aktuell Nr. 15 vom 18.04.2016.
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aktuell Nr. 15 vom 18.04.2016.
D 8512 52. Jahrgang Nr. 15 Montag, 18. April 2016 NACHRICHTEN POLITIK Im Wandel Die ukrainischen Sicherheitskräfte sollen modernisiert werden – doch es gibt strukturelle Probleme. Seite 4 BUNDESWEHR Mit Auftrieb Die Fallschirmjäger trainieren ihre Notfallverfahren im Windkanal. aktuell war in Bottrop mit dabei. Seite 6/7 ZOOM Aufgeteilt Briten und Franzosen ziehen 1916 eine Linie quer durch Arabien und teilen das Osmanische Reich unter sich auf. Seite 9 VIDEO DER WOCHE: BW CLASSIX: Kampfpanzer und Schützenpanzer sind startklar zur Übung im Ausland. Der Beitrag „Classix: Übungsplatz in Kanada – Bundeswehr“ aus dem Jahr 1981 zeigt, wie 5400 Bundeswehrsoldaten gemeinsam mit kanadischer Artillerieunterstützung den scharfen Schuss trainieren. (eb) Der große Transport „Joint Derby“: Einblicke in die wichtigste Logistikübung der Bundeswehr. Seiten 2 und 8. Diese und weitere Videobeiträge unter www.youtube.com/ bundeswehr. [email protected] Foto: Bundeswehr/Mariusz Ginel Hochauflösende Aufklärungsergebnisse aus dem Einsatzgebiet: Das liefern die deutschen Tornados mit ihrem Airborne Reconnaissance Pod II – genannt RecceLite. Das Video „60 Sekunden Bundeswehr: RecceLite“ benennt kurz und knackig die Fakten. 2 aktuell INTERN 18. April 2016 Foto: Bundeswehr/Oliver Pieper BILD DER WOCHE Inspektion unter freiem Himmel: Techniker wechseln den Abgasführungskonus des Airbus A 310 MRTT „Otto Lilienthal“. Das Flugzeug ist als Teil der Operation Counter Daesh in der Türkei stationiert und dient dort der Betankung von Aufklärungs- und Kampfflugzeugen in der Luft. IMPRESSUM Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin Redaktionsanschrift: Redaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin Telefon: (0 30) 886 228 - App. Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41 E-Mail: [email protected] Leitender Redakteur: ( -2421): Vivien-Marie Bettex (vmd) Vertreter: ( -2420) Hauptmann Patricia Franke (pfr) Produktionsunterstützung: (-2422) Hauptfeldwebel André Sterling (ste) Stabsgefreiter Sebastian Ahlberg Politik: Jörg Fleischer (jf, -2830) Streitkräfte/Einsatz: Oberstleutnant Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, -2860), Major Anika Wenzel (akw), Oberstleutnant Peter Mielewczyk (pm, - 2820), Hauptmann Katharina Zollondz (kzo), Kapitänleutnant Victoria Kietzmann (kie) Zoom/Sport: Björn Lenz (ble - 2840), Regierungsamtmann Stefan Rentzsch (sr), Gabriele Vietze (vie), Personal/Soziales/Vermischtes: Christiane Tiemann (tie -2850) Hauptmann Philipp Ahlers (pah) Mediendesign: Daniela Hebbel ( - 2650), Sebastian Nothing, Daniela Prochaska, Eva Pfaender aktuell als E-Paper und als PDF: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei BAIUDBw Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Fachinformationsstelle (FISt)/Bibl. ZInfoA Prötzeler Chaussee 20, 15344 Strausberg Telefon: (030) 886 228 - 2670 E-Mail: RedaktionBwMediendisposition@ bundeswehr.org ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. ZITAT EDITORIAL „Wenn Sie sich beide so anschreien, können unsere Zuschauer Sie nicht verstehen.“ Operationen verbundener Kräfte – vielen Soldaten auch als Gefecht der verbundenen Waffen geläufig – sind ein Grundelement von Streitkräften. Doch bevor die Truppe ins Gefecht zieht, müssen andere ihre Arbeit erledigt haben. Fernmelder legen Kommunikationsleitungen, Pioniere bauen Feldlager und Nachschieber liefern Ausrüstung, Munition und Verpflegung an den Einsatzort. Tausende Kilometer entfernt, wie im Mittelmeer oder auf dem Balkan. Es können aber sogar fast 6000 Kilometer sein, wenn es beispielsweise nach Afghanistan geht oder, wie jüngst geschehen, in den Norden Malis. Ganz egal wohin die Soldaten der Bundeswehr entsandt werden: Jede noch so kleine Einheit muss in den Einsatz verlegt werden und erfordert ein Vielfaches an Unterstützungskräften. Die Soldaten-Binse „Ohne Mampf kein Kampf“ unterstreicht die Bedeutung der Logistik hier ziemlich treffend. Dass der Generalinspekteur der Bundeswehr in diesem Jahr mit „Joint Derby“ eine multinationale Logistik-Übung (Seite 8) zum Schwerpunkt erklärt, überrascht angesichts der wachsenden Zahl von Einsätzen sicher niemanden. Der Moderator Wolf Blitzer während einer TV-Debatte mit Hillary Clinton und Bernie Sanders im US-amerikanischen Fernsehen. Die beiden Demokraten konkurrieren um die Präsidentschaftskandidatur. KALENDERBLATT Vor 45 Jahren: Am 19. April 1971 schickt die Sowjetunion Saljut I – die weltweit erste bemannte Raumstation – in die Erdumlaufbahn. Im Juni können die ersten Besatzungsmitglieder die Station erfolgreich betreten. Während der Rückkehr zur Erde verunglückt die Landungskapsel, die drei Kosmonauten kommen ums Leben. Vor 100 Jahren: Am 24. April 1916 beginnt der Aufstand gegen die britische Herrschaft in Irland. Am Ostersonntag erheben sich irische Republikaner, um die Unabhängigkeit Irlands gewaltsam zu erzwingen. Die Rebellion wird blutig niedergeschlagen, die Rädelsführer werden hingerichtet. Vor 215 Jahren: Am 24. April 1801 wird Joseph Haydns Musikwerk „Die Jahreszeiten“ uraufgeführt. Bis zur Vollendung arbeitet der Komponist zwei Jahre mühsam an seinem Werk, das sich auf den Wechsel der Jahreszeiten und Naturschilderungen bezieht. Vor 405 Jahren: Am 20. April 1611 wird William Shakespeares Tragödie „Macbeth“ uraufgeführt. In dem Drama folgt der schottische Heerführer Macbeth einer Prophezeiung und ermordet seinen König. Macbeth wird zum Tyrannen und verfällt dem Wahnsinn. Vor 500 Jahren: Am 23. April 1516 wird in Bayern das Reinheitsgebot für Bier erlassen. Bier darf demnach nur aus Wasser, Malz und Hopfen gebraut werden. Das Reinheitsgebot ist das älteste, noch heute gültige, Verbraucherschutzgesetz. (eb) Die „Blaue Truppe“ kann, wenn es um strategische Verlegung von Einsatzkräften geht, mittlerweile auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Das hat vor allem der ISAF-Einsatz am Hindukusch gezeigt, bei dem mit Luft-, See- und zuletzt auch Straßentransport – wohlgemerkt aus Deutschland nach Afghanistan – sämtliche Verkehrsträger zum Einsatz kamen. Auch der Rücktransport des Materials über den Verlegepunkt Trabzon war letztlich eine große Erfolgsgeschichte. Doch auf Erfolgen gilt es sich nicht auszuruhen. Immer wieder müssen auch Versorgungsabläufe trainiert werden. Denn jeder Einsatz ist anders. Torsten Sandfuchs-Hartwig Ressortleiter Streitkräfte 18. April 2016 MINISTERIUM / HINTERGRUND aktuell 3 Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke Foto: Bundeswehr/Jacqueline Faller Regierung verlängert Afrika-Einsätze Truppe für das Inland? Entwurf zum neuen Weißbuch behandelt auch das Thema Einsatz im Innern. Von Jörg Fleischer Berlin. Im Entwurf des neuen Weißbuches 2016 zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der Bundeswehr wird der Einsatz der Bundeswehr im Innern zum Thema gemacht. Es geht unter anderem darum, die Bundeswehr möglicherweise auch bei Terrorgefahr oder anderen nationalen Risiken im Inland einzusetzen. Laut Grundgesetz darf die Bundeswehr nur zur Verteidigung eingesetzt werden, der Einsatz der Bundeswehr im Innern ist nur in Ausnahmefällen möglich. Der Entwurf, der unter der Federführung des Verteidigungsministeriums entstanden ist, befindet sich derzeit in der ressortübergreifenden Abstimmung innerhalb der Bundesregierung. Er soll im Juni ins Kabinett eingebracht werden. Breite öffentliche Debatte Die Frage, ob die Möglichkeiten zum Einsatz der Bundeswehr im Innern erweitert werden sollten, hat bereits in der Vergangenheit eine breite öffentliche Debatte ausgelöst. Viele Politiker aus der Union sind seit längerem für eine entsprechende Grundgesetzänderung. Sie fordern die Ausweitung der Kompetenzen der Bundeswehr beispielsweise bei der Terrorabwehr. Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU-/CSU-Fraktion, Henning Otte, erklärte gegenüber der Redaktion der Bundeswehr: „Die deutsche Sicherheitsarchitektur wird den wachsenden Bedrohungen nicht mehr gerecht. Wir brauchen eine bessere Vernetzung der Strukturen. Militär, Polizei und Nachrichtendienste müssen besser zusammenarbeiten. Dazu gehört auch in Ausnahmesituationen ergänzend der Einsatz der Bundeswehr im Innern.“ Die Bundeswehr verfüge über personelle und materielle Fähigkeiten, die für die innere Sicherheit „Die Durchsetzung der staatlichen Gewalt ist und bleibt Aufgabe der Polizei“, meldete sich der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, zu Wort. Statt der ohnehin bereits überlasteten Bundeswehr zusätzliche Aufgaben zu übertragen, sei es sinnvoller, die Polizei entsprechend aufzustocken. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Wolfgang Hellmich des Landes nicht ungenutzt bleiben sollten. Der Sprecher der CSU-Landesgruppe für Verteidigung im Deutschen Bundestag, Florian Hahn, sagte: „Neue sicherheitspolitische Bedrohungen, welche die traditionelle Trennung von innerer und äußerer Sicherheit zunehmend verwischen, fordern ein Umdenken. Das Militär sollte die Polizei bei vielen potenziellen Gefahrenlagen unterstützen können. Der im Grundgesetz geregelte Fall geht hierbei nicht weit genug. Historisch bedingte Vorbehalte gegen einen heutigen Einsatz der Bundeswehr im Innern sind völlig unberechtigt.“ Anders sehen es hingegen Verteidigungspolitiker aus der SPD. (SPD), sagte: „Der Auftrag der Bundeswehr ist die Bündnis- und Landesverteidigung wie der Einsatz im Rahmen von Missionen der VN, der EU und der NATO. Die Herstellung der inneren Sicherheit ist die Aufgabe der Polizei. Das wird auch so bleiben!“ Opposition ist skeptisch Bei den Oppositionsparteien im Bundestag gibt es ebenfalls Vorbehalte. Die Sprecherin für Sicherheitspolitik und Abrüstung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Agnieszka Brugger, wies darauf hin: „In unserem Grundgesetz ist aus sehr guten Gründen die grundsätzliche Trennung der Aufgaben der inneren und äußeren Sicherheit verankert.“ Und Christine Buchholz, verteidigungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, gab zu bedenken: „In Frankreich werden seit Jahren militärische Patrouillen an öffentlichen Plätzen eingesetzt. Das hat das Land nicht vor Terroranschlägen bewahrt.“ Bislang kann die Bundeswehr etwa im Falle des inneren Notstandes auch innerhalb Deutschlands eingesetzt werden. Eine Ausweitung der Einsatzmöglichkeiten wird im Entwurf des neuen Weißbuches 2016 thematisiert. Demnach machten Charakter und Dynamik gegenwärtiger und zukünftiger sicherheitspolitischer Bedrohungen die Weiterentwicklungen der Sicherheitsarchitektur erforderlich. Ziel ist es, einen wirkungsvollen Beitrag der Bundeswehr zur Gefahrenabwehr an der Grenze von innerer und äußerer Sicherheit auf einer klaren gesetzlichen Grundlage zu ermöglichen. Weiter wird im Entwurf des Weißbuches 2016 eine Reform des Bundessicherheitsrates thematisiert, der bislang vor allem als Instanz zur Genehmigung von Waffenexporten deutscher Rüstungsfirmen bekannt geworden ist. Er ist aber auch ein Gremium zur Erörterung anderer sicherheitspolitisch relevanter Aspekte. So trat der Bundessicherheitsrat unmittelbar nach den Terroranschlägen von Paris zusammen. Stichwort: Bundessicherheitsrat Termin, Tagesordnung und Ergebnisse sind geheim eingestuft: Der Bundessicherheitsrat ist ein Kabinettsausschuss, der sich mit Fragen der ministeriumsübergreifenden Sicherheitspolitik befasst und über Rüstungsexporte entscheidet. 1955, im Jahr des Beitritts der Bundesrepublik Deutschland zur NATO, wurde im Bundeskabinett die Gründung des Rates beschlossen. Als „Bundesverteidigungsrat“ wurde das Gremium eingerichtet. 1969 wurde er in Bundessicherheitsrat umbenannt. Der Bundessicherheitsrat ist nicht zu verwechseln mit dem informellen Sicher- heitskabinett, in dem vor allem Fragen der inneren Sicherheit erörtert werden. Der Bundessicherheitsrat hat eine eigene Geschäftsordnung, nach der die Bundeskanzlerin den Vorsitz inne hat. Neben der Verteidigungsministerin nehmen als ständige Mitglieder die Bundesminister des Auswärtigen, des Innern, der Justiz, der Finanzen, für Wirtschaft und Energie, für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der Chef des Bundeskanzleramtes teil. Auch der Regierungssprecher, der Generalinspekteur der Bundeswehr und die Beauftragte der Bundesregierung für Fragen der Abrüs- tung und Rüstungskontrolle nehmen an den Besprechungen teil. Weitere Regierungsmitglieder können hinzugezogen werden. Bis auf die Entscheidungen über Rüstungsexporte sind die Beschlüsse des Rates geheim. Um hier mehr Transparenz zu schaffen, hat die Bundesregierung die Geschäftsordnung entsprechend erweitert. Die Regierung informiert über Art und Umfang des Exportguts, die beteiligten deutschen Unternehmen, das Gesamtvolumen des Rüstungsgeschäfts sowie das Empfängerland. Ansonsten unterliegt das Gremium keiner parlamentarischen Kontrolle. (flo) Berlin. Die Bundesregierung hat am vergangenen Mittwoch im Kabinett die Verlängerung von zwei Afrika-Einsätzen der Bundeswehr beschlossen. Die Beteiligung deutscher Soldaten an der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali soll um ein Jahr bis Ende Mai 2017 verlängert werden. Das Kabinett beschloss zudem, die Mandatsobergrenze von 350 auf 300 Soldaten zu senken. Deutschland gibt die Führung des Einsatzes ab. Gleichzeitig soll die Bundeswehr ihren Einsatz in dem westafrikanischen Krisenstaat auf den Norden des Landes ausweiten. Bisher war sie hauptsächlich im Süden des Landes tätig. Derzeit sind etwa 200 deutsche Soldaten dort. Die Bundeswehr beteiligt sich dem Kabinettsbeschluss zufolge ebenfalls bis Ende Mai des kommenden Jahres weiterhin an dem Anti-Piraten-Einsatz der Europäischen Union Atalanta vor der Küste Somalias. Hier wird die Mandatsobergrenze von 950 auf 600 Soldaten gesenkt. Derzeit sind rund 310 deutsche Soldaten im Rahmen der EU-Mission im Einsatz. Der Deutsche Bundestag muss über die Kabinettsbeschlüsse noch abstimmen. (cha) Großer Zapfenstreich für General Breedlove Berlin. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am vergangenen Mittwoch den scheidenden NATO-Oberbefehlshaber, General Philip Mark Breedlove, im Bendlerblock in Berlin mit dem Großen Zapfenstreich verabschiedet. USGeneral Breedlove war über acht Jahre in Deutschland stationiert, unter anderem als Befehlshaber der US-Luftstreitkräfte in Europa in Ramstein. Seine jetzige Position als Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) und zugleich Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa erlangte er im Mai 2013. General Breedlove trat 1977 in die amerikanische Luftwaffe ein. In seiner Zeit als aktiver F-16-Pilot nahm er an den NATO-Einsätzen in Bosnien und im Kosovo teil. Anfang der 1990er Jahre war Breedlove in Südkorea eingesetzt. Danach folgten Verwendungen im US-Generalstab und als Kommandeur von verschiedenen Verbänden der Luftwaffe. General Breedloves Wirken wurde mit zahlreichen Orden und Ehrenzeichen gewürdigt. Der Große Zapfenstreich wird nur zu besonderen Anlässen, wie der Ehrung von Persönlichkeiten, die sich um die Bundeswehr verdient gemacht haben, ausgerichtet. (eb) 4 aktuell POLITIK / HINTERGRUND 18. April 2016 Kiew im Reformstau Strukturelle Probleme bremsen den Wandel der ukrainischen Streitkräfte zur Berufsarmee. Von Simon Klingert Streitkräften erst mit der Eskalation des Konflikts in der Ostukraine eingeleitet worden. Deutliches Indiz für den Umschwung: 2013 betrug der Verteidigungshaushalt lediglich 1,8 Milliarden Euro oder 0,97 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zum Vergleich: Für das Jahr 2016 plant Kiew einen Verteidigungsetat, der 3,8 Prozent des BIP veranschlagt. Teheran. Russland hat in der vergangenen Woche mit der Lieferung erster Flugabwehrsysteme vom Typ S-300 an den Iran begonnen. Das teilte der Sprecher des iranischen Außenministeriums mit. Es seien zwischen Iran und Russland neue Vereinbarungen über die Lieferung von S-300-Flugabwehrsystemen getroffen worden. 