1989-2013 Abb. 4: Bei den Lungentransplantationen überwogen initial Einzellungen und kombinierte Herz/Lungentransplantationen, letztere sind heute nur noch für fortgeschrittene angeborene Fehler mit schweren Lungenfolgen reserviert. Wenn möglich, werden beide Lungen transplantiert. Insgesamt ist hier der Organmangel eklatant. 22 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Patienten mit MCS Herzunterstützungssysteme und künstliche Herzen 1987-2013 Abb. 5: Die Implantationen von künstlichen Herzpumpen hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, bevorzugt mit voll implantierbaren Rotationssystemen, zunehmend auf Dauer als Ausdruck des Mangels an Spenderherzen, jetzt auch bei älteren Patienten. Patienten mit MCS Langzeit-Herzunterstützungssysteme und künstliche Herzen 1987-2013 Abb. 6: siehe Abb. 5 23 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Chirurgische Leistungen Operationen bei angeborenen Herzfehlern Abb. 7: Die Operationen bei angeborenen Herzfehlern nehmen nach der initialen Etablierung dieses Programms seit Mitte der 90er Jahre deutlich ab als Ausdruck der Einführung interventioneller Techniken bei den einfacheren Fehlern (ASD-Verschluss u.a.). Seither ist wieder eine allmähliche Zunahme zu erkennen, vor allem der komplexen Vitien. Gesamtzahl der Operationen 2013 3.677 Eingriffe Abb. 8: Das Spektrum umfasst alle derzeit üblichen Arten der chirurgischen Eingriffe am Herzen und an den großen Gefäßen, in gewissem Maße auch an den übrigen Thoraxorganen. Gezeigt sind hier alle eigenständigen Operationen, ob mit oder ohne Herz-Lungen-Maschine. 24 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Altersstruktur der Patienten mit Operationen mit Herz-Lungen-Maschine Abb. 9: Das Alter bei den offenen Herzoperationen zeigt einen Gipfel im Säuglingsalter und dann wieder bei den älteren Patienten, eine Altersbegrenzung ist nicht mehr zu erkennen. Aorteneingriffe 1995-2013 Relative Anteile der endovaskulären und der konventionellen Chirurgie Abb. 10: Patienten mit Aortenerkrankungen (Aneurysmen und Dissektionen) kamen in steigender Zahl (2013: 570 Fälle) zur Operation. Ein erheblicher Teil wird mit Hybrid-Technik (endovaskulärer Katheter eingriff mit oder ohne chirurgische Verfahren) durchgeführt. 25 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Chirurgische Leistungen Endovaskuläre Stents Abb. 11: Endovaskuläre Stents wurden initial zur Behandlung der infrarenalen Aortenaneurysmen implantiert. Dieses Konzept wurde dann in die thorakale Aorta ausgedehnt, welche nun das größere Kontingent ausmacht. Heute sind auch das thorakoabdominale Segment und der Aortenbogen mit endovaskulären Prothesen zugänglich. Blick durch die Röhre des CT1 26 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Promotionen und Habilitationen Promotionen 1987 bis 2013 abgeschlossene Promotionen: 235 davon prämiert mit summa cum laude: magna cum laude: cum laude: rite: 11 85 127 12 Abgeschlossene Promotionen 2013 Name Titel: Ba-Fadhl, Faiz Vorhersage des Überlebens von Patienten, die im kardiogenen Schock mit einem mechanischen Kreislaufunterstützungssystem versorgt wurden Name: Grüning, Janine Wie viele Sektionen benötigt eine Klinik, um eine effektive Qualitätskontrolle Titel: durchführen zu können? Name: Navasardyan, Artashes Titel: Wundmanagement bei adipösen Patienten nach medianer Sternotomie mittels Anwendung eines Unterdruck-Wundverbandes Habilitationen 1992 – 2013 abgeschlossene Habilitationen: 25 Jahr: 2013 Name: Drews, Thorsten N.H. Titel: Langfristige Anwendung mechanischer Kreislaufunterstützungssysteme Jahr: 2012 Name: Delmo Walter, Eva Titel: Surgical Techniques and Operative Outcome of Repair of Mitral Valve Lesions in Infants and Children Jahr: 2011 Name: Baretti, Rufus Titel: Aspekte der Myocardprotektion und Cardioplegie im klinischen Vergleich Jahr: 2010 Name: Lehmkuhl, Hans Titel: Everolimus zur Immunsuppression nach Herztransplantation im Vergleich zur Mycophenolsäure – Effektivität zur Verhinderung von Abstossungsreaktionen und Einfluss auf die Nierenfunktion Jahr: 2010 Name: Musci, Michele Titel: Neue Aspekte der chirurgischen Therapie der aktiven infektiösen Endokarditis 27 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Promotionen und Habilitationen Jahr: 2009 Name: Potapov, Evgenij V. Titel: Neue Aspekte der Behandlung von Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz mittels mechanischer Kreislaufunterstützung Jahr: 2008 Name: Hiemann, Nicola Titel: Mikrovaskulopathie und Herztransplantation Jahr: 2006 Name: Dandel, Michael Titel: Stellenwert der linksventrikulären Wandbewegungsanalyse mittels gepulster Gewebedopplerechokardiographie für die Überwachung der Abstoßungsreak tionen und Transplantatvaskulopathie nach Herztransplantation Jahr: 2005 Name: Bauer, Matthias Titel: Bikuspide Aortenklappe und Dilatation der Aorta ascendens Jahr: 2005 Name: Siniawski, Henryk Active infective aortic valve endocarditis with infection extension: Titel: Clinical features, perioperative echocardiographic findings and results of surgical treatment Jahr: 2005 Name: Sodian, Ralf Titel: Tissue Engineering von kardiovaskulären Geweben 2004 Jahr: Name: Hausmann, Harald Myokardrevaskularisation bei hochgradig eingeschränkter linksventrikulärer Titel: Funktion. Die Bedeutung präoperativer myokardialer Vitalitätsdiagnostik für die Prognose postoperativer linksventrikulärer Funktionsverbesserung Jahr: 2002 Name: Bocksch, Wolfgang Titel: Intravaskuläre Ultraschalluntersuchung bei Diagnostik und interventioneller Therapie von Herzkranzgefäßerkrankungen am Beispiel der Transplantat vaskulopathie Jahr: 2002 Name: Krabatsch, Thomas Titel: Untersuchungen zu klinischem Stellenwert und zugrundeliegenden Mechanismen der transmyokardialen Laserrevaskularisation 2002 Jahr: Name: Wagner, Frank-Dietrich Titel: Therapieprinzipien zur Unterstützung der rechtsventrikulären Funktion nach Implantation eines linksventrikulären Assist Device Jahr: 2001 Name: Ewert, Ralf Titel: Lungenfunktionelle Störungen und interstitielle Lungenveränderungen bei transplantierten Patienten 28 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Jahr: 2001 Name: Knosalla, Christoph Experimentelle und klinische Untersuchungen über den Gebrauch von AllograftTitel: Material zur in situ-Behandlung von Infektionen im Bereich der Aorta Jahr: 2001 Name: Zurbrügg, Heinz Robert Titel: Prinzipien der koronaren Bypass-Chirurgie – Pathophysiologie der Venengraftsklerose Jahr: 1999 Name: Grauhan, Onnen Titel: Diagnose und Therapie der humoralen Abstoßung nach Herztransplantation. Tierexperimentelle Untersuchungen und klinische Erfahrungen Jahr: Name Titel: 1999 Loebe, Matthias Organerholung unter mechanischer Kreislaufunterstützung Jahr: 1996 Name: Warnecke, Henning Titel: Elektrophysiologische Abstossungsdiagnostik nach Herztransplantation: Entwicklung, Erprobung und klinische Einführung eines neuen Verfahrens 1994 Jahr: Name: Ennker, Jürgen Experimentelle Untersuchungen zum Einsatz von Gewebeklebstoffen in der ThoTitel: rax- und Kardiovaskularchirurgie 1994 Jahr: Name: Hummel, Manfred Akutes Nierenversagen nach Herztransplantation: Eine multivariate RisikofakTitel: torenanalyse. Erste klinische Erprobung eines neuen Therapieansatzes durch die prophylaktische Gabe des renalen natriuretischen Peptidhormons Urodilatin (CDD/ANP-95-126) Jahr: 1993 Name: Yankah, Abraham Charles Titel: Klinische und experimentelle Transplantation allogener Herzklappen Jahr: 1992 Name: Schüler, Stephan Titel: Die Ganzkörperhypothermie mittels extrakorporaler Zirkulation als Verfahren zur Lungenkonservierung – Klinische Erfahrungen und tierexperimentelle Untersuchungen 29 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Fortbildung und Konferenzen Weiterbildungsbefugnisse Prof. Dr. R. Hetzer Herzchirurgie PD Dr. H. B. Lehmkuhl Innere Medizin (inkl. 6 Monate Intensivmedizin) Innere Medizin und Kardiologie 72 Monate (WBO von 1994) 24 Monate (WBO von 1994 ) 30 Monate (WBO von 2004) Dr. D. Kemper Innere Medizin und Pulmologie 12 Monate (WBO von 2004) Dr. T. Gromann Intensivmedizin 18 Monate (WBO von 2004) Dr. Tito Chavez Intensivmedizin 12 Monate (WBO von 2004) Dr. K. Wassilew Pathologie 12 Monate (WBO von 2004) Fortbildungsveranstaltungen 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, DHZB Bibliothek Datum Uhrzeit Thema Jeden 3. Dienstag im Monat 18:00–19:00 Uhr Konferenz: Mechanische Kreislaufunterstützung Jeden 4. Dienstag im Monat 18:00–19:00 Uhr Aortenkonferenz Jeden Dienstag und Donnerstag 06:30–07:15 Uhr Assistentenfortbildung Jeden Donnerstag 14:30–15:30 Uhr Herzchirurgische/Intensiv- medizinische Fortbildung Jeden 1. Mittwoch im Monat Oberarztkonferenz 06:30–07:30 Uhr Jeden 2., 3. und 4. Mittwoch im Monat 06:30–07:30 Uhr Komplikationskonferenz 30 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Konferenzen Mechanische Kreislaufunterstützung Jeden 3. Dienstag im Monat, DHZB Bibliothek, 18:00-19:00 Uhr (Prof. Dr. T. Krabatsch, PD Dr. E. Potapov) Datum Referent Thema 15.01.13 20.02.13 Dr. Göttel Dr. Elke Lehmkuhl, Fr. Wolf 19.03.13 16.04.13 21.05.13 Dr. Piters Dr. Felix Hennig Dres. Juliane Vierecke, Alexander Stepanenko, Evgenij Potapov, Thomas Krabatsch, Elke Lehmkuhl PD Dr. Evgenij Potapov Fa. HeartWare PD Dr. Evgenij Potapov Fa. Thoratec PD Dr. Evgenij Potapov Dr. Matthias Loebe Dr. Tom Gromann, Prof. Dr. Thomas Krabatsch C-Pulse Training Betreuung der Assist-Patienten zu Hause – Gemeinsame Konferenz mit den Hausärzten Vorstellung des VAD Fa. Sunshine Aktuelle ECMO-Konzepte ISHLT 2012 – Kurzüberblick 18.06.13 16.07.13 20.08.13 17.09.13 15.10.13 19.11.13 17.12.13 Berlin-Houston Telekonferenz Vorstellung des MVAD Berlin-Houston Telekonferenz / AK-Studie Vorstellung des HeartMate III Vorstellung der laufenden Studien im DHZB Berlin-Houston Telekonferenz Frühpostoperatives Management von LVAD-Patienten Aortenkonferenz Jeden 4. Dienstag im Monat, Bibliothek DHZB, 18:00-19:00 Uhr (Dr. Semih Buz) Datum Referent Thema 29.01.13 Dr. Semih Buz 26.02.13 26.03.13 Dr. Burkhart Zipfel Dr. Robert Hammerschmidt 23.04.13 Dr. Baris Tutkun 28.05.13 PD Dr. Onnen Grauhan 25.06.13 Dr. Semih Buz „How to do it?“ Falldemonstration, Stentgraftverfahren bei akuter Typ-ADissektion und Ao. asc. – Aneurysmen Propädeutik der Gefässchirurgie Renale Auswirkung und Risikofaktoren für Nieren-Insuffizienz nach Aorteneingriffen mit und ohne Hypothermie Akute Typ-A-Dissektion: Vorstellung der DHZB-Ergebnisse Techniken der Aortenklappenrekonstruktion bei Aorteninsuffizienz mit und ohne Asc.-Aneurysma Rupturiertes Bauchaortenaneurysma: Behandlungsstrategien und Ergebnisse 31 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Fortbildung und Konferenzen 23.07.13 27.08.13 24.09.13 Dr. Matthias Bauer Prof. Malakh Mal Shresta, MHH Dr. Semih Buz 22.10.13 PD Dr. Christoph Knosalla Aortenisthmusstenose bei Erwachsenen Aortic Arch Replacement with Elephant Trunk Techniken der Kanülierung und der Kopfperfusion bei Typ-A-Dissektionen der Aorta Herztransplantation bei Marfan-Patienten Assistentenfortbildung Jeden Dienstag und Donnerstag, DHZB Bibliothek, 06:30-07:15 Uhr (Prof. Dr. Roland Hetzer, Dr. Boris Nasseri, Franziska Breitfelder) Datum Referent Thema 05.02.13 07.02.13 Hr. Frank Merkle Hr. Frank Merkle 12.02.13 21.02.13 26.02.13 28.02.13 05.03.13 07.03.13 12.03.13 14.03.13 21.03.13 26.03.13 28.03.13 02.04.13 04.04.13 Hr. Frank Merkle PD Dr. Rufus Baretti Dr. Marian Kukucka Dr. Matthias Redlin Dr. Dagmar Kemper Dr. Christof Klein Dr. Henryk Siniawski Dipl.- Med.Toralf Drahs Dr. Aref Amiri Hr. Ralph Nitzsche PD Dr. Rufus Baretti Dr. Artashes Navasardyan Prof. Dr. Thomas Krabatsch 09.04.13 Prof. Dr. Thomas Krabatsch 11.04.13 Prof. Dr. Onnen Grauhan 16.04.13 18.04.13 Dr. Axel Unbehaun Dr. Axel Unbehaun 25.04.13 30.04.13 Dr. Boris Nasseri Prof. Dr. Roland Hetzer 02.05.13 07.05.13 14.05.13 16.05.13 21.05.13 Dr. Gunther Schmidt Dr. Boris Nasseri Dr. Boris Nasseri PD Dr. Matthias Bauer Dr. Burkhart Zipfel Die Herz-Lungen-Maschine Physiologische Reaktionen auf die HerzLungen-Maschine Hypothermie und Kreislaufstillstand Myokardprotection Intraoperative Echokardiographie Anästhesie bei der Herzchirurgie Lungenfunktion Herzkatheter Echokardiographie TRALI Optimalinvasive Mitralklappenchirurgie Instrumentenkunde und Nahtmaterialkunde Chirurgische Hygiene Mediastinitis Behandlung Koronare Herzerkrankung und Koronarchirurgie (Teil 1) Koronare Herzerkrankung und Koronarchirurgie (Teil 2) Aortenklappenerkrankungen und Aortenklappenchirurgie TAVI Anschluss-Möglichkeiten der Herz-LungenMaschine und chirurgische Zugänge HOCM Tricuspitalklappenerkrankungen und Trikuspidalklappenchirurgie Druck, Volumen, Fluss PDA ALCAPA Chirurgie bei Vorhofflimmern Penetrierende und nicht penetrierende Herztraumen 32 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Prof. Thomas Krabatsch in der Fortbildung 23.05.13 28.05.13 30.05.13 04.06.13 06.06.13 11.06.13 13.06.13 18.06.13 02.07.13 Dr. Naser Qedra PD Dr. Evgenij Potapov PD Dr. Christoph Knosalla PD Dr. Nicola Hiemann PD Dr. Nicola Hiemann Dr. Dagmar Kemper Dr. Dagmar Kemper PD Dr. Christoph Knosalla Dr. Felix Hennig 09.07.13 11.07.13 16.07.13 18.07.13 23.07.13 25.07.13 30.07.13 01.08.13 06.08.13 13.08.13 15.08.13 Dr. Gunther Schmidt Dr. Gunther Schmidt Dr. Gunther Schmidt Dr. Hans Lufft Dr. Gunther Schmidt Dr. Gunther Schmidt Dr. Gunther Schmidt Dr. Jörg Brandes Dr. Michael Krämer Dr. Felix Hennig Dr. Gerard Schmidt 20.08.13 22.08.13 Dr. Naser Qedra Dr. Gunther Schmidt 27.08.13 Dr. Burkhart Zipfel Kardiale Tumoren Herzversagen – Herzunterstützungssysteme Herzversagen – Herztransplantation Management nach Herztransplantation Transplantat Vaskulopathie Spiro-Ergometrie Rechtsherzkatheter Lungentransplantation Behandlung herzchirurgischer Patienten auf der postoperativen Normalstation Der Wasserhaushalt Die Nierenfunktion Herz und Niere Die Nierenersatztherapie Die Sepsis-Behandlung Einführung in die Hämodynamik Long-QT – Short Goodbye Ernährung intensivpflichtiger Patienten Postoperative Schmerztherapie Thorakale Schussverletzungen Therapeutische Hypothermie nach HerzKreislauf-Stillstand Infarkt-VSD Diabetes Mellitus Typ 2 – moderne Therapiestrategien (Teil 1) Endovaskuläre Stents 33 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Fortbildung und Konferenzen 29.08.13 Dr. Gunther Schmidt 03.09.13 Dr. Thorsten Drews 05.09.13 19.09.13 Dr. Adam Penkalla Prof. Dr. Onnen Grauhan 26.09.13 Prof. Dr. Roland Hetzer 08.10.13 10.10.13 Prof. Jürgen Hussmann Dr. Felix Hennig 15.10.13 17.10.13 Dr. Semih Buz Dr. Robert Hammerschmidt 22.10.13 24.10.13 Dr. Semih Buz Dr. Natalia Solowjowa 29.10.13 Prof. Dr. Roland Hetzer 31.10.13 Dr. Tito Chavez 05.11.13 Dr. Tito Chavez 07.11.13 Dr. Robert Hammerschmidt Diabetes Mellitus Typ 2 – moderne Therapiestrategien (Teil 2) Minimalinvasive Herzchirurgie und Hybridtherapie Minimalinvasive Mitralklappenchirurgie Aortenklappenerkrankungen und Aortenklappenchirurgie Mitralklappenerkrankungen und Mitralklappenchirurgie (Teil 1) Wundheilungsstörungen Präoperative Behandlung häufiger erworbener Vitien Perikard Erkrankungen Aortenchirurgie – Aortendissektion, traumatische Aortenruptur und mykotische Aneurysmen Die Lungenembolie Praxis der CT Diagnostik in Herz- und Kreislaufmedizin Mitralklappenerkrankungen und Mitralklappenchirurgie (Teil 2) Gerinnungsmanagement bei Blutung in der Herzchirurgie (Teil 1) Gerinnungsmanagement bei Blutung in der Herzchirurgie (Teil 2) Aortenchirurgie – Aortenaneurysmen – Aorta Ascendens, Aortenbogen und Aorta Descendens Herzchirurgische / Intensivmedizinische Fortbildung Donnerstags, DHZB Bibliothek 14:30-15:30 Uhr (Dr. T. Gromann) Datum Referent Thema 09.01. 13 21.01. 13 Grundlagen der Gerinungsdiagnostik und POC Sedierung mit Dexmedetomidin 19.03. 13 09.04. 13 Dr. Tito Chavez, DHZB Oliver Panzer, MD Columbia University NY Dr. Alexander Stepanenko, DHZB PD Dr. Oliver Meyer, Charite Dr. Gerad Schmidt, DHZB Prof. Blobner, München 23.04. 13 Hr. Christoph Unger, DHZB 21.02. 13 05.03. 13 Gerinnungsmanagement bei Assist-Patienten Heparin-induzierte Thrombozytopenie HIT II Lungenprotektive Beatmung Neuromuskuläre Restblockaden – Vermeidungsstrategien Indikationen zur nichtinvasiven Beatmung 34 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie 06.06. 13 11.07. 13 10.09. 13 28.11. 13 Dr. Michael Krämer, DHZB Dr. Gerad Schmidt, DHZB Dr. Marlies Hoeck, DRK Westend Dr. Tom Gromann, DHZB Postoperatives Delir Therapeutische Hypothermie Mikrobiologische Diagnostik – Materialgewinnung Intensivmedizinische Versorgung nach Reanimation Studentische Lehre 2013 Pflichtveranstaltungen Regelstudiengang Humanmedizin der Charité Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Roland Hetzer Hauptvorlesung Chirurgie „Chirurgie angeborener und erworbener Herzerkrankungen“ „Aortenchirurgie“ „Mechanische Kreislaufunterstützung“ „Thorakale Organtransplantation“ Seminar Pathologie Kurs Herz und Gefäße, KHK und Arteriosklerose Seminar Organtransplantation: Thorakale Organtransplantation Ausbildung von PJ-Studenten Reformstudiengang Humanmedizin der Charité Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Roland Hetzer Blockpraktikum Chirurgie Seminar Grundprinzipien der Herzchirurgie Grundprinzipien der Thoraxchirurgie POL (Praxisorientiertes Lernen)-Unterricht Kardiologie Ausbildung von PJ-Studenten 35 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Fortbildung und Konferenzen Modellstudiengang Humanmedizin der Charité Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Roland Hetzer Hauptvorlesung „ Patient/in mit Erkrankung der Thorakalen Aorta“ Praktikum Anatomisch-pathologisch-chirurgischer Präparationskurs Modellstudiengang POL (Praxisorientiertes Lernen)-Unterricht Wahlveranstaltungen Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Roland Hetzer Klinische Visite der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, einschl. Intensivmedizin Vorlesung Seminar Spezielle Aspekte der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie „Thorakale Organtransplantation“ „Chirurgie der erworbenen Herzerkrankungen“ „Mechanische Unterstützungsverfahren“ „Aortenerkrankungen/Pulmologische Erkrankungen“ „Embryologie, Systematik, klinischer Verlauf und Behandlungskonzepte angeborener Herzfehler“ Außeruniversitäre Lehre Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Roland Hetzer Vorlesung DAAD Summer School 2013: „Introduction to Regenerative Medicine, the Cardiovascular System” Seminar Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies „Regeneration of the Cardiovascular System: Research Background and Clinical Options” Praktikum DAAD Summer School 2013 „Insights into the Clinical Life, Cardiac Diseases” Unterricht an der Akademie für Kardiotechnik des DHZB an der Krankenpflegeschule des DHZB Fachkrankenpflege für Intensivmedizin und Anästhesie Kurs Echokardiographiekurse am DHZB nach den Richtlinien der DEGUM und der KBV Ausbildung von Krankenschwestern und -pflegern von Operationstechnischen Assistentinnen und Assistenten (OTA) 36 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Heart Team Stefan Dreysse, Robert Hammerschmidt Die großen Fortschritte der interventionellen Kardiologie haben seit vielen Jahren dazu geführt, dass immer mehr Patienten – insbesondere solche mit einer koronaren Herzerkrankung – nicht mehr operiert, sondern durch Interventionen an den Herzkranzgefäßen behandelt werden. Eine solche Entwicklung birgt aber die Gefahr, dass bei der Behandlung eines Patienten die Frage nach der technischen Machbarkeit einer Intervention in den Vordergrund rückt. Die Frage, ob der Patient im Vergleich zu einer Operation von der Intervention tatsächlich mehr profitiert, wird dabei manchmal in den Hintergrund treten. Auch kann die Operation ein geringeres Risiko beinhalten und zu einer besseren Lebensqualität des Patienten führen, als die mitunter mehrfach notwendigen Interventionen. Trotzdem entscheidet letztlich der interventionelle Kardiologe alleine darüber, ob er nur eine diagnostische Herzkatheteruntersuchung durchführt und den Patienten in eine herzchirurgische Klinik einweist, oder ob er eine Intervention bei diesem durchführt. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Gesellschaft für Kardiologie in ihren Leitlinien empfohlen, dass zumindest komplexe Formen der koronaren Herzkrankheit (evaluiert mittels „Syntax-Score“) in einem interdisziplinärem Heart Team besprochen werden, das aus interventionellen Kardiologen, konservativ tätigen Kardiologen und Herzchirurgen besteht. Dieser Gedanke wird im DHZB bereits seit Jahren auf unkonventionelle Art und Weise derart praktiziert, dass jeder interventionelle Kardiologe während einer Herzkatheteruntersuchung einen Herzchirurgen hinzuziehen kann, um die Befunde und die therapeutischen Optionen mit diesem zu diskutieren. Trotz dieser gängigen Praxis wurde am DHZB entsprechend den neuen Leitlinien ein Heart Team gegründet, das einmal wöchentlich Fälle diskutiert, bei denen die Indikationsstellung zur Intervention oder Operation schwierig ist. Umgekehrt werden aber auch von den Herzchirurgen Patienten vorgestellt, die eigentlich zur Operation überwiesen wurden, obwohl die Koronarmorphologie und der Syntax-Score eine interventionelle Therapie erlauben würden oder bei denen sich in der weiterführenden Diagnostik Umstände ergeben haben, die eine Intervention trotz formal zu hohem Syntax-Score als eventuell günstiger erscheinen lassen. Neben dem Versuch, die Entscheidungen anhand von Risikoberechnungen Evidenz basiert zu treffen, spielen in diesen Konferenzen aber gerade die vielen individuellen Parameter des einzelnen Patienten eine Rolle, die eben nicht in eine solche Risikoberechnung einfließen. Auch deshalb hat jeder Patient die Möglichkeit, an den Konferenzen teilzunehmen und sich persönlich von den Mitgliedern des Heart Teams beraten zu lassen. Während die Umsetzung einer solchen Konferenz im DHZB relativ leicht zu realisieren war, weil hier eine kardiologische und eine herzchirurgische Abteilung in einem Haus zusammenarbeiten, stellt die Organisation eines Heart Teams für andere kardiologische Abteilungen ohne herzchirurgische Klinik ein großes Problem dar. Die kardiologische Abteilung des Sana - Klinikum Berlin - Lichtenberg hat unter der Leitung von Dr. O. Going in Zusammenarbeit mit der Informationstechnik des DHZB die Möglichkeit geschaffen, Videokonferenzen abzuhalten, bei denen die Herzkatheteruntersuchungen in 37 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie hoher Qualität noch aus dem Herzkatheterlabor ins DHZB übertragen werden können. Somit ist eine sofortige Diskussion der erhobenen Befunde möglich, während sich der Patient noch im Herzkatherlabor befindet. Bei der Entscheidung zu einer Intervention kann diese dann unmittelbar durchgeführt werden. Auch mit den Kliniken der Vivantes Gruppe wurde eine datentechnische Lösung geschaffen, die es ermöglicht, die hohen Datenmengen einer Herzkatheteruntersuchung binnen weniger Minuten ins DHZB zu transferieren. Im laufenden Jahr hat das DHZB eine weitere Heart Team Konferenz mit der kardiologischen Abteilung des Krankenhauses Havelhöhe in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Dr. A. Fried gegründet. Der hohe zeitliche und materielle Aufwand dieser interdisziplinären Zusammenarbeit führt bereits jetzt dazu, dass für immer mehr Patienten eine optimale Behandlungsstrategie gefunden wird. Die generelle Etablierung von Heart Teams soll zukünftig allen Patienten die bestmögliche Therapie ihrer koronaren Herzerkrankung ermöglichen. time out – op Besprechung, Beginn einer OP 38 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Die Koronare Herzerkrankung Rufus Baretti, Thomas Krabatsch Im Jahr 2013 wurden am DHZB 1044 Patienten mit Koronarer Herzerkrankung (KHK) mit einer aorto-coronaren Venen-Bypass-Operation (ACVB-OP) behandelt. Innerhalb dieser Gruppe erhielten 274 Patienten einen kombinierten Eingriff mit gleichzeitiger Operation an einer der Herzklappen oder an einem Herzwand-Aneurysma. Ein Sechstel dieser Patienten wurde bei akuter kardialer Ischämie als Notfall versorgt. Die meisten Patienten stammen aus Berlin und Brandenburg, die Übrigen aus anderen Bundesländern und der ganzen Welt. Die Verwendung der linken Brustwandschlagader (Arteria mammaria, „Mammaria“) als arterielles Bypassgefäß für das verengte Herzkranzgefäß der Herzvorderwand hat einen positiven Einfluss auf das mittel- und langfristige Ergebnis nach coronar-chirurgischen Operationen. So treten bei Verwendung dieses Gefäßes signifikant weniger Angina-pectorisBeschwerden oder Herzinfarkte auf und eine erneute Operation oder Herzkatheterbehandlung ist seltener erforderlich. Durch ihre Verwendung werden die 10-Jahres-Überlebensrate und die Lebensqualität der Patienten erhöht. Am DHZB ist die Verwendung der Mammaria seit vielen Jahren ein Routineverfahren – bei über 90 % aller isolierten coronaren Bypass Operationen wird sie verwendet. Als zusätzliches Bypassgefäß wird am DHZB, wie auch überwiegend bundesweit, die oberflächliche Beinvene (Vena saphena magna) mit guten Langzeitergebnissen eingesetzt. Eine komplette arterielle Revaskularisation, also die Verwendung von ausschließlich arteriellen Bypassgefäßen (z. B. rechte Brustwandschlagader, Unterarmschlagader), konnte noch in keiner Langzeitstudie überzeugende Ergebnisse liefern, und wird bei uns daher nur dann angewandt, wenn Venen nicht in ausreichender Menge oder Qualität verfügbar sind. Ebenso verhält es sich mit coronaren Bypass-Operationen am schlagenden Herzen ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine (OPCAB-Verfahren). Auch dieses Verfahren wird nur in Ausnahmefällen (7) am DHZB eingesetzt, da kein zusätzlicher Nutzen für den überwiegenden Anteil der Patienten erwiesen ist. Hier ist bundesweit, trotz anfänglicher Euphorie, ebenfalls eine abnehmende Tendenz zu verzeichnen. Beim Akutem Myokardinfarkt verfolgen wir die Strategie einer effektiven Revaskularisation des ischämischen Herzens und Stabilisierung des Kreislaufs. Die jeweilige Festlegung der Behandlungsstrategie (Indikation und optimaler Zeitpunkt von Medikation, Intervention oder ACVB-Operation) wird individuell nach der Dynamik des Infarktgeschehens von einem „Heart Team“ vorgenommen, welches sich aus Herzchirurgen sowie interventionell und konservativ tätigen Kardiologen zusammensetzt. Hierbei haben Schutz sowie Rettung des vom Infarkt bedrohten Patienten höchste Priorität. Im DHZB etablierte Risikoscores helfen bei der Einschätzung der Prognose. Patienten, bei denen es in Folge der KHK oder abgelaufener Infarkte zu einer schweren Beeinträchtigung der myokardialen Pumpfunktion gekommen ist, weisen perioperativ ein besonders erhöhtes Risiko auf. Diese Patienten bedürfen häufig einer mechanischen Kreislaufunterstützung. Hier bewährt sich seit vielen Jahren unser Stufen-Therapie-Konzept, das 39 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie beginnend mit dem Einsatz einer intraaortalen Ballonpumpe (IABP), über die Implantation uni- oder bi-ventrikulärer Assist-Systeme, bei Bedarf in Kombination mit einer Extra-Corporalen Membran-Oxygenierung (ECMO), bis zum totalen artifiziellen Herzersatz (TAH) durch eine Pumpe reicht. Für Patienten des DHZB bewährt sich die Entwicklung neuster Technologien. So kommen statt der anfänglich eingesetzten pulsatilen Assist-Systeme heute im DHZB maßgeblich Rotationspumpen zum Einsatz, die für den Patienten postoperativ mit einer hohen Lebensqualität einhergehen. Bei diesen Patienten untersuchen wir zudem seit mehreren Jahren die adjuvante Gabe von autologen Knochenmark-Stammzellen, die dem Patienten am Tag vor der Bypassoperation aus dem Beckenkamm entnommen und dann angereichert am Herzen verabreicht werden. Bei Endstadien der KHK, bei denen keine sinnvollen Zielgefäße für eine Bypasschirurgie mehr vorhanden sind, haben wir auch 2013 in wenigen Fällen die Transmyokardiale Laser revaskularisation (TMLR) eingesetzt. Hierbei soll eine Neubildung kleinster myokardialer Ge fäße angeregt werden (Angioneogenese), was zu einer Verbesserung der Blutversorgung des Herzens beitragen soll. Bei Hoch-Risiko-Patienten etablierten wir in Kooperation mit unseren Kardiologen am DHZB ein sog. Hybrid-Revaskularisations-Verfahren. Dabei erfolgten Operationen an der Aorta in konventioneller Technik oder als kathetergestützter transcutaner Aortenklappenersatz und in gleicher Sitzung in unserem innovationsträchtigen Hybrid-Operationssaal die Herzkatheterintervention durch den Kardiologen mit Aufweitung (Dilatation, PTCA) der Koronarver engung bzw. Stent-Einlage. Durch diese Hybrid-Technik wird für den Patienten das chirurgische Trauma minimiert bei gleichzeitig guter Versorgung der KHK. Prof. Thomas Krabatsch im OP 40 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Minimalinvasive Mitralklappenchirurgie M. Aref Amiri, Eva Maria Delmo Walter Die minimalinvasive Mitralklappenchirurgie wird am Deutschen Herzzentrum Berlin durch folgendes Team angeboten: Herzchirurgie: Prof. R. Hetzer, Dr. M. A. Amiri, PD Dr. E. M. Delmo Walter Anästhesie: Prof. H. Kuppe, Dr. A. Mladenov Kardiotechnik: Hr. E. Gutsch OP-Schwester: Fr. K. Klünner, Fr. C. Horch, Fr. D. Albrecht Die minimalinvasive Mitralklappenchirurgie wurde im DHZB modifiziert. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass auf eine Brustbeineröffnung vollständig verzichtet werden kann. Bei der optimalinvasiven Mitralklappenchirurgie erfolgt der Zugang zum Herzen über einen kleinen Schnitt im 4. oder 5. Rippenzwischenraum, der sogenannten rechtsseitigen anterolateralen Minithorakotomie. Bei der optimalinvasiven Mitralchirurgie nach Hetzer bevorzugen wir den Anschluss der HLM durch eine zentrale Kanülierung der Aorta ascendens und beider Hohlvenen getrennt. In Ausnahmefällen wird eine arterielle Kanülierung der A. femoralis rechts verwendet. Durch diese Methode ist eine kontrollierte Kardioplegie-Gabe, eine kontrollierbare Entlastung des Herzens und ein suffiziente Entlüftung des Herzens vor Eröffnung der Aortenklemme gewährleistet. Darüber hinaus wird durch diesen adäquaten Schnitt Rippenfrakturen vermieden. Das DHZB verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Mitralklappenchirurgie. Primär wird bei allen Patienten eine Mitralklappenrekonstruktion angestrebt. Die Mitralklappe wird dargestellt 41 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Die Rekonstruktion setzt voraus, dass 1 1 1 1 ein gut schwingungsfähiges anteriores Segel vorhanden ist, nach Rekonstruktion eine breite Koaptationsfläche der beiden Segel erzielt wird, keinerlei Restinsuffizienz vorliegt, die Mitralöffnungsfläche dann mindestens 3,0 cm2 beim Erwachsenen misst. Gute Voraussetzungen für die minimalinvasive bzw. sind vor allem isolierte Veränderungen des posterioren Segels, wie beim Prolaps und Chordaabriss. Es werden je nach Befund an der Mitralklappe geeignete Rekonstruktionstechniken durchgeführt wie z. B. die Gerbode, KayWooler oder Paneth-Plastik sowie modifizierte Rekonstruktionen nach Hetzer. Die Stabilisierung des Mitralringes erfolgt durch die Implantation eines Perikardstreifens . Die optimalinvasive Mitralklappenchirurgie erzielt neben sehr guten Operationsresultaten an der Mitralklappe, die mit denen der konventionellen Mitralklappenoperationen vergleichbar sind, auch ein hervorragendes kosmetisches Ergebnis. Aufgrund der erhaltenen Thoraxstabilität und geringen Invasivität können die Patienten schneller mobilisiert werden. Dies führt zu einem verkürzten Klinikaufenthalt. Prof. Hetzer operiert minimalinvasiv 42 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Das Programm der Transkatheter-Aortenklappenimplantationen (TAVI) am Deutschen Herzzentrum Berlin TAVI-Team 1. Einführung Das Jahr 2013 ist das sechste Jahr seit Etablierung des TAVI-Verfahrens am DHZB (TAVI = transcatheter aortic valve implantation, Abkürzung wird in Europa benutzt; TAVR = transcatheter aortic valve replacement, Abkürzung wird in den USA benutzt). Somit gehört das TAVI-Programm zu den jüngsten Projekten am DHZB. Für das Jahr 2013 galt es zuerst, die bislang erreichte Qualität in der klinischen Anwendung dieser neuen Methode – auch nach Abschluss der Lernkurve – zu bestätigen und aufrecht zu erhalten. Darin ist eine besondere Herausforderung zu sehen, da TAVI-Patienten hinsichtlich ihres Alters, der Schwere ihrer Erkrankung und der Multimorbidität eine Sonderstellung innerhalb der Klinik einnehmen. Es bestehen für diese Patientengruppe besonders hohe Ansprüche an eine allumfassende Behandlung von der präoperativen Evaluation und Vorbereitung des Patienten, während der individuell optimal angepassten Prozedur bis hin zur postoperativen Betreuung und Konditionierung der oftmals in wesentlich höherem Ausmaß pflegebedürftigen Patienten. Darin sind die für einen Therapieerfolg maßgeblichen Faktoren zu sehen. Unter Wahrung des interdisziplinären Ansatzes des TAVI-Verfahrens und mit dem Auftrag, den Wünschen zuweisender Kliniken gerecht zu werden, galt es, bereits bestehende Kooperationen mit klinikexternen Partnern in bislang unbekanntem Ausmaß voranzutreiben und zu entwickeln. Dabei musste im Jahr 2013 akzeptiert werden, dass die Anzahl der TAVIProzeduren, die vom DHZB-Team vorgenommen wurden, abnahm, während die Anzahl der ausschließlich transfemoral durchgeführten Eingriffe externer kardiologischen Kliniken mit Unterstützung durch das DHZB TAVI-Team zugenommen haben. Ein wesentlicher Teil des TAVI-Projektes, welcher von Anbeginn mit Konsequenz verfolgt worden war und welcher der herausragenden Größe des TAVI-Programms im internationalen Maßstab gerecht wird, ist in der wissenschaftlichen Bearbeitung des Themas zu sehen. Schwerpunkte für das Jahr 2013 waren dabei u. a. die wissenschaftliche Bewertung der Lernkurve für TAVI, Auswertung von Langzeitergebnissen und die Analyse der Sicherheit im Hybrid-Saal für das implantierende Team hinsichtlich Röntgenstrahlenexposition. 2. Klinischer Teil des TAVI-Projektes Im Jahr 2013 wurden vom TAVI-Team des DHZB 144 Patienten mit kathetergestützten Herzklappenimplantationen versorgt. Innerhalb des DHZB-TAVI-Teams finden alle Zugangswege (transfemoral, transapikal, transaxillär, transaortal oder sonstige) Anwendung; die definitive Festlegung des Zugangsweges wird vom interdisziplinären TAVI-Team getroffen, wobei die für den jeweiligen Patienten individuell beste Behandlungsmethode ausgewählt wird. Die klinischen Resultate des TAVI-Programms am DHZB sind im internationalen Vergleich herausragend (Tabelle 1). 43 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Tabelle 1: Die klinischen Ergebnisse des transapikalen Arms des DHZB TAVI-Programms im internationalen Vergleich. Zusätzlich und mit Unterstützung des DHZB TAVI-Teams im Rahmen der Kooperation zwischen DHZB und Vivantes-Kardiologie wurden im Jahr 2013 weitere 126 Patienten mit ausschließlich transfemoralen TAVI-Prozeduren im Hybrid-Operationssaal des DHZB versorgt; hinzu kommen weitere 20 transfemorale TAVI-Prozeduren, die in auswärtigen Herzkatheterlaboren der Vivantes-Kliniken vorgenommen worden, und dort unter der kardiochirurgischen Obhut des DHZB stattfanden. Damit wurden im Jahr 2013 insgesamt vom DHZB-TAVITeam bzw. mit dessen Beteiligung 290 TAVI-Prozeduren durchgeführt. Bei kritisch kranken Patienten im kardiogenem Schock, sehr schlechter linksventrikulärer Pumpfunktion mit einer Ejektionsfraktion zwischen 10 und 20 % oder Patienten mit stark vergrößertem, funktionseingeschränktem rechtem Ventrikel und pulmonalem Hochdruck erfolgte die TAVI-Prozedur unter elektivem Einsatz der Herz-Lungen-Maschine gemäß der bereits bei Einführung des TAVI-Verfahrens verfassten institutionellen Richtlinie. Im Jahr 2013 wurden 15 % aller Prozeduren (22 von 144) in dieser Weise vorgenommen. Patienten eines solchen Schweregrades werden in auswärtigen Zentren oft von der Behandlung mittels TAVI ausgeschlossen oder erhalten lediglich eine Palliativtherapie. Der Devise, keinen Patienten aufgrund der Schwere seiner Erkrankung abzulehnen, wurde somit auch im Jahr 2013 nachgekommen. Bei Patienten mit begleitender koronarer Herzerkrankung wurden simultane elektive Coronarinterventionen im Rahmen der TAVI-Prozedur in 10 % aller Fälle (15 von 144) im Jahr 2013 durchgeführt, basierend auf der institutionellen Richtlinie zur Anwendung dieser kombinierten Behandlungsstrategie. Im Jahr 2013 wurde mit der klinischen Einführung neuer TAVI-Prothesentypen begonnen. Eine der Zielstellungen dabei ist es, neue Indikationen abzudecken. Am 05. Dezember 2013 erfolgte die erfolgreiche TAVI-Prozedur mit einer solchen Prothese, die auch für den Einsatz bei reiner Aortenklappeninsuffizienz zugelassen ist (Abb. 1). 44 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Mit dem Jahr 2013 wurde die einmal wöchentlich stattfindende TAVI-Ambulanz eingerichtet und in den Organisationsablauf der Klinik integriert. Im Rahmen dieser ambulanten Sprechstunde können Patienten, für die das TAVI-Verfahren möglicherweise in Frage kommt, die abklärende präoperative Diagnostik erhalten. Im beratenden Gespräch mit den Ärzten des implantierenden Teams wird die individuell beste Behandlungsstrategie ausgewählt. Weiterhin ist es Zielsetzung der Sprechstunde, eine spezialisierte Nachsorge von TAVI-Patienten zu ermöglichen, die über die Abb. 1: Angiographisches Ergebnis nach JenaValve-Implantation ambulante Betreuung durch am DHZB vom 05.12.2013. Hier wurde ein neuer Prothesentyp anHausärzte und niedergelasgewendet, um eine reine Aortenklappeninsuffizienz zu behandeln. sene Kardiologen hinausgeht Das abschließende Resultat zeigt keinerlei Regurgitation. und besondere Problematiken, die in der Langzeitanwendung des TAVI-Verfahrens auftreten können, rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Die TAVI-Ambulanz ist für die zukünftige Entwicklung des TAVI-Projektes sicherlich von entscheidender Bedeutung und wird in der Zukunft weiter ausgebaut werden müssen. 3. Wissenschaft im Rahmen des TAVI-Projektes Die wissenschaftliche Analyse und Bewertung des TAVI-Verfahrens ist neben der klinischen Anwendung unverändert ein wesentlicher Schwerpunkt des Projektes. Die Ergebnisse der klinischen Anwendung am DHZB, deren wissenschaftliche Analyse und die Bewertung von Innovationen wurden auf den wesentlichen nationalen und internationalen Kongressen als eingereichte Vorträge (DGTHG-Jahrestagung Freiburg/Deutschland, EACTS Wien/Österreich) präsentiert. Ein Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit, der im Jahr 2013 veröffentlicht und mehrfach präsentiert wurde, war die umfassende Analyse der ersten 500 transapikalen TAVI-Prozeduren hinsichtlich dem klinischen Ergebnis und mit der Fragestellung, inwiefern die Art und Weise der Etablierung des Verfahrens einer Lernkurve unterlag (Abb. 2). Bewertet von einem renommierten und unabhängigen Statistiker konnte gezeigt werden, dass es mit einem strukturierten Trainingsprogramm möglich war, alle negativen Effekte der Initialphase einer Lernkurve zu vermeiden. Es gelang somit herausragend niedrige Letalitäts- und Komplikationsraten zu erzielen und diese neue Methodik mit maximaler Sicherheit anzuwenden. 45 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie In einer weiteren Studie wurde eingehend untersucht, in welchem Maße die Anwendung von Röntgenstrahlung im Rahmen des TAVI-Verfahrens zu einer Strahlenbelastung für das Implantationsteam werden kann (Abb. 3). Das DHZB TAVI-Team kommt damit seiner eigenständig und vorausschauend definierten Verantwortung nach, nicht nur die Sicherheit für den Patienten zu maximieren, sondern auch für die ausführenden Ärzte, Krankenschwestern, -pfleger sowie aller bei der Implantation im Hybrid-Saal notwendigerweise anwesenden Personen das Risiko in der täglichen Durchführung von TAVI so gering wie möglich zu gestalten. Die wissenschaftliche Analyse und die Resultate wurden international vorgestellt. Abb. 2: Publikationen zur Lernkurve des TAVI-Verfahren am Deutschen Herzzentrum Berlin im „Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery“ und wie es mit einem strukturiertem Trainingsprogramm möglich ist, nachteilige Effekte in der Initialphase vollständig zu eliminieren. Abb. 3: Das TAVI-Implantationsteam ausgestattet mit Röntgen-Dosimetern, die die Strahlung an unterschiedlichen Körperstellen erfassen können. Die Verbesserung der Sicherheit im Hybrid-Operationssaal ist die oberste Zielsetzung im DHZB (Drews T et al. Safety considerations during transapical aortic valve implantation. Interact Cardiovasc Thorac Surg 2014). Diese Studie des TAVI-Teams wurde von der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie mit dem Hancock-Jahrespreis 2013 ausgezeichnet. 46 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Weitere bearbeitete Themengebiete im Jahr 2013 waren die Analyse von Leckagen bei TAVI-Prozeduren (erstmals auch detailliert analysiert mit der wesentlich sensitiveren Methodik der Kontrastechokardiographie), die klinischen Ergebnisse mit neuen Prothesen, das Langzeitergebnis nach TAVI (Abb. 5) und Ergebnisse bei Durchführung der Prozedur unter Schutz der Herz-Lungen-Maschine bei kritischen Patienten. Der Gedankenaustauch mit anderen, auf diesem Gebiet führenden Wissenschaftler ist ein ganz wesentlicher Anspruch des TAVI-Projektes von Anfang an gewesen. Die wissenschaftliche Bearbeitung wird mit Konsequenz weiter verfolgt werden. Abb. 4: Hancock-Preis 2013 für Dr. med. Thorsten Drews Abb. 5: Am 16.04.2008 erfolgte die erste TAVI-Prozedur am DHZB bei einem Patienten mit hohem Risiko für einen konventionellen Eingriff an der Aortenklappe. Dieser erste Patient feierte im Jahr 2013 seinen 88. Geburtstag. Seine Ehefrau beschreibt seinen aktuellen Gesundheitszustand 5 Jahre nach dem Eingriff wie folgt: „… Mein Mann hat die Jahre nach der Herzklappen-Operation bei verhältnismäßig guter Gesundheit verbringen können. Seine Lebensfreude und sein Humor sind ungebrochen … Kleine Einkäufe im nahen Supermarkt tätigt er alleine und auch im Haushalt, ist er zu meiner Freude immer noch sehr emsig – Müll wegtragen, Geschirr spülen, bügeln, kleine anfallende Hausarbeiten macht er in seinem Tempo und gewissenhaft. Er macht es gerne, von allein und wird nicht von mir dazu aufgefordert … Diese Lebensqualität hat er den beiden Herzoperationen im DHZB zu verdanken. Mein Mann und ich sind dem Ärzteteam immer noch sehr dankbar, dass sie ihn vor 5 Jahren für die Herzklappen-OP ausgewählt haben und dass die OP ohne Komplikationen gelungen ist …“ 47 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Konventionelle Aortenchirurgie Robert Hammerschmidt Die Anzahl der 2013 am DHZB durchgeführten konventionellen Aortenoperationen ist im Vergleich zu den letzten Jahren mit 447 Fällen wieder etwas angestiegen. Der Anteil der Notfalloperationen ist im vergangenen Jahr ebenfalls erneut angestiegen. So wurden 120 Patienten als Notfall sofort operiert und 106 Patienten mit dringlicher Indikation binnen 24 Stunden. Den größten Anteil an diesen Operationen hatte erneut die hohe Zahl der akuten Typ A-Dissektion bei insgesamt 108 Patienten. 2012 wurden bereits 113 Patienten mit dieser Diagnose operiert. Die Anzahl der Operationen an der Aorta ascendens, bei denen gleichzeitig eine Rekonstruktion der Aortenklappe gelang, ist auf 96 Fälle gestiegen. In Tabelle 1 ist die Anzahl der durchgeführten Operationen detailliert wiedergegeben. Ascendensersatz ohne Aortenklappenersatz / Rekonstruktion Ascendensersatz mit Rekonstruktion der Aortenklappe Ascendensersatz mit Aortenklappenersatz Ascendensraffung Conduit - Implantation Aortenrekonstruktion (zumeist kongenital) Bogenersatz (teilweise Kombinationseingriffe) Descendensersatz Bauchaortenersatz Thoraco - abdomineller Aortenersatz (Re-Ersatz) Thoraco - abdominelle Umgehungsprothese Hybrideingriff (“frozen elephant trunc”) (mit Conduit) 38 96 40 74 85 46 60 9 23 20 (3) 1 6 (3) Tabelle 1: Konventionelle Aortenoperationen Bei einer Gesamtzahl von 570 Aortenoperationen liegt der Anteil der rein endovasculär versorgten Patienten stabil bei etwa 22 % (Grafik 1). Grafik 1: Verhältnis endovasculärer Eingriffe zu konventioneller Aortenchirurgie von 1995 bis 2013 48 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Im vergangenen Jahr wurden sechs Patienten in einem Hybridverfahren mit einem „frozen elephant trunk“ versorgt. Hierbei erfolgt ein konventioneller Ersatz der Aorta ascendens und des Aortenbogens mit simultaner Implantation eines Endostents in die proximale Aorte descendens. Durch diese Operationstechnik ist es bei Patienten mit polyaneurysmatischer Aorta zum einen gelungen, Aneurysmen der Aorta ascendens und des Aortenbogens zu beseitigen und zum anderen eine Verankerungsstelle für die später geplante Implantation einer endovasculären Stentprothese zu schaffen, mit der eine Ausschaltung eines Descendensaneurysmas bzw. eines thoraco- abdominellen Aneurysmas vorgesehen war. Obwohl diese Operationen sehr eingreifend sind, haben die meist alten Patienten diese gut überstanden und profitierten später von der schonenden endovasculären Operation. Ein großes Problem in der konventionellen Aortenchirurgie stellt nach wie vor die Versorgung infizierter Gefäßprothesen dar. Insbesondere, wenn die Speiseröhre oder das Bronchialsystem von der Infektion mitbetroffen sind, lässt sich diese häufig selbst durch die Implantation von Homografts nicht dauerhaft zur Ausheilung bringen. Wir haben daher eine Operationstechnik entwickelt, bei der Homografts extraanatomisch implantiert werden und zwei Patienten mit diesem Verfahren operiert. In beiden Fällen handelte es sich um Patienten, die eine Infektion einer Endograftprothese in der descendierenden Aorta hatten. Einer der Patienten litt unter starken Schluckbeschwerden, die Folge eines großen Abszesses zwischen der Aortenwand und der Speiseröhre war (Abbildung 1 und 2). Speiseröhre Abszeß mit Lufteinschlüssen Gitter der Stentprothese Abb. 1: infizierte Stentprothese mit Abzseß (der die Speiseröhre komprimiert) im konventionellen CT 49 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Abb. 2: massive Anreicherung im PET-CT um die Stentprothese und die Speiseröhre Ein weiterer Patient litt unter Luftnot und blutigem Auswurf aufgrund eines Übergreifens der Infektion auf den linken Hauptbronchus (Abbildung 3). linker Hauptbronchus mit Schleimhaut prolaps Gitter der Stentprothese Abb. 3: infizierte Stentprothese mit Schleimhautprolaps in den linken Hauptbronchus 50 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie In beiden Fällen wurde über eine mediane Sternotomie nach Anschluss an die Herz-LungenMaschine der Aortenbogen von der Aorta descendens abgesetzt. Nachfolgend wurde ein Umgehungsbypass mit Homografts von der Aorta ascendens transpericardial auf die distale Aorta descendens angelegt (Abbildung 4). Nach Umlagerung wurde in einer zweiten Operation über eine laterale Thorakotomie links der größte Teil der Aorta descendens und alles infizierte Gewebe entfernt. Eine direkte Intervention an der Speiseröhre bzw. dem Hauptbronchus erwies sich als nicht notwendig. extraanatomischer Bypass Abb. 4: Volumenrekonstruktion der postoperativen Computertomografie. Links: Projektion von anterior Rechts: Projektion von dorso-lateral Beide Patienten haben sich sehr gut erholt und die klinischen Symptome waren unmittelbar nach der Operation vollständig regredient. Die Veränderungen an der Speiseröhre bzw. dem Hauptbronchus waren bereits wenige Tage nach der Operation endoskopisch fast vollständig verschwunden. Nach einer Nachbeobachtungszeit von 5 bzw. 7 Monaten sind beide Patienten derzeit völlig beschwerde- und infektfrei und haben sowohl in den endoskopischen Untersuchungen als auch in den Computertomografien unauffällige Befunde. Der bisherige Verlauf gibt daher Anlass zu der Hoffnung, dass mit diesem Operationsverfahren eine dauerhafte Ausheilung dieser schweren Infektionen erreicht werden kann. 51 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Endovaskuläre Aortenchirurgie Burkhart Zipfel, Semih Buz Die endovaskuläre Behandlung von Aortenerkrankungen ist im Therapiespektrum des Deutschen Herzzentrums Berlin fest etabliert. Im Jahr 2013 wurde mit 129 Implantationen endovaskulärer Stentprothesen das hohe Niveau des Vorjahres erreicht (Abb. 1). Endovaskuläre Stents Abb. 1: Endovaskuläre Stentprothesen im DHZB: Jährliche Entwicklung der Implantationen. Der Hybrid-Operationssaal mit der integrierten Angiographieanlage war mit Operationen aus dem Programm der endovaskulären Aortenchirurgie, Hybrideingriffen der Gefäß chirurgie, der minimal-invasiven Aortenklappenchirurgie und der Hybrid-Operationen in der Chirurgie angeborener Herzfehler sowie Schrittmacher-Implantationen und Implantationen von Vena-cava-Schirmen täglich belegt. Durch die intensive Auslastung kam es zunehmend zu zeitlichen Engpässen im Saal 6, sodass mit endovaskulären Eingriffen in 15 Fällen wieder in einen herkömmlichen Operationssaal mit fahrbarem chirurgischen Röntgenbildwandler ausgewichen werden musste. Es steht zwar ein neuer Bildwandler mit gegenüber dem Vorgänger deutlich verbesserter Leistung und Qualität zur Verfügung, aber die Einschränkungen der Bildgebung im Vergleich zu dem inzwischen etablierten Standard im Hybrid-Operationssaal sind erheblich. Nur Eingriffe, bei denen hauptsächlich im frontalen Strahlengang gearbeitet wird, also Implantationen von Stentprothesen in der Bauchaorta oder HybridEingriffe in der Chirurgie von arteriellen Verschlussprozessen, können mit vergleichbarer Sicherheit mit dem Bildwandler durchgeführt werden. Art der Erkrankungen – Einweisungs-Demographie Vornehmlich werden Aneurysmen und Dissektionen durch Stentprothesen behandelt. Während in der Bauchaorta die elektiven Fälle mit 90 % überwiegen, wurden in der thorakalen Aorta 65% der Implantationen als Notfälle oder dringliche Indikationen durchgeführt. Die Einweisung der elektiven Patienten erfolgt vornehmlich über die Aortensprechstunde, in der auch die regelmäßige Nachsorge aller endovaskulär oder konventionell operierten Aortenpatienten durchgeführt wird. Die in das DHZB überwiesenen Fälle werden zunehmend komplexer. In etwa gleichbleibendem Umfang wurden auch Patienten mit peripheren arteriellen 52 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Verschlussprozessen kombiniert endovaskulär und chirurgisch behandelt. Bei gefäßchirurgischen Notfällen, die im Rahmen der herzchirurgischen Versorgung auftreten oder manifest werden können, bietet der Hybrid-Operationssaal die Möglichkeit der zeitnahen Diagnostik und interventioneller oder gefäßchirurgischer Behandlung. Weiterentwicklung der Operationstechnik Stentprothesen mit Fenestrationen und Seitenarmen In der thorako-abdominalen und abdominalen Aorta hat sich die endovaskuläre Therapie durch Stentprothesen mit Seitenarmen oder Fenstern für die abgehenden Gefäße fest etabliert. Es wurden in 2013 14 Patienten auf diese Weise behandelt. Diese Stentprothesen werden nach den im CT bestimmten Maßen individuell angefertigt. Die Planung ist zeitaufwendig und erfordert eine enge Kooperation zwischen Chirurg und dem Team des Herstellers. Während der Implantation werden dann die abgehenden Arterien aus diesen Seitenarmen heraus sondiert und die Verbindung mit kleinen separaten Stentprothesen hergestellt (Abb. 2). Durch die Zusammenarbeit mit der Fa. JOTEC, Hechingen konnte die Planungs- und Produktionszeit für komplexe thorako-abdominelle Stentprothesen auf 2-3 Wochen verkürzt werden, so dass unnötig lange Wartezeiten vermieden werden können. Abb. 2: Postoperative CT Rekonstruktion nach Hybrid-Operation am Aortenbogen in Kombination mit einer thorako-abdo minalen Stentprothese mit zwei Seiten armen und einer Fenestration: a) Die Übersicht zeigt die Verankerung im Aortenbogen mit Verschluß der A. subclavia nach vorheriger Subclavia-CarotisTransposition (#), zwei Seitenarme zur A. mesenterica superior (SMA) und zur rechten Nierenarterie (RRA) und die mit einem Stent gesicherte Fenestration zur linken Nierenarterien (LRA). b) Detailansicht der Seitenarme mit den verbundenen Gefäßen. Der Truncus coeliacus (CA) war chronisch verschlossen und benötigte keinen Seitenarm. c) Detailansicht der gestenteten Fenestra tion zur linken Nierenarterie (LRA). 53 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie E-xl Stent Dieser große Aortenstent ohne Gefäßprothese (E-xl Stent), der über abgehende Gefäße implantiert werden kann, ohne sie zu verschließen, gehört inzwischen zum etablierten endovaskulären Spektrum. Er hat sich besonders bei Aortendissektionen zur Öffnung des wahren Lumens bei lebensbedrohlichen Durchblutungsstörungen bewährt in Kombination mit Stentprothesen bei der Typ-B Dissektion oder auch nach Ersatz von Aorta ascendens und Bogen bei akuten Typ-A Dissektionen. Im Rahmen einer multizentrischen Studie, an der das DHZB den größten Anteil der eingeschlossenen Patienten hat, wird untersucht ob der Einsatz dieses Stents als Zusatz zu Stentprothesen im Langzeitverlauf die vollständige Remodellierung der Brustaorta nach Dissektionen erreichen kann. Die vorgesehenen 30 Patienten waren mit Ende 2013 eingeschlossen und die Publikation mit den 1-Jahresergebnissen wird für Anfang 2015 erwartet. Endo-Stapler Diese neue Technik zur Verankerung von Stentprothesen verspricht, das gelegentlich auftretende Problem der Migration von Stentprothesen zu lösen oder ihm vorzubeugen. Hierbei wird die Prothese in der Aortenwand des Aneurysmahalses mit 4-6 Spiralen, sogenannten Endo-Ankern fixiert, die durch die Prothese in die Aortenwand geschraubt werden (Abb. 3). Die Methode findet Verwendung, wenn die Verankerungszone als kritisch für einen dauerhaften Halt anzusehen ist und für die Reparatur von Stentprothesen, die sich im Verlauf aus der Verankerung sich zu lösen beginnen oder an der Verankerung ein sekundäres Endoleck entwickeln. In 2013 konnten mit dem neuen langen Applikationssystem auch Stentprothesen im Aortenbogen und der Aorta descendens mit Staples fixiert werden. Abb. 3: Fixierung einer abdominalen Stentprothese mit Endo-Ankern 54 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Hybrid-Operationen am Aortenbogen Bei Beteiligung des Aortenbogens müssen durch die Stentprothese die supraaortalen Arterien verschlossen werden. Durch Kombination mit vorheriger chirurgischer Umsetzung dieser Arterien können hier dennoch Stentprothesen implantiert und das Operationstrauma im Vergleich zur großen konventionellen Aortenoperation verringert werden. Diese Eingriffe erfordern keine Herz-Lungen-Maschine oder Kreislaufstillstand und werden entweder separat in einer vorbereitenden Operation oder bei dringlicher Indikation auch gleichzeitig mit der Implantation der Stentprothese durchgeführt. Der isolierte Verschluss der A. subclavia links (Armschlagader) ist am häufigsten notwendig. Lange Zeit war in Hinblick auf gute Umgehungskreisläufe umstritten, ob eine Umsetzung dieser Arterie überhaupt generell notwendig sei. Im DHZB haben wir nach Analyse der eigenen Ergebnisse diese Umsetzungsoperationen als Routine eingeführt. Die Publikation darüber hat mit anderen dazu beigetragen, dass in den aktuellen Leitlinien die großzügige Umsetzung der A. subclavia empfohlen wird. Diese Operation erfolgt außerhalb des Brustkorbs (extrathorakal) über einen kleinen Schnitt oberhalb des linken Schlüsselbeins als Bypass mit einer Gefässprothese oder als direkte Umsetzung (Transposition) in die Halsschlagader (A. carotis) (Abb. 2). Die Doppeltransposition von A. subclavia und carotis wird intrathorakal über eine obere Mini-Sternotomie durchgeführt. Dieses Verfahren hat den zuvor praktizierten extrathorakalen Carotis-Carotis-Subclavia Bypass abgelöst, und vermeidet dessen Nachteil der queren Bypass Führung direkt vor dem Kehlkopf. Als komplettes Debranching des Aortenbogens wird die Umsetzung aller drei Aortenbogenäste, Truncus brachiocephalicus (gemeinsame Hals- und Armschlagader rechts), A. carotis und subclavia links, auf die Aorta ascendens (aufsteigende Aorta) unter Zwischenschaltung einer Y-Prothese bezeichnet. Diese Operation wird über eine volle Sternotomie ohne Herz-Lungen Maschine durchgeführt und erlaubt die Implantation der Stentprothese im gesamten Aortenbogen. Bei kombiniertem Befall der Aorta ascendens, des Aortenbogens und der Aorta descendens wird eine vorgefertigte Kombination aus endovaskulärer und konventioneller Aortenprothese (Hybrid-Stentprothese) Implantiert. Diese Operation wird in Modifikation einer Technik der konventionellen Aortenchirurgie die Frozen Elephant Trunk („versteifter Elefantenrüssel“) bezeichnet. Dabei wird die Stentprothese im Kreislaufstillstand und tiefer Hypothermie vom offenen Aortenbogen aus in die Aorta descendens implantiert und die Aortenbogenrekonstruktion anschließend mit dem nicht mit Stents besetzten Teil der Gefäßprothese vorgenommen. Zukunftsperspektiven Als Referenzzentrum werden uns immer mehr Patienten mit komplexen thorako-abdominellen Aneurysmen oder schwieriger Aortenbogenpathologie vorgestellt, die wegen ihres Alters und ihrer Begleiterkrankungen hohe Risiken für die konventionelle Operation aufweisen. Somit ist mit einer weiteren Zunahme der komplexen endovaskulären Eingriffe zu rechnen. Insbesondere für diese ist die perfekte Bildgebung des Hybrid-Operationssaals unverzichtbar. Die Inbetriebnahme des zweiten Hybridoperationssaales wird hier Abhilfe bei den Kapazitätsengpässen schaffen und neue Techniken der intraoperativen Bildgebung ermöglichen. 55 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Lungen- und kombinierte Herz-Lungen-Transplantation Dagmar Kemper, Ruhi Yeter, Martin Bettmann, Nicola Hiemann, Christoph Knosalla Im Jahr 2013 zeigte die Anzahl der Lungen- und kombinierten Herz-Lungen-Transplantationen am Deutschen Herzzentrum Berlin leicht rückläufig. Es wurden 21 Doppel-Lungentransplantationen und 3 Herz-Lungentransplantationen durchgeführt. Bis Ende 2013 wurden damit insgesamt 107 kombinierte Herz-Lungentransplantationen und 485 Lungentransplantationen durchgeführt. HLtx Ltx Anzahl Htx Abb. 1: Kumulative Anzahl der Herz-, Lungenund kombinierten Herz-Lungentransplantationen bis Ende 2013 Jahr Die zuweisenden Kliniken waren die pneumologischen Kliniken der Charité sowie die Pneumologische Kinderklinik der Charité, Campus Virchow, Christiane Herzog Zentrum, ferner die Evangelische Lungenklinik Berlin, das Helios-Klinikum Emil von Behring, Lungenklinik Heckeshorn, die pneumologischen Abteilungen der Universitätskliniken Greifswald und Dresden, die Thoraxklinik in Heidelberg und eine Vielzahl regionaler Krankenhäuser bundesweit. Unverändert werden Patienten auch direkt von niedergelassenen Pneumologen überwiesen. Die Evaluationsdiagnostik und Listung zur Transplantation erfolgte überwiegend über die Transplantationsambulanz. 780 ambulante Vorstellungen vor Lungentransplantation wurden 2013 dokumentiert, eine Zahl, die nach bundesweiter Einführung des Lung Allocation Scores (LAS) Ende 2011 deutlich angestiegen ist. Am 31.12.2013 waren 60 Patienten zur Lungen- oder kombinierten Herz-Lungentransplantation gelistet. 