Baufahrzeuge Special 2007

Transcription

Baufahrzeuge Special 2007
Baufahrzeuge
Offizielles Organ des MAWEV (Verband Österreichischer
Baumaschinenhändler) und Österreichs einziges, rein baumaschinentechnisches Fachmedium mit internationaler Verbreitung
Baumaschine
Baugerät
Baustelle
BAUFAHRZEUGE Spezial
Der Nutzfahrzeug-Guide für die Baustelle
l k w Te sttag 2007
2007
Ein Magazin von Springer Business Media Austria | www.springer-sbm.at
Spezial
baufahrzeuge spezial
lKW TesTTag 2007
Angepasst an die heimischen Bedingungen sind
8x4-konfigurationen die gängigste Art, einen Vierachser
innerhalb der Bauwirtschaft anzutreiben.
Action in der Schottergrube
Am Donnerstag den 8. November war es soweit. Bereits zum fünften Mal gaben sich die führenden
Lkw-Hersteller ein Stelldichein, um beim gemeinsam von BBB und ITR organisierten Testtag auf die
Vorzüge ihrer Modelle aufmerksam zu machen. Mit dabei die gängigen 8x4-Modelle der Marken DAF,
MAN, Mercedes, Renault, Scania und Volvo sowie drei Neuzugänge im Baugewerbe: die UnimogModelle U500 und U5000 sowie die Gazelle der Marke GAZ. VON JOHANNES MAUTNER MARKHOF UND ERNST MÜLLER
W
olkenbrüche, begleitet von Sturm
und eisiger Kälte waren am
Donnerstag den 8. November
angesagt worden und traten auch heftig
ein. Nur ein kleiner Fleck auf der österreichischen Landkarte, genauer gesagt eine
Schottergrube der Firma Cemex in Wiener
Neustadt, blieb von all dem Unwetter mit
Ausnahme des Sturmes verschont und bot
somit eine hervorragende Bühne für das
Baufahrzeug Spezial 2007, das Sie soeben
in Händen halten.
Auf einer Gesamtfläche von rund 90 ha
galt es nicht nur alle vertretenen Modelle
ausgiebig Probe zu fahren, sondern auch
unterschiedlich schwierige Hindernisse zu
überwinden. Der Fairness halber wurden
alle Fahrzeuge mit jeweils 12,5 t Schotter
beladen, bevor sie auf die große Steinwüste losgelassen wurden. Nur die beiden
Unimog-Modelle und die Gazelle durften
da – ohnedies außer Konkurrenz – ohne
Beladung antreten.
BiS ANS LiMiT
Baufahrzeuge, allen voran die Vierachser,
zählen zu einer besonderen Spezies innerhalb des Lkw-Segments. Tag für Tag werden
sie von ihren Nutzern bis ans gesetzliche
Gewichtslimit belastet und müssen voll
ausgeladen Landstraßen und Autobahnen
mit einem möglichst geringen Verbrauch
bei gleichzeitig maximalem Tempo innerhalb der gesetzlichen Vorgaben absolvieren.
Das gilt vermutlich für jeden Lkw, Baufahrzeuge müssen aber auch abseits der Straße
Parade der Vollprofis: Vierachs-kipper in der Version 8x4
sind zweifelsfrei die wichtigsten helfer auf der Baustelle,
kombinieren sie doch in idealer Weise hohe Nutzlasten
mit guter Traktion und hohem Fahrkomfort.
44
baufahrzeuge spezial
lKW TesTTag 2007
ernst Müller, Leitender Redakteur der iTR konnte am Gelände der Cemex in Wr. Neustadt eine Vielzahl
an Besuchern aus der Fahrzeug- beziehungsweise Baubranche begrüßen. Nach einer kurzen einführung
in die Testbedingungen und einer erklärung des Streckenverlaufs ging es auch schon ab ins Gerlände.
Damenwahl in der kiesgrube: Auch das zarte
Geschlecht zeigte sich gar nicht so zart und griff
beherzt unter Anleitung der instruktoren ins Lenkrad.
eine gute Figur machen, und das über viele
Jahre unter teils extremen Bedingungen.
Um hier zu bestehen ist es entscheidend,
dass alle technischen Komponenten den
Anforderungen gewachsen sind, Handling
und Fahrsicherheit so gut sind, dass auch
weniger routinierte Fahrer damit zu recht
kommen und der Antrieb dafür sorgt, dass
auch steile Anstiege, tiefe Spurrillen und
natürlich Schlamm, Schnee und Wasser
kein Problem darstellen.
Angepasst an die heimischen Bedingungen sind 8x4-Konfigurationen die
gängigste Art, einen Vierachser innerhalb
Anlässlich des BBB- und ITR-Testtages
bot sich auch für heimische Fuhrparkbetreiber die Möglichkeit, verschiedene LkwMarken miteinander zu vergleichen und
technische Informationen zu sammeln.
Trotz des bereits angesprochenen Wetters
am 8. November fanden sich einige von
ihnen ein und nützten die Zeit für ausführliche Testmöglichkeiten am Steuer der
sechs angetretenen Trucks und Gespräche
mit den Vertretern der Hersteller beziehungsweise Importeure.
Nicht mit dabei, weil zum Termin kein
entsprechendes Testfahrzeug in Österreich 
der Bauwirtschaft anzutreiben. Zwei angetriebene Achsen bilden hier einen guten
Kompromiss zwischen Traktion und Wirtschaftlichkeit und erfreuen sich daher bei
Unternehmern großer Beliebtheit. Alternativ bieten einige Hersteller auch 8x8-Modelle an, und MAN gelingt es zusätzlich mit
dem HydroDrive auch eine Zwischenstufe
in Sachen Allradtechnik im Programm
zu haben. Dabei übernimmt ein hydraulischer Radnarbenmotor den Antrieb der
Vorderachse. Wesentlichster Vorteil ist der
Wegfall des mechanisch aufwändigen Allradsystems.
