Artikel zum - Nahversorger Offensive

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Artikel zum - Nahversorger Offensive
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NAHVERSORGEROFFENSIVE
Starke Partnerschaft
Ein Jahr nach Start der Nahversorgeroffensive erweist sich die MARKANT-Initiative als
Erfolgsmodell. Das MARKANT HandelsMagazin hat drei ehemalige Spar-Händler besucht,
die erfolgreich auf das Nahversorger-Konzept umgestellt haben.
phie nach zwölf Jahren Mitgliedschaft in der Spar auch in Zukunft
leben kann, dafür sorgt nun die
Bünting-Tochter Markant Nordwest.
Noch vor einem Jahr sah die
Welt für den selbständigen Händler
anders aus. Nach der Übernahme
durch Edeka sank die Versorgungsleistung sowohl bei Frische als auch
bei den Trockensortimenten.
Lieferengpässe und hohe Preise
sorgten für Unmut bei Händlern
und Kunden, Vorratslücken waren
unvermeidbar.
Eigenständigkeit als Stärke
och immer schwappt die
Geiz-ist-Geil-Welle durch
Deutschland und noch immer ist Masse bei den Kunden gefragter als Klasse. Kleine Nahversorger und Nachbarschaftsmärkte
haben da kaum eine Chance. So
oder so ähnlich lautet eine weitverbreitete Meinung im Handel.
N
Kleinflächen stärken
Doch die vor einem Jahr gestartete Nahversorger-Offensive der
MARKANT zeigt, dass es auch anders geht. Die Offenburger unterstützen gemeinsam mit ihren
mittelständischen Partnern gezielt
Betreiber von kleinen Supermärk-
ten, die sich als Nahversorger mit
Frische, Service, Kundennähe und
Individualität profilieren wollen.
Dass das Konzept von den Kunden gut aufgenommen wird, kann
Michael Färber bestätigen. Er betreibt einen 600 Quadratmeter großen Nachbarschaftsmarkt nahe der
Innenstadt von Lünen. „Der Kunde
muss den Unterschied verstehen.
Bei mir bekommt er zwar nur die
50 besten Sorten Maggi Fix, dafür
aber Service“, erklärt Färber. „Mir ist
wichtig, dass ich Zeit habe für meine Kunden, einen Schwatz halten
kann und wenn es sein muss, bringe ich auch den schweren Einkauf
nach Hause.“ Dass er diese Philoso-
Den Wechsel zur Markant Nordwest hat Färber nicht bereut, denn
das Bünting-Unternehmen sichert
ihm seine Unabhängigkeit. „Wie
früher bei Spar kann ich auch jetzt
mit der Markant Nordwest als Partner meine eigene Strategie fahren“,
INFO
Ein Jahr nach Start der Nahversorgeroffensive sind über 300 Händler der Spar,
Edeka und Rewe zu verschiedenen Mitgliedern der MARKANT gewechselt. Neben
der Bünting Handelsgruppe mit der Vertriebsschiene Markant Nordwest unterstützen unter anderem Frey & Kissel, Tegut,
Utz, Okle und Bela die Initiative. Zu den
Stärken der Nahversorgeroffensive gehört
neben Sortiments- und Frische-Leistung die
Unterstützung der Händler bei Management, Personalführung, Weiterbildung und
Kostenkontrolle. Weitere Informationen
unter www.nahversorgeroffensive.de
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sagt der gelernte Einzelhandelskaufmann. Zudem ist Färber der
einzige Markant-Markt im Einzugsgebiet und muss weder bei der
Sortimentsgestaltung, die auf regionale Spezialitäten setzt, noch bei
seiner Werbung auf einen Kollegen
im Ort Rücksicht nehmen.
MEINUNGEN
Warum wir zu Markant Nordwest gewechselt sind
Michael und Angelika Färber betreiben einen 600 Quadratmeter
großen Markant-Markt in der Südstadt von Lünen
„Nach der Auflösung der Spar gab es für uns nur die Möglichkeit zur Edeka
oder zu einer anderen Großhandlung zu wechseln. Ehemalige Spar-Kollegen
waren von der Markant Nordwest begeistert. Uns war es wichtig zu einem
Unternehmen zu kommen, das übersichtlich und persönlich geführt ist. An
der Markant Nordwest schätzen wir besonders ihre Flexibilität und die individuelle Unterstützung. Bei Problemen helfen uns die Vertriebsleute schnell und unkompliziert."
