Viola Tamm - Gießener Allgemeine Zeitung

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Viola Tamm - Gießener Allgemeine Zeitung
8. Jahrgang · 6/2015
magazin für Stadt und landkreis gießen
Viola Tamm:
Mit samtig-greller und
anmutig-rotziger Stimme
auf Erfolgskurs
blickpunkt
Spezial
gießen geht raus:
Die neuen Plätze
und Fleckchen in der
Seite 4
Natur
streifzug-SommerFilm-Festival: Mit der
streifzug-app günstig
Seite 20
ins Kino
ist: Wenn die
Zukunft beginnt.
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Editorial
Die Bezeichnung Gießen an der Lahn täuschte viele Jahre lang über die tatsächliche Beziehung der Stadt zu ihrem
Fluss hinweg. Die Lahn war eines der bestgehüteten Geheimnisse. Wer ein Stück von ihrem Ufer für sich beanspru­
chen konnte, durfte sich glücklich schätzen. Nun, das hat sich verändert. Die Gießener haben ihren Fluss und seine
Ufer wieder für sich entdeckt und genießen das in vollen Zügen. Doch die neue Lust am durch die Landesgartenschau
veränderten Raum bezieht sich nicht allein auf die Lahn. Zahlreiche umgestaltete Plätze und natürlich auch der neue
Stadtpark locken die Gießener und die Besucher der Stadt an die Luft. Endlich. Wir haben den neuen Orten einen
Besuch abgestattet und für Sie getestet. So viel vorweg: Es lässt sich dort sehr gut aushalten. Unser Tipp: Schnappen
Sie sich den neuen streifzug, spazieren Sie zu einem dieser Fleckchen und lesen Sie dort das Interview mit der
wunderbaren Sängerin Viola Tamm oder unseren Test mit veganem Essen. Wir versprechen: Es wird ein schöner Tag!
Marc Schäfer
BLICKPUNKT
4
Gießen geht raus: Ein Tag am Teich – Gießens neuen Plätze im Praxischeck – Leben an der
Lahn
BRAD SHAWS KOLUMNE
10
Kolumnist Brad Shaw berichtet über seine
Ersatzfamilie
BLICK IN DIE REGION
16
MEDIATHEK
CD und App im Test
Autor Lars Amend über seine enge Bindung
zu dem herzkranken Teenager Daniel
STADTGESPRÄCH
KULTUR
SPEZIAL
33
36
Die Gießener Band Emily’s Giant spielt
zwei Konzerte in der Heimat
Sendung mit der Maus: Ralph Caspers
eröffnet die Gießener Bilderbuchtage
20
SPEZIAL
Mit dem streifzug ins Kino:
Das Sommer­Film­Festival im Kinocenter
Vegane Sportschau: Ein Selbstversuch
mit veganen Köstlichkeiten
UNTERWEGS
SPORTWELT
22
Aura: Ein weiteres
gastronomisches Kleinod an der Lahn
AUSLESE
24
VERANSTALTUNGSKALENDER
26
RAMPENLICHT
12
Bühnen­Spätzünderin Viola Tamm im
Interview
streifzug
magazin für Stadt und landkreis gießen
AM MAIN
5 Gründe für einen letzten Besuch auf
der Galopprennbahn – Mammeo –
Frankfurt geht zum Essen in die Steinzeit
18
32
Foto: Czapla
Foto: Schepp
Inhalt
38
40
Alpinkletterer Andreas Ramroth im
Interview – Handball­Zauberer
Ivano Balic vor der letzten großen Show
VINOTHEK
Wein des Monats
44
IMPRESSUM
Herausgeber:
Mittelhessische Druck­ und Verlagshaus GmbH & Co. KG
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel
Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr
E­Mail: streifzug@giessener­allgemeine.de
Verlag: Mittelhessische Druck­ und Verlagshaus GmbH & Co.
KG, Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch
ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Ver­
antwortlichen), Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409;
PhG: Mittelhessische Druck­ und Verlagshaus Verwaltungs­
gesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB
8053, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max
Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische
Druck­ und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsge­
richt Gießen HRB 43, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel
(Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen).
Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der
»Gießener Allgemeinen Zeitung«, »Alsfelder Allgemeinen
Zeitung« sowie in über 250 ausgewählten, stark frequen­
tierten Auslagestellen. Auflage: 37 500 Exemplare
Anzeigenleitung: Jens Trabusch
Anzeigenverkaufsleitung:
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03­2 24, Anschrift siehe oben
Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 63 vom 1. Januar 2015
streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Titelbild: Viola Tamm/Foto: Kauer
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nischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die
erforderlichen Rechte unter www.presse­monitor.de oder un­
ter Telefon 0 30/28 49 30, Presse­Monitor Deutschland GmbH
& Co. KG. © Streifzug, Gießen
6/2015 streifzug 3
Foto:
Ein Tag am Teich
Strandbar, Skatepark, Sportanlage. Die Wieseckaue wurde durch die LGS erheblich
aufgewertet. Bei einem Spaziergang durch den Stadtpark haben wir festgestellt:
Die Gießener wissen das zu schätzen und sind froh, ihren Park wieder für sich zu haben.
Da sind sich lässige Skater, entspannte Mütter und lauffreudige Hunde einig.
Unverhofft kommt oft. Bei unserem
Spaziergang durch den Stadtpark treffen wir
Gabriele und Karl Brosch. Das Rentnerpaar
läuft zum ersten Mal seit 40 Jahren durch
die Wieseckaue und lässt vor dem geistigen
Auge den Film »Vorher­Nachher« abspie­
len. Ergebnis: Vor vier Jahrzehnten war der
Schwanenteich zwar größer, so gepflegt wie
heute war der Stadtpark aber nie. Das Ehe­
paar ist Mitte der 70er Jahre aus Wieseck
weggezogen und lebt nun in Hofheim. Für
einen Tag haben sie den Park für sich
zurückerobert. Genau wie alle anderen
4 streifzug 6/2015
Gießener. Bei unserem Rundgang haben wir
festgestellt: Die Gießener sind froh, ihren
Park nach der Landesgartenschau wieder für
sich zu haben. »Heute würden wir uns hier
auf jeden Fall wohler fühlen«, sagen die
beiden Rentner. »Es gibt mehr Bänke, alles
wirkt gepflegt« – und die Strandbar, sagt Karl
Brosch, biete eine »schöne Möglichkeit, zu
entspannen und den Blick übers Wasser
schweifen zu lassen«.
Das genießt auch Christine Koch. Die
Mutter schaut gerade ihrem Sohn Noah
beim Treiben in der Skateanlage zu. »Die
ist ein absolutes Zugpferd für die Kinder«,
sagt die Licherin. Das Skaten ist das Vorpro­
gramm zum Basketballtraining, während­
dessen Koch gerne in der Strandbar ent­
spannt. »Das ist Psychohygiene«, meint sie,
während ihr Sohn mit einem Strahlen im
Gesicht über die Anlage cruist. »So etwas
muss viel häufiger gebaut werden. Die
Kinder sind hier beschäftigt und ausgelas­
tet.« Der Stadtpark, das merkt man, hat es
Christine Koch angetan. »Nur der Müll stört
mich. Es könnte sauberer sein.« Das sehen
auch Paul Keul und Arthur Averdunk so. Auf
die Frage, was dem Stadtpark fehle, ant­
worten beide: »Mehr Mülleimer.« Und ein
Kiosk. An der Skateanlage würde der
zumindest am Wochenende tatsächlich
reichlich Umsatz machen. »Da ist hier
manchmal die Hölle los«, weiß Averdunk
aus Hattenrod. Für diesen Andrang ist die
Anlage zu eng. »Dann wird es gefährlich.«
Unter der Woche aber können beide oft
entspannt skaten, »man hat hier schon viele
Möglichkeiten«, meint Paul Keul aus
Gießen. Jeden zweiten Tag sind sie an der
Anlage, dem »Mainspot«.
In ihrem »persönlichen Garten« geht
Renate Brand spazieren. Sie kehrte im
Sommer 2014 aus Wetzlar zurück nach
Gießen, in den Wiesecker Weg. »Nicht die
tollste Wohngegend, aber der Park entschä­
digt für vieles. Wir haben keinen Garten –
absichtlich, denn wir wollten ihn nicht
mehr pflegen müssen.« Der Stadtpark ist
nun ihr Stückchen Grün. Brand erzählt das,
während sie ihr Enkelkind im Kinderwagen
durch den Park schiebt. »Er hat geschrien
wie verrückt, jetzt laufe ich mit ihm durch
den Park und er ist still.« Während die jung
gebliebene Oma das erzählt, muss sie
lachen. Sie schaut auf die großen, freien
Grünflächen. Würden ein paar Beete mehr
Abwechslung bringen? »Ich finde es so
okay. An einem Freitagabend habe ich auf
einer dieser großen grünen Wiesen letztens
eine riesige Gruppe junger Menschen gese­
hen – das ist toll. Meine Angst ist nur, dass
der Park mit der Zeit wieder verkommt und
nicht mehr sauber gehalten wird.« Viele tei­
len diese Ansicht. Das Gartenamt Gießen
hält diese Sorge aber für unberechtigt. »Un­
ser Ziel ist es, den Park in seinem jetzigen
Die Freizeitsportanlage
wird vor allem am Wochenende
intensiv genutzt
Raum für Zweisamkeit
Zustand über viele Jahre hin zu erhalten«,
sagt Richard Schnecking, stellvertretender
Leiter des Gartenamts. Jetziger Zustand
heißt aber auch, dass nicht mehr für die
Sauberkeit getan werden soll als bisher.
Viele wünschen sich auch mehr Blumen­
beete, vor allem, weil sie die Gartenschau
im Kopf haben. Das sei aufgrund der
Wechselbepflanzungsbeete kaum zu
leisten, sagt Schnecking. »Sie benötigen
einen hohen Pflegeaufwand.«
Den beiden einjährigen Hütehunden Tubo
und Ares wird das egal sein. Sie freuen sich
eher darüber, dass der Park nun wieder
jeden Tag angesteuert wird. Mit ihrem Herr­
chen Kai Happel führt der Spaziergang tag­
täglich durch den Stadtpark. Während der
Fotos: Schepp
Blickpunkt
Landesgartenschau musste oft der Garten
herhalten. »Die beiden freuen sich also
auch«, meint Happel.
Währenddessen fliegen gelbe Filzbälle an
der Freizeitsportanlage übers Netz. Schüler
der Theodor-Litt-Schule absolvieren ihren
Sportunterricht auf dem für 200 000 Euro
hergerichteten Areal. »Die neue Sport­an­
lage ist ideal. Da werden wir jetzt öfter vor­
beikommen«, meint Wibke Engelhardt,
Sport- und Englischlehrerin. »Früher war
ich mit meinen Klassen auch ab und zu da,
aber das glich hier eher einem Acker.« Der
Park werde mittlerweile auch für Laufein­
heiten im Sportunterricht genutzt. Engel­
hardt erzählt das, während ihre Schüler sich
am Tennis versuchen. »So was«, sagt Niklas
Meyer, »müsste es viel öfter geben.« Und
sein Schulkamerade Felix Schweizer er­
zählt: »Letzten Freitag war hier wirklich
großer Andrang.« Die 1600 Quadratmeter
große asphaltierte Fläche, die Basketball,
Fußball, Handball und Tennis ermöglicht,
wird vor allem am Wochenende viel ge­
nutzt. Auch eine Slackline ist vorhanden.
Nicht wenige Sportler wünschen sich auf
der freien Fläche links von der Freizeitsport­
anlage noch ein Beachvolleyballfeld. Ein
Anziehungsmagnet ist der Park auch für die
vielen Jogger, die scheinbar unaufhaltsam
ihre Runden drehen.
Nicht ganz so sportlich geht es an der
Strandbar am Neuen Teich zu. Noch hat
sich die neue Location nicht überall herum­
gesprochen. Selbst die befragten Studenten
von der benachbarten THM waren noch
nicht dort zu Gast. Spätestens im Sommer
werden die Plätze im Liegestuhl oder im
Sand mit Blick aufs Wasser aber begehrt
sein Sven Nordmann
6/2015 streifzug 5
neue Plätze im Praxischeck
Gleich mehrere Plätze in der Stadt
wurden im vergangenen Jahr
neu gestaltet. Doch taugen sie,
um den Sommer zu genießen?
Foto:
Ein Praxischeck.
Lange Zeit war der Platz an der Johannette­
Lein­Gasse etwas für Allergiker: Keine Bäume
weit und breit. Nun hat sich das ein wenig
gewandelt, doch trostlos wirkt die Ecke noch
immer. Die positiven Aspekte: Weit in den
Nachmittag hinein bietet der Platz ordentlich
Sonnenschein und die Lage im Herzen
Gießens ist fast schon ideal: Bis zum nächs­
ten Imbiss sind es kaum 100 Meter. Sitzmög­
lichkeiten bieten ein paar Bänke, aber auch
die Stufen. Insbesondere am frühen Nachmit­
tag laden sie wegen der Sonneneinstrahlung
ein. Dennoch erhält der Platz an der
Johannette­Lein­Gasse wegen des traurigen
Gesamtbildes nur: Ausreichend.
Einer der schönsten neuen Plätze Gießens.
Direkt am Wasser gelegen ist das neu gestal­
tete Lahnufer an der Rodheimer Straße be­
sonders in den Nachmittagsstunden zu emp­
fehlen. Dann nämlich steht die Sonne über
dem Fluss. Wegen der Nähe zum angrenzen­
den Spielplatz auf der anderen Seite der
Sachsenhäuser Brücke auch für Familien
wohl eine der gelungeneren Anlaufstellen.
Die Entfernung zum nächsten Café beträgt
nicht einmal 180 Meter. Wenn es am Abend
dann doch wieder kühler wird, sind die
Restaurants nicht weit. So schneiden die so­
genannten Mühlgärten ab mit einem: Gut.
Der Platz an der Technischen Hochschule
Mittelhessen sah während der Landesgarten­
schau zwar bereits nett aus, war aber wegen
der Absperrung nur über weite Umwege zu
erreichen. Grün ist auch an diesem neuen
Platz Mangelware, doch zumindest ist die
Wieseckaue kaum einen Steinwurf entfernt.
Manko des Platzes ist der Weg zur nächsten
Fotos: Schepp
Eisdiele: Er beträgt bis in die Grünberger
Straße knapp 400 Meter. Auch wer Men­
schen gucken will, wird am Wochenende
eher enttäuscht. Zumindest im Vergleich mit
anderen Plätzen Gießens. Dennoch bietet er
vor allem Studierenden einen Fortschritt in
Sachen Attraktivität. Im Gesamteindruck:
Befriedigend.
Am Ende der Wissenschaftsachse in der
Wieseckaue ist ein neuer Platz gewachsen,
der insbesondere an den kühleren Tagen
seinen großen Vorteil ausspielen kann: An
den Sportgeräten wird es automatisch warm.
Und es gibt wohl keinen neuen Platz in
Gießen, der grüner ist. Ein Manko: Weit über
einen Kilometer in die Innenstadt. In Sachen
Gastronomie relativiert sich dieser Platz aber
ziemlich, denn die Strandbar am Neuen
Teich ist nicht weit. Dieses Potenzial einge­
rechnet ergibt sich das beste Resultat unter
den neuen Plätzen in der Stadt: Sehr gut.
Zugegebenermaßen nicht primär zum Ver­
weilen konzipiert, gehört der Bahnhofs­
vorplatz wohl aber zu den viel frequentier­
ten Gießens. Und hat durchaus Vorteile: Die
Nähe zu Cafés etwa. Ebenso gibt es natür­
lich viel zu gucken. Klassische Sitzmöbel
sind jedoch eher Mangelware und im Hoch­
sommer könnte sich die recht unwirtliche
Pflasterfläche zu einer schattenfreien Stein­
ofenplatte entwickeln. Am Wochenende
sollte das trotz des angekündigten Sonnen­
scheins noch kein Problem darstellen.
Wichtigster Trumpf des Bahnhofsvorplatzes:
Züge und Busse, die zu schöneren
Orten führen, sind sehr schnell erreicht.
Fazit: Ausreichend.
Endlich Ufer
Die Gießener haben die Lahn wieder für
sich entdeckt. Das ist wohl ein Erbe der
Landes­gartenschau. Ganz sicher aber eine
Entwicklung, die das Leben in unserer Stadt
noch angenehmer macht.
Viele Jahre lang war die Lahn eines der größten Geheimnisse der
Stadt Gießen. Im Stadtleben spielte der Fluss ohne Ufer so gut wie
keine Rolle. Von der Innenstadt aus gesehen war der Bahndamm
die natürliche westliche Stadtgrenze. Von außen gesehen war die
Lahn bloß ein Hindernis, das es zu überwinden galt, um den Sel­
tersweg zu erreichen. Doch das ist nun vorbei.
Schon an den ersten Sonnentagen dieses Jahres ist klar geworden:
Die Gießener haben die Lahn wieder für sich entdeckt. Die Wiese
unterhalb der Konrad-Adenauer-Brücke ist in diesen Tagen genauso
dicht bevölkert, wie die Sonnenterrassen in den Restaurants fluss­
aufwärts. »Wir fühlen uns hier mittlerweile richtig wohl«, sagt
Dietmar Knöß. Seit 2011 führt er unter anderem das »Bootshaus«
an der Lahn. »Seit der Landesgartenschau kommen noch mehr
Spaziergänger und Radfahrer vorbei. Die Wege sind freundlicher
und ordentlich beleuchtet. Auf der Lahn ist außerdem richtig
Leben«, sagt der Gastronom mit Blick auf Ruderboote, Tretboote
und den Kanuverleih gegenüber. Mit Strandkörben im aufgeschüt­
teten Sand, Liegestühlen, einer Lounge-Area und neuer Bestuhlung
auf der Terrasse hat sich auch das »Bootshaus« im ersten Jahr nach
dem LGS-Sommer fit gehalten für die Gäste.
Insbesondere durch den Christoph-Rübsamen-Steg, der die Nordmit der Weststadt verbindet, hat sich die Stadt die Lahn als neuen
Naturraum zurückerobert. Eine gelungene Investition. Darin sind
sich die meisten Gießener einig. Auch Beate Renner sieht das so.
Die Wirtin der Gaststätte »O’ Farol« im Wißmarer Weg mit direk­
tem Zugang zur Lahn ist überzeugt, dass die Gießener ihren Fluss
wiederentdeckt haben. »Ein klares Ja!«, sagt sie dazu. Wünsche hat
sie dennoch: »Wir könnten mehr in die Touristik-Vermarktung
eingebunden sein. Es fehlen Hinweisschilder und die Laufkund­
schaft. Viele wissen gar nicht, dass es uns gibt. Eine durchgehende
Promenade wäre schön«, sagt Renner. Um die Attraktivität ihres
idyllischen Fleckchens noch weiter zu stiegern, packt die Inhaberin
aber auch selbst mit an. Das »O’Farol« hat ab diesem Sommer
einen Außengrill, der an Wochenenden und zu speziellen Events
genutzt werden soll – zum Fischgrillen, aber auch zum Grillen von
Piri-Piri-Hähnchen. Außerdem bietet Renner ab Juni jeden
Donnerstag ab 19 Uhr eine zweistündige Fahrt auf der Lahn mit
Getränken, Musik und Tapas an. Wer es weniger organisiert mag,
findet an der Lahn aber auch ein Plätzchen. Mit Dosenbier und
Grill ist man am Stadtwerke-Wehr immer gut aufgehoben.
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Brad Shaws KolumNE
Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen
für den streifzug. Normalerweise veröf­
fentlicht der Journalist sie im Netz auf
www.bradsticks.com. Sein Blog befasst
sich mit ­Lifestyle, Fashion, Musik, Pro­
mis und Kultur – und immer wieder mit
der Suche nach Mr. und Mrs. Right.
Die Leute sagen, dass Blut dicker als Wasser
sei. Ich bezweifele das. Ich habe es immer
bezweifelt. Blut ist dick. Doch die Bande,
die wir für die Ewigkeit zu schließen nie
bereit waren, weil sie einfach passiert sind,
können genauso dicht sein. Nicht umsonst
sprechen wir von dicken Freunden.
Manchmal sogar von Blutsbrüdern.
Es hat sicherlich viel mit den Ereignissen
der letzten drei Jahre zu tun, der guten wie
der schlechten, dass ich begann, meine
Freunde mehr und mehr als meine Familie
wahrzunehmen. Wenn einer mich wie ein
Vater in den Arm nahm, um mir so etwas
zu sagen wie »Wird schon wieder«. Wenn
ein anderer mir mütterlich einen Teller
Suppe und eine Tasse Tee ans Bett brachte
und sagte: »Danach geht’s dir schon viel
besser.« Wenn der nächste mich zu irgend­
welchen Dummheiten überredete,wie mein
Bruder früher, oder bei Liebeskummer
ein tröstendes Wort hatte, wie meine
Schwester. So was wie: »Guck dich mal
um. Du bist gar nicht allein!«
Ersatzfamilie
Tatsächlich sind meine Freunde Brüder und
Schwestern gleichzeitig, manchmal mah­
nende Väter, manchmal fürsorgliche Mütter.
Oder einfach die verrückte Tante, die dich
abholt und auf irgendeinen absurden Aus­
flug mitnimmt. Als wir heute fast vollständig
beim Frühstück zusammensaßen, fragte ich
mich, welche Rolle ich in diesem Gefüge
eigentlich einnehme. In dieser bewusst ge­
wählten Ersatzfamilie, die unbewusst eine
klare Rollenverteilung entwickelt hat.
Da gibt es den vernünftigen großen Bruder
und die freche kleine Schwester. Es gibt den
Typ Hausfrau, der immer für alle Kuchen
backt, und den Typ Karrieretyp, der ab und
zu die Drinks für alle zahlt. Es gibt die jun­
gen Wilden, denen keine Party hochprozen­
tig genug sein kann, und die »Erwachse­
nen«, die schnell genug von allem haben
und meistens damit beschäftigt sind, den
Rest der Bande irgendwie runterzubringen.
Von ihren wahnwitzigen Vorstellungen. Da
sind die soliden Typen und die, die zu jeder
Familienfeier ein anderes Date mitbringen.
Mitglieder, die zu solchen Gelegenheiten
immer da sind, und jene, die sich gern rar­
machen. Wie in einer richtigen Familie
eben.
Welche Rolle nehme ich also ein? Ich glau­
be, eine sehr ambivalente. An manchen
Tagen fühle ich mich das Familienober­
haupt, das die anderen zusammenhält,
Streit schlichtet und den Teamgeist hoch­
hält. An anderen bin ich wie das Nesthäk­
chen, das alle anderen ständig vor irgendet­
was beschützen wollen, am meisten vor
sich selbst: »Tu dies nicht, tu das nicht!«,
»Ist das wirklich dein Ernst?«, »Iss gesünder,
schlaf mehr und arbeite nicht so viel.«
Ihr wisst schon...
Ich habe das Frühstück heute als Erster ver­
lassen. Als ich wenig später zu Hause am
Schreibtisch saß, fiel mein Blick auf die
vielen Fotos meiner Ersatzfamilie an der
Wand. Just in diesem Moment rief mein
Vater an. »Was macht der Stress, Junge?«,
fragte er besorgt. »Geht besser«, antwortete
ich, »bald ist es ja geschafft.« Ich habe
meinen Vater den Kopf schütteln gehört.
Das »Denk dran, nicht so viel zu arbeiten
und mal früher schlafen zu gehen!«, konnte
er sich natürlich nicht verkneifen. »Und iss
mal mehr Obst und Gemüse!«
Ich schmunzelte. Habe ich mal erwähnt,
dass mein Vater in den letzten Jahren so et­
was geworden ist, wie einer meiner besten
Freunde? Das ist einfach so passiert. So wie
das Schwinden der Grenzen zwischen Blut
und Wasser im großen Haifischbecken des
Lebens. Denn wenn du erst gebissen wirst,
ist am Ende egal, was genau dich trotzdem
oben hält. »Ich weiß ja, dass du da oben
gut aufgehoben bist«, beendete mein Vater
das Gespräch, als würde ich ihn noch ein­
mal als kleiner Junge aus dem katholischen
Zeltlager in der Rhön anrufen. Und ich
wusste genau, was er meinte. Beziehungs­
weise wen. »Ach ja, grüß mal Marc und
Debby. Und den Rest unbekannterweise
auch!«
Werde ich tun, Bro!