56 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Die Indikation zur Transplantation wurde am häufigsten bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose im Endstadium gestellt, der Anteil von Patienten mit terminaler COPD ist auf einem niedrigeren Niveau aktuell stabil. Anzahl COPD a1AD CF IPF PPH andere Abb. 2: Krankheitsbilder vor Lungentransplantation, 2 Patienten vor Herzlungentransplantation hatten ein angeborenes Herzvitium Jahr Der Anteil von Patienten, der bei terminalem Lungenversagen nach vorheriger Therapie mit einem extrakorporalen Membranoxygenator (ECMO) transplantiert wurde, liegt mit gut 29 % etwas unter dem des Vorjahres, damit aber auf einem unverändert hohen Niveau. Entsprechend liegt der mittlere LAS der im Deutschen Herzzentrum Berlin transplantierten Patienten auch in diesem Jahr mit mehr als 64 Punkten auf einem im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich hohen Niveau. 100 LAScore 80 60 40 Abb. 3: LAS der transplantierten Patienten in den letzten beiden Jahren 2012 Jahr 2013 57 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie 95 % CI Wartezeit in Tagen Die Wartezeit auf ein geeignetes Organangebot lag im Mittel bei 261 Tagen und damit nicht signifikant niedriger als in den vorherigen Jahren. Abb. 4: Wartezeit in Tagen seit 1990 Jahr In Bezug auf die Spenderdaten haben sich nur geringe Änderungen ergeben. 67 % der Spender waren weiblich, das mittlere Spenderalter betrug 41,8 Jahre, der mittlere BMI 23,7. Der Anteil weiblicher transplantierter Patienten lag demgegenüber bei 33 %, das Empfängeralter betrug im Mittel 44.6 Jahre, der mittlere BMI 22.2. Der operative Eingriff wird routinemäßig ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Daraus ergibt sich ein im frühen wie auch im langfristigen Verlauf über die Jahre gebessertes Überleben. Für die letzten 3 Jahre ergibt sich damit eine mittlere 90-Tages-Mortalität von 12 %. Zusammenfassend war die Zahl der Transplantationen im Jahr 2013 leicht rückläufig. Es wurden führend hospitalisierte, intensivpflichtige Patienten transplantiert, insbesondere die Anzahl Patienten an einer ECMO-Unterstützung vor einer Transplantation blieb auf einem hohen Niveau. Die 90-Tages-Mortalität war auf einem stabilen Niveau. 58 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Die Chirurgische Ambulanz Beate Schaumann Die Chirurgische Ambulanz in unserem Hause ist eine der bekanntesten und für alle kardiochirurgischen Probleme offene Anlaufstelle. Das perfekte Angebot von Spezialuntersuchungen und in Berlin außergewöhnlich unbürokratischen schnellsten Abläufen, welches von unseren in- und ausländischen Patienten geschätzt wird hat dazu geführt, dass die Zahl der ambulant betreuten Patienten gegenüber dem Vorjahresniveau um weitere 5 % zugenommen hat. Der Anteil der Privatpatienten in der kardio-chirurgischen Ambulanz konnte auf 42 % gesteigert werden, wobei der Anteil der ausländischen Selbstzahler über 50 % beträgt. Ihre Herkunft verteilt sich über alle fünf Kontinente. Die zur Operation angemeldeten Patienten werden prästationär für die Operation vorbereitet. Dieses beinhaltet auch ein ausführliches Gespräch, meist im Beisein der Angehörigen. Oftmals wird erst hier nach ausführlicher Evaluation und in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen oder klinischen Zuweisern die OP-Indikation gestellt. Postoperative Probleme und Wundversorgung, auch in Kontakt mit Pflegediensten oder Reha-Zentren, gehören zum täglichen Spektrum. Dies beinhaltet auch persönliche oder telefonische- sowie E-Mail-Kontakte mit Patienten, Angehörigen oder Kollegen bezüglich weiterer Lebensführung, Nachsorge, Medikation (ca. 1500 ärztliche Telefonate pro Jahr). Weitere Sprechstunden im Rahmen der Chirurgischen Ambulanz sind die Aortensprechstunden an 2-3 Tagen pro Woche für thorakale- und Bauchaortenaneurysmen sowie die Assist-Sprechstunde an 2 Tagen pro Woche, die die zunehmende Zahl der Kunstherzpatienten engmaschig betreut sowie seit Kurzem die Sprechstunde für kathetergestützte Klappenimplantation (TAVI). Regelmäßig findet eine Privatsprechstunde mit Herrn Prof. Hetzer in der Chirurgischen Ambulanz statt. OÄ Beate Schaumann Leitung der Chirurgischen Ambulanz 59 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Transplantationen und Transplantationsambulanz Nicola Hiemann, Dagmar Kemper, Martin Bettmann, Angela Englert, Ruhi Yeter, Christoph Knosalla Die Gesamtanzahl der Patientenkontakte konnte im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahresniveau gesteigert werden und erhöhte sich um 6,5 % auf 4114. Diese erfreuliche Entwicklung geht vor allem auf die deutlich gestiegene Anzahl ambulanter Vorstellungen der vor einer Transplantation zu evaluierenden Patienten sowie der über die Ambulanz abgewickelten stationären Aufnahmen zurück. Insbesondere die Anzahl ambulanter Patienten vor einer Lungentransplantation ist außerordentlich gewachsen. Dies liegt unter anderem in der Besonderheit des Listungsprocedere begründet, in dem sehr engmaschige Vorstellungen zur Aktualisierung des individuellen Score-Wertes notwendig sind. Auch wirken sich die mittlerweile im DHZB etablierten spezialfachärztlichen Sprechstunden (nach § 116b SGB V) für pulmonale Hypertonie und schwere Herzinsuffizienz positiv auf die Patientenzahlen aus. Der Rückgang der in der Tx-Ambulanz behandelten transplantierten Patienten vollzieht sich auf einem sehr hohen Niveau und ist in erster Linie den allgemein leider rückläufigen Transplantationszahlen geschuldet. Zurzeit werden 547 Patienten nach Herz- und 151 nach (Herz-)Lungentransplantation regelhaft nachbetreut. Durchschnittlich stellt sich jeder herztransplantierte Patient 2,4-mal und jeder (herz-)lungentransplantierte Patient 5,4-mal pro Jahr in der Tx-Ambulanz vor. Dies verdeutlicht einmal mehr die ausgeprägte Betreuungsintensität der Patienten nach Lungentransplantation. Unverändert intensiv gestaltet sich auch weiterhin die telefonische Beratung transplantierter Patienten, betreuender Hausärzte und Kliniken. So werden weit über 100 diesbezügliche Telefonate täglich über die Tx-Ambulanz abgewickelt. 60 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Anmeldung der Chirurgischen Ambulanzen 4085 Blutentnahmen, 3456 EKGUntersuchungen, 1150 Spiro-Ergo metrien, 4628 Lungenfunktions untersuchungen sowie 590 Gehtests wurden 2013 durchgeführt. Diese Leistungszahlen verdeutlichen einmal mehr die beständig sehr hohe Leistungsfähigkeit der Transplantationsambulanz und ihrer Mitarbeiter. Mit äußerst erfreulicher Regelmäßigkeit ist auch im Jahre 2013 zu konstatieren, dass keine Beschwerden von Patientenseite bezüglich der Abläufe in der TxAmbulanz an das Qualitätsmanagement des DHZB herangetragen wurden. Dies spricht für die pflegerische und ärztliche Qualität der Betreuung und die Effizienz der ambulanten Arbeitsabläufe. Das seit vielen Jahren konstante Team der Transplantationsambulanz schafft somit im täglichen, engagierten Umgang mit den Patienten die in der Transplantationsmedizin so wichtige, vertrauensvolle Basis für eine langfristig erfolgreiche Nachsorge. 61 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Mechanische Herzunterstützungssysteme Thomas Krabatsch, Evgenij Potapov Im Jahr 2013 wurden am Deutschen Herzzentrum Berlin174 Herzunterstützungssysteme bei 142 Patienten implantiert, wobei 130 Patienten mit Langzeitsystemen und 28 mit Kurzzeitsystemen versorgt wurden. Im Jahr 2013 stammten 27 % der Patienten, die mit VAD-Systemen versorgt wurden, nicht aus Berlin oder Brandenburg. Die enorme Erfahrung des DHZB Assist-Teams und die weltweit führende Rolle des DHZB spiegelten sich auch in der Übernahme von Patienten aus dem Ausland zur Implantation eines Assist-Systems wider. So wurden im Jahr 2013 fünf ausländische Patienten mit VADs behandelt. Es wurden zunehmend ältere Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz durch Implantation eines Kunstherzens als permanente Lösung behandelt. So lag im Jahr 2013 das mittlere Alter der mit VAD unterstützten Patienten bei 54 Jahren. Im Jahr 2013 wurden bereits 38 Patienten, die älter als 65 Jahre waren, mit einem Kunstherzen versorgt, 12 Patienten davon waren über 70 Jahre alt. Aufgrund des gravierenden Mangels an Spenderorganen konnte bei nur wenigen Patienten mit einem mechanischen Kreislaufunterstützungssystem eine Herztransplantation durchgeführt werden. Es zeichnet sich somit ein Trend in Richtung permanente Unterstützung ab, insbesondere wenn der Patient mit dem Unterstützungssystem zufrieden ist und während der Behandlung keine Komplikationen auftreten. Sollte es im Langzeitverlauf der Behandlung zu Pumpenthrombosen oder Gerätedefekten kommen, können diese Komplikationen effizient und mit gutem Ergebnis durch operativen Pumpenwechsel behandelt werden. Hierfür wurde ein standardisiertes Vorgehen erarbeitet und in Form von internen Leitlinien für alle beteiligten Ärzte und Pflegekräfte formuliert. Im Jahr 2013 wurde bei 8 Patienten eine myokardiale Erholung am Kunstherzen beobachtet, diese Patienten konnten erfolgreich vom Kunstherzen entwöhnt werden. Aufgrund der einzigartigen Erfahrung in der Entwöhnung der Patienten von einer mechanischen Kreislaufunterstützung in unserem Hause sind im vergangenen Jahr mehrere Patienten aus anderen herzchirurgischen Kliniken nach Berlin gekommen, um bei uns die Indikation für eine LVADExplantation zu prüfen. Bei einigen konnte das System erfolgreich explantiert werden. Im Jahre 2013 wurde die minimal-invasive Technik der HeartWare-Implantation ohne Verwendung der Herz-Lungenmaschine und ohne Sternotomie weiter verbessert. Diese neue Operationstechnik soll für die Patienten schonender sein und die postoperative Krankenhausverweildauer deutlich abkürzen. Da es schon immer das erklärte Ziel des DHZB war, im Bereich der mechanischen Kreislauf unterstützung möglichst breite Erfahrungen zu sammeln und eine Vielzahl der am Markt verfügbaren Herzunterstützungssysteme einzusetzen, wurde 2013 europaweit erstmals ein partielles Herzunterstützungssystem vom Typ C-Puls der Fa. Sunshine implantiert. Das System erlaubt als einziges eine Unterstützung ohne Antikoagulation. Zudem kann die 62 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie echanische Kreislaufunterstützung unterbrochen und später wieder aufgenommen werm den, wenn dies z. B. aus medizinischen Gründen geboten erscheint. Insgesamt wurden im Jahre 2013 fünf Patienten mit diesem System am DHZB versorgt. Im vergangenen Jahr wurden am DHZB erneut zwei internationale dreitägige Assist-Workshops durchgeführt. Für das Jahr 2014 sind weitere zwei geplant. Zusätzlich werden regelmäßig Schulungen für verschieden Gruppen der Kunstherzanwender von Mitarbeitern des DHZB Assist-Teams durchgeführt. Insgesamt wurden über 40 wissenschaftliche Vorträge zum Thema Kunstherz von Mitarbeitern des DHZB Assist-Teams gehalten und ca. 10 Arbeiten in internationalen Zeitschriften publiziert. Im vergangenen Jahr wurde das 8. internationale MCS-Symposium vom Assist-Team organisiert und mit großem Erfolg durchgeführt. Mit über 400 Teilnehmern wurde diese dreitägige Veranstaltung zu einem der bedeutendsten europäischen Kongresse auf dem Gebiet der mechanischen Kreislaufunterstützung. Im Jahr 2013 wurde ein einzigartiges Weiterbildungsprogramm für Berliner und Brandenburger kardiologische und intensivmedizinische Abteilungen gestartet. Das Ziel der Weiterbildung ist eine Information der Kollegen über die Ziele, Möglichkeiten und Ergebnisse der Langzeitunterstützung mittels VAD sowie die Darstellung unseres ECLS Programms. Die Weiterbildung dient dem Aufbau einer engen Kooperation und sollte eine frühzeitige Verlegung der schwer herzinsuffizienten Patienten ins DHZB für die weitere Versorgung gewährleisten. Insgesamt wurden seit Oktober 2013 10 Weiterbildungsveranstaltungen durchgeführt. Für Jahr 2014 sind weitere 30 bereits geplant. Auch 2013 wurden regelmäßige gemeinsame online-Konferenzen mit dem Baylor College of Medicine in Houston, Texas mittels Internet-Telekonferenzschaltung durchgeführt. Bei diesen Konferenzen findet zwischen den beiden Assist-Teams ein reger Erfahrungsaustausch statt. Es werden gemeinsam interessante klinische Fälle besprochen und wissenschaftliche Vorträge gehalten. Mehrfach wurden die Chirurgen des DHZB Assist-Teams von Kollegen anderer europäischer herzchirurgischer Kliniken zu Hilfe gerufen, um ihnen bei ihren Kunstherzimplantationen zu helfen. So unterstützten DHZB-Chirurgen Teams in Deutschland, Italien, der Türkei und Skandinavien. Abb.: Die C-Puls LVAD Pumpe – ein System zur partiellen Herzunterstützung 63 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Kardiochirurgische Intensivmedizin Tom Gromann, Jörg Brandes Der Bereich Intensivmedizin wird von der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie geführt und besteht aus zwei zusammengehörenden Einheiten (IPS I und IPS II). Mit insgesamt 48 Bettenplätzen werden vorwiegend herzchirurgische Patienten behandelt. Das Versorgungskonzept garantiert eine intensivmedizinische Versorgung auf höchstem Niveau und erfüllt die Kapazitätsanforderungen aller Abteilungen im Deutschen Herzzentrum Berlin. Die Voraussetzungen für einen optimalen Behandlungsverlauf sind: hochspezialisiertes Personal, modernste technisch-logistische Ausstattung und ein hoher Betreuungsschlüssel. Gemeinsam mit 36 ärztlichen Mitarbeitern und einem Team von über 180 Intensivpflegekräften, 5 Atmungstherapeuten, 5 Physiotherapeuten und 1 Wundmanager werden jährlich etwa 4000 Patienten intensivmedizinisch versorgt. Die Ärzte und Pflegekräfte der Intensivstationen stellen überdies den innerklinischen Reanimationsdienst für die gesamte Klinik. Auch 2013 war in der Intensivmedizin ein Trend zu komplexeren Patienten und damit höheren Schweregradklassifizierungen sowie eine sehr hohe Bettenauslastung (>94 %) zu verzeichnen. Die intensivmedizinische Betreuung im DHZB umfasst das gesamte Spektrum der modernen Intensivtherapie – einschließlich extrakorporaler Organersatzverfahren wie Hämofiltration-Hämodialyse, Leberersatztherapie (MARS®), extrapulmonale Unterstützungssysteme (als klassische pumpengetriebene ECMO oder pumpenlose Membranventilation) und Herzunterstützungssysteme (Assist Devices, ECMO, IABP). Patiententransport mit ECMO 64 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Vorbereitung zur Tracheotomie Für die intensivmedizinische Versorgung stehen alle etablierten Verfahren zum erweiterten hämodynamischen Monitoring (Echokardiographie, Swan-Ganz-Katheter, Picco®) zur Verfügung. Diagnostische Verfahren wie Bronchoskopie, Sonographie, EEG und bispektraler Index (BIS) sind jederzeit bettseitig verfügbar. Modernste Respiratoren erlauben differenzierte Beatmungsverfahren. Als adjunktive Therapien im Gesamtkonzept einer schonenden Beatmung haben sich der Interventional Lung Assist (iLA) Membranventilator® und die Inhalation von Stickstoffmonoxid (iNO) sowie Iloprost etabliert. Zudem ist die Hochfrequenz-Oszillations-Ventilation (HFOV) als weitere Therapieoption beim akuten Lungenversagen verfügbar. Das Versorgungskonzept der Intensivmedizin mit Integration von Ärzten verschiedener Fachdisziplinen (Herzchirurgie, Anästhesie, Innere Medizin, Allgemeinmedizin) hat sich sehr bewährt. Klinische Versorgung und wissenschaftliche Fragestellungen können so unter einer breiten Perspektive bearbeitet werden und die Ausbildung erhält einen interdisziplinären Charakter. Das Ärzteteam für die zwei Intensivstationen besteht aus 36 Kollegen, die im Schichtbetrieb die Patienten versorgen (davon 13 Fachärzte, 7 mit der Zusatzweiterbildung Intensivmedizin, 2 mit der Zusatzbezeichnung Ärztliches Qualitätsmanagement, 2 mit der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, 2 mit der Qualifikation Hygienebeauftragter Arzt). Eine vergleichsweise geringe Fluktuationsrate spricht für die Attraktivität des Arbeitsplatzes Intensivstation. Die Qualifikation des Behandlungsteams in der Intensivmedizin ist von essentieller Bedeutung. Dies betrifft sowohl die ärztlich-medizinische Kompetenz als auch die spezielle Ausbildung im Pflegebereich. Auf der Basis eines interdisziplinären Weiterbildungskonzeptes ist seit dem Jahr 2009 von der Ärztekammer Berlin die Weiterbildungsermächtigung im Bereich herzchirurgische und anästhesiologische Intensivmedizin (Zusatzbezeichnung) erteilt worden. 65 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Durchführung der Tracheotomie Nach einer zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildung haben sechs Atmungstherapeuten im Jahr 2008 ihre Tätigkeit begonnen. Das Gesamtkonzept hat sich im klinischen Routinebetrieb bewährt. Die Einführung des neuen Berufsbildes hat die besondere Kompetenz der Intensivstationen in der Behandlung von langzeitbeatmeten Patienten weiter gestärkt. Die Ergebnisse bei der spezialisierten Betreuung von Patienten mit Lungenfunktionsstörungen zeigten positive Veränderungen der folgenden Parameter: Reintubationsrate, Wiederaufnahmerate auf den Intensivstationen, Rate an nosokomialen Pneumonien. Ein Schwerpunkt der kontinuierlichen Qualitätsentwicklung 2013 war die planmäßige Anpassung bestehender Vorgehensweisen und die Einführung neuer intensivmedizinischer Standards in Form von hausinternen Leitlinien. Zur Einleitung weiterer qualitätsverbessernder Maßnahmen und Sicherung eines nachhaltigen Erfolgs sind hierbei verschiedene Teilprojekte kürzlich abgeschlossen worden: 1. Einführung eines multiprofessionellen Ernährungsteams 2. Automatisierte Herzdruckmassage für einen höheren und konstanteren Blutfluss, als es mit manueller CPR möglich wäre 3. Therapeutische Hypothermie nach HerzKreislaufstillstand. Das Monitoring der eigenen Qualitätsentwicklung nimmt dabei einen zunehmenden Raum ein. Konsentierte Indikatoren gewähren im Hinblick auf intensivmedizinische Behandlungsroutinen im DHZB durchaus klinisch relevante Orientierungshilfe und Empfehlungen. Die Leitung der kardiochirurgischen Intensivstationen beschloss, dieses Werkzeug der Qualitätsförderung einzusetzen. Die Evaluation der eigenen Abläufe und Standards unter Zuhilfenahme der DIVI*-Qualitätsindikatoren ist ein zweckmäßiger und wohlerwogener Folgeschritt der eigenen Anstrengungen. In der konkreten Umsetzung auf den Stationen zeigte sich, dass insbesondere die spezifisch intensivmedizinische Formulierung des Indikatoren-Sets zur Akzeptanz des Verfahrens beiträgt. 66 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Von September 2012 bis Oktober 2013 wurde die Intensivpflegestation umfassend erweitert, umstrukturiert und modernisiert. Die komplizierten Baumaßnahmen mussten bei laufendem Betrieb und sicherer Funktion der Intensivstation realisiert werden. Neben der Erweiterung des Intensivbereichs dienten die Umbauten vor allem der Optimierung der Patientenversorgung und der Arbeitserleichterung für Pflegpersonal und Ärzte. Die Einführung eines neuen Patienten-Daten-Managementsystems (PDMS) in 2012 und die laufenden Anpassungen in 2013 forderten eine große Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter. Die strukturierte Kommunikation innerhalb der multiprofessionellen Expertenteams sicherte die schrittweise Optimierung des Systems ohne Störung der Stationsabläufe. Mit großem Aufwand arbeiten wir weiter an der Anpassung des PDMS an lokalen Konfigurationen, der Integration etablierter stationsübergreifender Patientenkurven und der Anbindung von Expertensystemen. Die klinische Ethikberatung hat mittlerweile eine feste Struktur angenommen. Das Klinische Ethik-Komitee (KEK) wurde für erste Konsultationen und retrospektive Fallbesprechungen in Anspruch genommen. Die Diskussion ethischer Fragen im klinischen Alltag fördert gemeinschaftliches überzeugtes Handeln der verschiedenen Berufsgruppen und hilft Kommunikationsprobleme im Team zu vermeiden. Für das Jahr 2013 ist erfreulich festzuhalten, dass regelmäßige zertifizierte Fortbildungsveranstaltungen auf hohem fachlichem Niveau für den intensivmedizinischen Bereich gewährleistet wurden. Die erbrachten Leistungen verdanken wir der außergewöhnlichen Einsatzbereitschaft unserer pflegerischen und ärztlichen Mitarbeiter. Die positive Entwicklung gestattet einen optimistischen Ausblick für die vor uns liegenden Jahre. *Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin 67 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Der Arbeitsbereich Herzpathologie Katharina Wassilew, Hans-Joachim Scholman Der Arbeitsbereich Herzpathologie erbringt für die fünf Kliniken und die kardiovaskuläre Gewebebank des Deutschen Herzzentrums Berlin sowie für das Paulinenkrankenhaus und externe regionale und überregionale Einsender mit herz- und gefäßspezifischer Schwerpunktversorgung die gesamte Breite der morphologischen und auf bestimmte Fragestellungen begrenzten zytologischen Diagnostik, im Besonderen der Transplantationspathologie des Herzens und der Lunge. Die Möglichkeit der intraoperativen Schnellschnittdiagnostik wird für die klinischen Fachrichtungen des Deutschen Herzzentrums vorgehalten. Der 24-Stunden-Rufbereitschaftsdienst für die Beurteilung der zellulären Abstoßungsdiagnostik für die im Deutschen Herzzentrum Berlin gewonnenen Herz- und Lungenbiopsien transplantierter Patienten wurde aus Personalgründen im Oktober eingestellt. Der Arbeitsbereich gewährleistet weiterhin die Fort- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Pathologie für die Mitarbeiter der klinischen Disziplinen des Herzzentrums, führt für die in der kardiovaskulären Gewebebank tätigen Mitarbeiterinnen Schulungen auf dem Gebiet der makroskopischen Pathologie durch, unterstützt andere Institutionen in der Organisation und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen und bildet im Rahmen der von der Ärztekammer Berlin zugesprochenen Weiterbildungsbefugnis Assistenzärzte im Fach Pathologie aus. Neben der primären Aufgabe des Arbeitsbereiches, der diagnostischen Tätigkeit, liegt ein weiterer Schwerpunkt in der sich stetig ausweitenden, in verstärktem Maße auch tierexperimentellen Forschungstätigkeit. Im Rahmen der Sicherung der primären Aufgabe des Arbeitsbereiches, der diagnostischen Pathologie, wurden im vergangenen Kalenderjahr nahezu 4.000 pathologisch-anatomische Fälle untersucht. Aufgrund der spezialisierten Ausrichtung des DHZB und des dadurch stark selektierten Patientengutes repräsentiert der Großteil der Einsendungen Gewebeproben aus dem kardiovaskulären System. Abb. 1: Non-compaction Kardiomyopathie mit apikaler Kanüle der Kunstherzens in der linken Herzkammer Abb. 2: Diphterieendokarditis (PAS) Trotz der konstanten Anzahl der angeforderten pathologisch-anatomischen Untersuchungen während der letzten Jahre bildet sich eine merkliche Umverteilung des Eingangsgutes zulasten der bioptischen Transplantationsdiagnostik und der Untersuchungen von Gewebe- 68 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie proben für das DHZB-interne Homograftlabor heraus. Dies liegt zum Einen in dem derzeit stark reduzierten Spenderaufkommen, zum Anderen in den stattgehabten Umbaumaßnahmen der Transplantationsstation begründet. In der Umkehr ist ein konstant hoher Einsendeanteil an Apexgewebe, welches bei der Implantation der Kunstherzsysteme gewonnen wird und der klinisch orientierten sowie auch vermehrt der tierexperimentellen Forschungstätigkeit zu verzeichnen. Ein gegenläufiger Trend zur reduzierten Spendenbereitschaft von Organen ist, wenn auch in geringem Maße, bei den Lungentransplantationen zu beobachten, wobei sich die Pathologie zunehmend mit der deutschlandweit nur an wenigen selektierten Zentren praktizierten und relativ jungen Lungentransplantationsdiagnostik und zugleich mit Veränderungen explantierter Endstadiumslungen, welche zudem Folgen intensivmedizinischer Interventionen aufweisen, auseinander zu setzen hat. Dessen und der Einstellung des Rufbereitschaftsdienstes ungeachtet war die Cito Diagnostik der Herzbiopsien Transplantierter ursächlich für die geleistete außerplanmäßige Arbeitszeit, da bei auf das gesamte Kalenderjahr berechnet ungefähr jedem 6. herzbiopsierten Patienten klinischerseits der dringende Verdacht auf eine lebensbedrohliche Transplantatabstoßung vorlag. Die zytologischen Untersuchungen werden nahezu ausschließlich für Lungentransplantierte in Anspruch genommen und beschränken sich auf die Diagnostik von Ausstrichen, überwiegend von Bronchussekreten. Für die Beurteilung der Gewebeproben wird ein integrativer Arbeitsansatz verfolgt, welcher eine präzise und qualitativ hochstehende Diagnostik unter Berücksichtigung der makroskopischen und konventionell-morphologischen Befunde zum Ziel hat. Hierbei fließt bei den Herzmuskelproben die Beurteilung der Bindegewebszwischenräume als integrativer Bestandteil in Form der Fibrosemessung in die Diagnose mit ein. Immunhistologische Untersuchungen ergänzen das Untersuchungsspektrum. Die Palette immunhistologischer Marker wird gemäß dem klinischen und wissenschaftlichen Bedarf stetig angepasst und erweitert. Für die Erbringung diagnostischer molekularpathologischer Leistungen besteht eine enge Kooperation mit dem Institut für Pathologie der Universität Tübingen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden stets im Zusammenblick mit den klinischen Befunden bewertet, welche die enge Kooperation mit den klinischen Disziplinen voraussetzt. Abb. 3: Narbige Umbauvorgänge des Rechtventrikulären Myokards und des rechten Vorhofmyokards eines explantiertenHerzens Abb. 4: Kardiale Manifestation eines ChurgStrauss Syndromes mit frischen Myokardnekrosen und Einblutungen wegen hochgradiger Transplantatvaskulopathie 69 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Ein weiterer wesentlicher Tätigkeitsbereich umfasst das Leichenwesen. Am Anfang stehen die Todesfeststellung und das korrekte Ausstellen des Leichenschauscheines. Hierbei haben die klinischen Kollegen jederzeit die Möglichkeit, sich sachdienlichen Rat bezüglich des Ausfüllens der Dokumente vom Pathologen einzuholen. Zudem wird im Hinblick auf die Rechtssicherheit jeder im DHZB ausgestellte Leichenschauschein von einem Facharzt für Pathologie auf Vollständigkeit überprüft. Gegenüber anderen Instituten zeichnet sich das DHZB durch eine außergewöhnlich hohe Sektionsrate aus. Die im vergangenen Jahr erzielte Sektionsfrequenz von 40,8 % fiel im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer aus, welches dem kürzlich in Kraft getretenen Patientenrechtegesetz und den hausinternen Umstrukturierungsprozessen im Verstorbenenmanagement geschuldet war. Mit der Durchführung der Sektionen der im DHZB und Paulinenkrankenhaus verstorbenen Patienten ist seit April 2013 das Institut für Pathologie der Vivantes Kliniken am Urban und am Friedrichshain betraut. Der Arbeitsbereich Herzpathologie steht den Sekanten, insbesondere bei der Sektion der Herzen und bei Herz- und/ oder Lungentransplantierten, beratend zur Seite. Die Untersuchung autoptisch gewonnenen Gewebes herz- und lungentransplantierter Patienten macht ungefähr ein Zehntel des Untersuchungsgutes des Arbeitsbereiches aus. Der Sektionsbericht wird während der wöchentlich stattfindenden Komplikationskonferenz mit den klinischen Befunden korreliert und mögliche Fehlerquellen werden reflektiert. Die hohe Sektionsrate trug hierbei wesentlich zu der Qualitätssicherung der ärztlichen Maßnahmen bei. Die Daten sämtlicher im DHZB verstorbener Patienten sowie auswärtig Verstorbener, jedoch im DHZB Transplantierter werden im Sekretariat des Arbeitsbereiches Herzpathologie in einer separaten Datenbank erfasst und dort, sofern vorhanden, mitsamt den Kopien der Leichenschauscheine, der Sektionsanträge und der abgeschlossenen Sektionsberichte archiviert. Letztere können von den Angehörigen oder den behandelnden Ärzten der Verstorbenen angefordert und eingesehen werden. Abb. 5: Mediastinales Liposarkom Abb. 6: Rupturiertes Koronararterienaneurysma um einliegenden Stent mit frischen Einblutungen im epikardialen Fettgewebe 70 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Zu dem Arbeitsbereich Herzpathologie zählt eines der deutschlandweit umfangreichsten Archive mit kardiovaskulärem Schwerpunkt. Im Kalenderjahr 2013 hat der Arbeitsbereich Herzpathologie einen Teil der Präparatesammlung angeborener Herzfehler übernommen. Seither werden die Herzpräparate für Fortbildungszwecke erfasst und aufgearbeitet. Überdies werden Nasspräparate explantierter Lungen asserviert, welche der Klärung berufsbedingter Lungenerkrankungen dienen sollen. Mittels der Forschungstätigkeit schlägt die Pathologie die Brücke zwischen Grundlagen- und Patientenbezogener Forschung. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der zahlreichen hausinternen und hausexternen, zum Teil zum Abschluss gebrachter Studien wurden auf zahlreichen Konferenzen, unter anderem von den Kooperationspartnern der Universität Heidelberg und des Max Delbrück Centrums, präsentiert. Hierbei wurden zusätzlich zum regulären Arbeitsvolumen 512 Schnittpräparate vom Eingangsmaterial aus unterschiedlichen Jahrgängen im Rahmen von Doktorarbeiten und Studien bearbeitet und ausgewertet. Der Arbeitsbereich Herzpathologie stellte im Standort DHZB der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung (DZHK) in 2013 eine eigenständige Initiative „Herz- und Gefäßpathologie“ (HerzGef). Die Herzpathologie und die kardiovaskuläre Gewebebank des DHZB gehören der gleichen Organisationseinheit an. So liegt die administrative Leitung der kardiovaskulären Gewebebank bei der Pathologie. Zudem wird die für die Freigabe des für humantherapeutische Zwecke gewonnenen Gewebes unerlässliche histopathologische Diagnostik von dem Arbeitsbereich Herzpathologie erbracht. Um auch weiterhin die qualitativ hochwertige Diagnostik, welche sich an internationalen Standards orientiert, zu gewährleisten, nehmen die ärztlichen Mitarbeiter unter Einsatz eigener finanzieller Mittel in regelmäßigen Abständen an nationalen und internationalen Weiterbildungen und Kongressen teil. Die Diagnostik wurde trotz oftmals widriger Arbeitsbedingungen, welche auf die anhaltende Bautätigkeit in unmittelbarer Nachbarschaft der Pathologie zurückzuführen waren, und insbesondere in der Immunhistochemie mit damit verbundenen eingeschränkten Nutzungszeiten der Geräte sowie einem erhöhten Wartungsbedarf derselben einhergingen, stets zeitnah, effizient und auf gewohnt hohem Niveau, insbesondere dank des unermüdlichen Einsatzes aller im Arbeitsbereich tätigen Mitarbeiter, erbracht. Dafür zollen wir Ihnen Respekt und Hochachtung. Herzlichst, ihr Arbeitsbereich Herzpathologie 71 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Die Kardiovaskuläre Gewebebank (KVGB) des DHZB Jan Schroeter Die Zahl der Gewebespender lag im Jahr 2013 leider noch niedriger als in den Vorjahren, die Anzahl der zur Transplantation freigegeben Gewebezubereitungen dagegen etwas höher. In erster Line besteht auch weiterhin ein deutlicher Mangel an geeigneten Gewebespendern. Die altersbedingten normalen Veränderungen der Spendergewebe führen häufig bereits bei der Präparation zu deren Verwurf. Die Anzahl der im Rahmen einer Multiorganspende entnommenen kardiovaskulären Gewebe lag mit 26 etwas über der Zahl von 2012 mit 23. Im Rahmen einer Herztransplantation wurden im Jahr 2013 10 Herzen gespendet, genauso viele wie 2012. Im Jahr 2013 wurde das erfolgreiche Programm der postmortalen Gewebespende (non heart beating donors) in Kooperation mit der Universitätsgewebebank der Charité im Rahmen der Gewebebank Berlin Brandenburg fortgesetzt. Durch eine generell niedrigere Zahl an Spendern der Universitätsgewebebank der Charité und strengere Ausschlusskriterien für die kardiovaskuläre Gewebespende, die nach den Erfahrungen der letzten zwei Jahre umgesetzt wurden, lag die Zahl der postmortalen Herzspender mit 7 deutlich unter der Anzahl von 2012 mit 17 Spendern. Mit Hilfe aller Kooperationspartner und aller Mitarbeiterinnen der kardiovaskulären Gewebebank ist es auch im letzten Jahr gelungen, sämtliche Arbeitsabläufe wie Entnahme, Präparation, Konservierung und Ausgabe kardiovaskulärer Gewebe auf höchstem Qualitätsniveau durchzuführen. Abb.: Freigegebene kardiovaskuläre Gewebetransplantate der Jahre 2010 bis 2013 72 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Die Stiftung Europäische Gewebebanken Roland Hetzer, Thomas Höhn, Mehran M.-Goudarzi, Theo de By In Erfüllung der satzungsgemäßen Aufgaben, hat die Stiftung Europäische Gewebebanken (SEGB) im Jahr 2013 die folgenden Tätigkeiten ausgeführt: 1 . Die Pflege eines Netzwerks von kooperierenden Gewebebanken in Europa 2 . Einrichten von Qualitätsrunden für die Mikrobiologie in Gewebebanken 3 . Einreichung von Förderanträgen auf europäischer Ebene 4 . Verschiedene Aktivitäten: Beratung, Wirtschaftsprüfung, Lehre und Vermittlung für spezifische Gewebe-Anfragen. 1. Netzwerk kooperierender Herz-Kreislauf Gewebebanken in Europa Seit vielen Jahren pflegt die SEGB ein Netzwerk von kooperierenden Herz-Kreislauf Gewebebanken in Europa. Die Netzwerkfunktion findet statt durch freiwilligen Austausch von Daten in Bezug auf die Kriterien und die Ergebnisse der Gewebebank-Aktivitäten. Von Zeit zu Zeit organisiert die Stiftung Treffen, bei denen die verschiedenen wissenschaftlichen und klinischen Themen zwischen den Teilnehmern im Netzwerk diskutiert werden. Im Jahr 2013 wurde die zweite Auflage des „Directory of Cardiovascular Tissue Banks“ veröffentlicht. Das Verzeichnis gibt einen Einblick in die quantitativen und qualitativen Ergebnisse der beitragenden Gewebebanken. In der Ausgabe 2013 konnte die Daten von 28 HerzKreislauf Gewebebanken aufgenommen werden. 2. Einrichten Qualitätsrunden für die Mikrobiologie in Gewebebanken Eine Umfrage, die von der Stiftung im Jahr 2011 durchgeführt und im Jahr 2012 veröffentlicht wurde, zeigte erhebliche Unterschiede zwischen Mikrobiologie, Prüfung und Dekontaminationsverfahren in ganz Europa. Publikationen von der zuständigen französischen Behörde "Agence nationale de sécurité du médicament et des produits de santé (ANSM)” (früher AFFSAPS) zeigten, dass Qualitätsrunden erheblich zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der mikrobiologischen Prüfung und Dekontaminationsverfahren in Hornhautbanken beitragen. Die Qualitätsrunden bestehen aus dem Versenden von geprüften kontaminierten Proben an die verschiedenen Gewebebanken. Die Ergebnisse der Analysen werden an die SEGB geschickt und anonym veröffentlicht. Abweichungen werden individuell kommuniziert und beraten. Mit Hilfe der ANSM wurde ein Plan für die Durchführung ähnlicher Qualitätsrunden in HerzKreislauf Gewebebanken ausgearbeitet. Insgesamt 24 Gewebebanken haben angegeben, dass sie an den Qualitätsrunden teilnehmen wollen. Die Ausführung des Plans wurde aus 73 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie mehreren Gründen verzögert. Erstens, wegen Krankheit des organisierenden Mikrobiologen an der ANSM, zweitens durch die Tatsache, dass einige Gewebe schwierig in vitro zu kontaminieren waren, und schließlich wegen der Sparmaßnahmen an der ANSM. Am Ende des Jahres 2013 wurde deutlich, dass die ANSM sich neu organisiert und entschieden hatte, dass sie im Jahr 2014 nicht mehr am Projekt teilnehmen würde. In der Zwischenzeit hatte die SEGB eine Mitteilung von der Europäischen Kommission (EC) erhalten, dass ein Zuschussantrag für die Qualitätsrunden die Kriterien für ein Stipendium erfülle. Aufgrund der hohen Anzahl der bei der EC eingegangen Anträge könnte der Antrag für die Qualitätsrunden jedoch noch nicht in einen finanziellen Zuschuss umgesetzt werden; der Antrag der Stiftung sei daher auf Eis gelegt worden. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Jahresberichts war noch keine weitere Entscheidung seitens der EC eingegangen. Ende 2013 hat die SEGB eine Test Qualitätsrunde mit gefriergetrockneten Proben mit eigenen Mitteln organisiert. Die erste Testrunde wurde im Februar 2014 durchgeführt. Erste Ergebnisse stehen noch nicht zur Verfügung. 3. Einreichung von europäischen Förderanträgen Das Einrichten und Beantragen von Projektfinanzierung auf europäischer Ebene erfordert besondere Kenntnisse und erhebliche Anstrengungen. Der Antrag für die Durchführung der Qualitätsrunden, wie es unter Punkt 2 beschrieben wurde, könnte mit Unterstützung des Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) und des ANSM eingereicht werden. Ein zweiter Projektvorschlag, der seitens der SEGB an die EC eingereicht wurde, bezog sich auf die Projektausschreibung: "EU-weiter Überblick über die Wirtschaftsmärkte von Gewebe und Zellen für Transplantation." Ein Konsortium bestehend aus der Stiftung Europäische Gewebebanken, dem RathenauInstitut (NL), Trip Biovigilance (NL) und dem Deutschen Herzzentrum Berlin, war der Gewinner dieser Ausschreibung. Nach Erfüllung zahlreiche administrativer Hürden, wurde das Abkommen mit der EC im Dezember 2013 unterzeichnet. Die Durchführung dieser Studie zielt auf die Bereitstellung kohärenter und faktenbasierter Daten hinsichtlich der freiwilligen und unbezahlten Spende von Geweben, Märkten von Gewebetransplantaten, ihren wirtschaftlichen Wert, den wichtigsten Akteuren, Regulierung sowie finanzielle Erstattungsmodelle. Das Konsortium wird Besonderheiten in den drei medizinischen Bereichen untersuchen: 1. Ersatzgewebe, 2. Blut/Stammzellen/Knochenmark und 3. Erweiterte Regenerative Therapien (ART). Zwischenberichte müssen im Juli und im November 2014 ausgeliefert werden. 74 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie 4 . Verschiedene Aktivitäten: Beratung, Prüfung und Vermittlung für spezifische Gewebe-Anfragen a ) Beratung Während der Jahrestagung der European Association of Tissue Banks (EATB), in Wien, im November 2012, wurde der medizinische Direktor der SEGB, Herr Theo de By, eingeladen, einem "Prüfungsausschuss" vorzusitzen. Die Überprüfung hatte den Zweck, dem Vorstand der EATB in Bezug auf eine Reihe von Fragen über, z. B. den Sitz des Vereins, die Sekretariatsaufgaben, die Mittel der Kommunikation, die Organisation der jährlichen Treffen usw., zu beraten. Der Prüfungsausschuss organisierte ein Strategietreffen mit dem Vorstand der EATB im Frühjahr 2013. Ergebnis des Treffens war eine neu formulierte Strategie. Basierend auf dieser Strategiegrundlage könnten Lösungsvorschläge für die Probleme der EATB erarbeitet werden. Insgesamt wurden zwei ausführliche Zwischenberichte an die EATB geliefert. Die Schlussfolgerungen und Empfehlungen wurden in einem Abschlussbericht, der dem EATB Vorstand im Oktober 2013 übergeben wurde, beschrieben. Im Jahr 2013 wurden mehrere Organisationen unternehmerisch beraten. Die Beratung war auf organisatorische und vertragliche Sachverhalte beschränkt. Insbesondere wurde ein Versuch unternommen, eine Verlängerung der Vereinbarung zwischen dem Deutschen Herzzentrum Berlin und Bislife zu etablieren. Zum Jahresende 2013 konnte jedoch kein Ergebnis erzielt werden. Beraten wurde in 2013 ebenfalls die Europäischen Zell- und Gewebebank in Wels, Österreich. Die Beratung bezog sich auf die Organisationsstruktur. Der kanadische Blood Service (CBS) wurde in Bezug auf die verschiedenen Gewebebank- Organisationen und Verfahren in Europa beraten. b) Audits Vor dem Hintergrund des europäischen Projekts "EQSTB " (Europäisches Qualitätssystem für Gewebebanken) wurde eine Test-Audit des STAR Mikrobiologie und Serologie-Labors in Rotterdam, Niederlande, durchgeführt. Die Methodik und die Ergebnisse können für die Prüfung und Zulassung von Gewebebanken und ihre Labors in der Zukunft genutzt werden. Ein zweites Audit wurde in der iranischen Gewebebank im Imam Khomeini Krankenhaus in Teheran durchgeführt. Diese Überprüfung wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Donation and Transplantation“ aus Barcelona, Spanien, durchgeführt. Die Prüfung führte zu einem Abschlussbericht, in dem eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen und Empfehlungen abgegeben wurden. 75 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie c ) Mediation für die Gewebe- Anfragen Im Laufe des Jahres wurde die Stiftung häufig angesprochen, zu vermitteln wenn bestimmte Anforderungen für Gewebe nicht erfüllt werden konnten. In allen Fällen konnte eine Übereinstimmung zwischen Angebot und Nachfrage hergestellt werden. d) Gewebebank-Management-Software-System (TBMS) In Zusammenarbeit mit der Gewebe- und Hornhautbank der Universitätsklinik Charité (Berlin, Deutschland) und dem Homograftlabor des Deutschen Herzzentrums Berlin, lieferte die SEGB wertvollen Input zur Einrichtung eines Software-Systems, welches die Arbeitsprozesse in einer Gewebebank unterstützten soll. Bis Ende 2013 führte das Projekt zu einem Entwurf des sogenannten Spender-Moduls. Im Spender-Modul können alle Spenderdaten aus regionalen und nationalen Krankenhäusern in das TBMS übertragen werden. Unter Nutzung der so genannten "Cloud-Technologie" werden die Daten für die angeschlossenen Gewebebanken zur weiteren Verwendung bereitgestellt. Gemäß gegenwärtigem Planungsstand erwarten wir, dass die ersten Spender-Module des TBMS im Frühjahr 2014 implementiert werden können. Die Module für die Verarbeitung, Speicherung und Verteilung von Gewebe sollen im Laufe des Jahres 2014 entwickelt werden. Mehrere nationale und internationale Gewebebanken haben ihr Interesse am TBMS gezeigt. Sobald das TBMS in Betrieb ist, wäre es möglich, die angeschlossenen Gewebebanken an den Betriebskosten zu beteiligen. Im Jahr 2013 sollte am 06. Dezember eine ordentliche Sitzung des Stiftungsrates sowie des medizinisch-wissenschaftlichen Ausschusses und des wirtschafts- und Finanzausschusses stattfinden. Witterungsbedingt gelang nicht allen Stiftungsratsmitgliedern die Teilnahme. Ein einsprechendes schriftliches Umlaufverfahren wurde eingeleitet, um die notwendigen Beschlüsse herbeizuführen. 76 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Die Psychosomatik am Deutschen Herzzentrum Berlin Wolfgang Albert Die Psychosomatik in der Kardiochirurgie Die dynamischen Wechselwirkungen zwischen seelischen und körperlichen Prozessen bilden den wesentlichen Arbeitsschwerpunkt des Funktionsbereiches für psychologische Betreuung und psychosomatische Medizin im DHZB. Psychische Störungen haben häufig einen gravierenden Einfluss auf somatische Krankheitsverläufe. Ebenso wirken sich somatische Erkrankungen auf das psychische Erleben und die psychische Gesundheit aus. Schwerwiegende körperliche Erkrankungen stellen für die betroffenen Patienten eine Krisensituation dar, die zeitweise eine psychologische Betreuung erforderlich machen kann. Wenn die gewohnte körperliche Unversehrtheit durch massive Eingriffe, wie z. B. eine KunstherzImplantation oder eine Organtransplantation, verändert wurde, bedeutet das eine Umstellung in zentralen Lebensbereichen. Patienten müssen diese Situation sowohl körperlich als auch seelisch verkraften. Auch die Erholungsprozesse nach kardiochirurgischen Eingriffen und die Rückgewinnung der eigenen Leistungsfähigkeit werden wesentlich von psychischen Faktoren beeinflusst. Besonders in der Transplantationsmedizin werden die Patienten mit nachhaltigen Veränderungen ihres Körpers konfrontiert: Sie müssen sich einerseits mit der existentiellen Bedrohung, den Verlusten und Leistungseinbußen auseinandersetzen und es besteht gleichwohl die Hoffnung auf eine verbesserte Lebensqualität durch das transplantierte Organ. Nach der Transplantation gilt es wieder Zuversicht und Vertrauen in den Körper zu gewinnen. Dieser psychische Integrationsprozess ist von der Verarbeitung der Traumata abhängig und erfordert eine hohe Anpassungs- und Verarbeitungsleistung. Die Bedeutung der Qualität der Nachsorge für eine langfristig stabile Compliance ist in den letzten Jahren in den Mittelpunkt von Untersuchungen gerückt. Unsere diesbezüglichen umfangreichen Forschungen haben gezeigt, dass hiervon das Langzeitüberleben und vor allem die Lebensqualität abhängen. Patienten mit Herzunterstützungs-Systemen (sog. Assist-Systeme) erleben ebenfalls komplexe seelische Belastungen, u. a. aufgrund der Abhängigkeit vom Funktionieren ihrer Pumpe. Eine wachsende Patientengruppe wird mit Assist-Systemen als dauerhafte Therapieoption versorgt. Diese Patienten zeigen eine erhöhte Inzidenz von ängstlich-depressiven Syndromen und Traumatisierungen und haben daher einen Bedarf an psychotherapeutischer Begleitung. Klinische Tätigkeitsfelder Zu den Aufgaben gehören: 1 Die psychologische, neurokognitive und psychosoziale Diagnostik bei der Erstevaluierung von Patienten, die für eine Herz- oder Lungentransplantation und/oder Kunstherzimplantation vorgesehen sind. Dabei geht es um die Erfassung von akuten Krisen, psychischen Erkrankungen, hirnorganischen Störungen, Substanz- bzw. Medikamentenabhängigkeit und eingeschränkter Compliance. Besondere Bedeutung für die Rekonvaleszenzfähigkeit des Patienten hat die Qualität der sozialen Unterstützung durch Familienmitglieder und Freunde. Daher hat die Einbeziehung der Angehörigen in der Behandlungsplanung hohe Priorität. Im Einzelfall kommen testpsychologische Untersuchungen bei der differentialdiagnostischen Einschätzung 77 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie zur Anwendung. Unser Ziel ist die Vermittlung von Informationen über die Transplantation und das künftige Leben als Transplantierte(er), wie auch die Identifizierung von Risikopatienten, die postoperativ und langfristig eine intensivere psychotherapeutische Nachsorge benötigen. 1 Eine zunehmend größer werdende Patientengruppe bilden die Patienten mit einem Assist-System. Für Patienten dieser Gruppe, bei denen der Eingriff elektiv erfolgt, ist die realitätsnahe Informationsvermittlung über ein Leben mit dem Unterstützungssystem als Basis der Entscheidungsfindung vorrangig. Häufig kommen diese Patienten auch als Notfälle in das DHZB, werden sich nach der Implantation des mechanischen Kreislaufunterstützungssystems erst sukzessive ihrer existentiellen Bedrohung gewahr und müssen lernen mit der künstlichen Pumpe und insbesondere mit den damit verbundenen Risiken zu leben. 1 Die Betreuung schwerstkranker Kinder und deren hoch belasteten Familien in der kinderkardiologischen Klinik stellt ein weiteres Spezialfeld dar. 1 Das Behandlungsspektrum umfasst Kriseninterventionen, psychodynamisch fundierte Einzeltherapien mit konfliktzentrierten und supportiven Interventionen sowie psychopharmakologische Therapien, die in vielen Fällen unumgänglich sind. 1 Die psychologisch-psychosomatische Behandlung erstreckt sich auf Patienten im Vorfeld der Herztransplantation (Wartezeit), den unmittelbaren postoperativen stationären Verlauf und die ambulante lebenslange Nachsorge. 1 In Einzelfällen müssen stationäre psychosomatische und/oder psychiatrische Behandlungen veranlasst werden, bis hin zu einer umfassenden Neustrukturierung des Lebensumfeldes (z. B. Eingliederung in betreute Wohnprojekte). In all diesen Fällen ist eine enge multiprofessionelle Zusammenarbeit unerlässlich. 1 Durch die zunehmende Spezialisierung auf hochkomplexe angeborene Herzfehler und erworbene Herzerkrankungen werden im Deutschen Herzzentrum überproportional viele Patienten mit großer Entfernung zu ihrem Heimatort, d.h. Patienten nationaler und internationaler Herkunft, behandelt. Daraus resultieren spezifische Anforderungen der interkulturellen Betreuung und diese Patienten bedürfen nicht selten einer hochfrequenten supportiven Unterstützung. In der Gruppe der internationalen Patienten gilt es immer wieder kulturspezifische und ethnische Besonderheiten zu erkennen, zu verstehen und Interventionen auf der Basis dieses Wissens durchzuführen. 1 Darüber hinaus werden Patienten die im Paulinenkrankenhaus, in der Pulmologie Charité Mitte und im Heliosklinikum CBF auf ein Transplantat warten, konsiliarisch untersucht. Im Bereich der stationären Versorgung erfolgten durch die psychosomatische Abteilung im Jahr 2013 insgesamt 796 Patientenkontakte, in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung erfolgten 163 Patientenkontakte. 1 Mit der Etablierung des Masterstudienganges Medical Psychology sind Masterstudenten im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung, ab dem zweiten Semester, auch in der Patientenversorgung im DHZB sowie im kooperierenden Paulinenkrankenhaus tätig. 78 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Im Rahmen der internen Weiterbildungsveranstaltungen für das Pflegepersonal am DHZB wurden Seminare zu den Themenkomplexen depressive Störungen, Angsterkrankungen, hirnorganische Störungen und psychopharmakologische Therapie angeboten. Weiterhin erfolgten Supervisionsgespräche mit dem Pflegepersonal einzelner Stationen. Das Ziel dabei ist, Krisensituationen der Patienten zu analysieren und konkrete Handlungsleitlinien für die pflegerische Betreuung zu entwickeln und zu erproben. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Sozialdienst, der Seelsorge und der Psychologin des Christine-Herzog-Zentrums an der Charité. Wissenschaftliche Projekte Einen Forschungsschwerpunkt in 2013 bildete die von der Stiftung KinderHerz Deutschland gGmbH geförderte Studie: „Lebensqualität, psychische und psychosomatische Belastung von herzkranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern und die Bedeutsamkeit supportiver Therapie“. Hauptgegenstand der Studie ist die Lebensqualität von herzkranken Kindern und Jugendlichen sowie die Lebensqualität und die psychische und psychosomatische Belastung von betroffenen Eltern während eines stationären Aufenthaltes im Deutschen Herzzentrum Berlin. Weiteres primäres Interesse ist die Bedeutung psychologischer Betreuung für herzkranke Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern. Ziele sind 1 die Untersuchung von Lebensqualität bei herzkranken Kindern und Jugendlichen, 1 die Untersuchung des Ausmaßes an emotionaler Belastung und der Lebensqualität bei Eltern herzkranker Kinder und Jugendlicher, 1 die Untersuchung des subjektiven Bedarfs an psychologischer Betreuung von herzkranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern während eines stationären Aufenthaltes 1 die Untersuchung, inwieweit eine psychologische Unterstützung von herzkranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern als sinnvoll und hilfreich wahrgenommen wird. 79 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Herzkranke Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern profitieren von einer psychologischen Betreuung und dem Angebot supportiver psychologischer Maßnahmen. Durch die psychologische Unterstützung können emotionale Belastungssituationen bei herzkranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern unmittelbar psychotherapeutisch aufgefangen werden und zu einer besseren Verarbeitung des Krankheitsgeschehens führen. Somit wird das Risiko psychischer Folgeerscheinungen gemindert. Die Ziele der Studie, zunächst das Ausmaß psychischer und psychosomatischer Belastung bei herzkranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern und den entstehenden psychologischen Versorgungsbedarf zu bestimmen, sollen eine Grundlage für nachfolgende Betreuungsprogramme bilden. Es sollen spezifische Konfliktthemen und spezifische seelische Belastungen systematisch bestimmt werden, um darauf aufbauend Therapie module für diese Krankheitsgruppe zu entwickeln. Darüber hinaus ist die psychosomatische Abteilung in Forschungsprojekte des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) eingebunden. In einer BMBF-Ausschreibung zu „Klinische Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung“ im Rahmenprogramm „Gesundheitsforschung“ der Bundesregierung zur Präventionsforschung wurde ein gemeinsamer Antrag der DZHK-Standorte aus dem Präventionsprojekt zur Team-based Care for Secondary Prevention of Coronary Heart Disease (TeamCare-CHD) gestellt (Antragsführer PI des Göttinger Standortes). Darin wurde ein Präventionsansatz mit individualisierten Lebensstil-Veränderungsmaßnahmen durch ein interdisziplinäres Health Team entwickelt. Dieser Projektantrag wurde in der Begutachtung abgelehnt, verbunden mit der Forderung, in Pilotstudien die einzelnen Interventionsbestandteile auf die Effektivität zu überprüfen. In Abstimmung mit den anderen Zentren des DZHK im Präventionsbereich wird diese Empfehlung in einzelnen Pilotprojekten mit jeweils zwei Partnerstandorten umgesetzt. Das Ziel im psychosozialen Interventionsbereich ist es, ein therapeutisches Angebot zu etablieren, mit dem die Effektivität von Präventionsmaßnahmen anhand der gemeinsam benannten kardiovaskulären Endpunkte belegt werden kann. Die Einbeziehung unterschiedlicher Patientengruppen ist nur durch ein entsprechend differenziertes Interventionsangebot möglich, um alle Patienten erreichen zu können. Diese Differenzierung kann durch gestufte, adaptive Unterstützungsangebote erreicht werden. Im Deutschen Herzzentrum Berlin wurde bereits in einer Machbarkeitsstudie begonnen. Ebenso findet eine Mitarbeit in der Studie „Early Versus Late Ventricular Assist Device Implantation in Patients Awaiting Cardiac Transplantation“ statt, wobei die Erfassung der Lebensqualität und der psychosozialen Belastung der untersuchten Patienten sowohl aus der wissenschaftlichen Konzepterstellung als auch in der geplanten praktischen Durchführung erfolgt. Weitere Forschungsaktivitäten sind die Fortführung der Datenbank zur Lebensqualität und zum somatischen Status im Langzeitverlauf nach Herztransplantation (15-25 Jahre nach HTx) durch Herrn Prof. Dr. W. Albert. In einer erneuten Befragung zur Lebensqualität konnten bereits mehr als 60 Patienten postalisch zu ihrem subjektiven Erleben gesundheitsbezogener Parameter befragt werden. Es wird zudem ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Psychokardiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes, an der Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin zur Thematik „Herzbezogene Ängste 80 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie bei herzinsuffizienten Patienten mit implantierbaren Cardioverter Defibrillator (ICD) und/ oder Herz-Kreislauf-Unterstutzungssystem – Anxiety-CHF“ durchgeführt. Dabei steht im Fokus, dass herzbezogene Ängste und ein traumatisches Erleben sowohl als Symptom psychischer Störungen als auch im Rahmen kardiologischer Erkrankungen auftreten können. Ängste beeinflussen maßgeblich die Lebensqualität der Patienten und sind darüber hinaus durch ihren Einfluss auf das Krankheitsverhalten mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert. Ziel der vorliegenden Studie ist die Charakterisierung und Bedeutung herzbezogener Ängste, allgemeiner Angst, depressiver Symptome, Typ-D Persönlichkeitsakzentuierungen, Traumatisierungen und Lebensqualität bei herzinsuffizienten Patienten mit Device Therapie. Vor und nach Implantation eines implantierbaren Cardioverter Defibrillators (ICD) bzw. mechanischen Herz-Kreislauf-Unterstutzungssystems (Assist Device (AD)) werden die Patienten hinsichtlich oben beschriebener psychologischer Konstrukte untersucht und ihr Einfluss auf die sekundären Endpunkte Hospitalisierung und Sterberate überprüft. Hauptziel der Studie ist die Erhebung herzbezogener Ängste vor und nach der Implantation. Des Weiteren wird aufgrund der relevanten prognostischen Bedeutung von Traumatisierungen, Depressivität und Lebensqualität der Zusammenhang zwischen herzbezogenen Ängsten und den genannten psychischen Komorbiditäten untersucht. Neben der Erfassung der Ausprägung und des Verlaufs psychischer Komorbiditäten bei Patienten mit Device Therapie, wird auch der Einfluss auf die Hospitalisierungs- und Mortalitätsrate analysiert. Masterstudiengang Medical Psychology an der Steinbeis-Hochschule Im Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) hat die Steinbeis-Hochschule in einer engen Kooperation den Studiengang Medical Psychology eröffnet. Hier können Studierende mit einem Bachelor-Abschluss in Psychologie (oder mit gleichwertigem Abschluss) einen speziellen Schwerpunkt in ihrer Weiterqualifikation zum Master auswählen und sich auf die psychologischen und medizinischen Grundlagen sowie angemessene Therapie- bzw. Präventionskonzepte in der Versorgung psychosomatisch erkrankter Patienten spezialisieren. Die Übernahme der Betreuung von Patienten erfolgt im Deutschen Herzzentrum unter Supervision erfahrener Psychotherapeuten. Die Steinbeis-Hochschule ist eine der renommiertesten privaten Hochschulen Deutschlands mit Promotionsrecht. Der Anspruch der Verknüpfung theoretischer Wissensvermittlung mit praktischem Wissenstransfer findet seinen Niederschlag in Kooperations- und Projektpartnerschaften in mehr als 50 Ländern. Das Ziel der Hochschule ist es, akademische Exzellenz und praxisrelevante Kompetenz so zu vernetzen, dass eine ganzheitliche Expertise der Absolventen erreicht wird. Im Masterstudiengang Medical Psychology werden wissenschaftliche Grundlagen der Psychologie mit dem medizinischen Wissen über Körperfunktionen und Erkrankungen zusammengeführt. Den Studierenden wird ein umfassendes medizinisches Grundwissen vermittelt, ausgehend von anatomisch-physiologischen Kenntnissen hin zu Abläufen der Krankheitsentstehung, -entwicklung und der Beschreibung häufiger Krankheitsbilder. Im Mittelpunkt steht die untrennbare Beziehung von körperlichen mit psychischen Prozessen bzw. Krankheiten im Sinne einer ganzheitlichen medizinischen Versorgung. Die wechselseitige Dynamik zwischen Körper und Seele wird wissenschaftlich im bio-psycho-sozialen Modell untersucht. Diesem Wissenschaftsansatz widmet sich der Studiengang sowohl im theoretischen Studium als auch in der praktischen Anwendung und der Weiter- 81 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie entwicklung in der Forschung. Im Jahr 2013 waren bereits 25 Studierende immatrikuliert. Der erste Jahrgang hat die eigenen Forschungsarbeiten für die Abschlussprojekte, u. a. im Bereich der Compliance-Forschung, der Erfassung der Lebensqualität sowie geeigneten supportiven Behandlungsangeboten oder der Untersuchung neuro-kognitiver Einschränkungen nach kardio-chirurgischen Eingriffen und entsprechenden Trainingsmöglichkeiten bereits abgeschlossen. Im Studiengang Medical Psychology begleiten die Studierenden auch Patienten im DHZB. In den Seminarphasen werden die für die klinische Arbeit relevanten inhaltlich-methodischen Kompetenzen und das theoretische Fachwissen vertieft. Der Studiengang gewährleistet so einen wissenschaftlich fundierten, praxis- und ergebnisorientierten Bezug zu den beruflichen Anforderungen. Die Absolventen verfügen über ein spezifisches und integriertes Wissen in der interdisziplinären, psychosozialen Patientenbetreuung und den medizinischen Behandlungsansätzen. Sie können darüber hinaus die wissenschaftlichen Grundlagen empirischer Forschungstätigkeit im Bereich von medizinischen und psychologischen Fragestellungen anwenden. Absolventen arbeiten mit anderen Berufsgruppen und psychologischen Ausrichtungen besonders engmaschig zusammen. Dies erfordert nicht nur eine angemessene Interaktion, Verantwortungsbewusstsein und Führungsverhalten, sondern auch Kommunikationstrategien mit Kollegen sowie Fachfremden. Die Akkreditierung des Studiengangs wurde durch die Agentur evalag eingeleitet, die Bachelor- und Masterstudiengängen in allen Fachrichtungen bewertet und Empfehlungen für die Qualitätssicherung an Hochschulen erstellt. Publikationen Vorträge mit publiziertem Abstract 1 Albert W. Quality of life assessment and psychological syndroms on VAD. Treatment Options for End-Stage Heart Failure. 