2007 war zwischen Moskau und Teheran ein Vertrag über S-300Flug abwehrsysteme im Wert von 800 Millionen US-Dollar geschlossen worden, der jedoch aufgrund der Differenzen wegen des iranischen Atomprogramms zeitweise auf Eis lagen. Das russische S-300 ist ein bewegliches Abwehrsystem. Die Raketen können ihr Ziel im Umkreis von 200 Kilometern erreichen. (eb) Berlin. Die Regierung seines Landes ist krisengeschüttelt, doch ein Ziel behält der ukrainische Präsident Petro Poroschenko fest im Blick: die Reform der Streitkräfte. Sie sollen nach Standards der NATO reformiert werden. Im März unterzeichnete Poroschenko ein entsprechendes Konzept. Doch politische und strukturelle Probleme verhindern den Wandel zu einer Berufsarmee nach dem Vorbild westlicher NATO-Streitkräfte. Nach dem Rücktritt von Arsenij Jazenjuk wählte das Parlament den Poroschenko-Vertrauten Wladimir Groisman am vergangenen Donnerstag zum neuen Ministerpräsidenten. Seine Regierung steht unter Druck: Im Osten des Landes schwelt der Konflikt mit prorussischen Separatisten weiter. Das Friedensabkommen von Minsk ist brüchig, eine erneute Eskalation ist nicht auszuschließen. Experten zufolge ist eine Fortsetzung der Streitkräftereform zwingend notwendig. Ein grundlegender Modernisierungsprozess der ukrainischen Sicherheitskräfte ist im Gegensatz zu den russischen Taliban rufen Frühjahrsoffensive aus Der geplante Angriff Kabul. Die afghanischen Taliban haben den Beginn ihrer Frühjahrsoffensive ausgerufen. In einer Erklärung kündigten sie am vergangenen Dienstag „großangelegte Attacken auf feindliche Stellungen“ im ganzen Land an. Die Offensive trägt den Namen „Operation Omari“ in Anlehnung an den toten Taliban-Anführer Mullah Omar. Kürzlich hatte US-Außenminister John Kerry bei einem Besuch in Kabul die Taliban zu Friedensgesprächen mit der afghanischen Regierung aufgefordert. Die Verhandlungen waren im vergangenen Sommer zum Erliegen gekommen. Im Rahmen der Mission Resolute Support sind derzeit 894 Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan. (mid) Mehr Geld und Privatisierung Eine Privatisierungsoffensive soll die ukrainischen Streitkräfte auf Vordermann bringen. Neben dem Verkauf von Liegenschaften sollen vor allem das Logistikund Beschaffungswesen neu aufgebaut werden. „Etwa 90 Prozent aller Beschaffungsmaßnahmen sind als geheim eingestuft – die Transparenz fehlt völlig“, sagt Osteuropa-Expertin Olga Oliker vom Center for Strategic and International Studies in Washington der Redaktion der Bundeswehr. Als Folge des Konflikts mit den Separatisten in der Ostukraine strebt Kiew eine engere Bindung an die NATO an. „De facto müssen die Streitkräfte der Ukraine Mitglied der NATO werden“, betonte der damalige Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk im Februar. Dabei kann das Land mit der Unterstützung der Allianz rechnen. Im September unterzeichneten Vertreter der NATO und der ukrainischen Regierung eine Reihe von Abkommen, mit denen die Reformbemühungen unterstützt werden sollen. Dazu gehören Vereinbarungen zur Standardisierung von Logistikund Beschaffungsprozessen sowie ein „Fahrplan“ zur gemeinsamen strategischen Kommunikation. Zivile Kontrolle unzureichend Die ukrainischen Streitkräfte sind seit 2014 durch mehrere Mobilisierungsrunden von 130 000 auf mehr als 230 000 Soldaten angewachsen. Doch in ihrer Struktur entspricht die Truppe immer noch dem sowjetischen Modell aus der Zeit vor der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991. Korruption und Verschwendung sind weit verbreitet – die Ukraine ist europäisches Schlusslicht im Korruptionsindex der Nichtregierungsorganisa- tion Transparency International. Auf der politischen Ebene setzen sich die Strukturprobleme fort. Nach Angaben von Oliker existiert keine echte zivile Kontrolle. „Der Generalstabschef berichtet dem Präsidenten – das schwächt die Rolle des Verteidigungsministers“, so die Expertin. Zudem seien die Kompetenzen für den Einsatz der Streitkräfte zwischen Präsident und Premierminister nicht eindeutig geklärt. Hinzu kommt: Das Ministerium ist nicht zivil geführt. Verteidigungsminister Stepan Poltorak ist „General der Armee“ und damit der ranghöchste Offizier im Land. Ihm untersteht auch das Reformkomitee, das Vorschläge zur Restrukturierung der Streitkräfte erarbeiten soll. Oliker begleitet den Reformprozess in der Ukraine seit 20 Jahren. Ihr Fazit: „Bis auf kosmetische Maßnahmen wurden Reformen bislang eher vermieden. Weder auf der politischen noch auf der strukturellen Ebene sind dringend nötige Änderungen erfolgt. Die Leute in den Führungszirkeln wollen kein Risiko eingehen und sichern sich ab – was fehlt, ist der Glaube an einen Erfolg der Reformen.“ Hacker sollen ausgewählte Webseiten des Pentagon auf Schwachstellen überprüfen. Washington. Unter dem Motto „Hack the Pentagon“ fordert das US-Verteidigungsministerium Hacker gezielt dazu auf, die Sicherheitshürden ausgewählter Webseiten zu testen und Schwachstellen offenzulegen. Es ist das erste Mal, dass eine Behörde der US-Regierung öffentlich zur Suche nach Sicherheitslücken in ihren IT-Netzwerken aufruft. Zur Belohnung winken den teilnehmenden Hackern Geld- und Sachpreise. Die Initiative wird unter Aufsicht der „Defense Digital Services“ (DDS), einer Gruppe von IT-Ingenieuren und Datenspezialisten des Verteidigungsministeriums, durchgeführt. Die DDS Foto: Department of Defense/Adrian Cadiz Moskau liefert an Iran Flugabwehrsystem Foto: U.S. Army/Brooks Fletcher Foto: imago Armee im Wandel: Ein US-Soldat bildet ukrainische Kameraden am Sturmgewehr M4 aus. Im Donbass (Mitte) steht die ukrainische Armee weiterhin russischen Soldaten gegenüber. Seit 2014 ist die Zahl ukrainischer Soldaten (r.) von 130 000 auf 240 000 gestiegen. Foto: David B. Gleason/www.wikipedia.org Brüssel. Die NATO und Russland wollen ihre Zusammenarbeit wieder aufnehmen. Der NATORussland-Rat werde am Mittwoch dieser Woche wieder tagen, sagte eine Sprecherin des Bündnisses am vergangenen Dienstag in Brüssel. Bei dem Treffen soll unter anderem über den UkraineKonflikt sowie die Lage in Syrien und Afghanistan gesprochen werden. Die Gespräche in dem Gremium lagen seit Juni 2014 wegen der Ukraine-Krise und der Annexion der Krim auf Eis. Die NATO-Außenminister hatten das Bündnis im Dezember aufgefordert, eine Wiederaufnahme zu prüfen. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte daraufhin am vergangenen Freitag die Wiederaufnahme der Gespräche binnen zwei Wochen angekündigt. (mt/yb) Foto: U.S. Army/Joshua Leonard NATO-Russland-Rat tagt erstmals wieder US-Verteidigungsminister Carter (l.) plant Attacke aufs Pentagon (r.). ist eine wichtige Komponente des im Februar vorgestellten „Cyber National Action Plan“, der neuen Strategie der US-Regierung für Sicherheit im Cyberspace. Ab der kommenden Woche sollen die eigens bestellten Hacker angreifen. Die Registrierung der Freiwilligen war im März angelaufen – teilnehmen kann allerdings nur, wer eine Sicherheitsüberprüfung bestanden hat. Das Programm endet am 12. Mai – dann beginnt die Auswertung, die wertvolle Hinweise für eine Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen liefern soll. Die Organisation des geplanten Cyberangriffs auf das US-Verteidigungsministerium hat das Pentagon dem privaten IT-Sicherheitsunternehmen HackerOne übertragen. Neu ist das Konzept nicht: Viele Firmen verlassen sich bei der Suche nach Schwachstellen in ihren IT-Netzwerken auf das sogenannte „Crowdsourcing“. Laut US-Verteidigungsminister Ashton Carter müssen Behörden von den IT-Unternehmen der Privatwirtschaft lernen. „Wir können nicht einfach so weitermachen wie bisher. Die Welt ändert sich zu schnell; auch unsere Konkurrenz ändert sich zu schnell“, sagte Carter auf einer Konferenz Anfang März. (kli) 18. April 2016 EINSATZ / BUNDESWEHR Ausbildung: Seefunk und Taktik Das Operationspersonal der libanesischen Marine durch läuft Ausbildungsmodule wie Navigation, Seefunk oder Tak tik. „Wir werden oft gefragt, wie viele libanesische Soldaten wir bisher ausgebildet haben“, sagt Fregattenkapitän Esser im Gespräch mit Botschafter Foto: Bundeswehr Foto: Bundeswehr Für UNIFIL im Einsatz: Die Korvette „Erfurt“ ist derzeit vor Ort (o. l.). In Beirut gibt es eigens ein „Quay of Lebanese-German Partnership“ (Mitte l.). UNIFIL umfasst viele Ausbildungsaspekte (Mitte r. und u. l.). Botschafter Joachim Rücker (u. r.) ist Sonderbeauftragter der Bundesregierung. Rücker. „Die Antwort ist ein fach: Im Prinzip alle. Ein Sol dat der Lebanese Armed Forces Navy läuft irgendwann an Bord eines Schiffes bei der prakti schen Ausbildung oder an der Marineschule einem deutschen Soldaten über den Weg.