Vor den eigentlichen Testfahrten ging es erst einmal zum Wiegen, um das exakte eigengewicht der
kandidaten zu ermitteln. Schließlich galt es, bei unseren Fahrtests auch die unterschiedlichen eigenschaften
der verschiedenen Aufbauten sowie zusätzlichen Anbauten, wie Ladekräne u.s.w. zu berücksichtigen.
baufahrzeuge spezial
45
baufahrzeuge spezial
LKW Testtag 2007
aufzutreiben war, war Iveco. Hier werden
wir eine Möglichkeit finden, die Vorstellung
nachzuholen und in einer späteren Ausgabe
darüber berichten, wie sich der Italiener im
Gelände schlägt.
Umso mehr hat es uns gefreut, dass auch
Unimog die Chance genützt hat, beim Testtag dabei zu sein. An sich handelt es sich
weder beim kommunal orientierten U500
noch beim Offroad-Star U5000 um klassische Baufahrzeuge, und doch sind beide
Modelle immer öfter an Baustellen anzutreffen. Verantwortlich dafür sind neben
der kompakten Bauweise beider Modelle
23.08.2007
MAN Nutzfahrzeuge Vertrieb Süd AG - Ein Unternehmen der MAN Nutzfahrzeuge Gruppe
TGS 420-198.qxd
15:14
Der Gast mit der wohl längsten Anreise kam aus China und mit dem Taxi in
die Schottergrube: Liu Ning vom chinesischen Baumaschinenhersteller Sany.
Seite 1
Sw
46
ITR_44-49_LKW_Test.indd 46
28.11.2007 16:08:43
baufahrzeuge spezial
LKW Testtag 2007
und der Geländetauglichkeit vor allem die
unterschiedlichen Aufbaumöglichkeiten,
die Unimog-Modelle international ins Baugeschäft drängen lässt.
Ebenfalls Steinbruch-, Bergwerks- und
Baustellenpraxis hat die Gazelle aus dem
Hause GAZ vorzuweisen. Der russische
Allesüberwinder findet zunehmend dort
Zuspruch, wo normale Allradtransporter
aufgrund ihrer Straßenorientiertheit scheitern und gleichzeitig maximaler Nutzen
gefragt ist. Hilfreich bei der Etablierung
ist zudem der bemerkenswerte Preis, der
abhängig vom gewählten Aufbau in der
20.000,– Euro-Region liegt und damit für
zunehmend mehr Unternehmer eine Alternative zu anderen Transportern darstellt.
Gelebte technik
Eine Veranstaltung wie der Testtag von
BBB und ITR lebt aber nicht nur von der
gebotenen Technik, sondern auch von den
unzähligen Fachgesprächen rundum und
dem Wohlfühlfaktor, der trotz stürmischer
Verhältnisse sehr gut war. Dafür verantwortlich war die von der OMV unterstützte gastronomische Versorgung ebenso, wie
das von Cemex zur Verfügung gestellte
Testgelände bei Wiener Neustadt, Eine Vorstellung der einzelnen Fahrzeuge finden Sie
auf den folgenden Seiten.
In Kombination mit unseren ganz persönlichen Eindrücken der Fahrzeuge
möchten wir Ihnen so einen umfassenden
Überblick über das vorhandene Angebot
bescheren und eine Basis für gegebenenfalls anstehende Probefahrten mit den
unterschiedlichen Modellen liefern. Jeder
Lkw-Betreiber hat ohnedies seine eigenen
Vorstellungen davon, wie sein idealer Baustellen-Vierachser auszusehen hat – welche
wir haben, lesen Sie hier.

Der neue TGS.
S wie Standards
setzen.
Der neue TGS von MAN.
The Power of Trucknology.
Der neue TGS von MAN. Ausgelegt auf die
Bedürfnisse des Baustelleneinsatzes sowie
des Nah- und Verteilerverkehrs. Mit überragender Traktion - und dabei dem größten Komfort
seiner Klasse.
Das Ergebnis: Sie schaffen mehr. Bei jedem
Einsatz - mit seiner hohen Zuverlässigkeit und
dem günstigen Unterhalt erreichen Sie jedes
Ziel. Überzeugen Sie sich selbst:
www.man-mn.at
Transport worldwide. Powered by MAN.
MAN Nutzfahrzeuge
baufahrzeuge spezial
ITR_44-49_LKW_Test.indd 47
47
28.11.2007 16:08:43
baufahrzeuge spezial
LKW Testtag 2007
Nach wolkenbruchartigen Regenfällen in der Nacht, hatte der Himmel
am Testtag ein Einsehen und bescherte uns sogar sonnige Momente.
DAF-Österreich Marketing-Lady Renate Kammerer, flankiert von
ITR-Macher Ernst Müller (li.) und BBB-Objektleiter Karl Englert.
Multitalentierte Zaungäste: Der Unimog U5000 und der Unimog U500 kommen dank
ihrer Geländetauglichkeit und Vielseitigkeit immer öfter auch am Bau zum Einsatz.
Franz Weinberger, Marketing MAN Österreich beim Fachsimpeln
mit Pressemann Hans Grand von Volvo Baumaschinen Österreich.
Das Gelände für unsere umfangreichen Kippertests wurde uns freundlicher Weise von der CEMEX Österreich
zur Verfügung gestellt. CEMEX gilt als der Top-Hersteller von Gesteinskörnungen in Österreich. In 26 Werken
werden Rohstoffe für die betonerzeugende Industrie sowie das Baugewerbe produziert. CEMEX feierte 2006
seinen 100. Geburtstag. Am österreichischen Markt hat CEMEX bereits mehr als 45 Jahre Erfahrung.
48
baufahrzeuge spezial
DAF
Holland auf dem Vormarsch
Im Baugewerbe war DAF in Ermangelung passender Fahrzeuge in der Vergangenheit oft nur
eine Randerscheinung, doch das soll jetzt anders werden. Mit den überarbeiteten CF-Baufahrzeugen
hat DAF Fahrgestelle in den gefragten 6x4- und 8x4-Konfigurationen im Programm und damit
beste Voraus­setzungen, auch dann, wenn es um Schotter- und Sandtransporte geht, eine Rolle am
heimischen Markt zu spielen.
U
nterstützt wird dieses Vorhaben
unter anderem durch das DAF-Tandemsystem, das dafür sorgt, dass die
Räder optimal dem Gelände folgen. Erst
wenn dies nicht mehr ausreicht, kommen
die serienmäßigen Längs- und Quersperren zum Einsatz. Für die auf der Baustelle
notwendige Kraft sorgen leistungsstarke
Sechszylinder-Motoren mit Turboaufladung, Ladeluftkühlung und elektronischer
Einspritzung.