10 streifzug 6/2015
haw
Brad S
Der streifzug wird interaktiv
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Smart­phone über aktuelle Veranstaltungstipps in
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streifzug
Reportage
Inkognito zum Start
Kollegah am Start
Seine Wurzeln liegen in Gießen. Sechs
Jahre lang war er im CreaTonstudio ...
Ich stecke keine Arbeit in meine raptechnische Entwicklung, es ist ...
Rampenlicht
»Feiern im Studium ist zwingend
notwendig«
Wie waren die Gießener Uni-Dozenten ...
Auslese
Manfred Mann in Gießen
Die Lieder von Manfred Mann haben eine
ganze Generati
on von Mitt
Generation
Mittee ...
Campus
Auslese
Shades of Grey
Strandbar
Spätestens mit der Landesgartenschau hat
die Stadt ihre Gewässer ...
Wie Sadomaso wirklich geht, lernt man in
der »Grande Opera« zu Offenbach
Offenbach ...
Unterwegs
Das Heimspiel
»son:faber«
Juli kommen zurück nach Hessen: Am 16.
Festival ...
Mai spielt die Band beim Festival
Auf die Gießener Band »son:faber« warten
zwei turbulente Monate ...
Am Main
Gießen
Kultur
Free School Gießen umgezogen
Aus dem Epizentrum der Bildung
Das Team der Free School Gießen, einer
ehrenamtlichen Initi
Initiative,
ative, die kostenlose ...
Maryanto Fischer hat sich einen Traum
verwirklicht. Schon als Jugendlicher ...
Unterwegs
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Ausgabe
Wetterau
streifzug
Am Main
Kultur
Die Skates glühen wieder
Kabinett
schlückchen
Kabinettschlückchen
Für viele Freunde von Bewegung unter
freiem Himmel ist das lange ...
Lieblich, lecker, leicht. Und lustig
lustig soll er
sein, der Sommerwein für ...
Auslese
Vinothek
Rampenlicht
Inkognito zum Star
Picknick-Rekordversuch 2.0
Lost River
Vor einem Jahr nahm Gießen einen ersten
Anlauf, den Weltrekord für ...
Ryan Gosling führt Regie – Start: 28. Mai
– Kinocenter ...
Auslese
Endspurt des Wiesnfests
Highlights
Gießen wartet auf die Party im Grünen
Campus
»Feiern im Studium ist ...
Kino
Abschussfahrt
Veranstaltungen
Gießener Kultursommer: Herbst bringt...
6/2015 streifzug 11
rampenlicht
Interview
Ein Timbre
zum Träumen
Ihre Stimme klingt anmutig-dreckig und samtig-grell. Das ist für
Viola Tamm Alleinstellungsmerkmal genug. Die Sängerin will sich
nicht verbiegen lassen auf ihrem Weg durch die Musik-Welt. Am
19. Juni stellt die ehemalige Studentin der RPJam ihr Debüt­album
»It’s not logic« in Gießen vor. Die Location wird noch bekannt­
gegeben. Gemanagt wird sie von Bernd Giezek und
bgRECORDS. Der streifzug lässt sich das Konzert nicht entgehen.
Das erste eigene Album in den Händen
zu halten, muss ein tolles Gefühl sein.
VT: Es ist großartig. Ich habe in diesem Jahr
mein zehnjähriges Bühnenjubiläum, und
mein erstes Album erscheint. Das zeigt
auch, dass es viel Arbeit war. Insgesamt
waren wir drei Jahre damit beschäftigt. Es
sind sogar Songs drauf, die noch älter sind.
Foto: Kauer
Drei Jahre Arbeit an einem Album? Das
hört sich sehr lange an.
VT: Ich habe mal gelesen, das erste Album
dauert ein halbes Leben. Danach soll es
aber deutlich schneller gehen (lacht). Es ist
ja nicht nur das Schreiben von Songs. Es
dauert auch, bis man die richtigen Leute
zusammenhat, die die Songs mit einem
weiterentwickeln. Und dann dauert es, bis
man mit den Songs zufrieden ist. In mei­
nem Fall war das wie ein Baby, das mit
den Jahren langsam groß wird. Letztlich
hatten wir 15 Songs zusammen. Zwölf ha­
ben es dann auf das Album geschafft.
Und jetzt?
VT: Jetzt geht es erst richtig los. Für mich
als Künstlerin wird es nun spannend. Ich
will natürlich wissen, wie reagieren die
Leute auf unsere Musik. Ich hätte gern,
dass der Hörer sich etwas aus meinen sehr
persönlichen Themen und Erfahrungen
mitnimmt. Wird das klappen? Berührt das
Album die Menschen, so wie ich es mir
vorstelle? Ich bin sehr gespannt, was da
alles so kommt.
Was bieten Sie den Hörern auf dem Album
an?
VT: Meine Mutter hat mal gesagt, ich sei
eine Drama-Queen. Also sagen wir mal so:
Das Album ist schon sehr auf zwischen­
menschliche Beziehungen gerichtet. Ich be­
fasse mich mit Gefühlen, mit Liebe und mit
allem, was damit zusammenhängt. Manche
Lieder sind positiv, denn ich will ermutigen.
Aber es sind auch Songs für die traurigen
Stunden des Lebens drauf. Das braucht man
schließlich genauso.
Das Album trägt den Titel »It’s Not Logic«.
VT: Weil alles, was mit Liebe und Gefühl
zu tun hat, nicht logisch ist. Es gibt euphori­
sche Phasen, optimistische, aber auch echt
schlimme. Und alles wechselt sich ab –
oft ohne Grund.
Sind Sie ein eher positiver oder eher ein
negativer Typ?
VT: Ich bin ein extremer Typ. Ich kann
extrem leiden, aber auch extrem happy
sein. Vor allem bin ich hypersensibel.
Hilft das beim Schreiben von Texten nicht
ungemein?
VT: Ja. Ich glaube, es hilft dabei, Tiefe in
die Texte zu bekommen.
6/2015 streifzug 13
rampenlicht
Sie haben nun fünf Sätze Zeit, Ihr Debüt­
album anzupreisen. Die Zeit läuft.
VT: Das ist mies (lacht). Mir war wichtig,
dass es auf dem Album um echte Emotio­
nen geht, nicht künstlich kreierte. Das
Konzept ist echt, die Instrumente sind echt,
die Musiker sind echt. Es hat Seele. Und ich
habe mir gesanglich natürlich auch viel
Mühe gegeben (lacht). Ich denke, ich habe
Themen aufgegriffen, mit denen jeder
Hörer etwas anfangen kann – für viele
Situationen im Leben.
Wer heute eine Karriere in der Musik­
branche anstrebt, wird sicher oft darauf
hingewiesen, dass man dafür etwas
Außergewöhnliches braucht. Sind Sie
außergewöhnlich?
VT: Keine Ahnung. Ich bin halt ich. Ich bin
ein sensibler Mensch. Ich kann mit Men­
schen gut – im Leben und auf der Bühne,
aber ich habe keine grünen Haare und kein
silbernes Kleidchen – und das will
ich auch nicht. Emeli Sandé macht tolle
Musik. Ich finde sie schon ewig toll, aber
erst als sie sich eine wasserstoffblonde
Tolle frisiert hat, hat sich die Öffentlichkeit
für sie interessiert. Das ist doch sehr
schade.
Eigentlich will ich ich sein –
und ich will, dass das reicht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
VT: Als ich anfing, hatte ich das Ziel, dass
Leute wegen meiner Musik auf Konzerte
kommen. Das klappte schon mal ganz
gut. Mittlerweile möchte ich jetzt schon
auch gern von der Musik leben können.
Das geht jetzt noch nicht?
VT: Nein. Wir investieren eher noch. Geld
verdiene ich mit Gesangsunterricht. Wir
hoffen, dass durch das Album und anste­
hende Konzerte Geld reinkommt. Manch­
mal spielen wir aber auch noch ohne
Gagen. Ich habe keinen blassen
Schimmer, wann das mal umschlägt, aber
wir arbeiten daran. Vielleicht interessiert
sich eine Plattenfirma für das Album.
Wenn nicht, verkaufen wir es in
Eigenregie.
Das hört sich sehr konsequent an.
VT: Ich habe mich für diesen Weg
entschieden. Ich will Musikerin sein – und
davon leben können. Ich bin dann schon
sehr bissig, wenn ich etwas angefangen
habe. Mein Vater hat mal gesagt: Wenn du
das Schwert ziehst, muss auch Blut flie­
ßen. Grausam. Aber das habe ich mir zu
Herzen genommen. Aufgeben ist für mich
keine Option. Musik ist meine Leiden­
schaft. Wenn es nicht gleich klappt, dann
dauert es halt noch.
Ist Musikerin werden ein Kindheitstraum?
VT: Ich habe zwar schon als Kind Gedich­
te geschrieben, aber musikalisch bin ich
eher ein Spätzünder. Ich habe mit 21
Jahren beim Abitur zum ersten Mal auf der
Bühne gestanden und live gesungen. Ich
habe dann eine Reihe von Sachen ge­
macht, ohne zu wissen, wo ich hin will.
Dann fiel die Entscheidung für die Musik –
und irgendwann, habe ich festgelegt, dass
ich eigene Songs spielen will und nicht
bloß in Coverbands. Der Drang, Songs
und Texte zu schreiben, war sehr groß.
Foto: Czapla
Wie weit würden Sie für den Durchbruch
gehen?
VT: Eigentlich will ich ich sein – und ich
will, dass das reicht. Ich habe viel erlebt auf
emotionaler Basis und kann sicher viel wei­
tergeben. Dafür brauche ich keine pinken
Haare, und auf eine Glatze habe ich auch
keinen Bock. Ich bin auch nicht der Typ für
eine Tussi. Ich hasse Schuhe kaufen, ich
hasse Handtaschen. Meine aktuelle habe
ich schon seit drei Jahren. Nur eine. Mein
Leben dreht sich um Musik. Dafür investie­
re ich alles. Ich will mit Musik und meiner
Botschaft überzeugen, aber nicht mit etwas
Freakigem. Das können andere machen.
Lady Gaga zum Beispiel. Die macht das
genial, aber sie kann es auch authentisch
verkaufen. Ich könnte das nie im Leben. Ich
würde mich dabei bescheuert fühlen.
14 streifzug 6/2015
Foto: Czapla
rampenlicht
Handelt es sich beim Liederschreiben um
ein Handwerk?
VT: Es gibt schon Handwerkszeug oder
Tools, die man verwenden kann, aber
letztendlich lässt man sich inspirieren –
von Filmen, Unterhaltungen oder Erlebnis­
sen. Bei mir reicht manchmal ein spezieller
Satz in einem Film. Der Titelsong
»It’s not logic« entstand aus einem Satz in
»Sex and the City – Der Film«. Am Ende
sagt Carry: Es war nicht logisch, aber es
war Liebe. Das fand ich so gut, dass ich
daraus ein Lied gemacht habe. Melodien
kommen mir oft kurz vor dem Einschlafen
– so in der Halbschlafphase. Ich summe
die Ideen dann auf mein Handy, weil ich
mich am nächsten Morgen schon ein paar­
mal geärgert habe, wenn ich sie vergessen
habe. Oft ist das auch Schrott. 80 Prozent
ist Ausschuss, aber manchmal entsteht so
auch ein Fitzel, den wir dann in der Band
weiterentwickeln. Die Texte schreibe ich
allerdings alle alleine.
Fällt es Ihnen leichter Ihre eigenen Songs
zu singen als fremde?
VT: Nicht unbedingt. Aus guten Songs
kann man sich immer etwas herausziehen,
dass man schon mal erlebt oder gefühlt
hat, finde ich. Das macht es einem leicht,
auch andere Lieder zu singen. Trotzdem:
Ich singe natürlich lieber meine eigenen
Songs.
Steckt in Ihrer Stimme mehr Arbeit oder
mehr Talent?
VT: Viel geübt habe ich nie. Es muss also
schon Talent vorhanden sein (lacht).
Der Titelsong »It’s not logic«
entstand aus einem Satz in
»Sex and the City – Der Film«
Wie viel Arbeit steckt in so einer
Musikkarriere?
VT: Sehr viel Arbeit, wobei ich sagen muss,
dass mir das Kreative, also das Schreiben,
das Einspielen, das Proben und das Sin­
gen, nicht wie Arbeit vorkommt. Aber das
Ganze drumherum schon. Ich schreibe ja
nicht nur Songs. Viel Zeit beansprucht
auch die Homepage, Social media und
alles rund um das Booking. Das ist dann
eher Büroarbeit.
Haben Sie denn auch einen Plan B, falls es
trotz Ihres Engagements nicht klappt mit
dem Geldverdienen auf der Bühne?
VT: Ich habe das Risiko, dass es nicht
klappt, natürlich immer schon mit einkalku­
liert. Mein Lebensglück ist nicht davon ab­
hängig. Ich will ja nicht daran zer­bröckeln.
Aber trotzdem arbeiten wir jetzt hart daran.
Es geht ja auch immer ein Stück weiter. Der
Gewinn des Rock-Pop-Preises war ja durch­
aus ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen
Weg sind. Ein bisschen hat es ab jetzt aber
auch mit Glück zu tun. Marc Schäfer
Viola Tamm begeistert mit Energie und Vo­
lumen in der Stimme. Mit ihrer Band legt
die Powerfrau aus dem Taunus einen ein­
zigartigen Rock- und Pop-Stil vor. Er verhalf
der Band zum renommierten Deutschen
Rock- und Pop-Preis 2014/2015 in der Ka­
tegorie »Beste Rockband« mit der RockReggaenummer »Day One« sowie zum
1. Preis als »Beste Single« mit der Uptem­
ponummer »Down«. Auch beim Hessi­
schen Rock- und Pop-Preis 2014 sprang der
erste Platz heraus. Ein erfolgreiches Crowd­
funding mit Erstplatzierung um eine För­
dersumme der Aventis Foundation sicherte
die Produktion des Debütalbums »It’s not
logic« und machte das Erfolgs-Triple
komplett. Viola Tamm macht Musik, die
mitreißt. Die Texte erzählen Erlebtes und
Gefühltes: Vom Zerbrechen und Zusam­
menfügen, vom Dunklen und Hellen, vom
Chaos und Kosmos. Gelernt hat die Sänge­
rin, die auch schon für die Gießener Band
Superphonix am Mikro stand, ihr Hand­
werk u. a. als Studentin der RPJam – Rock
Pop Jazz Akademie – in Gießen. Ihre
Bindung zur Stadt ist eng, daher findet
auch das Release-Konzert in Gießen statt.
6/2015 streifzug 15
Fotos: bf
Bruderherzen
Sein Buch »Dieses bescheuerte Herz. Über den Mut zu träumen« war ein Bestseller.
Nun kommt der Erfolgsautor aus Mittelhessen nach Hause: Lars Amend aus Langgöns liest
am 13. Juni um 19.30 Uhr in Bobos Eventhaus Münchholzhausen. Der Erlös geht komplett an
das Kinderhospiz Gießen. Im exklusiven Interview mit dem streifzug verriet Lars Amend zuvor,
wie die Geschichte des herzkranken Daniel nach der Veröffentlichung weiterging.
Das Wichtigste ganz zu Beginn: Wie geht
es Daniel? Was macht seine Gesundheit?
LA: Es geht ihm den Umständen entspre­
chend wirklich gut. Das letzte Mal, dass der
Notarzt kommen musste, ist schon einige
Wochen her, an seinem 18. Geburtstag. Das
allerdings war ziemlich heftig. Daniel ist
vor versammelter Mannschaft mitten im
Restaurant einfach umgekippt. Seine Mutter
dachte in dem Augenblick, dass es das nun
gewesen war und ist selbst fast in Ohn­
macht gefallen. Zum Glück konnte sich Da­
niel nach ein paar Tagen im Krankenhaus
wieder erholen. Aber so ist es eben. Ein
ständiges Auf und Ab. Und es wird so lange
weitergehen, bis Daniel eben nicht wieder
aufsteht. Noch gibt er nicht auf. Daniel ist
ein Kämpfer.
16 streifzug 6/2015
Inwiefern hat sich sein Leben seit damals,
als Sie das Buch geschrieben haben, verän­
dert? Und was hat die Zeit mit Daniel und
Ihnen gemacht?
LA: Seit dem Buch ist auf jeden Fall sehr
viel Farbe in Daniels Leben gekommen. Er
hat neue Freunde gefunden und gesehen,
dass es noch mehr gibt im Leben als Kran­
kenhäuser, Ärzte, Hospize und einen Berg
Tabletten, die jeden Tag auf ihn warten. Da­
niel hat, auch durch den vielen Zuspruch,
neuen Lebensmut gewonnen, weil er sieht,
dass es sich eben doch lohnt, zu kämpfen.
Zu seinem 18. Geburtstag bekam er fast
3000 Glückwunschkarten aus der ganzen
Welt. Jeder Tag ist ein Gewinn. Was sich
nach einer Floskel anhört, ist wirklich so.
Wenn du morgens mit einem Glücksgefühl
aufwachst, einfach nur, weil du einen neu­
en Tag erleben darfst, dann ändert sich dein
ganzes Leben. Für mich eine unfassbar
wertvolle Erkenntnis, weil sich all deine
»Sorgen« plötzlich in Luft auflösen.
Seit das Buch erschienen ist, haben Sie
viel zusammen erlebt. Was war das
Speziellste?
LA: Unsere Abenteuer waren so zahlreich,
dass man nur schwer etwas davon hervor­
heben kann. Am meisten Spaß hatte ich
persönlich, wenn wir zusammen in der
Stadt einen auf Rockstar gemacht und
fremde Mädels angequatscht haben. Erst
letzte Woche hatten wir in Hamburg Män­
nerabend, sind in ein cooles Lifestyle-Ho­
tel eingecheckt, mit Fotoshooting und an­
Blick in diE rEgion
schließender Barrunde im Schanzenviertel.
Am Morgen danach hatte Daniel zum ers­
ten Mal in seinem Leben einen Kater. Trotz
der Kopfschmerzen sagte er mit einem
breiten Grinsen im Gesicht: »Geil, so fühlt
sich das also an!«
Das Buch soll verfilmt werden. Welche
Besetzung würden Sie sich wünschen?
LA: Viele supercoole Schauspieler sollen
bereits Interesse an dem Buch angemeldet
haben, aber ich lasse mich überraschen.
Die Leute von Constantin machen da
einen fantastischen Job. Wenn du jetzt un­
bedingt einen Namen hören willst, dann
sag ich: Ryan Gosling. Ganz nach meinem
Lebensmotto: Höre niemals auf zu
träumen!
Sie sind vom Bushido­Biografen zum Moti­
vationskünstler geworden. Wie passt das?
LA: Schließt das eine das andere denn aus?
Das Bushido­Buch habe ich vor acht Jahren
geschrieben – für mich eine halbe Ewig­
keit, und wenn man sieht, was für Bücher
danach folgten, u. a. »Rock Your Life« mit
Rudolf Schenker und Paulo Coelho oder
»Der Verführungscode«, dann kann man
schon von einer klaren Entwicklung spre­
chen. Heute möchte ich den Menschen
Mut machen, an ihre Träume zu glauben
und sich selbst nicht aufzugeben. Das be­
trachte ich als meine Aufgabe und tue alles
dafür: Auf Facebook, in meinem wöchentli­
chen Newsletter und in meinen Büchern.
Wie sieht Ihr Alltag heute aus?
LA: Ich bekomme sehr viele Zuschriften
von verzweifelten Menschen, die Rat brau­
chen: In der Liebe, in der Schule, mit
Krankheiten, im Beruf. Jeden Morgen neh­
me ich mir zwei bis drei Stunden Zeit, um
Mails zu beantworten oder zu telefonieren.
Die meisten Briefe beginnen interessanter­
weise mit den Worten: »Ich weiß nicht,
warum ich dir schreibe, aber ich habe das
Gefühl, dass du mich verstehst.« Und dann
kommen die krassesten Schicksale, die
man sich vorstellen kann. Da kann ich
nicht drüber wegsehen. Das hat immer
Priorität, auch wenn es teilweise sehr
belastend ist. Danach mache ich Sport,
gehe in meinem Stammcafé einen Espresso
trinken und rede mit den Leuten in
meinem Kiez. Abends schreibe ich dann,
oder auch nicht. Je nach Stimmung.
Woran arbeiten Sie zurzeit?
LA: An meiner absoluten Herzensangele­
genheit: Ein Buch für Menschen, die nicht
gerne lesen oder keine Zeit dafür haben.
Deswegen wird es auch kein klassischer
Ratgeber, sondern eine Sammlung aus
meinen besten Lebensweisheiten, kurz
und knapp in einem coolen Layout. Ein
Buch für die Generation Facebook. Es
schimpfen ja immer alle auf den blöden
Montag, weil das Wochenende dann vor­
bei ist und der »Ernst des Lebens wieder
beginnt«. Genau deswegen heißt das Buch
Daniel ist im Restaurant
einfach umgekippt.
Seine Mutter dachte,
dass es das nun war.«
auch: »Magic Monday – 52 Gründe mor­
gens aufzustehen«. Ich möchte den Men­
schen zeigen, dass man nicht nur an zwei
Tagen in der Woche gute Laune haben
kann, sondern an jedem Tag. Im Leben geht
es darum, glücklich zu sein. Das muss man
sich immer wieder neu ins Gedächtnis
rufen.
Nun kommen Sie nach Münchholz­
hausen. Verbindet Sie noch was mit
Mittelhessen?
LA: Ich bin und bleibe Langgönser. Ich
fühle mich sauwohl, wenn ich aus Berlin
zu Besuch komme und durch die Straßen
spaziere, in denen ich als Kind gespielt
habe. Ich hatte eine tolle Kindheit und
denke immer wieder gerne daran zurück.
Wird es eine klassische Lesung geben?
LA: Ich wünsche mir erst mal, dass viele
Menschen kommen, damit so viel Geld
wie möglich für das Kinderhospiz Gießen
gespendet werden kann. Ich werde viele
Abenteuergeschichten von Daniel und mir
erzählen, aber keine Sorge: Es wird nicht
traurig. Im Gegenteil. Es wird viel gelacht.
Ich möchte einfach zum Nachdenken
anregen und all die Erwachsenen daran
erinnern, dass es ihnen oft viel besser geht,
als sie glauben. Denn mal ehrlich: Wenn
ein 15­jähriger Junge mit einem halben
Herzen es schafft, nicht die Hoffnung zu
verlieren, dann schafft das jeder. Das ist
meine Message. Und wir werden sicher
auch das ein oder andere Bier gemeinsam
trinken.
Und für die Zukunft: Haben Sie, Daniel
und Sie, schon konkrete Pläne?
LA: Es gibt nur einen Plan. Der heißt, die
Zeit unseres Lebens zu haben. Und zwar
an jedem verdammten Tag, an dem wir
morgens die Augen aufmachen.
Florian Dörr
Der Autor
Lars Amend, der gebürtige Langgönser, ist
37 Jahre alt. Er lebte einige Zeit in Lon­
don, arbeitete für MTV und schrieb mit
der Biografie von Bushido eines der er­
folgreichsten Bücher der vergangenen Jah­
re. Dann zog es ihn nach Rio de Janeiro,
wo er in einem Armenviertel lebte, eine
Pistole an die Stirn gedrückt bekam und
erlebte, wie neben ihm ein Mann erschos­
sen wurde. »Ich war auf der Suche nach
dem Sinn des Lebens, dachte viele Prob­
leme zu haben und habe die schönen
Dinge des Lebens nicht mehr gesehen«,
erklärte er vor einiger Zeit. Zurück in
Deutschland berichtete ihm die Leiterin
eines Kinderhospizes von diesem Jungen
mit dem halben Herz. Kurz darauf packte
der Autor seine sieben Sachen und zog
bei Daniel ins Gästezimmer.
Das Buch
Fast ein Jahr bleibt Lars Amend dort, be­
gleitet den Jungen zu Ärzten, ins Hospiz.
Und er zeigt Daniel Orte und Dinge, die
der noch nicht kennt. Sie fahren mit
Sportwagen durch die Gegend. Sie rau­
chen heimlich hinter einer Kirche. Sie
laden zum Geburtstag eine Stripperin ein.
Dinge, die ein Junge eben gerne macht.
Daniel hatte eine Wunschliste geschrie­
ben, Amend machte sich dran, sie abzuar­
beiten. Die Abenteuer, die Daniel Meyer
und Lars Amend dabei erlebt haben, ha­
ben sie aufgeschrieben. »Dieses bescheu­
erte Herz. Über den Mut zu träumen« ist
eine rührende Geschichte, in der es mehr
um das Leben als um den Tod geht.