2-Day Workshop. Deutsches Herzzentrum Berlin in Cooperation with DZHK (Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung) Berlin, 10.-11.05.2013. 1 1 Albert W. Psychological Problems during long-term LVAD support Mechanical Circulatory Support, 8 th Berlin Symposium Berlin, 08.-10.11. 2013 Albert W. Psychosocial determinants of heart transplantation Deutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin Heidelberg, 05.-08.03.2013 1 Albert W. Present Status in Guideline Development for Heart and/or Lung Transplantation in Germany European Association of Psychosomatic Medicine Cambridge, 04.-06.07.2013 82 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Vorträge ohne Publikation 1 Albert W. Neuropsychologische Erhebungsmethoden bei Assistpatienten Arbeitsgruppe: Herz und Psyche Deutsche Gesellschaft für Thorax- Herz- und Gefäßchirurgie Freiburg, 17.-20. 02. 2013 Personelle Ausstattung Ärztliche Leitung der psychosomatischen Abteilung: Herr Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Albert FA für psychosomatische Medizin und Psychotherapie FA für Allgemeinmedizin, Psychoanalyse Direktor des Steinbeis-Institutes und des Studienganges Medical Psychology Stellvertretender Vorsitzender der Kommission Psychosomatik und Lebensqualität der Deutschen Transplantationsgesellschaft 1 Stellvertretender Vorsitzender der Sektion: Herz und Psyche in der Deutschen Gesellschaft für Herz- Thorax- und Gefäßchirurgie 1 Vorsitzender der Europäischen Arbeitsgemeinschaft Psychosomatik in der Transplantationsmedizin. 1 Gründungsmitglied der Europäischen Leitliniengruppe für Psychosomatik in der Kardiologie der European Association for Psychosomatic Medicine (EAPM) 1 1 1 1 Prof. Wolfgang Albert 83 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Mitarbeiterinnen: Frau Dipl.-Psych. Anita Hudalla 1 Klinische Versorgung im stationären und ambulanten Bereich 1 Praxisanleiterin im Transfer, Supervisorin und Dozentin für die Studierenden des Masterkurses Medical Psychology Frau Dipl.- Psych. Katrin Eichstädt 1 Klinische Versorgung der kinderkardiologischen Station 1 Durchführung der kinderkardiologischen Bedarfsevaluationsstudie für psychologische und psychosoziale Betreuung: “Lebensqualität, psychische und psychosomatische Belastung von herzkranken Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern und die Bedeutsamkeit supportiver Therapie“. Frau Dipl.-Psych. Katja Traue 1 Projektmitarbeiterin und Koordinatorin des Masterstudiengangs Medical Psychology Frau Dr. phil. Susanne Dannehl (Dipl.-Psych.) 1 Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) 1 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in aktuellen Forschungsprojekten mit den wissenschaftlichen Kooperationspartnern 1 Betreuung der wissenschaftlichen Arbeiten der Masterstudierenden, 1 Supervisorin und Dozentin für den Masterkurs Medical Psychology 1 klinische Versorgung im stationären Bereich Frau Dipl.-Psych. Mirjam Warmuth 1 Klinische Versorgung im stationären und ambulanten Bereich 1 Praxisanleiterin im Transfer für die Studierenden des Masterkurses Medical Psychology Frau Angela Schellschmidt 1 Projektmitarbeiterin für Sekretariatsaufgaben im Masterstudiengang Medical Psychology 84 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Euromacs e. V. Theo de By, Roland Hetzer Im Jahr 2013 wurde der Verein weiter ausgebaut. Um in der Lage zu sein, Daten von Patienten mit mechanischer Kreislaufunterstützung aus unterschiedlichen Zentren in Europa zu speichern, hat der Verein die nachfolgenden Tätigkeiten ausgeübt: 1. Vorstands- und Mitgliederversammlungen Im Jahr 2013 fanden 4 Vorstandssitzungen und 4 Mitgliederversammlungen statt. Die wichtigsten Entscheidungen und Themen waren: In Montreal haben am 24. April zwei Mitglieder zu neuen Vorstandsmitgliedern kandidiert: Martinelli (Mailand, Italien), Meyns (Louvain, Belgien). In Wien wurde am 6. Oktober ein neuer Strategieplan und Budgetvorschlag 2014 genehmigt und die Kandidaten wurden gewählt. Ebenso wurde zugestimmt, eine Vereinbarung mit der Amerikanischen Organisation Imacs zu verhandeln. Am 7. Oktober wurden diese Entscheidungen bestätigt. Die Mitglieder Netuka (Prag/Tschechien), Gustafsson (Kopenhagen/Danmark) und LePrince (Paris/Frankreich) wurden zu Mitgliedern des Erweiterteten Vorstandes gewählt. Da am 6.10 und 7.10 keine beschlussfähige Mitgliederzahl anwesend war, wurden am 10. November in Berlin die Entscheidungen gemäß der Euromacs Satzung bestätigt. 2. Vertrag mit der European Association of Cardiothoracic Surgery (EACTS) Seit Juli 2013 funktioniert Euromacs wie ein „Komitee“ der EACTS. Die EACTS hat zugestimmt ab 1.1.2014 die Fixkosten und die Kosten des Direktors von Euromacs zu übernehmen. Von Vorteil ist, dass EACTS mehrere Patientenregister betreut, und dass Euromacs die Erfahrung und Infrastruktur der EACTS zu deren Vorteil nutzt. 3. Finanzierung Von unterschiedlichen Herstellern von Kreislaufunterstützungssystemen sind Spenden eingegangen. Die EACTS hat zugesagt, eine strukturelle Finanzierung ab 2014 zu garantieren. 4. Software weiterentwickelt Nachdem das Euromacs Register am 26. April 2012 eröffnet worden ist, sind in 2013 viele Verbesserungen durchgeführt worden. Durch diese Verbesserungen konnten Fehler vermieden und die Kundenfreundlichkeit erhöht werden. Am Ende des Jahres 2013 konnte ein „Armaturenbrett“ an die teilnehmenden Krankenhäuser zur Verfügung gestellt werden. Auf diesem Armaturenbrett können die Ärzte die eigenen Patientendaten mit den anonymen Daten von alle anderen Krankenhäusern vergleichen. 5. Verträge mit Krankenhäusern Euromacs hat einen Mustervertrag für Kliniken erstellt die sich bereit erklärt haben, Patientendaten zu liefern. Im Vertrag verpflichtet sich ein Krankenhaus, Daten von Patienten, welche ein mechanisches Kreislaufunterstützungssystem erhalten haben, 85 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie an Euromacs zu übermitteln. Im Vertrag werden Patientenrechte sowie die Qualitätssicherung und Datenverwendung geregelt. Die Verträge werden nach deutschem Recht abgeschlossen. Am 31.12.2013 haben 21 Krankenhäuser aus 12 verschieden Ländern den Vertrag unterschrieben. In 29 Krankenhäusern waren die Rechtsberater noch damit beschäftigt, den Vertrag zu beurteilen. Ebenso mussten die Ethikkommissionen der unterschiedlichen Kliniken ihre Genehmigung zur Patienteninformation abgeben. 6. Vertrag mit Imacs Imacs ist eine Tochter der ISHLT (International Society for Heart and Lung Transplantation). Im Laufe des Jahres 2013 hat Imacs versucht, auch in Europa Verträge mit Krankenhäusern abzuschließen. Der neugewählte Präsident der ISHLT, Prof. Reichenspurner (Hamburg), hat sich dafür eingesetzt eine Übereinstimmung zwischen Imacs und Euromacs auf den Weg zu bringen. Diese Übereinstimmung wurde in Januar 2014 unterzeichnet. Darin wurde festgelegt, dass Imacs keine Werbung in Europa macht, und dass Euromacs anonyme und aggregierte Daten an Imacs liefern kann. 7. Patienten im Register Am Ende des Jahres 2013 wurden 741 Patienten im Register aufgenommen. Bei diesen Patienten sind 825 Geräte für mechanische Kreislaufunterstützung implantiert worden. Zum ersten Mal konnte Euromacs Daten für wissenschaftliche Analysen an Zentren zur Verfügung stellen. Die Daten, welche sich am 31.12.2013 im Register befunden haben, werden in einer Publikation veröffentlicht. 8. Teilnahme an Veranstaltungen in 2013 In April war Euromacs mit einem Informationsstand bei der International Society for Heart and Lung Transplantation (ISHLT) in Montreal vertreten. Im September, anlässlich das Jahrestreffens der „International Society for Rotary Blood Pumps“, in Yokohama Im Oktober beim EACTS Annual Meeting in Wien Im Dezember während des European Mechanical Circulatory Support Summit (EuMS) in Paris. 9. Mitglieder Ende 2013 konnte Euromacs 150 Mitglieder aus 34 Ländern verzeichnen. 86 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Kooperation mit dem Paulinenkrankenhaus Manfred Hummel Seit über 12 Jahren besteht eine enge Kooperation zwischen dem Deutschen Herzzentrum Berlin und dem Paulinenkrankenhaus. Nach einer zunächst nur begrenzt möglichen Kooperation mit dem Paulinenkrankenhaus am alten Standort Eschenallee, konnte seit dem Umzug des Paulinenkrankenhauses zum neuen Standort Dickensweg, dem ehemaligen Britischen Militärkrankenhaus, im November 2001 die Kooperation sowohl qualitativ als auch quantitativ deutlich verbessert werden. Derzeit stehen 148 Betten auf 6 internistischen Stationen, davon 21 Betten zur intensivmedizinischen Behandlung zur Verfügung, so dass Patienten von der unmittelbar postoperativen Phase nach thorakalen Eingriffen bis zur Entlassung in die stationäre oder ambulante Behandlung komplett versorgt werden können. Darüberhinaus unterhält das DHZB im Paulinenkrankenhaus zwei Operationssäle, in denen Operationen im Rahmen der postoperativen Behandlung von Komplikationen, die Behandlung von Notfällen postoperativ (z. B. akuten Blutungen) und thorakale Operation (BypassOperationen, Klappen-Operationen, Aorteneingriffe u.s.w.), mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt werden können. Zudem ist es möglich, durch die operative Tätigkeit an zwei Standorten, beim akuten Ausfall von Operationssälen (Renovierungen, Wartungen u.s.w.), die vom Deutschen Herzzentrum Berlin reguläre und die Notfallversorgungen für Berlin und Brandenburg jederzeit aufrechtzuerhalten. Zuletzt (2013) wurden in den Operationssälen im Paulinenkrankenhaus insgesamt 1605 operative Eingriffe durchgeführt. Darunter 253 Koronareingriffe, 102 Herzklappeneingriffe, 54 Kombinationseingriffe (Herzklappen und Koronarien). Die übrigen Eingriffe betrafen thorakale Operationen: 454, Schrittmacherimplantationen: 33 und weitere Eingriffe zur Weiterbehandlung bei sternalen oder sonstigen Wunden (VAC-Systeme 387) u.s.w.. Zudem wurden notfallmäßig abdominelle Eingriffe bei postoperativen abdominellen Kompli kationen (Cholezystektomie, Darmresektionen u.s.w.) mit einem Operationsvolumen von 15 durchgeführt. Durch die Erhöhung der intensivmedizinischen Behandlungskapazität im Paulinenkrankenhaus 2009 von 12 auf 21 Intensivbetten war es möglich, den Engpass bei der postoperativen Versorgung von Patienten im Deutschen Herzzentrum Berlin in erheblichem Umfang zu reduzieren. Durch die ständige Präsenz eines Herzchirurgen im Paulinenkrankenhaus sowohl am Tag, als auch in der Nacht, ist sowohl eine hochwertige postoperative Behandlung nach thorakalen Operationen möglich, als auch die Behandlung von akut auftretenden Problemen, die einer sofortigen chirurgischen Intervention bedürfen, sichergestellt. 87 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Ein wichtiger weiterer Teil der Zusammenarbeit des Deutschen Herzzentrums Berlin mit dem Paulinenkrankenhaus erstreckt sich auf die postoperative Behandlung der immer größer werdenden Anzahl von Patienten mit mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen, zumal derzeit ca. 150 solcher Systeme pro Jahr im DHZB implantiert werden, mit dem Ziel, die Patienten nach Hause entlassen zu können oder sie baldmöglichst einer Herztransplantation zuzuführen. Für diese Zwecke wurden Ärzte im Paulinenkrankenhaus ausgebildet, eine tägliche Visite durch einen Kardiotechniker implementiert, der die Assist-Device-Systeme auf ihre korrekte Funktionalität untersucht und in enger Kooperation mit dem Transplantationsteam des Deutschen Herzzentrums Berlin eine enge Informationskette etabliert, so dass die Indikationsstellung bzw. Kontraindikationen für eine Transplantation rasch übermittelt werden können. Darüberhinaus wurde die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Herzzentrum Berlin und dem Paulinenkrankenhaus bei der Behandlung der Patienten vor und nach thorakalen Transplantationen intensiviert. Die Behandlung vor der Transplantation umfasst einerseits die Aufrechterhaltung der Kreislauffunktion bei drohendem Herzversagen, meist mit Hilfe der kontinuierlichen Gabe von Herzunterstützenden Medikamenten (Katecholaminen), mit der entsprechenden intensivmedizinischen Überwachungsmöglichkeit, ebenso wie die regelmäßig (wöchentlich) erforderliche Untersuchung (Re-Evaluation) der Patienten zur Bestimmung der Dringlichkeit der Transplantation. Durch die vorhandenen Untersuchungsmöglichkeiten im Paulinenkrankenhaus als internistische Klinik sind jederzeit Untersuchungen vor allem endoskopischer und auch sonstiger bildgebender Art zur Diagnostik und zur Therapie von Komplikationen thorakaler Operationen nach der Transplantation möglich. Insgesamt wurden fast 2700 Patienten im Jahr 2013 im Paulinenkrankenhaus behandelt, die unmittelbar oder mittelbar zum Primäreingriff im Deutschen Herzzentrum Berlin aufgenommen wurden. Eine weitere wichtige Zusammenarbeit besteht dadurch, dass die Privatstation des Deutschen Herzzentrums Berlin („Andalusien“) sich im 6. Stock des Paulinenkrankenhauses befindet, und Patienten unter der Gesamtverantwortung des DHZB ärztlich und pflegerisch gemeinsam behandelt werden, bis sie nach Hause oder in eine ambulante oder stationäre Rehabilitationsbehandlung entlassen werden können. Aufgrund der Hochleistungsklinik DHZB und der anschließenden Behandlungsmöglichkeit im Paulinenkrankenhaus, einer internistischen Abteilung mit 148 Betten, darunter 21 Betten zur intensivmedizinischen Behandlung, konnte in den letzten Jahren eine für Berlin und Brandenburg beispielhafte hochqualifizierte Behandlungsstruktur nach thorakalen Eingriffen etabliert werden, die von der präoperativen invasiven Diagnostik, Operationen und interventionelle Eingriffe, der unmittelbar postoperativen Behandlung bis zur Entlassung nach Hause oder der Rehabilitationsbehandlung reicht. Darüber hinaus konnten neue Anforderungen bei der Behandlung schwerer Herzerkrankungen, wie die Etablierung der Implantation vor herzunterstützenden Systemen mit dem Ziel der Entlassung der Patienten nach Hause in der gemeinsamen Kooperation umgesetzt werden. 88 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Die Kooperationen des Deutschen Herzzentrums Berlin Roland Hetzer Die Kooperationen des Deutschen Herzzentrums Berlin, hier insbesondere der Chirurgischen Klinik mit Partnern in Berlin, in Deutschland und weltweit darüber hinaus, sind im Folgenden an einigen wichtigen Beispielen dargestellt und es ist angefügt eine Liste der Kooperationspartner mit explizitem Inhalt und Verträgen. An allererster Stelle steht hier wieder das Paulinenkrankenhaus, eine unverzichtbare Partnereinrichtung, ohne die das Herzzentrum seine Versorgungsaufgabe nicht erfüllen könnte. Das Paulinenkrankenhaus, wo Patienten nach Herzoperationen betreut und behandelt werden und wo auch Patienten auf bestimmte Eingriffe, z. B. Transplantationen, warten können, bietet auch die Möglichkeit für Operationen in den zwei Operationssälen und hat eine ausreichend große Intensivbettenkapazität, um tatsächlich auch Engpässe dieses Bereichs zu kompensieren. Dies ist besonders wichtig während Phasen des Engpasses im Herzzentrum selbst, z. B. als Folge von Umbaumaßnahmen. Hier zeigt sich die besondere Bedeutung dieser Partnerklinik. Darüber hinaus erfreuen sich Patienten an der guten Behandlung, den hellen und freundlichen Stationen und zum Beispiel auch der Station „Andalusia“, mit dem gehobenen und Hotelcharakter, welcher diese besonders beliebt macht. An zweiter Stelle zu nennen ist hier die Charité. Sie ist der natürliche Partner für eine Vielzahl von medizinischen Konsiliar- und Komplementäreinrichtungen. Darüber hinaus bietet sie die akademische Plattform, die sowohl für wissenschaftliche Großprojekte als auch für Promotions- und Habilitationsvorgänge essentiell ist. Die Charité ist mit einem Kooperationsvertrag mit dem Herzzentrum verbunden, der zuletzt 2005 erneuert wurde, und der mit den verschiedenen Universitäten, zunächst der Freien Universität Berlin, dann der Humboldt Universität zu Berlin und zuletzt eben der Charité bis auf das Jahr 1984 zurückgeht. Die enge Verbindung mit der Charité wird auch dokumentiert durch die Stiftungsprofessuren, die vom Herzzentrum aus für die Charité gestellt werden, z. B. die Professuren für „Gender in Medicine“, Physiologie, am „Berlin-Center for Regenerative Therapies“ und andere. Umgekehrt weist die große Zahl an Promotions- und Habilitationsarbeiten auf die gute Zusammenarbeit mit der Charité hin. Mit den kardiologischen Kliniken von Vivantes besteht seit Jahren eine enge Verbindung, diese hat in den jüngsten Jahren besondere Bedeutung erlangt durch die Nutzung unseres Hybrid-Operationssaales und dem damit auch optimalen chirurgischen Back-up für Katheter-vermittelte Herzklappenimplantationen (TAVI), die von den Kardiologen dieser Kliniken an ihren Patienten, die sie mit hierher gebracht haben, in einem regelmäßigen Turnus durchgeführt werden. In jüngster Zeit wurde dieses Konzept auch dahingehend ausgedehnt, dass die Kardiologen diese Prozeduren in ihren Katheterlabors durchführen, und, dass ein Team des Herzzentrums den chirurgischen Back-up dort jeweils stellt. 89 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Mit den Kliniken von Helios in Berlin (Klinikum Buch und Klinikum Emil von Behring) wurde ein ähnliches solches Verfahren im Jahre 2014 begonnen. Die Verbindung mit dem Sana-Herzzentrum Cottbus besteht seit dem Jahre 2002 als Fortsetzung des 1998 geschlossenen Personalstellungsvertrages, seit dem Chirurgie und Anästhesiologie des Herzzentrums in anfangs sehr intensiver und in den letzten Jahren deutlich geringerer Intensität mit der klinischen Arbeit an dem dortigen Herzzentrum verbunden sind. Eine wichtige Funktion hat die gute Verbindung mit der Steinbeis Hochschule in Berlin. Mit ihr wurde einstmals der Bachelor-Studiengang „Cardiovascular Perfusion“ als Aufstockung des Studiengangs an der Akademie für Kardiotechnik eingerichtet und es kamen weitere Studiengänge hinzu, z. B. „Allied Health“, womit die Studiengänge zur Ausbildung von „Physicians Assistants“ und ähnliche erreicht werden. In jüngster Zeit kam dann ein Master-Studiengang „Medizinische Psychologie“ hinzu. Die Verbindung mit der Steinbeis Hochschule eröffnet auch in Zukunft neue Studienwege und damit eine flexible Handhabung neuer Entwicklungen und Bedürfnisse. Die Kooperation mit dem Universitäts-Herzzentrum in Sarajewo ist mit der Eröffnung der neu errichteten Klinik vor zwei Jahren zu einem gewissen Endpunkt gelangt. Nach wie vor besteht jedoch eine enge inhaltliche Verbindung zu der dort wohl funktionierenden Klinik, vor allem auch durch Vorstellungen und Einführung von neuartigen Methoden, wie z. B. TAVI oder endoaortale Stentimplantationen. Die Roland Hetzer International Cardiothoracic and Vascular Surgery Society (RHICS) hat während der Jahre 2013 und 2014 wiederum eine Reihe von Forumsveranstaltungen durchgeführt. Bild 1: Yuri Belenkov (Moskau), rechts Richard van Praagh (Boston), Roland Hetzer (Berlin), Jochen Cremer (Kiel), Jürgen Ennker (Lahr) beim Referentenessen im Capital Club des RHICS Forums im April 2013 90 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie In Berlin am 20.04.2013 über Mitralklappen-Rekonstruktion und am 17.11.2014 in Hangzhou, China über Klappenchirurgie allgemein sowie im Jahre 2014 am 05. und 6. April in Berlin über Therapie des Herzversagens, konservativ und operativ. Weiterhin ist vorbereitet ein Forum in Mailand am 12.10.2014 über die EUROMACS Data Base und schließlich in Hongkong am 21.11.2014 über chirurgische Infektionen. Zahlreiche Beiträge in diesen Forumssitzungen wurden in der schließlich völlig erneuerten Zeitschrift „Heart, Lung and Vessels“ abgedruckt, eine Zeitschrift, die sich zunehmender Bedeutung erfreut. Im Gegensatz zu früheren Jahren ist der Anteil von ausländischen Stipendiaten und Gastärzten deutlich zurückgegangen, dies hauptsächlich als Folge der Forderung der Bundesrepublik nach deutschen Sprachkenntnissen, die sich besonders nachteilig bei den chinesischen Gastärzten auswirken. Immerhin war ein ständiger Fluss von ausländischen Ärzten zu unterschiedlich langen Zeiten erkennbar, die sich wohltuend auf die Arbeitsabläufe und auch die Internationalität des Hauses auswirken. Die folgende Liste umfasst eine Reihe von Kliniken, Instituten und Hochschulen, mit denen förmliche Kooperationsverträge geschlossen wurden bzw. schon bestanden und mit denen eine regelmäßige Konsultations- und Fortbildungsvereinbarung getroffen und gepflegt wurden. Bild 2: Prof. Hetzers Begrüßungsrede auf dem RHICS-Symposium 91 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Kooperationspartner CHIRURGIE Kliniken und Hochschulen im Ausland 1. German – China East Heart Institute (Kooperationsprojekt mit dem East Hospital Shanghai), VR China 2. Heart Center Clinic Sarajevo, Bosnien 3. Zentrum für Notfall- und Strahlenmedizin des Ministeriums für Katastrophenschutz Russlands in St. Petersburg 4. Medizinisches Zentrum der Lomonosov Staats-Universität Moskau, Russland 5. Medizinische Burdenko-Akademie in Woronesch, Russland 6. Rot Kreuz Krankenhaus in Pjöngjang, Nordkorea 7. Taipei Veterans General Hospital, Taiwan 8. Taichung Veterans General Hospital, Taiwan 9. Kooperationsvereinbarung mit dem Gesundheitsministerium und der Medizinischen Universität Baku, Aserbaidschan 10. Herzzentrum Johannes Paul II, Krakau, Polen 11. People’s Hospital of Inner Mongolia Autonomous Region, Baotou, VR China 12. Affiliated Hospital of Ningxia Medical College in Hui Autonomous Region, Yinchuan, VR China 13. Lanzhou Cardiovascular Hospital of the 1st Affiliated Hospital, Lanzhou University, Lanzhou, VR China 14. The 1st Affiliated Hospital of Fujian Medical University, Fuzhou, VR China 15. Affiliated Union Hospital of Fujian Medical University, Fuzhou, VR China 16. Fujian Provincial People’s Hospital, Fuzhou, VRChina 17. The 1st People’s Hospital, Quanzhou, VR China 18. Dalian Municipal Central Hospital, Dalian, VR China 19. Shanghai Hospital of the 2nd Military Medical Hospital, Shanghai, VR China 20. Changzhen Hospital of the 2nd Military Medical University, Shanghai, VR China 21. Xijing Hospital of the 4th Military Medical University, Xian, VR China 22. Xinqiao Hospital of the 3rd Military Medical University, Chongqin, VR China 23. Daping Hospital of the 3rd Military Medical University, Chongqin, VR China 24. Sothwest Hospital of the 3rd Military Medical University, Chongqin, VR China 92 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie 25. Beijing Military Region General Hospital, Beijing, VR China 26. Beijing 309 Hospital, Beijing, VR China 27. Wuhan Military Region General Hospital, Wuhan, VR China 28. Guangzhou Military Region General Hospital, Guangzhou, VR China 29. Shenyang Military Region General Hospital, Shenyang, VR China 30. The 3rd affiliated Hospital of Jilin Medical University, Changchun, VR China 31. The 1st affiliated Hospital of Harbin Medical University, Harbin, VR China 32. The 2nd affiliated Hospital of Zhejiang University, Hanzhou, VR China 33. Nanjing Children Hospital, Nanjing, VR China 34. Guangdong Provincial Cardiovascular Institute and Guangdong Provincial Hospital, Guangzhou, VR China 35. The 1st affiliated Hospital of Sun Yat Sen University, Guangzhou, VR China 36. Shenzhen Sun Yet Sen Cardiovascular Institute, Shenzhen, VR China 37. Liuzhou Worker’s Hospital, Liuzhou, VR China 38. The 2nd affiliated Hospital Zhejiang University School of Medicine (SAHZU), VR China Hochschulen 1. Charité Universitätsmedizin in Berlin 2. Steinbeis Hochschule Berlin 3. Freie Universität Berlin 4. Humboldt Universität zu Berlin 5. Technische Universität Berlin 6. Kalaidos Fachhochschule Wirtschaft AG (Zürich) Stiftungen 1. Deutsche Herzstiftung 2. Berliner Sparkassenstiftung Medizin 3. Günther Fielmann Herzstiftung 4. Friede Springer Herzstiftung 5. Stiftung Europäische Gewebebanken 93 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie Kooperation zwischen dem Deutschen Herzzentrum Berlin und den kardiologischen Abteilungen der Vivantes-Kliniken auf dem Gebiet der kathetergestützten Aortenklappenimplantationen TAVI-Team DHZB Am Deutschen Herzzentrum Berlin werden neue Wege in der Kooperation mit den zuweisenden kardiologischen Kliniken beschritten. Im Jahr 2010 wurde von der Klinikleitung des DHZB die richtungsweisende Entscheidung einer zukünftig engen Zusammenarbeit mit den kardiologischen Kliniken des Vivantes-Verbands auf dem Gebiet der kathetergestützten Aortenklappenimplantation (TAVI) getroffen. So haben Kardiologen aus den Vivantes-Kliniken Berlin die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Patienten am DHZB im Hybrid-Operationsaal und unter der herzchirurgischen Obhut des DHZB-TAVI-Teams zu versorgen. Diese besondere Form der Kooperation wurde mit der ersten TAVI-Prozedur, die im Rahmen dieser Kooperation am 27.10.2010 durchgeführt wurde, Realität (Abb. 1). Unterstützt wurde dieses Projekt von Anbeginn durch Herrn Prof. Dr. Hüseyin Ince, der nun als Chefarzt der Vivantes-Kardiologie in Berlin tätig ist. Die Anzahl der ausnahmslos transfemoral ausgeführten TAVI-Prozeduren, die zusätzlich zum DHZB-eigenem TAVI-Programm im Hybrid-Operationssaal des DHZB ausgeführt werden, wurde stetig und rasch gesteigert. Während im Jahr 2010 die Zahl noch bei 10 Patienten lag, wurden allein im Jahr 2013 bereits 126 Patienten auf diesem Wege behandelt. Im Jahr 2013 wurde der Wunsch der Vivantes-Kliniken, TAVI-Eingriffe auch am eigenen Klinikstandort und im Herzkatheterlabor durchzuführen, umgesetzt. Für diese Eingriffe hat die Klinikleitung des DHZB dem Kooperationspartner Vivantes den herzchirurgischen Beistand zugesagt. Diese Form der Kooperation bedarf dabei der besonderen Aufmerksamkeit und stellt eine hohe personelle, organisatorische und logistische Herausforderung dar. Im Jahr 2013 wurden zusätzlich bereits 20 Patienten auf diese Weise mit transfemoral ausgeführter TAVI-Prozedur behandelt. Das dabei der für die Anwendung dieses Verfahrens berechtigterweise geforderte Sicherheitsstandard erhalten bleibt und nicht kritisch abgesenkt werden musste, ist dem Engagement aller Beteiligten zu verdanken. Für die herz- und gefäßchirurgische Versorgung vor Ort wurde und wird jeweils ein komplettes herzchirurgisches Team des DHZB einschließlich Herz-Lungen-Maschine in die implantierende Vivantes-Klinik gebracht. Die herausragende Expertise der seitens des DHZB beteiligten TAVI-Chirurgen auf dem Gebiet TAVI allgemein und ihre herz- und gefäßchirurgische Unterstützung haben dieses Projekt ebenfalls erfolgreich sein lassen und zeugt von der Vernetzung des DHZB mit den umgebenden medizinischen Zentren, wobei das DHZB TAVI-Team einen herausragenden gestalterischen Einfluss auch im Jahr 2013 genommen hat. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kardiologie und Kardiochirurgie in Berlin hat bereits von Anfang an die herzmedizinische Versorgung in Berlin in äußerst positiver Art und Weise stimuliert. Aufgrund der engen Kontakte und im Sinne eines echten Heart-Teams wurden auch über das Themengebiet „TAVI“ hinaus zahlreiche Patienten evaluiert und deren bestmögliche medizinische Versorgung besprochen und garantiert. Diese positiven Effekte haben eine weitreichende Resonanz auch außerhalb der beiden beteiligten Partner gefunden. Inzwischen gibt es Anfragen weiterer zuweisender kardiologischer Kliniken, die eine 94 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie ooperation mit dem DHZB in gleicher Weise suchen, wie es mit den Vivantes-Kliniken beK reits Alltag geworden ist. Von diesem Schritt in Richtung vernetzte Berliner Herzmedizin wird die Patientenversorgung der Hauptstadt sicherlich enorm profitieren und neue Maßstäbe setzen. Abb. 1: Am 27.10.2010 wurde die erste Vivantes-TAVI-Prozedur unter herzchirurgischer Aufsicht und im HybridOperationssaal des DHZB durchgeführt. Abgebildet ist das Implantationsteam, bestehend aus (von links nach rechts) Dr. Helmut Heinze, Dr. Stefan Hoffmann, Prof. Dr. Hüseyin Ince und Dr. Martin Dißmann. Zum kardiologischen Implantationsteam gehören weiterhin Priv.-Doz. Dr. Stephan Kische, Dr. Iskandar Atmowihardjo, Dr. Lorenz Reill und Dr. Lars-Ulrich Stracke. 95 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie DHZB und Deutsches Zentrum für Herzkreislaufforschung (DZHK) Das Deutsche Zentrum für Herzkreislaufforschung (DZHK) ist eines von sieben, vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (BMBF) finanzierten Gesundheitszentren, deren übergeordnetes Ziel die Bekämpfung besonders häufiger Krankheiten, so genannter Volkskrankheiten ist. Im DZHK arbeiten an sieben Standorten (Berlin, Göttingen, Greifswald, Hamburg/Kiel, Heidelberg/Mannheim, München, Rhein-Main) in 27 Partnereinrichtungen mehr als 130 international anerkannte Wissenschaftler zusammen. Im Deutschen Herzzentrum Berlin: Sabine Hübler, PD Dr. Christoph Knosalla, Dr. Gunther Schmidt und Prof. Roland Hetzer. Ausgewählt wurden die Standorte und ihre Wissenschaftler im Rahmen eines vom BMBF ausgelobten Wettbewerbs. Internationale Gutachter stuften sie als die besten im Bereich der deutschen Herz-Kreislauf-Forschung ein. Das DZHK hat sich der Vorsorge, Diagnose und der Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen verpflichtet. Es verfolgt dabei den Ansatz einer engen Zusammenarbeit der Grundlagenforschung mit der klinischen Forschung. Ermöglicht wird das durch eine institutionsübergreifende deutschlandweite Kooperation von Experten verschiedener Fachrichtungen. Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung sollen auf diese Weise möglichst schnell in die klinische Anwendung übertragen werden können (Translation) und somit schneller als bisher üblich den Patienten zur Verfügung stehen. Das DZHK arbeitet dabei gemäß der Devise: „Gemeinsam sind wir stärker“. Grundlage ist die Einschätzung, dass eine wissenschaftliche Frage schneller aussagekräftig beantwortet werden kann, wenn sich mehrere Institutionen zusammenschließen und zeitgleich an dem Projekt arbeiten, als es durch Studien möglich ist, an denen lediglich eine oder einige wenige Institutionen beteiligt sind. DZHK-VAD-STUDIE Ein wichtiger Baustein der DZHK-Strategie der translationalen Forschung ist die Finanzierung von klinischen Studien, Registern und Kohorten. In 2012 wurde dafür erstmals ein hoch kompetitiver Wettbewerb mit einem Fördervolumen von insgesamt 5,4 Millionen € ausgeschrieben. Ein international besetztes Gutachtergremium evaluierte neun Bewerbungen. Vier Projekte erhielten eine Förderzusage, wobei die vom DHZB eingereichte Studie „Vergleich zwischen frühzeitiger und Standard-Implantation eines Herzunterstützungssystems bei Patienten auf der Warteliste zur Herztransplantation – VAD-Studie“ das Prädikat „mit höchster Priorität förderwürdig“ erzielen konnte. 96 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Von der Studie werden leitlinienrelevante Erkenntnisse über die zukünftige Behandlung von Patienten mit Herzschwäche im Endstadium (terminale Herzinsuffizienz) erwartet, gerade auch im Hinblick auf eventuelle Alternativen zur Herztransplantation. Dabei ist es den Initiatoren der Studie erstmalig gelungen, alle großen Herztransplantations – und VAD- Zentren in Deutschland für eine Teilnahme an der DZHK-Studie zu gewinnen. Auslöser für die Studie war die Tatsache, dass allen Bemühungen der Politik zum Trotz – bedingt durch die mangelnde Bereitschaft zur Organspende – die Anzahl der Herztransplantationen in Deutschland weiterhin rückläufig ist. Das bedeutet, dass einer stetig steigenden Anzahl von Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz eine abnehmende Anzahl von Spender organen gegenübersteht. Es ist bekannt, dass Patienten auf einer Warteliste zur Herztransplantation in Deutschland im Durchschnitt 17 Monate bis zur Transplantation warten, selbst Patienten mit hoher Priorität müssen sich aktuell im Mittel immer noch 100 Tage „gedulden“. Fast 20% der Patienten versterben pro Jahr während sie auf ein Spenderherz warten. Stationäre Aufnahmen werden bei nahezu allen Patienten immer wieder notwendig. Wenn die Patienten mit Medikamenten nicht stabilisiert werden können, kommen aktuell Herz-Kreislaufunterstützungssysteme (Ventricular Assist Device, VAD) zum Einsatz. Bisher gibt es keinen allgemein anerkannten Standard für den optimalen Zeitpunkt der Implantation eines VAD. Die Kliniken entscheiden dabei basierend auf ihren jeweils eigenen, über die Jahre erworbenen Erfahrungen. Zu Beginn der VAD-Ära wartete man buchstäblich „bis zum letzten Moment“. Die Patienten erhielten erst zu einem Zeitpunkt ein VAD, zu dem häufig neben dem Herzen auch bereits andere Organe unwiederbringlich geschädigt waren. In den letzten Jahren ist jedoch zu beobachten, dass die Implantation zunehmend früher erfolgt Die Ergebnisse dieser Entwicklung sind sehr ermutigend. Patienten leben inzwischen teilweise mehrere Jahre sehr gut mit einem VAD-System. Die Experten gehen davon aus, dass Patienten von einer, im Vergleich zur aktuellen Therapie, frühzeitigen VAD-Implantation profitieren, insbesondere im Hinblick auf die Sterblichkeit (Mortalität) während der Wartezeit. Frühzeitig mit einem VAD versorgte Patienten verkraften den VAD-Eingriff besser, verbringen während der Wartezeit weniger Zeit im Krankenhaus, leiden unter weniger Komplikationen und haben eine bessere Lebensqualität als die Patienten, die in der bisher praktizierten Weise auf ein Spenderherz warten und ggf. zu einem späten Zeitpunkt ein VAD erhalten. Möglich wäre auch, dass bei einem Teil der Patienten, die frühzeitig ein VAD erhalten, das Herz noch nicht endgültig geschädigt ist und es sich deshalb während der Therapie so weit erholt, dass das VAD explantiert werden kann und eine Transplantation langfristig nicht mehr erforderlich ist. Der wissenschaftliche Beweis dieser Hypothesen soll mit dieser Studie geführt werden. Im Jahr 2013 wurden die notwendigen formalen Voraussetzungen geschaffen, um mit der Studie in 2014 zu beginnen. Insgesamt sollen in allen großen Herztransplantations – und VAD- Zentren in Deutschland 500 Patienten in die Studie eingeschlossen und über einen Zeitraum von mehreren Jahren nachuntersucht werden. 97 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Bereiche der Chirurgie DZHK-DHZ-BIOBANK Neben der Unterstützung von klinischen Studien, Registern und Kohorten ist ein weiterer Schwerpunkt des DZHK die Förderung von Biobanken im Verbund. Dem DHZB gelang es, sich mit dem Konzept einer DHZB-DZHK-Biobank eine weitreichende finanzielle Förderung zu sichern. Seit dem Jahr 2013 werden im DHZB Teilnehmer für dieses Projekt rekrutiert. An dem Projekt teilnehmen können alle Patienten, die im DHZB aufgenommen und operiert werden und einer Studienteilnahme zugestimmt haben. Die DHZB-DZHK-BIOBANK besteht aus der Sammlung von qualitativ hochwertigen Biomate rialien (Blut, Urin, Speichel, Gewebe, ..) in Kombination mit sorgfältig erhobenen Daten der Patienten (z. B. Alter, Geschlecht, Art und Verlauf der Erkrankung, ..). Die Sammlung erfolgt zunächst ohne einen festen Projektbezug und ohne eine zeitliche Begrenzung der Lagerung. Die Proben und Daten werden in einem zweiten Schritt DZHK, aber auch externen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt, die sich mit der Erforschung von Herzkreislauferkrankungen beschäftigen. Die Weitergabe und Nutzung der Proben und Daten erfolgt strikt nach den Vorgaben der DZHK-Nutzungsordnung. Diese wurde unter maßgeblicher Beteiligung des DHZB in 2013 erarbeitet. Sie sieht ein Antrags- und Begutachtungsverfahren vor, bei dem geprüft wird, ob die geplante Nutzung der Proben den Aufgaben und Anforderungen des DZHK entspricht und ob andere formale Voraussetzungen gegeben sind (z. B. positives Votum einer Ethikkommission für das Projekt). Bei einer positiven Bewertung werden Proben und Daten unter Beachtung aller Datenschutzvorgaben weitergegeben. Die Erkenntnisse der Forschungsprojekte fließen an das DZHK zurück und stehen (wiederum auf Antrag) dann auch anderen Forschern zur Verfügung. Dies soll dazu führen, dass Untersuchungen nicht unnötiger Weise mehrfach durchgeführt werden. Die Einzigartigkeit der DHZB-DZHK-Biobank besteht zum einen aus der gemeinsamen Verfügbarkeit von Proben und Daten. Dabei können nicht nur Daten zur Verfügung gestellt werden, die zum Zeitpunkt der Materialgewinnung erhoben wurden. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit, auch im Nachhinein zu den Proben ergänzende Patientendaten zu liefern, sofern diese für das Forschungsprojektes benötigt werden. Zum anderen kann das DHZB aufgrund seines breiten operativen Spektrums Biomaterial von sehr verschiedenen Patientengruppen gewinnen und zudem noch Gewebe sammeln, das üblicherweise nicht „erreichbar ist“, wie zum Bespiel Gewebe der großen Hauptschlagader (Aorta) oder des Herzens selbst. Es handelt sich dabei ausschließlich um Gewebe, das operationsbedingt anfällt, für die Patienten nicht mehr verwendet werden kann, üblicherweise entsorgt werden würde und bei Zustimmung der Patienten für die DHZB-DZHK-Biobank asserviert wird. Mittelfristig ist vorgesehen, die DHZB-DZHK-Biobank auch mit anderen DZHK-Biobanken zu vernetzen. Durch diese Bündelung soll mehr Biomaterial von Patienten mit seltenen Erkrankungen für die Forschung zur Verfügung gestellt werden können. Die Besonderheit dieses DHZB-Konzeptes hat dazu geführt, dass es zunehmend mehr Anfragen nach Biomaterial und Daten aus dem DHZB gibt. Erste wissenschaftliche Projekte wurden auf den Weg gebracht, weitere vielversprechende Kooperationen sind in Vorbereitung. Die DZHB-DZHK-Biobank leistet somit – ganz im Geiste des DZHK – einen wichtigen Beitrag zur Erforschung sowohl der häufigen „Volkskrankheiten“ als auch anderer, seltener Herzkreislauferkrankungen. 98 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Akademie für Kardiotechnik Die Akademie für Kardiotechnik und Steinbeis-Institute Kardiotechnik und Allied Health Frank Merkle Herr Frank Merkle als Dozent in einer DHZB-Fortbildung Akademie für Kardiotechnik Seit Bestehen der AfK haben 351 Kardiotechnikerinnen und Kardiotechniker ihre Ausbildung abgeschlossen. Im Jahr 2013 legten 24 Teilnehmer die staatliche Abschlussprüfung ab. Weitere 36 Kardiotechniker befinden sich derzeit in der Ausbildung und schließen in den Jahren 2014 und 2015 ab. Der in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik initiierte EBCP Upgrade Course mit der europäischen Kardiotechnikerprüfung wurde im Jahr 2013 mit 22 Teilnehmern durchgeführt. Zusätzlich wurden mehrfach Workshops für Schüler von allgemeinbildenden Schulen (Herzhelfer-Projekt, Schülerlabor Genau) organisiert und in der Akademie für Kardiotechnik durchgeführt. 99 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Akademie für Kardiotechnik Steinbeis Transfer-Institut Kardiotechnik Der in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin durchgeführte Studiengang B.Sc. Cardiovascular Perfusion wird vermehrt nachgefragt. Im Studienjahr 2013 waren insgesamt 15 Studentinnen und Studenten eingeschrieben. 7 Studenten konnten ihren Bachelor- Abschluss erfolgreich abschließen: Matthias Fischer: ECLS-Therapie im therapierefraktären kardiogenem Schock Anne Gietmann: Evaluierung einer verbesserten perioperativen Hämostase während der extrakorporalen Zirkulation durch retrogradem autologen Priming Maximilian Halbe: Vergleichende Untersuchung konventioneller, modifizierter konventioneller und minimierter extrakorporaler Zirkulation bei koronarer Bypass-Operation Miriam Lohe: Einfluß des Kostendrucks im Gesundheitssystem und der Zusammenhang mit Unternehmen der Medizintechnik Jörg Naumann: Verwendung von retrogradem autologen Priming bei herzchirurgischen Eingriffen mit Herz-Lungen-Maschine Lars Romeike: Untersuchung der Hämodynamik von Transkatheterklappen in „Valve-invalve“-Anwendung unter Zuhilfenahme eines in-vitro Modells Sigrid Schulze: Das „Liquid-Home“-Projekt – Tierexperimentelle Studie zur Verlängerung der Lungenreifezeit bei frühgeborenen Lämmern mit einem Geburtsgewicht unter 1500g Steinbeis Transfer-Institut Medicine and Allied Health Der zweite, an der Akademie für Kardiotechnik angesiedelte Studiengang, wird ebenfalls in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin durchgeführt. Im Studiengang B.Sc. Allied Health waren im Jahr 2013 insgesamt 20 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, hiervon haben 11 Studenten ihr Studium erfolgreich abgeschlossen: Anastasia Dick: Optimierung von Krankenhausprozessen durch Einführung eines Team modells Christoph Fessel: Der Stellenwert von Active Surveillance im Kontext von radikal prostatektomierten Patienten Ines Fönings: Berufsfeld PA in Deutschland. Der Einsatz von Absolventen der SHB Daniel Kunze: Postoperative Applikation von autologem, konditioniertem Plasma nach Kniegelenksarthroskopie Karsten Lemberger: PMMA-Spacer mit gentamicinhaltigen Mikro-Silber-Knochenzement zur antimikrobiellen lokalen Therapie bei periprothetischen Infektionen am Hüftgelenk. 100 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Björn Morfeld: Prävention sternaler Wundinfektionen nach medianer Sternotomie im Rahmen kardiochirurgischer Operationen Petra Paschen: Nachblutungen bei isolierten, elektiven Aortenklappenersatzoperationen Anita Potsch: Vergleich OP-Methode „Navigation“ und Schnittblockverfahren „VISIONAIRE“ nach durchgeführter Knieprothesenimplantation“ Nicole Rudolph: Betaseptic Mundipharma® versus Octeniderm® farblos. Vergleich der Prävalenz postoperativer thorakaler Wundheilungsstörungen im Herzzentrum Bernau Sven Seelisch: Diagnostik und Therapie von Beckenringverletzungen (perkutanen SI-Verschraubung mit zwei chirurgischen Navigationssystemen) Anja Weber: Gegenüberstellung der Komplikationsrate von Arteria radialis-Punktion vs. Arteria femoralis-Punktion nach Herzkatheteruntersuchungen Der Abschluss wurde unter Teilnahme des amtierenden Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Hr. Prof. Dr. med. R. Hoffmann aus Frankfurt/ Main, gefeiert. Aus organisatorischen Gründen wird der Studiengang zurzeit jedoch nicht neu angeboten. Abschlussfeier der Studenten Allied Health mit Prof. Dr. med. R. Hoffmann 101 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Akademie für Kardiotechnik AfK Absolventen 1988 – 2013 n = 351 In dieser Grafik sind die Zu- und Abgänge der jeweiligen Jahrgänge dargestellt. Für das Jahr 2013 gibt es noch keine Absolventen. SHB Studenten 2005 – 2013 n = 118 102 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Veranstaltungen 4. Hausärzte-Abend Berliner Bronchoskopie-Kurs 103 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Veranstaltungen CT-Symposium Feuerwehr-Workshop 104 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie MCS-Workshop MCS-Symposium 105 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Veranstaltungen Reanimationskurs Vernissage von Irene Ziegler-Selle 106 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Workshop der Berliner Polizei Workshop der Brandenburger Polizei Die Publikationen, Vorträge sowie die Forschungsprojekte der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie finden Sie auf der beiliegenden CD. 107 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie 108 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Leitung Prof. Dr. med. Eckart Fleck Direktor der Klinik Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Telefon: +49 30 4593 - 2400 Telefax: +49 30 4593 - 2500 109 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Tätigkeitsbericht Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Mit dem diesjährigen Jahresbericht möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere vielfältigen Tätigkeiten im Bereich der Inneren Medizin und Kardiologie bieten, indem wir unser Spektrum an Untersuchungs- und Therapieverfahren vorstellen. Jährlich werden mehr als 10 000 Patienten im ambulanten und mehr als 3 000 Patienten im stationären Bereich in unserer Klinik behandelt. Neben den nicht-invasiven Methoden zur Betreuung kardiovaskulärer Patienten stehen auch die modernsten bildgebenden Verfahren sowie sämtliche interventionellen Methoden einschließlich der katheterbasierten Behandlung von Herzklappenerkrankungen zur Verfügung. Im Bereich der kardiovaskulären Bildgebung, im Speziellen der Ultraschalldiagnostik, erfolgte im April 2013 aufgrund der hohen Qualitätserfüllungen die erfolgreiche Zertifizierung durch die European Society of Cardiology/European Association of Cardiovascular Imaging. Zu diesem Bereich zählt auch die dem DHZB angebundene CMR-Akademie, die nun schon seit über 10 Jahren die Kardio-MRT-Ausbildung nationaler und internationaler Kollegen durchführt. Auch die seit Jahren fest etablierte Chest Pain Unit, in der Patienten mit akuten oder rasch progredienten Herzbeschwerden betreut werden, wurde erneut erfolgreich durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert. In der Elektrophysiologie werden sämtliche Formen von Herzrhythmusstörungen behandelt. Ein erfahrenes Team führt modernste elektrophysiologische Untersuchungen zur Lokalisation und Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch. Die nun seit einigen Jahren etablierte Ablation der Nierenarterien zur Behandlung des schwer einstellbaren Bluthochdrucks ist im Rahmen einer deutschlandweiten Registerstudie mit gutem Resultat in Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit bewertet worden. Für die stetig wachsende Anzahl von Schrittmacher- und Defibrillatorimplantationen konnte die Nachsorge durch das telemonitorische Überwachungssystem erleichtert und verbessert werden: so erfolgt die Übermittlung von Daten zu Routinekontrolle oder speziellen Ereignissen von zu Hause aus per Fernüberwachung. Unsere Abteilung konnte auch in diesem Jahr ihre Leistungszahlen nicht nur halten, sondern vor allem in den hochspezialisierten Gebieten weiter ausbauen. Durch enge multidisziplinäre Verknüpfung von modernster ambulanter und stationärer Diagnostik und Therapie ist somit eine lückenlose und umfassende Betreuung unserer Patienten in qualitativ hochwertiger Versorgung gewährleistet. Ständige Investitionen in Ausstattung, modernste Geräte und Qualifizierung der Mitarbeiter erfordern eine hohe Bereitschaft, innovative Veränderungen auch umzusetzen. Des Weiteren stellen akademische Forschung, universitäre Lehre sowie klinische Arbeit höchste Anforderungen. Hierbei sind alle unsere Mitarbeiter in höchstem Maße bemüht, eine hochqualifizierte medizinische Leistung und gleichzeitig menschennahe Patientenbetreuung zu gewährleisten. Prof. Dr. med. Eckart Fleck Direktor der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 110 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 1. Abteilungsstruktur Direktor Professor Dr. med. Eckart Fleck, FESC C4 Professor für Innere Medizin der Charité der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung Oberärzte Dr. med. Stephan Dreysse (leitender Oberarzt) Prof. Dr. (China) Jin-Hong Gerds-Li PD Dr. med. Michael Gräfe PD Dr. med. Christoph Klein PD Dr. med. Charalampos Kriatselis Prof. Dr. med. Philipp Stawowy Fachärzte Dr. med. Alexander Berger Dr. med. Alexander Frumkin Dr. med. Vesna Furundzija PD Dr. med. Rolf Gebker Dr. med. Fuat Izmir Dr. med. Jan Kaufmann PD Dr. med. Sebastian Kelle Dr. med. Christopher Schneeweis Dr. med. Usan Thanabalasingam PD Dr. med. Ernst Wellnhofer (Innere Medizin) (Innere Medizin/Kardiologie) (Innere Medizin) (Innere Medizin/Kardiologie) (Innere Medizin/Kardiologie) (Innere Medizin) (Innere Medizin) (Innere Medizin) (Innere Medizin/Kardiologie) (Innere Medizin/Kardiologie) Assistenzärzte Anne Bingel Dr. med. Jan Fritzsche Rudi Hacker Thomas Hucko Dr. med. Isabell Anna Just Dr. med. Dorothee Kübler Dr. med. Funda Taner Gastärzte Dr. Adelina Doltra (Spanien) Dr. Lida Alibesi (Albanien) Dr. Liu Jun (China) 111 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 1. Abteilungsstruktur Wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. rer. nat. Riad Bourayou PD Dr. rer. nat. Dietger Stibenz Katarina Wittstock Dr. rer. medic. Thore Dietrich Dipl.-Ing. (FH) Heike Meyborg Klinik-Sekretariat und zentrale Patienteneinbestellung Inge Artmann Leitung Assistenzpersonal Ambulanz/MVZ/Studien-Koordination Monica Post Pflegerische Leitung Herzkatheter-Labore Dagmar Butter Barbara Währisch (Stellvertretung) Pflegerische Leitung Station H1 Kardiologie Evelin Pengel 112 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 2. Promotionen und Habilitationen Promotionen 1990 bis 2013 abgeschlossene Promotionen: 80 davon abgeschlossen mit summa cum laude: magna cum laude: cum laude: rite: 4 39 34 3 Promotion 2013 Name: Chen, Xiao-Ming Techniques of mapping and isolation of the pulmonary veins in patients with Titel: atrial fibrillation Habilitationen 1990 bis 2013 abgeschlossene Habilitationen: 14 Jahr: 2013 Name: Klein, Christoph Titel: Diagnostik der koronaren Herzerkrankung mit der kardiovaskulären Magnet resonanztomographie: Vitalitäts- und Perfusionsuntersuchungen bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung Jahr: 2012 Name: Kelle, Sebastian Titel: Frühzeitige Erfassung atherosklerotischer Gefäßveränderungen und deren prognostische Bedeutung 2012 Jahr: Name: Kriatselis, Charalampos Perspektiven in der Elektrophysiologie Titel: 2012 Jahr: Name: Messroghli, Daniel Nicht-invasive Beurteilung des Myokards durch kardiales T1-Mapping Titel: 2012 Jahr: Name: Gebker, Rolf Stellenwert der Untersuchung myokardialer Ischämiereaktionen unter pharma Titel: kologischem Stress mit der kardiovaskulären Magnetresonanztomographie Jahr: 2010 Name: Wellnhofer, Ernst Titel: Gefäßgeometrie und Blutströmung als koronarer Risikofaktor – Modell und Simulation in der kardialen Bildgebung 113 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 2. Promotionen und Habilitationen Jahr: 2009 Name: Jahnke, Cosima Stellenwert der Magnetresonanz Koronarangiographie in der Diagnostik der Titel: koronaren Herzerkrankung Jahr: 2008 Name: Paetsch, Ingo Titel: Diagnostik der koronaren Herzerkrankung mit der kardiovaskulären Magnet resonanztomographie: Koronare Magnetresonanzangiographie und pharma kologische Stress Magnetresonanzuntersuchungen Jahr: 2006 Name: Stawowy, Philipp Titel: Regulation und Funktion der Subtilisin/Kexin-ähnlichen Proprotein Convertasen Furin und PC5 in kardio-vaskulären Zellen Jahr: 2003 Name: Götze, Stephan Titel: Die Bedeutung von "Peroxisome Proliferator-Activated Receptors" in der Pathogenese von Gefäßwandläsionen und ihr Einfluß auf die Migration und Proliferation vaskulärer Zellen 2003 Jahr: Name: Nagel, Eike Anwendungen der kardiovaskulären Magnetresonanztomographie zur Diagnostik Titel: der koronaren Herzerkrankung 2001 Jahr: Name: Gräfe, Michael Titel: Die Bedeutung entzündlicher Reaktionen für die Pathogenese der Arteriosklerose – Untersuchungen an einem in vitro Modell menschlicher kardialer Endothelzellen Jahr: 1999 Name: Graf, Kristof Titel: Die Bedeutung von Osteopontin und Integrinen bei der Entstehung der linksventrikulären Hypertrophie 1990 Jahr: Name: Regitz, Vera Titel: Myokardialer Energiestoffwechsel und Katecholamingehalt bei Herzinsuffizienz 114 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 3. Ambulante kardiologische Diagnostik und Therapie 3.1 Die kardiologische Ambulanz und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) im Deutschen Herzzentrum Berlin Das Medizinische Versorgungszentrum im DHZB und die kardiologische Ambulanz sind Anlaufstelle zur medizinisch-kardiologischen Betreuung für Patienten mit vielfältigen Symptomen: akute Beschwerden, Nachsorge nach kardiologischen oder kardiochirurgischen Eingriffen oder mit dem Wunsch einer ambulanten kardiologischen Diagnostik. Patienten mit akuter thorakaler Schmerzsymptomatik werden in der Chest Pain Unit (CPU) versorgt, die 2013 erneut zertifiziert wurde. Als Ansprechpartner stehen in der Ambulanz und im MVZ Herr PD Dr. Michael Gräfe, Herr Dr. Alexander Frumkin, Herr Dr. Fuat Izmir (Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie) und Herr Dr. Usan Thanabalasingam (Facharzt für Innere Medizin) zur Verfügung. Der organisatorische Ablauf konnte durch die Einrichtung der CPU gestrafft und optimiert und nationalen und internationalen Maßstäben angepasst werden. Neben der Betreuung ambulanter Patienten erfolgt in der Ambulanz auch die Funktionsdiagnostik der im DHZB stationär versorgten Patienten, durch Zugriff auf vorhandene Daten ist somit eine kontinuierliche ambulante Nachbetreuung gewährleistet. Die seit 2001 durchgeführte EDV-Speicherung von Untersuchungsergebnissen, bei den bildgebenden Modalitäten in digitalisierter Form, erlauben den schnellen und unkomplizierten Abgleich mit Voruntersuchungen an jedem Arbeitsplatz und gewährleisten damit eine hohe Qualität der Befunde. 2013 wurden auch die Echokardiographie-Labore von der European Association of Cardiovascular Imaging zertifiziert. Aufgenommen werden die Patienten in der Anmeldung, hier werden Personalien erfasst und Untersuchungsakten angelegt. Bewährt hat sich als zentraler Anlaufpunkt eine Arzthelferin, die im Flurbereich steht und den Patienten als Ansprechpartner für Fragen allgemeiner Art zur Verfügung steht und den Ablauf der Untersuchungen koordiniert. Die Arztzimmer flankieren den Ein- und Ausgangsbereich der Ambulanz. Im Bereich der Funktionsdiagnostik werden Laboruntersuchungen, Ruhe-EKG (2 Arbeitsplätze), Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruck-Monitoring, Dopplersonographien sowie die routinemäßigen echokardiographischen Untersuchungen inklusive TEE und Stress-Echokardiographie (3 Arbeitsplätze) durchgeführt, außerdem Belastungsuntersuchungen wie Fahrrad-Ergometrie (3 Arbeitsplätze), Rechtsherzkatheter-Untersuchungen inklusive Spiroergometrien und Kipptischuntersuchungen. Im Übergangsbereich und Verbindungsflur zur Station H1 befindet sich die Patiententoilette einschließlich einer behindertengerechten Toilette. 3.1.1 Spezielles diagnostisches und therapeutisches Angebot und seine Möglichkeiten 1 Untersuchung und Beratung bei akutem Brustschmerz 1 Beratung, Planung und Betreuung komplexer Interventionen in allen Gefäß provinzen, Wiedereröffnung von Gefäßverschlüssen, Bestrahlung, spezielle Stents 1 Therapiekonzepte und Betreuung von Patienten mit Herzinsuffizienz, hypertrophe Kardiomyopathien, biventrikuläre Stimulation 1 Diagnose und Betreuung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen 115 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 3. Ambulante kardiologische Diagnostik und Therapie 1 Spezielle Behandlungsverfahren (Ablation) von Rhythmusstörungen 1 Diagnose und Betreuung von Patienten mit Klappenerkrankungen, Klappensprengungen 1 Betreuung und interventionelle Therapie von Vorhof-Septumdefekten (ASD, PFO) 1 Betreuung und interventionelle Therapie von Aortenaneurysmen 1 Schrittmacher-/ICD-Kontrollen, spezielle interventionelle Verfahren 1 Vorbereitung und Nachsorge schwerster Herzinsuffizienzformen, Herztransplan tation, Unterstützungspumpen 1 Diagnose und Betreuung von Patienten mit komplexen angeborenen Herzfehlern 3.1.2 Spezielle diagnostische Verfahren 1 Ultraschalluntersuchungen, 3D-Erfassung (transthorakal und transösophageal), Gefäßdoppler, Gewebedoppler inklusive Strain- und Strainrate-Darstellung 1 Belastungstests zur Ischämiediagnostik (Stressechokardiographie, Stress-MRT) 1 MRT: Herz und Gefäße 1 MRT: Funktionsuntersuchungen Perfusion, Wandbewegung, Gewebedarstellung (Narben), Gefäßfluss, Klappenfunktion 1 CT-Untersuchungen der Gefäße 1 Invasive diagnostische Verfahren 1 Invasive elektrophysiologische Verfahren Untersuchungszahlen 2013: (Vorjahreszahlen in Klammern) Ambulante Patienten (gesamt): 11570 (10096) Neuvorstellungen: Beratungen: Wiedervorstellungen: Akute Vorstellungen (CPU): 1968 3964 4790 848 (1523) (3460) (4316) (797) Transthorakale Echokardiographien: Dobutamin-Stress-Echokardiographien: Transösophageale Echokardiographien: Doppleruntersuchungen peripherer Gefäße (inkl. Doppleruntersuchung der supraaortalen Gefäße): Ruhe-EKG: Belastungs-EKG: Ergospirometrien: 24h-EKG (inkl. Loop-Recorder-Analysen): RR-Monitoring: ICD-/Schrittmacherkontrollen: Angiologische Untersuchungen: Oberbauchsonographien: Schilddrüsensonographien: Kipptischuntersuchungen: Rechtsherzkatheter-Untersuchung mit Belastung: 6769 204 908 (6564) (162) (883) 1122 16508 3881 31 2488 1022 3629 76 55 7 20 9 (1198) (14129) (4123) (0) (2200) (990) (3502) (103) (63) (14) (18) (0) 116 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 3.2 Chest Pain Unit (CPU) Die Chest Pain Unit (CPU) des Deutschen Herzzentrums Berlin besteht seit 2009 und wurde im Jahr 2010 von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. zertifiziert. Die Chest Pain Unit dient der raschen Identifikation und Risikostratifizierung von Patienten mit akutem Brustschmerz. Das CPU-Konzept ermöglicht es, durch standardisierte Abläufe und Kooperation mit hausinternen Abteilungen und externen Kliniken sowie niedergelassenen Ärzten Behandlungskosten zu minimieren, Fehlbelegung zu vermeiden, und auf der anderen Seite auch akut Erkrankten eine optimale und rasche Behandlung zu garantieren. Im Jahr 2013 wurden rund 900 Patienten in der CPU des DHZB behandelt. Die CPU ist organisatorisch dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des DHZB zugeordnet. Der Erstkontakt mit medizinischem Personal und die initialen Untersuchungen finden im MVZ statt. Zur weiteren Therapie und telemonitorischen Überwachung gibt es Behandlungszimmer, die direkt an die Coronary Care Unit der Station H1 Kardiologie angeschlossen sind. Der CPU stehen geschulte Ärzte, medizinische Fachangestellte und pflegerisches Personal sowie eine hochwertige und moderne technische Ausstattung zur Verfügung. Auf diese Weise können alle Patienten, die mit neu aufgetretenen Brustschmerzen das Deutsche Herzzentrum aufsuchen, einer qualitativ hochwertigen Diagnostik und Therapie zugeführt werden. Durch die Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung der Patienten kann eine rasche stationäre Aufnahme und bei Notwendigkeit eine intensivmedizinische Behandlung erfolgen. Nach Abschluss der Diagnostik und Therapie kann eine zeitnahe Entlassung oder nach Ausschluss einer kardiovaskulären Erkrankung eine rasche Verlegung in eine auswärtige Klinik erfolgen. Die Diagnostik und Behandlung in der CPU richtet sich nach nationalen und internationalen Leitlinien sowie der Schwere der Erkrankung des Patienten. Damit sichergestellt ist, dass Abläufe und Behandlungsstandards wie von den nationalen und internationalen Fachgesellschaften vorgegeben auch im DHZB implementiert werden, wurden bereits zur Zertifizierung im Jahr 2010 sog. Standard Operating Procedures (SOP) formuliert und im Intranet des DHZB hinterlegt. Im Jahr 2013 erfolgte die Rezertifizierung der Chest Pain Unit durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses wurde unter Berücksichtigung der aktuell gültigen Leitlinien die SOP aktualisiert. 