Während der CF 75, der mit einem 9,2Liter-Motor ausgestattet ist und eine Leistungsbreite von 250 bis 360 PS bietet und
dabei ein maximales Drehmoment von bis
zu 1.450 Nm liefert, setzt der CF 85 auf einen 12,9-Liter-Motor mit maximal 510 PS
und einem Drehmoment von 2.500 Nm.
In Sachen Kraftübertragung kommt serienmäßig ein manuelles ZF-Getriebe zum
Einsatz. Als Option steht ein automatisiertes Getriebe zur Wahl. Weitere Indizien dafür, dass es sich bei der DAF-CF-Baureihe
um professionelle Baufahrzeuge handelt,
liefert auch der konsequente Schutz aller
Bauteile, die im Gelände gefährdet sind.
Zum Test angetreten ist DAF mit einem
CF-85-Modell mit 410 PS und dem optionalen automatisierten Schaltgetriebe
Paccar spendierte dem CF85 den völlig neuen 12,9-Liter-MX-Motor aus dem neuen XF105, der in unserem TestTruck 410 PS leistete. Eine AS-Tronic mit speziellem Geländeschaltprogramm bringt die Leistung auf die Straße.
AS-Tronic. Letzteres bietet für den Baustelleinsatz ein spezielles Geländeschaltprogramm.
Beim Einstieg in das Fahrerhaus, übrigens ohne bewegliche erster Trittstufe, fällt
sofort das große Platzangebot selbst in der
von uns gefahrenen Day Cab auf. Die zahlreichen praktischen Ablagemöglichkeiten,
etwa auf dem Motortunnel, wird jeder Fahrer schnell zu schätzen wissen. Das neue
Vierspeichen-Lenkrad mit dickem, griffigem Radkranz liegt gut in der Hand und
ermöglicht eine ungehinderte Sicht auf die
Instrumente. Es ist selbstverständlich neigungs- und höhenverstellbar.
Die moderne Instrumententafel wurde
speziell auf die Bedürfnisse des Fahrers
abgestimmt. Die Hauptinstrumente liefern
Informationen zu allen wesentlichen Fahrzeugfunktionen. Am zentralen Informationsdisplay werden wichtige Betriebsdaten
nur angezeigt, wenn sie benötigt werden
oder vom Fahrer abgerufen werden. Die
Flüssigkristall-Anzeige informiert den
Lenker zusätzlich über die Fahrtdauer, den
Kraftstoffverbrauch, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Betriebsstunden des
Nebenantriebs. 
Der AdBlue-Tank sitzt geschützt zwischen den Achsen,
leider nicht auf der gleichen Seite wie der Diesel-Tank.
Deutlich zu erkennen sind die Außenplaneten-Achsen.
baufahrzeuge spezial
49
baufahrzeuge spezial
gaz
GAZ – Gazelle
Einen Allradtransporter für den Baustelleinsatz zu finden, ist im Augenblick gar keine einfache Sache.
Der VW Crafter 4x4 wird zurzeit aus firmeninternen Gründen nicht angeboten, der Mercedes Sprinter 4x4
lässt vermutlich noch bis zum Sommer auf sich warten, der Ford Transit 4x4 wird realistisch betrachtet
auch erst im Frühjahr verfügbar sein und der langersehnte Iveco Daily 4x4 rollt gerade erst an den Start.
Die Gazelle: Ein verlässliches Arbeitsgerät
dessen Technik auch viele Jahre harte Arbeit
ohne Abnutzungserscheinungen verträgt.
B
leiben also zum einen die 4x4-Umbauten aus dem Haus Achleitner mit
dem straßenorientierten Iveco Daily
4x4 (dieser hat nur sehr wenig mit dem
brandneuen Daily 4x4, der einer gemeinsamen Entwicklung von Iveco und Scam
entspringt, gemein) und dem geländetauglichen Mantra 4x4 (auf Basis des Mercedes
Sprinter) sowie jene aus dem Hause Iglhaut in Deutschland, wo sowohl der VW
Crafter als auch der Mercedes Sprinter mit
4x4-Technik ausgerüstet wird. Und zum
anderen gibt es den erfolgreichen VW T5
4Motion als Doppelkabine mit Ladefläche
oder aber die Gazelle aus dem Hause GAZ.
Sollte dies jetzt bei Ihnen ein Fragezeichen hervorrufen, geht das völlig in Ordnung. Kaum jemand, von einigen Bergwerksbetreibern, Feuerwehrmännern und
Globetrottern abgesehen, vermag, mit dem
Namen Gazelle einen allradgetriebenen
Transporter der 3,5 t-Klasse in Verbindung
zu bringen. In Österreich sind es auch erst
ein gutes Dutzend Gazellen, die vom Importeur Ewald Holler aus Achau ausgeliefert wurden, doch schon bald könnten
deutlich größere Mengen folgen. Die Allradtechnik ist bei der Gazelle auf extreme
50
Bedingungen ausgelegt. Gleiches gilt für
den stabilen Rahmen, die siebensitzige
Doppelkabine und die große Auswahl an
Konfigurationen in Sachen Radstand, Aufbau und Ausstattung.
Verlässliches Arbeitsgerät
Zum Testtag erschien Ewald Holler mit
einer jagdlich optimierten Gazelle. Das
mitgebrachte Kundenauto verfügte über
den kurzen Radstand, der in Verbindung
mit einer langen Pritsche irgendwie ein wenig merkwürdig aussieht, obwohl dem gar
nicht so ist. Durch den kurzen Radstand
zeigte sich die Gazelle im Test überaus wendig, die insgesamt sehr gute Bodenfreiheit
Sie sieht etwas merkwürdig aus, ist sie aber nicht: Bis zu
sieben Personen und viel Gepäck schleppt die Gazelle.
verschonte den recht langen Hecküberhang
vor ungewünschten Bodenberührungen
und auch die Front blieb selbst bei extremen Abstiegen ins flache Gelände völlig unangetastet. Aufgewertet durch die optionale
Singlebereifung an der Hinterachse, Überrollbügel samt Winde für die Beladung der
Ladefläche und einer an Front und Heck
montierbaren Seilwinde ist es nicht gelungen, ein Gelände zu finden, das die Gazelle
überfordert hätte. Im Gegenteil, je tiefer der
Schotter und je steiler die Anstiege wurden,
desto mehr war die Gazelle in ihrem Element. Natürlich verriet die Gazelle beim
Test auch, dass maximaler Komfort oder
gar Pkw-ähnlicher Luxus nicht ihre Dinge
sind, was im harten Baustelleneinsatz aber
ohnedies niemanden interessieren dürfte.