Die Lesung
Am 13. Juni liest Lars Amend um 19.30
Uhr in Wetzlar­Münchholzhausen in
Bobos Eventhaus. Die Erlöse möchten die
Veranstalter, die Space Party Crew, an das
Kinderhospiz Gießen spenden. Der Vor­
verkauf läuft im Haaratelier Figaro, an der
Garbenheimer Straße 5, Wetzlar­Münch­
holzhausen. Die Geschichte von Daniel
und Lars Amend bewegte in den vergan­
genen Jahren unzählige Leute. Bei der
Benefizlesung von »Dieses bescheuerte
Herz. Über den Mut zu träumen« wird
das nicht anders sein. Tickets kosten acht
Euro im Vorverkauf. Die eigentliche Idee
hinter der Space Party Crew: Die derzeit
rund 275 ehrenamtlichen Einzel­ und 14
Firmenmitglieder wollen einen Beitrag zur
Aufklärung über HIV und zur Verbesse­
rung der sozialen Verhältnisse von Betrof­
fenen in der Region leisten.
6/2015 streifzug 17
StadtgESprÄch
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18 streifzug 6/2015
Am 28. Juni eröffnet Ralph Caspers mit einer Lesung bei
Neusehland die Bilderbuchtage. In »Rosi in der
Geisterbahn« geht es vor allem um Mut. Eine Geschichte
wie gemacht für den Moderator.
Warum sind Fettaugen rund? Oder der
Himmel blau? Wird schon seine Gründe
haben, sicherlich, doch die Maus gibt sich
damit nicht zufrieden. Zusammen mit ihren
Kollegen hat sie Generationen von Kindern
unzählige Alltagsfragen beantwortet.
Wichtiger Bestandteil ihrer Sendung ist seit
vielen Jahren Ralph Caspers. Kümmert sich
die Maus um die Lachgeschichten, zeichnet
der Moderator mitverantwortlich für die
Sachgeschichten. Ähnlich spannend wie
seine Antworten auf Alltagsfragen ist seine
eigene Vita: Geboren wurde er auf der Insel
Borneo, wo seine Eltern 1972 für eine Hilfs­
organisation tätig waren. Mit der Aufzucht
von Affen beschäftigten sie sich dort. Wie alt
er ist, das weiß Ralph Caspers nach eigener
Aussage selbst nicht so genau. Sein Geburts­
datum? Womöglich im Chaos des Urwaldes
verloren gegangen. Mit viel Zuneigung und
der Freiheit, das zu tun, was er möchte, so ist
er aufgewachsen. Heute möchte er auch
seine eigenen Kinder so erziehen, dass sie
ihren Willen ausleben können. »Auch wenn
es sehr schwierig ist. Denn man selbst ist in
der Regel die erste Person, an der sie ihren
freien Willen ausprobieren«, erklärt er.
Nach dem Abitur schnuppert er in allerlei
Berufssparten hinein, arbeitet in der Patho­
logie, im Schlachthaus und in einer eine
Werbeagentur. Gepasst hat das nicht immer
so richtig, aber das soll ja nichts schlechtes
heißen: »Etwas falsch zu machen, ist für
mich immer noch der effektivste Weg, etwas
neues zu entdecken«, erklärt er dem streifzug
im Interview. Dabei hatte er doch eigentlich
ganz andere Pläne: »Seitdem ich als Kind
StadtgESprÄch
Warum
ist der Himmel blau?
›Frankenstein‹ gelesen und alle Hammer­
Film­Versionen dazu verinnerlicht hatte,
wollte ich eigentlich immer Hirnchirurg
werden. Mit meinem eigenen Labor und
allem, was dazugehört. Aber vielleicht hat
die Arbeit beim Fernsehen mehr mit
›Frankenstein‹ zu tun, als man auf den ersten
Blick meint.«
Der Moderator mit dem besonderen Gespür
dafür, was Kinder bewegt, kommt am Sonn­
tag, dem 28. Juni, nach Gießen. Hier wird er
um 15 Uhr bei Neusehland in der Neuen
Bäue 11 aus »Rosi in der Geisterbahn« von
Philip Wächter lesen. Im Buch stellt sich eine
kleine Häsin ihren Ängsten und kann sie
ebenso kraftvoll wie sanft besiegen. Neben
der eigentlichen Lesung, die den Auftakt für
die Bilderbuchtage bildet, möchte Ralph
Caspers auch direkt mit den Kindern ins
Gespräch kommen.
Warum der Moderator hauptberuflich bei der
Maus und dem Elefanten hängen geblieben
ist und sich nicht um die großen, weil er­
wachsenen Themen kümmert? »Ich seh es ja
so, dass ich Unterhaltung mache. Und da ist
Erwachsenenbildung doch ziemlich weit von
entfernt«, wiegelt er gegenüber dem streifzug
ab. Kann man so sehen. Andererseits: Wie
funktioniert ein Fernseher? Was ist Strom?
oder: Warum erscheint Meerwasser blau?
Manche Alltagsfragen sind für Kinder interes­
sant, aber für die Großen nicht minder span­
nend. Und so verwundert es wenig, wenn es
heißt: Das Durchschnittsalter der Zuschauer,
die das Treiben der Maus, des Elefanten und
Ralph Caspers verfolgen, soll bei 40 Jahren
liegen.
Isabelle Becker/Leandra Dirlam
Sonnenlicht besteht aus vielen Farben: Rot, Orange, Gelb,
Grün, Blau und Violett. Weil es auf ganz kleine Teilchen in
der Luft trifft, wird das Licht auf dem Weg in unser Auge umge­
lenkt. Jede seiner Farben in anderem Winkel. Man kann sich
Licht vorstellen wie eine Welle. Jede Farbe hat eine unterschied­
liche Welle. Bei Blau liegen die Berge und Täler der Welle sehr
eng zusammen, bei Rot liegen sie sehr weit auseinander. Deswe­
gen stoßen die Wellen von Blau sehr viel häufiger auf Teilchen
der Luft. Die Wellen von Rot wabern im Vergleich länger un­
gestört durch die Gegend. Wenn die Farbe auf solche ganz
kleinen Teilchen stößt, wird sie so umgelenkt, dass sie auf
unser Auge trifft. Und wir sie sehen. Das passiert bei
Blau viel häufiger. Darum ist der Himmel zumin­
dest für uns blau.
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6/2015 streifzug 19
Streifzug-Sommer-film-Festival
Tipp 1:
»Frau Müller muss weg«
Sönke Wortmann verwandelt ein
Klassenzimmer in eine Kampfarena
elterlicher Eitelkeiten. Anke Engelke
ist ganz vorne mit dabei.
TIPP 2:
»Birdman«
Der Film des Jahres: Michael Keaton
versucht sich als abgewrackter Superheld am Broadway, um an einstigen
Ruhm anzuknüpfen. Er scheitert kläglich.
Tipp 3:
»The Imitation Game«
Der britische Mathematiker und
Informatiker Alan Turing war ein
Sonderling und Einzelgänger. Sein
Leben ist faszinierend und tragisch.
Fotos: bf
Das streifzug Sommer-Film-Festival
Das Kinocenter zeigt in den kommenden Wochen die erfolgreichsten Filme der
vergangenen Monate für kleines Geld. Und der streifzug ist dabei. Über unsere neue
App bekommen unsere Leser den Eintrittspreis noch einmal zusätzlich reduziert.
Die Bandbreite der Filme reicht vom mit Preisen überhäuften »Birdman«
bis zum Blockbuster »Honig im Kopf« von Til Schweiger.
Es waren Monate des großen Kinos. So gab
es etwa für »Birdman« nicht weniger als
vier Oscars. Michael Keaton, Zach Galifia­
nakis, Edward Norton, Emma Stone und
Naomi Watts rührten mit ihrer schwarzen
Komödie um den Absturz und den Aufstieg
des Schauspielers Riggan Thomson. Ebenso
»Still Alice« mit Julianne Moore: Die noch
recht junge Linguistin Alice Howland muss
mit der Diagnose Alzheimer und den
dadurch verursachten Veränderungen im
Leben umgehen. Und für seine Darstellung
als Stephen Hawking in »Die Entdeckung
20 streifzug 6/2015
der Unendlichkeit« wurde der bis zu die­
sem Zeitpunkt weitgehend unbedeutende
Eddie Redmayne mit dem Oscar als bester
Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Es sind nur drei Erfolgsgeschichten aus den
vergangenen Monaten. Das Kinocenter
bringt diese und weitere nun noch einmal
nach Gießen. Und der streifzug ist mit da­
bei. Beim gemeinsamen Sommer-FilmFestival gibt es über vier Wochen neben
den erwähnten auch Blockbuster wie das
Drama »Honig im Kopf« von Til Schweiger
und mit Didi Hallervorden oder die Agen­
tenkomödie »Kingsman« von Matthew
Vaughn und mit Colin Firth zu sehen. Das
ist stets großes Kino. Und zwar für jeweils
kleines Geld: Die Karten kosten nur fünf
Euro. Höchstens.
Denn wer an der Kasse am Kinocenter die
App des streifzug vorzeigt, bekommt auf
jedes Ticket zum gemeinsamen SommerFilm-Festival noch einmal einen Euro
Rabatt. In der App gibt es das Programm der
besten Filme aus den vergangenen Monaten
auch noch einmal zum Mitnehmen und
spontan Nachschlagen. Florian Dörr
Streifzug-Sommer-film-Festival
11. 6. – 17. 6. 2015
25. 6. – 1. 7. 2015
Donnerstag:17.45/20.30 Uhr
Birdman
Donnerstag:17.45/20.30 Uhr
The Imitation Game
Freitag:
17.45/20.30 Uhr
Das Salz der Erde
Freitag:
17.45/20.30 Uhr
Frau Müller muss weg
Samstag: 17.15/20.15 Uhr
Honig im Kopf
Samstag: 17.45/20.30 Uhr
Die Entdeckung der Unendlichkeit
Sonntag: 17.45/20.30 Uhr
Madame Mallory und der Duft von Curry
Sonntag: 17.45/20.30 Uhr
Still Alice – Mein Leben ohne Gestern
Montag:
17.45/20.30 Uhr
Das Salz der Erde
Montag:
17.45/20.30 Uhr
Frau Müller muss weg
Dienstag:
Birdman
Dienstag: 17.45/20.30 Uhr
The Imitation Game
17.45/20.30 Uhr
Mittwoch: 17.45/20.30 Uhr
Madame Mallory und der Duft von Curry
18. 6. – 24. 6. 2015
Mittwoch: 17.45/20.30 Uhr
Still Alice – Mein Leben ohne Gestern
2. 7. – 8. 7. 2015
Donnerstag:17.45/20.30 Uhr
Best Exotic Marigold Hotel 2
Donnerstag:17.45/20.30 Uhr
Der große Trip – Wild
Freitag:
17.45/20.30 Uhr
Heute bin ich Samba
Freitag:
Pride
Samstag: 17.45/20.30 Uhr
Kingsman: The Secret Service
Samstag: 17.15720.15 Uhr
Gone Girl – Das perfekte Opfer
Sonntag: 17.45/20.30 Uhr
Hin und Weg
Sonntag: 17.45720.30 Uhr
Verstehen Sie die Béliers?
Monatag: 17.45/20.30 Uhr
Heute bin ich Samba
Montag:
Pride
Dienstag: 17.45/20.30
Best Exotic Marigold Hotel 2
Dienstag: 17.45/20.30 Uhr
Der große Trip – Wild
Mittwoch: 17.45/20.30 Uhr
Hin und Weg
Mittwoch: 17.45/20.30 Uhr
Verstehen Sie die Béliers?
Tipp 4:
»Verstehen Sie die Béliers?«
Zwar sind bis auf Tochter Paula alle in
ihrer Familie taubstumm, doch geht es
bunt her. Erst recht, als sich ihr Vater
entschließt, Bürgermeister zu werden.
17.45/20.30 Uhr
17.45720.30 Uhr
Tipp 5:
»Pride«
Walisische Bergarbeiter treffen auf
Schwule und Lesben aus London.
Gemeinsam ziehen sie gegen
Margaret Thatcher ins Feld.
Der neue starke Mann
im Kinocenter
Je näher die Eröffnung
des Großkinos am Ber­
liner Platz im Jahr 2013
rückte, desto häufiger
kam die Frage auf, was
denn mit den anderen
Kinos in der Stadt ge­
schehen solle. Mittler­
weile ist klar: Einzig das Kinocenter hat
neben dem Großkino am Berliner Platz über­
lebt und kooperiert mit ihm.
Seit Anfang des Jahres ist in der Bahnhofstra­
ße mit Martin Otto einer neuer Theaterleiter
verantwortlich und verspricht: »Wir wollen
Anspruch neben dem Mainstream bieten.«
Aber: »Wir wollen kein zweites Traumstern
sein«, meint Otto, »aber es geht definitiv in
diese Richtung« auf die Frage, wie sich das
Kinocenter auf diesem Terrain behaupten
kann. »Wir suchen uns unsere Nischen,
probieren was aus«, meint der Theaterleiter,
der dem Kinocenter – übrigens in Absprache
mit dem Unternehmen Kinopolis – mit sei­
nem siebenköpfigen Mitarbeiter-Team neues
Leben einhaucht.
Der 29-Jährige hat das Kinogeschäft von der
Pike auf gelernt. In Weilmünster geboren,
lebte er in Lich und Heuchelheim, ist seit
seinem neunten Lebensjahr in der Region
verwurzelt. Im Kino arbeitete er zunächst am
Einlass, dann an der Kasse. Er führte Aufsicht
im Heli und Roxy und war Assistent von
Theaterleiterin Nina Lenzgen, die Ende des
vergangenen Jahres als Kinoleiterin ins Kino­
polis nach Koblenz gewechselt ist. Sie hatte
ihm nahegelegt, sich auf ihren Posten im
Kinocenter zu bewerben, eine Position, die
Martin Otto seit Januar ausübt und in der er
bereits erste Akzente setzen konnte. Der
nächste: Am 12. und 13. Juni wird das Kino­
center zum Austragungsort für ein
Indie-Serien-Festival.
Martin Otto schätzt die eher intime Atmo­
sphäre des rund 100 Jahre alten Hauses mit
seinen vier Kinosälen. »Kino soll Spaß ma­
chen«, weiß der neue Theaterleiter an der
Bahnhofstaße. Und dazu gehört auch das
entspannte Ambiente, das in einem so alten
Haus wie dem Kinocenter naturgemäß unter
besonderen Vorzeichen steht. Nachdem
bereits das Foyer aufgehübscht wurde, soll
nun auch das Catering verbessert werden.
Angedacht ist auch das Servieren von
offenen Weinen und kleinen Snacks – nicht
unbedingt nur in Zusammenhang mit Kino­
vorstellungen. gl
6/2015 streifzug 21
Unterwegs
Aura
Uferweg 2 · Telefon: 0641/84379 · Öffnungszeiten: Tägl. von 11.30 bis 14.30 Uhr und ab 17 Uhr
Foto: Schepp
Wer das ehemalige »Rhodos« direkt an der
Lahn betritt, traut seinen Augen kaum: Das
schlichte Restaurant von einst hat sich in ein
edles Schmuckstück verwandelt. Warme
Holztöne dominieren den großen Raum, in
dem die Tische mit strahlend weißen Decken
und Servietten einladend gedeckt sind. Der
Tresen und eine Trennwand wurden originell
mit Astscheiben verkleidet, eine weitere
Wand deckenhoch in ein Weinregal umge­
staltet. »Nur der Holzboden, der ist noch ori­
ginal«, sagt Dimitrios Skartsanis. Im Septem­
ber hat er das Lokal von seinem inzwischen
verstorbenen Onkel übernommen, es Anfang
des Jahres einer gründlichen Verschönerungs­
kur unterzogen, um es am 20. Februar unter
dem Namen »Aura« wiederzueröffnen.
»Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut
läuft«, freut sich der 32-Jährige.
Aura – das ist nicht nur die Ausstrahlung, das
Charisma, das einen Menschen umgibt. Aura
heißt in der griechischen Mythologie die
Göttin der Morgenbrise, die zum alten Ge­
schlecht der Titanen gehört und als jungfräu­
liche Jägerin beschrieben wird.
An diesem sonnigen Montagabend ist auf der
Terrasse kein Tisch mehr zu bekommen:
22 streifzug 6/2015
junge Paare, Familien mit Kindern, eine
Gruppe Fünfzigerinnen wissen, wo es sich
an der Lahn gut sitzen und speisen lässt.
Platzreservierung empfehlenswert! Von hier
hat man einen schönen Blick auf das geschäf­
tige Treiben am Fluss und der Sachsenhäuser
Brücke, auf der erhöhten Dachterrasse kann
man sogar die Abend­sonne genießen.
Griechisch wird im »Aura« nach wie vor ge­
kocht, Skartsanis Tante steht mit in der Kü­
che. Aber: »Wir versuchen, die neugriechi­
sche Küche mit der alten traditionellen in
Harmonie zu bringen«, sagt der junge Chef.
Das liest sich dann so: Wolfsbarschfilet auf
Orangen-Senf-Honig-Soße, Kapern, Tomaten,
Spinat, dazu Kartoffeln und Salat (19,50 Euro)
oder Lammkoteletts auf einem Bett aus Man­
go, Zuckerschoten und Kartoffeln, dazu Salat
(ebenfalls 19,50 Euro). Gyros, Souvlaki und
Bifteki haben im »Aura« keinesfalls ausge­
dient, werden nur raffinierter angerichtet.
Das Auge isst eben mit, weiß jeder, und so
werden im Restaurant die gegrillten Sardel­
len auf einer Schieferplatte serviert und das
Muschel- oder Scampi-Saganaki bruzzelt als
Vorspeise mit Tomatensoße und Feta in einer
kleinen gusseisernen Pfanne (8,90 Euro).
Auch Pasta hat auf Skartsanis Speisekarte Ein­
zug gehalten. »Wer in einem griechischen
Restaurant am Hafen sitzt, der isst Nudeln
mit Fisch«, weiß der gebürtige Gießener, der
seine ersten gastronomischen Erfahrungen als
19-Jähriger auf dem Peloponnes gesammelt
hat, wo er am Strand ein Café-Bistro führte.
Als Grieche in der dritten Generation – sein
Großvater kam als Gastarbeiter zu Buderus
nach Lollar – sei er immer hin- und herge­
pendelt. Bis zum 8. Schuljahr ging er in
Dorlar zur Schule, Abitur hat er aber in
Patras gemacht. Vor fünf Jahren kam er end­
gültig zurück, um an der THM Elektrotechnik
zu studieren. Doch er fühlt sich als »gebore­
ner Gastronom«, hat auch seine aparte Ehe­
frau Dimitria, studierte Informations- und
Kommunikationsingenieurin, mit seiner
Begeisterung angesteckt. Sie kümmert sich
umsichtig um den Service.
Dass bei starkem Andrang nicht immer alles
nach Plan läuft, ist an dem lauen Abend zu
verschmerzen. Denn die Küche, die ihr
Niveau deutlich gesteigert hat, entschädigt
für einiges. Eine griechische Gepflogenheit
hat Skartsanis aber beibehalten: Zum Ab­
schied gibt es Ouzo. Marion Schwarzmann
Unterwegs
… in Gießens schönstem Gässchen
Bruchstraßenfest
Am Samstag, 13. Juni, geht das traditionelle Bruchstraßenfest bereits in das vier­
te Jahrzehnt seines Bestehens. Und noch immer ist die Beliebtheit dieses weit­
hin bekannten »kleinen Stadtfestes« mit der liebenswerten Atmosphäre eines
denkmalgeschützten Sträßchens ziemlich ungebrochen. Geblieben und weiter­
hin lobenswert sind auch der nachbarschaftliche Geist und das unentgeltliche
Engagement aller Beteiligten, einschließlich der Darbieter, für den gemeinnützi­
gen Zweck. So kommt der Festerlös zwei Gießener Schulen für Kinder und
Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf zugute. Für Musikunter­
haltung sorgen diesmal Ächt Jäzzt ab 15 Uhr, Bluesdoctor ab 18 Uhr) und The
Livercheese Booth Corporation ab 21 Uhr. Zu dem vielseitigen Unterhaltungs­
programm für Kinder gehört auch ein Auftritt des Gießener Tinko-Theaters mit
Clownerien und mehr. Los geht’s um 14.30 Uhr.
… verteilt in der Innenstadt
WG-Flohmarkt
Was geschieht, wenn man Gießens ganz besondere WG-Welt für einen Tag in einen
überdimensionalen Flohmarkt verwandelt? Die ganze Stadt gerät in Bewegung, an je­
der Ecke warten neue Bekanntschaften und Trödelschätze. Zum fünften WG-Flohmarkt
der Kulturinitiative »wtfg?« am 20. Juni öffnen Gießener WGs ihre Türen, Gärten und
Garagen von nachmittags bis abends für Trödelfreunde. Liebevoll gestaltete Wohnung
warten mit Krimskrams, antiken Schätzen, ausrangierten Kleidern, kleinen Gaumen­
freuden oder mit der ein oder anderen künstlerischen Überraschung auf ihre Besucher.
Und die finden anhand eines Trödelplans den Weg an die besonderen Flohmarktstän­
de in der ganzen Stadt. »Die Kombination aus WGs und dem Flohmarkt zieht Besu­
cher sofort in ihren Bann. Es wird wie wild geredet, gefeilscht, gelacht und die besten
Schnäppchen-Tipps werden ausgetauscht«, sagt Mitorganisatorin Laura Isabelle Jax.
Alles weitere unter: www.wg-flohmarkt.de
… am Ufer der Wieseck
Fluss mit Flair
Zum zehnten Mal in Folge lädt »Fluss mit Flair« zum Flanieren rund um die
Wieseck. Löber-, Lony-, Goethe- und Bismarckstraße verwandeln sich am
Sonntag, 28. Juni, in einen Ort der Straßenkunst. Künstler aus Mittelhessen pro­
duzieren und präsentieren ihre Werke an über 130 flussbegleitenden Ständen.
Straßentheater, Tanz und Performance verzaubern zusätzlich. Das diesjährige
Motto »kontrastreich!« will anregen, nicht alles so zu nehmen, wie es zu sein
scheint. Auch Kinder und Jugendliche erhalten einmal mehr einen eigenen Be­
reich für ihre künstlerische Kreativität, unter anderem mit Graffiti-Sprayern. In
den vergangenen Jahren war dieser Bereich am Ufer der Wieseck ein besonde­
rer Anziehungspunkt. In Szene gesetzt wird die Open-Air-Kunst ehrenamtlich
mit bürgerschaftlichem Engagement von der »Lokale Agenda 21«-Projektgruppe
»Fluss mit Flair«, zusammen mit Anliegern im Quartier.
6/2015 streifzug 23
AUSLESE
Quadro Nuevo
Die europäische Antwort auf den argentinischen Tango: Quadro Nuevo
tritt am Samstag, 13. Juni, um 20 Uhr in der Aula der Justus-LiebigUniversität mit dem neuen Programm »Tango!« auf. Die Truppe tourt seit
1996 durch die Länder der Welt und gab über 3000 Konzerte: Sidney,
Montreal, Ottawa, Kuala Lumpur, Istanbul, New York, New Orleans,
Mexiko City, Peking, Seoul, Singapur, Tunis, Tel Aviv. Immer unterwegs
hat das Instrumental-Quartett abseits der gängigen Genre-Schubladen
eine ganz eigene Sprache der Tonpoesie entwickelt. Sie ist geprägt von
der leidenschaftlichen Liebe zum Instrument und von größter Spielfreu­
de. Das Geheimnis ist Hingabe: Selten hat man erlebt, dass Musik mit so
viel Spannung, Verve und Einfühlungsvermögen in fremde Kulturen dar­
geboten wird. Das Konzert von Quadro Nuevo wird von dem TangoArgentino-Verein Tango Movido aus Gießen veranstaltet und exklusiv
von Köhler Männermode unterstützt. Kartenpreis: 20 Euro zzgl.
Vorverkaufsgebühren, 25 Euro an der Abendkasse.
GLANZ- LICHTER
DES MONATS
Robin Hood
Rap aus dem »Uebergrund«
Gießen hat raptechnisch nicht nur einen Unter- sondern auch einen
»Uebergrund«. Djaensen, Shlomo, Pettersson und Knallermann Bo
bilden diese Rap-Formation.