“ Die Soldaten der „Erfurt“ unter Führung von Fregatten kapitän Thomas Klitzsch erläu tern den libanesischen Kadetten die Grundlagen des Borddiens tes. Die libanesischen Soldaten erhalten Einblicke in den Brü ckendienst, die medizinische Versorgung von Verwundeten und die Bekämpfung von Scha denslagen. Die Besatzung eines Kriegsschiffes muss in der Lage sein, beispielsweise ein Feuer zu löschen und gleichzeitig den Kampfauftrag des Schiffes auf recht zu erhalten. „Komplexe Ausbildungsin halte wie die taktische Zusam menarbeit zwischen Radarstatio nen und Schiffen im Einsatzgebiet sind wichtig, keine Frage. Aber die Grundlagen der militärischen Seefahrt als Handwerkszeug müs sen genauso vermittelt werden“, UNIFIL: Beobachtermission seit 1978 Die United Nations Interim Force in Lebanon – kurz UNIFIL – zählt zu den ältesten Beobachtermissionen der Vereinten Nationen (VN). Seit 1978 überwachen Blauhelmsoldaten den Waffenstillstand zwischen der libanesichen Hisbollah-Miliz und Israel. Bis 2006 war die ursprüngliche Aufgabe der Mission, den Abzug der israelischen Truppen zu beobachten und zu bestätigen sowie den Frieden und die Sicherheit im südlichen Libanon wiederherzustellen. Der Einsatz des Flottenverbandes geht auf den 33-Tage Krieg im Sommer 2006 zurück. Nach der Entführung zweier Soldaten und dem Beschuss israelischen Territoriums marschieren israelische Truppen in den Libanon ein und blockieren die Seewege, so dass kein Schiff das Land mehr erreichen kann. Der libanesische Premierminister ersucht die Vereinten Natio- Foto: UN Photo/JeanMarc Ferré Joachim Rücker ist Anfang des Jahres zum Sonderbeauftrag ten der Bundesregierung für die Stabilitätspartnerschaft Mittlerer Osten ernannt worden. Der Deut sche Kontingentführer UNIFIL, Fregattenkapitän Jochen Esser, gab ihm Einblicke in die Arbeit der Soldaten, die seit Beginn des Einsatzes im Jahr 2006 maßgeb lich zur Stabilität in der Region beigetragen haben. „UNIFIL ist viel mehr als Seeraumüber wachung“, sagt Esser. Hintergrund: Im Zweiten Liba nonkrieg zwischen Israel und der libanesischen HisbollahMiliz riegelte die israelische Marine im Sommer 2006 den Seeraum ab. Kein Schiff konnte den Liba non ansteuern oder verlassen. Das hatte schwerwiegende Folgen für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs. Auf Bitten des damaligen libanesischen Minis Foto: Bundeswehr/Jana Neumann 70 000 Schiffe kontrolliert terpräsidenten Fuad Siniora rich teten die Vereinten Nationen ihre erste Marinemission ein: Die United Nations Interim Force in Lebanon – UNIFIL. Nach etwa acht Wochen hob Israel die Blockade auf. UNSchiffe übernahmen die Seeraumüberwa chung, um Waffenschmuggel an die HisbollahMiliz zu verhindern. Seit 2006 hat der UNIFILVerband rund 70 000 Schiffe kontrolliert. Die Deutsche Marine hat seit Einsatzbeginn nicht nur durch gängig Schiffe und Boote ins Einsatzgebiet geschickt, sondern auch das Ausbildungskommando Libanon an der „Jounieh Naval School“ etabliert. Deutschland hat unter anderem eine Kette aus Radarstationen und eine Kont rollzentrale im MarineHaupt quartier in Beirut aufgebaut. Damit kann die libanesische Marine die Gewässer lücken los überwachen. Eigene Küsten wachboote werden in die Ope ration auf See einbezogen. Sie übernehmen die Kontrolle von Schiffen in den inneren Hoheits gewässern. Foto: Bundeswehr/Bastian Fischorn Bei UNIFIL ist die Seeraumüberwachung ein wichtiger Aspekt – aber lange nicht alles. Beirut. Die Korvette „Erfurt“ steuert an diesem Tag pünkt lich um 8.30 Uhr die „Jounieh Naval School“ nordöstlich der Hauptstadt Beirut an. Auf der Pier des kleinen Stützpunkts warten Soldaten der „Lebanese Armed Forces Navy“ auf die Ein schiffung an Bord des modernen Kriegsschiffes. Ein besonderer Gast ist mit dabei: Botschafter Joachim Rücker besucht das deutsche Einsatzkontingent bei UNIFIL im Libanon. 5 Foto: Bundeswehr/Adrian Spieß „Partnership“ im Libanon aktuell nen um Unterstützung bei der Sicherung der seeseitigen Grenzen. Der Sicherheitsrat legitimiert mit der Resolution 1701 den Einsatz der „Maritime Task Force“. Zum ersten Mal setzen die Vereinten Nationen damit Seestreitkräfte ein. Am 15. Oktober übernimmt der damalige Flottillenadmiral Andreas Krause als Verbandsführer das erste Kontingent. UNIFIL unterstützt seitdem die libanesische Regierung dabei, die Seegrenzen zu sichern und den Waffenschmuggel ins Land über See zu verhindern. Der maritime Einsatzverband UNIFIL war der erste Flottenverband unter Führung der VN – deutsche Schiffe und Boote waren von Beginn an dabei. Die etwa 140 deutschen Soldaten sind im Ausbildungskommando Libanon, an Bord einer Korvette – derzeit die „Erfurt“ – im Marineverband, im UNIFIL-Hauptquartier in Naquora und in einer Unterstützungsgruppe in Limassol auf Zypern im Einsatz. Die Mandatsobergrenze liegt bei 300 Soldaten. Insgesamt überwachen heute 11 000 Blauhelme aus 39 Nationen die Einhaltung des Waffenstillstands an der 121 Kilometer langen „Blauen Linie“ zwischen Israel und dem Libanon. Formal stellt diese Demarkationslinie keine Grenze dar. Sie folgt im Wesentlichen der Waffenstillstandslinie von 1947. UNIFIL erklärt „Erfurt“Kommandant Klitzsch. Damit ist die Ausbildung der libanesischen Marine die beste Investition für Stabilität – und zwar als „Stabilität zum Anfas sen“, wie Esser beschreibt. „Sie ist unerlässlich für den Schutz der für den Libanon so wichti gen Küste. So werden die Sol daten des Zedernstaats Waffen schmuggel oder Bewegungen von Terroristen verhindern können – und damit auch für unsere Sicher heit einen Beitrag leisten“, sagt Fregattenkapitän Esser. (eb) Volker Kauder an Bord der „Erfurt“ Der Vorsitzende der CDU/ CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Volker Kauder, hat in Beirut die Korvette „Erfurt“ besucht. Im Gespräch mit den Soldaten verschaffte er sich einen Eindruck über die bei UNIFIL gemachten Einsatzerfahrungen. Im Libanon erkundigte sich Kauder außerdem über die Lage der vielen Flüchtlinge in dem Land, das nur viereinhalb Millionen Einwohner zählt, aber mehr als eine Million registrierte Flüchtlinge aufgenommen hat. Kauder sprach allen Soldaten seinen Dank aus. 6 aktuell BUNDESWEHR aktuell 7 1 In einem Luftstrom kann der Springer seinen Körper in jede erdenkliche Lage bringen. Die Freifallhaltung in X-Lage, wie hier in der Abbildung zu sehen, ist die einfachste und stabilste Position. Feinschliff im Wind Körperspannung und Konzentration im freien Fall: Der Sprung mit dem Fallschirm ist Muskelarbeit. Ein Trainingstag unter echten Bedingungen. Von Andre Klimke Fotos Marco Dorow Bottrop. Mit Orkanstärke bläst der Wind dem Fallschirmspringer ins Gesicht. Hochkonzentriert blickt er auf seinen Höhenmesser. Die Öffnungshöhe ist erreicht, der Springer winkt ab und will seinen Schirm öffnen. Doch er kommt ins Trudeln. Der Soldat fängt sich ab und nimmt eine stabile Freifallhaltung ein. Der Patzer bringt ihn an diesem Morgen nicht in Gefahr – die Fallschirmjäger des Fallschirmspezialzuges vom Fallschirmjägerregiment 26 aus Zweibrücken üben im sicheren Windkanal die Verfahrensabläufe, wie sie sich im Ernstfall verhalten müssen. „Nur wer stabil fällt, kann seinen Fallschirm auch sicher öffnen“, erklärt Leutnant Henry L. Er ist der Beauftragte für die Freifallausbildung im Fallschirmjägerregiment 26 und hat das Training für die Fallschirmjäger im Windtunnel geplant und organisiert. Als militärische Fallschirmspringer haben Soldaten Gepäck und eine Waffe dabei. Diese