Vielmehr geht es darum, ein verlässliches
Arbeitsgerät zur Beförderung von Ausrüstung und Personen zu haben, dessen technische Basis auch viele Jahre harte Arbeit
ohne Abnutzungserscheinungen verträgt.
Dies stellt die Gazelle mit dem gefahrenen
Andoria Dieselmotor mit 115 PS schon
jetzt sicher, was den Importeur aber nicht
davon abhält, konstant an einer Optimierung der Gazelle zu arbeiten.
Schon demnächst soll der Andoria-Motor
einem stärkeren Iveco-Aggregat weichen,
und auch das Getriebe soll in Zukunft von
Iveco bezogen werden. All dies wird den
Preis des Gesamtfahrzeuges nur leicht erhöhen, womit der Einstieg in die Welt der
Gazelle auch in Zukunft inklusive Doppelkabine und Pritsche unter 20.000,– Euro exkl.
USt. liegen dürfte. Dies bietet dann auch
noch genügend Spielraum für die empfehlenswerte Geländebereifung oder die Seilwinde. Mehr Infos zur Gazelle unter www.
hr-offroad.at oder unter 0699/10309494 direkt beim Importeur Ewald Holler.

baufahrzeuge spezial
MAN
Frisch gestählt in den Markt
Die Ablöse der TGA-Baureihe ist im Hause MAN durch die beiden neuen Modellreihen TGS und TGX
abgeschlossen. Während TGX das neue Kürzel für den Fernverkehr darstellt, bietet TGS unter anderem
die optimalen Voraussetzungen für den Einsatz in der Bauwirtschaft.
N
icht die Neuerfindung des Themas
Lkw, sondern die konsequente Optimierung der bestehenden Basis
stand bei der Entwicklung des TGS im
Vordergrund, und weil man schon dabei
war, hat man auch gleich das Design nachhaltig aufgefrischt und zahlreiche Features
integriert, die das Leben im Truck leichter
und damit auch bequemer und gleichzeitig
sicherer machen. Nicht gespart hat MAN
bei den Möglichkeiten zur Individualisierung. Für den TGS stehen D20- und D26Motoren mit einem Leistungsspektrum
von 320 bis zu 540 PS zur Wahl, die in
EURO-4- oder EURO-5-Ausführung geliefert werden. Auf der Suche nach dem
richtigen Gang bietet der TGS die Wahl
zwischen einem Handschaltgetriebe mit 16
Gängen und Servo-Shift-System für geringe
Schaltkraft oder ein ComfortShift-Getriebe.
Beide sind als Overdrive- und als Directdrive-Getriebe verfügbar. Noch komfortabler wird es mit dem automatisierten
12-Gang-Getriebe TipMatic, das sich auch
wirtschaftlich von seiner besten Seite zeigt.
Nochmals mehr Varianten bietet MAN bei
der Frage nach der gewünschten Federung,
und auch bei der Traktion ist der TGS hinsichtlich der Möglichkeiten allein auf weiter
Flur. Neben dem konventionellen Hinterradantrieb und dem klassischen Allradantrieb steht auch das MAN Hydro­Drive zur
Wahl, das speziell im Baugewerbe einen
optimalen Kompromiss aus Straßen- und
Geländetauglichkeit garantiert, was wir
schon im vergangenen Jahr am Erzberg
umfassend überprüfen durften.
So sehen Profis am Bau aus: schon die enorme Bodenfreiheit verspricht, was der neue TGS durch
und durch auch hält: konsequent auf die Wünsche der Kunden im Baugeschäft einzugehen.
sie eine große Aufgabe mit auf den Weg
bekommen, und so trägt sie dies auch mit
Stolz nach außen. Keine klassisch gefährdete Stelle, die ungeschützt daher kommt
und dazu eine Bodenfreiheit, die auch vor
tiefen Spurrillen nicht kapitulieren sollte.
Überlegt hat sich MAN beim TGS auch
viel in Sachen Rückspiegel, die dazu in der
Lage sind, wirklich alles zu beobachten,
was neben und hinter dem Lkw passiert.
Unzählige konfigurationen
Beim BBB / ITR-Testtag ist MAN mit
einem 8x4 TGS mit Meiller-Kipperaufbau
angetreten. Schon der erste Blick verrät,
dass es sich hier um einen hochmodernen
Lkw handelt, der sowohl in Sachen professioneller Ausrichtung als auch in Sachen
Design keine Wünsche unerfüllt lässt. Im
Gegenteil, jede Schraube wirkt, als hätte
baufahrzeuge spezial
Schon beim Vorgänger bewährt:
Die dreiteilige Stoßstange aus Stahl, die
auch ungestümere Rempler wegsteckt.
Praktisch sind die neuen Features wie das
Rangierlicht im Beifahrereinstieg oder die
Trittstufe an der Seite des Fahrerhauses, die
es dem Fahrer bequem ermöglicht, einen
Blick auf die Ladefläche zu werfen.
All diese Details und das schier unerschöpfliche Angebot an möglichen Konfigurationen verraten, dass MAN beim TGS
in der Lage ist, noch konsequenter auf die
Wünsche der Kunden einzugehen. Jeder
soll genau das Fahrzeug bekommen, das er
wirklich haben will.
Dass dies Geld kostet, ist klar. Klar ist
aber auch, dass dieser Weg einen großen
Anteil in Sachen Kundenzufriedenheit haben kann, und die stellt MAN beim TGS
nicht nur im Prospekt an erste Stelle, sondern belegt sie auch durch das Angebot für
den Baueinsatz.