Die vier haben sich 2012 zu­
sammengefunden. Vor allem
der Spaß am Rappen und
Texte schreiben ist die Moti­
vation von GUE. Am 13. Juni
tritt die Combo im Rahmen
der Hip-Hop-Party im MuK
auf. Einlass: 22 Uhr. Eintritt:
5 Euro.
Die Musical-AG der
Herderschule erzählt
das Musical »Robin
Hood«. Es begeistert
mit fetzigen Songs und
unterhaltsamen Texten
und natürlich mit der
Geschichte um den
Helden Robin Hood
und seinen Kampf für
Gerechtigkeit: Der jun­
ge Ritter muss bei sei­
ner Heimkehr von den
Kreuzzügen entdecken,
dass in seinem Heimat­
land nicht alles so läuft,
wie es sollte: das Volk wird vom Regime unterdrückt und ist
verarmt. Robin verbündet sich bei einem Aufstand mit eini­
gen Geschändeten und flieht vor der Gefangennahme in die
Wälder Sherwoods. Der Rest ist bekannt. Wer sich das groß­
artige Musikspektakel nicht entgehen lassen will, kann sich
im Internet Plätze reservieren (www.musical-herderschule.
de) »Robin Hood – Für Liebe und Gerechtigkeit« wird vom
3. bis 7. Juni (19.30 Uhr) im Bürgerhaus Wieseck zu sehen
sein oder am 14. Juni (14.30 Uhr) auf dem Schiffenberg.
Des Gießeners gebrauchte Kleider
In Deutschland quellen die Kleiderschränke über. Das soll geändert werden. Aber wohin
mit den alten Sachen? Ein neues Konzept greift die Probleme auf und hat landesweit schon
viele Freunde gefunden – die Kleidertauschparty. Die Teilnehmer bringen gewaschene, gut
erhaltene Kleidung mit und dürfen sich ebenso viele Stücke wieder mit nach Hause neh­
men. Am Samstag, 13. Juni, veranstaltet Greenpeace Gießen von 14 bis 17 Uhr im Jokus ei­
ne solche Kleidertauschparty. Es werden dort nicht nur Kleider getauscht, sie können sogar
gratis vor Ort von Schneiderinnen angepasst werden. »Eine Kleidertauschparty ist der ideale
Weg, um an tolle neue Kleidung zu kommen, ohne dass man seine Gesundheit und die
Umwelt mit Schadstoffen aus der Produktion belastet«, sagt David Eidens von Greenpeace
Gießen. Fünf Kleidungsstücke dürfen mitgebracht werden. Umkleidekabinen vorhanden.
24 streifzug 6/2015
auSlESE
ein unmoralisches angebot
Ingrid Noll, geboren 1935 in Shanghai, musste China 1949 verlassen. Sie heiratete,
bekam drei Kinder und schrieb Kinderbücher. Mit 54 Jahren verfasste sie ihren ersten
Kriminalroman. Ihr drittes Buch »Die Apothekerin« wurde mit Katja Riemann und
Jürgen Vogel verfilmt. Am Montag, 8. Juni, liest die Autorin um 19.30 Uhr in der
Kapelle am Alten Friedhof aus ihrem Roman »Hab und Gier«. Karten für die Veran­
staltung von Kultour2000 gibt es für 12 Euro. In »Hab und Gier« geht es um die
Bibliothekarin Karla. Mit 60 gibt sie ihren Job auf. Bei einem Frühstück mit Kollegen
macht ihr Witwer Wolfram todkrank ein Angebot: Falls sie sich um seine Beerdigung
kümmert, erbt sie ein Viertel seines Vermögens. Pflegt sie ihn bis zu seinem Tod, erbt
sie die Hälfte. Und bringt sie ihn um, bekommt sie alles, eine Villa inklusive.
Straße der
Experimente
Am Sonntag, 7. Juni, von 10 bis 18 Uhr
findet in Gießen zum 9. Mal die »Straße
der Experimente« statt. Wie in den letzten
Jahren auch, bietet das Wissenschafts­
volksfest auf dem Universitätsplatz in der
Ludwigstraße einen erlebnisreichen Ein­
blick in Wissenschaft und Forschung.
Hobby­ und Profi­Forscher werden den
Platz mit ihren kreativen Einfällen in eine
öffentliche Meile für den Wissensdurst
verwandeln. In mehr als 40 Zelten können
kleine wie große Besucher an zahlreichen
Mitmachversuchen forschen und entde­
cken. Die Experimente dürfen und sollen
von den Besucherinnen und Besuchern
angefasst und durch eigenes Erproben
nachvollzogen werden. Die fachkundigen
Betreiber der Experimentierstationen, die
für Nachfragen und Gespräche zur Verfü­
gung stehen, rekrutieren sich aus dem
breiten Spektrum der Gießener For­
schungs­ und Bildungslandschaft: Institute
der Justus­Liebig­Universität und der
Technischen Hochschule Mittelhessen
sind hier ebenso vertreten wie Unterneh­
men, Schulklassen, Kitas, Vereine oder
Hobbyforscher.
Sporttag für Uni-Angehörige
Bewegung ist gesund; Bewegung verbindet;
Bewegung macht Spaß: Zum ersten Mal lädt
der Allgemeine Hochschulsport (ahs) der
Justus­Liebig­Universität Gießen (JLU) zum
Sporttag »JLU in Motion« alle JLU­Angehö­
rigen auf das Sportgelände am Kugelberg
ein. Im Vordergrund stehen am Mittwoch,
10. Juni, von 14 bis 20 Uhr unterschiedliche
Aktionen sowie Sport­ und Bewegungsange­
bote. Diese reichen von A wie Aqua­Fit
über P wie Pétanque bis Z wie Zumba. Erst­
malig werden bei einer Institutsolympiade
JLU­Mitarbeiterinnen und ­Mitarbeiter in
Teams gegeneinander antreten. Zum Ab­
schluss findet von 19 bis 20 Uhr eine Zum­
ba­Einheit in der Spielhalle statt. Bei den
kostenlosen Schnupperangeboten, gibt es
die Möglichkeit, unbekanntere Sportarten
kennenzulernen. Genauso können die JLUs
bei zahlreichen Ballsportturnieren sporteln.
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Save the Date!
Prof. Dr. DJ
Eure Profs
machen die Musik!
6/2015 streifzug 25
Veranstaltungen im Juni
Ihre Veranstaltungen in der
Kongresshalle Gießen
3. 6. | Mittwoch | 14 – 18 Uhr
Seminar »Aktuelles Steuerrecht«, Teil II
www.aws-online.de
6. + 7. 6. | Sa. + So. | 14 Uhr
Pole-Dance – Deutsche und
internationale Meisterschaften
www.tanz-giessen.de
13. 6. | Samstag | 14 Uhr
»Wake up Battle VI« der TSG Blau-Gold
www.tanz-giessen.de
18. 6. | Donnerstag | 16.30 Uhr
Zeugnisübergabe
Liebigschule
20. 6. | Samstag | 20 Uhr
Abschlussball der Tanzschule Bäulke
www.tanzschule-baeulke.de
21. 6. | Sonntag | 16.00 Uhr
Große Bühnenschau der TSG Blau-Gold
www.tanz-giessen.de
23. + 24. 6. | Di. + Mi. | 8.30 – 15 Uhr
»vocatium« Fachmesse für Ausbildung
und Beruf
IFT – Institut für Talententwicklung
25. 6. | Donnerstag | 17 Uhr
Zeugnisübergabe
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium
26. 6. | Freitag | 11 Uhr
Zeugnisübergabe
Ricarda-Huch-Schule
26. 6. | Freitag | 20 Uhr
Abiturball
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium
27. 6. | Samstag | 9 Uhr
Zeugnisübergabe
Herderschule
27. 6. | Samstag | 20 Uhr
Abiturball
Herderschule
Veranstaltungen
1 Mo
Disco/Party
Gießen
Disco/Party
Independent tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Gießen
Sonstiges
Gießen
Seniorennachmittag
15.00 Mathematikum
2 Di
Bühne
Gießen
Robin Hood – Für Liebe
und Gerechtigkeit
Öffentliche General­
probe. Musical der
­Herderschule
19.30 Bürgerhaus
Wieseck
Wal fällt auf Boot
Slam-Show
20.00 Ulenspiegel
Führungen
Gießen
Biodiversität bei Nacht
Fahrradwanderung über
nachtaktive Tiere mit
dem Bund für Umwelt
und Naturschutz
21.30 Christoph-­
Rübsamen-Steg
Sonstiges
Gießen
Lachyoga
19.30 Familienzent­
rum Bernhard Itzel
Sport
Gießen
Tuesday Night Skating
20.00 Parkplatz
­Intersport Begro
Vorträge
Gießen
Gesund im Alter – ­
auch im Mund
Vortrag von Dr. Peter
Rehmann
17.00 Institut für Ana­
tomie und Zellbiolo­
gie, großer Hörsaal
3 Mi
Bühne
Gießen
Robin Hood – Für Liebe
und Gerechtigkeit
26 streifzug 6/2015
Premiere. Musical der
Herderschule
19.30 Bürgerhaus
Wieseck
Tanzparty
20.30 Astaire’s
90er+2000er-Party
22.00 Scarabée
Konzerte
Lich
Captain Overdrive
Jazz, Funk, Rock.
­Support: GiBrassKa
(Ska, Balkan)
20.00 Kino
­Traumstern
Vorträge
Gießen
Zwischen mensch­
lichem Glück und
Idee des Guten
Platons Frage nach
dem guten Leben.
­Vortrag von Prof. Dr.
Ursula Wolf
19.00 Margarete-­
Bieber-Saal
4 Do
Bühne
Gießen
Robin Hood – Für Liebe
und Gerechtigkeit
Musical der
­Herderschule
19.30 Bürgerhaus
Wieseck
La Battaglia di Legnano
Oper
19.30 Stadttheater
Ars Moriendi
Premiere.
In englischer Sprache
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Elektroklänge
23.00 Scarabée
5 Fr
Bühne
Gießen
In der Republik des
Glücks
19.30 Stadttheater
Robin Hood – Für Liebe
und Gerechtigkeit
Musical der
­Herderschule
19.30 Bürgerhaus
Wieseck
Ars Moriendi
In englischer Sprache
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Crazy Friday
20.00 Agostea
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Kreuz und Quer
22.00 Scarabée
Sonstiges
Gießen
Ali Baba
und die 40 Räuber
Märchen
16.00 Stadtbibliothek
6 Sa
Bühne
Gießen
Robin Hood – Für Liebe
und Gerechtigkeit
Musical der
­Herderschule
14.30 und 19.30
­Bürgerhaus Wieseck
Langer Atem
Stadttheater 19.30
Der Tag, an dem der
Goldfisch starb
Tanzkrimi
20.00 taT
Disco/Party
Sonstiges
Gießen
Gießen
Tanzparty
20.00 Astaire’s
Agostea@Night
21.00 Agostea
Harvey’s Hide-Out
22.00 Scarabée
Critical Mass
Demonstration
auf dem Fahrrad
18.00 Uni-Haupt­
gebäude
Sport
Flohmärkte
Linden
Gießen
Leihgesterner Volkslauf
Strecken über 5 u. 10 km
11.00 TSG-Sportplatz
Flohmarkt
7.00 Rodheimer
Str. 116
Flohmarkt
10.00 Gießener Str.19
Biebertal
Flohmarkt zugunsten
von World Vision
Katastrophenhilfe
für Vanuatu
10.00 Brunnenplatz
Konzerte
Gießen
Von Liebe, Leid und
Weltbewegendem
Musik bei Vitos mit
dem Frauenensemble
Chorage
19.00 Vitos Klinik
Pohlheim
Benefizkonzert
Mit Echte Fründe,
­Hüttenberger Maderln,
Mixed Pickles & Jenny
Liebig, Oafach so
20.00 Volkshalle
Wetzlar
Pro
Pop, Rock, Oldies
21.30 Kleine Bühne
Vorträge
Gießen
60 Jahre US-Amerikaner
in Gießen
Was bleibt? Referent:
Karl Heinz Reitz
15.00 Miller Hall
7 So
Bühne
Gießen
Kehraus um
Sankt Stephan
Satirische Oper
19.30 Stadttheater
Wie Ida einen Schatz
versteckt und Jakob
keinen findet
Für alle ab 4 Jahren
11.00 taT
Robin Hood – Für Liebe
und Gerechtigkeit
Musical der
­Herderschule
16.30 Bürgerhaus
Wieseck
Der Mann,
der die Welt aß
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Discofoxparty
20.30 Astaire’s
Veranstaltungen im Juni
Flohmärkte
Sport
Vorträge
Gießen
Gießen
Gießen
Flohmarkt
10.00 Gießener Str. 19
Tuesday Night Skating
20.00 Parkplatz
­Intersport Begro
Charlotte von Sieboldt
Lichtbilder-Vortrag
von Dagmar Klein über
die erste promovierte
Frau an der Gießener
Universität
15.30 Altes Schloss,
Netanyasaal
Deathbook –
der Thriller 3.0
Multimediale Autoren­
lesung mit Podiums­
diskussion zur Zukunft
des Lebens. Mit Andreas
Winkelmann
20.00 Ulenspiegel
Sexualisierte Gewalt
in der Einwanderungs­
gesellschaft
Vortrag von Dipl. Sozi­
alpädagogin, Mitarbei­
terin von Zündfunke
e. V. Hamburg
20.00 Nordstadtverein
Konzerte
Gießen
Duende
Flamenco Jazz
11.00 Botanischer
Garten
Märkte/Messen
Gießen
Antik- & Trödelmarkt
8.00 Hessenhallen
Alsfeld
Minibaustelle
Trassenbau. Funk­
gesteuerte Baustellen­
fahrzeuge
9.30 Hessenhalle
Vorträge
Gießen
Woher kommen
die Zahlen?
Kindervorlesung
16.15 Uni-Haupt­
gebäude, Aula
10 Mi
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Konzerte
Gießen
Gießen
Burkhard Mayer &
Jörn Pons
Jazzkonzert
20.30 Ulenspiegel
Jung, flott, frisch …
Vier junge OVAG-­
Preisträger lesen vor
12.00 Marktlauben­
straße
8 Mo
Vorträge
Gießen
Hab & Gier
KulTour 2000. Lesung
mit Ingrid Noll
19.30 Alter Friedhof,
Kapelle
9 Di
Sonstiges
Gießen
Lachyoga
19.30 Familienzent­
rum Bernhard Itzel
Stefan Mickisch
Gastspiel: Ein RichardStrauß-Abend zum 151.
Geburtstag
19.30 Stadttheater
König Ödipus
Solo-Abend mit Martin
Gärtner
20.00 taT
11 Do
Bühne
Gießen
Der Kuss ­
der Spinnenfrau
Musical
19.30 Stadttheater
Disco/Party
Gießen
Bergfest der
Tiermediziner
21.00 Haarlem
Elektroklänge
23.00 Scarabée
Feste/Festival
Gießen
Kirmes
Fassanstich, anschl.
Work Party
18.00 Festplatz
­Rödgen
Marburg
Gedanken! Los!
Kabarett mit René Sydow
20.00 KFZ
Disco/Party
Gießen
Crazy Friday
20.00 Agostea
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Kreuz und Quer
22.00 Scarabée
Feste/Festival
Gießen
Kirmes
Beach Party mit DJ
Moppel, U-Boot-Special
21.00 Festplatz
Rödgen
Call for Entries
Die Seriale
1. IndieSerienFestival
Gießen
0.00 Kinocenter
Führungen
Gießen
(Un)Heimliches Gießen
Von Kröten, Kerkern
und Kuppelei.
Referentin: Jutta Failing
La Battaglia di Legnano
Oper
19.30 Stadttheater
Wir lieben und
wir wissen nichts
20.00 taT
Kopfkino
Modenschau mit ShowActs u. Aftershow-Party
20.00 Ulenspiegel
Disco/Party
Restaurant
Schlosskeller
Peter und Frank Haas GbR
Brandplatz 2 · 35390 Gießen
Telefon 06 41/3 83 06
www.schlosskeller-giessen.de
Gießen
Agostea@Night
21.00 Agostea
Rock of Ages
22.00 Scarabée
en
Gießen
Gießen
Experimentalvorlesung
Knallendes und Stin­
kendes mit Prof. Dr.
Wolfgang Laqua
18.00 Liebig-Museum
Vom Schulkind bis zum
Greis – eine Stadt im
Einsatz für den Ersten
Weltkrieg
Diavortrag von
Dr. Ludwig Brake
19.00 ZiBB
Warum gehört Liebe
zum guten Leben?
Vortrag von Dr. Nora
Kreft
19.00 Margarete-­
Bieber-Saal
Bühne
Gießen
hr
Vorträge
Gießen
13 Sa
Ja
Football
U19 der Golden
­Dragons Gießen gegen
die Bad Kreuznach
Warriors
13.00 Waldstadion
Football
Dragons Gießen gegen
die Frankfurt Pirates
16.00 Waldstadion
Bühne
Emily’s Giant
Releaseparty.
Melancholy-Folk
20.00 MuK
25
Sport
Gießen
Vorträge
12 Fr
Gießen
it
Straße der Experimente
Großes Wissenschafts­
fest mit Experimenten
10.00 Uni-­
Hauptgebäude
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
turm
Konzerte
Se
Sonstiges
19.15 Stadtkirchen­
Feste/Festivals
Gießen
Bruchstraßenfest
Mit Ächt Jäzzt, Blues­
doctor, Livercheese
Booth Corporation
14.30 Bruchstraße
Kirmes
Livekonzert von Beakers
Mom (Rock-Covers)
21.00 Festplatz
Rödgen
Call for Entries
Die Seriale
1. IndieSerienFestival
Gießen
0.00 Kinocenter
Flohmärkte
Gießen
Flohmarkt
7.00 Rodheimer
Straße 116
Flohmarkt
10.00 Gießener Str. 19
Führungen
Gießen
Wiesecks Geschichte
und Geschichten
Das Unterdorf. Referen­
tin: Renate Schröder
15.00 Kirche Wieseck
Konzerte
Gießen
Quadro Nuevo
Instrumental-Quartett
20.00 Uni-Haupt­
gebäude, Aula
Giessen Uebergrund
22.00 MuK
Raus aus den
Schmerzen
nten
ng für Patie
veranstaltu
n
ze
er
Informations
hm
Sc
hen
mit chronisc
Di., 02.06.2015
Rathaus Gießen (Hermann-Levi-Saal)
17:00 - 19:30 Uhr, EINTRITT FREI
Rückenschmerz - Konservative Schmerztherapie
Dr. med. Rose Schnöbel-Ehehalt
(Universitätsklinikum Gießen - Anästhesie und Operative Intensivmedizin)
Rückenschmerz - Operative Behandlungsmöglichkeiten
PD Dr. med. Karsten Schöller (Universitätsklinikum Gießen - Neurochirurgie)
Neurostimulation - Wenn nichts mehr hilft - was dann?
Dr. med. Malgorzata Kolodziej (Universitätsklinikum Gießen - Neurochirurgie)
STANDORT GIESSEN
Mit freundlicher
Unterstützung durch:
streifzug
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
JULI-Ausgabe
› Erscheinungstermin: 1. Juli 2015
› Anzeigenschluss: 18. Juni 2015
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Tel. 06 41/30 03-2 23, -2 24 · Fax 06 41/30 03-3 00
anzeigenverkauf@giessener-­allgemeine.de
6/2015 streifzug 27
Veranstaltungen im Juni
Marburg
Spaceman Spiff & Band
Songwriter
20.00 KFZ
Sonstiges
Gießen
Akrobatik
für Einsteiger/innen
Workshop
10.00 Jokus
Spannung nach Maß
MuSEHum – Kinder­
atelier. Museumspäda­
gogischer Workshop für
Kinder von 9 bis 12 J.
11.00 Ober­
hessisches Museum
Kleidertausch-Party
Veranstaltet von
Greenpeace
14.00 Jokus
Strategien
des Zuschauens
Kultursommer Mittel­
hessen. Performance
17.00 Höhe Berliner
Platz
Sommerball –
Diner en blanc
Ein Abend ganz in
Weiß mit Live-Musik
und Genießermenü
19.00 Astaire’s
Sport
Gießen
Football
U15 der Golden
­Dragons Gießen gegen
die Bad Kreuznach
Thunderbirds und die
Wiesbaden Phantoms
10.00 Waldstadion
Football
Golden Dragons
­Gießen gegen die Figh­
ting Farmers Montabaur
16.00 Waldstadion
Vorträge
Gießen
Gießen für Kids
Gießener Geschichte(n)
unterhaltsam für Kinder.
Referent: Egon Fritz
10.00 Rathaus
14 So
Bühne
Gießen
Robin Hood – Für Liebe
und Gerechtigkeit
Musical der
­Herderschule
14.30 Kloster
­Schiffenberg
Frau Müller muss weg
15.00 Stadttheater
Michael Kohlhaas
Nach der Novelle von
Kleist
20.00 taT
28 streifzug 6/2015
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Feste/Festival
Gießen
Kirmes
Frühschoppen mit
­böhmischer Blasmusik
12.00 Festplatz
­Rödgen
Laubach
475. Laubacher
­Ausschussfest
Mit Musik und Tanz
10.30 Stadt- und
Festplatz
Lollar
Hoffest
Führungen und
­Mitmachaktionen
10.00 Hofgut
­Friedelhausen
Flohmärkte
Gießen
Flohmarkt
10.00 Gießener
Straße 19
Führungen
Gießen
Führung durch
das Mathematikum
14.00 Mathematikum
Jüdisches Leben
im alten Gießen
Referentin: Dagmar Klein
15.00 Stadtkirchen­
turm
Konzerte
Gießen
LenzKubachJohnson
Blues, Bop & Ballads
11.00 Botanischer
Garten
Marburg
BalFolk mit
Duo Absynthe
Vorher Tanzworkshop
20.00 KFZ
16 Di
Bühne
Gießen
Organisierte
Schallereignisse
Der Rhythmus, der dich
bewegt. Premiere. Mit
dem Jugendclub Spiel­
trieb des Stadttheaters
19.00 taT
Marburg
Poetry Slam
20.00 KFZ
Feste/Festival
Laubach
475. Laubacher
Ausschussfest
Mit Frühschoppen,
Musik und Tanz
11.30 Stadt- und
Festplatz
Konzerte
Gießen
Sinfoniekonzert
Werke von Martin, Lalo,
Mendelssohn Bartholdy
20.00 Stadttheater
Aconcagua
Salsa, Brazil, Latinjazz,
Clubjazz
20.30 Ulenspiegel
Sonstiges
Gießen
Lachyoga
19.30 Familienzent­
rum Bernhard Itzel
Sport
Gießen
Tuesday Night Skating
20.00 Parkplatz
Intersport Begro
Vorträge
Gießen
Multiresistente Erreger –
Gefahr im Krankenhaus?
Vortrag für Senioren
von Dr. Florian Wilke
17.00 Großer Hörsaal
des Instituts für Anato­
mie und Zellbiologie
Gießen
17 Mi
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Laubach
Sonstiges
15 Mo
Feste/Festival
Laubach
475. Laubacher
Ausschussfest
Mit dem Ausschießen
des Kleinen Hammels,
Musik und Tanz
6.00 Stadt- und
Festplatz
Bühne
The Merchant of Venice
In englischer Sprache
19.00 Schloss
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Vorträge
Gießen
Pathogenese und Thera­
pie der Parodontitis
Möglichkeiten des Zah­
nerhaltes. Vortrag von
Dr. José R. Gonzales
und Prof. Jörg Meyle
18.00 Institut für
Biochemie
Deliduman und
Fragmente
Lesung des türkischen
Autors Emrah Serbes
19.30 Bildungszent­
rum Nord
18 Do
Bühne
Gießen
Kehraus um
Sankt Stephan
Satirische Oper
19.30 Stadttheater
Disco/Party
Gießen
Elektroklänge
23.00 Scarabée
19 Fr
Bühne
Gießen
Das Poetry-SlamKönigstreffen
Mit Lars Ruppel
19.30 Stadttheater
Die Panik bleibt aus
Premiere
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Crazy Friday
20.00 Agostea
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Der Untergrund lebt
20.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Da Camera
Mit dem MainBarockorchester
20.00 Johanneskirche
Musik bei Vitos
Konzertabend mit Bruno
Klepper, Werke von Fres­
cobaldi, Dvorak, Schu­
mann u. Mendelssohn
20.00 Vitos Klinik
Ansgar Specht Trio
Jazz
20.30 Zum Bahnhof
Konzerte
Sonstiges
Gießen
Gießen
big-G. Allstars
freie Jamsession
20.30 Ulenspiegel
Jugger in der
pädagogischen Arbeit
9.00 Jokus
Veranstaltungen im Juni
Erzähl
Deine Geschichte!