Ausrüstung habe natürlich Auswirkungen auf den freien Fall. „Das sind potenzielle Störquellen“, erklärt der Leutnant. Jeder Freifaller müsse in der Lage sein, trotz der erschwerten Bedingungen sicher und stabil zu fliegen. Der Fallschirmspezialzug ist der Wegbereiter für die Luftlan- dekräfte. Auftrag der Soldaten: Sie dringen im freien Fall mit dem Fallschirm unbemerkt durch die Luft tief in den Raum des Feindes ein, erkunden anschließend Absetzplätze für nachfolgende Fallschirmjäger und Landeplätze für Luftfahrzeuge. Ausbildung im Minutentakt Alle Fallschirmjäger, die an diesem Abend im Windtunnel trainieren, sind bereits ausgebildete Freifallspringer. Im Windtunnel erhält jeder Springer den sprichwörtlichen „letzten Schliff“. „Im Windtunnel können wir uns auf das Fallen konzentrieren“, sagt Henry L. Jeder Springer verbringt pro Durchgang zwei volle Minuten im Windkanal – ein vergleichsweise langer Zeitraum. „Für zwei Minuten reine Freifallzeit müsste jeder Springer zwei Sprünge aus einem Luftfahrzeug absolvieren“, erklärt Freifallbeauftragter Henry L. Somit sei die Ausbildung im Tunnel deutlich effektiver und kostengünstiger. An einem einzigen Tag im Windtunnel könne ein Springer so auf eine Freifallzeit von rund 50 echten Sprüngen kommen. Im Windkanal bläst der Wind den Fallschirmjägern mit rund 210 Stundenkilometern entgegen. So ist das Schweben auf der Stelle möglich – allerdings nur für die Besten unter den Fall- schirmspringern. Schon eine kleine, unkontrollierte Bewegung – zum Beispiel der Arme – hat krasse Auswirkungen auf den stabilen Fall. „Wenn der Springer seine Arme streckt, wird eine Horizontalbewegung nach hinten erreicht“, sagt Henry. Bei einem Sprung aus einem Luftfahrzeug sei das kein Problem, da am Himmel genug Platz sei. Der Tunnel hingegen ist vergleichsweise eng. Achtung: Kollisionsgefahr! Beim Training werden die Soldaten deswegen von einem Instruktor angeleitet. Über Handzeichen gibt der Ausbilder wertvolle Tipps und Hilfestellungen. Die Soldaten trainieren Bewegungen nach vorn und nach hinten sowie Drehungen. Auch Not- Fallgeschwindigkeit erhöhen (o.): Verkleinert der Springer die Körperfläche fällt er schneller. Durch die Ausrüstung (u.) ändert sich die Luftströmung, die Fallschirmjäger müssen gegensteuern. verfahren in allen Fluglagen und mit voller Ausrüstung stehen auf dem Übungsplan. Bei Problemen mit dem Hauptschirm müsse sich der Springer davon trennen, sagt der Freifallbeauftragte. „Dann muss der Fallschirmspringer die Reserve auslösen.“ Fallschirmsprung ist Mittel zum Zweck Dafür ist eine stabile Position mit dem Bauch nach unten erforderlich. Nur so kann sich der Reserveschirm sauber öffnen. Keine leichte Übung im engen Windkanal, schon der Blick und der Griff zum Trenn- und zum Reservegriff kann den Soldaten in ein unkontrolliertes Trudeln bringen. Das muss der Springer mit seiner Körperhaltung ausgleichen. Nach dem Fallschirmsprung unverletzt und kampffähig zu sein, sei das unbedingte Ziel. „Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man am Boden feststellt, dass der Trupp nicht vollzählig ist“, sagt Henry L. Denn jeder Einzelne erfüllt eine festgelegte Aufgabe. Im schlimmsten Fall können die Soldaten dann ihren eigentlichen Auftrag am Boden nicht mehr ausführen. Schließlich ist der Fallschirm für die Soldaten nur Mittel zum Zweck. 2 Bereits durch kleinste Änderung der Körperhaltung kann der Fallschirmspringer seine Lage und Bewegungsrichtung ändern. Um eine horizontale Bewegung nach hinten einzuleiten, muss der Springer seine Arme strecken. Die Beine bleiben angewinkelt. Mehr zu den Fallschirmjägern im Youtube-Kanal der Bundeswehr. So funktioniert der Windkanal Der Windkanal ist eine vertikale Freifall-Anlage, bei der durch Erzeugung eines Luftstroms das Fliegen wie bei einem realen Fallschirmsprung aus 4000 Metern Höhe simuliert wird. Die Anlage ist ein sogenannter re-zirkulierender Windkanal. Dabei bringen vier Turbinen und eine Düse die Luft in Bewegung. Durch ein Umluft-System zirkuliert die Luft in einem geschlossenen Kreislauf. So kann eine Windgeschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern erreicht werden. Über einen Regler lässt sich die Windgeschwindigkeit individuell einstellen, um sie abhängig von Größe, Statur und Flugerfahrung des Springers anpassen zu können. Der Windkanal in Bottrop ist die einzige Freifall-Anlage in Deutschland. Streckt der Springer seine Beine, bewegt er sich nach vorn. Die Arme bleiben dafür angewinkelt. Ein kontrollierter Fallschirmsprung setzt ein hohes Maß an Körperspannung und ein entsprechendes Training voraus. Vorbereitet: Der Sitz des Gurtzeugs wird überprüft. Muskelarbeit: Fitness ist ein Muss, um den zweiminütigen Fall zu absolvieren. Grafik: Bundeswehr/Benjamin Hintze Im Windkanal: Der Instruktor (r.) gibt Hinweise. 3 8 aktuell BUNDESWEHR 18. April 2016 Alles bewegt sich „Joint Derby“: Die große Logistikübung der Bundeswehr läuft am Boden, in der Luft und auf See. Bis zu 40 „Einspieler“ am Tag JODY ist die größte Verlege Übung der Bundeswehr der ver gangenen Jahrzehnte: Mehr als 2000 Soldaten aus zwölf Nati onen nehmen teil. Truppe, Per sonal und Ausrüstung müssen in ein Einsatzland verlegt wer den. Allein 450 Militärfahrzeuge werden bewegt – in Kolonnen im Für JODY übt der 57Jährige als Chef des Stabes. „Ich koordi niere die Stabsarbeit, berate den Kommandeur. Wir entscheiden, was passiert, wohin die Truppe verlegt wird“, erklärt er. Der Auftrag darf niemals gefähr det werden. Was im Hauptquar tier zunächst theoretisch geplant wird, soll bald Wirklichkeit wer den. Dann rollen die echten Fahr zeuge. Schreckinger: „Wenn die reale Übungstruppe kommt, muss alles sitzen, zivile Vorgaben wie Straßenbelegungszeiten einge halten werden!“ Fotos (2): Bundeswehr/Beatrice Teiß Garlstedt. In der Operations zentrale klingelt ein Telefon. Gewalttägige Demonstranten blockierten einen NATOKonvoi, sagt der Anrufer. „Verstanden“, entgegnet der Soldat am anderen Ende. Er eilt zum Chef des Sta bes, schildert ihm die neue Lage. Sturm, Stromausfall, Scharf schützen: Zum Auftakt der Übung „Joint Derby“ (JODY) trainiert das Hauptquartier an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt bei Bremen. Die Operationszentrale, bestehend aus rund 100 internationalen Soldaten, wird aus der Reserve gelockt: Vorkommnisse wie Naturkatastrophen, Unfälle oder Angriffe werden durchexerziert. Straßenverkehr, per Luft und Seetransport. Ziel ist der Auf marsch ins fiktive „Coastland“, ein befreundeter Staat rund 5000 Kilometer von Europa entfernt. Von dort wird in das eigentliche Einsatzgebiet verlegt. In der realen Welt erstreckt sich die Logistikübung quer durch Niedersachsen und Bremen, von der Küste bis in die Lüneburger Heide. Vor der logistischen Ver legung wird das Hauptquartier virtuell trainiert. Vorkommnisse werden eingespielt. „Einlagen“ nennt Major Christian Hollerer das. Der Österreicher vom Mul tinationalen Kommando Ope rative Führung in Ulm ist Teil des dreiköpfigen Planungsteams. Während der Übung stellt der 39Jährige die Kameraden auf die Probe. Hollerer und sein Team haben das Drehbuch geschrieben. Er führt Regie. „Die Herausforde rung für das Hauptquartier ist die ständige Lageänderung”, sagt er. 120 Szenarien werden einge spielt, bis zu 40 am Tag. Wie die Übungstruppe auf die neue Lage reagiert, das entscheidet Oberst Joachim Schreckinger – eben falls vom Kommando Operative Führung. Militärbeobachter aus der ganzen Welt Die Höhepunkte der Übung: die Verschiffung des Materials von Emden nach Bremerhaven, die Anlandung des Personals per Lufttransport von Wunstorf nach Nordholz und der anschließende Konvoi nach Garlstedt. Fast 80 militärische Beobachter aus der ganzen Welt haben sich ange kündigt. Neben den 800 deut schen Soldaten – sie stellen das größte Kontingent – sind unter anderem 350 Niederländer, 250 Österreicher und 120 Tschechen dabei. Foto: Bundeswehr Von Jasmin Henning JODY findet in mehreren Etappen statt. Zunächst üben Kräfte des zuständigen Hauptquartiers, des