Um den Vortrieb kümmerte sich in unserem Fall ein 440 PS starker EURO-4-Motor, der mit dem MAN TipMatic 12-GangGetriebe kombiniert antrat. MAN-typisch
erzielt dieser Motor die Abgasnorm mittels
Abgasrückführung und kann daher auf AdBlue verzichten. 
51
baufahrzeuge spezial
mercedes
Variantenvielfalt
garantiert
Vom Potenzial der Mercedes-Benz Baufahrzeuge konnten wir
uns in der jüngeren Vergangenheit bei gleich zwei großen Events
überzeugen, wo neben Actros und Axor auch Atego und Unimog
Modelle in unzähligen Varianten zum Testen bereit standen.
Der Karosserieschutz rundum ist gut.
Rangiergeschwindigkeit, die bei den Allradfahrzeugen durch das Zuschalten einer
Untersetzung im Verteilergetriebe gewährleistet wird, zählen. Ein weiteres Feature
stellt das elektronische Bauprogramm dar,
das bei eingelegten Differentialsperren
ein schnelleres Wechseln der Gänge ermöglicht und damit das Freischaukeln
unterstützt. Alternativ zur serienmäßigen
Telligent-Schaltung ist für die Baufahrzeuge auch die Telligent-Schaltautomatik
erhältlich. Für das Topmodell mit 598 PS
ist die Mercedes-Power­shift-Schaltung serienmäßig.
Bei den Vierachsern stellt der Vorderachs-Lastausgleich ein Plus in Sachen aktiver Sicherheit dar. Er ermöglicht, dass
auch bei Höhenunterschieden und bei
Bodenuneben­heiten die Räder beider Vorderachsen am Boden bleiben, was sowohl
beim Lenken als auch beim Bremsen wichtig ist. Bei angetriebenen Vorderachsen
wird zudem ein Maximum an Traktion
ausgenützt.
Fahrstabil und ausgereift
A
uch wenn man sich rein auf das Actros-Programm beschränkt, ist die
Auswahl immer noch enorm groß.
Schon das Spektrum der Antriebsformen
reicht vom einfachen 4x2-Modell bis hin
zum 8x8-Modell mit zwei gelenkten Vorderachsen. Bei der Wahl der passenden
Motorisierung gilt es zwischen V6- und
V8-Motoren zu wählen. Erstere verfügen
über ein maximales Drehmoment von bis
zu 2.300 Nm, während die V8-Aggregate
bis zu 2.800 Nm offerieren.
Die Kraftübertragung übernehmen dabei 16-Gang-Getriebe, zu deren Vorteilen laut Mercedes-Benz speziell die große
Steigfähigkeit, aber auch die niedrige
Zum Test angetreten ist der MercedesBenz Actros mit dem 410 PS starken Motor, dem mittellangen Fahrerhaus, EURO5-Ausstattung und Telligent-Getriebe. Zum
Erreichen der Abgasnorm EURO 5 setzt
Mercedes traditionell auf eine Abgas-Nachbehandlung mittels AdBlue.
Der Actros gibt sich im Gelände sehr
fahrstabil, das von früheren Actros-Modellen bekannte Verwinden des Rahmens ist
endgültig Vergangenheit. Von der Leistung
her sind 410 PS für den Baustelleneinsatz
völlig ausreichend. Kaum zu überbieten
sind die Bremsen des Actros. Sie sprechen
sehr spontan an und lassen sich feinfühlig
dosieren.
Der Karosserieschutz rundum ist ausreichend, lediglich die einteilige Stoßstange kann bei gröberen Beschädigungen zu
durchaus teuren Reparaturen führen.
Zur rundum einsatzgerechten Techniklösung für alle Baufälle kommen bei Mercedes
maßgeschneiderte Dienstleistungsangebote, die von der Fahrzeugbeschaffung
bis hin zum Fuhrparkmanagement über
Mercedes-Benz CharterWay oder der Vermarktung von Gebrauchtfahrzeugen über
die bekannten Mercedes-Benz-Nutzfahrzeugzentren reichen. 
Der Actros gibt sich im Gelände sehr fahrstabil.
52
baufahrzeuge spezial
renault
Viel Platz und Stauraum bietet
das mittellange Global-Fahrerhaus.
Mit dem Modelljahr 2007 bietet
Renault Trucks den Kerax übrigens
ausschließlich als EURO-5-Variante
an. Zum Erreichen dieser Norm
setzt man auf die Harnstofflösung.
In Dakar oft gesehen
Der Kerax gehört auch zu den Fahrzeugen, die wir Anfang Jänner stets auf Eurosport zu Gesicht
­bekommen. Als französischer Hersteller hat man es offensichtlich etwas leichter, bei der
Rallye Dakar ins Rampenlicht zu kommen – auch wenn man sie nicht gewinnt – ist es doch der Beweis,
dass Renault selbst im größten Sandhaufen der Welt mit seinen Lkw-Modellen zu Hause ist.
E
ine Schottergrube wie jene
der Firma Cemex in Wiener Neustadt gleicht dann
fast einem Sonntagsausflug. Wenig überraschend, dass der Kerax
auch als 8x4 hier eine gute Figur
gemacht hat. Nach Jahren der
Zurückhaltung im Baugewerbe
wollen die Franzosen jetzt auch
im heimischen Baugeschäft wieder eine größere Rolle übernehmen, was mit dem Kerax auch
gelingen sollte.
Die Motorleistung des Kerax
reicht von 370 PS bis 450 PS, was
einer Verbesserung von 9 bis 18%
gegenüber dem Vorgängermodell
entspricht. Noch deutlicher an-
baufahrzeuge spezial
gewachsen und zwar um 15 bis
40% ist das Drehmoment, und
beim Verbrauch spricht Renault
von einem Minus in der Höhe
von fünf Prozent. Beim Rahmen
setzt der Kerax auf solide Festigkeit und Rahmenstärken, die es
ermöglichen, den Kerax auf die
gewünschten Anforderungen
abzustimmen.
Vi el e Mö g l i ch ke ite n z u r
Abstimmung liefert auch die
breite Auswahl an Achskonfigurationen, Radständen und
Hinterachsen. Gegenüber dem
Vorgängermodell wurde auch
das Getriebe verbessert. So haben die Schaltgetriebe eine Super-H-Schaltung und Servoshift,
was den Gangwechsel erleichtern
soll und damit lange Zugkraftunterbrechungen unterbindet.