Digitale Fotografie
und Bildgeschichten im
­Comicstyle
16.00 Jokus
20 Sa
Bühne
Gießen
Robin Hood – Für Liebe
und Gerechtigkeit
Musical
19.30 Herderschule
Der misslungene Braut­
wechsel oder Riccardo I.
Oper
19.30 Stadttheater
Die Wanze
Insektenkrimi
20.00 taT
Die Wanze 2 –
Der neueste Fall
Insektenkrimi
22.00 taT
Disco/Party
Gießen
Vintage Dance Party
Alternative, Punk bis
Rockclassics, Balkan,
Worldbeat, Electro und
Funkygrooves
20.00 Ulenspiegel
Tanzparty
20.00 Astaire’s
Agostea@Night
21.00 Agostea
Back to the 80s
21.00 Haarlem
Emily’s Giant
Melancholischer Folk à
la Mumford and Sons,
Eintritt frei
22.00 Scarabée
Sternstunde
Techno-Party
23.00 MuK
Hungen
Open-Air-BeachSoccer-Party
Best of Black, House
und Charts
20.00 Inheidener See
Flohmärkte
Gießen
Flohmarkt
7.00 Rodheimer
Straße 116
Flohmarkt
10.00 Gießener
Straße 19
WG-Flohmarkt
16.00 Scarabée
Sonstiges
Gießen
Erzähl
Deine Geschichte!
Digitale Fotografie
und Bildgeschichten
im Comicstyle
11.00 Jokus
Proportionen der
menschlichen Figur
MuSEHum – Kinderate­
lier. Museumspädagogi­
scher Workshop für
Kinder von 9 bis 12 J.
11.00 Ober­
hessisches Museum
Jugger
Schnuppernachmittag
für Jugendliche
15.00 Jokus
Sport
Gießen
Stadtradeln
Radeln für ein gutes
Klima. Auftaktveran­
staltung
11.00 Rathaus
Buseck
Sechs-Stunden-Rennen
10.00 Kartbahn
Oppenrod
Vorträge
Gießen
Mathematik
bei den Bienen
Kindervorlesung von
Prof. Beutelspacher
11.00 Mathematikum
21 So
Bühne
Gießen
Kuscheltierkonzert
Für alle ab 5 Jahren
11.00 Stadttheater
Spiel des Lebens
Mit den Schmachtigallen
19.30 Stadttheater
Der Mann,
der die Welt aß
Anschließend:
nachgefragt
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Discofoxparty
20.30 Astaire’s
Flohmärkte
Gießen
Führungen
Flohmarkt
10.00 Gießener Str. 19
Gießen
Führungen
Gießen Historisch
Entdeckungsreise
mit Egon Fritz
15.00 Stadtkirchen­
turm
Gießen
Der Botanische Garten
11.15 Botanischer
Garten
Mathematische
Stadtführung
15.00 Mathematikum
Wo die Straßen
breiter sind
Stadtspaziergang mit
Alfred Bock, begleitet
von Dagmar Klein und
Claudia Martin-Konle
15.00 John-F.-­
Kennedy-Platz
Glas, Pastell und Kliner
Die Architektur der
50er Jahre in Gießen.
Mit Paul-Martin Lied
15.00 Stadtkirchen­
turm
Sonstiges
Gießen
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Darkdinner
Kulinarisches
im Dunkeln
17.30 Jhrings
Hungen
ADAC-Traktortreffen
Mit vielen Oldtimern
und PS-starken HighTech-Schleppern
10.00 Villingen
Sonstiges
Lich
Desert Inspiration
Anschließend Film­
gespräch mit Produzent
Uli Krämer
12.00 Kino
Traumstern
Sport
Buseck
Großer Preis von
Oppenrod
10.00 Kartbahn
­Oppenrod
Vorträge
Gießen
Chris Sima
Internationales
Erzählcafé. Die
»TheaterLady« erzählt
aus ihrer Biografie
11.00 ZiBB
22 Mo
Bühne
Gießen
I wanna be
loved by you
Marilyn. Das Kind in
der Frau. Musiktheater
15.00 Stadttheater
Konzerte
Marburg
Strung Out
Transmission.Alpha.
Delta (Punk)
20.00 KFZ
6/2015 streifzug 29
Veranstaltungen im Juni
Bühne
Gießen
Kuscheltierkonzert
Für alle ab 5 Jahren
9.30 Stadttheater
Marburg
Bärenkatapult!
Mit Poetry-Slam-Cham­
pion Jan-Philipp Zimny
20.00 KFZ
Sonstiges
Gießen
Gießen
Bühne
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Gießen
Wie kämpften
die Gladiatoren?
Kindervorlesung mit
Prof. Dr. Anja Klöckner
und Schaukampf
16.15 Uni-Haupt­
gebäude, Aula
Das Asklepieion von
Kos als frühhellenisti­
sche Heiligtumsanlage
Vortrag von Prof. Dr.
Wolfgang Erhardt
18.30 MargareteBieber-Saal
Beutelspachers Sofa
Zu Gast: Hanns Hein­
rich Langmann (Bundes­
wettbewerb Mathematik)
19.30 Mathematikum
Disco/Party
Gießen
Marburg
30plus-Party
19.00 KFZ
Sport
Gießen
Stadtradeln
Radeln für ein gutes
Klima. Neubürgertour
18.00 Rathaus
25 Do
Bühne
Gießen
Organisierte
Schallereignisse
Der Rhythmus, der
dich bewegt. Mit dem
Jugendclub Spieltrieb
des Stadttheaters
18.00 taT
Die Panik bleibt aus
20.00 taT
präsentiert:
henni nAchtsheim & rick kAvAniAn
Dollbohrer
24.07.15 gießen - Freilichtbühne schiffenberg
conni
Das Musical
30.10.15 Friedberg - stadthalle
Fettes Brot
Shhh... - Konzerte 2015
09.11.15 siegen - siegerlandhalle
BAdesAlz
Dö Chefs!
17.12.15 Wetzlar - stadthalle
30.01.16 limburg - stadthalle
gerd kneBel
Wörld of Drecksäck
16.01.16 Wetzlar - stadthalle
Tickets an den bekannten VVK-Stellen
www.kbemmert.de
Ihre Veranstaltung imstreifzug ?
Schreiben Sie bis zum 18. Juni per E-Mail
an: [email protected]
30 streifzug 6/2015
Sonstiges
Gießen
Gießen
Sport
Vorträge
Elektroklänge
23.00 Scarabée
24 Mi
Kuscheltierkonzert
Für alle ab 5 Jahren
9.30 Stadttheater
Tuesday Night Skating
20.00 Parkplatz
Intersport Begro
Gießen
Männer trauern anders
Gesprächskreis und
Outdoor-Aktivitäten mit
Jürgen Jakob
19.30 Räume der
Begegnung, Bahn­
hofstraße 24
Lachyoga
19.30 Familienzent­
rum Bernhard Itzel
Tag der kleinen Forscher
9.00 Mathematikum
Gießen
Disco/Party
Sport
Stadtradeln
Radeln für ein gutes
­Klima. Schleichwege
durch Gießen
18.00 Rathaus
Konzerte
Gießen
Musik bei Vitos
Sommerliche Chor- und
Orgelmusik mit dem
Kammerchor der Kath.
Hochschulgemeinde
Gießen
19.00 Vitos Klinik
Marburg
The Durgas
Rock, Folk, Reggae
20.00 KFZ
Vorträge
Gießen
Buseck
Der Traum von Olympia
Reinhard Kleist (»Der
Boxer«) stellt seine
neue Graphic Novel vor
19.30 KiZ
26 Fr
Bühne
Auf den Spuren
von Edith Piaf
Musikalischer Theater­
abend zum 100. Ge­
burtstag mit Kerstin Hei­
les u. Christoph Pauli
19.30 Stadttheater
Michael Kohlhaas
Nach der Novelle
von Kleist
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Crazy Friday
gion
in der Re
Humor trotz(t) Demenz
Literarisch-mediale Le­
sung mit Doris Wirkner
18.30 Johanniterstift
27 Sa
Bühne
Gießen
Kvaortrevne-rkauf
ngen
ranstaltu
für Ve
20.00 Agostea
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Kreuz und Quer
22.00 Scarabée
Vorträge
1234567
23 Di
Die Wörtersammlerin
Autorin Dietlind Köhn­
cke liest aus ihrem Buch
19.30 FrauenKultur­
zentrum
Kreationismus und
Evolutionsbiologie
Vortrag von Prof.
Ditmar Graf
19.30 HermannHoffmann-Akademie
Öffnungszeiten unserer
Geschäftsstellen:
Gießen, Marktplatz 7
Mo. bis Fr.
10.00 –14.00 Uhr
14.30 –17.00 Uhr
Sa.
09.00 –13.00 Uhr
Grünberg, Buchhandlung
Reinhard, Marktgasse 10
Mo. bis Fr.
09.00 –18.00 Uhr
Sa.
09.00 –14.00 Uhr
Gießen
Speckled People
The Keller Theatre
19.30 Kleine Bühne
In der Republik des
Glücks
19.30 Stadttheater
Der Mann,
der die Welt aß
20.00 taT
16.00 Wendeham­
mer der Netanyastr.
Sonstiges
Gießen
Stärke ohne Fäuste
Selbstbehauptung und
Konfliktlösungen für
Jungen von 9 bis 12 J.
10.00 Jokus
Antike Vasenmalerei
MuSEHum – Kinderate­
lier. Museumspädagogi­
scher Workshop für
Kinder von 6 bis 9 J.
11.00 Ober­
hessisches Museum
28 So
Bühne
Gießen
Kehraus um
Sankt Stephan
Satirische Oper
19.30 Stadttheater
Wir lieben
und wir wissen nichts
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Feste/Festival
Gießen
Fluss mit Flair
Kunstspectaculum.
Open-Air-Kunstaktionen
11.00 Löber-, Lony-,
Goethe-, Bismarck­
straße
Disco/Party
Flohmärkte
Gießen
Gießen
Tanzparty
20.00 Astaire’s
Agostea@Night
21.00 Agostea
Wild Hunt
22.00 Scarabée
Flohmarkt
10.00 Gießener
Straße 19
Marburg
Flower Power Party
22.00 KFZ
Flohmärkte
Gießen
Flohmarkt
7.00 Rodheimer
Straße 116
Flohmarkt
10.00 Gießener Str. 19
Führungen
Gießen
Führung durch das
Mathematikum
11.00 Mathematikum
Naturschutzwanderung
auf der Hohen Warte
Referenten: Ralph Bauer
und Wolfgang Wagner
Konzerte
Wettenberg
Skyline Big-Band
Groove
11.00 KuKuK
Sonstiges
Gießen
Stärke ohne Fäuste
Selbstbehauptung und
Konfliktlösungen für
Jungen von 9 bis 12 J.
10.00 Jokus
Bilderbuchtage
Eröffnungsveranstal­
tung, Ralph Caspers
liest »Rosi in der Geis­
terbahn«
14.30 Neusehland
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Exponat des Monats
Die Kettenlinie
15.00 Mathematikum
Sport
Gießen
Football
Golden Dragons
­Gießen II gegen die
Celtic Guardians
13.00 MTV-­
Sportplatz
Football
Golden Dragons
­Gießen gegen die
­Freiburg Sacristans
16.00 MTV-­
Sportplatz
29 Mo
Vorträge
Gießen
Jernseits
der blauen Grenze
GELESO. Dorit Linke
liest aus ihrem ersten
Roman.
10.00 Stadtbibliothek
30 Di
Konzerte
Marburg
Lee Konitz New Trio
Jazz
20.00 KFZ
Sonstiges
Gießen
Lachyoga
19.30 Familienzent­
rum Bernhard Itzel
Bilderbuchtage
»Lies weiter, bitte…«,
Workshop und Training
zum besseren Vorlesen
mit Claudia Velten
20.00 Stadtbibliothek
Sport
Gießen
Tuesday Night Skating
20.00 Parkplatz
Intersport Begro
Vorträge
Gießen
Wenn das Herz stolpert
Herzrhythmusstörungen
und ihre Behandlung.
Vorlesung für Senioren
mit Dr. Jörn Schmitt
17.00 Großer Hörsaal
des Instituts für Anato­
mie und Zellbiologie
Fruchtzucker und
Süßstoffe aus der Sicht
der Pharmakologie
Vortrag von Matthias
Brumhard
19.00 Rathaus,
Hermann-Levi-Saal
Liefers Bassist Adameit:
»Leidenschaftliches Kollektiv«
In den 90er Jahren war Christian Adameit
eine feste Größe in der Gießener Musikszene: Er spielte bei der Band »My friend
the fawn« und war Mitglied der Kulturinitia­
tive (KIG). Heute tourt der Mittelhesse ge­
meinsam mit Superstar Jan Josef Liefers und
dessen Projekt Radio Doria durch die
Lande. Am 14. Juni tritt die Band ab 19 Uhr
im Theater Dolce in Bad Nauheim auf. »Es
ist vermutlich wie in jeder anderen Band
auch: Alle zusammen sind ein leidenschaft­
liches, streitbares und kompromissfähiges
Kollektiv. Natürlich hat Jan bei uns auch ei­
nen besonderen Status, aber keinen, der
sich aus seiner Popularität ableiten lässt,
sondern aus seinem Job als unser Sänger,
unser Frontmann und als Songwriter«, sagt
Adameit über die Zusammenarbeit mit dem
angesagten »Tatort«-Kommissar.
1998 zog Adameit von Werdorf im LahnDill-Kreis zum Studium nach Marburg,
einige Jahre später ging es weiter nach
Hamburg. Dort lebt der 40-Jährige mit
seiner Frau und zwei Kindern auch heute
noch. Sein Geld verdient er als Musiker, sein
Job bei Liefers’ Band ist aber nur einer von
vielen. Zudem spielt er in der Band der
Hamburger Bluessängerin Jessy Martens. Au­
ßerdem arbeitet er als Dozent am Popinstitut
in Hannover. Bis Ende 2014 war er auch
beim Frankfurter Alternative-Rocker Daniel
Wirtz und dessen Band Wirtz engagiert.
Dieses Jahr wird er dort nicht den Bass
zupfen – zu viele Termine hätten sich mit
denen von Radio Doria überkreuzt.
Gerade ist Adameit von einem fünftägigen
Videodreh mit Radio Doria aus Los Angeles
zurück, Ende April hat die Band noch
einen Radio-Regenbogen Award im
Europapark in Rust entgegengenommen,
war außerdem in zwei Kategorien für den
Echo nominiert. Zahlreiche weitere Galas
und Fernseh-Shows standen bereits auf
dem Programm. Ende April spielte die
Band ihr bisher größtes Clubkonzert in
Dresden vor 1900 Zuschauern. »2014 war
ich die Häfte des Jahres unterwegs«, sagt
Adameit. 2015 kommt er mit beiden Pro­
jekten bislang auf rund 60 Konzerttermine.
Seine Bands sind für ihn Herzensangele­
genheiten: »Da habe ich wirklich großes
Glück«, freut er sich, denn in dieser
komfortablen Lage sei er nicht immer ge­
wesen. Dass man als Musiker auch einmal
kleine Brötchen backen muss, weiß er aus
eigener Erfahrung. Denn die Entscheidung,
nach Hamburg zu gehen, bedeutete für ihn
erst einmal, sich unter anderem jahrelang
mit Unterhaltungsmusik auf dem Kiez über
Wasser zu halten – immer bis in die frühen
Morgenstunden. »In Hamburg stand kein
freier Stuhl, auf dem mein Name stand«,
erinnert er sich, »und sicherlich hat
niemand auf mich gewartet.«
Dass der 40-Jährige neben dem Bassspielen
auch singen kann, war ein Vorteil. »Es gibt
nicht viele Bassisten, die auch Sänger sind.«
Seine Kollegen schätzen ihn für seine Ver­
bindlichkeit und seine leidenschaftliche Art.
Er versuche einfach, alles mit größtmögli­
chem Herz zu machen und »kein Arsch­
loch« zu sein, gibt er an. Gerade in Zeiten,
in denen es unzählige gut ausgebildete
Musiker gebe, sei es wichtig, zu wissen,
was man wolle und seinen eigenen Kern
definieren zu können. Das Rezept geht auf:
Mit Liefers spielt Adameit bereits seit neun
Jahren zusammen – vormals nannte sich die
Band Jan Josef Liefers & Oblivion. Auch bei
Wirtz war er seit der Band-Gründung 2006
dabei. 2013 stand er mit der Formation in
seiner alten Heimat beim Sommerfestival
»Ya Hozna!« der KiG auf der Bühne.
Dabei war Musiker ursprünglich gar nicht
sein erster Berufswunsch. Er wollte nach
der Schule eigentlich mit Holz arbeiten,
eine Tischlerlehre absolvieren oder Gitar­
renbauer werden. Eine Allergie machte ihm
aber einen Strich durch die Rechnung. In
Marburg studierte er Literaturwissenschaft,
entschied sich aber, Berufsmusiker zu
werden. Eine Entscheidung, die sich ge­
lohnt hat. Im Sommer stehen für Adameit
mit Radio Doria Auftritte auf zahlreichen
größeren Festivals an – und zuvor der Gig
in Bad Nauheim. sag
6/2015 streifzug 31
mEdiathEk
Retrowelle bricht
Taneli Armanto war der ungekrönte König der Handy­
spiele. In den 1990ern hatte jeder Nokia­Nutzer, der
etwas auf sich hielt, sein Spiel auf dem Handy. Und
jeder andere auch, denn Snake war vorinstalliert,
Alternativen gab es eigentlich nicht. Optisch – nun ja – minima­
listisch in Grau auf Schwarz oder Hellgrün auf Dunkelgrün ge­
halten, galt es, eine pixelige Schlange nach oben, unten, rechts,
links zu navigieren, ohne dass sie den den eigenen Körper be­
rührte. Nun ist Armanto zurück. Und mit ihm Snake. Allerdings
mit einigen Veränderungen: Im Gegensatz zu früher gibt es nun
unterschiedliche Level und einige grafische Spielereien. Das ist
jedoch noch nichts gegen die wohl größte Veränderung: Gegen
Punktverlust können Spieler für ihre Schlange die Zeit zurück­
spulen. So gibt’s einen zweiten, dritten, vierten, fünften Versuch.
Für Minimalisten sind all diese Veränderungen natürlich nichts.
Und eigentlich auch nicht für alle anderen: Optisch kann Snake
mit anderen Spielen weiterhin nicht mithalten, auch die inhalt­
lichen Veränderungen sind nicht gerade revolutionär. Stattdessen
wird das Gefühl aus den 1990ern – navigieren mit Cursertasten
auf dem Schulhof – ein wenig zerstört.
Das bricht die Retrowelle, auf der Taneli
Armanto offenbar schwimmen wollte. Ein­
ziger Vorteil: Snake bleibt nicht nur Nokia­
Nutzern vorbehalten. Die weiterhin kosten­
lose App ist für iOS, Android und Windows
Phone programmiert.
fd
Grellgrüne Momente
Die Sache mit der hochgepitchten Stimme kann man kri­
tisch sehen: Niemand möchte klingen wie ein Hamster auf
Helium. Doch Marsimoto hat diese grellen Momente, diese
genialen Zeilen. Wenn er zuletzt in die Rolle des Robinson
Crusoe schlüpfte, zum Beispiel, und die Schönheit der un­
berührten Natur pries: »Ein Flugzeug kommt, fast hätt’ es
uns entdeckt. Schnell rein in’s Versteck. Wir wolln hier nicht
mehr weg. Die Krabbe macht Salat. Die Schlange macht
Spagat. Meine kleine Insel, kurz vor Dänemark!« Nun
bringt Marsimoto am 12. Juni das nächste Album heraus.
Hinter der grünen Maske steckt mit Marten Laciny einer, der 2015
große Erfolge feierte. Allerdings nicht als Marsimoto, sondern als sein
Alter Ego Marteria. »Auf jeden Fall war Marsimoto der Türöffner. Für
alles. Jan Delay hat mich damals mit auf seine Tour genommen, weil
er das allererste Marsimoto­Album so gefeiert hat. Nicht wegen Mar­
teria oder wegen irgendwelcher wahnsinnigen Videos oder irgend­
welchem Hit­Produktionsquatsch. Sondern weil er Marsimoto gefeiert
hat«, erinnert er sich. Nun also das neue Album vom Mann mit der
grünen Maske. Hoffentlich wieder mit eini­
gen grellen Momenten, die ihn auszeichnen,
wie zuletzt etwa seine Reime über das Leben
der Indianer: »Hau, der Magen knurrt wie
Sau. Hier jagt man noch selbst und schickt
nicht seine Frau. Der Indianer von heute
geht mit der Zeit: muss weinen bei E.T.,
lacht sich tot bei Karl May.«
fd
pp
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Die s
en Berichte
streifzug
Inkognito zum
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h interaktiv!
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in
agaz
aus dem M
Reportage
Start
Seine Wurzeln
Jahre lang war liegen in Gießen. Sechs
er im CreaTonstud
io ...
Rampenlicht
»Feiern im Stud
ium ist zwingend
notwendig«
Wie waren die
Gießener Uni-D
ozenten ...
Campus
Strandbar
Spätestens mit
der Landesgarte
die Stadt ihre Gewä
nschau hat
sser ...
Unterwegs
Das Heimspiel
Juli kommen zurück
Mai spielt die Band nach Hessen: Am 16.
beim Festival ...
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Gießen
Am Main
Free School Gieß
en umgezogen
Das Team der Free
School Gießen,
ehrenamtlichen
einer
kostenlose ... Initiative, die
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Ausgabe
Wetterau
Kollegah am Start
Ich stecke keine
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nische Entwicklung
raptech, es ist ...
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en wieder
Auslese
Picknick-Rekor
dversuch 2.0
Vor einem Jahr
nahm Gießen einen
Anlauf, den Weltr
ersten
ekord für ...
Am Main
»son:faber«
Auf die Gießener
zwei turbulente Band »son:faber« warten
Monate ...
Kultur
Aus dem Epize
ntrum der Bildu
ng
Maryanto Fische
r hat sich einen
verwirklicht. Schon
Traum
als Jugendliche
r ...
Auslese
Kultur
Kabinettschlückch
en
Lieblich, lecker
sein, der Somm, leicht. Und lustig soll er
erwein für ...
Vinothek
Lost River
Ryan Gosling führt
Regie – Start: 28.
– Kinocenter ...
Mai
Endspurt des Wies
nfests
Noch bis in den
7. Licher Wiesn Mai hinein gibt das
fest ...
Auslese
Auslese
Shades of Grey
Wie Sadomaso
wirklich geht, lernt
der »Grande Opera
« zu Offenbach man in
...
Die Skates glüh
Für viele Freun
freiem Himmel de von Bewegung unter
ist das lange ...
Auslese
Manfred Mann
in Gieß
Die Lieder von
ganze Generati Manfred Mann haben eine
on von Mitte ...
Kino
Abschussfahrt
Von Pornoschup
Start: 21. Mai – pen und Notaufnahmen –
Kinopolis ...
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für Tablets und Smartphones mit iOS und Android
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32 streifzug 6/2015
Fotos: Sven Stinn
Pferde satteln, weiterreiten?
Die Galopprennbahn in Frankfurt-Niederrad soll einem Leistungszentrum des Deutschen
Fußball-Bund weichen. Mini-Özils und -Götzes statt Jockeys und Hufe. Diese Renn-Saison
könnte die letzte auf der Anlage sein – sollte der Bürgerentscheid Ende Juni scheitern. Der
streifzug nennt 5 Gründe, warum man die Rennbahn vorher noch einmal besuchen sollte.
➋ Charme: Grüne Hartplastikklappstühle,
Bauzäune, verlassene Hallen mit Wettschal­
tern, geschlossene Jalousien, Bierbankgarni­
turen und eine Stellwand mitten im Raum,
auf der historische Fotos zu sehen sind.
