Ford 17M - Modelers

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Ford 17M - Modelers
Ford 17M „Badewanne“
Linie der Vernunft
Ford 17M „Badewanne“ - 1:24 - Juha Airio
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Ford 17M „Badewanne“ - 1:24 - Juha Airio
Zum Original:
Der 1960 von Ford Deutschland vorgestellte
Mittelklassewagen
Ford
Taunus
P3
präsentierte sich in einer neuartigen,
sachlichen Form, für die der Slogan „Linie
der Vernunft“ geprägt wurde, die ihm aber
auch den Spitznamen Badewanne gab. Der
neue Taunus P3 hatte im Gegensatz zum
Vorgängermodell weder Heckflossen noch
überbordenden Chromschmuck und wirkte
wieder etwas europäischer. Neben der
Limousine gab es den von Ford „Turnier“
genannten
Kombi,
anfangs
mit
hochgesetzten Heckleuchten am Dachrand,
später mit auf den Kotflügeln aufgesetzten
und zuletzt mit in den Kotflügeln
eingesetzten Rücklichtern. Beim Kombi
konnte
man
zeitweise
unter
drei
verschiedenen Heckklappen wählen: die eine
ist oben am Dach angeschlagen, die zweite
ist eine an der linken Seite befestigte Tür
und die dritte ist am Wagenboden
angeschlagen, die Heckscheibe musste zum
Öffnen der Klappe erst mit einer Kurbel
eingefahren werden. Während der gesamten
Bauzeit (1960–1964) hatte der Käufer die
Ford Taunus P3 17M 1961, Bild von Wikipedia, User Chiemseeman
Wahl zwischen drei Motoren (1498, 1698 und
1757 cm³) und einer Vielzahl an
Farbkombinationen
von
Lack
und
Inneneinrichtung. Mit diesem Modell konnte
Ford
seinerzeit
kurzzeitig
zu
den
Zulassungszahlen von Opel aufschließen
(Anzahl der gebauten P3 669.731 Stück,
davon 86.010 Kombi).
Noch heute sind mehrere hundert Exemplare
dieser Baureihe im Einsatz (meist mit
Oldtimerzulassung).Der Taunus P3 gilt heute
als
Design-Meilenstein
und
trug
im
Volksmund den Spitznamen „Badewanne“.
Ford 17M „Badewanne“ - 1:24 - Juha Airio
Das Modell:
Es war im Spätsommer 2007 als ich mich mit
ein paar Kollegen auf den Weg machte einen
befreundeten Modellbauer im tiefsten
Saarland einen Besuch abzustatten. Dieser
hatte gerade zu dem Zeitpunkt das Master
einer Ford Badewanne zum vervielfältigen
von
Juha
Airio,
einem
begnadeter
Modelbauer aus Schweden, erhalten. Sofort
wurden Erinnerungen an die Kindheit wach,
da auch in unserer Familie in meiner
frühesten Jugend eine Badewanne gefahren
wurde. Da nun der Bausatz der Badewanne
wohl mangels Nachfrage nie vermarktet wird
bat ich meinen Kollegen ob er mir nicht einen
Abguss von der Badewanne besorgen könne.
Nach einigen Wochen bekam ich tatsächlich
einen Sauberen Resin Abguss der Karosserie
mit zusätzlichen Teilen für Innenausstattung
und Fahrwerk. Jetzt fehlten mir aber immer
noch Reifen, Felgen und ein Motor zum
Komplettieren. Dieses sollte aber kein
Problem sein, die passenden Teile finden sich
im Tamiya Lotus Super Seven der
bekanntlich auf einem Ford basiert. Der
Abguss der Karosserie war erstklassig,
lediglich ein paar kleine Lufteinschlüsse an
der Oberfläche mussten verspachtelt- und
wie bei jedem Kunststoff-Kit auch die Fenster
und Radhausausschnitte entgratet werden.
Dann konnte nach ein bis zwei Lagen
„Kontroll-Grundierung“ in Tamiya-Grau, für
mich immer die erste Wahl, die Basisfarbe
Weiß lackiert werden. Hierfür verwendete ich
Autobasislack auf Wasserbasis der trotz
seines extrem feinen Farbaufrages dennoch
super deckt. Zwei bis drei Schichten sollte
man aber schon aufbringen um ein
gleichmäßiges Spritzbild zu erzielen. Der Lack
trocknet seidenmatt auf und ist erst nach
dem Auftragen einer Lage Klarlack grifffest
und beanspruchbar. Die Karosse wurde
danach abgeklebt um das Dach in Dunkelrot
lackieren zu können. Hierzu griff ich Mangels
passendem Farbton auf eine Spraydose von
Dupli Color zurück die noch von einem
früheren Modell vorhanden war. Nach dem
Durchtrocknen der Farbe konnten die
Scheibenrahmen abgeklebt und mit Alclad
Chrom verchromt werden. Bei dieser
Gelegenheit habe ich auch gleich die
Stoßfänger und den Grill mitverchromt. Als
Grundierung für Alclad Chrom nehme ich
Für einen Kleinserienkit mangelt es nicht an Teilen.