Multinationalen Kommandos Operative Führung aus Ulm, Gefechtsstandabläufe im Logistischen Übungszentrum. Parallel dazu trainieren Truppenteile der EU Battle Group 2016 die strategische Verlegung im See-, Luft- und Straßentransport. Münster. Nach fast drei Jah ren endet für Generalleutnant Volker Halbauer seine Amtszeit als Kommandierender General des I. DeutschNiederländi schen Korps. Nachfolger: Der niederländische Generalleutnant Michiel van der Laan. Turnus gemäß wechselte in der ersten Aprilwoche die Korpsflagge von der deutschen auf die niederlän dische Seite. Der Inspekteur des Deutschen Heeres, Generalleut nant Jörg Vollmer, übergab sie dem Inspekteur der niederländi schen Landstreitkräfte, General leutnant Leo Beulen. Für General leutnant Halbauer endet damit die Zeit als aktiver Soldat. Nach 41 Jahren in der Bundeswehr wird er im Mai mit einem Großen Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet werden. (eb) Alles unter Kontrolle: Das Hauptquartier in Garlstedt (o.). Oberst Joachim Schreckinger (m. l.) übt als Chef des Stabes. JODY umfasst auch den Seetransport (m.r.). An Land ist der „Elefant“ (u.) dabei. Zerlegt in Bückeburg In der Ausbildungswerkstatt des Heeres erlernen junge Fluggerätemechaniker ihren Beruf. Bückeburg. Im Lehrdock der Ausbildungswerkstatt des Heeres in Bückeburg werden die unter schiedlichsten Flugzeugtypen wie OV10 Bronco und Fiat G91 beherbergt. An ihnen lernen ange hende Fluggerätemechaniker die individuellen technischen Fein heiten kennen. Zwei der Auszu bildenden sind Lena Stemmler und Steffen Salla. Ihre Aufgabe an diesem Morgen: Ausbau, Über prüfung und Wiedereinbau eines Hauptfahrwerkrades eines ausge musterten Kampfflugzeug vom Typ Alpha Jet. Die zwei Auszubilden den erstellen zunächst einen genauen Arbeitsplan, erst dann geht es an das Flugzeug. Der Alpha Jet ist bereits aufgebockt, das Rad kann demontiert und für weitere Kontrollen in seine Einzelteile zerlegt werden. Um zum Beispiel Oberflächenrisse in der Felge feststellen zu kön nen, wird das Farbeindringver fahren angewendet. Das macht unsichtbare Risse für den Mechaniker sichtbar. Fotos (2): Bundeswehr/Alexander Bozic Kommandowechsel in Münster Über Emden geht Material per Schiff nach Bremerhaven. Von dort geht es im Konvoi nach Garlstedt in den Sammelraum. Vom Flughafen Wunstorf wird die Verlegung des Personals in das fiktive Einsatzland koordiniert. Für die Soldaten der EU-Battle Group schließt sich an JODY direkt die Gefechtsübung „European Spirit“ an. (eb) Foto: Bundeswehr/Marco Dorow JODY: Das Übungskonzept Zivile Ausbildung: Steffen Salla und Lena Stemmler sind angehende Fluggerätemechaniker. „Während der Aufgabe stellen die Ausbilder uns Fragen, um zu überprüfen, ob wir die Zusammen hänge verstehen“, berichtet die 18jährige Stemmler. Nach getaner Arbeit kontrollieren Stemmler und Salla ihr Werkzeug. Ist alles wieder da, wo es sein soll? Ein im Flug zeug vergessener Schraubschlüssel könnte später im schlimmsten Fall zum Absturz führen. Die Ausbildungswerkstatt stellt pro Jahr 28 Auszubildende für den Beruf „Fluggerätmechaniker Fachrichtung Instandhaltungs technik“ und zwölf Auszubil dende für den Beruf „Fluggerät elektroniker“ ein. Die Ausbildung beginnt am 1. September, Bewer bungsschluss ist der 31. Oktober des Vorjahres. (jos) 18. April 2016 ZOOM aktuell 9 Strich durch die Landschaft Mit Nachwirkungen bis heute: 1916 teilen Franzosen und Briten das Osmanische Reich. m Dezember 1915 steht die britische Regierung 17 Monate nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges unter Druck: Das verbündete Frankreich drängt auf einen Plan, wie das Osmanische Reich, das an der Seite Deutschlands kämpft, zwischen Briten und Franzosen nach dem Krieg aufgeteilt werden kann. Die Franzosen sind nervös. Zu Beginn des Krieges haben sie von britischen Plänen einer Zangenoffensive gegen die Osmanen erfahren. Mit einer Landung in der West-Türkei bei Gallipoli soll zugleich eine im Osten bei Alexandretta erfolgen, dem heutigen türkischen Iskenderun. Die Hafenstadt liegt an strategischer Nahtstelle am Mittelmeer – dort, wo heute die Türkei und Syrien aneinandergrenzen. Die Angst in Paris: Großbritannien, das schon Ägypten besitzt, will sich im gesamten Osmanischen Reich festsetzen. Erst 1912 haben sich die Franzosen versichern lassen, dass die Briten an Libanon und Syrien kein Interesse haben; dort hat Frankreich viel Kapital investiert. Frankreich torpediert die Doppeloffensive der Alliierten gegen die Osmanen, die Landung findet nur in Gallipoli statt. Nun macht die französische Diplomatie Druck: Eine Aufteilung der Einflusssphären im Orient soll vor Kriegsende erfolgen. Der britische Politiker Mark Sykes, der den Ruf eines Nahostexperten genießt, präsentiert der Regierung eine Lösung. Eine Linie von der alten Kreuzfahrerstadt Akkon an Israels Mittelmeerküste bis zum kurdischen Kirkuk im Nordirak soll den Orient aufteilen. Nördlich der Linie (Libanon, Syrien und Teile der Osttürkei) liegt die fran- Sykes und Picot legen Einflusssphären fest Bei Britanniens Premier Herbert H. Asquith kommt Sykes „line in the sand“ gut an. Die Verhandlungen mit den Franzosen sind schwierig. Sie haben erfahren, dass die Briten arabische Stämme zum Aufstand gegen die Osmanen treiben. Als Lockmittel dient die Aussicht auf einen eigenen Staat der Araber. Damit wäre die französische Einflusssphäre dahin. Hinzu kommt der harte französische Verhandlungsführer. Georges Picot, ein Karrierediplomat, ist selbst für damalige Verhältnisse ein „Ultra-Imperialist“. Sein Vater gründete eine Lobbygruppe für Frankreichs Kolonialinteressen in Afrika. Der junge Picot und sein Bruder sind wiederum Mitglied im Comité de l’Asie Française. Das Komitee möchte Frankreichs Weltmachtrolle im Osten stärken und drängt auf eine Inbesitznahme Syriens. Mark Sykes wird dazu beordert, sich mit Picot zu treffen, um einen Kompromiss zu finden. Seine Linie quer durch Arabien ist genau die simple Lösung, die erforderlich ist, um die verfahrene Situation zu lösen. Nach der Idee des Briten einigen sich beide Seiten auf das Sykes-Picot-Abkommen, das am 16. Mai 1916 offiziell unterzeichnet wird. Der Nahe und Mittlere Osten wird zu einer französischen „blauen Foto: Wikimedia/Public Domain I zösische Einflusszone. Südlich der Linie (Palästina, Jordanien, Irak) haben die Briten das Sagen. Das Konzept richtet sich auf das Hauptinteresse der Briten in der Region: Sie wollen ein schützendes Vorfeld für den ägyptischen Suezkanal schaffen, der Aorta des maritimen Weltreichs der Briten. Baku Ankara Baku Aserbaidschan Ankara Türkei Aleppo Mosul Erbil Teheran Syrien Libanon Beirut Haifa Jerusalem Damaskus Beirut Bagdad Israel Amman Jerusalem Basra Kairo Kuweit Kairo Damaskus Teheran Irak Bagdad Iran Amman Jordanien Kuweit Saudi-Arabien Ägypten Medina Riad Riad Historisches Dokument: In der rechten Ecke der Originalkarte (o.) stehen die Signaturen von Sykes und Picot. Die Grafik unten links zeigt die durch Frankreich (blau) und Großbritannien (rot) kontrollierten Gebiete im Jahr 1916. Zum Vergleich: rechts der Verlauf der heutigen Staatsgrenzen. Zone“ im Nord-Westen und zu einer „roten Zone“ der Briten im Süd-Osten. Trennachse bildet heutige Grenzverläufe Das bleibt zunächst geheim; schließlich sollen die arabischen Verbündeten der Briten nicht irritiert werden. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges lassen sich Briten und Franzosen ihre ausge- handelten Beutestücke als Mandate des Völkerbunds übertragen. An der Trennachse der Einflusssphären bilden sich die Grenzverläufe des Kerns der heutigen Staatenwelt Arabiens – Libanon, Syrien, Jordanien und Irak. Das symbolträchtige Gebiet rund um Jerusalem in Palästina wird durch das Sykes-Picot-Abkommen dem britischen Einflussbereich zugeschlagen. Bei den Briten reift daraufhin der Plan, die Lücke in ihrer Pufferzone vor dem Suezkanal zu schließen, indem sie dort eine eigene Oberhoheit einrichten. Im Jahr 1922 vergibt schließlich auch der Völkerbund das Mandat für die administrative Verwaltung an die Briten. Das Ordnen der Region nach Gutsherrenart im Zuge des SykesPicot-Abkommens legte den Keim für die Aufspaltung der muslimisch-arabischen Welt in unterschiedliche Staaten. Fotos (2): Wikimedia/Public Domain Lawrence von Arabien – Gegner des Plans Mark Sykes (l.) und Georges Picot (r.): Die beiden Männer verhandelten im Jahr 1916 die Aufteilung des Osmanischen Reichs. Grafik: Bundeswehr/Nothing Von Björn Müller Ein entschiedener Gegner von Sykes Plan, das Osmanische Reich aufzuteilen, war Thomas Edward Lawrence, bekannt als „Lawrence von Arabien“. Der britische Offizier, auch als Archäologe, Geheimagent und Schriftsteller tätig, organisierte maßgeblich den Aufstand der Araber gegen die Osmanen und trat für einen Staat der Araber ein. Sykes hielt seinen Landsmann für einen Tagträumer. Er schrieb ihm, zehn Jahre Vormundschaft der Briten und Franzosen seien nötig, bis die Araber reif für ein Staatswesen seien. 1888 in Wales als der zweitälteste von fünf Brüdern geboren mit Eltern, die nie heirateten, studierte Lawrence an der Universität Oxford Geschichte. Als Student erkundete er bereits 1909 im Alter von 21 Jahren Syrien und Palästina. Er lernte Arabisch und schwärmte für die Beduinen. Am 19. Mai 1935 starb er im Alter von 46 Jahren an den Folgen eines Motorradunfalls. Verewigt wurde seine Geschichte von Regisseur David Lean und Produzent Sam Spiegel 1962 in der bildmächtigen Filmproduktion „Lawrence von Arabien“. 10 aktuell SPORT 18. April 2016 Auf dem Sprung nach Rio Die Sportsoldaten Patrick Hausding, Sascha Klein und Stephan Feck bilden im Wasserspringen ein olympisches Trio. Von Markus Theis Fotos Sebastian Wilke Rostock. Die Wasserspringer Hauptfeldwebel Sascha Klein, Stabsunteroffizier (FA) Patrick Hausding und Stabsunteroffizier (FA) Stephan Feck führen im Synchronspringen eine Art „olympische Dreiecksbeziehung“. Ihr Beziehungsstatus ist aber nicht „kompliziert“, sondern „erfolgreich“. Die ersehnte Olympia-Qualifikation gelang zwar erst im Februar beim Weltcup in Rio, dafür aber umso beeindruckender: Mit Klein errang Hausding die Silbermedaille vom Zehnmeterturm. Mit Feck holte er vom Dreimeterbrett sogar Gold. Präzision auf die Millisekunde genau „Wir hatten ja schon bei der WM in Kazan, die Chance, den Quotenplatz zu holen. Damals haben wir das leider verpasst. Von diesem Tiefschlag haben wir uns aber gut erholt“, sagt Klein, der Dienstälteste im Trio. Sein Kamerad Feck ergänzt: „Der Weltcup war unser erstes großes Ziel in dieser Saison. Ich persönlich freue mich riesig, dass es so gut gelaufen ist. Jetzt gilt es, den Fokus auf Rio zu richten.“ Zurück in Deutschland standen im Trainingslager in der Rostocker „Neptun-Schwimmhalle“ zunächst einige Trockenübungen auf der Turnmatte und dem Trampolin an. Vor den Sprüngen ins Wasser wird dort akribisch an der Technik und der Choreografie gefeilt. Alles muss auf die Millisekunde genau passen. „Ich glaube das Faszinierende an unserer Sportart ist diese Präzision gepaart mit Kraft und Geschwindigkeit“, sagt Feck. Wasserspringen gehört zu den Sportarten, für die man sehr jung anfangen muss, um später ganz oben mithalten zu können. Hausding fing mit sechs Jahren an, sein Partner Feck sogar schon mit Fünf. Klein war mit acht Jahren bereits spät dran, konnte dafür aber schon Erfahrungen im Turnen vorweisen. In solch kindlichem Alter war die Sportförderung der Bundeswehr noch kein Thema. Doch im fortgeschrittenen Jungendalter stellte sich die Frage nach dem weiteren Werdegang. „Ich habe mir mit 17 Jahren die ersten Gedanken darüber gemacht“, erinnert sich Hausding. Sein Sprungpartner vom Zehnmeterturm Klein erzählt: „Bei mir kam eines Tages der Trainer auf mich zu und erklärte, dass ich ein Niveau erreicht hätte, bei dem ich mich für eine Förderung entscheiden müsse. Abends nach der Arbeit zu trainieren, würde nicht reichen, um in die Weltspitze aufzurücken.“ Auch für Feck, Hausdings Partner vom Dreimeterbrett, ist die Förderung der Bundeswehr essentiell. „Ansonsten würden viele Sportarten aussterben und darunter würde dann auch die Vielfalt des Breitensports leiden“, so Feck. tung stimmt. Hausding sagt: „So wie andere innerhalb der Bundeswehr ihren jeweiligen Auftrag haben, erfüllen auch wir den unsrigen und geben dafür alles.“ Ein Video zu den Turmspringern auf www.youtube.com/ bundeswehr. Permanent hoher Leistungsdruck Alle drei wünschen sich nicht nur eine Medaille in Rio, sondern auch, dass der permanente Leistungsdruck, der auf den Sportsoldaten lastet, mehr Anerkennung findet. Denn was viele nicht wissen: Die Förderplätze sind limitiert, und der Konkurrenzdruck ist entsprechend hoch. Außerdem werden die Verträge nur von Jahr zu Jahr verlängert – und dass auch nur, wenn die Leis- Perfekte Synchronisation: Die Stabsunteroffiziere Hausding und Feck springen gemeinsam vom Dreimeterbrett. Frühe Förderung Nur wer sehr jung mit dem Wasserspringen beginnt, kann später in die Weltspitze aufsteigen. Viele werden schon im Alter von sechs Jahren entdeckt und dann gezielt gefördert. Vier Saltos in 1,4 Sekunden Im Laufe der Zeit wurden in einen Sprung immer mehr Elemente hineingepackt. Diese Technisierung im Wasserspringen ging allerdings zulasten der Ästhetik. Enorme Kräfte Starkes Trio (v.l.): Feck, Hausding und Klein. Vor dem Sprung trainiert Klein auf dem Trampolin (u.l.). Bis zum Dreieinhalbfachen des eigenen Körpergewichts lastet beim Sprung auf dem Athleten. Die Bläschen nach dem Eintauchen entstehen durch den abrupten Druckabfall, beim dem das Wasser an der Haut verdampft. 18. April 2016 SOZIALES / PERSONAL aktuell 11 Reif für ein Patent Wenn Bundeswehrangehörige gute Ideen haben, kann daraus ein Patent werden. Bis dahin gilt Geheimhaltung. Wann ist eine Erfindung eine Erfindung? Schwerpunkt seiner Arbeit ist der gewerbliche Rechtsschutz. Dieser wahrt die Rechte eines Gewerbetreibenden, der sich durch geistige Anstrengungen wie Lernen, Forschen, Nachdenken, Lesen oder auch Diskutie- ren ein besonderes Wissen angeeignet hat. So steht es im Gesetz. Der Fokus liegt auf dem Patent-, Marken- und Designrecht. Zu jeder Idee gibt es eine sogenannte Diensterfindungsmeldung. „In den drei verschiedenen Formularen muss die Idee genauestens beschrieben sein. Bei technischen Erfindungen darf es keine offenen Fragen geben“, sagt der 39-jährige Luft- und Raumfahrtingenieur. Er prüft, ob es formale Fehler gibt. Ist das nicht der Fall, schaut er sich die Erfindung inhaltlich an. „Wenn ich die Idee verstanden habe, dann schaue ich, ob es überhaupt eine Erfindung ist.“ M I E H E G Geldprämie für Tüftler der Bundeswehr Dafür gibt es klare gesetzliche Vorgaben: Vor allem muss die Idee neu sein und gewerblich anwendbar. Und: Es muss eine erfinderische Tätigkeit vorliegen. Sind diese Kriterien alle erfüllt, schreibt Hofmann eine Patentanmeldung. „Sobald der Eingangsstempel des Patentamtes auf unserer Anmeldung erscheint, ist unsere Arbeit zunächst erledigt“, sagt der Ingenieur. Jetzt übernimmt und untersucht das Deutsche Patent- und Markenamt in München die eingereichte Patentanmeldung. Offene Fragen werden zwischen den beiden Stellen in der Regel schriftlich geklärt. Foto: Bundeswehr/Tom Twardy (Symbolbild) Koblenz. Auf dem Schreibtisch liegt eine blaue Mappe. Ihr Inhalt ist noch geheim. Nur so viel: Es geht um Energiegewinnung. Die Wehrtechnische Dienststelle 41 in Trier hat die Papiere beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr eingereicht – beim zuständigen Referat für die Anmeldung und Vermarktung von Patenten. Quasi beim Patentamt der Bundeswehr. Die Mappe liegt auf dem Schreibtisch von Stefan Hofmann. Der Sachbearbeiter ist diplomierter Ingenieur und steht Tüftlern und Entwicklern in der Bundeswehr beratend zur Seite. „Es gibt das Arbeitnehmererfindungsgesetz. Jeder, der in seinem Arbeitsverhältnis eine Erfindung macht, ist verpflichtet, diese seinem Arbeitgeber oder Dienstherrn zu melden. Dabei ist es egal, ob die Erfindung mit seinem Aufgabenbereich zu tun hat oder nicht. Leider wissen das die