117 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 3. Ambulante kardiologische Diagnostik und Therapie 3.3 Hypertonie-Zentrum der Deutschen Hochdruckliga e. V. DHL® im Deutschen Herzzentrum Berlin Weltweit gehört die arterielle Hypertonie durch ihre hohe Prävalenz zu einer der häufigsten Erkrankungen und ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität. Allein in Deutschland wird die Anzahl an Hypertonikern auf über 30 Mio. Menschen geschätzt. Nicht akzeptabel ist es, dass trotz einer Vielzahl an effektiven und gut verträglichen antihypertensiv wirksamen Medikamenten lediglich zwischen 5 und 17 % der behandelten Hypertoniker die Zielblutdruckwerte erreichen. Zusätzlich liegt bei etwa 5-15 % aller Patienten mit Bluthochdruck eine therapieresistente arterielle Hypertonie vor. Dies bedeutet, dass diese Patienten trotz mindestens dreifacher antihypertensiver Therapie die Zielblutdruckwerte von unter 140/90 mmHg nicht erreichen. Hierbei kommt es zu einer Überaktivität des vegetativen Nervensystems mit einer Dysbalance zwischen sympathischer und parasympathischer Aktivität. Mit der renalen Denervation steht für diese Patienten ein neues interventionelles, komplikationsarmes Verfahren zur selektiven renalen Sympathektomie zur Verfügung. Erste Studien haben in ausgewählten Patienten eine potente und anhaltende Blutdrucksenkung zeigen können. Um der Behandlung der Patienten mit arterieller Hypertonie in hoher Qualität gerecht zu werden, haben wir die Zertifizierung als Hypertonie-Zentrum durch die Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL® und die Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention beantragt. Ende des Jahres 2013 wurde die Klinik für Innere Medizin – Kardiologie für 3 Jahre zertifiziert und erfüllt damit alle fachlich-personellen, interdisziplinären sowie räumlichen Anforderungen in mehr als ausreichendem Maße. Maßgeblich ist hierbei auch die Weiterbildung und Zertifizierung der Mitarbeiter zu Hypertensiologen/-innen DHL® (aktuell: PD Dr. S. Kelle, Dr. C. Schneeweis und Prof. Dr. P. Stawowy). Der hohe Standard der Versorgung wird durch eine interdisziplinäre Kooperation mit der Endokrinologie, Nephrologie und Neurologie gewährleistet. Die geforderten Räumlichkeiten für die ambulante bzw. stationäre Diagnostik und Therapie der Hypertonie sind in der kardiologischen Ambulanz des DHZB in ausreichendem Maß vorhanden. Eine Notfallversorgung (24h-Notaufnahme, internistische Intensivstation, 24h-Akutneurologie und -neuroradiologie) ist gewährleistet. Darüber hinaus besteht eine Einrichtung zur nicht-medikamentösen Intervention (Diätberatung, Sportmedizin). Um ein optimiertes therapeutisches Vorgehen zu gewährleisten sind interne leitliniengerechte Behandlungspfade (SOP) für die folgenden Krankheitsbilder im Intranet verfügbar: therapierresistente Hypertonie, hypertensive Entgleisung/Notfall, Kontrastmittel-induzierte Nephropathie, primärer Hyperaldosteronismus, obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS), Nierenarterienstenose (NAST), Phäochromozytom sowie für Patientinnen in der Schwangerschaft. 118 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 3.4 Ernährungsberatung Diät- und Ernährungsberatung ist integraler Bestandteil der Risikoreduktion in der internistisch/kardiologischen Diagnostik und Therapie. Sie steht ambulanten und stationären Patienten zur Verfügung. Die Diät- und Ernährungsberatung erfolgt nach ärztlicher Verordnung, entsprechend der bestehenden Erkrankung und dem Beratungsbedarf. Das Team der Ernährungsberatung besteht aus von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zertifizierten Diabetesberaterinnen, Diätassistentinnen und Ernährungsberaterinnen. Unterstützt wird das Team ärztlicherseits durch Fachärzte der Klinik. Alle im Rahmen der kardiovaskulären Betreuung relevanten Krankheitsbilder wie Adipositas und Insulinresistenz oder Diabetes mellitus bilden den Schwerpunkt des Programms. Eine individuelle Schulung erfolgt gemäß der erarbeiteten Curricula. Es besteht ein Beratungsthemenkatalog mit Leistungsinhalten sowohl für Einzel- als auch für Gruppenberatungen. Hierzu verfügt die Klinik über eine entsprechende Lehrküche. Darüber hinaus werden in öffentlichen Seminaren Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen angeboten. 4. Echokardiographie Die Echokardiographie der Abteilung Innere Medizin – Kardiologie verfügt über vier Philips IE 33-Geräte, ein mobiles CVX-System und ein Volcano s5-System mit modernster Technologie. Außerdem besteht eine Vereinbarung mit der Kinderkardiologie zur Nutzung des OCT (St. Jude). Neben den Standarduntersuchungen werden alle gängigen erweiterten Untersuchungen durchgeführt: 1 1 1 1 1 1 1 Transösophageale Echokardiographie (TEE) Stressechokardiographie Kontrastechokardiographie 3D-Echokardiographie Gewebedoppler- und Speckle-Tracking Intravaskulärer Ultraschall Gefäßdoppler Das Echokardiographie-Team führt die primäre kardiovaskuläre Bildgebung bei stationären Patienten, Konsilpatienten und ambulanten Patienten durch. Alle Indikationen entsprechend dem „Manual zur Indikation und Durchführung der Echokardiographie“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (Buck, T. et al. Clin Res Cardiol Suppl 2009;4(Suppl 1):3–51) werden abgedeckt. Bei allen Patienten erfolgt bei Erstvorstellung eine vollständige transthorakale Standarduntersuchung. Erweiterte oder zielgerichtete Untersuchungen erfolgen dann nach klinischer Indikation insbesondere zur Beurteilung: 1 1 1 1 1 der diastolischen Funktion, der Viabilität und der Ischämie bei koronarer Herzerkrankung, der Beurteilung von Klappen und Prothesen, der Beurteilung kardialer Emboliequellen und Shunts, der mechanischen Asynchronie vor CRT und im Follow-Up, 119 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 4. Echokardiographie 1 1 1 1 1 bei Verdacht auf Endokarditis oder Klappendysfunktion, bei PFO- oder ASD-Verschluss, zum Ausschluss von Thromben vor Kardioversion oder Pulmonalvenenisolation, zur Beurteilung der Aorta bei Aneurysma bzw. V.a. Dissektion, zur Beurteilung von intrakoronaren Stents und Plaques (IVUS,OCT). Unter Leitung von Herrn PD Dr. Gräfe und Herrn PD Dr. Wellnhofer (EACVI-Zertifizierung) wurden auch 2013 wieder Kollegen aus dem DHZB und Rotandinnen und Rotanden aus der Charité weitergebildet. Im April 2013 erfolgte die Europäische Zertifizierung des Berlin Heart Center Outpatient Department für TTE, TEE und Stress-Echokardiographie (Abb. 1). Dabei wurde ein neues abteilungsübergreifendes Konzept unter Einbeziehung der Anästhesie und der Kinderkardiologie zur Kooperation und Qualitätssicherung verfolgt. Dieser abteilungsübergreifende Ansatz wurde unter Federführung von Herrn PD Dr. Wellnhofer auch für andere Qualitätssicherungsprojekte im Bereich der Echokardiographie verfolgt. 1 Modernisierung bzw. Ultraschallersatzgerätebeschaffung 1 KTQ-Projekt digitaler Echobefund am DHZB Die technische Strukturqualität wurde 2013 durch die Umsetzung einer abteilungsübergreifenden Modernisierung von Hard- und Software der Ultraschallgeräte auf aktuellsten Stand gebracht. Abb. 1: Europäisches Labor-Zertifikat 120 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie In 2013 wurde das KTQ-Projekt digitaler Echobefund am DHZB begonnen (Abb. 2) mit den Zielen: 1 Vollständige digitale Dokumentation von Ultraschalluntersuchungen, 1 Harmonisierung der verschiedenen medizinischen, wissenschaftlichen, technischen und organisatorischen Vorgehensweisen, 1 Zentrale Speicherung und Archivierung von Bildern, Daten und Befunden sowie uneingeschränkte Zugriffsmöglichkeiten für Auswertungen und Arztbriefschreibung, 1 Prototyping der Auftrags- und Befundkommunikation des KIS und Übertragung der Ergebnisse auf andere Untersuchungsarten, wie z. B. EKG, 1 Beachtung von Datenschutzregelungen und Patientenrechten. Abb. 2: Schema Echo-Netz im DHZB Da doch erhebliche Unterschiede in den Anforderungsprofilen der verschiedenen Abteilungen bestehen, andererseits eine ressourcenschonende Einführung in den laufenden Betrieb erforderlich ist, waren umfassendere Vorbereitungen notwendig, so dass die Umsetzung des Projekts voraussichtlich erst Mitte 2014 abgeschlossen werden kann. 121 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 5. Magnetresonanztomographie (MRT) Die am Deutschen Herzzentrum Berlin seit 1996 beispielhaft betriebene Anwendung der kardiovaskulären Magnetresonanztomographie (CMR) und die weltweit anerkannte wissenschaftliche Tätigkeit haben dazu beigetragen, dass sich die Methode bei der Diagnostik und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen fest etabliert und stets weiterentwickelt hat. Seit 2004 stehen zwei MR-Systeme zur Verfügung, die ausschließlich zu dediziert kardiovaskulären Fragestellungen zum Einsatz kommen. Durch die Installation eines der aktuell modernsten 3.0 Tesla Hochfeldsysteme mit einer besonders großen Gantry-Öffnung kann die Methode auch bei adipösen und klaustrophoben Patienten angewandt werden. Das Leistungsspektrum der CMR umfasst alle Indikationen der internationalen kardiologischen Fachgesellschaften. Einer der klinisch wichtigsten Schwerpunkte der CMR ergibt sich aus der intensiven Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Versorgungszentrum des Deutschen Herzzentrums Berlin und niedergelassenen ärztlichen Kollegen. Hier erfolgt die ausführliche Beratung bei der Indikationsstellung zur CMR sowie sich ergebender therapeutischer Konsequenzen. Aus klinischer Indikation wurden im Jahr 2013 über 3000 Patienten untersucht. 5.1 Klinisch angewandte Diagnostiken Die wichtigsten klinischen Fragestellungen an die kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie umfassen: 1 Ischämiediagnostik mit pharmakologischen Belastungsuntersuchungen (StressMRT) unter Adenosin und Dobutamin. Die Erfassung der Lokalisation und des Ausmaßes einer myokardialen Minderdurchblutung stellt die Grundlage einer rationalen interventionellen oder chirurgischen Revaskularisationstherapie dar, führt zu einer Reduktion unnötiger invasiver Prozeduren und erlaubt prognostisch relevante Aussagen für unsere Patienten. 1 Beurteilung des Herzens bei Myokarditis, Kardiomyopathien und kardialer Beteiligung von Systemerkrankungen. Störungen der Myokardtextur können als Ursache einer Veränderung der Herzfunktion (Minderdurchblutung, Entzündung, Klappenerkrankung, Speichererkrankungen, Infiltrationen, Perikarderkrankungen etc.) identifiziert werden und stellen eine wichtige Entscheidungshilfe für eine optimale Therapiewahl dar. 1 Erkrankungen des Perikards 1 Herzklappenerkrankungen 1 Identifikation und Charakterisierung kardialer und peri- sowie parakardialer Raumforderungen (primär kardiale oder mediastinale Tumoren, sekundäre Metastasenabsiedlung am Herzen) 1 Darstellung von Koronaranomalien und Charakterisierung ihrer hämodynamischen Relevanz 1 3-dimensionale Darstellung thorakaler, abdomineller und supraaortaler Gefäße sowie der Becken- und Beinarterien 1 Pulmonalvenendarstellung 122 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Nationale und internationale kardiologische Fachgesellschaften haben unter Berücksichtigung relevanter wissenschaftlicher Ergebnisse der letzten Jahre Leitlinien und Positionspapiere veröffentlicht, die für wichtige Bereiche der klinischen Praxis in der CMR (Indikationen, Untersuchungsprotokolle, Befunderstellung, Ausbildung und Anerkennung von Ausbildungsinhalten) von Bedeutung sind. Aufgrund einer verbesserten Evidenzlage wurde in jüngster Zeit der Stellenwert der CMR insbesondere sowohl auf dem Gebiet der Ischämiediagnostik als auch bei nicht-ischämischen Herzerkrankungen gestärkt. 1. Achenbach S et al. Konsensusempfehlungen der DRG/DGK/DGPK zum Einsatz der Herzbildgebung mit Computertomographie und Magnetresonanztomographie. Kardiologe 2012;6:105–25. 2. Hundley WG et al. ACCF/ACR/AHA/NASCI/SCMR 2010 Expert Consensus Document on Cardiovascular Magnetic Resonance. A Report of the American College of Cardiology Foundation of Task Force on Expert Consensus Documents. Circulation 2010;121:2462–2508. 3. Kramer CM et al. Standardized cardiovascular magnetic resonance imaging (CMR) protocols 2013 update. J Cardiovasc Magn Reson 2013;15:91. 4. Hundley WG et al. Society for Cardiovascular Magnetic Resonance guidelines for reporting cardiovascular magnetic resonance examinations. J Cardiovasc Magn Reson 2009;11:5. 5. Kim R et al. for the Society for Cardiovascular Magnetic Resonance. Guidelines for Training in Cardiovascular Magnetic Resonance (CMR). J Cardiovas Magn Reson 2007;9:3-4. 6. Plein S et al. Training and accreditation in cardiovascular magnetic resonance in Europe: a position statement of the working group on cardiovascular magnetic resonance of the European Society of Cardiology. Eur Heart J 2011;32(7):793–8. 7. Montalescot G et al. 2013 ESC guidelines on the management of stable coronary artery disease. European Heart J 2013;34:2949–3003. 8. Patel MR et al. 2013 ACCF/ACR/ASE/ASNC/SCCT/SCMR Appropriate Utilization of Cardiovascular Imaging in Heart Failure: A Joint Report of the American College of Radiology Appropriateness Criteria Committee and the American College of Cardiology Foundation Appropriate Use Criteria Task Force. J Am Coll Cardiol 2013;61(21):2207–31. 123 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 5. Magnetresonanztomographie (MRT) 124 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 125 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 5. Magnetresonanztomographie (MRT) 5.2 Klinische Beispiele 5.2.1 Gewebecharakterisierung bei akuter Myokarditis Abb. 1: Junger Patient mit akuter Myokarditis bei normaler globaler linksventrikulärer Pumpfunktion Oben (A): T2-gewichtete (Ödem-sensitive) Aufnahmen zeigen diffus erhöhtes Signal (Pfeile) Unten (B): In den Spätaufnahmen nach Kontrastmittelgabe (sog. late gadolinium enhancement) Nachweis von epikardial betonten Nekrosearealen (Pfeile). 126 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 5.2.2 Fehlmündung der linken oberen Lungenvene Abb. 2: Patientin mit unklarer Belastungsdyspnoe und Zeichen der Rechtsherzbelastung. MR-angiographisch Darstellung einer Fehlmündung der linken oberen Lungenvene (in der Abb. gemeinsam mit der V. anonyma und V. cava superior blau dargestellt). 127 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 5. Magnetresonanztomographie (MRT) 5.2.3 Pseudoaneurysma des linken Ventrikels Abb. 3: Ambulante Überweisung einer Patientin zur Abklärung einer unklaren Struktur lateral des linken Vorhofs bei echokardiographischem Zufallsbefund. Unmittelbar links lateral-kaudal des linken Vorhofs Darstellung eines 4 x 5 x 6 cm großen Pseudoaneurysmas des linken Ventrikels (cine Aufnahme (A), sog. Schwarzbluttechnik (B)). Die Kommunikation zwischen dem Pseudoaneurysma und dem LV befindet sich an der Basis des linken Ventrikels direkt lateral der funktionell intakten Mitralklappe. In den Spätaufnahmen nach KM-Gabe (C) zeigt die Wand des Aneurysmas eine erhöhte Signalintensität, nebenbefundlich Nachweis einer nicht-transmuralen Infarknarbe der Inferolateralwand (Pfeil). (D): Angiographische Rekonstruktion mit Blick von ventrikelwärts in Richtung des falschen Aneurysmas (FA) und linken Vorhofs (LA). Ursache des Pseudoaneurysmas war am ehesten eine schwere Sepsis sechs Monate zuvor mit Ausbildung einer paravalvulären Abszesshöhle. 128 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 5.2.4 Kardiale Amyloidose Abb. 4: Patient mit konzentrischer Hypertrophie (A) bei fehlender Anamnese für arteriellen Hypertonus und klinisch progredienter Herzinsuffizienzsymptomatik. In den Spätaufnahmen (B) nach Kontrastmittelgabe zeigt sich eine diffus, subendokardial betonte KM-Anreicherung (C). Dieses Verteilungsmuster ist typisch für eine kardiale Amyloidose. Bestätigung des Befundes in der Histologie (Kongorot mit diffuser Anfärbbarkeit des Interstitiums und anomaler apfelgrüner Polarisationsfarbe (D)). 129 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 5. Magnetresonanztomographie (MRT) 5.2.5 Tako-Tsubo-Kardiomyopathie Abb.5: Siebzigjährige Patientin mit V.a. akutes Koronarsyndrom bei plötzlich einsetzenden thorakalen Schmerzen, ausgedehnten Wandbewegungsstörungen und erhöhtem Troponin. Nach invasivem Ausschluss einer relevanten koronaren Herzerkrankung erfolgte die kardiale MRT mit Darstellung der apexbetonten Wandbewegungsstörungen des linken Ventrikels (Enddiastole (A), Endsystole (B)). In den T2-gewichteten Aufnahmen (C) Nachweis eines deutlich erhöhten Signals in den apexnahen Segmenten als Ausdruck eines myokardialen Ödems. Kein Nachweis von myokardialem Infarktgewebe in den Spätaufnahmen nach Kontrastmittelgabe (D). Zusammenfassend typischer Befund einer Tako-Tsubo-Kardiomyopathie mit vollständiger Erholung der LV-Funktion im Verlauf. 130 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 6. Stationäre Patientenversorgung In der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie werden Patienten aus dem gesamten Gebiet der Inneren Medizin behandelt, Schwerpunkt dabei ist die Diagnostik und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen. Hierzu zählen insbesondere Patienten mit komplexen kardiologischen Eingriffen wie PTCA/PTA/Rekanalisation von Koronargefäßen, Halsgefäßen, Nierenarterien oder Beinarterien, Valvuloplastien (Sprengung der Herzklappen), Implantation von Herzschrittmacher- und Defibrillatorsystemen und elektrophysiologischen Eingriffen bei kardialen Arrhythmien, die auf der kardiologischen Station betreut werden. Aufgrund der zunehmenden Komorbiditäten unserer Patienten werden jedoch in großer Fallzahl auch endokrinologische, nephrologische und pulmologische Begleiterkrankungen therapiert, so dass das gesamte Spektrum der Inneren Medizin erfasst wird. Dies beinhaltet die Diagnostik und Therapie von metabolischem Syndrom/Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Niereninsuffizienz und chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung. Durch die enge Kooperation mit anderen Berliner Krankenhäusern ist im Bedarfsfall die Weiterbetreuung unserer Patienten in anderen Spezialabteilungen gesichert. Auf der Station H1 Kardiologie stehen 20 Betten zur Verfügung. Die Station erfüllt alle baulichen und fachlichen Anforderungen einer Coronary Care Unit mit der Möglichkeit nicht-invasiver und invasiver Überwachung/Telemetrie. Hierdurch können auch kardiologische Notfälle wie z. B. eine akute Herzinsuffizienz, ein akuter Myokardinfarkt oder lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen überwacht und therapiert werden. Angeschlossen sind 4 Betten der Chest Pain Unit (CPU), die durch die Stationsärzte mitbetreut werden. Zur besseren Versorgung zog die CPU aus der kardiologischen Ambulanz in die unmittelbare Nähe der Station, wo ihr zwei 2-Bettzimmer zur Verfügung stehen. Diese sind an die zentrale Telemetrie der Station angebunden. Alle Zimmer der Station und CPU verfügen über Waschgelegenheiten, WC, Dusche, Telefon, Fernseher und Internetanschluss. Durch den 2010 erfolgten Umbau eines 4-Bett-Zimmers konnte die Raumkapazität der Station um zwei weitere Zimmer auf nunmehr zwei Einzelzimmer, ein 4-Bettzimmer und sieben 2-Bettzimmer erweitert werden. Die Koordination ärztlicher und pflegerischer Tätigkeiten wird unterstützt durch das konsequente Umsetzen einer EDV-gestützten Dokumentation, auf die an jedem Arbeitsplatz zugegriffen werden kann und neben der ärztlichen und pflegerischen Dokumentation ebenfalls die zeitnahe Verfügbarkeit von Herzkatheterfilmen, Röntgenbildern, EKG, Magnetresonanztomographie-Untersuchungen und Laborparametern ermöglicht. Bei Entlassung aus dem stationären Aufenthalt erhalten die Patienten bereits ihren endgültigen Arztbrief mit sämtlichen Befunden ausgehändigt. Die ärztliche und pflegerische Arbeit wird durch eine Stationsassistentin unterstützt. Der Stellenschlüssel gliedert sich in einen Oberarzt, ein bis zwei Fachärzte bzw. Ärzte mit Facharztreife und zwei bis drei Ärzte in der Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und/oder Kardiologie. Im Tagdienst sind in der Regel vier Ärzte und ein Oberarzt tätig, die Facharztpräsenz ist gesichert. Der Klinikdirektor verfügt über die Weiterbildungsermächtigung im Fachgebiet Innere Medizin und dem Schwerpunkt Kardiologie. Die Weiterbildung der Ärztinnen und Ärzte der Klinik ist durch Rotationsprogramme mit Kliniken der Charité – Universitätsmedizin Berlin und anderer Berliner Krankenhäusern der Maximalversorgung im gesamten Spektrum der Inneren Medizin gesichert. 131 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 6. Stationäre Patientenversorgung 26 % 29 % 5 % 7 % 1 % 17 % 5 % 4 % 6 % Abb. 1: Verteilung der kardiologischen Hauptdiagnosen stationär behandelter kardiologischer Patienten 2013 Der überwiegende Anteil der kardiologischen Patienten wird geplant stationär aufgenommen. Insgesamt wurden 2660 Patienten (im Vergleich 2012: 2756) vollstationär behandelt (mittlere Verweildauer 2,1 Tage), davon ca. 10 % notfallmäßig. Bei den meisten Notfallpatienten erfolgte die stationäre Aufnahme aufgrund instabiler Angina pectoris bzw. eines akuten Koronarsyndroms oder einer akuten Herzinsuffizienz über die CPU des DHZB oder als Zuweisung von anderen Kliniken. Ca. 2/3 der Patienten kommen aus Berlin, ca. 1/3 werden überregional überwiesen. 7. Invasive Diagnostik und interventionelle Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen Die Klinik für Innere Medizin – Kardiologie des DHZB hat seinen Schwerpunkt in der invasiven Diagnostik und interventionellen Therapie von Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems. Ballondilatationen und Stent-Implantationen der Koronararterien und peripheren Gefäße werden ergänzt durch spezialisierte Eingriffe wie die Denervierung von Nierenarterien bei therapieresistenter arterieller Hypertonie, die Implantation von Vorhofohr-Occludern in ausgewählten Fällen von absoluter Arrythmie bei Vorhofflimmern, die transaortale Implantation von Klappenprothesen (TAVI) oder durch das Mitraclip-Verfahren zur interventionellen Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz. 132 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7. Invasive Diagnostik und interventionelle Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen Die kardiale Diagnostik und interventionelle Therapie am Herzen und den peripheren Gefäßen umfasst: 1 Stenosen von Koronararterien und peripheren Gefäßen ( Becken/Bein, Nieren arterien, supraaortale Gefäße, abdominelle Gefäße) 1 Mitralklappenstenosen (Valvuloplastie) 1 Verschluss von PFO und Vorhofseptumdefekten 1 „TASH“ bei hypertropher, obstruktiver Kardiomyopathie 1 Denervierung von Nierenarterien bei therapierefraktärer arterieller Hypertonie 1 Occluder-Verschluss des linken Vorhofohres bei abs. Arrythmie bei Vorhofflimmern 1 „TAVI“ (transcatheter-aortic valve implantation) in Kooperation mit der herz chirurgischen Abteilung im Hybrid-OP 1 „Mitraclip“ zur interventionellen Therapie der Mitralkalppeninsuffizienz Abb.1: Hochgradige Hauptstammstenose, Therapie durch direkte Stent-Implantation Links: Hochgradige Hauptstammstenose (Pfeil) Mitte: Platzierung eines drug eluting Stents Rechts: Ergebnis nach Stent-Implantation 7.1 Logistik Anzahl Herzkatheterlabore Anzahl Herzkatheterärzte Anzahl Ärzte Interventionen 3 8 7 7.1.1 Allgemeine Leistungszahlen 2013 (Deutsches Register) durchgeführte Linksherzkatheter (komplett mit Angio- und Koronarangiographie) 1643 durchgeführte Koronarinterventionen (PTCA und verwandte Methoden) 987 davon Prozeduren mit Stent-Implantationen (in %) 89 133 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7. Invasive Diagnostik und interventionelle Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen 7.1.2 Spezielle Interventionen 2013 (Europäisches Register) PTCA (gesamt) Multivessel PTCA (1 Sitzung) PTCA wegen akuten Myokardinfarkts PTCA und Diagnostik in einer Sitzung Anzahl an Stents (Fälle) Multiple Stents (Fälle) Drug eluting Stents PTA der Becken-/Bein/-Viszeralgefäße PTA der Nierengefäße Denervierung der Nierengefäße bei arterieller Hypertonie PTA der Arteria carotis Katheterverschluss eines PFO Katheterverschluss eines ASD PTV der Mitralklappe Mitraclip Katheterablation bei HOCM Transkatheter-Aortenimplantation (TAVI) Intrakoronarer Ultraschall Intrakoronarer Doppler Intraaortale Gegenpulsation (IABP) Einsatz GpIIbIIIa-Antagonisten Tab. 1: Anzahl von Linksherzkathetern und Interventionen 2010 bis 2013 134 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 987 418 102 943 880 494 825 136 18 48 4 12 2 5 6 9 159 19 8 11 33 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7.1.3 Koronarinterventionen Im Jahre 2013 wurden insgesamt 1643 diagnostische Herzkatheteruntersuchungen und 987 Interventionen an den Koronargefäßen durchgeführt (Tab. 1). In knapp 90 % der Fälle wurden bei den durchgeführten Interventionen Stents eingesetzt (Tab. 2). Tab. 2: Häufigkeit von Stent-Prozeduren (89 %) im Vergleich zu reinen Balloninterventionen 2010 bis 2013 Bei Patienten mit koronarer Mehrgefäßerkrankung können in einer Sitzung mehrere Gefäße zugleich durch PTCA/Stents behandelt werden, sofern die Indikation dafür eindeutig ist, auch unter Berücksichtigung der aktuellen Guidelines, in denen die Empfehlung zur interventionellen bzw. chirurgischen Therapie anhand des Syntax-Score geregelt ist. Die Verteilung ist in der Tabelle 3 dargestellt. 135 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7. Invasive Diagnostik und interventionelle Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen Tab. 3: Anteil in % von Mehrgefäß- bzw. Eingefäß-Interventionen 2010 bis 2013 7.1.4 Das akute Koronarsyndrom Als akutes Koronarsyndrom (ACS) wird der ST-Hebungsinfarkt (STEMI), der Infarkt ohne STHebung (NSTEMI) bzw. die instabile Angina pectoris mit Enzymanstieg und/oder EKG-Veränderungen bezeichnet. Die zeitnahe Behandlung des (sub) total verschlossenen Infarktgefäßes mit PTCA und Stent-Implantation ist für das Überleben bzw. die Prognose der Patienten entscheidend. Die Versorgung dieser Akut-Patienten ist rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche durch den Rufdienst von interventionellen Kardiologen und Assistenzpersonal gewährleistet. Abb. 2: Oben links: Oben rechts: Unten links: Unten rechts: Verschluss der Vorderwandarterie (RIVA) bei akutem Koronarsyndrom medialer Verschluss (Pfeil rot) und prox. Stenose (Pfeil blau) des RIVA Stentimplantation nach Rekanalisierung, medial (Pfeil rot) Stentimplantation proximal (Pfeil blau) Endergebnis, komplette Darstellung des RIVA nach Implantation von zwei Stents 136 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7.1.5 Rekanalisierung von verschlossenen Koronargefäßen und Bypass Die Rekanalisierung und Stent-Implantation chronisch verschlossener Koronargefäße und aortokoronarer Bypässe führt zu einer Verbesserung der Herzperfusion, zur Abnahme von pectanginösen Beschwerden und einer Verbesserung der Herzfunktion und -größe. Abb. 3: Links: Mitte: Rechts: Rekanalisierung einer subtotal verschlossenen rechten Kranzarterie (RCA) subtotaler prox. Verschluss der RCA (roter Pfeil) mit medialem Kontrastmittel-Stop (blauer Pfeil) Stentimplantation nach erfolgreicher Rekanalisierung mit Koronardraht und Ballon Endergebnis mit kompletter Darstellung der rechten Kranzarterie 7.1.6 Hauptstamm-Stenting Entsprechend den Guidelines der Fachgesellschaften, basierend auf der „Syntax-Studie“, kann auch eine „ungeschützte“ Hauptstammstenose (d.h. ohne Bypass-Versorgung von LAD und/oder RCX) in definierten Fällen interventionell behandelt werden; Akut- und Langzeitergebnisse sind im Vergleich zur chirurgischen Therapie ebenbürtig. Abb. 4: Links: Mitte: Rechts: Stenting eines ungeschützten Hauptstammes Hochgradige Hauptstammstenose (Pfeil) Stent-Implantation Endresultat nach Stent-Implantation 137 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7. Invasive Diagnostik und interventionelle Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen 7.1.7 Spezielle interventionelle Verfahren und Behandlungsmethoden Spezielle interventionelle Therapien am Herzen sind: 1 ASD/PFO-Verschluss (Verschluss von Vorhofseptumefekten) 1 Valvuloplastie (PTV, Ballonsprengung einer stenosierten Mitralklappe) 1 TASH (interventionelle Behandlung der obstruktiven Kardiomyopathie) 1 Vorhofohrverschluss mittels Occluder 1 Implantation von Aortenklappenprothesen (transfemoral, transapikal, transaxillär) Tab. 4: Anzahl von PFO/ASD-Verschlüssen 2010 bis 2013 7.1.8 Valvuloplastie der Mitralklappe (PTV) Die Therapie einer stenosierten Mitralklappe (Abb. 5) durch Sprengung mit einem Ballon ist bei bestimmten morphologischen Voraussetzungen eine gute Alternative zum operativen Klappenersatz. Nach transseptaler Punktion des Vorhofseptums wird der „Inoue“-Ballonkatheter in der stenosierten Mitralklappenebene platziert. Durch die kurzzeitige Aufdehnung des Ballons in der Mitralklappenebene erfolgt die Sprengung der Stenose. Abb. 5: Links: Mitte: Rechts: Mitralklappensprengung (PTV) Linksventrikuläre Angiographie, blaue Linie markiert die Mitralklappenebene Beginnende Entfaltung des Inoue-Ballons im linken Ventrikel (Pfeil) in der (stenosierten) Mitralklappenebene (blaue Linie) Entfaltung des zweiten Ballonanteils im linken Vorhof (Pfeil), dadurch Sprengung der Mitralklappen-Stenose durch volle Entfaltung des Ballons 138 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7.1.9 Interventioneller Verschluss von Vorhofseptumdefekten (ASD/PFO) Der interventionelle Verschluss von hämodynamisch relevanten Vorhofseptumdefekten (ASD) mit Occludern (Schirmchen) ist, bei gegebenen morphologischen Voraussetzungen, eine etablierte Therapiemethode. Ein persistierendes Foramen ovale (PFO) hat zwar keine hämodynamische Bedeutung, kann aber Ursache von zerebralen Durchblutungsstörungen infolge einer paradoxen Embolie vom rechten in den linken Vorhof sein. Bei Nachweis dieser Kausalität sollte ein PFO gemäß den bestehenden Richtlinien verschlossen werden. Hierfür stehen PFO-Schirmchen unterschiedlicher Größe zur Verfügung. Abb. 6: Oben links: Oben rechts: Unten links: Unten rechts: Verschluss eines persistierenden Foramen ovale (PFO) Katheter kreuzt das Vorhofseptum im Bereich des PFO (rote Linie markiert die Grenze zwischen rechtem und linkem Vorhof), angiographische Anfärbung des linken Vorhofs linksatrialer (blauer Pfeil) und rechtsatrialer (roter Pfeil) Anteil des Schirmchens sind freigesetzt , Schirmchen noch am Katheter fixiert angiographische Kontrolle im rechten Vorhof Das Schirmchen ist freigesetzt, umschließt das Vorhofseptum. Der Katheter ist zurückgezogen 7.1.10 Septalast-Ablation bei Hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie (TASH) Die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM) ist gekennzeichnet durch eine Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstraktes aufgrund einer starken Septumhypertrophie. Klinische Zeichen sind Luftnot, Angina pectoris, gravierende, teilweise lebensbedrohliche Rhythmusstörungen und Synkopen. Auch kann im Verlauf eine Herzinsuffizienz resultieren. Neben der herzchirurgischen operativen Reduzierung der Septumhypertophie kann interventionell durch gezielte Verödung von Septumästen der Vorderwandarterie eine umschriebene Infarzierung im Bereich dieses Muskelwulstes erzielt werden (Abb. 7). Dadurch wird dieses Muskelareal verkleinert und die Obstruktion im Ausflusstrakt reduziert. Die Verlaufskontrolle durch Echokardiographie bzw. MRT beurteilt den Erfolg der durchgeführten Intervention. 139 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7. Invasive Diagnostik und interventionelle Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen Abb. 7: Septalast-Embolisation bei HOCM Oben links: Pfeile markieren die Septaläste Oben rechts: Ballonkatheter (Pfeil) occludiert den distalen Septalast, Embolisat wird durch den Katheter injiziert und führt zur Anfärbung des Areals distal des Katheters Unten links: Embolisation des proximalen Septalastes in gleicher Weise Unten rechts: die Septaläste sind durch Embolisation ausgeschaltet (Kreise) 7.1.11 Transaortale Implantation von Aortenklappen-Stent-Prothesen (TAVI) Die kathetergestützte transaortale Implantation von Aortenklappenprothesen (Transcatheter Aortic Valve Implantation = TAVI) wird seit mehreren Jahren zur Behandlung von in der Regel inoperablen Patienten mit Aortenklappenstenose erfolgreich eingesetzt. Es gibt inzwischen zahlreiche ballonexpandierbare und selbstexpandierbare Systeme, die transapikal oder transfemoral eingesetzt werden können. Im DHZB wird dieses Verfahren in einem Hybrid-OP durchgeführt, der über eine leistungsfähige Katheteranlage und optimale chirurgische Ausstattung verfügt, so dass auch eine offene Herzchirurgie sofort möglich wäre. Aktuelle Studien belegen die Gleichwertigkeit dieses Verfahrens im Vergleich zur klassischen Klappenoperation. Die Eingriffe werden in einem Team von Kardiologen und Herzchirurgen durchgeführt. Tab. 5: Anzahl der katheter gestützten Aortenklappen implantationen 2010 bis 2013 140 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Abb. 8: Links: Mitte: Rechts: Implantation einer Aortenklappenprothese (Sapiens-Edwards) transapikal Vordilatation der stenosierten Aortenklappe (roter Pfeil); TEE-Sonde (blauer Pfeil) Freisetzung der TAVI-Prothese Angiographie nach kompletter Freisetzung, keine Insuffizienz, Pfeil markiert die Klappenebene 7.1.12 Periphere Interventionen Periphere Gefäßerkrankungen beziehen sich auf Stenosen an supraaortalen Gefäßen, Nierenarterien, Viszeralgefäßen und vor allem auf Stenosen der Becken- und Beinarterien bei peripher arterieller Verschlusskrankheit. Diese können angiographisch diagnostiziert und interventionell durch spezielle Stents und Ballons therapiert werden Auch die MR-Angiographie liefert ausgezeichnete diagnostische Informationen und ermöglicht die exakte Planung interventioneller Eingriffe. Tab. 6: Anzahl und Verteilung peripherer Interventionen 2010 bis 2013 141 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7. Invasive Diagnostik und interventionelle Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen 7.1.13 Interventionelle Therapie von Stenosierungen der supraaortalen Gefäße Als Beispiele für Eingriffe dieser Gefäßregionen sind eine Stent-Implantation der Arteria subclavia (Abb. 9) und der Arteria carotis interna (Abb. 10) angeführt. Abb. 9: Links: Mitte: Rechts: Interventionelle Therapie einer hochgradigen Stenose der Arteria subclavia sinister Stenose (Pfeil) Stent-Platzierung Endresultat Abb. 10: Stent-Implantation einer hochgradigen Stenose der Arteria carotis interna Links: Stenosierung Mitte: Stentplatzierung Rechts: Endergebnis 142 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7.1.14 Interventionelle Therapie von Nierenarterienstenosen Eine arterielle Hypertonie kann in seltenen Fällen durch eine Nierenarterienstenose bedingt sein. Die Diagnostik wird durch Auskultation, Gefäß-Doppler und MRT-Angiographie ermöglicht. Mit speziellen Stents wird die Stenose beseitigt, wodurch es zum antihypertensiven Therapieeffekt und auch zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der Nierenfunktion kommt. Abb. 11: Links: Mitte: Rechts: PTA und Stent-Implantation einer hochgradigen Stenose der Arteria renalis links Stenosierung der Arteria renalis links (Pfeil) Stentimplantation (Pfeil) Endresultat 7.1.15 Renale Denervierung von Nierenarterien Patienten mit therapierefraktärer arterieller Hypertonie, die also unter maximaler Kombinationstherapie immer noch hypertensive Blutdruckwerte zeigen, können durch Denervierung der Nierenarterien in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden, so dass eine Normalisierung des Blutdrucks eintritt und Medikamente reduziert werden können. Insbesondere neue Ablationssysteme, die mehrere zirkuläre Ablationen simultan ermöglichen, dürften – nach zuletzt fraglichen Studienergebnissen – den erhofften Vorteil für die Patienten bringen. Abb. 12: Renale Denervierung der linken Nierenarterie Links: Darstellung der linken Nierenarterie über den Führungskatheter Rechts: Platzierung des 5-poligen Ablationskatheters in der Nierenarterie 143 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 7. Invasive Diagnostik und interventionelle Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen 7.1.16 Interventionelle Behandlung von Becken- und Beingefäßen Ein klinischer Verdacht auf eine symptomatische periphere arterielle Verschlusskrankheit kann durch Angiographie-MRT hervorragend diagnostiziert werden, so dass die Möglichkeit eines interventionellen Eingriffes beurteilt und geplant werden kann. Alternativ werden im DHZB gefäßchirurgische Operationen durchgeführt, wenn interventionelle Verfahren nicht indiziert oderdurchführbar sind. Neben elektiven Eingriffen werden auch akute Gefäßprobleme (Dissektion, Gefäßverschlüsse perioperativ bzw. periinterventionell) in unseren Katheterlaboren behandelt. Die klinische Besserung, Abheilung von Ulcera und Vermeidung einer drohenden Amputation sind Resultate dieser Eingriffe. Abb. 13: Links: Mitte links: Mitte rechts: Rechts: Rekanalisierung und Stent-Implantation einer verschlossenen Arteria iliaca externa Pfeile markieren die Verschlussstrecke Angiographie des distalen Gefäßes (roter Pfeil) nach Rekanalisierung mit Katheter (blauer Pfeil) Stentimplantation Endresultat 8. Elektrophysiologie, Herzschrittmacher, Defibrillatoren und Stimulationsverfahren bei Herzinsuffizienz 8.1 Interventionelle Elektrophysiologie Im Jahr 2013 wurden insgesamt 440 elektrophysiologische Untersuchungen durchgeführt. Bei 365 Ablationen sind davon 180 Patienten mit Vorhofflimmern mittels PulmonalvenenIsolation, 78 mit rechtsatrialer Isthmus-Ablation bei dokumentiertem typischen Vorhofflattern, 70. mit Ablation eines langsamen Leitungsweges des AV-Knotens bei AVNRT oder akzessorischer Bahn bei WPW-Syndrom/AVRT sowie Ektopien atrialer Foci. Der Leistungsumfang interventioneller Eingriffe konnte im Vergleich zu den Vorjahren stabil gehalten werden (Abb. 1 und 2). 144 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 8. Elektrophysiologie, Herzschrittmacher, Defibrillatoren und Stimulationsverfahren bei Herzinsuffizienz 8.1.1. Interventionelle Therapie von Vorhofflimmern Vorhofflimmern ist weiterhin die häufigste behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörung, besonders bei älteren Menschen. Beim Vorhofflimmern wird die normale rhythmische Erregung der Herz-Vorhöfe durch eine hochfrequente ungeordnete Vorhofaktion unterdrückt. Die Therapie des Vorhofflimmerns hat im Wesentlichen 3 Aufgabenstellungen zu erfüllen: Neben der Frequenzkontrolle bei bestehendem Vorhofflimmern sind es, wenn möglich und indiziert, die Herstellung und der Erhalt des Sinusrhythmus (Rhythmuskontrolle) sowie die Vermeidung der Vorhofflimmern-assoziierten kardiogenen Thromboembolie. Entsprechend wurden im Berichtsjahr 180 Patienten mit Vorhofflimmern (überwiegend paroxysmales, auch persistierendes und permanentes) mittels Pulmonalvenen-Isolation (sowohl mit Hochfrequenzstrom als auch mit Cryo-Ballon) und Substratmodifikation interventionell behandelt. Neben den etablierten Behandlungsmethoden kamen neue Verfahren, wie der nMARQAblationskatheter (multipolare Ablations- und Mapping-Katheter) in Kombination mit der 3D-Rotationsangiographie für das paroxysmale Vorhofflimmern zum Einsatz. Bei Patienten mit chronischem Vorhofflimmern und einer Kontraindikation zu oraler Antikoagulation wurde die Implantation von LAA-Occludern als alternative Therapie zur Prophylaxe der Thromboembolie weiter regelmäßig durchgeführt. 8.1.2 Qualitätssicherung Die Arbeitsgruppe hat sich weiterhin an überregionalen Registeraktivitäten beteiligt (Deutsches Ablationsregister und Freeze Cohort Study), um auch hierdurch die Notwendigkeit zu unterstreichen, durch nachvollziehbare und vollständige klinische Dokumentation die medizinisch und ökonomisch unverzichtbaren Informationen von Seiten der Leistungserbringer zu erstellen. Liste von Herzrhythmusstörungen, die mit Ablationsverfahren behandelt werden können: 1 1 1 1 1 1 1 Vorhofflimmern (paroxysmal, persistierend, lang-anhaltend und permanent) AV-Knoten Reentry Tachykardien (AVNRT) Vorhofflattern ( typisches oder atypisches) Wolff-Parkinson-White Syndrom/AVRT Ektope atriale Tachykardien Kammer Extrasystolen (z. B. aus RVOT/LVOT) Kammertachykardien (idiopathisch oder ischämisch) 8.1.3 Klinisch-wissenschaftliche Projekte Die interventionelle Elektrophysiologie am Deutschen Herzzentrum Berlin gehört national und international zu den führenden Forschungsgruppen auf dem Gebiet der 3D-Rotationsangiographie des linken Vorhofs. Die Arbeit zur weiteren Entwicklung von EP-Cockpit mit EP-Navigator und der 3D-Rotationsangiographie wurde und wird weiter intensiv fortgesetzt und hat zu zahlreichen Publikationen in den letzten Jahren geführt. 145 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 8. Elektrophysiologie, Herzschrittmacher, Defibrillatoren und Stimulationsverfahren bei Herzinsuffizienz LAA-Occluder 3 % Abb. 1: EPU-Statistik 2013 Abb. 2: EPU-Untersuchungszahlen 2007 bis 2013 146 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Abb.3: LA-Rekonstruktion mittels CARTO-System bei Vorhofflimmern-Ablation (PA view) 8.2 Herzschrittmacher- und Defibrillator-Therapie 8.2.1. Herzschrittmachertherapie Die transvenöse Implantation von Ein-, Zwei- und Dreikammerschrittmachern (SM) im Herzkatheterlabor gehört seit vielen Jahren zum etablierten Leistungsspektrum unserer Klinik. Hierbei werden entsprechend den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie überwiegend Zweikammerschrittmachersysteme implantiert, wobei hier ein wichtiges Augenmerk dem Einsatz moderner Zweikammerschrittmacher gilt, die durch neue Programmierungsalgorithmen die Vermeidung unnötiger rechtsventrikulärer Stimulation ermöglichen. Eine weitere wichtige Neuerung stellt der Einsatz MR-kompatibler Schrittmachersysteme dar, die auch bei Herzschrittmacherpatienten eine MR-basierte Diagnostik in der kardiologischen und übrigen Bildgebung ermöglichen. 2013 betrug der Anteil von Neuimplantationen von MR-kompatiblen Geräten 44 %, wobei dies auch 2014 weiter gesteigert werden soll. 147 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 8. Elektrophysiologie, Herzschrittmacher, Defibrillatoren und Stimulationsverfahren bei Herzinsuffizienz Abb. 1: Schrittmachereingriffe 2013 Ein weiterer Schwerpunkt bleiben Korrektureingriffe bei Schrittmachern, Elektroden und im Bereich von Narben. Insbesondere die Explantation bzw. Extraktion von SM/ICD-Elektroden, meist auf Grund einer Infektion, stellt einen nicht risikofreien Eingriff dar, der nur in unmittelbarer Nähe der Kardiochirurgie in Operationsbereitschaft erfolgen kann. Dafür steht ein Hybrid-OP zur Verfügung, der falls nötig ein schnelles chirurgisches Vorgehen sicher stellt. Neben ausgiebiger technischer Erfahrung wird in der Regel auch der Einsatz von Extraktionssystemen erforderlich, die es erlauben, relativ atraumatisch Narbengewebe der Elektrode von der Gefäß- und Herzwand abzuschälen, so dass in aller Regel ein größerer chirurgischer Eingriff vermieden werden kann. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 32 Korrektur- und Explantationseingriffe durchgeführt. Alle Systeme konnten vollständig ohne Thorakotomie explantiert werden. 8.2.2. Implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (ICD) Die Implantation von Defibrillatoren erfolgt seit vielen Jahren risikoarm in Lokalanästhesie im Katheterlabor. Durch eine Vielzahl aktueller Studien hat der Stellenwert der ICDs zur Vorbeugung des plötzlichen Herztods sowohl bei Patienten mit ischämischer als auch bei nicht-ischämischer Kardiomyopathie auch ohne zusätzliche elektrophysiologische Testung weiter zugenommen. Die Entscheidung zur Prävention des plötzlichen Herztods bei schwerst herzinsuffizienten Patienten, die für eine Herztransplantation in Frage kommen, erfolgt in Abhängigkeit von der Grunderkrankung und anderen Parametern individuell. In der Regel erfolgt eine ambulante Vorstellung in der Schrittmacher-Ambulanz (SM) vor dem stationären Aufnahmetermin. Neuere Studien haben gezeigt, dass z. B. eine Programmierung mit längeren Detektionszeiten bis zum Beginn der antitachykarden Therapie zum einen inadäquate Schocks vermeiden und zum anderen sogar eine Mortalitätsverbesserung ohne eine höhere Rate an Synkopen erreichen kann. Neue Erkenntnisse werden bei der Programmierung neu implantierter Aggregate und bei den Nachkontrollen in der ambulanten SM umgesetzt. Eine Neuheit stellt ein Defibrillatorsystem dar, welches rein subkutan, also ohne Zugang über die Körpervenen, eingesetzt werden kann. Dies kann für Patienten, 148 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie bei denen aus unterschiedlichen Gründen eine Implantation über das venöse System nicht möglich ist, oder für sehr junge Patienten, bei denen durch eine perkutane Implantation mit Problemen bei der Sondeneinführung gerechnet werden muss. Das 2012 begonnene Programm wird entsprechend den Indikationen weiter ausgebaut. 8.2.3. Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) bei Herzinsuffizienz Die kardiale Resynchronisationstherapie mittels AV-synchronisierter biventrikulärer Stimulation wird seit vielen Jahren in unserer Klinik durchgeführt und ist seither zu einem evidenzbasierten Grundpfeiler in der Behandlung von Patienten mit ischämischer oder nicht-ischämischer Kardiomyopathie im NYHA-Stadium III oder IV geworden, die bei Sinusrhythmus einen Linksschenkelblock (QRS ≥ 120–150 ms) und eine linksventrikuläre Ejektionsfraktion ≤ 35 % aufweisen. Eine Vielzahl klinischer Studien hat gezeigt, dass bei diesen Patienten Symptomatik, Belastungstoleranz, Hospitalisierungsrate und Mortalität durch die Schrittmachervermittelte Korrektur intra- und interventrikulärer Leitungsveränderungen signifikant verbessert werden können. Neuere Studien haben gezeigt, dass neben hochsymptomatischen Patienten (NYHA III und IV) auch weniger symptomatische Patienten (NYHA I und II) ebenfalls im Sinne von Mortalität und progredienter Herzinsuffizienz von der CRT profitieren, so dass das Spektrum auf weniger symptomatische Patienten ausgeweitet wurde. Dies beruht auf verschiedenen funktionellen Aspekten. Die im insuffizienten Herzen aus charakteristischen intra- und interventrikulären Leitungsverzögerungen resultierende mechanische Asynchronität führt zu einer dyssynchronen Kontraktion des linken Ventrikels mit verzögerter Aktivierung lateraler Wandabschnitte, einer paradoxen Septumbewegung, einer reduzierten diastolischen Füllungszeit und infolge einer dyssynchronen Papillarmuskelaktivierung zu einer Mitralinsuffizienz – Veränderungen, die fatale Folgen für das ohnehin insuffiziente Herz haben. Durch eine Schrittmachertherapie mit AV-Zeit optimierter links- oder biventrikulärer Stimulation kann die Dyssynchronität ausgeglichen und die kardiale Leistungsfähigkeit verbessert werden, was schließlich eine signifikante Prognoseverbesserung bei diesen Patienten bewirkt. Neuere Systeme mit mehrpoligen linksventrikulären Elektroden zur Optimierung des Stimulationsortes, Vermeidung der Phrenikusstimulation und Verbesserung der Reizschwellen (und somit verlängerte Batterielaufzeit) kommen vermehrt zum Einsatz. Abb. 2: Beispiel der Implantation einer neuen quadripolaren linksventrikulären Sonde in die laterale Vene (A). Retrograde Darstellung des Venensystems durch Ballonokklusion. Eine laterale Vene als Stimulationsort kommt zur Darstellung. Die quadripolare Sonde wird in diese implantiert (B). 149 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 8. Elektrophysiologie, Herzschrittmacher, Defibrillatoren und Stimulationsverfahren bei Herzinsuffizienz Da allerdings nicht immer alle Patienten von dieser Therapieform profitieren, insbesondere wenn kein typischer Linksschenkelblock besteht oder der QRS-Komplex nur geringfügig verbreitert ist, stehen modernste bildgebende Techniken (Echokardiographie, Magnetresonanztomographie) zur Verfügung, um im Vorfeld die möglichen Erfolgschancen der Methode zu evaluieren oder den optimalen Stimulationsort zu definieren. Alle Patienten durchlaufen vor der Indikationsstellung ein standardisiertes Untersuchungsprogramm, um diejenigen besser identifizieren zu können, die wahrscheinlich von dieser Therapieform profitieren. Abb. 3: Defibrillatoreneingriffe 2013 8.2.4. Schrittmacher- und ICD-Nachsorge Nachbetreuung, Kontrolle und Programmierung finden in der Schrittmacherambulanz des Medizinischen Versorgungszentrums statt. Dies gewährleistet ein unmittelbares Zusammenspiel von Indikationsstellung, Implantation und Nachbetreuung. Im Jahr 2013 wurden hier insgesamt 1619 ambulante und stationäre Schrittmacher- und 2014 ambulante und stationäre ICD-Nachsorgen durchgeführt. Zusätzlich wurde ein weiterer Schwerpunkt in der telemedizinischen Nachsorge etabliert, die mithilfe spezieller Nachsorgemodule (Carelink, Homemonitoring, Lattitude) durch den Patienten zuhause initiiert und über Internet-basierte Plattformen in der Klinik abgefragt werden können. Dies bedeutet für den Patienten eine engmaschigere Überwachung bei gleichzeitig weniger persönlichen Terminen in der Schrittmacherambulanz. Darüber hinaus werden unverändert sehr viele Patienten zur Abklärung von Schrittmacher- oder ICD-Problemen wie Fehlfunktionen, Fehlentladungen und Veränderungen im Bereich der Geräte oder Elektroden vorgestellt. Aufgrund kontinuierlicher Updates der Programmiergeräte, die für alle gängigen Aggregattypen vorhanden sind, können auch schwierige Fragestellungen beantworten werden. 150 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 9. Veranstaltungen, Lehre, Fort- und Weiterbildung 9.1 Universitäre Lehre Die Klinik für Innere Medizin – Kardiologie des DHZB beteiligt sich regelmäßig an Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlveranstaltungen der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Ärzte der Klinik unterrichten an der Charité im Regel-, Modell- und Reformstudiengang. Dies beinhaltet auch Unterricht in den neuen Lehrformaten POL (Problem-orientiertes Lernen) und KIT (Kommunikation, Interaktion und Teamarbeit). Schwerpunkte der Dozententätigkeit bilden Themen aus der Inneren Medizin, Kardiologie und Pharmakologie. Darüber hinaus werden Hausarbeitsthemen in der Integrationseinheit “Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens“ an Studierende der Charité vergeben. Regelmäßig finden Lehrtätigkeiten im Master´s Program Molecular Medicine der Charité, an der Berlin School of Public Health der Charité und an der Akademie für Kardiotechnik der Steinbeis-Hochschule statt. Ergänzend bietet die Klinik für Studierende der medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität eine Vielzahl freiwilliger Lehrveranstaltungen an. Studierende der Charité werden im Rahmen ihrer Promotion betreut und Mitarbeiter der Klinik sind als vom Fakultätsrat der Charité gewählte Mitglieder der Promotionskommission tätig. Die Klinik beteiligt sich darüber hinaus an der akademischen Lehrentwicklung der Charité im Rahmen des Review Komitee/Progress Test Medizin (PTM). 9.2 Weiterbildungen Innere Medizin/Kardiologie Die Klinik für Innere Medizin – Kardiologie bildet Ärztinnen und Ärzte aus dem In- und Ausland zu Fachärztinnen und Ärzten für Innere Medizin und/oder Schwerpunkt Kardiologie aus. Hierzu verfügt der Klinikdirektor über die erforderliche Weiterbildungsermächtigung der Ärztekammer Berlin (insgesamt 60 Monate). Die Ausbildung erfolgt nach einem definierten Curriculum unter Berücksichtigung der Erfordernisse der gültigen Weiterbildungsordnung der Ärztekammer und wird durch die Möglichkeit zu Rotationen in Spezialabteilungen des Deutschen Herzzentrums Berlin sowie Kliniken anderer Berliner Krankenhäuser sichergestellt. 9.3 Kardiale Magnetresonanztomographie – CMR-Akademie Die gezielt indikationsbezogene und evidenzbasierte klinische Anwendung der CMR sowie neue klinische Ergebnisse und Forschungsarbeiten werden in der studentischen Lehre und in der CMR-Akademie (www.cmr-academy.com) vermittelt. Die CMR-Akademie am DHZB wurde 2002 gegründet und bietet als weltweit anerkanntes Referenzzentrum alle Ausbildungsstandards gemäß den Leitlinien der Society for Cardiovascular Magnetic Resonance (Level I, II und III). Alle Kurse sind von der Akademie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (www. dgk.org), der Society for Cardiovascular Magnetic Resonance (www.scmr.org) und der Ärztekammer Berlin (www.aerztekammer-berlin.de) zertifiziert. Insgesamt wurden bisher über 700 Teilnehmer (Radiologen, Kardiologen, Medizinisch-Technische Assistenten) mit dem Ziel der selbstständigen Anwendung der CMR aus- und weitergebildet. Ca. 50 % der Teilnehmer stammten aus Deutschland, die übrigen unter anderem aus Österreich, Schweiz, Großbritannien, Italien, Niederlande, Belgien, Norwegen, Island, USA, Kanada, Saudi-Arabien, Israel, Malaysia, Thailand und China. 151 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 9. Veranstaltungen, Lehre, Fort- und Weiterbildung 9.4 Fortbildungsveranstaltungen Die Klinik für Innere Medizin – Kardiologie veranstaltet regelmäßig für Allgemeinmediziner, Internisten und kardiologische Fachärzte Fortbildungsveranstaltungen und wissenschaftliche Kolloquien, in welchen aktuelle Themen der gesamten kardiovaskulären Gefäßmedizin referiert und diskutiert werden. Referenten sind Mitarbeiter der Klinik sowie eingeladene Experten. In mehrtägigen Fortbildungen werden darüber hinaus Ärzten aus dem In- und Ausland praxisnah neue Erkenntnisse und Methoden der kardiovaskulären Medizin vermittelt. Regelmäßig unterrichten die Mitarbeiter der Klinik im Grund-, Aufbau und Abschlusskurs Echokardiographie (DEGUM-Zertifikat). Wöchentlich finden nach festgelegtem Plan kardiologische Fortbildungsveranstaltungen („Aktuelle kardiovaskuläre Diagnostik und Therapie“ und „Kardiologische Befunde im Bild“) statt, in welchen aktuelle Studien, Behandlungskonzepte und Ergebnisse aus der Forschung vorgestellt und diskutiert werden. Alle Veranstaltungen sind durch die Ärztekammer Berlin zertifiziert. 9.5 Editorial Office der Zeitschrift „Der Kardiologe“ am DHZB Schriftleitung: Prof. Dr. med. E. Fleck Klinik für Innere Medizin – Kardiologie, Deutsches Herzzentrum Berlin Prof. Dr. med. H.-J. Trappe Medizinische Klinik II (Kardiologie/Angiologie), Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum Rubrikherausgeber: Prof. Dr. med. K. Graf (Berlin) Prof. Dr. med. C. Hamm (Bad Nauheim/Gießen) Prof. Dr. med. U. Kintscher (Berlin) Prof. Dr. med. C. Özelik (Northeim) Prof. Dr. med. P. Stawowy (Berlin) Prof. Dr. med. S. Willems (Hamburg) Prof. Dr. med. W. Zimmermann (Göttingen) Die Zeitschrift Der Kardiologe bietet einen State of the Art für alle kardiologisch tätigen Ärzte. Inhaltlich werden sämtliche Bereiche der Kardiologie praxisnah abgedeckt. Der Fokus liegt auf gesichertem Wissen mit hoher Relevanz für die tägliche Arbeit. Das inhaltliche Spektrum umfasst aktuelle Leitlinien und Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung, Übersichten aus der klinischen Pharmakologie sowie praxisrelevante Kasuistiken. In der Rubrik Journal Club kommentieren Experten herausragende Publikationen aus der internationalen Fachliteratur. Beiträge der Rubrik CME: Weiterbildung – Zertifizierte Fortbildung bieten gesicherte Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung und machen ärztliche Erfahrung für die tägliche Praxis nutzbar. Nach Lektüre der Beiträge kann der Leser sein erworbenes Wissen überprüfen und online CME-Punkte erhalten. Die Inhalte der Zeitschrift sind in Form von Abstracts in folgenden Datenbanken ausgewertet: Academic OneFile, Chemical Abstracts Service (CAS), Gale, Google Scholar, Health Reference Center Academic, OCLC, SCOPUS, Summon by Serial Solutions. 152 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10. Forschungsprojekte der Klinik Innere Medizin – Kardiologie 10.1 Experimentelle Kardiologie Leitung: Prof. Dr. med. P. Stawowy Mitarbeiter: Dr. rer. nat. R. Bourayou Dr. rer. medic. T. Dietrich PD Dr. med. R. Gebker Dr. med. I. A. Just Dr. med. J. Kaufmann PD Dr. med. S. Kelle PD Dr. rer. nat. D. Stibenz Frau K. Wittstock Unterstützung: Deutsches Herzzentrum Berlin TSB Medici/Zukunftsfond Berlin Europäischer Fond für Regionalentwicklung (EFRE) Deutsche Herzstiftung für Herzforschung 10.1.1 Experimentelle Kardiologie: Kardiovaskuläre Zellbiologie Doktoranden: Janina Lorenz, Sandra Molnar Kooperationspartner: Prof. Dr. med. U. Kintscher (Institut für Pharmakologie/Cardiovascular Research Center (CCR), Charité – Universitätsmedizin Berlin) Prof. Dr. med. K. Kappert (Institut für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie, Charité – Universitätsmedizin Berlin) M. Chrétien, MD (Diseases of Aging and Regional Protein Chemistry Centers, Ottawa Health Research Institute, ON, Canada) N. G. Seidah, PhD (Biochemical Neuroendocrinology, Clinical Research Institute Montreal, QC, Canada) Prof. Dr. G. Biagini, MD, PhD (Biomedical Sciences, University of Modena and Reggio Emilia, Italy) Abb. 1: Vulnerabler (Ruptur- gefährdeter) Plaque in der menschlichen Arteria carotis 153 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10. Forschungsprojekte der Klinik Innere Medizin – Kardiologie Die Arbeitsgruppe „Kardiovaskuläre Zellbiologie“ untersucht grundlegende Mechanismen der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen. Eingesetzt wird das gesamte Spektrum molekularbiologischer in-vitro-Verfahren sowie in-vivo-Modelle (Kleintier- und Großtiermodelle). Angewandte Methoden sind z. B. primäre Zellkulturen, Zelllinien, in-vitro-Enzymassays, Proteinbiochemie, zellfunktionelle Assays, gene knock-down und mRNA-Untersuchungen. Alle Teilbereiche der kardiovaskulären Grundlagenforschung (Zellbiologie, Untersuchungen zur Hämostasiologie und molekulares Bildgebung) werden untersucht. Projekte werden in Zusammenarbeit mit ärztlichen Mitarbeitern und Grundlagenforschern erarbeitet und verfolgen einen translationalen Ansatz. Fester Bestandteil sind Kooperationen mit Forschergruppen im In- und Ausland sowie die regelmäßige Betreuung von Doktorarbeiten von Studenten der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Abb. 2: Expression der proprotein convertase subtilisin/kexin-type (PCSK) 3 (furin; braune Färbung) in einer humanen Myokard biopsie bei einem Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (dilatative Kardiomyopathie) Schwerpunkt der Arbeit in der kardiovaskulären Zellbiologie ist das Verständnis der Funktion des ProproteinKonvertase Subtilisin/Kexin-Typs (englisch Proprotein Convertase Subtilisin/Kexin = PCSK) bei der Entstehung und Progression kardiovaskulärer Erkrankungen. Diese Enzyme sind verantwortlich für die Aktivierung von inaktiven Polypeptiden („Vorläuferproteine“) und bilden somit mit diesen eine funktionelle Einheit. Diese Art der Aktivierung ist für eine Reihe von Wachstumsfaktoren, Enzymen und Rezeptoren notwendig, damit deren zeitlich und räumlich begrenzte Aktivierung sichergestellt ist. Die endoproteolytische Aktivierung erfolgt durch PCSK in Proprotein an Stellen mono-, di- oder multibasischer Aminosäuren mit dem allgemeinen Motiv (Arg/Lys)-(X)n-(Arg/Lys)↓. Weiterhin muss aber bedacht werden, dass die Aktivierung nicht nur von dem Vorhandensein einer speziellen Aminosäuresequenz abhängt, sondern auch durch die individuelle Gewebe-, Zell- und subzelluläre Verteilung von Substrat und Enzym sowie physikochemischen Eigenschaften der Substrate bestimmt wird. Bislang sind neun humane Kalzium-abhängige PCSK charakterisiert: PCSK1, -2, -3 (Furin), -4, -5A und B, -6 (PACE4) und -7. 