Sogar eine komplette Motornachbildung liegt bei.
Ford 17M „Badewanne“ - 1:24 - Juha Airio
immer noch das alte auf Lösungsmittel
basierende Revell Nr.7 Schwarz glänzend.
Dünn aber deckend in 2-3 Lagen aufgetragen
ergibt sich eine ideale Basis für Alclad
Chrom. Nach dem Abschluss der KarosserieLackierung konnte ich mich dem Interieur
des 17m widmen. Die Ausstattung hielt ich in
Grautönen bei den Polstern und seidenmatt
Schwarz beim Armaturenbrett. Das Muster
auf den Sitzen wurde Freihand mit dem
Pinsel
aufgebracht
und
das
Ganze
anschließend mit Ölfarben leicht gewaschen.
Ein dezentes Trockenmalen zum Schluss hebt
die Konturen hervor. Der Boden wurde
schwarz beflockt und die Armaturen mit
Bare Metal Foil hinterlegt. Nach dem
Aufragen von stark verdünntem Schwarz
matt kamen die Konturen sehr schön hervor.
Ein Tropfen Uhu Kleber auf die Instrumente
imitiert die Tachogläser. Die Räder und
Felgen konnten unverändert aus dem Tamiya
Lotus Super Seven Kit genommen werden.
Die Reifen bekamen für die Epoche passende
Weißwandringe aus matter Acrylfarbe von
Hobby Line Nr.02 „Pastellweiß“. Um mir ein
Abkleben und ersparen schiebe ich die Reifen
immer auf meine Mini Bohrmaschine, lasse
diese ganz langsam laufen und richte die
Auch das Armaturenbrett ist sehr sauber.
Mittels der „Bohrmaschinen-Methode wurde der weiße
Rand aufgebracht.
Planfläche so genau wie möglich aus. Nun
kann mit einem feinen Pinsel bei laufender
Bohrmaschine der Weißwandring aufgemalt
werden, eine umlaufende Markierung im
Gummi ist hier zusätzlich hilfreich. Die Felgen
sind mit demselben Rot aus der Dose von
Dupli Color lackiert wie das Dach. Als das
Ganze noch mit den Tamiya Radkäppchen
komplettiert war, wurden die Räder unter der
Badewanne platziert. Zum Schluss des Baus
kam der etwas schwierigere Part: an
Motorkomponenten war nur der Krümmer,
die Ansaugbrücke, der Luftfilter und der
obere Kühler vorhanden. Der Motorblock
konnte aus dem Lotus Super Seven entliehen
werden,
allerdings
musste
die
Motoraufhängung neu gebaut und der Motor
in das Chassis eingepasst werden. Lackiert
wurde der Motor und die Anbauteile in
verschiedenen Schwarz matt und Grautönen
welche ich danach mit Testors MetalizerFarben trockenmalte um einen metallischen
Glanz zu erzielen. Aus zwei Sheetplatten
wurde noch eine Domstrebe geschnitzt die
zwischen den beiden Federbein-Domen und
dem Windleitblech ihren Platz fand. Nach der
Montage der einzelnen Baugruppen fehlten
nur noch Kleinigkeiten zur Vollendung der
Ford 17M „Badewanne“ - 1:24 - Juha Airio
Badewanne. Eine Antenne aus einer dünnen
0,3mm
Gitarrenseite
wurde
in eine
Spritzenkanüle eingesetzt. Die vorderen
Blinkerecken wurden mit BMF hinterlegt und
mit transparenter Glasmalfarbe in orange
ausgemalt, hierzu nehme ich seit einiger zeit
die Glasmalfarbe von Hobby Line Nr. 45211
da mir die orange Transparentfarbe von
Tamiya zu Gelb wirkt.
Fazit:
Ich möchte hier die Gelegenheit ergreifen
und ein herzliches Dankeschön in den hohen
Norden nach Schweden an Juha Airio
schicken der mit seinem begnadeten Talent
eine erstklassige Nachbildung eines echten
Klassikers aus europäischer Produktion
geschaffen hat. Hier könnten sich die großen
Hersteller auch mal ein Herz nehmen und
uns statt mit Ferraris, Skylines oder Porsche
mal mit einem C-Kadett, Manta oder
dergleichen beglücken. Ich bin jedenfalls
sehr froh ein solches Auto in meiner
Sammlung zu haben und der Anblick lässt
immer wieder Erinnerungen an die eigene
Kindheit aufkommen.
Das Muster auf den Sitzen wurde freihand aufgebracht.
Die grundierte Karosserie.
Ein Washing gibt dem Armaturenbrett die nötige Tiefe.
Fertig lackiert und bereit für den Klarlack.
Ford 17M „Badewanne“ - 1:24 - Juha Airio
Noch vor dem weißen Lack wurde das rote Dach
lackiert.
Auch der Motor wurde liebevoll gestaltet, nur schade dass er meistens versteckt ist.
● MK
Zum Schluß folgte dann die Lackierung der Zierleisten
mittels Alclad II Chrom.
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B-03-2014