Mehr als nur Warenlieferant
Die Markant Nordwest versteht
sich dabei nicht nur als bloßer Warenlieferant. „Wenn es ein Problem
gibt, ist Herr Schlenger für mich
da“, berichtet Färber. Schlenger ist
der Vertriebsberater von Färber –
von der Personalplanung über die
kurzfristige Erfolgsrechnung bis hin
zur Gestaltung der Werbung kann
Färber alles mit ihm besprechen.
Und das Vertrauen ist da. Schließlich haben Außendienst und
Ladenbauteam der Markant Nordwest beim Umbau des Marktes kräftig mit Hand angelegt.
Ähnliche Erfahrungen hat Josef
Peters gemacht, als er seinen kleinen
Markt am Rande des Dorfzentrums
von Selm-Bork übernahm. Dieser
hat eine wechselhafte Geschichte
hinter sich. Als Markant-Markt gegründet, wechselte der damalige Besitzer zu Spar und nun ist Peters
wieder zur Markant Nordwest zu-
Josef Peters besitzt den Markant Markt Peters in Selm-Bork (690 qm)
und einen Prima Discounter in Dortmund.
„Nach dem Ende der Spar funktionierte die Belieferung mit der Ware nicht
mehr wirklich. Die Markant Nordwest bot mir dagegen ein rundes Konzept,
so dass ich mich nun mit Frische wieder profilieren kann. Wir werden fünf
Mal in der Woche über Nacht mit Obst und Gemüse beliefert. Eine Frischfisch Abteilung ist bereits in Planung. Auch die neu installierte SB-Backstation von Kamps ist von meinen Kunden gut angenommen worden.“
Martina Frintrop betreibt zusammen mit Ihrem Mann vier Supermärkte in Oberhausen, von denen bislang zwei auf den neuen
Partner Markant Nordwest umgeflaggt sind.
„Dank der Markant Nordwest sind wir hier am Standort trotz der vielen Mitbewerber wieder im Aufwind und können sogar 100 Prozent Dauerniedrigpreise umsetzen. Durch den Umbau ist der Umsatz in der Obst und GemüseAbteilung um 13 Prozent gestiegen. Die Frische-Leistung ist spitze. Qualität
und Preise stimmen wieder. Wir sind keine Apotheke mehr – das wissen auch die Kunden.“
rückgekehrt. „Der häufige Namenswechsel hat dem Markt geschadet“,
sagt Vertriebsberater Dieter Becker,
der die Umstellung betreute. Doch
nun geht es wieder aufwärts.
Im Zuge der Umflaggung wurde
der alte Markt komplett umgebaut.
Sämtliche Regalgondeln stellten die
Vertriebsprofis um. Den alten Back-
shop ersetzten sie durch eine SBBackstation und die Frische-Abteilung stellt die Qualität der Ware in
den Vordergrund. Zudem wurden
alle Sortimente überarbeitet.
Die Kunden waren schnell von
dem neuen Konzept überzeugt und
Peters kann sich nun wieder auf die
Kernkompetenzen konzentrieren.
Eingespieltes Team: Verkaufsberater Dieter Becker und Händlerin Martina Frintrop besprechen die Umsatzzahlen. In den Nahversorgermärkten, die von
der Markant Nordwest betreut werden, ist Frische Trunpf – ob in der neu gestalteten Obst- und Gemüseabteilung oder an der Wurst- und Käsetheke.
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Erfolg durch Frische
Dass Frische Erfolg bringt, kann
Martina Frintrop bestätigen. Zusammen mit ihrem Mann betreibt
sie vier Märkte in Oberhausen. Zwei
sind bereits auf den neuen Partner
umgestellt. Ein dritter folgt Anfang
dieses Monats. Im Zuge der Umflaggung des Marktes in der Teutoburger Straße bauten die Frintrops
auch gleich die Obst- und Gemüseabteilung komplett um. Neben
einem kleinen, aber feinen FrischeSortiment finden Kunden nun auch
Fertigsalate und Convenience-Produkte für die Mittagspause. Aus
dem Stand schaffte die neu gestaltete Abteilung einen Umsatzsprung
von 13 Prozent.
Konkurrenzfähige Preise
Doch Aufschwung brachte nicht
allein die neue Stärke im FrischeBereich, indem Frintrops dank des
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INTERVIEW
Im Dienst der Händler
„Märkte sind ein Bestandteil des Ortes“
Jörg Wedde, Vertriebsleiter für das Gebiet Süd bei Markant Nordwest, über die
Nahversorgeroffensive und Chancen auch für kleine Märkte.