Wer an einem Tag, an dem keine Rennen
stattfinden, hier spazieren geht, riecht und
sieht jede Menge Abschied. Das hat
Charme, b
­ edenkt man, dass Galopprennen
früher große gesellschaftliche Ereignisse
waren. Zwischen 1960 und 2000 kamen
130 000 Besucher zu 22 Renntagen.
Heute sind es 50000 Zuschauer bei sieben
Renntagen.
➌ Wahlkampf: Überall auf dem Gelände
hängen Plakate und Aufkleber mit der Auf­
schrift »Kampa«. So heißt auch die Wahl­
kampfzentrale der SPD in den Bundestags­
wahlkämpfen seit 1998. Die Bürgerinitiative
»Pro Rennbahn« hat binnen fünf Wochen
19000 Stimmen für einen Bürgerentscheid
gegen die Abriss- und Baupläne gesammelt.
13600 hätten genügt. Um das Leistungszent­
rum des DFB und die Pläne der Stadt Frank­
furt doch noch verhindern zu können, müs­
sen am 21. Juni 115000 Menschen mit Ja
stimmen. Das ist eine hohe Hürde. Doch
den Kampa-Macher macht es Mut, dass sie
das allererste Bürgerbegehren in Frankfurt
auf den Weg gebracht haben. Man könnte
­also Zeuge einer kleinen, politischen Sensati­
on werden, sollten sie sich durchsetzen.
➍ Wettfieber: An fünf Renntagen geben die
Jockeys ihren Pferde die Sporen. Anfang
Mai war der erste Termin; Gelegenheit
zum Zuschauen gibt es noch am 4. Juni,
2. August, 10. Oktober oder 15. November.
Dann heißt es an den Schalter gehen, ein
paar ­Euro auf ein Pferd setzen, an den Rand
Perfekter Ort für ein Date
oder die Tribüne der Rennbahn gehen und
sich nach dem Startschuss die Seele aus
dem Leib brüllen. Und sich nicht zu sehr
darüber ärgern, dass ein anderes Pferd ge­
wonnen hat. Aber Vorsicht: Offizielle Stel­
len weisen darauf hin, dass Glücksspiele
und Wetten zu krankhaftem Suchtverhalten
führen können. Tipps einschlägiger Anbie­
ter: Regelmäßige Spielpausen, Limit setzen
und nie unter Einfluss von Alkohol wetten.
➎ Romantik: Noch einmal hoch auf die
­Tribüne. Meist sitzt man hier alleine. Der
perfekte Ort für ein Picknick, während über
der Skyline die Sonne untergeht. Wenn
dann noch die Herzdame oder der Herz­
bube dabei ist – umso schöner. Der perfek­
te Ort für ein Date - wenn da nicht der
drohende Abriss wäre. Aber bei Romeo und
­Julia waren am Ende auch beide tot. Und
schön ist deren Geschichte trotzdem.
Kays Al-Khanak
Foto: khn
➊ Essenz: Nirgendwo sonst in Frankfurt
kann man den Charakter der Mainmetro­
pole besser erfassen als auf der Galopp­
rennbahn. Wer auf der Tribüne sitzt, hat
freien Blick auf die Skyline der Stadt. Au­
ßerdem donnern im Minutentakt Flugzeuge
über das Rund im Landeanflug auf das
größte Verkehrsdrehkreuz Europas. Auf der
Anlage ist es sehr grün, Freizeitreiter drehen
ihre Runden, Spaziergänger kommen mit
oder ohne Hündchen vorbei, und die Golf­
spieler versenken mehr oder weniger er­
folgreich in der Mitte des Areals ihre klei­
nen weißen Bälle. Großstadt und Dorf an
einem Ort. Übrigens: Niemand muss sich
heimlich Zugang zum Gelände verschaffen.
Denn das ist offen für jedermann. Und vor
der Tür stehen schon vormittags die ersten
Leute am Kiosk und diskutieren beim Do­
senbier über das jüngste Spiel der Eintracht.
6/2015 streifzug 33
Am Main
Drei Gänge aus der Steinzeit
Fleisch und Gemüse ja, Getreide und Milch nein: Kommt nach dem Veganer-Trend
jetzt die Paleo-Welle? Immer mehr Menschen beschränken freiwillig ihre Nahrungsmittel.
In Frankfurt gibt es bereits ein Restaurant mit Speisen aus der Steinzeit.
Im Frankfurter Stadtteil Bornheim liegt
Hessens wohl einziges Paleo-Restaurant.
Im »Mammeo« wird gekocht, gebacken
und getrunken wie im Paläolithikum, der
Altsteinzeit. Paleo-Ernährung beschränkt
sich auf Nahrungsmittel, die schon in der
Steinzeit verfügbar waren: Fleisch, Fisch
und Meeresfrüchte, Eier, Obst und Gemü­
se, Pilze, Nüsse und Honig. Alles, was
durch Ackerbau und Viehzucht dazukam,
wird vermieden: Getreide und damit Brot
oder Müsli; Milch und damit Joghurt oder
Butter; Zucker. Ernährungsforscher sehen
das eher kritisch.
Im »Mammeo« ist der Milchschaum auf
dem Cappuccino aus Kokosmilch, die
heiße Schokolade besteht aus Mandel­
milch. Die Tacos auf der Mittagskarte
werden aus Kochbananen gemacht, der
Schmand für die Grüne Soße aus Cashew­
nüssen. Sariya Forkel hat das Lokal vor
einem Jahr gegründet. Bisher war es
hauptsächlich ein Café mit Mittagstisch,
seit Mitte Mai hat die 28-Jährige am
Wochenende auch abends geöffnet und
bietet »richtig schöne Steaks« an.
Vorbilder gibt es wenig: In Berlin-Neu­
kölln hat 2011 das »Sauvage« eröffnet,
2013 kam ein – noch größerer – Ableger
in Prenzlauer Berg dazu. Im Szene-Quar­
tier rund um die Berger Straße in Frankfurt
sprossen währenddessen vegane Restau­
rants und Cafés wie Pilze aus dem Boden.
Man könnte das »Mammeo« für einen
kühnen Gegenentwurf halten: ein Refugi­
um für Fleischfreunde. Viele Besucher
kommen aber aus anderen Gründen, zum
Beispiel, weil sie unter Laktose-Intoleranz
oder Gluten-Unverträglichkeit leiden. For­
kel ernährt sich selbst seit rund drei Jahren
nach den Regeln der Paleo-Diät. »Ich
wollte keine industriell verarbeiteten Le­
bensmittel mehr essen«, begründet sie ihre
Entscheidung. Gekocht und gebacken ha­
be sie schon immer gern, sagt die gelernte
Friseurin. So kam sie auf die Idee, ein Res­
taurant zu eröffnen, »in das ich selbst gern
gehen würde«. Das Motto ihres Ladens:
Real Food.
Auch Online-Foren, Kochbuch-Autoren
und Seminar-Anbieter haben das Thema
Steinzeit-Kost entdeckt. Eine der bekann­
testen ist Sabine Paul, Gründerin des
»PaläoPower-Instituts«. Sie verspricht auf
ihrer Homepage »sprühende Energie mit
der natürlichen Ernährung unserer fitten
Vorfahren«. Susanne Klaus leitet beim
Veranstaltungen in Frankfurt
Mittwoch, 3. Juni
Fressgassfest
Das Fest in der Fressgass ist stets das erste im
Jahr in der Mainmetropole. Zum Schlemmen
und zur Völlerei gibt’s Musik, Spiele und
Aktionen. »Mahlzeit« heißt es dann bis zum
12. Juni.
Dienstag, 9. Juni
Rick Kavanian
Der aus der Bullyparade bekannte Komiker
geht zurück zu seinen Wurzeln. Stand-upComedy im klassischen Sinne. Nur wo liegen
diese Wurzeln? Armenien oder München?
Gute Frage. Persönlich wird’s aber auf jeden
Fall.
➛➛ 20.00 Die Käs
Mittwoch, 10. Juni
Jace Everett
Bekannt geworden ist der Mann aus Nash­
ville mit dem Titelsong der HBO-Vampirserie
»True Blood«. Er kann aber viel mehr als nur
34 streifzug 6/2015
»Bad Things«, sondern lebt für seinen Mix
aus Americana, Rock und Country.
➛➛ 20.00 Das Bett
Exclusive
Elektropo aus München. Da wabert der Bass,
da rumpeln die Synthies, da kratzt die Stim­
me, da rauscht die Gitarre.
➛➛ 20.00 Zoom
Freitag, 12. Juni
Vereinsheim
Das Vereinsheim ist ein fünfköpfiges Künst­
lerkollektiv, das auf einer Bühne ganz nah am
Publikum mit ihren Gästen musikalische Mo­
mentaufnahmen entwickeln, die niemand
vorhersagen oder wiederholen kann.
➛➛ 20.00 Brotfabrik
Samstag, 13. Juni
Shahin Najafi
Er ist laut »Spiegel« die Stimme der jungen
Generation in Iran. In seinen Rocksongs
prangert der in Köln lebende Musiker gesell­
schaftliche Probleme und Tabus an und tritt
für Menschenrechte ein.
➛➛ 20.00 Das Bett
Sonntag, 14. Juni
Bobby McFerrin & Chick Corea
Bobby McFerrin ist mehr als nur »Don’t
worry, be happy«. Zusammen mit einem
weiteren Könner der Jazzszene, Chick Corea,
kommt er auf Tour und improvisiert, was das
Zeug hält.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Dienstag, 16. Juni
King Rocko Schamoni & Orchester
Mirage
Deutsche Popmusik – damit ist nicht Nena,
sondern vergessene Schätze gemeint – hat
Rocko Schamoni zusammen mit seinen Mit­
streitern ausgegraben. Nun präsentiert er das
Projekt, das er über Kickstarter finanziert hat.
➛➛ 21.00 Mousonturm
Am Main
Mittwoch, 17. Juni
Marcus Jeroch
»SehQuenzen« nennt der Komiker und
Künstler seine Show, in der er mit viel
Nonsens und versteckter Philosophie
unterhält. Ungewöhnlich.
➛➛ 20.00 Die Käs
Donnerstag, 18. Juni
Habib Koite
Soul und Blues mischt er mit Flamenco und
African-Groove zu einem rockigen
Gesamtsound. Seine Lieder handeln von der
Liebe zu seiner Heimat Mali und den dort
lebenden Menschen.
➛➛ 20.00 Brotfabrik
Samstag, 20. Juni
Vince Ebert
Urknall und Co. nimmt der Frankfurter Wis­
senschaftskabarettist Vince Ebert unter die
Lupe. Dabei gelingt ihm der Brückenschlag
ohne Kalorien zu zählen2. Seit sie auf
Weißmehl, Zucker und Kuhmilch verzich­
te, fühle sie sich nach dem Essen nicht
mehr aufgebläht und habe kein Völlege­
fühl mehr. Ihre Allergien seien weniger ge­
worden, sagt die Frankfurterin. »Ich fühle
mich fitter und habe mehr Energie.« Er­
nährungswissenschaftlerin Klaus bleibt
dennoch skeptisch. Sie lehnt jeglichen
»Ernährungs-Dogmatismus« ab. Dass im­
mer mehr Menschen ihre Nahrungsmittel­
palette bewusst einschränken, hält sie für
ein Wohlstandsphänomen in Zeiten gro­
ßer Auswahl und niedriger Preise – und
manchmal auch für »eine Art Religionser­
satz«. Sandra Trauner
Sariya Forkel ernährt
sich seit drei Jahren nach
den Paleo-Regeln
von der Kakerlake über den Orgasmus bis
zum Weltuntergang. Danach wird man ja
wohl schlauer sein.
➛➛ 20.00 Die Käs
Montag, 22. Juni
Patti Smith
Die amerikanische »Godmother of Punk«
zeigt, dass sie auch mit 69 Jahren nichts
von ihrer Energie verloren hat. Zusammen
mit ihrer Band performt sie ihr erstes Album
»Horses« (1975).
➛➛ 20.00 Alte Oper
Mittwoch, 24. Juni
NoFX
Punkrock mit einem Augenzwinkern. Die
Amerikaner hatten ihre große Zeit und
gehören nicht mehr zu den ganz großen
Nummern. Spaß machen sie aber noch
immer.
➛➛ 20.00 Batschkapp
Foto: dpa
Deutschen Institut für Ernährungsfor­
schung die Arbeitsgruppe Physiologie des
Energiestoffwechsels. Sie kann der Stein­
zeiternährung nicht viel abgewinnen.
»Wieder so eine leicht unsinnige Sache«,
sagt sie trocken. Zugrunde liegt dem Trend
eine Theorie des Stammvaters der Bewe­
gung, Loren Cordain. Demnach ist der
Mensch nicht dafür geschaffen, kohlen­
hydratreiche Agrarprodukte zu verdauen –
genetisch habe er sich seit der Steinzeit
schließlich nicht weiterentwickelt. Dafür
gebe es »keine wissenschaftliche Grundla­
ge«, sagt Klaus. »Außerdem wissen wir gar
nicht genau, was man in der Steinzeit ge­
gessen hat.« Ganze Nahrungsmittelgrup­
pen auszuschließen, sei unsinnig: »Das
Beste ist eine normale, breit gefächerte
Mischkost, so vielfältig wie möglich.« Gut
findet Klaus, dass in der Paleo-Küche nur
frische, industriell nicht vorverarbeitete
Lebensmittel verwendet werden – das sei
aber in jedem guten Restaurant der Fall.
Diese Erfahrung hat auch Sabine Lanius
gemacht. Die 49-Jährige, die als Beraterin
viel unterwegs ist, ernährt sich seit einem
halben Jahr nach den Paleo-Regeln, hat
aber noch nie ein Steinzeitrestaurant be­
sucht. »Man kann in jedem guten Restau­
rant etwas finden.« Beim Selberkochen
findet sie es »charmant, dass die Rezepte
eher schlicht sind und dass man satt wird,
Freitag, 26. Juni
Tom Jones
Noch mal zum mitschreiben:
T.O.M. J.O.N.E.S.! Sir!
Mehr als nur »Sexbomb« und »Burning down
the house«. Und mit 75 Jahren steckt er
noch immer viele jüngere Musiker in Sachen
Ausstrahlung und Können locker in die
Tasche.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Sonntag, 28. Juni
Der Kontrabass
Das Stück, das auf einem Roman von Patrick
Süskind basiert, handelt von der Hassliebe
eines Kontrabassisten zu seinem Instrument
mit Schattensaiten.
➛➛ 20.00 Fritz-Rémond-Theater
Jackson Brown
Der US-Folkrock-Veteran lässt sich wieder
mal in Deutschland blicken. Noch immer ist
er lässig, zeitlos und elegant.
➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle
6/2015 streifzug 35
Foto: bf
Emily’s Giant: Wuschelmähne
mit grandioser Stimme
Was für eine Stimme. Das werden sich fast alle gedacht haben, die Robert Groos mit seinem
Projekt Emily’s Giant schon mal live erlebt haben. Nicht nur seine Wuschelmähne ist markant
und von Weitem zu erkennen, auch die ganz besondere Stimmfarbe, die zwischen erdig, kernig
und warm kreist, um sich kurz darauf wieder leidenschaftlich und fordernd laut zu erheben,
brennt sich ins Gedächtnis ein. Am 12. Juni feiert das Gießener Duo im MuK das Release seines
selbst betitelten Debüts. Am 20. Juni gastieren sie im Scarabée.
Zwar lebt Ideengeber und Band-Gründer
Robert Groos schon seit einem Jahr in Leip­
zig, dennoch hat er Gießen nicht den Rü­
cken gekehrt: »Wir haben unsere Fanbase
hier, da wir vergangenes Jahr ganz viel in
36 streifzug 6/2015
Gießen gespielt haben.« Da sei es klar ge­
wesen, dass es im Rahmen der kleinen Re­
lease-Tour, die das Duo quer durch
Deutschland führt, auch ein Gastspiel in
der Heimat gebe. Ein Jahr ist es her, dass
sich Groos und Schlagzeuger Nico Viehl
zusammengetan haben. Das Projekt
Emily’s Giant gab es allerdings schon
vorher. Entwickelt hat sich das Ganze aus
Groos’ Vorgänger-Band Am Leben forbei,
Kultur
mit der er in den vergangenen Jahren über
die Bühnen der Region und in ganz
Deutschland tourte. Als sich die Band durch
Studienabschluss und den Berufseinstieg
mehrerer Mitglieder langsam aufzulösen
begann, befand sich Songschreiber Groos
ebenfalls gerade im Umbruch.
Elf ihrer musikalisch ungewöhnlichen
Stücke haben sie nun auf dem Album auf­
genommen, das beim Leipziger Label
Analogsoul erscheint. Den Chef des Labels,
der selber Sänger bei einer Band ist, hatte
Groos bei einem Konzert in Leipzig ken­
nengelernt, wo dieser für die Soundtechnik
verantwortlich war. Groos schätzt an dem
kleinen Label besonders die familiäre
Hatte er vorher fast ausnahmslos auf
Deutsch getextet, wendete er sich wieder
Atmosphäre und die Entscheidungsfreiheit,
vermehrt der englischen Sprache zu. Nach
die ihm dort als Künstler bleibt. »Man kann
der Auflösung von Am Leben forbei tourte
mit allen Fragen zu ihnen kommen.« Doch
der hauptberufliche Musiker zunächst als
Groos will dem Label auch entgegen kom­
Solokünstler und leg­
men und verzichtete
te sich später den
auf einen finanziellen
Die Musik ist eine eigene
Projektnamen
Vorschuss für die CDEmily’s Giant zu.
Produktion. Stattdessen
Mischung aus melancholischen wurde das Album via
Der Zufall wollte es,
dass er während des
Crowdfunding und der
Indie-Folk-Sounds und
Zwischennutzungs­
Plattform Visionbakery
brachialem Indie-Rock,
projekts in den Räu­
finanziert. Das Ziel von
men der Ludwigstra­
2500 Euro wurde noch
die besonders durch Laut- und
ße 6 auf Drummer
vor Ablauf der Frist er­
Nico Viehl stieß.
reicht, mit knapp 3000
Leisekontraste in den Songs
Viehl, der bislang fast
Euro haben Emily’s
an Tiefe und Intensität
ausschließlich im
Giant sogar etwas mehr
Rock- und Metal-Sek­
erwirtschaftet. »Wichtig
gewinnen.
tor die Sticks
war uns, dass die Leute
schwang, und Groos
nicht nur spenden, son­
kamen ins Gespräch. Bei einer gemein­
dern auch etwas bekommen«, sagt Groos.
samen Probe stellte sich heraus, wie gut der
Wer Geld bezahlt hat, bekommt nun also
erdige, vom Blues und Folk orientierte
das fertige Album, einen Getränke-VIP-Pass
Sound von Groos zu der progressiv-noisi­
für das Konzert im MuK oder etwa ein
gen Spielweise von Viehl passte. »Anfangs
Wohnzimmerkonzert.
war es teils schwierig, gegen Nico anzu­
kommen«, erinnert sich der Sänger, aber
Rund 110 Unterstützer fanden sich, im
die beiden fanden mehr und mehr zusam­
Schnitt zahlten sie zwischen 20 und 25 Euro,
men und entwickelten so einen ganz eige­
um das Duo zu unterstützen. Das Album er­
nen Stil, den sie in ihrem Pressetext selbst
scheint in einer Auflage von 1000 gepressten
als Indie-Folk beziehungsweise Folkabilly
Exemplaren, die ab der Tour auf den Konzer­
bezeichnen.
ten und direkt über die Band zu erwerben
sind. Ab dem 24. Juli ist das Album dann
auch im Online-Vertrieb und sowohl in
»Uns fällt es selber schwer, eine Schublade
gepresster als auch in Download-Form über
aufzumachen«, räumt Groos ein. Die Musik
die gängigen Portale wie Amazon, iTunes
ist eine ganz eigene Mischung aus typisch
oder Spotify zu beziehen. Groos spielt übri­
melancholischen Indie-Folk-Sounds und
gens unter dem Projektnamen Emily’s Giant
brachialem Indie-Rock, die besonders durch
auch weiterhin Soloshows – etwa, wenn sein
die Laut- und Leisekontraste in den Songs
Partner, der nach wie vor in Gießen ansässig
an Tiefe und Intensität gewinnen. Mal ist die
ist, verhindert ist. Die Songs sind dann an­
Musik wie auf »Not mine« tatsächlich sehr
ders arrangiert und durchaus etwas ruhiger
stark an die Briten von Mumford & Sons an­
geprägt.
gelehnt, andere Stücke bäumen sich auf und
rumpeln mit der Garagenmentalität von
Bands wie The Black Keys daher, während
Für das Konzert im MuK (Beginn 20 Uhr)
die tiefe Leidenschaft in Groos’ Gesang
gibt es Karten im Vorverkauf für 5 Euro
auch durchaus Assoziationen zu Kings of
unter www.reservix.de. An der Abendkasse
Leon zulässt. Durch die ungewöhnliche
kosten die Tickets 7 Euro. Nach dem
Besetzung und die zeitweise progressiv-kan­
Konzert wird noch ein DJ auflegen und den
tigen Sounds fühlt man sich auch ein wenig
Abend ausklingen lassen. Weitere
an das britische Geschwister-Duo Blood
Informationen im Internet unter
Red Shoes oder gar an Jack White’s White
http://emilysgiant.bandcamp.com/
Stripes erinnert.
Sabine Glinke
Premieren im
Theater
Zum 151. Geburtstag:
Richard-Strauss-Abend
12. Juni, 19.30 Uhr, Großes Haus
Wann immer Stefan Mikisch zu einem
Gesprächskonzert einlädt, sorgt er für
Begeisterung: Profundes Wissen gepaart
mit fulminantem Klavierspiel und geist­
vollem Humor hat dem Pianisten und
Musikwissenschaftler eine große Fange­
meinde eingebracht – auch in Gießen.
Nun kehrt er zurück und präsentiert Aus­
schnitte aus »Der Rosenkavalier«, »Also
sprach Zarathustra« und »Till Eulenspie­
gels« lustige Streiche von Richard
Strauss. Ein außergewöhnlicher Abend
für einen außergewöhnlichen
Komponisten.
Das Poetry-Slam-Königstreffen
mit Lars Ruppel
19. Juni, 19.30 Uhr, Großes Haus
Seit 1994 finden jährlich deutschsprachi­
ge Meisterschaften statt. Vier der bisheri­
gen Sieger treten beim 1. Königstreffen
im Stadttheater Gießen gegeneinander
an. Mit Jan Philipp Zymny (Bochum),
Volker Strübing (Berlin), Nektarios
Vlachopoulus (Heidelberg) und Team
Scheller sind keineswegs nur Meister der
Vergangenheit im Starterfeld, sondern
nach wie vor gefürchtete Legenden der
Dichterwettkämpfe. Moderiert wird das
Event vom Deutschen Meister Lars
Ruppel aus Marburg.
Zum 100. Geburtstag von Edith Piaf:
Auf den Spuren der großen Stimme
26. Juni, 19.30 Uhr, Großes Haus
Edith Piaf hat mit ihrer großen Stimme
und ihrer zierlichen Statur Millionen
Menschen verzaubert und gleichzeitig
das Leben so verschlungen, dass sie
daran zugrunde ging. Gemeinsam mit
Christoph Pauli am Flügel und Manfred
Manhart am Akkordeon begibt sich
Kerstin Heiles auf die Spuren der großen
Chansonnière und produziert anhaltende
Gänsehaut. Ein außergewöhnlicher
musikalischer Theaterabend zwischen
Glamour und Drogen, Zärtlichkeit und
Männerverschleiß, Kunst und
Katastrophe.
6/2015 streifzug 37
Foto: bf
Veganes Gemetzel
Ein saftiges Steak zum Champions-League-Finale? Nicht nur Luis Suarez dürfte das gefallen.
Wer sich, der Umwelt und zuallererst den Tieren etwas Gutes tun will, serviert am 6. Juni
jedoch Tofu statt T-Bone. streifzug-Redakteur Christoph Hoffmann hat die Bundesliga zum Probelauf genutzt und zwei Freunden bei der Sportschau ein veganes Menü vorgesetzt. Könnte zum
Spiel Juve gegen Barca passen: Einer rührt Beton an, die anderen beißen sich die Zähne aus.
Als kleiner Junge hat mich meine Oma mal
gezwungen, eine Schale Rotkohl zu essen.
Ich weiß noch, wie ich auf dem Küchentre­
sen gesessen und bitterlich geweint habe.