Zum Testtag ist der Kerax mit
einem EURO 5 konformen 450
PS starken Sechszylinder-Motor
und damit dem stärksten Modell
aus dem Angebot angetreten. Geschaltet wurde mittels 16-GangGetriebe. In Sachen Fahrerhaus
verfügt der Kerax über die Normalkabine, die mit zahlreichen
Optionen aufgewertet wurde.
Der neue Rahmen aus dem
AB-Konzern sorgt für spürbar
mehr Steifigkeit. Trotzdem gibt
sich der Kerax auch unbeladen
recht komfortabel, die Stöße, die
das Fahrwerk durchlässt halten
sich in Grenzen. Überzeugend
auch bei steilen Abfahrten im
Gelände ist die Motorbrem-
se OptiBrake. Sie leistet stolze
275 kW bei 2.300 U/min. Leider
geblieben ist die ungewohnte Bedienung mittels Zusatzhebel links
neben dem Armaturenbrett. 
...mehr als nur
BETON & KIES.
Kies-Union GmbH
Lagerstraße 1-5
2103 Langenzersdorf
Tel. 02244/334455-232
www.cemex.at
53
Baufahrzeuge spezial
scania
Ein System mit vielen Modulen
Bewährte Komponenten, souveräne Geländetauglichkeit, hohe Fahrleistungen und eine
ebensolche Ladekapazität, niedriger Verbrauch, lange Lebensdauer und ein damit einhergehender
hoher Wiederverkaufswert, all das verrät der Pressetext von Scania in den ersten Zeilen.
W
ie ernst die Schweden das alles
nehmen wird klar, sobald man sich
das Angebot von Scania genauer
ansieht. Dort finden sich Baufahrzeuge mit
zwei, drei, vier oder fünf Achsen sowie Sattelzugmaschinen. Dazu passend gibt es verschiedene Fahrerhäuser und auch die Frage
danach, wie viele Achsen angetrieben werden sollen, muss schlussend­lich jeder für
sich selbst beantworten, da Scania jede nur
erdenkliche Kombination bereithält.
In Sachen Motorisierung setzt Scania
bei den Baufahrzeugen auf EURO-4- und
EURO-5-Motoren mit fünf, sechs oder
acht Zylindern mit einer Leistungsspanne von 230 bis 620 PS. Ähnlich groß ist
das Spektrum an Rahmen- und Fahrgestellkomponenten inklusive dem Angebot
an unterschiedlichen Fahrgestellhöhen.
Ein hoher Lufteinlass sowie ein vertikaler
Auspuff sind für die meisten Baufahrzeuge
erhältlich, und bei Bedarf können auch
Fahrgestellkomponenten wie Batteriekasten, Schalldämpfer und Druckluftbehälter individuell positioniert werden. Zum
Scania-Fahrgestelle sind schon ab Werk dank einem vorgezogenen Hilfsrahmen
perfekt für die Montage eines Krans vorbereitet. Freiräume für Kran und Stützen sind
ebenfalls bereits berücksichtigt und erleichtern dem Aufbauer auf diese Weise die Arbeit.
Testtag angetreten ist Scania mit einem
R 420 in 8x4-Konfiguration. Als einziger
im Test verfügte der Scania über einen
angebauten Kran, wodurch er dem Mitbewerb in Sachen Eigengewicht naturgemäß
einiges voraus hatte. Interessant dabei war,
dass das Fahrverhalten mit den obligaten
12,5 t Schotter auf der Ladefläche mit dem
des Mitbewerbs trotzdem durchaus vergleichbar war.
jedem sein fahrerhaus
Alle Fahrerhausvarianten der Baureihe P
und R sind für die Baufahrzeuge von Scania bestellbar. Hinzu kommt seit heuer die
neue G-Reihe. Das Fahrerhaus der Baureihe G ist höher am Fahrgestell montiert als
bei der Baureihe P, aber niedriger als bei
der Baureihe R. Die Innenausstattung der
Scania Baufahrzeuge ist ebenfalls auf den
Baustelleneinsatz hin optimiert: Vinylbezüge, Gummimatten und zahlreiche Ablagen
Die Baufahrzeuge von Scania werden nicht zuletzt
durch ihre zahlreichen Sicherheitsfeatures geschätzt.
Sämtliche Bedienelemente sind leicht zu bedienen.
54
für Dinge des täglichen Bedarfs erweisen
sich als praxisgerecht.
Scania bietet übrigens ab Werk Fahrgestelle an, die bereits für die einfache Montage von Kipperaufbauten vorgerüstet sind.
Daneben kann der Kunde auch Komplettfahrzeuge mit Aufbauten verschiedener
Hersteller ordern. Für die schnelle und
problemlose Montage von Ladekränen
sind Scania-Fahrgestelle ebenfalls bereits
werksseitig vorbereitet. Diese Vorbereitung
umfasst den vorgezogenen Hilfsrahmen sowie die entsprechenden Freiräume für Kran
und Stützen. Selbstredend sind die Vorderachslasten je nach Lkw-Gewichtsklasse und
Krangröße ausgelegt.
Das Baukastenkonzept von Scania ermöglicht dem Bau- und Transportunternehmer nahezu jede gewünschte Konfiguration zu bestellen. Ein hoher Lufteinlass
und ein vertikaler Auspuff sind bei den
meisten Modellen verfügbar. Alternative
Positionen bietet Scania auch für die Anordnung bestimmter anderer Fahrgestellkomponenten, z.B. Batteriekasten, Schalldämpfer und Druckluftbehälter an.

Baufahrzeuge spezial
unimog
Neu auf der Baustelle
Viele fragende Blicke erntete der Auftritt von zwei unterschiedlichen Unimog-Modellen anlässlich des Testtages von ITR und
BBB im Cemex-Gelände in Wiener Neustadt. Auf den ersten Blick
war klar, dass beide Modelle nicht für schwere Schottertransporte
geeignet sind und damit außer Konkurrenz antreten würden.