Herr Wedde, wie ist Ihre
Bilanz der NahversorgerOffensive?
Positiv, durch die Nahversorgeroffensive sind Märkte
auf uns aufmerksam geworden, die uns vorher gar nicht
als Belieferungspartner in
Erwägung gezogen hätten. Dadurch haben
uns auch Händler wahrgenommen, die zuvor bei Edeka oder Rewe waren.
Was ist das Hauptargument für Nahversorger zur Markant Nordwest zu
wechseln?
Ein Vertriebskonzept für Märkte von 300 bis
1.500 Quadratmeter, das maßgenau dem
jeweiligen Markt angepasst werden kann.
Ein weiteres Argument für kleinere Märkte
ist, dass wir das einzige Unternehmen sind,
das sich intensiv um sie kümmert. So fühlen
sich etwa Spar-Händler bei uns besser aufgehoben, da wir überschaubarer sind und
die Hierarchien flacher. Wir beraten Inhaber
von kleinen Flächen umfassend, was unsere
Mitbewerber in dieser Form nicht tun.
schon immer sehr präsent waren.
„Durch die Markant Nordwest können wir Dauerniedrigpreise anbieten
und mit den Mitbewerbern wieder
Schritt halten“, berichtet Martina
Frintrop, die sich um das Management der vier Märkte kümmert. In
der Vergangenheit war das anders.
„Die Spar war vor allem zum Schluss
eine Apotheke. Das Image mussten
wir erst einmal ablegen.“
Mit dem Erfolg ist auch die Zukunft der 50 Angestellten und acht
Auszubildenden gesichert. „Nur mit
dieser Mann-Stärke können wir
den richtigen Service bieten“, sagt
Martina Frintrop. Auch bei ihrem
Kollegen Michael Färber in Lünen
ist das Personal ein wichtiger Erfolgsfaktor. „Unsere Kernmannschaft ist von Beginn an dabei“, erklärt der Einzelhändler stolz.
Welche Voraussetzungen sollte ein
Nahversorger mitbringen?
Wichtig ist, dass die Händler ihren Markt mit
Engagement und Herzblut betreiben und die
nötigen fachlichen Fähigkeiten besitzen.
Der klassische Nahversorger mit mindestens
300 Quadratmetern Verkausfläche ist ein
Bestandteil der Ortschaft. Wichtig ist, dass
der Markt neben betriebswirtschaftlichen
Daten ein zukunftsfähiger Markt ist. Einen
gewissen Mindestumsatz sollte der Markt
selbstverständlich haben.
Welchen Service bieten Sie Ihren neuen
Partnern?
Ein umfangreiches Paket. Vertriebskonzepte
für unterschiedliche Größen, wie IHRE
KETTE, MARKANT sowie MARKANT Nah
und Frisch. Klassische Nahversorger bekommen eine intensive betriebswirtschaftliche Beratung. Ihnen stehen neben unserer
Außendienstmannschaft auch Fachberater
für den kompletten Frische-Bereich zur
Verfügung. Neue Händler können sich jederzeit auf Messen, Tagungen und Seminaren
mit ihren Kollegen austauschen.
Aber auch er weiß, dass zu hohe
Personalkosten schnell die Zukunft
eines Marktes gefährden können.
Damit die Kosten im Rahmen bleiben, bespricht er mit seinem
Vertriebsberater Schlenger regelmäßig die Personalplanung.
Gutes Zusammenspiel
Und so beweisen Färber und
seine Kollegen Tag für Tag, dass
Nahversorgung durchaus Zukunft
hat. Voraussetzung ist allerdings,
dass die Händler echtes Engagement zeigen und gleichzeitig eine
Großhandlung im Rücken haben,
die sie wirklich unterstützt und ihnen auch über die Warenlieferung
hinaus mit Rat und Tat zur Seite
steht. Denn Frische, Service und
Kompetenz sind Qualitäten, die die
Kunden auch heute noch schätzen.
Fotos: Heinz Matuschke
Und die liegen in der Profilierung
mit Frische. Dafür wird Peters, wie
sein Kollege Färber in Lünen, fünf
Mal pro Woche mit Obst und Gemüse versorgt. Eine Leistung, die
beim Kunden ankommt und die
Peters mit einer Frischfisch-Abteilung ausbauen will.