154 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Darüber hinaus wurden kürzlich die Pyrolysin-like subtilase SKI-1/S1P (PCSK8) identifiziert, welche Vorläuferproteine an nicht-basischen Aminosäuresequenzen spaltet, und die neural apoptosis-regulated convertase 1 (NARC-1), welche ihr Prosegment an VFAQ153↓ spaltet. NARC1 wird heute PCSK9 genannt. Die letztgenannte PCSK spielt eine Schlüsselrolle in der low density lipoprotein cholesterol (LDL-C) Homöostase. So wurde identifiziert, dass PCSK9 nichtenzymatisch die Expression des LDL-Rezeptors (LDL-R) in der Leber reguliert. Weiterhin wurden Mutationen im PCSK9-Gen identifiziert: bei so genannten gain of function-Mutationen sind die Serumspiegel von PCSK9 erhöht, hierdurch ist der LDL-R erniedrigt und es findet sich ein hohes LDL-C. Begleitend besteht bei Patienten mit dieser Mutation ein hohes Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung. Liegt hingegen eine loss of function-Mutation vor, dann ist das LDL-C sehr niedrig und die Patienten sind vor einem Myokardinfarkt geschützt. Unsere Arbeitsgruppe untersucht u.a. die Expression und Regulation von PCSK9 in vaskulären Zellen sowie die Regulation durch kardiovaskuläre Medikamente und die Bedeutung von PCSK9 in der Inflammation. Abb. 3: Expression von PCSK3 im Gehirn der Ratte Links: H/E-Färbung Rechts: in-situ-Hybridisation mit radioaktiv markierter Sonde Übersichtsarbeiten zum Thema: Stawowy P, Kappert K. The molecular biology of furin-like proprotein convertases in arterial remodeling. In: M. Mbikay, NG Seidah (Eds). Methods in Molecular Biology: Proprotein Convertases. New York: Humana Press/Springer, 2011: 191-206. Stawowy P, Kelle S, Fleck E. PCSK9 as new target in hyperlipidemia treatment. Herz 2013;online first Aug 8. DOI:10.1007/ s00059-013-3913-0 155 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10. Forschungsprojekte der Klinik Innere Medizin – Kardiologie 10.1.2 Experimentelle Kardiologie: Molekulare Bildgebung Doktoranden: Stephan Bujak, Raoul Dubroschke, Thorsten Keller Kooperationspartner: Dr. med. C. Grötzinger (Medizinische Klinik mit SP Hepatologie/Gastroenterologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin) Prof. Dr. med. U. Diernagel und PD Dr. A. Wunder (Experimentelle Neurologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin) Dr. med. J. Steinbrink (Center for Stroke Research, Charité – Universitätzmedizin Berlin) Dr. rer. nat. B. Schnackenburg (Philips Healthcare, Hamburg) In den vergangenen 10 Jahren hat sich die kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie (CMR) durch technische Innovationen rasant weiterentwickelt. Die CMR ist mittlerweile für die Diagnose, Therapieentscheidung und ein patientennahes Risikomanagement im klinischen Alltag fest etabliert und von nationalen und internationalen kardiologischen Gesellschaften empfohlen. Die CMR ist aufgrund ihrer hohen örtlichen und zeitlichen Auflösung sowie hervorragenden Reproduzierbarkeit der aktuelle Referenzstandard bei der Beurteilung von Volumina, Muskelmasse und Viabilität des Herzens. Defizite bestehen jedoch in der Diagnose und Differenzierung einer entzündlichen Reaktion des Myokards. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit stellt daher das molekulare Imaging einer myokardialen Entzündung mittels 19F-Bildgebung dar. Hierbei handelt es sich um ein neuartiges MRT-Kontrastmittel auf Basis von Perfluorcarbonen (PFCs) mit 19F als Bildgebungskomponente. Dieses spezifische MRTKontrastmittel wird von Makrophagen aufgenommen und ist somit potentiell in der Lage eine myokardiale Entzündung im MRT nicht-invasiv abzubilden. Erste Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe im Tiermodell zeigten vielversprechende Ergebnisse. Neben der reinen Bildgebungstechnik ergeben sich jedoch eine Reihe von Herausforderungen im Post-processing der Befunde. Exemplarisch wird das Projekt im folgenden an Hand eines Experiments dargestellt: Es erfolgte die Induktion einer Myokarditis am Ratten-Modell in vivo durch Applikation von 3mg/kg/KG Doxorubicin (1x wöchentlich über 6 Wochen). Danach erfolgte die Gabe von PFC und die MR-Untersuchung des Herzens (H-MR, Flour-MR, nicht EKG getriggert) an einem klinischen 3T MRT-Gerät (Philips Achieva, Best, Netherlands) mit Qasar Dual Gradienten (40 mT/m, 200 mT/m/ms) und Multi-Nuclei Package (Spule: transmit/receive Dual-Tuned 1H/19F Solenoidspule (Philips Forschungslabor Hamburg) mit 70 mm Durchmesser Anfertigung von Cryo-Schnitten. Post Processing Algorithmen auf MatLab® (Natick, Massachusetts (USA)) Programmierung). Das Tier wurde zur Untersuchung in einer speziellen Narkosespule gelagert (Abb. 1). Abb. 1: Darstellung einer MR-NarkoseRöhre und einer 3T 1H/19F MR. Die Röhre ermöglicht die Untersuchung der Tiere in einem klinischen MRT unter optimalen Narkosebedingungen 156 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Abb. 2: Darstellung des Verfahrens der signal suppression im Post processing der 19F MR Sequenzen (A) Zeigt das 19F Signal in Clustern farblich gewichtet nach der Intensität in einem dreidimensionalen Volumen, wie es aus den MRT-Daten rekonstruiert wurde. (B) zeigt die Post Processing Oberfläche. Die 19F Signalintensität des Volumens wird dem Betrachter als zweidimensionale Abbildung mit 1H überlagert dargestellt. Abb 3: Exemplarische Darstellung des blood-pool-Effektes eines 19F Kontrastmittels in der Ratte an Hand einer 3D- 1H/19F Rekonstruktion. Farbig dargestellt Areale deuten eine Anreicherung des MRT-Kontrastmittels innerhalb des Gefäßbettes bzw. des Herzens mit unterschiedlicher Intensität (verschiedene Farben) an. Übersichtsarbeit zum Thema: Doltra A, Stawowy P, Dietrich T, Schneeweis C, Fleck E, Kelle S. Magnetic Resonance Imaging of Cardiovascular Fibrosis and Inflammation: From Clinical Practice to Animal Studies and Back. BioMed Res. 2013;2013:676489. 157 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10. Forschungsprojekte der Klinik Innere Medizin – Kardiologie 10.1.3 Experimentelle Kardiologie: Thrombozytenfunktion Leitung: Dr. J. Kaufmann Doktorand: Tobias Hauptmann Kooperationspartner: PD Dr. med. C. Storm (Klinik für Nephrologie und Internistische Intensivmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin) PD Dr. med. N. Hiemann (Klinik für Herz-, Thorax und Gefäßchirurgie, Deutsches Herzzentrum Berlin) P2Y12-Rezeptorantagonisten werden bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung nach koronarer Stent-Implantation (perkutaner Koronarintervention, PCI) und bei akutem Koronarsyndrom verabreicht. Da insbesondere in den ersten Stunden nach PCI ein hohes Risiko einer potentiell letalen Stent-Thrombose besteht (akute Stent-Thrombose) ist eine möglichst schnelle und suffiziente Wirkung der Substanzen an den Blutplättchen entscheidend. Neben neuen Thrombozytenaggregationshemmern wie Prasugrel und Ticagrelor ist Clopidogrel das am häufigsten eingesetzte Medikament. Clopidogrel ist ein Prodrug, das nach enteraler Resorption durch das hepatische CYP450-System in den aktiven Metaboliten umgewandelt wird. Bereits minimale funktionale Veränderungen des CYP450-Systems können die aggregationshemmende Wirkung des Medikaments beeinflussen. Ziel des Projektes ist es deshalb, genetische Determinanten der Clopidogrelmetabolisierung und klinische Einflüsse auf die Pharmakokinetik und -dynamik zu erforschen. In Kooperation mit der Klinik für Herz-, Thorax und Gefäßchirurgie und der Charité – Universitätsmedizin Berlin werden Faktoren wie Herztransplantation oder therapeutische Hypothermie nach Reanimation untersucht. Darüber hinaus werden verschiedene laborchemische Methoden wie Thrombozytenfunktionstests oder die Bestimmung von Plasmaproteinen zur Überprüfung der Wirksamkeit von Thrombozytenaggregationshemmern mit dem Ziel validiert, die pharmakologische Therapie zur Vermeidung kardiovaskulärer Komplikationen individuell zu optimieren. Als etablierte Verfahren zur Messung der Plättchenfunktion stehen die optische Aggregometrie (APACT 4S Plus, LABiTec), die Impedanzaggregometrie im Vollblut (Multiplate, Dynabyte) und als durchflusszytometrisches Verfahren die Messung der thrombozytären Vasodilatorstimulated-Phosphoprotein -Phosphorylierung (VASP) als Marker der ADP-Rezeptorinhibition (PLTVASP/P2Y12, BioCytex) zur Verfügung. 158 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Abb. 1: Akute Stent-Thrombose nach drug eluting Stent-Implantation (54-jähriger Patient, koronare Herzerkrankung, arterielle Hypertonie, Hyperlipoproteinämie, Nikotinabusus). 12 Stunden nach PTCA und Implantation eines drug eluting Stents in die LAD, Angina pectoris und ST-Hebungen in den Brustwandableitungen. (a) Antikoagulatorische Medikation: ASS (100 mg), Clopidogrel (600 mg Initialdosis, danach 75 mg tgl.), Heparin i.v. 10.000 IE bei Intervention, danach 500 IE/h i.v. (b) In der Angiographie akute Stent-Thrombose LAD. (c) Angiographisches Ergebnis nach erfolgreicher Rekanalisation. (d) Am Folgetag Dokumentation eines unzureichenden Ansprechens der Thrombozytenaggregation auf Clopidogrel: im Thrombozytenfunktionstest (optische Aggregometrie, Methode nach Born) 24 Stunden nach Clopidogrel 600 mg nach Stimulation mit Adenosindiphosphat (ADP; 20μmol/L), Endaggregation nach 6 Minuten 79 % (Normbereich ohne Therapie mit Clopidogrel oder Ticlopidin: 70 %–90 %). Nach einer Umstellung auf Ticlopidin (2 x 250 mg tägl.) suffiziente Inhibition der Thrombozytenaggregation (51 %). Informationen zum Projekt: European Perspectives. Circulation 2013;127:f61-f66 (doi: 10.1161/CIR.0b013e31828f5b91) 159 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10. Forschungsprojekte der Klinik Innere Medizin – Kardiologie 10.2 Klinische Forschung – Echokardiographie und Hämodynamik Leitung: PD Dr. med. E. Wellnhofer Mitarbeiter: PD Dr. E. Wellnhofer PD Dr. M. Gräfe Die Pulmonalvenenisolation ist eine neue Methode im Arsenal der Behandlungsoptionen des chronischen Vorhofflimmerns. Im Hinblick auf Stellenwert, Indikationsstellung und effektives Ergebnis ist es sinnvoll, die Einführung einer neuen klinischen Behandlungsmethode mit Begleitforschung zu flankieren. Die Echokardiographie ist ein klinisches Routineverfahren, das sich hierzu anbietet und darüber hinaus eine zweckmäßige effiziente Dokumentation von Verlaufsergebnissen ermöglicht. 10.2.1 Teilprojekt 1 Fragestellung: Bedeutung und Verlauf von LA-Volumina Methodik: Datenbank von Echo-Untersuchungen vor und über 24 Monate nach Implantation. Korrelation mit mittelfristigem Ergebnis Ergebnis: LA-Remodeling im Sinne von Verkleinerung nach erfolgreicher PVI im 2-Jahresverlauf 1 ist vor allem bei Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern und leicht vergrößertem Vorhof vor PVI zu finden, 1 setzt voraus, dass der Sinusrhythmus erhalten bleibt und 1 erfordert die Messung der minimalen (enddiastolischen) Volumina, weil parallele Funktionsverbesserungen den Effekt auf die maximalen Volumina verdecken. Die Ergebnisse wurden als Poster auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. in Mannheim und der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam präsentiert. 10.2.2 Teilprojekt 2 Fragestellung: Prognostischer Wert des Gewebedopplers bei PVI Methodik: Untersuchungen der Füllungszeit mit Gewebe-Doppler vor PVI. Korrelation mit mittelfristigem Ergebnis. Ergebnis: Füllungszeiten ≤ 245,5 ms waren mit einer erhöhten Rate von Rezidiven assoziiert. 160 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Füllungszeiten sind kürzer bei Patienten mit persistierendem gegenüber paroxysmalem Vorhofflimmern als Indikation und sind innerhalb der Gruppen kürzer bei Patienten mit Rezidiv nach PVI. Die Ergebnisse wurden als Poster auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Echokardiographie (EACVI) in Istanbul präsentiert. 10.2.3 Teilprojekt 3 Fragestellung: Prognostische Bedeutung der Dehnung des linken Vorhofs bei PVI Methodik: Untersuchung der Dehnung des linken Vorhofs mittels Speckle-Tracking vor PVI (Abb. 1). Korrelation verschiedener statistischer Parameter der Messserien mit mittelfristigem Ergebnis: Die Varianz der segmentalen Dehnung des linken Vorhofs ist bei Patienten mit Rezidiv nach PVI verringert. Der Parameter eignete sich besser als die globale Dehnung. Die Ergebnisse wurden als Poster auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Echokardiographie (EACVI) in Istanbul präsentiert. Abb. 1: Speckle-Tracking linker Vorhof 161 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10. Forschungsprojekte der Klinik Innere Medizin – Kardiologie 10.2.4 Kooperation im Bereich der Transplantatvaskulopathie (CEDRIC-Studie) Kooperationspartnerin: PD Dr. N. Hiemann (Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie) Die CEDRIC-Studie ist eine kontrollierte, doppelblinde multizentrische Prüfung von Clopidogrel on top of Standardimmunsuppression (mit Everolimus). Betreut wird die invasive kardiologische Diagnostik einschließlich des intravaskulären Ultraschalls (IVUS) und der koronaren Funktionsdiagnostik als Core-Labor aller Zentren. Projektstand: Studie läuft 10.2.5 Kooperation im Bereich Strömungssimulation Kooperationspartner: Dr. Ing. L. Goubergrits (Deutsches Herzzentrum Kinderkardiologie/Labor für Biofluidmechanik, Charité – Universitätsmedizin Berlin) Ziel des interdisziplinären Projekts ist die Anwendung von Modellen und Simulationen auf klinische hämodynamische Fragestellungen. Projektfortschritte 2013 Methodische Untersuchungen zu Hagen-Poiseuille und Analyse von Strömungen in Verzweigungen wurden in Florenz auf dem 10th International Congress on Coronary Artery Disease (ICCAD) vorgestellt und publiziert. Eine Veröffentlichung zur vergleichenden Untersuchung von Strömungssimulationen in der rechten und linken Koronararterie ist in Arbeit. 10.3 Klinische Forschung – Magnetresonanztomographie 10.3.1 Kardiale Magnetresonanztomographie: Arbeitsgruppe PD Dr. R. Gebker Mitarbeiter: Dr. A. Berger Dr. A. Doltra PD Dr. R. Gebker PD Dr. M. Gräfe PD Dr. S. Kelle Dr. C. Schneeweis Prof. Dr. P. Stawowy PD Dr. E. Wellnhofer Kooperationspartner: PD Dr. R. Manka (Universität Zürich) Prof. S. Kozerke (Eidgenössisch Technische Hochschule Zürich) Prof. S. Plein (University of Leeds) Dr. rer. nat. B. Schnackenburg (Philips Research Laboratories Hamburg) Prof. E. Nagel, Dr. V. Puntmann (King´s College London) Prof. U. Kintscher (Center for Cardiovascular Research, Institute of Pharmacology, Charité – Universitätsmedizin Berlin) Dr. Jesus G. Mirelis (Hospital Universitario Puerta de Hierro-Majadahonda, Madrid) 162 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Die CMR-Arbeitsgruppe am DHZB untersucht grundlegende Mechanismen der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen und ist seit Jahren eine der führenden Forschungsgruppen auf diesem Gebiet, untermauert durch eine hohe Zahl an wissenschaftlichen Publikationen und die Durchführung von Kursen im Rahmen der CMR-Akademie und internationaler Fortund Weiterbildungsveranstaltungen. Einer der wichtigsten Forschungsschwerpunkte liegt auf dem Gebiet der koronaren Herzerkrankung als Ursache myokardialer Durchblutungsstörungen. Optimierung von Untersuchungsabläufen und Qualitätsverbesserung der Ischämiediagnostik können gut am Beispiel der dreidimensionalen Perfusionsbildgebung (Abb. 1) belegt werden. Der potentielle klinische Vorteil der neuen Methode besteht in der diagnostisch und prognostisch relevanten Erfassung der gesamten myokardialen Ischämielast. Die Wertigkeit der dreidimensionalen Perfusionsbildgebung wird aktuell im Rahmen einer multizentrischen Studie unter Mitbeteiligung des Deutschen Herzzentrums Berlin zusammen mit Kollegen der Universitäten in Zürich, London, Leeds und Madrid ausgewertet. Abb. 1: Patient mit ausgedehnter belastungsinduzierbarer Ischämie der Lateralwand Links (A): unter Adenosin-Stress Rechts (B): bei subtotalem Verschluss des RCX (Pfeil) Der verlässlich hohe diagnostische und prognostische Wert der Adenosin-Stress-MR-Perfusion konnte anhand verschiedener Studien aus unserer Klinik belegt werden. Bei Patienten mit Vorhofflimmern sind allerdings Machbarkeit sowie diagnostische Genauigkeit dieser Methode noch nicht ausreichend untersucht. Zugleich stellt Vorhofflimmern die am häufigsten auftretende Herzrhythmusstörung dar, insbesondere im fortgeschrittenen Lebensalter. Wir entwickelten ein Untersuchungsprotokoll, das speziell auf die Bedingungen der Arrhythmie bei Vorhofflimmern abgestimmt ist. Im Rahmen einer am Deutschen Herzzentrum Berlin durchgeführten Studie konnte gezeigt werden, dass bei Patienten mit Vorhofflimmern die Adenosin-Stress-MR-Perfusion die Detektion relevanter Koronarstenosen mit guter Bildqualität und geringer Interobserver-Variabilität ermöglicht (Abb. 2). Die MR-Perfusionsbildgebung könnte somit eine alternative Methode für den Nachweis einer Ischämie und zur Risikostratifizierung sowie zum Management hinsichtlich einer Koronarrevaskularisation bei Patienten mit Vorhofflimmern werden. 163 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10. Forschungsprojekte der Klinik Innere Medizin – Kardiologie Abb. 2: Oben links (A): Basale kurze Achse mit Stress-Perfusionsdefizit der Hinterwand (Pfeil) Oben rechts (B): Basale kurze Achse ohne Perfusionsdefizit in Ruhe Unten links (C): Basale kurze Achse ohne late gadolinium enhancement Unten rechts (D): Invasive Koronarangiographie mit signifikanter Stenose der proximalen RCA (Pfeil) Die CMR ist der Referenzstandard bei der Beurteilung der kardialen Funktion. Methodisch hat sich das sogenannte myokardiale Tagging in der CMR zur quantitativen Charakterisierung des myokardialen Kontraktionsablaufs etabliert. Allerdings müssen hierfür spezielle Sequenzen angewandt werden, deren Auswertung zeitintensiv ist. Die neue Technik des feature tracking (FT) verzichtet auf zusätzliche Sequenzen und bedient sich bei der Berechnung des myokardialen Strains konventionellen cine-Aufnahmen, die routinemäßig Bestandteil jeder CMR-Untersuchung sind. Erste Studien zeigten eine gute Vergleichbarkeit zwischen myokardialem Tagging und FT bei der Beurteilung des zirkumferentiellen Strains. Im Rahmen mehrerer Projekte konnte gezeigt werden, dass die Anwendung der Methode zur Beurteilung der diastolischen Funktion hilfreich ist. Unter pharmakologischem Stress erlaubt sie darüber hinaus eine genauere Erfassung von Ischämiearealen, worunter zukünftig eine bessere Risikostratifizierung möglich sein sollte (Abb. 3). Abb. 3: Säulendiagramm mit Nachweis signifikanter Unterschiede des zirkumferentiellen Strains zwischen normalen und ischämischen Segmenten unter hoch dosierter Dobutamingabe 164 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10.3.2 Kardiale Magnetresonanztomographie: Arbeitsgruppe PD Dr. S. Kelle Mitarbeiter: Dr. A. Berger Dr. A. Doltra PD Dr. M. Gräfe PD Dr. R. Gebker PD Dr. D. Messroghli Dr. C. Schneeweis Prof. Dr. P. Stawowy PD Dr. E. Wellnhofer Doktoranden: J.H. Hassel, A. Hoffman A. Skorin, D. Teller, D. Winkel, TT. Xiong Stipendiatinnen: T. Xiong (Otto Hess Promotionsstipendium, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie) A. Doltra (Research Fellowship, European Society of Cardiology) Kooperationspartner: Prof. G. Korosoglou (Universitätsklinik Heidelberg, Abt. für Kardiologie, Heidelberg) Prof. P. Bernhardt (Universitätsklinik Ulm, Abt. für Kardiologie) Prof. T. Kühne (Deutsches Herzzentrum Berlin, Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie) Prof. U. Plöckinger (Interdisziplinäres Stoffwechselzentrum der Charité – Universitätsmedizin Berlin) PD Dr. A. Huppertz (Imaging Science Institute, Charité – Universitätsmedizin Berlin) Prof. M. Böhm, Dr. F. Mahfoud (Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar) Prof. M. Stuber (Center for BioMedical Imaging (CIBM), Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), Lausanne, Schweiz) Prof. R.G. Weiss, Prof. A.G. Hays, Prof. G. Gerstenblith (Johns Hopkins University, Baltimore, USA) Prof. E. Nagel (King´s College London, London, United Kingdom) Dr. B.H. Amundsen; Prof. O. Haraldseth (Norwegian University of Science and Technology; Department of Cardiology, St. Olavs Hospital and Department of Circulation and Medical Imaging, Trondheim, Norwegen) Dr. A. Hamdan (Tel Aviv University, Israel) Die Forschungsschwerpunkte unserer Untersuchungen liegen in der Früherkennung atherosklerotischer Veränderungen an den Koronararterien sowie der Erfassung der prognostischen Wertigkeit von MRT-Untersuchungen. Ein weiterer Untersuchungsschwerpunkt beschäftigt sich mit Patienten mit therapieresistenter Hypertonie. Untersucht werden hierbei Effekte der renalen Denervierung auf strukturelle und funktionelle kardiale und vaskuläre Parameter, welche unabhängig von einer signifikanten Blutdrucksenkung beobachtet werden. Früheste Veränderungen im Rahmen der Atherosklerose betreffen Funktionseinschränkungen der Endothelfunktion sowie der Distensibilität der Arterienwand. In Kooperation mit der Johns-Hopkins-University in Baltimore, USA, haben wir getestet, ob Unterschiede bei kurzzeitig aufeinander folgenden Messungen der Endothelfunktion mit Hilfe der MRT bestehen. Die Ergebnisse (Hays et al. PLoS ONE 2013;8(3):e58047) können für die Anwendung serieller, nicht-invasiver Messungen der Endothelfunktion im Rahmen von Interventionsstudien genutzt werden (Abb. 1). 165 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10. Forschungsprojekte der Klinik Innere Medizin – Kardiologie Abb. 1: Endothelfunktion Darstellung einer nicht-invasiven MRT-Messung der Funktion der Wand der Koronararterien. In Bild A dient ein niedrig-aufgelöster Scan zur Lokalisation der rechten Koronararterie. In den Abbildungen B und E ist jeweils die Messung der Querschnittsflächenänderung (B) sowie des Blutflusses (E) in Ruhe dargestellt. Abbildungen C, D sowie F und G zeigen diese unter Belastung. Fortführend erfolgen aktuell nicht-invasive simultane Erfassungen der Compliance/Distensibilität unterschiedlicher arterieller Gefäßgebiete (A. carotis; A. thorakalis ascendens sowie der Koronarien) bei Probanden sowie Patienten mit Diabetes mellitus. In diesen Untersuchungen werden im intra-individuellen Vergleich Unterschiede und Korrelationen verschiedener Gefäßgebiete evaluiert. In einer früheren Studie haben wir die nicht-Unterlegenheit einer Darstellung der Koronararterien mittels MRT bei 3.0 Tesla im direkten Vergleich zu Koronar-CT-Messungen mittels 64-Zeilen CT zeigen können (Hamdan et al, JACC Cardiovasc Imaging 2011). In einer darauf aufbauenden Untersuchung haben wir die prognostische Aussagekraft beider Modalitäten gegeneinander getestet. Hierbei zeigte sich, dass eine negative MRT-Darstellung der Koronararterien hinsichtlich der prognostischen Aussagekraft einer Koronar-CT-Untersuchung gleichwertig ist (Hamdan & Doltra et al, JACC CV Imaging, in press, siehe Abb. 2). 166 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Abb. 2: Kaplan-Meier-Kurve Überlebens-Zeit-Kurve bei Patienten ohne signifikante Verengungen der Koronararterien in der Herzkatheter- / MRTsowie Computertomographie (CT). Es konnte kein Unterschied zwischen den 3 Untersuchungsverfahren gezeigt werden. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Untersuchungen war die Erfassung makrovaskulärer und kardialer Änderungen bei Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes mellitus im 2-JahresVerlauf. Hierbei zeigte sich, dass eine Änderung der Intima-Media-Dicke, mittels Untraschall gemessen, keine signifikante Änderung nach 2 Jahren unter optimaler medikamentöser Therapie zeigte. Die linksventrikuläre Masse nahm jedoch signifikant nach 2 Jahren zu, was das erhöhte kardiovaskuläre Risiko dieser Patientengruppe erklären könnte. Abb. 3: Boxplots Darstellung der relativen Änderung des linksventrikulären Massenindex; Verhältnisses der Gefäßwand/Innendurchmesse (VWR) sowie der Intima- Media-Dicke der Arteria Carotis bei Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes mellitus mit und ohne koronare Herzerkrankung. 167 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie 10. Forschungsprojekte der Klinik Innere Medizin – Kardiologie Seit rund 4 Jahren gibt es für Patienten mit therapieresistenter arterieller Hypertonie mit Hilfe der renalen Denervierung (RDN) eine neue, interventionelle Möglichkeit, den Blutdruck signifikant zu senken. In einer ersten Studie mit Hilfe der Echokardiographie konnte ebenfalls in einer kleinen Population eine Abnahme der linksventrikulären Masse gezeigt werden. Die kardiale MRT stellt jedoch den derzeitigen Referenzstatus zur Erfassung der LV-Masse dar. Wir haben im Rahmen einer multizentrischen Studie zusammen mit Kollegen aus dem Universitätsklinikum in Homburg/Saar sowie aus Melbourne, Australien, Kardio-MRT-Untersuchungen bei Patienten mit therapieresistenter arterieller Hypertonie vor und 6 Monate nach RDN untersucht. Hierbei konnte unabhängig von einer Blutdrucksenkung eine signifikante Abnahme der LV-Masse sowie eine Verbesserung weiterer kardialer Parameter (Größe des linken Vorhofes sowie Verbesserung des myokardialen Strain) im Vergleich zu Patienten mit alleiniger medikamentöser Therapie gezeigt werden (Mahfoud et al, Eur Heart J 2014, online first Mar 8. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24603307). Abb. 4: Histogramm Korrelation der absoluten systolischen Blutdruckabnahme und des links-ventrikulären Massenindex nach renaler Denervierung. Ein Ansprechen der renalen Denervierung war als eine Abnahme des systolischen Blutdruckes um mindestens 10 mmHG definiert. Fortführend sind weitere Untersuchungen geplant, insbesondere im Hinblick auf strukturell/anatomische Veränderungen mit Hilfe neuer MR-Techniken (T1-Mapping und Erfassung des extrakorpuskulären Volumens (ECV) – Erfassung diffuser myokardialer Fibrose). Mit Hilfe von Fluss-Simulationen (computational fluid dynamics model) in den Nierenarterien vor und nach renaler Denervierung werden die Änderung des Sympathikotonus sowie die quantitative Analyse des Wall-shear-Stresses erfolgen. In der folgenden Abbildung ist die Wandspannung (Farben repräsentieren Pascal) vor und 6 Monate nach renaler Denervierung visualisiert. 168 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Die Publikationen und Vorträge der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie finden Sie auf der beiliegenden CD. 169 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Edvard Munch: Das kranke Kind (1885) / Nationalgalerie Oslo, Norwegen Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Leitender Arzt Prof. Dr. Felix Berger Direktor der Klinik Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Telefon: +49 (0)30 4593 - 2800 Telefax: +49 (0)30 4593 - 2900 171 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Tätigkeitsbericht Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Das Geschäftsjahr 2013 war für die Klinik für Angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie ein ganz besonderes. Am 1.4.2013 feierte die Abteilung ihr 25-jähriges Jubiläum am Deutschen Herzzentrum Berlin. Darüber hinaus sind mit dem Umbau der Kinderintensivstation im Rahmen des Gesamtumbaus der Intensivstation 1 des DHZB wichtige Weichen für die zukünftige Ausrichtung und Expansion der Klinik gelegt worden. Geschickte Planung ermöglichte den Umbau im laufenden Betrieb, wobei durch passagere Umzüge in andere Therapiesäle der Intensivstation immer 6 Therapieplätze zur Versorgung der frisch-operierten Kinder aktiv gehalten werden konnten. Es stellte dennoch eine logistische Meisterleistung dar, dass trotz des mehrmonatigen Umbaus die Anzahl an Herzoperationen von Kindern mit angeborenen Herzfehlern nicht nur nicht absank, sondern vielmehr trotz aller Umbaumaßnahmen das historisch beste Ergebnis für die Klinik erzielt werden konnte. Erstmalig seit Bestehen der Klinik konnten 609 Patienten operativ versorgt werden (Abb. 9). Der hohe Anteil an Operationen bei Angeborenen Herzfehlern im Neugeborenen- und Erwachsenenalter untermauert einerseits die Wichtigkeit dieser Patientengruppen, aber ist auch gleichzeitig Ausdruck der sehr hohen Komplexität des operativen Eingriffs. Auf der einen Seite der meist hochkomplexe Ersteingriff beim Neonaten und auf der anderen Seite die Operation nach meist multiplen Voroperationen beim Erwachsenen mit Residuum eines angeborenen Herzfehlers sind für den Operateur und die Intensivstation große medizinische Herausforderung. Seit Mitte der 90er Jahre bleibt mit ca. 1200 Patienten die Gesamtanzahl der im Deutschen Herzzentrum Berlin stationär behandelter mit angeborenen Herzfehlern im Wesentlichen auf einem vergleichbar stabilen hohen Niveau unverändert (Abb. 4). Foto 1: Prof. Berger bei der Visite auf der Intensivstation – kleiner Säugling nach erfolgreicher Operation 172 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Die Herkunft der Patienten zur Diagnostik und Behandlung angeborener Herzfehler zeichnet sich durch einen sehr großen Anteil an Überregionalität mit unverändert zunehmender Internationalität aus. Ganz bewusst wurde in diesem Zusammenhang die Rekrutierung von Patienten aus dem Ausland forciert, wobei die russischen Staaten und in etwas geringerem Maße die Staaten des nahen bis mittleren Ostens eine herausragende Stellung einnehmen. Hier sind insbesondere die Einführung spezieller Therapieprogramme und die feste Etablierung einer Auslandssekretariatsstruktur der Garant für die stetig steigenden Patientenzahlen aus den GUS Staaten (Abb. 1, 2 und 3) gewesen. Der Anteil ausländischer Patienten an der Gesamtpatientenzahl der stationär versorgten Patienten wurde noch einmal deutlich vom Vorjahresniveau 23 % auf 26 % (Abb. 2, 3) und im ambulanten Bereich von 19 % auf 21 % gesteigert, ohne dabei den Versorgungsauftrag für die einheimischen Patienten zu vernachlässigen. Insgesamt wurden 609 operative und 411 interventionelle Behandlungen durchgeführt (Abb. 7). In den vergangenen 25 Jahren sind schon mehr als 25000 Patienten mit angeborenen Herzfehlern meist therapeutisch operativ oder interventionell stationär und mehr als 75000 Patienten ambulant behandelt worden (Abb. 4,5). Die erheblichen Steigerungen der ambulanten Patientenzahlen sind auch auf die Neueinführung einer Auslandssprechstunde zurückzuführen, die einerseits eine wichtige Stelle der Erstkontaktierung mit dem Patienten darstellt, anderseits aber auch für die frühe postoperative Phase eine wichtige Anlaufstelle für diese Patienten bildet, da diese Patienten nicht im ambulanten Sektor der niedergelassenen Kooperationspartner unterzubringen sind. Die ambulante Versorgung angeborener Herzfehler ist ein wichtiger Baustein in der standardisierten Betreuung dieser meist chronisch-kranken Patienten. Neben der Steigerung der ausländischen Patienten steigt auch der Anteil an erwachsenen Patienten mit angeborenem Herzfehler anteilsmäßig (Abb.5). Dies spiegelt indirekt auch die Versorgungslage der Patienten in Deutschland wider. Ist die Anzahl der niedergelassenen Kinderkardiologen speziell in Berlin sicherlich flächendeckend ausreichend, um Kinder mit angeborenen Herzfehlern ambulant zu betreuen, so ist die Anzahl der niedergelassenen Kardiologen, die die EMAH - Zertifizierung der Fachgesellschaften (Erwachsene mit Angeborenen Herzfehlern) innehaben, noch zu gering. Gerade vor dem Hintergrund, dass schon ab dem Schulalter der Trend zur ambulanten Therapie nachzuvollziehen ist (Abb. 6), ist hier eine unzureichende Versorgungslage in Berlin, aber auch in ganz Deutschland abzulesen. Mit einer persönlichen Ermächtigung für die Behandlung der EMAH Patienten und einem kardiologischen Sitz (25 % Anteil) im Medizinischen Versorgungszentrum des DHZB ist die ambulante Versorgung der EMAH Patienten personell noch hinreichend abgebildet. Als zertifiziertes überregionales EMAH Zentrum verfügen wir auch über die Ausbildungsfunktion für EMAH Ärzte, um speziell die Versorgungssituation der EMAH Patienten sektorenübergreifend durch Nachwuchskräfte zu verbessern. Die steigenden Patientenzahlen im Erwachsenenalter sind ein eindrücklicher Beweis für die Qualität der medizinischen Betreuung dieser Patienten in den letzten 20 Jahren. Nicht mehr nur Mortalität sondern Leistungsfähigkeit, Lebensqualität und soziale Integration sind die aktuellen Eckpfeiler der Einschätzung der Behandlungsergebnisse bei diesen Patienten. Als besondere Wertschätzung der Bemühungen um die klinische und wissenschaftliche Versorgung angeborener Herzfehler im Erwachsenenalter wurde uns feierlich im Rahmen der Jahrestagung der Kardiologen in Mannheim der von den drei kardiologischen Fachgesellschaften (DGK, DGTHG, DGPK) zusammen mit der deutschen Herzstiftung und der Fritz-Acker-Stiftung verliehene Fritz-AckerPreis überreicht. 173 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Tätigkeitsbericht Foto 2: Prof. Dr. Ertl (Präsident der DGK 2013), Prof. Dr. Berger (Preisträger) und Prof. Dr. Catus (Tagungspräsident 2013) (v.l.n.r.) bei der Verleihung der Urkunde zum Fritz-Acker-Preis im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim im April 2013. © DGK Thomas Hauss mit freundlicher Genehmigung Die Spitzenposition im klinischen Sektor in Deutschland sowie auch im europäischen Vergleich konnte wiederum behauptet werden. Ausschlaggebend war dabei sicherlich auch die Gründung der Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler mit Herrn PD Dr. Joachim Photiadis als Chefarzt und seiner Stellvertreterin Frau Dr. Cho als leitende Oberärztin (siehe Jahresbericht dort). Im Vergleich zu den Vorjahren konnte neben der reinen Anzahl der Operationen auch deren Komplexität gemessen am CMI (Case Mix Index) erheblich gesteigert werden. Beachtlich dabei ist auch die trotz gestiegener Komplexität weitere Senkung der Letalitätskennziffern im Jahr 2013 (Abb. 11). Aufgrund der besonderen Expertise unseres Zentrums im Einsatz von Kreislaufunterstützungssystemen jeglicher Form vom Kunstherzen bis zur Extracorporalen Membranoxygenierung (ECMO) wurde im letzten Jahr zusammen mit dem Perinatalzentrum der Charité ein Behandlungsprogramm zur passageren maschinellen Lungenersatztherapie für kritisch kranke Neugeborene mit Lungenversagen bei angeborenen Zwerchfellerkrankungen oder Mekoniumaspirationen etabliert. In diesem Rahmen wurden nach intensiver Vorbereitung und guter interdisziplinärer Absprache mit den Neonatologen der Charité schon im letzten Jahr 7 von 8 Neugeborene erfolgreich therapiert. Mussten diese kranken Kinder bisher nach Mannheim (deutsches ECMO Zentrum für Zwerchfellhernien und Mekoniumaspirationen) verlegt werden, so sie noch verlegungsfähig waren, so wurde das lokale Angebot unserer Klinik schon von allen neonatologischen Level 1 Zentren Berlins dankbar in Anspruch genommen. 174 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Foto 3: Prof. Berger und Frau Dr. Amann (re.) im Gespräch mit Patienteneltern eines operierten Neugeborenen auf der Intensivstation. Ein weiterer Garant für die nationale und internationale Wahrnehmung des DHZB war und ist die jederzeitige Aufnahmebereitschaft für Notfälle aus allen Teilen Deutschlands und der Welt. Unverändert überweisen sogar renommierte Zentren in Deutschland Ihre Patienten ans DHZB, weil gerade hier die Therapie der finalen Herzinsuffizienz mit dem Einsatz der mechanischen Kreislaufunterstützung auch bei Säuglingen und Kleinkindern mit spezieller Expertise versehen ist. Foto 4: Kleiner Patient im „Cockpit“ seines univentrikulären Kunstherzens bei der wöchentlichen Chefvisite auf der H4. 175 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Tätigkeitsbericht Foto 5: Kleines Mädchen aus Israel mit biventrikulärer mechanischer Kreislaufunterstützung bei der täglichen Kontrolle der Pumpkammern. Diese sorgfältige und regelmäßige Überprüfung der Pumpkammern und Kanülen ist ein wichtiger Baustein im Bemühen, wie Thrombenbildungen oder Beschädigungen, rechtzeitig vermeiden zu können. Die langen Wartezeiten und das damit verbundene Risiko kumulativ Nebenwirkungen, wie Thrombosen, Embolien, Blutungen oder Infektionen zu erleiden, stellen für die Patienten und deren Familien und das gesamte Personal eine außergewöhnliche Belastung dar. Die unermessliche Anspannung bei Patienten und deren Angehörigen führt nicht selten zu grö- Foto 6: Kleiner Patient mit mechanischer Kreislaufunterstützung zeigt bei der täglichen Therapiestunde im Beisein seiner Mutter im Spielzimmer großes Interesse an den Seifenblasen. Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie sind wichtige Bestandteile in der gesamthaften Betreuung dieser kleinen Patienten in ihrer Sondersituation. 176 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie ßeren intrafamiliären und sozialen Problemen, weswegen ein besonderer Stellenwert auf eine professionelle therapiebegleitende Betreuung gelegt wird. Große Anstrengungen werden unternommen, um diesen Patienten einen möglichst unbelasteten Alltag zu gönnen. Besuche im Spielzimmer, Ausflüge von der Station nach kontrollierter Mobilisation, Einweisung der Eltern in die Handhabung des Unterstützungssystems und täglicher Schulunterricht, Logopädie und Ergotherapie lassen die Tage manchmal kurz erscheinen. Foto 7: Prof. Berger, OA PD Dr. Ovroutski und OA Dr. Miera (v.l.n.r.) bei der Diskussion eines klinischen Problems auf der Intensivstation Die Zahl der Herzkathetereingriffe schwankt jährlich um die 600 Eingriffe und stellt auch weiterhin eines der größten invasiv diagnostischen und interventionellen Programme für angeborene Herzfehler in Deutschland dar (Abb. 10, 11). Die überproportionale Abbildung interventioneller Eingriffe an der Gesamtzahl zeigt die deutliche Entwicklung der Herz katheteruntersuchung hin zum therapeutischen Behandlungsansatz. Mit zunehmendem Einsatz der nicht-invasiven Bildgebung mittels Magnet-Resonanz-Tomographie gibt es zunehmend weniger rein diagnostische Herzkatheteruntersuchungen. Neben der klinischen Maximalversorgung der Patienten ist weiterhin ein großer Fokus auf die Forschung gerichtet. Mit allen Arbeitsgruppen zusammen konnte das hohe Niveau der Drittmitteleinwerbungen und Publikationen (Publikationsliste) gehalten werden und ist im direkten Vergleich mit den anderen Kliniken für angeborene Herzfehler in Deutschland bei weitem am Höchsten. Neben dem EU-Projekt (LifeValve; Leitung: Dr. B. Schmitt), welches im Rahmen des 7. Europäischen Rahmenprogramms gefördert wird, waren die Erforschung der Auswirkungen der Hypothermie auf unreife Zelllinien (Leitung: Frau PD Dr. K. Schmitt), die Entwicklung minimalinvasiv zu implantierender Schrittmachersysteme (Leitung: Dr. B. Peters) und die Erforschung 177 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Tätigkeitsbericht genetischer Grundlagen angeborener Herzfehler (Leitung: PD Dr. Sabine K laassen, in Kooperation mit der Charité und dem Max-Dellbrück-Zentrum) die Garanten für die herausragende Forschungsleistung der Klinik für Angeborene Herzfehler. Die Forschungsgruppe für die nicht-invasive Bildgebung ( Leitung: Prof. Dr. Kühne) konnte als Mitglied eines wissenschaftlichen Konsortiums darüber hinaus im Jahre 2013 erfolgreich zwei neue von der EU geförderte Projekte einwerben. Mit MD-PAEDIGREE werden im Rahmen des europäischen FP7 - ICT-Programms an Kliniken in Rom, London und am DHZB in Berlin in Zusammenarbeit mit Technologiepartnern wie Siemens und Gnubila Methoden zur Modellierung unterschiedlicher Erkrankungen des Kindes entwickelt und erprobt. Dabei sollen Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien), Herz-/ Kreislauferkrankungen bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen sowie neuromuskuläre Erkrankungen und die juvenile idiopathische Arthritis untersucht und im Hinblick auf Ursachen und Verläufe besser verstanden werden. Unterschiedlichste biometrische Informationen wie klinische Untersuchungsdaten, Informationen aus MRT- und Ultraschall- Bildgebung, Labordaten und humangenetische Daten sollen mit wissenschaftlichen Literaturdaten innerhalb semantischer Datenbanken vernetzt und damit die Entwicklung sich selbst optimierender Modelle ermöglicht werden. CARDIOPROOF ist Teil der EU-Initiative FP7 Virtual Physiological Human (VPH). Im Fokus stehen hier computerbasierte Modellierungs- und Simulationsmethoden bei angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen. Diese werden an 3 europäischen Kliniken in Rom, London und am DHZB in Berlin hinsichtlich ihrer Validität bei Patienten mit Aortenklappenerkrankungen, sowie Patienten mit einer Einengung der Aorta (Aortenisthmusstenose) untersucht werden. Das Ziel besteht darin, die hämodynamischen Effekte einer Herzkatheterintervention (Stentimplantierung) oder Operation (Herzklappenersatz) simulieren und vorhersagen zu können. Langfristig sollen durch diese Arbeiten personalisierte Modelle geschaffen werden, die den Zugang zu einer individualisierten Medizin ermöglichen. Seit Bestehen der Klinik für Angeborene Herzfehler sind mittlerweile 16 Habilitationen und 78 Promotionen erfolgreich abgeschlossen worden, was Ausdruck der kontinuierlichen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist. Die Hauptschwerpunkte der wissenschaftlichen Ausrichtung unserer Klinik: 1 Gewebedoppleruntersuchungen angeborener Herzfehler (Leiter: Dr. O. Miera, Dr. M. Yigitbasi) 1 Neuroprotektion (Leiterin: Fr. PD Dr. K. Schmitt, bis Juli 2012 Fr. PD Dr. N. Nagdyman) 1 Pulmonale Hypertension und rechtsventrikuläre Physiologie (Leiter: Dr. O. Miera, Fr. Dr. B. Farahwaschy) 1 Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (Leiter: Prof. Dr. F. Berger, PD Dr. S. Ovrutskiy) 1 Herzkatheterinterventionen (Leiter: PD Dr. P. Ewert bis 10/2012, PD Dr. S. Schubert) 178 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie 1 Magnetresonanztomografie angeborener Herzfehler und nicht-invasive Bildgebung (Leiter: Prof. Dr. T. Kühne, Fr. Dr. E. Riesenkampff, Fr. Dr. S Nordmeyer, Fr. Dr. N. Al-Wakeel, Dr. B. Schmitt) u Hämodynamische Messungen und Funktionsanalyse im MRT u Erstellung dreidimensionaler naturgetreuer Herzmodelle als Hilfe zur Operationsentscheidung u Virtuelle Operationsplanung u Darstellung von Flussvektoren u Analyse der Muskelfaserorientierung des Myokards u Globale Vernetzung auf dem Gebiet der Bildgebung in der Medizin 1 Schrittmachertherapie und Resynchronisationstherapie bei angeborenen Herzfehlern (Leiter: Dr. P. Peters) 1 Langzeitverlauf bei angeborenen Herzfehlern (Leiter: PD Dr. S. Ovrutskiy, Prof. Dr. V. Alexi-Meskishvili) 1 Kreislaufunterstützung bei Kindern (Leiter: Dr. O. Miera, Dr. M. Hübler bis Juli 2012). 1 Blutsparendes und blutfreies Operieren im Neugeborenen- und Säuglingsalter (Leiter: PD Dr. J. Photiadis, Dr. M. Redlin, Hr. Böttcher, Dr. Miera) 1 Hypothermieforschung am unreifen Neuron, an der unreifen Myokard- und Endothelzelle (Leiterin: Fr. PD Dr. K. Schmitt) 1 Entwicklung einer perkutan einsetzbaren autologen Herzklappe (LifeValve Dr. B. Schmitt) Unsere Kongressveranstaltungen, das 9. DHZB Lange Symposium am 19. und 20. Januar 2013 im dbb Forum an der Friedrichstraße, die Peer-to-Peer Symposien „Interventioneller Pulmonalklappenersatz“, konnten wieder mit großem Erfolg und steigendem Publikumsinteresse veranstaltet werden. Gerade der Zuspruch mit über 300 Besuchern zum jährlichen DHZB Lange Symposium belegt die Beliebtheit dieser Veranstaltung, zu der nicht nur die vielen ehemaligen Mitarbeiter der Klinik sondern viele Teilnehmer aus dem Ausland zur Fort bildung nach Berlin kommen. Prof. Dr. med. Felix Berger Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie 179 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Leistungen der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie k Die Leistungszahlen in den Abbildungen 1 – 18 gelten ebenso für die Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Abb. 1: Neben den originären Krankenver sorgungsaufgaben für Berlin und Brandenburg mit 660 Patienten werden überregional aus allen Bundesländern Patienten rekrutiert, was den überregionalen Schwerpunktzentrumscharakter unterstreicht. International haben die Etablierung spezieller Programme für die Versorgung von Ausland spatienten zu einer stabilen Sichtbarkeit und damit Rekrutierung dieser Patienten geführt, so dass eine deutliche Steigerung der Patientenströme im Vergleich zu den letzten Jahren erreicht werden. Unverändert kommen die meisten internationalen Patienten aus Osteuropa und hier i nsbesondere aus Russland und seinen Anrainerstaaten. Abb. 2 und 3: Pro Jahr werden ca. 1250 Patienten mit angeborenen Herzfehlern stationär und ca. 4500 Patienten ambulant betreut. Die prozentuale Verteilung der zur stationären und ambulanten Therapie zugewiesenen Patienten aus Berlin, dem direkten Umland und deutschlandweit ist dabei über die letzten 20 Jahre nahezu unverändert. Bei den ausländischen Patienten konnte mit 26 % im stationären und 21 % im ambulanten Bereich eine deutliche Steigerung erzielt werden, was wiederum die Wichtigkeit der internationalen Patientenrekrutierung für die Klinik für Angeborene Herzfehler unterstreicht. Seit Beginn des zweiten Jahrtausends ist eine kontinuierliche Steigerung der Anzahl der Auslandspatienten zu verzeichnen. Besondere Anstrengungen zur Konsolidierung dieses außerbudgetären Geschäftsfeldes sind von enormer Wichtigkeit, zumal einerseits die hohe Qualität der angebotenen Leistungen aber auch politische Einflussfaktoren von entscheidender Bedeutung sind. 180 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abb.: 3: siehe Abb. 2 Abb. 4: Die Anzahl der stationär behandelten Patienten zeigt sich über viele Jahre unverändert. Die hohen prozentualen Anteile der Neugeborenen und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern, die zur Behandlung stationär aufgenommen wurden, bezeugen den medizinischen Trend, einerseits schon früh im Neugeborenen- oder frühen Säuglingsalter therapeutisch zu agieren und andererseits dadurch und durch Etablierung standardisierter Behandlungskonzepte die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten ins hohe Erwachsenenalter zu realisieren. 181 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Leistungen der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abb. 5: Immer größere Anteile an Diagnostik und Therapie werden in den ambulanten Sektor verlagert, was einerseits Ausdruck eines klaren Trends im deutschen Gesundheitsversorgungssystem ist und andererseits die Anforderungen an eine hochqualitative ambulante Betreuung stetig steigen lässt. Die hohen Patientenzahlen bei zunehmend komplexerer ambulanter Versorgungen sind auch ein Beleg für eine parallel einhergehende Effizienzsteigerung im ambulanten Sektor. Der klare Anstieg der ambulanten Patientenversorgung innerhalb der letzten zehn Jahre ist dem Zuwachs der ausländischen Patienten (orange und dunkelblau) gezollt. Die Versorgung lokaler Patienten im Rahmen der gesetzlichen und privaten Versicherungssysteme ist im Rahmen hervorragender Kooperationen mit den niedergelassenen Kinderkardiologen und Kardiologen als Ausdruck einer guten und effizient strukturierten Patientenversorgung in einem stabilen Betreuungsrahmen etabliert. Die deutliche Steigerung der ambulanten Auslandspatienten erforderte auch eine spezifische Änderung der Ambulanzlogistik, die durch die Etablierung spezieller Auslandssprechstunden mit Vorhalten von Übersetzern an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden konnte. Abb. 6: Der Trend, zunehmend mehr Diagnostik und Therapie ab dem Schulalter in den ambulanten Sektor zu verlagern, lässt sich auch an den Zahlen ablesen. Bis zum Eintritt des Schulalters sind nahezu alle zu korrigierenden Herzfehler operiert, so dass neben dem Bedarf einer eventuellen Nachoperation die ambulante Betreuung klar im Vordergrund steht. Dieser Trend bleibt bis ins mittlere Erwachsenenalter gut nachvollziehbar. Ab dem 40. Lebensjahr kommt es wieder zu einem Anstieg der Notwendigkeit einer stationären Versorgung, was einer Zunahme der Erkrankungsintensität der Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) speziell derer mit einem komplexen oder multipel voroperierten Herzfehler gleichkommt. 182 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abb. 7: Die Gesamtzahl der im Deutschen Herzzentrum Berlin mit einer Herzoperation oder einer interventionellen Herzkatheterprozedur behandelten Patienten mit angeborenen Herzfehlern onduliert seit vielen Jahren um die 1000 Patienten. Eine deutliche Steigerung der operierten Patienten dokumentiert hierbei eindrücklich eine zunehmende Komplexität der zu behandelnden Herzfehlern, was auch mit der Steigerung der ausländischen Patienten direkt einhergeht. Diese Patienten weisen im Regelfall einen so komplexen Herzfehler auf, der im Heimatland nicht therapiert werden kann. Mit der jährlichen Anzahl behandelter Patienten konnte das DHZB wiederum seine Spitzenposition unter den spezialisierten Zentren in Deutschland und gleichzeitig auch in Europa behaupten. Abb. 8: Das DHZB ist ein internationales Referenzzentrum und gleichzeitig offiziell zertifiziertes überregionales EMAH-Zentrum für die Behandlung angeborener Herzfehler im Erwachsenenalter. Diese Patienten sind charakterisiert durch meist viel fache Vorbehandlungen und hohe Begleitmorbidität, was für die Therapie des Einzelnen eine hohe Behandlungsintensität und -komplexität bedeutet. Das Deutsche Herzzentrum Berlin liegt unverändert mit jährlich 220 bis 280 stationär behandelten EMAH – Patienten national und international in der Spitzengruppe der Maximalversorgungszentren in Europa. Der hohe Anteil an interventionell behandelten Patienten ist Ausdruck einer Spezialisierung der Klinik auf diese minimal-invasive und gleichzeitig schonenden Behandlungsformen. 183 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Leistungen der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abb. 9: Die Anzahl operierter Patienten aus den Vorjahren konnte nochmals erheblich gesteigert werden und hat unter Einbeziehung der meist sehr komplexen Schrittmacheroperationen mit 609 Operationen den höchsten Stand seit Bestehen der Klinik erreicht. Der hohe Anteil an Neugeborenen- und Erwachsenen-Chirurgie untermauert die Wichtigkeit dieser beiden Patientengruppen, aber auch gleichzeitig die hohe Komplexität der operativen Versorgung. Seit Bestehen des Deutschen Herzzentrums Berlin konnten nun schon mehr als 11500 Patienten mit angeborenen Herzfehlern jeglicher Altersgruppe operiert werden, was die große Erfahrung unseres Zentrums auf diesem Gebiet unterstreicht. Abb. 10: Die Gesamtzahl der Herzkatheter-Untersuchungen zeigt sich mit 609 Patienten nahezu konstant über die letzten 10 Jahre. Mit 411 Interventionen gegenüber 197 rein diagnostischen Eingriffen wird der Charakter des therapeutischen minimal-invasiven Vorgehens untermauert. Die invasive Herzkatheteruntersuchung dient damit im Rahmen der zunehmenden Diagnosesicherheit der nicht-invasiven Bildgebungstechniken wie die Echokardiographie und die MRT nur noch selten der Diagnosesicherung allein. Mit dem großen interventionellen Behandlungsprogramm liegt das Deutsche Herzzentrum Berlin auch weiterhin unangefochten an der Spitze in Deutschland. Die invasive Herzkatheteruntersuchung hat sich zu einer hochspezialisierten Therapieform etabliert, um minimal-invasiv hochkomplexe Behandlungen durchführen und operative Schritte einsparen zu können. 184 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abb. 11: Die Letalitätsraten bei Operationen angeborener Herzfehler konnten mit 2,8 % auf bestem internationalem Standard stabil niedrig gehalten werden. Da in die Mortalitätsstatistik auch die Patienten mit Einsatz von Kreislaufunterstützungssystemen, die meist als Überbrückung zur Transplantation eingesetzt wurden, und Mortalitätsraten bei nicht-kardialen Erkrankungen wie beispielsweise Lungenersatztherapie bei akutem Lungenversagen integriert sind, muss die niedrige Mortalitätsrate als herausragend eingestuft werden. Die stetigen Verbesserungen insbesondere auch in der palliativen Chirurgie nicht-korrigierbarer Herzfehler und bei den häufig sehr komplexen Reoperationen sind auf die stete Entwicklung, Anpassung und Einhaltung hauseigener Standards und Leitlinien zurückzuführen, die neben einer einheitlichen Behandlungsstrategie auch eine deutliche und nachhaltige Qualitäts- und Ergebnisverbesserung mit sich bringen. Abb. 12: Bei angeborenen Herzfehlern sind Klappenoperationen besonders häufig. Die Bemühungen, die eigene Klappe durch Rekonstruktion zu erhalten, lassen schon jetzt häufig einen Klappenersatz vermeiden. Dennoch sind der operative Ersatz der Pulmonalklappe oder der Aortenklappe noch häufig notwendig. Im Bereich der Aortenklappenoperationen ist der autologe Aortenklappenersatz (fliederfarben) mit der eigenen Pulmonalklappe in Aortenposition und in Pulmonalposition mit einer Bioprothese oder einem Hiomograft , die sogenannte Ross-Operation, eine besondere Spezialität des Deutschen Herzzentrum Berlin. Auch wenn dies einem Zweiklappeneingriff entspricht, ist die Reoperationsrate in Aortenposition die Ausnahme und eine orale Antikoagulation für die Patienten lässt sich vermeiden. Bei der Pulmonalklappenoperation ist der nichtoperative Ersatz mit Hilfe der kathetergestützten Implantation eines klappentragenden Stents (Melody – Klappe oder Sapiens – Klappe / maisgelb) eine alternative Möglichkeit minimal-invasiv einen Herzklappenersatz vorzunehmen. In Deutschland stehen hier das Deutsche Herzzentrum Berlin zusammen mit dem Herzzentrum München unangefochten an der Spitze. Die strategische Partnerschaft mit dem Ziel der vergleichenden Einhaltung von Qualitätsstandards ist mittlerweile ein erfolgreiches überregionales Kooperationsmodell zweier Großinstitutionen. Das DHZB fungiert darüber hinaus als internationales Trainings- und Ausbildungszentrum für den kathetergestützten Klappenersatz bei angeborenen Herzfehlern. 185 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Leistungen der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abb. 13: Trotz der Einführung der interventionellen Klappenimplantation (lila) ist kein Rückgang des operativen Klappenersatzes (Summe aus Anzahl der Xenograft-, Homograft- und mechanische Klappen-Ops) zu verzeichnen. Aufgrund der Zunahme an komplexer klappenerhaltender Rekonstruktionschirurgie im Pulmonal-, sowie noch mehr im Aortenklappenbereich könnte man für die Zukunft einen Rückgang der Gesamtzahl des Klappenersatzes erwarten dürfen. Abb. 14: Im Rahmen eines vom Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung geförderten RIKADA Projekts wird die Genetik der angeborenen Herzmuskelerkrankungen untersucht. Im 4-Kammer-Blick des Echokardiogramms eines Patienten mit linksventrikulärer Noncompaction Kardiomyopathie als Beispiel einer angeborenen Herzmuskelerkrankung sind die typischen Krypten (Pfeile) in der linksventrikulären Kammermuskulatur zu sehen (LV = linke Herzkammer, RV = rechte Herzkammer, LA = linker Vorhof, RA = rechter Vorhof). Dieser Patient legt mit einer Mutation im Gen PRDM16 einen genetischen Hintergrund nahe, wurde zufällig im Alter von 12 Jahren aufgrund von Arrhythmien diagnostiziert und zeigte außerdem eine milde bis moderate linksventrikuläre Dilatation und Funktionsstörung. Interessant in diesem Zusammenhang scheint auch, dass unterschiedliche genetische Hintergründe auch unterschiedliche Verläufe aufweisen. 186 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abb. 15: Im Rahmen von genetischen Untersuchungen mit spezieller Analyse bei Patienten mit einem 1p36 Deletionssyndroms, welches häufig mit angeborenen Herzmuskelerkrankungen vergesellschaftet auftritt, konnten deutliche Deletionen im Transkriptionsfaktor PRDM16 nachgewiesen werden. Die Struktur des Transkriptionsfaktors PRDM16 mit seinen funktionellen Domänen ist in der Abbildung schematisch dargestellt. Es konnten 7 verschiedene Aminosäureveränderungen (• p.xxx gekennzeichnet) bei nicht-syndromalen Patienten mit dem klinischen Bild einer Non-Compaction oder einer dilatativen Herzmuskelerkrankung dargestellt werden. Die Erforschung der angeborenen Herzmuskelerkrankung im Rahmen der multizentrisch durchgeführten Studie lassen ein besseres Verständnis dieses in der Ätiologie nur teilweise geklärten Krankheitsbildes erhoffen. Abb. 16: Häufig stellt sich die Frage, welche Behandlungsform die für den individuellen Patienten geeignetste ist. Im Rahmen von Computer-basierten Hochrechnungen und Simulationen im Rahmen von MRT-Untersuchungen sollen Behandlungs ergebnisse besser planbar und vorhersagbar werden. Computeranalysen sollen dabei zusammen mit der Erfahrung des Arztes helfen, die optimale Behandlungsform für den individuellen Patienten zu finden. Am Beispiel einer Verengung in der Hauptschlagader, eine Aortenisthmusstenose (Pfeil schwarz), zeigt die Darstellung des reellen Flussprofils die turbulente Strömung im verengten Bereich. (Bilderserie links, großes Bild jeweils zeigt die Flussanalyse, kleines Bild jeweils zeigt die zugrunde liegende Anatomie). Die Bilderserie in der Mitte und rechts zeigen Computersimulationen des Behandlungserfolgs nach Stentimplantation an unterschiedlicher Stelle (grüne Pfeile). In der Simulation 1 wird der Stent proximal im Aortenbogen platziert (rote Markierung im kleinen Bild) und in der Simulation 2 direkt in der Verengung des Isthmus. Die Simulation 1 zeigt schon eine Verbesserung der turbulenten Strömungen mit geringeren Rotanteilen (höhere Geschwindigkeiten des Flussprofils), aber die Wirbelbildungen in Blau sind weiterhin nachweisbar. Erst die Simulation 2 mit einer Platzierung des Stents direkt in die Verengung ergibt ein optimales laminares Flussprofil ohne Verwirbelungen. Es ist unschwer erkennbar, dass das Ergebnis bei Simulation 2 besser ist. 187 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Leistungen der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abb. 17: Das Beispiel der Verengung der Hauptschlagader (Pfeil) mit der Darstellung des reellen Flussprofils die turbulente Strömung im verengten Bereich (Bilderserie links, großes Bild jeweils zeigt die Flussanalyse, kleines Bild jeweils zeigt die zugrunde liegende Anatomie). Die Bilderserie in der Mitte zeigt nochmals die Ergebnisse der Computersimulation. Die Bilderserie rechts zeigt das erreichte Ergebnis nach der klinischen Behandlung des Patienten mit Stentimplantation an vorhergesagter Position (kleines Bild zeigt das angiographische Bild nach Stentimplantation). Die Simulation stimmt schon jetzt erfreulich genau mit der Realität des zu erzielenden Therapieerfolgs überein. Abb. 18: Die Kurven zeigen den Verlauf des statischen Druckgradienten (y-Achse) in Relation zur Position im Aortenbogen in mm (x-Achse). Die rote Kurve zeigt den Ausgangspunkt mit einem deutlichen Druckabfall über die anatomische Stenose zwischen Position 100 und 200 mm. Die schwarze Kurve ist die Vorhersage des statischen Druckgradienten, wenn die Stentposition erreicht werden kann, die optimal errechnet wurde (siehe Abb. 16 und 17). Die gelbe Kurve entspricht dem Druckgradienten nach erfolgreicher Therapie des Patienten (Abb. 17). Die Kurven stimmen erfreulich gut überein. Die virtuelle Simulation des Therapieerfolgs war mit dem zu erzielenden klinischen Ergebnis in guter Übereinstimmung. Die virtuelle Simulation ist wahrscheinlich für die Zukunft ein wertvolles Werkzeug, für den individuellen Patienten die optimale Therapie schon im Voraus zu planen. 