Vermutlich hatte meine Oma selbst Tränen in
den Augen, aber sie wollte nur mein Bestes.
Der Junge muss doch groß und stark werden.
Heute bin ich groß und stark, mit Rotkohl hat
das aber nichts zu tun. Im Gegenteil: Von mir
toleriertes Gemüse lässt sich an einer Hand
abzählen und Obst esse ich überhaupt nicht.
Worauf ich hinauswill: Ich bin ganz gut mit
tierischen Produkten gefahren, mein Arzt hat
auch keine gravierenden Mangelerscheinun­
gen festgestellt. Doch Gesundheit ist das ei­
ne, das Gewissen das andere.
38 streifzug 6/2015
Wer schon mal eine Dokumentation über
Massentierhaltung gesehen hat, kennt die
Bilder von verstümmelten Hühnern und oh­
ne Betäubung kastrierten Ferkeln. Man fragt
sich, wie grausam der Mensch sein kann,
und beißt bald doch wieder genussvoll in
die Bratwurst. Letztens habe ich ein Zitat ei­
nes Bauern gelesen: »Wer ein Hähnchen für
2,49 Euro kauft, gibt an der Kasse das Recht
ab, sich über Massentierhaltung aufzure­
gen.« Auf die jährliche Abholzung von
200 000 m2 Regenwald zur Gewinnung von
Weideflächen für methangasfurzende Rin­
der gehe ich daher besser nicht genauer ein.
Wechseln wir lieber zu leichterer Kost. Ich
werde heute vegan kochen und das Ergeb­
nis zwei Freunden vorsetzen, die ich zur
Sportschau eingeladen habe. Eintracht
Frankfurt spielt gegen den 1. FC Köln. Adler
gegen Geißböcke. Passt ja.
Zum Glück hat meine Freundin ein veganes
Kochbuch im Regal. Sie ist seit Jahren Vege­
tarierin, am Veganismus ist sie jedoch ge­
scheitert. Knackpunkt war der Käse. Den
gibt es heute ebenso wenig wie Fleisch,
Fisch, Milch, Sahne oder Butter. Oder an­
ders ausgedrückt: Alles, was Spaß macht, ist
tabu.
Missmutig schnappe ich mir das Kochbuch.
Was mir zuerst auffällt: Der Autor heißt
Attila, genauso wie das Maskottchen der
Eintracht. Ich werte das als gutes Zeichen.
SpEzial
Nächste positive Überraschung: Ich dachte,
ich muss mich zwischen Wurzelgemüse,
Dinkelauflauf und Algensuppe entscheiden,
stattdessen gibt’s Rezepte für Döner, Spa­
ghetti bolognese, Burger und Chili con
Carne. Mein Ehrgeiz ist geweckt. Nach lan­
gem Überlegen entscheide ich mich für ein
Drei­Gänge­Menü: Als Entrée werde ich
Frikadellen servieren, zum Hauptgang gibt
es Chili, und wenn dann noch Platz ist, wird
mein Panna Cotta mit Karamellsoße meine
Gäste verwöhnen. Beim Blick auf die Zuta­
tenliste beschleichen mich jedoch Zweifel.
Agar­Agar? Agavendicksaft? Quinoa? Johan­
nisbrotkernmehl? Leinsamen­Eier? Noch nie
gehört. »Das kriegst du nicht im Super­
markt, du musst zum Bioladen«, sagt meine
Freundin. Also los. Wobei: Darf ich als
Ein­Tages­Veganer überhaupt Auto fahren?
Der Verzicht beschränkt sich ja nicht nur
aufs Essen. Ein Blick ins Internet verrät: Ich
bin nicht der Erste, der sich das fragt. In
Veganer­Foren wird über aus Tierkohle her­
gestellte Autoreifen, Lederlenkräder und an
Windschutzscheiben zerplatzende Insekten
diskutiert. Selbst aufs Bahnfahren müssen
vegane Hardliner verzichten, in den Brem­
sen der Züge stecken Bestandteile von
Schweinen. Ich merke schnell: Wenn ich bis
zum Fußball wieder zurück sein will, muss
ich mich auf die Nahrungsaufnahme be­
schränken. Ob ich rein vegane Kleidung
habe, weiß ich nämlich auch nicht.
Vor ein paar Jahren hätte ich lange nach
Bioläden suchen müssen, heute gibt es sie
fast an jeder zweiten Ecke. Nicht zuletzt
wegen Gammelfleisch und Pferdelasagne
boomt das Geschäft. Der Umsatz von Bio­
lebensmitteln hat sich in Deutschland laut
dem Statistikportal statista in den vergange­
nen zehn Jahren von 3,5 auf 7,91 Milliarden
Euro mehr als verdoppelt. Hauptabnehmer
dürften die acht Millionen Vegetarier und
knapp eine Million Veganer sein, die es
hierzulande laut dem Deutschen Vegetarier­
bund gibt.
Ich leiste meinen Beitrag und lasse ein klei­
nes Vermögen im Bioladen. Nach einer hal­
ben Stunde quillt der Einkaufswagen über.
Das liegt daran, dass tierische Stoffe auch
da lauern, wo man sie nicht vermutet.
»Kann Spuren von Milch enthalten«, steht
auf Senftuben, weshalb ich ein dreimal so
teures veganes Produkt kaufe. Wieder zu
Hause, setze ich mich an den Rechner und
durchforste das Internet. Auf was müssen
Veganer noch verzichten? Ich wusste, dass
Gummibärchen Gelatine enthalten, aber
auch Säfte? Handelsübliche Marmelade
geht auch nicht, sie kann Farbstoffe ent­
halten, die aus Schildläusen gewonnen
werden. Manche Kaffeebohnen werden mit
Bienenwachs überzogen, Gleiches gilt sogar
für Obst. Ein Glas Wein im Restaurant?
Pustekuchen, bei der Herstellung wird
Fischblase eingesetzt. Mich beschleicht ein
ungutes Gefühl. Ich tippe »Bier Vegan« in
die Suchmaske ein – und atme auf. Ich kann
zum Fußball Bier servieren, ein Hoch auf
das Deutsche Reinheitsgebot.
»Vielleicht solltest du mal anfangen zu
kochen, anstatt nur darüber zu lesen«, sagt
meine Freundin. Sie hat recht, in zwei Stun­
den fängt das Spiel an. Die zweistündige
Küchenschlacht beginnt schon jetzt: Lein­
samen­Eier dienen als Ei­Ersatz, der die
Frikadellen binden soll. Die Samen werden
gemahlen und mit Wasser vermengt, fertig.
Jetzt die Samen der Quinoa kochen – ein
Fuchsschwanzgewächs aus Südamerika –
mit angebratener Paprika, Zwiebeln und
den Leinsamen­Eiern zu Frikadellen formen.
Muss später nur noch kurz in die Pfanne.
Das Chili: Laut Kochbuch soll ich den Tofu
mit der Gabel zerdrücken, anbraten, alle
anderen Zutaten beimischen und köcheln
lassen. Dann das Panna Cotta: Hier kommt
das ominöse Agar­Agar ins Spiel. Laut Wiki­
pedia handelt es sich dabei um Agerose, die
aus den Zellwänden einiger Algenarten
gewonnen wird. Ein Gelatine­Ersatz. Für
meinen Nachtisch wird es mit Sojasahne,
Rohrzucker und Vanille aufgekocht. Wäh­
rend die Masse abkühlt, kümmere ich mich
um die Karamellsoße. Rohrzucker karamel­
lisieren, Sojasahne dazu, fertig.
Es klingelt. Philipp kommt herein und
rümpft die Nase. »Gut riecht das nicht.« Er
hat recht. Die Wohnung stinkt wie ein
Getreidesilo. Dazu mischt sich ein Duft, der
an Indien erinnert. Das liegt an den exoti­
schen Gewürzen wie Kardamom, Chilipul­
ver, Kurkuma und Kreuzkümmel. Sollen die
intensiven Gewürze womöglich den
Geschmack übertünchen?
Noch ein paar Minuten bis zum Anpfiff,
Philipp verzieht sich mit einem garantiert
veganen Bier auf den Balkon. Eigentlich
hätte ich mir keinen besseren Testesser ins
Haus holen können, denn Philipp wird von
Freunden nur »Öko«
genannt. Nein,
er trägt weder
Poncho noch
Hanfsandalen,
den Spitznamen
hat er längst ver­
gangenen WG­
Zeiten zu verdan­
ken. Damals
haben ihn seine
Mitbewohner da­
bei ertappt, wie er
Auberginen in der
Pfanne anbriet. Zwischen Tiefkühlpizza und
Dosenravioli ein geradezu groteskes
Gericht.
Nicht unschuldig an dem Spitznamen ist
Michel, der wenig später vor der Tür steht
und respektlose Witze über meine Koch­
künste abgibt. Das Spiel fängt an. Ich bin
noch in der Küche. Zur Halbzeitpause liegt
die Eintracht 0:1 zurück, wenigstens ist das
Essen fertig. Jetzt wird es ernst. Ich tische die
Quinoa­Frikadellen und das Chili gemein­
sam auf, vielleicht ergibt sich daraus ja
eine wundersame Symbiose des guten
Geschmacks. »Die Dinger sind okay«, sagt
Michel und meint die Frikadellen. Auch
Philipp kann sich damit anfreunden. Ich
probiere: In der Tat, schmeckt nicht schlecht.
»Könnten etwas knuspriger sein«, wirft
Michel ein. Ein klarer Angriff auf meine
Kochkünste. Dann das Chili. Langes
Schweigen, bis Philipp endlich sagt:
»Schmeckt eher wie eine Beilage.«
Michel sieht es ähnlich: »Ein bisschen Hack
würde dem Gericht guttun.« Und ich? Sagen
wir so: An Chili con Carne kommt es nicht
heran, aber man kann das mal essen.
Die zweite Halbzeit beginnt, Umzug ins
Wohnzimmer. Das Panna Cotta wird auf
dem Sofa gereicht. Optisch eine klare Eins,
geschmacklich eine Katastrophe. Als kaue
man in Kleister eingelegten Weizen. Philipp
verzieht den Mund, was aber auch an der
desolaten Leistung der Eintracht liegen könn­
te. Ich frage Michel, was er vom Nachtisch
hält. »Schlechter als die Eintracht kann er
nicht sein.« Der Schiri pfeift ab, die Eintracht
verliert 2:4. Mit hängenden Köpfen machen
sich meine Besucher auf den Heimweg. Ich
meine, das Wort Döner zu hören, will es
aber nicht beschwören. Ich trotte in die
Küche und beseitige das Chaos. Ich befürch­
te, bei mir wird auch in Zukunft der Genuss
über das Gewissen triumphieren. Häufiger
mal Falafel statt Döner ist aber drin – den
Rotkohl kann ich ja weglassen.
Christoph Hoffmann
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6/2015 streifzug 39
Himmel
Fotos: Ramroth/bf
Mit den Händen zum
Andreas Ramroth hat eine Passion: Der Gießener ist Alpinkletterer. Jedes zweite Wochenende
und große Teile der Ferien verbringt der 40-jährige Förderschullehrer in den Alpen und erklimmt
große Felswände. Doch damit nicht genug: Der im Westerwald aufgewachsene Ramroth
hält seine Klettertouren in ungewöhnlichen und eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Fotografien fest.
Die Fotos macht er selbst, fast ausschließlich aus der Klettererperspektive.
Wie sind Sie zum Klettern gekommen?
AR: Über eine Freundin. Ich wurde direkt
mit an den Fels genommen. Anfangs war es
ein Riesenproblem, mich mit dem Thema
Höhe anzufreunden. Meine Bilder haben
fast alle mit Tiefe zu tun, aber genau das hat
mir am Anfang fast einen Strich durch die
Rechnung gemacht.
Sie hatten Höhenangst, bevor sie mit dem
Klettern angefangen haben?
AR: Ich habe früher auf dem Dorf mit mei­
ner Oma die Glocken geläutet. Da ging es
eine steile Treppe hoch, das ging gar nicht.
Ansonsten habe ich Situationen mit Höhe
immer gemieden. Man kann sich aber sehr
gut desensibilisieren. Beim Klettern hat man
40 streifzug 6/2015
einen Partner dabei, der einen sichert und
die Verantwortung für einen übernimmt.
Können Sie sich an Ihre Gefühle bei der
ersten Klettertour erinnern?
AR: Das Spannendste ist das Loslassen. Ich
kann jedem empfehlen, sich mal ins Seil
binden und drei Meter hochziehen zu las­
sen. Dann kann man nachvollziehen, was
es bedeutet, die Verantwortung abzugeben.
Da passiert etwas mit einem.
Was war Ihre bisher größte
Herausforderung?
AR: Die Pumprisse an der Fleischbank
im Wilden Kaiser. 1977 wurde die Tour
erstbegangen von Helmut Kiene und
Reinhard Karl. Karl war der erste Deutsche
auf dem Mount Everest, eine echte Ikone.
Die Tour war damals ein echtes Statement,
denn mit ihr wurde erstmals der sechste
alpine Grad geöffnet. Mit dem Grad
beschreibt man die Härte einer Tour. Beim
Sportklettern geht die Skala heute bis 11+.
Einen sechsten Grad in der Halle kann
man aber nicht mit einem sechsten Grad
im Alpinbereich vergleichen. Damals war
beim sechsten Grad Schluss.
Die Route ist clean, es gibt keine
Zwischensicherungen, Klemmer und Eisen
passen und halten oft nicht – ein ganz
wildes Ding. Ich habe die Tour vor
zwei Jahren gemacht – ein wirklich
amtlicher Tag.
Sportwelt
Wonach suchen Sie Ihre Touren aus?
AR: Ich habe eine Liste mit Favoriten im
Kopf, meist Erstbegehertouren. Die meisten
Touren sind ausgearbeitet. Ich schaue dann
nach dem möglichen Zeitfenster, Faktoren
wie dem Wetter und fahre los. Grob kann
man planen, aber man muss auch zuschla­
gen, wenn es passt.
Was muss man als Kletterer mitbringen?
AR: Gelassenheit ist wichtig. Außerdem
muss man ehrlich zu sich sein und seine
Fähigkeiten richtig einschätzen. Es ist
wichtig, dass man sich Ziele setzt, für die
man arbeiten muss, aber man muss
auch sagen können: Es ist ’ne Nummer zu
groß.
Was macht die Faszination am Klettern
aus?
AR: Ich finde die Bewegung klasse, da sie
ganzheitlich ist. Ich muss mich immer auf
die Gegebenheiten einstellen, die die Natur
vorgibt, und kreativ sein. Das Naturerlebnis
selbst ist auch toll. Das klingt erst mal platt,
aber jeder, der schon mal vor so einer
Riesenfelswand gestanden hat, merkt, dass
da was mit einem passiert. Dritter Aspekt ist
die Fokussiertheit. In den Stunden, die so
ein Aufstieg dauert, entsteht bei mir eine
starke Fokussiertheit, die ich in Gießen so
nicht hinbekomme. Wenn ich in der Wand
bin, zählt nur die nächste Seillänge. Mit
dem Partner gibt es eine ganz konzentrierte
Kommunikation. Das ist eine so komplexe
Aufgabe, dass man während diesen Touren
automatisch einen ganz anderen Lebensfo­
kus setzt.
Wie fängt man mit dem Klettern an?
AR: Grundsätzlich guckt man sich das in
der Kletterhalle an, bucht Kurse und lässt
sich in der Sicherung schulen. Das Hand­
werkszeug ist wichtig. Tischtennisspielen
kann ich mir selbst beibringen, das verzeiht
Fehler. Wenn ich beim Klettern einen Fehler
mache, ist der meistens endgültig. Wenn du
einen Karabiner nicht zuschraubst, hat das
fatale Folgen. Man kann aber auch direkt
mit jemandem mitgehen, der sich auskennt.
Du brauchst jemand, der den Überblick hat,
denn draußen ist alles anders. In der Halle
ist alles normiert, am Fels nicht. Nur weil du
in der Halle einen sechsten Grad klettern
kannst, kannst du noch lange nicht die Eiger
Nordwand machen, die einen Grad von 5+
hat.
Waren Sie schon einmal in einer richtig
brenzligen Situation?
AR: Mein Kletterpartner und ich hatten ein
Topo, das nicht genau gestimmt hat
(grafische Darstellung einer Kletterroute,
Anm. d. Red.). Wir haben die Abseilstelle
gesucht. Meinem Partner sind die Zigaretten
ausgegangen und er wurde nervös. Im Topo
stand drin, dass es eine Abseilstelle in einer
Schuttrinne gibt, die man auf keinen Fall
benutzen soll. Als ich von der Toilette zu­
rückkomme, hat sich mein Partner genau an
der Stelle abgeseilt, die wir auf keinen Fall
nehmen wollten. Ich musste dann hinterher.
Die Abseilaktion hat noch mal sechs
Stunden gedauert, es gab ständig Stein­
schlag. Das Komische: Wenn ich mich mit
ihm heute über die Tour unterhalte, war es
für ihn ein Abenteuer und mich regt die Sa­
che auf. Ich bin eine ganze Zeit nicht mehr
mit ihm geklettert.
Wie findet man den idealen Kletterpartner?
AR: Man muss zusammen klettern. Man
merkt an Punkten, an denen man eine ver­
bindliche Entscheidung treffen muss, ob es
passt. Oft ist das nicht bei einer entspannten
Tour sondern bei einer, bei der nicht alles
rundläuft. Dann merkt man, wie der Partner
kommuniziert. Ich wünsche mir Kletterpart­
ner, die sich verbindlich etwas vornehmen
und das dann durchziehen.
Da höre ich Kritik raus?
AR: Heute will jeder ein Abenteuer haben,
das so sicher wie möglich ist. Das ist ab­
surd. Klettern ist und bleibt ein Risikosport,
auch in der Halle. Man nimmt das gar nicht
so wahr, jeder klettert und alles ist so schön
bunt. Man verlässt sich zu sehr auf die Aus­
rüstung. Dabei wäre in vielen Fällen mehr
Know-how an den Geräten wichtig. Wenn
Unfälle passieren, waren es meist
Sicherungsfehler.
Wie entstand die Idee, beim Klettern auch
noch zu Fotografieren?
AR: Normalerweise führt ein Alpin-Kletterer
ein Tourenbuch. Das mache ich nicht. Aber
ich habe meine Fotos, durch die ich mich
an alles erinnern kann. Bei den meisten
habe ich aus der Ich-Perspektive fotografiert,
nachdem ich meinen Partner gesichert
habe.
Warum haben Sie sich für Schwarz-WeißFotografie entschieden?
AR: Wenn man in der Wand ist, sind Farben
nebensächlich. Die Kontraste kommen so
viel besser raus. Außerdem gibt es zwei
Fotografen und Kletterer, deren SchwarzWeiß-Bilder mich berührt haben. Jürgen
Winkler, der mit »Im extremen Fels« mit
Walter Pause in den 70ern ein Kultbuch
geschrieben hat. Und Ansel Adams aus den
USA, der in den 40er und 50er Jahren
grandiose Naturaufnahmen gemacht hat.
Sie haben ein Lieblingsfoto – es zeigt einen
jungen Mann, der erschöpft auf einem
Felsblock sitzt ...
AR: Das Bild erzählt eine Geschichte. Es
zeigt den Startschuss für einen jungen
Alpinisten. Auf dem Bild ist Lorenz 17. Aufge­
nommen wurde das Foto am Furkapass in der
Schweiz an der Grauen Wand auf der Tour
von Max Niedermann. Wir hatten uns etwas
mit einem sehr langen Zustieg ausgesucht,
bevor es noch mal sechs Stunden durch die
Wand ging. Es war eine Tour, die alles bein­
haltete, was das Alpinklettern ausmacht. Sein
Seil hat sich nicht abziehen lassen, die Batte­
rien seiner Stirnlampe sind leer gegangen. In
dem Moment, wo er auf diesem Felsen sitzt,
packt ihn das alles richtig, die Eindrücke
haben ihn zerschossen. Nach diesem Foto
mussten wir 2,5 Stunden absteigen zum
Auto. Dort habe ich ihm ein paar Nudeln
gemacht, aber während die gekocht haben,
ist er eingeschlafen. Ein prägendes Erlebnis.
Eines der wenigen Farbfotos zeigt eine Per­
son, die mit dem Smartphone einen Sonnen­
untergang festhält. Was hat es damit auf
sich?
AR: Wir waren auf einer Aussichtsplattform
am Alpstein. Kurz vor Sonnenuntergang gibt
es einen super Augenblick. Und alle, die da
oben standen, hatten Kameras und Smart­
phones dabei und haben den Augenblick
festgehalten, statt sich die Zeit zu nehmen,
ihn zu genießen. Der Fokus ist deswegen
bewusst auf das Telefon gelegt. Ich stelle da
auch mich infrage, denn ich hatte auch die
Kamera dabei. Ich frage mich, ob die
Menschen noch in der Lage sind, primär zu
erleben und mal durchzuschnaufen.
Sabine Glinke
6/2015 streifzug 41
Sportwelt
Foto: Vogler
»Du Druck,
ich gehe«
Spektakuläre Tore, geniale Pässe, überragende Spielübersicht. Ivano Balic steht für das,
was Handball-Fans an ihrem rasanten Sport lieben. Nach über 20 Jahren auf höchstem
Niveau beendet der kroatische Superstar der HSG Wetzlar seine glanzvolle Karriere.
Am 5. Juni bittet der Weltmeister und Olympiasieger zu seiner letzten großen Show.
»Ich bin alt«, sagt der mittlerweile 36-Jähri­
ge mit einem schelmischen Grinsen. Als
wir Ivano Balic in der Sporthalle Duten­
hofen treffen, sind die Zeichen der Zeit
nicht zu übersehen. Humpelnd kommt uns
der kroatische Spielmacher entgegen, am
heutigen Training hat er aufgrund von
Rückenbeschwerden nicht teilgenommen.
20 Jahre Leistungssport auf höchstem
Niveau haben ihre Spuren hinterlassen. Es
zwickt mal hier, mal da. »Ich hatte eine
lange Karriere, so etwas bleibt nicht aus«,
sagt der ruhige und zurückhaltende Super­
star, der uns – für ihn typisch – in Trainings­
jacke und Jogginghose begrüßt. Vor seiner
letzten Minute als Profi hat der Olympia­
sieger und Weltmeister dem streifzug den
42 streifzug 6/2015
Spielzug verraten, mit dem er die gegneri­
schen Abwehrreihen am liebsten genarrt
hat. Für einen Ausnahmekönner wie ihn
ein überraschend einfacher Trick.
Zwei Jahre hat Balic zum Ausklang seiner
Laufbahn das Trikot der HSG Wetzlar in
der Bundesliga getragen und dabei so
ziemlich jeden Skeptiker überzeugt. Die
Bedenken, der »alte Mann« wolle nur noch
mal abkassieren, zerstreute er im Hand­
umdrehen. Dass Balic auch zum Ende
seiner Karriere noch einer der besten Mit­
telmänner der Welt ist, zeigt, auf welcher
Leistungsstufe er in den vergangenen zwei
Jahrzehnten Handball gespielt, Handball
zelebriert hat. Es müssen wohl Hunderte
Spielzüge gewesen sein, die er seit seinen
Kindertagen gelernt hat. Die genaue Zahl
weiß Balic nicht. Sowieso unterscheide
sich der Handball in seinem Heimatland
von dem in Deutschland. »In Kroatien wird
dir beigebracht, dich auf deinen Instinkt zu
verlassen. Du darfst freier spielen, dich von
deinem Gefühl leiten lassen.« Vielleicht hat
der »Mozart des Handballs«, wie er oft ge­
nannt und verehrt wurde, gerade deswegen
ein so fantastisches Entscheidungsverhal­
ten. In 98 von 100 Fällen trifft der in Split
geborene Spielmacher die richtige Wahl.
Abspiel oder Wurf? Was macht der Kreis­
läufer? Wie reagiert die Deckung? Wo steht
der Keeper? Balic hat alles im Blick – und
auf dem Feld auf jede Frage eine Antwort.
Das hat auch im Alter kaum nachgelassen.
3
2
1
Die Entscheidungen
1
Steht der Kreis links, zieht Balic nach rechts. Steht er rechts, macht Balic nach links Druck.
2
a) Der Spielmacher kann selbst den Abschluss suchen, sollte der Abwehrspieler ihn nicht angreifen.
b) Wird Balic attackiert, so gibt es die Möglichkeit eines Anspiels an den Kreis oder an den Rückraumspieler,
der zur Mitte kreuzt.