D
ies ändert aber nichts daran, dass
sowohl der kleine U500 als auch der
große U5000 in den vergangenen
Jahren im Baugewerbe Fuß gefasst haben
und auch hierzulande immer mehr Aufgabengebiete abdecken. Technisch verfügen
alle Unimog-Modelle über Allradantrieb,
mindestens ein Untersetzungsgetriebe und
über Differentialsperren in allen Achsen sowie eine entsprechende Bereifung und die
klassischen Portalachsen, die ein Maximum
in Sachen Bodenfreiheit und damit auch an
Geländetauglichkeit ermöglichen.
Es muss dabei nicht gleich ein Betonmischeraufbau sein, wie er in der Gegend
rund um Triest geschätzt und auch gekauft
wird. Es reicht in den meisten Fällen schon
ein Kranaufbau aus, um aus einem serienmäßigen Unimog einen professionellen
Bauarbeiter zu machen. Bereiche, die sonst
nur mit Raupenfahrzeugen oder anderen
Spezialfahrzeugen zu erreichen sind, weil
die Anfahrt zu steil, zu eng oder einfach
zu schlammig für herkömmliche Lkw sind,
zeigen das Potenzial des U500 auf. Alternativ zu einem Kran kann der Unimog der
kleinen Baureihe auch einen Bagger oder
einen Frontlader, wie wir ihn von Traktoren
kennen, angebaut bekommen und somit als
universelles Erdarbeitsgerät genützt werden, das im Lkw-Tempo ohne mühsames
Auf- und Abladen von Baustelle zu Baustelle bewegt werden kann.
multiverdiener
All diese Anbauten hindern den Unimog
nicht daran, auch als Zugfahrzeug für
große Anhänger fungieren zu können.
Dies hat dazu geführt, dass einige Erdbauunternehmen bereits über einen reinen
Unimog-Fuhrpark verfügen. Unabhängig
von Nacht- und Wochenendfahrverboten
bietet der Unimog die Möglichkeit, Bagger
samt Ausrüstung auch zu Baustellen im
unwegsamen Gebiet zu liefern. Tanks und
dergleichen können, dort angekommen,
Der Unimog U500 nimmt
Geländekanten trotz des schweren
Kranaufbaus völlig unbeeindruckt
und damit auch sehr sicher.
baufahrzeuge spezial
Der vorwiegend bei Feuerwehren, Militärs aber auch
im Kommunalbereich auftretende U5000 gilt nicht zu
Unrecht als der geländetauglichste Lkw der Welt.
mittels Kran abgeladen werden und in der
Zeit, in der Baustellen witterungsbedingt
ruhen, lässt sich der Unimog U500 kurzfristig zum professionellen Schneeräumgerät samt Streuer umbauen und kann so
gerüstet auch außerhalb der Saison Geld
verdienen.
In der Schottergrube hat sich der U500
daher wenig überraschend wohl gefühlt.
Anstiege, die auch 6x6- oder gar 8x8-Lkw
vor Probleme stellen würden, passierte der
Unimog U500 trotz des schweren Kranaufbaus völlig unbeeindruckt und damit auch
sehr sicher. Erst als maximale Geländetauglichkeit gefragt war, musste er in der Schottergrube dem U5000 den Vortritt lassen,
dessen Konstruktion zwar etwas weniger
aufbaufreundlich, dafür aber nochmals geländetauglicher ausgelegt ist.
Der vorwiegend bei Feuerwehren, Militärs aber auch im Kommunalbereich auftretende U5000 gilt nicht zu Unrecht als der
geländetauglichste Lkw der Welt, was er in
Wiener Neustadt nicht zuletzt durch seinen
Chauffeur Willi Horacek eindrucksvoll demonstrieren konnte. Er ist im Baugewerbe
dann gefragt, wenn es gilt, Betonpumpen
oder Kräne in Gegenden einzusetzen, wo
sonst nur noch mit Hubschraubern gearbeitet werden kann. So zum Beispiel beim
Bau von Liftanlagen, Windrädern oder
beim Aufstellen von Sendemasten. Gefragt
ist der Unimog aber auch dort, wo schwere Anhänger im Gelände oder im Tunnelbau bewegt werden müssen. Die Zeiten,
in denen ein Unimog ausschließlich zur
Schneeräumung oder zum Befeuchten von
Baustellen eingesetzt wurde, sind definitiv
vorbei, liefert doch die technische Basis nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für eine
professionelle Nutzung im Baugewerbe.
55
baufahrzeuge spezial
volvo
Schwerer Schwedenstahl
Mit der FM-Baureihe bietet auch Volvo eine Fahrzeugpalette, die auf die Anforderungen des
Baugewerbes und damit für den Einsatz im Gelände und auf der Straße zugeschnitten ist.
Bei einer Ausstattung mit EBS ist die Berganfahrhilfe
serienmäßig. Beim Anfahren mit dem Lkw an einem
Berg wird das Zurückrollen dadurch verhindert, dass
die Bremse betätigt bleibt, bis der Motor das zum
Anfahren erforderliche Drehmoment erreicht.
W
esentliche Details dabei sind ein
Maximum an Bodenfreiheit, um
einerseits das Steckenbleiben
und andererseits Schäden am Chassis zu
vermeiden. Der FM ist daher mit einem
besonders hohen Fahrgestell ausgestattet, dessen Rahmen zudem großzügig
dimensioniert ist. Details wie die dreiteilige Stahlstoßstange, bei der nach Beschädigungen auch nur ein Teil ausgetauscht
werden kann, sind ebenso Standard wie
eine Unterbodenplatte aus Stahl, die unter anderem für einen zusätzlichen Schutz
von Kühler und Ölwanne sorgt.
Um die Konzentration und damit auch
um die Sicherheit des Fahrers bemüht
sich das umfassend isolierte Fahrerhaus,
dessen Vierpunktaufhängung Stöße und
Schwingungen absorbieren soll. Optional ist auch für die Baustellenfahrzeuge
eine Vierpunkt-Luftfederung erhältlich.
Ein wesentliches Extra stellt auch das
Weltweit ist Volvo der einzige Fahrzeughersteller,
der sowohl Lkw als auch Baumaschinen
anbietet und damit fast jeden denkbaren
Bedarf eines Bauunternehmers decken kann.