188 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abteilungsstruktur Direktor: Prof. Dr. F. Berger Stellv. Direktor Dr. B. Peters Oberärzte: Dr. F. Danne (75 %VK) PD Dr. S. Ovrutskiy Dr. O. Miera PD Dr. S. Schubert Facharzt für Kinderheilkunde mit Schwerpunktbezeichnung Kinderkardiologie: Dr. S. Assa (fremdfinanziert aus Israel) Dr. F. Danne Dr. M. Kanaan Dr. O. Miera Dr. B. Peters Dr. M. Yigitbasi (Medizinisches Versorgungszentrum) Dr. V. Amann Dr. S. Dirks Dr. U. Liebaug PD Dr. S. Ovrutskiy PD Dr. S. Schubert Facharzt für Kinderheilkunde: T. Abuel Aiaun (fremdfinanziert aus Libyen) Dr. A. Höche (Rotand aus St. Joseph-Krhs.) Dr. B. Schmitt Dr. S. Weber Dr. N. Burshan (fremdfinan. aus Libyen) Dr. S. Rosenstein PD Dr. K. Schmitt S. Yilmaz Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie: Dr. U. Liebaug O h-Ici Darach PD Dr. D. Messroghli EMAH Zertifizierung Prof. Dr. F. Berger Dr. U. Liebaug Dr. O. Miera Dr. M. Yigitbasi (Medizinisches Versorgungszentrum) Dr. F. Danne PD Dr. D. Messroghli Dr. B. Peters 189 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abteilungsstruktur Assistenzärzte in Weiterbildung: Dr. B. Farahwaschy (Rotation St. Joseph-Krankenhaus) P. Hacke Dr. S. Harms A. Klimenko (50 %) P. Kramer A. Krauß PD Dr. J. Nordmeyer Dr. S. Nordmeyer (Rotation Charité) Dr. S. Rosenstein T. Sabi PD Dr. K. Schmitt K. Stulich Dr. S. Weber Dr. S. Wollersheim (Rotation Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg) Assistenzärzte in Weiterbildung (fremdfinanziert): T. Abuel Aiaun / Libyen Dr. S. Assa / Israel Dr. N. Burshan / Libyen Dr. A. Höche / Rotand aus St. Joseph-Krankenhaus Dr. P. Schrumpf / Rotandin aus der Charité Assistenzärzte in wissenschaftlichen Projekten (Drittmittel-finanziert): Dr. K. Brakmann / EU-Projekt „LifeValve“ 242008 Dr. A. Körner / EU-Projekt „LifeValve“ 242008 PD Dr. D. Messroghli / Projekt 01 EV 0704 D. O h-Ici / EU-Projekt „LifeValve“ 242008 Dr. B. Schmitt / EU-Projekt „LifeValve“ 242008 H. Spriestersbach / EU-Projekt „LifeValve“ 242008 Wissenschaftlich-Technische Assistentinnen: – Schwerpunkt Projektmanagement und DRG-Koordination – D. Moeske-Scholz H. Schultz Studienkoordinatorin: A. Olsson (Drittmittel-finanziert) A. Pohler (50% VK) (Drittmittel-finanziert) 190 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Hospitationen / Gastärzte: Dr. W. Al Nasrallah / Syrien Dr. D. Al Qahtani / Saudi Arabien Dr. C. Dammann / Greifswald A. Grebers / Magdeburg A. Gustin / Magdeburg A. Klimenko / Russland A. Könnecke / Magdeburg E. Kondakova / Russland Dr. K. Lane / Australien Y. Mahsun / USA Dr. H. Petersen / Berlin S. Popowitschew / Russland PhD D. Santoro / Italien Dr. B. Sobien / Polen PJ / Famulaturen / Praktikum: H. C. Bäcker / Ungarn B. Bozzai / Ungarn J. F. Fernandes / Portugal S. Jeuthe / Berlin V. Kuznetsova / Russland S. Oehms / Berlin L. M. Rosenthal / Berlin J. Rote / Dänemark C. Schattschneider / Stüdenitz-Schönermark C. P. Schubert / Berlin M. Stalder / Berlin H. Yilmaz / Leipzig Sekretariat: J. Lunow Persönliche Referentin S. Wibbeke Schwerpunkt Patientenmanagement / Einbestellung F. Zerbe Schwerpunkt Klinik – Personalmanagement 191 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Abteilungsstruktur Weiterbildungsbefugnisse Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Prof. Dr. F. Berger Kinderkardiologie Pädiatrie EMAH i. R. des überregionalen Schwerpunktzentrums Dr. B. Peters Pädiatrische Intensivmedizin 36 Monate 24 Monate 18 Monate 24 Monate Prof. Dr. T. Kühne Kardiale MRT – fachbezogen 12 Monate PD Dr. D. Messroghli Kardiale MRT – fachbezogen 12 Monate Preise Berger F. Fritz-Acker-Preis „in Anerkennung seiner umfangreichen Arbeiten auf dem großen Gebiet der angeborenen Herzfehler und für seine Aktivitäten zur adäquaten Versorgung Erwachsener mit angeborenen Herzfehlern“. Ehrenpreis der "Fritz-Acker-Stiftung" zur Förderung der medizinischen Forschung zum Nutzen der Allgemeinheit. Verleihung anlässlich der 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim am 4. April 2013. Patente Messroghli D. Simultaneous T1 mapping, cine and IR prepared imaging of the heart using Small Animal Look-Locker Inversion recovery (SALLI). Eingereicht beim Europäischen Patentamt (PCT/EP2010/067191). Humanitäre Einsätze unseres Personals im Ausland 08.-15.03.2013 08.-15.03.2013 08.-23.03.2013 08.-15.03.2013 08.-15.03.2013 08.-15.03.2013 08.-15.03.2013 09.-16.03.2013 P. Hacke K. Kelm M. Grabicki T. Stubenvoll S. Schöb Y. Freitag M. Dahl Dr. V. Boos Eritrea Eritrea Eritrea Eritrea Eritrea Eritrea Eritrea Uganda 192 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Habilitationen und Promotionen 15.-22.03.2013 25.10.-06.11.2013 25.10.-02.11.2013 Dr. S. Dirks M. Grabicki Y. Freitag Eritrea Asmara Asmara Promotionen 1991 bis 2013 abgeschlossene Promotionen: 78 davon prämiert mit: summa cum laude: magna cum laude: cum laude: rite: 6 22 45 4 Promotionen 2013 Name: Soltani, Poya Der Einfluss milder Hypothermie auf das Überleben von H9c2-Kardiomyoblasten Titel: nach CoCl2-induzierter HIF-Akkumulation Diplomarbeit Name: Bartosch, Marco Entwicklung eines Katheters zur Implantation einer autologen, in einen selbstexTitel: pandierbaren Stent eingenähten Herzklappe Bachelorarbeiten Name: Feldmann, Laura Titel: Entwicklung eines Prüfstands zur Untersuchung der Langzeitbelastbarkeit pulmonalklappentragender Stents Name: Schattschneider, Christoph Titel: Validierung tiefgezogener Perikardklappen im Tiermodell Masterarbeiten Name: Jülg, Peter Titel: Experimentelle Untersuchung der Ursachen von Klappeninsuffizienzen eines transkutanen Pulmonalklappenersatzes Name: von der Heyde, Sason Titel: Testung eines transkutanen Pulmonalklappenersatzes im Klappenprüfstand 193 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Habilitationen und Promotionen Praktikumsarbeiten Name: Stalder, Melanie Titel: Weiterentwicklung eines Messkatheters – Konstruktion, Berechnung der Kinematik, Programmierung“ Habilitationen bis 2013 abgeschlossene Habilitationen: 16 Jahr 2001 Name: Sven Dittrich Titel: Untersuchungen zur Nierenfunktion bei der Behandlung angeborener Herzfehler Name: Martin Benno Erik Schneider Titel: Implantation ballon-expandierbarer Stents zur Therapie von Gefäßstenosen im Kindesalter Jahr 2002 Name: Hashim Abdul-Khaliq Titel: Untersuchungen zur Entwicklung neuroprotektiver Strategien bei operativer Behandlung angeborener Herzfehler Name: Ingram Schulze-Neick Titel: Postoperative pulmonale Hypertension nach Korrektur angeborener Herzfehler: Behandlung, Pathophysiologie und vaskulo-bronchiale Interaktionen Jahr 2003 Name: Felix Hermann Berger Titel: Die interventionelle Therapie von Vorhofseptumdefekten vom Secundumtyp mit dem Amplatzer Septal OccluderTM Name: Peter Ewert Titel: Interventioneller Verschluss von Vorhofdefekten – besondere Indikationen und neue therapeutische Strategien Jahr 2004 Name: Brigitte Stiller Titel: Mechanische Kreislaufunterstützung im Kindesalter 194 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Jahr 2005 Name: Lothar Schmitz Titel: Beurteilung der diastolischen Funktion des linken Ventrikels durch transmitrale Doppler Echokardiographie. Untersuchungen an Kindern und Jugendlichen Jahr 2006 Name: Titus Kühne Titel: Interventionelle Kardiovaskuläre MRT Jahr 2009 Name: Nicole Nagdyman Titel: Neuromonitoring mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie und biochemische Parameter im Kindesalter Name: Sabine Klaassen Titel: Sarkomere Proteine und genetisch bedingte Herzinsuffizienz Jahr 2011 Name: Katharina Schmitt Titel: Auswirkungen der Hypothermie auf unreife Zelllinien Jahr 2012 Name: Johannes Nordmeyer Titel: Perkutaner Pulmonalklappenersatz – from bench to bedside Name: Daniel Messroghli Titel: Möglichkeiten der kardialen Magnetresonanztomographie zur nicht-invasiven Beurteilung myokardialer Erkrankungen Name: Stephan Schubert Titel: Klinische Aspekte der Herztransplantation im Kindesalter Jahr 2013 Name: Stanislav Ovrutskiy Titel: Moderne Prinzipien in der Therapie und Überwachung bei Patienten mit univentrikulärer Anatomie. Analyse von Risikofaktoren für den frühen und späten postoperativen Verlauf 195 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Chefarztberufungen Chefarztberufungen 1999 bis 2013 Aus der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie sind bisher als Chefärzte / leitende Ärzte hervorgegangen: Univ.-Prof. Dr. Hashim Abdul-Khaliq Univ.-Prof. Dr. Felix Berger Univ.-Prof. Dr. Ingo Dähnert Univ.-Prof. Dr. Sven Dittrich Univ.-Prof. Dr. Peter Ewert Univ.-Prof. Dr. Andreas Gamillscheg Univ.-Prof. Dr. Gerd Hausdorf Dr. Zhen Jin Univ.-Prof. Dr. Christoph Kampmann Univ.-Prof. Dr. Oliver Kretschmar Dr. Jan Nürnberg Dr. Beatrix Schmidt Univ.-Prof. Prof. hc. Dr. Martin Schneider Associate Professor Dr. Ingram Schulze-Neick Dr. Hans-Peter Sperling Univ.-Prof. Dr. Brigitte Stiller Dr. Frank Uhlemann Joachim von der Beek Lehre Studentische Pflicht-Lehre (Leitung / Koordination: Prof. Dr. F. Berger) Hauptvorlesung Kinderheilkunde, Systematik angeborener Herzfehler im Regelstudiengang der HU 4 Stunden / Semester Unterricht am Krankenbett im Regelstudiengang der HU 82 Stunden / Jahr Modul Kinderkardiologie (M24) im Modellstudiengang der HU 4 Wochen / Jahr 196 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Lehre Praktikum der Kinderheilkunde im Regelstudiengang der HU 2-10 Stunden / Woche Hauptvorlesung für Zahnmediziner, Angeborene Herzfehler, Endokarditisprophylaxe, Kardiologie im Regelstudiengang der HU 2 Stunden / Semester Unterricht an der Akademie für Kardiotechnik: Systematik angeborener Herzfehler und spezielle Aspekte der Zirkulation 12 Stunden / Semester Anleitung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten für Doktoranden kontinuierlich CMR-Akademie 9 Stunden / Jahr Pädiatrischer Intensivkurs für Pflegepersonal 64 Stunden / Jahr Angebotene Wahllehrveranstaltungen (Leitung / Koordination: Prof. Dr. F. Berger) Tag Verantwortlich Ort Auskultation angeborener Herzfehler im Kindes- und Erwachsenenalter jeden 3. Freitag im Monat, 14.30 – 16.00 Uhr Dr. S. Dirks, PD Dr. J. Nordmeyer, PD Dr. S. Ovrutskiy, PD Dr. K. Schmitt, PD Dr. S. Schubert H4 Echokardiographie des normalen Herzens jeden 1. Freitag im Monat, 15.00 – 16.30 Uhr PD Dr. J. Nordmeyer, Dr. B. Peters, PD Dr. K. Schmitt, PD Dr. S. Schubert Ambulanz Herzkatheterdiagnostik und Intervention bei angeborenen Herzfehlern 14-tägig Mittwoch, 15.00 – 16.30 Uhr Dr. M. Kanaan, PD Dr. K. Schmitt, PD Dr. St. Schubert HK II 2. Mittwoch – Angeborene Herzfehler Jeden 2. Mittwoch im Monat, 17.00 – 18.30 Uhr PD Dr. K. Schmitt Weißer Saal 197 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Lehre Fortbildungsveranstaltungen Abteilungsinterne Assistentenfortbildungen Jeden Freitag, Bibliothek, 13.00 – 13.30 Uhr (verantwortlich: Prof. Dr. F. Berger / Dr. M. Kanaan) DATUM REFERENT THEMA 11.01.2013 18.01.2013 D. O H-Ici Dr. Wollersheim 25.01.2013 01.02.2013 K. Ceyhanli Dr. Kanaan 15.02.2013 22.02.2013 01.03.2013 Dr. Yigitbasi G. Tong Dr. Al-Wakeel 08.03.2013 15.03.2013 Dr. Lauschke Dr. Dähmlow 19.04.2013 03.05.2013 31.05.2013 07.06.2013 28.06.2013 PD Dr. Messroghli F. Olgemöller K. Stulich PD Dr. J. Nordmeyer Dr. Liebaug 12.07.2013 19.07.2013 PD Dr. Schubert P. Hacke 02.08.2013 09.08.2013 Dr. Höche L. Feldmann 16.08.2013 P. Kramer 23.08.2013 30.08.2013 Dr. Assa PD Dr. Messroghli 06.09.2013 13.09.2013 20.09.2013 27.09.2013 G. Justus M. Feldmann Dr. Dähmlow Dr. Weber MRT bei Kardiomyopathien Einfluss von Hypothermie auf die Inflammations reaktion nach kardiopulmonalem Bypass im Säuglingsalter: Von einer klinischen Studie zurück in die Zellkultur Echokardiographische Parameter nach HTx Milrinone als Risikofaktor für postoperative H erzrhythmusstörungen Echokardiographie nach Herztransplantation RNM3: Hypothermia Induced Rescue Gene 4-D-Fluss-MRT: Intravaskuläre und intrakavitäre Flussmuster Update: Obstruktive Bronchitis-Therapie Erkennen und Management des kritisch kranken Kindes Eigene Forschung Leitlinien der Schrittmachertherapie Thoraxschmerzen im Kindes- und Jugendalter PA-Banding und ventricular interaction Schlafapnoe-Screening – etabliert in der kardialen Funktionsdiagnostik? Optical Coherence Tomography Sport mit angeborenem Herzfehler – Sportmedizinische Aspekte der Kinderkardiologie – Teil I Antikoagulation bei Vorhofflimmern 3D-Rekonstruktion und Herstellung von Pulmonalarterienmodellen aus CT-Bilddaten Corticosteroide zur Prophylaxe der SIRS nach kardiopulmonalem Bypass Plötzlicher Herztod im Sport Risikoeinschätzung bei Kindern und Jugendlichen mit angeborener Kardiomyopathie (RIKADA) Immunmodulation nach CPB Stay cool in he head Eigene Forschung Persistierender Ductus arteriosus – ein update 198 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie DATUM REFERENT THEMA 11.10.2013 S. Yilmaz 18.10.2013 Dr. Rosenstein 25.10.2013 01.11.2013 Dr. Amann Dr. Harms 15.11.2013 22.11.2013 29.11.2013 D. O h-Ici D. Waldmann/Krhs.Verbind.komitee für Zeugen Jehovas H. Spriestersbach Dabigatran versus Warfarin bei Patienten mit mechanischen Herzklappen Vorstellung der LEPHT-Studie: Left ventricular systolic dysfunction associated with Pulmonary Hypertension riogiguat Trial (Circulation 2013; 128:502-511) Diagnostik invasiver Pilzinfektion Studien zur Betablocker-Therapie bei Herzinsuffizienz im Kindesalter Cardiac metabolism in heart failure Jehovas Zeugen: Medizinische und ethische Herausforderung 06.12.2013 Dr. B. Schmitt 13.12.2013 A. Krauß Quantifizierung von Klappeninsuffizienzen im ECHO natürliches und künstliches Wachstum von Herzklappen Hypothermie nach Herz-Kreislaufstillstand außerhalb des Krankenhauses – 33°C vs. 36°C Hausinterne Fortbildungen Kinderkardiochirurgisch-kinderkardiologische Fall-Demonstrationen Jeden Donnerstag, Bibliothek, 16.00-18.00 Uhr (Prof. Dr. F. Berger / PD Dr. S. Schubert / Dr. M. Kanaan) von der Ärztekammer Berlin zertifiziert mit 3 Fortbildungspunkten Fortbildung für Personal, niedergelassene Ärzte und Kollegen anderer Kliniken „2. Mittwoch – Angeborene Herzfehler“ Jeden 2. Mittwoch im Monat, Weißer Saal, 17.00 – 18.30 Uhr (verantwortlich: Prof. Dr. F. Berger / PD Dr. K. Schmitt) von der Ärztekammer Berlin zertifiziert mit 2 Fortbildungspunkten DATUM REFERENT THEMA 09.01.13 Prof. Dr. Berger / DHZB, KIKA 13.02.13 Prof. Dr. Hetzer / DHZB, Chirurgie Intima Hyperplasie nach Stentimplantation Mitralklappenchirurgie 13.03.13 Prof. Dr. E. Steinhagen-Thiessen / Leiterin der Lipidambulanz und Ernährungsmedizin der Charité, CVK Prof. Dr. Titus Kühne / DHZB, KIKA 10.04.13 Neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten bei angeborenen Fettstoffwechsel störungen Bildgebung zur Diagnostik und Verlaufskontrolle bei PHT 199 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Lehre DATUM REFERENT THEMA 08.05.13 PD Dr. Katharina Schmitt / DHZB, KIKA 12.06.13 PD Dr. Joachim Photiadis / KIKA, Klinik für Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Frau Mi-Young Cho / / KIKA, Klinik für Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Prof. Dr. Berger / DHZB, KIKA Herz und Hirn – Entwicklungs pädiatrische Nachsorge bei Kindern mit einem AHF am DHZB DORV – Komplexes Spektrum – What to do? 10.07.13 14.08.13 11.09.13 09.10.13 13.11.13 11.12.13 Dr. Sagi Assa / „Wolfsen“ Medical Center Holon – Tel Aviv, Israel, derzeit DHZB, KIKA PD Dr. Stephan Schubert / DHZB, KIKA Dr. Sagi Assa / „Wolfsen“ Medical Center Holon – Tel Aviv, Israel, derzeit DHZB, KIKA Dr. Bahlmann / Kinderärztliche Praxisgemeinschaft in Braunschweig, AbbVie Wiesbaden Was hat ein Kegel mit der Trikuspidalklappe gemeinsam? Perkutaner Pulmonalklappenersatz bei Kindern Plötzlicher Herztod bei Sportlern Angiographische Falldemonstrationen – extended version – Interessante Fälle aus dem HK-Labor Erfahrungen mit interventionellem VSD-Verschluss mit dem ‚Amplatzer’ Ductoccluder II Neue Richtlinien in der RSV Prophylaxe bei neu- und frühgeborenen Kindern mit einem angeborenen Herzfehler Spezielle paramedizinische Angebote für stationäre Patienten und deren Eltern: Aktionen des Kinderschutzengel e. V. Elternfrühstück durch Malteser Hilfsdienst Familienhilfe durch Björn Schulz-Stiftung Regelmäßige Clown-Visiten durch Rote Nasen – Clowns im Krankenhaus Sozialmedizinische Nachsorge durch Nachsorgeteam des Kindergesundheitshauses Standort Virchow Klinikum, Verein „Traglinge“, Björn Schultz Stiftung und EvB Klinikum Potsdam Aktionen des Kinderflügel e. V. Wöchentliche Lese- und Spielstunden Die Publikationen und Vorträge der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie finden Sie auf der beiliegenden CD. 200 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Forschungsförderung Forschungsförderung / Drittmittel 2013 K. Eichstädt: Stiftung Kinderherz Deutschland GmbH Thema: “Psychologische Betreuung für Herzkinder" Durchgeführte Studie: "Lebensqualität, psychische und psychosomatische Belastung von herzkranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern und die Bedeutsamkeit supportiver Therapie" 2011-2013: Personalmittel = eine halbe Stelle Psychosomatik P. Hacke: DGPK Forschungsförderung Thema: „Prüfung eines neuartigen transkutanen Zugangs von Herzschrittmacher elektroden für Kinder und Patienten mit angeborenen Herzfehlern zur Vermeidung einer Thorakotomie (Machbarkeitstudie)“ 2011-2013: 15.000 € Prof. Dr. T. Kühne: Forschungsförderung der DFG – Heisenbergprogramm (Project KU1329/10 ) (2010 bis 2013) Personalkosten 1 x W2 Professur: 300.000 € Prof. T. Kühne: Berufungsgelder der Charité Sachleistungen: 18.000 € Projektnummer: 89 542 500 PD Dr. D. Messroghli: Deutsche Forschungsgemeinschaft (ME 3508/4) Thema: „Erforschung der klinischen Prävalenz und Bedeutung der myokardialen Fibrose bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern mittels kardialer Magnetresonanztomographie“ Sachleistungen: 264.000 € Laufzeit: 2011-2015 PD Dr. J. Nordmeyer: MELODY Registry : Medtronic GmbH Thema: “International Multicentre Registry of Melody Valve Implantation – MELODY Registry“ Höhe: 40.000 € Laufzeit: bis zum Abschluss des Projekts Dr. B. Peters: Stiftung Kinderherz Deutschland GmbH Thema: „Entwicklung und Etablierung neuer epikardialer Schrittmacher-Konzepte für Patienten mit angeborenen Herzfehlern“ 2011-2013: 45.000 € Dr. E. Riesenkampff: DFG Thema: „Anwendung der kardialen Magnetresonanztomographie zur computerunterstützten Operationsplanung bei Patienten mit Angeborenem Herzfehler" Höhe: Sachmittel, Programmpauschale und Publikationsmittel = insgesamt 28 900 € Personalmittel = eine volle Stelle Humanmediziner Laufzeit: 12 Monate VK Dr. B. Schmitt: 7. Rahmenprogramm der Europäischen Union LifeValve-Projekt Thema: „Mitwachsender autologer Herzklappen-Stent zur minimal-invasiven Implantation“ 2009-2014: 3.292.372 € 201 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Forschungsförderung / Forschungsprojekte PD Dr. K. Schmitt: Europäischer Fond für regionale Entwicklung Thema: „Effekte der Mikroglia auf das neuronale Zellüberleben nach Hypothermie Mikroglia und Hypothermie“ Förderkennzeichen: 10146601, 2010-2013: 550.000 € PD Dr. K. Schmitt: Deutsche Stiftung für Herzforschung Thema: „Neuroprotektion: Eine Zellkulturstudie zur Etablierung neuer Interventionsstrategien zum Schutz des Gehirns während Kardiopulmonalem Bypass“ Förderkennzeichen: A30039, 2013-2014: 40.000 € PD Dr. K. Schmitt: Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e. V. Thema: „ Hypothermie zur Organprotektion: Teil A) Hypothermie und Inflammation: Welchen Einfluss hat die tiefe Hypothermie auf die Interaktion zwischen Endothelzellen und Makrophagen? Teil B) Hypothermie und Kardioprotektion: Schützt milde Hypothermie Herzmuskelzellen nach einer Ischämie?“ Förderkennzeichen: A30036, 2013-2014: 211.000 € PD Dr. S. Schubert: Novartis Thema: „Molekulare Mechanismen der mTOR-Inhibition in der Therapie und Prophylaxe solider Tumoren und posttransplant lymphoproliferativer Erkrankungen (PTLD)“ 2011-2014: 40.000 € PD Dr. S. Schubert: Stiftung Kinderherz Thema: „Optical Coherence Tomographie bei Kindern nach Herztransplantation“ 2012-2015: 100.000 € Forschungsprojekte Die Forschungsprojekte der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie finden Sie auf der beiliegenden CD. 202 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Kongressveranstaltungen Kongressveranstaltungen 2013 Datum: Titel: Veranstalter: Ort: 19. – 20. Januar 2013 9. DHZB-Lange-Symposium für Angeborene Herzfehler DHZB, Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie dbb forum Berlin Datum: 08. Juni 2013 Titel: Lange Nacht der Wissenschaften Ort: Deutsches Herzzentrum Berlin Datum: Titel: Veranstalter: Ort: 22.-23. Juni und 17.-18. August Echokardiografie in der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin – Grund- und Aufbaukurs Universitätsmedizin Greifswald, Abt. für Kinder- und Jugendmedizin DHZB, Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Universitätsklinik Greifswald 203 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Leitung PD Dr. med. Joachim Photiadis Direktor der Klinik Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Telefon: +49 30 4593 - 3400 Telefax: +49 30 4593 - 3500 205 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, im Jahresbericht wollen wir Ihnen aus dieses Jahr einen Einblick in unsere tägliche Arbeit geben mit und für unseren gemeinsamen kleinen und großen Patienten, deren Behandlung von Ihnen und uns meist schon von im Säuglingsalter oder sogar pränatal begleitet wird. Das Deutsche Herzzentrum Berlin kann nun schon auf eine über 25-jährige Erfahrung in der Behandlung von Patienten jeden Alters mit angeborenem Herzfehler zurückgreifen. Über die Jahre wurde eine wachsende Patientenzahl in unserer Klinik behandelt und operiert. 2012 wurde vom Vorstand ganz bewusst die Entscheidung für die Deutschlandweit erste eigenständige und voll umfängliche Klinik Chirurgie für angeborene Herzfehler am Deutschen Herzzentrum Berlin getroffen. Durch die Subspezialisierung auf das hochkomplexe Patientengut konnte eine höhere Stufe der Expertise erreicht werden, die nicht nur in einer Erhöhung der Patientenzahlen sondern auch in einer verbesserten Behandlungsqualität resultierte. Im Jahr 2013 wurde am Deutschen Zentrum ein neuer Spitzenwert der behandelten Patienten und durchgeführten Operationen erreicht. Die nachfolgenden Seiten geben einen detaillierteren Überblick über die Diagnosen, Prozeduren und Behandlungsqualität. In der Chirurgie der angeborenen Herzfehler ist die Qualitätssicherung vom Gesetzgeber (GBA Beschluss Kinderherzchirurgie) vorgeschrieben. Darüber hinaus hat die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie die optimale Struktur der chirurgischen Einheiten zur Behandlung angeborener Herzfehler definiert. Für das Jahr 2012 als auch für 2013 wurden in unserer Klinik für Chirurgie angeborene Herzfehler am Deutsches Herzzentrum Berlin die Diagnosen und Prozeduren aller Patienten anonymisiert erfasst, weitergeleitet und die Qualität extern von einem unabhängigen Beauftragten der Europäischen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (European Assoziation of cardiotoraxic surgery, EACTS) durch eine Zertifikat ausgezeichnet. Bis 2011 haben weltweit bereits 167 Kliniken aus 47 Ländern ihre operativen Daten anonymisiert weitergeleitet, dies sind über 160.000 Operationen über 135.000 Patienten. Man kann also von einem hinreichend großen Vergleichskollektiv ausgehen. Nicht alle beteiligten Herzzentren sind auch von einem unabhängigen Beauftragten überprüft. In Deutschland Leitende Oberärztin Fr. Cho 206 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie beispielsweise waren 2012 außer dem Deutschen Herzzentrum Berlin, nur noch drei weitere Zentren, der über 30 mit chirurgischer Behandlung von Patienten mit angeborenem Herzfehler betrauten Zentren validiert. Chefarzt Photiadis und Pfleger Michael Das Thema Qualitätssicherung und Transparenz der geleisteten Behandlungsqualität ist in aller Munde und wird mit großem Interesse auch medial aufgenommen und kommuniziert. Es erscheint dabei eine Herkulesaufgabe, bei hochkomplexem Herzfehlern bei Patienten, wie sie am Deutschen Herzzentrum behandelt werden – inklusive der Kunstherzimplantation und der Herztransplantation (tertiäres Referenzzentrum mit großem nationalem und auch internationalem Einzugsgebiet) – die niedrigste mögliche Sterblichkeit zu erreichen. Das Deutsche Herzzentrum Berlin hat sich mit der über die Jahrzehnte gewachsenen institutionellen Erfahrungen schon immer der Lösung der schwierigen Aufgaben gestellt und durch Innovation und interdisziplinärer Zusammenarbeit neue Wege beschritten. Durch jährliche Qualitätsberichte wurden und werden die erreichten Ziele offen gelegt und für alle einsehbar gemacht. Pflege 207 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum k Die gemeinsamen Leistungszahlen der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderherz chirurgie und der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie finden Sie im Jahresbericht der Klinik für Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie im vorherigen Abschnitt. Instrumente zur Messung der erreichten Behandlungsqualität Als Instrument für die Qualität werden oft die absoluten Behandlungs- oder Operationszahlen aufgeführt. So werden zum Beispiel im jährlichen Herzbericht der Deutschen Herzstiftung die Leistungsdaten der Deutschen Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie zur Verfügung gestellt. Herzchirurgische Abteilungen nach Operationen angeborener Herzfehler mit HLM aufsteigend sortiert Abb. 1: Operationen mit Herzlungenmaschine (Quelle: Deutscher Herzbericht 2013; abgebildet sind Operationen von 2012) Die Abbildung zeigt die an den verschiedenen Herzzentren durchgeführten Operationen mit Herzlungenmaschine bei Patienten unter einem Jahr (dunkelblaue Säulen), von 1-17 Jahren (hellblaue Säulen) und ab 18 Jahren (rote Säulen). Jede Säule beschreibt die absoluten OP Zahlen eines Herzzentrums. 2012 führten nur zirka 20 Zentren, mehr als 50 HLM Operationen für angeborene Herzfehler durch, nur an 4 Kliniken – darunter auch das Deutsche Herzzentrum Berlin – mehr als 300 Operationen mit Herz-Lungen-Maschine. Die reine Anzahl der durchgeführten Operationen sagt aber nicht unbedingt was über die erzielte Behandlungsqualität aus. Wird die Sterblichkeit aller Prozeduren herangezogen, ist eine höhere Stufe der Abbildung der Qualität erreicht. Tabelle 1: Jahresvergleich 2013 und 2012 208 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie In Tabelle 1 sind die Kennzahlen von 2012 und 2013 in den Vergleich gebracht. Die absoluten Operationszahlen (mit und ohne HLM) und auch die Zahl der operierten Patienten wurde um zirka 10 % gesteigert. Die Frühletalität reduzierte sich im Jahr 2013 auf 2.3 %, die Spätletalität stieg um 0.5 %, darunter auf 2 Patienten die unerwartet zuhause verstarben. Der Casemix Index als Maß für die Schwere der erkrankten Patienten stieg um 26 %. Insgesamt konnte also nicht nur die Patientenzahlen gesteigert werden. Die Frühletalität sank sogar trotz einer im Jahre 2013 erhöhten Komplexität (gemessen am CMI) – ein ausgezeichnetes Ergebnis. Aber lässt die Angabe der Sterblichkeit auch tatsächlich Rückschlüsse auf die geleistete Behandlungsqualität zu? Eine niedrige Sterblichkeit könnte man dadurch erreichen, dass beispielsweise nur einfache Herzfehler korrigiert werden. Ein überregionales Referenzzentrum, das sich der Behandlung von Patienten komplexen Herzfehler annimmt, würde im Vergleich mit höherer Sterblichkeit schlechter abschneiden. Herzoperation mit Frau Cho, Schwester Antje und Herrn El Haddad Es schien schwer, fast unmöglich, für die chirurgische Behandlung komplex angeborener Herzfehler sein Instrument für einen dezidierten Vergleich für die Behandlungsqualität zu etablieren. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Es existieren über 100 verschiedene angeborene Herzfehler, die einzeln oder auch in Kombination auftreten können. In der Gesamtschau der einzelnen Diagnosen und Kombinationen von Diagnosen können in unterschiedlichen Patientenaltern und individuellen klinischen Status weit über 200 verschiedene Prozeduren sinnvoll sein. 209 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Aristoteles Risikoscore Zur Lösung dieses Problems haben daher, initiiert von Fachgesellschaften der Europäischen und Nordamerikanischen Herz- und Thorax Chirurgen (EACTS), insgesamt 50 verschiedene Kinderherzchirurgen aus 23 Ländern im Rahmen des Aristoteles-Projektes einen komplexen Score entwickelt, der jeder einzelner Prozedur einen bestimmten Risikopunktwert zuordnet (Lacour-Gayette et al. 2004). Dabei wurden bei jeder operativen Prozedur 3 Faktoren berücksichtigt und je nach geschätzten Schweregrad dieser Punktewert von 1-5 zugeordnet, und zwar für die erwartete Sterblichkeit, die erwartete Morbidität und die erwartete chirurgische technische Schwierigkeit. Beispiele für die Errechnung des Aristoteles Score: Ein relativ einfacher Herzfehler, wie der Verschluss eines Vorhofseptumdefektes erhält 1 Punkt für die geschätzte Sterblichkeit, 1 Punkt für die geschätzte Morbidität und 1 weiteren Punkt für den geschätzten chirurgischen Schwierigkeitsgrad. Die Summe aus diesen drei Faktoren ergeben dann einen Basic-Score von 3. Analog dazu würde eine Norwood-Operation bei hypoplastischem Linksherzsyndrom einen fast maximalen Score wert von 5 + 5 + 4,5, also einen gesamten Score Wert von 14,5 ergeben. Wenn die Risikoscores aller an der Klinik durchgeführten Prozeduren über das Jahr gemittelt werden, ist eine zuverlässige Aussage darüber möglich, welche Komplexität das behandelte Patientengut dieser Klinik gehabt hat. Die bei dieser Komplexität erreichte mittlere Letalität bildet dann zuverlässiger die erzielte Behandlungsqualität in dieser Klinik ab. Eine Klinik, die niedrige komplexe Prozeduren durchführt, sollte für ein gutes Abschneiden eine niedrige Sterblichkeit aufweisen. Eine andere Klinik könnte bei höherer Komplexität auch eine höhere Sterblichkeit haben und würde trotzdem als Zentrum mit hoher Behandlungsqualität gelten. Exzellente Zentren könnten durch eine hohe Komplexität bei gleichzeitig niedriger Sterblichkeit identifiziert werden. Das große Vergleichskollektiv aller Zentren aus Europa, Nord- und Südamerika, Australien und Asien eingereichte Daten spiegelt dabei die Realität der Behandlungsqualität weit aus besser wider, als Ergebnisse aus publizierten Artikeln die Daten kleinerer Studien meist retrospektiv und über einen kurzen Zeitraum zusammenfassen. Zur Qualitätssicherung können die Kennzahlen auch intern und über Jahre verglichen werden. Dabei spiegelt die erreichte Performance natürlich nicht nur die herzchirurgische Leistung, sondern die Leistung aller an der Behandlung des Patienten beteiligten Teammitglieder wider. OP Szene 210 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Abb. 2: Die erreichte Behandlungsqualität (Letalität/Komplexität) wird als Streuungs diagramm dargestellt. Dabei wird die Komplexität auf der X-Achse gegen die Letalität auf der Y-Achse aufgetragen ist. Sterblichkeit Aristoteles Score Die grüne horizontale Linie gibt die durchschnittliche Letalität aller Operationen für angeborene Herzfehler in allen Zentren wider, die vertikale grüne Linie zeigt den durchschnittlichen Basic-Score (durchschnitt- liche Komplexität aller Eingriffe) an. Der graue Kreis stellt die Behandlungsqualität aller beteiligten Herzzentren dar, dabei entspricht die Größe des Kreises etwa der Fallzahl der durchgeführten Prozeduren an den entsprechenden Zentren. Der rote Kreis stellt das Ergebnis des eigenen Zentrums dar (am DHZB). Das eigene Zentrum sollte sich im Bereich der Mittelwerte abbilden. Idealwert oder Zielwert wäre der Bereich des rechten unteren (blauen) Quadranten – dann wäre bei hoher Komplexität eine vergleichsweise niedrige Letalität erreicht. Abb. 3: Dieses Diagramm bildet die Gesamtzahl aller Prozeduren eines Zentrums ab, und zwar anderer Zentren (graue Kreise) im Vergleich zu den Deutschem Herzzentrum Berlin (roter Kreis) in 2012 und 2013. Dabei liegt das Deutsche Herzzentrum Berlin bei vergleichbarer Komplexität hinsichtlich der Letalität deutlich niedriger als das internationale Vergleichskollektiv. 211 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Abb. 4: Dieses Diagramm bildet das Risiko adjustierte Prozeduren aller in Säuglingsalter operierten Patienten anderer Zentren (graue Kreise) im Vergleich zum Deutschen Herzzentrum (roter Kreis) ab. Dabei liegt das Deutsche Herzzentrum im Vergleich bei höherer Komplexität hinsichtlich der Letalität deutlich niedriger als das internationale Vergleichskollektiv. Abb. 5: Die erreichte Behandlungsqualität (tatsächlich im Zentrum erreichte reake Letalität / erwartete Letalität) wird als Streuungsdiagramm dargestellt. Dabei wird die erwartete Letalität auf der X-Achse gegen die erreichte reale Letalität auf der YAchse aufgetragen ist. Der graue Kreis stellt die Behandlungsqualität aller beteiligten Herzzentren dar. Dabei entspricht die Größe des Kreises etwa der Fallzahl der durchgeführten Prozeduren an den entsprechenden Zentren. Der rote Kreis stellt das Ergebnis des eigenen Zentrums dar (am DHZB). Das eigene Zentrum sollte sich auf einer Geraden abbilden, auf der die erwartete der real erreichten Letalität entspricht. Werte darüber deuten auf eine höhere als die erwartete Letalität im Zentrum hin, unter der Geraden liegende Werte zeigen eine niedrigere als die erwartete Sterblichkeit auf. Idealwert oder Zielwert wäre der dreieckige hier blau gefärbte Bereich unterhalb der Geraden. 212 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Abb. 6: Dieses Diagramm bildet das Risiko adjustierter Prozeduren aller operierten Patienten anderer Zentren (graue Kreise) im Vergleich zum Deutschen Herzzentrum (roter Kreis) ab. Dabei liegt das Deutsche Herzzentrum für die Jahre 2012, 2013 und 2014 (nur Jan. / Febr.) im Vergleich bei hoher Komplexität hinsichtlich der Letalität deutlich niedriger als das internationale Vergleichskollektiv (unterhalb der aufsteigenden schwarzen Geraden). Abb. 7: Dieses Diagramm bildet das Risiko adjustierte Prozeduren aller operierten Säuglinge (2012-2/2014) anderer Zentren (graue Kreise) im Vergleich zum Deutschen Herzzentrum (roter Kreis) ab. Dabei liegt das Deutsche Herzzentrum Berlin im Vergleich bei hoher Komplexität hinsichtlich der Letalität deutlich niedriger als das internationale Vergleichskollektiv (unterhalb der aufsteigenden schwarzen Geraden). 213 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Abb. 8: EACTS - Zertifikat Alle im Jahre 2013 eingegebenen Patientendaten wurden im April von einen unabhängigen Prüfer der europäischen Gesellschaft für Herz- und Thoraxchirurgie überprüft und die Qualität ausgezeichnet. Tabelle 2: Sterblichkeit bei häufigen Operationen im Jahresvergleich 214 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Die Tabelle 2 vergleicht die Sterblichkeit der häufig am Deutschen Herzzentrum Berlin durchgeführten Prozeduren im internationalen Vergleich. Bei der Norwood-Operation wurde mit einer Sterblichkeit von ca. 12.5 % im internationalen Vergleich (28.4 %) – ein exzellentes Ergebnis erzielt. Innovatives Patchmaterial von Gefäß- und Klappenrekonstruktionen In diesem Jahr konnten wir zur Herzklappen- und auch zur Gefäßrekonstruktion neue Flickenmaterialien einführen. Dieses neue Flickenmaterial wird von verschiedenen Herstellern angeboten und ist auch schon klinisch getestet worden. Die Patchmaterialien werden durch die Entfernung von Zellkernen zur Matrix, die dann die Invasion von körpereigenen Zellen (Stammzellen) erlaubt und so idealerweise auch ein Wachstumspotenzial realisiert werden kann. So wurde der Core-Matrix-Patch am Deutschen Herzzentrum Berlin im letzten Jahr erstmals deutschlandweit implantiert. Er wird vorwiegend als Gefäßflicken z. B. für Aortenbogenrekonstruktion eingesetzt. Der Amedus®-Patch, scheint sich besonders gut für klappenrekonstruktive Maßnahmen, wie die Aorten- oder Pulmonalklappenrekonstruktion zu eignen. Auch wenn sich jetzt natürlich noch keine Aufschlüsse auf mittel- oder langfristige Ergebnisse erlauben sind die primär funktionalen Ergebnisse vielversprechend. Abb. 9: Corematrix® Patch Abb. 10: Admedus® Patch 215 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Fremdblutfreie HLM In den letzten Jahren wurde im Rahmen kinderherzchirurgischer Eingriffe eine Vielzahl von Neuerungen eingeführt, die von der Weiterentwicklung chirurgischer Techniken über Innovationen im Bereich der extrakorporalen Zirkulation bis hin zu einer deutlichen Verbesserung der perioperativen Betreuung unserer kleinen Patienten reicht. Unter der Grundvoraussetzung einer sicheren Narkoseführung, verbunden mit einem intensiven hämodynamischen Monitoring (invasive und noninvasive Techniken, transösophageale Echokardiographie), rücken zunehmend potentielle Langzeitprobleme in den Vordergrund der Betrachtung. Diese Probleme reichen von postoperativen Kognitionsstörungen über manifeste neurologische Symptome bis hin zu transfusionsassoziierten Immunmodulationen. Dem Gebot, in jeder Operationsphase eine anämische Hypoxie zu vermeiden, steht der Wunsch gegenüber, keine transfusionsbedingten Langzeitprobleme zu induzieren. Aktuelle Studien aus der Erwachsenenherzchirurgie belegen, dass Patienten mit moderater Anämie hinsichtlich ihrer Langzeitprognose nicht von einem liberalen Transfusionsverhalten profitieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch im Bereich der Kinderherzchirurgie große Anstrengungen unternommen werden, das Fernziel einer komplett fremdblutfreien Operationsstrategie zu erreichen. Um uns diesem Ziel anzunähern, haben wir am Deutschen Herzzentrum Berlin in Zusammenarbeit der Kliniken für Kinderherzchirurgie, der Klinik für Kinderkardiologie, der Abteilung für Kardiotechnik und dem Institut für Anästhesiologie ein sogenanntes Fremdblutsparendes Vorgehen entwickelt. Dieses Vorgehen beinhaltet einerseits das strikte Vermeiden aller unnötigen Laboruntersuchungen und potentiellen Blutverluste während der Narkoseeinleitung, eine diffizile chirurgische Präparationstechnik und Blutstillung, den Einsatz des CellSavers und die Retransfusion der autologen Erythrozyten. Zusätzlich definieren wir die Indikation zur Transfusion während der extrakorporalen Zirkulation sehr restriktiv. Erst der durch den Herz-LungenMaschinenanschluss (HLM) verursachte Abfall des Hämoglobins unter einen Wert von 7g%, einen Laktatanstieg auf mehr als 2.5mmol/l, das Auftreten einer metabolischen Azidose und den Abfall der gemischtvenösen Sauerstoffsättigung (immer Normovolämie und normales Perfusions-Zeit-Volumen vorausgesetzt) sehen wir als kritischen Transfusionstrigger. Parallel zu der regelmäßigen Laborparameterkontrolle wird während der gesamten Operationsdauer die zerebrale und periphere Sauerstoffversorgung mittels Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) überwacht. Verschlechtert sich der Basiswert um mehr als 20 %, gilt auch dieser Messparameter in der Gesamtschau der Werte als zusätzliche Entscheidung für eine Transfusion. Da die Mehrzahl aller Transfusionsindikationen zunächst allein aus der HLM-bedingten Hämodilution resultiert, bleibt aber ein ganz wesentlicher Punkt unseres Blutsparproramms die Miniaturisierung des Füllvolumens der Herz-Lungen-Maschine unter Beibehaltung aller Sicherheitsvorkehrungen. Vor sechzig Jahren wurde zum allerersten Mal eine Herz-Lungen-Maschine (HLM) erfolgreich im Rahmen einer Operation am offenen Herzen eingesetzt. Ein Jahrzehnt nach dem erstmaligen Einsatz einer (HLM) erschienen erste Berichte, die eine Füllung der HLM ohne Spenderblut für den Einsatz bei erwachsenen Patienten beschrieben. Zu jener Zeit wurden in der Regel mehrere Blutspender für den Morgen der Operation einbestellt um die notwendige Menge Blut zur Füllung der Maschine zu gewinnen. Heute wird die HLM vor der Anwendung beim erwachsenen Patienten in nahezu allen Fällen nur mit einer Vollelektrolytlösung gefüllt und entlüftet. 216 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie NIRS Optoden und Monitor zur Messung der zerebralen und peripheren Sauerstoffsättigung Völlig anders stellt sich die Situation noch immer bei Neugeborenen, Säuglingen und auch bei kleinen Kindern dar: Sie haben ein ungünstiges Verhältnis von dem vergleichsweise großen Füllvolumen einer HLM zu der Menge des Blutes, das sich im Gefäßsystem dieser Patienten befindet. Somit würde, nachdem sich mit Beginn des Einsatzes der HLM das Füllvolumen mit dem Patientenblut vermischt hätte, der Anteil der lebenswichtigen Bestandteile des Blutes zu niedrig. Hierzu zählen insbesondere die Erythrozyten, die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff den Organen zur Verfügung stellen sollen. In den meisten Herzzentren wird deshalb auch heute noch die HLM für Neugeborene routinemäßig schon mit Spenderblut gefüllt, bevor sie eingesetzt werden kann. Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe am Deutschen Herzzentrum Berlin damit, Strategien zu entwickeln um den Bedarf von Spenderblut im Zusammenhang mit dem Einsatz der HLM zu verringern oder hierbei Spenderbluttransfusionen gänzlich verzichtbar zu machen. Im Gegensatz zu tatsächlichen Blutverlusten, bei denen eine große Menge verlorenen Blutes ersetzt werden muss, stellt sich die Situation während des Einsatzes einer HLM in der Herzchirurgie völlig anders dar: Hierbei kommt es zu einer Verdünnung des Blutes mit einer daraus resultierenden Verringerung der Blutbestandteile durch das Füllvolumen der HLM infolge des künstlichen Kreislaufes. NIRO-Monitor (zeigt die Durchblutungsmessung an) Damit muss nur ein zeitlich befristeter Zustand zum Beispiel zum Zwecke einer Operation am offenen Herzen überbrückt werden. Mit Beendigung dieser künstlichen Kreislauferweiterung kann das verdünnte Blut wieder konzentriert werden und der vorherige Zustand wiederhergestellt werden. Der Einsatz der HLM bei unseren kleinsten Patienten wäre ohne den Einsatz der üblichen Spenderblutkomponenten also prinzipiell möglich, wenn das Füllvolumen der einzusetzenden HLM so gering wie möglich und höchstens einem Drittel des körpereigenen Blutvolumens des Patienten entsprechen würde. Denn wenn dann das Blut des Patienten sich mit dem Füllvolumen der HLM mischen würde, wäre der Anteil beispielsweise der roten Blutkörperchen vorübergehend um etwa ein Drittel reduziert. Eine derartige Verdünnung des Blutes kann, einigermaßen normale Ausgangswerte vorausgesetzt, während des Zeitraumes der Übernahme des Kreislaufs durch die HLM meist komplikationslos toleriert werden. 217 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Bei unseren kleinsten Patienten können wir mit einem Blutvolumen von etwa 80 bis 85 ml für jedes Kilogramm Körpergewicht rechnen. Für Patienten mit einem normalen Geburtsgewicht hatten wir also die Aufgabe, eine HLM mit einem Füllvolumen von weniger als 100 ml zu konstruieren. Als Ergebnis unserer Bemühungen können wir heute bei unseren kleinsten Früh- bzw. Neugeborenen eine HLM mit einem Füllvolumen von nur noch 87 ml anwenden. Die Pumpleistung der HLM, die dem Ersatz der Herzfunktion entspricht, erlaubt die Anpassung an die wechselnden Gegebenheiten. Das künstliche Herzzeitvolumen kann im Bedarfsfall erhöht werden oder zur Verbesserung der chirurgischen Sicht und zur Verringerung von Kollateralfluss reduziert werden. Der Oxygenator, der den Gasaustausch der Lunge, wie die Aufnahme von Sauerstoff und die entsprechende Eliminierung des Kohlendioxyds ersetzt, kann jederzeit eine vollständige Sättigung des Blutes bewirken. Wenn bei der Konstruktion des extrakorporalen Kreislaufes die kleinsten industriell gefertigten Komponenten miteinander verbunden werden, benötigen die dazu notwendigen Schlauchverbindungen den größten Anteil des Füllvolumens der HLM. Die Komponenten, deren Füllvolumen wir nicht mehr verringern können, wenn wir das Miniaturisierte Herzlungenmaschine mit jeweils kleinste auf dem Markt erhältliche Proeinem Füllvolumen von unter 100ml dukt ausgewählt haben, sind der Oxygenator, der arterielle Filter, das venöse Reservoir und die Blutpumpen. Jeder Patient mit seinem speziellen Körpergewicht und seiner besonderen Körpergröße hat eigene Anforderungen an die Dimensionen der Komponenten der HLM. Der kleinste Oxygenator, den man käuflich erwerben kann, ist für den Einsatz am Früh- oder Neugeborenen konzipiert. Seine Kapazität reicht nicht aus, um die Lungenfunktion größerer Kinder vollständig zu ersetzen. Daher gibt es unterschiedliche Modelle für beispielsweise einerseits Neugeborene und andererseits Säuglinge sowie für kleine oder aber auch größere Kinder. Dabei gilt etwa: Je höher die Anforderungen, desto größer das Füllvolumen des Oxygenators. So hat ein Oxygenator der speziell für Neugeborene mit einem Körpergewicht von bis zu fünf Kilogramm entwickelt wurde, ein Füllvolumen von 38 ml, während der für Säuglinge schon 42 ml benötigt. Zum Vergleich benötigt ein zeitgemäßer Oxygenator für Erwachsene etwa 250 ml. Ähnlich verhält es sich bei den anderen Komponenten wie den arteriellen Filtersystemen und den Reservoiren. Alle im extrakorporalen Kreislauf benötigten Komponenten benötigen zusammen jedoch nur die Hälfte des gesamten Füllvolumens der HLM. Die gleiche Menge des Füllvolumens, meistens sogar viel mehr entfällt auf das Schlauchsystem, das die einzelnen Komponenten miteinander verbindet und das Blut von der HLM zum Patienten führt. Das Füllvolumen dieser blutführenden Schlauchwege hängt von der Länge der Schläuche und deren Innendurchmesser ab. Je dicker der Schlauch, desto mehr Füllvolumen ist erforderlich. Zwar sind für Frühgeborene und Neugeborene die dünnsten Schläuche ausreichend, je schwerer und größer der Patient ist, desto dickere Schläuche sind jedoch notwendig. Je dünner der Schlauch, desto größer ist der Widerstand dem der dem Blutstrom ausgesetzt ist, insbesondere dann, wenn ein höherer Blutstrom erforderlich ist. Am entscheidendsten ist jedoch die Länge der Schlauchverbindungen. Hierauf haben wir unser Hauptaugenmerk gesetzt. Unser Ziel war 218 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie und ist es, dass eine weitere Verkürzung der Schlauchverbindungen in unserem künstlichen Kreislauf nach jetzigem Wissensstand nicht möglich ist. Durch Blutpumpen, die frei positionierbar an Masten befestigt werden können und modifizierte Halterungen, die ähnliches mit den anderen notwendigen Komponenten erlauben, konnten alle Bestandteile äußerst dicht beieinander angebracht werden. Somit ließen sich sehr kurze Verbindungen realisieren. Diese kürzesten Schlauchwege mit dem geringstmöglichen Abb. 11: Hb-Diagramm Schlauchinnendurchmesser, welche die zur Zeit kleinsten Komponenten mit einander und mit dem Patienten verbinden, sollten in dem weltweit kleinsten künstlichen Kreislauf münden. Unsere HLM wird außerdem bei jedem Einsatz so dicht wie nur irgend möglich in der unmittelbaren Nähe des Patienten am Operationstisch positioniert (Abb. 11). Die HLM mit der wir 2002 den ersten Neugeboren mit einem Körpergewicht von 3,7 kg ohne Transfusion während des künstlichen Kreislaufes operierten, hatte vor zehn Jahren noch ein Füllvolumen von annähernd 200 ml. Die Verringerung auf 170 ml im Jahre 2005 ließ schon einen Korrektureingriff bei einem Frühgeborenen mit einem Körpergewicht von 2,2 kg ohne Spenderbluttransfusion zu. Seit 2007 konnte unser Füllvolumen auf nur noch 110 ml reduziert werden. Die Einführung des weltweit kleinsten Oxygenators erlaubte uns zu dieser Zeit eine komplexe fremdblutfreie Operation bei dem bis jetzt kleinstem Neugeborenen, das nur 1,7 kg wog. Seit 2009 sind wir dazu übergegangen, auf die Füllung der HLM mit Blutkomponenten nahezu komplett zu verzichten. Ausnahmen gibt es nur noch, wenn die Ausgangssituation viel zu schlecht oder das Neugeborene zu klein ist, wie das beispielsweise bei unserem mit nur 900 Gramm wiegenden kleinsten Patienten der Fall war. Neugeborenes nach Operation 219 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Mutter auf Intensivstation Die Operation von so kleinen Patienten wird jedoch auch dann, wenn Bluttransfusionen vonnöten sind, infolge der kleinen Maschine erleichtert und Erfolg versprechender. Denn die Menge des zu transfundierenden Blutes wird in jedem Falle geringer sein, als mit einer konventionellen HLM benötigt würde. Wir arbeiten dann an dem Ziel, dass die Transfusion von Blut, das nur ein Spender zur Verfügung stellte, ausreicht. Die Verringerung der Anzahl der Spender hat hierbei nicht nur vordringlich das Ziel, die Gefahr von transfusionsbedingten Infektionserkrankungen zu verringern. Die Verschiebung des Transfusionszeitpunktes nach hinten, das heißt möglichst auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der HLM, bedeutet ebenfalls einen verringerten Bedarf. Eine Transfusion während der HLM bedeutet außerdem immer eine Transfusion in das arterielle Gefäßsystem des Patienten, während eine Transfusion, die erst notwendig ist, wenn die HLM nicht mehr notwendig ist, nach einem Korrektureingriff eine venöse Transfusion darstellt. Keine Bluttransfusion bei fehlender Indikation, kann auch nicht zur Verwechselung von Konserven führen. Die Miniaturisierung der blutführenden Komponenten und die Verringerung der Schlauchwege bedeutet nicht zuletzt auch einen verringerten Kontakt des Patientenblutes mit künstlichen Oberflächen, auch wenn die Industrie uns heute Kunststoffe mit verträglicheren Oberflächen zur Verfügung stellt. Der Verzicht auf Bluttransfusionen, aber auch die Reduktion der Menge, besonders aber die Verschiebung des Transfusionszeitpunktes auf nach der HLM hat bei uns nach den ersten Ergebnissen die postoperative Beatmungszeit wie auch den Aufenthaltszeitraum auf der Intensivstation verringert. Die reduzierte Transfusionsmenge entspricht dem Wunsch vieler Eltern. Für uns ist eine HLM ohne Spenderblutvorfüllung im Notfall schneller einsetzbar. Außerdem kann sie, wenn sie bei einigen Operationen im Back-up also Standby zur Verfügung 220 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie stand, beim nächsten Patienten eingesetzt werden, da sie nicht mit für einen bestimmten Patienten vorgesehenen Blutkonserven in Kontakt gekommen ist. Schwierige Korrekturen bei Neugeborenen und Säuglingen Seit Jahren werden hier hochkomplexe Herzfehler, wie die Transposition der großen Arterien oder für das hypoplastische Linksherzsyndrom mit hoher Sicherheit operiert. Dazu speziell beispielsweise auch die Norwood-Operation, die YasuiOperation, die arterielle Double-switchOperation, die Senning-Rastelli-Operation oder auch die Nikaidoh-Operation. Welche Operation für den einzelnen Patienten notwendig oder sinnvoll ist, muss am Einzelfall abgewogen werden. Frau Cho im OP Das Hypoplastische Linksherzsyndrom Beim hypoplastischen Linksherzsyndrom ist die linke Herzkammer so klein, dass nur das rechte Herz als Pumpkammer infrage kommt. Die rechte Kammer muss dann nicht nur für die Lungen sondern auch für den Körperkreislauf pumpen. Das ist eine riesige Herzbelastung. Durch eine ausgefeilte Stufentherapie (Norwood-, Glenn- oder Fontan-Operation) kann schrittweise diese Belastung reduzieren werden. Viele Neuerungen in der Behandlung haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass die mittelfristigen Ergebnisse für die Kinder mit diesem schweren Herzfehler sich erheblich verbessert haben. So wird am Deutschen Herzzentrum Berlin während der Norwood Operation nur im Ausnahmefall noch der hypotherme Kreislaufstillstand angewandt. Durch diesen können nachweislich schwere neurologische Störungen auftreten. Zur Vermeidung dieser Komplikationen wird die Norwood Operation am Deutschen Herzzentrum in milder Hypothermie und unterer Perfusion des gesamten Körpers durchgeführt. Ein detailliertes Behandlungsprotokoll optimiert das postoperative Herzzeitvolumen durch optimale Einstellung des postoperativen Verhältnisses zwischen Lungen- und Systemkreislauf (Qp/Qs) und ein spezifisches Homemonitoring Protokoll sichert das Überleben bis zum zweiten Schritt (Glenn- Operation). Weiterhin ist die Weiterbehandlung der Kinder und jungen Erwachsenen mit hypoplastischem Linksherzsyndrom eine große Herausforderung. Viele Zentren behandeln Säuglinge und Kinder mit HLHS, doch nur wenige können noch dann Hilfestellung geben, wenn der Fontan- Kreislauf versagt. Das Deutsche Herzzentrum sieht sich mit der Option der Kreislaufunterstützung, gerade im Bereich der Endstagebehandlung bei Fontanversorgung, hier ebenfalls in einer Vorreiterrolle bei der Behandlung. Denn es ist vollkommen offensichtich, dass auch wenn Norwood-, Glenn- oder Fontan-Operationen funktionieren, es immer ein Prozentsatz von Patienten geben wird, die im weiteren Verlauf ihres Lebens ein Fontanversorgung mit Eiweiß-Verlust-Enteropathie, Herzrhythmusstörungen oder Rechtsherzversagen erleben, die dann zwangsläufig einer assistierenden unterstützenden Therapie, bzw. einer Herztransplantation zugeführt werden müssen. 221 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Aortenklappen Rekonstruktion, David- und Rossoperation Bei Erwachsenen gibt es eine große Anzahl von biologischen und mechanischen Prothesen, die mit hoher Sicherheit und jetzt teilweise Katheter-interventionell mit guten mittelfristigen Ergebnissen implantiert werden können. Bei Kindern werden bei Notwendigkeit eines prothetischen Ersatzes der Klappe, mehrere Folgeoperationen mit Einsatz von größeren Prothesen bei Auswachsen derselben erforderlich. Von daher sollte die absolute Priorität auf der Rekonstruktion liegen, wohl wissend, dass die rekonstruktiven Verfahren derzeit noch eine palliative Maßnahme zur Erreichung eines ausreichenden Klappenrings darstellen. Am Ende wird bei der Aortenklappen Rekonstruktion, eine Ross-Operation oder aber ein adäquat großer mechanischer Klappenersatz folgen. Bei der modifizierten Ross-Operation, wird die zuvor entnommene Lungenschlagader (AutoGraft) in eine Prothese eingesetzt und in die Aorten Position implantiert. So wird eine spätere Erweiterung des Auto-Grafts mit nachfolgender Undichtigkeit verhindert. Auch können RossOperationen heute mit gewissen Modifikationen als subkoronarer Klappenersatz implantiert werden. Auch so wird eine Dilatation des Auto-Grafts im weiteren Verlauf verhindert. Bei primärer Erweiterung der Aortenwurzel und gut erhaltenem Klappenapparat kann die David-Operation ein gutes klappenerhaltendes rekonstruktives Verfahren für die Aorta ascendens darstellen. Dabei wird die erweiterte Aortenwurzel bis auf dem Klappenhalt der Apparat entfernt und durch eine künstliche Prothese ersetzt und der Klappenhalt der Apparat innerhalb der Prothese aufgehängt und die Herzkranzgefäße ebenfalls in diese Prothese implantiert. Visite: CA Photiadis, OA Miera, OÄ Cho 222 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Kosmetisch vorteilhafte Zugangswege Viele Zentren wählen als Zugangsweg für kollektive angeborene Herzfehler den Einstieg, der mittig über das Brustbein verläuft. Diese Narbe bleibt auch, wenn der Herzfehler längst korrigiert ist und die Lebenserwartung von der eines gesunden Kindes nicht mehr zu unterscheiden ist und stigmatisiert. Das Kind bleibt aus Sicht des Laien gesehen herzkrank. Wir haben schon seit ca. 10 Jahren ein kosmetisch vorteilhaften Zugangsweg entwickelt, um einfache Herzfehler, wie zum Beispiel einen Vorhofscheidewanddefekt, über einstehend unterhalb des rechten Armes zu verschließen. Damit ist der Schnitt von vorne oder auch von hinten kaum sichtbar. Diese Technik, die mit gleicher Sicherheit durchgeführt werden kann, wird jetzt über die Jahre so verfeinert, dass auch Kammerscheidewanddefekte und atrioventrikuläre Septumdefekte über diese Schnittführung korrigiert werden können. Besondere Maßnahmen zur Erleichterung von Re-Operationen Im Verlauf nach einer Korrekturoperation kann aus unterschiedlichen Gründen eine erneute Operation erforderlich werden. Viele dieser Re-Operationen sind prospektiv kalkulierbar, das heißt: man wusste schon bei der Erstoperation bei einem kleineren oder größeren Teil der Patienten, dass eine erneute Operation erfolgen wird. Ist eine solche Folgeoperation wahrscheinlich, werden schon bei der Erstoperation spezielle Membranen eingebracht, die die Narbenbildung reduzieren oder bestimmte Implantate schützen sollen. Dies erleichtert nicht nur die Folgeoperation, sondern macht sie auch sicherer. Außerdem führt es zu einer Reduktion der Operationsdauer. Mütter auf Intensivstation Extrakorporale Membranoxygenierung für pulmonales Versagen Im letzten Jahr wurde ebenfalls eine ECMO für pulmonale Indikationen eingeführt. Aus dem Stand heraus wurde ein multidisziplinäres Konzept etabliert mit dem 7 von 8 Kindern mit Mekoniumaspiration, Zwerchfellhernien gerettet werden konnten. 