3
a) Bleibt die Deckung zu passiv, kann der Kroate Druck auf die Lücke zwischen dem vierten und fünften Abwehrspieler machen, versuchen, einen weiteren Gegner zu binden.
b) Dann kann er entweder selbst abschließen oder auf den Rückraumspieler ablegen, der parallel stößt.
In Deutschland hat fast jeder Spielzug sei­
nen Namen. Ob »Jugo links«, »Flensburg«
oder »Student rechts«: Die meisten Hand­
baller wissen Bescheid. Was Balic aus­
zeichnet, ist, dass er jeden einzelnen Ab­
lauf in Sekundenbruchteilen variieren kann.
Für seinen Lieblingsspielzug hat der Profi
keinen Namen. »Das ist Standard«, sagt er
und fängt an, Dreiecke, Kreise und Laufwe­
ge auf ein Stück Papier zu kritzeln. »Sieht
einfach aus«, denken wir uns: Der Kroate
macht von der Mitte – je nach Position des
Kreisläufers – Druck nach links oder rechts.
Dann entscheidet er, ob er den Kreis, den
Halbspieler in der Kreuz­ oder in der Paral­
lelbewegung anspielt – oder gar selber
abschließt. Je nachdem, wie die Deckung
reagiert. Doch der Teufel steckt im Detail.
Bis zu fünf Entscheidungen muss Balic
innerhalb weniger Sekundenbruchteile
treffen. Er liebt diese Herausforderung. Und
er bewältigt sie zumeist mit Leichtigkeit.
»In der kroatischen Nationalmannschaft«,
erzählt der zweimalige Welthandballer,
während wir auf der Treppe vor der
Trainingshalle Platz genommen haben,
»habe ich mit Blazenko Lackovic und Petar
Metlicic nicht mehr als fünf bis zehn Worte
im Spiel gesprochen. Es waren nicht mal
Sätze: Du Druck, ich gehe. Dann wussten
alle Bescheid und der Rest war freies Spiel.
Handball ist einfach.« Nicht ganz so
einfach wird für Balic der Abschied vom
nationalen Parkett. Am 5. Juni streift sich
der Ausnahmekönner zum letzten Mal das
Trikot für ein Pflichtspiel über. In der Rittal­
Arena empfängt die HSG dann FrischAuf
Göppingen. »In den ersten Monaten wird
es bestimmt schwer. Aber ich freue mich
auch auf die Zeit, die ich nun mit anderen
Dingen füllen kann.« Das werden vor allem
seine Familie und seine Heimat sein, in die
er zurückkehren wird. Doch die Handball­
Welt muss nicht ganz auf eines ihrer
größten Aushängeschilder verzichten. Nach
seiner aktiven Karriere übernimmt Balic
einen Posten beim kroatischen Verband,
nah an der Mannschaft. Dann kann er seine
Erfahrung und sein Wissen weitergeben.
Und natürlich auch seinen Lieblings­
spielzug.
Fabian Karpstein
6/2015 streifzug 43
wEin dES monatS
Vinothek
in
Wedes
Monats
Weingut Gunter Künstler
Riesling Edition 2013, 12,75 Prozent
Alkohol, 13,50 Euro, Bezug über
Jacques’ Weindepot in Gießen,
Tel. 06 41/5 42 41
Der Künstler
Das mit dem Riesling ist so eine Sache.
Einerseits bringt die Rebsorte die besten tro­
ckenen Weißweine weltweit hervor, anderer­
seits gibt es neben Klasse auch viel Masse.
So etwas kann zur Qual der Wahl werden –
muss es aber nicht, wenn Sie sich an den
Winzer Ihres Vertrauens wenden und im Vor­
feld ein paar Vorgaben beachten: Mögen Sie
schlanken Wein, dann schauen Sie im Rhein­
gau vorbei. Soll das Ge­
wächs etwas cremiger
schmecken, werden Sie in
Rheinhessen und in der
Pfalz fündig. Gelüstet es
Sie nach zarten Tropfen,
landen Sie an der Ahr.
Suchen Sie einen Rebsaft
Weinautor
mit dem gewissen Etwas,
Manfred Merz
heißt man Sie im Elsass
willkommen, an der Mosel
und auch in Österreich.
Jetzt im Frühsommer darf ein spritziger Ries­
ling auf den Tisch, der zudem über Gehalt
und Tiefgang verfügt. Mehrere Fliegen mit
einer Klappe schlägt Winzer Gunter Künstler.
Er legt im Rheingau die Messlatte hoch.
»Von allem nur das Beste«, lautet sein Wahl­
sik
Muzum
spruch. Die Mitarbeiter
wissen: Der Chef verlangt
höchste Qualität. Die lässt
sich in Hochheim Jahr für
Jahr nur mit penibler Arbeit
im Weinberg und im Keller erzielen. Nicht
von ungefähr gehört Künstler dem Verband
Deutscher Prädikats­ und Qualitätsweingüter
an, jenen Betrieben, die besonders
stark auf herkunftsgeprägte
Gewächse setzen.
Von den 26 Hektar Rebfläche, die
der Rheingauer bewirtschaftet,
sind 22 mit Riesling bepflanzt.
Günstig sind des Künstlers Weine
nicht, dafür jeden Cent wert, wie
der Riesling Edition 2013 zeigt.
Im Glas glanzhell. In der Nase
Pfirsich, Aprikose, Ananas. Am
Gaumen geschmeidig und für einen
Rheingauer beinahe üppig, mit delikater
Frucht, stolzer Würze, tragender Säure und
feinen mineralischen Anklängen, die bis ins
lange Finale führen.
Künstler macht seinem Namen mit diesem
Wein alle Ehre. Und nimmt dem Riesling­
Freund die Qual der Wahl.
Riesling mag Musik nur, wenn sie
laut ist. Die klassische Rebsorte
liebt die Sinfonien der Romantik.
Bruckners Neunte erhellt den Geist des
Weines. Mehr Künstler geht nicht.
mm
Wein
Schreiben Sie an
Manfred Merz:
[email protected]
Sperrsitz
Big Game
Samuel L. Jackson als Präsident – Start: 18. Juni – Kinopolis
So aufwendig produzierte Filme aus Finn­
land hat man zuletzt selten gesehen: Der
schüchterne und schwächliche Oskari
(Onni Tommila) muss im Rahmen einer Mut­
probe eine ganze Nacht alleine in einem ab­
gelegenen Waldstück verbringen. In seiner
finnischen Heimat gehört das Ritual zur
Tradition.
Dort, inmitten der Wildnis, soll er, nur mit
Pfeil und Bogen bewaffnet, ein Tier erlegen
und so beweisen, dass er ein ganzer Mann
ist. Oskari aber hat Angst, zu versagen, und
selbst sein Vater glaubt nicht an ihn. Dem­
entsprechend schwer wiegt die Last der Auf­
gabe auf den jungen Schultern – und Oskari
hat anfangs noch nicht mal eine l­eise
Ahnung davon, welche Probleme warten.
Als nämlich die Air Force One von Terroris­
ten attackiert wird und im Wald – in Bayern
und den Bavaria Studios wurde gedreht –
abstürzt, entdeckt der Junge den US-Präsi­
denten (Samuel L. Jackson) in einer Ret­
tungskapsel, der gerade noch so in
Sicherheit gebracht werden konnte. In den
folgenden Stunden muss sich das ungleiche
Paar in einem kräftezehrenden Überlebens­
kampf bewähren. Die Attentäter sind ihnen
auf den Fersen.
Gewinnspiel
Der streifzug verlost mit den Gieße­
ner ­Kinos 3x 2 Tickets für die erste
Vorstellung des Films »Big Game«
am 18. Juni. Wer den Film sehen
möchte, sollte bis zum 10. Juni eine
Karte mit dem Kennwort »Kino« an
streifzug, Mar­burger Straße 20,
35390 Gießen oder eine Mail an
streifzug@­giessener-allgemeine.de
­senden.
6/2015 streifzug 45
Sperrsitz
Neu im
Gießen
Kinocenter Gießen
Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08
Kinopolis Gießen
Ostanlage 43–45, Telefon 06 41/5 65 57 89
Kommunales Kino Jokus
Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95
Kino
Jurassic World
Grünberg
Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69
Chris Pratt und die Saurier – Start: 11. Juni – Kinopolis
Lich
Kino »Traumstern«
Gießener Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10
Weitere Kino-Tipps
finden Sie täglich in der Gießener Allgemeine
Zeitung oder auf unserer Internetseite unter
www.giessener-allgemeine.de/kino.
Vorhang auf
in den Gießener Kinos!
KINOPOLIS Gießen
Film ab 25.06.2015 im Kino!
KINOCENTER Gießen
THE ROYAL OPERA
LA BOHÈME
Life Reimagined Werbekampagne. Bilder
(©ROH, 2014)
KINOSAISON
GIACOMO PUCCINI
MI, DEN 10.JUNI 2015
20:15 UHR
KINOPOLIS
Ostanlage 43-45 • 35390 Gießen
Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen
Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen
Kinocenter
Heli • Frankfurterstraße
34 • 35390
Gießen
Bahnhofstraße
34 • 35390
Gießen
Mehr Infos im
im Kino und unter www.kinopolis.de
www.die-giessener-kinos.de
www die giessener kinos de
46 streifzug 6/2015
Wie es sich John Hammond einst er­
träumt hat, ist es gekommen: 22 Jahre
nach den Ereignissen in »Jurassic Park« ist
die Isla Nublar ein Vergnügungspark mit
Dinosauriern, den jährlich Millionen Be­
sucher besichtigen. Doch weil Riesenech­
sen zwar anfangs aufregend sind, das Pu­
blikum aber mittlerweile alle von ihnen
kennt und daher immer weniger Eintritts­
karten verkauft werden, arbeiten Forscher
wie Claire Dearing (Bryce Dallas
Howard) an Kreuzungen, die es in der
Natur nie gab – der riesige Indominus Rex
ist das Ergebnis. Dearings Ex-Schwarm
Owen Grady (Chris Pratt) gehört zu den­
jenigen, die vor solchen Anmaßungen
warnen. Aber niemand hört auf ihn, bis
die Konsequenzen unübersehbar sind.
Sperrsitz
Die Frau in Gold
Kampf um Raubgut mit Hellen Mirren – Start: 4. Juni – Kinocenter
Gustav Bloch (Allan Corduner) und seine Großfamilie werden
nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten 1938 in Wien ent­
eignet – die Nazis berauben die jüdische Familie ihrer Kunst­
sammlung und vertreiben sie aus der Stadt. Blochs Tochter Maria
Altmann (Helen Mirren) wird in den USA ansässig. Gut 50 Jahre
später beschließt sie, zurückzuholen, was rechtmäßig ihr gehört.
Vor allem das wertvolle Gemälde »Goldene Adele« will sie wie­
der in den Besitz ihrer Familie bringen. Auf dem Jugendstil-Porträt
Ted 2
Mark Wahlberg und der Teddy – Start: 25. Juni – Kinopolis
ist ihre Tante Adele (Antje Traue) abgebildet, verewigt vom be­
rühmten Maler Gustav Klimt (Moritz Bleibtreu). Maria Altmann
wendet sich hilfesuchend an den Anwalt Randol Schoenberg
(Ryan Reynolds), der einen langwierigen Prozess in Gang setzt.
Die Wiener Behörden, die das Gemälde mittlerweile im Schloss
Belvedere haben ausstellen lassen, geben das Nazi-Raubgut nicht
so leicht her.
Der kiffende, saufende und fluchende Teddybär Ted und sein bester
Freund John Bennett (Mark Wahlberg) sind zurück. Letzterem
kommt nach Teds Hochzeit mit seiner großen Liebe Tami-Lynn
­(Jessica Barth) eine ganz besondere Rolle zu. Weil Ted und seine
menschliche Frau nun nämlich auch noch Eltern werden wollen,
die Biologie den Zeugungsakt zwischen Mensch und Teddybär
­jedoch unmöglich macht, soll John Samen spenden. Abseits dessen
bliebe aber auch noch eine weitere Hürde zu überwinden: Damit
Ted Papa sein darf, muss er beweisen, dass er eine waschechte
­Person ist. Also nehmen sich die zwei Kumpels die Anwältin
­Samantha Jackson (Amanda Seyfried) als Rechtsbeistand, um Teds
Bürgerrechte einzufordern.
Viktoria
Abenteuer wird für Laia Costa zum Albtraum – Start: 18. Juni – Kinocenter
Mitten in der Nacht lernt die junge Spa­
nierin Victoria (Laia Costa) vor einem
Club in Berlin die vier Freunde Sonne
(Frederick Lau), Boxer (Franz Rogowski),
Blinker (Burak Yigit) und Fuß (Max
Mauff) kennen. Schnell kommen sich
die Frau aus Madrid und der draufgän­
gerische Sonne näher. Doch für die
Jungs fängt die Nacht gerade erst an.
Um eine Schuld bei Gangster Andi
(André M. Hennicke) begleichen zu
können, sehen sich die vier gezwungen,
eine krumme Sache durchzuziehen.
Als einer aus der Gruppe schließlich
unerwartet ausfällt, soll ausgerechnet
Victoria als Fahrerin bei der heiklen Un­
ternehmung einspringen. Was wie ein
Abenteurer klingt, wird zum Albtraum.
6/2015 streifzug 47
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Aus aller Welt – Seite 12
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50 000 Euro Schaden
Feinkost-Transporter bricht
in Langgöns auseinander
Kreis Gießen – Seite 13
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Nummer 102 – 70. Jahrgang
MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE
Montag, 4. Mai 2015
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Auf dem Thron
RSV Lahn-Dill wird in Italien
Champions-League-Sieger
Sport – Seite 30
Lokführer streiken
sechs Tage lang
Berlin/Fr a n k f u r t (dpa). Die Lokführer
wollen fast eine ganze Woche lang streiken.
Bahnkunden müssen sich wegen des bisher
längsten Arbeitskampfes in dem Tarifkonflikt in den nächsten Tagen auf starke Einschränkungen im Zugverkehr einstellen.
Der Streik soll im Personenverkehr knapp
sechs Tage dauern und am Dienstag um 2
Uhr morgens beginnen, teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
gestern in Frankfurt am Main mit. Im Güterverkehr geht es bereits heute um 15 Uhr
los. Beendet werden soll der Ausstand am
Sonntag um 9 Uhr.
Die Deutsche Bahn arbeitete gestern an
einem Ersatzfahrplan. Das Unternehmen
bezeichnete den Streik als »maßlos und unangemessen«. Er werde zu schweren Beeinträchtigungen im Zugverkehr führen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt
(CSU) kritisierte den Streik. »Ich habe Verständnis dafür, dass viele Bürger über das
Ausmaß des Streiks verärgert sind«, sagte
er der »Bild«-Zeitung.
– Die Gießen 46ers gewinnen auch das zweite Spiel in der PlayoffTitel
NACH BUNDESLIGA-AUFSTIEG NUN AUCH DIE MEISTERSCHAFT
in der ausverkauften Gießener Osthalle und sichern sich somit den
Finalserie gegen die Baskets Würzburg vor knapp 3300 Zuschauern
(Foto: Friedrich)
in der Basketball-Pro-A. (Mehr dazu im Sport.)
Neonazis aus Hessen an
Attacke auf DGB beteiligt
E r f u rt / We i m a r (dpa). Nach dem Angriff von Rechtsextremisten auf eine Maikundgebung der Gewerkschaften in Weimar wird gegen 27 Verdächtige aus vier
Bundesländern ermittelt. Es handle sich um
22 Männer und fünf Frauen aus Sachsen,
Brandenburg und Thüringen, zwei der Verdächtigen kommen aus Hessen, teilte das
Thüringer Innenministerium am Samstag
mit. Die 18 bis 35 Jahre alten Verdächtigen
sind nach der vorläufigen Festnahme wieder auf freiem Fuß. Etwa 40 Extremisten
hatten die Kundgebung gestürmt und drei
Menschen leicht verletzt. Sie attackierten
auch den SPD-Bundestagsabgeordneten
Carsten Schneider.
AUS DEM INHALT
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te Seehofer. »Freiheit und Demokratie brauchen Erinnerung. Die Erinnerung an unvorstellbares Leid mündet in das Bekenntnis:
Nie wieder!«
Beim Gedenken im ehemaligen Krematorium saß Merkel neben dem Präsidenten der
Lagergemeinschaft Dachau, Max Mannheimer. Der 95-Jährige äußerte sich besorgt angesichts von neuem Rassismus und Antisemitismus in der Welt. »Aus dem historischen
Gedenken muss ein verantwortliches Bewusstsein hervorgehen.«
Auch Vertreter des Judentums in Deutschland warnten in Reden vor einem Wiederaufleben von Intoleranz und Gewalt gegen Andersdenkende. »Wenn ich darauf blicke, wie
heute einige Bürger gegen Flüchtlinge hetzen oder wie abwertend über Juden gesprochen wird – dann frage ich mich: Wie sehr ist
das hohe Gut der Menschenwürde eigentlich
noch in den Köpfen verankert?«, sagte der
Präsident des Zentralrats der Juden in
Deutschland, Josef Schuster.
Alle Schulklassen müssten verpflichtend
eine KZ-Gedenkstätte besuchen, verlangte
Schuster. Junge Menschen müssten begreifen: »Ihr seid nicht schuldig, aber ihr tragt
Verantwortung.« Das Anliegen wolle er im
Regierung unter Druck
NSA-Aufklärer wollen bis Donnerstag Einsicht in Spionagelisten
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Merkel dankt Zeitzeugen
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KZ Dachau vor 70 Jahren befreit – Überlebende besorgt über neuen Rassismus
D a c h a u / N e u s t a d t (dpa). Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum 70. Jahrestag der
Befreiung des Konzentrationslagers Dachau
den Überlebenden für ihr Engagement als
Zeitzeugen gedankt. »Es ist ein großes
Glück, dass Menschen wie Sie bereit sind,
uns ihre Lebensgeschichten zu erzählen, das
unendliche Leid, das Deutschland in der Zeit
des Nationalsozialismus über Sie gebracht
hat«, sagte Merkel gestern bei der Gedenkveranstaltung in Dachau.
Die Kanzlerin wandte sich damit besonders an die angereisten hochbetagten Überlebenden, die in berührenden Reden ihre Erinnerungen schilderten. Erst damit bekämen
nackte Zahlen ein Gesicht, sagte Merkel. Das
Geschehene sei so unvorstellbar – umso
wichtiger seien die Berichte. Sie nahm als
erste Kanzlerin an der Gedenkveranstaltung
zur Lagerbefreiung teil. Merkel war bereits
2013 in Dachau, jedoch nicht beim Jahrestag.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer
(CSU) sagte, in Deutschlands dunkelster Zeit
sei Dachau zu einem Synonym des Schreckens geworden. »Wir verneigen uns an diesem Ort in Demut und Respekt und versichern: Die Opfer bleiben unvergessen!«, sag-
Berlin (dpa). In der Affäre um den BND
und den US-Geheimdienst NSA stellen die
Parlamentsaufklärer der Regierung ein Ultimatum zur Vorlage der US-Spionagelisten.
Die Regierung müsse diese bis zur nächsten
Ausschusssitzung am Donnerstag liefern,
verlangten mehrere Obleute am Wochenende
und drohten andernfalls mit einer Klage.
»Wir werden nicht zulassen, dass sich das
weiter verzögert«, sagte der SPD-Obmann
Christian Flisek der Deutschen PresseAgentur. Der Grünen-Obmann Konstantin
von Notz sagte der dpa: »Frau Merkel muss
jetzt zeigen, ob sie aufklären oder vertuschen will.«
Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll
der NSA über Jahre geholfen haben, europäische Unternehmen und Politiker auszuforschen – darunter die französische Regierung und die EU-Kommission. Die NSA lieferte dem BND demnach für die Überwachung des Datenverkehrs in seiner Abhörstation in Bad Aibling viele Suchmerkmale
(Selektoren) wie Telefonnummern oder IPAdressen von Computern, die gegen deutsche und europäische Interessen verstießen.
40 000 davon sortierte der BND nach eige-
nen Angaben über die Jahre vorab aus. Mehrere Tausend unzulässiger Selektoren fielen
aber erst in der aktiven Suche auf.
Der NSA-Ausschuss will nun die Listen
mit den unzulässigen Suchmerkmalen einsehen. Die Bundesregierung hat aber zunächst
die Amerikaner um Erlaubnis gefragt, ob sie
die Informationen dazu offenlegen darf. Dieses sogenannte Konsultationsverfahren läuft
noch.
Flisek mahnte, dieses Verfahren dürfe
nicht genutzt werden, um Zeit zu schinden.
»Das Kanzleramt muss eine eigene souveräne Entscheidung treffen. Man kann nicht
von Aufklärung reden und das Schlüsselelement dazu nicht vorlegen«, rügte er. »Da ist
mir herzlich egal, wie die Amerikaner das
sehen.«
Erstmals kam am Wochenende aus den
Reihen des Koalitionspartners SPD der Ruf
nach dem Rücktritt von Innenminister Thomas de Maizière. Die Vorsitzende der Jungsozialisten, Johanna Uekermann, sagte der
»Welt am Sonntag«: »Thomas de Maizière
hat als Kanzleramtschef Spionage und Ausspähung durch fremde Geheimdienste ge(Seite 4)
deckt oder gar befördert.«
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Bayerischen Landtag voranbringen – und er
hoffe, dass das Beispiel dann aufgegriffen
werde.
Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch warnte davor, einen
»Schlussstrich« zu ziehen. »Ich plädiere
dringend dafür, den Heutigen unsere Geschichte nicht als Last, sondern als Chance
näherzubringen – als Motivation zu Mündigkeit, Wehrhaftigkeit und Menschlichkeit«,
sagte sie.
An der Gedenkfeier nahmen rund 130
Überlebende mit ihren Angehörigen teil, dazu US-Veteranen sowie zahlreiche Gäste aus
dem In- und Ausland. US-Truppen hatten
das Lager mit rund 30 000 Häftlingen am 29.
April 1945 befreit.
Auch am Gedenken zum 70. Jahrestag der
»Cap Arcona«-Katastrophe in der Lübecker
Bucht nahmen gestern etwa 50 KZ-Überlebende teil. Britische Bomber hatten die
Schiffe »Cap Arcona« und »Thielbek« am 3.
Mai 1945 beschossen, weil sie verhindern
wollten, dass sich deutsche Soldaten oder
Nazi-Größen nach Norwegen absetzen. 7000
Menschen starben, darunter 6600 Häftlinge
aus dem KZ-Neuengamme.
Montag, 4.
15. Saison
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Davutoglu warnt vor
Ausländerfeindlichkeit
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W ü r z b u r g (dpa). Die Synode der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat
ihre Spitze neu bestimmt. Die frühere FDPPolitikerin Irmgard Schwaetzer bleibt Vorsitzende des evangelischen Kirchenparlaments. Die 73-Jährige wird damit der
EKD-Synode für die kommenden sechs
Jahre vorstehen. Stellvertreter der Präses
bleibt Klaus Eberl. Zur weiteren Vize-Präses wählte die Synode am letzten Tag ihrer
Würzburger Frühjahrssitzung gestern Elke
König.
D ü s s e l d o r f (dpa). Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat Ausländerfeindlichkeit als eine der »größten Gefahren für das gemeinsame Haus Europa«
angeprangert. Für die Zukunft Europas sei
es wichtig, »dass wir zusammenleben«, sagte Davutoglu gestern bei der Eröffnung des
neuen Gebäudes des türkischen Generalkonsulats in Düsseldorf. Dabei dürfe auch
die religiöse Zugehörigkeit keine Rolle
spielen.
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Direkter Draht zwischen
NATO und Russland
Brüssel (dpa). Die NATO hat angesichts
der jüngsten Spannungen mit Moskau wegen des Ukraine-Konflikts einen direkten
Draht zum russischen Militär eingerichtet.
Ein NATO-Sprecher bestätigte gestern in
Brüssel einen entsprechenden Bericht der
»Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« (FAS). Die Verteidigungsminister des
westlichen Militärbündnisses hätten bereits
im Dezember betont, dass regelmäßige Gesprächskontakte zwischen hochrangigen
Militärs beider Seiten gerade in solchen
Zeiten sinnvoll seien. Sie könnten auch dazu genutzt werden, mögliche »Missverständnisse« im Zusammenhang mit militärischen Aktivitäten zu vermeiden.
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