56
I-Shift-Getriebe dar, das dem Fahrer die
maximale Konzentration auf die Straße
bzw. das Gelände erlaubt, da es automatisiert arbeitet. Dies passt auch gut zur
Motorcharakteristik des neuen 13-LiterMotors, der sein maximales Drehmoment
zwischen 1.050 bis 1.400 Umdrehungen
zur Verfügung stellt. In Sachen Sicherheit
macht Volvo seinem guten Ruf ebenfalls
alle Ehre. So ist bei einer Ausstattung mit
EBS die Berganfahrhilfe serienmäßig an
Bord. Speziell im Gelände zeigt sich dieses
System, das die Bremse beim Anfahren so
lange betätigt, bis das zum Anfahren erforderliche Drehmoment erreicht ist, von seiner besten Seite. Gebremst wird auch mit
der Motorbremse VEB+, die in Kombination mit dem 13-Liter-Motor 380 kW Motorbremsleistung offeriert und damit die Radbremsen deutlich entlastet. Zum Test am
Cemex-Gelände ist Volvo mit dem FM 400
mit manuellem Getriebe, 8x4-Konfiguration und EURO-5-Ausführung angetreten.
Auffällig ist, dass der Motor schon im
Drehzahlkeller kräftig zieht. Die Kraft ist
daher ohne viel Schalten im richtigen Moment verfügbar: eine Voraussetzung für
optimale Fahreigenschaften bei schwierigen
Straßenverhältnissen. Nicht leugnen kann
der FM seine nahe Verwandtschaft zum
Straßenfahrzeug. Der Einsatz in schwerem
Gelände erfordert daher vom Fahrer einige Umsicht, damit der Lkw nicht stecken
bleibt und Schäden am Chassis vermieden
werden. 
baufahrzeuge spezial
Meiller
Produktqualität und
umfassendes Service
Beratung, Kompetenz und Flexibilität sind die Grundsteine
für den Baustelleneinsatz der „Baumeisterkipper“.
Z
weiseitenkipper mit Heckkran fix,
Dreiseitenkipper mit Heckkran abnehmbar oder Frontkrankipper – sie
wurden speziell auf die Wünsche der Kunden und Bedürfnisse der Baustellen angepasst. Container-Innenbreiten, Paletten-Innenbreiten, verschiedene Innenlängen des
Kippers, speziell am Radstand des Fahrzeuges, Ladegut und Krangröße angepasst,
sind bereits im Vorfeld der Anschaffung
wichtige Punkte zur perfekten Auslegung
der kompletten Einheit. Diese Beratung
sieht Gerhard Schnittler, Verkaufsleiter der
Meiller GmbH in Österreich, als wichtigste
baufahrzeuge spezial
Bei Meiller Kippaufbauten kommen sämtliche
Komponenten aus einer Hand.
Aufgabe der sechs Verkaufsberater. AluBordwände von 40 mm bis 65 mm Stärke,
Stahlbordwände in verschiedenen Höhen
und Längen, in klappbarer oder nur pendelbarer Ausführung, zusätzliche Rohrsystemvarianten mit hydraulischer Schließhilfe und hydraulischen Verschlüssen – all
das erleichtert dem Fahrer seine Tätigkeit
im Einsatz.
Alle Meiller-Kipperaufbauten werden
mit der weit bekannten Meiller-Hydraulik ausgerüstet. Da alle Bauteile aus einer
Hand geliefert werden, entstehen wesentliche Vorteile bei der Abstimmung zwi-
schen Fahrgestell, Kran und Kipperaufbau.
Alle Bauteile der Hydraulik sind gegen
Korrosion behandelt und somit gegen negative Umwelteinflüsse wie Salz geschützt.
Als besonders wichtig beim Einsatz der
Baumeisterkipper hat sich das umfangreiche Meiller-Zubehör herauskristallisiert.
Als größter Kipperaufbauer bietet Meiller
selbstverständlich auch Kranmontagen
für alle am Markt befindlichen Kräne an.
Meiller bietet dazu eine flächendeckende
Beratung durch die Verkaufsberater in den
Bundesländern an. 
57
baufahrzeuge spezial
Empl
Die beiden Neuen aus dem Hause Empl:
TITAN (K) Kipper und TITAN (M) Mulde.
Jeder Aufgabe gewachsen
Die neue Kipper- und Muldengeneration TITAN aus dem Hause EMPL. Seit Gründung des Unternehmens
als „Alpenländischer Fahrzeugbau J. Empl“ im Jahre 1948 beschäftigt sich die österreichische Firma Empl
mit der Produktion von kundenspezifischen Anhänger und Aufbaulösungen.
E
in deutliches Signal für die Standorte
Österreich und Deutschland. 2007
wurden sowohl der österreichische
als auch der deutsche Standort wesentlich
erweitert. Insgesamt wurden 10 Mio. Euro
(in Kaltenbach) bzw. 7 Mio. Euro (in Elster)
in neue Produktionshallen und einen modernen Servicepark mit Seminarräumen,
Kundenshop und Kantine errichtet.
Bis Jahresende beschäftigt das weltweit
agierende Unternehmen mit Werken in
Österreich und Deutschland rund 400 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz
58
von 80 Mio. Euro. Jährlich werden über 1
Mio. Euro in Produktneu- und Weiterentwicklungen investiert.
TITAN ÜBERZEUGT BAUPROFIS
Am 5. und 6. Oktober präsentierte EMPL
bei einem Herbstfest die neuen Fahrzeuginnovationen für die Bauwirtschaft: TITAN
(K) Kipper und TITAN (M) Mulde.
TITAN gilt als Synonym für Stabilität
und Hochwertigkeit. Als Material besitzt es
die Eigenschaften leicht, hochfest und wertvoll zu sein. All dies trifft in hohem Maß
auf die neue Kipper- und Muldengeneration aus dem Hause EMPL zu.
Zahlreiche Fachbesucher überzeugten
sich von den Vorteilen der neuen FahrzeugGeneration. Fuhrparkleiter und Fahrer sind
sich einig: Die neuen robusten Kipper garantieren unter allen Einsatzbedingungen
eine hohe Leistung bei gleichzeitig maximaler Stabilität. Noch dazu bieten sie dem
Anwender ein hohes Maß an Komfort und
Sicherheit. Die Baugruppen der Kipper werden zur Erfüllung hoher Qualitätsstandards
auf Roboter-Schweißanlagen gefertigt. 