223 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Tätigkeitsbericht / Leistungsspektrum Weitere erreichte Ziele und Ausblick Im Jahre 2013 wurde die Kinderintensivstation von 7 auf 12 Intensivbetten erweitert. Gleichzeitig werden jetzt regulär an jedem Wochentag zwei bis drei Operationen in zwei speziellen kinderherzchirurgischen OPSälen durchgeführt. Es gibt spezialisierte OPSchwestern, die nur noch im Kinderbereich eingesetzt werden. Ebenso haben wir eine eigenständige Leitung im Bereich Kinderkardiotechnik mit spezialisierten Kinderkardiotechnikern etabliert. In diesem Jahr wird es weitere Spezialisierungen geben. So haben wir eine Casemanagerin im Einsatz, die das Aufnahme- und Entlassungsmanagement koordinieren und die Kommunikation mit zuweisenden Kollegen intensivieren wird. Alle Maßnahmen zielen auf einen Abbau der noch bestehenden 3 bis 4 monatigen Wartezeit für elektive Operationen hin. Die externe Qualitätsanalyse und der Aristoteles-Score stellen exzellente Instrumente für den institutionellen Vergleich der Behandlungsqualität dar. Durch die Schaffung von Transparenz können eventuelle Schwächen aufgedeckt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um die Qualität präzise zu verbessern. Für das Jahr 2013 können wir für unsere Patienten und zuweisenden Kinderkardiologen und Kinderärzte zweifelsfrei siPatient spielt Fussball cherstellen, dass die Behandlungsqualität am Deutschen Herzzentrum Berlin im internationalen Vergleich, gerade im Hinblick auf das hochkomplexe Patientengut, exzellent war. Die Ergebnisse der komplexen Korrekturoperationen sind hier besonders hervorzuheben. In allen Zentren dieser Welt stellt die Behandlung der Patienten mit singulärer Herzkammer immer noch eine große Herausforderung dar. Hier sind wir im internationalen Vergleich gut. Es muss unserer vordringlichstes Ziel sein, unsere Strategien noch weiter zu verfeinern um die Behandlungsqualität in diesem Segment noch weiter zu steigern. Ausdrücklich möchten wir betonen, dass diese Ergebnisse nur durch ein hohes interdisziplinäres Engagement des gesamten Klinikteams erst möglich waren. Besonders möchten wir auch die sehr gute Kommunikation und Zusammenarbeit mit unseren niedergelassenen Kinderkardiologen und Kinderärzten sowie den behandelnden neonatologischen Abteilungen und pädiatrischen Kliniken in ganz Berlin betonen und uns ganz herzlich dafür bedanken. Ihr PD Dr. Joachim Photiadis Chefarzt der Abteilung Chirurgie für angeborene Herzfehler / Kinderherzchirurgie 224 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Abteilungsstruktur Chefarzt: PD Dr. Photiadis Leitende Oberärztin: Fr. Cho Sekretariat Frau Neumann Weiterbildungsassistenten: PD Dr. Musci Hr. El Haddad Sekretariat: Frau Neumann Frau Lorenz Sekretariat Frau Lorenz Bilder von den Stationen und aus dem OP Dr. Miera, Schwester Miriam Dr. Hommel Fr. Dr. Wollersheim Dr. Rosenstein 225 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Dr. Redlin Fr. Dr. Stuhlig, Schwester Juliane Fr. PD Dr. Schmitt Dr. Weber Gastarzt Fr. Dr. Gräfe Dr. Musci, Dr. Miera Herr Dr. Redlin, Pfleger Erten 226 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Hr. Dr. Hacke Herr Dehmel, Schwester Christin PD Dr. Musci, Fr. Dr Gräfe PD Dr. Ovroutski PD Dr. Schubert Dr. El Haddad Schwester Karoline Schwester Dagmar 227 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Schwester Ines Pfleger Achim Schwester Birdal Schwester Anja Schwester Kirstin Schwester Ivonne Pfleger Ingo Schwester Ulrike 228 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Klinik für die Chirurgie Angeborener Herzfehler / Kinderherzchirurgie Schwester Sandra Pfleger Michael Schwester Zora Stationssekretärin Birgit (Kinder-IPS) PD Dr. Musci Die Publikationen und Vorträge der Klinik für die Chirurgie angeborener Herzfehler/Kinderherzchirurgie finden Sie auf der beiliegenden CD. 229 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Institut für Anästhesiologie Institut für Anästhesiologie Leitung Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hermann Kuppe Direktor des Instituts Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Telefon: +49 30 4593 - 2601 Telefax: +49 30 4593 - 2700 231 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Institut für Anästhesiologie Tätigkeitsbericht Institut für Anästhesiologie des Deutschen Herzzentrums Berlin Seit Januar 2013 ist die neue vollständige elektronische Dokumentation („m-life“) in der Anästhesie zur täglichen Praxis geworden. Das „m-life“ ist ein offenes, weiter konfigurierbares Dokumentationssystem. Wir haben das „m-life“ Dank breiter Beteiligung der Mitarbeiter aus dem pflegerischen und ärztlichen Bereich kontinuierlich verbessert und an den spezifischen Bedarf der Anästhesie-Dokumentation angepasst. Um den hohen Bedarf in der kinderherzchirurgischen Versorgung zu decken hat man regelrecht das Arbeiten auf zwei Operationssäle erweitert. In der Anästhesie ist es uns Dank jahrelangem Ausbildungskonzept gelungen mit eigenem Personal dieser Erweiterung im hochqualifizierten Bereich der Kardioanästhesie gerecht zu werden. Das spezialisierte intraoperative Monitoring der Gehirnfunktion mittels Infrarotspektroskopie konnten wir weiter bei allen Kinderpatienten anwenden. Im Bereich der intraoperativen Bildgebung haben wir die erfolgreiche Einführung der dreidimensionalen transösophagealen Echokardiographie im Juni 2012 weiterverfolgt, sodass im Jahr 2013 diese hochspezialisierte Darstellung der Herzmorphologie und Herzfunktion in Echtzeit zur Standardmethode für jede Herzoperation geworden ist. Heute gilt unser Anästhesieinstitut weltweit als Referenzzentrum der intraoperativen transösophagealen 3D Echokardiographie. In der Zusammenarbeit mit der Kardiologie- und Kinderkardiologie-Abteilung haben wir im April 2013 die „European Laboratory Accreditation“ in transösophagealer Echokardiographie erreicht. In dem echokardiographischen Monitoring während Transkatheter-Aortenklappenimplantationen haben wir in unserem Team eine neue Methode, Kontrastechokardiographie, zur intraoperativen BeMitraclipoperation urteilung der restlichen Aortenklappeninsuffizienz entwickelt. Diese Methode ermöglicht uns heute noch kritischere Bewertung der Ergebnisse und Erhöhung der Qualitätskontrolle bei den neuen minimalinvasiven operativen Techniken. Unsere Ergebnisse konnten wir in einer Vielzahl von Publikationen und Kongressbeiträgen erfolgreich präsentieren. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich an dieser teamorientierten Entwicklung der Kardioanästhesie beteiligen und stetig neue Kenntnisse erwerben und an die Kollegen weitervermitteln. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Hermann Kuppe Direktor des Instituts für Anästhesiologie 232 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Institut für Anästhesiologie Abteilungsstruktur Direktor: Professor Dr. med. Dr. h. c. Hermann Kuppe Vertreter: PD Dr. Dr. med. Marian Kukucka Dr. med. Alexander Mladenow Dr. med. Gunther Mai Dr. med. Mathias Redlin SC 3 Professuren (2): Prof. Dr. med. Helmut Habazettl Prof. Dr. med. Wolfgang Kübler Oberärzte Dr. med. Michael Plaß Dr. med. Katharina Gräfe Funktionsärzte Dr. med. Katharina Jakobs Dr. med. Jutta Metz Stefan Kurz Dr. med. Daniela Sdoukos Torsten Hillenbrand Dr. med. Georg Carolos Syrmas Dr. med. Michael Krämer Dr. med. Albert Otten Dr. med. Corina Härtel Dr. med. Matthias Hommel Harald Schulze Dr. med. Angelika Strohm Dr. med. Christian von Lengerken Suen Po-Wen Christian Krall Jens Roßberg Assistenzärzte Dr. med. Bärbel Lamparter Karsten Weller Ltd. Oberarzt im Sana-Herzzentrum Cottbus Dr. med. Andreas Smechowski Gastwissenschaftler Katsiaryna Fedarava Dr. med. Benjamin O’Brien Yin, Jun Wang, Li Ming Zou Lin Republik Belarus (Weissrussland) UK Volksrepublik China Volksrepublik China Volksrepublik China 233 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Institut für Anästhesiologie Abteilungsstruktur / Habilitationen und Promotionen Anästhesien: ca. 4800 Intensivtherapie: Auf der Intensivpflegestation stehen drei Mitarbeiter des Institutes für Anästhesiologie für die Versorgung der durch die Herzchirurgie betreuten Patienten zur Verfügung. Habilitationen und Promotionen Promotionen 1990 bis 2013 abgeschlossene Promotionen: 21 davon prämiert mit summa cum laude: magna cum laude: cum laude: rite: 1 5 12 3 Promotionen Jahr: 2012 Name: Kukucka, Marian Titel: Quantitative Echokardiographie bei Patienten im Endstadium der chronischen Herzinsuffizienz bei Implantation eines mechanischen ventrikulären Unterstützungssystems Jahr: 2003 Name: Smechowski, Andreas Titel: Die Magenmukosa-Tonometrie mittels nasogastraler Sonde im kardioanästhesiologischen Kontext Jahr: 2003 Name: Tegethoff, Kilian Titel: Herzfrequenzvariabilität bei festfrequenter Vorhofstimulation Jahr: 2002 Name: Barnstedt, Jörg Titel: Analyse der Variabilität der Herzfrequenz und des arteriellen Blutdruckes bei Patienten mit temporären festfrequenten Vorhofschrittmachern 234 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Institut für Anästhesiologie Dr. Marian Kukucka als Dozent in einer ärztlichen Fortbildung Jahr: 2001 Name: Gründel, Marcus Titel: Monitoring des Herzzeitvolumens mit dem LiDCO System während herzchirurgischer Eingriffe: Vergleich mit dem klinischen Standard der Bolusthermodilutionsmethode Jahr: 1999 Name: Beste, Ulrike Titel: Frühe Herzfunktion und Überlebenszeiten nach 180 orthotopen Herztransplantationen unter besonderer Berücksichtigung der Ischämiezeiten der Spenderherzen 1999 Jahr: Name: Röhrle, Gerold Titel: Einfluss der hämodynamischen Auswirkungen einer Spinalanästhesie auf die Herzfrequenzvariabilität: eine Untersuchung an erwachsenen normotonen, alten normotonen und alten hypertonen Patienten Jahr: 1999 Name: Wiersich, Susanne Titel: Die quantitativ topographische Elektroencephalogramm EEG – Analyse bei anästhesierten Patienten während herzchirurgischen Eingriffen: Einfluß der normothermen – verglichen mit der hyperthermen – nicht pulsatilen extrakorporalen Zirkulation Jahr: 1998 Name: Fonferek, Andrea Troponin T-Verlauf während Lysetherapie bei frischem Myokardinfarkt: Titel: ein Parameter zur Beurteilung des Lyseerfolges 235 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Institut für Anästhesiologie Habilitationen und Promotionen Jahr: 1998 Name: Horn, Nicola Titel: Ein prognostischer Index zur Beurteilung der frühen postoperativen Liegedauer < 24 Stunden auf der Intensivstation nach kardiochirurgischen Eingriffen Jahr: 1998 Name: Krekeler, Ariane Titel: Plasmahistaminprofil bei aortokoronarer Bypassoperation: anästhesiologische, chirurgische und individuelle Einflüsse; Wirksamkeit von Histamin-Rezeptor antagonisten Jahr: 1996 Name: Geier, Brigitte Titel: Perioperative antiarrhytmische Therapie nach Aortenklappenersatz bei Patienten mit Aortenklappenstenose: eine vergleichende Untersuchung von Lidocain und Mexiletin Jahr: 1996 Name: Haggenmiller, Christian Titel: Frühe Herzfunktion und Überlebenszeiten nach 180 orthotopen Herztransplantationen unter besonderer Berücksichtigung der Ischämiezeiten der Spenderherzen Jahr: 1996 Name: Schubert, Marcus Titel: Hämodynamische Effekte von Enoximon im Vergleich zu Dobutamin nach aortocoronarer Bypassoperation bei Patienten mit beeinträchtigter linksventrikulärer Funktion: eine klinisch-experimentelle Untersuchung Jahr: 1995 Name: Cirkel, Jorinde Titel: Plasmahistaminfreisetzung bei aortokoronaren Bypass- Operationen: Einfluß auf Hämodynamik und Rhythmusstabilität? ; Wirksamkeit von HistaminRezeptorantagonisten Jahr: 1995 Name: Müller, Veronika Titel: Die intragastrale Azidität während und nach kardiochirurgischem Eingriff unter sekretionshemmender vorabendlicher Prämedikation bzw. Placebo: eine experimentelle Untersuchung mit Hilfe der kontinuierlichen 24h-pH-Metrie Jahr: 1994 Name: Bahlinger, Wolfgang Titel: Korrelation perioperativer Rhythmusstörungen bei digitalisierten und nichtdigitalisierten Patienten mit Aortenklappenstenose 236 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Institut für Anästhesiologie Jahr: 1994 Name: Elsbernd, Harry Titel: Die Inzidenz und Therapie hypertensiver und hypotensiver Reaktionen während aortokoronarer Bypassoperationen: eine Untersuchung an 158 normotensiven und hypertensiven Patienten Jahr: 1992 Name: Woroszylski, Feliks Titel: Haemodynamische Effekte verschiedener Muskelrelaxantien bei Patienten mit Koronarer Herzerkrankung mit und ohne Beta- Blocker- Vorbehandlung Jahr: 1991 Name: Baumert, Jan-Hinrich Titel: Kreislaufeffekte kompetitiver Muskelrelaxantien: Rolle einer Histaminfreisetzung und Wirksamkeit von Histamin-Rezeptorantagonisten Jahr: 1990 Name: Gehring, Hartmut Titel: Veränderungen Hämodynamischer Parameter während der Narkoseeinleitung vor Aortokoronaren Bypass-Operationen bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung und normaler linksventrikulärer Funktion unter besonderer Berücksichtigung der präoperativen Plasmavolumina Habilitationen Jahr: 2012 Name: Kukucka, Marian Titel: Stellenwert der quantitativen intraoperativen Echokardiographie bei Risikostratifizierung in der innovativen Herzchirurgie Jahr: 2001 Name: Koster, Andreas Titel: Neue therapeutische Optionen für das Antikoagulationsmanagement während des kardiopulmonalen Bypass bei Patienten mit Heparin-induzierter Thrombozytopenie Regelmässig hospitieren angehende Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesie aus der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie (Direktor: Herr PD Dr. S. Veit) des Vivantes Klinikums im Friedrichshain im Institut für Anästhesiologie des Deutschen Herzzentrums Berlin. 237 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Institut für Anästhesiologie Forschung Forschungsschwerpunkt Organperfusion und Vaskuläre Regulationsmechanismen Institut für Physiologie Deutsches Herzzentrum Berlin Ziele des Forschungsschwerpunkts 1 Experimentelle Erforschung klinischer Probleme der vaskulären Regulation und Organperfusion 1 Untersuchung pathophysiologischer Prozesse und Mechanismen in Mikrozirkulation und Vaskulärer Biologie 1 Erarbeitung neuer therapeutischer Konzepte, Entwicklung und Erprobung neuer Monitoringverfahren. Forschungsbereiche: Regulation der Organperfusion 1 Zelluläre Mechanismen und therpeutische Interventionen bei pulmonaler Hypertonie infolge chronischer Linksherzinsuffizienz 1 Zelluläre und molekulare Mechanismen der hypoxisch-pulmonalen Vasokonstriktion (Projektförderung durch das Canadian Institute for Health Research) 1 Heterogenität von Perfusion und Sauerstoffaufnahme im Skelettmuskel bei gesunden Probanden und COPD Patienten (Kooperation mit Department of Physical Education and Sport Sciences, National and Kapodistrian University of Athens, Greece und Department of Medicine, University of California San Diego, La Jolla, CA, USA Mikrozirkulation, Vaskuläre und Pulmonale Biologie 1 Angioadaptation, Angiogenese 1 Alveoläre Flüssigkeitsabsorption und -sekretion als zentrale Mechanismen des Lungenödems (Projektförderung durch das Canadian Institute for Health Research) 1 Stimulation pathogener Signalwege in pulmonalen Endothel- und glatten Gefäßmuskelzellen über Transient Receptor Potential (TRP) Kanälen, und deren Regulation durch Proteinphosphorylierung und zyklische Nukleotide 1 Regulationsmechanismen der Mikrozirkulation bei Hypergravitation (in Kooperation mit dem Zentrum für Weltraummedizin Berlin; gefördert vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt) 1 Rolle von Mastzellen und B-Zellen im pulmonal-vaskulären Remodelling bei pulmonal-arterieller und sekundärer pulmonaler Hypertonie (Projektförderung durch die Heart & Stroke Foundation) 238 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Institut für Anästhesiologie 1 Regulation der mikrovaskulären Gefäßpermeabilität durch Sphingolipide (Teilprojekt des DFG-Schwerpunktprojekts "Sphingolipide", Kooperation mit dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie, RWTH Aachen) Therapiekonzepte 1 Protektive Effekte von inhaliertem NO bei zerebraler und myokardialer Ischämie 1 Modulation der Angiotensin-(1-7)/Mas Achse als neue protektive Strategie zur Behandlung des akuten Lungenversagens (DFG-gefördertes Einzelprojekt) 1 Auswirkungen von Bluttransfusionen auf postoperative Morbidität in der pädiatrischen Herzchirurgie 1 Zelluläre und Molekulare Mechanismen des Transfusions-bedingten Akuten Lungenschadens (TRALI), sowie sich daraus ableitende neue Interventionskonzepte 1 Mikropartikel als therapeutisch einsetzbare bzw. antagonisierbare Vermittler protektiver wie schädigender Effekte bei pulmonalvaskulären Erkrankungen 1 Entwcklung und präklinische Erprobung spezifischer Inhibitoren von Transient Receptor Potential (TRP) Kanälen für die Behandlung akuter und chronischer kardiopulmonaler Erkrankungen 1 Thorakale epidurale Anästhesie zur Verbesserung der intestinalen Mikrozirkulation und Attenuierung der inflammatorischen Reaktion bei Sepsis und hämorrhagischem Schock (Kooperation mit Arbeitsgruppe M. Schäfer, Institut für Anästhesiologie, Charité CVK) 1 Expression und Funktion kardialer Opioidrezeptoren (Kooperation mit Arbeitsgruppe M. Schäfer, Institut für Anästhesiologie, Charité CVK) Monitoring 1 Nah-infrarotspektroskopische Messung der zerebralen Oxygenierung bei herzchirurgischen Eingriffen an Kindern 1 Präoperative quantitative Echokardiographie zur Prädiktion von Rechtsherzversagen nach Implanatation von linksventrikulären Unterstützungssystemen 1 Intraoperatives Monitoring der Myokardfunktion nach transapikalem Ersatz der Aortenklappe (TAVI) mittels transösophagealer Echokardiographie Die Publikationen und Vorträge des Instituts für Anästhesie finden Sie auf der beiliegenden CD. 239 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Verwaltung Leitung Thomas Michael Höhn Verwaltungsdirektor Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Telefon: +49 30 4593 - 1200 Telefax: +49 30 4593 - 1300 241 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Tätigkeitsbericht Verwaltung des Deutschen Herzzentrums Berlin Das Jahr 2013 ist in eine Umbruchphase einzuordnen, die teilweise bereits im Vorjahr, mit der Gründung und Etablierung der Abteilung Chirurgie der Angeborenen Herzfehler/Kinderherzchirurgie eine erste konkrete Ausgestaltung gefunden hat und sich auch noch weiter über die nächsten Jahre erstrecken wird. Die notwendigen Optimierungen der Strukturen im Mikrokosmos des DHZB sind in diesen Zusammenhängen bei allen Planungen und Maßnahmen im Kontext mit dem Thema „Zukunft Herzmedizin in Berlin“ und damit auch in der Weiterentwicklung der Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin zu sehen und antizipatorisch konzeptionell abzustimmen. Eine gute wirtschaftliche Basis für die notwendigen Veränderungsprozesse zu sichern und für die Zukunft weiter zu entwickeln, ist vorrangig; insofern sind die Tätigkeitsschwerpunkte der Verwaltung sowie alle Projekte und Maßnahmen dementsprechend priorisiert und ausgerichtet. Der Stand der Budget- und Entgeltverhandlungen kann im Vergleich mit der Historie des DHZB derzeit als nahezu aktuell angesehen werden, eine wesentliche Voraussetzung für Planungssicherheit, da das DHZB auch weiterhin hinsichtlich der übergeordneten politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einer unabweisbaren Veränderungs- und Anpassungsdynamik ausgesetzt ist. Diese besonderen Anforderungen überlagern die Verwaltungsroutinen und fordern von den Mitarbeitern in den nichtmedizinischen Bereichen ein besonderes Engagement ab. Thomas Michael Höhn Verwaltungsdirektor des DHZB und Geschäftsführer der Tochtergesellschaften 242 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Abteilungsstruktur 243 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte Das Personalmanagement hat sich im Berichtszeitraum neben den Routineaufgaben einer Personalabteilung mit verschiedenen Projekten und Fragestellungen befasst. Tarifverhandlungen zwischen dem Deutschen Herzzentrum Berlin und der Gewerkschaft Ver.di erfolgreich abgeschlossen DHZB und die Gewerkschaft Ver.di haben im Mai 2013 für die unter die „Verdi-Tarifverträge“ fallenden Mitarbeiter/innen ein Eckpunktepapier beschlossen und anschließend tarifvertraglich deren Inhalte vereinbart. Im Wesentlichen wurde eine Einigung erzielt über: 1 Tariferhöhungen 3 Sockelbetrag 40,00 € (Vollzeit) 3 Einmalzahlung von 450,00 € (Vollzeit), Auszahlung 7/2013 3 lineare Erhöhung der Tabellenwerte ab 01.05.2013 um 5,0 % 3 lineare Erhöhung der Tabellenwerte ab 01.03.2014 um 2,5 % 1 Zulage Fachweiterbildung: Zahlung einer Zulage für Abschluss Fachweiterbildung (pädiatrische Intensivpflege/Anästhesie und Intensivpflege/Operationspflegefachkraft) in Höhe von 100,00 € brutto (Vollzeit/Monat) für die Dauer von 48 Monaten 1 strukturelle Verbesserungen für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen sowie für operationstechnische Angestellte (OTA) 1 Das bisherige Urlaubsgeld von 500,00 € entfällt als bisher im Juli fälliger Betrag und wird mit 42,00 € in die Tabellenwerte eingerechnet. 244 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Tarifverhandlungen zwischen dem Deutschen Herzzentrum Berlin und dem Marburger Bund erfolgreich abgeschlossen Das DHZB und der Marburger Bund haben im Juni 2012 für die unter den Ärzte-TV DHZB fallenden Mitarbeiter/innen ein Eckpunktepapier beschlossen und im Januar 2013 tarifvertraglich deren Inhalte vereinbart. Nach den ab 01.01.2012 bereits in Kraft getretenen Regelungen wurden für 2013 im Wesentlichen vereinbart: 1 Zahlung einer Einmalzahlung von 500,00 € (Vollkraft) im Januar 2013 1 nach der bereits erfolgten linearen Erhöhung der Tabellenentgelte zum 01.01.2012 um 2,5 % weitere Erhöhung um 2,0 % zum 01.01.2013 Überarbeitung oder Neuabschluss von Betriebsvereinbarungen DHZB und Betriebsrat haben 2013 folgende Betriebsvereinbarungen oder Regelabreden überarbeitet oder neu abgeschlossen, überwiegend unter Federführung der Personalabteilung: 1 Betriebsvereinbarung zur Regelung der Auswahlrichtlinien 1 Betriebsvereinbarung zur Vorlage einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ab dem ersten Erkrankungstag 1 Regelabrede über die Zuständigkeit für die Soll- und Istdienstplanung der Mitarbeiterplanung 1 Betriebsvereinbarung Videomanagementsystem im OP-Bereich 1 Betriebsvereinbarung Mitarbeiterpool ab 01.07.2013 Diese Betriebsvereinbarung gewährleistet in Fortführung der bisherigen Betriebsvereinbarung im Wesentlichen bei Kurzerkrankungen bis zu 14 Tagen Dauer die erforderlichen Personalbesetzungen auf den Pflegestationen. Die Mitarbeiter/innen erhalten eine Einarbeitung in die verschiedenen Stationsbereiche und sind entsprechend vielseitig auf den Stationen und in der Organisationseinheit OE IPS einsetzbar. Neben weiteren Vergünstigungen gilt: Die Vergütung der geleisteten Arbeitszeit erfolgt im Verhältnis 100 % zu 75 %, d.h. von der vergüteten Arbeitszeit (100 %) sind 75 % zu leisten. 245 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte Die Hauptaufgabe der Stabsstelle Qualitäts- und Risikomanagement besteht in der Optimierung der Versorgungsqualität unter Berücksichtigung der Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit. Dies bedarf unter anderem der Bearbeitung, Betreuung und Realisierung patienten- und mitarbeiterorientierter Projekte, welche von der Stabsstelle koordiniert werden. Beispielhaft für das Jahr 2013 sollen drei Projekte vorgestellt werden. Führungskräftefeedback Das Deutsche Herzzentrum Berlin widmet sich seit Jahren Themenbereichen, die zu einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur beitragen. Dies umfasst auch eine kontinuierliche konstruktive Verbesserung der Zusammenarbeit und die Förderung der Kommunikation zwischen den Führungsebenen und den Mitarbeitern des DHZB. Aus dieser Aufgabenstellung heraus hat das DHZB im Frühjahr 2013 mit der Durchführung von Führungskräftefeedbacks in der Pflege begonnen. Beim Führungskräftefeedback schätzen die direkt unterstellten Mitarbeiter das Führungsverhalten und den gelebten Führungsstil ihrer Vorgesetzten nach einem standardisierten Verfahren mit Hilfe eines strukturierten Fragebogens anonym ein. Die Anonymität der Befragung bietet den teilnehmenden Mitarbeitern die Möglichkeit, konstruktive Kritik zu äußern, die diese aus Verhaltensgründen möglicherweise sonst zurückhalten würden. Parallel zur Fremdbewertung durch die Mitarbeiter bewerten sich die Führungskräfte selbst mit dem gleichen strukturierten Fragebogen. Anschließend werden die Ergebnisse der Fremdeinschätzungen der Mitarbeiter mit der Selbsteinschätzung der Führungskräfte gegenübergestellt und verglichen. Die Analyse der Ergebnisse erlaubt, gezielt Handlungsempfehlungen für die jeweilige Führungskraft abzuleiten, um eine langfristige Verbesserung der Führungsqualität zu erreichen. Das Führungskräftefeedback bietet den im DHZB tätigen Führungskräften eine Chance, 246 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung gezielt Schwachstellen wahrzunehmen und damit zu einer realistischen Einschätzung und Rückkopplung des eigenen Führungsverhaltens zu gelangen. Damit ergänzt das Instrument zur Entwicklung der Führungskultur die bereits im Jahr 2012 begonnenen gezielten Führungskräftecoachings. Die Firma Training Coaching Outlet Berlin wurde mit der Durchführung der Führungskräftefeedbacks beauftragt, da diese, als externes Coaching-Unternehmen unter der Leitung von Prof. Dr. Anja Lüthy, bereits die gezielten Führungskräftecoachings mit den Stationsleitungen und Stellvertretungen des DHZB durchgeführt hat. Das Qualitäts- und Risikomanagement ist bei der Durchführung der Führungskräftefeedbacks mit den organisatorischen Abläufen betraut. Die Umschläge, die die Bögen des Führungskräftefeedbacks für die Stationsleitung und die stellvertretende Stationsleitung sowie ein Informationsschreiben beinhalten, werden durch das Qualitäts- und Risikomanagement an die Mitarbeiter der betreffenden Station verteilt und der Erhalt auf einer Unterschriftenliste dokumentiert. Das einseitige Informationsschreiben dient dazu, den Mitarbeitern zunächst die Zielsetzung des Führungskräftefeedbacks zu erläutern. Es erfolgt neben einer genauen Verfahrensanweisung, unter dem Hinweis der Anonymität und Freiwilligkeit, die Bitte nach reger Beteiligung. Alle Fragebögen werden zur weiteren Wahrung der Anonymität selbstständig durch die Befragten bei der Poststelle des DHZB abgegeben und anschließend an das externe CoachingUnternehmen TCO Berlin geschickt. Mitarbeiterbefragung vom Dezember 2012 Das Deutsche Herzzentrum Berlin und die Tochtergesellschaften German Heart Institute Berlin Services GmbH und DHZB Dienstleistungs GmbH haben im Dezember 2012 eine strukturierte Mitarbeiterbefragung in Zusammenarbeit mit der BGW durchgeführt. Ziel war es, Informationen über die Wahrnehmung und Beurteilung der Arbeitsbedingungen und die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, um daraus gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, die zur Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit beitragen. Auf Grundlage der Auswertung der Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung wurden diese durch die jeweiligen Betriebsräte und die Stabsstelle Qualitäts- und Risikomanagement mit Unterstützung der BGW analysiert. Die Analyseergebnisse sind den Mitarbeitern im Rahmen einer innerbetrieblichen Mitarbeiterinformationsveranstaltung am 07. Mai 2013 näher gebracht worden. Für das DHZB konnten die Stärken in der kollegialen Unterstützung, dem Vertrauensverhältnis untereinander sowie der Sinnhaftigkeit der Arbeit und Arbeitsplatzsicherheit identifiziert werden. Ressourcen ergaben sich vor allem bei der Organisation der Arbeitsabläufe und der Kommunikation zwischen Führungsebene und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Aus den Ressourcen heraus sind zudem erste Schwerpunkte, Handlungsfelder und Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitssituation und Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit abgeleitet und vorgestellt worden. Im weiteren Verlauf konnten die in der Mitarbeiterinformationsveranstaltung vorgestellten Handlungsfelder für das DHZB innerhalb des Projektkernteams, bestehend aus der 247 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte tabsstelle Qualitäts- und Risikomanagement und Betriebsrat, weiter konkretisiert und mit S entsprechenden Arbeitsgruppen bedacht werden. Über den aktuellen Stand der Umsetzung der Maßnahmen werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Dezember 2013 regelhaft in Form eines Newsletters informiert, der als Rundschreiben ausgegeben und im Intranet veröffentlicht wird. Newsletter Mitarbeiterbefragung 2012 / 2013 Qualitätskliniken.de Das Deutsche Herzzentrum Berlin ist seit 2010 Mitglied des überregionalen Klinikportals 4QD Qualitätskliniken.de. Das Portal bietet Patienten, Angehörigen und einweisenden Ärzten sowie Interessierten die Möglichkeit, die Qualität des DHZB mit denen anderer Kliniken in Deutschland zu vergleichen. Dies erfolgt in den vier Qualitätsdimensionen Medizinische Behandlungsqualität, Patientensicherheit, Patientenzufriedenheit und Einweiserzufriedenheit. Im Rahmen dieser Mitgliedschaft wurde im Frühjahr 2013 eine umfassende externe Patienten- und Zuweiserbefragung durchgeführt, um die Erwartungen, als auch die Zufriedenheit der Patienten und Einweiser mit den Strukturen, Prozessen und Angeboten des DHZB zu erfassen. Dazu wurde ein von 4QD Qualitätskliniken.de akkreditiertes Befragungsinstitut beauftragt. 248 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Patientenbefragung 2013 Die Durchführung der externen Patientenbefragung erfolgte im März und April 2013. Von insgesamt 591 ausgegebenen Fragebögen wurden 345 ausgefüllt zurückgegeben. Das entspricht einer Rücklaufquote von 58,38 %. Besonders die medizinische Betreuung durch die Ärzte und die fachliche Betreuung durch das Pflegepersonal kommen positiv zum Vorschein. Kritik wurde seitens der Patienten insbesondere zum Einbestellungsmanagement und zu den Wartezeiten bei Untersuchungen vorgebracht. Gesamtauswertung Patientenbefragung 2013 Zuweiserbefragung 2013 Die Durchführung der externen Zuweiserbefragung erfolgte im Mai und Juni 2013. Von insgesamt 766 versendeten Fragebögen wurden 159 ausgefüllt zurückgeschickt. Das entspricht einer Rücklaufquote von 21 %. Im externen Benchmark zeigt das DHZB positive Ergebnisse hinsichtlich der fachlichen Kompetenz der Ärzte in den Abteilungen, der Weiterempfehlungsquote sowie in der Zufriedenheit mit den Behandlungsergebnissen. Kritik wurde seitens der Einweiser insbesondere zum Thema Erreichbarkeit von ärztlichen Ansprechpartnern und der Wartezeit auf einen Aufnahmetermin. 249 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte Eine der Hauptaufgaben der Stabsstelle Interne Dienste stellt die Organisation und Koordination von internen Abläufen dar, wie z. B. die Organisation, Koordination und Überwachung der Einhaltung des Arbeitsschutzes sowie der Sicherheit des DHZB und Unterweisung bezüglich des Arbeitsschutzes. Die DHZB-Trocken-Brandschutzübung Für Brandschutzübungen gelten Großübungen für ein ganzes Haus und Löschübungen mit Feuerlöschern als Standard. Die Großübungen werden mit einem hohen organisatorischen und personellen Aufwand durchgeführt, so dass regelmäßige Wiederholungen in kurzen Zeitabständen wegen des damit verbundenen Aufwands nicht möglich sind. Bei Löschübungen werden – unter freiem Himmel – in einer Metallwanne Feuer entzündet, die mit einem Handfeuerlöscher zu löschen sind. Inzwischen geht die Fachliteratur davon aus, dass diese Brandschutzübungen eher realitätsfern sind und Betreiber und Mitarbeiter in falscher Sicherheit wiegen (siehe: Maria Thalmayr: Große Feuer- und Evakuierungsübungen – von Sinn und Unsinn, in: kma Krankenhaustechnik Oktober 2011). Tatsächlich haben sich Brände während der Nacht und am Wochenende, wenn sehr wenig Personal anwesend ist, als besonders gefährlich erwiesen. In einer solchen Situation sehen sich die wenigen Mitarbeiter gleich mehreren komplexen Aufgaben gegenübergestellt, die es sofort zu lösen gilt. So nimmt eine Verrauchung den Mitarbeitern die Sicht und die Möglichkeit, bis zum eigentlichen Brandherd vorzudringen um dort mit Handfeuerlöschern zu löschen. Handfeuerlöscher werden zudem beim ersten Versuch in ca. der Hälfte aller Fälle falsch bedient, wie sich aus Übungen mit einem leeren Feuerlöscher ergab. Wer sich trotzdem in verrauchte Räume begibt, riskiert eine Rauchvergiftung oder sogar sein Leben. Außerdem muss die Feuerwehr gerufen werden, es muss Unterstützung organisiert und eingewiesen werden und es sind Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten. All diese vielschichtigen Maßnahmen, die in kürzester Zeit zu entscheiden und durchzuführen sind, können durch situative Reflexe oder Fehlaktivitäten der Beteiligten noch erschwert oder verhindert werden. Diese Ausgangslage ergab den Bedarf an klaren Vorgaben und Regeln, die den sofortigen Aufbau einer situationsadäquaten personellen Organisation sicherstellen und unter begrenztem Aufwand regelmäßig geübt werden können. Für das Deutsche Herzzentrum Berlin wurde zunächst davon ausgegangen, dass die Feuerwehr innerhalb von 10 Minuten nach Alarmierung eintrifft und die weitere Organisation übernimmt. Mithin waren die wichtigsten Maßnahmen nach Entdeckung eines Brandes innerhalb der ersten 10 Minuten festzustellen. Es ergab sich daraus der nachstehende Maßnahmenkatalog für jede Station: 250 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Angestrebtes Verhalten jedes Mitarbeiters bei Brand oder Brandgeruch: 01.Feststellung der Lokalisierung, des Umfangs und der möglichen Auswirkungen 02.Feueralarm betätigen (rote Kästen) 03.Hausalarm betätigen (blauer Kasten im Stützpunkt – löst die Notfallklingel im Bereich aus) 04.Anmeldung Telefon 110 "Notfalltelefon intern" informieren 05.Feuerwehr Telefon 0-112 informieren 06.Information der Kollegen – nur bei Entstehungsbränden und wenn gefahrlos: Löschversuch mit Feuerlöscher (Wandhydrant ist für die Feuerwehr) Ab hier Übernahme der Leitung durch Stationsarzt, Stationsleitung oder Schichtleitung (= Leiter). Der Leiter führt durch klare Anweisungen und eigenes Beispiel. 07.Der Leiter teilt einen Mitarbeiter zur Besetzung des Stationstelefons (Abgabe des Stations-DECT) und zur Feststellung der auf der Station anwesenden Personen ein. 08.Der Leiter sucht mit den weiteren Mitarbeitern den betroffenen Bereich auf, dies unter Beachtung der Eigensicherung – verrauchte Bereiche nicht betreten! 09.Feststellung der gefährdeten Personen 10.Transport der gefährdeten Personen in den nächsten Brandabschnitt 11.Wenn möglich, Weitertransport in den anschließenden Brandabschnitt oder zum Sammelpunkt. 12.Weitere Maßnahmen k siehe Notfallplan Für die Übung dieses Maßnahmenkatalogs sind 10 Minuten vorgesehen. Betriebstechnik und Arbeitsschutz bereiten die Übung vor. Für die Übungsdauer werden vorübergehend die Brandmeldesysteme abgeschaltet und alle relevanten Stellen darüber informiert. Zweck: Die Scheiben von Feuer- und Hausalarm sollen realistisch eingeschlagen und die Knöpfe gedrückt werden können, ohne dass die Feuerwehr kommt. Die Patienten werden vorab informiert und bei Bedarf beruhigt. Die Stationsleitung wird besonders im Hinblick auf ihrerBeispielfunktion für alle anderen Mitarbeiter instruiert. Die Übung beginnt mit Entzündung einer Rauchkerze. Der Rauch stellt eine Brandsituation dar. Innerhalb von 10 Minuten sollen die erforderlichen Maßnahmen gemäß vorstehendem Katalog von der Stationsbelegschaft durchgeführt werden. Die Durchführung wird von den Organisatoren beobachtet und im Hinblick auf die Erreichung der Zielstellung ausgewertet. Bei den bisher durchgeführten Übungen wurde eine hohe Akzeptanz der Stationsbelegschaften festgestellt, so dass bei regelmäßiger Wiederholung in allen bettenführenden Bereichen davon ausgegangen werden kann, dass die für den Ernstfall erforderlichen Kenntnisse von den Mitarbeitern erlernt werden. Die regelmäßige Wiederholung wird durch die standardisierte Struktur der Übung und deren Ausrichtung auf die wesentlichen Ziele der ersten 10 Minuten ermöglicht. 251 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte Der Fachbereich Bau und Technik hat im Berichtszeitraum folgende Bauprojekte realisiert beziehungsweise gestartet. Umbau des ehemaligen Zuckerinstituts Umzug Finanz- und Rechnungswesen und Fachbereich Informationswesen Ehemaliges Zuckerinstitut in der Amrumer Straße 252 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Durch die Anmietung neuer Räumlichkeiten im ehemaligen Zuckerinstitut kann die schwierige Raumsituation des DHZB ein wenig entspannt werden. Zunächst wurden ca. 1.300 m2 im 1. und 2. Obergeschoss des Gebäudes für die Bereiche Finanz- und Rechnungswesen und Informationstechnik renoviert und instand gesetzt. Die Bauarbeiten umfassten eine grundlegende Sanierung der Räumlichkeiten inkl. Überarbeitung von Decken, Wänden und Fenstern, Erneuerung der Fußbodenbeläge und Verlegung neuer Kabeltrassen für Daten- und Elektroleitungen. Im Einzelnen wurden ca. 1.000 m2 neue Teppichbeläge, ca. 7.000 m Elektroleitungen und ca. 12.500 m Datenleitungen verlegt und mehr als 500 kg Farben verarbeitet. Da das 1903 fertiggestellte Gebäude unter Denkmalschutz steht, mussten bei sämtlichen Arbeiten entsprechende Auflagen berücksichtigt und eingehalten werden. Besonders zu erwähnen ist, dass eine geschichtsträchtige Sammlung von Büchern aus dem Robert-Koch-Institut im passenden Ambiente – im historischen Bibliotheksaal – sichtbar gemacht werden konnte. Diese Räumlichkeit wird gleichzeitig als Besprechungsraum und als Archiv genutzt. Historischer Bibliotheksaal im ehemaligen Zuckerinstitut Die Anmietung weiterer Räumlichkeiten ist in Planung. 253 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte Umbau Restaurant Aramark Das Jubiläum „15 Jahre Aramark im DHZB“ wurde zum Anlass genommen, die Räumlichkeiten des Restaurants zu renovieren. Im Einzelnen wurde der Fußboden erneuert, Wände und Decken gestrichen sowie der Tresen überarbeitet. Absolutes Highlight ist jedoch das eingebaute Lichtsystem der Fa. Philips. Je nach Einstellung können hier mit farbigem Licht besondere Akzente gesetzt werden. Restaurant des DHZB mit innovativem Lichtkonzept Umbau Intensivpflegestation 1 für Erwachsene und Kinder Zur Optimierung der Versorgung der Patienten und der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter, wurde die Station IPS 1 im Jahr 2013 erweitert und umgebaut. Die hochkomplizierte Baumaßnahme wurde bei laufendem Betrieb durchgeführt. Lediglich einzelne kleine Sektionen mussten vorübergehend gesperrt werden. Um die Funktion der Station sicherzustellen, wurde die gesamte Maßnahme in 6 Bauabschnitte untergliedert. Am 03.09.2012 wurde mit dem ersten Bauabschnitt begonnen und am 14.10.2013, nach 13-monatiger Bautätigkeit, konnte die Station wieder vollständig den Betrieb aufnehmen. Die Bettenanzahl wurde im Bereich der Erwachsenen-IPS von 24 auf 26 erhöht und es stehen nun mehr 1-Bett-Zimmer zur Verfügung. Im Bereich der Kinder-IPS konnten die Intensivbehandlungseinheiten von ursprünglich 6 auf 12 Betten verdoppelt werden. Weitere Verbesserungen sind die neuartigen Fenster zwischen Flur und Patientenzimmer, die je nach Bedarf durchsichtig oder milchig-uneinsehbar gehalten werden können, die individuell einstellbare Temperaturregelung in jedem Zimmer und das spezielle HealWell- 254 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Lichtsystem der Fa. Philips, welches den Tag-/Nachtzyklus simuliert und den Genesungsprozess der Patienten unterstützt. Insgesamt wurden auf 1.000 m2 Fläche 27.000 m Starkstrom und 30.000 m Schwachstromkabel verlegt. Patientenzimmer mit HealWell-Lichtkonzept Lagebericht 2013 Das Deutsche Herzzentrum Berlin betreibt seit Jahren ein modernes Umweltmanagement, um sich den ständig ändernden Bedingungen der Abfall- und Umwelttechnologie anzupassen. Ziel dieser Maßnahmen ist zum einen die Senkung der Kosten für den Energieverbrauch, möglichst mit einer gleichzeitigen Steigerung der Energieeffizienz und zum anderen die umweltgerechte Abfallentsorgung nach den gesetzlichen Standards. Hierzu gehört auch die im Rahmen der Möglichkeiten artenreine Rückführung von Wertstoffen in den Ressourcenkreislauf. Die im Sommer 2012 in Betrieb genommene Klimakaltwasseranlage ist im Jahr 2013 zum ersten Mal ganzjährig in die Betriebskosten eingegangen. Durch die erheblich energiewirtschaftliche Betriebsweise der neuen Anlagentechnik konnten die Kosten für den Kältebedarf (Raumlufttechnische Anlagen) deutlich gesenkt werden. Die deutliche Erhöhung des Stromverbrauches zum Vorjahr von ca. 12 % lässt sich durch die Eigenproduktion des Klimakaltwassers ableiten. Bei den übrigen Medien lassen sich, wie schon in den Vorjahren, ein weiterhin gleichbleibender Verbrauch und somit auch gleichbleibende Kosten erkennen. 255 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte Die Gesamtkosten für die Entsorgung jeglicher Abfälle sind im Vergleich zum Vorjahr um ca. 4,5 % gestiegen. Diese Steigerung lässt sich im Wesentlichen durch die Wiederinbetriebnahme der Transplantationsstation H3 nach der Umbaumaßnahme sowie die erweiterten Intensivbehandlungskapazitäten erklären. Daneben waren im Zuge intensiver Bautätigkeiten auch erhöhte Kosten für die Entsorgung von Sperrmüll zu verzeichnen. Neben der Erhöhung der Krankenhausabfälle konnte als zweiter Faktor auch eine Erhöhung der Sperrmüllkosten festgestellt werden. Auch diese Erhöhung lässt sich durch die intensiven Bautätigkeiten im Jahre 2013 erklären. Im Zuge der Baumaßnahmen wurden alte Möbel und sonstiges Inventar im größeren Umfang verschrottet. 256 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Im Fachbereich Medizintechnik und im Fachbereich Einkauf wurden im Berichtsjahr folgende Projekte realisiert: Neben der Vorbereitung einer Großbeschaffung (Hybridarbeitsplatz OP 8) standen mehrere andere Investitionsbeschaffungen an, die geplant oder auch beauftragt wurden. Es handelt sich bei der Ausstattung für den OP 8 um ein Zwei-Ebenen-Kardio-Angiographiesystem für Diagnostik, Intervention und Analytik von/an Erwachsenen, Kindern und Neonaten. Da alle medizinischen Fachabteilungen beteiligt waren, bedurfte es ausgiebiger und umfangreicher Besprechungen, Abstimmungen und Erkundungen, um am Ende zwischen den beiden Anbietern das für das DHZB am besten geeignete System auszuwählen. Durch die gesonderte Beauftragung des für das Gesamtsystem notwendigen OP-Tischsystems konnten zusätzliche Preisvorteile erzielt werden. Abgeschlossen wurde die erweiterte Ausstattung der IPS I und der Kinder-IPS nach dem Ende der Umbaumaßnahmen. Durch eine Beschaffungsmaßnahme für 6 nicht-invasive Beatmungsgeräte konnte der Gerätebestand vereinheitlicht und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Für die Intensivpflegestationen musste darüber hinaus die Ersatzbeschaffung von Hämofiltrationsgeräten vorbereitet werden, da die alten Geräte zu Beginn des Jahres 2014 seitens des Herstellers aus den Wartungs- und Serviceverträgen herausgenommen wurden. Der IPS wurden Geräte von mehreren Anbietern zwecks Testung zur Verfügung gestellt. Für die Kardiotechnik war die Beschaffung von zusätzlichen Geräten für die ECMO-Anwendungen nicht mehr zu umgehen. Es konnte damit der alte, unzureichende Gerätebestand weitestgehend abgelöst und durch eine neue Gerätegeneration ersetzt und erweitert werden. Damit wurde neben dem stationären auch der mobile Einsatz ermöglicht, außerdem wurden die besonderen Anforderungen in der Behandlung von Kindern berücksichtigt. Im Zentrallabor ist nach längerer Vorbereitung ein neues System zur Erstellung von Blutbildern bestellt worden, welches derzeit das modernste automatische System auf dem Markt ist. Besonderes Merkmal ist hier die Möglichkeit, dass mit einem Mikroskop Blutbilder automatisch differenziert werden können. Ebenfalls nach einer ausgedehnten Vorlaufphase wurde mit der Firma Horn & Görwitz ein langjähriger Vertrag über das Druckmanagement abgeschlossen, der den gesamten Gerätebestand der Drucktechnik im DHZB einschließt. 257 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte Die Medizinische Bibliothek Die Bibliothek wurde 1988 als medizinische Fachbibliothek zur Unterstützung im klinischen Alltag und bei wissenschaftlichen Arbeiten eingerichtet. Als sogenannte OPL (One Person Library) mit einer fest angestellten Diplombibliothekarin steht sie allen Mitarbeitern, Ärzten, Pflegepersonal, Auszubildenden, Studierenden sowie Gastärzten und Hospitanten oder Famulanten offen. Der anfängliche Bestand von rund 500 Monographien und 100 Zeitschriftentiteln wurde mit dem Aufkommen der Digitalisierung von Zeitschriften (E-Journals) und Büchern (E-Books) auf heute mehrere Tausend Bücher sowie über 53.000 Zeitschriften aller Fachgebiete, vorrangig in Deutsch und Englisch, erweitert. Mit den elektronischen Medien konnte außerdem die rigide Struktur von Öffnungszeiten und Ausleihverfahren aufgebrochen und damit eine größtmögliche Disponibilität von Fachinformationen erreicht werden. Werkzeug dafür ist das Bibliotheksportal auf den Intranet-Seiten des DHZB, das 2005 realisiert und freigeschaltet wurde. Links zu Volltextversionen von Zeitschriften und Büchern, Suchmaschinen, Datenbanken, Katalogen und anderen elektronischen Informationsquellen sind hier zusammengestellt und können von jedem Arbeitsplatz aus zu jeder Zeit aufgerufen werden. Der gesamte Buchbestand der Bibliothek ist hier in einem eigens dafür erarbeiteten Katalog eingegeben und kann über Suchfilter abgerufen und zur Ausleihe angemeldet werden. Der Zeitschriftenbestand ist mit laufenden und archivierten Titeln und Jahrgängen in den elektronischen Datenbanken PubMed/Medline und Elektronische Zeitschriftenbank (EZB) integriert und nachgewiesen. Der Großteil der Titel wird inzwischen, nicht zuletzt aus Kostengründen, nur noch in elektronischer Form bezogen. Durch die Teilnahme an einem Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die den Erwerb von nationalen Lizenzen für elektronische Medien finanziert, sind vor allem Archivrechte an digitalisierten Inhalten aus allen Fachgebieten gesichert, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Der Zugang erfolgt einfach und schnell über die EZB. Durch Verlinkungen und Kennzeichnung lizenzierter Inhalte auf den Webseiten der verschiedenen Plattformen ist der schnelle und unkomplizierte Zugriff auf Volltexte gewährleistet. Darüber hinaus können Abbildungen, Tabellen und Filme aufgerufen und für eigene Präsentationen weiterverwendet werden. Die elektronischen Inhalte der Verlage wurden anfangs nur in großen allgemeinmedizinischen und Gesamtpaketen angeboten, inzwischen haben sich die Anbieter aber auf die Anforderungen von Spezialkliniken eingestellt, so dass im Laufe der Zeit immer mehr auf das DHZB zugeschnittene und kostengünstige Themenpakete ausgehandelt werden konnten. Für das Jahr 2013 wurde nach einer Testphase die neu entwickelte Plattform ClinicalKey in das Angebot der Bibliothek aufgenommen. Über diese Suchmaschine kann auf alle internationalen Fachzeitschriften, Bücher und elektronischen Medien des Elsevier-Verlags zugegriffen werden, Herausgeber der für das DHZB wichtigsten Zeitschriften und Bücher. Durch die Integration der Datenbank PubMed/Medline ist der Zugriff auf die Inhalte anderer Anbieter gewährleistet. Die Zugriffsstatistiken zeigen, dass ClinicalKey sehr schnell eine hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern aller Fachbereiche der Klinik gefunden hat. 258 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Hauptquelle für Informationen zur klinischen Routine und zum wissenschaftlichen Arbeiten bleiben, nicht zuletzt wegen ihrer unmittelbaren Aktualität, Veröffentlichungen in Fachzeitschriften. Akzeptierte Manuskripte werden inzwischen von den meisten Verlagen bereits vor Erscheinen in der gedruckten Ausgabe als sogenannte E-Publikation in der elektronischen Version der Zeitschrift veröffentlicht, eine Praxis, deren Wert nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, da bei einigen Titeln mehr als ein Jahr bis zur Drucklegung vergeht. Mit Hilfe von jederzeit abrufbaren Zugriffsstatistiken wird die Nutzung der abonnierten Titel und Datenbanken regelmäßig geprüft und der Bestand entsprechend angepasst, wobei ein ausgewogenes Verhältnis aller Klinikbereiche angestrebt wird. 259 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte Die Bibliothek ist außerdem Publikationsarchiv für alle Abteilungen des DHZB. Hier werden Belegexemplare aller seit 1986 aus dem Haus hervorgegangenen Veröffentlichungen archiviert und in einer Datenbank erfasst. In regelmäßigen Exporten werden diese in die Publikationsdatenbank auf der Webseite des DHZB übertragen. Den jeweiligen Kliniken zugeordnet können dort alle Datensätze, durch eine Suchfunktion reduzierbar auf bestimmte Personen, Jahre und/oder Veröffentlichungsformen, aufgerufen, in Listen zusammengestellt und ausgedruckt werden. Bei Zeitschriftenartikeln wird sowohl der Impact Faktor als auch die Weiterleitung zu PubMed angezeigt, mit der ausführlichere Angaben (Abstract) und der Volltext abgerufen werden können. Nicht zuletzt kooperiert die Bibliothek deutschlandweit mit anderen Instituten und gewährleistet dadurch eine effektive Literaturversorgung, in der Regel innerhalb von 24 Stunden. Die Durchführung von Literaturrecherchen wird angeboten, ferner Hilfestellung bei Promotions- und Habilitationsverfahren. Die Erstellung von Manuskripten wird durch Schulungen im Literaturverwaltungsprogramm EndNote unterstützt. 2013 konnte außerdem dank des Einsatzes von Frau Dr. Annette Moter, Leiterin des DHZBBiofilm-Zentrums, der Buchbestand des Robert-Koch-Lesesaals im ehemaligen Institut für Mikrobiologie und Hygiene der Charité vor der Entsorgung bewahrt werden. Die medizinhistorisch wertvollen Bücher fanden im ehemaligen Zuckermuseum ein neues Zuhause und wurden in den Bibliotheksbestand integriert. Historischer Bibliotheksaal im ehemaligen Zuckerinstitut 260 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Perfusionsdienst Das DHZB unterhält ein umfangreiches Transplantationsprogramm, für welches ein professionelles Mitarbeiterteam und eine perfekte Organisationsstruktur entscheidende Erfolgsfaktoren sind. Eine Gruppe von Mitarbeitern, die ihren wichtigen Beitrag zum Gelingen leisten, sind die Perfusionsassistenten. Sie begleiten die Chirurgen bei jedem Einsatz zur Entnahme eines Spenderorgans und unterstützen den Prozess durch Übernahme unterschiedlichster Aufgaben. Im sogenannten Perfusionsdienst sind derzeit acht Medizinstudenten in Rufbereitschaft tätig. Mit der entscheidenden Meldung von Eurotransplant, dass ein Spenderorgan zur Verfügung steht, startet im DHZB ein umfangreicher Prozess, um die zeitkritische Aufgabe der Organentnahme mit dem Ziel der anschließenden Transplantation bestmöglich zu erfüllen. Die Perfusionsassistenten übernehmen dabei spezielle Aufgaben bei der Ausrüstungszusammenstellung, der Organisation von An- und Abreise mit Krankenwagen und Flugzeug, der Assistenz zur Organentnahme mit fachgerechtem Transport, der Kommunikation mit dem bereitstehenden Transplantationsteam des DHZB und der abschließenden Dokumentation. Absolute Zuverlässigkeit, Schnelligkeit, hohes Verantwortungsbewusstsein und volle Konzentration sind Voraussetzungen, die die angehenden Mediziner bei dieser Tätigkeit benötigen. Entsprechend umfangreich sind die Einarbeitungsprozesse, alle Studenten sind langjährig im DHZB beschäftigt. Die Auswahl, Betreuung und Einsatzplanung der Perfusionsassistenten übernimmt die Transplantationskoordinatorin, sie steht den Mitarbeitern auch stets mit Rat und Tat zur Seite. Die sinkende Spendenbereitschaft in Deutschland hat dazu geführt, dass die Transplantationszahlen in den letzten Jahren rückläufig sind, zusätzlich ist nicht jedes gemeldete Organ auch tatsächlich geeignet, einem Empfänger transplantiert zu werden. Im DHZB wurden 2013 insgesamt 73 Einsätze für Herz- und/oder Lungentransplantationen durch das Entnahmeteam realisiert, wobei dann tatsächlich 46 Organtransplantationen im Hause durchgeführt werden konnten. Im Jahr 2012 wurden 83 Einsätze mit 57 Transplantationen realisiert, 2011 erfolgten 88 Einsätze mit 62 Transplantationen. Die Perfusionsassistenten schätzen an ihrer Tätigkeit die große Verantwortung und Praxisnähe. Einige planen, nach diesen intensiven Erfahrungen und dem engen Kontakt zu Ärzten und anderen Mitarbeitern des DHZB, nach ihrem Studium als ausgebildete Ärzte an das Haus zurückzukehren. 261 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte 262 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Transparente und automatisierte Steuerung der sekundären Dienstleistungen Das Herzstück der DHZB Dienstleistungs GmbH ist das Service Center mit der zentralen Rufnummer 1370. Hier gehen alle Aufträge, egal welcher Priorität, Herkunft oder Zuordnung ein und werden von den Mitarbeitern aufgenommen. Mittels der CRM-Software Orchestra werden Aufträge erstellt und an die jeweils zuständige Stelle per Email und Fax weitergeleitet. Folgende Sachgebiete werden unterschieden: 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Reklamationen Transporte Reinigung Postdienste Veranstaltungsmanagement IT-Hotline (1st Level-Support) Technik Externe Dienstleister Wäscheversorgung Informations-, Kommunikations- und Sicherheitstechnik Das Service Center überwacht die zeitnahe oder auch im Voraus bestellte Dienstleistung, damit alles zur Zufriedenheit des Kunden erledigt wird. Eine Überwachung der erledigten Aufträge ist ebenso gewährleistet wie die routinemäßige Auswertung der noch ausstehenden Aufträge. Dabei erkennt das CRM-Orchestra Überschreitungen der vorgesehenen Auftragsdauer selbstständig und versendet automatisch Eskalationsmails an den ausführenden Mitarbeiter und seinen Vorgesetzten. 263 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung Ausgewählte Projekte Alle Dienstleistungen lassen sich über das Controllingmodul des CRM-Orchestra einfach steuern, überwachen und auswerten. Diese Transparenz wirkt sich positiv auf die Effizienz aus. Servicelevel Schlüsselelemente des CRM-Orchestra: 1 Auftragsverwaltung und -abrechnung (kostenstellen- und sachgebietsspezifisch) 1 Integrierte Eskalationsmechanismen 1 Ressourcenverwaltung (Räume/Gebäude, Fuhrpark, Mobilfunk) und Einbindung in laufende Dienstleistungsprozesse 1 Personalverwaltung 1 Budgetabgleich und automatisierte Soll-Ist-Gegenüberstellung 1 Service-Portal für Auftraggeber und -nehmer Qualitätsmanagement Das CRM-Orchestra bietet ebenfalls diverse Auswertungsmöglichkeiten für das Qualitätsmanagement. So lassen sich z. B. die Ergebnisse von Kundenzufriedenheitsumfragen aufbereiten und analysieren. Fuhrpark-/Handyverwaltung Da das CRM-Orchestra ein Open Source-System ist, dass auf Standardprogrammiersprachen wie HTML oder PHP beruht, ist es sehr flexibel und kann selbst von Laien an die jeweiligen Aufgaben angepasst werden. Das Fuhrpark- und Bettenmodul wurde innerhalb von 2 Stunden selbst programmiert. Mobiltät Auch der Mobilität sind keine Grenzen gesetzt, das Orchestra lässt sich von unterwegs von nahezu allen mobilen Geräten aufrufen und bearbeiten. Cockpit Der Homebildschirm, auch Cockpit genannt, lässt sich für jeden Mitarbeiter individuell mit nur ein paar Klicks einstellen. So kann sich jeder Anwender sein eigenes Cockpit, spezifisch auf seine Aufgaben und damit verbundenen Interessen und Informationsströme selbst einrichten. Dabei sind die Möglichkeiten vielfältig. Von diversen Auswertungen, Rapporten oder Statistiken bis hin zur Geburtstagsliste aller Mitarbeiter kann aus sämtlichen Modulen gewählt werden. Wartezeiten durch umständliche Kommunikationswege oder durch zeitaufwändiges Sammeln von Informationen und Zusammentragen von Auswertungen aus externen Anwendungen entfallen gänzlich. 