wenigsten“, erklärt Stefan Hofmann. Im Einzelfall wird Hofmann auch zur mündlichen Verhandlung nach München eingeladen. Wird die Erfindung von der Bundeswehr in Anspruch genommen, winkt dem Tüftler eine Geldprämie. Dazu gibt es eine Urkunde von der Ministerin und die Namensnennung in der Patentschrift. Zusätzlich wird bei einer erfolgreichen Vermarktung der Erfinder an den Erlösen beteiligt. Eine wahrlich zündende Idee könnte sich also lohnen. (eb) Im Planungsteam der Übung „Joint Derby“ Ulm. Es ist nicht die erste Übung, die er plant. Aber trotzdem birgt „Joint Derby“ (JODY) besondere Herausforderungen, so Major Christian Hollerer (39) vom Multinationalen Kommando Operative Führung aus Ulm. 2300 Teilnehmer aus 14 Nationen, ein Übungsraum quer durch Niedersachsen und Bremen, Operationen an Land, auf See und in der Luft. JODY ist die größte Übung der Streitkräftebasis in diesem Jahr. Das Szenario: Geübt wird der Einmarsch in das fiktive Coastland, einige tausend Kilometer von Europa entfernt. „Die Verlegung in ein Einsatzgebiet in den Fokus einer Übung zu stellen, kommt selten vor“, sagt Hollerer. Dabei sind vor allem logistische Fähigkeiten gefordert: das Verladen der Fahrzeuge und des Equipments, die Versorgung der Truppe, das Errichten eines Lager. Dass während der Großübung alles rei- Foto: Bundeswehr/Mn KdoOpFü Major Christian Hollerer (39) organisiert die größte Übung der Streitkräftebasis 2016. bungslos ineinanderläuft, ist der Verdienst des dreiköpfigen Planungsteams, zu dem neben Major Hollerer ein deutscher Generalstabsoffizier und ein italienischer Stabsoffizier gehören. Seit Anfang 2015 befasst sich das Team im Schwerpunkt mit der Planung – und wird dabei vom gesamten Stab des Ulmer Kommandos unterstützt. „Gleich zu Beginn wurden Vertreter aller Fachbereiche unseres Kom- mandos hinzugezogen“, erklärt Hollerer, „letztlich ist es eine Aufgabe, die das gesamte Kommando stemmt – Teamwork!“ Zu drei richtungsweisenden Konferenzen lud das Team um Hollerer die beteiligten Dienststellen ein. Dabei wurden Ideen ausgetauscht, Ziele definiert und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. JODY schafft die logistische Basis für die anschließende Heeresübung „European Spirit“ auf dem Truppenübungsplatz Bergen. Streitkräfte anderer Nationen in eine Übung zu integrieren, sei der einzig richtige Ansatz. Hollerer: „Das spiegelt die Realität im Einsatz wieder.“ Der gebürtige Niederösterreicher ist seit 2014 beim Multinationalen Kommando Operative Führung. Er lebt mit seiner Partnerin in Ulm. (jah) Was ist Ihr höchstes Gut? Die Freiheit. Das ausführliche Interview auf www.streitkräftebasis.de Wie lautet Ihr Lebensmotto? Nur der verdient sich Freiheit, der täglich sie erobern muss. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Meine Freundin beschwert sich ab und zu, dass ich ihr während des gemeinsamen Abendessens nicht richtig zuhöre – also zwei Dinge gleichzeitig zu können, das wäre super. Mit wem würden Sie gern einen Monat lang tauschen? Ein Monat als US-Präsident wäre eine interessante Erfahrung. Darüber hinaus könnte ich danach meinen Lebensunterhalt als Vortragsreisender bestreiten. Welche lebende Person bewundern Sie am meisten? 1:45:73 Minuten: den Abfahrtsolympiasieger von 1976, Franz Klammer. Was wäre Ihre berufliche Alternative? Ich mache das, was ich bereits als Kind machen wollte. Über Alternativen habe ich mir nie Gedanken gemacht. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem anderen Menschen am meisten? Gewissenhaftigkeit und ein gebührendes Maß an Verträglichkeit. 12 aktuell VERMISCHTES 18. April 2016 Buch. Am 30. Mai 1945 treten die Männer der 45. US-Infanteriedivision noch einmal auf dem Königsplatz in München an. Es ist der Gedenktag der „Thunderbirds“ für gefallene Kameraden – nach 511 Tagen im Krieg gegen Deutschland. 3650 Angehörige der Division sind an der Front gefallen, mehr als dreimal so viele verwundet worden. Kaum einer der jungen GIs, die 1943 auf Sizilien landeten, erlebt diesen 30. Mai 1945 unversehrt. Einer der ganz wenigen ist der damalige Oberstleutnant Felix Sparks. In „Der Befreier“ zeichnet der britische Autor Kershaw Sparks’ Weg durch die Schlachten des Zweiten Weltkriegs detailreich nach – und ungeschminkt. Das Buch erzählt am Beispiel eines beeindruckenden Veteranen in einem dezidiert lakonischen Stil von der Unmenschlichkeit des Krieges und davon, wie er die Überlebenden für immer zeichnet. (mat) Alex Kershaw, Der Befreier; Die Geschichte eines amerikanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg; dtv, Erstausgabe, 488 Seiten, ISBN 978-3-423-28030-3 24,90 Euro 016 15/2 Foto: PR/Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH Ein langer Weg durch Europa: „Der Befreier“ Superhelden in der Krise Im neuen Marvel-Film kämpft Captain America um das Recht auf Selbstbestimmung. Von Sebastian Blum Die Worte des Generals Thaddeus Ross sind deutlich: „Captain, während viele ihr Handeln als heldenhaft ansehen, bezeichnen es einige andere als Selbstjustiz. Sie haben mit unbegrenzter Macht und ohne Befugnis agiert. Das kann die Welt nicht länger tolerieren.“ Die Geschichte der Avengers geht weiter Über 60 Millionen Mal wurde der Trailer zum Marvel-Film „The First Avenger – Civil War“ in den ersten 24 Stunden nach Veröffentlichung im Internet aufgerufen. Und er lässt Düsteres erahnen: Die US-Armee wirft Captain America Selbstjustiz vor, weil er sich ihren Regeln nicht beugen will. Dabei hatte einst alles so schön angefangen.1941 erscheint der erste „Captain America Comic“, nicht zufällig in eben jenem Jahr, in dem die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg eingreifen. Während sich andere Superhelden wie Superman sorgsam aus sämtlichen politischen und militärischen Konflikten heraushalten, ist der Captain von Anfang an ein Instrument des amerikanischen Militärs. Bereits auf seinem ersten Cover verprügelt er, gehüllt in die Nationalfarben der USA, Adolf Hitler. Fortan bekämpft er als Personifikation amerikanischer Außenpolitik Nazis, Kommunisten und Japaner. Lange Zeit kamen die Comics außerhalb der USA nicht gut an. Zu brachial waren die Stereotypen von dummen und gewaltgierigen Deutschen, hässlich entstell- ten und hinterhältigen Japanern und intriganten Kommunisten. Mittlerweile schaut der Captain differenzierter auf die Welt. Seite an Seite mit irdischen Helden Im Dezember 2001 erschien beim Comic-Verlag Marvel das Buch „Heroes“, in dem die Terroranschläge vom 11. September 2001 behandelt wurden. Darin kämpfen Spiderman und Captain America Seite an Seite mit den Feuerwehrleuten von New York um deren Stadt. Verfassungstreue und der Schutz einer diversifizierten amerikanischen Gesellschaft sind die höchsten Werte eines modernen Supersoldaten. Doch auch ein perfektionierter Soldat bleibt nicht ohne Krisen. Im Laufe der Geschichte wendet er sich immer wieder auch von seinen Befehlshabern ab, wenn diese ihre Macht missbrauchen. So auch im neuen Film: Nach einem Superheldeneinsatz mit katastrophalen Folgen fordert die Regierung, dass sich alle Superhelden in einem Superhero Registration Act melden und ihre zivile Identität preisgeben. Captain America sieht darin sein Recht auf Selbstbestimmtheit eingeschränkt, während sein Kollege Iron Man mit dem Registration Act Alleingänge der Superhelden in Zukunft verhindern will. Ein Kampf um die Werte Freiheit und Demokratie entbrennt – der künstlich kampfwertgesteigerte Supersoldat gegen einen Tech-Tycoon in Superrüstung. „The First Avenger – Civil War“ läuft ab dem 28. April im Kino. SUDOKU Vi el G Senden Sie die vier Lösungszahlen, lück die sich aus den farbigen Feldern ! ergeben, per E-Mail mit dem Betreff „Sudoku 15/2016” und Ihrer Postanschrift an: [email protected] Einsendeschluss: Sonntag dieser Woche Zu gewinnen: APC Mobile Power Bank 10 000 mAh Dieser externe Zusatzakku für Smartphones und Tablet-PCs bietet bis zu vier Ladevorgänge für unterwegs. Lösung 13/2016: 7 7 1 3 Gewonnen hat: Günter Finsterbusch Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.