264 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Verwaltung 265 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Pflegedienst Leitung Frau Ulrike Richert-Schmidt Pflegedirektorin / Koordinatorin Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Telefon: +49 30 4593 - 1700 Telefax: +49 30 4593 - 1800 267 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsbericht Pflegedienst des Deutschen Herzzentrums Berlin Auch das Jahr 2013 stand im Zeichen von Veränderung und Optimierung im DHZB. Die Organisationseinheit IPS 1+2/Anästhesie und die Intensivstation der Organisationseinheit Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie wurden im Geschäftsjahr modernisiert und erweitert. Die Umbaumaßnahmen erforderten je nach Bauabschnitt einen besonderen personellen Aufwand. Um den temporären Wegfall von Bettenkapazität zu kompensieren, stand während der Umbauphase der Aufwachraum als Ersatz zur Verfügung. Der Abschluss der Baumaßnahmen und die Wiederinbetriebnahme der Intensivstationen mit einer Betten erweiterung konnte dank der guten Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Bau und Technik und des flexiblen Personaleinsatzes planmäßig abgeschlossen werden. Bereits im Jahre 2012 wurde im Pflegedienst ein Führungskräfte-Coaching mit dem Ziel eingeführt, Persönlichkeitsprofile zu unterstützen und zu entwickeln sowie Führungskompetenzen zu identifizieren und zu stärken. Im Frühjahr 2013 starteten die Führungskräftefeedbacks im Pflegedienst. Bei diesem Verfahren bewertet sich die Führungskraft selbst und erhält die Einschätzung der Mitarbeiter als Feedback. Das Führungskräftefeedback gibt wichtige Hinweise, um Schwachstellen wahrzunehmen und zu einer realistischen Einschätzung und Rückkopplung des eigenen Führungsverhaltens zu gelangen. Ein sogenanntes Tandem-Coaching für die Stationsleitungen und deren Stellvertreter wurde als Pilotprojekt bereits 2012 für eine Station eingeführt und 2013 auch auf andere Stationen ausgeweitet. Die Ergebnisse werden regelmäßig strukturiert erfasst und analysiert. Ziel dieser Trainingsmaßnahme ist die Ableitung von gezielten Maßnahmen zur Personalentwicklung. Anlass einer strukturierten Mitarbeiterbefragung war, Gesundheit, Arbeitszufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter langfristig zu verbessern. Die Mitarbeiterbefragung wurde unter Beteiligung des Betriebsrates durchgeführt. Anfang 2013 erfolgte die Auswertung der Ergebnisse in Arbeitsgruppen mit dem Ziel, daraus geeignete Maßnahmen abzuleiten. Das Erasmus-Programm für Studierende in der akademischen Pflege am Bett, dass das DHZB gemeinsam mit der Fachhochschule Jena und dem Berner Bildungszentrum Pflege seit 2012 anbietet, wurde 2013 fortgeführt. Im Rahmen dieses Programms stellt das DHZB Praktikumsplätze für Studenten im letzten Ausbildungsjahr zur Verfügung. Angeboten werden 2-wöchige short- und 12-wöchige long-term Praktika, in denen die Studierenden unter fachkundiger Anleitung und Aufsicht entsprechend ihres Ausbildungsstandes praktische Erfahrungen auf einer Station sammeln können. Die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern in Jena und in Zürich soll auch in Zukunft unter dem Aspekt des soziokulturellen Austausches weitergeführt werden. An allen Veränderungsprozessen haben sich die MitarbeiterInnen des DHZB aktiv beteiligt und maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung beigetragen. Ulrike Richert-Schmidt Pflegedirektorin / Koordinatorin 268 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Abteilungsstruktur Pflegedirektorin / Koordinatorin Frau Ulrike Richert-Schmidt Stellvertretende Pflegedirektorin Frau Nermin Cabrera Fugardo (seit Oktober 2013) Assistentin der Pflegedirektion Frau Jutta Boritzki Stabsstelle Arbeitszeitmanagement / Ausfallmanagement Herr Helmut Kemmet Herr Arno Meyer Frau Petra Neumann Frau Sabrina Raygrotzki (bis März 2013) Sekretariat Frau Karin Schwarz Bild 2: Jutta Boritzki, Astrid Bartusch, Ulrike Richert-Schmidt, Nermin Cabrera Fugardo 269 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Abteilungsstruktur Operations-Funktionsdienst Leiterin Frau Katrin Klünner Stellvertretende Leiterinnen Frau Sanja Beljin (seit Mai 2013) Frau Andrea Gothow PraxisanleiterInnen Frau Steffi Bader Frau Simone Engelhardt-Herrera (seit Oktober 2013) Frau Lisa Keiser Herr Ralph Nitzsche Frau Anja Schelb OP- / Büroassistentin Frau Alexandra Baade Insgesamt 30Gesundheits- und KrankenpflegerInnen 13 Operationstechnische Assistentinnen (OTA) Organisationseinheit Intensiv / Anästhesie Funktionsdienst LeiterInnen der Organisationseinheit Herr Tino Hortig Frau Jeanette Liersch (seit 01.09.2013) Frau Sabine Schäfer (seit 01.09.2013) Stellv. LeiterInnen der Organisationseinheit Herr Helmut Hopster (seit 01.09.2013) Herr Christian Kohlmann Frau Anja Richter (seit 01.10.2013) Herr Steffen Schill (seit 01.11.2013) Frau Jeanette Liersch (bis 31.08.2013) Frau Sabine Schäfer (bis 31.08.2013) Stabsstelle Pflege-Controlling Technik und Material Herr Joachim Löll Stabsstelle Pflege-Controlling Administration und Dokumentation Herr Matthias Schütze Bild 3: Matthias Schütze bei der Dokumentationskontrolle 270 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst PraxisanleiterInnen Frau Leonie Böhm (seit 01.10.2013) Frau Romy Flotow (seit 01.10.2013) Herr Karsten Kühn Frau Anna Mrozek Herr Thomas Radke Frau Petra Sorgenfrei (seit 01.10.2013) Herr Markus Weber Frau Manuela Siegel Herr Steffen Schill (bis 31.10.2013) Stationsassistentinnen Frau Brigitte Häslich Frau Silvia Schusterbauer Pflegeassistentin Frau Katrin Gaede Insgesamt 212 Gesundheits- und KrankenpflegerInnen Bild 4: Mitarbeiter der Organisationseinheit IPS/ Anästhesie Funktionsdienst 271 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Abteilungsstruktur Station H1 Chirurgie Stationsleiterin Frau Claudia Salmen Stellvertretende Leiterin Frau Maria Jung (seit 01.07.2013) Praxisanleiterin Frau Manja Staffen Stationsassistentin Frau Christiane Piller Insgesamt 23 Gesundheits- und KrankenpflegerInnen Station H2 Stationsleiterin Frau Bärbel Bette Stellv. Stationsleiter Herr Felix Freiheit Praxisanleiter Herr Thomas Reichetanz Stationsassistentin Frau Silke Hartwig Insgesamt 49Gesundheits- und KrankenpflegerInnen Station H3 Stationsleiter Herr Stefan Heimann Stellvertretende Stationsleiterinnen Frau Ramona Spill (seit 01.07.2013) Frau Ulrike Tolzmann (seit 01.07.2013) Praxisanleiterin Frau Anne Kanter (seit 15.08.2013) Frau Ulrike Tolzmann (bis 30.08.2013) 272 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Stationsassistentin Frau Silke Wagner Insgesamt 21 Gesundheits- und KrankenpflegerInnen Station H1 Kardiologie Stationsleiterin Frau Evelyn Gramsch Stellvertretende Stationsleiterin Frau Andrea Stahr (seit 01.06.2013) PraxisanleiterInnen Herr Mathias Gillian (seit 15.08.2013) Frau Diana Selter (seit 15.08.2013) Frau Andrea Stahr (bis 31.08.2013) Bild 5: Schwester im Stationsstützpunkt der H3 Stationsassistentin Frau Martina Wolf Insgesamt 25 Gesundheits- und KrankenpflegerInnen Herzkatheterlabor Funktionsdienst Leiterin Frau Dagmar Butter Stellv. Leiterin Frau Barbara Währisch Praxisanleiter Herr Guiseppe Bosco Herr Peter Wieck Insgesamt 15 Gesundheits- und KrankenpflegerInnen 3 Gesundheits- und KinderkrankenpflegerInnen 273 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Abteilungsstruktur Organisationseinheit Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie Leiterin der Organisationseinheit Frau Anja Melloh Stellvertretende Leiterinnen der Organisationseinheit Frau Miriam Dahl (seit 01.09.2013) Frau Sevgi Özdemir Frau Carola Schuster PraxisanleiterInnen Frau Ricarda Gliese (seit 01.10.2013) Frau Yvonne Freitag Frau Josefin Hirschberg Herr Michael Wappler Stationsassistentin Frau Birgit Scherbarth Frau Linda Kruligk (ab 01.04.2013) Insgesamt 88Gesundheits- und KinderkrankenpflegerInnen 1 Gesundheits- und KrankenpflegerInnen 1 Erzieherin Chirurgische Ambulanz Pflegerische Leiterin Frau Heike Bettmann In der Chirurgischen Ambulanz sind tätig Gesundheits- und KrankenpflegerInnen Medizinisch-Technische Assistentinnen Arzthelferinnen Insgesamt 12 MitarbeiterInnen Physiotherapie Leiterin Frau Antje Teske Stellv. Leiterin Frau Cornelia Ratfelder 274 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Praxisanleiterinnen Frau Regina Bernauer Insgesamt 14 PhysiotherapeutInnen Bild 6: Physiotherapie am Krankenbett Aus-, Fort und Weiterbildungsstätte Leitung Herr Bernd Hoffmann 4 Lehrkräfte für Pflegeberufe 2 Diplom-Medizin-PädagogInnen Sekretariat Frau Evelyn Jagozinski-Thuma Ausbildungsplätze 60 Gesundheits- und KrankenpflegerInnen 20 Operationstechnische Assistentinnen (OTA) davon 15 aus Kooperationshäusern 5 DHZB Bild 7: Examenskurs 2013 der Gesundheits- und KrankenpflegerInnen 275 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Abteilungsstruktur Sonderaufgaben – alle Bereiche Fachpflegekräfte für Krankenhaushygiene (fachlich dem Ärztlichen Direktor unterstellt) Frau Gabriele Hunt (seit 01.06.2013) Frau Janina Kluge (seit 01.06.2013) Herr Christian Schweizer Frau Sibylle Wöbke Pflege-Wundmanager Herr Thomas Blum Pflege-m.life-Schulungen Herr Wolfgang Blietz Praktische Ausbildung / Lehrbeauftragte Frau Birgit Undi Bild 8: Wundmanager Thomas Blum bei der Arbeit Bild 9: Mitarbeiter in der m.life-Schulung 276 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Arbeitszeitmanagement Im Dienstplanprogramm SP-Expert werden 1600 MitarbeiterInnen auf der Grundlage von 4 unterschiedlichen Tarifverträgen verwaltet. Zu den Aufgaben der Stabsstelle Arbeitszeitmanagement (AZM) gehören: 1 die Unterstützung der Dienst- und Urlaubsplanung im Arzt-, Pflege- und Funktionsdienst sowie die Dokumentation der abweichenden Arbeitszeiten im Funktionsdienst 1 die Erstellung der Soll-Planung und Dokumentation der abweichenden Arbeitszeiten in Kooperation mit dem Arztdienst Anästhesie und dem Funktionsdienst Kardio technik 1 die Erstellung regelmäßiger Auswertungen, wie z. B. Ausfallstatistiken oder Auswertungen zu Rufdiensteinsätzen 1 die Darstellung der Bettenbelegungen im Hause, (eingeschlossen ist hierbei die Ermittlung OP-Saal-Auslastung für den Zentral-OP und das Paulinenkrankenhaus mit diversen Inhalten) 1 Aufbereitung gesonderter Daten in enger Abstimmung mit dem Verwaltungsdirektor für die monatlichen TX-Entnahmen und deren korrekte Abrechnung 1 Überwachung der Saldenstände, Nachtstunden und Urlaubstage und Ermittlung der korrekten Zusatzurlaubstage für die Ärzte, die sich in Rotation befinden 1 Dokumentation und Vorbereitung zur Abrechnung der geleisteten Arbeitszeiten der MitarbeiterInnen während ihres Praktikums innerhalb der Pädiatrischen Intensiv weiterbildung 1 Dokumentation und Vorbereitung zur Abrechnung der geleisteten Arbeitszeiten der MitarbeiterInnen während ihres Praktikums innerhalb der Weiterbildung Anästhesie und Intensivpflege 1 Erfassung der budgetrelevanten Zeiten der Praxisanleitung 1 Auswertungen zu besonderen Fragestellungen rund um die Personaleinsatzplanung, wie z. B. Recherchen zur Übertragung von Resturlauben 1 Betreuung, Schulung der Anwender und Serviceleistungen für MitarbeiterInnen bei Fragen zur Dienstplanung und zur Gehaltsabrechung 1 monatlicher Stellenabgleich, Abstimmung und ggf. Korrekturen der Pflege-VK-Daten und der Daten des Kidicap-Systems der Personalabteilung Durch das SP-Expert Web-Terminal ist es allen MitarbeiterInnen des Pflege- und Funktionsdienstes sowie des Arztdienstes Anästhesie möglich, ihre Dienstplanwünsche direkt in das Web-Terminal einzugeben. Diese Dienstplanwünsche werden dann online ins Dienstplanprogramm übernommen. Jede/r MitarbeiterIn kann im Web-Terminal den persönlichen Dienstplan und den eigenen Kontostand einsehen und ausdrucken. Die Programmversion V13 wurde nach umfangreicher Testung erfolgreich ins Echtsystem übernommen. Das Projekt zur Zeiterfassung mittels Terminal und über das Web-Terminal in der Dienstleistungs GmbH befindet sich weiter in der Pilotphase. 277 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Ausfallmanagement Das Aufgabenspektrum des Ausfallmanagements wurde vor dem Hintergrund des neu strukturierten Mitarbeiterpools verändert. Im Wesentlichen umfassen die Aufgaben die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung der Patienten und den ökonomischen Personaleinsatz bei krankheitsbedingten Personalausfällen im Pflegedienst. Bild 10: Petra Neumann vom Ausfallmanagement Mitarbeiterpool 2013 Der Mitarbeiterpool ist ein qualifizierter altersgemischter Pool zur Optimierung des Personalmanagements im Deutschen Herzzentrum Berlin. Durch dieses Instrument des flexiblen Personaleinsatzes haben sich außerplanmäßige Dienste erheblich reduziert und zu einer wesentlichen Entlastung der MitarbeiterInnen der einzelnen Bereiche geführt. Die PoolMitarbeiter sind auf den Stationen bestens eingearbeitet und werden in den Bereichen nach Bedarf eingesetzt, ausgenommen die Organisationseinheit Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie. Da wechselnde Einsätze auf unterschiedlichen Stationen viel Flexibilität und Motivation von den Pool-MitarbeiterInnen erfordern, wurde die wöchentliche Arbeitszeit auf 30 Stunden reduziert bei voller Vergütung nach 40 Wochenstunden. Darüber hinaus wird eine attraktive Stationszulage gewährt. Für das DHZB hat sich der Mitarbeiterpool als ein wichtiger Beitrag zu einem effektiven Gesundheitsmanagement erwiesen. Arbeitsgemeinschaft Praxisanleiter Zielsetzung 2013 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Einarbeitung neuer MitarbeiterInnen Einarbeitung und praktische Anleitung von Auszubildenden Abnahme von praktischen Examensprüfungen im August 2013 Überarbeitung der Pflegerichtlinien Planung und Organisation der Inhouse-Fortbildungen IT-Administration – Pflege und Struktur des Combox-Ordners Neuerstellung eines Einarbeitungskonzeptes für Mitarbeiter in der Pflege von transplantierten Patienten Fremdsprachliche Übersetzungshilfen für den Pflegealltag Aktualisierung der Checklisten und Einarbeitungskonzepte Aktualisierung der Stationshandbücher Konzept zur Pflege und Umgang mit Assist-Systemen 278 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Im Berichtszeitraum waren in der Arbeitsgemeinschaft Praxisanleiter Anfang des Jahres 21 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen tätig. In monatlich stattfindenden Tagungen wurden die gesetzten Ziele strukturiert und kontinuierlich bearbeitet. Die praktischen Prüfungen auf den Stationen H1 C, H1 K und H2 wurden erfolgreich absolviert. Im Rahmen der Tagungen fanden Fortbildungen mit folgenden Schwerpunkten statt: 1 Schmerzmanagement 1 Umgang und Abdichtungsmöglichkeiten der VAC-Systeme 1 Dokumentation von Wunden im neuen Patientendokumentationssystem (PDMS) m.life 1 Vorstellung der neuen Assist-Systeme im DHZB 1 Assist-Systeme bei Kindern 1 Renale Denervation 1 Basis- und erweiterte Maßnahmen der innerklinischen Kardiopulmonalen Reanimation in Theorie und Praxis 1 Patientenaufenthalt im DHZB aus psychologischer Sicht: Wenn Eltern ihre Kinder auf der Intensivstation besuchen 1 Vorstellung des Expertenstandards Dekubitusprophylaxe –Dokumentation und Handlungskompetenz für MitarbeiterInnen 1 Qualitätsmanagement – CIRS, Sturzprophylaxe, Beschwerdemanagement 1 Ausbildungsinhalte für Pain Nurses 1 Schmerzmanagement in der Kinderkrankenpflege 1 Hygiene 1 SP-Expert: Möglichkeiten und Umgang mit dem Programm Bild 11: Praxisanleiter 279 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Atmungstherapie Für die Atmungstherapeuten stand das Jahr 2013 vor allem im Zeichen der personellen Umstrukturierung. Der Wechsel eines Kollegen in einen anderen Bereich erforderte die Neustrukturierung der Dienst- und Ablaufplanung. Es wurden weiterhin im Durchschnitt mindestens 23 Patienten pro Tag betreut. Neben den Patienten auf den Intensivstationen und auf der Transplantationsstation H3, kam es 2013 vermehrt zu Einsätzen auf der Station für angeborene Herzfehler, H4 und der K inderintensivpflegestation. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Bereichen Lungenfunktion, der Klinik für angeborene Herzfehler und des Instituts für Anästhesiologie konnte weiter ausgebaut werden. In Zusammenarbeit mit den Praxisanleitern wurden insgesamt 50 neue Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Atmungstherapie eingearbeitet. Bild 12: Atmungstherapeutin Sylvia Roggenbruck mit NIV-Maske Es hospitierten mehrfach interessierte Kollegen aus anderen Kliniken. Die Atmungstherapeuten unterstützten das m.life-Team (Patientendokumentationssystem) bei der Optimierung des elektronischen Respiratorprotokolls. Der 2011 bis 2013 getestete Algorithmus zur Erfassung der Pneumonierate (und geplante Teilnahme am Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) konnte weiter optimiert werden und wurde im Dezember von der Hygienekommission und dem Robert-Koch-Institut abgenommen. Pflege-Wundmanager Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege Audits im Oktober 2013 Der Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege wurde 2010 aktualisiert. Um den aktuellen Stand der praktischen Umsetzung zu evaluieren, sieht der Expertenstandard Audits vor. Der Erhebungsbogen wird vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) entsprechend vorgegeben. Als Datenquelle werden stets die Quellen m.life-Dokumentation, Patienten- und Mitarbeiterbefragung genutzt, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alle Antwortvorgaben sind Ja- / Nein-Kategorien mit der gleichzeitigen Möglichkeit eines Kommentars. Die patientenbezogenen Daten geben Auskunft über die Erfüllung der Ergebniskriterien des Standards. 280 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Audit-Ergebnisse Oktober 2013 Die Erhebung fand an drei Tagen, gewichtet entsprechend der Risikoeinschätzung der Stationen, statt. Insgesamt wurden 40 Patienten auditiert. 21.10.2013 22.10.2013 23.10.2013 IPS 1 4 4 4 IPS 2 4 4 4 H2 2 2 2 IPS Ki 1 H3 2 2 H1 C 2 H1 K 1 15 Patienten 13 Patienten 2 12 Patienten Dekubitus bei und nach Aufnahme des Patienten Grafik 1: Dekubitus bei und nach Aufnahme des Patienten – Oktober 2013 Wurde unmittelbar zu Beginn der pflegerischen Versorgung eine systematische Einschätzung des Dekubitusrisikos vorgenommen? (Frage E1.1) = 40 Ja, 0 Nein, 0 nicht anwendbar Liegt eine aktuelle Risikoeinschätzung vor? (Frage E1.2) = 38 Ja, 2 Nein Erfolgte Bewegungsförderung nach einem individuellen Bewegungsplan? (Frage E.2) = 33 Ja, 5 Nein, 2 nicht anwendbar 281 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Auswertung-Gesamt-Oktober 2013, Stichprobe (n=40) Grafik 2: Auswertung – Gesamt – Oktober 2013 Bewertung der Ergebnisse und Fazit Die Anzahl im DHZB erworbener Dekubiti (acht) liegt etwas über dem Durchschnitt der letzten Jahre (s. Grafik 3). Allerdings ist diese Tendenz nicht deckungsgleich mit der Statistik der Patienten, die ohne Dekubitus aufgenommen und mit Dekubitus entlassen wurden (s. Grafik 6). Weiterhin ist festzustellen, dass die Instrumente Algorithmus, der Bewegungsplan und die systematische Risikoskala „Corvariante“ von den Pflegekräften umfassend angewandt werden. Entwicklung der Anzahl erworbener Dekubiti bei Audits der Jahre 2005-2013 14 Code E6, Dekubitus Ja Dekubitus Ja 13 10 9 8 8 8 8 5 4 4 5 4 3 2 Zeitpunkt – Audit Grafik 3: Entwicklung der Anzahl erworbener Dekubiti bei Audits der Jahre 2005-2013 Die Zahlen der Audits ergeben sich aus Stichproben und sind nicht als Prävalenz- / Inzidenzraten zu verstehen. 282 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Dekubitusstatistik – Gesamterfassung mit unterschiedlichen Aspekten Aufnahmewert > 0 2,0 % 1,74% 1,39% 1,5 % 1,29% 1,00% 1,0 % 0,78% 0,74% 0,83% 0,81% 0,5 % 0,0 % 2007 2006 2009 2008 2011 2010 2013 Grafik 4: Entwicklung, prozentualer Anteil der Patienten, die mit Dekubitus aufgenommen wurden (von 2006-2013) 2013 Jahr Aufnahme > 0 und Entlassung = 0 0,6 % 0,56% 0,57% 0,57% 0,5 % 0,39% 0,4 % 0,38% 0,3 % 0,19% 0,2 % 0,15% 0,18% 0,1 % 0,0 % 2007 2006 2009 2008 2011 2010 2013 Grafik 5: Entwicklung, Anzahl der Patienten, die mit Dekubitus aufgenommen und ohne Dekubitus entlassen wurden (von 2006-2013), prozentuale Anteile von allen stationären Patienten 2013 Jahr Aufnahme = 0 und Entlassung > 0 6 % 5,13% 5 % 3,67% 4 % 3 % 2,29% 2,37% 2,22% 2,23% 2 % 2,00% 1,97% 1 % 0 % 2007 2006 2009 2008 2013 2011 2010 Grafik 6: Entwicklung, Anzahl der Patienten, die ohne Dekubitus aufgenommen und mit Dekubitus entlassen wurden (von 2006-2013), prozentuale Anteile von allen stationären Patienten 2013 Jahr 283 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Fachpflegekräfte für Krankenhaushygiene Die Personalmenge der Pflegekräfte für Krankenhaushygiene wurde entsprechend dem geforderten Personalschlüssel des Infektionsschutzgesetzes angepasst. Ein Mitarbeiter der Abteilung Krankenhaushygiene absolvierte erfolgreich seine Ausbildung im September 2013. Im September 2014 beginnt die Ausbildung neuer MitarbeiterInnen. Im Jahr 2013 fanden über das Jahr verteilt gemeinsam mit den Hygienebeauftragten des Pflegedienstes zwölf Arbeitssitzungen statt. Anlässlich dieser Treffen wurden die MitarbeiterInnen zu den jeweils aktuellen Themen geschult, u.a. zu Neuerungen des Infektionsschutzgesetzes, Empfehlungen des Impfschutzes und Umgang mit spezifischen Erregern. Für viele Berufsgruppen, wie z. B. RöntgenassistentInnen, Servicekräfte, PraxisanleiterInnen, Reinigungskräfte der Dienstleistungs GmbH, PhysiotherapeutInnen, fanden Schulungen statt. Als Pflichtfortbildung für MitarbeiterInnen des Pflegedienstes wurden 10 innerbetriebliche Fortbildungen angeboten, ebenso für den ärztlichen Dienst. Es wurde ein erweitertes Aufnahmescreening etabliert. Patienten aus exponierten Ländern (z. B. Osteuropa, Israel, Griechenland, Italien, Naher Osten, Asien) wie auch in Deutschland lebende Patienten, die in den letzten 6 Monaten im Ausland im Krankenhaus waren oder medizinisch behandelt wurden, werden bei Aufnahme zusätzlich zum MRSA Aufnahmescreening auf MRGN (multiresistente gramnegative Erreger) untersucht. Ebenfalls erweitert wurde das Aufnahmescreening für die Kinderabteilung, um eine zusätzliche Untersuchung auf den speziellen Keim Serratia marcescens. Die Isolationsstufentabelle für die Stationen und Funktionsbereiche wurde den Gegebenheiten angepasst. Die Farbkennzeichnung der Isolationsstufen wurde für die Patientenzimmer (unter der Raumkennzeichnung) angefertigt, so dass auch für MitarbeiterInnen, die nicht immer vor Ort arbeiten, erkennbar ist, welche Isolationsstufe welchem Bettplatz zuzuordnen ist. Es wurden neue Trinkwasserfilter zur Verwendung an Wasser- und Duschhähnen erprobt, die zukünftig alte Filter ersetzen könnten, mit dem Ziel einer längeren Standzeit. Bild 13: Hygiene im DHZB 284 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Freiwilliges Soziales Jahr Für das Freiwillige Soziale Jahr gibt es eine große Anzahl regional und überregional arbeitender Träger. Das DHZB arbeitet mit der AWO (Arbeiter Wohlfahrt) und mit der BIQ (Beschäftigung, Integration und Qualifizierung) zusammen. Von 2006 bis 2012 wurden 59 Jugendliche im Rahmen des FSJ im DHZB eingesetzt. 2013 begannen weitere 8 FSJler. Durch den Beginn der universitären Studiengänge im Wintersemester oder Zusagen für einen Ausbildungsplatz ergab sich eine erhöhte Fluktuation. Die freien Plätze wurden dann wieder neu besetzt, so dass 8 FSJ-Stellen permanent besetzt waren. Davon wurden sechs Jugendliche nach erfolgreichem FSJ für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in unserer Krankenpflegeschule aufgenommen. Zielsetzung Die Teilnahme am FSJ hat zum Ziel, Persönlichkeit und soziales Bewusstsein zu entwickeln. Unser Konzept sieht vor, FSJler in den einzelnen Fachgebieten einzusetzen und mit der Ausübung pflegerischer Hilfstätigkeiten zu betrauen. Ziel ist, sie nach der Einarbeitungsphase bis zu 60 % mit in die Pflegetätigkeiten zu integrieren. Organisation des Freiwilligen Sozialen Jahres 1 1 1 1 1 1 Beginn möglichst zum 01.09. jeden Jahres, andere Termine sind aber auch möglich Vorstellungs- und Auswahlgespräche Auswahl einer geeigneten Fachabteilung Durchführen eines Hospitationstages Feedback der Teilnehmenden und der einarbeitenden Pflegekräfte Unser Fortbildungskonzept sieht 2 Tage Theorie vor mit den Schwerpunkten: u Rückenschonendes Arbeiten u Hygiene, Umgang mit Desinfektionsmitteln, eigene Sicherheit u Umgang mit Patienten u Haut- und Körperpflege u Hilfestellung beim Essen Durch einen Leitfaden / Katalog mit formulierten Zielen werden die Tätigkeiten der FSJler eingegrenzt und transparent. Die Betreuung der FSJler wird durch die Stationsleitung, durch regelmäßige Besuche auf den Stationen und durch ein Erst-, Zwischen- und Endgespräch sichergestellt. Praktikanteneinsätze Praktika gem. § 1 Abs. 2 Nr. 3 in Verbindung mit § 6 der Approbationsordnung für Ärzte Seit mehr als 20 Jahren werden im Pflegebereich des DHZB Krankenpflegepraktika gemäß § 1 Abs. 2 Nr. 3 in Verbindung mit § 6 der Approbationsordnung für Ärzte durchgeführt. Zweck der Krankenpflegepraktika ist die Vermittlung der üblichen Verrichtungen der G esundheitsund Krankenpflege und die Einführung in Betrieb und Organisation eines Krankenhauses. 16 Pflegepraktika für Medizinstudenten fanden in 2013 auf den Stationen H1 Kardiologie, H1 Chirurgie, H2, H3 und H4 Kinderkardiologie mit einer Zeitdauer von 30-60 Tagen statt. 285 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Praktika für Fachweiterbildungen Die im Rahmen der Fachweiterbildung in der Intensivpflege und Anästhesie, der Weiterbildung für pädiatrische Intensivpflege sowie für die Weiterbildung zu Gesundheits- und KrankenpflegerInnen für den Operationsdienst geforderten Praktika werden kontinuierlich in der Pflege durchgeführt und fanden in 2013 in der Organisationseinheit Intensiv / Anästhesie, in der Organisationseinheit Angeborene Herzfehler / Kinderkardiologie und in der OP-Pflege statt. Vorbereitungspraktika für die Ausbildung Hinzu kamen in den letzten Jahren die von den Ausbildungsstätten gewünschten Praktika vor Antritt der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege bzw. Kinderkrankenpflege. Für Schulabgänger, die die Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung oder die Operationstechnische Ausbildung anstreben, wurden 14 Vorbereitungspraktika mit einer Dauer von 21-28 Tagen angeboten. Hospitationen im Wundmanagement Die MitarbeiterInnen des Mitarbeiterpools, einige MitarbeiterInnen der Intensivpflegestationen 1/2, Praktikanten zur Weiterbildung Wundmanagement sowie diverse ausländische Pflegefachkräfte und Ärzte hatten die Möglichkeit, einen oder einen halben Hospitationstag im Bereich des Wundmanagements zu absolvieren. Bei weiter bestehendem Interesse an praktischen Einsätzen im DHZB konnte die Besetzung der Praktikaplätze in 2013 konstant gehalten werden. Anzahl der Praktikanten im DHZB in 2013 Pflegepraktika für Medizinstudenten H1 C, H1 K, H2, H3, H4 9 16 Vorbereitungspraktika H1 C, H1 K, H2, H3, H4 Vorbereitungspraktika in der OP-Pflege 13 4 Praktika in der OE Intensiv/Anästhesie 16 Praktika in der Kinderintensivpflege Grafik 7: Verteilung der Praktikanten nach Einsatzort 2013 286 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Inhouse-Fortbildung Die Fortbildungsveranstaltungen sind für alle Berufsgruppen zugänglich. Als Nachweis gilt das Zertifikat. Die Arbeitsgemeinschaft Praxisanleiter ist für die Planung und die Organisation der Veranstaltungen zuständig. Zielsetzung 1 1 1 1 1 Optimierung der fachlichen Kompetenzen zeitnahe Vermittlung von evidenzbasierten Erkenntnissen praxisorientierte Qualitätssicherung Motivation für Veränderungsprozesse Berufsethik Schwerpunktthemen im Jahr 2013 waren 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Reanimation / Notfallmanagement Hygiene Wundmanagement (Expertenstandard Dekubitusprophylaxe) Rückenschule Beatmungsformen ECMO / transfemorale – transapikale Klappen / Organ Care System / EKG / Assist-Systeme ethische Fragen Grundlagen der Nierenersatztherapie akutes Nierenversagen Ernährung / Diabetes EKG Im Jahr 2013 fanden 66 Inhouse-Fortbildungen statt. Die Fortbildungen wurden von den MitarbeiterInnen gut angenommen. Bild 14 und 15: Rückenschule für die Mitarbeiter 287 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Inhouse-Fortbildungen 2013 Inhouse-Fortbildungen im Januar 2013 Thema u Assist-Systeme – Schwerpunkt Circulite u TAVI – transfemorale Klappen / transapikale Klappen u Hygiene – Multiresistente Erreger u Reanimation u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation u Rückenschule (Teil 1): Theorie und Wahrnehmungsübungen Inhouse-Fortbildungen im Februar 2013 Thema u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation u Assist-Systeme – Schwerpunkt Circulite u Tod und Sterben im Krankenhaus u Reanimation u Rückenschule (Teil 2): Transfer und Rückengerechtes Arbeiten u Organ Care System (OCS) Inhouse-Fortbildungen im März 2013 Thema u Tod und Sterben im Krankenhaus u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation u Hygiene – Multiresistente Erreger u Assist-Systeme – Schwerpunkt Circulite u Assist-Systeme beim Kind u Renale Denervation u Notfallmanagement u Reanimation u TAVI – transfemorale Klappen / transapikale Klappen Inhouse-Fortbildungen im April 2013 Thema u ECMO – Pflegeaspekte und Technik u EKG Basiskurs – Rhythmusstörungen u Reanimation u Notfallmanagement 288 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst u Der Frage nach dem Sinn von Leid und Krankheit begegnen. u Warum gerade ich? u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation Inhouse-Fortbildungen im Mai 2013 Thema u Bradykarde Rhythmusstörungen u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation u Reanimation u Intensivpflichtige Versorgung nach Reanimation Inhouse-Fortbildungen im Juni 2013 Thema u Reanimation u Tachykarde Rhythmusstörungen u Hygiene – Multiresistente Erreger u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation Inhouse-Fortbildungen im Juli 2013 Thema u Hygiene – Multiresistente Erreger u Reanimation u Grundlagen der Beatmung u Umgang mit Trauernden u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation Inhouse-Fortbildungen im August 2013 Thema u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation u Reanimation u Hygiene – Multiresistente Erreger u Grundlagen der Beatmung u Umgang mit Trauernden 289 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Inhouse-Fortbildungen im September 2013 Thema u Arbeits- und Brandschutz u Grundlagen der Beatmung u Reanimation u Notfallmanagement u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation u Hygiene – Multiresistente Erreger u Der Frage nach dem Sinn von Leid und Krankheit begegnen. u Warum gerade ich? u Umgang mit Trauernden Inhouse-Fortbildungen im Oktober 2013 Thema u Reanimation u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation u Wie geht es uns, wenn junge Menschen auf unserer Station sterben? Und wie gehen wir damit um? u Hygiene – Multiresistente Erreger Inhouse-Fortbildungen im November 2013 Thema u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation u Pädiatrische Basisreanimation u Reanimation u Wie geht es uns, wenn junge Menschen auf unserer Station sterben? Und wie gehen wir damit um? u Katecholamintherapie Inhouse-Fortbildungen im Dezember 2013 Thema u Reanimation u Wundmanagement – Aktualisierung Experten-Standard Dekubitusprophylaxe + m.life Dokumentation u Wie geht es uns, wenn junge Menschen auf unserer Station sterben? Und wie gehen wir damit um? u Hygiene – Multiresistente Erreger 290 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Aus-, Fort- und Weiterbildungsstätte Teilnehmer in der Weiterbildung Pädiatrische Intensivpflege Teilnehmer gesamt davon DHZB-Teilnehmer davon externe Teilnehmer 40 8 32 Ausbildung Krankenpflegeausbildung Teilnehmer gesamt bis 30.9.2013 Teilnehmer neuer Kurs (Beginn 01.10.2013) Teilnehmer gesamt ab 01.10. 2013 59 19 61 OTA-Ausbildung (Kooperation) Teilnehmer davon DHZB davon aus Kooperationshäusern 32 10 22 Konzeption der Fachweiterbildung für die „Heranbildung von Pflegefachkräften in der pädiatrischen Intensivpflege“ Ziele der Weiterbildung Die Weiterbildung vermittelt die speziellen Kenntnisse, Fertigkeiten und Verhaltensweisen, die erforderlich sind, um die pflegerischen Aufgaben in der pädiatrischen Intensivpflege wahrzunehmen. Insbesondere sind dies: 1 vertiefte Kenntnisse über die klinischen Krankheitsbilder in der pädiatrischen Intensivpflege, um an der Überwachung und Versorgung von Patienten mit Störungen der Vitalfunktionen mitzuwirken und die Bedienung und Überwachung entsprechender Geräte übernehmen zu können 1 Wiederbelebungsmaßnahmen einschließlich der Beatmung und der Herzmassage 1 vertiefte Kenntnisse über die besonderen psychosozialen Probleme kranker Kinder unterschiedlichen Entwicklungsalters, um Eltern und andere Bezugspersonen zu beraten und zu unterstützen 1 pädagogische Kompetenz, um die in der Weiterbildung erworbenen Kenntnisse an Mitarbeiter und Schüler vermitteln zu können. 291 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Neben den fachlichen Kenntnissen stehen das Training und der Erwerb von Schlüsselkompetenzen im Mittelpunkt der Weiterbildung: 1 1 1 1 1 1 Reflexionsfähigkeit Selbstmanagement fachlichen Selbstorganisation Flexibilität und Teamfähigkeit Rollenbewusstsein Umgangs mit Angst und Konflikten. Die Weiterbildung findet auf der Grundlage des Berliner Gesetzes über die Weiterbildung in den Medizinalberufen statt, die Weiterbildungsstätte des DHZB ist staatlich anerkannt. Konzeption der Weiterbildung Wie schon in unseren Leitungs- und Anästhesie- / Intensivpflege-Weiterbildungen langjährig bewährt, ist auch diese Weiterbildung berufsbegleitend angelegt und in Modulform konzipiert. Die Lehrgangsinhalte sind in ein einführendes Pflichtmodul, in ein- bis mehrtägige in sich abgeschlossene Module, die im Baukastensystem angeboten werden, und in ein abschließendes Prüfungsmodul aufgeteilt. Die Prüfung kann abgelegt werden, wenn ein Teilnehmer die erforderlichen Module absolviert hat. Gleichzeitig können einzelne Module als solitäre Fortbildungsveranstaltungen auch von nicht am Lehrgang teilnehmenden Interessenten gebucht werden und können bei einem eventuellen späteren Lehrgangsbeginn dann angerechnet werden. Die Weiterbildung ist mit dem ersten Einführungsmodul am 08.11.2010 gestartet, in ca. dreibis sechsmonatigen Abständen wurden und werden weitere Einführungsmodule angeboten, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen möglichst flexiblen Einstieg ermöglichen sollen. Im April 2013 hat, parallel zum zweiten und dritten Lehrgang, ein vierter Lehrgang mit derselben Modulabfolge angefangen. Die Teilnehmer aus dem zweiten und dritten Lehrgang können jetzt, wenn sie an einem der vorherigen Module aus persönlichen oder dienstlichen Gründen nicht teilnehmen konnten, das entsprechende Modul im vierten Lehrgang belegen. Durch dieses Baukastensystem, aus dem sich jeder Teilnehmer nach seinen Möglichkeiten die erforderlichen Module zusammenstellen kann, wird ein höchstes Maß an Flexibilität für die Teilnehmer erreicht. Wählt ein Teilnehmer die schnellste Variante (durchschnittlich zwei Modultage in der Woche), kann er den Lehrgang nach ca. 20 Monaten abschließen. Entscheidet sich der Teilnehmer, die Module zeitlich entzerrt zu wählen, hat er bis zu 36 Monate Zeit, die notwendigen Module zu absolvieren. Auch und gerade für die Kliniken bedeutet dieses System der flexiblen Lehrgangssteuerung im Hinblick auf dienstliche Erfordernisse eine große Erleichterung und zugleich die Möglichkeit, mehrere Teilnehmer parallel entsenden zu können und nicht darauf warten zu müssen, bis ein Lehrgang abgeschlossen ist und ein neuer beginnt. 292 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Die einzelnen Module sind darüber hinaus überwiegend als bildungsurlaubfähige Veranstaltungen anerkannt, so dass auch hierüber eine Entlastung stattfindet. Die vorgeschriebenen praktischen Anteile der Weiterbildung, die nicht in der eigenen Klinik stattfinden können, werden, in Absprache mit den entsendenden Kliniken, möglichst im 1:1-Austausch absolviert. Die Teilnehmer legen zu Beginn der Weiterbildung gemeinsam mit der Lehrgangsleitung die genauen Zeiten fest. 54 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Weiterbildung in den bisherigen Einstiegsmodulen aufgenommen. Neben den Teilnehmern aus dem DHZB sind zur Zeit sechs Berliner Kliniken mit Teilnehmern aus ihren pädiatrischen Abteilungen in der Weiterbildung vertreten, vier Teilnehmerinnen kommen aus einer brandenburgischen Universitätsklinik, zwei Teilnehmerinnen aus einer Universitätsklinik in Mecklenburg-Vorpommern und drei Teilnehmerinnen aus einem Herzzentrum in Sachsen. Kooperationspartner 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Evanglisches Waldkrankenhaus Spandau Helios-Klinikum Berlin-Buch St. Joseph-Krankenhaus Tempelhof Sana Klinikum Lichtenberg Herzzentrum Leipzig Carl-Thiem-Klinikum Cottbus Klinikum Süd Rostock Werner-Forßmann Krankenhaus Vivantes-Kliniken Helios-Klinikum Schwerin Bild 16: Wandleiste mit Druckluftanschluss 293 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Tätigkeitsberichte Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin / zum Operationstechnischen Assistenten (OTA) Operationstechnische Assistenten sind aus den Operationszentren und Funktionsbereichen der Kliniken und Krankenhäuser nicht mehr wegzudenken. Qualifizierter Nachwuchs im OP wird überall gebraucht, auch im DHZB. Hintergrund der rasanten Entwicklung des Ausbildungsberufes OTA ist die Bedarfslücke an qualifizierten Assistenzkräften im OP. Eine der Hauptursachen hierfür sind vor allem die hohen Hürden in der bisherigen Laufbahn von OP-Personal (dreijährige Pflegeausbildung, mehrjährige Berufspraxis, anschließende Weiterbildung). Um dieser Entwicklung rechtzeitig zu begegnen und auch zukünftig genügend OP-Fachkräfte zu sichern, hat das DHZB als Schulträger zusätzlich zu dem seit Juni 2011 laufenden Ausbildungsgang im März 2013 parallel mit einem zweiten OTA-Lehrgang begonnen. Die Lehrgänge beginnen zukünftig immer um eineinhalb Jahre versetzt und werden in der bewährten Form mit unseren Kooperationspartnern durchgeführt. Kooperationspartner OTA-Ausbildung 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Bethel-Krankenhaus Berlin Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau Havelklinik Immanuel Klinik Rüdersdorf Martin-Luther-Krankenhaus St Gertrauden-Krankenhaus St. Joseph-Krankenhaus Schlosspark Klinik Oberlinklinikum St. Hedwig-Krankenhaus Berlin Krankenhaus Havelhöhe Ev. Krankenhaus Hubertus Evangelische Elisabeth-Klinik Führungen durch das DHZB Durch den hohen Bekanntheitsgrad des Deutschen Herzzentrums Berlin erhalten wir regelmäßig Anfragen zu der Möglichkeit, Gruppen durch das DHZB zu führen. In der Regel werden 3-5-stündige Führungen gewünscht, die Anfragen kommen aus ganz Deutschland und teilweise sogar aus dem Ausland. Initiiert werden solche Seminarfahrten in der Regel von den Lehrkräften aus den Ausbildungsstätten der einzelnen Krankenhäuser oder aus Fortund Weiterbildungsstätten. Spezielles Interesse haben Krankenhäuser mit Anästhesie- und Intensiv-Weiterbildungslehrgängen. Das größte Interesse dieser Gruppen gilt der Ausstattung, dem technischen Equipment und den Krankheitsbildern der Patienten der einzelnen Fachabteilungen, ganz vorne stehen hier die Intensivstationen und die Transplantationsstation. 294 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Pflegedienst Gruppen aus dem Ausbildungsbereich 1 Operationstechnische Assistenten 1 Gesundheits- und Krankenpflege 1 Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Gruppen aus dem Weiterbildungsbereich 1 Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivpflege 1 Pädiatrische Intensivfachweiterbildung Ablauf der Besichtigungen Einführung In der Einführung werden die geschichtliche Entwicklung des DHZB kurz umrissen und die Fachabteilungen und deren Schwerpunkte vorgestellt. In der Regel folgt eine kurze Darstellung der Ausbildungskurse im DHZB und der angebotenen Fort- und Weiterbildungen in der Pflege im DHZB, wie zum Beispiel der Pädiatrische Weiterbildungslehrgang. Rundgang Danach folgt ein Rundgang durch das Haus. Je nach Gruppe variiert der Schwerpunkt der Begehung zwischen „Normalstation“ und „Intensivstation“. In der Regel geben die Stationsleitungen einen Überblick über Belegungszahlen, durchschnittliche Liegedauer, Krankheitsbilder und über die papierlose Dokumentation. Je nach Verfügbarkeit werden die primär am Versorgungsprozess beteiligten Berufsgruppen vorgestellt. Wenn möglich, bekommen die Gruppen einen Einblick in die Ausstattung der Patientenzimmer und den Stationsstützpunkt. Zum Abschluss der Führung erfolgt ein Vortrag über die unterschiedlichen Herzunterstützungssysteme mit unterschiedlichem Anschauungsmaterial. In 2013 betrug die durchschnittliche Gruppengröße 20 Personen. Bild 17: Treppenhaus im DHZB 295 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Gemeinsame Einrichtungen Die Webseite des Deutschen Herzzentrums Berlin Webseiten-Team Am 20.01.2014 wurde die graphisch und technisch überarbeitete Website des DHZB veröffentlicht. Die Vorbereitungen haben im März 2013 begonnen. Die Konzeption wurde mit dem Dienstleister artplan[21] auf Basis aktueller Webstandards wie HTML5, CSS3 und JavaScript entwickelt. Unter anderem ist die Website dahingehend optimiert, dass sie auch auf mobilen Endgeräten genutzt werden kann (Responsives Webdesign). Der grafische Aufbau der Website passt sich den Anforderungen des jeweiligen Ausgabegerätes an, so dass vom Desktop-Computer bis zum Smart-Phone ein ansprechender Web-Auftritt gewährleitet ist. Die bisher getrennt voneinander gehaltenen deutschen und englischen Versionen der Website, wurden zusammengeführt. Sofern die jeweilige Übersetzung vorhanden ist, kann jetzt direkt auf der einzelnen Seite zwischen den beiden Sprachen gewechselt werden. Die Datenhaltung von Stellenausschreibungen, Veranstaltungsmeldungen und Hauszeitungs-Artikeln wurde neu strukturiert. Dadurch ist es für Betreiber anderer Websites möglich öffentliche Inhalte automatisiert als RSS Feeds abzurufen, und in das eigene Online-Angebot zu integrieren. Dies führt zu einer Minimierung von Fehlern bei der manuellen Übertragung. Mit mehreren von artplan[21] entwickelten Modulen, lassen sich jetzt alle vorhandenen Inhalte zu Themenblöcken verknüpfen. Auf diese Weise können dem Nutzer mit minimalem administrativem Aufwand auf der Website an verschiedenen Stellen verteilte Inhalte zu einem Thema vollständig zugänglich gemacht werden. Schätzungen zu Folge nutzen vier von fünf behinderten Menschen das Internet als Informationsquelle. Soweit es die zum Teil komplexen Inhalte zuließen, wurden die hohen Standards für barrierefreies Webdesign eingehalten. Als Leitfaden fand hier die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) Verwendung. Dabei handelt es sich um eine ergänzende Verordnung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG), die bereits für sämtliche öffentlich zugänglichen Webauftritte des Bundes Gültigkeit hat. Die letzte vollständige Überarbeitung hat 2006 zum 20-jährigen Jubiläum des DHZB stattgefunden. Damals schon mit artplan[21] als externem Dienstleister. 2007 belegte die Website den ersten Platz bei dem angesehenen Wettbewerb ‚Deutschlands beste Klinikwebsite‘. An diesem Wettbewerb hat das DHZB seit dem jedes Jahr teilgenommen. In 2013 belegte die Website noch den 26. Platz von 264 Teilnehmern – diese nach sieben Jahren immer noch gute Platzierung ist ein Beleg für die Nachhaltigkeit der jetzt abgelösten Website. Die Website hält rund 3400 Inhaltselemente aus denen sich ca. 700 Seiten zusammensetzen. Es werden im Monat durchschnittlich 120.000 Seiten von 18.000 unterschiedlichen Nutzern aufgerufen. Automatisierte Zugriffe von zum Beispiel Suchmaschinen sind in diesen Zahlen nicht enthalten. 296 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Startseite der DHZB-Homepage 297 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Gemeinsame Einrichtungen DHZB-Homepage / Wissenschaft 298 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen DHZB-Homepage / Kliniken DHZB-Homepage (englische Version) / About us 299 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Gemeinsame Einrichtungen Die Webseite der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Herzzentrums Berlin e. V. Webseitenteam der Freundesgesellschaft Es ist beeindruckend – seit 25 Jahren hilft die Freundesgesellschaft. Für andere da sein, andere unterstützen. All dies äußert sich konkret in den unzähligen, durch den Verein geförderten Projekten. Kindern aus aller Welt werden Untersuchungen und Operationen finanziert und somit in vielen Fällen das Leben gerettet. Diese Kinder hätten in der Regel kaum eine Chance auf angemessene medizinische Versorgung gehabt, da in ihren Heimatländern die Strukturen des Gesundheitswesens nicht so ausgelegt sind, dass Menschen, denen es an den finanziellen Möglichkeiten fehlt, sich eine medizinische Behandlung leisten können. Aber auch die Förderung von Forschung und Wissenschaft ist weiterhin ein großes Thema. Fellowships und Stipendien für junge Ärzte aus dem In- und Ausland werden ebenso gefördert wie Buchprojekte und wichtige Forschungsarbeiten des Herzzentrums. Um für alle diese Projekte Spenden sammeln zu können und über die Aktivitäten des Vereins berichten zu können, ist unsere Webseite das ideale Medium. Für die Seite gilt, was für andere Webauftritte auch gilt. Sie muss für den Nutzer in jedem Aspekt attraktiv sein. Daher standen die technischen und optischen Belange im besonderen Fokus der Überarbeitung. So sollte es im Rahmen des Relaunches auf jeden Fall möglich werden auf allen Endgeräten, ob nun Computer oder Smartphone, einem dem Ausgabegerät angepassten „Auftritt“ zu gewährleisten. Wie jeder Nutzer aus eigener Erfahrung weiß, ist die Optik einer Webseite nicht zu unterschätzen. Gerade für eine Seite, wie die des Vereins ist es elementar durch visuelle Kommunikation Emotionen zu erzeugen. Den Besucher der Seite „zum Bleiben“ zu animieren, ihm zu ermöglichen sich auf der Seite gut zurecht zu finden, sich zu informieren und zu spenden. Im Idealfall entscheidet man sich beim Lesen der Seite Mitglied zu werden. Um Technik, Bilder und Inhalt wieder eine Einheit werden zu lassen, wurde der Relaunch auch auf den Inhalt ausgeweitet. Liebe Herzfreunde, das Ergebnis können Sie unter www.herzfreunde.de bewundern. Vielen herzlichen Dank an alle Beteiligten dieses Projekts. 300 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Die Startseite der Webseite Gesellschaft der Freunde des Deutschen Herzzentrums Berlin e. V. 301 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Gemeinsame Einrichtungen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Marketing Barbara Nickolaus Die Medienarbeit des DHZB durch die Pressesprecherin ist dem Ärztlichen Direktor des DHZB direkt unterstellt und verläuft in engster Absprache mit ihm und den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstands. Die hier wahrgenommene Unternehmenskommunikation (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, PR und Marketing) unterteilt sich in Information nach innen und vorrangig nach außen. Sie ist auf öffentlichkeitsrelevante Tätigkeiten für interessierte Laien ausgerichtet, mit der punktuell klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte der Arbeit des DHZB einprägsam dargestellt werden und die Marke „DHZB“ gezielt und beständig verstärkt wird. Dies erfolgt u. a. durch: 1.) Gesamtkonzeption, Redaktion und Text sowie Grafikentwicklung und Fotoredaktion von deutsch- und fremdsprachigen Image-Broschüren, Projekt-Flyern, Filmen in Fernsehformat, deutschsprachigen und fremdsprachigen Info-Einzeltexten, Verfassen und Platzierung von gezielten Marketing-Artikeln in diversen Zeitschriften und Direktwerbe-Texten incl. Fotos, 2.) Herausgabe einer DHZB-Zeitschrift („dhzb aktuell“, Aufl. 6000 Exemplare). 3.) Umfangreiche Beratungstätigkeit für Medien incl. Online, Behörden, Patienten, überwiegend per Telefon oder E-Mail. Ferner Begleitung und Beratung von Journalisten bei Drehs, Interviews und Patientenkontakten. 4.) Erarbeiten und Texten sowie Versand von speziell angefordertem Pressematerial, Online-Seiten und Fotos. 5.) Konzeption und Durchführung von Pressekonferenzen und Fototerminen. 6.) Texten und Aussenden von Pressemitteilungen. 7.) Geführte Rundgänge. 8.) Planung und Durchführung von Projekt-Kampagnen inkl. öffentlich. Vorträge, Ausgestaltung von Messeständen. 9.) Angefordertes Gegenlesen von Fremdartikeln. 10.) Begutachtung von zugesandtem Filmmaterial. 11.) Beratung von Casting-Agenturen und Location-Scouts. 302 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Diese Dienstleistungen erfolgen in erster Linie für Mitarbeiter der in Berlin sehr umfangreich vertretenen in- und ausländischen Medien. Print, Online, Foto, Fernsehen und Rundfunk sowie Film nehmen die an ihren Arbeitsbedingungen inhaltlich und zeitlich (Feiertage, Sonntage, Abendstunden) weitestgehend angepassten, sehr schnell erfolgenden Dienstleistungen der Pressesprecherin und ihres externen Medienbüros gern an. Vielfach wird auch Beratung im Fernseh-Fiction/Non-Fiction-Bereich nachgefragt. Die gezielte Teilnahme des DHZB an wissenschaftlichen und sonstigen Events mit Marke tingcharakter wird akquiriert bzw. promoted und gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Kräften des Hauses durchgeführt. Vortragsveranstaltungen für Laien durch die Direktoren des Hauses werden bei Bedarf gezielt mit begleitendem Informationsmaterial/Groß-Fotos zur Auslage auf Veranstalterständen versorgt. Wie bereits im vorigen Jahr, konnte das DHZB als Klinik mit der deutschlandweit bzw. weltweit größten Anzahl an Herz- und/oder Lungentransplantationen sowie Kunstherzimplantationen seinen Bekanntheitsgrad in diesen Behandlungsbereichen in der bundesdeutschen Print-Presse, Online, Fernsehen, Rundfunk weiterhin verfestigen. Es gab kaum eine Anfrage, bei der die Pressesprecherin bei diesem Thema nicht angesprochen wurde, Interviews gaben oder die Thematik nicht direkt in den Mittelpunkt von Fernsehsendungen und Artikeln gestellt wurde. Der verheerende Eindruck des vergangenen „Organspendeskandals“ hatte neuerlich zu einem bundesweiten Rückgang der Organspendezahlen im Jahr 2013 geführt. Der „Tag der Organspende“ wurde vom DHZB zum Anlass für eine große, sehr gut besuchte Pressekonferenz genommen, in der Prof. Hetzer auf die für immer mehr Patienten realistische Wahrscheinlichkeit des Todes auf der Warteliste hinwies und auf die „letzte Rettung“ durch ein Kunstherz-System. Vorgestellt wurden herz- und lungentransplantierte Patienten und insbesondere sogenannte „Langzeittransplantierte“, die seit über 20 Jahren mit ihrem neuen Organ leben. Tag der Organspende, Prof. Hetzer mit transplantierten Patienten 303 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Gemeinsame Einrichtungen Auch die Berliner Politik versuchte, mit der von Prof. Hetzer unterschriebenen „Berliner Erklärung Organspende“ ihren Beitrag gegen die Organspende-Problematik zu leisten. Die Vorstellung der Erklärung im Berliner Abgeordnetenhaus führte in einer erheblichen Zahl nachträglich zu Interviewwünschen der Medien an Prof. Hetzer. Den umfangreichsten Medienbesuch mit anschließend einer Vielzahl nachfolgender bundesweiter Medienaktivitäten verzeichnete die Pressekonferenz zum Fall des kleinen Pascal H., der zweieinhalb Jahre (841 Tage) mit einem Kreislaufunterstützungssystem Excor Pediatric der Berlin Heart GmbH lebte, bis er endlich ein Spenderherz erhielt. Pascal kannte außer Krankenhäusern, Intensivstationen, Operationen, Ärzten und Pflegepersonal kein normales Kinderleben. Prof. Hetzer und Prof. Berger, die den Jungen medizinisch behandelten, stellten auf der Pressekonferenz noch zwei weitere Kinder vor, die mit einem Kunstherz mehr als 1,5 Jahre bis zur Herztransplantation lebten. Pressekonferenz Pascal (mit Vater, rechts) Die Gesellschaft der Freunde des Deutschen Herzzentrums Berlin feierte mehrfach und immer unter großem Zuspruch der Presse ihr 25jähriges Jubiläum. Auf einer Pressekonferenz im DHZB stellte Prof. Hetzer gemeinsam mit dem Präsidenten der Freundesgesellschaft, Prof. Fissenewert, die neue „Botschafterin“ Ulla Kock am Brink, den Chefarzt der neu gegründeten DHZB-Abteilung Kinderherzchirurgie Angeborener Herzfehler, PD Dr. Photiadis, und die kleine Jasmin vor, bei der als „Zeugin Jehovas“ eine blutfreie Operation erfolgt war. Die große Jubiläumsfeier mit vielen Prominenten und Pressebegleitung wurde am „Weltherztag“ im Haus der Berliner Festspiele mit der Premiere des Films „Little Heart of Berlin“ von Regisseur Knut Koch begangen. Einen Monat später feierte man vergnüglich nochmals in Anwesenheit von Staatssekretärin Demirbüken-Wegner im Weißen Saal. 304 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Kris Peeters, Ministerpräsident der Flämischen Regierung, Prof. Hetzer, Jo Vandeurzen, Gesundheitsminister und Jürgen Maerschand, Wirtschaftsattaché, vor der Presse Der alle zwei Jahre stattfindende Kongress zur mechanischen Kreislaufunterstützung (MCS) zog diesmal mehr als 250 Experten aus aller Welt an. In einer Fach-Pressekonferenz im Palace Hotel wurden Wege zu Recovery, Weaning und zur Destination Therapy durch Prof. Hetzer, Prof. Krabatsch und PD Dr. Dandel den Fachjournalisten näher dargestellt. Die Frage – derzeit läuft eine gemeinsame Studie mit dem DZHK – ob man Patienten ein Kunstherz frühzeitiger implantieren sollte, um eine Herzerholung in mehr Fällen als bisher zu erreichen, wurde eingehend diskutiert. Im Rahmen der Berlin Health Week wurde das Projekt „Herzhelfer“, das Verwaltungsdirektor Höhn mit dem Unternehmen Medtronic 2013 initiiert hatte, mit 100 Kindern erneut vor der Presse vorgestellt. Die europaweit erste Implantation des australischen C Pulse-Systems der Sunshine Heart Inc, das bei Patienten mit mittelschwerer Herzinsuffizienz unter bestimmten Voraussetzungen implantiert werden kann, fand reges Interesse der Presse. Das System gibt diesen Patienten, die noch keine Kandidaten für die Implantation eines herkömmlichen Kunstherzens sind, wieder eine bessere Lebensqualität, zudem ohne dauerhafte Antikoagulationstherapie. Ohne die umfangreiche finanzielle Förderung von gemeinnützigen Stiftungen und Institutionen wäre die hochmoderne Ausstattung des DHZB mit manchen Spezialtechniken und – geräten oft nicht möglich. Unter großer Medienbeteiligung stellte die Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Prof. Berger, die Forschung von Oberarzt PD Dr. Stephan Schubert zur optischen Kohärenztomographie vor. Die Forschungsunterstützung erfolgte durch die Stiftung KinderHerz. Der Presse wurde der kleine Jeremy vorgestellt, der nach einer Herztransplantation eine Transplantatvaskulopathie entwickelte, die mit dem neuen Gerät sehr frühzeitig erkannt und sofort medikamentös erfolgreich behandelt werden konnte. 305 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Gemeinsame Einrichtungen Wie alljährlich, hatten Events wie Lange Nacht der Wissenschaften (1200 Besucher), Girls‘ Day (130 Mädchen) oder das sehr gut angenommene, gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung veranstaltete Patientenseminar zum Thema „Das schwache Herz“ (130 Besucher) eine hohe Akzeptanz der sehr interessierten Zuhörer. Pressekonferenzen 1 1 1 1 1 1 1 1 Kinderherzchirurgie Transplantatvaskulopathie Mitralklappenchirurgie C Pulse-System Organspendeproblematik, Tag der Organspende Pascal, 841 Tage am Kunstherz 25 Jahre Freundesgesellschaft MCS-Konferenz Presse-/Foto-Termine, größere Filmdrehs (Auszüge) 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 KBS Korea, Dreh zu Herztransplantationen in Europa Focus, mehrteilige Herzserie Deutschlandradio, Lichtsysteme H 3 Diverse Medien zu Kind Romy ARD Tagesschau, Prof. Hetzer zur Herztransplantationsproblematik RTL, Mukoviszidose RBB, Kunstherz-Dreh mit Patienten ZDF, zwei Drehs Prof. Hetzer, Kind Pascal RBB Praxis, Herzoperationen, Prof. Hetzer Herzhelfer-Fototermin, Verwaltungsdirektor Höhn Langzeittransplantationen Hannover/Berlin – diverse Medien RBB-Dreh, Hybrid-Operationen ntv/RTL, Besuch Arne Friedrich Rundgänge 1 1 1 1 Chinesische Delegationen Delegation aus Flandern, Besuch Gottfried Ludewig Besuch Dr. Steinmeier/Dr. Högl Events mit Marketingcharakter 1 1 1 1 Urania Berufsfindungsmesse Arab Health, Dubai CeBit ConHit 306 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen 1 1 1 1 1 1 1 Muko-Lauf Potsdam Europäischer Studentenkongress ESC Lange Nacht der Wissenschaften Tag der Organspende Girls‘ Day Springer Medizinforum DHZB Infostand bei Bahlsen DHZB aktuell (Zeitschrift, 5 Ausgaben zu je 4 Großseiten, Auflage 6000 Exemplare) 1 März 1 Juni 1 August Dezember Broschüren, Flyer 1 Image-Broschüre zur Darstellung der wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkte des DHZB (Sprachen: Deutsch, Englisch, Russisch, Türkisch, Arabisch) 1 Patientenbroschüre, Deutsch 1 Groß-Flyer „Das Deutsche Herzzentrum Berlin“ (Deutsch, Englisch, Polnisch, Russisch, Türkisch, Arabisch) 1 Flyer „Brücke für herzkranke Kinder“ (Deutsch, Englisch) 1 Broschüre Privatstation H 8 im Paulinenkrankenhaus (Deutsch, Englisch, Russisch) 1 Broschüre zum Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) im DHZB, Deutsch 1 Flyer Marfan-Zentrum 1 Flyer Stiftung Europäische Gewebebanken 1 Broschüre, Gewebebank Berlin-Brandenburg, Charité/DHZB, für Kliniken und Ärzte, neu 1 Flyer, Gewebebank Berlin-Brandenburg, Charité/ DHZB, für Patienten, neu 1 Broschüre, Auf dem Weg zur Internationalisierung – 25 Jahre Akademie für 1 Kardiotechnik, neu 1 Broschüre, Herz zeigen – 25 Jahre Gesellschaft der Freunde des DHZB, neu Filme (Beta-ST, Digi Beta, DV-Cam), für Laien auch als DVD 1 Stunden für das Herz (Dokumentationen über das DHZB und Prof. Hetzer), Langfassung 37' (Deutsch, Englisch), Kurzfassung 20' 1 Herzen im Berliner Takt, Film über das DHZB, 12', Deutsch, Englisch 1 Erstimplantation Incor OP-Film, Kurzfassung 6', Deutsch, Englisch 1 Innovationen für die Zukunft – Incor-Langfassung 22', Deutsch, Englisch 1 Kurzfilm DHZB, 5'(Fassung für Dubai) 1 Festakt, 25 Jahre DHZB, Berliner Rathaus (bearb. Auszüge auf DVD) 1 Mitarbeiterfeier, 25 Jahre DHZB, Palais am Funkturm, (bearb. Auszüge auf DVD) 307 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Gemeinsame Einrichtungen Das klinische Ethikkomitee Christine Franke Die Frage nach der moralischen Verantwortung im DHZB richtet sich nicht allein an die individuellen Akteure, die sich in einer ethisch problematischen Situation befinden. Nach dem führenden Verständnis klinischer Ethik können sie sich bei ethisch begründeten Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Behandlungsteams oder mit Patienten und Angehörigen mit Hilfe des Klinischen Ethikkomitees im DHZB um eine konsensuelle Lösung bemühen. Das Klinische Ethikkomitee (KEK) im DHZB unterstützt die fallbezogene Lösung durch seine regelmäßig stattfindenden Sitzungen. Diese tragen zur Unternehmenskultur bei und beeinflussen das ethische Klima des DHZB. Ethisch richtiges Verhalten wird im DHZB durch das Klinische Ethikkomitee gefördert, das ein Forum für die Diskussion ethischer Entscheidungen schafft. In Verantwortung des KEK gab es im Jahr 2013 eine Mitarbeiterbefragung, um den Gesprächsbedarf unter den Mitarbeiterinnen zu erheben. Dies hatte zum Ergebnis, dass ein multiprofessionelles Gesprächsforum etabliert wird, um sich unter Teilnahme des Ärztlichen Direktors und aller Interessierten aus Pflege, Arztdienst und therapeutischer Dienste des Hauses, moderiert von der Seelsorge, über den Umgang mit Patienten in ihrer Lebensphase auszutauschen. Gesprächsrunde des Ethikkomitees 308 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Seelsorge (Symbol der Evangelischen Krankenhausseelgsorge) Christine Franke Die Seelsorge hat im DHZB einen hohen Stellenwert. Ihre Aufgaben sind breit angelegt – Seelsorge nimmt die Patienten (unabhängig von konfessioneller, religiöser und weltanschaulicher Prägung und Zugehörigkeit) in ihrer Einheit von Geist, Leib und Seele wahr und ergänzt die ärztliche, pflegerische und therapeutische Zuwendung durch die religiös-spirituelle Begleitung. Bedingungslos und zweckfrei steht Seelsorge den Menschen in krisenhafter Situation zur Seite. Die Seelsorge ist eingebunden in die Strukturen des DHZB: sie ist vernetzt mit dem medizinisch- pflegerischen Bereich auf den Stationen, mit Sozialdienst und Psychosomatik; sie steht Mitarbeitenden zur Verfügung – auch im Rahmen der betrieblichen Fort- und Weiterbildung, sowie durch geistige Impulse im Intranet; sie leistet durch Präsenz im Klinischen Ethikkomitee des DHZB einen Beitrag zur Förderung der ethischen Kompetenz der Mitarbeitenden. Pfarrerin Christine Franke 309 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Gemeinsame Einrichtungen Die Seelsorge im DHZB: 1 auf Wunsch von Patienten und Zugehörenden 1 durch Vermittlung der Pflege, des ärztlichen Dienstes und anderer an der Behandlung Beteiligter 1 durch aufsuchende Initiative der Seelsorgerin 1 durch aufmerksam wahrnehmende Präsenz der Seelsorgerin auf Station Sie ist rund um die Uhr erreichbar durch Telefon- und E-Mailkontakt, regelmäßige Sprechzeit und durch persönliche Verabredungen beim Krankenbesuch. Nachts, an den Sonn- und Feiertagen sowie im Urlaubs- oder Krankheitsfall ist Seelsorge (in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen der Virchowklinik und des Jüdischen Krankenhauses Berlin) über ein Notrufhandy zu erreichen. Die Seelsorge stimmt sich – unter Wahrung des Seelsorgegeheimnisses und wenn das entsprechende Einverständnis der betroffenen Personen vorliegt – mit anderen an der Behandlung der Patienten beteiligten Berufsgruppen des DHZB ab (eine Informations- und Dokumentationspflicht kann es aus Gründen der seelsorglichen Verschwiegenheit nicht geben). Seelsorge unterstützt Patienten und Zugehörige in krisenhafter Situation durch Gespräch, Besuch, Begleitung und – wenn gewünscht – helfende Rituale wie Gebet und Segen, Krankensalbung und Abendmahl, Aussegnung und Abschiednahme. Sie vermittelt gegebenenfalls Kontakt zu Seelsorgenden anderer Glaubensrichtungen. Aufgabe der Seelsorge im DHZB ist es nicht, Menschen für den christlichen Glauben oder die Kirchenmitgliedschaft zu gewinnen, sie kann aber dafür offen sein und dazu beitragen, dass Menschen Erfahrungen mit Gott machen und zum Glauben finden können. Die Seelsorge im DHZB gestaltet liturgische Angebote wie patienten- und mitarbeiterorientierte Gottesdienste und Andachten. Außerdem gestaltet die Seelsorge in der Krankenhauskapelle einen Raum, in dem für Patienten, Zugehörige und Mitarbeiter Rückzug, Stille und Gebet möglich ist. Die Seelsorge im DHZB fördert das ehrenamtliche Engagement des Besuchsdienstes durch die „Grünen Damen und Herren“ mit Gesprächs- und Fortbildungsangeboten. Die Seelsorge im DHZB bringt sich mit dem Werben um Ehrenamtliche und mit dem Thema „Organtransplantation“ in die Öffentlichkeitsarbeit der Kirchengemeinden ein. 310 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen DHZB 2013 – Impressionen Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 311 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 Gemeinsame Einrichtungen Impressum und Kontakt Deutsches Herzzentrum Berlin Stiftung Bürgerlichen Rechts® Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Telefon Telefax E-Mail Internet Herausgeber Redaktion, Organisation Grafiken Fotos Umschlaggestaltung Copyright Satz Druck +49 30 - 4593 1000 +49 30 - 4593 1003 [email protected] www.dhzb.de Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Roland Hetzer Franziska Breitfelder Helge Haselbach Jürgen Backa, Kerstin Schulz, Helge Haselbach, Barbara Nickolaus, Joachim Photiadis Helge Haselbach, Franziska Breitfelder Deutsches Herzzentrum Berlin www.tack-design.de www.laser-line.de Danke an alle, die an der Entstehung dieses Jahresberichts beteiligt waren. 312 Deutsches Herzzentrum Berlin Jahresbericht 2013 2013 2013 Jahresbericht Deutsches Herzzentrum Berlin • Augustenburger Platz 1 • D-13353 Berlin Telefon +49 30 - 4593 1000 • Telefax +49 30 - 4593 1300